Gewitter in Wien

Wind- und Zugrichtung oftmals entscheidend

Tatsächlich werden Gewitter, die aus Westen kommen, durch die spezielle geografische Lage Wiens am östlichen Rande der Alpen bzw. im Lee des Wienerwalds oftmals abgeschwächt oder nach Norden hin abgelenkt. Nicht selten wurde auch schon beobachtet, dass die Gewitter sich nur durch den Leeeffekt des Wienerwalds genau über der Stadt kurzzeitig abschwächen, bevor sie sich am östlichen Stadtrand wieder verstärken. Allerdings kam am 23. Juli 2009 eines der stärksten Gewitter der letzten Jahrzehnte mit schweren Sturmböen von etwa 110 km/h aus westlicher Richtung.

Aufnahme der UBIMET-Webcam vom 12.08.2019 @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien

Bevorzugt kommen starke Gewitter aus südlicher Richtung entlang des Wienerwalds oder aus Osten nach Wien. Natürlich können auch starke Gewitter mit einer Konvergenz ( = Zusammenströmen von Luft aus unterschiedlichen Richtungen) direkt über der Stadt entstehen und dann vor allem durch große Regenmengen zu Überflutungen führen. Bestes Beispiel dafür war das Gewitter am 13. Mai 2010, als die Lerchenfelderstraße zu einem Fluss wurde.

Ausnahme 2015

Der letzte Sommer 2019 war bereits relativ gewitterarm, doch diesbezüglich unschlagbar war das gesamte Jahr 2015, wo im Stadtgebiet ledilgich 216 Blitze registriert wurden. Hauptgrund dafür waren die stark ausgeprägten Hitzewellen. Dadurch fehlte oftmals die nötige Feuchtigkeit, dass sich Gewitter bilden konnten. Im Durchschnitt gibt es in Wien etwa 25 Tage pro Jahr mit Gewittern, die meisten davon natürlich von Mai bis August. Also gar nicht mal so selten, wie man es sich vielleicht erwarten würde. Natürlich gibt es aber noch deutlich gewitterreichere Regionen in Österreich, wie etwa die Obersteiermark oder auch ein Streifen entlang der Nordalpen vom Bodensee bis zum Salzkammergut mit etwa 40 bis 45 Gewittertagen pro Jahr.

 

Titelbild: Aufnahme der UBIMET-Webcam vom 12.07.2016 @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien