Halbzeit: Ein Sommer wie damals

Das Gänsehäufel in Wien - Datenquelle: Stadt Wien – data.wien.gv.at

Manchen Medienberichten zufolge könnte man glauben, 2020 wird das Jahr ohne Sommer sein. Wirft man aber einen Blick auf die Klima-Anomalien für die erste Sommerhälfte, so ergibt sich in der Realität ein ganz anderes Bild. Bislang war die warme Jahreszeit landesweit nämlich nahezu perfekt durchschnittlich temperiert. Auch regional sind keine markanten Anomalien im Vergleich zum langjährigen Mittel zu vermerken, die meisten Stationen pendeln zwischen +0,5 und -0,5 Grad Abweichung zum Mittel:

Temperaturanomalie für den laufenden Sommer bis zum 17.07. - UBIMET
Temperaturanomalie für den laufenden Sommer bis zum 17.07. – UBIMET

Hingegen verliefen die Sommer der vergangenen 10 Jahre nicht nur subjektiv tatsächlich anders: Sie waren dermaßen warm, dass jetzt ein ganz normaler Sommer schon als zu kühl empfunden wird. Dies kann man sehr gut verdeutlichen, indem man die Anzahl an heißen Tagen (Höchsttemperatur mehr als 30°C) in ausgewählten Städten aufsummiert und für die vergangenen 15 Jahre darstellt. Auch wenn der Sommer 2020 temperaturmäßig sehr durchschnittlich ist, könnte er im Vergleich mit den vergangenen 15 Jahren mit einer rekordverdächtig niedrigen Anzahl an Hitzetagen zu Ende gehen.

Anzahl heiße Tage in den letzten 15 Jahren für ausgewählte Städte - UBIMET
Anzahl heiße Tage in den vergangenen 15 Jahren für ausgewählte Städte – UBIMET

Was oft vergessen wird: Das gesamte bisherige Jahr ist trotz des normalen Sommers immer noch viel zu warm: Landesweit liegt die Temperatur knapp 1,5°C über dem langjährigen Mittelwert.

Temperaturanomalie für das laufende Jahr bis zum 17.07. - UBIMET
Temperaturanomalie für das laufende Jahr bis zum 17.07. – UBIMET

Eines stimmt aber wirklich: Der Sommer war bislang nahezu überall zu nass! Bis auf die Nordalpen kam vielerorts mehr Regen als üblich zusammen. Vor allem an einigen Wetterstationen im Nordosten des Landes ist das Niederschlagssoll des gesamten Sommers schon erreicht!

Niederschlagsabweichung für den laufenden Sommer bis zum 17.07. - UBIMET
Niederschlagsabweichung für den laufenden Sommer bis zum 17.07. – UBIMET

Verantwortlich für diese milde und oft unbeständige Jahreszeit waren zahlreiche Höhentiefs und Höhentröge, die öfter als in einem durchschnittlichen Sommer den Süden und Südosten Europas erreicht haben (blaue Farben auf der Karte unten).

Anomalie der Wetterlage in etwa 5000 m Höhe in Juni 2020 - NOAA/PSL https://psl.noaa.gov/
Anomalie der Wetterlage in etwa 5000 m Höhe in Juni 2020 – NOAA/PSL https://psl.noaa.gov/

Titelbild: Gänsehäufel 1956 und 2019
Datenquelle: Stadt Wien – data.wien.gv.at

Zwischenhochwetter am Samstag

Wetterlage am heutigen Samstag - ECMWF, UBIMET

Der Samstag war vor allem in einem Streifen von Mecklenburg-Vorpommern bis Baden-Württemberg recht sonnig. Westlich davon sowie ganz im Südosten waren hingegen zum Teil zahlreiche Wolken unterwegs. Grund dafür ist ein sogenanntes Zwischenhoch, das sich über Mitteleuropa erstreckt und zwischen einem Höhentief über Südosteuropa und den atlantischen Frontensystemen liegt.

Sonnenstunden bis 16 Uhr in Deutschland - DWD, UBIMET
Sonnenstunden bis 16 Uhr in Deutschland – DWD, UBIMET
Höchstwerte am 18.07. in Deutschland - DWD, UBIMET
Höchstwerte am 18.07. in Deutschland – DWD, UBIMET
Wetterlage am heutigen Samstag - ECMWF, UBIMET
Wetterlage am heutigen Samstag – ECMWF, UBIMET

Höhentief bringt bis zu 50 l/m² Regen entlang der Nordalpen

Regenschirmwetter

Das sonnige Wetter der vergangenen Tage geht zur Wochenmitte mit Eintreffen einer langsam ziehenden Kaltfront aus Westen zu Ende. Am Donnerstag tropft dann ein Höhentief von der großräumigen Strömung ab und verlagert sich mit seinem Zentrum nach Polen, wo es bis zum Wochenende beinahe stationär liegen bleibt. Dabei steuert das Tief aus Norden feuchte und labile Luftmassen zu den Ostalpen.

Die größten Regenmengen zeichnen sich dabei mit verbreitet 30 bis 50 l/m² in den Nordstaulagen vom Bregenzerwald und dem Außerfern über das Loferer Land und das Salzkammergut bis zum Mariazellerland ab, im Südosten fällt am wenigsten Regen.

Vorhergesagte Niederschlagsmengen vom Mittwochmittag bis Samstagmittag - UBIMET
Vorhergesagte Niederschlagsmengen vom Mittwochmittag bis Samstagmittag – UBIMET
Höhentief über Polen am Freitag 17.07. um 03 UTC - ECMWF, UBIMET
Höhentief über Polen am Freitag 17.07. um 03 UTC – ECMWF, UBIMET

Bislang verlief der Juli besonders im Westen deutlich zu trocken. Mit den vorhergesagten Regenmengen wird aber hier das monatliche Niederschlagsdefizit bis zum Wochenende Geschichte sein.

Abweichung der Niederschläge im Vergleich zum Klimamittel bis zum 12.07.2020 - UBIMET
Abweichung der Niederschläge im Vergleich zum Klimamittel bis zum 12.07.2020 – UBIMET

 

Titelbild: Regenschirmwetter – pixabay.com

Durchwachsener Sommer lindert Trockenheit

Unbeständiges Sommerwetter - © pixabay.com / susnpics

Der Sommer 2020 ist bis dato außergewöhnlich gewöhnlich: Durchschnittlich temperiert und häufig wechselhaft. Österreichweit fielen bis zum 03.07. rund 30% mehr Regen als laut Klimamittel zu erwarten sind. Im Nordosten ist die laufende Jahreszeit sogar deutlich zu nass. Vor allem vom Tullnerfeld bis zum Thayatal kam örtlich schon das Doppelte der üblichen Niederschläge im Zeitraum 01.06. bis 03.07. zusammen.

Niederschlagsanomalien für den Sommer bis zum 04.07. - UBIMET
Niederschlagsanomalien für den Sommer bis zum 04.07. – UBIMET

Nach einem deutlich zu trockenen Start in das Jahr 2020 sorgten der Mai und vor allem der Juni im Norden und Osten für eine Linderung der Trockenheit. Die langfristige, über mehrere Jahre entstandene Dürre, die besonders das nördliche und östliche Flachland betrifft, bleibt aber im nach wie vor zu niedrigen Grundwasserspiegel gut sichtbar. Die Region, die im laufenden Jahr – also bis zum 03.07. – noch einen leichten Nachholbedarf aufzeigt, ist hingegen der Süden.

Niederschlagsanomalien für das Jahr 2020 bis zum 04.07. - UBIMET
Niederschlagsanomalien für das Jahr 2020 bis zum 04.07. – UBIMET

Hauptgrund für die ergiebigen Niederschläge waren mehrere Höhentiefs, die im Frühsommer rund um den Alpenraum für unbeständiges Wetter sorgten. Die Klima-Anomalien der Druckgebilde in etwa 5000 Meter Höhe für den Juni zeigen die oft aufgetretenen Skandinavienhochs (rote Farben) und die Häufung von Höhentiefs und Höhentrögen über Mittel- und Südeuropa (blaue Farben) im Vergleich zur Normalität.

Anomalien der geopotentiellen Höhe in 500hPa für den Juni 2020. Höhentiefs waren in den blauen Regionen häufiger als in einem durchschnittlichen Juni - NOAA-PSL https://psl.noaa.gov/
Anomalien der geopotentiellen Höhe in 500hPa für den Juni 2020. Höhentiefs waren in den blauen Regionen häufiger als in einem durchschnittlichen Juni – NOAA-PSL https://psl.noaa.gov/

Noch mehr Niederschläge in Sicht

Die aktuellsten Modellläufe deuten darauf hin, dass es auch in der ersten Julihälfte oft unbeständig bleiben wird. Eine aufziehende Kaltfront sorgt bereits in der Nacht auf Dienstag vor allem im Südwesten Österreichs für kräftigen, gewittrig durchsetzten Regen. Von den Karawanken und den Karnischen Alpen bis zum Grazer Bergland sind verbreitet 20 bis 50 l/m² in Reichweite.

Vorhergesagte, 24-stündig akkumulierte Niederschlagsmengen bis Dienstag 07.07.2020 14 Uhr MESZ - UBIMET
Vorhergesagte, 24-stündig akkumulierte Niederschlagsmengen bis Dienstag 07.07.2020 14 Uhr MESZ – UBIMET

Auch zur Monatshälfte hin sind laut probabilistischen Mittelfristvorhersagen längere, trockene Periode nicht in Sicht. Wirft man ein Auge auf die Niederschlagsvorhersagen bis zum 13.07. für Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck, so stehen uns zum kommenden Wochenende hin  neuerlich Regenchancen bevor.

Mittelfristige, probabilistische Prognose der Niederschlagsmengen für ausgewählte Städte vom 04.07. bis zum 13.07. - ECMWF
Mittelfristige, probabilistische Prognose der Niederschlagsmengen für ausgewählte Städte vom 04.07. bis zum 13.07. – ECMWF

 

Titelbild: Unbeständiges Sommerwetter – © pixabay.com / susnpics

Blitzreport Juni 2020

Blitze am Nachthimmel

Vom 1. bis 30. Juni registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 1.019.795 Blitze (Boden- und Wolkenblitze). Das sind etwas weniger Entladungen als in den vergangenen Jahren. Speziell der Unterschied zum Juni des vergangenen Jahres ist groß, 2019 wurden mit knapp 2,1 Millionen Blitzen etwa doppelt so viele Blitze registriert. Die meisten Blitze wurden am 13. Juni detektiert.

Spitzenreiter Bayern

Mit exakt 190.827 Blitzen führt Bayern das Bundesländer-Ranking an, jedoch dicht gefolgt von Niedersachsen mit 184.078 und Brandenburg mit 169.338 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Bremen das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es diesen Monat lediglich 337 Blitze. Im Bezug auf die Blitzdichte hat hingegen Hamburg die Nase vorne: Mit rund 6 Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Hansestadt vor Brandenburg und Sachsen-Anhalt mit je knapp 5 Blitzen pro Quadratkilometer.

Blitzreichste Landkreise in Brandenburg

Auf Landkreisebene liegt Brandenburg in Führung: Die Kreise mit den meisten Blitzen in diesem Juni waren Jerichower Land, Barnim und Oder-Spree. Die höchste Blitzdichte gab es dagegen in Wolfsburg (Niedersachsen) mit 28 Blitzen pro Quadratkilometer.

Stärkster Blitz in Eisenhüttenstadt

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Brandenburg im Kreis Oder-Spree gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 372.000 Ampere am Abend des 13. Juni in Eisenhüttenstadt. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 23.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.

Weniger Blitze als üblich

Nicht nur der Juni war durch verhältnismäßig wenig Gewitter geprägt, vor allem auch der Mai zeigte sich mit gerade einmal 101.823 registrierten Blitzen relativ schwach. Die gesamte erste Jahreshälfte 2020 bilanziert aktuell bei 1.220.481 Blitzen, was nur etwas mehr als 50% der üblichen Zahl entspricht. Weniger Blitze gab es in diesem Zeitraum in den letzten 11 Jahren nur im 2015 und 2010. Ausschlaggebend hierfür war die bisher häufig zu trockene Witterung, bestimmte Südwest-Wetterlagen waren selten. Diese jedoch braucht es, um nicht nur warme, sondern auch feuchte und labile Luftmassen nach Deutschland zu führen.

Blitzdichte in Deutschland im Juni 2020. Daten © nowcast / UBIMET

Auch wenn es weniger Blitze als üblich gab, waren einige Gewitter durchaus heftig. Mitte des Monats Juni lag eine Luftmassengrenze quer über Deutschland, in ihrem Bereich entwickelten sich zahlreiche, nur langsam ziehende Gewitter, welche lokal enorme Regenmengen brachten und zu Überflutungen führten. So wurden am 13.06. an der Station Bottmersdorf in Sachsen-Anhalt innerhalb weniger Stunden 116 l/m² gemessen.

Die blitzreichsten Bundesländer im Juni 2020

Land Anzahl Blitze
Bayern 190.827
Niedersachsen 184.078
Brandenburg 169.338
Baden-Württemberg 107.569
Sachsen-Anhalt 98.658
Mecklenburg-Vorpommern 62.014
Thüringen 37.573
Sachsen 35.921
Rheinland-Pfalz 33.709
Schleswig-Holstein 32.034
Nordrhein-Westfalen 30.598
Hessen 23.162
Saarland 5.614
Hamburg 4.608
Berlin 3.755
Bremen 337
Deutschland Gesamt 1.019.795 (Blitzdichte 2,85 Blitze/km²)

Titelbild: Blitze am Nachthimmel © pixabay.com

Fast 27.000 Blitze: Kaltfrontdurchzug brachte Unwetter am 23.05.2020

Kleinkörniger Hagel - pixabay.com / Hans

Im Vorfeld der Kaltfront von Tief GUDRUN über Skandinavien wurde es am 23.05. im äußersten Südosten noch einmal sommerlich warm, was man anhand des Satellitenbildes und der gemessenen Temperaturmaxima des Tages erkennen kann.

Wetterlage-Samstag-GUDRUN
Satellitenbild vom 25.03.2020 um 11:30 Uhr MESZ mit eingezeichneten Fronten @ EUMETSAT, UBIMET
Temperaturmaxima am 23.05.2020 - DWD, UBIMET
Temperaturmaxima am 23.05.2020 – DWD, UBIMET

Energiereiche Luft: Primäre Zutat für Gewitter

Diese sehr warme Luftmasse war aber im weiteren Verlauf genau in dieser Region eine gute Energiequelle für die sich bildenden Gewitter, die besonders südlich der Donau oft kräftig ausfielen. Der Norden blieb aber nicht ganz verschont, denn in der kühlen Luft hinter der Kaltfront bildeten sich bis in die Folgenacht hinein schnell durchziehende Hagel- und Graupelgewitter.

Blitzverlauf am 23.05.2020 - UBIMET, nowcast
Blitzverlauf am 23.05.2020 – UBIMET, nowcast
Geortete Blitze pro Bundesland am 23.05.2020 - UBIMET, nowcast
Geortete Blitze pro Bundesland am 23.05.2020 – UBIMET, nowcast

Hagelschlag und Sturmböen

Hauptgefahr im Norden war wie gesagt vor allem der kleinkörnige Hagel oder Graupel. Im Süden Bayerns zogen hingegen besonders kräftige Gewitter durch, unter anderem auch ein paar sogenannte Superzellen. Diese brachten lokal Hagelschlag und teils schwere Sturmböen. Vor allem zwischen dem Chiemsee und dem Berchtesgadener Land wurden zudem örtlich auch orkanartige Böen und große Regenmengen binnen weniger Minuten registriert.

Maximale Windböen am 23.05.2020 - UBIMET, DWD
Maximale Windböen am 23.05.2020 – UBIMET, DWD
24h Niederschlagssumme für den 23.05.2020 - UBIMET, DWD
24h Niederschlagssumme für den 23.05.2020 – UBIMET, DWD

Hagelschlag und Sturmschäden im Südosten:

Gewitterwolken im Norden und Graupelschauer bei Schwerin:

Sternschnuppen: Die perfekte Nacht der Lyriden

Fotograf und Meteor bei bestem Wetter - pexels.com / Rakicevic Nenad

In der kommenden Nacht erreicht der Meteorschwarm der Lyriden seinen Höhepunkt. Astronomisch sind die Bedingungen äußerst günstig, denn am Donnerstag ist Neumond. Was bedeutet das für die Beobachtung? Der Mond, der nachts außerhalb von Großstädten bei weitem die stärkste Lichtquelle am Himmel ist, heuer kaum stört. Und: Je weniger Licht vorhanden ist, desto mehr Meteoren werden sichtbar.

Der Radiant – also die Himmelsrichtung, aus der die Meteore zu kommen scheinen – der Lyriden kommt gegen 22 Uhr MESZ Richtung Ost-Nordost über dem Horizont zu liegen. Ab Mitternacht steht dieser dann sehr hoch am Himmel nach Südost. Am besten also heute Nacht einen dunklen Ort aufsuchen und nach Osten schauen! Auch in der Nacht zum Donnerstag sind die Bedingungen noch einmal günstig.

Ausstrahlungspunkt der Lyriden in der zweiten Nachthälfte - www.sternfreunde.de
Ausstrahlungspunkt der Lyriden in der zweiten Nachthälfte – www.sternfreunde.de

Das Wetter spielt heuer ebenso mit: An der Südflanke von Hoch ODILO über Skandinavien fließt weiterhin kontinentale, sehr trockene und kühle Luft ins Land. Somit verlaufen die kommenden beiden Nächte landesweit oft sternenklar. Der geringe Feuchtegehalt der Atmosphäre ist dabei doppelt vorteilhaft: Zum einen ist Nebelbildung unterbunden, zum anderen wird das künstliche Licht weniger gestreut und dadurch ist die Lichtverschmutzung geringer als bei feuchten Bedingungen.

Wolkenbedeckung am Mittwoch um 2 Uhr MESZ und Temperaturminimum der Nacht auf Mittwoch - UBIMET
Wolkenbedeckung am Mittwoch um 2 Uhr MESZ und Temperaturminimum der Nacht auf Mittwoch – UBIMET

Das einzige, worauf man achten sollte, sind der Wind und die Tiefstwerte. Vor allem in der Südwesthälfte weht der Ostwind auch nachts meist frisch. Dazu sind Temperaturminima zwischen dem Gefrierpunkt im Nordosten und +10 Grad im Oberrheingraben einzuplanen. Also warm anziehen und/oder eine Windjacke mitnehmen!

Wolkenbedeckung am Donnerstag um 2 Uhr MESZ und Temperaturminimum der Nacht auf Donnerstag - UBIMET
Wolkenbedeckung am Donnerstag um 2 Uhr MESZ und Temperaturminimum der Nacht auf Donnerstag – UBIMET

 

Titelbild: Fotograf und Meteor bei bestem Wetter – pexels.com / Rakicevic Nenad

Serie von 111 zu warmen Monaten auf Spitzbergen geht zu Ende

Spitzbergen beim Schönwetter . pixabay.com/htearse

Mit -16,2 Grad lag die Mitteltemperatur im März 2020 auf Spitzbergen leicht unter dem langjährigen Mittelwert für März von -15,7 Grad.  Eigentlich ist das ja keine weitere Notiz wert. Eine fast unwesentliche Anomalie also, die aber bei genauerer Betrachtung eine wahre Rarität ist.

Denn der letzte unterdurchschnittlich temperierte Monat auf Spitzbergen war der November 2010, wir berichteten vor etwa einem Jahr darüber bereits hier: 100 Monate lang überdurchschnittliche Temperaturen auf Spitzbergen. Bis März 2020 ist diese Reihe nun auf 111 Monate angewachsen.

Auf der folgenden Grafik des norwegischen Wetterdienstes ist jeder Monat, der zu warm war,  als roter Balken dargestellt. Je dunkler das Rot, desto größer die Abweichung. Flankiert werden all diese Monate von 2 blauen Balken – November 2010 und eben März 2020:

Zum Vergleich: Im selben Zeitraum (November 2010 bis März 2020) wurden in Österreich 21 zu kalte und 90 zu warme Monate registriert. Die Tendenz hin zu einem immer wärmer werdenden Klima ist also auch hierzulande klar erkennbar, den Vergleich gegen Spitzbergen kann Österreich aber nur verlieren.

Für all jene, die sich jetzt noch fragen: „Wo ist denn eigentlich Spitzbergen?“

Hier eine Übersichtskarte:

Rasantes Tempo

Die Arktis ist vom Klimawandel u.a. auch aufgrund des schmelzenden Meereises und der damit verbundenen Rückkopplung mit der Sonnenstrahlung besonders betroffen. Die größten Anomalien der vergangenen Jahre sind dabei genau in der Region rund um die Barentssee zu finden. Seit 1961 ist die Jahrestemperatur auf Spitzbergen um 5 bis 6 Grad gestiegen!

Temperaturdifferenz zwischen 2009-2019 und 1979-1989 für die Arktis - climatereanalyzer.org
Temperaturdifferenz zwischen 2009-2019 und 1979-1989 für die Arktis – climatereanalyzer.org

Auch hier der Vergleich: In Wien ist sie im selben Zeitraum um etwa 2,5 Grad gestiegen, weltweit um 0,9 Grad. Die Geschwindigkeit der Erwärmung ist rund um Spitzbergen also um das Zwei- bis Dreifache schneller als hierzulande. So schnell, dass durchschnittliche oder eben sogar unterdurchschnittliche Monate zu Raritäten geworden sind.

Laut Klimaprognosen könnte Spitzbergen im schlimmsten Fall bis 2100 mit rund +8 Grad eine ähnliche Jahrestemperatur wie Wien haben! Gut zu sehen ist dieses Worst-Case-Szenario (in Form der obersten hellroten Fläche) in folgender Grafik:

Jährliche Mitteltemperatur auf Spitzbergen (Flughafen) samt IPCC-Klimaprognosen - klimaservicesenteret.no
Jährliche Mitteltemperatur auf Spitzbergen (Flughafen) samt IPCC-Klimaprognosen – klimaservicesenteret.no

 

Titelbild: Spitzbergen beim Schönwetter . pixabay.com/htearse

Winter-Rückkehr am Sonntag bringt Schnee bis ins Flachland

Schnee in München - pixabay.com/holzijue

Bereits in den kommenden Stunden nimmt ein umfangreiches, blockierendes Hoch namens KEYWAN über dem Nordatlantik an Stärke zu. Auf seiner Ostseite zieht die kräftige Kaltfront von Tief MAREIKE über Spitzbergen von Norden her durch und überquert am Sonntag auch Deutschland. Mit Durchzug der Front fließt neuerlich arktische Polarluft herein, die für einen markanten Temperatursturz sowie regional auch für Schnee bis ins Flachland sorgt!

Wetterlage über Europa am Sonntag 29.03.2020 um 17 Uhr MESZ - ECMWF, UBIMET
Wetterlage über Europa am Sonntag 29.03.2020 um 17 Uhr MESZ – ECMWF, UBIMET

Schnee bis ins Flachland

Im Laufe des Sonntags setzt von Norden her Regen ein, der im Laufe des Nachmittags im Mittelgebirgsraum bis in tiefe Lagen in Schnee übergeht. Vom Rothaargebirge bis zum Erzgebirge muss man Sonntagabend oberhalb von etwa 300 m mit ein paar Zentimeter, in höheren Lagen lokal bis zu 10 cm Neuschnee rechnen.

In der Nacht zum Montag geht dann der Regen auch im Süden in Schnee über. Vom Schwarzwald bis zum Bayerischen Wald bildet sich bis Montagmittag selbst entlang der Donau eine dünne Schneedecke, in etwas erhöhten Lagen sind auch bis zu 10 cm möglich. Im südlichen Alpenvorland schneit es von Sonntagnacht bis Montagabend anhaltend und kräftig: Hier sind verbreitet 10 bis 20, in den Alpen auch bis zu 30 cm Neuschnee einzuplanen!

Am Montag sind auch im Küstenbereich zahlreiche Schnee- und Graupelschauer zu erwarten, die lokal für eine geschlossene Schneedecke sorgen können.

48h akkumulierte Neuschneemenge bis Dienstag 31.03.2020 um 8 Uhr MESZ - UBIMET48h akkumulierte Neuschneemenge bis Dienstag 31.03.2020 um 8 Uhr MESZ – UBIMET

Auffrischender Wind, Temperatursturz

An den Küsten frischt der Nord- bis Nordostwind bereits in der Nacht zum Sonntag stark bis stürmisch auf. Am Sonntag selbst muss man dann im gesamten Westen und Norden mit stürmischen Böen aus Nordost rechnen. Dazu gehen die Temperaturen mit Durchzug der Kaltfront markant zurück! Nach den noch frühlingshaften Höchstwerten zwischen 12 und 19 Grad am Samstag werden am Sonntag tagsüber nur noch 2 bis 7 Grad erreicht.

24h Temperaturunterschied am Sonntag 29.03.2020 um 17 Uhr MESZ - ECMWF, UBIMET
24h Temperaturunterschied am Sonntag 29.03.2020 um 17 Uhr MESZ – ECMWF, UBIMET

Titelbild: Schnee in München – pixabay.com/holzijue

Extremwetter: Mehrere Tornados in Marokko

Symbolbild Wasserhose - pixabay.com

Mindestens drei Tornados wurden am Sonntag, dem 15.03.2020 in Marokko gesichtet. Besonders betroffen war die Region rund um Oued Zem, eine Stadt am Atlasgebirge etwa 100 km südlich von Rabat.

Schwere Schäden oder Verletzte wurden glücklicherweise nicht gemeldet, allerdings sind zahlreiche, spektakuläre Bilder und Videos dieses bemerkenswerten Ereignisses aufgetaucht.

Eine (un-)gewöhnliche Wetterlage

Wasserhosen sind an der atlantischen Küste Marokkos keine Seltenheit, Tornados im Landesinnere aber wohl. Dafür sind starke Temperaturgradienten, kräftige Winde in der Höhe und Feuchtigkeit in den niedrigsten Schichten notwendig. All das ist derzeit zwischen der Iberischen Halbinsel und Nordafrika aufgrund eines abtropfenden, ausgeprägten Höhentiefs mehr als vorhanden. Per se gehören Höhentiefs über Spanien zu den typischen Wetterlagen Europas, dass der Trog aber so weit nach Süden und fast bis nach Mali und Mauritanien reicht, ist allerdings ungewöhnlich!

Wetterlage über Westeuropa am Montag (16.03.2020) um 13 Uhr MEZ - ECMWF, UBIMET
Wetterlage über Westeuropa am Montag (16.03.2020) um 13 Uhr MEZ – ECMWF, UBIMET

Diese Wetterlage sorgt in den kommenden Stunden unter anderem auch für erste, kräftige Hagelgewitter über Spanien. Nach den Hitzetagen (Temperaturmaximum > 30°C) der letzten Woche in Andalusien ist dies ein weiteres Zeichen dafür, dass der heurige Winter besonders mild war und dass der Sommer rasch naht.

Titelbild: Symbolbild Wasserhose – pixabay.com

Ägypten: Hochwasser in der Wüste

Regenwetter in der Wüste - pexels.com/veeterzy

Wie heuer schon öfter passiert, steht Ägypten und dem Levantinischen Meer neuerlich eine äußerst unbeständige und extrem nasse Wetterphase bevor. Vor allem westlich und südlich der Hauptstadt Ägyptens, Kairo, kommen binnen 36 Stunden rekordverdächtige Niederschlagsmengen zusammen. Grund dafür ist ein von der europäischen Frontalzone abgetropftes Höhentief, das bis Freitag von Libyen bis zum Irak durchzieht.

Die Wetterlage über Nordafrika am 12.03.2020 - Modell: ECMWF
Die Wetterlage über Nordafrika am 12.03.2020 – Modell: ECMWF

Der Jahresniederschlag in 48 Stunden!

Laut den meisten Wettermodellen zeichnen sich in den nördlichen Landesteilen binnen 48 Stunden verbreitet 40 bis 90 l/m² ab. Zum Vergleich: Im wüstenartigen Landesinneren, wie etwa in der Stadt Siwa, sind jährlich im Durchschnitt nur 9 l/m² zu erwarten! Selbst in Mersa Matruh, an der vergleichsweise feuchten Mittelmeerküste, kommen in einem durchschnittlichen März nur 11 l/m² zusammen.

48h Niederschläge [mm] bis 13.03.2020 um 13 Uhr MEZ über Ägypten - Modell: ECMWF
48h Niederschläge [mm] bis 13.03.2020 um 13 Uhr MEZ über Ägypten – Modell: ECMWF

In den letzten Monaten keine Seltenheit

Dass die Großwetterlage auf der Nordhalbkugel in den letzten Monaten vielerorts sehr von der Norm abweicht, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr: Äußerst mild über Nordeuropa und Weißrussland, deutlich kälter in den Polargebieten. Die beachtlichen Anomalien widerspiegeln sich auch in Nordafrika und dem Nahen Osten. Denn extreme Regenmengen und außergewöhnlich niedrige Temperaturen waren hier im vergangenen Herbst und Winter überhaupt keine Seltenheit! Gerade der Norden von Ägypten ist das beste Beispiel dafür: In den letzten drei Monaten sind dort bereits 100 bis 300 l/m² zusammengekommen. An der Mittelmeerküste entsprechen solche Mengen dem Zwei- bis Vierfachen des Durchschnitts, im wüstenartigen Landesinneren lokal dem bis zu 50-fachen!

Die Niederschläge der letzten 90 Tage bis zum 09.03.2020 über Nordafrika - NOAA/CPC
Die Niederschläge der letzten 90 Tage bis zum 09.03.2020 über Nordafrika – NOAA/CPC

 

Titelbild: Regenwetter in der Wüste – pexels.com/veeterzy

28 Grad und 219 km/h Böen auf Korsika

Korsika im Winter - pixabay/cocoparisienne

Das ausgeprägte Sturmfeld von SABINE sorgte nicht nur bei uns für außergewöhnliches Wetter, auch auf Korsika wurden in den letzten Stunden vielerorts extreme Werte gemessen.

Der Südwestwind wehte verbreitet stürmisch, an den Küsten oft mit Orkanböen. Hier eine Liste der stärksten Böen der letzten 24 Stunden bis Dienstag 11.02.2020 um 18 Uhr:

  • Cap Corse 219 km/h (neuer monatlicher Stationsrekord)
  • Cap Sagro 180 km/h
  • Île Rousse 172 km/h
  • Conca 156 km/h
  • Bastia 139 km/h

 

Zudem wurde entlang der Ostküste im Lee der korsischen Alpen aufgrund des Westföhns ungewöhnlich warm. In Alistro ist die Temperatur bis auf sommerliche 27.8 Grad gestiegen! Dabei handelt es sich um die höchste je gemessene Temperatur im Winter (Dezember-Jänner-Februar) auf Korsika.

Tagesmaximum auf Korsika bis 11.02.2020 um 18 Uhr MEZ - UBIMET, Meteofrance
Tagesmaximum auf Korsika bis 11.02.2020 um 18 Uhr MEZ – UBIMET, Meteofrance

Wind und außergewöhnliche Wärme haben zudem die bereits schwierige Lage der Waldbrände östlich der Alpen weiterhin verschärft.

Titelbild: Korsika im Winter – pixabay/cocoparisienne

Erster Schneefall in 12 Jahren in Bagdad

Palmen im Schnee - Adobe Stock

Während bei uns der Winter nicht wirklich in Gang kommt, muss man im östlichen Mittelmeerraum und im Nahen Osten heuer öfter mit teils winterlichen Zuständen rechnen. Dienstagfrüh sorgte aber der letzte Kaltluftvorstoß für ein sehr seltenes Ereignis: Schnee in Bagdad! Im Januar 2008 hatte die auf nur 40 m über dem Meeresspiegel gelegene Hauptstadt Iraks das letzte Mal eine geschlossene Schneedecke erlebt. Laut der offiziellen Meldung der Wetterstation am Flughafen sind Dienstagfrüh bei Temperaturen um den Gefrierpunkt 4 cm Neuschnee zusammengekommen.

Titelbild: Palmen im Schnee – Adobe Stock

Sturm Sabine fegte über Österreich

Zusammenfassung und Ausblick

Das Sturmfeld von Tief SABINE sorgte am Montag verbreitet für Sturmböen, örtlich sowie generell in den sehr exponierten, höheren Lagen waren auch Orkanböen dabei. Sehr stark betroffen war vor allem Oberösterreich – die gemessenen 125 km/h in Rohrbach sind der neue Stationsrekord – aber im gesamten Norden und Osten sowie auch am Bodensee und im Außerfern wurden verbreitet teils schwere Sturmböen gemessen:

Analyse der max. Windböen am Montag - UBIMET
Analyse der max. Windböen am Montag – UBIMET
Max. gemessene Windböen am Montag. ohne Bergstationen - UBIMET, ZAMG
Max. gemessene Windböen am Montag. ohne Bergstationen – UBIMET, ZAMG

 

Österreich bleibt aber auch am Dienstag weiterhin in einer straffen Westströmung: Bei schnell durchziehenden, teils gewittrigen Schauern sind vor allem vom Bodensee über das Außerfern bis Ober- und Niederösterreich neuerlich Sturmböen einzuplanen. Lokal sind weiterhin auch schwere Sturmböen möglich!

Vorhergesagte max. Windböen für den Dienstag - UBIMET
Vorhergesagte max. Windböen für den Dienstag – UBIMET

UDPATE 16:00 Uhr – Böenfront erreicht den Osten

Eine Schauerlinie hat jetzt den Osten Österreichs erreicht. Auch hier sind verbreitet Sturmböen und lokal auch schwere Sturmböen dabei:

  • Buchberg 124 km/h
  • Irnfritz 104 km/h
  • Wien – Jubiläumswarte 101 km/h
  • Retz 96 km/h
  • Stockerau 96 km/h
  • Melk 95 km/h
  • Sankt Pölten 94 km/h
  • Wien – Innere Stadt 94 km/h

UDPATE 15:20 Uhr – Zwischenbilanz

Besonders stark betroffen von Sturm SABINE war bislang die Mitte und der Süden Deutschlands. Aktuell gibt es im Donauraum mit Durchzug von Schauern aber noch teils schwere Sturmböen!

UPDATE 14:30 Uhr – Neuerlich stürmisch

Die Kaltfront von Tief Sabine hat die Alpennordseite bereits überquert, während es in Teilen Oberösterreichs schwere Sturmböen bzw. vereinzelt sogar Orkanböen gab, bleiben die Windspitzen vom Zentralraum ostwärts bislang unter den Erwartungen. Derzeit erfasst aus Bayern aber ein Schauergebiet die Alpennordseite, welches rasch ostwärts zieht. Dabei kommt es örtlich wieder zu schweren Sturmböen:

  • 107 km/h Waizenkirchen
  • 99 km/h Reichersberg
  • 98 km/h Ranshofen / Braunau
  • 97 km/h Wolfsegg

UPDATE 12:55 Uhr – Fast 20 Grad

Im Vorfeld der Kaltfront wurde es nochmals sehr mild für Anfang Februar. Spitzenreiter war Mörbisch am Neusiedler See mit fast 20 Grad zu Mittag!

Höchsttemperaturen pro Bundesland

UPDATE 12:15 Uhr – Windwurf im Mühlviertel

In Oberösterreich war vor allem das Mühlviertel von Orkanböen betroffen, dementsprechend gab es auch größere Schäden im Wald. Im gezeigten Video fallen die Bäume reihenweise dem Sturm zum Opfer:

UPDATE 11:50 Uhr

Pünktlich zum Mittagessen erreicht die Kaltfront auch Wien. Hier wird es in den nächsten Minuten nicht nur stark regnen, sondern auch der Sturm legt los!

UPDATE 10:50 Uhr

Kurz vor der Kaltfront wurde es in Wien nochmals sehr mild, in Mariabrunn wurden 17,2 Grad gemessen. In Oberösterreich gibt es erste Blitze!

Erste Blitze im Hausruckviertel

UPDATE 10:15 Uhr

Sturmböen über 100 km/h gab es bisher vor allem vom Bodensee über das Tiroler Außerfern bis ins Inn- und Mühlviertel sowie im Waldviertel:

UPDATE 09:45 Uhr

An den Feuerwehreinsätze in Oberösterreich erkennt man gut, wo der Sturm schon angekommen ist:

UPDATE 09:15 Uhr – Erste Orkanböe

Erste Orkanböe wurde vor kurzem in Rohrbach im Mühlviertel mit 118 km/h gemessen. Das es aber noch deutlich schlimmer geht, zeigt der Messwert aus dem bayerischen Fürstenzell mit unglaublichen 154 km/h!

Im Donauraum herrscht noch Ruhe vor dem Sturm, im Mühl- und Waldviertel herrscht schon Sturm!

UPDATE 08:00 Uhr

Der Wind legt nun minütlich zu, sowohl in Vorarlberg als auch im Mühl- und Waldviertel treten erste Sturmböen auf. Die stärkste Böe gab es aber in der vergangenen Stunde mit 96 km/h in Hollenthon (NÖ) mit Südwind. Mit der Kaltfront gibt es derzeit auch in Bayern und Tschechien Gewitter:

UPDATE 07:20 Uhr

Orkanböe mit 119 km/h am Flughafen in München, am Feldberg im Schwarzwald tobt der Sturm mit Böen von bis zu 176 km/h!

Aktuelle Spitzenböen (Stationen – DWD)

UPDATE 07:00 Uhr

Die Kaltfront befindet sich derzeit über dem Norden von Baden-Württemberg und Bayern und zieht rasch nach Süden. Dabei kommt es stellenweise auch zu Gewitter:

Aktuelle Position der Kaltfront

UPDATE 06:30 Uhr

Im Vorfeld der Kaltfront wurde es in der Nacht in den Nordalpen föhnig und im Südosten frischte der Jauk auf. Daher wurde es ungewöhnlich mild, in Reutte (Tirol) stieg das Thermometer mit Föhn bereits auf 16, 4 Grad!

Maximale Temperaturen pro Bundesland seit Mitternacht

Dazu sorgte der Föhn bereits für einige Sturmböen:

Stürmische Nacht in Deutschland

Orkantief SABINE sorgte in Deutschland für eine stürmische Nacht und auch in Österreich macht sich das Sturmfeld immer mehr bemerkbar.

Maximale Böen seit Mitternacht

Im Laufe des Vormittag zieht die Kaltfront über Österreich hinweg und bringt vereinzelt Orkanböen mit sich

Orkantief SABINE brachte schwere Sturmlage

Zusammenfassung und Ausblick – Auch am Dienstag stürmisch

Der Höhepunkt des Sturms ist vorbei, doch SABINE wird auch in den kommenden Stunden für Sturmböen sorgen (siehe unten). Generell wurden bundesweit bei schnell durchziehenden, gewittrigen Schauern schwere Sturmböen gemessen. Vor allem an den Küsten, in exponierten Lagen der Mittelgebirge und im Süden waren aber auch Orkanböen oft dabei:

Max. Windböenam Montag - UBIMET, DWD
Max. Windböenam Montag – UBIMET, DWD
Max. Windböen am Montag, ohne Bergstationen - UBIMET, DWD
Max. Windböen am Montag, ohne Bergstationen – UBIMET, DWD
Blitzverlauf am Montag - UBIMET, Nowcast GmbH
Blitzverlauf am Montag – UBIMET, Nowcast GmbH

Auch am Dienstag beherrschen weitere Randtiefs und kleinere Tröge das Wettergeschehen in Deutschland. In einer straffen westlichen bis nordwestlichen Höhenströmung sorgen diese für zahlreiche Schauer und auch Graupelgewitter. Gerade in Schauer und Gewitternähe sind auch am Dienstag landesweit 80 bis 100 km/h, lokal auch mehr zu erwarten.

24h maximale Böen [km/h] am Dienstag 10.02.2020 nach dem Modell ECMWF - UBIMET
24h maximale Böen [km/h] am Dienstag 10.02.2020 nach dem Modell ECMWF – UBIMET
Am Mittwoch nimmt der Tiefdruckeinfluss langsam ab. Zwar bleibt landesweit noch stürmisch und es ziehen ein paar Schauer durch, die Unwettergefahr ist aber nur mehr gering im Vergleich zum Wochenbeginn.

Als Zusammenfassung könnt ihr unser Live-Ticker neuerlich durchgehen:

Update 15:00 Uhr

Auch wenn Orkanböen rasch unwahrscheinlicher werden, ist es landesweit weiterhin stürmisch und unbeständig mit gewittrigen Schauern. In Hamburg muss man allerdings auch auf die aufkommende Sturmflut von SABINE aufpassen!

Update 13:00 Uhr

In Summe gab es heute deutschlandweit schon über 6000 Blitze!

Update 12:10

Gebietswesie hat der Wind vergangene Stunde noch etwas zugelegt, wie etwas im Südosten Bayerns oder mit Durchzug von teils gewittrigen Schauern in Sachsen. Hier die Spitzenböen zwischen 11 und 12 Uhr:

  • 117 km/h Waging am See – Schnöbling (BY)
  • 115 km/h Chemnitz (S)
  • 108 km/h Weiden (B)

Update 11:50

Auch Österreich ist derzeit von Sturm Sabine betroffen, anbei ein beeindruckendes Video aus dem Norden Oberösterreichs.

Update 11:05

Anbei die Zwischenbilanz zu Sturm Sabine. In den kommenden Stunden besteht vor allem in Schauer- und Gewitternähe noch die Gefahr von schweren Sturmböen.

Update 11:00

Mittlerweile kommen immer mehr Bilder von teils schweren Schäden auf, wie etwa dieses Bild aus Hamburg:

Update 10:15

Weitere Bilder aus Deutschland:


Wie gefährlich es auf der Straße bei einem Sturm wie Sabine ist, zeigt dieses Video aus Schweden:

Update 10:00 Uhr

In Frankfurt ist ein Kran teilweise auf den Dom gestürzt, anbei ein Bild des Schadens am Dach:

Update 9:20 Uhr

In Bayern haben derzeit rund 50.000 Haushalte keinen Strom. Weitere Schäden werden aber auch im Westen gemeldet, so gab es vergangene Stunde in NRW 108 km/h in Gailenkirchen, 101 km/h in Nörvenich und 95 km/h am Flughafen Köln-Bonn. Anbei noch ein Video aus Ueß in Rheinland-Pfalz.

Update 9:05 Uhr

In Niederbayern gibt es derzeit Orkanböen: In Fürstenzell wurde soeben gar eine Windspitze von 154 km/h gemessen! In Mühldorf gab es Böen bis 128 km/h.


Anbei noch ein Bild aus Dresden:

Update 8:20 Uhr

Der Schwerpunkt liegt derzeit im Süden Deutschlands, auch im Westen und Norden sind mit Durchzug weiterer Schauer und Gewitter aber neuerlich schwere Sturmböen möglich, so gab es vergangenen Stunde etwa in Hannover Böen bis 108 km/h. Anbei die Spitzenböen der vergangenen drei Stunden:

  • 120 km/h Mühlacker (B-W)
  • 119 km/h Flughafen München (B)
  • 119 km/h Niederstetten (B-W)
  • 119 km/h Öhringen (B-W)
  • 116 km/h Freudenstadt (B-W)
  • 115 km/h Lechfeld (B)

Update 7:45 Uhr

Aktuelle Bilder:

Update 07:30 Uhr

Nun erreicht der Sturm im Süden seinen Höhepunkt, hier werden auch im Flachland öfter Orkanböen gemessen. Derzeitiger Spitzenreiter ist Stötten mit 129 km/h!

Aktuelle Spitzenböen (Stationen – DWD)

Update 06:00 Uhr

Sturm SABINE hat jetzt bereits den Großteil von Deutschland überquert und brachte verbreitet schwere Sturmböen um die 100 km/h.

Maximale Böen seit Mitternacht

Nur im Süden steuert der Sturm erst seinem Höhepunkt zu und hier gab es bereits teils orkanartige Böen bis in die Niederungen:

  • Niederstetten 119 km/h
  • Saarbrücken 114 km/h
  • Würzburg 110 km/h

Update 01:50 Uhr

Inzwischen erstreckt sich die Kaltfront entlang einer Linie Rheinland bis Brandenburg. Im Zuge dieser muss mit Starkregen, teils auch gewittrigen Schauern und Böen über 100 km/h gerechnet werden:

Verbreitet wurden seit Mitternacht von Baden-Württemberg über das Ruhrgebiet bis nach Mecklenburg-Vorpommern Böen über 100 km/h gemessen worden, speziell an den exponierteren Stellen:

Ein Nebeneffekt davon, wenn die Luftmassen durch den Sturm derart durchmischt werden, sind verhältnismäßig hohe Temperaturen nach vor der Front:

 

Update 21:15 Uhr

Entlang der Front Böen über 100 km/h nun. Also Vorsicht!

Böen von 20 bis 21 Uhr © DWD/UBIMET

Update 20:45 Uhr

Inzwischen an der Kaltfront immer mehr Blitze.

Blitze der letzten Stunde © UBIMET/NOWCAT

Update 20:30 Uhr

Nun ist die Kaltfront gut auf dem Radar zu erkennen. Sie zieht nach Osten also in Schleswig-Holstein. Hamburg, dem Emsland und Oldenburger Land aufpassen!

Radarbild von 20.20 Uhr © UBIMET/DWD

Update 19:30 Uhr

Die Kaltfront und ihre Zugrichtung. Vorsicht in Schleswig-Holstein, dem nördlichen Niedersachsen sind in den kommenden Stunden Orkanböen möglich!

Radarbild von 19:20 Uhr © UBIMET/DWD

Update 19:20 Uhr

Vorsicht auf den ostfriesischen und nordfriesischen Inseln, die Kaltfront kommt mit Orkanböen!

Update 18:10

Das aktuelle Radarbild, links oben ist die Kaltfront erkennbar. Mit ihr sind in den nächsten Stunden die größten Windgeschwindigkeiten zu erwarten. Also ab jetzt im Westen allmählich ACHTUNG!

Radarbild von 18:05 © UBIMET/DWD

Update 17:20 Uhr

Hier eine Liste der stärksten Böen, außer auf dem Brocken gab es bislang noch keine Orkanböen. Zudem wurde der Bahnverkehr im Nordwesten weitestgehend eingestellt.

Die stärksten Böen. © UBIMET

Update 16:00 Uhr

 

Update 15:30 Uhr

Das Orkantief Sabine befindet sich momentan knapp östlich von Schottland. Die Fronten sind angedeutet. Die Warmfront (in Rot) befindet sich über Deutschland. Im sogenannten Warmsektor haben sich Schauer und Gewitter in Linien organisiert. Die Kaltfront (in Blau) liegt aktuell noch über England. An ihr gibt es kräftige Gewitter dort.

Satellitenbild von Sabine © EUMETSAT

Update 15:00 Uhr

Es sind bereits erste Gewitter und Schauer über der Nordsee. Vorsicht, mit diesen kann der extrem starke Höhenwind den Boden erreichen, zunächst im Umfeld der Küsten.

Blitze auf der Nordsee © UBIMET/NOWCAST
6657 77 Leo Heute, 17:23
Letzter Beitrag von ThomasSternbach

Update 14:55 Uhr

An der niederländischen Küste herrscht aktuell voller Orkan!

 

UPDATE 14:50 UHR

 

UPDATE 14:40 UHR

Momentan zieht die Kaltfront von Tief Sabine über England und bringt dort orkanartige Böen oder Orkanböen mit sich. Der Sturm heißt dort übrigens Ciara.

 

UPDATE 12:00 Uhr

So langsam lebt der Südwestwind in der Nordwesthälfte sowie auf den Mittelgebirgen stürmisch auf, hier die stärksten Böen von heute Vormittag:

Wie bereits vor Tagen angekündigt, sorgt Orkantief SABINE am Sonntag und Montag für stürmische Verhältnisse im Großteil des Landes.

Bodendruckkarte für Sonntag 09. Februar 2020

Sonntagmittag befindet sich Orkantief SABINE über dem Norden von Schottland und die Warmfront erfasst den Nordwesten von Deutschland. Somit legt der Wind im Nordwesten am Sonntag kontinuierlich zu und erreicht mit Eintreffen der Kaltfront am Sonntagabend seinen Höhepunkt. Dabei sind stellenweise Orkanböen bis 120 km/h möglich.

Verlagerung nach Süden

In der Nacht auf Montag zieht die Kaltfront weiter nach Südosten und mit der Front verlagert sich auch das stärkste Sturmfeld nach Süden. In der Nacht liegt der Schwerpunkt also von NRW bis zum Saarland und bis Franken. Im Zuge der Kaltfront kommt es auch hier vor allem in leicht erhöhten Lagen zu Orkanböen von 120 bis 140 km/h.

  • Violett: 120 – 140 km/h
  • Rot: 100- 120 km/h
  • Dunkelorange: 90 – 100 km/h
Sturmfeld von SABINE @UBIMET

Weiter im Osten von Deutschland dürfte der Sturm nicht ganz so heftig ausfallen, Böen von 80 bis 100 km/h treten aber verbreitet auf. Montagvormittag erreicht die Kaltfront dann den Süden des Landes und auch hier sind gerade im Vorfeld der Alpen Orkanböen möglich.

Titelbild: Adobe Stock

Inversionswetterlagen und Industrieschnee

Industrieanlange im Winter - pixabay.com

Aufgrund eines ausgeprägten Hochdruckgebiets herrscht derzeit über weiten Teilen Mittel- und Osteuropas eine anhaltende Inversionswetterlage. Nebel- und Hochnebelbildung bei Temperaturen oft unter dem Gefrierpunkt ist somit begünstigt. Dank vorübergehender Auflockerungen über Ungarn und der Slowakei wurde gestern ein besonderes Phänomen auf mehreren hochaufgelösten Satellitenbilder erkennbar: Der Industrieschnee! Dieser sorgt im Winter in der Nähe von großen Industrieanlagen oder Kraftwerken für extrem lokalisierte, aber nennenswerte Neuschneeakkumulation.

Schnee (rot eingefärbt) über Ungarn und der Slowakei am 23.01.2020 - NASA-Terra Satellit
Schnee (rot eingefärbt) über Ungarn und der Slowakei am 23.01.2020 – NASA-Terra Satellit
Industrischnee knapp südlich von Budapest am 23.01.2020 - ESA Sentinel-2 Satellit
Industrischnee knapp südlich von Budapest am 23.01.2020 – ESA Sentinel-2 Satellit

Was ist Industrieschnee

Industrieschnee entsteht bei Hochdrucklagen mit tief liegendem Hochnebel oder Nebel durch Emissionen von Wasserdampf und/oder feinen Ruß- und Staubpartikeln vor allem aus größeren Industrieanlagen wie Kraft- oder Heizwerke. Voraussetzung ist eine ausgeprägte Temperaturinversion mit sehr kalter, frostiger Luft in den Niederungen und milder und trockener Luft in mittleren Höhenlagen (am Boden sollte es mindesten 10 Grad kälter sein als oberhalb der Inversion). Häufig ist Industrieschnee nur auf wenige hundert Meter beschränkt, kann aber im Extremfall in kurzer Zeit eine mehrere Zentimeter dicke Schneeschicht verursachen.

Menschengemacht

Aufgrund des generell höheren Schadstoffausstoßes durch das größere Verkehrsaufkommen und die ausgeprägte Industrie hält sich über Städten oftmals eine drei- bis fünfmal höhere Konzentration an Kondensationskernen, was die Entstehung von Nebel und mitunter auch von Niederschlag begünstigt. Allerdings betrifft dies oft nur kleine Teile oder das nähere Umland der Städte, da sich der Niederschlag auf die windabgewandten Seiten der Industrieanlagen beschränkt. Dieser Schnee ist oft feinkörniger als normaler Schnee, da er aus deutlich geringeren Höhen stammt.


Titelbild: Industrieanlange im Winter – pixabay.com

Der Sommer endet mit kräftigen Gewittern

Quellwolken eines Gewitters - pixabay.com

Vom Saarland bis nach Schleswig-Holstein und westlich davon verlief der letzte Abend des meteorologischen Sommers nicht ganz ruhig: Zahlreiche Gewitter bildeten sich zwischen Frankreich und den Niederlanden und zogen in der Nacht auf Sonntag in Form einer heftigen Gewitterlinie bis zur Ostsee. Dabei verursachten vor allem die teils schweren Sturmböen etliche Schäden. In Essen wurden bei einem Konzert 28 Personen durch eine eingestürzte LED-Leinwand verletzt. Windspitzen von bis zu 112 km/h wurden in Cuxhaven mit Durchzug der Gewitterlinie gemessen.

Maximale Sturmböen der vergangenen 24h bis zum 01.09 um 8 Uhr MESZ - UBIMET, DWD
Max. Windböen der vergangenen 24h bis 01.09 um 8 Uhr MESZ – UBIMET, DWD

Am heutigen Sonntag regional weiterhin Unwettergefahr

Mit dem Eintreffen einer Kaltfront fließt am Sonntag im Westen und Norden kühlere, energieärmere Luft ein. Somit nimmt das Gewitterpotential in diesen Regionen deutlich und rasch ab. In der Südosthälfte bleibt uns hingegen die feuchte und warme Luftmasse bis zum Abend erhalten. Vor allem zwischen dem Thüringer Wald und Sachsen sowie an den Alpen muss man besonders im Laufe des Nachmittags und am Abend mit schweren Gewittern samt Starkregen, Hagel und Sturmböen rechnen.

Wetterlage für den Sonntagnachmittag und -abend - UBIMET
Wetterlage für den Sonntagnachmittag und -abend – UBIMET
6h Niederschlagsumme bis 01.09. um 20 Uhr MESZ - UBIMET
6h Niederschlagsumme bis 01.09. um 20 Uhr MESZ – UBIMET

Rote Kobolde über den Alpen

Red Sprites oberhalb eines Gewitters in Mexiko

Vorherige Woche hat ein Photograph aus der Schweiz womöglich eines der besten Beispiele Europas von Roten Kobolden eingefangen. Diese etwas besondere Art von elektrischer Entladung fand am 6. August 2019 einige Kilometer oberhalb eines starken Gewitterkomplexes in Norditalien statt und wurde aus dem Schweizer Kanton Jura, etwa 200 km Luftlinie entfernt, fotografiert.

Rote Kobolde


Bei dieser Erscheinung, im Englischen Red Sprites genannt, handelt es sich um rötliche oder leuchtend rote Entladungen oberhalb von besonders heftigen Gewittern im Bereich der Mesosphäre. Sie treten in Höhen von bis zu 75 km auf und erreichen Längen von bis zu 20 km. Das sich zerteilende Kopfende der Entladung dehnt sich sogar bis auf 50 km aus. Die aufwärts verlaufenden Blitzkanäle zerfallen kurz nach Austritt aus der Wolkendecke in zahllose Verästelungen. Je nach Form gibt es „Karottenkobolde“, „Engelskobolde“ oder auch „Quallenkobolde“. Dabei können Kobolde einzeln oder in Schwärmen auftreten. Eine Beobachtung mit bloßem Auge ist meist nur aus größerer Entfernung zum Gewitter möglich, wenn der Himmel im Hintergrund des Spektakels extrem dunkel ist, da diese deutlich lichtschwächer sind als herkömmliche Wolke-zu-Boden-Entladungen.

Elektrische Entladungen in der Atmosphäre.
Elektrische Entladungen in der Atmosphäre.

Dank der enormen Fortschritte der Photographie ist es heutzutage auch mit guten, herkömmlichen Reflexkameras immer einfacher, genügend Licht einzufangen, um diese extrem kurzen und lichtschwachen Ereignisse zu dokumentieren. Hier ein paar Beispiele aus dem heurigen Sommer:



Titelbild: Red Sprites von der Raumstation ISS aus. © NASA

Taifun KROSA trifft auf Japan

Himawari Satellitenbild vom Taifun KROSA am 14.08.2019 um 9:50 MESZ - CIRA RAMMB

Lage und Zugbahn

Derzeit liegt das Auge von Taifun KROSA noch über dem etwa 30 Grad warmen Wasser des westlichen Pazifik, doch in den kommenden Stunden erreicht der tropische Wirbelsturm den Süden Japans. Der Landfall ist zwischen den Präfekturen Kyushu und Shikoku zu erwarten.

Himawari Satellitenbild vom Taifun KROSA am 14.08.2019 um 9:50 MESZ - CIRA RAMMB
Himawari Satellitenbild vom Taifun KROSA am 14.08.2019 um 9:50 MESZ – CIRA RAMMB

Größte Gefahr – Starkregen

Mit prognostizierten Windböen von  bis zu 100 km/h kann Taifun KROSA vor allem in Küstennähe durchaus einige Schäden verursachen, allerdings sind solche Windspitzen für den Süden Japans nichts Außergewöhnliches. Die größte Gefahr geht von den erwarteten Regenmengen zwischen 200 und 400 l/m² aus. Die von Taifun KROSA betroffene Region erlebte ein überdurchschnittlich nasses erstes Halbjahr und im Juli fiel verbreitet doppelt so viel Regen als normal. Erdrutsche und Überflutungen sind also im ganzen Gebiet zu befürchten.

Niederschlagsanomalien in Japan für Juli 2019 - JMA
Niederschlagsanomalien in Japan für Juli 2019 – JMA

Titelbild: Himawari Satellitenbild vom Taifun KROSA am 14.08.2019 um 9:50 MESZ – CIRA RAMMB

Heftige Gewitter und Starkregen am Montag

Feldkirch zwischen Regen und Gewittern - foto-webcam.eu

Unwetterpotential am Montag

Österreich liegt heute zwischen kühlerer, atlantischer Luft im Westen Europas und eine heiße, energiereiche Luftmasse nach Osten zu. Solch beachtliche Temperaturgegensätze sorgen unter anderem für eine deutliche Zunahme des Windes mit der Höhe. Das Zusammenspiel zwischen einer sich aus Westen langsam annähernden Kaltfront, starkem Höhenwind und energiereicher Luft führt im Tagesverlauf zu heftigen Gewittern. Vor allem im Vorfeld der Front, etwa vom Tiroler Unterland und Oberkärnten bis zum Waldviertel steigt im Tagesverlauf die Gewitterneigung deutlich an. Die Gewitterzellen können lokal durchaus schwere Sturmböen sowie Hagel und Starkregen bringen.

In Vorarlberg ist die Gefahr von schweren Gewittern deutlich geringer, hier regnet es aber den ganzen Tag über teils kräftig und gewittrig durchsetzt. Bis in die Nacht auf Dienstag kommen verbreitet 30 bis 40 l/m² zusammen.

12-stündige akkumulierte Niederschlagmengen bis Mitternacht nach dem deutschen Modell ICON - DWD, UBIMET
12-stündige akkumulierte Niederschlagmengen bis Mitternacht nach dem deutschen Modell ICON – DWD, UBIMET

Bereits schwere Schäden in Tirol

Welches Unwetterpotential die heutigen Gewitter mitbringen können, hat es eine kleine Superzelle bereits vergangener Nacht in Tirol gezeigt. Das Gewitter hat sich kurz nach 1 Uhr zwischen Landeck und Imst  gebildet und ist dann entlang des Inntals nach Osten gezogen. Nach etwa 2 Stunden Lebenszeit schwächte sich die Zelle über den Kitzbüheler Alpen ab. An der Wetterstation in Haiming wurden Böen von bis zu 79 km/h gemessen. Die schweren Schäden in der Umgebung deuten aber darauf hin, dass auch Windspitzen von mehr als 100 km/h möglicherweise dabei waren.

Blitzmessungen am 12.08.2019 bis 08:30 Uhr MESZ - UBIMET, nowcast
Blitzmessungen am 12.08.2019 bis 08:30 Uhr MESZ – UBIMET, nowcast

Titelbild: Feldkirch zwischen Regen und Gewittern – foto-webcam.eu

Taifun LEKIMA nimmt Kurs auf Taiwan und China

Himawari-Satellitenbild am 08.08.2019 um 01:10 Uhr MESZ © CIRA - RAMMB http://rammb-slider.cira.colostate.edu

Gleich zwei kräftige Taifune sind derzeit auf den Satellitenbildern über Pazifik dem zu sehen. Während Taifun KROSA noch für einige Tage im warmen Pazifikwasser Energie tankt, nimmt Taifun LEKIMA heute Kurs auf Taiwan und morgen wird der Landfall knapp südlich von Shanghai in China erwartet.

Laut letzten Prognosen wird die Hauptstadt Taiwans, Taipeh, in den kommenden Stunden mit Windspitzen um 200 km/h besonders betroffen sein. Von Taiwan bis nach Shanghai sind zudem verbreitet zwischen 200 und 400 l/m² Regen binnen 48 Stunden möglich!

Eine solch aktive Taifunsaison entspricht eigentlich dem klimatologischen Durchschnitt, am Atlantik verläuft die Hurrikansaison hingegen bis dato recht ruhig.

Himawari-Satellitenbild am 08.08.2019 um 01:10 Uhr MESZ © CIRA - RAMMB http://rammb-slider.cira.colostate.edu
Himawari-Satellitenbild am 08.08.2019 um 01:10 Uhr MESZ © CIRA – RAMMB http://rammb-slider.cira.colostate.edu

…..

Joint Typhoon Warning Center - Warnung ausgegeben am 07.08.2019 um 23 Uhr MESZ © JTWC - https://www.metoc.navy.mil/jtwc/jtwc.html
Joint Typhoon Warning Center – Zugbahn von Taifun LEKIMA © JTWC

Titelbild: © CIRA – RAMMB http://rammb-slider.cira.colostate.edu

Rückblick: Kräftige Gewitter am Mittwoch

Aufzug eines Gewitters @ Stormscience Austria, Daniel Eßletzbichl

Am Mittwoch 07.08.2019 entwickelten sich im Laufe des Nachmittags die ersten Gewitterzellen über dem zentralen Bergland, die dann am Abend und in der ersten Nachthälfte in Form einer starken Gewitterlinie samt Böenfront den Osten Österreichs erreichten. Starkregen, kleinkörniger Hagel und vor allem teils schwere Sturmböen wurden entlang der Linie beobachtet bzw. gemessen.

+++ Update 20:27 +++

Die Gewitterlinie hat mit Pauken und Trompeten Wien erreicht. Die Spitzenböen aus Wien und Umgebung:

  • 90 km/h Wien-Jubiläumswarte
  • 76 km/h Wien-Hohe Warte
  • 65 km/h Wien-Innere Stadt
  • 61 km/h Wien-Mariabrunn

 

  • 97 km/h Buchberg
  • 79 km/h Langenlebarn
  • 72 km/h  Tullnerfeld
  • 68 km/h Gumpoldskirchen

+++ Update 19:22 +++

Im Donauraum greift nun der Westwind teils mit Sturmböen durch. In der Nähe der Gewitter sind Spitzenwerte bis 80 km/h möglich! Aber auch der kurzzeitige Starkregen bleibt ein Thema: Zum Teil sind die Mengen zwar kräftig aber nicht exzessiv ausgefallen, hier die Werte der letzten Stunde:

  • 14 l/m², Weyer
  • 12 l/m², Rottenmann
  • 8 l/m², Hall/Admont
  • 7 l/m², Waidhofen/Ybbs

+++ Update 18:45 +++

Lange haben sie sich geziert, nun sind aber verbreitet Gewitter Richtung Osten unterwegs. Die Windspitzen der letzten Stunde:

  • 72 km/h, Kremsmünster
  • 68 km/h, Linz
  • 65 km/h, Wels
  • 61 km/h, Vöcklabruck, Wolfsegg und Wieselburg
  • 60 km/h, Haag
Die Gewitter ziehen rasch ostwärts. Daten: Austrocontrol

+++ Update 17:30 +++

Die Entwicklung der Gewitter kommt immer mehr in Fahrt. Derzeit bewegt sich im Tennengau eine kräftige Zelle Richtung Salzkammergut. Auch ebendort bzw. nach Norden bis nach Wels bildet sich eine kleine Gewitterlinie. In der kommenden Stunde frischt dann auch im Traunviertel der Westwind auf. Mit dem Druchzug der Gewitter sind Spitzen zwischen 50 und 60 km/h möglich.

Blitze der vergangenen Stunde (gelb = aktuellste Messung). Quelle: UBIMET/nowcast
Blitze der vergangenen Stunde (gelb = aktuellste Messung). Quelle: UBIMET/nowcast

+++ Update 16:15 Uhr +++

Langsam bewegt sich was. Immerhin ist nun ein erstes Gewitter in den Kitzbüheler Alpen entstanden., ein zweites bei Bruneck knapp westlich von Osttirol und ein drittes am südlichen Stadtrand von Salzburg.

Webcambild vom Salzburger Flughafen @ https://livecam.salzburg-airport.com/
Webcambild vom Salzburger Flughafen @ https://livecam.salzburg-airport.com/

+++ Update 15:30 Uhr +++

Es tut sich nach wie vor wenig. Die hohen Wolken sind nun bis Oberösterreich so dicht, dass die Sonne nicht mehr durchkommt. Zwar ist es dort 27 bis 28 Grad warm, aber womöglich fehlen gerade 1 bis 2 Grad, um Quellwolken auszulösen. Zumindest ist der Wind entlang der Donau nun erwartungsgemäß mehrheitlich auf östliche Richtungen gedreht, in Wien auf Süd. Damit strömt Luft vor der aufziehenden Front zusammen, jedoch ist die Luftbewegung recht schwach.

Temperaturverteilung um 15:10 Uhr @ UBIMET
Temperaturverteilung um 15:10 Uhr @ UBIMET

+++ Update 14:30 Uhr +++

Mit dem Regen hat es im Westen abgekühlt. Hier werden rund 18 Grad gemessen,  während es im Osten und Südosten bis zu 31 Grad heiß ist. Somit gibt es zwar 13 Grad Unterschied zwischen West und Ost, in Summe läuft aber nicht alles nach Plan. Vom Achensee bis ins Salzkammergut sollte es nun allmählich Gewitter auslösen, doch die vielen Wolken hemmen die Entwicklung.

+++ Update 14:00 Uhr +++

Bei München entstehen nun die ersten Gewitter, welche früher oder später noch für Oberösterreich interessant werden können. Was hingegen schlecht für die Entwicklung der Gewitter ist: Es ziehen schon recht viele Wolken auf Höhe von Salzburg und Oberösterreich durch.

Radarbild von 13:40 Uhr @ UBIMET, Austrocontrol
Radarbild von 13:40 Uhr @ UBIMET, Austrocontrol

+++ Update 12:45 Uhr +++

Momentan zieht in Vorarlberg und in Tirol Regen durch. Auch wenn es hier später wieder etwas aufreißt, so ist die Unwettergefahr hier doch eher gering. Von Salzburg ostwärts heizt jedoch gebietsweise die Sonne ein. Die momentan auf Höhe von Wien hängenden Wolken ziehen auch bald mal weiter.

Satellitenbild kombiniert mit aktuellen Blitzen von 12:40 Uhr @ UBIMET
Satellitenbild kombiniert mit aktuellen Blitzen von 12:40 Uhr @ UBIMET

+++ Update 11:00 Uhr +++

Momentan erstreckt sich der Tiefausläufer etwa vom Saarland bis nach Sachsen. Hier sowie südlich davon gibt es derzeit die größte Wetteraktivität, bereits existierende Gewitter ziehen mit rund 60 km/h nach Nordosten:

Registrierte Blitze von 11 Uhr @ UBIMET, nowcast
Registrierte Blitze von 11 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 10:30 Uhr +++

Bereits gegen 10 Uhr werden im Osten und Südosten verbreitet über 25 Grad gemessen, im Raum Wien sowie im Wiener Becken gar bis zu 29 Grad. Dem gegenüber stehen bspw. 18 Grad in Innsbruck, wo bereits einige Wolken durchziehen. Im Laufe der nächsten Stunden wird sich dieser Gegensatz der Temperaturen noch verstärken.

Aktuelle Höchstwerte @ UBIMET
Aktuelle Höchstwerte @ UBIMET

+++ 10:00 Uhr +++

Ein Tief namens XAVER liegt schon seit Tagen über den Britischen Inseln und der Nordsee und die zugehörige Kaltfront erstreckt sich seit ebenso geraumer Zeit von Südwest nach Nordost quer über Deutschland. Entsprechend liegt der Alpenraum bisher auf der Vorderseite in einer südwestlichen Strömung, warme Luft wurde herangeführt. Heute erreicht dieser Prozess seinen vorläufigen Höhepunkt, im Tagesverlauf schwenkt die Kaltfront jedoch von West nach Ost durch und damit entlädt sich die gesamte in der Luft enthaltene Energie, teils kräftige Gewitter entstehen.

Los geht es bereits gegen Mittag in Vorarlberg, die Unwettergefahr ist hier jedoch noch eher gering. Nach Osten fortschreitend bilden sich am frühen Nachmittag in Tirol und später in Salzburg erste Gewitter. Je später, desto höher ist die Gefahr von einzelnen sehr kräftigen Gewitterzellen, welche Hagel und Sturmböen bringen können. In Oberösterreich und der Obersteiermark löst es im Laufe des Nachmittags aus, womöglich erst zum Abend hin. Ab diesem Moment erscheint es wahrscheinlich, dass Gewitter zunehmend verclustern/sich vereinen und als komplexeres System weiter nach Nordosten ziehen.

Sturmböen rücken dann in den Fokus, sie können am Abend auch bereits deutlich vor den Gewittern auftreten. Insbesondere im östlichen Flachland inklusive Wiens stellt dieser stürmisch auffrischende Wind womöglich die Hauptgefahr dar. Es wäre nicht unüblich, wenn sich dadurch Gewitter bis zum Wienerwald kommend auflösen und erst Richtung Slowakei oder im Seewinkel neu entstehen würden.

Weitgehend ruhig bleibt es übrigens im Südosten – von Klagenfurt bis ins Mittelburgenland passiert bis in die Nacht nichts.

 

Titelbild @ Stormscience Austria, Daniel Eßletzbichl

Rückblick: Am Samstag Unwetter im Westen und Süden

@ foto-webcam.eu

Am Samstag, dem 06. Juli 2019 zogen besonders im Westen und im Süden Österreichs teils schwere Gewitter durch. Hier noch die Ranglisten der Extreme für Regen und Wind, sowie die Analysen der Blitze und der Niederschläge.

Nasseste Orte - © UBIMET
Nasseste Orte – © UBIMET
Stärkste Windböen - © UBIMET
Stärkste Windböen – © UBIMET
Blitzverlauf des Tages  © nowcast, UBIMET
Blitzverlauf des Tages © nowcast, UBIMET
Niederschalgssumme des Tages © UBIMET
Niederschalgssumme des Tages © UBIMET

+++ Update 23:00 Uhr +++

Die Gewitter schwächen sich generell langsam ab. Ein paar stärkere Zellen sind derzeit noch zwischen dem oberen Murtal und dem Lavanttal unterwegs. Hier noch ein Video aus dem Wechselgebiet mit ordentlichen Blitzraten!

+++ Update 22:00 Uhr +++

Höchste Warnstufe für die Gewitter in der Steiermark! An der Wetterstation Frohnleiten im Murtal sind 21.5 l/m² binnen 20 Minuten gefallen und wurden Böen bis zu 97 km/h gemessen.

Radarbild 06.07.2019 um 21:50 MESZ - © Austrocontrol, UBIMET
Radarbild 06.07.2019 um 21:50 MESZ – © Austrocontrol, UBIMET

+++ Update 21:15 Uhr +++

An unserer Wetterstation St. Georgen ob Judenburg sind innerhalb von 20 Minuten ganze 31 l/m² gefallen, das reicht definitv für kleinräumige Überflutungen. Bemerkenswert auch die 90 km/h in Dellach im Drautal, solche Böen werden hier eher selten gemessen.

+++ Update 21:00 Uhr +++

Die Gewitter westlich von Graz haben es in sich, lokal ist hier wieder mit Hagel zu rechnen. In den Seetaler Alpen warnen wir mit der höchsten Stufe violett. Und auch bei der kürzlich zwischen Kindberg und Mürzzuschlag entstandene Zelle ist Vorsicht geboten.

Derweil verstärken sich auch die Gewitter in Osttirol und Oberkärnten immer mehr.

Aktuelle Blitzentladungen um 21:00 Uhr @ UBIMET, nowcast
Aktuelle Blitzentladungen um 21:00 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 20:30 Uhr +++

Von Südtirol aus haben sich die Gewitter weiter nach Osten verlagert, hier kann man nun hübsche Mammatus-Wolken beobachten.

Die kräftigsten Gewitter befinden sich aktuell über Friaul, doch auch angrenzend im südlichen Osttirol und Oberkärnten haben sich einzelne schwächere Gewitter gebildet.

+++ Update 20:00 Uhr +++

Kräftige Gewitter nun im Bereich Oberes Murtal und Seetaler Alpen sowie im Raum Wolfsberg. Sie verlagern sich nur langsam nach Südosten.

Gewittrig wird es nun auch im Innviertel.

+++ Update 19:30 Uhr +++

Nachfolgend die aktuellen Blitzentladungen von 19:20 Uhr. Salzburg und Osttirol rücken nun mehr in den Fokus. Wie schon mehrmals erwähnt, kann der Wind auch ohne Gewitter stürmisch auffrischen.

Aktuelle Blitzentladungen um 19:20 Uhr @ UBIMET, nowcast
Aktuelle Blitzentladungen um 19:20 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 19:15 Uhr +++

119 km/h in Innsbruck-Kranebitten! 90 km/h am Flughafen, 86 km/h an der Uni – und das, obwohl es nur für einzelne Blitze gereicht hat. Die Luft ist vor der aufziehenden Schauer- und Gewitterlinie sehr trocken, entsprechend sind derartige Böen heute hier das Hauptthema.

+++ Update 18:45 Uhr +++

Auch auf Tiroler Seite war und ist es stürmisch. So musste die Reschenstraße im südlichen Oberland gesperrt werden, dort schaut es wie folgt aus:

Gewitter gibt es hier vor allem im Bereich Achensee und Jenbach, aber auch südlich davon kommt es in Verbindung mit der aufziehenden Schauerlinie zu stürmisch auffrischendem Wind.

+++ Update 18:15 Uhr +++

Während das steirische Hagelgewitter nach Slowenien abgezogen ist, haben es nachfolgende Entwicklungen im Süden schwer. Oftmals gehen sich entwickelnde Schauer nach kurzer Zeit wieder ein. Derweil formiert sich jedoch eine Linie von Gewittern, welche vom dt. Alpenvorland bis zum Gardasee reicht und nach Osten zieht. Auch vor Innsbruck gibt es nun erste Blitzentladungen. Später wird es damit auch in Salzburg und in Osttirol interessant.

Einen Nachtrag haben wir noch zu den Gewittern in Vorarlberg. Offenbar sind durch den stürmisch auffrischenden Wind doch einige Bäume umgefallen und haben für Behinderungen gesorgt. Das nachfolgende Video stammt aus der Nähe von Feldkirch, das zweite aus dem schweizerischen Luzern (wo 135 km/h gemessen wurden):

+++ Update 17:40 Uhr +++

Während mit dem ‚Schweizer Gewitter‘ in Lindau am Bodensee Böen bis 91 km/h und in Oberriet bis 89 km/h gemessen wurden, liegen die Messwerte auf Vorarlberger Seite deutlich darunter. Hier gab es im Schnitt Böen zwischen 50 und 70 km/h. Mittlerweile zieht das Gewitter über das Außerfern hinweg nach Osten, generell wird es nun westlich von Innsbruck interessant.

Aktuelle Blitzentladungen um 17:30 Uhr @ UBIMET, nowcast
Aktuelle Blitzentladungen um 17:30 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 17:15 Uhr +++

Und schon liegen die nächsten Hagelmeldungen aus dem Raum Deutschlandsberg vor. Geschätzt waren die Hagelkörner hier im Durchmesser bis zu 4 cm groß.

+++ Update 16:45 Uhr +++

Bereits gegen 16 Uhr haben kräftige Gewitter von der Schweiz kommend Vorarlberg erreicht, siehe Titelbild. Während in der Schweiz gebietsweise Böen zwischen 90 und 100 km/h gemessen wurden, in Luzern waren es gar 135 km/h, hat es das Rheintal nicht so schlimm erwischt.

Südwestlich von Graz hat sich derweil eine wirklich massive Gewitterzelle mit höchsten Radarreflektivitäten bis in große Höhen gebildet. Hier ist in einem engen Streifen mit Hagel zu rechnen. Aus Wettmannstätten wird dieser inzwischen auch schon bestätigt.

Hagelzelle südwestlich von Graz @ UBIMET, Austrocontrol
Hagelzelle südwestlich von Graz @ UBIMET, Austrocontrol
@ https://infrastruktur.oebb.at/de/webcams/koralmtunnel01-webcam.jpg
@ https://infrastruktur.oebb.at/de/webcams/koralmtunnel01-webcam.jpg

+++ Update 15:00 Uhr +++

Am Alpenhauptkamm sowie von Osttirol bis zur Steiermark bilden sich am Nachmittag vermehrt Quellwolken und einzelne, aber dann kräftige Gewitter. Die Luft ist hier recht schwül, in Eibiswald liegt der Taupunkt bei 21 Grad. Im Süden ist vor allem die Gefahr von großem Hagel gegeben.

Im Westen hingegen ziehen von Schweiz kommend kräftige Gewitter auf, welche bereits vorlaufend stürmisch auffrischenden Wind bringen können. Auch weiter ostwärts in Tirol kann es im weiteren Verlauf zu Sturmböen kommen, selbst ohne Gewitter.

 

 

Titelbild @ foto-webcam.eu

Sand am Himmel: Grüße aus der Sahara

Saharastaub-Konzentration über Europa am 24.04.2019 um 00UTC - ECMWF/COPERNICUS

Sandiger Höhepunkt am Mittwoch, am Freitag frische Luft aus Westen

Bei entsprechender Druckverteilung stellen sich im Alpenraum und über Europa vor allem im Frühjahr kräftige Südföhnphasen ein. Die Wetterlage der kommenden Tage ist ein sehr gutes Beispiel davon. Verursacht wird der Südföhn meist von einem Tiefdruckkomplex über dem Westen Europas, der aus dem Saharagebiet die warme Luft über das Mittelmeer nach Norden bringt. Mit im Gepäck ist dabei oftmals eine hohe Konzentration an Saharastaub. Der Höhepunkt für Deutschland wird schon am Mittwoch erreicht. Eine Ende der staubigen Periode ist erst am Freitag in Sicht: Mit Durchzug einer kräftigen Kaltfront gelangen frische, atlantische und staubfreie Luftmassen wieder über Mitteleuropa.

Höhenströmung in etwa 3000 m Höhe für den 24.04.2019 - ECMWF/UBIMET
Höhenströmung in etwa 3000 m Höhe für den 24.04.2019 – ECMWF/UBIMET

Der heutige Blick aus der Schweizer Alpen, wo die erhöhte Staubkonzentration auch in mittleren Höhen schon deutlich sichtbar ist:

Wie kommt der Staub nach Mitteleuropa?

Kräftige Tiefs über dem westlichen Mittelmeer lassen über der nördlichen Sahara oftmals große Sandstürme entstehen, welche die Partikel einige Kilometer hoch in die Atmosphäre wirbeln. Während größere Sandpartikel rasch wieder ausfallen, werden kleine Staubpartikel mit weniger als 0,5 Millimeter Durchmesser mit der atmosphärischen Strömung weit nach Norden verfrachtet. Im Schnitt erreicht so 5 bis 15 mal pro Jahr Saharastaub den Alpenraum, bei sehr starken Südströmungen – wie in den kommenden Tagen – kann der Staub aber auch über Deutschland bis nach Südskandinavien vordringen.

Trajektorie der Luft in etwa 3000 m Höhe zwischen dem 22.04. und dem 24.04.2019 - UBIMET
Trajektorie der Luft in etwa 3000 m Höhe zwischen dem 22.04. und dem 24.04.2019 – UBIMET

Auswaschung meistens durch Regen

Der Staub lagert sich vor allem mit Niederschlag an vielen Oberflächen ab. Gut sichtbar ist er etwa an Autos oder auch auf Schnee, entsprechend auch auf den Gletschern. Vor allem in der Westhälfte wird die Auswaschung am Mittwoch und Donnerstag mit Schauern und Gewittern am effizientesten!

24-stündige Niederschlagsmenge bis zum 25.04.2019 um 09 UTC - UBIMET
24-stündige Niederschlagsmenge bis zum 25.04.2019 um 09 UTC – UBIMET

Für den Menschen ist der Wüstenstaub übrigens harmlos und die Böden bekommen bei solchen Situationen wertvollen Nachschub an Mineraldünger.

Titelbild: Saharastaub-Konzentration über Europa auf 3000 m Höhe am 24.04.2019 um 00UTC – ECMWF/COPERNICUS

Rückblick: Sturmtief „Bennet“ am Rosenmontag

Sturm in Sicht

Wir beenden unser Live-Ticker mit ein paar schönen Bilder aus Thüringen sowie mit unserer Analyse (Datenquelle: DWD, UBIMET) der stärksten Böen des Tages.

Die Nacht verläuft vor allem im Norden und in höheren Lagen noch teils stürmisch. Morgen Dienstag wird es dann nochmals verbreitet windig, die Böen erreichen tagsüber vor allem in der Osthälfte maximal 60 bis 80 km/h.

Maximale Windböen in DE am 04.03.2019 bis 19:50 Uhr MEZ - DWD, UBIMET
Maximale Windböen in DE am 04.03.2019 bis 19:50 Uhr MEZ – DWD, UBIMET
Maximale Windböen in DE am 04.03.2019 bis 19 Uhr MEZ - DWD, UBIMET
Maximale Windböen in DE am 04.03.2019 bis 19 Uhr MEZ – DWD, UBIMET

19:25 – Sturm im Norden und in der Südosthälfte

Während von Saarland und NRW bis nach Berlin und Brandenburg der Sturm schon deutlich nachgelassen hat, bleibt es an der Küste sowie vom Bodensee über Franken bis nach Sachsen teilweise noch recht stürmisch. Der Höhepunkt liegt aber bereits hinter uns.

18:15 – Sturmböen um 18 Uhr

Der Schwerpunkt verlagert sich immer weiter nach Osten. Schwere Sturmböen gab es in der letzten Stunde in Berlin (Schönefeld 103 km/h), an den Küsten im Norden und auch zwischen Ba-Wü und Bayern:

Windböen am 04.03.2019 um 18 Uhr MEZ (stündlich) - DWD, UBIMET
Windböen am 04.03.2019 um 18 Uhr MEZ (stündlich) – DWD, UBIMET

17:30 – Zeit für Regenbogen

Die tiefliegende Sonne knapp vor dem Sonnenuntergang sorgt derzeit vielerorts für Regenbogen entlang der Gewitterlinie (u.a. in Berlin):

17:00 – Achtung Berlin!

Eine kräftige Gewitterzelle zieht in den kommenden Minuten auf Berlin auf. Kleinkörniger Hagel, Sturmböen und Blitzschlag sind die größten Gefahren!

Radar- und Blitzdaten am 04.03.2019 um 17 Uhr MEZ - DWD, nowcast, UBIMET
Radar- und Blitzdaten am 04.03.2019 um 17 Uhr MEZ – DWD, nowcast, UBIMET

16:30 – Windböen bis 16 Uhr

Es bleibt vielerorts sehr stürmisch, vor allem von Ba-Wü über Hessen und Sachsen-Anhalt bis zur Ostsee. In diesen Regionen sind immer noch teils schwere Sturmböen auch mit dabei:

Windböen am 04.03.2019 um 16 Uhr MEZ (stündlich) - DWD, UBIMET
Windböen am 04.03.2019 um 16 Uhr MEZ (stündlich) – DWD, UBIMET

16:00 – Sturmschäden in Mecklenburg

Das Gewitterkomplex im Nordosten Deutschlands sorgte für teils schwere Sturmböen und einige Schäden, wie z.B. in Lübbersdorf:

15:30 – 1000 km lang Gewitterlinie!

Entlang der zweiten Kaltfront hat sich eine ziemlich lange Gewitterlinie gebildet. Diese reicht von Frankreich bis zur Ostsee und ist somit fast 1000 km lang! Unsere Gewitter-Warnungen sind entsprechend großflächig gesetzt:

UWR Gewitterwarnungen am 04.03.2019 um 15:30 MEZ - UBIMET
UWR Gewitterwarnungen am 04.03.2019 um 15:30 MEZ – UBIMET

14:45 – Noch immer Sturmgefahr!

Von Westen her überquert nun die zweite Kaltfront Deutschland (in Richtung der roten Pfeile), dabei muss man mit Böen zwischen 70 und 90 km/h rechnen. 100 km/h sollten aber nicht mehr erreicht werden. Die erste Kaltfront ist indes schon in Polen angekommen…

14:30 – Winter vs. Frühling

In der eingeflossenen Kaltluft machen sich in der Eifel nun sogar ein paar Schneeflocken auf den Weg bis auf rund 500 m hinab. In Hoyerswerda ist es dagegen noch immer sehr mild – knapp 16 Grad zeigt das Thermometer hier.

14:15 – Blitz schlägt in Windrad ein

Einen gefährlichen Zwischenfall gab es vor wenigen Stunden im Saarland. Ein Blitz schlug in St. Wendel in ein Windrad ein, Teile des selbigen schlugen auf der nahen Autobahn A62 ein. Verletzt wurde zum Glück niemand…

13:45 – Blick über die Grenze

Um zu sehen, was dem Südwesten Deutschlands jetzt noch bevorsteht, lohnt der Blick über die Landesgrenze: In Frankreich mit dem Randtief jetzt verbreitet Böen um die 100 km/h!

13:10 – Schwerpunkt Osten

Der Schwerpunkt des Sturm verlagert sich nun langsam in den Osten, Berlin-Tegel hat eine Böe von 103 km/h abbekommen. Und auch im Osten Bayerns wird es jetzt stürmisch – wenngleich nicht so schlimm wie im Westen. Wie angekündigt, wird es aber jetzt auch nochmal von Frankreich her ruppig, Berus im Saarland hat eine 109 km/h-Böe gemessen.

12:30 – Erstes Todesopfer in Deutschland

Sturmtief BENNET hat in Nordrhein-Westfalen ein erstes Todesopfer gefordert. In Ochtrup wurde ein 37-jähriger Autofahrer während der Fahrt von einem Baum erschlagen.

Die Karnevalsumzüge laufe in Köln und Mainz indes planmäßig, Düsseldorf wartet noch eine Stunde bis zum Start.

12:00 – Erste Bilanz

144 km/h auf dem Feldberg im Schwarzwald und 110 km/h im hessischen Gießen – das sind die Spitzenböen von Sturmtief BENNET bis dato im Berg- und Flachland. Grafisch aufbereitet sieht das Ganze so aus: Schwerpunkt des Sturms (rote und violette Flächen) im Westen der Bundesrepublik, deutlich ruhiger von Berlin bis München

11:45 – Zweite Kaltfront kommt

Die erste Staffel der Kaltfront zieht derzeit über den Nordosten hinweg, bald sind auch Rügen und Usedom dran.

Von der Nordsee bis zum Niederrhein erreicht aber schon die zweite Staffel der Kaltfront die Bundesrepublik, insgesamt werden die Böen aber nicht mehr ganz so stark ausfallen wie bei Kaltfront Nummer 1:

11:30 – Erklärung Gewitter

Viele werden sich sicherlich fragen, wie es denn Ende des Winters / Anfang Frühling zu Gewittern kommen kann. Viel mehr würde man diese doch im Sommer erwarten. Entgegen der Erwartungen muss keine hochsommerliche Hitze vorliegen, mitentscheidend ist der Temperaturunterschied zwischen der bodennahen Atmosphäre und oberen Atmosphärenschichten. Genau dieser  ist heute vorhanden, ebenso eine starke Zunahme des Windes mit der Höhe.

11:15 – 110 km/h in Gießen

Hessen meldet in der vergangenen Stunde die höchsten Windgeschwindigkeiten, in Gießen wurden 110 km/h gemessen. Über 100 km/h waren es aber auch in Alsfeld und Neu-Ulrichstein.

11:00 – Gefahr auf Straßen

Der Sturm sorgt nicht nur für beschädigte oder sogar umstürzende Plakatwände und Baugerüste, sondern führt auch auf den Straßen im Land zu brenzligen Situationen. Vor allem LKWs sind bei stürmischem Seitenwind gefährdet:

10:45 – Vorsicht an der Ostsee

Das aktuelle Radarbild zeigt die stärksten Schauer und Gewitter derzeit in Schleswig-Holstein und im Westen Mecklenburg-Vorpommerns. In der kommenden Stunde heißt es VORSICHT beispielsweise auf Fehmarn und Rostock…

10:30 -Entspannung am Dienstag

Der Sturm ist „nur“ eine Eintagsfliege, bis morgen verlagert sich BENNET nämlich zum Baltikum. Somit muss man morgen zwar noch windiges Wetter einplanen, verbreitet sind Böen um die 60 km/h möglich (gelb auf nachfolgender Karte). Noch etwas windiger mit rund 70 km/h bleibt es im Osten sowie in etwas exponierten Lagen der Mittelgebirge. Böen um die 80 oder 90 km/h sind aber nur noch im Umfeld der Ostsee zu erwarten:

10:15 – 100 km/h in Hessen

Eine Böe von 101 km/h wurde in der vergangenen Stunde in Frankenberg-Geismar gemessen, das ist Windstärke 10. Mit Durchzug der Kaltfront werden derzeit aber verbreitet zwischen Schwarzwald und Schleswig-Holstein schwere Sturmböen gemessen, so zum Beispiel in Öhringen mit 99 km/h und Hannover mit 95 km/h!

10:00 – Große Temperaturunterschiede

Das Sturmtief schaufelt an seiner Vorderseite noch einmal sehr milde Luft in die Osthälfte Deutschlands, so werden in Quedlinburg mit Harzföhn noch 14 Grad erreicht.

Die Kaltfront trennt diese milde Luft von schon deutlich frischerer Meeresluft im Westen, in Buechel (Eifel) hat es schon auf 6 Grad abgekühlt!

Schön zu sehen ist die Kaltfront mit kräftigen Schauerlinien von der Nordsee bis zum Saarland auch auf dem Radar:

09:45 – Immer mehr Feuerwehreinsätze

Die Berichte über Sturmschäden werden nun langsam mehr, wie hier in Düsseldorf:

09:30 – Was erwartet uns noch?

Hier die erwarteten Spitzenböen durch das Sturmtief „Bennet“ wie es unser hauseigenes Wettermodell sieht: Demnach verbreitet Böen zwischen 80 und 100 km/h, über 100 km/h (violett auf Karte) speziell in Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Hessen!

09:15 – Neue Spitzenböen

Die neuesten Daten sind soeben eingetroffen, Spitzenreiter der vergangenen Stunde war Tholey im Saarland mit 105 km/h. Die weiteren Spitzenböen aus Deutschland:

  • Bückeburg 104 km/h
  • Bremerhaven 98 km/h
  • Waibstadt + Bad Lippspringe 97 km/h
  • Runkel-Ennerich 96 km/h
  • Gütersloh 95 km/h

Doch auch bei unseren Nachbarn ist es sehr stürmisch, hier die Spitzenböen:

  • Spa (Belgien) 94 km/h
  • Scheibenhard (Frankreich) 123 km/h
  • Elgolzwil (Schweiz) 130 km/h

09:00 – Rosenmontagsumzüge

Heute ist natürlich einer der ungünstigsten Tage für einen Sturm, Rosenmontag lockt Millionen von Karnevalgänger auf die Straßen. Die Veranstalter der großen Umzüge haben bereits reagiert:

  • Düsseldorfer Umzug findet erst um 13:30 Uhr statt
  • Keine Pferde in Köln, Bonn, Düsseldorf und Mainz
  • auch auf Fahnen und Schilder wird verzichtet
  • Karnevalsumzug in Bottrop fällt aus

08:45 – Orkan in Frankreich

In Frankreich ist das Schlimmste schon überstanden, dort hat das kleine Randtief vergangene Nacht schon für Orkanböen gesorgt. Hier die Hitliste von unseren Nachbarn (die Stationen liegen alle an der Atlantikküste in der Bretagne)

08:30 – Der Blick von oben

Werfen wir mal einen Blick aus dem Satelliten auf das heutige Geschehen. Wir sehen das Sturmtief „Bennet“ über der Nordsee, derzeit mit einem Kerndruck von rund 970 hPa. Das Sturmfeld erfasst uns von Südwesten her, spannend wird es dann vor allem am Nachmittag mit einem kleinen Randtief, das momentan noch über Nordfrankreich liegt…

08:15 – Spitzenböen um 90 km/h

Düsseldorf meldet eine Spitzenböen von 91 km/h, 92 km/h wurden vor kurzem sogar in Aachen gemessen.

Besonders gefährlich mit Böen um die 100 km/h wird es jetzt in den kommenden Stunden mit einer kräftigen Gewitterlinie. Diese befindet sich momentan über Nordrhein-Westfalen und zieht weiter nordostwärts Richtung Ostwestfalen/Niedersachsen! Doch auch ins Emsland ziehen derzeit Gewitter herein…

Gut zu sehen auf der aktuellen Blitzkarte (Rot = neue Blitze / Blau = ältere Blitze):

08:00 Uhr – Aktuelle Lage

Schönen guten Morgen aus den Büros des Unwetterradars. Ein stürmischer Rosenmontag steht uns bevor, deshalb werfen wir gleich zu Beginn mal einen Blick auf unsere Warnkarte:

Warnkarte uwr.de
Warnkarte uwr.de

So viel rot eingefärbt war schon lange nicht mehr. Alle Informationen erhaltet Ihr ständig aktualisiert neben unserem Ticker auf www.uwr.de

Lake Effect: Bis zu 1 Meter Neuschnee in Süditalien

Schnee an der italienischen Adriaküste - pixabay.com / luigimartina

Der Kaltluftvorstoß, der auch im Alpenraum für tiefwinterliche Verhältnisse sorgt, ist derzeit für zahlreiche, kräftige und oft gewittrige Schneeschauer entlang der italienischen Adriaküste in Süd- und Mittelitalien verantwortlich. So sind derzeit von Rimini bis nach Apulien viele Strände leicht angezuckert. In den Apenninen kommt oberhalb von 600 bis 800 m bis Samstag zum Teil sogar mehr als 1 Meter Neuschnee zusammen!

Wir haben ein paar beeindruckenden Bilder und Videos für euch zusammengefasst:

Schnee auch in Neapel und auf Sizilien

Die stärksten Schneeschauer greifen teilweise über die Apenninen bis zur Tyrrhenischen Küste. So wurde unter anderem auch der Vesuv in Neapel leicht angezuckert. In der Millionenstadt selbst sowie in Palermo, die Hauptstadt Siziliens, waren ebenfalls ein paar Schneeflocken zu sehen.

Der Lake Effect tritt unter bestimmten meteorologischen Rahmenbedingungen auf, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs  über vergleichsweise warmen Wasserflächen zieht. Im diesen Fall liegt die Temperatur der Wasseroberfläche auf immer noch sehr warme 15 Grad. Die Luft wird dabei labilisiert und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Meist bilden sich Schauerstraßen, die dann in schmalen Streifen parallel zur Strömung auf die windzugewandten Küstenregionen treffen. Manchmal wachsen die Schauer sogar zu Schneegewitter heran.  Die räumlichen Unterschiede bei den Neuschneemengen sind aufgrund der teils eng begrenzten Schauerstraßen aber markant.

Am Freitag sind weiterhin zahlreiche und teils gewittrige Schneeschauer im gesamten Süden Italiens einzuplanen, erst am Samstag schwächt sich die Zufuhr kalter Luft aus Nordosten langsam ab.

Rekord-Schneesturm in Kanada bringt 30 cm Schnee in Calgary

In Calgary gab es einen Rekord-Schneesturm

Verkehrschaos in Calgary

Am Dienstag hat ein Tief über dem Nordosten der USA für winterliche Verhältnisse im Westen Kanadas gesorgt. Besonders betroffen war die Provinz Alberta und hier vor allem ihre Hauptstadt, die Millionenmetropole und 1988-Olimpiastadt Calgary. Der außergewöhnlich kräftige Schneesturm führt zu Stromausfällen und einem Verkehrschaos in der gesamten Provinz. In den kommenden Stunden beruhigt sich die Lage rasch wieder, die Temperaturen bleiben aber auf einem winterlichen Niveau.

31 cm Neuschnee, Oktober-Rekord?

Calgary liegt auf rund 1000 m Seehöhe am Fuß der Rocky Mountains, Schnee ist hier zwischen Ende September und Ende Mai klimatologisch gesehen keine Seltenheit. Dennoch sind die gemeldeten 31 cm Neuschnee in weniger als 30 Stunden selbst für diese Region rekordverdächtig. Der Oktober-Rekord für die 24-stündige Neuschneemenge beträgt knapp 30 cm Neuschnee und wurde im Jahr 1914 gemessen. Ob der Neuschnee im aktuellen Fall innerhalb von 24 oder 30 Stunden gefallen ist, muss vom Kanadischen Wetterdienst allerdings noch geklärt werden.

Nachfolgend befinden noch ein paar beeindruckenden Bilder und Videos aus der Region:

Titelbild: pixabay.com

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Supertaifun Jebi trifft auf Japan

Sturmtiefs treffen auf Großbritannien und Frankreich.

Über 200 km/h Windböen

Supertaifun Jebi zog in den vergangenen 12 Stunden genau über die Millionenmetropole Osaka als stärkster Taifun der letzten 25 Jahren durch. Der Flughafen liegt immer noch komplett unter Wasser und die gesamte Region erlitt schwere Schäden.

Mitten in der Stadt Osaka wurden bis zu 170 km/h Böen gemessen, entlang der Küste knapp südlich der Stadt hat der Wind kurzzeitig sogar eine Geschwindigkeit von 209 km/h erreicht! Der Wirbelsturm befindet sich derzeit als abgeschwächter Tropischer Sturm im Norden Japans und wird das Land in den kommenden Stunden verlassen.

Hier ein paar eindrucksvolle Videos aus Osaka:

 

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Schwere Überflutungen durch Unwetter am Gardasee

Häuser unter Wasser am Gardasee

Ein kräftiges und nahezu ortsfestes Gewitter sorgte am Samstag für schwere Schäden durch Überschwemmungen in der weltberühmten Weinregion Valpolicella, knapp östlich vom Gardasee. Hier ein paar Bilder und Videos von dem Ereignis:

114 l/m² in nur 2 Stunden

Für alle, die die Weinregion Valpolicella nicht kennen, hier eine kleine Grafik. Valpolicella liegt knapp nördlich von Verona. Dazu ein Diagramm einer Wetterstation des regionalen Wetterdienstes (©ARPAV). In weniger als 2 Stunden sind 114 l/m² zusammengekommen! Am heutigen Sonntag regnet es noch schauerartig verstärkt, ab Morgen beruhigt sich die Wetterlage allmählich wieder.

Die Weinregion Valpolicella liegt knapp östlich vom Gardasee und nördlich von Verona.
Die Weinregion Valpolicella liegt knapp östlich vom Gardasee und nördlich von Verona.
Stündliche Niderschlagsmengen an der Station Illasi (Verona) - ©ARPAV
Stündliche Niederschlagsmengen an der Station Illasi (Verona) – ©ARPAV

 

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Titelbild: Überschwemmungen in Italien – pixabay.com / WikiImages

Rückblick: Gewitter am Freitag

Wir halten euch mit dem Liveticker über die Gewitter auf dem Laufenden.

Update 20:00 – Zusammenfassung

Die konvektive Phase geht langsam zu Ende. Das Wechselgebiet und das Mittelburgenland waren leider mit bis zu 100 l/m² am stärksten betroffen. Laut ORF sind hier immer noch zirka 7000 Haushalte ohne Strom. Aber auch in der Steiermark, im Lavanttal sowie zwischen Wald- und Weinviertel (und im Wienerwald, auf der Karte nicht gezeigt) waren heftige Gewitter unterwegs. Hier noch als Zusammenfassung die akkumulierten Niederschlagsmengen binnen 12 Stunden bis Freitag 24.08.2018 um 18 Uhr MESZ:

Akkumulierte Niderschlagsmenge der letzten 12 Stunden bis 18 Uhr MESZ - UBIMET, ZAMG, Austrocontrol, DWD
Akkumulierte Niderschlagsmenge der letzten 12 Stunden bis 18 Uhr MESZ – UBIMET, ZAMG, Austrocontrol, DWD

Update 19:30 – Gewitter schwächen sich ab

Die meiste Gewitter schwächen sich allmählich ab. Es bleibt aber weiterhin unbeständig, selbst in der Nacht sind nach wie vor Schauer möglich, im Süden und Südosten teilweise noch gewittrig.

Hier noch ein Zeitraffer-Video des Gewitters über Wien:

Update 19:00 – Starkregen in der Bundeshauptstadt

Das Gewitter hat Wien völlig erwischt! 13 bis 15 l/m² binnen 30 Minuten wurden an den Stationen Mariabrunn, Jubiläumswarte und Stammersdorf gemessen und es regnet kräftig weiter! Die Windböen sind mitten in der Stadt um die 40 km/h.

Webcambild UBIMET - Wien Donaustadt um 18:50
Webcambild UBIMET – Wien Donaustadt um 18:50

Update 18:40 – Gewitter über Wien

Ein kräftiges Gewitter zieht gerade im Norden Wiens durch. Die Zelle bewegt sich sehr langsam nach Osten, vor allem die Nordhälfte der Stadt wird betroffen sein!

Webcambild UBIMET - Wien Donaustadt um 18:30
Webcambild UBIMET – Wien Donaustadt um 18:30

Update 18:20 – Gewitter im Wienerwald

Das Gewitter im Wienerwald entwickelt sich weiter, die nördlichen und westlichen Teilen der Stadt können in den kommenden Minuten getroffen sein.

Radarbild um 18:10 Uhr MESZ - Quelle: UBIMET, Austrocontrol
Radarbild um 18:10 Uhr MESZ – Quelle: UBIMET, Austrocontrol

Update 18:00 – Gewitterstimmung aus Wien

Ein schwaches Gewitter hat den Wienerwald erreicht., vor allem in den nördlichen Stadtteilen ist Starkregen möglich. Hier die Aussicht aus dem Donauturm:

Gewitterstimmung aus dem Donauturm in Wien - Quelle:http://donauturm.funknetz.at/
Gewitterstimmung aus dem Donauturm in Wien – Quelle:http://donauturm.funknetz.at/

Update 17:40 – Gewitter für Wien?

In den letzten Minuten haben sich ein paar Schauer im Wienerwald gebildet. Diese ziehen jetzt langsam nach Osten weiter: Ob die Bundeshauptstadt heute noch ein schwaches Gewitter sieht?

Radarbild um 17:30 Uhr MESZ - Quelle: UBIMET, Austrocontrol
Radarbild um 17:30 Uhr MESZ – Quelle: UBIMET, Austrocontrol

Update 17:00 – Starkes Gewitter im Weinviertel

Die stärkste Zelle ist derzeit im nördlichen Weinviertel unterwegs. Aber auch in der Südsteiermark sind die Gewitter wieder kräftiger geworden, hier ist die Überflutungsgefahr am höchsten: In Bad Gleichenberg wurden rund 26 l/m² binnen 30 Minuten gemessen!

Radarbild um 16:45 Uhr MESZ - Quelle: UBIMET, Austrocontrol
Radarbild um 16:45 Uhr MESZ – Quelle: UBIMET, Austrocontrol

Update 16:45 – Gewitterentwicklung über Graz

Eine Zelle hat sich genau über Graz gebildet. In den kommenden Minuten muss man vor allem in den nördlichen Teilen der Landeshauptstadt mit Starkregen und möglicherweise auch kleinkörnigem Hagel rechnen.

Gewitter über Graz - Webcam Schöckl: https://schoeckl.it-wms.com/
Gewitter über Graz – Webcam Schöckl: https://schoeckl.it-wms.com/

Update 16:30 – Weitere Bilder aus dem Mittelburgenland

Nach dem Unwetter am frühen Nachmittag:

Update 16:10 – Sturmböen im Waldviertel

Die Gewitterzelle im Waldviertel hat sogar stürmischen Böen gebracht: An der Station Retz/Windmühle wurden vor einigen Minuten 72 km/h gemessen! Mittlerweile sind im Lavanttal (an der Station St. Andrä) fast 20 l/m² binnen 30 Minuten zusammengekommen.

Update 15:40 – Verbreitet Gewitter im Süden

Die Gewittertätigkeit hat den Süden fest im Griff. Jede Gewitterzelle ist natürlich gefährlich (allein wegen Blitzeinschlägen), allerdings schauen die meisten Gewitter hier relativ harmlos aus. Die stärksten Zellen sind derzeit im östlichen Waldviertel und im Lavanttal unterwegs!

Hier noch ein Video aus Grünbach am Schneeberg von den Gewittern um die Mittagszeit:

Update 15:10 – Die nassesten Orte

Anbei eine Liste mit den bislang nassesten Orten mit einer Wetterstation in den letzten drei Stunden:

  • 31 mm Aspang (NÖ)
  • 26 mm Hollenthon (NÖ)
  • 25 mm Bernstein (B)
  • 20 mm Hermagor (K)

Update 15:00 – Stromausfälle in der Oststeiermark

Durch die Gewitter gibt es derzeit Probleme bei der Stromversorgung in der Oststeiermark. Über 7000 Haushalte sind laut Energie Steiermark derzeit ohne Strom.

Update 14:55 – Gewitter in Bayern

Anbei ein Bild der aufziehenden Gewitter in Bayern. Mit den Gewitter frischt dort kräftiger, böiger Wind auf und es wird spürbar kühler.

Update 14:40 – Überflutungen

Das kräftige Gewitter im Mittelburgenland hat für kleinräumige Überflutungen gesorgt, lokal wurde auch Hagel gemeldet. Dieses Bild stammt aus Deutschkreutz.


Der Pegel der Rabnitz in Piringsdorf hat kurzzeitig sogar die HW10-Marke überschritten.

Hochwasserwelle
Der Pegel der Rabnitz. © https://wasser.bgld.gv.at

Anbei noch ein Video aus Piringsdorf. Bitte Monitor drehen 😉

Update 14:30 – Kaltfront rückt näher

Die Kaltfront befindet sich derzeit quer über Deutschland. Am Satellitenbild erkennt man das Wolkenband, dass sich aus Westen nähert. Unmittelbar vor der Front ist in Bayern eine kleine Gewitterlinie entstanden. Diese könnte am späten Nachmittag noch Oberösterreich erreichen.

Aktuelles Satellitenbild (IR) und Blitze. © EUMETSAT / UBIMET
Aktuelles Satellitenbild (IR) und Blitze. © EUMETSAT / UBIMET

Update 14:25 – Gewitter im Seewinkel

Östlich und südlich des Neusiedler Sees sind derzeit mehrere Gewitter unterwegs. Das heftigste Gewitter befindet sich knapp südlich der ungarischen Grenze, die Zellen im Seewinkel verstärken sich allerdings noch.

Gewitter im Seewinkel.
Gewitter im Seewinkel. © http://www.rust.at/webcams/

Update 14:00 – Aktuelle Blitze

Die meisten Blitzentladungen gibt es derzeit im Mittelburgenland, aber auch im südlichen Bergland von Kärnten bis zur Oststeiermark sind einige Schauer und Gewitter entstanden.

Aktuelle Blitze um 14:00 Uhr. © UBIMET
Aktuelle Blitze um 14:00 Uhr. © UBIMET

Im Nordburgenland und im nördlichsten Waldviertel sind ebenfalls erste Gewitter unterwegs, im Westen und im Donauraum ist die Lage derzeit hingegen ruhig. Die Temperaturen liegen zwischen 14 Grad in Obertauern und 31 Grad in Bad Gleichenberg.

Update 13:40 – Unwettergefahr

Das heftige Gewitter im Mittelburgenland zieht derzeit unter Verstärkung ostwärts. Der Gewitterkern liegt aktuell zwischen Raiding, Deutschkreutz und Großwarasdorf, hier besteht Unwettergefahr!

Unwetter im Burgenland. © AustroControl / UBIMET
Das Unwetter im Mittelburgenland. © AustroControl / UBIMET

In Wien ziehen derzeit nur Regenschauer auf, in Kärnten steigt die Gewittergefahr aktuell hingegen weiter an.

Update 13:20 – Hagelgefahr im Mittelburgenland

Ein kräftiges Gewitter zieht derzeit von der Buckligen Welt ins Mittelburgenland. Besonders zwischen Kobersdorf und Markt Sankt Martin besteht in den kommenden Minuten die Gefahr von Hagel, Starkregen und teils stürmischen Böen! Aktuelle Radarbilder: Wetterradar Burgenland

Update 13:15 – Stürmische Böen

In Hollenthon in der Buckligen Welt wurden im Zuge eines kräftigen Gewitters in der letzten Stunde stürmische Böen von bis zu 71 km/h sowie 19 Liter pro Quadratmeter Regen gemessen. Anbei die nassesten Orte der letzten drei Stunden:

  • 25 mm Aspang (NÖ)
  • 19 mm Hollenthon (NÖ)
  • 18 mm Spittal an der Drau (K)
  • 15 mm Puchberg am Schneeberg (NÖ)
  • 15 mm Fischbach (ST)
Ein Gewitter bei Hollenthon
Das Gewitter bei Hollenthon. © http://hollenthon.it-wms.com/

Update 13:00 – Schauer im Wienerwald

Im Wienerwald entstehen derzeit Schauer, somit nimmt die Gewitterneigung in den kommenden Stunden auch in Wien etwas zu. Die Schauerwolken sind bereits auf der Wiener Webcam am Ares-Tower sichtbar. Die kräftigsten Gewitter gehen aber weiterhin am Alpenostrand nieder, besonders bei Blumau und Wiesmath im Süden von Niederösterreich besteht derzeit die Gefahr von Starkregen und Hagel.

Die ersten Schauer und Gewitter im Wienerwald.
Die ersten Schauer und Gewitter im Wienerwald. © foto-webcam.eu

Update 12:30 – Alpenostrand

Am Alpenostrand besteht lokal große Überflutungsgefahr! Kräftige Gewitter halten sich recht stationär vom Schneeberg südwärts bis in die Bucklige Welt und zu den Fischbacher Alpen. Zwar hat noch keine der dortigen Wetterstationen besorgniserregende Regenmengen gemessen, doch lokal dürften schon über 50 l/m² gefallen sein.

Es ist auf jeden Fall keine gute Idee heute in den Bergen unterwegs zu sein wie die beiden auf dem nachfolgenden Webcambild. Nicht nur wegen des Regens, vor allem auch wegen der Blitzschlaggefahr!

Webcambild von der Hohen Wand © http://www.schneeberg.tv
Webcambild von der Hohen Wand © http://www.schneeberg.tv

Update 11:30 – Windkonvergenz

In einem Streifen vom Alpenhauptkamm über die Obersteiermark bis zum Wiener Becken trifft derzeit westlicher Wind auf den zuvor vorherrschenden südlichen Wind. Im Bereich dieser Windkonvergenz steigt die Luft nach oben, weshalb die Entstehung von Gewittern begünstigt wird. Besonders im südlichen Wiener Becken sowie allgemein im südlichen Bergland nimmt die Gewittergefahr nun deutlich zu.

Die gewittergefahr nimmt im bergland zu.
Windkonvergenz um 11 Uhr. © UBIMET

Update 11:00 – Auflebende Gewittertätigkeit

Im Bereich der Steirischen Randgebirge und am Alpenostrand entstehen derzeit vermehrt Schauer und Gewitter. Besonders bei Otterthal in Niederösterreich befindet sich derzeit ein kräftiges Gewitter mit der Gefahr von Starkregen.

In der Steieramrk und Niederösterreich gibt es erste kräftige Gewitter
Radarbild um 10:50 Uhr. © AustroControl / UBIMET

Update 10:40 – Satellitenbild

Die Kaltfront liegt derzeit noch über dem Westen Deutschlands, in deren Vorfeld gibt es in Bayern, Österreich, Tschechien und Polen bereits mehrere Schauer und einzelne Gewitter. Die ersten Blitze im Alpenraum wurden am Semmering sowie im Bereich des Kamptals detektiert.

Due Kaltfront sorgt für erste Gewitter.
Satellitenbild und Blitze um 10:30 Uhr. © EUMETSAT / UBIMET

10:30 Uhr – Erste Übersicht

Die Kaltfront eines Skandinavientiefs liegt derzeit quer über Deutschland und erfasst in den Abendstunden den Westen Österreichs . Bereits in der Früh gehen an der Alpennordseite einzelne Regenschauer nieder, im Tagesverlauf nimmt die Schauer- und Gewitterneigung dann im ganzen Land zu. Besonders im zentralen Bergland von Salzburg und Kärnten über die Steiermark bis zum Burgenland fallen die Gewitter mitunter kräftig aus, lokal besteht Unwettergefahr. Am längsten trocken bleibt es im äußersten Südosten. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 20 bis 31 Grad.

Unwetter am Donnerstag in Salzburg

Im Vorfeld einer aufziehenden, kräftigen Kaltfront gab es auch am Donnerstag heftige Gewitter. Besonders betroffen war Salzburg, so gab es im Pinzgau Überflutungen und Vermurungen. In Saalbach-Hinterglemm, Viehhofen und Maishofen wurde am Donnerstagabend Zivilschutzalarm ausgelöst. An der Wetterstation Saalbach gab es innerhalb weniger Stunden 48 Liter pro Quadratmeter Regen, davon 31 innerhalb von nur einer Stunde. Auch am Freitag sind Schauer und Gewitter zu erwarten, besonders von Kärnten über die Steiermark bis zum Burgenland besteht Unwettergefahr.

Vor allem im Pinzgau gab es ergiebige Regenmengen.
12-Stunden-Niederschlagsanalyse von Donnerstagnachmittag bis -nacht. © UBIMET

Wintereinbruch im Gebirge

Am Wochenende gibt es im Gebirge den ersten Gruß des Winters. In der Nacht von Samstag auf Sonntag sinkt die Schneefallgrenze allmählich gegen 1600 m ab: Am Sonntagmorgen muss man am Arlbergpass mit etwas Nassschnee oder Schneeregen rechnen. Oberhalb von etwa 2.500 m sind in den Tauern sogar 20 bis 40 cm Schnee zu erwarten. Nach dem Wettersturz beruhigt sich das Wetter am Montag aber rasch wieder, so gibt es in der letzten Augustwoche eine Rückkehr zu spätsommerlichem, trockenem Hochdruckwetter mit Höchstwerten zwischen 22 und 29 Grad. Es wird also warm, aber bei weitem nicht mehr so heiß wie vor dem Wettersturz.

 

Bleiben Sie immer rechtzeitig über aktuelle Unwetterereignisse informiert! Melden Sie sich für unsere Push-Benachrichtigungen an: https://uwz.at/de/notification

Kräftige Gewitter am Samstag

Blitze zucken am Himmel @pixabay

Update 18:45 Uhr

Die meiste Gewitter schwächen sich allmählich ab. Doch selbst im Laufe der Nacht sind ein paar lokale und teils kräftige Gewitter im Osten und Südosten nicht ganz auszuschließen.

Morgen sind dann ein paar Hitzegewitter im Schwarzwald, am Alpenrand sowie im Bayerischen Wald zu erwarten.

Maximale Windböen der letzten 12 Stunden - © UBIMET, DWD
Maximale Windböen der letzten 12 Stunden – © UBIMET, DWD
Akkumulierte Niederschlagsmengen der letzten 12 Stunden - © UBIMET, DWD
Akkumulierte Niederschlagsmengen der letzten 12 Stunden – © UBIMET, DWD

Update 16:45 Uhr

Im Südwesten sind Starkregen und Hagel die Hauptgefahren: An der Station Saldenburg-Entschenreuth in Niederbayern sind 40mm binnen 60 Minuten zusammengekommen!

Nach Westen zu sind hingegen lokale, sehr starke Windböen (die sogenannten „Downbursts“) auch ein Thema: In Weibstadt, im nördlichen Baden-Württemberg, wurden 102 km/h gemessen!

Unsere aktuelle Warnkarte:

Warnkarte uwr.de um 16:45 Uhr MESZ - © UBIMET
Warnkarte uwr.de um 16:45 Uhr MESZ – © UBIMET

Update 15:30 Uhr

Das aktuelle Radarbild zeigt, dass die stärksten Gewitter derzeit im Südosten des Landes niedergehen. Vor allem in Niederbayern muss man lokal mit Hagel und kleinräumigen Überflutungen rechnen.

Radarbild um 15:15 Uhr MESZ- © UBIMET, DWD
Radarbild um 15:15 Uhr MESZ- © UBIMET, DWD

Update 12:30 Uhr

Am aktuelle Satellitenbild ist ein hohes Wolkenband, das vom Saarland bis in die Uckermark reicht, zu erkennen. Diese Wolkenband sind die Überreste einer schwach ausgeprägten Kaltfront, an deren Vorderseite nun im Osten und Süden verbreitet Gewitter entstehen.

Satellitenbild um 12:30 Uhr
Satellitenbild um 12:30 Uhr ©UBIMET, EUMETSAT

Überblick über die heutige Lage

Nach einem überall freundlichen Start in den Tag entstehen im Laufe des Nachmittags östlich der Linie Breisgau-Uckermark verbreitet Gewitter.

Gewittergefahr am Samstag
Gewittergefahr am Samstag ©UBIMET

Gefahren

Dabei ziehen die Gewitter im Osten relativ schnell durch und können mit Sturmböen und Hagel einhergehen. Nach Süden zu verlagern sich die Gewitter zunächst nur langsam, lokal kann es zu großen Regenmengen und Überflutungen kommen. Am Abend kommt dann auch hier mehr Bewegung ins Geschehen und die Gewitter verlagern sich südwärts Richtung Alpen und können dort bis in die Nacht hinein andauern.

Mit den Gewittern können auftreten:

  • Hagel bis 3 cm Korngröße
  • Sturmböen bis 90 km/h
  • im Süden Starkregen mit bis zu 40 l/m² innerhalb 1 Stunde

Heiß und sonnig

In den übrigen Landesteilen geht es trocken und heiß mit Spitzenwerten bis 35 Grad durch den Samstag. Ab Sonntag stellt sich dann überall wieder heißes und trockenes Sommerwetter ein, wobei sich die Hitzebelastung allmählich wieder verstärkt.

Gewittriger Abend im Süden

Blitze zucken am Himmel @pixabay

20:30 Uhr – Niederschlagssumme bis 20 Uhr

Die Analyse der Niederschlagssumme der letzten 6 Stunden zeigt, welche Regionen bis jetzt am meisten betroffen waren: Vor Allem der Bregenzerwald, der westliche Donauraum und die Weststeiermark.  Die Nacht geht aber im Südosten gewittrig weiter!

6-stündige Niederschlagssumme bis 20 Uhr  © UBIMET
6-stündige Niederschlagssumme bis 20 Uhr © UBIMET

19:30 Uhr – Superzelle in Slowenien

Eine Superzelle bringt derzeit sehr großen Hagel knapp südlich von Marburg in Slowenien. Die Zelle zieht nach Nordosten und konnte den äußersten Süden der Steiermark streifen.  Ein nahezu ortsfestes Gewitter hat sich im nördlichen Innviertel gebildet: Hier ist die Überflutungsgefahr erhöht!

Radar- Blitz- und Satellitendaten um 19:15 Uhr - © UBIMET, EUMETSAT, nowcast, Austrocontrol
Radar- Blitz- und Satellitendaten um 19:15 Uhr – © UBIMET, EUMETSAT, nowcast, Austrocontrol

18:20 Uhr – OÖ und Steiermark sind die Hotspots

Die stärkste Gewitter sind derzeit zwischen dem Inn- und dem Hausruckviertel zu finden. Auch in der westlichen und nordwestlichen Steiermark bilden sich gerade neue Zellen. Im Süden zieht teils kräftiger Regen aus Slowenien auf: Hier ist die Unwettergefahr bereits geringer.

Blitzdaten um 18:20 Uhr - © UBIMET, nowcast
Blitzdaten um 18:20 Uhr – © UBIMET, nowcast

17:20 Uhr – Gewitterzelle für Graz?

Eine starke Gewitterzelle hat sich in der Südweststeiermark gebildet und konnte in etwa 30 Minuten Graz erwischen!

Radar- Blitz- und Satellitendaten um 16:55 Uhr - © UBIMET, EUMETSAT, nowcast, Austrocontrol
Radar- Blitz- und Satellitendaten um 16:55 Uhr – © UBIMET, EUMETSAT, nowcast, Austrocontrol

16:50 Uhr – Erste Gewitter in der Weststeiermark

Auch in der Südweststeiermark, zwischen der Koralpe und der Packalpe, geht es jetzt richtig los. Hier haben wir bereits rot gewarnt: Überflutungen und größen Hagelkörner sind wahrscheinlich. Auf UWZ.AT kann man unsere Warnkarte live verfolgen!

UWZ Warnkarte um 16:40 Uhr - © UBIMET
UWZ Warnkarte um 16:40 Uhr – © UBIMET

16:20 Uhr – Kräftige Gewitterzellen zwischen Kroatien und Slowenien

Die kräftigsten Gewitter Europas sind jetzt in Kroatien zu finden. Diese sollten dann gegen Abend auch den Süden und Südosten Österreichs erreichen.

Radar- Blitz- und Satellitendaten um 15:45 Uhr - © UBIMET, EUMETSAT, nowcast
Radar- Blitz- und Satellitendaten um 15:45 Uhr – © UBIMET, EUMETSAT, nowcast

15:50 Uhr – Salzburg und Bregenz direkt betroffen!

Bis jetzt haben die stärkste Gewitter, mit 15 bis 20 l/m² und Windböen bis 60 km/h die Landeshauptstädte Salzburg und Bregenz direkt erwischt. Hier ein Bild vom Salzburger Flughafen vor dem Gewitter:

Webcam-Bild vom Salzburger Flughafen um 14 Uhr - Quelle: https://livecam.salzburg-airport.com/#
Webcam-Bild vom Salzburger Flughafen um 14 Uhr – Quelle: https://livecam.salzburg-airport.com/#

Beitragsbild: pixabay.com

Die Alpen versinken im Schnee

Starker Schneefall © www.foto-webcam.eu

Viel Schnee am Sonntag

In vielen Regionen Österreichs gibt es heute einen winterlichen Tagesbeginn: Vergangene Nacht sind vor allem im zentralen und westlichen Bergland große Neuschneemengen zusammengekommen. Im Laufe des Sonntags fällt in den Nordstaulagen weiterhin Schnee bis in die Täler. Schneeschauer sind aber auch im nördlichen und östlichen Flachland zu erwarten. Anbei eine Karte mit Warnungen vor kräftigem Schneefall (UWZ).

Viel Schnee vom Arlberg bis zum Mariazellerland. www.uwz.at
Warnungen vor Schneefall © www.uwz.at

Besonders in Tirol ist in der vergangenen Nacht bereits viel Schnee gefallen, anbei eine Übersicht der Neuschneehöhen der letzten 12 Stunden bis Sonntagfrüh:

  STATION (BL) SEEHÖHE [m] NEUSCHNEE [cm]
 Pitztaler Gletscher 2850 m 44 cm
 Neustift / Milders 993 m 40 cm
 Hochzirl 923 m 38 cm
Umhausen 1029 m 36 cm
Nauders 1360 m 33 cm
Strengen 1030 m 32 cm
Flirsch 1125 m 31 cm
Westerndorf 755 m 27 cm

Regen und Schnee am Montag

In der Nacht auf Montag und am Montag selbst erreichen von Westen her zwei markante Warmfronten den Alpenraum. Entlang der Nordalpen vom Arlberg bis zum Mariazellerland ist also bis Dienstagfrüh neuerlich eine ordentliche Menge Schnee  zu erwarten. Anfangs schneit es vor allem im Norden und Osten noch bis ins Flachland,  im Tagesverlauf steigt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis zum Salzkammergut aber auf 1000 bis 1600 m an.  Durch den Temperaturanstieg in mittlere Höhenlagen und die großen Neuschneemengen steigt die Lawinengefahr in den kommenden Tagen im gesamten Bergland markant an!

Schnee in den Alpen
Neuschnee und Lawinengefahr in den Alpen – © UBIMET

Die aktuelle Lawinengefahr im Detail findet man hier:  http://www.lawinen.at/

Dürre und Wasserkrise in Südafrika

Dürre in Südafrika

Die Dürre in Südafrika wird von Tag zu Tag schwerwiegender und große Regenmengen sind klimatisch gesehen nicht in Sicht. Nach den aktuellsten Berechnungen müsste Kapstadt bereits Ende April 2018 auf fließend Wasser verzichten!

Härteste Dürre in Südafrika seit Jahrzehnten

In den letzten zwei Jahren ist in Südafrika landesweit etwa die Hälfte der mittleren Niederschlagsmenge zusammengekommen. Zwei aufeinander folgende Regenzeiten brachten vor allem in der Region „Western Cape“ – die Region Kapstadts – viel zu wenig Wasser und die resultierende, lang anhaltende Dürre ist die schwerste seit Jahrzehnten. Noch vor 3 Jahren sah die Situation ganz anders aus: Dank Rekord-Niederschlägen waren die größten Dämme des Landes meistens zu 100% gefüllt. Heuer hat sich die Lage rasch verschlechtert und regional sind die Wasservorräte nur zu einem Drittel voll:

2017 Dürre in Südafrika
Bildquelle: www.capetownetc.com

Luftaufnahmen und Wasserstand der Dämme in der Region Kapstadts in April 2017:

29. April 2018: Der „Tag Null“ für Kapstadt

Was noch wichtiger ist, die Prognose für die kommenden Monate sieht gar nicht optimistisch aus. Auf der Südhalbkugel ist derzeit Hochsommer und im Westen Südafrikas läuft die trockene Jahreszeit von Oktober bis März: „The worst is yet to come“ für die schwerste Dürre in Südafrika der letzten Jahrzehnte. Obwohl das Wasser im ganzen Land seit Monaten streng rationiert wird, könnte die Wasserversorgung zum Erliegen kommen.  Trotz Inbetriebsetzung von alternativen Wasserquellen (wie Entsalzungsanlagen), macht sich die Behörde Kapstadts auf einen sogenannten „Tag Null“ gefasst. Der Tag, an dem die zweitgrößte Stadt Südafrikas komplett ohne fließend Wasser bleiben könnte ist laut den aktuellsten Prognosen der 29. April 2018!