In einem breiten Streifen vom Saarland bis nach Sachsen verstärkte sich der Südwestwind am Sonntag im Vorfeld der angesprochenen Kaltfront derart, dass gebietsweise stürmische Böen bis zu 70 km/h gemessen wurden. Dies ist generell für einen Augusttag schonmal nicht wenig, doch schlimm wurde es erst am Nachmittag und Abend mit Schauern und Gewittern, mit welchen der kräftige Höhenwind zum Boden herunter gemischt wurde. Insbesondere im südlichen Hessen schlugen die Gewitter zu, aber auch von der Schwäbischen Alb ausgehend über Mittelfranken bis zum Bayerischen Wald. Einzelne Gewitter wiesen Superzellen-Strukturen auf und brachten so genannte Downbursts, also kurze Wolkenbrüche mitsamt heftigen Sturmböen. Hagel war mitunter auch dabei, aber eher weniger das Problem.
#Unwetter am Untermain am frühen Abend. Feuerwehren waren und sind im Großeinsatz. Die Fotos sind von den Feuerwehren Großostheim und Stockstadt @BR24 @BR_Franken pic.twitter.com/L8RLFMTd7Z
— Eberhard Schellenberger (@ESchellenb) August 18, 2019
151 km/h bei Nürnberg
Die absolut höchste Böe wurde in Kümmersbruck östlich von Nürnberg gemessen, 151 km/h wurden hier von der Wetterstation gemeldet – ein wahrlich beeindruckender Wert, der in gewisser Weise unrealistisch erscheinen mag, aber hinsichtlich der meteorologischen Rahmenbedingungen und der vielerorts dokumentierten Schäden durchaus als korrekt anzusehen ist. Die selbe Gewitterzelle hatte kurz vorher in Roth südwestlich von Nürnberg schon 117 km/h gebracht.
Besonders betroffen war hier auch die Bahn, auf der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung waren hier etliche Bäume auf die Gleise gefallen. Dies hatte natürlich Auswirkungen auf den Bahnverkehr im ganzen Land, selbst heute am Montag läuft vieles noch nicht wieder nach Plan.
Heftige #Unwetter ⛈ haben in Teilen von #Franken gewütet. Häuser wurde abgedeckt, Keller liefen voll, der Verkehr auf Straßen und Schienen wurde teils lahmgelegt. https://t.co/DMuXIrdXaC pic.twitter.com/DQxWik6RPR
— BR24 (@BR24) August 19, 2019
Das hat mir meine Mutter gerade aus dem mittelfeänkuschen Roth geschickt. Wahnsinn!#Unwetter pic.twitter.com/KHUjOlQ4XH
— Dominik (@Pinny_am_Meer) August 18, 2019
Downbursts in der Rhein-Main-Region
Besonders schlimm hat es auch die Region südöstlich von Frankfurt/Main erwischt. Eine kräftige Gewitterzelle zog nur knapp südlich am Flughafen vorbei und brachte von Langen über Dietzenbach bis Rodgau Downbursts. Auch aus Offenbach werden enorme Schäden berichtet, womöglich hat es hier mit einer nachfolgenden Zelle kurzzeitig einen Tornado gegeben. Bestätigt ist dieser aber noch nicht.
Kräftige Gewitterzelle im Süden von Frankfurt. Es muss mit Hagel und Sturmböen gerechnet werden. pic.twitter.com/YJz57acYnc
— Deutsches Unwetterradar (@UWR_de) August 18, 2019
Severe winds, possibly tornado damage in Offenbach, Germany yesterday, August 18th! Report: Re Gü / WetterExtreme Deutschland pic.twitter.com/EtrnvrVGyW
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) August 19, 2019
Dude, Hessen war totales Chaos. Das hat auch dazu geführt das Strom zum HBF nach FFM ausgefallen ist. Das hat auch in anderen Bundesländern nicht anders ausgesehen…#Unwetter Foto vor unserem Haus
Baum + Garage inkl. Auto + Neuwagen kaputt
Baum auf der Straße
Auto + Dach pic.twitter.com/J2tdeTC4Hf— SrgMartin88 (@SrgMartin88) August 19, 2019
krass. nicht mein video. #Unwetter pic.twitter.com/xTDWIQFA3Z
— Amok Arno (@AmokArno) August 19, 2019
Titelbild: Aufgetretener Sturmschaden im Raum Frankfurt/Main @ https://twitter.com/SrgMartin88