Meteorologischer Winterbeginn nach Maß

Schnee über Nacht

Der Auftakt in den meteorologischen Winter könnte kaum passender ausfallen. Seit der vergangenen Nacht schneit es insbesondere in Niederösterreich und in Wien. Die Bundeshauptstadt meldete in der Früh immerhin 3 cm Neuschnee und damit ebenso viel der weißen Pracht wie beispielsweise in Warth am Arlberg. Besonders im östlichen Flachland lässt sich der Pulverschnee heute auch noch genießen, denn hier verharren die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Weiter nach Westen zu geht es dem Schnee bei Temperaturen von bis zu +5 Grad am Nachmittag dagegen schon wieder an den Kragen.

Die verschneite Bundeshauptstadt.
Die verschneite Bundeshauptstadt.

Zweistellige Plusgrade

Die Winterfreuden zu Beginn der kalten Jahreszeit sind aber auch im Osten nur von kurzer Dauer. Bereits am Sonntag schaffen es die Temperaturen verbreitet ins Plus, einzig im Waldviertel hält sich da und dort noch die Frostluft mit Werten um den Gefrierpunkt. In der neuen Woche gerät Österreich dann unter den Einfluss einer lebhaften Westströmung, noch mildere und feuchte Luftmassen vom Atlantik erreichen uns. So steigen die Temperaturen am Montag schon auf 5 bis 14 Grad, wobei es im Osten noch verhältnismäßig frisch bleibt. Hier bringt dann stürmischer Westwind am Dienstag den Luftmassenwechsel, Temperaturen bis zu 15 Grad lassen den Schnee endgültig verschwinden. Auch die darauffolgenden Tage lassen keine wirklichen Wintergefühle zu, die nächste markante Kaltfront kündigt sich dann erst für das zweite Adventwochenende an.

Hintergrund: Astronomische vs. meteorologische Jahreszeiten

Der astronomische Winter beginnt auf der Nordhalbkugel auch heuer erst kurz vor Weihnachten, genau gesagt am 21. Dezember. Dieser Tag ist auf der Nordhalbkugel auch gleichzeitig der kürzeste Tag des Jahres, die Sonne steht dann senkrecht über dem südlichen Wendekreis auf der anderen Seite der Erdkugel. Warum es neben den astronomischen Jahreszeiten auch die sogenannten meteorologischen gibt, hat einen einfachen Grund. Meteorologische Statistiken über die Jahreszeiten lassen sich nur schwer erstellen, wenn der Beginn ebendieser mitten im Monat liegt und dann auch noch schwankt. Deshalb wurde noch in Zeiten ohne Computer die Entscheidung getroffen, die meteorologischen Jahreszeiten immer an den Monatsersten beginnen zu lassen.

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