Fast 27.000 Blitze: Kaltfrontdurchzug brachte Unwetter am 23.05.2020

Im Vorfeld der Kaltfront von Tief GUDRUN über Skandinavien wurde es am 23.05. im äußersten Südosten noch einmal sommerlich warm, was man anhand des Satellitenbildes und der gemessenen Temperaturmaxima des Tages erkennen kann.

Wetterlage-Samstag-GUDRUN
Satellitenbild vom 25.03.2020 um 11:30 Uhr MESZ mit eingezeichneten Fronten @ EUMETSAT, UBIMET
Temperaturmaxima am 23.05.2020 - DWD, UBIMET
Temperaturmaxima am 23.05.2020 – DWD, UBIMET

Energiereiche Luft: Primäre Zutat für Gewitter

Diese sehr warme Luftmasse war aber im weiteren Verlauf genau in dieser Region eine gute Energiequelle für die sich bildenden Gewitter, die besonders südlich der Donau oft kräftig ausfielen. Der Norden blieb aber nicht ganz verschont, denn in der kühlen Luft hinter der Kaltfront bildeten sich bis in die Folgenacht hinein schnell durchziehende Hagel- und Graupelgewitter.

Blitzverlauf am 23.05.2020 - UBIMET, nowcast
Blitzverlauf am 23.05.2020 – UBIMET, nowcast
Geortete Blitze pro Bundesland am 23.05.2020 - UBIMET, nowcast
Geortete Blitze pro Bundesland am 23.05.2020 – UBIMET, nowcast

Hagelschlag und Sturmböen

Hauptgefahr im Norden war wie gesagt vor allem der kleinkörnige Hagel oder Graupel. Im Süden Bayerns zogen hingegen besonders kräftige Gewitter durch, unter anderem auch ein paar sogenannte Superzellen. Diese brachten lokal Hagelschlag und teils schwere Sturmböen. Vor allem zwischen dem Chiemsee und dem Berchtesgadener Land wurden zudem örtlich auch orkanartige Böen und große Regenmengen binnen weniger Minuten registriert.

Maximale Windböen am 23.05.2020 - UBIMET, DWD
Maximale Windböen am 23.05.2020 – UBIMET, DWD
24h Niederschlagssumme für den 23.05.2020 - UBIMET, DWD
24h Niederschlagssumme für den 23.05.2020 – UBIMET, DWD

Hagelschlag und Sturmschäden im Südosten:

Gewitterwolken im Norden und Graupelschauer bei Schwerin: