Kräftige Kaltfront sorgt am Montag für Schnee und Sturm

Schneeräumung in den Alpen - VisualHunt

Der Winter meldet sich zu Wochenbeginn zurück. Mit Eintreffen einer kräftigen Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen schon in den Morgenstunden bis in die meisten Tallagen ab. Vor allem oberhalb von rund 800 bis 900 m schneit es tagsüber von Vorarlberg bis zum Mariazellerland teils intensiv. In tieferen Lagen kann es zwar immer wieder schneien, für eine nennenswerte Schneedecke reicht es aber hier untertags meist noch nicht aus.

Doch auch in der Nacht auf Dienstag geht es entlang der Nordalpen winterlich weiter mit zahlreichen und zeitweise auch kräftigen Schneeschauern. Bis Dienstagfrüh muss man somit selbst im Rheintal, im Inntal und im Flachgau mit einer dünnen Schneeecke rechnen. In den östlichen Nordalpen sowie auch im nördlichen und östlichen Flachland gehen am Dienstag tagsüber weitere Schnee- und Graupelschauer nieder, im Westen beruhigt sich hingegen die Lage rasch wieder.

Schneewarnungen und -vorwarnungen für den Montag - UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Schneewarnungen und -vorwarnungen für den Montag – UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Prognose der Neuschneesumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme am Montag und Dienstag – UBIMET

Sturm in Sicht

Mit Durchzug der Kaltfront am Montag in der Früh frischt verbreitet kräftiger bis stürmischer Nordwestwind auf. Besonders im Osten und Süden Österreichs sind tagsüber verbreitet Sturmböen um 70 oder 80 km/h einzuplanen. In exponierten Lagen am Alpenostrand sowie mit Nordföhn auch in einzelnen prädestinierten Gebieten der Südalpen wie z.B. den Fischbacher Alpen und dem Grazer Bergland sind schwere Sturmböen von bis zu 90 km/h, im oberen Murtal, im Lungau und in Richtung Nockberge sogar bis 100 km/h in Sicht. Auch am Dienstag geht es in der Osthälfte Österreichs stürmisch weiter, eine Beruhigung steht hier erst am Dienstagabend bevor.

Sturmwarnungen und -vorwarnungen für den Montag - UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Sturmwarnungen und -vorwarnungen für den Montag – UBIMET, Österreichische Unwetterzentrale (UWZ)
Prognose der maximalen Windböen am Montag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Montag – UBIMET

Trockenheit im Osten und Süden setzt sich fort

Trotz der Störung kommen im von der Trockenheit geplagten Osten und Süden des Landes keine nennenswerten Niederschlagsmengen zusammen. Mehr als 5 l/m² sind nur in den Nordalpen in Sicht.

Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Montag und Dienstag – UBIMET

 

Kaltlufteinbruch mit Schnee – Ein letzter Wintergruß?

Ein Tiefdruckgebiet über Osteuropa und ein Hochdruckgebiet über Westeuropa sorgen zu Wochenbeginn für eine nördliche Strömung in Mitteleuropa. Mit dieser erreichen uns ab Sonntagabend kalte Luftmassen polaren Ursprungs, die bis Montagvormittag das gesamte Land erfassen . Diesbezüglich sind sich die Wettermodelle einig und der bevorstehende Temperatursturz ist abgesichert. In der Nacht zum Dienstag sinken die Temperaturen auch verbreitet unter den Gefrierpunkt, lediglich an den Küsten, im Oberrheingraben und in weiten Teilen Bayerns bleiben die Tiefstwerte im zarten Plusbereich.

Prognose 24h Temperaturminimum für Montag 27.März 2023 @ UBIMET

Graupel und Schnee

Durch die sinkenden Temperaturen sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht zum Montag ausgehend von den nördlichen Landesteilen bis in tiefe Lagen ab. Nennenswerte Schneemengen um etwa 10 cm werden in den Alpen, im Erzgebirge und im Harz erwartet, aber auch im Alpenvorland sowie in höheren Lagen der Mittelgebirge kommen ein paar Zentimeter zusammen. Im Flachland gehen tagsüber Schneeregen- und Graupelschauer durch. In der Nacht zum Dienstag ziehen dann vor allem im Nordosten weitere Schneeschauer durch, hier kann es zumindest örtlich zu einer dünnen Schneedecke kommen.

48h-Neuschneeprognose bis Dienstagabend. © www.uwr.de

Von langer Dauer wird die weiße Pracht allerdings nicht sein, denn tagsüber geht es, unter anderem aufgrund des hohen Sonnenstands, verbreitet aufwärts mit den Temperaturen. Am Montag steigen die Temperaturen auf 4 bis 9 Grad und am Dienstag – nach einer vielerorts frostigen Nacht – auf 7 bis 18 Grad mit den höchsten Werten im Südwesten.

Aussichten

Wie bereits erwähnt, ist der Temperaturabfall durch die Einigkeit der verschiedenen Modelle bereits abgesichert. Der erneute Temperaturanstieg auf ein frühlingshaftes Niveau ist ebenfalls sicher. Dies kann gut aus den nachfolgenden ECMWF-Ensembles abgelesen werden. Hier wird die Temperatur auf einem Höhennieveau von 850 hPa der verschiedenen Modellversionen dargestellt. Liegen die hier in rot dargestellten Linien nahe aneinander, so gilt die Prognose als abgesichert. Genau das ist hier von Montag  bis Freitag  gut zu sehen. Viele Modelle zeigen nach dem Temperaturrückgang einheitlich einen Anstieg. Anders dagegen zeigen sich die Folgetage: Hier gehen die unterschiedlichen Modellläufe deutlich auseinander. Wie es also in der folgenden Woche genau weiter geht, ist noch nicht in Stein gemeißelt, eine neuerliche Abkühlung kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Ensemble Temperatur 850 hPa für Berlin – Quelle: ECMWF
Ensemble Temperatur 850 hPa für Dresden – Quelle: ECMWF
Ensemble Temperatur 850 hPa für Stuttgart – Quelle: ECMWF

Spätwinter hält an, Montagfrüh im Norden weiße Überraschung?

Schnee in Hamburg (Archivbild) - VisualHunt

Das Wochenende verläuft landesweit spätwinterlich. Mit Durchzug einer Kaltfront wird es am Samstag von Norden her zunehmend unbeständig. Am Sonntag sind dann primär in der Nordhälfte zahlreiche Schnee- und Graupelschauer bis ins Flachland einzuplanen. Wettertechnisch richtig spannend könnte es aber vor allem in der Nacht auf Montag werden. Denn dann zieht das kleinräumige Tief BJÖRN von der Nordsee über Norddeutschland hinweg Richtung Polen.

Animation des Bodendrucks (weiße Linien) und der Luftmassen (blau = kalt, grün = kühl) von Sonntag bis Montag. Das Tief BJÖRN zieht über Norddeutschland hinweg - ECMWF, UBIMET
Animation des Bodendrucks (weiße Linien) und der Luftmassen (blau = kalt, grün = kühl) von Sonntag bis Montag. Das Tief BJÖRN zieht über Norddeutschland hinweg – ECMWF, UBIMET

Aufgrund der am Wochenende eingeflossenen Kaltluft wird das Tief BJÖRN gebietsweise für Schnee bis ins Flachland sorgen. Die genaue Zugbahn der Störung ist noch sehr unsicher, aber nach derzeitigem Stand setzt an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins Sonntagabend Schneefall ein. Der Niederschlag breitet sich nachts Richtung Hamburg und Mecklenburg aus und erreicht Montagmorgen auch Vorpommern und Berlin. Meist handelt es sich dabei um Schnee bis ins Flachland, der kurzzeitig auch mäßig ausfallen könnte. Selbst in Bremen und Hannover ist zumindest Schneeregen möglich.

Animation der 3-stündigen Niederschläge (blau = Schnee, grün = Regen) von Sonntag bis Montag - ECMWF, UBIMET
Animation der 3-stündigen Niederschläge (blau = Schnee, grün = Regen) von Sonntag bis Montag – ECMWF, UBIMET

Bis Montagmorgen könnte sich somit vielerorts im Norden und Nordosten des Landes zumindest vorübergehend eine sehr dünne Schneedecke von 1-3 cm bilden. In einem schmalen Streifen sind sogar um 5 cm möglich, die genaue Position dieses Streifens ist aber momentan noch zu unsicher.

Prognostizierte Neuschneemenge in cm von Sonntagmittg bis Montagmittag - UBIMET
Prognostizierte Neuschneemenge in cm von Sonntagmittag bis Montagmittag – UBIMET

Wie bereits erwähnt, ist die Lage noch sehr unsicher. Nicht nur wo es schneien wird ist noch nicht fix, sondern auch ob es überhaupt zu Schneeakkumulation kommen wird. Wirft man allerdings einen Blick auf die Wahrscheinlichkeit für Schnee in Prozent, so wird klar, dass das größte Potential für zumindest 1 bis 2 cm Nassschnee in der Nacht auf Montag (violette Töne links im Bild unten) von Hamburg bis nach Nordbrandenburg besteht. Mehr als 5 cm Nassschnee (Wahrscheinlichkeit rechts im Bild) sind generell eher unwahrscheinlich, aber vor allem rund um bzw. knapp nördlich von Hamburg nicht ganz auszuschließen.

Wahrscheinlichkeit (in Prozent) für mindestens 1 cm Schnee (links) und 5 cm Schnee (rechts) von Sonntagmittag bis Montagmittag - ECMWF Ensemble
Wahrscheinlichkeit (in Prozent) für mindestens 1 cm Schnee (links) und 5 cm Schnee (rechts) von Sonntagmittag bis Montagmittag – ECMWF Ensemble

Im Norden muss man sich somit auf eine mögliche weiße Überraschung im Frühverkehr zu Beginn der neuen Woche einstellen. Doch auch nach Süden zu könnte es im Laufe der neuen Woche wiederholt zu Schneefällen kommen. Die genauen Wetterlagen sind natürlich noch nicht prognostizierbar, dass der Spätwinter uns weiterhin begleiten wird, ist jedoch schon so gut wie fix.

 

Titelbild: Schnee in Hamburg (Archivbild) – VisualHunt

Lawinen – die weiße Gefahr

Lawinen die weiße Gefahr

Derzeit herrscht im Bergland vom Karwendel bis in die nördliche Obersteiermark recht verbreitet Lawinenwarnstufe 4 und eine Entspannung der Lage ist aufgrund von weiterem Neuschnee und Sturm noch nicht in Sicht. Es ist also größte Vorsicht abseits der Pisten geboten!

Eine Schneebrettlawine. © Nikolas Zimmermann
Schneebrettlawinen auf einer Schwachschicht im Schnee. Bild © N. Zimmermann

Verschiedene Typen von Lawinen

Bei den meisten Lawinen handelt es sich um sog. Schneebrett- oder Lockerschneelawinen. Schneebretter kennzeichnen sich durch einen linienförmigen Abriss quer zum Hang aus, dabei rutscht eine ganze Schneeschicht auf einer anderer oder auf dem Grund ab. Wenn die gesamte Schneedecke am Boden abgleitet, spricht man auch von Gleitschneelawinen. Lockerschneelawinen haben ihren Ursprung in einem einzelnen Punkt, sie nehmen beim Abgang immer mehr Schnee auf und wachsen daher rasch an. Vor allem bei mildem Wetter im Winter sowie generell im Frühjahr auf Südhängen kommt es vermehrt zu Nassschneelawinen: Hauptauslöser ist dabei flüssiges Wasser, welches die Bindung innerhalb der Schneedecke schwächt. Staublawinen sind dagegen vergleichsweise selten und treten meist nur bei markanten Lagen mit sehr viel Neuschnee auf.

Eine kleine Lockerschneelawine. © Nikolas Zimmermann
Eine kleine Lockerschneelawine. Bild © N. Zimmermann

Hangneigung und Schneemenge

Grundsätzlich ist für eine Lawine eine gewisse Masse an Schnee notwendig, die sich an einem Hang mit einer Neigung von etwa 30° oder mehr ansammelt. Je größer die Neigung, desto öfter ist mit Lawinenabgängen zu rechnen. Andererseits können sich gerade auf mäßig steilen Hängen besonders große Schneemengen ansammeln, weshalb hier besonders viele Unfälle passieren. Ist der Hang zudem nach Norden ausgerichtet und damit weniger der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann sich eine Schneedecke schlechter stabilisieren und eine mögliche Gefahrenstelle bleibt länger bestehen. Bei Lawinenwarnstufe 3 sind in den meisten Fällen besonders schattige Nordhänge oberhalb der Waldgrenze zu meiden!

Beispielbild eines Schneebretts @ https://pixabay.com/de/users/hans-2/
Eine Gleitschneelawine in steilem Gelände.

Schwachschichten

Fällt viel Neuschnee in kurzer Zeit, ist dieser mit einer vorhandenen, bereits gesetzten Schneedecke vorübergehend schlecht verbunden. Erst nach ein paar Tagen – je nach Höhe und Exposition – kann sich der Neuschnee setzen und mit dem Altschnee verbinden. Auch ohne Neuschnee können die verschiedenen Schneeschichten allerdings große Unterschiede in der Beschaffenheit aufweisen, beispielsweise kann es zu einem Festigkeitsverlust in einer Schneeschicht durch die sogenannte aufbauende Schneeumwandlung kommen. Zudem kann es auch eingelagerte Schwachschichten geben wie eingeschneiter Oberflächenreif. Manchmal reicht dann bereits ein geringes Zusatzgewicht wie beispielsweise ein Skifahrer aus, um eine Schneeschicht ins Rutschen zu bringen.

Staublawinen treten nur bei markanten Lagen mit viel Neuschnee auf.

Faktor Wind

Der Wind spielt für Lawinen eine ganz entscheidende Rolle: Verfrachteter Schnee lagert sich auf windabgewandten Seiten von Hängen ab und es bilden sich Treibschnee und Schneewächten. Diese sind in der Regel für ein paar Tage nur schlecht verbunden zur unteren Schneeschicht und sind somit besonders leicht zu stören. Wenn Triebschnee von frischem Neuschnee überlagert wird und somit schlecht zu erkennen ist, dann ist die Lage besonders brenzlig.

Wind und Schnee © Nikolas Zimmermann
Wind und Schnee stellen eine gefährliche Kombination dar. Bild © N. Zimmermann

Foto: Kecko on Visual Hunt / CC BY

Die Lawinenwarnstufen

Lawinenwarnschild. @Wikimedia Commons/Root5.5

Die Lawinensituation wird von den regionalen Lawinenwarndiensten beurteilt und dementsprechend die Warnstufe in Kombination mit einem Lagebericht ausgegeben. In der Regel wird die Lawinengefahr ab dem ersten großen Schneefall täglich aktualisiert. Die Informationen kann man auf den Homepages der jeweiligen Dienste abrufen.

Seit 1993 dient die ‚Europäische Gefahrenskala für Lawinen‘ zur Einschätzung der Lawinengefahr in den Bergen. Diese Skala gliedert sich nach der Lawinengefahr aufsteigend in fünf Stufen:

  • Stufe 1: gering
    Die vorhandene Schneedecke ist sehr gut verfestigt und stabil, somit ist die Lawinengefahr gering. Nur an wenigen, sehr steilen Hängen sind aufgrund hoher Zusatzbelastung (z.B. einer Skitourengruppe ohne Abstand) Lawinen möglich. Ansonsten kann es lediglich zu kleinen Rutschungen kommen.
  • Stufe 2: mäßig
    In einigen Hängen, welche steiler sind als 30 Grad, ist die Schneedecke nur mäßig verfestigt. Insbesondere in diesen Hängen sind bei großer Zusatzbelastung Lawinen möglich, ansonsten herrschen aber gute Tourenbedingungen vor. Einzelne spontane, nicht allzu große Lawinen sind dennoch nicht ausgeschlossen.
@ https://stock.adobe.com
  • Stufe 3: erheblich
    Eine Auslösung von Lawinen ist in Steilhängen mit einer Neigung von mehr als 30 Grad bereits von einzelnen Skifahrern möglich. Die Tourenmöglichkeiten sind somit eingeschränkt und erfordern lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Selbst ohne Fremdeinwirkung sind mittlere, vereinzelt auch größere Lawinen an exponierten Stellen möglich. Die Stufe 3 ist besonders heimtückisch und wird meist unterschätzt, so passieren bei Lawinenwarnstufe 3 die meisten tödlichen Unfälle!
  • Stufe 4: groß
    Eine Lawine kann bereits bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden. Auch spontane Auslösungen, also ohne menschliches Zutun, sind wahrscheinlich. Die Tourenbedingungen sind somit stark eingeschränkt!
  • Stufe 5: sehr groß
    Die Schneedecke ist allgemein nur schwach verfestigt und instabil, somit kann es selbst ohne Zusatzbelastung zu großen bis sehr großen Lawinen kommen. Diese sind auch in mäßig steilem Gelände zu erwarten. Von Skitouren ist somit ausdrücklich abzuraten, insbesondere da man bei einem etwaigen Unglück auch die Bergretter in Gefahr bringt!

Die unterschiedlichen Webauftritte der regionalen Lawinenwarndienste von Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie anderen Gebieten Europas sind unter diesem Link verfügbar.

Turbulenter Monatswechsel mit Neuschnee und Sturm

Schnee am Auto

Erste Schneefront am Montag

Die neue Woche startet noch ruhig mit Sonne, Wolken, in den südlichen Becken auch mit Nebel und Hochnebel. Im Laufe des Montags trübt es sich jedoch nördlich der Alpen ein und am Nachmittag setzt Schneefall ein. Dieser hält in den Nordstaulagen von Vorarlberg bis ins Mostviertel bis Dienstagmittag an. Diese erste Front gehört zum Tief NICOLAS mit Kern über Finnland. Die größten Neuschneemengen sind mit 20 bis 30 cm im Ausseer- und im Mariazellerland zu erwarten, verbreitet kommen aber vom Tiroler Unterland bis zu den Voralpen Niederösterreichs 10 bis 20 cm zusammen.

Prognostizierte Neuschneemengen am Montag und Dienstag.

Mit der Front kommt im Donauraum und im Osten, teils aber auch in so manchem Tal der Nordalpen und im föhnigen Osttirol und Oberkärnten kräftiger bis stürmischer West- bis Nordwestwind auf. Sturmböen von 75 bis 90 km/h gibt es vom Wienerwald bis zur Rax.

Prognostizierte Windböen am Montag

Weiterer Schnee im Anmarsch

Am Dienstag beginnt es nach vorübergehender Wetterberuhigung am Nachmittag besonders in den Nordalpen wieder zu schneien, bis Mittwoch sind hier abermals 5 bis 10 cm Neuschnee zu erwarten.

Am Mittwochabend intensiviert sich der Schneefall von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark, in diesem Streifen schneit es auch am Donnerstag anhaltend und teils kräftig. Dabei steigt die Schneefallgrenze vorübergehend auf 400 bis 800 m an. Aus heutiger Sicht kristallisieren sich zwei Schwerpunkte beim Neuschnee heraus: Rund um den Arlberg ist mit Mengen von rund einem Meter zu rechnen und auch von den Kitzbüheler Alpen bis zum Mariazellerland sind Neuschneemengen von durchaus 30 bis 70 cm möglich.

Prognostizierte Neuschneemengen von Mittwoch bis Samstag.

Die genauen Niederschlagsmengen sind aber noch mit Unsicherheiten behaftet, werfen wir also mal einen Blick auf die Wahrscheinlichkeiten. Hier die Wahrscheinlichkeit, dass bis zum Wochenende mehr als 50 l/m² fallen (was für gewöhnlich rund 50 cm Neuschnee entspricht):

Wahrscheinlichkeit für mehr als 50 l/m² bis zum nächsten Wochenende laut ECMWF-Modell.

Mehr als 100 l/m² und somit rund 1 Meter Neuschnee dürften in erster Linie rund um den Arlberg und im Ausseerland zusammenkommen, hier ist die Wahrscheinlichkeit am größten:

Wahrscheinlichkeit für mehr als 100 l/m² bis zum nächsten Wochenende laut ECMWF-Modell.

Generell nur wenig oder sogar gar kein Neuschnee kommt in der neuen Wetterwoche im östlichen Flachland zusammen, von Unterkärnten bis ins Südburgenland bleibt es ohnehin meist trocken und hier stehen auch die Chancen auf Sonnenschein stets am besten.

Wochenende noch unsicher

Richtung kommendes Wochenende gehen die Wettermodelle derzeit noch weit auseinander, die Nordstaulage mit größeren Neuschneemengen könnte sich aber noch bis zum Samstag hin fortsetzen. Anschließend dürfte sich das Wetter aber beruhigen, ein zunehmend kräftiges Hoch platziert sich nach derzeitigem Stand genau über Mitteleuropa.

Große Mengen an Schnee im Süden von Österreich

Am Montag und Dienstag hat es schließlich nochmals kräftig geschneit. Betroffen waren davon Osttirol, Kärnten und Teile der Weststeiermark.

Was ist passiert?

Die extremen Schneemengen brachte ein Mittelmeertief. Es schaufelte mit einer südöstlichen Höhenströmung sehr feuchte Luftmassen an die südlichen Alpen heran, durch die Barriere der Alpen und den Minusgraden fiel von der Koralpe westwärts schließlich Schnee.

Starker Schneefall im Klagenfurt.
@https://www.klagenfurt.at/webcams/

Binnen 24 Stunden kamen somit besonders im Stau der Koralpe und der Karawanken teils mehr als 40 cm Neuschnee zusammen, aber auch in den Niederungen Kärnrens verbreitet 20 bis 30 cm. Auf den Bergen wie auf der Packalpe gab es sogar bis zu 1 Meter der weißen Pracht. Der nasse Schnee hat allerdings für winterliche Straßenverhältnisse sowie für Stromausfälle aufgrund von Schneebruch geführt. Mehrere Straßen mussten gesperrt werden und auch die Schulen im Raum Völkermarkt blieben einen Tag lang geschlossen.

Neuschnee am Montag.

Tief KHANG sorgt für kräftige Schneefälle

Ein mit Kaltluft gefüllter Höhentrog liegt derzeit über dem Alpenraum. Dieser beeinflusst Mitteleuropa immer wieder mit kleinen Schneetiefs. So sorgte am Freitag und in der Nacht auf Samstag ein kleinräumiges Tief von der Eifel bis zum Pfälzer Wald für kräftigen Schneefall . Aufgrund der eingeflossenen polaren Kaltluft schneite es dabei bis ins Flachland, sodass selbst am Oberrhein am heutigen Samstag lokal Schneehöhen von über 10 cm gemessen wurden.

Ein Höhentrog über den Alpen sorgt für winterliches Wetter. © ECMWF/UBIMET

Heute macht sich dann bereits von Osten ein neues kleines, aber durchaus wetterwirksames Tief bemerkbar. So beginnt es ab den Mittagsstunden vom östlichen Erzgebirge bis ins südliche Brandenburg kräftig zu schneien. Dieses Schneefallgebiet breitet sich im weiteren Verlauf nach Westen aus und erreicht am Abend auch die zentralen Mittelgebirge. Die höchsten Neuschneemengen fallen dabei im Nordstau des Erzgebirges, des Fichtelgebirges und später auch im Thüringer Wald und Harz. Dort kommen örtlich Mengen von über 20 cm zusammen.  Aber auch im östlichen Flachland sind markante Schneemengen von 5 bis 15cm zu erwarten. Zudem frischt der nördliche bis nordöstliche Wind zeitweise stark auf, sodass es in exponierten Lagen zu Schneeverwehungen kommt.

Analysekarte für Samstag 06 Z, Quelle: DWD
24 h Neuschneehöhe bis Sonntag 09 Z, Quelle: UBIMET

Auch südlich der zentralen Mittelgebirge fällt ab dem Abend etwas Schnee. Allerdings halten sich die Mengen dort in Grenzen. Im Flachland werden meist nur 1 bis 5 cm erwartet.

Insgesamt erwarten uns somit tiefwinterliche Bedingungen, wodurch man sich auf den Straßen in diesen Regionen auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen sollte!

Titelbild: Kräftiger Schneefall, Quelle: pixabay.com

Schneebringer Adria

Winter und Schnee

Wenn kalte Luftmassen westlich der Alpen in den Mittelmeerraum vordringen, bewirken sie dort in der Regel die Bildung eines Tiefdruckgebiets. Diese sogenannten Italientiefs führen oft sehr feuchte Luftmassen nach Österreich und manchmal ziehen sie in weiterer Folge über die Adria hinweg nach Nordosteuropa. Dann bestehen auch im Osten und Südosten Österreichs die größten Chancen für Schneefall. Allgemein kann man zwischen zwei typischen Wetterlagen unterscheiden, welche im Süden bzw. Osten mit großen Niederschlagsmengen verbunden sind:

  • Ergiebiger Südstau
  • Vb-Tief („Fünf-b-Tief“)

Ein weiterer Spezialfall ist die sog. Gegenstromlage, mehr dazu findet ihr hier.

Südstau

Nahezu ortsfeste Tiefdruckgebiete über dem westlichen Mittelmeerraum sorgen in Österreich für eine anhaltende Südströmung. Bevor die Luft auf die Alpen prallt, nimmt sie über dem Mittelmeerraum viel Feuchtigkeit auf. In weiterer Folge wird die Luft vor allem in den Karnischen und Julischen Alpen sowie in den Hohen Tauern wie ein Schwamm ausgepresst (weitere Details dazu gibt es hier). In Österreich sind davon in erster Linie Osttirol und Oberkärnten betroffen. Besonders im Herbst sorgen Kaltluftvorstoße über den noch relativ milden Gewässern rund um Italien zudem für eine labile Schichtung der Luft, weshalb die Niederschläge besonders intensiv ausfallen.  Trotz der eigentlich recht milden Luftmasse kann die Schneefallgrenze dabei bis in manche Tallagen absinken: Die Schmelzwärme des Schnees, die der Umgebung entzogen wird, sorgt nämlich in engen Tälern für eine Abkühlung der Luft bis auf 0 Grad.

Tief VAIA sorgt für Wetterextreme in Mitteleuropa.
Tiefs über dem westlichen Mittelmeerraum sorgen für Südstau (Bild: Sturm VAIA).

Vb-Tief

Wenn sich Tiefdruckgebiete von Norditalien über Slowenien und Ungarn in Richtung Baltikum verlagern, sprechen Meteorologen von einem Tief mit einer Vb-Zugbahn („Fünf-b-Tief“). Solche Tiefdruckgebiete bringen vor allem im Südosten und Osten Österreichs teils große Regen- oder Schneemengen: Feuchte Adrialuft gleitet nämlich bei solchen Wetterlagen oft auf kühle Luftmassen in tiefen Schichten auf, weshalb die gesamte Luftsäule Temperaturen um oder knapp unterhalb des Gefrierpunkts aufweist.

Vb-Tief
Bereits vor über 100 Jahren hat Van Bebber die häufigsten Tief-Zugbahnen analysiert.

Schnee und Klimawandel

Die Klimawandel sorgt bekanntermaßen für steigende Temperaturen im Alpenraum, weshalb die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke besonders in tiefen Lagen deutlich abnimmt: Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so wird die Nullgradgrenze wohl noch vor 2050 im Winter durchschnittlich über einer Seehöhe von 1000 m liegen. Dadurch nimmt die Länge des Winters ab, gemessen an der Anzahl an Tagen mit Schneedecke: Der Schnee kommt später und schmilzt früher. Etwa in Arosa in der Schweiz hat sich die Periode mit einer Schneedecke von mindestens 40 cm bereits von fünfeinhalb Monaten auf etwas mehr als drei Monate verkürzt. Studien aus der Schweiz zeigen, dass derzeit Lagen unterhalb von 1300 m davon besonders stark betroffen sind, während es in Lagen oberhalb von etwa 2000 m keinen klaren Trend gibt.

Klimawandel in Arosa
Mittlerer Verlauf der Schneehöhe in Arosa. Mehr Details dazu gibt es hier: Meteoschweiz

Extremereignisse

Besonders in den Alpen kann es in manchen Jahren aber zu Extremereignissen kommen, wie wir es etwa im Jänner 2019 an der Alpennordseite oder im November 2019 sowie Dezember 2020 in den Südalpen erlebt haben. Tatsächlich kann mildere Luft nämlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, zudem sorgen die steigenden Wassertemperaturen rund um Mitteleuropa (Nordsee, Mittelmeer) bei Kaltluftvorstoßen häufig für eine labile Schichtung der Luft. Bei manchen Wetterlagen kann es also besonders von mittleren Höhenlagen aufwärts ergiebig schneien, zudem kann die Schneefallgrenze durch die Niederschlagskühlung auch im Einflussbereich relativ milder Luftmassen manchmal bis in windgeschützte Täler absinken. Dadurch nimmt die Gefahr von Schneebruch und Gleitschneelawinen tendenziell zu. Laut manchen Studien soll es zudem auch eine Zunahme an blockierten Wetterlagen geben, was ebenfalls größere Niederschlagsextreme zur Folge hat. Andererseits kann es aber je nach Lage der Tiefs und Hochs auch zu ungewöhnlich langen trockenen Phasen kommen.

Titelbild © www.foto-webcam.eu

Extreme Schneearmut in den Alpen

Grundlage für eine gute Schneesaison in den Bergen sind in erster Linie zwei Faktoren:

  • überhaupt genug Niederschlag
  • ausreichend tiefe Temperaturen, damit statt Regen Schnee fällt

Beide Voraussetzungen waren im laufenden Winter kaum gegeben. Schauen wir uns dazu erstmal die Niederschlagsabweichungen seit Beginn des meteorologischen Winters am 1. Dezember an. Österreichweit fehlen fast 30 Prozent, noch dramatischer sieht die Lage im Bergland aus (braune Farbtöne). Hier steht das Niederschlagsdefizit verbreitet bei -30 bis -50%. Mancherorts ist es aber sogar noch mehr, wie zum Beispiel in Nauders, Krimml, Ramsau/Dachstein und Puchberg/Schneeberg wo nicht einmal die Hälfte des üblichen Niederschlags zusammenkam.

Die Niederschlagsabweichungen im Winter bislang (1.12. bis 3.1.)

Zweiter Faktor – die Temperaturen. Auch da schaut es für eine ordentliche Schneelage mau aus. Das Land ist tiefrot eingefärbt, überall bilanziert der Winter bislang zu mild. Landesweit ist es um 1,7 Grad zu mild, wobei die größten Abweichungen einmal mehr auf den Bergen zu finden sind. Auch hier ein paar Beispiele gefällig?

  • Ischgl/Idalpe +2,4 Grad (jeweils zum langjährigen Mittel von 1991-2020)
  • Pitztaler Gletscher +2,6 Grad
  • Sonnblick +2,2 Grad
  • Schöckl +2,2 Grad
Die Temperaturabweichungen im Winter bislang (1.12. bis 3.1.)

Kommen wir also zu aktuellen Schneelage im Vergleich der vergangenen Jahre – und rasch wird hier deutlich, wie markant die derzeitige Schneearmut ist!

Hier ein Überblick gemessener Schneehöhen jeweils am 4. Jänner – quer über die Österreichischen Alpen verteilt und in ähnlicher Höhenlage zwischen 1200 und 1600 m.

Ort 2023 2022 2021 2020
Lech/Arlberg 33 cm 52 cm 53 cm 74 cm
Seefeld/Tirol 0 cm 13 cm 22 cm 32 cm
Saalbach 0 cm 18 cm 12 cm 9 cm
Kals/Großglockner 2 cm 0 cm 95 cm 50 cm
Kanzelhöhe 25 cm 36 cm 107 cm 9 cm
Ramsau/Dachstein 0 cm 2 cm 13 cm 37 cm
Feuerkogel 0 cm 31 cm 26 cm 70 cm
Rax-Bergstation 0 cm 35 cm 10 cm 20 cm

 

Die Daten heuer stechen schon deutlich hervor. Besonders markant: Die Rax und der Feuerkogel, beide rund 1600 m hoch sind komplett schneefrei.

Auch anhand von Webcam-Bildern im Vergleich lässt sich die Schneearmut gut dokumentieren:

Maishofen im Pinzgau (2021 vs. 2023):

Maishofen (Pinzgau) 2021 vs. 2023

Lienz/Zettersfeld (2020 vs. 2023):

Zettersfeld (Lienz) 2021 vs. 2023

Furkajoch (Vorarlberg) (2020 vs. 2023):

Furkajoch (Vorarlberg) 2020 vs. 2023

Schröcken (Vorarlberg) (2020 vs. 2023):

Schröcken (Vorarlberg) 2020 vs. 2023

Auch wenn man die aktuellen Schneehöhen in Kontext zu einer längeren Zeitreihe an Messungen setzt, wird der Schneemangel ersichtlich.

Etwas weniger schlimm ist die Lage noch im Hochgebirge. Hier die Station Dresdner Hütte in den Stubaier Alpen auf 2290 m. Bis Mitte Dezember war die Schneehöhe noch gut im Mittel, rund 90 cm lagen vor wenigen Wochen noch, Mittlerweile sind davon nur noch 40 cm übrig, ein Defizit von rund einem halben Meter hat sich gebildet.

Schneehöhe im Winter 2022/2023 an der Station Dresdner Hütte – Hydrographischer Dienst Tirol

In Leutasch auf 1135 m dagegen ein Totalausfall. 0 cm Schnee liegen dort, seit Beginn des Winters sind wir hier deutlich unterdurchschnittlich unterwegs. Normal zu dieser Jahreszeit wären 45 cm.

Schneehöhe im Winter 2022/2023 an der Station Leutasch – Hydrographischer Dienst Tirol

Auch am Zettersfeld war die Schneehöhe bis Mitte Dezember absolut im Schnitt, von den 50 cm sind in wenigen Wochen rund 20 cm getaut. Tendenz weiter fallend!

Schneehöhe im Winter 2022/2023 an der Station Zettersfeld bei Lienz – Hydrographischer Dienst Tirol

Schnee oder Nicht-Schnee? Das ist die Frage vor Weihnachten!

Weiße Weihnachten (Symbolbild) - pixabay.com

Das verbreitet winterliche Wetter lässt derzeit viele Weihnachts-Romantiker-Herzen höher schlagen, die tiefen Temperaturen aber manches Heizungs-Budget schmelzen und der zuletzt so intensive gefrierende Regen viele Autofahrers Nerven kosten. Da stellt sich natürlich die Frage, geht dieses Wetter so weiter, wird es auch bis Weihnachten Schnee geben?

Mit 1. Dezember sind wir nach dem meteorologischen Kalender im Winter angekommen. Die ersten beiden Wochen dessen zeigten sich auch schon typisch winterlich. So liegen wir bei den Temperaturen bisher sogar verbreitet mehr als 2 Grad unter dem 30-jährigen Mittel. Nahezu jede Wetterstation in Deutschland konnte bereits eine Hand voll Tage mit Dauerfrost verzeichnen – sogenannte Eistage. Den Grund hierfür findet man in der Großwetterlage, die uns konstant sehr kalte Luftmassen polaren Ursprungs ins Land lenkte. Nicht nur in den Mittelgebirgen oder in den Alpen durfte man sich über Schnee freuen, auch die zahlreichen Schneeschauer an den Küsten und der sog. „lake-effect“ an der Ostsee sorgten für einige Mengen Neuschnee. In Kiel etwa werden derzeit über 20 cm Schnee gemessen.

Umstellung der Großwetterlage

Kommende Woche ist in  Europa eine grundlegende Umstellung der Großwetterlage in Sicht. Nachdem bisher ein beständiges Hoch über Island die bei uns sonst typische West-Wetterlage (mit vom Atlantik hereinziehenden Tiefs) zum Erliegen gebracht hatte, erwacht nun wieder das Islandtief zum Leben. Damit wird ausgehend von Westeuropa eine westliche Strömung aufkommen, welche beginnend am Sonntag allmählich deutlich mildere Luftmassen atlantischen Ursprungs nach Mitteleuropa lenken wird. Zunächst wird sich diese besonders im Südwesten und Westen Deutschlands bemerkbar machen, so steigen die Temperaturen am Montag etwa im oberen Rheintal oder im Ruhrgebiet bereits auf +10 Grad.

Entwicklung der Großwetterlage mit Isobaren und der 850-hPa-Temperatur – Quelle: GFS, UBIMET

Die obige Animation zeigt gesamt Westeuropa und die zuvor erwähnte Entwicklung der Großwetterlage: ein Antlantiktief, das von Sonntag an aus Südwesten deutlich mildere Luftmassen nach Deutschland lenkt. Man achte dabei auf die anfangs noch sehr kalten Luftmassen (in blau/violett) über Deutschland und die im Zuge des Tiefs aus Südwesten herbeiströmenden milderen Luftmassen (in gelb/orange).

Eine markante Umstellung ist in Sicht ( Karten via K. Haustein).

In der obigen Animation sieht man zuerst die aktuelle Abweichung der Bodentemperaturen vom langjährigen Klimamittel (in blau die aktuell unterdurchschnittlichen Temperaturen in Mittel- und Nordeuropa) und nachfolgend die Temperaturentwicklung für eine Woche hin bis Weihnachten (in rot der bis dahin visualisierte Temperaturanstieg).

Weihnachtstauwetter

Nach diesem ersten deutlichen Temperaturanstieg wird sich das verantwortliche Tief über Skandinavien weiter nach Osten verlagern, weshalb an dessen Rückseite kurzfristig wieder kältere Luftmassen aus Norden nach Deutschland gelenkt werden. Währenddessen wird sich aber ein weiteres Tief auf dem Atlantik bilden. Dieses wird dann für Weihnachten relevant. Aus heutiger Sicht wiederholt sich der Wetterverlauf: mit Annäherung jenes zweiten Tiefs stellt sich die Strömung um von Nord auf Südwest, weshalb erneut mildere Luftmassen nach Deutschland gelenkt werden.

Ensemble-Vorhersage für München – Quelle: ECMWF

Als Beispiel wird hier München angeführt.
Bereits mit der Erwärmung durch das erste Tief (bzw. dessen Warmfront) steigen die Temperaturen aus dem Dauerfrost  und im Zuge des zweiten Tiefs über Weihnachten hinweg sogar in frostfreie Bereiche.

Allgemein ist ein solch mildes Wetter um die Weihnachtszeit keine Seltenheit, man spricht daher auch gerne vom Weihnachtstauwetter. Ein Blick in die Statistik zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit auf Weiße Weihnacht inzwischen bei nur wenigen Prozent liegt (ausgenommen der Mittelgebirge und der Alpen). Im Zuge des Klimawandels nimmt die Wahrscheinlichkeit weiter ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert und der Trend deutet weiter abwärts. Vor allem seit den 2000ern hat die Häufigkeit deutlich abgenommen.

Nach dem Schnee kommt die Kälte

Kälte und Schnee - typisch Dezember

Neuschnee dank BIRGIT

Das wetterbestimmende Tief ist in den vergangenen Stunden von Italien über den Balkan nach Rumänien gezogen und hat auch Österreich mit feuchter Mittelmeerluft versorgt. Verbreitet sind ein paar Zentimeter Neuschnee zusammengekommen, maximal angezuckert zeigt sich die Landschaft vom Süden der Steiermark bis zum Weinviertel. Lokal können sich die Neuschneemengen durchaus sehen lassen, Salzburg und Innsbruck melden beispielsweise 10 cm. Noch mehr kam u.a. in Mariazell (18 cm neu), Spital am Pyhrn (15 cm neu) und St. Johann im Pongau (22 cm neu) zusammen. Im Vergleich zu den Prognosen von Mitte der Woche waren die Neuschneemengen aber in Summe doch deutlich reduziert. Die Zugbahn von BIRGIT lag schlicht zu weit im Osten, als dass es auch bei uns für mehr Neuschnee gereicht hätte.

Die Schneehöhen am Sonntag.

Jetzt wird‘s zapfig

Das Tief verlagert sich bis morgen zum Baltikum und verliert daher an Einfluss auf unser Wetter. Aus Westen sorgt nämlich ein Zwischenhoch für eine spürbare Wetterberuhigung, in der eingeflossenen polaren Kaltluft drohen nun dank sternenklarem Himmel und schwachem Wind aber zwei landesweit eisige Nächte. Frostig wird es im ganzen Land, im Donauraum, im Osten und Südosten sinken die Temperaturen meist auf -5 bis -10 Grad. Noch deutlich kälter wird es in den Alpen, hier stellt sich mit -20 bis -10 Grad strenger Nachtfrost ein. In den typischen Hochtälern Tirols und Salzburgs wie im Lungau oder im Defereggental sind sogar Tiefstwerte knapp unter der -20-Grad-Marke möglich.

Die prognostizierten Tiefstwerte in der Nacht auf Dienstag (zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen).

Solch kalte Nächte gab es in diesem Herbst bzw. Winter noch nicht, von Rekorden für Dezember sind wir aber weit entfernt. Im Hochgebirge liegt dieser bei -33,0 Grad auf dem Sonnblick (28.12.1887) und in den bewohnten Regionen bei -29,8 Grad in Aigen/Ennstal (3.12.1973).

Auch tagsüber verharren die Temperaturen in den kommenden Tagen oft im Frostbereich, -7 bis 0 Grad sind meist das Höchste der Gefühle. Einzig im Osten und Südosten schaffen es die Temperaturen so gerade eben über den Gefrierpunkt.

Neues Tief am Mittwoch

Am Mittwoch kündigt sich bereits das nächste Tief an, das von Frankreich über Deutschland nach Polen zieht. Dieses Mal dürfte nicht Schnee das beherrschende Thema sein, sondern viel mehr gefrierender Regen mit entsprechend hoher Glättegefahr. Mit dem Tiefs schiebt sich nämlich milde Luft über die bestehende Kaltluft, von Vorarlberg bis ins östliche Flachland ist gefrierender Regen die Folge. Der genaue Ablauf ist aber noch unsicher, ebenso die nachfolgenden Tage. Zumindest derzeit stehen die Chancen auf ein neues Schneetief am Donnerstag/Freitag aber recht gut.

Arctic Outbreak – beschert er Deutschland ein weißes Adventswochenende?

Schnee

Deutschland erwartet verbreitet ein winterliches Adventswochenende. Den Grund dafür sehen wir u.a. im GFS-Modell des amerikanischen Wetterdienstes: Die Berechnungen zeigen, dass am Wochenende durch das Zusammenspiel eines Hochdruckgebiets über Grönland mit einem Trogvorstoß über Skandinavien kalte Luftmassen polaren Ursprungs Deutschland erreichen.  Es handelt sich um einen so genannten „Arctic Outbreak“.

Prognose der rel. Topographie (Höhenwetterkarte) sowie des Bodendrucks vom GFS Modell.

Auch die Ensembles  vom ECMWF-Modell zeigen, dass es schon in den kommenden Tagen mit den Temperaturen abwärts geht. Dabei sind sich die Modelle recht einig. Erst in der Mittelfrist ab etwa kommenden Dienstag nehmen die Unsicherheiten rasch zu: Vor allem in München sieht man, dass einige Modellläufe auf eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für mildere Temperaturen durch Westwinde zur Wochenmitte hindeuten, denn Bayern gerät voraussichtlich in den Warmsektor eines weiteren Tiefs über Westeuropa.

Ensemblevorhersage der Temperatur in etwa 1400 m Höhe für Berlin. Quelle: www.ecmwf.int
Ensemblevorhersage der Temperatur in etwa 1400 m Höhe für Dresden. Quelle: www.ecmwf.int
Ensemblevorhersage der Temperatur in etwa 1400 m Höhe für München. Quelle: www.ecmwf.int

Auch in der darauffolgenden Woche liegen die Modelle verbreitet unter dem langjährigen Mittel – bezogen auf die Temperatur. Die wöchentliche mittlere Abweichung der Temperatur ist laut dem ECMWF Modell für die nächste Woche deutlich negativ (in der Karte in blauen Farbtönen dargestellt)  und somit wird, auch wenn das besonders in diesem Jahr eigentlich niemand hören will, der Großteil des Dezembers deutlich zu kalt ausfallen.

Prognose der wöchentlichen, mittlere Abweichung der Temperatur vom 12. bis 19.12.2022. Quelle: www.ecmwf.int

Am Samstag verbreitet frostig

Doch bleiben wir zunächst einmal beim dritten Adventswochenende: In der Nacht auf Samstag sinken die Temperaturen verbreitet unter den Gefrierpunkt und liegen zwischen -6 Grad in den höheren Lagen der Mittelgebirge und 0 Grad in Küstennähe sowie am Bodensee.

Prognostizierte Tiefsttemperaturen am Samstag den 10.12.2022 © UBIMET

Im Tagesverlauf steigen die Temperaturen leicht an und es werden Höchstwerte zwischen – 3 Grad im östlichen Mittelgebirgsraum und etwa +4 Grad im äußersten Nordwesten vorhergesagt.

Prognostizierte Höchsttemperaturen am Samstag den 10.12.2022 © UBIMET

Am Sonntag noch etwas kälter

In der Nacht zum dritten Advent wird es dann sogar noch eine Spur kälter. Dabei werden die niedrigsten Temperaturen erneut im nördlichen Mittelgebirgsraum erwartet. Hier kommen wir der Marke von -10 Grad sehr nahe. Aber auch im Süden und Osten sinkt die Temperatur auf -2 bis -5 Grad, im äußersten Norden werden Temperaturen um den Gefrierpunkt oder nur knapp darunter prognostiziert.

Prognostizierte Tiefsttemperaturen am Sonntag den 11.12.2022 © UBIMET

Am Sonntag liegen die Höchstwerte ebenfalls etwas tiefer als am Samstag. An den Küsten und im Westen werden bis zu +2 Grad erwartetet, meist ist es aber frostig mit Werten zwischen -4 und – 1 Grad. Auf der Zugspitze werden -10 Grad erwartet.

Prognostizierte Höchsttemperaturen am Sonntag den 11.12.2022 © UBIMET

Und nun zur spannenden Frage: Wird es am Wochenende schneien?

Das hängt sehr stark von der Zugbahn der Tiefs BIRGIT ab. Nimmt BIRGIT eine leicht südlichere Zugbahn, so wird es im Süden nur leicht schneien. Zieht das Tief hingegen knapp südlich der Alpen über Oberitalien hinweg, dann würde sich ein durchaus markantes Schneeereignis ausgehen und auch in tiefen Lagen würde besonders im Süden und Osten am Sonntags der Winter einziehen. Beide Varianten sind derzeit noch möglich und somit bleibt es weiterhin spannend.

Erste Schneeprognose von Samstag auf Sonntag inkl. Unsicherheitsbereich. © UBIMET

Zusammenfassend kann man also festhalten, dass die niedrigen Temperaturen am Wochenende recht abgesichert sind. Bezüglich der Intensität des Schneefalls und dessen geographischer Ausbreitung gibt es aber noch große Unterschiede in den Modellen, je nach Zugbahn von Tief BIRGIT. Die höchste Wahrscheinlichkeit für Schnee gibt es nach derzeitgem Stand jedenfalls in Südbayern sowie vom Erzgebirge bis nach Ostsachsen.

Titelbild © AdobeStock

Skisaison Auftakt: Die Schneelage in den österreichischen Alpen

Schneemassen in den Alpen (Archivbild) - Visualhunt

Die ersten Tage des meteorologischen Winters 2022/2023 haben vor allem den Südalpen und dem westlichen Hauptkamm eine ordentliche Ladung Neuschnee beschert. Zwar verlief der November 2022 deutlich zu mild, in den mittleren und hohen Lagen der Nordalpen fiel aber im vergangenen Monat reichlich Niederschlag, oft in Form von Schnee.

Gesamtschneehöhe in cm am 06.12.2022 um 6 Uhr - UBIMET
Gesamtschneehöhe in cm am 06.12.2022 um 6 Uhr – UBIMET

Skisaison startet mit weißer Landschaft

Damit ist die Schneelage sowohl in den Nordalpen als auch im Süden vor allem oberhalb von etwa 1700 m momentan ausreichend bis gut. Eine zufriedenstellende Lage für die meisten Skigebiete des Landes, die in den kommenden Tagen schrittweise ihre Pforten für den Start in die heurige Skisaison öffnen werden. Natürlich reichen solche Mengen nicht, um verbreitet nur mit Naturschnee starten zu können, aber eine Mischung aus Kunst- und Naturschnee sowie die eingeschneite Landschaft sind jedenfalls gute Nachrichten.
Nachfolgend eine Liste jener österreichischen Stationen, die aktuell mehr als 20 cm Schnee melden:

Rangliste der gemessenen Schneehöhen am 06.12.2022 um 11 Uhr - UBIMET, ZAMG
Rangliste der gemessenen Schneehöhen am 06.12.2022 um 11 Uhr – UBIMET, ZAMG

Solch eine Schneelage entspricht in Lagen um 2000 m Seehöhe ziemlich genau dem langjährigen Klimamittel für den Frühwinter, wie die Daten vom Hydrographischen Dienst Tirol (Bilder unten) zeigen. Zumindest was die Schneehöhen angeht, erinnert der heurige Start in den Winter an die vergangene Saison. Auch im Dezember 2021 war die Schneelage anfangs ausreichend bis gut, doch dann folgte ein außergewöhnlich trockener, milder Spätwinter / Frühling. Hoffentlich endet die Geschichte heuer anders.

Vergleich der beobachteten Schneehöhe im Winter 2021/2022 und im Winter 2022/2023 an der Station Dresdner Hütte - Hydrographischer Dienst Tirol
Vergleich der beobachteten Schneehöhe im Winter 2021/2022 und im Winter 2022/2023 an der Station Dresdner Hütte – Hydrographischer Dienst Tirol
Vergleich der beobachteten Schneehöhe im Winter 2021/2022 und im Winter 2022/2023 an der Station Lienz - Zettersfeld / Wartschenbach - Hydrographischer Dienst Tirol
Vergleich der beobachteten Schneehöhe im Winter 2021/2022 und im Winter 2022/2023 an der Station Lienz – Zettersfeld / Wartschenbach – Hydrographischer Dienst Tirol

Traumhafte Winterlandschaft, winterliche Aussichten

Das ruhige, in den Alpen oft sonnige Wetter zum Nikolotag sorgte im Zusammenspiel mit der beschriebenen Schneelage für atemberaubende Aufnahmen aus dem Alpenraum.

Zur Wochenmitte wird es dann vor allem in den Nordalpen deutlich trüber, die durchschnittlich kalte Witterung und somit auch die bereits vorhandene Schneedecke bleibt uns aber erhalten. Zum Wochenende hin deuten die Modelle dann auf einen markanten Wintereinbruch mit reichlich Schnee zum Teil auch bis in tiefe Lagen hin. Bis zur kommenden Woche ist somit im Bergland eine weitere, ordentliche Ladung Neuschnee in Sicht. Zudem geht es mit den Temperaturen deutlich bergab: Mit großer Wahrscheinlichkeit setzt sich in mittleren Lagen nach dem besagten Wintereinbruch zumindest bis zur Monatsmitte Dauerfrost durch. Die besten Voraussetzungen für einen wunderbaren Start in die Wintersaison für die Alpen!

 

 

Titelbild: Schneemassen in den Alpen (Archivbild) – Visualhunt

Winterintermezzo oder nachhaltiger Wintereinbruch?

Am Rande eines kräftigen Hochdruckgebietes mit Zentrum über Nordwestrussland ist in den vergangen Tagen vor allem in den Nordosten kalte Kontinentalluft eingeflossen. So lagen dort die Tageshöchsttemperaturen heute um den Gefrierpunkt, ab etwa 400 Metern herrschte sogar Dauerfrost. In der Nacht auf Freitag macht sich nun ein Höhentief über Norddeutschland bemerkbar. Dabei handelt es sich um ein Tiefdruckgebiet, welches nur in der Höhenwetterkarte erkennbar ist und mit kalter Luft gefüllt ist. Dieses löst an seiner Ostseite Niederschläge aus, die bis in tiefe Lagen als Schnee fallen.

Abbildung 1: Höhenwetterkarte für Freitag 06 UTC, Quelle: UBIMET/DWD
Abbildung 2: Bodenanalysekarte für Freitag 12 UTC, Quelle: www.wetterzentrale.de

Dadurch beginnt es am Donnerstagabend vom Fichtelgebirge bis ins westliche Brandenburg leicht zu schneien. In der Nacht intensivieren sich die Schneefälle, sodass bis Freitagmittag vom westlichen Sachsen bis in den Harz verbreitet bis in tiefe Lagen um 5 cm Schnee zusammenkommen. Im Thüringer Wald und im Harz lokal sogar bis zu 10 cm. Somit erwarten wir in diesen Regionen auch im Flachland den ersten nennenswerten Schnee der Saison.

Abbildung 3: Modellvorhersage (UCM) 12 h Neuschneehöhe, Quelle: UBIMET

Bleibt der Schnee uns auch im Flachland erhalten?

An der Wetterlage ändert sich zunächst einmal nicht viel. Allerdings dehnt sich das kräftige Hoch über Russland zu Beginn der nächsten Woche etwas nach Süden aus, wodurch die Strömung auf Südost dreht und uns wieder etwas mildere Luftmassen erreichen. So zeigt die Ensemblevorhersage  ab Sonntag eine leichte Erwärmung an mit deutlichen Plusgraden im Flachland, wie am Beispiel Dresden sehr gut zu erkennen ist (siehe Abbildung 4).

Abbildung 4: Ensemblevorhersage Temperatur 2m für Dresden, Quelle: https://www.ecmwf.int

Zudem gibt es ab Wochenbeginn vermehrt Niederschlagssignale, die im Flachland durchgehend als Regen fallen werden. Somit kann sich die Schneedecke dort nicht lange halten. In den Mittelgebirgen oberhalb von etwa 700 m bleibt es dagegen kalt genug, sodass die Schneedecke dort weiter anwächst.

Abbildung 5: Ensemblevorhersage 6 h Niederschlag für Dresden, Quelle: https://www.ecmwf.int

Somit steht uns im Flachland nur ein kurzes Winterintermezzo bevor. Ab Sonntag setzt sich dort wieder nasskaltes und unwinterliches Schmuddelwetter durch.

Titelbild: Schneebedeckte Straße, Quelle: pixabay.com

Winter gibt ein Zeichen in der Nordhälfte: Schnee auch bis ins Flachland

Winterliche Landschaft in Greiz, Thüringen - pixabay.com

Ein Tief bei den Britischen Inseln lenkt in den kommenden Tagen feucht-milde Luft aus Südwesten nach Deutschland, zeitgleich macht sich aber aus Nordosteuropa kalte Kontinentalluft auf den Weg zu uns. Dort, wo die beiden Luftmassen aufeinandertreffen, bildet sich eine Luftmassengrenze (schwarze Linie im Bild unten). In deren Umfeld wird es am Freitag, insbesondere aber Freitagnacht und am Samstag teils kräftig schneien.

Großwetterlage (Bodendruck, hPa) in Europa am Freitag - UBIMET, ECMWF IFS Modell
Großwetterlage (Bodendruck, hPa) in Europa am Freitag – UBIMET, ECMWF IFS Modell

Schneefallgrenze sinkt bis in tiefe Lagen

Bereits heute Nacht gibt es in einem Streifen von Ostholstein bis zur Lausitz etwas Neuschnee, meist aber nur 1-3 cm. Am morgigen Freitag setzt ab etwa Mittag in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt immer öfter Schneefall ein. In weiterer Folge verlagert sich die Luftmassengrenze und folglich auch der Schneefall weiter nach Westen/Südwesten, erfasst in der Nacht auf Samstag also auch Nordbayern, Hessen sowie Teile NRWs und Rheinland-Pfalz. Am Samstag selbst fällt besonders vom Sauerland und dem Siegerland bis zum Oberpfälzer Wald teils kräftiger Schnee und klingt dort erst zum Abend hin ab.
Animation der Niederschläge (grün/gelb = Regen, blau = Schnee, rosa = Schneeregen oder gefrierender Regen) von Freitagfrüh bis Samstagabend - UBIMET, ECMWF IFS Modell
Animation der Niederschläge (grün/gelb = Regen, blau = Schnee, rosa = Schneeregen oder gefrierender Regen) von Freitagfrüh bis Samstagabend – UBIMET, ECMWF IFS Modell

Frühwinterliche Temperaturen

Mit den Temperaturen geht es dementsprechend auch rasch bergab. Während am Freitag im Südwesten nach wie vor Höchstwerte im zweistelligen Bereich zu erwarten sind, ist im Nordosten mit frühwinterlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt zu rechnen. Am Samstag breitet sich die Kaltluft auf die Mitte des Landes aus: In der gesamten Nordosthälfte ist vielerorts ein sogenannter Eistag (Tagesmaximum unter 0 Grad) wahrscheinlich!

Prognose der Tageshöchstwerte am Freitag (links) und Samstag (rechts) - uwr.de/UBIMET
Prognose der Tageshöchstwerte am Freitag (links) und Samstag (rechts) – uwr.de/UBIMET

Gebietsweise nennenswerter Schneefall

In den meisten Niederungen der Mitte und des Nordens ist bis Sonntag höchstens nur mit einer dünnen Neuschneedecke zu rechnen. Es gibt aber ein paar Ausnahmen. Die Hotspots des Schnees mit rund 10-15 cm Neuschnee in Sicht: Sauerland, Rothaargebirge, Siegerland, Rhön, Spessart, Thüringer Wald, Vogtland und Oberpfälzer Wald. Doch auch sonst sind in der Mitte Deutschlands gebietsweise 5-10 cm Neuschnee möglich. Auch an der Ostseeküste könnte es am Wochenende zumindest lokal zu nennenswerten Neuschneemengen kommen, denn hier sorgt das immer noch relativ warme Wasser für die Bildung von Schneeschauerstraßen. Diese können vorübergehend durchaus kräftigen Schneefall bringen!

Prognose der 24-stündige Neuschneemenge für den Freitag in cm - UBIMET
Prognose der 24-stündige Neuschneemenge für den Freitag in cm – UBIMET
Prognose der 24-stündige Neuschneemenge für den Samstag in cm - UBIMET
Prognose der 24-stündige Neuschneemenge für den Samstag in cm – UBIMET
Prognose der 24-stündige Neuschneemenge für den Sonntag in cm - UBIMET
Prognose der 24-stündige Neuschneemenge für den Sonntag in cm – UBIMET

Mäßiger bis strenger Frost in Sicht

Nördlich der Luftmassengrenze klart es am Wochenende rasch auf. Hier muss man schon am Samstag verbreitet leichten bis mäßigen Frost zwischen -2 und -7 Grad einplanen. In manchen, schneebedeckten Senken und Tälern sind auch Werte um -10 Grad möglich!

Prognostizierte Tiefstwerte am Samstag - UBIMET
Prognostizierte Tiefstwerte am Samstag – UBIMET

Am Sonntag ist in der Mitte und im Norden sogar verbreitet mit mäßigem bis strengem Morgenfrost zwischen -5 und -12 Grad zu rechnen. In der neuen Woche dreht die Strömung aber allmählich auf West bis Südwest und die Kaltluft wird relativ rasch ausgeräumt. Die frühwinterliche Phase ist also nur von kurzer Dauer, das kühle und unbeständige Novemberwetter wird uns jedenfalls bis zum Monatsende begleiten.

 

Titelbild: Winterliche Landschaft in Greiz, Thüringen – pixabay.com

Erster Gruß vom Winter im Nordosten

Zuerst Regen, am Abend Schnee

Herbst der Kontraste

Wärmster Oktober der Messgeschichte in Österreich, erste Novemberhälfte auch schon wieder 2,5 Grad zu mild. Die Schlagzeilen der vergangenen Wochen kannten nur eine Richtung. Doch die Anzeichen für den nahenden Winter sind im Alltag unübersehbar: Die ersten Weihnachtsmärkte öffnen ihre Pforten, in einer Woche ist der erste Advent und in zwei Wochen beginnt für uns Meteorologen die kälteste aller Jahreszeiten auch offiziell. Pünktlich zum bevorstehenden Wochenende besinnt sich auch das Wetter auf den Kalender und beschert dem Norden und Osten Österreichs einen ersten Wintergruß. Eines vorneweg: Für Mitte bis Ende November ist die bevorstehende Witterung absolut normal, weitaus ungewöhnlicher waren die vergangenen Wochen.

Keine Liebesgrüße aus Moskau

In den Weiten Russlands und Nordskandinaviens hat sich die winterliche Kälte schon breit gemacht, Moskau und Minsk bleiben heute mit -2 Grad im Dauerfrost stecken. Und genau von dort erreicht uns ab Freitagabend auch die Kaltluft. Dabei ist heute mit 6 bis 14 und morgen mit 3 bis 10 Grad noch nichts von der bevorstehenden Abkühlung zu spüren. In den Abendstunden des morgigen Tages sickert von Tschechien aber immer kältere Luft ein. Die Nacht auf Samstag bringt dann auch in Wien den ersten Frost der Saison, bis auch -4 Grad sinken die Temperaturen im Waldviertel. Der Höhepunkt der Kälte wird der Samstag: Im Wald- und Weinviertel bleibt es mit -3 bis -1 Grad bei Dauerfrost, selbst in Wien werden nur rund 0 Grad als Höchstwert erreicht. Abseits von Wien und Niederösterreich bleibt es mit 3 bis 9 Grad deutlich milder.

Hier grafisch dargestellt die Höchstwerte am Samstag:

Die Höchstwerte am Samstag mit Dauerfrost im Waldviertel.

Schnee (nicht nur) im Waldviertel

Zur Kälte kommt auch der für viele erste Schnee des Herbstes. Besonders im Waldviertel kann sich von Freitag- bis Samstagabend eine 5-10 cm mächtige Schneedecke ausbilden. Doch auch im Mühl- und Weinviertel, in Wien und in den Voralpen Niederösterreichs rieseln die ersten Flocken. Speziell in der Bundeshauptstadt wird es aber kaum für eine Schneedecke reichen – zu warm sind die Böden noch immer. Auch in den Nordalpen fällt immer wieder Schnee, allerdings liegt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis zur Eisenwurzen mit 1000 bis 1300 Meter deutlich höher.

Erwartete Neuschneemengen am Freitag und Samstag.

Nur kurzes (W)intermezzo

Das Gastspiel des Winters am Wochenende ist nur von kurzer Dauer, denn schon am Sonntag und Montag macht sich im Vorfeld eines Atlantiktiefs wieder mildere Luft breit. Bei jeweils 3 bis 10 Grad taut der Schnee rasch wieder dahin. Aus heutiger Sicht könnte ein Italientief am Dienstag dem Süden und Südwesten Neuschnee bescheren, diese Entwicklung ist aber noch sehr unsicher. Fest steht, dass die weitere Woche bis hin zum 1. Advent wohl keinen weiteren Neuschnee im Flachland bringen und tendenziell zu mild ausfallen wird.

Extremwetter im Oktober: Von Hitze bis Schnee

Ob ruhiges Herbstwetter, Föhnstürme oder auch Wintereinbrüche, der Oktober kann sich von Jahr zu Jahr von sehr unterschiedlichen Seiten präsentieren. Heuer verläuft der Oktober bislang außergewöhnlich mild, da wiederholt sehr milde Luftmassen subtropischen Ursprungs zum Alpenraum gelangen. Damit sind wir sogar auf Rekordkurs, so könnte dieser Oktober der wärmste seit Messbeginn im Jahre 1767 werden. Bislang wurde das Podest von 1795, 1811 und 2001 besetzt.

Bisherige minimalen und maximalen Temperaturabweichungen im Oktober auf Stationsbasis. © UBIMET

Vorerst ist auch keine nennenswerte Änderung in Sicht: Die vorübergehend eingeflossene, kühle Luft im Osten des Landes wird bereits am Wochenende wieder verdrängt. Regional können sich in den Niederungen zwar bodennahe Kaltluftseen mit Nebel halten, auf den Bergen und in den Föhnschneisen sorgt die milde Luft dagegen nach wie vor für sehr hohe Abweichungen.

Prognose der Temperaturabweichungen in den kommenden 7 Tagen. © K. Haustein

Ein Monat der Extreme

Der Oktober liegt wie der April mitten in der Übergangsjahreszeit, damit kann er je nach vorherrschender Großwetterlage sowohl Wärmewellen als auch erste Wintereinbrüche bringen. Im Gegensatz zum Frühjahr ist der Sonnenstand aber deutlich niedriger, weshalb es auch häufig zu Inversionswetterlagen kommt. Klimatologisch bringt der Oktober jedenfalls in weiten Teilen des Landes die ersten Nächte mit Luft- und Bodenfrost. In Mittelgebirgslagen oberhalb von etwa 1.000 bis 1.300 m kommt es zudem manchmal zu Kaltlufteinbrüchen mit der ersten dünnen Schneedecke der Saison. Selten kann man sogar in tiefen Lagen schon die ersten Schneeflocken zu Gesicht bekommen.

Späte Hitze und frühe Eiseskälte

Anfang Oktober gab es tatsächlich schon Tage mit über 30 Grad: In Österreich stieg die Temperatur in Eisenstadt (Burgenland) am 1.10.1956 auf erstaunliche 30,1 Grad, in Deutschlandsberg (Steiermark) wurden am 5.10.1983 genau 30 Grad erreicht. Das sind die Hitzerekorde für die Landeshauptstädte:

  • Wien 28,6 Grad (1942; 2009)
  • Eisenstadt 30,1 Grad (1956)
  • St. Pölten 27,8 Grad (2001)
  • Linz 26,0 (1956)
  • Graz 27,2 (2019)
  • Klagenfurt 26,3 (1971)
  • Salzburg 28,2 (1987)
  • Innsbruck 26,8 (2009)
  • Bregenz 29,4 (1966)

Im Oktober kann es allerdings auch schon klirrend kalt werden: So fror man etwa in Sankt Jakob im Defereggen (Osttirol) am 29.10.1997 bei -14,2 Grad und in Sankt Michael im Lungau (Salzburg) am 25.10.2003 bei -13,4 Grad. Selbst in Wien gab es Ende Oktober 1920 -9,1 Grad.

Schießling im Hochschwab: 15 cm Neuschnee auf 1400m - Bild: Mario Gansberger
Schießling im Hochschwab: 15 cm Neuschnee auf 1400m im Oktober 2021 – Bild: Mario Gansberger

Schneehäufigkeit im Oktober

Die Häufigkeit von Schneefall im Oktober hängt stark von der Seehöhe ab. Am Arlberg gibt es fast jedes Jahr eine dünne Schneedecke im Oktober, aber auch im Außerfern, im Lungau oder in Mariazell kommt das statistisch gesehen immerhin alle zwei Jahre vor. In den größeren Tälern wie dem Unterinntal oder dem Murtal gibt es eine dünne Schneedecke dagegen nur alle 5 bis 10 Jahre. Entlang der Donau ist Schnee im Oktober hingegen ein äußerst ungewöhnliches Ereignis und kommt etwa nur alle 50 Jahre vor. In Wien wurde im Oktober bislang zweimal eine Schneedecke gemessen: am 30.10.1940 sowie am 24.10.2003. Eine unterbrochene, dünne Schneedecke gab es in den westlichen Randbezirken aber auch am 28.10.2012.

Markante Ereignisse

Allein in den letzten 15 Jahren gab es mehrmals heftige Wintereinbrüche im Oktober. So fielen beispielsweise am 14. Oktober 2009 rund 30 cm Neuschnee in Seefeld, 20 cm in Turnau und 10 cm in Mariazell. Noch heftiger verlief der Wintereinbruch am 10. Oktober 2013 im Westen Österreichs, als in Seefeld und Patsch bis zu 50 cm Neuschnee fielen und es selbst in Innsbruck etwa 15 cm Nassschnee gab.  Der nasse Schnee hatte massiven Schneebruch zur Folge.


Herbststurm

Im Oktober beginnt allmählich die Saison der im Winterhalbjahr gehäuft auftretenden Sturmtiefs. In den Südföhnregionen der Alpen kommt es außerdem gerade im Oktober und November häufig zu Föhnstürmen, so wurden beispielsweise am Patscherkofel am 3. Oktober 2020 Böen bis 175 km/h gemessen. Sehr stürmisch kann es aber auch in den Niederungen zugehen, wie etwa im Einflussbereich von Orkan XYLIA am 28.10.1998, als in Wolfsegg (Oberösterreich) Böen bis zu 127 km/h gemessen wurden, oder auch am 29. Oktober 2017, als Sturm HERWART etwa in Wien Böen bis 119 km/h brachte.

Titelbild: Erster Schnee im Oktober © stock.adobe.com

Herbst macht ernst: Kaltfront bringt Regen und Schnee bis in mittlere Lagen

Schröcken in Vorarlberg am vergangenen 17.09.2022 - https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/

Zu Beginn der neuen Woche liegt Österreich noch im Einflussbereich mehrerer Tiefs zwischen dem Mittelmeerraum und dem Baltikum in einer unbeständigen, aber relativ milden West- bis Südwestströmung. Die kräftige Kaltfront des Tiefs Thorvi über der Nordsee schreitet aber aus Nordwesten voran und erreicht noch am Montag Mitteleuropa.

Wetterlage am Montag, dem 26.09.2022 - UBIMET
Wetterlage am Montag, dem 26.09.2022 – UBIMET

Reichlich Regen für alle

Die Störung überquert am Dienstag Österreich und sorgt landesweit für etwas Regen. Vor allem im Süden muss man tagsüber auch mit lokalen Gewittern rechnen, im Westen machen sich hingegen in der zweiten Tageshälfte teils gewittrige Graupelschauer bemerkbar. Die Kaltfront verwellt ab der Wochenmitte über dem Alpenraum und leitet eine unbeständige Phase, die mindestens bis Freitag immer wieder für etwas Niederschlag sorgen wird. Nur am Mittwoch bleibt es im Süden und Osten des Landes überwiegend trocken, ansonsten ist nahezu überall im Land bis inklusive Freitag mit einer erhöhten Regenwahrscheinlichkeit zu rechnen. Am häufigsten nass wird es dabei nach Westen und Süden zu.

Prognostizierte, tägliche Niederschlagssumme in l/m² von Dienstag bis Freitag - UBIMET
Prognostizierte, tägliche Niederschlagssumme in l/m² von Dienstag bis Freitag – UBIMET

Neuerlich Schnee für die mittleren Lagen in Sicht

Natürlich sinkt auch die Schneefallgrenze mit Eintreffen der Kaltfront am Dienstag ausgehend von Vorarlberg schrittweise ab. Von Vorarlberg bis zum Salzkammergut ist schon ab etwa 1200-1300 m vor allem am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch nasser Schneefall in Sicht. Im Bregenzerwald, am Arlberg und im Außerfern ist aber zumindest vorübergehend mit Flocken bis auf knapp über 1000 m zu rechnen. Im Süden und Osten sink die Schneefallgrenze meist nur bis auf 1800-1600 m ab. Vor allem in höheren Lagen am Arlberg sind durchaus ergiebige Mengen bis 15, oberhalb von 2000 m auch 30 cm Neuschnee in Reichweite. Wintereinbrüche für die mittleren Lagen sind im Herbst absolut normal. Vielerorts gab es hier sogar schon am vergangenen 17.09.2022 eine Schneedecke (siehe Titelbild). Bereits im Laufe des Mittwochs steigt die Schneefallgrenze auch im Westen wieder in Richtung 1500-1700 m und in der zweiten Wochenhälfte pendelt sie die meiste Zeit im ganzen Land zwischen 1600 und 1900 m.

Prognose der Neuschneesumme in cm am Dienstag und Mittwoch - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme in cm am Dienstag und Mittwoch – UBIMET

Typisch herbstliche Temperaturen

Dementsprechend geht es auch mit den Temperaturen bergab. Am Montag sind stellenweise im Osten des Landes nach wie vor bis zu 20 Grad in Reichweite. Im Westen bleiben die Höchstwerte selbst in höheren Tallagen im zweistelligen Bereich. Am Dienstag ändert sich die Lage aber rasch: Dann sind landesweit nur noch 7 bis 16 Grad in Sicht. Die tiefsten Höchstwerten sind dabei in den höheren Tallagen des Westens zu erwarten, die höchsten Werte hingegen im Osten des Landes. Zur Wochenmitte wird es vor allem im Südosten vorübergehend neuerlich milder, in der zweiten Wochenhälfte verbleiben aber die Temperaturen auf einem typisch herbstlichen Niveau.

Prognose der täglichen Höchstwerte in Grad Celsius von Montag bis Samstag - UBIMET
Prognose der täglichen Höchstwerte in Grad Celsius von Montag bis Samstag – UBIMET

Vor allem im Westen des Landes ist mit anhaltenden, unterdurchschnittlichen Temperaturen zu rechnen, im Osten entsprechen die prognostizierten Werte ziemlich genau dem langjährigen Mittel.

Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Bregenz bis zur Ende der Woche - ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Bregenz bis zur Ende der Woche – ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Wien bis zur Ende der Woche - ECMWF Ensemble, UBIMET
Mittelfristige Tendenz der Lufttemperatur (oben) und der akkumulierten Niederschlagssumme für Wien bis zur Ende der Woche – ECMWF Ensemble, UBIMET

 

 

 

Titelbild: Schröcken in Vorarlberg am vergangenen 17.09.2022 – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/

19. April 2017: Schneesturm am Alpenostrand

Die Monatsmitteltemperatur im April entspricht in den Niederungen mit 10 Grad etwa der durchschnittlichen Jahrestemperatur. Allerdings kann es im April mit Kaltluftausbrüchen aus Norden geradezu winterlich sein, während warme Luft aus den Subtropen mitunter schon für sommerliche Verhältnisse sorgt. Diese Aprilwetter-Extreme wurden uns in den letzten Jahren deutlich vor Augen geführt: Während es am 20. April 2018 den zweitfrühesten „30er“ der Messgeschichte gab, kam es am 19. April 2017 zu einem regelrechten Schneesturm am Alpenostrand mit Schnee bis Wien.

Schnee
Verschneites Auto im Triestingtal. © Storm Science Austria

Schnee bis Wien

Am 19. April 2017 lag der Alpenraum unter dem Einfluss eines Mittelmeertiefs, das sich nordostwärts in Richtung Ungarn verlagerte („Vb-Tief„). Mit einer nordöstlichen Höhenströmung führte dies sehr feuchte Luftmassen in die Osthälfte Österreichs, gleichzeitig strömten von Norden her immer kältere Luftmassen ins Land. Die Schneefallgrenze sank somit bis ins Flachland und der Wind wehte kräftig mit stürmischen Böen aus Nord. Am Nachmittag musste die Wiener Außenring Autobahn (A21) schließlich in beide Fahrrichtungen komplett gesperrt werden und auch Teile der Westautobahn (A1) wurden für den Verkehr geschlossen.

A21 am 19. April 2017. © ASFINAG
Die A21 am 19. April 2017. © ASFINAG

Schneebruch

Die Berufsfeuerwehr Wien musste in den westlichen Außenbezirken zu etwa 120 Einsätzen ausrücken,  hinzu kommen unzählige Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren im Wienerwald. Etwa musste die Kaltenleutgebner Straße von Rodaun bis nach Kaltenleutgeben gesperrt werden, bis in die frühen Morgenstunden mussten noch unzählige Bäume von der Schneelast befreit werden, um ein Umstürzen zu verhindern.

Die Kaltenleutgebner Straße musste ab Rodaun gesperrt werden. ©fireworld.at

Die Temperaturen kamen in mittleren Höhenlagen nicht über den Gefrierpunkt hinaus, so lag der Höchstwert in Mariazell bei -2.8 Grad, dazu gab es hier in Summe fast einen Meter Neuschnee. Ein paar Zentimeter Nassschnee gab es aber sogar in der Wiener Innenstadt! Anbei die gemeldeten Schneehöhen am 20. April 2017 um 8 Uhr in der Früh:

  • 92 cm Mariazell (866 m, ST)
  • 86 cm Lunz am See (614 m , NÖ)
  • 57 cm Mooslandl / Hieflau (470 m, ST)
  • 18 cm Rekawinkel / Pressbaum (374 m, NÖ)
  • 5 cm Wiener Neustadt (285 m, NÖ)
Schneefall
Schneesturm in Mariazell. © https://www.mariazell.at/


Die Österreichische Unwetterzentrale hatte Schneewarnungen mit der höchsten Stufe für das Mariazellerland und dem Semmeringgebiet ausgegeben. In exponierten Lagen des Alpenostrand kam es zudem zu massiven Schneeverwehungen.

Schnee im Frühling
Durch die bereits weit entwickelte Vegetation kam es regional zu Schneebruch. Foto: Apfelbaum © Storm Science Austria
Schneebruch
Umgestürzte Bäume in der Kaltenleutgebner Straße. © FF Kaltenleutgeben
Schneewarnungen vom 19. bis 20. April 2017. © www.uwz.at / UBIMET
Schneewarnungen vom 19. bis 20. April 2017. © www.uwz.at / UBIMET

Noch ergiebiger fielen die Mengen auf den Bergen aus, so gab es in den Niederösterreichischen Voralpen in 1.100 m Seehöhe bis zu 150 cm Neuschnee! Die Lawinengefahr erreichte am 20. April in den Ybbstaler Alpen sogar die höchste Stufe 5. Spannende Bilder der Schneemassen rund um das Triestingtal in Niederösterreich gibt es auch hier.

Schnee
Schneesturm im Süden von Wien. © http://www.zesch.com

2018: Hitze im Frühling

Dass der April aber auch anders kann, zeigte er im Jahr 2018. Mit einer Abweichung von knapp 5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel war dies nicht nur der wärmste April seit rund 200 Jahren, auch in Punkto Hitze hatte er schon ein Wort mitzureden. So wurde am 20. des Monats in Salzburg die 30-Grad-Marke erreicht, Tags darauf war es auch in Wien so weit.

Titelbild © Adobe Stock

Vom Schnee in den Hochsommer: Rekorde im April

Winter vs. Sommer

Geradezu hochsommerlich heiß präsentierten sich die letzten Tage im April 2012, am 28. kletterten die Temperaturen in Waidhofen an der Ybbs auf 32,0 Grad. Zur tiefsten gemessenen April-Temperatur in einem bewohnten Ort muss man bis ins Jahr 2003 zurückgehen, am 19.04. war es in Seefeld in Tirol mit -19,7 Grad klirrend kalt. Noch eisiger war es mit -26,6 Grad am 07.04.1929, auf dem Gipfel des Hohen Sonnblicks in etwa 3100 m Seehöhe. Damit umfasst die registrierte Temperaturspanne im April an bewohnten Orten deutlich über 50 Grad!

Schnee bis in tiefe Lagen

Schnee bis in tiefe Lagen kommt im April immer wieder vor, mitunter sind auch noch markante Ereignisse möglich. Etwa am 19. April 2017 lag der Alpenraum unter dem Einfluss eines kräftigen Tiefs und mit einer nordöstlichen Höhenströmung gelangte feuchtkalte Luft in die Osthälfte Österreichs. Die Schneefallgrenze sank somit bis ins Flachland und der Wind wehte kräftig mit stürmischen Böen aus Nord. Am Nachmittag musste die Wiener Außenring Autobahn (A21) schließlich in beide Fahrrichtungen komplett gesperrt werden und auch Teile der Westautobahn (A1) wurden für den Verkehr geschlossen. Mehr dazu hier.

A21 am 19. April 2017. © ASFINAG
A21 am 19. April 2017. © ASFINAG

Von 0 bis 500 Liter Niederschlag pro Quadratmeter

Beim höchsten Niederschlag sowohl innerhalb von 24 Stunden als auch im ganzen Monat April hat der Loiblpass in den Karawanken die Nase vorne. Am 09.04.1973 prasselten dort an nur einem Tag 150 mm vom Himmel, das ist fast der dort übliche Niederschlag für den gesamten Monat April. Und im Jahre 1975 kamen im gesamten April sogar 491 mm zusammen. In Linz blieb der Monat im Jahre 1893 hingegen komplett trocken. Örtlich waren aber auch der April 2007 und 2009 gänzlich trocken.

Aus diesen Jahren stammen auch einige Sonnenscheinrekorde. Am sonnigsten war allerdings der April 1946 in Wien (Hohe Warte), damit schien die Sonne damals weitaus länger als in einem normalen Juli.

Die Rekorde in der Übersicht:

Die höchsten Temperaturen in den Landeshauptstädten:

  • Bregenz 31,2°C (28.04.2012)
  • Innsbruck 30,1°C (28.04.2012)
  • Salzburg 31,5°C (27.04.2012)
  • Linz 30,9°C (28.04.2012)
  • Graz 28,8°C (29.04.2012)
  • Klagenfurt 28,2°C (07.04.2011)
  • Wien 30,0°C (30.04.2012)
  • Eisenstadt 30,0°C (28.04.1947)
  • St. Pölten 30,9°C (29.04.2012)
  • Österreichrekord: 32,0°C in Waidhofen/Ybbs am 28.04.2012

Die tiefsten Temperaturen in den Landeshauptstädten:

  • Bregenz -4,7°C (03.04.1952)
  • Innsbruck -7,0°C (08.04.2003)
  • Salzburg -3,9°C (01.04.2020)
  • Linz -2,4°C (08.04.1997)
  • Graz -6,7°C (07.04.2003)
  • Klagenfurt -7,1°C (09.04.1956)
  • Wien -8,1°C (04.04.1900)
  • Eisenstadt -4,0°C (07.04.1978)
  • St. Pölten -5,0°C (11.04.1954)
  • Österreichrekord Tal: -19,7°C in Seefeld (T) am 19.04.2003
  • Österreichrekord Berg: -26,6°C auf dem Sonnblick (S) am 07.04.1929

Größte Monatsniederschlagsmengen:

  • Loibl (K): 491 mm im Jahr 1975
  • Schröcken (V): 393 mm im Jahr 1977
  • Kötschach (K): 350 mm im Jahr 1876

Geringste Monatsniederschlagsmengen (Auswahl):

  • Linz (OÖ) 1897: komplett trocken
  • Stockerau (NÖ) 2009: komplett trocken
  • Andau (B) 2007: komplett trocken

Größter 24h-Niederschlag:

  • Loibl (K): 150 mm am 09.04.1973
  • Villacher Alpe (K): 129 mm am 09.04.1973
  • Dellach (K): 119 mm am 06.04.1975

Maximale monatliche Sonnenscheindauer:

  • Wien-Hohe Warte: 360 Std. im Jahr 1946
  • Neusiedl/See (B): 335 Std. im Jahr 2007
  • Andau (B): 332 Std. im Jahr 2007

Spitzenböen Tal:

  • Reichenau/Rax (NÖ): 126 km/h am 28.04.2015
  • Irdning/Gumpenstein (ST): 118 km/h am 08.04.1995
  • St. Radegund (ST): 115 km/h am 28.04.2015

Spitzenböen Berg:

  • Patscherkofel (T): 173 km/h am 14.04.1999
  • Rudolfshütte (S): 171 km/h am 12.04.1989
  • Feuerkogel (OÖ): 148 km/h am 02.04.2015

Quelle Titelbild: pixabay

Schnee im April: Alltag oder Seltenheit?

Schnee im Frühling. © Nikolas Zimmermann

Allgemein kommt Schnee im April viel häufiger vor, als viele Menschen glauben. Allerdings handelt es sich meist um kurze, mitunter aber markante Einzelereignisse. Eine im Flachland über mehrere Wochen liegende Schneedecke ist im April hingegen extrem selten. Anbei der langjährige Mittel (1977 bis 2007) der Schneedeckentage (Schneehöhe mind. 1 cm) für ausgewählte Orte in Deutschland:

Ort

Häufigkeit Schneedecke > 1 cm

Rostock

alle 10 Jahre
Hamburg alle 5 Jahre
Schleswig alle 3 Jahre
Berlin alle 3 Jahre
Magdeburg alle 3 Jahre
Dresden jedes Jahr
Erfurt jedes Jahr
Düsseldorf statistisch nie
Bremen alle 10 Jahre
Frankfurt/M. alle 10 Jahre
Stuttgart alle 3 Jahre
Saarbrücken alle 5 Jahre
Augsburg alle 1-2 Jahre
Neuruppin alle 3 Jahre
Hannover alle 5 Jahre
Trier alle 2-3 Jahre

Geht man in die höheren Lagen der Mittelgebirge, sieht die Sache natürlich gleich um einiges winterlicher aus. Auf der Zugspitze liegt im Mittel an jedem Apriltag Schnee, am Hohenpeißenberg auf knapp 1.000 m noch an jedem dritten Apriltag:

Ort mittlere Anzahl Schneedeckentage (> 1 cm)
Zugspitze 30
Fichtelberg 24
Kahler Asten 13
Hohenpeißenberg 9

Sowohl bei den Orten im Flachland als auch bei den Bergstationen muss man bei dieser Betrachtung natürlich eines berücksichtigen: Häufig „rettet“ sich eine Schneedecke aus dem März noch in den April hinein und schmilzt dann ab.

Winter im April 1970

Häufig kommt es im April zu markanten Schneefallereignissen im Umfeld von Nord- und Ostsee. Das Meer erwärmt sich allmählich, aus Norden strömen manchmal aber noch eiskalte Luftmassen nach Mitteleuropa. Der markante Temperaturunterschied zwischen dem Wasser und der darüberströmenden Luft sorgt für eine Labilisierung der unteren Atmosphäre und es entwickeln sich kräftige Schneeschauer. Eine solche „Lake-Effekt-Wetterlage“ hat sich auch rund um den 11.4.1970 eingestellt: An der Rückseite eines Ostseetiefs strömten anhaltend kalte Luftmassen über die Ostsee nach Nordostdeutschland. Über dem Meerwasser konnte die Luft zusätzliche Feuchtigkeit aufnehmen, dementsprechend kräftig schneite es an den Küsten und in abgeschwächter Form auch im Landesinneren. Hier ein Überblick über die Schneehöhen in Mecklenburg-Vorpommern am Morgen des 11. April 1970:

Ort Schneehöhe
Waren 50 cm
Altentreptow 45 cm
Lohmen 40 cm
Tüzen 40 cm
Gersdorf 40 cm
Kühlungsborn 40 cm
Ventschow 35 cm
Roggendorf 35 cm
Lalendorf 35 cm

Schneereicher Wintereinbruch: Bis zu 20 cm Neuschnee mitten im Frühling

Frankfurt am Main am 2. April 2022 - https://www.mainhattan-webcam.de/

Ein bemerkenswerter April-Wintereinbruch liegt fast hinter uns. Eine für die Jahreszeit sehr kalte Luftmasse erreichte Ende März von Nordosten her Deutschland. Entlang der langsam südwärts voranschreitenden Luftmassengrenze bildeten sich immer wieder Randtiefs, die verbreitet Schnee brachten.

Animation der Gesamtschneehöhe in den letzten drei Tagen (Samstag 2. April bin 9 Uhr MESZ) - UBIMET
Animation der Gesamtschneehöhe in den letzten drei Tagen (Samstag 2. April bin 9 Uhr MESZ). Auf dem Bild klicken um die Animation zu starten – UBIMET

Am 31. März schneite es vor allem im Nordwesten des Landes, in Hamburg wurden bis zu 10 cm verzeichnet, aber auch Bremen wurde teilweise leicht angezuckert. Am 1. April war dann die Mitte dran: Von Münster über Göttingen und Erfurt bis nach Chemnitz begann im Laufe des Tages teils kräftig zu schneien. Heute wurde der Höhepunkt erreicht: Schnee wurde bis in den Südwesten gemeldet, auch in Köln, Saarbrücken, Karlsruhe und Freiburg. In Frankfurt am Main reichte sogar für knappe 10 cm Neuschnee! Schwerpunkt des Ereignisses war aber die Region vom Sauerland über Nordhessen und Unterfranken bis zur Schwäbischen Alb, wo verbreitet 10 bis 20 cm zusammengekommen sind! Nachfolgend ein paar Impressionen aus Twitter-Meldungen:

 

Im Laufe des Samstags lässt der Schneefall von Norden her langsam nach. In Richtung Alpen schneit es allerdings bis in die Nacht zum Sonntag weiterhin teils kräftig.

 

Titelbild: Frankfurt am Main am 2. April 2022 – https://www.mainhattan-webcam.de/

Zum Wochenende hin Wintereinbruch mit Schnee bis in tiefe Lagen

Schnee im Frühling - pixabay.com

Eine Luftmassengrenze liegt derzeit quer über Deutschland und trennt eine für die Jahreszeit sehr kalte Luftmasse über Nordwesteuropa von deutlich milderer Luft subtropischen Ursprungs über Südosteuropa. In den kommenden Stunden bzw. Tagen verlagert sich allerdings die Luftmassengrenze langsam in Richtung Alpen. Vor allem in den Mittelgebirgen, später auch generell in der Südhälfte ist ein spätwinterliches Wochenende in Sicht!

Animation der Großwetterlage über Europa von Donnerstag bis Sonntag (blau/violett = kalte Luft, gelb/rot = warme Luft) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
Animation der Großwetterlage über Europa von Donnerstag bis Sonntag (blau/violett = kalte Luft, gelb/rot = warme Luft) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

 

Bereits in der Nacht zum Donnerstag ist im Nordwesten zunehmend mit Schneeregen oder gar nassem Schnee zu rechnen. Auch in Städten wie Hamburg oder Bremen ist Donnerstagmorgen etwas Schneematsch denkbar! Am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag beginnt es dann auch vom Ems- und Münsterland bis zum Harz allmählich bis ins Flachland zu schneien.

24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Donnerstag - UBIMET
24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Donnerstag – UBIMET

 

Am Freitag verlagert sich die Luftmassengrenze weiter in Richtung Mittelgebirge. Unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss muss man besonders von der Eifel über Nordhessen, Thüringen und den Harz bis zum Erzgebirge mit Schneefall rechnen. Hier schneit es meist bis in die tiefsten Lagen. Oberhalb von 400-500 m muss man sich auf tiefwinterliche Verhältnisse einstellen! Auch im Schwarzwald, in der Schwäbischen Alb und in den Alpen sinkt die Schneefallgrenze allmählich bis auf rund 800 bis 600 m ab.

24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Freitag - UBIMET
24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Freitag – UBIMET

 

Am Samstag erreicht die kalte Luftmasse schließlich auch die Alpen. Vom Mittelgebirgsraum südwärts ist vielerorts leichter Schneefall bis ins Flachland zu erwarten. Nennenswerte Neuschneemengen kommen aber nur in leicht erhöhten Lagen ab etwa 500 m zusammen.

24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Samstag - UBIMET
24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Samstag – UBIMET

 

Am Sonntag beruhigt sich die Lage wieder. Nennenswerter Schneefall ist nach derzeitigem Stand nicht mehr zu erwarten. Die Temperaturen bleiben aber noch bis in die erste Hälfte der kommenden Woche hinein auf einem spätwinterlichem Niveau.

24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Sonntag - UBIMET
24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Sonntag – UBIMET

 

Titelbild: Schnee im Frühling – pixabay.com

Italientief bringt dem Süden den lang ersehnten Regen und Schnee

Winterliche Verhältnisse im Straßenverkehr - pixabay.com

Die Kaltfront des Skandinavientiefs VERA erreicht schon Montagabend den Alpenraum und führt in der Folge zur Bildung eines Italientiefs. Das letzte markante Italientief bildete sich übrigens am 4. und 5. Jänner 2022. Seitdem – also seit fast eineinhalb Monaten – gab es im Süden Österreichs keinen nennenswerten Niederschlag mehr.

Wetterlage am Dienstag - www.uwz.at.
Wetterlage am Dienstag – www.uwz.at.

Kurzzeitig kräftiger Regen und Schnee

In der Nacht auf Dienstag beginnt es im Westen allmählich zu regnen bzw. oberhalb von rund 600 m zu schneien. Der Niederschlag breitet sich tagsüber ostwärts weiter aus, vor allem im zentralen Bergland und im Süden kann es um die Mittagszeit vorübergehend auch kräftig regnen bzw. oberhalb von 700 bis 900 m schneien. Die größten Niederschlagsmengen – 20 bis 40 l/m² – sind dabei von den Hohen Tauern über Oberkärnten bis zu den Karnischen Alpen und den Karawanken zu erwarten.

Prognose der Niederschlagssumme für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme für den Dienstag – UBIMET.

Am Arlberg, in den Hohen Tauern und in den Karnischen Alpen sind in höheren Lagen oberhalb von etwa 1300 m auch bis zu 30 cm Neuschnee zu erwarten. In tieferen Lagen wie z.B. im Inn- und Ennstal aber auch im Lienzer Becken und im Drau- und Gailtal ist höchstens eine dünne Schneedecke in Sicht.

Prognose der Neuschneesumme für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme für den Dienstag – UBIMET.
Schneewarnungen für den Dienstag - www.uwz.at
Schneewarnungen für den Dienstag – www.uwz.at.

Trockenheit wird etwas gelindert

Egal ob fest oder flüssig, der Niederschlag wäre vor allem im Süden dringend notwendig: Seit Beginn des neuen Jahres fielen in Graz z.B. gerade mal 9 l/m², normalerweise sollten es im langjährigen Mittel etwa 52 l/m² sein. Gebietsweise, wie z.B. rund um Lienz oder in Deutschlandsberg, ist im bisherigen Winter 30 bis 40 Prozent weniger Niederschlag gefallen als im Durchschnitt.

Anomalie der Niederschläge für den heurigen Winter (bläuliche Töne = überdurchschnittlich nass, bräunliche Töne = zu trocken) - UBIMET
Anomalie des Niederschlags für den heurigen Winter (bläuliche Töne = überdurchschnittlich nass, bräunliche Töne = zu trocken) – UBIMET.
Gesamtniederschläge im heurigen Winter: Bisher haben die Nordalpen deutlich viel mehr Niederschlag abbekommen im Vergleich zur Alpensüdseite - UBIMET
Gesamtniederschlag im heurigen Winter: Bisher haben die Nordalpen deutlich mehr Niederschlag abbekommen im Vergleich zur Alpensüdseite – UBIMET.

 

 

Titelbild: Winterliche Verhältnisse im Straßenverkehr – pixabay.com

Sturm, Schnee und Wärme in der neuen Woche

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Ruhiger Auftakt

Bevor es so richtig turbulent wird, hat am Montag zuerst aber noch einmal die Sonne das Sagen. Nebel- und Hochnebelfelder im Wald- und Mostviertel, im Mürztal und in den südlichen Becken lichten sich meist am Vormittag, sonst dominiert von früh bis spät sonniges Wetter. Es wird leicht föhnig, so sind an der Alpennordseite wie etwa in Innsbruck oder Salzburg bis zu 12 Grad in Sicht. Meist liegen die Höchstwerte aber zwischen 3 und 10 Grad.

Regen und Schnee am Dienstag

Das letzte größere Niederschlagsereignis in Kärnten fand am 05. Jänner statt, in den nachfolgenden knapp sechs Wochen herrschte im Süden des Landes nahezu vollständige Trockenheit. Das ändert sich am kommenden Dienstag, eine Kaltfront in Kombination mit einem Italientief bringen viele Wolken sowie verbreitet Regen und Schneefall. Die Schneefallgrenze pendelt dabei zwischen 700 und 1000 Metern, besonders in Kärnten kann es aber auch zeitweise bis ins Klagenfurter Becken hinabschneien. Am meisten Neuschnee kommt rund um den Alpenhauptkamm zusammen, rund 20 cm fallen hier in den etwas höher gelegenen Tälern. Die Temperaturen gehen wieder zurück, bleiben aber mit 1 bis 10 Grad über das ganze Land betrachtet zumindest leicht überdurchschnittlich.

Hier die prognostizierten Neuschneemengen am Dienstag:

Die Neuschneemengen am Dienstag.

Frühlingswärme am Donnerstag

Am Mittwoch gerät Österreich in den Einflussbereich eines Sturmtiefs über den Nordatlantik, die zugehörige Warmfront bringt der Alpennordseite zeitweiligen Regen. Die Schneefallgrenze steigt dabei nach und nach auf rund 1500 Meter an, der Winter zieht sich also ins Mittelgebirge zurück. Mit den Temperaturen geht es schon wieder bergauf, sie steigen abseits der Alpen auf 9 bis 12 Grad. In den Alpentälern bleibt es mit 4 bis 8 Grad etwas kühler. Das alles ist aber nur der Auftakt zu einem turbulenten Donnerstag… Dann nämlich erfasst uns die Warmluft vom Atlantik so richtig, die Temperaturen steigen auf frühlingshafte 10 bis 18 Grad. Selbst die 20 Grad sind im Wiener Becken sowie im Südosten nicht völlig außer Reichweite.

Die Höchstwerte am Donnerstag (zum Vergrößern klicken bzw. tippen)

Für Mitte Februar sind das extreme Höchstwerte, so beläuft sich die durchschnittliche Höchsttemperatur zu dieser Jahreszeit eigentlich auf 3 bis 7 Grad. Für einen Februarrekord reichen diese Temperaturen nicht, dieser stammt mit 24,2 Grad in Güssing und Deutschlandsberg aus dem Jahr 2019.

Stürmische Wärme

Mit der Wärme kommt aber auch der Sturm nach Österreich. Aus heutiger Sicht frischt im Laufe des Donnerstags an der Alpennordseite und im Osten immer öfter stürmischer Westwind mit Böen zwischen 70 und 90 km/h auf, selbst einzelne schwere Sturmböen um 100 km/h sind dann zwischen dem Innviertel und dem Großraum Wien möglich.

Die Windspitzen am Donnerstag (zum Vergrößern klicken bzw. tippen)

Kräftiges Tief ROXANA bringt Schnee und Sturm

Die nächsten Stunden bringen in Österreich einiges an Action, zumindest beim Wetter. Zwar geht der Sonntag noch mehrheitlich ruhig zu Ende, doch von Vorarlberg bis Oberösterreich kommt am Abend bereits Regen auf. Dieser erfasst in der Nacht die gesamte Alpennordseite und fällt zeitweise kräftig aus, dazu kommt im Norden und Osten generell stürmischer Westwind auf. Schnee fällt zunächst nur ab etwa 1200 m bzw. im Mühl- und Waldviertel ab etwa 800 bis 900 m, mit der Kaltfront des Tiefs drückt es die Schneefallgrenze im Laufe der zweiten Nachthälfte jedoch bis in manche Täler. Zudem bringt sie auch inneralpin kurzzeitig Sturm, allen voran bspw. im Ennstal.

Prognose der akkumulierten Neuschneesumme über 24 Stunden bis Montagabend @ UBIMET

Verbreitet stürmischer Wind

Am Montagmorgen greifen Regen und Schnee vorübergehend auch auf den Süden über, doch schon bald setzt sich hier wieder die Sonne durch. Dazu frischt stürmischer Nordföhn auf. Generell bleibt es besonders im Norden und Osten windig mit wiederholten Böen aus West bis Nordwest zwischen 60 und 80 km/h, besonders in Verbindung mit durchziehenden Graupelschauern, selbst kurze Gewitter sind wieder möglich. Dazwischen zeigt sich die Sonne. In den Fischbacher Alpen, in der Buckligen Welt sowie in der Früh auch im Bereich des Leithagebirges zeichnen sich gar schwere Sturmböen bis zu 100 km/h ab.

Aktuelle Warnungen vor Sturm @ UBIMET

Schnee und Graupel

Der Niederschlag an der Alpennordseite hält an und lässt erst am Abend nach, tagsüber liegt die Schneefallgrenze zwischen 400 und 600 m, aber auch im Flachland sind Graupelschauer möglich. Die dafür ausgegebenen Warnungen der Stufe „rot“ gelten meist ab einer Höhe von 800 bzw. im Westen von 1000 m. Auf den Bergen sind orkanartige Böen zu erwarten, damit muss man neuerlich mit erheblichen Schneeverwehungen sowie einer Verschärfung der Lawinengefahr rechnen!

Aktuelle Warnungen vor Schneefall @ UBIMET

Bereits am Dienstag beruhigt sich das Wetter wieder und die nächsten Tage verlaufen wie zuletzt angekündigt ruhig und häufig mild.

Ende Jänner bringt Neuschnee und Sturm

Das erste Tief bringt am Freitag vor allem am Alpenostrand kräftigen Westwind, an der Alpennordseite auch Neuschnee. Am Sonntag erreichen uns dann Ausläufer eines Sturmtiefs. Im östlichen Flachland kündigen sich Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h ab, auf den Bergen ist mit Orkanböen zu rechen.

Lage des Sturmtiefs am Sonntag ©Ubimet/ECMWF

Das erste Tief am Freitag

In der Nacht auf Freitag breitet sich von Norden her Regen und Schneefall auf die gesamte Alpennordseite aus, unterhalb von 400 bis 600 m mischt sich Regen dazu.  Am Freitag selbst überquert uns dann die Okklusion des Tiefs. Von Vorarlberg bis ins Mariazellerland ziehen am Vormittag teils kräftige Schneeschauer durch. Einige Zentimeter Neuschnee zeichnen sich vom Kaiserwinkl bis ins Salzkammergut ab, weitere 10 bis 15 cm kommen hier etwa dazu. Wechselhaft geht es auch im Norden und Osten durch den Tag, vor allem in der ersten Tageshälfte ziehen bei kräftigem Westwind Regen-, Schnee- und Graupelschauer durch. Im Tagesverlauf klingen die Schauer im Flachland allerdings weitgehend ab und die Sonne kommt zum Vorschein. Wetterbegünstigt ist der Süden und Südosten des Landes, hier sorgt der kräftige Nordföhn für freundliche Bedingungen.

Am Sonntag Ausläufer eines Sturmtiefs

Der Samstag verläuft unter Zwischenhocheinfluss noch verbreitet ruhig, die Wolken dominieren aber. In der Nacht auf Sonntag erreichen uns dann die Ausläufer eines Sturmtiefs über dem Baltikum. Regen- und Schneeschauer breiten sich auf die Alpennordseite aus und der Wind frischt erneut kräftig bis stürmisch aus West auf. Vom Mühlviertel über den östlichen Donauraum bis ins Wiener Becken wird es am Sonntag stürmisch, verbreitet ist hier mit Sturmböen zu rechnen. Auf den Bergen sind Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h möglich, auch größere Schneeverwehungen sind hier nicht auszuschließen. Erst am Nachmittag beruhigt sich das Wetter langsam wieder und mit dem Einfließen kühlerer Luft aus dem Norden zeigt sich öfters die Sonne.

Maximale Windböen zu Sonntagmittag ©Ubimet/DWD

Tief IDA holt den Winter zurück

Schnee

Am Donnerstag kommt der Alpenraum zwischen einem Hoch über dem Ostatlantik und einem Tiefdruckkomplex über dem Norden und Osten  Europas in eine stramme Nordwestströmung. Bereits in der Nacht auf Donnerstag erreicht die Kaltfront des Tiefs IDA, das sich am Donnerstag über dem Baltikum einfindet, den Westen und Norden Österreichs.

Frontenkarte für Donnerstag, den 20. Jänner 2022. Quelle: DWD.

Im Norden und Osten lokale Wintergewitter

Mit Eintreffen der Kaltfront setzt an der Alpennordseite am Donnerstag bereits in den Morgenstunden Schneefall ein, unterhalb von 500 bis 600 m mischt sich anfangs noch Regen dazu. Im Tagesverlauf ziehen dann im gesamten Norden und Osten bei teils stürmischem Nordwestwind kräftige Schneeschauer sowie lokale Graupelgewitter durch. Auch der Freitag verläuft entlang der Nordalpen unbeständig mit weiteren Schnee- und Graupelschauern. Vom Bregenzerwald über das Karwendel und das Salzkammergut bis zum Mariazellerland kommen somit verbreitet 10 bis 20 cm Neuschnee zusammen, lokal auch mehr.

Akkumulierte Neuschneesumme am Donnerstag und Freitag, Prognose vom Donnerstagmorgen @ UBIMET

Entsprechend sind Unwetterwarnungen aktiv, diese gelten von Donnerstagfrüh bis Freitagfrüh.

Schneewarnungen bis Freitagfrüh. (UWZ)
Schneewarnungen bis Freitagfrüh. (UWZ.at)

 

Bis zum Ende der Woche bleibt es windig, insbesondere am Alpenostrand sind bis Sonntag stürmische Böen zu erwarten. Auch im Süden weht föhniger Nordwestwind.

Windböen von Donnerstag bis Sonntag. (ECMWF, UBIMET)

Tiefwinterliches Wochenende in den Nordalpen

Der Samstag verläuft an der Alpennordseite tiefwinterlich und vor allem entlang der Nordalpen vom Tiroler Unterland bis in die Obersteiermark und zum Alpenostrand schneit es verbreitet und häufig kräftig. Im Osten und Südosten ziehen nur Schneeschauer durch, ehe in der Nacht auf Sonntag auch hier phasenweise Schneefall einsetzt. Die Schneefallgrenze steigt im westlichen Donauraum langsam von tiefen Lagen gegen 300 bis 400 m an.

Auch am Sonntag muss man vor allem entlang der östlichen Nordalpen vom Salzkammergut bis zum Wienerwald weiterhin mit Schneefall rechnen, ansonsten beruhigt sich die Lage wieder. Vom Wiener Becken bis ins Burgenland sowie im Donauraum fällt zunehmend nasser Schnee oder Schneeregen.

Von den Kitzbüheler Alpen und dem Pinzgau entlang der Nordalpen bis zum Alpenostrand sind am Wochenende verbreitet 30 bis 50, in exponierten Lagen ab etwa 1000 m auch bis zu 1 Meter Neuschnee zu erwarten. Und das alles zum Großteil innerhalb von rund 24 bis 36 Stunden. In ganz tiefen Lagen wie dem Unterinntal oder dem Flachgau, aber auch entlang der Mur und der Mürz sind Mengen zwischen 10 und 20 cm Nassschnee in Sicht. Die Mengen im östlichen Flachland inkl. Wien sind noch mit Unsicherheiten behaftet und hängen von der genauen Lage der Luftmassengrenze ab. Nach neuestem Modellstand kann es aber zum Einen in der Nacht auf Samstag anzuckern, zum Anderen deutet sich in der Nacht auf Sonntag hier sowie im Südosten Österreichs eine dünne Schneedecke mit etwa 2 bis 5 cm Höhe an.

Akkumulierte Neuschneesumme am Samstag und Sonntag, Prognose vom Donnerstagmorgen @ UBIMET

Starkschneefall gefährdet 82. Hahnenkamm-Rennen

Entsprechend besorgniserregend sind die Wetterprognosen für das Hahnenkamm-Rennen, das am kommenden Wochenende in Kitzbühel stattfindet. Vor allem am Samstag muss man mit anhaltendem und intensivem Schneefall samt äußerst schlechter Sichtverhältnisse rechnen. Beim Starthaus am Hahnenkamm wird es zudem recht windig. Der Freitag sowie auch der Sonntag verlaufen hingegen verhältnismäßig ruhig. Zwar ziehen häufig Schneeschauer durch, die Niederschlagsintensität fällt aber deutlich geringer aus und die Sichtweite bessert sich ein wenig im Vergleich zum Samstag.

 

Titelfoto: Unwetterwarnungen @ uwz.at

Christtag bringt Neuschnee im Norden

Weiße Weihnachten (Symbolbild) - pixabay.com

Mittlerweile sind weiße Weihnachten selten geworden. In den vergangenen Jahren war es meistens zu mild, auch heuer setzte pünktlich zu Heiligabend das Tauwetter ein. Somit kann am 24.12. als einzige Landeshauptstadt Klagenfurt mit einer Schneedecke aufwarten. Mit einem Tag Verspätung bekommt aber dieses Mal der Norden des Landes am Samstag (Christtag) noch eine regelrechte Schnee-Bescherung!

Die Wetterlage dieses Jahr zu Weihnachten ist wirklich spannend. Eine Luftmassengrenze befindet sich morgen quer über Mitteleuropa, sie trennt eiskalte Polarluft (blauer Pfeil) nördlich und milde Mittelmeerluft (roter Pfeil) südlich davon. Österreich liegt heute noch voll und ganz auf der warmen Seite, am Samstag kommt die Luftmassengrenze dann etwas nach Süden voran.

Die Wetterlage am Samstag.

Das sieht man auch schön am Verlauf der Temperaturen von Samstagfrüh bis Samstagabend. In Ober- und Niederösterreich sowie in Wien und im Nordburgenland werden die Höchstwerte (+2 bis +6 Grad) schon am Vormittag erreicht, dann kühlt es von Tschechien her immer weiter ab. Am Nachmittag und Abend ist dann schon Dauerfrost zu erwarten.

Der Temperaturverlauf am Christtag.

Mit Vorankommen der Front sinkt die Schneefallgrenze nach und nach bis in tiefe Lagen. Am meisten Schnee mit 5-10 cm (vereinzelt auch etwas mehr) fällt im Oberen Mühl- und Waldviertel sowie im nördlichen Weinviertel. Auch in Wien sind am Nachmittag und Abend Schneeflocken mit dabei, für eine Schneedecke reicht es wohl knapp nicht.

24-stündige Neuschneemengen am Christtag.

Inversionswetterlagen und Industrieschnee

Emissions und Industrieschnee. @shutterstock.com/Anatoliy Berislavskiy

Industrieschnee entsteht bei Hochdrucklagen mit tief liegendem Hochnebel oder Nebel durch Emissionen von Wasserdampf und/oder feinen Ruß- und Staubpartikeln vor allem aus größeren Industrieanlagen wie Kraft- oder Heizwerke. Voraussetzung ist eine ausgeprägte Temperaturinversion mit sehr kalter, frostiger Luft in den Niederungen und milder und trockener Luft in mittleren Höhenlagen (am Boden sollte es mindesten 10 Grad kälter sein als oberhalb der Inversion). Häufig ist Industrieschnee nur auf wenige hundert Meter beschränkt, kann aber im Extremfall in kurzer Zeit eine mehrere Zentimeter dicke Schneeschicht verursachen.

Menschengemacht

Aufgrund des generell höheren Schadstoffausstoßes durch das größere Verkehrsaufkommen und die ausgeprägte Industrie hält sich über Städten oftmals eine drei- bis fünfmal höhere Konzentration an Kondensationskernen, was die Entstehung von Nebel und mitunter auch von Niederschlag begünstigt. Allerdings betrifft dies oft nur kleine Teile oder das nähere Umland der Städte, da sich der Niederschlag auf die windabgewandten Seiten der Industrieanlagen beschränkt. Dieser Schnee ist oft feinkörniger als normaler Schnee, da er aus deutlich geringeren Höhen stammt.


Titelbild © shutterstock.com/Anatoliy Berislavskiy

Am Donnerstag landesweit Schnee, auch in Wien bis zu 15 cm in Sicht

Tiefwinterliche Wetterverhältnisse in Wien - Archivbild, Nikolas Zimmermann

Am Mittwoch vertieft sich ein Italientief weiter und zieht am Donnerstag über Ungarn hinweg in Richtung Polen, unter Meteorologen werden solche Tiefs auch als „5B-Tiefs“ bekannt. Diese bringen typischerweise nicht nur im Bergland, sonder auch dem äußersten Osten und Südosten Österreichs die größten Neuschneemengen.

Wetterlage am Donnerstag - uwz.at
Wetterlage am Donnerstag – uwz.at

Bereits Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag breitet sich teils kräftiger Schneefall auf den Großteil Österreichs aus, wobei die größten Schneemengen zunächst in Osttirol und Kärnten sowie in Vorarlberg zu erwarten sind. Im Frühverkehr am Donnerstag sind aber im ganzen Land winterliche Verhältnisse einzuplanen. In den Morgenstunden verlagert sich der Schwerpunkt vom Bergland mehr und mehr in den Osten und Südosten des Landes und vom Weinviertel über Wien bis ins Burgenland schneit es am Vormittag kräftig. In der zweiten Tageshälfte muss man im Osten weiterhin mit tiefwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen, ansonsten lässt die Intensität deutlich nach.

Regional stärkster Schneefall in 10 Jahren

Mit Abzug des Tiefs nach Nordosten klingt der Schneefall in der Nacht auf Freitag auch im Nordosten ab. Bis dahin kommen aber vom Weinviertel über Wien bis ins Nord- und Mittelburgenland verbreitet 10 bis 20 cm Schnee zusammen bzw. im Seewinkel und an der March stellenweise auch etwas mehr. Solch ein markantes Schneeereignis im östlichen und südöstlichen Flachland gab es zuletzt im Winter 2012/2013 und somit vor knappe 10 Jahren. Im Bergland muss man verbreitet mit 20 bis 40 cm Neuschnee rechnen. In Vorarlberg, Osttirol und Oberkärnten kommen gebietsweise auch bis zu 50 oder 60 cm der weißen Pracht hinzu. Aber auch sonst sind in ganz Österreich 5 bis 10 cm zu erwarten, lediglich im westlichen Donauraum rund um Linz bildet sich aller Voraussicht nach nur eine sehr dünne Schneedecke aus. Eine landesweite Schneedecke anfangs Dezember kommt es klimatologisch gesehen etwa jede 5 Jahre vor.

Prognostizierte Neuschneemenge bis Freitagfrüh - UBIMET UCM-Modell
Prognostizierte Neuschneemenge bis Freitagfrüh – UBIMET UCM-Modell

Der Schnee ist gekommen, um zu bleiben

Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Freitag setzt im Westen bereits in der Nacht auf Samstag vorübergehend wieder kräftiger Schneefall ein und auch am Wochenende geht es entlang der Nordalpen winterlich weiter. Hier kommen ein paar Zentimeter Neuschnee hinzu. Große Neuschneemengen sind nach derzeitigem Stand aber nicht mehr zu erwarten und im Süden kommt dank kräftigen Nordföhns wieder häufig die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen bleiben aber landesweit auf einem winterlichen Niveau. Erst in der neuen Woche ist eine leichte Erwärmung in der Höhe wahrscheinlich, wobei gleichzeitig die Neigung zu kalten und nebelanfälligen Inversionen in den Niederungen der Osthälfte zunimmt. Der gefallene Schnee könnte sich somit bis in die zweite Dezemberhälfte hinein nicht nur im Bergland, sondern auch in manchen Niederungen relativ gut erhalten. Vor allem in den Alpen und im Süden steigt damit auch die Chance für weiße Weihnachten.

Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien und Innsbruck - ECMWF Ensemble-Modell
Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien und Innsbruck – ECMWF Ensemble-Modell

 

Titelbild: Tiefwinterliche Wetterverhältnisse in Wien – Archivbild, Nikolas Zimmermann

Zu Wochenmitte teils kräftiger Schneefall

Am Dienstagabend erreicht das okkludierte Frontensystem des Tiefs HARRY mit Zentrum über den Britischen Inseln den Westen Deutschlands.

Satellitenbild um 19 Uhr MEZ. Quelle: EUMETSAT, UBIMET.

In den Abendstunden setzen zunächst im Westen, später dann auch im Südwesten Schnee und Regen ein. In den tiefen Lagen von NRW sowie im Rheingraben handelt es sich meist um Regen.

In der Höhe werden milde Luftmassen in den Süden des Landes über die kalte bodennahe Luft herangeführt. Wenn dann der Niederschlag einsetzt, kann es in der Früh zu Glatteis kommen. Vom Bodensee über die Schwäbische Alb und das westliche Oberbayern bis nach Unterfranken und Hessen sollte man also Mittwochfrüh vorsichtig sein.  Hier noch eine Karte mit den am wahrscheinlichsten betroffenen Gebieten:

Gefahr von gefrierendem Regen Mittwochnacht bzw. Mittwochfrüh (orange und rot = leichte bzw. mäßig bis hohe Gefährdung). UBIMET

Am Mittwoch wird sich im Laufe des Tages auch im Süden in allen Höhen kältere Luft durchsetzen. Tagsüber kommt die Front dann quer über Deutschland zu liegen und dabei fällt von der Nordsee bis zum Bodensee etwas Schnee, je weiter nach Süden umso mehr.

Frontenkarte für Mittwoch, den 08. Dezember um 13 Uhr MEZ. Quelle: DWD.

In der Nordhälfte verliert die Front allmählich an Kraft, über dem Golf von Genua bildet sich aber ein neues Tief und dieses verstärkt den Niederschlag im Süden des Landes.

Neuschnee von Mittwochabend bis Donnerstagnachmittag.

Von Mittwoch bis Donnerstagabend ist in einem Streifen vom Allgäu über die Fränkische Alb bis zum Thüringer Wald und dem Harz mit einigen Zentimetern Neuschnee zu rechnen.

Neuschneesumme für Mittwoch und Donnerstag. UCM @ UBIMET

 

 

Titelbild: Winterwonderland ( www.pixabay.com)

Zur Wochenmitte lokal wieder viel Neuschnee

Erste schwache Front am Dienstag

Bis Montagabend herrschen weitgehend ruhige Bedingungen, ein paar Schneeschauer gehen heute noch im Nordstau der Alpen nieder. In der Nacht auf Dienstag setzt in Vorarlberg mit der Front eines Nordseetiefs leichter bis mäßiger Schneefall ein.

Der Dienstag startet somit in Vorarlberg und Nordtirol mit Schneefall, im Laufe des Tages verlagert sich dieser unter Abschwächung über Salzburg hinweg nach Oberösterreich und ins westliche Niederösterreich. Im Rheintal und Innviertel mischt sich vorübergehend auch Regen dazu. Die Intensität des Niederschlags lässt dabei mit jedem Kilometer nach Osten nach. Spätestens am Abend trocknet es überall wieder ab.

Diese erste Front bringt lediglich in höheren Lagen Vorarlbergs (Bregenzerwald – Kleinwalsertal – Arlberg – Silvretta) sowie in Nordtirol nahe des Arlbergs nennenswerten Schneezuwachs von 10-15 cm. Sonst fallen die Schneemengen in den Nordalpen deutlich geringer aus.

Neuschneemenge am Dienstag.

Föhnsturm und Neuschnee am Mittwoch

Am Mittwoch, zu Mariä Empfängnis, wird es im Vorfeld eines Sturmtiefs über den Britischen Inseln vorübergehend föhnig, ehe das zugehörige Frontensystem auf Österreich übergreift. Zudem bildet sich ein Tief über Norditalien, womit im Westen und Süden große Schneemengen zu erwarten sind.

Hier die Großwetterlage mit dem Sturmtief HARRY über Großbritannien:

Die Großwetterlage am Mittwoch.

Zunächst weht von Innsbruck ostwärts teils stürmischer Föhn. Dieser hält den Niederschlag noch etwas zurück, sodass sich der Schneefall in der ersten Tageshälfte auf Vorarlberg konzentriert. Am Nachmittag bricht der Föhn von Westen her zusammen und der teils kräftige Schneefall greift auch mehr und mehr auf Tirol sowie Kärnten über. Im Süden schneit es v.a. zum Abend hin intensiv. In der Nacht auf Donnerstag erfasst der Schneefall dann den Großteil Österreichs, wobei die größten Schneemengen weiterhin Osttirol und Kärnten sowie Richtung Vorarlberg zu erwarten sind.

Winterlicher Donnerstag

Der Donnerstag startet im Großteil des Landes mit Schneefall, dieser wird im Laufe des Tages aber überall seltener und klingt auch in den Nordalpen bis zum Abend ab.

Die Neuschneemengen lassen sich durchaus sehen:

Neuschneemenge am Mittwoch + Donnerstag.

Ein Schwerpunkt wird dabei Vorarlberg und das Tiroler Oberland bzw. der Tiroler Alpenhauptkamm sein. In diesen Regionen fallen oft 15-30 cm Neuschnee, bis zu 40 oder sogar 50 cm sind rund um den Arlberg in den Hochtälern möglich. Der zweite Niederschlagsschwerpunkt liegt eindeutig in Osttirol und Oberkärnten. Hier sind verbreitet 30-50 cm Neuschnee zu erwarten, in Richtung Karnische Alpen auch mehr als ein halber Meter. Mengen um 20 cm sind aber auch in Villach oder Klagenfurt zu erwarten. In den Salzburger Tauerntälern kündigen sich ebenfalls 20-30 cm Neuschnee an. Auch abseits der genannten „Hotspots“ fällt in den Alpen vielerorts Schnee, wobei vom Karwendel über die Kitzbüheler Alpen bis zur Koralpe kaum mehr als 10-20 cm zusammenkommen. Eine dünne Schneedecke ist auch abseits der Alpen möglich, allerdings selten mehr als 5 cm mächtig.

Am Freitag und am Wochenende sind aus heutiger Sicht keine nennenswerten Schneemengen mehr zu erwarten.

Am Wochenende weiter winterlich in den Alpen

Das Italientief YILMAZ sorgte am Freitag besonders in der Osthälfte für einen markanten Wintereinbruch. Zuerst sorgte gefrierender Regen in der Obersteiermark für einige Probleme, im Mur- und Mürztal sowie im Aflenzer Becken war die Straßen und Gehwege stellenweise spiegelglatt. Im Laufe des Vormittags ging der Regen aber fast überall in Schneefall über. Besonders von Oberkärnten bis ins Wald- und Weinviertel kamen einige Zentimeter Schnee zusammen, selbst in Wien und St. Pölten wurde es verbreitet weiß.

Samstag und Sonntag nächster Schub Schnee in den Alpen

Das Tief Andreas sorgt nun am Wochenende für den nächsten Schnee in Österreich. Während das Flachland am Samstag noch durch die Finger schaut, fällt am Alpenhauptkamm sowie im Bereich der Tauern und in Oberkärnten ein wenig Schnee. Mit Durchzug einer Front und der gleichzeitigen Bildung eines schwachen Italientiefs intensiviert sich der Schneefall dann in der Nacht auf Sonntag von Innsbruck bis in die Obersteiermark. In Tallagen kommen dabei etwa 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee zusammen, auf den Bergen sind es 20 bis 40 Zentimeter. Eine dünne Schneedecke wird sich wohl auch in den tiefen Lagen Unterkärntens ausgehen. Sonntagfrüh wird es dann im Norden und Osten neuerlich winterlich, für ein paar Stunden ist auch hier nochmals mit Schneefall bzw. Schneeregen zu rechnen.

Nordstaulage am Montag

Am Montag liegt das Tief dann nordöstlich von Österreich und damit dreht die Strömung dann endgültig auf Nord. Somit muss dann zu Beginn der Woche in den Staulagen der Nordalpen mit ein paar Zentimetern Neuschnee gerechnet werden. Wetterbegünstigt durch den Nordföhn bleibt dann der Süden und Südosten, hier zeigt sich dann zeitweise auch wieder die Sonne. Im Rest des Landes bleibt es dagegen dicht bewölkt.

Hier noch ein paar winterliche Eindrücke von heute:

Schnee auf der Jubiläumswarte in Wien © Ubimet

Das erste Adventwochenende bringt den Winter

Italientief bringt Wintereinbruch

Von Süden her greift ein Italientief auf Österreich über und von Norden her fließt gleichzeitig kalte Luft ins Land. Am Freitag halten sich von Beginn an im ganzen Land dichte Wolken, in Kärnten sowie der Steiermark fällt bereits Regen. Die Schneefallgrenze liegt hier anfangs noch auf 800 bis 1000 m. Tagsüber breitet sich der Regen und Schnee dann weiter in Richtung Norden und Osten aus. Während es sich von Salzburg bis ins westliche Mostviertel meist von Beginn an um Schnee handelt, fällt im Osten anfangs noch Regen sowie stellenweise auch gefrierender Regen. Tagsüber kommt die kalte Luft aber nach Osten voran, damit geht auch in der Bundeshauptstadt der Regen rasch in Schneefall über. Am Abend zieht der Niederschlag dann allmählich nach Nordosten ab.

Erster Schnee im Flachland

Für das Flachland steht am Freitag der erste Schneefall der neuen Wintersaison bevor. Die größten Schneemengen sind von den Tauern bis zum Mariazellerland zu erwarten, hier kommen bis zum Abend etwa 15 bis 30 Zentimeter zusammen. Auch im Wald- und Mühlviertel wird es verbreitet weiß, in höheren Lagen sind 10 bis 15 Zentimeter zu erwarten. Im Flachland wird es für eine dünne Schneedecke reichen; in der Bundeshauptstadt wird es verbreitet schneien, im Wienerwald schneit es zeitweise kräftig und selbst in der Stadt kann es kurzzeitig weiß werden. Während es in den Alpen in der Saison bereits ein paar Tage mit Schneefall gab, ist es am Freitag im Flachland das erste Mal der Fall.

Prognose der Neuschneemengen am Freitag. © UBIMET

Wochenende verläuft weiter winterlich

Nach dem Italientief verleibt der Alpenraum weiterhin im Einfluss eines Tiefs über den Niederlanden. Somit macht sich in den nächsten Tagen die Sonne rar und in den Alpen bleibt es weiterhin winterlich. In der Nacht auf Sonntag sowie am Sonntag selbst überquert uns die Kaltfront von diesem Tief und in den Alpen kündigt sich der nächste Schneefall ab. In den inneralpinen Tälern sowie stellenweise auch im Inntal zeichnen sich in der Nacht größere Schneemengen ab, stellenweise sind hier nochmals 10 bis 15 Zentimeter zu erwarten. Die größten Mengen fallen allerdings am Alpenhauptkamm, hier kommen weitere 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee dazu. Am Montag gehen dann in den westlichen Nordalpen Schneeschauer nieder, größere Mengen kommen im Nordstau der Alpen zusammen.

Quelle Titelbild: pixabay.com

Wintereinbruch: Zum 1. Advent Schnee teils bis in tiefe Lagen

Schnee in München - pixabay.com/holzijue

Das wetterbestimmende Hoch WALPURGA wird in der zweiten Wochenhälfte von einem ausgeprägten Trog aus dem Nordatlantik nach Osteuropa verdrängt. Zum 1. Advent hin gelangt somit zunehmend kalte Luft polaren Ursprungs ins Land. Auch der Tiefdruckeinfluss nimmt sukzessive zu, sodass es regional wiederholt zu Schnee teils bis in tiefe Lagen kommen wird!

Animation der Wetterlage von Mittwoch bis Montag samt Luftmassen (gelbliche Töne = warme Luft, bläuliche Töne = kalte Luft polaren Ursprungs) - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Animation der Wetterlage von Mittwoch bis Montag samt Luftmassen (gelbliche Töne = warme Luft, bläuliche Töne = kalte Luft polaren Ursprungs) – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Ein erster Schub Neuschnee ist vor allem im Bereich der Alpen bereits am Freitag mit Bildung eines Italientiefs einzuplanen. In Richtung Berchtesgadener Land sind dabei bis zu 15 cm Neuschnee in Sicht, aber auch im Alpenvorland sind ein paar Schneeflocken dabei. Am 1. Adventswochenende kommt dann ein ausgeprägter Tiefdruckkomplex zwischen der Nordsee und Deutschland zu liegen. Von Samstag bis inklusive Montag ist somit vor allem in der Südhälfte der Bundesrepublik mit winterlichen Verhältnissen zu rechnen. Zwar halten sich die Neuschneemengen meist in Grenzen, selbst in den Niederungen des Südens sind aber immer wieder ein paar Zentimeter Schneematsch zu erwarten. Im Mittelgebirgsraum und in den Alpen sind in etwas erhöhten Lagen insgesamt 15 bis 30 cm Neuschnee einzuplanen. Im nördlichen Flachland ist aus heutiger Sicht nur hie und da mit sehr nassen Schneeflocken zu rechnen.

Mit den Temperaturen geht es vor allem im Norden deutlich zurück. Am Wochenende sind dann landesweit Höchstwerte zwischen +1 und +5 Grad zu erwarten. Aufgrund des auffrischenden Windes aus westlichen Richtungen werden sich aber die Temperaturen teils deutlich kälter anfühlen. In den Nächten wird es dann trotz Windes und Bewölkung oft frostig.

Mittelfristige Prognose der 2m Lufttemperatur und der 6h Niederschläge für Hamburg und München - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der 2m Lufttemperatur und der 6h Niederschläge für Hamburg und München – ECMWF Ensemble

Die Tendenz für die erste Dezemberwoche ist noch sehr unsicher, die probabilistischen Prognosen deuten aber auf eine mögliche, leichte Erwärmung hin. Der Tiefdruckeinfluss und somit auch das oft nasse Wetter sollten uns aber noch für eine Weile begleiten.

 

Titelbild: Schnee in München – pixabay.com/holzijue

Tief Peter brachte Dauerregen und Schnee

Am Donnerstag ist das Tief Peter von Tschechien kommend entlang der deutsch-polnischen Grenze in Richtung Norden gewandert und hat vor allem den Osten des Landes mit Dauerregen versorgt.

Satellitenbild und Geopotential auf 500 hPa vom Donnerstag 04. November um 18 Uhr. EUMETSAT, UBIMET.

Das Tief ist eingebettet in einen markanten  Höhentrog, der sich von Skandinavien über Deutschland bis zur Iberischen Halbinsel erstreckt. Mit dem Durchzug des Tiefs von den Alpen nach Nordosten regnete es zunächst in der Nacht auf Donnerstag im Süden Bayerns kräftig, später verlagerte sich der Schwerpunkt mit der Ausbildung der Okklusion auf den Osten des Landes. Hier sorgte der Dauerregen verbreitet für warnwürdige Regenmengen mit bis zu 35 Liter/m² (Stand Donnerstag 18 Uhr).

Niederschlagssumme am Donnerstag 04. November. UBIMET

In den höheren Lagen der Alpen und des Schwarzwalds sind auch einige Zentimeter Neuschnee zusamengekommen, aber auch im Erzgebirge und im Bayerischen Wald hat es bis auf etwa 900 bis 1000 m herab geschneit.

Neuschneesumme am Donnerstag 04. November. UBIMET

Nicht nur Niederschlag war heute das Thema, im gesamten Osten und insbesondere an der Ostsee hat der Wind aus nördlichen bis westlichen Richtungen für stürmische Böen gesorgt.

Windspitzen am Donnerstag 04. November.

Weitere Entwicklung

In der Nacht auf Freitag ist im Osten mit Regen zu rechnen, bis Freitagmorgen sind noch weitere 15 bis 20 Liter/m² zu erwarten. Zum Regen kommt noch starker Wind hinzu, von Pommern bis zur Lausitz sind Windspitzen von 60 bis 80 km/h möglich.

Windböenprognose für Donnerstagabend. UBIMET/RACE.

Am Freitag zieht das Tief zum Baltikum weiter und der Regen lässt deutlich nach.  Die Okklusionsreste des Tiefs bleiben aber noch über dem Osten bestehen und anfangs fällt in der Mitte und im Stau des Erzgebirges noch etwas Regen, das Starkregenereignis geht im Laufe des Tages jedoch zu Ende.

Niederschlagsprognose für Freitag, 05. November. UBIMET

Titelbild: pixabay.com / Wolfgang Eckert

Italientief bringt erneut Starkregen und Schnee bis in manche Tallagen

Winterliche Verhältnisse im Verkehr - pixabay.com

Das Tief PETER liegt momentan noch über Nordfrankreich. Die zugehörige Kaltfront erreicht am Abend Norditalien und sorgt dort für die Entwicklung eines Italientiefs. Mit dem regnet bzw. schneit es vor allem im Westen und Südwesten Österreichs bis Donnerstagmorgen teils kräftig. Am Donnerstag selbst zieht dann das Tief rasch nordostwärts in Richtung Polen ab.

Animation der Wetterlage am Mittwoch und am Donnerstag - www.uwz.at
Animation der Wetterlage am Mittwoch und am Donnerstag – www.uwz.at

Entlang des westlichen Hauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten sind durchaus größere Regenmengen von 40 bis 70 l/m² zu erwarten. Vor allem in Oberkärnten sind lokale Überflutungen sowie Hangrutschungen nicht auszuschließen. In Richtung Hauptkamm halten sich die Auswirkungen hingegen aufgrund der relativ tiefen Schneefallgrenze in Grenzen.

Niederschlagssumme bis Donnerstagabend - UBIMET
Niederschlagssumme bis Donnerstagabend – UBIMET
Starkregenwarnungen und - vorwarnungen am 03.11.2021 um 12 Uhr - www.uwz.at
Starkregenwarnungen und – vorwarnungen am 03.11.2021 um 12 Uhr – www.uwz.at

Mit Eintreffen der Kaltfront aus Westen sinkt die Schneefallgrenze in Vorarlberg und im Tiroler Oberland bereits Mittwochabend bis auf 800-900 m ab. In der Nacht auf Donnerstag ist dann mit einer Intensivierung der Niederschläge zu rechnen. Aufgrund der Niederschlagsabkühlung kann es dann vom Walgau und dem Bregenzerwald über Nordtirol bis nach Pinzgau und Osttirol kurzzeitig bis auf rund 700 m sehr nasse Schneeflocken geben. Richtig winterlich wird es aber erst ab rund 1000 m, sodass auf höheren Passstraßen durchaus 10 bis 20 cm der weißen Pracht einzuplanen sind. Auf den Bergen des Westens kommt erneut bis zu einem halben Meter Neuschnee zusammen.

Neuschneesumme bis Donnerstagabend - UBIMET
Neuschneesumme bis Donnerstagabend – UBIMET
Schneewarnungen und - vorwarnungen am 03.11.2021 um 12 Uhr - www.uwz.at
Schneewarnungen und – vorwarnungen am 03.11.2021 um 12 Uhr – www.uwz.at

Bereits im Laufe des Donnerstags beruhigt sich die Lage allmählich wieder. Zum Wochenende hin sind dann vor allem im Osten und im Bergland zunehmend sonnige Verhältnisse in Sicht. Damit sind dann keine weiteren nennenswerten Niederschläge zu erwarten, denn eine sich verstärkende Hochdruckbrücke zwischen den Azoren und Osteuropa sorgt voraussichtlich bis Sonntagabend für ruhiges Herbstwetter.

 

Titelbild: Winterliche Verhältnisse im Verkehr – pixabay.com

Landesweit kräftiger Regen und Schnee bis in manche Tallagen

Der lang ersehnte Regen ist endlich eingetroffen. Landesweit kamen in den letzten 24 Stunden 20 bis 50 l/m² zusammen, mit den größten Mengen in Osttirol und Oberkärnten. Kein einziger Ort im Land blieb trocken.

24-stündige Niederschlagssumme bis Dienstag 5 Uhr - UBIMET
24-stündige Niederschlagssumme bis Dienstag 5 Uhr – UBIMET

Mit Bildung eines Italientiefs kam es zudem primär in den Nordalpen zu starkem Schneefall. Oberhalb von 1700 bis 1900 m Seehöhe fielen in den letzten 24 Stunden von Vorarlberg über die Tauernregion bis zur Obersteiermark verbreitet 20 bis 50 cm Neuschnee.

Neuschneesumme am Dienstag bis 6 Uhr - UBIMET
Neuschneesumme am Dienstag bis 6 Uhr – UBIMET
Zillertaler Alpen auf rund 1800 m Seehöhe - https://www.foto-webcam.eu/webcam/schlegeis/
Zillertaler Alpen auf rund 1800 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schlegeis/
Sankt Veit im Defereggental, Osttirol auf rund 1500 m Seehöhe - https://www.foto-webcam.eu/webcam/stveit/
Sankt Veit im Defereggental, Osttirol auf rund 1500 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/stveit/
Tuxertal in Tirol - https://www.foto-webcam.eu/webcam/tuxertal/
Tuxertal in Tirol – https://www.foto-webcam.eu/webcam/tuxertal/
Obertauern auf rund 1800 m Seehöhe - https://www.foto-webcam.eu/webcam/obertauern3/
Obertauern auf rund 1800 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/obertauern3/

In den Nordalpen und in Osttirol Schnee bis in manche Tallagen

Meist lag die Schneefallgrenze in den vergangenen Stunden zwischen 1100 m im Norden und 2000 m im Süden. Doch regional kam es zu Schneeakkumulation bis auf rund 800 m, wie z.B. vom Pinzgau bis zum Mariazellerland sowie in Osttirol. Nasse Schneeflocken wurden vor allem im Salzach- und im Ennstal sogar bis auf 500 m Seehöhe gesichtet. So sehen heute viele Webcams in den Tälern aus:

Bad Gastein, rund 1000 m Seehöhe - https://www.gasteinertal.com/webcam/
Bad Gastein, rund 1000 m Seehöhe – https://www.gasteinertal.com/webcam/
Bad Hofgastein, rund 850 m Seehöhe - https://www.gasteinertal.com/webcam/
Bad Hofgastein, rund 850 m Seehöhe – https://www.gasteinertal.com/webcam/
Radstadt im Pongau auf rund 850 m Seehöhe - https://radstadt.panomax.com/
Radstadt im Pongau auf rund 850 m Seehöhe – https://radstadt.panomax.com/
Saalfelden im Pinzgau auf rund 800 m Seehöhe - https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalfelden/
Saalfelden im Pinzgau auf rund 800 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalfelden/
Sillian in Osttirol auf rund 1100 m Seehöhe - https://www.megacam.at/webcam/sillian/
Sillian in Osttirol auf rund 1100 m Seehöhe – https://www.megacam.at/webcam/sillian/

Niederschlagsabkühlung macht es möglich

Entscheidend für das markante Absinken der Schneefallgrenze ist die sog. Niederschlagskühlung. Bei diesem Prozess wird die Luft vor Ort durch das Schmelzen der Schneeflocken nach und nach auf 0 Grad abgekühlt. Dies hängt von folgende Faktoren ab:

  • Anhaltende und starke Niederschläge (als Faustregel mind. 2 mm pro Stunde);
  • Windschwache Verhältnisse, damit der Wind die gekühlte Luft nicht mit der ursprünglich milderen Luftmasse vermischt;
  • Enge Tallagen, da hier wesentlich weniger Luft abgekühlt werden muss als beispielsweise über der gleichen Grundfläche im Flachland. Je enger das Tal, desto effektiver die Niederschlagsabkühlung!

Wenn der Niederschlag lange genug anhält, sinkt die Temperatur in den Tälern proportional zur Niederschlagsintensität gegen 0 Grad ab und gleichzeitig geht der Regen auch am Talboden in reinen Schneefall über. Ab diesem Moment ist keine weitere Abkühlung mehr möglich und die Temperatur bleibt konstant bei 0 Grad oder ganz knapp darüber, bis der Niederschlag wieder nachlässt. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von isothermen Schneefall, da die Temperatur vom Talniveau manchmal sogar bis in Höhenlagen um 2000 m konstant bei 0 Grad liegt (was oft einem Höhenunterschied von mehr als 1000 Metern entspricht!).

Hopfgarten im Defereggental, Osttirol. Gut sichtbar ist der Unterschied in der Schneefallgrenze aufgrund der Niederschlagsabkühlung zwischen dem engen Tal (unten im Bild) und dem Talmündung / Talausgang oben - https://www.foto-webcam.eu/webcam/hopfgarten/
Hopfgarten im Defereggental, Osttirol. Gut sichtbar ist der Unterschied in der Schneefallgrenze aufgrund der Niederschlagsabkühlung zwischen dem engen Tal (unten im Bild) und der Talmündung / dem Talausgang oben – https://www.foto-webcam.eu/webcam/hopfgarten/

 

 

Titelbild: Virgen in Osttirol auf rund 1400 m Seehöhe – https://www.foto-webcam.eu/webcam/virgen-nord/

Mai 2021: Viel Schnee im Hochgebirge

Der Winter 2020/2021 war gezeichnet einerseits von mehreren Südstaulagen, andererseits von kräftigen Niederschlagsereignissen entlang der Nordalpen. (Hintergrundinfo zu Italientiefs). Damit konnte sich in den Hochlagen der Alpen eine beachtliche Schneedecke ausbilden, die mitunter überdurchschnittliche Werte aufweist. Etwa wie am Pitztaler Gletscher: Hier liegen Ende Mai im Durchschnitt 180 cm Schnee, heuer sind es rund 100 cm mehr, wie auf der folgenden Grafik zu sehen:

Schneehöhe Pitztaler Gletscher
Schneehöhe am Pitztaler Gletscher. Schwarz = Schneehöhe Winter 20/21; grau = Vergleichsreihe 1981-2015; blau/rot = Min/Max Schneehöhe der Vergleichszeitreihe (Quelle: Hydrographischer Dienst Tirol)

In den Nordalpen

Im Grenzgebiet Außerfern/Allgäu kann sich die Schneemächtigkeit auch sehen lassen. Am Hahnenkamm (nicht zu verwechseln mit jenem in den Kitzbüheler Alpen) werden auf rund 1700 m Höhe derzeit rund 100 cm gemessen. Anfang Juni liegen hier durchschnittlich 10 cm:

Schneehöhe am Hahnenkamm in den Tannheimer Bergen. Schwarz = Schneehöhe Winter 20/21; grau = Vergleichsreihe 1981-2015; blau/rot = Min/Max Schneehöhe (Quelle: Hydrogr. Dienst Tirol)

 

Starke Kontraste im Vergleich zum Vorjahr:

Fotovergleich 2020 und 2021
2020 vs. 2021 am Fellhorn bei Oberstdorf (Bayern). (Quelle: foto-webcam.eu)

Viel Schnee auch in den Bergen der Schweiz

Der Blick nach Westen offenbart ein ähnliches Bild, wie hier in Crans Montana auf auf dem PlaineMorte-Gletscher in den Berner Alpen:

Hochwinterlicher Anblick – Ende Mai 2021 auf dem
Plaine-Morte-Gletscher (Quelle: https://www.crans-montana.ch/de/webcam)

+3 Meter in den Julischen Alpen

Großer Profiteur der Südstaulagen waren schließlich auch die Julischen Alpen. Beispielsweise knapp unterhalb des Kredarica-Gipfels (2539 m/Triglav Nationalpark) momentan immer noch sagenhafte 5 m Schnee. Für gewöhnlich ragt zu dieser Jahreszeit der Messstab „lediglich“ 2 Meter aus der Schneedecke. Hier haben die Staulagen im Mai noch für ordentlich Nachschub gesorgt:

Das aktuelle Webcam-Bild vom Krederica-Observatorium in 2514 m.(Quelle: https://www.aametsoc.org/post/5-metri-di-neve-al-suolo-ad-alta-quota-sulle-alpi-giulie-mai-cos%C3%AC-tanta-a-fine-maggio-in-70-anni?fbclid=IwAR35qPG0vDAi_b-bGKnOCus2ZB0gT-1WMQmd6xIRQGzd01tVtwBbTpyzxW0)
Schneeklimatalogie vom Krederica-Observatorium in 2514 m.(Quelle: https://www.aametsoc.org/post/5-metri-di-neve-al-suolo-ad-alta-quota-sulle-alpi-giulie-mai-cos%C3%AC-tanta-a-fine-maggio-in-70-anni?fbclid=IwAR35qPG0vDAi_b-bGKnOCus2ZB0gT-1WMQmd6xIRQGzd01tVtwBbTpyzxW0)

Noch keine rasche Schneeschmelze in Sicht

Die Wetterlage in Mitteleuropa ist fast den ganzen Mai hindurch von Tiefdrucksystemen über der Nordsee bestimmt, die deutlich mildere Luft wurde zumeist über den Balkan Richtung Russland abgedrängt.
Nun schwindet der atlantische Tiefdruckeinfluss ein wenig, Zentraleuropa gelangt etwas mehr auf die warme Seite des Jetstreams. Damit steigt tendenziell das Temperaturniveau wieder an, eine kräftige Erwärmung zeichnet sich vorerst aber nicht ab. Damit bleiben eine rapide Schneeschmelze und mögliche potentielle Hochwasser vorerst einmal aus.

 

(Titelbild: Adobe Stock)

 

 

Kaltfront brachte Temperatursturz um knapp 20 Grad

Schnee im Frühling - pixabay.com

Zu Beginn eine Animation der Höchstwerte im Vergleich von gestern zu heute. Besonders massiv ist der Rückgang der Temperaturen vom Weinviertel bis ins Südburgenland und die Südsteiermark ausgefallen, wo ja zu Wochenbeginn noch der Frühling mit bis zu 20 Grad herrschte.

Höchstwerte gestern und heute im Vergleich

Hier jene Orte bzw. Wetterstationen mit dem markantesten Temperatursturz. Auf der Hohen Wand am Alpenostrand gab’s gestern noch T-Shirt-taugliche 16,8 Grad, heute früh dann Schneefall und nur noch -2,5 Grad. Macht fast 20 Grad Absturz!

Station Höchstwert gestern Temperatur heute Früh Rückgang von…
Hohe Wand 16,8°C -2,5°C -19,3 Grad
Puchberg 18,1°C 0,7°C -17,4 Grad
Pottschach 19,7°C 2,4°C -17,3 Grad
Mattersburg 19,7°C 2,4°C -17,3 Grad
Seibersdorf 20,0°C 2,8°C -17,2 Grad
Mönichkirchen 14,4°C -2,6°C -17,0 Grad
Aspang  18,6°C  1,7°C -16,9 Grad
Gutenstein  16,1°C  -0,7°C -16,8 Grad
Hollenthon 15,9°C -0,8°C -16,7 Grad
Besonders in den Alpen gab es planmäßig einige Zentimeter Neuschnee, hier die Mengen seit Mitternacht. Schwerpunkte waren Tirol, Salzburg und Kärnten. Auf den Bergen sind hier 20-40 cm Neuschnee dazugekommen, in den Tälern stechen Langen am Arlberg mit 20 cm und Ramsau mit 15 cm hervor.
Neuschneemengen seit Mitternacht

In Summe liegen im Bergland teils beachtliche Mengen für Mitte April:

Gemessene Schneehöhen am Dienstagmorgen

Abschließend noch ein paar winterliche Impressionen quer verteilt über Österreich:

Tannheim:

Neuschnee im Tannheimertal

Innsbruck:

Neuschnee in Innsbruck

Großraum Villach:

Neuschnee in Kärnten

Bucklige Welt:

Neuschnee in der Buckligen Welt

Quelle Titelbild: pixabay

In der neuen Woche erneut Winterrückfall mit Schnee bis in die Täler

Die frühlingshafte Phase wird zu Beginn der neuen Woche von einer kräftigen Kaltfront beendet und am Montag bzw. Dienstag sinkt die Schneefallgrenze wieder markant ab. Im Bergland schneit es somit wieder verbreitet bis in die Tal- und Beckenlagen, hier sind bis zur Wochenmitte verbreitet 10 bis 30 cm in Sicht. Aber auch abseits der Alpen ist regional nach derzeitigem Stand vor allem am Dienstag eine dünne Schneedecke bis ins Flachland nicht ganz auszuschließen. In der zweiten Wochenhälfte nimmt dann die Frostgefahr landesweit neuerlich zu.

Animation der Lufttemperatur in rund 800 m Höhe von Sonntag bis Freitag - ECMWF Ensemble Mittel
Animation der Lufttemperatur in rund 800 m Höhe von Sonntag bis Freitag – ECMWF Ensemble Mittel

Am Sonntag nochmals sehr mild

Am Sonntag bleibt es landesweit noch frühlingshaft mild und bis auf ein paar Tropfen im Südwesten auch trocken. Der teils kräftige, föhnige Süd- bis Südwestwind mit stürmischen Böen in exponierten Lagen treibt die Temperaturen in die Höhe mit Spitzenwerten um 21 Grad in den Nordalpen.

Höchstwerte am Sonntag - UBIMET UCM Modell
Höchstwerte am Sonntag – UBIMET UCM Modell

Am Montag Kaltfrontdurchzug

Der Föhn bricht am Montag im Westen rasch zusammen und in Vorarlberg setzt schon in den frühen Morgenstunden schauerartig verstärkter Regen ein, der sich tagsüber mitsamt kräftig auffrischendem Westwind ostwärts ausbreitet. In den Nachmittagsstunden sind dann auch im Osten und Südosten Schauer sowie lokale, kurze Gewitter einzuplanen. Die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf entlang der Nordalpen von Westen her rasch auf 900 bis 700 bzw. in Vorarlberg auch bis 500 m ab. Vor allem im Westen ist am Abend mit teils kräftigem Schneefall zu rechnen. Tagsüber zeichnet sich ein markanter Temperaturgradient von West nach Ost ab: Während in Vorarlberg bei zarten Plusgraden schon Schneeregen oder Schnee bis in die Tallagen fällt, gibt es im föhnigen Südosten noch bis zu 21 oder 22 Grad!

Höchstwerte am Montag - UBIMET UCM Modell
Höchstwerte am Montag – UBIMET UCM Modell

In der Nacht auf Dienstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt zu den Tauern bzw. vor allem in den Süden des Landes. In Osttirol und Kärnten schneit es zunehmend kräftig und mit der Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze auch hier bis in die Beckenlagen. Vor allem in Richtung Karnischen Alpen und Karawanken sind mit eingelagerten Gewittern durchaus auch größeren Schneemengen in Sicht. Aber auch entlang der Nordalpen und hier besonders vom Großraum Innsbruck bis ins Mariazellerland schneit es zeitweise kräftig bis in die Tallagen.

Ab Dienstag landesweit spätwinterlich

Am Dienstag trocknet es im Südwesten bald ab, vom Marchfeld über das Burgenland bis in die Südsteiermark verstärkt sich tagsüber hingegen der Niederschlag und kurzzeitig ist hier nach derzeitigem Stand selbst im Flachland kräftiger Nassschnee nicht auszuschließen. Entlang der Nordalpen gehen weiterhin teils gewittrige Schnee- und Graupelschauer nieder. Der Nord- bis Nordwestwind weht nach wie vor kräftig, besonders im Osten und Südosten sowie in den prädestinierten Nordföhntälern sind stürmische Böen einzuplanen.

Höchstwerte am Dienstag - UBIMET UCM Modell
Höchstwerte am Dienstag – UBIMET UCM Modell
Neuschneesumme von Montagfrüh bis Mittwochfrüh - UBIMET UCM Modell
Neuschneesumme von Montagfrüh bis Mittwochfrüh – UBIMET UCM Modell
Niederschlagssumme von Montagfrüh bis Mittwochfrüh - UBIMET UCM Modell
Niederschlagssumme von Montagfrüh bis Mittwochfrüh – UBIMET UCM Modell

Nachfolgend erhöhte Frostgefahr

Am Mittwoch beruhigt sich die Lage allmählich wieder. Entlang der Nordalpen von Innsbruck ostwärts sowie generell im Norden und Osten muss man aber tagsüber mit letzten Schnee- und Graupelschauern sowie teils kräftigem Nordwind rechnen. In der zweiten Wochenhälfte kehren aus heutiger Sicht wieder ruhige Verhältnisse auch in die Osthälfte des Landes zurück. Aufgrund der klaren und windschwachen Nächte ist aber gebietsweise neuerlich mit Morgenfrost zu rechnen!

Tiefstwerte am Mittwoch - UBIMET UCM Modell
Tiefstwerte am Mittwoch – UBIMET UCM Modell
Tiefstwerte am Donnerstag - UBIMET UCM Modell
Tiefstwerte am Donnerstag – UBIMET UCM Modell

 

Titelbild: Winterrückfall im Frühjahr – pixabay.com

Frost und Schnee stehen vor der Tür

Eine klare und windschwache Nacht brachte bereits am heutigen Ostermontag im Flachland verbreitet leichten Frost.

In etwas erhöhten Lagen gab es auch mäßigen Frost mit Temperaturen unter -5 Grad. Tagsüber erwärmt sich die Luft stark, allerdings nähert sich Österreich von Norden her eine massive Kaltfront an, die die Alpen am Abend erreicht.

Die Kaltfront liegt derzeit über Deutschland und dahinter fließt polare Kaltluft ein mit der es kräftige Schneeschauer bis ins Flachland gibt. Wie hier in der Nähe von Bremen:

Mit der Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht dann bis in die Niederungen, einige Zentimeter Neuschnee gibt es vor allem in den Nordalpen und zum Morgen hin auch im äußersten Süden. Mit Durchzug der Kaltfront frischt auch vorübergehend kräftiger bis stürmischer Nordwind auf.

Winterliches Aprilwetter folgt

Am Dienstag selbst zieht die Front nach Süden ab, danach sorgen kräftige Schneeschauer für typische winterliches Aprilwetter an der Alpennordseite. Auch am Mittwoch bleibt es winterlich, dabei sorgt ein Randtief ab dem Nachmittag wieder für mehr Schneefall und auch Sturm. Somit sind sogar in freien, etwas höheren Lagen wie dem Mühl- oder Waldviertel nochmals Schneeverwehungen möglich.

Insgesamt kommen bis Donnerstagfrüh in den Nordalpen oftmals 10 bis 30 cm zusammen, in den Staulagen sind auch um die 50 cm möglich. Am Donnerstag beruhigt sich dann das Wetter.

Frostgefahr für Obstkulturen

Die kommenden Nächte verlaufen kalt, die Temperaturen liegen dabei im Flachland um den Gefrierpunkt. Wind und Wolken schützen vor einer stärkeren Auskühlung. Nicht so aber in der Nacht zum Freitag, dann muss man verbreitet mit mäßigem Frost rechnen, in den schneebedeckten Alpentälern ist sogar strenger Frost möglich. Das wird somit die kritischste Nacht für die Obstkulturen, bleibt zu hoffen das Frostberegnung oder Feuerstellen das Schlimmste abwenden. Bereits vergangenes Jahr sorgte strenger Frost im April in vielen Regionen für einen Totalausfall bei der Marillenernte

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Wie außergewöhnlich war der Kaltlufteinbruch?

Eingeschneiter Wienerwald im März 2021 - Nikolas Zimmermann, UBIMET

Der Frühling-Kaltlufteinbruch nähert sich seinem Ende. Die Nordalpen prahlen mit tiefwinterlichen Landschaften und verbreitet wurde mäßiger Frost wieder zum Thema. Doch wie außergewöhnlich ist solch ein Ereignis? Wir haben für euch ein paar Zahlen zusammengefasst.

Neuschneemengen im März

In Salzburg wurden heuer 15 cm gemessen, was der dicksten Schneedecke seit 2006 entspricht (damals 25 cm). Am Flughafen Innsbruck wurde mit 19 cm am 22.03.2021 die zweithöchste Neuschneemenge der letzten Märzdekade gemessen: Mehr Schnee so spät im März gab es hier seit Beginn der Aufzeichnungen nur am 31.03.1975 mit 26 cm. In Wien wurde 1 cm gemessen, eine zumindest dünne Schneedecke so spät im Jahr gibt es in der Bundeshauptstadt etwa alle 4 Jahre, zuletzt 2018, ebenfalls zum kalendarischen Frühlingsbeginn mit 1 cm. Den Rekord hält hier der März 1969 mit stolzen 30 cm! Im Bergland waren die Schneemassen beachtlich, aber durchaus nicht extrem. Schröcken im Bregenzerwald kommt in Summe auf gut 1,5 Meter Schnee: Das ist nicht ungewöhnlich für März und kommt alle paar Jahre vor. Der Rekord liegt bei 3,83 Meter im März 1944 gefolgt von 3,40 Meter im März 1982.

Neuschnee vom 13.03. 18 Uhr bis zum 22.03. 06 Uhr - UBIMET
Neuschnee vom 13.03. 18 Uhr bis zum 22.03. 06 Uhr – UBIMET

Kaltlufteinbruch im Frühling

Allgemein war der Kaltlufteinbruch nicht allzu ungewöhnlich, so gibt es im März immer wieder längere kalte Phasen. Allein in den vergangenen Jahren gab es mehrere Beispiele, wie etwa März 2018, 2013, 2006, 2005 und 2004.
Dementsprechend ist eine Schneedecke Mitte/Ende März auch im Flachland nicht ungewöhnlich, so wurde in allen Landeshauptstädten auch im April bzw. teils sogar im Mai noch eine Schneedecke verzeichnet. Hier die jeweils späteste Schneedecke:

Landeshauptstadt  Späteste Schneedecke
 Innsbruck 26.05.1962 – 2 cm
 Bregenz 08.05.1957 – 4 cm
 Salzburg 08.05.1944 – 1 cm
 Klagenfurt 06.05.1957 – 8 cm
 Graz 03.05.1985 – 3 cm
 Linz 30.04.1970 – 1 cm
 St. Pölten 20.04.1997 – 7 cm
 Wien 20.04.1997 – 5 cm
 Eisenstadt 19.04.1955 – 10 cm

Temperaturextreme

An rund 100 Wetterstationen war der Frühlingsbeginn (heuer am 20.03.) ein Eistag, damit handelt es sich vielerorts um einen der kältesten Starts in den Frühling der jeweiligen Messgeschichte, wie etwa in Mönichkirchen, Reutte oder Mariazell. Es gab auch teils beachtliche Tiefstwerte: Unter den Landeshauptstädten war es am Sonntag in Graz am kältesten mit -8,4 Grad an der Universität bzw. -8,7 Grad am Flughafen. So spät im Jahr (ab 20. März) stellen das die tiefsten Werte in Graz des 21. Jahrhunderts dar. Der Sonntag (21.03.) selbst war dann neuerlich in den Nordalpen vielerorts ein Eistag, wie etwa in Salzburg. Das passiert so spät im Jahr (ab 20. März) nicht oft, seit 1875 gab es das erst 9 Mal.

März-Tiefstwert bis zum 22.03. um 8 Uhr - UBIMET, ZAMG
März-Tiefstwert bis zum 22.03. um 8 Uhr – UBIMET, ZAMG
Anzahl der Tage mit Tiefstwert unter dem Gefrierpunkt (Frosttage) im März 2021 bis zum 22.03. um 8 Uhr - UBIMET, ZAMG
Anzahl der Tage mit Tiefstwert unter dem Gefrierpunkt (Frosttage) im März 2021 bis zum 22.03. um 8 Uhr – UBIMET, ZAMG
Anzahl der Tage mit Höchstwert unter dem Gefrierpunkt (Eistage) im März 2021 bis zum 22.03. um 8 Uhr - UBIMET, ZAMG
Anzahl der Tage mit Höchstwert unter dem Gefrierpunkt (Eistage) im März 2021 bis zum 22.03. um 8 Uhr – UBIMET, ZAMG

Klimavergleich

Dass die Kältewelle aber klimatologisch gesehen nicht so ungewöhnlich war, sieht man gut auch von den Klima-Anomalien des gesamten Monats bis zum gestrigen Tag. Die Temperaturabweichung im März 2021 war bislang eher unauffällig, vor allem wenn man ältere Klimareferenzperioden verwendet (1961 bis 1990). Selbst im Vergleich zu den „neusten“ Klima-Werten der Referenzperiode 1981-2010 gibt es landesweit meist nur leicht negative Anomalien. Dafür gab es bislang etwas mehr Niederschlag als üblich in den Nordalpen. Die letzten Tage des Monats verlaufen aber vergleichsweise mild und ohne nennenswerte Niederschläge, sodass der März 2021 selbst in den niederschlagsreichsten Regionen (Nordalpen) auch niederschlagsmäßig eher unauffällig zu Ende gehen wird. Alles in allem ein recht normaler März, der aber in Zeiten von Klimawandel nicht mehr als „normal“ empfunden wird. Noch ungewöhnlicher war z.B. eher die Wärmewelle im Februar mit neuen Monatsrekorden an 42 Wetterstationen!

Anteil des klimatologischen Niederschlags, der bislang zusammengekommen ist (100 = Der klimatologische Monatsniederschlag wurde schon erreicht) - UBIMET, ZAMG
Anteil des klimatologischen Niederschlags, der bislang zusammengekommen ist (100 = Der klimatologische Monatsniederschlag wurde schon erreicht) – UBIMET, ZAMG
Temperaturabweichung im März 2021 bis zum 21.03. - UBIMET, ZAMG
Temperaturabweichung im März 2021 bis zum 21.03. – UBIMET, ZAMG
Temperaturabweichung im Februar 2021 - UBIMET, ZAMG
Temperaturabweichung im Februar 2021 – UBIMET, ZAMG

 

Titelbild: Eingeschneiter Wienerwald im März 2021 – Nikolas Zimmermann, UBIMET

In der neuen Woche zunehmend winterlich

Schnee im Frühling - pixabay.com

Die zahlreichen und teils gewittrigen Graupelschauer der letzten Stunden sind nur die ersten Vorboten einer kälteren Wetterphase, die uns aller Voraussicht nach bis zum kommenden Wochenende begleiten wird. Schuld daran ist ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet über dem Atlantik, das sich bis zum Ende der neuen Woche in Richtung Island und Skandinavien ausbreiten wird (rötliche Farben in der unten stehenden Animation) und dabei die mildere Atlantikluft umlenkt. Zwischen dem Hoch und einem Tiefdruckkomplex über Osteuropa (blaue Farben) drehen die Winde über Deutschland in allen Schichten immer mehr auf Nord bis Nordost und kalte Polarluft gelangt somit nach Mitteleuropa.

Animation der Großwetterlage (Bodendruck) in Europa von Montag bis Samstag - ECMWF-IFS, UBIMET
Animation der Großwetterlage (Bodendruck) in Europa von Montag bis Samstag – ECMWF-IFS, UBIMET

Vor allem untertags zu kalt für die Jahreszeit

Mit den Temperaturen geht es daher spürbar bergab. Der Höhepunkt dieser kalten Phase wird nach derzeitigem Stand in der zweiten Hälfte der neuen Woche erreicht. Dabei werden in den Niederungen landesweit maximal nur noch +1 bis +5 Grad erreicht. Normal für die Jahreszeit wären rund +9 Grad als Tageshöchstwert. Insgesamt verlaufen somit die kommenden 7 Tage landesweit unterdurchschnittlich kalt. Das ECMWF-Copernicus Modell rechnet mit wöchentlichen Temperaturabweichungen zwischen -1 Grad im Norden und -5 Grad im Süden im Vergleich zu den normalen März-Werten (siehe Abbildung unten).

Bodennahe Temperaturanomalien für die kommende Woche über Europa - ECMWF Copernicus
Bodennahe Temperaturanomalien für die kommende Woche über Europa – ECMWF Copernicus

Der Spätwinter kehrt in mittleren und hohen Lagen zurück

Eingelagert in der kalten Nordströmung werden in den kommenden Tagen immer wieder kleine Störungen das Land überqueren. Es geht somit landesweit unbeständig weiter, verbreitet sind weiterhin Graupelschauer zu erwarten und vor allem oberhalb von rund 600 m wird es im Laufe der Woche zunehmend winterlich. In den Alpen sind bis Donnerstag verbreitet 15 bis 30, in höheren Lagen auch bis zu 50 cm Neuschnee einzuplanen. In den höheren Lagen abseits der Alpen – vor allem im Schwarzwald und im Erzgebirge, aber nicht nur dort – sind ebenso einige Zentimeter der weißen Pracht in Sicht.

Animation der vorhergesagten 24-stündigen Neuschneemengen (cm) vom Montag bis Donnerstag - UBIMET UCM-Modell
Animation der vorhergesagten 24-stündigen Neuschneemengen (cm) vom Montag bis Donnerstag – UBIMET UCM-Modell

Schnee bis ins Flachland möglich?

Für die Niederungen ist vorerst höchstens nur mit ein paar nassen Flocken nachts und in den Morgenstunden zu rechnen. Manche Modelle deuten Donnerstagmorgen auf ein mögliches Schneefallereignis bis ins Flachland hin (siehe Animation oben): Dies ist aber derzeit nur eine von mehreren Lösungen. Das Potential für weiße Überraschungen bis ins nördliche Flachland ist aber zum Ende der neuen Woche hin auf jeden Fall gegeben!

 

Titelbild: Schnee im Frühling – pixabay.com

Der Spätwinter hat uns fest im Griff

Die Kaltfront von Tief LIUS hat nun die Alpen überquert und nachfolgend stellt sich in den kommenden Tagen eine feucht-kalte Nordwest- bis Nordströmung ein. Darin eingelagert erreichen immer wieder kleine Tiefdruckgebiete und Tröge die Alpen und sorgen für reichlich Neuschnee.

Während in tiefsten Lagen der Schnee tagsüber durch die diffuse Strahlung wieder wegtaut, baut sich in Lagen oberhalb von 700 bis 900 m eine satte Schneedecke auf. Dabei sind bis Mittwoch in den höheren Tallagen durchaus 15 bis 30 cm, im Arlberggebiet sogar 50 bis 80 cm Neuschnee zu erwarten.


Zu den heutigen 25 cm kommen im Kleinwalsertal und am Arlberg bis Mittwoch nochmals rund 75 cm hinzu!

Verfrühtes Aprilwetter im Flachland

Nach einem meist trockenen Start in die neue Woche zieht im Donauraum und im östlichen Flachland am Montagnachmittag mit lebhaftem bis kräftigem West- bis Nordwestwind von Westen her Regen auf. Am Dienstag und Mittwoch stellt sich in diesen Regionen dann eigentlich für den April typisches Wetter ein:

Ähnlich wie am heutigen Sonntag wechseln sich tagsüber kurze sonnige Phasen mit kräftigen Regen-, Schnee- und Graupelschauer ab. Auch der eine oder andere Blitz kann in den kräftigsten Schauern nicht ausgeschlossen werden. Mit dem Graupel kann auch im Flachland zumindest kurzzeitig nochmals ein winterlicher Eindruck entstehen.

Im Süden windig, sonniger und milder

Von Osttirol bis in die südliche Steiermark verlaufen die kommenden Tage deutlich freundlicher. Im Schutz der Alpen scheint öfter die Sonne und es bleibt weitgehend trocken.

Mit dem Wind wird es von Kärnten bis ins Burgenland am mildesten

Dazu weht vor allem am Dienstag und Mittwoch lebhafter bis kräftiger, lokal auch stürmischer Nordföhn, der die Luft abtrocknet und die Temperaturen steigen lässt. So liegen die Höchstwerte im Süden meist zwischen 7 und 12 Grad.

Spätwinterlicher Schneefall am Mittwoch

Das kleinräumige Tief INGO zieht aktuell in Richtung Alpen und überquert Österreich in der Nacht auf Mittwoch bzw. am Mittwoch selbst in abgeschwächter Form. Damit zeichnen sich vor allem im Norden und am Alpenostrand ein paar Regen- und Schneeschauer ab.

Am Mittwoch fällt von den Kitzbüheler Alpen bis zum Alpenostrand zeitweise etwas Schnee. Im Tagesverlauf fließt allmählich mildere Luft ein und der oft nasse Schnee geht zunehmend in Regen über, damit steigt die Schneefallgrenze tagsüber von den tiefen Lagen auf etwa 500 bis 800 m an. In der Grafik sind die prognostizierten Neuschneemengen für Mittwoch dargestellt. Während im Flachland meist nur wenige Flocken fallen, sind im nordöstlichen Bergland in den Tallagen etwa 2 bis 5 cm und auf den Bergen vom Hochkönig über den Dachstein bis zum Toten Gebirge auch 10 bis 15 cm Neuschnee zu erwarten.

Titelbild: Blick auf den Schneeberg (Niederösterreich). Quelle: Joshua Pillar

Sonnenskilauf: Was ist Firn?

In den Niederungen mehren sich die Frühlingsanzeichen, im Hochgebirge findet man hingegen eine dicke Schneedecke vor. Während die Schneelage in tieferen Regionen dürftig ist, liegen von Vorarlberg bis Kärnten in Lagen oberhalb von 1500 bis 2000 m noch größere Schneemengen. Diese stellen in hochgelegenen Skigebieten in den kommenden Wochen die Unterlage für den Sonnenskilauf bereit.

Entstehung von Firn

Damit ist die Zeit des Firns, der sich besonders gut zum Skifahren eignet, gekommen. Allerdings gibt es Unterschiede in der Bedeutung des Wortes Firn, zunächst geht es hier um den Firn im Sinne der Skifahrer und Liftbetreiber. Durch die im Spätwinter oft noch kalten Luftmassen und/oder klaren Nächte gefriert der vorher leicht nasse Schnee über Nacht, tagsüber taut er dann wieder in der Sonne. Wenn der Schnee mehrere dieser Zyklen durchläuft, bildet sich rasch Firn.

Firn ist bei Skifahrern besonders beliebt, denn mit dem an der Oberfläche leicht wegschiebbaren Gries ergibt sich eine griffige Skipiste. Die ideale Tageszeit zum Firnfahren hängt von der Hangexposition (Ost, Süd,…) ab: Am besten fährt es sich, wenn die Sonne die Piste bereits leicht „angeweicht“ hat, aber man (noch) nicht durch die hartgefrorene Schicht komplett durchbricht.

Gletscherfirn

Offiziell bezeichnet man als Firn allerdings Schnee, der mindestens ein Jahr alt ist und damit schon eine sommerliche Schmelzperiode überlebt hat. Firn erscheint im Sommer an der Oberfläche von Gletschern, wenn der darüber befindliche neuere Schnee abgetaut ist. Die Dichte von Firn ist schon recht hoch, aus 8 m Neuschnee wird etwa 1 Meter Firn. Unter Druck entwickelt sich in weiteren Jahren Firneis und schließlich Gletschereis.

Titelbild: Adobe Stock

In der Nacht etwas Schnee, danach milder

Nach dem sonnigen und kalten Wochenende stellt sich das Wetter am Montag grundlegend um. Mit einer Warmfront geht die Kältewelle zu Ende, bevor sich aber die milder Luft so richtig durchsetzt, gibt es nochmals etwas Neuschnee bis in tiefe Lagen.

Schnee über Nacht

Am Abend setzt mit einer Warmfront im Westen leichter Schneefall ein, der sich in der Nacht entlang der Alpennordseite langsam ostwärts ausbreitet. Während die Schneefallgrenze im Westen rasch über 1000 m ansteigt, schneit es östlich von Linz bis in tiefe Lagen.

Neuschnee bis Dienstagfrüh

In Wien setzt gegen Mitternacht Schneefall ein und am Dienstag in der Früh ist im ganzen Osten nochmals mit winterlichen Fahrbedingungen und Schneeglätte zu rechnen. In Salzburg und Oberösterreich ist in der Nacht gebietsweise auch gefrierenden Regen und somit Glatteis möglich.

Deutlich milder im Westen

Am Dienstagvormittag klingen Regen und Schneefall bald ab und besonders im Westen scheint am Nachmittag häufig die Sonne und die Temperaturen übersteigen schon die 10-Grad-Marke. Im Osten hingegen bleibt es auch am Faschingsdienstag nochmals winterlich kalt. Im Weinviertel herrscht nochmals Dauerfrost und man kann noch einen Tag die winterliche Landschaft genießen.

Höchstwerte am Dienstag

Am Mittwoch wird es dann auch im Osten deutlich milder, eine maskierte Kaltfront räumt die vorhandene Kaltluft aus und generell setzt sich dann milderes Wetter durch.

Höchstwerte am Mittwoch

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Schnee und Kälte in Griechenland und am Bosporus

Während in Österreich der Höhepunkt der Kältewelle am heutigen Valentinstag überschritten ist und es in der neuen Woche peu a peu von Westen her milder wird, hält der Winter gerade im östlichen Mittelmeer Einzug. Ein Sturmtief, das vom griechischen Wetterdienst den Namen MEDEA erhalten hat, zog von Süditalien nach Griechen und bis zum Montag weiter ins Schwarze Meer. Dabei stößt die arktische Kaltluft bis in den östlichen Mittelmeerraum vor und sorgt in großen Teilen von Griechenland sowie am Bosporus für winterliche Bedingungen.

Neuschneemengen am Sonntag

In der nördlichen Ägäis fällt selbst auf den Inseln Schnee, dazu kommt noch teils stürmischer und eisiger Nordwind. hier Bilder aus Istanbul:

Oder aus Griechenland:

Für Schnee in Athen hat es allerdings nicht gereicht, das ist aber auch selten der Fall. In Istanbul und im Norden von Griechenland fällt dagegen so gut wie jeden Winter zumindest einmal Schnee.

Die Kaltluft hält sich nun einige Tage im östlichen Mittelmeer, erst zum kommenden Wochenende hin setzt sich allmählich milderes Wetter durch.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Wind, Schnee und Kälte – erhebliche Lawinengefahr

Nahezu landesweit herrscht Frost, nur in weiten Teilen Kärntens und im Lienzer Becken lässt der Nordföhn die Temperaturen in den unteren Plus-Bereich steigen.

Temperatur 2 m über Grund, 11.02.2021, 11 Uhr (UBIMET/ZAMG)

 

Die Schneeverwehungen sind eindrücklich anhand einiger Webcams zu sehen, wie hier am Mölltaler Gletscher:

Mölltaler Gletscher am 6.2. 2021 (https://www.foto-webcam.eu/webcam/gletscher-nord/2021/02/06/1050)

 

Mölltaler Gletscher am 11.2. 2021 https://www.foto-webcam.eu/webcam/gletscher-nord/2021/02/11/1050

 

Die Windfahnen über den Gipfeln und Kämmen sind deutlich zu erkennen.  (https://www.foto-webcam.eu/webcam/heidi-chalets/2021/02/11/1040)

In 2000 Meter Höhe, herrschen Temperaturen von rund -15 Grad, die Luft ist zudem sehr trocken. Mit den durchziehenden Schneeschauern beginnt die Luft märchenhaft zu glitzern, wie hier auf der Nordkette oberhalb von Innsbruck. (Die Temperturangabe in der Webcam ist vermutlich auf die Beheizung ebendieser zurück zu führen und spiegelt derzeit nicht die Außentemperatur wider).

(https://www.foto-webcam.eu/webcam/innsbruck/2021/02/11/1030)

Steigende Lawinengefahr

Die umfangreichen Schneeverfrachtungen führen in Lagen oberhalb von 1800 m zu einer heiklen Triebschneesituation – hier gilt die Lawinenwarnstufe 3 (erheblich). Touren im alpinen Gelände sind nur mit erhöhter Vorsicht und entsprechender Erfahrung zu empfehlen. Weitere Infos dazu gibt es bei den Lawinenwarndiensten:

 

(Titelbild: Adobe Stock)

Live Ticker Nachlese: Große Schneemengen durch Wintersturm

Das Tief TRISTAN in Kombination mit der Luftmassengrenze verlagert sich nach Süden bzw. löst sich das Tief nun langsam auf. Somit geht der kräftige Schneefall der letzten Tage allmählich zu Ende. Es bleibt aber nach wie vor sehr kalt, denn weiterhin strömt aus Nordosten kalte Polarluft ins Land.

Anbei die Gesamtschneehöhe von heute Mittag:

In den letzten Tages gab es vor allem in einem Streifen vom Erzgebirge bis nach NRW eine Menge Neuschnee die stellenweise zu großen Probleme führte.

Wie geht es nun weiter?

Deutschland verbleibt in den kommenden Tagen in der kalten Polarluft. Größtenteils bleibt es nun trocken und verbreitet stellt sich Dauerfrost ein. Vor allem in den Nächsten muss man sich auf strengen Frost einstellen mit bis zu -20 Grad einstellen. An der Ostsee kann es in den kommenden Tagen stellenweise aber noch zu größeren Schneemengen kommen.

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Update 11:50 Uhr – Schnee im Norden

Der Schwerpunkt des Schneefalls liegt mittlerweile im Norden des Landes, so gab es vergangene Stunde die stärksten Niederschlagsraten in einem Streifen vom Großraum Berlin über zum Teutoburger Wald. Hier fallen derzeit etwa 1 bis 2 cm Neuschnee pro Stunde.

Update 9:30 Uhr – Verkehrschaos

Die extremen Schneemengen im Zusammenspiel mit den eisigen Temperaturen bringen nicht nur den Verkehr, sondern auch den Winterdienst an seine Grenzen.

Update 08:15 Uhr – Bilder

Es gibt mittlerweile unzählige Bilder des Schnees in Deutschland, anbei kommt eine kleine Auswahl. Manche Stationen in der Mitte des Landes melden sogar neue Rekordschneehöhen.

Update 07:10 Uhr – Aktuelle Schneehöhen

Guten Morgen und guten Start (Rutsch!) in die neue Woche! Aktuell lagert im Süden noch etwas mildere Luft als im Großteil des Landes, die Temperaturen liegen hier um Null Grad oder leicht im positiven Bereich. Im Süden fällt noch leichter Regen bzw. Schneeregen, in höheren Lagen auch Schnee, teilweise wird auch gefrierender Regen gemeldet. 

Von Franken und Rheinland-Pfalz nordwärts fällt weiterhin bis in tiefe Lagen Schnee, besonders in Thüringen und Sachsen sowie im Süden von Sachsen-Anhalt sind über Nacht einige Zentimeter Neuschnee dazugekommen.

Derzeit schneit es in Thüringen und in der Lausitz noch kräftig, allmählich lässt der kräftige Schneefall im Osten aber nach, wie das aktuelle Radarbild zeigt.

Radarbild um 07 Uhr und die Niederschlagssumme der letzten Stunde. Quellen: UBIMET, DWD.

Update 23:15 Uhr – Unwetterwarnungen am Montag

Am Montag konzentriert sich der Schneefall insgesamt auf die östliche Mitte des Landes, der Schwerpunkt der kräftigen Schneeschauer liegt besonders in Nordbayern und Thüringen.  Stellenweise werden 20 bis 30 cm neuer Pulverschnee erwartet.

Prognose der Niederschlagssumme für Montag. © UBIMET

 

Dementsprechend haben wir unsere Schneewarnungen für morgen vielerorts in den roten oder violetten Bereich eingestuft:

Unwetterwarnungen für Schneefall am Montag. © UWR.de

 

Die Temperaturen gehen vor allem im Osten und in der Mitte Deutschlands weiter zurück und erreichen in der Nacht auf Dienstag einen markanten Tiefpunkt, verbreitet ist mit äußerst frostigen, zweistelligen Werten im Minusbereich zu rechnen.

Prognose des Temperaturminimums für Montag. © UBIMET

 

Update 21:15 Uhr – Weiterer kräftiger Schneefall

Es ist noch nicht vorbei! In der Nacht überquert uns nun die Okklusion des Tiefs TRISTAN. In der Nordhälfte von Bayern schneit es schon verbreitet. Das Niederschlagsband zieht aber weiter in Richtung Norden und bringt vom Harz über Thüringen bis nach Franken verbreitet 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee, lokal auch bis zu 30 Zentimeter.

3h-Niederschlagsmenge und Radarbild um 21:10 Uhr am 07.02.2021 © UBIMET, DWD

Update 18:45 Uhr – Tiefverschneites Hannover

Vor allem nördlich des Weserberglandes schneit es seit gestern kräftig und mit dem starken Nordostwind kam es auch zu erheblichen Schneeverwehungen, wie auf den Bilder zu sehen ist. Bis morgen Abend fallen hier noch weitere 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee!

Update 17:00 Uhr – Sibirisches Berlin

Verwehte Schneeflocken auf dem Tempelhofer  Feld bei -6 Grad und 50 km/h Böen!

Update 16:30 Uhr – Ungewöhnliche Gesamtschneeverteilung

In den letzten 18 Stunden sind vom Münsterland bis zum Harz verbreitet stark verwehte 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee zusammengekommen. Damit liegt in der Nordhälfte verbreitet Schnee, im Süden ist hingegen nur in den Alpen noch weiß.

Nueschnee am Sonntag - DWD, UBIMET
Nueschnee am Sonntag – DWD, UBIMET
Gesamtschneehöhe am Sonntag - DWD, UBIMET
Gesamtschneehöhe am Sonntag – DWD, UBIMET

Update 15:00 Uhr – A2 besonders betroffen

Beeindruckendes Video der A2-Autobahn bei Braunschweig!

Update 14:15 Uhr – Blick über die Grenze

Auch bei unseren Nachbarn in den Niederlanden hat es ordentlich geschneit. Weiterkommen auf Amsterdamer Art:

Update 13:30 Uhr – Neue Ladung

Über dem Süden Deutschlands formiert sich mittlerweile das nächste Schneefallgebiet, hier die zu erwartenden 24-stündigen Neuschneemengen von jetzt bis Morgen Mittag. Schwerpunkt Nordbayern, Thüringen, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Hier verbreitet 10-20 cm Neuschnee, lokal auch noch mehr!

Update 13:00 Uhr – Saharastaub 2.0

Vorhin haben wir kurz die Wolkenstrukturen präsentiert, die durch den Saharastaub entstehen. Hier nun das Resultat des Staubes, wenn er mit dem Schnee zu Boden fällt. Weiß ist dieser Schnee definitiv nicht mehr:

Update 12:30 Uhr – Sibirische Impression

Folgendes Bild wurde im östlichen Harzvorland aufgenommen und zeigt die gefährliche Mischung aus ordentlich Neuschnee sowie kräftigem bis stürmischem Ostwind. Schneehöhe zwischen 5 und 50 cm 🙂


Auch in Münster ein ähnliches Bild. Hohe Schneeverwehungen mitten in der Stadt.

Update 12:00 Uhr – 20 Grad Differenz

Blick auf die Temperaturen zu Mittag: Mit Föhn fast schon frühlingshafte +10 Grad in Mittenwald, -10 Grad zur gleichen Zeit in Braunlage im Harz.

Update 11:00 Uhr – Windiger Sonntag

Hier die bisherigen Spitzenböen seit Mitternacht. Nördlich der Mittelgebirge oftmals 60 bis 80 km/h, lokal noch mehr. Im Überlappungsbereich mit den größten Neuschneemengen (siehe 2. Karte) massive Schneeverwehungen!

Update 10:30 Uhr – Saharastaub

Auf dem aktuellen Satellitenbild erkennt man fein geriffelte Wolkenstrukturen über Norddeutschland. Diese sind eine direkte Folge von Saharastaub, der von Nordafrika mit der südlichen Strömung bis nach Mitteleuropa transportiert wurde:

In den Pyrenäen und in den Westalpen hat sich der Staub gestern sogar auf die Schneedecke gelegt und für eine eindrucksvolle Landschaft gesorgt:

Update 09:45 Uhr – Verkehrsprobleme

Update 09:30 Uhr – Nächste Ladung Neuschnee

Der kräftige Schneefall vom Emsland bis zur Lausitz wird am Nachmittag weniger und klingt im Laufe des Abends ab. Dann rückt eine neue Region in den Fokus, wo mit ergiebigem Schneefall zu rechnen ist. Gut zu sehen an der Neuschneeprognose des europäischen Wettermodells: Speziell in Hessen, Franken, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt kommen 10-20, lokal auch 30 cm zusammen!

Update 09:00 Uhr – Scharfe Kontraste

Viele Menschen in der Südwesthälfte werden sich an diesem Wochenende fragen: „Von welchem Winter sprechen die Meteorologen da?“ Zu recht, wie der Blick auf die aktuellen Temperaturen beweist. 7 bis 9 Grad plus vom Saarland bis zum Alpenrand.

Markant ist auch die sichtbare Grenze zwischen Eistag (dunkeblau, hier durchwegs unter 0 Grad) und nicht einmal Frost in der Nacht (grau):

Update 08:45 Uhr – Impressionen aus Leipzig und Wuppertal

Wuppertal hat eine ordentliche Portion gefrierenden Regen abbekommen, die Straßen von Leipzig erinnern indes mehr an Novosibirsk als an die größte Stadt Sachsens.

Update 08:30 Uhr – Eisiger Wind

Der eisige Ostwind verschärft die Kälte in der Nordhälfte markant. Hier die aktuellen Temperaturen in ausgewählten Städten inkl. gefühlter Temperatur.

Stadt gemessene Temperatur & Windböe (08:00 Uhr) gefühlte Temperatur
Bremen -4 Grad & 68 km/h -26 Grad
Hannover -6 Grad & 67 km/h -29 Grad
Berlin -6 Grad & 51 km/h -27 Grad
Hamburg -5 Grad & 62 km/h -27 Grad
Essen -3 Grad & 32 km/h -18 Grad
Dresden -7 Grad & 48 km/h -28 Grad
Norderney -2 Grad & 87 km/h -23 Grad

Update 08:00 Uhr – Schneehöhen

Schönen guten Morgen an diesem im Norden tief winterlichen Sonntag. Gleich zu Beginn ein Blick auf die aktuellen gemessenen Schneehöhen: Vom Münsterland bis zur Lausitz verbreitet 5-15, lokal auch schon 20 cm Neuschnee!

Das ganze auch nochmal auf unserer Karte graphisch dargestellt:

Update 00:15 Uhr (Sonntag)

Vom Ruhrgebiet bis nach Thüringen regnet und schneit es aktuell mit 1 bis 3 mm pro Stunde, hier kommt es hinsichtlich der Niederschlagsart mitunter zu großen Unterschieden auf kleinem Raum. In der Wartburgstadt Eisenach sind bereits 13 cm Neuschnee gefallen. Da der Wind jedoch häufig mit Böen zwischen 40 und 60 km/h weht, werden die Schneehöhen häufig nicht korrekt gemessen werden können.

1h-Niederschlagsmenge und Radarbild um 00:00 Uhr am 07.02.2021 @ UBIMET, DWD

 

Update 23:30 Uhr

Im Übrigen kündigt sich auch für weite Teile Bayerns eine beachtliche Ladung Neuschnee an. Im Laufe des Sonntagabends geht der Regen nördlich der Donau verstärkt in Schneefall über und während sich die Kaltluftzufuhr hier bis Montagabend verstärkt, sind gebietsweise 10 bis 20 cm Neuschnee möglich.

Prognose der 24-stündigen Neuschneesumme bis Montagabend @ UBIMET

Update 23:00 Uhr

Auf der Staukarte von Google Maps erkennt man inzwischen ganz gut, wo sich die Luftmassengrenze eingefunden hat. Das passt zu unseren Warnungen 😉

@ Google Maps

Update 22:30 Uhr

Vor allem in der Mitte von Hessen gibt es nun mit Raten von etwa 2 mm pro Stunde bei -1 bis -3 Grad einen gefährlichen Mix aus gefrierendem Regen, Eisregen und Schnee. Auch im Ruhrgebiet wird inzwischen vermehrt gefrierender Regen gemeldet.

Update 20:50 Uhr – Schneesturm beginnt

Die ersten Anzeichen des einsetzenden Schneesturms sind in diesem Video aus Nimwegen, knapp westlich der deutschen Grenze, in den Niederlanden, gut zu erkennen!

Update 19:50 Uhr – Einsetzender Niederschlag

Aus Süden setzt nun der kräftige Niederschlag allmählich ein. In einem schmalen Streifen vom Rothaargebirge bis nach Oberfranken wurde gefrierender Regen schon gemeldet, nördlich davon fällt Schnee.

Radarbild um 19:50 Uhr - DWD, UBIMET
Radarbild um 19:50 Uhr – DWD, UBIMET

Update 18:45 Uhr – Markante Gegensätze

Im Bereich der Luftmassengrenze kommt es zu extremen Gegensätzen innerhalb wenigen Kilometern. Hier zum Beispiel ein Video aus dem Thüringer Wald: Auf der Südseite Regen und Schneeregen, nach dem Tunnel… Überraschung!

Update 17:15 Uhr – Kräftiger Schneefall in Thüringen

Die alte Warmfront, die heute über der Mitte des Landes lag sorgt immer noch für teils kräftige Schneeschauer in Thüringen. Lokal sind hier 3 bis 6 l/m² binnen einer Stunde gefallen!

Webcam in Oberhof, Thüringer Wald - https://www.oberhof.de/Info-Service/Webcams
Webcam in Oberhof, Thüringer Wald – https://www.oberhof.de/Info-Service/Webcams

Update 17:00 Uhr – Temperaturgegensätze

Die Luftmassengrenze verschärft sich weiter. Die Temperaturspanne zwischen dem Nordosten und dem Süden des Landes beträgt derzeit satte 14 Grad, von -4 bis +10!

Temperaturwerte um 16 Uhr - DWD, UBIMET
Temperaturwerte um 16 Uhr – DWD, UBIMET

Update 16:30 Uhr – Europäisches Wetterradar

Auf dem Radarbild sind jetzt alle Protagonisten des bevorstehenden Ereignis zu sehen:

1 – Die deutlich kältere, arktische Luftmasse aus Norden fließt über das relativ warme Wasser der Ostsee und erzeugt die typischen „Schauerstraßen“;

2 – Die altbekannte Warmfront / Luftmassengrenze liegt immer noch quer über der Mitte Deutschlands und sorgt derzeit schon für mäßiger Schneefall;

3 – Das mächtige Frontensystem von Tief TRISTAN über Frankreich nimmt immer mehr Form an: In der Folgenacht sorgt es dann auch bei uns für Regen, Schnee und Eisregen!

Europäisches Wetterradar der letzten Stunde - EUMETNET / OPERA
Europäisches Wetterradar der letzten Stunde – EUMETNET / OPERA

Update 16:00 Uhr – Bräunlicher Himmel auch im Südwesten Deutschlands

Der Saharastaub ist auch vom Satellit gut erkennbar:

Sentinel 3 Satellitenbild von heute vormittags - ESA, EOBrowser
Sentinel 3 Satellitenbild von heute vormittags – ESA, EOBrowser

Update 15:00 Uhr – Saharastaub hat die Alpen erreicht

Auch die Webcams in den Alpen weisen jetzt typisch bräunliche Farben auf:

Schröcken (Österreich) gestern und heute - https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/
Schröcken (Österreich) gestern und heute – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schroecken/
Sankt Anton am Arlberg (Österreich) gestern und heute - https://www.foto-webcam.eu/webcam/st-anton/
Sankt Anton am Arlberg (Österreich) gestern und heute – https://www.foto-webcam.eu/webcam/st-anton/

Update 14:00 Uhr – Saharastaub in Pyrenäen

Das Tief sorgt zwar bei uns für tiefsten Winter, den Pyrenäen hat TRISTAN dagegen heute einen Gruß aus der Wüste beschert. Braun-roter Schnee auf den leeren Pisten:

Update 13:00 Uhr – Neuschnee und Temperaturverteilung

In der Nordosthälfte gab es schon seit Mitternacht etwas Neuschnee, richtig zur Sache geht es aber erst ab dem späten Nachmittag.

Die Luftmassengrenze ist gut zu erkennen anhand der aktuellen Temperaturen. Sie trennt eisige Luft im Nordosten von vorfrühlingshafter Luft im Süden. -4 Grad im Harz und +14 Grad am Alpenrand!

Update 12:30 Uhr – Überblick

Hier ein Überblick der aktuell gültigen Warnungen vor Neuschnee…

…und gefrierendem Regen

 

Quelle Titelbild: pixabay

Am Wochenende Wintersturm von historischem Ausmaß

Schneemassen und Schneeverwehungen in Deutschland - pixabay.com

Tief TRISTAN verlagert sich in den kommenden Stunden von der Iberischen Halbinsel bis nach Mitteleuropa und erreicht am Sonntag den Westen Deutschlands. Mit sich bringt das Tief sehr milde und feuchte Luft aus Nordafrika, die über der Mitte der Bundesrepublik auf eine sehr kalte, kontinentale Luftmasse aus der Arktis trifft. Dieses Spiel der Luftmassen kann man sehr gut verdeutlichen, indem man die Trajektorien (oder Herkunft) der Luft z.B. in Karlsruhe und in Hannover vergleicht. Die eisige Luft, die am Samstag um 19 Uhr in Hannover in etwa 500 m Höhe ankommt, ist heute noch über dem Arktischen Ozean, nördlich vom Lappland. In etwa 2000 m Höhe wird aber auch in Hannover deutlich feuchtere Luft aus Südwest herangeführt. In Karlsruhe hingegen – im sogenannten „Warmsektor“ des Tiefs – kommen die sehr milden Luftmassen am Samstag in allen Höhen eindeutig aus Nordafrika.

Herkunft der Luftmassen in Hannover und in Karlsruhe am Samstag um 19 Uhr - NOAA Air Resources Laboratory Hysplit Modell
Herkunft der Luftmassen in Hannover und in Karlsruhe am Samstag um 19 Uhr – NOAA Air Resources Laboratory Hysplit Modell

Bis zu 40 Zentimeter Pulverschnee und extremer Eisregen

Wenn sehr feuchte, milde Luft in der Höhe bodennah auf sehr kalte Luft trifft, dann ist im Winter oft Schnee bester Qualität dabei. Da die Temperaturgegensätze am kommenden Wochenende extrem sein werden, sind nach derzeitigem Stand vor allem vom Ems- und Münsterland über Hannover bis nach Sachsen-Anhalt teils beachtliche Mengen von 20 bis 40 cm Pulverschnee binnen weniger Stunden in Sicht (Samstagabend bis Sonntagnacht). Knapp südlich davon, etwa vom Ruhrgebiet über das Sauerland, den Thüringer Wald und Franken bis zum Vogtland zeichnen sich im selben Zeitraum zudem bemerkenswerte Mengen an Eisregen und gefrierendem Regen ab. Gebietsweise ist hier eine Zentimeterdicke Eisschicht in Reichweite, damit steigt auch die Gefahr von Baum- und Astbrüchen! Im Süden und Südwesten setzt sich die Warmluft hingegen in allen Höhenlagen durch – hier ist es schlichtweg zu warm und der Niederschlag fällt als kräftiger Regen.

Animation (klicken zum Starten/Vergrößern) der zu erwartenden, 3-stündigen Niederschläge von Samstag 1 Uhr bis Montag 1 Uhr (grün=Regen, blau=Schnee, rosa=gefrierender Regen) - ECMWF, UBIMET
Animation (klicken zum Starten/Vergrößern) der zu erwartenden, 3-stündigen Niederschläge von Samstag 1 Uhr bis Montag 1 Uhr (grün=Regen, blau=Schnee, rosa=gefrierender Regen) – ECMWF, UBIMET
24-stündige akkumulierte Neuschneemenge (blau) und gefrierender Regen (rosa) bis Sonntag 19 Uhr - ECMWF, UBIMET
24-stündige akkumulierte Neuschneemenge (blau) und gefrierender Regen (rosa) bis Sonntag 19 Uhr – ECMWF, UBIMET

Unsicherheit noch relativ groß

Wo genau der Schwerpunkt des Ereignisses liegen wird (bzw. wo Eisregen ein ernstes Thema sein wird), ist noch mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Wo die größten Neuschneemengen am Ende am wahrscheinlichsten zusammenkommen werden, kann man aber mittels probabilistischer (oder Wahrscheinlichkeit-) Prognosen schätzen:

Wahrscheinlichkeit für mehr als 5 (links), 10 (Mitte) und 20 (rechts) cm Neuschnee in 24 Stunden bis Sonntag 22 Uhr - ECMWF Ensemble, UBIMET
Wahrscheinlichkeit für mehr als 5 (links), 10 (Mitte) und 20 (rechts) cm Neuschnee in 24 Stunden bis Sonntag 22 Uhr – ECMWF Ensemble, UBIMET

Meterhohe Schneeverwehungen

Mit dem einsetzenden Schneefall frischt zudem vor allem im Nordwesten starker, eisiger Ostwind mit stürmischen Böen auf. Aufgrund der zu erwartenden Schneemassen sind am Sonntag vor allem in Niedersachsen und im Münsterland erhebliche, mitunter meterhohe Schneeverwehungen in Sicht!

24-stündige maximale Windböen in km/h bis Sonntag 19 Uhr - UBIMET, ECMWF
24-stündige maximale Windböen in km/h bis Sonntag 19 Uhr – UBIMET, ECMWF
Gefahr von Schneeverwehungen am Sonntag um 19 Uhr (gelb=gering, orange=mäßig, rot=hoch) - UBIMET, ECMWF
Gefahr von Schneeverwehungen am Sonntag um 19 Uhr (gelb=gering, orange=mäßig, rot=hoch) – UBIMET, ECMWF

Viel Saharahstaub

Das Tief transportiert zudem mehrere Tonnen  Saharastaub in mittleren und hohen Luftschichten. Vor allem im Übergangsbereich zwischen Schnee, Eisregen und Regen werden die Sandpartikel mit dem Niederschlag zu Boden fallen!

Animation der Konzentration von Sandpartikeln in der Luft bis Sonntag - ECMWF Copernicus / CAMS
Animation der Konzentration von Sandpartikeln in der Luft bis Sonntag – ECMWF Copernicus / CAMS

Aktuelle Infos gibt es auch auf unserem Twitterkanal.

Titelbild: Schneemassen und Schneeverwehungen in Deutschland – pixabay.com

Mildes Tauwetter kommt

Hundewetter am Wochenende

Kräftige Warmfront

Am Donnerstag erfasst eine Warmfront Österreich von Westen her, dabei setzt sich Stück für Stück immer mildere Luft bei uns durch. Meistens dominieren von der Früh weg die Wolken und zunächst schneit es an der Alpennordseite und im Westen verbreitet – und das meist noch bis in tiefe Lagen. Im Tagesverlauf intensiviert sich der Niederschlag zwischen Vorarlberg und Oberösterreich. Die Schneefallgrenze steigt dabei von Westen her immer weiter an und liegt am Nachmittag zwischen 500 m in Niederösterreich und über 1500 m in Vorarlberg. Gegen Abend beginnt es schließlich auch im Osten zu regnen, nur im Südosten bleibt es meist trocken. Mit 0 bis +8 Grad wird es langsam milder, in Vorarlberg können durch die hohen Temperaturen, den Regen und den schmelzenden Schnee kleinere Bäche über die Ufer treten.

Hier die zu erwartenden Niederschlagsmengen am Donnerstag:

Viel Regen und Schnee am Donnerstag.

Milder Start ins Wochenende

Am Freitag liegt Österreich in ziemlich milder Luft, allerdings bleibt uns der Tiefdruckeinfluss erhalten. Folglich zeigt sich der Start ins Wochenende generell von seiner trüben und oft nassen Seite, besonders im Westen fällt schon zu Beginn ergiebiger Regen, erst oberhalb von rund 1300 m handelt es sich um Schnee. Im Tagesverlauf breitet sich der zeitweise intensive Regen entlang der Nordalpen bis ins Mühlviertel und weiter ostwärts aus, mit dem Regen frischt nördlich der Alpen wieder kräftiger Westwind auf. Im Süden sind ein paar Schneeflocken bis in tiefere Lagen möglich, die meiste Zeit bleibt es hier aber trocken. Die Höchstwerte: 1 bis 11 Grad.

Am Samstag dominieren mit Ausnahme des etwas freundlicheren Südens und Südostens die Wolken und zunächst fällt entlang der Alpennordseite noch Regen, bzw. erst oberhalb von 900 bis 1100 m Schnee. Im Tagesverlauf setzt in Vorarlberg erneut Regen ein, der sich allmählich bis nach Oberösterreich und zur Obersteiermark ausbreitet. Die Schneefallgrenze liegt dann bei rund 1200 m. Von der Südsteiermark bis ins Weinviertel bleibt es dagegen weitgehend trocken und besonders im Süden zeigt sich häufig die Sonne. Lebhafter Westwind und maximal 3 bis 12 Grad – damit wird der Samstag der mildeste Tag der Woche.

Kaltfront Samstagnacht

Am Sonntag halten sich im Westen und im zentralen Bergland viele Restwolken und aus der Nacht heraus fällt in den Nordstaulagen noch etwas Schnee bis in die Täler – über Nacht hat uns nämlich wieder deutlich frischere Luft erreicht. Aus Nordosten setzt sich tagsüber allmählich deutlich trockenere Luft durch, der Niederschlag nördlich der Alpen klingt tendenziell ab. Im Osten kommt immer häufiger die Sonne zum Vorschein, etwas freundlicher ist es auch im Süden und Südosten. Der Wind dreht mehrheitlich auf Nord und weht lebhaft bis kräftig. Kühlere -2 bis +8 Grad, Dauerfrost gibt es im Waldviertel. Somit gehen die Temperaturen besonders im Nordosten um bis zu 10 Grad im Vergleich zum Samstag zurück.

Trend: Vorfrühling

Die Tiefs überqueren uns auch in der neuen Woche wie an der Perlenkette aufgereiht, dementsprechend wechselhaft geht es weiter. Ein stabiles Hoch ist jedenfalls nicht in Sicht. Für Schnee ist es aber oft zu mild, im Laufe der Woche kündigen sich dann aus heutiger Sicht sogar vorfrühlingshafte Werte bis zu +15 Grad an!

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Randtief bringt Schneefall und starken Wind

Derzeit liegt das Tief namens GORAN über der Nordsee. In der Nacht auf Dienstag verlagert es sich aber weiter in den Südosten. Auch wenn es sich dabei langsam abschwächt, sorgt die Okklusion des Tiefs morgen von NRW bis in den Süden des Landes fürs winterliche Verhältnisse.

Tief GORAN über der Nordsee ©UBIMET/ECMWF

Bereits in der Früh fällt vom Münsterland bis zum Thüringer Wald verbreitet Schnee, hier muss mit winterlichen Fahrverhältnissen gerechnet werden. Währen der Schneefall im Nordwesten dann am späten Vormittag abklingt, verlagert sich der Schwerpunkt in den Süden und Südosten. Vor allem im Bayrischen Wald kann es am Nachmittag zeitweise recht kräftig schneien.

Wie in der Grafik zu sehen, kommen in den Mittelgebirgen etwa 5 bis 10 Zentimeter Neuschnee zusammen, im Bayrischen Wald lokal auch etwas mehr. Im Flachland werden es höchstens ein paar Zentimeter.

Richtig winterlich wird es sich morgen aber am Alpenrand anfühlen. Zu dem Schneefall kommt nämlich noch starker Westwind dazu. Stellenweise sind auch stürmische Böen mit etwa 70 km/h zu möglich. Durch den Windchill-Effekt (Hier eine Erklärung) fühlen sich dort die Temperaturen nämlich deutlich kälter an.

 

Titelbild: © adobe.stock

Etwas Neuschnee in den Nordalpen

Nachdem am Wochenende der Südwesten eine Portion Neuschnee abbekommen hat, sind nun wieder die Nordalpen an der Reihe. Derzeit erstreckt sich von Skandinavien über den Alpenraum bis nach Italien und Griechenland eine Tiefdruckzone, in der immer wieder kleinräumige Tiefs eingelagert sind. Diese ziehen im 24-Stunden-Intervall aus Nordwesten gegen die Alpen und bringen bis Mittwoch Neuschnee.

In den Staulagen bis zu 50 cm Neuschnee

Am Montag breitet sich der Schneefall von Vorarlberg bis zum Abend bis nach Salzburg aus und über Nacht schneit es in den Nordalpen vorübergehend kräftig. Nach einer kurzen Pause am Dienstagvormittag zieht am Nachmittag aus Nordwesten neuerlich Schneefall auf. Dabei schneit es vor allem von Salzburg bis zum Wienerwald häufig. In höheren Lagen im Hausruck- und Mühlviertel kommt es bei kräftigem Westwind auch zu Schneeverwehungen!

Neuschneeprognose bis Mittwochnacht

Am Mittwoch zunächst wieder Wetterberuhigung, am Nachmittag kommt aber aus Westen wieder kräftiger Schneefall auf, der im Rheintal aber bald in Regen übergeht. Insgesamt fallen so bis Mittwochnacht doch verbreitet 20 bis 30 cm Neuschnee in den Tallagen der Nordalpen. In den Staulagen sind lokale auch um die 50 cm Neuschnee zu erwarten.

Am Donnerstag folgt eine Warmfront

Am Donnerstag leitet eine Warmfront eine vorübergehende mildere Wetterphase ein. Zunächst sorgt die Warmfront aber noch für Schneefall bis in tiefe Lagen, von Westen her setzt sich aber langsam deutlich mildere Luft durch und die Schneefallgrenze steigt in Vorarlberg bis auf 1500 m an.

Am Donnerstag drängt die Warmluft langsam die Kaltluft nach Osten ab

Ob sich die milde Luft bis Freitag auch in Ostösterreich durchsetzt bleibt abzuwarten, im östliche Flachland ist durchaus auch eine weiße Überraschung möglich. Dazu aber in den kommenden Tagen mehr.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Tief Jussuf bringt bis zu 20 cm Neuschnee – Update

Winterberg im Schnee

(Update von Sonntag, 11 Uhr siehe unten.)

Das erste Tief IREK hat bereits der gesamten Südosthälfte ein paar Zentimeter Neuschnee beschert, in der nachfolgenden Grafik seht ihr die genauen Mengen seit Mitternacht (wie immer gilt bei unseren Bildern: Aufs Bild klicken/tippen zum Vergrößern). Verbreitet waren es um die 5 cm, mit rund 10-15 cm ist im Thüringerwald und in südlichen Sachsen noch mehr zusammengekommen.

Bisher gefallener Neuschnee am Samstag

Das nächste Tief macht sich derzeit schon über Frankreich parat, morgen liegt JUSSUF dann über Dänemark. Das Tief zapft weiterhin feuchte und kalte Luft aus dem hohen Norden an. Ausreichend kalt muss man sagen, denn die Schneefallgrenze sinkt über Nacht meist bis ins Flachland.

Die Bodenwetterkarte für Sonntagmittag

Und wieviel Schnee kommt mit JUSSUF jetzt? Hier die Antwort, siehe nachfolgende Grafik. Von heute Abend bis morgen Abend fallen im gesamten Mittelgebirgsraum 5 bis 10 cm, im Harz, Thüringerwald und besonders im Sauerland aber sogar bis zu 20 cm!

Und auch abseits der Mittelgebirge dürfte sich eine dünne Schneedecke ausbilden, so zum Beispiel in Nürnberg, Bielefeld oder Erfurt.

Neuschneeprognose von Samstagabend bis Sonntagabend

Auf unserer Hauptseite bleibt ihr jedenfalls immer am besten informiert, was Warnungen angeht!

 

+++ Update Sonntag, 11 Uhr +++

Gerade im südlichen NRW und damit in Teilen des Ruhrgebiets hat es durchaus mehr geschneit. An der Wetterstation in Essen werden inzwischen 17 cm gemeldet, sonst sind es zwischen 5 und lokal 10 cm geworden. Bis Mittag klingt der Schneefall hier ab.

Analyse der Neuschneesumme seit Mitternacht, Stand 9 Uhr @ UBIMET

 

Webcambild aus Düsseldorf @ https://www.swd-ag.de
Webcambild Lindlar @ http://lindlarcam.no-ip.info
Webcambild Bad Brückenau @ http://www.badbrueckenau.de


Quelle Titelbild: pixabay

Lokal wieder knapp 50 cm Neuschnee im Südwesten

Unterberg © Nikolas Zimmermann

Seit gestern Früh sind so vor allem von den Stubaier Alpen bis zu den Karawanken große Regen- und Schneemengen zusammengekommen, meist 40 bis 80 l/m². Lokal, wie am Loibl aber auch über 100 l/m².

Niederschlagsmenge (Regen+Schnee) seit Freitagfrüh

Die Schneefallgrenze sank dabei vergangene Nacht v.a. in Osttirol und Oberkärnten bis in einige Täler ab, hier seht ihr die Neuschneemengen seit Mitternacht: Schwerpunkt eindeutig Tiroler Alpenhauptkamm bis zur Kreuzeckgruppe.

Neuschneemengen seit Mitternacht

Werfen wir einen Blick auf 2 exemplarische Stationen. In Sillian liegen mittlerweile 142 cm, im Vergleich zu gestern ein Zuwachs von 25 cm:

Schneehöhe in Sillian

Dementsprechend tief verschneit das Ortszentrum:

Viel Neuschnee in Sillian.

Hotspot war aber einmal mehr das Lesachtal sowie das Tiroler Gailtal. In Obertilliach sind seit gestern wieder 50 cm Neuschnee hinzugekommen, insgesamt türmt sich der Schnee hier nun knapp 2 m auf.

Schneehöhe in Obertilliach

Auch in anderen Hochtälern des Südwestens wie hier in Innervillgraten gab es eine dicke Packung Neuschnee:

Viel Neuschnee in Innervillgraten

Überblick über ausgewählte Neuschneemengen seit Freitagmorgen:

Station Neuschnee vergangene 24h
Obertilliach 50 cm
Kornat 34 cm
Sillian 25 cm
St. Jakob/Defereggen 18 cm
Mittewald/Drau 17 cm
Döllach 17 cm
Kals 10 cm
Lienz 6 cm

Quelle Titelbild: Nikolas Zimmermann

Winter-Comeback: Schnee bis in tiefe Lagen!

Dresden-Dölzschen im Schnee - pixabay.com

Eine verwellende Luftmassengrenze liegt derzeit quer über Deutschland. Der Osten und Südosten der Bundesrepublik liegen dabei noch auf der milden Seite: Mit Höchstwerten zwischen 9 und 15 Grad gab es hier heute sogar einen Vorgeschmack auf den bevorstehenden Frühling. Doch dies wird sich in den kommenden Stunden rasch ändern!

Im Alpenraum bildet sich in den kommenden Stunden das Tief namens IREK, das sich bis Samstagabend entlang der Luftmassengrenze in Richtung Polen verlagert. Dabei gelangt die kältere Luft aus dem Westen Deutschlands in die Südosthälfte des Landes und sorgt hier zunehmend für Schnee bis in die tiefsten Lagen. Auf das unten stehende Bild klicken um die Animation zu starten:

Animation der Zugbahn von Tief IREK sowie der 3h Neuschneemenge - ECMWF, UBIMET
Animation der Zugbahn von Tief IREK sowie der 3h Neuschneemenge (auf das Bild klicken zu animieren) – ECMWF, UBIMET

Vom Schwarzwald und der Schwäbischen Alb bis zum Allgäu beginnt es schon am späten Freitagabend kräftig zu schneien. Das Schneegebiet verlagert sich dann in der Nacht in Richtung Franken und erfasst am Samstag schließlich Sachsen und den Südosten Brandenburgs. In diesen Regionen kommen verbreitet 5 bis 10 cm Nassschnee zusammen, im Allgäu und in den höheren Lagen des Erzgebirges sind sogar 15, stellenweise 20 cm in Reichweite. Selbst in Dresden sind rund 10 cm Neuschnee zu erwarten.

Neuschneeprognose für die Nacht zum Samstag (links) und für den Samstag (rechts) - UBIMET
Neuschneeprognose für die Nacht zum Samstag (links) und für den Samstag (rechts) – UBIMET

Markant ist auch der Temperatursturz: Die heutigen, frühlingshaften Werte um 10 Grad werden morgen Geschichte sein. In der Südosthälfte kehrt der Winter am Samstag mit Höchstwerten nur knapp über dem Gefrierpunkt eindeutig zurück!

Temperaturdifferenz (°C) zwischen Samstagnachmittag und Freitagnachmittag – ECMWF, UBIMET

 

Titelbild: Dresden-Dölzschen im Schnee – pixabay.com

Zu Wochenbeginn nochmals Schnee

Aus Nordwesten hat die Okklusion von Tief FLAVIU den Westen von Österreich erreicht und sorgte vom Bodensee bis zum Karwendel seit der Nacht für ergiebigen Schneefall. So fielen hier verbreitet in 12 Stunden 20 bis 30 cm Neuschnee.

Neuschnee seit Mitternacht

Auch in den kommenden Stunden schneit es in Vorarlberg und Tirol weiter. Allerdings ist etwas mildere Luft angekommen, sodass am Bodensee auch Regen oder Schneeregen möglich ist.

Am Montag nochmals winterlich

In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt des Schneefalls ins Salzkammergut und in die Eisenwurzen. Hier muss man sich Montagmorgen auf tiefwinterliche Bedingungen einstellen. Am Nachmittag erreicht das Schneefallgebiet auch den Osten von Österreich und auch in Wien sind bis zu 5 cm Neuschnee möglich.

Am Abend lässt der Schneefall dann überall nach und klingt in der Nacht ab. Mit dieser Front wird allerdings auch die arktische Kaltluft nach Osten abgedrängt und somit findet eine Umstellung der Großwetterlage statt.

Ab Dienstag Tauwetter

Am Dienstagabend erreicht eine kräftige Warmfront von Nordwesten her Österreich. Dabei setzt von Oberösterreich bis ins Nordburgenland Regen und Schneefall ein, wobei die Schneefallgrenze rasch gegen 1000 m steigt. In den windgeschützten Gebieten zwischen Schärding und Linz ist auch gefrierender Regen möglich

Am Dienstag liegen die Höchstwerte schon verbreitet über dem Gefrierpunkt.

Am Mittwoch kommt dann allmählich Südföhn auf, womit es mit den Temperaturen weiter bergauf geht. In den Föhnregionen sind dann Höchstwerte um die +10 Grad zu erwarten und starkes Tauwetter setzt ein.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Bis zu 1 Meter Neuschnee im Westen

Nach einer kurzen Wetterberuhigung setzt am Abend in Vorarlberg rasch intensiver Schneefall ein, der nur im Unteren Rheintal zeitweise in Schneeregen oder Regen übergeht. Über Nacht breitet sich der Schneefall unter Abschwächung bis in die westliche Obersteiermark aus. Allein bis Donnerstagfrüh kommt so im Arlbergebiet rund ein halber Meter Neuschnee zusammen.

Tiefwinterlicher Donnerstag

Am Donnerstag ziehen in der Früh von Norden kommend auch kräftige Schnee- und Graupelschauer über die Osthälfte von Österreich, somit kann sich auch im östlichen Flachland stellenweise eine dünne Schneedecke ausbilden. Dazu frischt lebhafter bis kräftiger, im Osten stellenweise auch stürmischer Nordwestwind auf. Im Westen setzt sich der Schneefall unter allmählicher Abschwächung fort.

Am Freitag klingt der Schneefall in Vorarlberg, dem Tiroler Oberland und im Außerfern bis Mittag endgültig ab. In Summe kommen in diesen Regionen verbreitet 30 bis 60 cm Neuschnee zusammen. Im Arlbergebiet, im Montafon sowie im Paznauntal sind bis zu 1 Meter der weißen Pracht zu erwarten.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Neuschnee und eisige Kälte – Wetterumstellung naht

Schneeflocke Nahaufnahme. @pixabay.com

Bis dato waren im Winter 2020/21 eindeutig Südwest- und Südlagen vorherrschend, dementsprechend fällt auch die Niederschlagsverteilung zur nahenden Halbzeit der kalten Jahreszeit aus. Von den Ötztaler Alpen über den Brenner bis hin nach Osttirol, Kärnten und dem Lungau fiel bereits jetzt deutlich mehr Niederschlag als durchschnittlich in drei vollen Wintermonaten. Besonders ins Auge sticht hierbei der Südwesten Österreichs: In Mallnitz wurde im Vergleich zu einem durchschnittlichen ganzen Winter bislang rund sechs mal so viel Regen und Schneefall registriert, in Lienz sogar mehr als das achtfache. Siehe nachfolgende Grafik, zum Vergrößern anklicken:

Im Südwesten war die erste Winterhalbzeit extrem nass.

Völlig konträr präsentiert sich die Lage hingegen in den Nordalpen. Vom Arlberg bis zum Schneeberg fehlen derzeit 50 bis 70 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz. In Schneehöhen ausgedrückt: Kornat in Oberkärnten schlägt mit 164 cm der weißen Pracht Hochfilzen in Nordtirol mit 9 cm um Längen.

Wenig Schnee in den Nordalpen.

Umstellung naht

Bis einschließlich Dienstag bleibt uns noch das aktuell herrschende Hochdruckwetter mit Sonne und Hochnebel erhalten. Besonders die Nächte im Bergland fallen weiterhin eisig kalt aus, in den schneebedeckten Tälern stehen noch drei weitere Nächte mit Tiefstwerten zwischen -15 und -20 Grad auf dem Programm.

Am Dienstagabend erreicht ein Frontensystem von Norden her den Alpenraum, teils kräftiger Schneefall setzt in den Nordalpen ein. Dieser hält aus heutiger Sicht bis Donnerstag an, in kalter Luft schneit es dabei bis in alle Täler. Bezüglich der Mengen bestehen noch große Unsicherheiten, ein halber Meter Pulverschnee auf den Bergen und 10 bis 40 cm in den Tälern scheinen derzeit aber abgesichtert – mit der Option auf mehr.

Hier die zu erwartenden Niederschlagsmengen bis Freitag nach dem europäischen Modell (fällt de facto alles als Schnee)

Endlich bekommen die Nordalpen Schnee

Auf Schnee folgt eisige Kälte

Ab Donnerstag klingt der Schneefall aus heutiger Sicht allmählich ab, dafür rücken dann die immer tieferen Temperaturen in den Fokus. Aus Russland strömt nämlich zum kommenden Wochenende hin eisige Luft heran, selbst tagsüber stellen sich oftmals Höchstwerte von -10 bis -5 Grad ein. In den Nächten rasseln die Temperaturen dann – besonders dort, wo Schnee liegt und die Wolken auflockern – im Sinkflug noch tiefer ins Minus. Selbst im östlichen Flachland heißt es bei -15 bis -10 Grad frieren, in manchen Alpentälern drohen sogar Tiefsttemperaturen von -25 bis -20 Grad.

Exemplarisch hierfür der Temperaturverlauf von Wien in den nächsten 7 Tagen:

In der zweiten Wochenhälfte wird es immer kälter.

Quelle Titelbild: pixabay

Viel Neuschnee in Spanien

Auf der Bodenwetterkarte von heute Mittag ist das Tief BARTOSZ bereits gut zu erkennen, noch befindet es sich vor der Küste Marokkos. In den kommenden Stunden verlagert sich das Tief weiter ostwärts in den Mittelmeerraum. An dessen Vorderseite wird sehr feuchte Luft nach Norden und somit nach Spanien gelenkt, diese feucht-warme Luft gleitet auf der vorhandenen Kaltluft auf. Voilá: Fertig ist die perfekte Mischung für ergiebige Schneefälle.

Tief BARTOSZ sorgt für Neuschnee in Spanien

Hier seht ihr, wieviel Schnee das europäische Wettermodell rechnet: Abseits der Küsten und des Süd- und Nordwestens dürfte verbreitet Schnee fallen, selbst Madrid darf sich auf 20-30 cm der weißen Pracht freuen. Noch mehr Schnee – nämlich rund ein halber Meter – ist in höheren Lagen zu erwarten.

Prognostizierte Neuschneemengen an diesem Wochenende

Kurz zur Einordnung, wie außergewöhnlich ein solches flächendeckendes Schneefall-Event in Spanien ist. Nachfolgend seht ihr die durchschnittliche Anzahl der Tage mit einer Schneedecke in einem ganzen Jahr. Vor allem auf den Bergen sind das doch teils mehr als 40 Tage (violett), weiter unten dagegen schon deutlich weniger. Erstmals seit 2007 hat daher der spanische Wetterdienst die höchste Schneewarnstufe ausgerufen!

Anzahl der Tage mit Schneedecke im langjährigen Mittel von 1981-2010

In Madrid selbst bildet sich im Mittel an nicht einmal 3 Tagen (2,6 ganz genau) pro Jahr eine Schneedecke.

Anzahl der Tage mit Schneedecke in Madrid im langjährigen Mittel von 1981-2010


Quelle Titelbild: pixabay

Schneelage der Nation, ein Statusbericht

Winterlandschaft über dem Wienerwald. Quelle: Nikolas Zimmermann.

Nach etwa einem Drittel des heurigen Winters stellen wir extreme Unterschiede in der Niederschlagsverteilung fest. Aufgrund einer Häufung von Südwetterlagen in den letzten Wochen zeigt der Süden des Landes einen hohen Niederschlagsüberschuss im Vergleich zu den Regionen nördlich des Alpenhauptkamms, wo relativ wenig Niederschlag gefallen ist. Während Oberkärnten und Osttirol bereits das Zwei- bis Dreifache ihres Wintersolls erreicht haben, liegt dieses im Salzkammergut gerade mal bei etwa 15 %.

Anteil des aktuellen Winterniederschlags im Vergleich zur Klimatologie. @ UBIMET

Dementsprechend sieht die Verteilung der aktuellen Schneehöhen aus, im Südwesten liegt derzeit noch immer gut ein Meter Schnee. Insgesamt kann man feststellen, dass am Arlberg und am westlichen Alpenhauptkamm in etwa durchschnittliche, von den den Ötztaler Alpen bis zu den Tauern sowie im Süden überdurchschnittliche Schneeverhältnisse vorzufinden sind.  In den Nordalpen hingegen liegt derzeit nur relativ wenig Schnee, und zwar je weiter ostwärts, umso weniger.

Gesamtschneehöhe zum 06. Jänner 2021.
Gesamtschneehöhe zum 06. Jänner 2021. Quelle: UBIMET

Hier zwei repräsentative Beispiele:

  • einmal in den Nordalpen in Hochfilzen im Bezirk Kitzbühel liegt derzeit deutlich weniger Schnee im Vergleich zum langjährigen Mitte, derzeit sogar im Bereich der minimalen Schneehöhen.
Schneehöhe Hochfilzen (T) Fieberbrunner Ache (
Schneehöhendiagramm – aktuell und im Vergleich zum langjährigen Mittel. Quelle: wiski.tirol.gv.at
  • und in Lienz an der Drau in Osttirol, wo extrem viel Schnee liegt.
Schneehöhe in Lienz (T)
Schneehöhendiagramm – aktuell und im Vergleich zum langjährigen Mittel. Quelle: wiski.tirol.gv.at

Ein paar Eindrücke:


Osttirol

Gepostet von Katharina Fasching am Mittwoch, 6. Januar 2021

Oberösterreich

Gepostet von Manfred Rachbauer am Mittwoch, 6. Januar 2021

Steiermark

Gepostet von Margit Frühwirth am Mittwoch, 6. Januar 2021

Kärnten

Gepostet von Anni Scheiber am Mittwoch, 6. Januar 2021

Titelbild: Winterliche Landschaft im Wienerwald @ N. Zimmermann

Mittelmeertief: Sonntag Schnee bis in tiefe Lagen

In der Nacht auf Sonntag bringt zunächst die Warmfront des Mittelmeertiefs LISA erste Schneeflocken vom Schwarzwald bis ins Erzgebirge. Mit der Entwicklung eines Randtiefs über dem Süden des Landes verstärkt sich der Schneefall dann weiter. Am Sonntagmorgen verlagert sich dieser weiter in Richtung Norden und Osten. Besonders morgen am Vormittag schneit es somit verbreitet vom Thüringer Wald sowie im Umfeld des Harzes bis in den Nordosten des Landes.

Die Karte zeigt die aktuellen Schneewarnungen für Deutschland. In den roten Gebieten (Harzvorland) werden bis Montagabend 15 bis 20 Zentimeter Neuschnee erwartet, in den orange und gelb markierten werden es in etwa 5 bis 10 Zentimeter Schnee.

Titelbild: © stock.adobe.com

Nächster Schnee für Osttirol und Oberkärnten

Während in den den Nordalpen nur wenige Zentimeter Schnee liegen und sehnlichst auf Neuschnee gewartet wird, liegen derzeit in Osttirol und Oberkärnten in den Tälern verbreitet 75 bis 150 cm Schnee.

Als ob das noch nicht genug wäre, kommt zu Beginn des neuen Jahres wieder ein Schub Neuschnee hinzu. Über dem westlichen Mittelmeer hat sich zum Jahreswechsel das Tief namens LISA gebildet und es schaufelt wieder feucht-milde Mittelmeerluft an die Alpensüdseite.

Halber Meter Neuschnee

Freitagabend setzt in Osttirol und Oberkärnten leichter bis mäßiger Schneefall ein, der auch am Samstag andauert und sich am Nachmittag und Abend verstärkt. Dann kann es wieder für ein paar Stunden sehr ergiebig schneien.  Im Gegensatz zum letzten Ereignis, ist diesmal die Luft wieder etwas milder und somit der Schnee merklich schwerer. In Unterkärnten  fallen die Niederschlagsmengen deutlich geringer aus und der Schneefall geht hier wohl im Laufe des Samstags in Regen oder Schneeregen über.

Samstagnacht breitet sich der Niederschlag auf die Steiermark und das Burgenland aus, hier liegt die Schneefallgrenze aber deutlich höher bei 800 bis 1000 m. Im Laufe des Sonntags beruhigt sich  Wetter insgesamt und somit geht der Schneefall auch in Osttirol und Oberkärnten zu Ende. Bis Sonntagfrüh ist in den Regionen verbreitet mit 30 bis 60 cm Neuschnee zu rechnen.

Auch in der neuen Woche verbleibt Österreich im Einfluss verschiedener Tiefdruckgebiete, größere Neuschneemengen sind aber vorerst nirgendwo in Sicht. Somit heißt es im Norden und Osten weiter warten auf Schnee.

Titelbild: Adobe Stock

Sturm und Schnee am Wochenende

Besonders im Westen und Nordwesten steht Deutschland ein stürmischer Sonntag bevor. Bevorzugt in den westlichen Mittelgebirgen fällt zudem etwas Neuschnee.

Der Ablauf

Im Laufe des Samstagnachmittags nimmt von der Eifel über das Emsland bis zur Nordseeküste der Südwestwind spürbar zu und auf den Inseln sind erste stürmische Böen möglich. In der Nacht auf Sonntag sind dann auch im Binnenland erste stürmische Böen mit dabei. Besonders auf den Nordfriesischen und Ostfriesischen Inseln muss mit Böen über 80 km/h gerechnet werden.

Der Höhepunkt des Sturms wird von Sonntagvormittag bis -nachmittag erwartet. Dann treten in den Hochlagen von Eifel, Sauerland und Harz Böen von 90 bis 100 km/h auf. Aber auch im Hunsrück, dem Thüringer Wald und dem Erzgebirge sind in den höheren Lagen Böen um 80 km/h wahrscheinlich.  Insbesondere von der Elbmündung bis zu den Nordfriesischen Inseln sind teils sogar 110 km/h aus Süd dabei. Ansonsten treten vom Ruhrgebiet über das Weserbergland bis nach Fehmarn häufig Böen von 60 bis 80 km/h auf.

Im Laufe des Abends lässt dann der Wind von Westen allmählich in den Niederungen wieder nach. In den höheren Mittelgebirgslagen ist es  jedoch noch bis Montagvormittag stürmisch.

Prognostizierte Spitzenböen am Sonntag, den 27.12.2020 © UBIMET

Der Schnee

Mit dem Wind kommt am Sonntag von Westen im Vorfeld der Front des Tiefs leichter Schneefall oder Schneeregen auf. Insbesondere in der Eifel und im Sieger- und Sauerland liegt die Schneefallgrenze bei 300 m. Im Tagesverlauf nimmt dann die Intensität in der Mitte  allmählich zu und von Hunsrück bis zum Harz fällt oberhalb von etwa 400 m Schnee. Lokal kommen über 10 cm Neuschnee zusammen.

Prognostizierter Neuschnee von Sonntag- bis Montagmorgen © UBIMET

 

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/brandung-nordsee-meer-wasser-13706/

Neuschnee am Christtag

Das klassische Weihnachtstauwetter geht in den kommenden Stunden zu Ende. Eine erste Kaltfront hat Österreich bereits am Vormittag überquert, eine zweite Kaltfront erfasst den Alpenraum in der Nacht. Dabei sinkt die Schneefallgrenze bis auf 600 m ab, am Christtag kommt dann noch kältere Luft zum Alpenraum und es schneit bis auf 300 m herab.

Neuschnee in den Nordalpen

In den klassischen Staulagen an der Alpennordseite sind so 10 bis 20 cm, lokal bis zu 30 cm Neuschnee zu erwarten. Auch in den tiefer gelegenen Regionen, im Rheintal, Inntal oder der Stadt Salzburg wird sich eine dünne Schneedecke ausbilden. Im Flachland hingegen heißt es weiter warten auf Schnee.

Stefanitag kalt und trocken

Am Stefanitag sorgt dann ein Zwischenhoch für mehr Sonnenschein, nur im Stau der Nordalpen fallen noch ein par Schneeflocken. Somit geht sich auch in Wien wieder einmal etwas Sonnenschein aus. Das letzte Mal länger sonnig war es in Wien am 05. Dezember. In den schneebedeckten Tälern bleibt es auch tagsüber frostig, zarte Plusgrade sind nur mehr im Flachland zu erwarten.

Weihnachtswetter: Mit dem Christkind kommt der Schnee

Schnee zu Weihnachten - pixabay.com

Die Vorweihnachtszeit verläuft ohne winterliche Weihnachtstimmung, bis zum Heiligabend bleibt es landesweit außergewöhnlich mild und vor allem im Norden auch unbeständig. Bei föhnigem West- bis Südwestwind sind am Mittwoch am Alpenostrand lokal bis zu 17 Grad in Reichweite. Mit Annäherung einer Kaltfront nimmt die Schauerneigung im Laufe des Heiligen Abends im gesamten Land an, die Temperaturen bleiben aber mit 4 bis 12 Grad meist deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Nur im Süden bleibt es örtlich eine Spur kühler.

Vorhergesagte Höhcstwerte für den Mittwoch - UBIMET
Vorhergesagte Höhcstwerte für den Mittwoch – UBIMET

In der Christnacht Kaltlufteinbruch

In der Heiligen Nacht erreicht aus Nordwesten kalte Luft polaren Ursprungs den Alpenraum. Die Schneefallgrenze sinkt dabei rasch bis in die Tallagen. Von Vorarlberg über das Außerfern bis zum Karwendel beginnt es schon gegen Mitternacht kräftig zu schneien. In den frühen Morgenstunden am Christtag ist dann entlang der Nordalpen verbreitet mit Schneefall bis in die tiefsten Lagen zu rechnen, aber auch im Süden ist kurzzeitig Schnee oder Schneeregen bis in die Beckenlagen möglich.

Animation der Lufttemperatur in etwa 1500 m Höhe vom 22.12. bis zum 26.12. (zum Animieren und Vergrößern klicken) - UBIMET, ECMWF
Animation der Lufttemperatur in etwa 1500 m Höhe vom 22.12. bis zum 26.12. (zum Animieren und Vergrößern klicken) © UBIMET, ECMWF

Selbst in Bregenz, Innsbruck und Salzburg bildet sich zu Weihnachten eine dünne Schneedecke. Vom Walgau und dem Bregenzerwald über das Außerfern bis zum Tiroler Mittelgebirge sind bis zu 20, lokal auch 25 cm in Reichweite. In den Nordalpen fällt im Laufe des Christtages noch etwas Schnee, in Summe kommen hier verbreitet 5 bis 10 cm Neuschnee zusammen. Im Norden und Osten geht es hingegen meist trocken durch den Tag: Hier ziehen bei lebhaftem bis kräftigem West- bis Nordwestwind nur ein paar Schnee- oder Schneeregenschauer durch. Mit den Temperaturen geht es rasch bergab, landesweit werden nur noch -2 bis +6 Grad erreicht.

Prognostizierte Neuschneemenge in der Christnacht und zu Weihnachten - UBIMET
Prognostizierte Neuschneemenge in der Christnacht und zu Weihnachten – UBIMET

Winterlich kalt am Stefanitag

Am Stefanitag fallen entlang der Nordalpen anfangs noch letzte Flocken, im Laufe des Tages trocknet es aber aus heutiger Sicht auch hier ab und die Sonne kommt immer öfter zum Vorschein. Es bleibt zudem landesweit winterlich kalt, die Höchstwerte erreichen in den Niederungen trotz Sonnenschein nur 0 bis +4 Grad und in den Alpen ist mit Dauerfrost zu rechnen.

Rückwärtstrajektorien am 23., 24., und 25.12. Sie dienen zur Herkunftsanalyse der Luftmassen. ©wetter3.de

Titelbild: Schnee in den Weihnachtsfeiertagen – pixabay.com

Kaltfront bringt Schnee zu Weihnachten teils bis in tiefe Lagen

Schnee zu Weihnachten - pixabay.com

Zu Beginn der Weihnachtswoche leitet eine kräftige Warmfront eines Randtiefs über der Nordsee eine deutliche Milderung ein. Der stark auffrischende West- bis Südwestwind treibt die Temperaturen in die Höhe: Am Dienstag und Mittwoch sind vor allem im Westen und Süden verbreitet 10 bis 15 Grad in Reichweite!

Temperaturprognose für Mittwochnachmittag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Kaltlufteinbruch in Sicht

Zugegeben, das ist kein passendes Wetter für die Vorweihnachtszeit. Ein sich verstärkendes Hochdruckgebiet über dem Atlantik versucht aber gerade noch rechtzeitig, es wiedergutzumachen: Denn im Laufe des 24. Dezembers fließt mit einer nördlichen Strömung zwischen dem sich verstärkenden Atlantikhoch und einem Tief über Finnland deutlich kältere Luft polarer Ursprung ins Land. Nach derzeitigem Stand erfasst die kräftige Kaltfront bereits in der Nacht auf den 24. den Norden der Bundesrepublik und erreicht dann genau an Heiligabend auch die Alpen. Im Bild unten sieht man die Animation der prognostizierten Lufttemperatur auf rund 800 m Höhe vom 23.12. bis zum 26.12..

Kaltlufteinbruch bringt Schnee zu Weihnachten - ECMWF, UBIMET
Animierte Prognose der Lufttemperatur auf rund 800 m für die Weihnachtszeit – Mittelwert des probabilistischen Modells ECMWF

Schnee zu Weihnachten?

Die Wahrscheinlichkeit, dass es schon vor Weihnachten deutlich kälter wird, ist also sehr hoch. Doch wie hoch ist aus heutiger Sicht die Wahrscheinlichkeit für eine weiße Weihnachten? Natürlich ist eine derartige Wetterlage von sehr großen Unsicherheiten geprägt, doch für manche Regionen deuten die Modelle bereits vielversprechende Signale. In den Bildern unten ist die berechnete Wahrscheinlichkeit für mehr als 5 cm (links) bzw. 10 cm (rechts) Neuschnee in 24 Stunden (also vom 24.12. um 13 Uhr  bis zum 25.12. um 13 Uhr) vom probabilistischen Modell ECMWF dargestellt.

Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten (mehr als 5cm links, 10cm rechts) nach dem ECMWF probabilistischen Modell - UBIMET
Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten (mehr als 5cm links, 10cm rechts) nach dem ECMWF probabilistischen Modell – UBIMET

In den mittleren Lagen der Mittelgebirge ist schon am 24. etwas Nassschnee möglich. Doch der Höhepunkt wird aller Voraussicht nach pünktlich an Heiligabend und in der Christnacht erreicht. In den Alpen sind dann nennenswerte Neuschneemengen fast abgesichert, aber auch im Alpenvorland, im Schwarzwald und in der Schwäbischer Alb sowie auch im Erzgebirge sind ein paar Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Der Schnee – mit oder ohne Akkumulation ist noch fraglich – wird sich aber sehr wahrscheinlich auch in manchen Städten zeigen wie z.B. in Stuttgart, München, Nürnberg und vielleicht kurzzeitig auch in Dresden.

Mittelfristig feucht-kalt

Mittelfristige, probabilistische Prognose für die Temperatur und die 6h Schnneeakkumulation in Hannover und München - ECMWF
Mittelfristige, probabilistische Prognose für die Temperatur und die 6h Schnneeakkumulation in Hannover und München – ECMWF

In den tiefsten Lagen – vor allem im Westen und Norden – wird es heuer für eine dünne Schneedecke zu Weihnachten nicht reichen, doch die Wetterlage nach der Weihnachtszeit bleibt spannend. In den Bildern oben ist die mittelfristige Prognose der Lufttemperatur in 2 Metern Höhe und der akkumulierten Neuschneemengen in 6 Stunden für Hannover und München dargestellt. Die feucht-kalte Witterung bleibt uns also höchstwahrscheinlich bis zu Jahresende herhalten.

 

Titelbild: Schnee zu Weihnachten – pixabay.com

Starke Schneefälle in Japan

Ein sibirischer Kaltluftvorstoß sorgt in diesen Tagen besonders an der Westseite Japans für starken Schneefall. An einigen Orten wurden sogar Allzeit-Rekorde gebrochen, wie etwa in Fujiwara, auf einer Seehöhe von etwa 700 m, mit 219 cm in nur 48 Stunden.

In der Präfaktur Niigata gibt es teils kein Durchkommen mehr, so stecken auf der Kan’etsu Autobahn in der Mitte des Landes etwa 1000 Autos in den Schneemassen fest. Diese könne nur mit Hilfe der sog. Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte nach und nach befreit werden.


Der Schneefall hat derzeit nur vorübergehend etwas nachgelassen, Freitagnacht wird mit einer erneuten Intensivierung gerechnet.

Aktuelle Warnkarte für Japan. @ JMA

 

Sea-effect snow

Ursache für die extremen Schneemassen sind die sehr kalten Luftmassen aus Sibirien, welche beim Überströmen des vergleichsweise milden und überdurchschnittlich temperierten japanischen Meeres viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit sorgt dann besonders im Weststau der Japanischen Alpen für intensiven Schneefall. Entlang der Westküste liegt verbreitet bereits mehr als ein halber Meter Schnee.

Aktuelle Schneehöhe am 18. Dezember 2020. Quelle: JMA

Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der etwa im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt. Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, handelt es sich in Japan eher um „sea-effect snow“. Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise ist dieser Effekt gelegentlich auch an der Adria in Italien oder an der Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei zu beobachten.

 

 

UPDATE 4: Kräftiger Schneesturm im Nordosten der USA erwartet

4.4. Grund für die hohen Schneemengen – Meteorologische Leckereien II

Drei Radiosondenaufstiege aus Albany Bundesstaat New York

Die drei Radiosondenaufstiege zeigen den Verlauf der Profile vom 16.12 13  Uhr MEZ (Blau), 17.12. 1 Uhr MEZ (Rot) und am 17.12. 13 Uhr MEZ (Schwarz), genau so wie die unten.

Die größten Regenraten traten zur Zeit des schwarzen Aufstiegs auf. Man erkennt ein nahezu gesättigtes Profil in den untere Schichten (Temperatur und Taupunkt (gestrichelte Linie)liegen nahe bei einander). Während zuvor trockene Kaltluft aus der Arktis ein gesickert ist (blaues Profil), drehte die Strömung zwischen 1000 m und 2000m auf Ost bis Südost und deutlich feuchtere Luft wurde im Bereich der Okklusion des Tiefs herangeführt. Da gleichzeitig bodennah weiterhin schwacher Nordwestwind herrschte, der ständig noch kältere heranbrachte, glitt die feuchtere und wärmere Luft auf und musste abschneien.

Drei Radiosondenaufstiege zur gleichen Zeit am 17.12.2020 um 13 Uhr MEZ

Noch deutlicher wird dies an den drei Profilen, diesmal zur gleichen Zeit, blau am Atlantik in Chatham, Albany und Buffalo bei den Niagara-Fällen.

Man erkennt die feuchte Nase in derzwischen 1000 und 3000 m an der Küste, hier regnet es bei auflandigem Wind. In Albany, dann ebenfalls die feuchte Nase, hier schneit es häftig. In Buffalo in der Höhe trockener und kälter, hier fällt nur wenig Schnee. Die etwas milderen Temperaturen am Boden sind hier durch die Nähe zum Ontario-See begründet, ähnlich wie Stationen an Nord- oder Ostsee wärmer sind im Winter, als in Mitteldeutschland. Zudem fällt in Buffalo der Nordostwind in 1500 m auf, ein weiteres Indiz für das Aufgleiten weiter östlich. Zudem sind die Windgeschwindigkeiten auf selber Höhe über Albany und Chatham beachtlich (35 kt und 50 kt), über Buffalo nur 15 kt.

Zudem spielt das hügelige Terrain dort eine Rolle, hier wird zusätzlich lokal noch etwas orographisch gehoben.

FAZIT: Orographische Hebung im Zusammenspiel mit gutem Import von feuchte um 1500 m und bodennaher Temperaturen um -5°C stellen gute Bedingungen für viel Pulverschnee da.

4.3. Update – Meteorologische Leckereien

Drei Radiosondenaufstiege aus Newport North Carolina

Ein wenig Analyse, die drei Radiosondenaufstiege zeigen den Verlauf der Profile vom 16.12 13  Uhr MEZ (Blau), 17.12. 1 Uhr MEZ (Rot) und am 17.12. 13 Uhr MEZ (Schwarz).

Das Tief ist während des Zeitabschnitts komplett über den Standort hinweg gezogen. Vor dem sich bildenden Tief herrscht in Bodennähe Nordost Wind (blaue Windfiedern), das Tiefzentrum befindet sich südlich des Standorts. In der Höhe weht der Jet aus Westen.

12 Stunden später ist das Tief östlich vorbei gezogen und die Warmfront ist über den Standort hinweg gezogen. In den unteren Schichten ist es wärmer geworden (rotes Profil, der Bauch), zudem weht hier stürmischer Südwestwind (50 kt Windfieder in ca. 1500 m Höhe). Dies erklärt zudem die Gewitter die in der Umgebung auftraten, sogenannte Warmlufteinschubgewitter, bei der die Hebung über der Grundschicht einsetzt.

Wiederum 12 Stunden später ist die Kaltfront durchgezogen (schwarzes Profil). Die Temperatur bodennah ist gefallen, der Wind ist auf Nordwest gedreht. Interessant ist die Abtrocknung in der Höhe (Taupunkt, gestrichelte schwarze Linie).

4.2. Update

Das Satellitenbild zeigt das Tief vor der Ostküste der USA, als Wirbel in den Wolken (blaue Falschfarben Darstellung). Die Wolken in Weiß stellen die Kaltfront dar. Die Westküste der USA ist noch im Sonnenschein.

Satellitenbild von 17.12.2020 23.15 Uhr MEZ © NOAA

4.1. Update – Zukunft des Tiefs

Hier folgt eine kleine Animation, bitte anklicken:

Vorhersage bis Weihnachten nach dem ECMWF vom 17.12.2020 12z © ECMWF/UBIMET

Das Tief zieht in den kommenden Tagen über den Atlantik und wird dabei Keimzelle für die Wetterumstellung, die Mitteleuropa nach Weihnachten bevor steht. Dargestellt ist quasi die Luftmasse, blaue und violette Farben stellen arktische Luftmassen da, gelbe und rote subtropische.

4. Update: Schneebilanz

Hier eine Bilanz der gemeldeten Schneehöhen im Nordosten. Für eine bessere Abschätzung ist unten eine Tabelle mit der Umrechnung eingefügt. Dabei sind im zentralen Streifen (Schwarze Punkte) rund 1 Meter Neuschnee gefallen, meist innerhalb eines Tages.

Inch Zentimeter
1 2,54
5 12,7
10 25,4
15 38,1
20 50,8
25 63,5
30 76,2
35 88,9
40 101,6
50 127

3.12. Update

Schon mehr als 15 cm Neuschnee fielen in New York City in den letzen Stunden: Das ist bereits mehr als die gesamte Schneeakkumulation des Winters 2019-2020:

Nach Nordosten zu, zwischen NYC und die Great-Lakes-Region, sind es schon teils mehr als 30 cm zusammengekommen!

3.11. Update

Weitere Berichte von gefrierenden Regen mit imposanten Bildern folgen aus Virginia.

Teils fällt aber auch erster kräftiger Schnee wie dieses Video westlich von Washington zeigt.

 

3.10. Update

Im Großraum Washington D.C. sind die ersten 5 cm Schnee gefallen, wie diese Messung mit 2 inch beweist.

 

3.9. Update

So allmählich verstärkt sich der Schneefall von Ohio bis New Jersey. Hier sind die Temperaturen sowohl am Boden, als auch in der Höhe unter Null. Das Video zeigt das eingeschneite Nanty-Glo, einem Ort rund 80 km östlich von Pittsburgh.

 

3.8. Update weitere Bilder von gefrierendem Regen

Diese eindrucksvollen Bilder stammen aus dem Staat Virginia.

3.7. Update Schnee in Washington D.C.

In der Bundeshauptstadt Washington sind die ersten knapp 3 cm Schnee gefallen. Der Maßstab ist in der amerikanischen Einheit inch, wobei 1 inch = 2,54 cm entspricht.

3.6. Temperaturen

Die aktuellen Temperaturen im Osten der USA zeigen 3 Bereiche, die von Interesse sind. Im violetten Oval fällt teils kräftiger gefrierender Regen mit Mengen von 2 bis 3 L in der Stunde. Dem entsprechend sind dort die Straßenverhältnisse. Die rote Ellipse zeigt, dass es an der Atlantikküste im Einflussbereich des Golfstroms +18 Grad warm ist. im Bereich der blauen Ellipse herrscht Frost mit Werten von -2 bis -8 Grad. Hier sollte in den kommenden Stunden teils kräftiger Schneefall einsetzen.

Temperaturen am 16.12.2020 17 Uhr MEZ

3.5. Video vom gefrierenden Regen

3.4. Update zum ersten Tief

Satellitenbild vom 16.12.2020 0 Uhr MEZ © EUMETSAT/UBIMET

Hier ist ein Bild des ersten Tiefs vor der Küste Kanadas oben im Bild. Dabei gab es an der Ostküste von Kanada Böen von teils über 100 km/h.

3.3. Update

Das aktuelle Satellitenbild zeigt das Tief an der Ostküste. Die Kaltfront reicht einmal über den Golf von Mexiko. Ungefähr in der Bildmitte erheben sich die Gewittertürme. Zudem erkennt man im Nordosten, wie kalte Luft auf den Atlantik heraus strömt, anhand der Wolkenstraßen dort. Dort werden Temperaturen von -7 bis -10 Grad an der Küste gemessen.

Satellitenbild von 15.45 Uhr MEZ © NOAA

3.2. Update

Im Warmsektor des Tiefs wird subtropische Warmluft zwischen 1000 und 2500 m nach Nordosten geführt. Hier entwickeln sich an der Kaltfront Gewitter.

Blitze der letzten Stunde von 14 bis 15 Uhr MEZ © Nowcast/UBIMET
Radiosondenaufstieg von 13 Uhr MEZ von der Hauptstadt Floridas

3.1. Update:

Der Radiosondenaufstieg zeigt den Grund für den gefrierenden Regen. In der warmen Schicht (Rote Ellipse, Temperaturen über 0°C) taut der fallende Schnee auf und fällt als unterkühltes Wasser in die frostige Grundschicht (blaue Ellipse, Temperaturen unter 0°C).

Radiosondenaufstieg von Greensboro von 13 Uhr MEZ

3. Update: Gefrierender Regen

Momentan bringt das zweite Tief gefrierenden Regen, teils zu Beginn des Berufsverkehrs:

Das aktuelle Radarbild zeigt den Niederschlag, in der Bildmitte fällt der gefrierende Regen.

Radarbild vom 16.12.2020 um 13.20 Uhr MEZ © NOAA/UBIMET

 

2. Update: Bilanz erstes Tief

In einem breiten Streifen entlang der Applachen hat es mit dem Tief kräftig geregnet. Mitunter gab es an der Kaltfront auch Gewitter.

24-stündige Niederschlagssumme von Montag 7 Uhr bis Dienstag 7 Uhr

Das entsprechende Tief ist inzwischen weiter nach Nordost gezogen und liegt vor Neufundland. Auf dem Atlantik hat sich an der Kaltfront eine mächtige Gewitterlinie gebildet, schön an den hell-weißen Wolken rechts auf dem Satellitenbild. Vor Kanada ist weiterhin die Aufgleitbewölkung der Warmfront zu erkennen. Für Schnee hat es New York nicht gereicht, es war etwas zu mild.

Satellitenbild vom 15.12.2020 um 12 Uhr © NOAA

Am Abend wird es dann im Osten Kanadas stürmisch, bevor das Tief komplett auf den Atlantik hinaus zieht. Dann richtet sich der Blick auf die Bildung des zweiten Tiefs an der mittleren Ostküste.

1. Update: Erstes Tief am Montagmittag

Wie bereits beschrieben entwickelt sich das erste Tief über dem Süden der USA am Montagmittag. Auf dem Wasserdampfbild erkennt man schön die massive Aufgleitbewölkung der Warmfront in Grüntönen (hohe Feuchtigkeit) und die trockne Kaltluft (blaue bis gelbe Farbe) hinter der Kaltfront.

NOAA/NESDIS/STAR GOES ABI BAND 08 OR_ABI-L1b-RadC-M6C08_G16_s20203490956078_e20203490958450_c20203490958515.nc

Auch auf dem Radarbild ist das verwaschene Bild des Warmfrontregens und die scharfe Linie der Kaltfront zu erkennen. Die starken Echos in der Bildmitte entsprechen der Schmelzschicht von Schnee, die im Radar besonders kräftig (hell) erscheint und englisch als Bright Band bezeichnet wird. Auch in den Temperaturen sind die Frontenpositionen ersichtlich.

Radarbild von 10.00 Uhr am 14.12.2020 © NEXRAD/UBIMET
Aktuelle Temperaturen am 14.12.2020 um 11 Uhr.

Hier folgt eine kleine Animation:

 

Dem Nordosten der USA und den Osten Kanadas steht ein turbulente Wetterwoche bevor. Zwei sogenannte Nor’easter genannte Sturmtiefs bringen zusehends winterliches Wetter. Den  Anfang macht ein Tief, das am Sonntag über dem Süden des USA entsteht und in der Folge südöstlich der Appalachen nach Nordosten ziehen wird.

Erstes Tief

Dabei wird zunächst hauptsächlich in höheren Lagen der Appalachen 15 bis 25 Zentimeter Neuschnee fallen. In den Großstädten New York und Bosten sind hingegen meist nur 2 bis 4 Zentimeter zu erwarten, da es hier zunächst noch recht warm ist.

Dieses erste Tief zieht in der Folge nach Neufundland weiter und verschmilzt mit einem weiteren und wird ein mächtiges Orkantief. In Neufundland sind Böen über 120 km/h und 12 Meter hohe Wellen auf den Westatlantik zu erwarten.Zudem wird ein beachtlicher Kerndruck von rund 950 hPa erwartet.

Zweites Tief

Auf der Rückseite fließt mit der Kaltfront Polarluft bis zur nördlichen Ostküste der USA. In weiterer Folge entwickelt sich an den südlichen Appalachen das zweite Tief. Dieses liegt Donnerstagfrüh vor New York. Dabei treffen warme und feuchte Luftmassen tropischen Ursprungs auf die eingeflossene Polarluft. Dies ist ein gutes Umfeld um dieses Tief weiter zu verstärken. Zudem sorgt die feuchte Luft für viel Niederschlag an der Warmfront und der Okklusion.

Wettersituation am Donnerstagfrüh (Europäische Zeit) nach ICON © DWD/UBIMET

In der Graphik sind die Fronten eingezeichnet. Die rote Linie entspricht der Warmfront, die blaue der Kaltfront und die Violette der Okklusion. Im Bereich der weißen Ellipse schneit es ergiebig. Hier kommen von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh teils 50 cm Neuschnee zusammen, wie auf der Niederschlagssummengraphik im eingerahmten Bild zu erkennen ist. Da es sich um Pulverschnee handelt, muss man als Faustformel die Niederschlagssumme verdoppeln um auf die Schneehöhe zu kommen.

24-stündige Niederschlagssumme © DWD/UBIMET

Zudem weht an der Küste stürmischer Nordwind mit Böen von teils um oder über 100 km/h. Es muss also mit Schneeverwehungen und Stromausfällen gerechnet werden. Letzteres insbesondere dadurch begründet, dass in den USA viele Stromleitungen in den Ortschaften noch oberirdisch verlaufen.

Maximale Böen von Donnerstagvormittag bis -mittag © ECMWF/UBIMET

Insbesondere am Mittwoch besteht entlang der östlichen Appalachen zudem die Gefahr von gefrierenden Regen, dabei können mitunter 5 Liter Regen fallen, somit sind Eisdicken von 3 cm auf Gegenständen möglich. Hier besteht die Gefahr von extremer Glätte.

 

 

 

Titelbild: http://Photo credit: <a href=“https://visualhunt.co/a6/a7dc4b“>Christophe JACROT</a> on <a href=“https://visualhunt.com/re8/a5ac2463″>VisualHunt</a> / <a href=“http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/“> CC BY-NC-SA</a>

Tief XUNAV sorgt für Schnee teils bis in tiefe Lagen

Schnee in Köln - pixabay.com / 36936

In den kommenden Stunden verlagert sich Tief XUNAV von der Adria bis nach Bayern. In der Nacht auf Montag überquert das Tiefs Deutschland und bringt einiges an Winterwetter vor allem in der Südwesthälfte des Landes.

Animation des Luftdrucks bis Montagabend mit der Zugbahn von Tief XUNAV - ECMWF, UBIMET
Animation des Luftdrucks bis Montagabend mit der Zugbahn von Tief XUNAV – ECMWF, UBIMET

Vom Allgäu bis zur Schwäbischen Alb setzt bereits im Laufe des Nachmittags teils kräftiger Schneefall ein, der sich am Abend weiter nach Nordwesten ausbreitet und Montagfrüh auch Nordrhein-Westfalen erreicht. Oberhalb von rund 400 m sind vom Allgäu bis zum Sauerland verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee einzuplanen. In den Niederungen handelt es sich meist und Schneeregen, wobei sich stellenweise bis Montagmorgen auch eine sehr dünne und nasse Schneedecke bilden kann. Vor allem vom Ruhrgebiet bis zur Köln-Bonn-Region sind nach derzeitigem Stand auch 3 bis 5 cm Nassschnee im Frühverkehr möglich.

24-stündige Neuschneemengen in cm nach dem ECMWF-Modell bis Montagabend - ECMWF, UBIMET
24-stündige Neuschneemengen in cm nach dem ECMWF-Modell bis Montagabend – ECMWF, UBIMET

 

Titelbild: Schnee in Köln – pixabay.com / 36936

Schnee und Glatteis am Donnerstag

Das Tief über dem Golf von Genua sorgt bereits am Nachmittag für Schneefall im Süden, der sich über Nacht verstärkt und besonders in Kärnten und der südöstlichen Steiermark ergiebig ausfällt. Vor allem in Kärnten sind verbreitet 15 bis 30 cm Neuschnee zu erwarten.

Aktuell schon starker Schneefall im Drautal

Donnerstagfrüh verlagert sich der Schwerpunkt des Schneefalls in den Südosten und auch vom Wechsel über Wien bis zum Waldviertel setzt verbreitet leichter bis mäßiger Schneefall ein. Somit kann sich im Laufe des Vormittag wohl auch in der Bundeshauptstadt eine dünne Schneedecke entwickeln.

Die UWZ-Warnkarte für Schnee am Donnerstag

Glatteis im äußersten Osten

Allerdings kommt in der Höhe auch mildere Luft zu uns und das macht sich vor allem im äußersten Osten bemerkbar. Hier geht der Schneefall nämlich verbreitet in Regen über, der dann in der frostigen bodennahen Luft gefriert. Somit kann es am Donnerstag in der Früh vor allem im Burgenland sowie im Marchfeld zu gefrierenden Regen und damit Glatteis kommen.

Schnee- und Glatteissituation am Donnerstag

Sowohl Schneefall als auch gefrierender Regen lassen ab Mittag nach und ziehen nach Osten langsam ab, somit entspannt sich die Lage und man kann für ein paar Stunden den Schnee genießen. All zu lange hat dieser nämlich in den meisten Regionen nicht Bestand. Schon am Freitag folgt das nächste Tief, dass dann in der Osthälfte für Sturm und deutlich ansteigende Temperaturen sorgt. In Osttirol und Oberkärnten sind hingegen enorme Schneemassen zu erwarten.

Titelbild: Adobe Stock

Italientief: Im Süden und Südosten Schnee bis in tiefe Lagen

Italientief bringt kräftigen Schneefall im Süden

Mit dem Vorstoß von kalter Luft in den Mittelmeerraum bildet sich über dem Golf von Genau in der Nacht auf Mittwoch ein Tief. In der Nacht auf Donnerstag setzt von Süden her kräftiger Schneefall ein. Der Schwerpunkt liegt in Ober- und Unterkärnten. Im Raum Klagenfurt kommen etwa 10 bis 15 cm Schnee zusammen, in Richtung Karnische Alpen und Karawanken sind lokal auch 25 bis 30 cm zu erwarten.

Donnerstag Schneefall im Südosten, weniger im Osten

Im Laufe des Donnerstags verlagert sich der Schneefall dann in den Südosten und Osten des Landes. Auch hier fällt der Schnee bis in tiefe Lagen und so ist von Graz über das Mürztal und dem Wechsel/Semmering mit 5 bis 10 cm Schnee zu rechnen.

Richtung Burgenland und Wiener Becken bzw. Wien sind die Niederschlagsmengen sehr gering, hier bildet sich höchstens eine dünne Schneedecke. Besonders vom Südburgenland über den Seewinkel bis ins Weinviertel kann es dagegen durch die mildere Luft in der Höhe zu gefrierendem Regen kommen! Dies zeigt sich auch in der scharfen Grenze zwischen der Oststeiermark und dem Südburgenland.

Markanter Südstau am Wochenende

Am Wochenende befindet sich der Alpenraum dann am Rande eines ausgeprägten Tiefs über Frankreich ab.  In den Alpen stellt sich eine kräftige Südströmung ein. An der Alpennordseite hat dies stürmischen Südföhn zu bedeuten, im Süden und Südwesten kräftigen Niederschlag. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend sind in Osttirol und Oberkärnten  150-200 mm Niederschlag zu erwarten, punktuell gibt es auch bis zu 250 mm. Somit sind auf den Bergen über 2 Meter Neuschnee zu erwarten, inklusive stark ansteigender Lawinengefahr.

Titelbild: stock.adobe.com

In der Nacht Schnee und Regen

Heute Abend begibt sich ein kleinräumiges Tief von der Nordsee über Westdeutschland in Richtung Süden und bringt pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn am 01. Dezember reichlich Schneefall.

Bodenwetterkarte für die Nacht auf Dienstag. Quelle: DWD.

Aktuelles Radarbild und Temperaturen um 17:30 Uhr. @ DWD

Die Kaltfront des Tiefs erfasst in den kommenden Stunden weite Teile des Landes und sorgt im Norden für Regen, weiter nach Süden in weiterer Folge meistens für Schneefall. Ein Blick auf die aktuelle Temperatur, im Bild unten, zeigt, dass in der Mitte und im Südwesten noch teils Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen und dies bedeutet Glatteisgefahr!

Aktuelle Lufttemperatur in Deutschland um 17 Uhr.

Vor allem in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist heute Nacht die Gefahr von gefrierendem Regen sehr hoch, deswegen laufen hier entsprechende Warnungen.

Warnkarte für gefrierdenden Regen @ UWR.de.

Morgen Dienstag schneit es in der Südhälfte verbreitet, in den höheren Lagen der Mittelgebirge und im Schwarzwald sind bis zu 15 cm Neuschnee zu erwarten, wie die aktuelle Prognosekarte zeigt. Aber auch in den Niederungen sind bis zu 5 cm Schnee möglich.

Prognose der Neuschneehöhe in der kommenden Nacht und bis Dienstag 10 Uhr. Quelle: UBIMET.

Titelbild: Winter wonderland @ www.pixabay.com

Montagnacht verbreitet Schneefall

Verantwortlich für das winterliche Intermezzo am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag ist ein kleines Randtief mit Kern ziemlich genau über Sylt. Zu sehen auf der Bodenwetterkarte von Dienstag 01 Uhr:

Ein Randtief über der Nordsee lenkt nasskalte Luft heran.

Ebenfalls gut zu sehen ist die Front des Tiefs (violett/blau), die uns von Nordwesten her mit jeder Menge Feuchtigkeit erreicht.

Die Temperaturen passen in jedem Fall für Schnee, zumindest von der Eifel, dem Sauerland und Harz südwärts. Hier liegen die Temperaturen in der Nacht auf Dienstag zwischen -5 und 0 Grad, weiter im Norden und Nordwesten bleibt es dagegen zu mild für Schnee. Im Südwesten und in der Mitte besteht gebietsweise allerdings auch Glättegefahr durch gefrierenden Regen.

Frostige Temperaturen in der Südhälfte.

Bleibt die Antwort auf die spannende Frage, wo denn nun wie viel Schnee fällt! Hier die Auflösung: In der gesamten Südhälfte kann sich eine dünne Schneedecke ausbilden, ausgenommen dürfte davon wohl nur der Rheingraben sein. Mehr als 1 bis 5 cm werden es in den Niederungen wohl kaum, etwas mehr (bis zu knapp 10 cm) Neuschnee kündigt sich dagegen im Thüringer Wald, im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb sowie am Alpenrand an.

Erwartete Neuschneemengen in der Nacht von Montag auf Dienstag.

Südweststeiermark: Schnee aus der Nebelschicht

Reif und Schnee im Winter - Larisa-K / pixabay.com

Das kräftige Hoch VALENTIN über Osteuropa sorgt verbreitet für ruhige Verhältnisse. Im Herbst heißt das: Inversionswetterlage. In den Niederungen sammelt sich in den langen Nächsten rasch sehr kalte, schwerere Luft, während auf den Bergen deutlich mildere und sehr trockene Verhältnisse herrschen. Dies ist besonders am heutigen Mittwoch der Fall: Oberhalb von 1000 – 1500 m wurde bei strahlendem Sonnenschein sogar die 10-Grad-Marke geknackt. Im Mühl- und Walviertel sowie in den südlichen Beckenlagen bleiben die Höchstwerte hingegen oft im negativen Bereich!

Dabei ist die Nebelschicht gebietsweise dick genug, um leichten Niederschlag zu verursachen. Im Nordosten und hier vor allem im Waldviertel handelt es sich meist um teils gefrierenden Nieselregen, im Grazer Becken gab es hingegen oft Meldungen von Reifbildung oder sogar leichtem Schneefall!

Temperaturen um 11:40 Uhr am 25.11. - UBIMET
Temperaturen um 11:40 Uhr am 25.11. – UBIMET
Frosttag (Tiefstwert unter Null Grad) oder Eistag (Höchstwert unter Null Grad) am 25.11. bis 11:40 Uhr - UBIMET
Frosttag (Tiefstwert unter Null Grad) oder Eistag (Höchstwert unter Null Grad) am 25.11. bis 11:40 Uhr – UBIMET
Niederschlagssume bis 11 Uhr am 25.11. - UBIMET
Niederschlagssume bis 11 Uhr am 25.11. – UBIMET

Auf der steirischen Seite der Koralpe und hier vor allem im Bezirk Deutschlandsberg war der Niederschlag aus der Nebelschicht lokal kräftig genug, um eine dünne Schneedecke zu bilden! An der lokalen Wetterstation kamen heute binnen rund 6 Stunden 0.5 l/m² zusammen.

Wetterdaten aus Deutschlandsberg für den 25.11.2020 - ZAMG, UBIMET
Wetterdaten aus Deutschlandsberg für den 25.11.2020 – ZAMG, UBIMET
Vertikalprofil der Atmosphäre um 4 Uhr MEZ am 25.11. in Graz - Universität Innsbruck http://ertel2.uibk.ac.at:8080/raso/
Vertikalprofil der Atmosphäre um 4 Uhr MEZ am 25.11. in Graz – Universität Innsbruck http://ertel2.uibk.ac.at:8080/raso/

Das Vertikalprofil – hier von 04 Uhr Lokalzeit aus Graz – zeigt das Temperaturprofil und den Feuchtegehalt in den einzelnen Schichten der Atmosphäre bis 16 km Höhe. Zu erkennen ist eine dünne, kalte und sehr feuchte Schicht in Bodennähe und der deutliche Temperaturanstieg ab ca. 1 km über dem Boden bei viel trockeneren Bedingungen  – die Inversion.

Oberhalb der Inversion auf dem Schoeckl bei +9 Grad und bester Fernsicht - https://schoeckl.it-wms.com/
Oberhalb der Inversion auf dem Schoeckl bei +9 Grad und bester Fernsicht – https://schoeckl.it-wms.com/

Auch in den kommenden Tagen setzt sich die Inversionswetterlage  vor allem im Osten und Süden Österreichs fort. Das Potential für Schnee oder Nieselregen aus der Hochnebelschicht nimmt aber etwas ab im Vergleich zum heutigen Mittwoch.

 

Titelbild: Reif und Schnee im Winter – Larisa-K / pixabay.com

Wintereinbruch: Im Westen derzeit kräftiger Schneefall

In den kommenden Stunden stellt sich in den Alpen eine sogenannte Gegenstromlage ein. Während es im Westen derzeit schon bis auf knapp 700 Meter herab schneit, sinkt in der Nacht dann mit zunehmender Niederschlagsintensität die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Pongau auch allmählich bis in die Täler ab.

Neuschneemenge bis Dienstag den 27.10.2020, 13 MESZ © UBIMET

Gefahr von Schneebruch durch erhöhte Schneelast

Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis bis zu 20 cm Nassschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen. In der Abbildung unten sind die Warnungen vor starkem Schneefall zu sehen. Besonders in den rot markierten Gebieten kann es aufgrund der belaubten Bäumen und der erhöhten Schneelast zu Schneebruch kommen!

Warnungen vor starkem Schneefall © UWZ

Im Osten und Südosten noch mild

Wie an der Karte der aktuellen Temperatur nur unschwer zu erkennen ist, zeigt sich der Osten und Südosten derzeit noch recht unbeeindruckt von der Kaltfront. Hier hält sich derzeit noch deutlich milderer Luft. Diese wird es im Verlauf des morgigen Tages von der Kaltfront ausgeräumt.

Anbei haben wir noch ein paar winterliche Eindrücke zusammengestellt:

Aufgenommen um 07:20 in Damüls:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/hasenbuehel/

Ein paar Stunden später:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/hasenbuehel/

Oder auch hier in St. Anton um 10:00:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/ewa

Nur wenige Stunden später:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/ewa

Tschagguns (680m)  um 13:40:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Tief winterlich ein paar Stunden später:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Quelle Titelbild: https://www.kristberg.at/wetter-webcam-montafon

Regen und Schnee im Anmarsch

Die Kaltfront von Tief LUCY hat Vorarlberg mit kräftigem Regen bereits erreicht und der Regen breitet sich bis zum Abend bis nach Salzburg und Oberkärnten aus.

Aktuelles Satellitenbild mit Kaltfront

Im Vorfeld der Front liegt der Großteil von Österreich noch in einer kräftigen Südströmung, die sich durch Südföhn in den Nordalpen bemerkbar macht. Dazu sorgt der auffrischende Südwind auch dafür, dass sich der Nebel im Nordosten zusehends lichtet.

Der Wind sorgt auch noch für angenehm mildes Wetter am Feiertag. So werden jetzt schon 18 Grad im Südosten oder auch im föhnigen Mayrhofen im Zillertal gemessen.

Starkregen und reichlich Neuschnee

Die Kaltfront hat es aber in sich und mit der Bildung eines Tiefs über Oberitalien kommt es bis Dienstagvormittag zu ergiebigen Regen entlang des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten. Gerade in Oberkärnten sind stellenweise bis zu 80 mm an Regen möglich. Nördlich des Alpenhauptkamms fließt hingegen kalte Luft ein und mit dem starken Niederschlag sinkt hier die Schneefallgrenze deutlich ab.

Schneewarnungen für die Tallagen (Stand: Mo. 12 Uhr). www.uwz.at

Besonders in der Nacht auf Dienstag schneit es dann von den Ötztaler Alpen bis in den Pinz- und Pongau nach und nach bis in alle Tallagen kräftig. Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis zu nasser 20 cm Neuschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Auf Regen folgt noch mehr Regen

Am Sonntag zog ein Tief von Italien über Ostösterreich nach Norden und sorgte im Süden und Osten für reichlich Niederschlag. Lokal kamen in nur wenigen Stunden über 50 l/m² zusammen.

Die Kombination aus starkem Niederschlag und kühler Luft drückte die Schneefallgrenze stellenweise auf 600 bis 400 m hinunter. Richtig winterlich wurde es für ein paar Stunden auf den Passstraßen von Kärnten bis Niederösterreich.

Tief GISELA sorgt für neuen Regen

Derzeit liegt Tief GISELA noch über dem Süden von Italien, wandert aber über Nacht nach Griechenland und Bulgarien. Von dort verlagert sich das Tief am Dienstag weiter über Ungarn nach Südpolen und führt sehr feuchte Mittelmeerluft nach Mitteleuropa. Somit setzt am Dienstag von Osten her wieder Regen ein, der besonders in Niederösterreich und Wien  wieder ergiebig ausfällt.


Besonders in den niederösterreichischen Voralpen sowie im Norden des Wein- und Waldviertels kommen bis Mittwochmittag 30-50 l/m² zusammen. Dabei schwankt die Schneefallgrenze meist zwischen 700 und 1000 m, oberhalb kommen wieder einige Zentimeter Neuschnee hinzu.

Geht unbeständig weiter

Am Mittwochnachmittag schwächt sich das Tief über Polen merklich ab und somit geht auch der kräftige Regen zu Ende. Nach einer kurzen Pause nähert sich im Laufe des Donnerstags wieder ein Italientief dem Ostalpenraum an. Ob dieses Tief aber neuerlich für größere Regenmengen sorgt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist aber, dass es in dieser Woche zu kühl und trüb weiter geht.

Bild von Cornell Frühauf auf Pixabay

Der Herbst macht ernst: Temperatursturz von bis zu 16 Grad in 24 Stunden

Webcambild aus Bad Eisenkappel (Kärnten) - https://www.bad-eisenkappel.info/sonstiges/webcams/hauptplatz-bad-eisenkappel.html

Viel Regen ist heute vor allem im Süden zusammengekommen. Dabei ist die Schneefallgrenze mit einfließender Kaltluft aus Norden allmählich auf 900 bis 600 m abgesunken (mehr Infos hier: Viel Regen und Schnee im Süden und Osten).

Bemerkenswert war aber auch der Temperatursturz am Wochenende. Im Osten und Süden wurden am gestrigen Samstag noch frühherbstliche 16 bis 21 Grad erreicht. Am heutigen Sonntag lagen die Höchstwerte nur noch zwischen 4 und 13 Grad! Auf das folgende Bild klicken, um die Animation zu starten:

Vergleich der Temperaturmaxima zwischen Samstag 10.10. und Sonntag 11.10. - UBIMET
Vergleich der Temperaturmaxima zwischen Samstag 10.10. und Sonntag 11.10. (zum Vergrößern und Animieren klicken) – UBIMET

Noch spannender ist aber der 24-stündige Temperaturrückgang zwischen 16 Uhr am Samstag und 16 Uhr am Sonntag in Kärnten:

Ort Samstag 16 Uhr Sonntag 16 Uhr Differenz
Bad Eisenkappel +17.0°C +0.6°C -16.4°C
Villach – Süd +18.8°C +2.6°C -16.2°C
Ferlach +18.0°C +2.1°C -15.9°C
Villach – Stadt +18.8°C +3.2°C -15.6°C
Arriach +15.0°C +0.1°C -14.9°C

 

Titelbild: Webcambild aus Bad Eisenkappel (Kärnten) – https://www.bad-eisenkappel.info/sonstiges/webcams/hauptplatz-bad-eisenkappel.html

Viel Regen und Schnee im Süden und Osten

In den vergangenen Stunden regnete es von Tirol über Salzburg bis nach Kärnten verbreitet, dabei lag der Schwerpunkt im Süden von Osttirol und Oberkärnten.

Die Schneefallgrenze pendelte dabei meist zwischen 1100 und 1400 m, viel Neuschnee gab es dabei mit bis zu 40 cm von den Lienzer Dolomiten bis zu den Hohen Tauern.

Schnee bis auf 900 m in Kärnten

Am Nachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt langsam ostwärts und liegt in Unterkärnten un dem Westen der Steiermark. Durch den starken regen sinkt die Schneefallgrenze teilweise bis auf 900 m. So fallen dicke Flocken etwa in Bad Bleiberg oder Arriach.

Webcam oberhalb von Arriach
Am Loiblpass gibt es schon eine Schneefahrbahn

In der Nacht starker Regen und Schneefall im Osten

In der Nacht auf Montag sorgt dann das nach Norden ziehende Randtief von der südlichen Steiermark und dem Burgenland über den Wechsel bis ins Weinviertel für ergiebigen Regen von rund 30 l/m² in nur wenigen Stunden.

Niederschlagsprognose bis Montagmittag

Dabei sinkt die Schneefallgrenze in Kärnten der Obersteiermark un in den Salzburger Gebirgsgauen teilweise bis auf 700 m ab. Somit kann es in der Nacht z.B. auch über den Semmering kurzzeitig winterlich werden. Am Montag selbst klingen Regen und Schneefall von Süden her dann bald ab.

Titelbild: badbleiberg.it-wms.com/Titelbild:

Erster Schnee bis in die Täler

Derzeit liegt die Schneefallgrenze zwischen 800 und 1100 m, am Freitagabend drückte es den Schnee bei starkem Niederschlag teilweise aber noch weiter hinunter. So fiel im Pinzgau bis in die Täler Schnee, selbst in Bischofshofen oder Pfarrwerfen auf 550 m wurde es weiß:

Samstagfrüh in Pfarrwerfen (Webcam Feratel)

in den übrigen Regionen der Nordalpen lag die Schneefallgrenze aber etwas höher, hier ein paar aktuelle Bilder:

Puchenstuben in NÖ
Bad Mitterndorf in der Steiermark
Going am Wilden Kaiser

Deutlich mehr Schnee fiel in den Hochlagen des Arlbergs oder auf den Gletschern mit rund 50 cm Neuschnee. Hier die aktuelle Webcam von Zürs auf rund 1700 m:

Zürs am Arlberg

Schneefall und Starkregen gehen zu Ende

Am Samstagvormittag schwächen sich Regen und Schneefall langsam ab und gehen im Süden und Osten bis Mittag zu Ende. Von Vorarlberg bis Oberösterreich bleibt es noch zeitweise nass. Größere Niederschlagsmengen sind besonders im Arlberggebiet noch möglich. Doch auch bisher sind die Regen- und Schneemengen seit Donnerstagabend schon beachtlich.

Neuschneemengen am Freitag
Neuschneemengen am Samstag bis 06 Uhr

Erster winterlicher Gruß

Ein Blick auf die Großwetterlage und die aktuelle Verteilung der Hochs und Tiefs verrät schon, wie es zum ersten Schneefall in den höheren Lagen in dieser Saison kommen konnte:
Ein recht kräftiges Hochdruckgebiet bei den Azoren sorgt im Zusammenspiel mit einem Tief über Norddeutschland derzeit für ein Einfließen kalter Luftmassen polaren Ursprungs – zu erkennen an den Farben.

Animation der Temperatur- & Druckverteilung von Freitag bis Sonntag

Ein weiteres Tief mit Kern über Norditalien liefert zudem diejenige Menge an Feuchtigkeit, die im Laufe des heutigen Freitags teils als ergiebiger Starkregen, teils als Schnee vom Himmel kam.

Große Niederschlagsmengen, Gewitter, Temperatursturz

Niederschlagssummen am Freitag, 25.09.2020

Seit Mitternacht kamen allgemein in Österreich große Niederschlagsmengen zusammen. Lokal fielen diese noch deutlich höher aus, was einerseits auf die Gewitter in Kärnten und andererseits auf die Stauniederschläge im Westen entlang der Nordalpen zurückzuführen ist. Dort fielen diese oberhalb von etwa 900 bis 1000 m aber bereits in fester Form als Schnee. Ein Blick auf die Temperaturkarte zeigt, dass die kalte Luftmassen den Westen zur aktuellen Stunde bereits „geflutet“ haben, während sich im Osten immer noch wärmere Luftmassen befanden:

Temperaturverteilung, 25.09.2020 – 17:40 Uhr

Von Grün zu Weiß in 10 Stunden

Ein unterstützendes Hilfsmittel für Meteorologen sind bei solchen Wetterlagen die Webcams. Anhand dieser lässt sich besonders inneralpin die dort je nach Intensität des Niederschlages stark schwankende Schneefallgrenze besser abschätzen. Während im Tal noch alles grünt, sind die Bäume an den Hängen darüber bereits angezuckert.

Schneefallgrenze, Schruns

So konnte man sehr gut mitverfolgen, wie binnen 10 Stunden mit Einfließen der kalten Luftmassen die Schneefallgrenze in der Arlbergregion absank.

Schneefall in Damüls, Vorarlberg

Ausblick

In der Nacht auf Samstag liegt die Schneefallgrenze in den Nordalpen auf etwa 900 m, stellenweise in manch engen Tälern auch etwas tiefer. Dementsprechend ist selbst in Mariazell nasser Schnee möglich.
Die größten Neuschneemengen mit bis zu 50 cm sind aber am Alpenhauptkamm in den Gletscherregionen zu erwarten. Von 20 bis 25 cm Neuschnee bis Samstagmittag kann man hingegen in Lech am Arlberg ausgehen.

Neuschneesummen ohne Setzung bis Samstagmittag

Flächendeckender Regen in Deutschland

Wetterlage

Ein Tief im Norden des Landes zieht ostwärts und bildet gemeinsam mit einem Italientief eine ausgeprägte Tiefdruckzone in Mitteleuropa. Das Frontensystem des ersten Tiefs brachte innerhalb von 48 Stunden nahezu flächendeckenden Niederschlag in Deutschland, stellenweise wurden deutlich über 40 Liter pro Quadratmeter gemessen:

48-stündige Niederschlagssumme von Mittwochvormittag bis Freitagvormittag. © UBIMET

Am Freitag im äußersten Süden bereits über 30 l/qm

Die folgende Karte zeigt die heutigen Spitzenreiter unter den Messstationen. Vor allem in der Staulage an den Alpen wurden bis Mittag beachtliche Regenmengen erreicht:

Niederschlagssumme am Freitag bis 11 Uhr. © UBIMET

Die Aussichten: es bleibt nass

Das Wochenende steht im Zeichen von tiefem Luftdruck und Regen. Vor allem in der Mitte und im Osten des Landes kommen ergiebige Regenmengen zusammen, örtlich sind bis Sonntagabend 30 bis 60 l/qm Regen möglich.

Prognose der Regenmengen für Samstag, 26. September 2020. © UBIMETAm Samstag kommt in der Südhälfte zudem starker Westwind auf, damit wird es auch deutlich kühler als zuletzt. In den Alpen fällt oberhalb von etwa 1000 m Schnee.

Der Sonntag zeigt sich ebenfalls unbeständig, dabei ist vor allem an der Nord- und Ostsee mit starken Windböen aus nordöstlicher Richtung zu rechnen.

Prognose der Regenmengen für Sonntag, 27. September 2020. © UBIMET

 

Titelbild: Eibsee, Grainau. Quelle: foto-webcam.eu

Am Freitag ergiebiger Regen und Schneefall

Bereits in der Nacht auf Freitag erfasste Österreich die Kaltfront von Tief WICCA über der Nordsee und brachte vor allem im Westen und Süden ergiebigen Regen. Hier fielen verbreitet schon 20 bis 40 mm.

Regenmengen seit Mitternacht

Auch in den kommenden Stunden regnet es kräftig weiter, dabei erfasst nun den Westen deutlich kältere Luft und die Schneefallgrenze sinkt von 2.200 auf 1.200 m ab.  Mit dem Vorstoß der kalten Luft nach Süden bildet sich am Freitag über Oberitalien ein Tief, das dann in der Nacht auf Samstag über Ostösterreich nach Norden zieht.

Regenmengen von Freitagmittag bis Samstagmittag

Mit diesem Tief verstärkt sich in der Nacht nochmals der Regen, bevor dieser am Samstag deutlich nachlässt. Zunächst klingt der Regen am Samstag im Süden und Osten ab, am Nachmittag allmählich an in den Nordalpen.

Schneefall bis knapp unter 1.000 m

In der Nacht auf Samstag sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 1000 m ab, stellenweise sogar etwas tiefer. So sind vorübergehend selbst in Mariazell nasse Schneeflocken möglich. Am meisten Neuschnee fällt in den Gletscherregionen am Alpenhauptkamm mit bis zu 50 cm Neuschnee.

Neuschneesummen ohne Setzung bis Samstagmittag

Auch am Arlberg wird es in den Wintersportorten erstmals weiß, so sind etwa in Lech gute 20-25 cm Neuschnee bis Samstagmittag zu erwarten.

Quelle Titelbild: Stock Adobe

Erster Schnee am Wochenende

Der erste Schnee im Herbst. Quelle: https://pixabay.com/photos/the-first-snow-mushrooms-nature-1800429/

Die Wetterlage, die zu diesem frühen Wintereinbruch führt, ist klassisch für den Herbst. Eine Kaltfront (blaue Linie mit Dreiecken auf der folgenden Karte) erreicht Österreich von Nordwesten her, gleichzeitig bildet sich ein Tief über Norditalien. Diese Kombination führt am Freitag und Samstag zu flächendeckendem Regen im Land, wobei die Schneefallgrenze immer weiter absinkt. Diese Entwicklung haben wir an dieser Stelle vor ein paar Tagen schon angedeutet.

Die frühwinterliche Wetterlage am Freitag

Los geht’s mit dem Schnee im Laufe des Freitagabends, dann sinkt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis ins Salzkammergut schon von Mittelgebirgslagen auf rund 1400 bis 1200 m ab. In der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst schneit es dann in den Nordalpen sogar schon oberhalb von 1000 bis 1200 m. Sonst bleibt die Schneefallgrenze deutlich höher!

Zu den Mengen: Am meisten fällt naturgemäß auf den Bergen, so kommen in den Nordalpen vom Rätikon bis zum Dachstein in Lagen über 1500-1700 m verbreitet 30 bis 50 cm zusammen. Lokal, so zum Beispiel rund um den Arlberg ist auch bis zu 1 Meter Neuschnee möglich. In den Hochtälern oberhalb von rund 1200 m bildet sich aber auch eine geschlossene Schneedecke.

Hier die aktuellste Prognose der Schneemengen (zum Vergrößern Anklicken bzw. Antippen):

Erwartete Neuschneemengen am Wochenende.

Da der Schnee sehr nass sein wird und die Bäume zu Beginn des Herbstes praktisch noch vollständig belaubt sind, besteht erhöhte Schneebruchgefahr. So können einzelne Äste abbrechen, in manchen Hochtälern können auch umstürzende Bäume für Behinderungen sorgen.

Ungewöhnlich ist solch ein früher Wintereinbruch in den Hochtälern der Alpen übrigens nicht. So sind bei extremen Wetterlagen selbst im August Schneeflocken bis rund 1000 m durchaus möglich.

Quelle Titelbild: pixabay

Schneeräumung auf den Passstraßen der Alpen

Schneeräumung

Der Winter 2019/20 brachte vor allem im November außergewöhnliche Schneemassen in den Südalpen. Im Hochwinter präsentierte sich die Schneelage dann meist durchschnittlich und seit April sorgt trockenes und mildes Frühlingswetter für eine rasche Schneeschmelze. Derzeit liegt in den Hochlagen meist weniger Schnee als üblich für die Jahreszeit und auf den hochalpinen Passstraßen findet die jährliche Schneeräumung statt.

Meterhoher Schnee

Wenn im Winter im Hochgebirge Schnee fällt, kommt es auf dem unebenen Gelände zu stark unterschiedlichen Schneehöhen: Der teils stürmische Wind verfrachtet den Schnee nämlich von Kuppen und Rücken und füllt dabei Mulden und Rinnen auf. Stellenweise türmt sich der Schnee hier bis zu 10 Meter auf. Die Rotationspflüge fräsen sich bei solchen Schneemassen schichtweise nach unten und schleudern den Schnee bis zu 50 Meter weit.

Heuer finden die Räumungsarbeiten an der Großglockner Hochalpenstraße aufgrund des Coronavirus später als üblich statt, so fand der Durchstich vergangenes Jahr am 8. Mai statt und ab dem 10. Mai gab es freie Durchfahrt. Heuer wird die Straße spätestens am 28. Mai befahrbar sein.

Frühjahr 2019 vs. 2020

Im Mai 2019 war das Wetter in den Alpen durch mehrere Kaltluftvorstöße mit Schneefall und unterdurchschnittlichen Temperaturen geprägt, zudem lag nach den Rekordschneefällen im Jänner überdurchschnittlich viel Schnee in den Nordalpen. Heuer waren die Schneemengen im Hochwinter dagegen durchschnittlich und seit April ist die Schneeschmelze in vollem Gange.

Schneelage in den Alpen am 19. Mai 2019 bzw. 2020.
19 Mai 2019 19. Mai 2020
Säntis (CH), 2502 m 665 cm 264 cm
Sonnblick (A), 3105 m 525 cm 317 cm
Zugspitze (D), 2964 m 561 cm 271 cm*
Pitztaler Gletscher (A), 2864 m 363 cm 198 cm
Weissfluhjoch (CH), 2691 m 266 cm 128 cm
Galzig / St. Anton (A), 2079 m 160 cm 0 cm

*Letzte verfügbare Messung vom 17. Mai 2020

Titelbild © www.www.foto-webcam.eu

Regen – Sturm – Schnee – Gewitter: Turbulenter Montag

Den Ursprung der arktischen Luftmassen sehen wir gut auf den Trajektorien für 4 ausgewählte deutsche Städte: Vom Europäischen Nordmeer macht sich die Polarluft derzeit auf den Weg nach Süden Richtung Mitteleuropa. Am Sonntagnachmittag erreicht die Kaltfront bereits die Nordseeküste.

Die Luft strömt aus dem hohen Norden zu uns.

Über Nacht kommt die Front dann weiter in den Süden voran, sie liegt Montagmittag etwa auf der Linie Luxemburg-Cottbus.

Die Lage der Kaltfront am Montag um 14:00 Uhr.

Die Front trennt polare Luftmassen im Norden von noch immer feucht-warmer Luft im Süden, dementsprechend groß sind auch die morgigen Temperaturunterschiede. Während es unter der Front meist nur 1 bis 6 Grad gibt, hält sich im Südosten Bayerns noch die Warmluft mit rund 20-22 Grad. Hinter der Front sorgt der Nordwind für eine gute Durchmischung der Atmosphäre, mit 10-12 Grad bleibt es aber auch dort recht frisch.

Hier haben wir für euch die erwarteten Temperaturen morgen um 14 Uhr.

Große Temperaturunterschiede Montagmittag.

Mit der Kaltfront beginnt es Montagmorgen von Frankreich her teils kräftig zu regnen, der Regen breitet sich dann am Vormittag über die Mitte des Landes nach Nordosten aus. Besonders in einem Streifen vom Saarland und Rheinland-Pfalz über Hessen, Thüringen und Nordbayern bis nach Sachsen und Brandenburg regnet es auch ergiebig. 25-40 Liter pro Quadratmeter sind dort zu erwarten.

Mit Vorankommen der Kaltluft geht der Regen im Laufe des Nachmittags oberhalb von 400 bis 600 m in Schnee über. Besonders in etwas höheren Lagen von Thüringer Wald und Erzgebirge sind um die 5 cm Neuschnee zu erwarten!

Große Regenmengen in der Mitte.

Vor der Front – also in Bayern und Baden-Württemberg – entstehen zudem am Nachmittag noch ein paar Gewitter, die mit Starkregen, kleinem Hagel und stürmischen Böen lokal kräftig ausfallen können.

Auch der Sturm wird morgen zum Thema, und zwar in erster Linie im Westen sowie in den Mittelgebirgen (Harz, Thüringer Wald, Rhön, Hunsrück, Eifel). Zwar sind die Böen im Vergleich zu winterlichen Sturmereignissen überschaubar, da aber alle Bäume belaubt sind, herrscht auch bei Böen von 60-80 km/h bereits eine erhöhte Astbruchgefahr!

Vor allem im Westen und in den Mittelgebirgen wird es stürmisch.

Nach Abzug der Kaltfront Richtung Tschechien und Österreich steht der Bundesrepublik eine oft sternenklare und windschwache Nacht bevor. Folglich rasseln die Temperaturen in den Keller. Abschließend noch eine Grafik mit den zu erwartenden Tiefsttemperaturen Dienstagfrüh. Vor allem im Mittelgebirgsraum muss man sich auf leichten Luftfrost von -3 bis 0 Grad einstellen, Bodenfrost dürfte es recht verbreitet geben.

Die Nacht zum Dienstag wird lokal noch einmal frostig!

Quelle Titelbild: pixabay

Von wegen Frühling: Maischnee in New York

Woher diese für die Jahreszeit extrem kalte Luft kam, lässt sich mit Hilfe sogenannter Trajektorien gut nachvollziehen. Man sieht auf folgendem Bild: Noch vor wenigen Tagen lagerten die Luftmassen über dem noch zugefrorenen Aktischen Meer. Über der Hudsonbay (ebenfalls noch eisbedeckt) konnte sich die Luft nicht erwärmen und so traf die Kaltluft (entlang der blauen Linie) mit voller Wucht auf den Nordosten der USA.


Samstagfrüh wurden im Central Park nur noch +1,1 Grad gemessen. Das bedeutet nicht nur einen Negativrekord für den 9. Mai, so kalt war es so spät im Jahr überhaupt noch nie in der New Yorker Messgeschichte. Mit nur +8 Grad stiegen die Temperaturen im Tagesverlauf auch nur wenig. Der durchschnittliche Höchstwert zu dieser Jahreszeit beträgt in NYC übrigens +20 Grad!

Doch nicht nur die Kälte war sehr ungewöhnlich, hinzu kam auch noch Schnee. Für eine geschlossene Schneedecke reichte es in der Stadt zwar nicht, die Wetterstation im Central Park maß aber immerhin Spuren. So spät im Jahr hatte es zuvor erst einmal – nämlich 1977 – geschneit. Damit wurde gestern genauso viel Schnee registriert wie beispielsweise im gesamten Monat Februar 2020!

Abschließend noch ein paar Impressionen dieses wahrlich seltenen Ereignisses:

Quelle Titelbild: pixabay

Vom Sommer in den Winter und zurück

Am Ostermontag gab es nochmals Temperaturen wie im Frühsommer mit Höchstwerte im Südosten von rund 25 Grad. Absoluter Spitzenreiter war Bad Radkersburg mit 25,3 Grad.

Höchstwerte am Ostermontag

Allerdings  näherte sich Tagesverlauf eine kräftige Kaltfront  und in deren Vorfeld entstanden zahlreiche Gewitter, insgesamt wurden österreichweit rund 3.000 Blitze registriert.

Blitzverteilung am Ostermontag

Viel Regen brachte sie allerdings nicht, nur direkt entlang der Nordalpen gab es lokal über 20 l/m². Hinter der Kaltfront floss aber polare Kaltluft ein, die die Schneefallgrenze unter 500 m drückte. So gab es z.B in der Früh in Bad Radkersburg Schneefall, wo am Ostermontag noch 25 Grad erreicht wurden.

Auch im südlichen Wiener Becken gab es am Dienstag teils dichtes Schneetreiben, hier ein Video aus Würflach auf rund 400m Seehöhe.

Wieder verbreitet Frost

Im Tagesverlauf setzt sich aber mit lebhaftem bis kräftigem Nordwind immer öfter die Sonne durch und die kommende Nacht verläuft dann sternenklar. Dazu flaut der Wind rasch ab, somit sind alle Voraussetzungen für eine starke Auskühlung geschaffen.

Temperaturminimum am Mittwochmorgen (UBIMET).

Mit Ausnahme des Rheintals und der Region zwischen Wien und Neusiedler See stellt sich verbreitet leichter bis mäßiger Frost ein. In der Landwirtschaft heißt es also wieder zittern bzw. müssen gegen Frostschäden wieder Maßnahmen gesetzt werden um größere Ausfälle zu vermeiden.

Erneuter Sommertag am Donnerstag

Am Mittwoch tagsüber strahlt die Sonne von einem wolkenlosen Himmel und es wird von Westen her deutlich milder. Im Inntal werden nach einer frostigen Nacht schon wieder Höchstwerte um die 21 Grad erreicht. Am Donnerstag wird es unter Hochdruckeinfluss noch wärmer, die Temperaturen erreichen landesweit 19 bis 25 Grad. Ähnlich warm bleibt es auch noch am Freitag, ab dem Wochenende gehen die Temperaturen dann wohl langsam zurück und auch Regen ist wieder in Sicht.

Titelbild: Adobe Stock

Kräftige Kaltfront überquert Österreich

Nach einer strahlend sonnigen und frühsommerlichen Karwoche sowie Osterwochenende nähert sich am Ostermontag eine kräftige Kaltfront den Alpen an.

Frontenkarte für Ostermontag 14 Uhr

Zwischen Hoch NIKOLAS über den Britischen Inseln und dem Skandinavientief TANJA kommt die Kaltfront in einer Nordströmung rasch nach Süden voran. Im Vorfeld der Front entstehen dabei in der noch warmen und mäßig feuchten Luft einige Schauer und einzelne Gewitter.

Aktuelle Lage der Kaltfront (09 Uhr)

Die Kaltfront überquert gerade Köln und Berlin und erreicht Österreich am Abend. Zuvor entstehen besonders nördlich der Alpen auch ein paar Gewitter! Am späten Abend sorgt die Front dann in den Nordalpen vorübergehend für kräftigen Regen, in wenigen Stunden kommen hier 15 bis 25 l/m² zusammen. Dabei sinkt die Schneefallgrenze immer weiter ab und am Ende des Niederschlagsereignisses fallen noch ein paar nasse Flocken bis in die Tallagen.

Niederschlagsmenge Montagnacht

Südlich des Alpenhauptkamms fällt aufgrund der Leewirkung nur wenig Regen. Erst zur slowenischen Grenze hin, also in Unterkärnten und in der südlichen Steiermark, sind wieder rund 15 bis 20 l/m² vom dringend benötigten Nass zu erwarten.

Kalter, windiger Dienstag

Am Dienstag klingt der Regen im Süden in der Früh allmählich ab, in den Nordalpen fallen stellenweise ein paar Flocken. Am Vormittag setzt sich von Vorarlberg bis Oberkärnten rasch die Sonne durch, in der Osthälfte stellt sich hingegen typisches Aprilwetter ein. Sonne und Wolken wechseln einander ab und bis in den frühen Nachmittag hinein ziehen auch einzelne Regen-, oberhalb von rund 500 m Schneeschauer durch. Bei lebhaftem bis kräftigem Nordwind kühlt es um mehr als 10 Grad ab.

Verbreitet Frost am Mittwoch

Dienstagnacht lösen sich die letzten Wolken rasch auf und in der noch kalten Luft kühlt es kräftig ab. Somit stellt sich Mittwochfrüh verbreitet leichter bis mäßiger Frost ein, nur von Wien bis zum Neusiedler See sowie im Rheintal bleibt es meist frostfrei.

Temperaturminimum am Mittwochmorgen

Am Mittwoch selbst sorgt dann das Hoch NIKOLAS für strahlend sonniges Wetter und kräftige Erwärmung. Am Donnerstag stellt sich im Westen schon wieder ein Sommertag mit Höchstwerten um die 25 Grad ein.

Titelbild: Stock Adobe

Winter-Rückkehr am Sonntag bringt Schnee bis ins Flachland

Schnee in München - pixabay.com/holzijue

Bereits in den kommenden Stunden nimmt ein umfangreiches, blockierendes Hoch namens KEYWAN über dem Nordatlantik an Stärke zu. Auf seiner Ostseite zieht die kräftige Kaltfront von Tief MAREIKE über Spitzbergen von Norden her durch und überquert am Sonntag auch Deutschland. Mit Durchzug der Front fließt neuerlich arktische Polarluft herein, die für einen markanten Temperatursturz sowie regional auch für Schnee bis ins Flachland sorgt!

Wetterlage über Europa am Sonntag 29.03.2020 um 17 Uhr MESZ - ECMWF, UBIMET
Wetterlage über Europa am Sonntag 29.03.2020 um 17 Uhr MESZ – ECMWF, UBIMET

Schnee bis ins Flachland

Im Laufe des Sonntags setzt von Norden her Regen ein, der im Laufe des Nachmittags im Mittelgebirgsraum bis in tiefe Lagen in Schnee übergeht. Vom Rothaargebirge bis zum Erzgebirge muss man Sonntagabend oberhalb von etwa 300 m mit ein paar Zentimeter, in höheren Lagen lokal bis zu 10 cm Neuschnee rechnen.

In der Nacht zum Montag geht dann der Regen auch im Süden in Schnee über. Vom Schwarzwald bis zum Bayerischen Wald bildet sich bis Montagmittag selbst entlang der Donau eine dünne Schneedecke, in etwas erhöhten Lagen sind auch bis zu 10 cm möglich. Im südlichen Alpenvorland schneit es von Sonntagnacht bis Montagabend anhaltend und kräftig: Hier sind verbreitet 10 bis 20, in den Alpen auch bis zu 30 cm Neuschnee einzuplanen!

Am Montag sind auch im Küstenbereich zahlreiche Schnee- und Graupelschauer zu erwarten, die lokal für eine geschlossene Schneedecke sorgen können.

48h akkumulierte Neuschneemenge bis Dienstag 31.03.2020 um 8 Uhr MESZ - UBIMET48h akkumulierte Neuschneemenge bis Dienstag 31.03.2020 um 8 Uhr MESZ – UBIMET

Auffrischender Wind, Temperatursturz

An den Küsten frischt der Nord- bis Nordostwind bereits in der Nacht zum Sonntag stark bis stürmisch auf. Am Sonntag selbst muss man dann im gesamten Westen und Norden mit stürmischen Böen aus Nordost rechnen. Dazu gehen die Temperaturen mit Durchzug der Kaltfront markant zurück! Nach den noch frühlingshaften Höchstwerten zwischen 12 und 19 Grad am Samstag werden am Sonntag tagsüber nur noch 2 bis 7 Grad erreicht.

24h Temperaturunterschied am Sonntag 29.03.2020 um 17 Uhr MESZ - ECMWF, UBIMET
24h Temperaturunterschied am Sonntag 29.03.2020 um 17 Uhr MESZ – ECMWF, UBIMET

Titelbild: Schnee in München – pixabay.com/holzijue

Später Neuschnee in Kärnten und der Steiermark

Verantwortlich für den späten Wintereinbruch – zu den Mengen kommen wir etwas weiter unten – ist ein Höhentief. Dieses Höhentief dreht sich munter über dem westlichen Mittelmeer, kommende Nacht grob über Sardininen. Dabei wird schon heute recht feuchte Mittelmeerluft über Kroatien und Slowenien bis nach Südösterreich gelenkt. Die Folge in der immer noch sehr kalten Luft (rund -10 Grad in 1.500 m Höhe) ist zeitweiliger Schneefall besonders von Osttirol bis zum Alpenostrand.

Großwetterlage in der Nacht auf Donnerstag

Angezuckert zeigt sich beispielsweise schon die Bucklige Welt, wie das Webcambild aus Schwarzenbach zeigt:

Schwarzenbach in der Buckligen Welt

Doch auch in etwas tiefer gelegenen Regionen im Burgenland haben sich heute schon ein paar Schneeflocken gewagt.

Grafisch aufbereitet sieht die Neuschneelage wie folgt aus. Klar, große Mengen sind seit Mitternacht noch nirgends zusammengekommen, sieht man von den Hochlagen der Koralpe (dort schon rund 10 cm) einmal ab. Für 1-3 cm hat es von den Karawanken bis zum Mittelburgenland aber zumindest lokal schon gereicht.

Neuschneemenge der vergangenen 12 Stunden

Heute und morgen schneit es in den genannten Regionen von Osttirol bis zum Alpenostrand immer wieder, am meisten Neuschnee kommt bis Freitag in den Oststaulagen der Koralpe bis zum Schöckl bei Graz zusammen, 15-25 cm sind hier durchaus denkbar. In Graz selber dürften max. 5 cm fallen, etwas weniger in Klagenfurt. Aber seht selbst, was bei euch fallen wird…

Zu erwartende Neuschneemengen bis Freitagfrüh

Quelle Titelbild: Foto Webcam

Tiefster Winter auf dem Balkan

Die polare Kaltluft hat nicht nur Österreich, sondern in der neuen Woche auch weite Teile des Balkans sowie Italien erfasst. Dazu hat sich mit Vorstoß der Kaltluft bis in die Mittelmeerregionen ein Höhentief über der Adria gebildet, dass feucht-milde Luft aus Süden auf den Balkan transportiert.

Satellitenbild von Dienstagmittag @UBIMET, EUMETSAT

Wo kalte und feuchte Luft aufeinander trafen, kam es in den vergangenen Stunden zu kräftigem Schneefall. So liegt von der bulgarischen Hauptstadt Sofia über den Südwesten von Rumänien  über Serbien bis nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina verbreitet eine Schneedecke.

Ende in Sicht

Bis zum Mittwoch verlagert sich das Höhentief mehr in den Süden von Italien, somit lässt der Schneefall auf dem Balkan am Mittwoch tagsüber nach und in Folge wird es aus Südosten bald wieder milder. Somit ist der Schnee bis zum Wochenende schon wieder Geschichte.

Das Höhentief hat auch Auswirkungen auf das Wetter in Österreich und beschert dem Süden ebenfalls ein wenig Neuschnee. Allerdings fallen die Mengen deutlich geringer aus als am Balkan.

Titelbild: twitter/Radio Bulgaria

Tief ELLI sorgt für Regen und Schnee

Schneefall in Schladming

Wie schon in den vergangenen Wochen sind sonnige Abschnitte nur von kurzer Dauer. So nähert sich bereits in den kommenden Stunden das nächste kräftige Tief namens ELLI von Frankreich her dem Alpenraum an.

Aktuelles Satellitenbild von Donnerstagmittag @EUMETSAT, UBIMET

ELLI zieht dabei bis Freitag nach Norddeutschland und dann am Samstag weiter zur Ostsee. Die Warmfront des Tiefs hat bereits Westösterreich erreicht und sorgt im Arlberggebiet für kräftigen Schneefall.

Starkschneefall an der Galzigbahn/St. Anton @feratel

Die Kaltfront des Tiefs liegt derzeit noch quer über Frankreich. Wenn die Kaltluft dann in der Nacht auf Freitag den Mittelmeerraum erreicht, bildet sich über Norditalien ein Randtief.

Neuschnee in Hochtäler

Am Abend und in der Nacht breiten sich Regen und Schneefall weiter ostwärts aus und Freitagfrüh gibt es besonders in Kärnten und der Steiermark gebietsweise starken Regen bzw. Schneefall. Die Schneefallgrenze schwankt dabei stark von Tal zu Tal, liegt aber meist zwischen 700 und 1000 m. Lokal kann es aber für kurze Zeit bei kräftigem Niederschlag bis in tiefe Lagen nasse Flocken geben.

Neuschneemengen bis Freitagmittag
Neuschneemengen bis Freitagmittag

Vor allem in Oberkärnten und in der Obersteiermark sind so in höheren Tallagen in kurzer Zeit 5 bis 15 cm nasser Neuschnee zu erwarten. Auf den Bergen in Kärnten fallen teilweise 30 bis 40 cm Neuschnee in wenigen Stunden. Im Laufe des Nachmittags lässt der Niederschlag dann deutlich an Intensität nach.

Wetterbesserung am Wochenende

Am Samstag zieht das Oberitalientief nach Süden ab und auch das steuernde Tief ELLI zeit weiter nach Nordosten. Somit nimmt der Tiefdruckeinfluss insgesamt ab und im Süden setzt sich tagsüber die Sonne durch. Auf der Rückseite von ELLI strömt aber mit einer nordwestlichen Höhenströmung kalte Luft zu den Alpen, sodass von Vorarlberg bis ins Mostviertel oberhalb von 500 bis 700 m einige Schneeschauer durchziehen.

Am Sonntag sorgt dann ein Zwischenhoch verbreitet für Sonnenschein, aufziehende Wolken am Abend kündigen aber von Westen her schon wieder die nächste Front an.

Titelbild: Adobe Stock

Viel Neuschnee und schwerer Sturm – BIANCA zieht über Deutschland

Neuschnee

Stand Mitternacht

Mit den letzten Böen und Graphiken verabschieden wir uns von Ihnen/Euch und danken für die Aufmerksamkeit für unseren Liveticker.

  • Waging 101 km/h
  • Weihenstephan 100 km/h
  • Mühldorf 99 km/h
  • Gottfrieding 97 km/h
Maximale Böen © UBIMET/DWD
Top 10-Böen am 27.2.2020

 

Neuschneesumme am 27.2.2020 © UBIMET

Stand 23:00 Uhr – So allmählich verabschiedet sich BIANCA

Der Kern des Tiefs zieht nun über den Bayrischen Wald nach Tschechien ab.

Die Böen der letzten Stunde

  • Schongau 126 km/h
  • Chieming 104 km/h
  • Rotthalmünster 103 km/h
  • Waging 101 km/h
Satellitenbild von 22:55 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

Stand 22:00 Uhr – Neue Böen

  • Chieming 120 km/h
  • München Franz-Josef-Strauß 107 km/h
  • Mühldorf 107 km/h
  • Wielenbach 100 km/h
  • München 97 km/h

Stand 21:40 Uhr – Probleme bei der Bahn

 

Stand 21:30 Uhr -Schneefall

Besonders nördlich des Tiefkerns fällt weiterhin teils ergiebig Schnee. Hier die Neuschneemengen der letzten 3 Stunden.

Neuschnee der letzten 3 Stunden © DWD/UBIMET

Stand 20:45 Uhr – Auch in den Nordalpen turbulent

Knapp 170 km/h wurden im Jura am Abend gemessen, 115 km/h auch in Tannheim in Österreich.

Stand 20:00 Uhr  – BIANCA erreicht Bayern

121 km/h in der letzten Stunde in Stötten auf der Schwäbischen Alb, 111 km/h in Schongau in Oberbayern!

Das Tiefzentrum ist sehr gut an den aktuellen Messwerten des Luftdrucks zu erkennen – um 20 Uhr lag der Kern ziemlich genau über der mittelfränkischen Seenplatte (990 Hektopascal in rot dargestellt):

Stand 19:15 Uhr – Schwere Sturmböen in Baden-Württemberg

Wie erwartet hat der Sturm den Südwesten Deutschlands erreicht, hier die Spitzenböen der vergangenen Stunde:

  • Weilheim-Bierbronnen 111 km/h
  • Pforzheim + Messstetten 103 km/h
  • Klippeneck 102 km/h
  • Kandern-Gupef 96 km/h
  • Karlsruhe 93 km/h

Stand 18:45 Uhr – Tiefzentrum erreicht Deutschland

Auf dem aktuellen Radarbild erkennt man gut das Tief BIANCA inkl. ihrer Fronten. Die Warmfront (rot) bringt nun auch dem Osten Bayerns Schnee, die Kaltfront (blau) erreicht nun Baden-Württemberg, teils sogar mit Gewittern!

Stand 18:15 Uhr – Baden-Württemberg im Fokus

Kürzlich wurden in Frankreich rund um die Vogesen Orkanböen bis 141 km/h (Belmont) gemessen…in diesen Minuten greift der Sturm auch auf den Rheingraben und den Schwarzwald über!

Stand 17:45 Uhr – Kurz vor Winterende markanter Neuschnee

Vielerorts hat es heute so viel geschneit wie den kompletten Winter nicht. Hierzu gehören auch die Ardennen in Belgien…

Stand 17:15 Uhr – Warmfront kommt ostwärts voran

Die Warmfront samt Regen und zumeist Schneefall ist inzwischen bis zur Linien Bielefeld-München vorangekommen. Auch im Großraum Frankfurt ist der Regen nun in Schnee übergegangen:

Im Schwarzwald (im sogenannten Warmsektor des Tiefs) jetzt aber Regen bis 800 m hinauf.

Stand 16:45 Uhr – Sturm etwas stärker als berechnet!

Vorsicht in den kommenden Stunden: Als erstes geht es demnächst mit dem Sturm in den südlichsten Teilen des Saarlands und Rheinland-Pfalz los, v.a. aber im westlichen Baden-Württemberg. Das Tief ist sogar etwas stärker als die Modelle es berechnet haben: In Frankreich wurden schon Böen von 90 bis 110 km/h gemessen, prognostiziert waren ca. 10-20 km/h weniger…

Stand 16:30 Uhr – Europa League-Spiel in Salzburg abgesagt

Stand 16:15 Uhr – 5 bis 10 cm Neuschnee

Hier mal ein Blick auf unsere Neuschneekarte. Verbreitet um 5 cm im Südwesten seit Mitternacht, Hochlagen Schwarzwald und Hunsrück sogar bis 10 cm:

Neuschneemengen seit Mitternacht
Neuschneemengen seit Mitternacht

Stand 15:45 Uhr – Aktuelle Neuschneehöhen

  • Freudenstadt 9 cm
  • Tholey 8 cm
  • Flughafen Hahn 6 cm
  • Berus 5 cm
  • Stuttgart 4 cm
  • Nürburg 2 cm

Stand 15:00 Uhr – Sturmtief BIANCA trifft Paris

Blick zu unseren Nachbarn nach Frankreich, hier wurden vor kurzem Böen von bis zu 117 km/h gemessen. Das war übrigens die höchste Windgeschwindigkeit in der französischen Hauptstadt seit 10 Jahren!

Stand 14:30 Uhr – Kräftiger Schneefall im Südwesten

 

Wie hier in Trier und in Idar-Oberstein schneit es derzeit von der Eifel und dem Westerwald hinab bis zum Schwarzwald kräftig! Die Schneefallgrenze: zwischen tiefen Lagen und rund 400 m (Schwarzwald)…

Stand 14:00 Uhr – Tief noch über Frankreich

Hier erst einmal ein Überblick über die betroffenen Regionen heute. Der Sturm ist v.a. südlich der Linie Saarbrücken-Regensburg ein Thema. Am Alpenrand haben wir die höchste Warnstufe ausgegeben:

Sturmwarnungen
Sturmwarnungen

Nördlich des Tiefs ist der Schnee das große Thema. Jetzt schon 6 cm Neuschnee in Tholey und 5 cm in Berus – beide im Saarland.

Schneewarnungen
Schneewarnungen

 

Quelle Titelbild: pixabay

Erster Schneefall in 12 Jahren in Bagdad

Palmen im Schnee - Adobe Stock

Während bei uns der Winter nicht wirklich in Gang kommt, muss man im östlichen Mittelmeerraum und im Nahen Osten heuer öfter mit teils winterlichen Zuständen rechnen. Dienstagfrüh sorgte aber der letzte Kaltluftvorstoß für ein sehr seltenes Ereignis: Schnee in Bagdad! Im Januar 2008 hatte die auf nur 40 m über dem Meeresspiegel gelegene Hauptstadt Iraks das letzte Mal eine geschlossene Schneedecke erlebt. Laut der offiziellen Meldung der Wetterstation am Flughafen sind Dienstagfrüh bei Temperaturen um den Gefrierpunkt 4 cm Neuschnee zusammengekommen.

Titelbild: Palmen im Schnee – Adobe Stock

Bilanz von Sturmtief Petra

Windrose

Wie erwartet sorgte Tief PETRA für einen ausgesprochen turbulenten Dienstag. Mit schweren Sturmböen und zum Teil sogar orkanartigen Böen zog dessen markante Kaltfront gestern über Österreich hinweg. Die größten Windgeschwindigkeiten aller offiziellen Wetterstationen wurden dabei auf der Buchbergwarte im Wienerwald gemessen, mit 145 km/h tobte der Sturm hier. Mehr als 130 km/h gab es aber beispielsweise auch auf dem Feuerkogel, dem Galzig und auf der Wiener Jubiläumswarte. Noch extremere Windgeschwindigkeiten wurden von einzelnen Stationen der Lawinenwarndienste gemessen: So registrierte die Station am Wetterkoglerhaus im Wechselgebiet Böen von knapp 200 km/h, mehr als 200 km/h gab es sogar am Gipfel des Schneebergs, ehe der Windmesser wohl sturmbedingt den Geist aufgab.

Die Kaltfront brachte neben Sturm und Regen auch ein paar Gewitter, mehr als 200 Blitze wurden österreichweit registriert. In Folge des Sturms waren einige Bahnstrecken und Straßen durch umstürzende Bäume blockiert, Skigebiete mussten den Betrieb einstellen. Die Feuerwehren waren landesweit im Großeinsatz.

Neuschnee in den Nordalpen

Mit der Kaltfront sank auch die Schneefallgrenze rasch vom Hochgebirge bis in die meisten Täler der Nordalpen, seit gestern stauen sich feuchkalte Luftmassen an den Alpen und bringen dort größere Schneemengen. So sind rund um den Arlberg schon etwa 40 cm Neuschnee zusammengekommen, 2 cm meldete heute früh aber zum Beispiel auch Innsbruck. Im Laufe des heutigen Mittwochs wird der anhaltende Schneefall im Nordstau der Alpen allmählich weniger und klingt spätestens in den Abendstunden ab. Ausgewählte 24-stündige Neuschneemengen bis Mittwoch 07 Uhr:

  • Schröcken (V): 43 cm
  • Seefeld (T): 26 cm
  • Pichl (ST): 26 cm
  • Krimml (S): 20 cm
  • Spital / Pyhrn (OÖ): 17 cm
  • Allentsteig (NÖ): 5 cm
  • Mallnitz (K): 4 cm
Schneehöhe am Mittwochmorgen.
Schneehöhe am Mittwochmorgen.

Keine Unwetter mehr diese Woche

In den kommenden Tagen steigt der Luftdruck von Westen her deutlich an, ruhiges und vielerorts sonniges Winterwetter ist die Folge. Dieses hält bis Sonntag an, erst in der neuen Woche kündigt sich wieder eine stürmische Wetterphase an. Auch die Temperaturen erholen sich vom gestrigen Absturz, mit meist 0 bis +10 Grad haben die nächsten Tage wieder leicht überdurchschnittliche Werte zu bieten. Am Sonntag sind nach derzeitigem Stand im Westen des Landes sogar vorfrühlingshafte +13 Grad zu erwarten. Dem Schnee geht es also in den tiefer gelegenen Tälern wieder an den Kragen.

Quelle Titelbild: pixabay

Inversionswetterlagen und Industrieschnee

Industrieanlange im Winter - pixabay.com

Aufgrund eines ausgeprägten Hochdruckgebiets herrscht derzeit über weiten Teilen Mittel- und Osteuropas eine anhaltende Inversionswetterlage. Nebel- und Hochnebelbildung bei Temperaturen oft unter dem Gefrierpunkt ist somit begünstigt. Dank vorübergehender Auflockerungen über Ungarn und der Slowakei wurde gestern ein besonderes Phänomen auf mehreren hochaufgelösten Satellitenbilder erkennbar: Der Industrieschnee! Dieser sorgt im Winter in der Nähe von großen Industrieanlagen oder Kraftwerken für extrem lokalisierte, aber nennenswerte Neuschneeakkumulation.

Schnee (rot eingefärbt) über Ungarn und der Slowakei am 23.01.2020 - NASA-Terra Satellit
Schnee (rot eingefärbt) über Ungarn und der Slowakei am 23.01.2020 – NASA-Terra Satellit
Industrischnee knapp südlich von Budapest am 23.01.2020 - ESA Sentinel-2 Satellit
Industrischnee knapp südlich von Budapest am 23.01.2020 – ESA Sentinel-2 Satellit

Was ist Industrieschnee

Industrieschnee entsteht bei Hochdrucklagen mit tief liegendem Hochnebel oder Nebel durch Emissionen von Wasserdampf und/oder feinen Ruß- und Staubpartikeln vor allem aus größeren Industrieanlagen wie Kraft- oder Heizwerke. Voraussetzung ist eine ausgeprägte Temperaturinversion mit sehr kalter, frostiger Luft in den Niederungen und milder und trockener Luft in mittleren Höhenlagen (am Boden sollte es mindesten 10 Grad kälter sein als oberhalb der Inversion). Häufig ist Industrieschnee nur auf wenige hundert Meter beschränkt, kann aber im Extremfall in kurzer Zeit eine mehrere Zentimeter dicke Schneeschicht verursachen.

Menschengemacht

Aufgrund des generell höheren Schadstoffausstoßes durch das größere Verkehrsaufkommen und die ausgeprägte Industrie hält sich über Städten oftmals eine drei- bis fünfmal höhere Konzentration an Kondensationskernen, was die Entstehung von Nebel und mitunter auch von Niederschlag begünstigt. Allerdings betrifft dies oft nur kleine Teile oder das nähere Umland der Städte, da sich der Niederschlag auf die windabgewandten Seiten der Industrieanlagen beschränkt. Dieser Schnee ist oft feinkörniger als normaler Schnee, da er aus deutlich geringeren Höhen stammt.


Titelbild: Industrieanlange im Winter – pixabay.com

Neuschnee am Wochenende auch im Flachland?

Schnee ist in Wien in diesem Winter eine Rarität.

Bis einschließlich Freitag herrscht unter Hochdruckeinfluss durchwegs ruhiges Winterwetter ohne markante Erscheinungen. In der Nacht auf Samstag erfasst eine Kaltfront Österreich von Westen her, sie überquert am Samstag das ganze Land. Zugleich bildet sich über Norditalien ein Tief, dieses lenkt zusätzlich feuchte Luft heran. Somit kündigen sich vor allem in den Nordalpen von Salzburg ostwärts, unter Umständen aber auch im östlichen Flachland inklusive Wien v.a. ab Samstagabend winterliche Bedingungen ab.

Die Aussichten (Update Do. 10 Uhr)

In der Nacht auf Samstag setzt von Vorarlberg bis Oberösterreich allmählich Schneefall ein, unterhalb von 800 bis 1000 m handelt es sich um Regen.

Am Samstag selbst breiten sich Regen und Schneefall weiter ostwärts aus und erfassen weite Teile des Landes, der Schwerpunkt befindet sich dabei in den Nordstaulagen der Alpen. Im Nordosten schneit es anfangs noch bis in tiefe Lagen, sonst liegt die Schneefallgrenze zwischen 600 und 800 m. Im Laufe der zweiten Tageshälfte kann es dann auch im östlichen Flachland zeitweise leicht schneien, am Abend geht der Schnee aber auch hier bei aufkommendem Nordwestwind zunächst im Wiener Becken, später dann im äußersten Osten in Regen oder Schneeregen über.

Der Sonntag bringt aus heutiger Sicht v.a. in den Alpen vom Karwendel über die Eisenwurzen bis zum Wienerwald zeitweiligen Schneefall. Im Osten liegt die Schneefallgrenze nach aktuellem Stand (Do. 10 Uhr) bei etwa 400 m. Leicht wetterbegünstigt sind Osttirol und Kärnten, hier gibt es teils sonnige Auflockerungen.

Die Mengen:

Am meisten Schnee kommt zwischen Freitagnacht und Sonntagabend in den Nordalpen zusammen, hier sind oberhalb von 700-800 m rund 10 bis 20 cm in Sicht. Weiter herunten in den Tälern (Rhein-, Inn-, Salzachtal) sowie im Flachland fällt entsprechend weniger Schnee. Der Schwerpunkt des Schneefalls liegt aus heutiger Sicht im Bregenzerwald sowie im Bereich der Kitzbüheler Alpen bzw. der Hohen Tauern, hier sind in exponierten Lagen auch Mengen um 30 cm zu erwarten. Abseits der Alpen fällt zwar deutlich weniger Schnee, doch selbst in Wien könnten die ersten Zentimeter des Winters zusammenkommen.

Schneeprognose für das Wochenende (Stand: Do. 10 Uhr). © UBIMET

Schneepremiere in Landeshauptstädten

Bis dato warten mit Wien, St. Pölten, Linz, Bregenz, Graz und Salzburg noch immer sechs Landeshauptstädte auf die erste geschlossene Schneedecke von mindestens 1 cm in diesem Winter. Das kommende Wochenende könnte also besonders im östlichen Flachland einen Totalausfall in punkto Schnee noch abwenden, im bislang schneeärmsten Winter in Wien 1974/75 waren es drei Tage mit Schneedecke. Nichtsdestotrotz wird dieser Winter in der Bundeshauptstadt deutlich unter dem langjährigen Mittel von 32 Schneedeckentagen bleiben.

Wie die nachfolgende Grafik zeigt, gab es bereits im Winter 2013/2014 einen ähnlich schneearmen Winter:

Übersicht der Tage mit einer Schneedecke von mind. 1 cm in sechs Landeshauptstädten.
Übersicht der Tage mit einer Schneedecke von mind. 1 cm in sechs Landeshauptstädten.

Quelle Titelbild: pixabay

Wo bleibt der Schnee?

Grüne Landschaft selbst am Alpenrand auf knapp 1000 m.

Schnee muss man in Deutschland schon fast mit der Lupe suchen – zumindest auf der nachfolgenden Karte mit der Verteilung der Schneedecke am heutigen Dienstag. Nennenswerten Schnee gibt es demnach momentan nur an und in den Alpen, oberhalb von 800 bis 1000 m. In den Mittelgebirgen sind lediglich die höchsten Lagen von der weißen Pracht bedeckt – zu wenig, um auf unserer Karte hervorzustechen:

Kaum Schnee in Deutschland.
Kaum Schnee in Deutschland.

Umso markanter ist die derzeitige Schneearmut, wenn man sich die Situation vor exakt einem Jahr in Erinnerung ruft. Auf dem Brocken beispielsweise lag der Schnee statt knöchel- locker hüfthoch, in Oberbayern türmten sich die Schneemassen mehr als eineinhalb Meter hoch!

Aktuelle Schneehöhen von heute 07 Uhr im Vergleich zum Vorjahr:

Station (Bundesland)
Schneehöhe heute Schneehöhe vor exakt 1 Jahr
Brocken (S-A) 6 cm 125 cm
Fichtelberg (S) 15 cm 100 cm
Zinnwald-Georgenfeld (S) 2 cm 70 cm
Jachenau-Tannern (BY) 2 cm 107 cm
Kreuth-Glashütte (BY) 17 cm 160 cm
Reit im Winkl (BY) 6 cm 140 cm
Ramsau-Schwarzeck (BY) 8 cm 184 cm

In Bildern ausgedrückt ergibt dies ein tristes, weil braunes und grünes Bild der Bundesrepublik.

Im Sauerland ist es selbst für Schneekanonen zu mild, an einen Skibetrieb ist rund um Willingen nicht zu denken:

Kein Schnee im Sauerland.
Kein Schnee im Sauerland.

Schnee gibt es zwar wie eingangs erwähnt auf den höchsten Gipfeln der Mittelgebirge, der Feldberg im Schwarzwald mit seinen knapp 1500 m kann aber auch kein wirkliches Winterfeeling hervorzaubern:

Nur wenig Schnee selbst auf dem Feldberg.
Nur wenig Schnee selbst auf dem Feldberg.

Unwinterlich auch der Blick vom Fichtelberg im Erzgebirge über Oberwiesenthal hinüber nach Tschechien:

Angezuckert: Die höchsten Lagen des Erzgebirges.
Angezuckert: Die höchsten Lagen des Erzgebirges.

Von Sonnenschein und sehr milder Luft profitierte seit Jahresbeginn vor allem der Alpenrand. Wie hier am Hohenpeißenberg knapp 1000 m über dem Meer sieht es in Bayern verbreitet aus:

Frühling im Alpenvorland.
Frühling im Alpenvorland.

Wie geht es weiter?

Ein nachhaltiger Wintereinbruch mit Schnee bis ins Flachland ist weit und breit nicht in Sicht. Von Freitag auf Samstag überquert zwar eine Kaltfront mit etwas Neuschnee den Süden des Landes, oberhalb von 700 bis 900 m kann es dabei vorübergehend mal anzuckern. Danach geht es zwar nicht mehr ganz so mild, aber mehr oder weniger schneelos weiter. Schneefreunde müssen also wohl auf den Februar als letzte Chance hoffen.

Quelle Titelbild: https://www.foto-webcam.eu/webcam/obermaiselstein/

Wie entsteht Kunstschnee?

Kunstschneeproduktion

Am häufigsten werden zur künstlichen Erzeugung von Schnee Schneekanonen eingesetzt. Sie bestehen aus einem Propeller, der einen Luftstrom erzeugt, umgeben von mehreren Düsen. Aus diesen tritt ein einfaches Gemisch aus Wasser und Druckluft aus, der Druck liegt dabei ein Vielfaches über dem normalen Luftdruck. Beim Austritt weitet sich dieses sehr feine Gemisch durch den nun geringeren Druck aus und kühlt ab, winzige Eiskristalle entstehen.

Typischer Aufbau einer Schneekanone
Typischer Aufbau einer Schneekanone (Bild von Hans Braxmeier)

Zusätzliche Düsen zerstäuben feines Wasser, es kristallisiert an den vorhandenen Eiskeimen. Sie werden durch den Luftstrom verbreitet und sinken als feiner Schnee nieder.

Chemische Hilfe

Dieser Vorgang ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt möglich, u.a. abhängig von der vorhandenen Luftfeuchte. Fügt man dem Wasser-Luft-Gemisch auch noch eine Brise Flüssigstickstoff zu, kann Schnee auch bei deutlich positiven Lufttemperaturen erzeugt werden. Der Schmelzpunkt von Stickstoff ist deutlich niedriger als von Wasser, somit wird das Wasser und die Luft vor dem Austritt aus der Düse massiv abgekühlt. Damit sind keine negativen Lufttemperaturen mehr für den Kristallisationsprozess nötig. Neben Stickstoff können theoretisch auch andere chemische Hilfsmittel für die Schnee-Erzeugung bei positiven Temperaturen verwendet werden, vorzugsweise handelt es sich dabei um abgetötete Bakterien. Diese würden dabei jedoch in die Umwelt gebracht, weshalb deren Einsatz in Österreich und Deutschland verboten ist.

Kunstschnee ist in seiner Beschaffenheit immer gleich und härter als natürlicher Schnee, da der Wasseranteil höher ist. Durch die komprimierte Form taut er allerdings wesentlich langsamer.

Titelbild: Adobe Stock

Schneemassen 2019 vs. Schneearmut 2020

So sieht für viele Menschen der perfekte Winter aus.

Der beste Weg, um Schneehöhen zu vergleichen ist neben dem Blick auf die nackten Zahlen die Zuhilfenahme von Webcams. In der Folge haben wir für euch mehrere Bilder zusammengetragen. Sie zeigen einen enormen Unterschied im Landschaftsbild zwischen 2019 und 2018.

Feldkirch:


Dornbirn:


Furkajoch (Vorarlberg):


Oberstdorf (Bayern):


Ein bisschen anders schaut es in den südlichen Landesteilen aus. Dellach im Drautal beispielsweise ähnelt sich 2019 und 2020 sehr – jeweils liegt kein Schnee, sondern nur Raureif.


Abschließend haben wir für euch noch die Schneehöhen an ausgewählten Orten gegenübergestellt. Frappierend die Unterschiede, in Schröcken beispielsweise fehlen eineinhalb Meter auf den Vorjahreswert!

Vergleich Schneehöhen 10. Jänner 2019 vs. 10. Jänner 2020:

Station Schneehöhe 10.1.19 Schneehöhe 10.1.20
Schröcken (VBG) 183 cm 31 cm
Seefeld (TIR) 122 cm 31 cm
Radstadt (SBG) 79 cm 12 cm
Windischgarsten (OÖ) 107 cm 3 cm
Mariazell (STMK) 100 cm 7 cm
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) 31 cm 0 cm
Wien-Hohe Warte 0 cm 0 cm
Kötschach-Mauthen (KTN) 2 cm 1 cm

Quelle Titelbild: pixabay

Über Nacht Neuschnee und Sturm

Ein erstes Frontensystem hat in der Nacht Österreich erreicht und sorgt in den Nordalpen für Regen und Schnee. Dabei hält sich die bodennahe Kaltluft in den Alpentälern hartnäckig, daher gab es in den Früh- und Vormittagsstunden vom Pinz- und Pongau über das Ennstal und Gesäuse bis ins Mur- und Mürztal gebietsweise spiegelglatte Straßen durch gefrierenden Regen.

Vorstoß polarer Kaltluft bringt Neuschnee

Zwischen einen Hoch über Südwesteuropa und einem Tief über Russland kommt es über Osteuropa zu einem kräftigen Kaltluftvorstoß, der am Sonntag die Ägäis erreicht. Auch Österreich wird von diesem Vorstoß polarer Kaltluft gestreift und in der Nacht setzen von Tiroler Unterland bis zum Mariazellerland kräftiger Regen und Schneefall ein. Dabei sinkt die Schneefallgrenze von 700 m von Osten her bis in die Tallagen.

Neuschneemengen Samstagnacht
Neuschneemengen Samstagnacht

Die größten Neuschneemengen kommen vom Hochkönig bis zum Ötscher zusammen, hier sind oberhalb von rund 800 m gute 20 bis 30 cm , lokal sogar bis zu 40 cm Neuschnee zu erwarten. In tieferen Lagen hingegen handelt es sich anfangs um Regen bis Sonntagfrüh sind aber doch verbreitet 5 bis 10 cm möglich. Kaum bzw. kein Schnee fällt westlich von Innsbruck sowie im leeseitigen Süden.

Stürmischer  Alpenostrand und Föhnsturm

Mit Annäherung der polaren Kaltluft frischt der Wind am Alpenostrand am Abend stürmisch auf  und vor allem in der ersten Nachthälfte sind verbreitet Böen von 70-90 km/h zu erwarten. Zwischen Bad Vöslau und Reichenau an der Rax sind stellenweise auch Böen um die 100 km/h zu erwarten.

Sturmwarnungen für Samstagnacht und Sonntagvormittag
Aktuelle Sturmwarnungen für Samstagnacht und Sonntagvormittag www.uwz.at

Gleichzeitig macht sich auch der Nordföhn in den Tallagen von Osttirol und Oberkärnten bis zum Joglland immer öfter bemerkbar. Bereits in der Nacht gibt es hier immer wieder Sturmböen, der Höhepunkt wird hier aber erst Sonntagfrüh bzw. -vormittag erreicht. Dann treten auch in diesen Regionen Sturmböen von 70-90 km/h auf.

Wetterberuhigung im Laufe des Sonntags

Am Sonntag klingt zunächst der Schneefall in den Nordalpen am Vormittag ab, am Nachmittag lässt dann auch der stürmische Nordföhn im Süden deutlich nach. Verantwortlich dafür ist ein Hoch über Südwesteuropa, das allmählich auch die Alpen beeinflusst. In der kommenden Woche setzt sich das ruhige Hochdruckwetter meist fort, nur der Norden wird ab und zu von schwachen Tiefausläufern gestreift. Dazu wird es vor allem auf den Bergen wieder sehr mild, in den schneebedeckten inneralpinen Tallagen baut sich hingegen eine mächtige Inversionswetterlage auf. Hier bleibt es also oftmals bei Dauerfrost.

Zu Weihnachten an der Alpennordseite Regen, auf den Bergen winterlich

Christbaum

Der Alpenraum liegt in den kommenden Tagen unter dem Einfluss einer westlichen bis nordwestlichen Strömung und atlantische Tiefausläufer führen zeitweise feuchte Luftmassen an die Alpennordseite. Die Luft ist allerdings auch relativ mild, weshalb weiße Weihnachten auch heuer im Flachland kein Thema sind. Auf den Bergen und in den Hochtälern  gibt es in den kommenden Tagen hingegen reichlich Neuschnee.

Weiße Weihnachten in den Landeshauptstädten werden immer seltener. © UBIMET

Regen und Schnee

Am Dienstag stauen sich in den Nordalpen viele Wolken und am Morgen gehen vom Salzkammergut bis zum Wienerwald einzelne Regen- bzw. oberhalb von etwa 600 m Schneeschauer nieder. Tagsüber stellt sich vorübergehend trockenes Wetter ein und besonders im Süden und Osten lockert es auf. Im Westen verdichten sich die Wolken hingegen zunehmend und ab etwa Mittag setzt ausgehend von Vorarlberg Regen ein, welcher sich bis zum späten Nachmittag bis nach Oberösterreich ausbreitet. Die Schneefallgrenze steigt dabei vorübergehend gegen 1500 m an, nur im Mühlviertel gibt es noch bis 700 m herab ein paar Schneeflocken. Am Abend erreicht der Regen auch den Osten, im Süden bleibt es hingegen trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 11 Grad.

In der Heiligen Nacht erreicht uns feuchte und mäßig kühle Atlantikluft. © UBIMET

Heilige Nacht, nasse Nacht

In der Nacht auf Mittwoch fällt an der Alpennordseite verbreitet Regen, dabei sinkt die Schneefallgrenze allmählich wieder gegen 1100 bis 900 m ab. Der Christtag verläuft an der Alpennordseite dann weiterhin trüb mit teils kräftigem Regen, oberhalb von 800 bis 1000 m schneit es. Im Donauraum und im Nordosten scheint zwischen einzelnen Regenschauern ab und zu die Sonne, von Kärnten bis ins Südburgenland überwiegt sogar der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen 2 bis 11 Grad. In der Nacht auf den Stefanitag schneit es von den Kitzbüheler Alpen bis zur nördlichen Obersteiermark bis in die meisten Täler.

 

Schneeprognose für den 24. und 25. Dezember 2019. © UBIMET

Auf den Bergen gibt es reichlich Neuschnee, so sind oberhalb von etwa 2000 m 50 bis 80 cm Neuschnee zu erwarten, am Arlberg sowie von den Hohen Tauern bis zum Toten Gebirge vereinzelt auch etwas mehr. Weiße Weihnachten gibt es heuer somit in den Alpen ab einer Seehöhe von etwa 1000 m sowie generell in Osttirol.

Stefanitag bringt Besserung

Am Stefanitag gehen vom Salzkammergut bis zum Wienerwald anfangs noch ein paar Regen- oder Schneeschauer nieder, wobei die Schneefallgrenze bei etwa 400 m liegt. Im Tagesverlauf macht sich dann ein Zwischenhoch bemerkbar und die Wolken lockern auf. Die meisten Sonnenstunden gibt es einmal mehr von Osttirol über Kärnten bis ins Südburgenland. Die Temperaturen steigen auf 1 bis 8 Grad mit den höchsten Werten im Südosten.

Neues Jahr, neues Glück

Nach einer vorübergehenden kühlen Phase rund um den 29. Dezember deuten die Modelle zum Jahresende auf einen Temperaturanstieg hin. Der Dezember wird in Summe somit deutlich zu mild ausfallen, derzeit liegt die Abweichung im Flächenmittel bei +2,4 Grad. Winterwetter war im Flachland bislang eher die Ausnahme, klimatologisch betrachtet gibt es die höchste Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke im Donauraum sowie im Osten und Südosten des Landes aber erst Ende Jänner. Schneefreunde können also durchaus noch auf einen richtigen Flachlandwinter hoffen.

 

Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke im Laufe des Winters. © UBIMET

Titelbild © Adobe Stock

256 km/h: Schwerer Schneesturm in Island

Schwerer Schneesturm in Island.

Verantwortlich für den Blizzard auf der Insel im Nordatlantik ist das kräftige Orkantief SIRO. Auf der Bodendruckkarte von vergangener Nacht erkennt man dessen Kern knapp östlich von Island. Auf der Rückseite des Tiefs strömt seit gestern sehr kalte Luft Richtung Island. Der Druckunterschied ist dabei enorm. Im Tiefkern beträgt der Luftdruck nur 950 Hektopascal, auf der Nordwestseite Islands dagegen 990 hPa. 40 hPa Unterschied auf so kleinem Raum kann nur eines bedeuten: STURM!

Orkantief SIRO über dem Nordatlantik.
Orkantief SIRO über dem Nordatlantik.

In Folge des Sturms und der massiven Schneeverfrachtungen gibt es auf der Insel derzeit unzählige Straßensperren (= „Durchfahrt verboten“-Symbol auf Karte):

Zahlreiche Straßen sind derzeit gesperrt.
Zahlreiche Straßen sind derzeit gesperrt.

Kein Wunder, wenn man sich die Windgeschwindigkeiten ansieht. In der Hauptstadt Reykjavik peitschte der Nordwind mit Böen bis zu 120 km/h durch die Straßen, noch heftiger erwischte es das hügelige Inselinnere. So wurden an der Station Skálafell knapp östlich von Reykjavik gestern Abend mittlere (!) Windgeschwindigkeiten von 209 km/h (58 m/s in Grafik ) gemessen. Die Böen erreichten sogar Tempo 256 km/h (71 m/s in Grafik)! Zur Einordnung: Solche Windgeschwindigkeiten entsprechen einem Hurrikan der Kategorie 4 von 5.

Verlauf der Wetterstation Skalafell.
Verlauf der Wetterstation Skalafell.

Abschließend haben wir für euch ein paar eindrucksvolle Bilder bzw. Videos aus Island zusammengetragen:

Quelle Titelbild: pixabay

Mittwochmorgen Glättegefahr in der Mitte

Nach kurzen Zwischenhocheinfluss nähert sich in der Nacht auf Mittwoch die Front von Orkantief SIRO, das mit seinem Zentrum knapp südlich von Island liegt. Im Vorfeld der Front verläuft die Nacht oftmals noch klar, somit kann es kräftig auskühlen. In der Höhe kommt hingegen vorübergehend etwas mildere Luft nach Deutschland. Damit sind die Voraussetzungen für möglichen gefrierenden Regen geschaffen.

Glätte vor allem in der Mitte

Nach einer anfangs klaren Nacht setzt nach Mitternacht vom Saarland bis zur Nordsee leichter Regen ein, dabei kann es vor allem vom Hunsrück über das Moseltal bis in die Eifel glatt werden durch gefrierenden Regen. Bis zum Morgen breiten sich der Regen langsam ostwärts aus über Hessen bis nach Unterfranken und den Thüringer Wald aus.

Regionen mit der größten Glatteisgefahr
Regionen mit der größten Glatteisgefahr @UBIMET

Mit dem Regen ist in den betroffenen Gebieten mit spiegelglatten Verkehrswegen zu rechnen, somit kann es im dichten Frühverkehr zu witterungsbedingten Verzögerungen kommen.

Entspannung am Vormittag

Im Laufe des Vormittags entspannt sich allmählich die Lagen aufgrund zweierlei Faktoren. Die bodennahe Kaltluft wird allmählich abgebaut und gleichzeitig fließt aus Westen in der Höhe wieder kältere Luft nach Deutschland. Somit sinkt die Schneefallgrenze allmählich gegen 500 m ab. Zum Abend hin schneit es im Osten von Bayern teilweise bis in tiefe Lagen.

Neuschneemengen Mittwochnachmittag und Abend
Neuschneemengen Mittwochnachmittag und -abend @UBIMET

Am Donnerstag fällt oberhalb von 300 bis 600 m ab und zu ein wenig Schnee, am häufigsten schneit es noch im Südosten. In der Nacht auf Freitag setzt dann im Westen kräftiger Schneefall ein, der aber bald bis in höchsten Lagen in Regen übergeht und einen milderen Wetterabschnitt einläutet.

Titelbild: Adobe Stock

1. Advent: Etwas Schnee im Südwesten

Zwischenhoch ROMY sorgt am Samstag für zunehmend freundliches Wetter, nur mehr vereinzelt ziehen noch schwache und kurze Schauer durch. Allerdings zieht Tief OLAF bis zum Sonntag vom Atlantik nach Südwesteuropa und spaltete sich dort in mehrere Teiltiefs auf.

Frontenkarte für Sonntag

Dabei nähert sich ein Randtief am Sonntag dem Südwesten von Deutschland an.

Etwas Schnee zum 1. Advent

Der Sonntag startet im Südwesten bereits mit dichten Wolken und am Vormittag setzt im Saarland und im Südwesten Regen ein. Besonders in Oberschwaben und im Bereich der Alb besteht dabei Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Im Tagesverlauf breitet sich der Regen etwa bis auf die Linie Eifel-Fränkische Alb aus und die Schneefallgrenze sinkt von Norden her auf 700 bis 300 m ab.

Neuschneeprognose. © UBIMET

Die Niederschlagsmengen fallen meist gering aus, sodass sich in den betroffenen Regionen oftmals nur eine hauchdünne Schneedecke ausbildet. Etwas mehr Schnee kann in höheren Lagen der Eifel, vom Hunsrück sowie in der Nacht dann auch am Alpenrand fallen. Streckenweise kann es hier also zu winterlichen Straßenverhältnisse kommen. In der Nacht zieht der leichte Schneefall dann in Richtung Alpenrand ab.

Am Montag Schneeschauer im Osten

Am Montag klingt der leichte Schneefall an den Alpen rasch ab und Deutschland liegt zwischen Hoch SARENA über Westeuropa und Tief NICOLAS am Nordkap in einer kalten Nordströmung.

Großwetterlage am Montag
Großwetterlage am Montag ©UBIMET

Dabei ist die polare Kaltluft vor allem im Osten auch schaueranfällige. Somit sind besonders in Brandenburg, Berlin und Sachsen einzelne Schneeregen- und Schneeschauer zu erwarten. In weiterer Folöge setzt sich dann SARENA durch und über Deutschland bildet sich eine kräftige Inversionswetterlage auf. Vor allem in der Südhälfte bleibt es dann in den Niederungen kalt und nebelanfällig, auf den Mittelgebirgen wird es bis zur Wochenmitte hingegen markant milder.

Titelbild: Adobe Stock

Die Gesichter des Schnees – Teil 2

Schnee verändert sich im Laufe der Zeit

Nicht nur wir werden alt, sondern auch der Schnee. Im ersten Teil (Link einfügen) unserer Serie ging es um die Entstehung des Schnees und wie die verschiedenen Entstehungsarten genannt werden. Heute sehen wir uns die Bezeichnungen nach dem Alter genauer an:

Neuschnee

Neuschnee ist in seiner Kristallform noch klar erkennbar. Im Wintersportbereich wird meist von Neuschnee gesprochen, wenn er weniger als drei Tage alt ist. In der Meteorologie wird jene Menge als Neuschnee bezeichnet, die bei der Messung (meist frühmorgens) in den letzten 24 Stunden gefallen ist.

Wildschnee

Als Wildschnee wird ein sehr lockerer, pulvriger Neuschnee bezeichnet.

Wildschnee in den Karpaten
Wildschnee in den Karpaten

Altschnee

Altschnee ist älter als drei Tage und hat bereits viel von seiner ursprünglichen Kristallform eingebüßt.

Harsch

Harsch ist Altschnee, bei dem die oberste Schicht durch Antauen und erneutes Gefrieren zu einer festen Kruste geworden ist. Der Schnee darunter bleibt pulverig. Oberflächlich durchweichter und wieder durchfrorener Schnee wird als Bruchharsch bezeichnet, während sich Windharsch bei feuchtem Wind als Kruste auf dem Altschnee bildet.

Schwimmschnee

Schwimmschnee ist eine besondere Form von Altschnee. Er entsteht, wenn eine Schneedecke einen Temperaturgradienten von mehr als 0,25°C pro cm aufweist und die Kristalle des Altschnees eine charakteristische Kelchform annehmen. Schwimmschnee rieselt aus der Hand ähnlich wie Zucker und ist aufgrund seiner sehr schlechten Verbundeigenschaften ein wesentlicher Faktor bei der Bildung von Schneebrettern.

Büßerschnee

Büßerschnee ist eine weitere spezielle Form von Altschnee. Er besteht aus einem Feld von spitzen Säulen, welche in Richtung der stärksten Sonneneinstrahlung zeigen. In den Alpen ist dies nur an Südhängen möglich, die einzelnen Schneesäulen können hier meist nur 10 bis 20 cm hoch werden. In den Hochgebirgen der Tropen und Subtropen sind dagegen Höhen von bis zu 6 m oder noch mehr möglich, da die Sonneneinstrahlung dort stärker und steiler ist. Die Säulen entstehen, wenn der Schnee durch geringe Unterschiede in Farbe, Härte oder Form unterschiedlich stark schmilzt oder sublimiert.

Firn

Firn ist durch wiederholte Schmelz- und Gefriervorgänge verdichteter Schnee, der mindestens ein Alter von einem Jahr aufweist. Mit einer Dichte von 400 bis 800 g/m³ ist er bereits rund vier Mal schwerer als gebundener Neuschnee. Aus Firnschnee kann bei weiterer Verdichtung mit der Zeit Gletschereis entstehen.

Firn - klassischer Frühlingsschnee
Firn – klassischer Frühlingsschnee

Im letzten Teil unserer Serie beschäftigen wir uns mit dem Feuchtigkeitsgehalt des Schnees. Je nach Feuchtigkeitsgehalt ändert sich nämlich auch das Erscheinungsbild des Schnees.

Titelbild: Adobe Stock

Neue Niederschlagsrekorde in Südösterreich

Heftige Regenfälle im Herbst.

Die Wetterlage in den vergangenen 3 Wochen war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kalte Luft stieß westlich von uns ins Mittelmeer vor, dort bildeten sich in der Folge kräftige Tiefdruckgebiete. Diese lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten.

Grafisch aufbereitet sieht das Ganze folgendermaßen aus: Hotspot oder besser gesagt Wetspot war ganz klar Oberkärnten:

Große Regen- und Schneemengen im Süden und Südwesten.
Große Regen- und Schneemengen im Süden und Südwesten.

Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze Kärnten-Slowenien zusammengekommen, 723 l/m² sind mehr als beispielsweise in Wien in einem gesamten Jahr im Mittel fällt! Mehr als 500 l/m² gab’s aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee:

Die nassesten Orte im November 2019 bislang.
Die nassesten Orte im November 2019 bislang.

Im langjährigen Mittel kommen im Süden in einem November „nur“ 80-150 l/m² zusammen, die Abweichungen hierzu sind enorm. Auf der folgenden Grafik sind genau diese dargestellt. So hat es z.B. in Spittal an der Drau bislang schon 5-mal (in Grafik: 540%) mehr geregnet und geschneit als üblich!

Im Süden und Südwesten viel zu nass.
Im Süden und Südwesten viel zu nass.

Folglich können wir schon jetzt – eine Woche vor Monatsende – zahlreiche neue Novemberrekorde vermelden. Diese haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Bemerkenswert zwei Fakten:

  • mehr als 30 Stationen haben ihren Novemberrekord geknackt
  • Kals hat seinen 103 Jahre alten Rekord sogar regelrecht pulverisiert (alt: 176 l/m²  — neu: 275 l/m²)
Station Niederschlag November 2019 November-rekord Jahr Differenz zu Rekord
Spittal 474 303 2000 171
Sonnblick 482 319 2002 163
Mallnitz 456 316 2002 140
Virgen 269 150 2012 119
Feldkirchen 280 173 2010 107
Kals 275 176 1916 99
Weißensee 504 412 2000 92
Lienz 415 331 2002 84
Obervellach 433 352 2002 81
Millstatt 348 275 2000 73
Krimml 213 146 1966 67
Rauris 266 203 1947 63
St. Michael/Lungau 261 199 2000 62
Sillian 384 323 2002 61
Flattnitz 334 275 2000 59
Fresach 340 289 2000 51
Tamsweg 225 176 1996 49
Bad Bleiberg 379 332 2000 47
Mayrhofen 207 184 1979 23
Kornat 587 568 2002 19
Kanzelhöhe 270 253 2000 17
Gröbming 140 124 2007 16
Bischofshofen 138 123 2007 15
Pörtschach 243 239 2000 4
Zell am See 205 202 1947 3
Seckau 133 131 1893 2

Zudem stellten auch Arriach, St. Johann und St. Veit / Pongau, Mariapfarr, Murau und Bad Gastein neue Bestmarken für den November auf.

Auch in St. Jakob im Defereggental sowie in Döllach dürfte es einen neuen Novemberrekord gegeben haben, an diesen beiden Stationen gab es zuletzt allerdings leider Datenlücken.

Kommt da noch mehr?

Laut den Berechnungen des europäischen Wettermodells sind bis zum kommenden Wochenende und somit dem Monatswechsel in den betroffenen Regionen noch einmal 20 bis 30 l/m² zu erwarten. Nicht die Welt, aber ausreichend, dass noch ein paar weitere Stationen einen neuen Niederschlagsrekord aufstellen werden.

Nicht mehr allzu viel Niederschlag bis Ende November.
Nicht mehr allzu viel Niederschlag bis Ende November.

Quelle Titelbild: adobe stock

Große Regen- und Schneemengen in den Südalpen

Schneemassen in den Alpen

Verantwortlich für dieses extreme Herbstwetter ist das Tief namens LUIS. Heute Mittag (siehe nachfolgende Wetterkarte) weist das Tief gleich zwei Kerne auf, einen über Nordwestfrankreich und einem über dem Löwengolf. Dabei lenkt das Tief von Süden her sehr feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen, die dort regelrecht ausgepresst wird und zu enormen Regen- und Schneemengen führt. Eine ganz ähnlich Wetterlage gab es in den vergangenen Wochen ja auch im Süden Österreichs und in Südtirol.

Tief LUIS sorgt für extreme Niederschläge
Tief LUIS sorgt für extreme Niederschläge

Die Niederschlagsmengen, die beispielsweise das deutsche Wettermodell berechnet, sind wahrlich beeindruckend. 200 bis 400 l/m² kommen bis Sonntagabend zusammen, vereinzelt in den Ligurischen Alpen sogar noch mehr. Zum Vergleich: In Berlin fallen in einem Jahr (!) durchschnittlich 550 l/m², in Frankfurt 630 l/m².

Massive Regen- und Schneemengen in der Schweiz, Italien und Frankreich.
Massive Regen- und Schneemengen in der Schweiz, Italien und Frankreich.

Besonders betroffen sind dabei folgende Regionen:

  • Cevennen (FRA)
  • Provence (FRA)
  • Ligurien (ITA)
  • Piemont (ITA)
  • Aostatal (ITA)
  • Wallis (CH)
  • Tessin (CH)

Aus dem Wallis stammt auch das folgende Webcam-Bild. In Simplon-Dorf auf 1470 m sind bislang schon 40 cm Neuschnee zusammengekommen. Derzeitige Gesamtschneehöhe rund 110 cm!

Massive Neuschneemengen in Simplon.
Massive Neuschneemengen in Simplon.

Auch im Tessin tiefster Winter: Bosco Gurin misst ebenfalls mehr als 1 Meter Schnee:

Dementsprechend hoch ist die Lawinengefahr, in Italien herrscht lokal sogar die höchste Warnstufe 5! Für November ist das absolut außergewöhnlich:

Gleichzeitig tobt an der Alpennordseite ein Föhnsturm. In Meiringen wurden sogar schon 138 km/h gemessen, 120 waren es im Wintersportort Adelboden. Hier eine Übersicht der Spitzenböen in der Schweiz:

Föhnsturm an der Alpennordseite.
Föhnsturm an der Alpennordseite.

Heftige Unwetter mit Schnee und Regen im Österreich

Der Schwerpunkt der Unwetter lag in der Mitte des Landes. Hier fielen in einem Streifen vom Süden bis zu den Tauern verbreitet über 100 l/m².

Niederschlagssumme am 17.11.2019 © UBIMET

Da in den Tagen zuvor auch immer wieder Tiefs viel Schnee in die höheren Lagen gebracht hatten, waren die Auswirkungen nun entsprechend heftig. Sowieso ist der November in den betroffen Regionen bisher rekordverdächtig nass, wie auf der unten stehenden Graphik zu ersehen ist. Die Graphik beschriebt die prozentuale Abweichung vom durchschnittlich Niederschlag, der in einem November fällt.

Abweichung zum durchschnittlichen Novemberniederschlag. © UBIMET
Abweichung zum durchschnittlichen Novemberniederschlag. © UBIMET

Dies alles führte dann in Summe zu heftigen Auswirkungen. Es gab mancherorts Lawinen, wie das folgende Beispiel zeigt.  Zudem gab es aufgrund der gesättigten Böden Murenabgänge, sodass die Zufahrt zu manchen Orten nicht möglich oder zu gefährlich ist. In Folge eines solchen Abgangs ist eine Person verstorben