Bis zu 43 Grad: Erste Hitzewelle in Südosteuropa

Seit Freitag stöhnen die Menschen vom Süden Italiens über Griechenland bis Zypern und in die Türkei unter sengender Hitze. Verantwortlich für den Vorstoß der außergewöhnlich heißen Luft von der Sahara Richtung Mittelmeerraum ist ein Tief, welches sich von der Iberischen Halbinsel bis auf die Höhe von Sardinien verlagert hat. An dessen Vorderseite wird eben sehr heiße und trockene Wüstenluft angezapft und nach Norden gelenkt.

Ein Tief über der Iberischen Halbinsel zapft heiße Luft aus der Sahara an, inzwischen liegt es über Italien.

 

Neuer Monatsrekord in Athen

Wie außergewöhnlich eine solche Luftmasse Mitte Mai selbst in solch hitzegewöhnten Regionen ist, lässt sich anhand folgender Grafik gut erkennen. Sie zeigt die Entwicklung der Temperatur in rund 1500 m Seehöhe – für uns Meteorologen ist diese immer ein wichtiger Indikator, wie warm es dann auch am Boden wird. Als Faustregel gilt hierbei: Temperatur in 1500 m plus 15 Grad = Temperatur im Flachland.

Normalerweise pendeln die Temperaturen in 1500 m zu dieser Jahreszeit in Athen bei rund 12 oder 13 Grad. Bis Donnerstag werden aber rund 25 Grad erreicht, erst dann folgt eine Rückkehr zu jahreszeitlich „normalen“ Temperaturen.

Die Luftmassen sind 10 bis 15 Grad wärmer als normal.

Zählt man zu diesen 25 Grad wie oben beschrieben rund 15 Grad hinzu, so kommt man auf eine Höchsttemperatur von 40 Grad im Schatten. Diese wurde in Athen bisher zwar nicht erreicht, aber am Wochenende wurden jeweils 38 Grad als Höchsttemperatur gemessen. Damit wurde der bisherige Mairekord von 36,7 Grad bereits deutlich übertroffen.

Der Mairekord für Athen dürfte ziemlich sicher fallen.

43 Grad in Antalya

Nicht nur die griechische Hauptstadt ächzt unter der Hitze, in Palermo auf Sizilien wurden ebenso wie auf Kreta oder der Halbinsel Peloponnes 40 Grad gemessen. Auf Zypern waren es hingegen bis zu 43 Grad, genauso wie mancherorts in der Türkei. So wurden am gestrigen Sonntag beispielsweise auch in Antalya und damit in der normalerweise um diese Zeit bereits gut von Urlaubern bevölkerten Strandregion um Belek und Side 43 Grad im Schatten gemessen.

In Italien ist die große Hitze durch die Annäherung des verursachenden Tiefs inzwischen wieder beendet, weiter nach Osten hält die Hitzewelle jedoch noch bis Mitte der Woche an.