Bereits vor ein paar Tagen haben wir hier über die Hitze am Kältepol Sibiriens berichtet. Bis auf 38 Grad stiegen die Temperaturen kürzlich in Werchojansk. Wenn dieser Wert verifiziert wird, handelt es sich um die höchste je gemessene Temperatur innerhalb des Nördlichen Polarkreises.
Das war jedoch nur das Tüpfelchen auf dem „I“, denn bereits der gesamte Monat Mai war in dieser Region um 5 bis 10 Grad zu warm (siehe dunkelrote Fläche auf der nachfolgenden Weltkarte):
Auch für die kommenden 7 Tage sieht es bezüglich Hitze und Trockenheit in Teilen Sibiriens nicht wirklich besser aus, zum Teil betragen die Abweichungen zum langjährigen Mittel Richtung Polarmeer +15 bis +20 Grad!
In Folge der Hitze und der Trockenheit sind in den vergangenen Wochen zahlreiche Wald- und Torfbrände ausgebrochen, auf folgendem Satellitenbild (mit den Maßen 2000×2000 km!) gut als orangene Flecken zu erkennen. Gegen 72 größere Brände kämpfen die russischen Behörden aktuell.
Zum Teil kommen die Flammen den zumeist kleinen Ortschaften gefährlich nahe:
Fire brigade trying to stop the fire which is getting close to Suturuokha, Yakutia #Siberia #Arctic #wildfires https://t.co/2B0aLkKSCP pic.twitter.com/uCxg8sI4CX
— Kirill Bakanov (@WeatherSarov1) June 22, 2020
Wenig überraschend ist angesichts der anhaltend extrem hohen Temperaturen auch der starke Rückgang des Meereises der Ostsibrischen See, hier steuern wir 2020 auf ein neues Rekordminimum zu!
Unsurprisingly, this is reflected in #Arctic sea ice data for the region along the Siberian coast. Ice extent is a record low for the date (red line) and at levels several weeks earlier than in the 1980/90s (purple lines). Data from @NSIDC. https://t.co/7di9Hl3ALg pic.twitter.com/YjkLpSz2Pl
— Zack Labe (@ZLabe) June 23, 2020
Quelle Titelbild: Adobe Stock