Der Winter 2019/20 brachte vor allem im November außergewöhnliche Schneemassen in den Südalpen. Im Hochwinter präsentierte sich die Schneelage dann meist durchschnittlich und seit April sorgt trockenes und mildes Frühlingswetter für eine rasche Schneeschmelze. Derzeit liegt in den Hochlagen meist weniger Schnee als üblich für die Jahreszeit und auf den hochalpinen Passstraßen findet die jährliche Schneeräumung statt.
Meterhoher Schnee
Wenn im Winter im Hochgebirge Schnee fällt, kommt es auf dem unebenen Gelände zu stark unterschiedlichen Schneehöhen: Der teils stürmische Wind verfrachtet den Schnee nämlich von Kuppen und Rücken und füllt dabei Mulden und Rinnen auf. Stellenweise türmt sich der Schnee hier bis zu 10 Meter auf. Die Rotationspflüge fräsen sich bei solchen Schneemassen schichtweise nach unten und schleudern den Schnee bis zu 50 Meter weit.
Heuer finden die Räumungsarbeiten an der Großglockner Hochalpenstraße aufgrund des Coronavirus später als üblich statt, so fand der Durchstich vergangenes Jahr am 8. Mai statt und ab dem 10. Mai gab es freie Durchfahrt. Heuer wird die Straße spätestens am 28. Mai befahrbar sein.
Frühjahr 2019 vs. 2020
Im Mai 2019 war das Wetter in den Alpen durch mehrere Kaltluftvorstöße mit Schneefall und unterdurchschnittlichen Temperaturen geprägt, zudem lag nach den Rekordschneefällen im Jänner überdurchschnittlich viel Schnee in den Nordalpen. Heuer waren die Schneemengen im Hochwinter dagegen durchschnittlich und seit April ist die Schneeschmelze in vollem Gange.
19 Mai 2019 | 19. Mai 2020 | |
Säntis (CH), 2502 m | 665 cm | 264 cm |
Sonnblick (A), 3105 m | 525 cm | 317 cm |
Zugspitze (D), 2964 m | 561 cm | 271 cm* |
Pitztaler Gletscher (A), 2864 m | 363 cm | 198 cm |
Weissfluhjoch (CH), 2691 m | 266 cm | 128 cm |
Galzig / St. Anton (A), 2079 m | 160 cm | 0 cm |
*Letzte verfügbare Messung vom 17. Mai 2020
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