Die Gewittersaison 2019 startete früh, denn schon gestern am 01. Jänner zogen die ersten Gewitter abends über Österreich hinweg. Schuld daran war eine kräftige Kaltfront, die in den Abendstunden von Bayern und Tschechien her durchzog. Dabei blitzte und donnerte es vor allem im Flachgau, im Alpenvorland Oberösterreichs sowie im östlichen Flachland. In Wien beispielsweise sorgten Böen bis zu 80 km/h, kräftiger Graupel und ein Temperaturrückgang um 3 Grad in nur 20 Minuten für einen ruppigen Abend.
winterliches unwetter über #wien, mit sturm, hagel, blitz und donner… 😳 pic.twitter.com/bx1h9iKkxC
— Lisa 👩🏻🦰 (@lisa_hac) 1. Januar 2019
Erforderliche Zutaten
Doch wie kann es nun im tiefsten Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu Gewittern kommen? Die absolute Temperatur ist dabei nicht entscheidend, sondern unter anderem der vertikale Temperaturgradient. Dabei schaut man sich den Unterschied der Temperaturen zwischen dem Boden und in höheren Luftschichten an. Gestern sorgten sehr tiefe Temperaturen in der Höhe für eine labile Schichtung der Atmosphäre. Darüber hinaus nahm der Wind mit der Höhe stark zu (Stichwort: Windscherung), fertig waren die Bedingungen für nächtliche Gewitter im Jänner.
Ungewöhnliche Zeit
Dennoch sind Gewitter im Winterhalbjahr eine Ausnahme und in ihrer Häufigkeit sowie Intensität nicht mit jenen im Sommer zu vergleichen. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich in den Landeshauptstädten die Tage mit Gewitter im Winter (Dezember, Jänner, Februar) bzw. im Sommer (Juni, Juli, August) im langjährigen Mittel (von 1971 bis 2000) anschaut.
Landeshauptstadt | Tage mit Gewitter im Winter | Tage mit Gewitter im Sommer |
Wien | 2 | 19 |
St. Pölten | <1 | 16 |
Eisenstadt | <1 | 12-13 |
Linz | 1 | 11 |
Graz | <1 | 29-30 |
Klagenfurt | 1 | 31 |
Salzburg | 3-4 | 25 |
Innsbruck | <1 | 24 |
Bregenz | 1-2 | 22 |
Quelle Titelbild: pixabay