Das Jahr 2021 ist in wenigen Stunden Geschichte und wir blicken zurück auf ein abwechslungsreiches Jahr mit einigen Unwettern. Anbei folgt eine Auswahl an besonders markanten Wetterlagen in den vergangenen 365 Tagen, auf die wir etwas näher eingehen wollen:
- 14.1. Starker Schneefall im Westen
- 17.2 Gefrierender Regen im Osten
- 2.5. Sturm im Wiener Becken
- 21. bis 24.6. Gewitter mit Hagel in Ober- und Niederösterreich
- 13. bis 18.7. Tief BERND bringt Hochwasser und Gewitter
- 30.7. Unwetter in Graz
- 5. bis 9.12. Schnee in ganz Österreich
- 23.12. Gefrierender Regen im Norden und Osten
14.1. Starker Schneefall im Westen
Der erste Monat des Jahres brachte vor allem im Süden und Westen große Neuschneemengen. Ein Italientief sorgte gleich zu Beginn des Monats im Süden und Südwesten für große Niederschlagsmengen, bis zu knapp einem Meter Neuschnee fiel in Osttirol und Oberkärnten. Zur Monatsmitte sorgte eine nahezu stationäre Luftmassengrenze dann vor allem in Westösterreich, in der Schweiz und in Südwestdeutschland für anhaltenden und teils starken Schneefall. In Gaschurn gab es 66 cm Neuschnee innerhalb von nur 24 Stunden und selbst im Rheintal fiel fast ein halber Meter Schnee. Auch Bregenz und Innsbruck haben im Jänner mehr Schnee ausgefasst als sonst in einem ganzen Winter.
Im Westen hat der nächste kräftige Schneefall bereits eingesetzt (Arlbergregion aktuell 5 cm/h).
Hier ist bis Freitagmorgen bis zu 1 m Neuschnee zu erwarten, selbst in Innsbruck werden es 20-30 cm.
Wir warnen daher teils mit der höchsten Warnstufe! Kommt gut durch die Nacht. pic.twitter.com/nXNV6jj4YG
— uwz.at (@uwz_at) January 13, 2021
Nach den historischen Schneefällen im Dez in Osttirol und Oberkärnten kann nun auch #Vorarlberg mit außergewöhnlichen Schneemengen aufwarten:#Feldkirch meldet heute Früh 60 cm – die höchste Schneedecke des 21. Jhdts und einer der höchsten seit 1895! Chapeau! ☃️ pic.twitter.com/GPOQkm0NPy
— wetterblog.at (@wetterblogAT) January 15, 2021
17.2. Gefrierender Regen im Osten
Der Februar verlief deutlich wärmer als im langjährigen Mittel, zum Monatsende wurde sogar reihenweise neue Rekorde aufgestellt wie etwa in Bregenz, Wien und Zwettl. Zwischen dem 11. und 15.2. gab es aber einen sehr kalten Abschnitt, dabei wurde mit -29,4 Grad am Dachstein auch die tiefste Temperatur des Jahres verzeichnet. Diese kalte Phase wurde am 17. durch eine Warmfront mit gefrierendem Regen im Osten beendet, auch in der Landeshauptstadt kam es dabei auf einigen Gehwegen zu Glatteis.
Am Mittwoch kommt es in Wien zu akuter Glatteisbildung. Aufgrund der vielen Einsätze stehen Rettungswägen im Stau vor dem Krankenhaus in Brigittenau. https://t.co/eucQgrnROr
— heute.at (@Heute_at) February 17, 2021
Einen schönen #Mittwoch aus #Wien #Favoriten. Wie angekündigt ist es in der Früh bei leicht frostigen #Temperaturen zu #Eisregen und gefährlichen #Glatteis gekommen. pic.twitter.com/8pEUxzGPwc
— Wetterstation Wien-Favoriten (@WWien10) February 17, 2021
2.5. Tief DANIEL bringt Sturm in Wien
Der April war heuer kühl und frostreich, in Summe handelt es sich österreichweit um den kühlsten April seit 1997 und den ersten zu kühlen Monat seit Mai 2020. Lokal wurden sogar neue Monatsrekorde aufgestellt wie etwa in Bad Mitterndorf mit -11,8 Grad. Auch der Mai verlief kühler als im langjährigen Mittel, zudem gab es gleich zu Monatsbeginn einen außergewöhnlichen Sturm: Tief DANIEL brachte am 2.5. in Wien orkanartige Böen bis 112 km/h bzw auf der Jubiläumswarte sogar 124 km/h, was dem schwersten Maisturm seit Aufzeichnungsbeginn entspricht. Auch wenn der Monat in Summe kühl verlief, sorgte der Föhn für sehr warme Abschnitte: In der Nacht auf den 10. gab es im Rheintal die erste Tropennacht und am 10. wurde in Salzburg der erste Hitzetag verzeichnet.
21-24.6. Gewitter mit Hagel und Sturm
Vom 21. bis zum 24 bzw. im Südosten auch 25. Juni wurden in Österreich mehr als 240.000 Blitzentladungen erfasst. Vor allem in Ober- und Niederösterreich sowie örtlich auch in der Steiermark gab es teils schwere Unwetter mit großem Hagel. Etwa am 22.6. wurde das Oberösterreichische Seengebiet besonders heftig getroffen, als eine Superzelle mit Sturmböen und großem Hagel vom Flachgau über Gmunden bis in den Raum Sierning zog.
Der Höhepunkt der Unwetterlage wurde am 24.6. erreicht, als es in Oberösterreich sowie auch in Teilen Niederösterreichs und Wiens Superzellen mit teils sehr großem Hagel gab. Eines dieser Gewitter sorgte knapp hinter der Grenze zu Tschechien sogar für einen sehr starken F4-Tornado mit einer Zugbahn von etwa 26 km! In dieser Woche wurde laut der Österreichischen Hagelversicherung mit 28 Millionen Euro Gesamtschaden in Ober- und Niederösterreich eine neuer Negativrekord aufgestellt.
Direkt in Horn pic.twitter.com/Kg3ZY7hkI9
— CrazyDuckLady (@JutimaFamily) June 24, 2021
13.-18.7. Tief BERND bringt Starkregen
Mitte Juli sorgte das nahezu ortsfeste Tief BERND für eine schwere Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland, Belgien und den Niederlande mit mehr als 200 Todesopfern und Schäden in Milliardenhöhe.
⚠️🇩🇪 Impressionnante image aérienne [avant/après] de la municipalité allemande d‘#Altenahr située dans le land de Rhénanie-Palatinat à l’ouest du pays. La rivière #Ahr, qui est sortie de son lit au cours de la nuit, connait une crue historique ! #Schuld #Allemagne #Floods pic.twitter.com/9FMazVa8Lx
— Nahel.B (@WxNB_) July 15, 2021
Österreich war davon zunächst nur marginal betroffen, vom 16. bis zum 18. kam es dann aber auch entlang der Nordalpen zu ergiebigem Regen, in Melk wurden beispielsweise 170 mm in 48 Stunden gemessen. Einige Flüsse führten Hochwasser und es kam zu Überflutungen und Vermurungen.
Weiterhin herrscht gebietsweise höchste Warnstufe vor anhaltendem Starkregen sowie Gewitter mit extremen Regenmengen in kurzer Zeit. #uwz pic.twitter.com/Qe3QJLZRFO
— uwz.at (@uwz_at) July 18, 2021
#Hallein vor wenigen Minuten. #Hochwasser #Salzburg pic.twitter.com/zbVI8yYr7w
— Der Mario 🇪🇺 (@DerMarioO) July 17, 2021
Dit was Bramberg am Wildkogel vanochtend. Oberpinzgau. De Salzach niet ver vanaf haar oorspong. pic.twitter.com/SENLqGuiXf
— Tineke Koelewijn (@tineke_koelew) July 18, 2021
Im Osten Österreichs gab es Gewitter mit Starkregen, so kam es auch in Teilen Wiens zu Überflutungen. Im Orbi-Tower in Wien-Erdberg wurden zwei unterirdische Geschosse komplett geflutet und das Hochhaus steht aufgrund des Schadens in Millionenhöhe weiterhin leer.
Violent thundery rain yesterday evening in Vienna, also in our area there was flooding. Rainfall amounts of 50 liters per hour occur about once every 50 years.
(https://t.co/0evQJXQAa5 -> Bemessungsniederschlag 2020) pic.twitter.com/qvpusSSvjC— Steffen Dietz (@sdietzf1) July 18, 2021
30.7. Unwetter in Graz
Der heißeste Tage des Jahres wurde mit bis zu 37,1 Grad in Wien sowie am Neusiedler See der 8. Juli. Im Süden bleibt der Sommer aber vor allem für Trockenheit und vergleichsweise wenig Gewitter in Erinnerung, allerdings wurde Graz am 30. Juli noch von einem schweren Unwetter getroffen. Innerhalb von nur einer Stunde wurden dabei 61 mm Regen gemessen, in wenigen Stunden sogar 112 mm. Den gesamten Sommerrückblick gibt es hier: 1,4 Millionen Blitze im Sommer 2021.
Der Juli 2021 galt bis gestern noch als einer der trockensten der 184-jährigen Grazer Messgeschichte.
Die Gewitter am Abend brachten an der Station Universität in nur 1h 60mm (Stunden-Rekord), in 6h 114mm (Allzeit-Tagesniederschlagsrekord). #Graz
Die Stationen im Vergleich: pic.twitter.com/6hcOoELz8y— wetterblog.at (@wetterblogAT) July 31, 2021
Anfang Dezember: Verbreitet Schnee
Nach einem milden und gebietsweise sehr trockenem Herbst (in der Südsteiermark gab es Mitte September noch einen Hitzetag und in Wien wurde sogar noch eine Tropennacht verzeichnet) und nur einem nennenswerten Sturm am 30. November stellte sich die Wetterlage pünktlich zu Winterbeginn um. Ein Italientief brachte am 5. Dezember in Kärnten, in den Hohen Tauern sowie im Oberen Murtal kräftigen Schneefall, in Klagenfurt wurden 32 cm gemessen. Ein weiteres Italientief versorgte am 9. Dezember das gesamte Land mit Schnee, selbst in Teilen Wiens wurden 15 cm gemessen.
Nach zwei langen Diensten endlich den gewarnten #Schnee am Heimweg quer durch Rodaun selbst genießen… ein Traum🤩 pic.twitter.com/MJw6zfWC18
— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87) December 9, 2021
#Winterwonderland Österreich: Das ganze Land ist weiß eingefärbt und den gefallenen #Schnee sieht man ganz gut auch vom Satellit! Blick von ganz oben: @ESA_EO @sentinel_hub #Sentinel3-Satellit, aufgenommen am 10. Dezember – https://t.co/x7qyKVR68d pic.twitter.com/gQNwy73iB0
— uwz.at (@uwz_at) December 10, 2021
23.12. Gefrierender Regen im Norden & Osten
Das winterliche Wetter im Flachland währte nicht lange und noch vor Weihnachten gelangten schubweise immer mildere Luftmassen ins Land. Von Oberösterreich bis ins östliche Flachland kam es dabei mehrmals zu gefrierendem Regen. Nach Weihnachten gelangte vorübergehend nochmals kontinentale Kaltluft in die Osthälfte des Landes, dabei kam es im Norden streckenweise erneut zu Glatteis.
Gefrierender Regen bei -2 Grad im Wienerwald. pic.twitter.com/BzUJrRBuGW
— Nikolas Zimmermann (@nikzimmer87) December 23, 2021
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