Im Süden von Frankreich kommt es von September bis November nahezu jährlich zu Überflutungen. Grund dafür ist die deutlich erhöhte Tiefdrucktätigkeit über Südwesteuropa und das immer noch warme Mittelmeer. An der Vorderseite eines Tiefs wird dabei feucht-warme Mittelmeerluft an den Südhängen des Zentralmassivs gehoben und es kommt zu Starkregen. Oftmals wird der Effekt noch durch stationäre Gewitter verstärkt.
500 mm in nur 7 Stunden
Mit den Gewittern kam es am Samstagvormittag zu enormen Regenmengen. Lokal kamen bis zu 500 mm in nur sieben Stunden zusammen. Zum Vergleich, der Jahresniederschlag von Wien beträgt knapp 660 mm. Solche Wassermassen sind selbst für diese starkregenerprobte Region ungewöhnlich.
Des cumuls exceptionnels, de l’ordre de 500 mm en 7h d’après la station SPC de #Valleraugue , sont relevés sous ces #orages orages stationnaires qui sévissent sur le massif de l‘#Aigoual. Violentes #crues éclair sur l‘#Hérault et le #Gardon d’Anduze en cours. pic.twitter.com/E8TR0rNpbJ
— Asso Infoclimat (@infoclimat) September 19, 2020
Gefährliche Sturzfluten
Durch die enormen Regenmengen in kurzer Zeit kam es zu regelrechten Sturzfluten, auch außerhalb des Gewittergebiets. Stellenweise steigen die Pegel der Flüsse in kürzester Zeit um bis zu 5 m an.
La situation est critique sur les #Cévennes suites aux #orages diluviens de la matinée. Les réactions hydrologiques sont exceptionnelles avec des #crues éclairs, notamment sur le #Gardon (#Gard), où la hauteur d’eau a augmenté de 4m en seulement 30min à Saint Jean du Gard. pic.twitter.com/NhaXgfNVK6
— Adrien Four (@AdrienFour) September 19, 2020
Situation catastrophique dans la vallée de l’Hérault #Cévennes #Gard #crue #inondations #orages #Hérault @VISOV1 @infoclimat @KeraunosObs pic.twitter.com/VUEdddNp4F
— Vincent Lhermet (@VincentLhermet) September 19, 2020
Der sintflutartige Regen hält in den kommenden Stunden noch an, somit sind noch weitreichendere Überflutungen zu befürchten. Erst am Sonntagmorgen geht der Starkregen mit Verlagerung des Tiefs zu Ende.
Titelbild: Twitter: Guillaume Séchet