Der letzte Morgen dieses unterkühlten, nassen Mais 2021 konnte nicht anders sein: Kühl bis kalt! Nur in der Wiener Innenstadt sowie im Nordburgenland blieben die Temperaturen vergangene Nacht im zweistelligen Bereich. Ansonsten war es verbreitet recht kühl, in manchen Tallagen der Alpen wurde nochmals Luftfrost (Temperatur in 2 Meter Höhe unter dem Gefrierpunkt) verzeichnet, wie z.B. im Außerfern, im Lungau und im Aflenzer Becken.
Wirft man einen Blick auf die Temperaturen in 5 Zentimeter Höhe um 5 Uhr in der Früh, so erkennt man inneralpin sowie im Mühl- und Waldviertel verbreitet Werte zwischen -1 und -5 Grad (man spricht in diesem Fall von „Bodenfrost“). Für diese Jahreszeit sind solche Werte schon sehr niedrig.
Somit haben heute manche Wetterstationen noch einen (Luft-)Frosttag für den Mai 2021 hinzugefügt. Die Anzahl der Tage mit einem Tiefstwert unter dem Gefrierpunkt ist somit landesweit überdurchschnittlich hoch im Vergleich zum langjährigen Klimamittel. Gebietsweise (vor allem im Mühl- und Waldviertel, im Lungau und im Aflenzer Becken) handelt es sich um die höchste Anzahl an Mai-Frosttagen der letzten 15 Jahre!
In den kommenden zwei Tagen bleibt die Bodenfrostgefahr aufgrund der ruhigen Wetterverhältnisse inneralpin sowie im Mühl- und Waldviertel erhöht. Sollte es nochmals zu Luftfrost kommen, wäre dies sehr außergewöhnlich: Selbst in den höheren Tallagen (wie z.B. im Lungau) liegt die durchschnittliche Anzahl an Frosttagen im Juni bei Null.
Titelbild: Morgenfrost im Aflenzer Becken am 31.05.2021 – Mario Gansberger