Eine erste Atlantikfront erreicht in der Nacht auf Montag den Westen der Alpenrepublik und zieht in den Morgenstunden mitsamt leichtem Regen bzw. Schnee oberhalb von rund 1000 m über den Norden Österreichs hinweg. Nach dem tagelangen Hochdruckeinfluss erweist sich diese erste Störung allerdings als zu schwach, um die kalte und nebelanfällige Luft in den Niederungen endgültig auszuräumen. Somit ist Montagfrüh vom Kaiserwinkl und dem Salzkammergut bis zum Mühl- und Waldviertel lokal gefrierender Regen möglich.
Die Temperaturen in den Niederungen bleiben dabei meist um den Gefrierpunkt, sodass der flüssige Niederschlag besonders auf kalten Oberflächen wie etwa Brücken, Autos und Bäumen gefrieren kann. Am Montag ist also im westlichen Donauraum Vorsicht geboten! In etwas erhöhten Lagen zwischen 500 und 800 m wie z.B. im Hausruck und vor allem im Mühlviertel sind Werte bis zu -3 Grad zu erwarten. Selbst bei geringen Niederschlagsmengen kann hier also sehr rutschig werden!
Bevor die kalte und nebelanfällige Luft im Süden und Südosten des Landes im Laufe der neuen Woche und vor der Weihnachtskaltfront ausgeräumt wird, sorgt eine schwache Störung aus Westen in den kommenden Stunden lokal für glatte Verhältnisse. Bereits am Abend setzt westlich einer Linie München – Bayreuth leichter Regen ein. Die Schneefallgrenze liegt dabei auf rund 1000 m. In den tiefen Lagen zwischen der Schwäbischen Alb und den Alpen sowie in Franken ist dabei unterhalb der Hochnebelschicht mit Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt zu rechnen. Lokal ist also in diesen Regionen leichter gefrierender Regen möglich.
Abschätzung der betroffenen Regionen – UBIMET
Höhepunkt Montagmorgen
Der leichte Niederschlag verlagert sich in der Nacht auf Montag nach Osten weiter und erreicht in den Morgenstunden auch den Bayerischen Wald und Niederbayern. Dabei bleiben die Temperaturen meist leicht im negativen Bereich, sodass der flüssige Niederschlag besonders auf kalten Oberflächen wie etwa Brücken, Autos und Bäumen gefrieren kann. Am Montag ist also von München und Regensburg ostwärts Vorsicht geboten! Vor allem in etwas erhöhten Lagen im Bereich des Bayerischen Waldes zwischen 400 und 800 m ist in der Früh mit Temperaturen zwischen -1 und -3 Grad zu rechnen. Selbst bei geringen Niederschlagsmengen kann hier also sehr rutschig werden!
Zu Beginn der Weihnachtswoche leitet eine kräftige Warmfront eines Randtiefs über der Nordsee eine deutliche Milderung ein. Der stark auffrischende West- bis Südwestwind treibt die Temperaturen in die Höhe: Am Dienstag und Mittwoch sind vor allem im Westen und Süden verbreitet 10 bis 15 Grad in Reichweite!
Temperaturprognose für Mittwochnachmittag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Kaltlufteinbruch in Sicht
Zugegeben, das ist kein passendes Wetter für die Vorweihnachtszeit. Ein sich verstärkendes Hochdruckgebiet über dem Atlantik versucht aber gerade noch rechtzeitig, es wiedergutzumachen: Denn im Laufe des 24. Dezembers fließt mit einer nördlichen Strömung zwischen dem sich verstärkenden Atlantikhoch und einem Tief über Finnland deutlich kältere Luft polarer Ursprung ins Land. Nach derzeitigem Stand erfasst die kräftige Kaltfront bereits in der Nacht auf den 24. den Norden der Bundesrepublik und erreicht dann genau an Heiligabend auch die Alpen. Im Bild unten sieht man die Animation der prognostizierten Lufttemperatur auf rund 800 m Höhe vom 23.12. bis zum 26.12..
Animierte Prognose der Lufttemperatur auf rund 800 m für die Weihnachtszeit – Mittelwert des probabilistischen Modells ECMWF
Schnee zu Weihnachten?
Die Wahrscheinlichkeit, dass es schon vor Weihnachten deutlich kälter wird, ist also sehr hoch. Doch wie hoch ist aus heutiger Sicht die Wahrscheinlichkeit für eine weiße Weihnachten? Natürlich ist eine derartige Wetterlage von sehr großen Unsicherheiten geprägt, doch für manche Regionen deuten die Modelle bereits vielversprechende Signale. In den Bildern unten ist die berechnete Wahrscheinlichkeit für mehr als 5 cm (links) bzw. 10 cm (rechts) Neuschnee in 24 Stunden (also vom 24.12. um 13 Uhr bis zum 25.12. um 13 Uhr) vom probabilistischen Modell ECMWF dargestellt.
Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten (mehr als 5cm links, 10cm rechts) nach dem ECMWF probabilistischen Modell – UBIMET
In den mittleren Lagen der Mittelgebirge ist schon am 24. etwas Nassschnee möglich. Doch der Höhepunkt wird aller Voraussicht nach pünktlich an Heiligabend und in der Christnacht erreicht. In den Alpen sind dann nennenswerte Neuschneemengen fast abgesichert, aber auch im Alpenvorland, im Schwarzwald und in der Schwäbischer Alb sowie auch im Erzgebirge sind ein paar Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Der Schnee – mit oder ohne Akkumulation ist noch fraglich – wird sich aber sehr wahrscheinlich auch in manchen Städten zeigen wie z.B. in Stuttgart, München, Nürnberg und vielleicht kurzzeitig auch in Dresden.
Mittelfristig feucht-kalt
Mittelfristige, probabilistische Prognose für die Temperatur und die 6h Schnneeakkumulation in Hannover und München – ECMWF
In den tiefsten Lagen – vor allem im Westen und Norden – wird es heuer für eine dünne Schneedecke zu Weihnachten nicht reichen, doch die Wetterlage nach der Weihnachtszeit bleibt spannend. In den Bildern oben ist die mittelfristige Prognose der Lufttemperatur in 2 Metern Höhe und der akkumulierten Neuschneemengen in 6 Stunden für Hannover und München dargestellt. Die feucht-kalte Witterung bleibt uns also höchstwahrscheinlich bis zu Jahresende herhalten.
Ein sibirischer Kaltluftvorstoß sorgt in diesen Tagen besonders an der Westseite Japans für starken Schneefall. An einigen Orten wurden sogar Allzeit-Rekorde gebrochen, wie etwa in Fujiwara, auf einer Seehöhe von etwa 700 m, mit 219 cm in nur 48 Stunden.
Numerous #snowfall records have been broken in #Japan, with the top being 219cm in Fujiwara. If there’s 200cm of wet snow on a 100 square meter (1,070 square feet) roof, it would weigh 60 tons. That’s like 400 sumo wrestlers sitting on top of a house🇯🇵 pic.twitter.com/KREHECdrCs
In der Präfaktur Niigata gibt es teils kein Durchkommen mehr, so stecken auf der Kan’etsu Autobahn in der Mitte des Landes etwa 1000 Autos in den Schneemassen fest. Diese könne nur mit Hilfe der sog. Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte nach und nach befreit werden.
Der Schneefall hat derzeit nur vorübergehend etwas nachgelassen, Freitagnacht wird mit einer erneuten Intensivierung gerechnet.
Aktuelle Warnkarte für Japan. @ JMA
Sea-effect snow
Ursache für die extremen Schneemassen sind die sehr kalten Luftmassen aus Sibirien, welche beim Überströmen des vergleichsweise milden und überdurchschnittlich temperierten japanischen Meeres viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit sorgt dann besonders im Weststau der Japanischen Alpen für intensiven Schneefall. Entlang der Westküste liegt verbreitet bereits mehr als ein halber Meter Schnee.
Aktuelle Schneehöhe am 18. Dezember 2020. Quelle: JMA
Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der etwa im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt. Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, handelt es sich in Japan eher um „sea-effect snow“. Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise ist dieser Effekt gelegentlich auch an der Adria in Italien oder an der Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei zu beobachten.
Der Dezember war im Flachland bislang außergewöhnlich trüb: In Wien gab es seit Monatsbeginn erst 5 Sonnenstunden, in Klagenfurt waren es gar nur 2. Ganz anders sieht es in den Nordalpen aus, so gab es etwa in Bad Aussee mit 40 Sonnenstunden bereits 80% des Monatsolls. Am letzten Adventwochenende setzt sich die Inversionswetterlage unter schwachem Hochdruckeinfluss fort, somit muss man in den Niederungen weiterhin mit dichtem Nebel oder Hochnebel rechnen und besonders im Osten fällt häufig Nieselregen. Die Höchstwerte liegen zwischen etwa 0 Grad etwa im Oberen Waldviertel und rund 10 Grad in mittleren Höhenlagen in Vorarlberg.
Kommende Woche gerät der Alpenraum allmählich unter den Einfluss einer westlichen Höhenströmung und milde Atlantikluft erfasst Österreich. Damit wird die hochnebelanfällige Kaltluft im Donauraum von Westen her langsam abgedrängt und die Temperaturen steigen zunächst entlang der Nordalpen, spätestens am Mittwoch dann auch im Osten deutlich an. Die Höchstwerte erreichen 9 bis 14, lokal wie im Steinfeld auch 16 Grad. Die Nullgradgrenze steigt auf über 2000 m an. Vergleichsweise kühl mit Höchstwerten knapp über dem Gefrierpunkt bleibt es nur in windgeschützten Lagen wie etwa im Pinzgau oder in Osttirol und Kärnten.
Am Donnerstag, am Heiligen Abend, erfasst eine Kaltfront das Land und zeitweise fällt Regen. Das genaue Timing ist noch unsicher, die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf aber rasch auf 1000 bis 600 m ab. In der Christnacht schneit es nach derzeitigem Stand immer häufiger bis in die Täler. Am Christtag ist vor allem an der Alpennordseite etwas Schnee in Sicht und mit den Temperaturen geht es spürbar bergab. Der winterliche Wetterabschnitt setzt sich nach Weihnachten tendenziell fort, wobei vor Silvester noch eine vorübergehende Milderung möglich ist.
Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert. In den vergangenen 15 Jahren sind weiße Weihnachten in den Niederungen zur Ausnahme geworden. In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor acht Jahren weiß, danach hat es nur noch in Innsbruck im Jahre 2017 für eine dünne Altschneedecke von 2 cm am heiligen Abend gereicht. Mehr Infos zur klimatologischen Wahrscheinlichkeit findet man hier. Heuer gibt es am 24. nur in Osttirol und Oberkärnten, im Oberen Murtal, im Arlberggebiet sowie am Tiroler Alpenhauptkamm eine geschlossene Schneedecke. In den Landeshauptstädten werden sich in der Statistik zwar keine weißen Weihnachten ausgehen, dennoch kann man sich besonders im Bergland spätestens ab der Christnacht auf eine winterliche Stimmung freuen.
4.4. Grund für die hohen Schneemengen – Meteorologische Leckereien II
Drei Radiosondenaufstiege aus Albany Bundesstaat New York
Die drei Radiosondenaufstiege zeigen den Verlauf der Profile vom 16.12 13 Uhr MEZ (Blau), 17.12. 1 Uhr MEZ (Rot) und am 17.12. 13 Uhr MEZ (Schwarz), genau so wie die unten.
Die größten Regenraten traten zur Zeit des schwarzen Aufstiegs auf. Man erkennt ein nahezu gesättigtes Profil in den untere Schichten (Temperatur und Taupunkt (gestrichelte Linie)liegen nahe bei einander). Während zuvor trockene Kaltluft aus der Arktis ein gesickert ist (blaues Profil), drehte die Strömung zwischen 1000 m und 2000m auf Ost bis Südost und deutlich feuchtere Luft wurde im Bereich der Okklusion des Tiefs herangeführt. Da gleichzeitig bodennah weiterhin schwacher Nordwestwind herrschte, der ständig noch kältere heranbrachte, glitt die feuchtere und wärmere Luft auf und musste abschneien.
Drei Radiosondenaufstiege zur gleichen Zeit am 17.12.2020 um 13 Uhr MEZ
Noch deutlicher wird dies an den drei Profilen, diesmal zur gleichen Zeit, blau am Atlantik in Chatham, Albany und Buffalo bei den Niagara-Fällen.
Man erkennt die feuchte Nase in derzwischen 1000 und 3000 m an der Küste, hier regnet es bei auflandigem Wind. In Albany, dann ebenfalls die feuchte Nase, hier schneit es häftig. In Buffalo in der Höhe trockener und kälter, hier fällt nur wenig Schnee. Die etwas milderen Temperaturen am Boden sind hier durch die Nähe zum Ontario-See begründet, ähnlich wie Stationen an Nord- oder Ostsee wärmer sind im Winter, als in Mitteldeutschland. Zudem fällt in Buffalo der Nordostwind in 1500 m auf, ein weiteres Indiz für das Aufgleiten weiter östlich. Zudem sind die Windgeschwindigkeiten auf selber Höhe über Albany und Chatham beachtlich (35 kt und 50 kt), über Buffalo nur 15 kt.
Zudem spielt das hügelige Terrain dort eine Rolle, hier wird zusätzlich lokal noch etwas orographisch gehoben.
FAZIT: Orographische Hebung im Zusammenspiel mit gutem Import von feuchte um 1500 m und bodennaher Temperaturen um -5°C stellen gute Bedingungen für viel Pulverschnee da.
Drei Radiosondenaufstiege aus Newport North Carolina
Ein wenig Analyse, die drei Radiosondenaufstiege zeigen den Verlauf der Profile vom 16.12 13 Uhr MEZ (Blau), 17.12. 1 Uhr MEZ (Rot) und am 17.12. 13 Uhr MEZ (Schwarz).
Das Tief ist während des Zeitabschnitts komplett über den Standort hinweg gezogen. Vor dem sich bildenden Tief herrscht in Bodennähe Nordost Wind (blaue Windfiedern), das Tiefzentrum befindet sich südlich des Standorts. In der Höhe weht der Jet aus Westen.
12 Stunden später ist das Tief östlich vorbei gezogen und die Warmfront ist über den Standort hinweg gezogen. In den unteren Schichten ist es wärmer geworden (rotes Profil, der Bauch), zudem weht hier stürmischer Südwestwind (50 kt Windfieder in ca. 1500 m Höhe). Dies erklärt zudem die Gewitter die in der Umgebung auftraten, sogenannte Warmlufteinschubgewitter, bei der die Hebung über der Grundschicht einsetzt.
Wiederum 12 Stunden später ist die Kaltfront durchgezogen (schwarzes Profil). Die Temperatur bodennah ist gefallen, der Wind ist auf Nordwest gedreht. Interessant ist die Abtrocknung in der Höhe (Taupunkt, gestrichelte schwarze Linie).
4.2. Update
Das Satellitenbild zeigt das Tief vor der Ostküste der USA, als Wirbel in den Wolken (blaue Falschfarben Darstellung). Die Wolken in Weiß stellen die Kaltfront dar. Die Westküste der USA ist noch im Sonnenschein.
Das Tief zieht in den kommenden Tagen über den Atlantik und wird dabei Keimzelle für die Wetterumstellung, die Mitteleuropa nach Weihnachten bevor steht. Dargestellt ist quasi die Luftmasse, blaue und violette Farben stellen arktische Luftmassen da, gelbe und rote subtropische.
4. Update: Schneebilanz
Hier eine Bilanz der gemeldeten Schneehöhen im Nordosten. Für eine bessere Abschätzung ist unten eine Tabelle mit der Umrechnung eingefügt. Dabei sind im zentralen Streifen (Schwarze Punkte) rund 1 Meter Neuschnee gefallen, meist innerhalb eines Tages.
Snowfall reports received as of 1 pm. Top amounts by state thus far:
NY-Newark Valley 44″
VT-Ludlow 44″
PA-Alba 43.3″
NH-Sanbornton 40″
ME-Acton 25.7″
MA-Lanesborough 23″
CT-New Milford 16.5″
RI-Chepachet 12.5″
NJ-Stockholm 12″
MD-Sabillasville 12″
WV-Hambleton 12″
VA-Basye 11.5″ pic.twitter.com/aKmJnXuoOb
Schon mehr als 15 cm Neuschnee fielen in New York City in den letzen Stunden: Das ist bereits mehr als die gesamte Schneeakkumulation des Winters 2019-2020:
12:05 am: 6.5″ of snow and sleet as of midnight at Central Park, NY. This winter storm is greater than the total snow for the 2019-2020 winter season of 4.8″ #nycwx#nywx
Nach Nordosten zu, zwischen NYC und die Great-Lakes-Region, sind es schon teils mehr als 30 cm zusammengekommen!
Snowfall reports received as of 1030 pm Wednesday evening. The highest snowfall totals thus far are: 18.5″ in Dushore PA, and 14″ in Lock Haven PA, Vintondale PA, and Sandy Ridge PA. pic.twitter.com/ggCOypC0QO
So allmählich verstärkt sich der Schneefall von Ohio bis New Jersey. Hier sind die Temperaturen sowohl am Boden, als auch in der Höhe unter Null. Das Video zeigt das eingeschneite Nanty-Glo, einem Ort rund 80 km östlich von Pittsburgh.
In der Bundeshauptstadt Washington sind die ersten knapp 3 cm Schnee gefallen. Der Maßstab ist in der amerikanischen Einheit inch, wobei 1 inch = 2,54 cm entspricht.
Die aktuellen Temperaturen im Osten der USA zeigen 3 Bereiche, die von Interesse sind. Im violetten Oval fällt teils kräftiger gefrierender Regen mit Mengen von 2 bis 3 L in der Stunde. Dem entsprechend sind dort die Straßenverhältnisse. Die rote Ellipse zeigt, dass es an der Atlantikküste im Einflussbereich des Golfstroms +18 Grad warm ist. im Bereich der blauen Ellipse herrscht Frost mit Werten von -2 bis -8 Grad. Hier sollte in den kommenden Stunden teils kräftiger Schneefall einsetzen.
Temperaturen am 16.12.2020 17 Uhr MEZ
3.5. Video vom gefrierenden Regen
The @wv511 cam at MM 125 on I-64 near Beckley shows how the wintry mix of snow, sleet and freezing rain is beginning to impact road conditions across the southern WV mountains. Drive carefully or just stay home! #wvwxpic.twitter.com/5ERKYAF0xx
Hier ist ein Bild des ersten Tiefs vor der Küste Kanadas oben im Bild. Dabei gab es an der Ostküste von Kanada Böen von teils über 100 km/h.
3.3. Update
Das aktuelle Satellitenbild zeigt das Tief an der Ostküste. Die Kaltfront reicht einmal über den Golf von Mexiko. Ungefähr in der Bildmitte erheben sich die Gewittertürme. Zudem erkennt man im Nordosten, wie kalte Luft auf den Atlantik heraus strömt, anhand der Wolkenstraßen dort. Dort werden Temperaturen von -7 bis -10 Grad an der Küste gemessen.
Der Radiosondenaufstieg zeigt den Grund für den gefrierenden Regen. In der warmen Schicht (Rote Ellipse, Temperaturen über 0°C) taut der fallende Schnee auf und fällt als unterkühltes Wasser in die frostige Grundschicht (blaue Ellipse, Temperaturen unter 0°C).
Radiosondenaufstieg von Greensboro von 13 Uhr MEZ
3. Update: Gefrierender Regen
Momentan bringt das zweite Tief gefrierenden Regen, teils zu Beginn des Berufsverkehrs:
Freezing rain in Flat Rock this morning. That freezing rain could cause slick roads across the region for your morning commute, please drive with caution.
The latest: https://t.co/sNQ6L2lTYwpic.twitter.com/iMcOcAI96z
In einem breiten Streifen entlang der Applachen hat es mit dem Tief kräftig geregnet. Mitunter gab es an der Kaltfront auch Gewitter.
24-stündige Niederschlagssumme von Montag 7 Uhr bis Dienstag 7 Uhr
Das entsprechende Tief ist inzwischen weiter nach Nordost gezogen und liegt vor Neufundland. Auf dem Atlantik hat sich an der Kaltfront eine mächtige Gewitterlinie gebildet, schön an den hell-weißen Wolken rechts auf dem Satellitenbild. Vor Kanada ist weiterhin die Aufgleitbewölkung der Warmfront zu erkennen. Für Schnee hat es New York nicht gereicht, es war etwas zu mild.
Am Abend wird es dann im Osten Kanadas stürmisch, bevor das Tief komplett auf den Atlantik hinaus zieht. Dann richtet sich der Blick auf die Bildung des zweiten Tiefs an der mittleren Ostküste.
1. Update: Erstes Tief am Montagmittag
Wie bereits beschrieben entwickelt sich das erste Tief über dem Süden der USA am Montagmittag. Auf dem Wasserdampfbild erkennt man schön die massive Aufgleitbewölkung der Warmfront in Grüntönen (hohe Feuchtigkeit) und die trockne Kaltluft (blaue bis gelbe Farbe) hinter der Kaltfront.
NOAA/NESDIS/STAR GOES ABI BAND 08 OR_ABI-L1b-RadC-M6C08_G16_s20203490956078_e20203490958450_c20203490958515.nc
Auch auf dem Radarbild ist das verwaschene Bild des Warmfrontregens und die scharfe Linie der Kaltfront zu erkennen. Die starken Echos in der Bildmitte entsprechen der Schmelzschicht von Schnee, die im Radar besonders kräftig (hell) erscheint und englisch als Bright Band bezeichnet wird. Auch in den Temperaturen sind die Frontenpositionen ersichtlich.
Dem Nordosten der USA und den Osten Kanadas steht ein turbulente Wetterwoche bevor. Zwei sogenannte Nor’easter genannte Sturmtiefs bringen zusehends winterliches Wetter. Den Anfang macht ein Tief, das am Sonntag über dem Süden des USA entsteht und in der Folge südöstlich der Appalachen nach Nordosten ziehen wird.
Erstes Tief
Dabei wird zunächst hauptsächlich in höheren Lagen der Appalachen 15 bis 25 Zentimeter Neuschnee fallen. In den Großstädten New York und Bosten sind hingegen meist nur 2 bis 4 Zentimeter zu erwarten, da es hier zunächst noch recht warm ist.
Dieses erste Tief zieht in der Folge nach Neufundland weiter und verschmilzt mit einem weiteren und wird ein mächtiges Orkantief. In Neufundland sind Böen über 120 km/h und 12 Meter hohe Wellen auf den Westatlantik zu erwarten.Zudem wird ein beachtlicher Kerndruck von rund 950 hPa erwartet.
Zweites Tief
Auf der Rückseite fließt mit der Kaltfront Polarluft bis zur nördlichen Ostküste der USA. In weiterer Folge entwickelt sich an den südlichen Appalachen das zweite Tief. Dieses liegt Donnerstagfrüh vor New York. Dabei treffen warme und feuchte Luftmassen tropischen Ursprungs auf die eingeflossene Polarluft. Dies ist ein gutes Umfeld um dieses Tief weiter zu verstärken. Zudem sorgt die feuchte Luft für viel Niederschlag an der Warmfront und der Okklusion.
In der Graphik sind die Fronten eingezeichnet. Die rote Linie entspricht der Warmfront, die blaue der Kaltfront und die Violette der Okklusion. Im Bereich der weißen Ellipse schneit es ergiebig. Hier kommen von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh teils 50 cm Neuschnee zusammen, wie auf der Niederschlagssummengraphik im eingerahmten Bild zu erkennen ist. Da es sich um Pulverschnee handelt, muss man als Faustformel die Niederschlagssumme verdoppeln um auf die Schneehöhe zu kommen.
Zudem weht an der Küste stürmischer Nordwind mit Böen von teils um oder über 100 km/h. Es muss also mit Schneeverwehungen und Stromausfällen gerechnet werden. Letzteres insbesondere dadurch begründet, dass in den USA viele Stromleitungen in den Ortschaften noch oberirdisch verlaufen.
Insbesondere am Mittwoch besteht entlang der östlichen Appalachen zudem die Gefahr von gefrierenden Regen, dabei können mitunter 5 Liter Regen fallen, somit sind Eisdicken von 3 cm auf Gegenständen möglich. Hier besteht die Gefahr von extremer Glätte.
Ein sibirischer Kaltluftvorstoß sorgt in diesen Tagen besonders an der Westseite Japans für starken Schneefall. An einigen Orten wurden sogar Allzeit-Rekorde gebrochen, wie etwa in Fujiwara, auf einer Seehöhe von etwa 700 m, mit 199 cm in nur 48 Stunden. In der Präfaktur Niigata gab es teils kein Durchkommen mehr, so stecken etwa auf der Kan’etsu Autobahn in der Mitte des Landes etwa 1000 Autos noch immer in den Schneemassen fest. Mittlerweile wurde hier der Einsatz der sog. Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte angefordert.
#Snow is still falling at an alarming rate! Central #Japan has had 217cm (7.1feet) of snowfall in 72 hours, making it the all-time record. 1,000 cars have been stranded on a highway. Drivers stuck in the cars are in a dangerous situation. https://t.co/jZaRbk2DqP
Ursache für die extremen Schneemassen sind die sehr kalten Luftmassen aus Sibirien, welche beim Überströmen des vergleichsweise milden und überdurchschnittlich temperierten japanischen Meeres viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit sorgt dann besonders im Weststau der Japanischen Alpen für intensiven Schneefall. Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der etwa im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt. Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, handelt es sich in Japan eher um „sea-effect snow“. Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise ist dieser Effekt gelegentlich auch an der Adria in Italien oder an der Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei zu beobachten.
Da die Meere im Zuge des Klimawandels tendenziell milder werden, sind vor allem im Frühwinter mancherorts besonders extreme Schneefallereignisse möglich – vorausgesetzt es kommt zu frühzeitigen arktischen Kaltluftausbrüchen, was in erster Linie im Umfeld der kontinentalen Regionen Kanadas und Sibiriens möglich ist. Auch innerhalb der Alpen kann der zunehmende Feuchtigkeitsgehalt der Luft aber zu Extremereignissen führen, wie etwa erst kürzlich in Osttirol und Oberkärnten. Weitere Details zu diesem Thema gibt es hier: Schnee und Klimawandel in den Alpen.
RECORD-BREAKING!! #Snow has been piling up at an unprecedented rate in #Japan. Fujiwara had 162cm (5.3feet) in 48hr. This is due to the combination of unseasonably cold Siberian air and unseasonably warm ocean temperatures. 150cm (4.9feet) is still possible into the next 48hr. pic.twitter.com/aTR6L7hGev
Heavy #snow has been falling across Japan and there’s more to come. Several snowfall records have been broken including Fujiwara which saw 176cm of snow in 48 hours, breaking the old record of 145cm from January 2010 pic.twitter.com/W7psxNqkT8
Der tropische Wirbelsturm namens YASA über dem Pazifik stellt den bislang stärksten Zyklon der Saison auf der Südhalbkugel dar. Am Mittwoch hat er mittlere Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreicht, was auf der amerikanischen Hurrikan-Skala einem Sturm der höchsten Kategorie 5 entspricht. Der Kern des Zyklons verlagert sich derzeit mit etwa 20 km/h in östliche bis südöstliche Richtung.
#Cyclone#Yasa continues to intensify and now has max winds of 160 mph – a Category 5 #hurricane equivalent on the Saffir-Simpson Scale. Yasa is the first Category 5 in the South Pacific (east of 135°E) in December since Zoe in 2002. pic.twitter.com/dRMLAD6pP7
Am heutigen Donnerstag wird der Zyklon unter leichter Abschwächung auf die Fidschi-Inseln treffen, dabei muss man besonders im südlichen Teil der Insel Vanua Leva (die zweitgrößte Insel des Südpazifik-Staats) allerdings weiterhin mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 240 km/h und Böen bis knapp 300 km/h rechnen. Dazu kommen extreme Regenmengen teils über 300 Liter pro Quadratmeter, sehr hohe Wellen und eine Sturmflut. Auf den Fidschi leben etwa 915.000 Menschen, davon etwa 130.000 auf Vanua Leva. Die Region gilt als Urlaubsparadies, nun droht allerdings eine Naturkatastrophe.
What a view! Severe Category 5-equivalent #cyclone#YASA from space. Tomorrow #YASA will strike #Fiji almost with full strength. @GDACS: „Tropical Cyclone YASA-20 can have a high humanitarian impact based on the maximum sustained wind speed, exposed population and vulnerability.“ pic.twitter.com/ueGlAgd6Yr
Diese ästhetischen Wolken, im Fachjargon Altocumulus lenticularis, also “linsenförmige hohe Haufenwolken” genannt, entstehen wenn ein in der Luftströmung stehender Berg von mäßig feuchter Luft überströmt wird. Die zunächst nicht gesättigte Luft kühlt beim Aufsteigen bis zur Wolkenbildung ab, an der Rückseite des Berges sinkt die Luft hingegen wieder ab und die Wolke löst sich auf. Die Luft weht also durch diese ortsfeste Wolke hindurch und während sich die Wolke am windzugewandten Ende dauernd neu bildet, löst sie sich am windabgewandten Ende ständig auf. Im Alpenraum werden sie meist als Föhnfische bezeichnet, da ihre Form an den Körper eines Fisches ohne Flossen erinnert.
Diese Wolken entstehen speziell bei einer stabil geschichteten Atmosphäre, also vorwiegend zwischen Herbst und Spätwinter, und können bei ausreichender Feuchte auch mehrere Stockwerke aufweisen. Aktuell kursieren beeindruckende Aufnahmen aus dem kanadischen Alberta im Internet:
In den Alpen treten solche Wolken in der Regel bei Föhn auf, nicht selten allerdings auch bei einer westlichen Höhenströmung. Ein paar schöne Beispiele von Lenticularis folgen unten bzw. gibt es auch hier: Föhnwolken – Beeindruckende Aufnahmen aus Vorarlberg
Der abendliche Himmel über Schwarzenbach (NÖ) am 4.12.2020. Quelle: foto-webcam.eu
Derzeit liegt eine südwestliche Höhenströmung über dem Alpenraum und versorgt diesen in mittleren und hohen Lagen mit milder Luft. In vielen Tallagen sowie in den Hochnebelregionen hat sich über die vergangenen Tage jedoch Kaltluft gesammelt – eine klassische Wintersituation – die Inversionswetterlage.
Strömung in rund 5 km Höhe am Mittwoch 16.12.2021 um 10 Uhr MEZ. Die kleine „Delle“ sorgt am Mittwoch für Nieseln oder leichten Regen im Westen und Südwesten Österreichs . Quelle: ECMWF/UBIMET
Am Mittwoch überquert eine schwache Störung in Form einer Okklusion die Alpen und bringt vorwiegend dem Westen und Südwesten ein paar Flocken bzw. Tropfen. Die oben angesprochene Kaltluft in den Tälern in Kombination mit dem schwachen Niederschlag sorgt dann in der Früh mitunter lokal für Glätte. Vor allem in Oberkärnten, dem Pinz- und Pongau sowie bis in die Obersteiermark kann der Niesel in der Früh gefrieren und für schwierige Fahrverhältnisse auf den Straßen sorgen.
Im Süden und Südwesten besteht in der Mittwochfrüh die Gefahr für gefrierendes Nieseln. Quelle: UBIMET
Wer ständig die Fenster gekippt hat und gleichzeitig heizt, wirft das Geld buchstäblich zum Fenster hinaus. Dauerhaft gekippte Fenster kühlen Räume und Wände aus. Statt Dauerlüften wird Stoßlüften empfohlen. Am Besten ihr öffnet morgens, nach der Arbeit und abends alle Fenster in der Wohnung für einige Minuten, um ordentlich durchzulüften. Wer tagsüber daheim ist, der sollte versuchen vier- oder fünfmal am Tag zu lüften. Falls die Fenster gegenüber liegen ist das ideal und beide können gleichzeitig geöffnet werden. Falls nicht, könnt ihr Türen öffnen um einen kurzen Durchzug zu schaffen.
Schimmelbildung vermeiden
Wer im Winter nicht lüftet, der riskiert Schimmelbildung. Die feuchte Raumluft bleibt in den Zimmern stehen und an den Wänden bildet sich Schimmel. Vor allem im Badezimmer und in der Küche ist Lüften essenziell, da hier besonders viel Feuchtigkeit entsteht. Auch hier sind einige Minuten Stoßlüften ausreichend.
Während ihr stoßlüftet, schaltet bitte die Heizung aus. Da die Heizung versucht gegen die plötzliche Kälte anzukämpfen, wird sehr viel Energie verschwendet.
Gesund wohnen
Im Winter strapaziert und reizt die trockene Heizungsluft die Schleimhäute. Ihr seid somit anfälliger auf Erkältungskrankheiten. Wer im Winter jedoch richtig lüftet, sorgt dafür, dass trockene, abgestandene Luft gegen frische Luft im Zimmer ausgetauscht wird. Gegen die trockene Heizungsluft im Winter helfen Grünpflanzen oder Raumbefeuchter, denn sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit.
Nach dem frühen Sonnenuntergang, der in Wien etwa schon um vier Uhr nachmittags stattfindet, fallen zurzeit in der hereinbrechenden Nacht ungefähr eine Stunde später zwei helle, tief stehende „Sterne“ Richtung Süd bis Südwest auf: die Planeten Jupiter und Saturn. Dass es sich nicht um Fixsterne handelt, wird schnell klar, denn von Tag zu Tag verringert sich der Abstand zwischen den beiden. Wenn das Wetter mitspielt, bietet sich also eine schöne Gelegenheit an, um die Planetenbewegungen selbst zu verfolgen!
Große Konjunktion
Der hellere Jupiter steht zunächst rechts unterhalb von Saturn, bis er am 21.12.2020 ganz knapp am Saturn vorbeizieht. Wer nicht genau hinsieht oder keine guten Augen hat, sieht an diesem Abend wohl nur einen, vielleicht etwas länglich erscheinenden Lichtpunkt. Selbst im Teleskop zeigen sie sich bei nicht zu starker Vergrößerung gemeinsam im Gesichtsfeld. Dann sind auch ihre Ringe bzw. Monde zu sehen, wie sie von Abbildungen bekannt sind. Mit freien Augen oder auch mit einem kleineren Feldstecher sehen sie einfach aus wie zwei helle Sterne. Allerdings muss man sich nach Sonnenuntergang beeilen, sie noch am Südwesthimmel zu sehen, bevor sie bereits gegen 18:00 MEZ untergehen. Anfang Jänner 2021 beenden sie schließlich gemeinsam ihre Abendsichtbarkeit bis zum Spätsommer. Dann steht Jupiter östlich („links“) vom Saturn und läuft ihm langsam davon, d.h. der Abstand vergrößert sich in der Folgezeit wieder.
Tatsächlich kommen sich die beiden großen Planeten nicht wirklich nahe, ihr räumlicher Abstand beträgt stolze 833 Millionen Kilometer. Von unserem Standpunkt auf der Erde aus gesehen, steht Saturn aber fast genau hinter seinem sonnennäheren Kollegen. Diese Phänomen, das auch als „Große Konjunktion“ bezeichnet wird, tritt etwa alle 20 Jahre auf. In der Perspektive (an den irdischen Himmel projiziert) ist dies allerdings ihr engstes Treffen seit fast 400 Jahren!
Seit dem Beginn des meteorologischen Winters am 1. Dezember dominieren Tiefdruckgebiete das Wetter in Österreich und sorgten im Südwesten für Rekordschneesummen. Am Sonntag gab es in den Nordalpen oberhalb von 1000 m noch etwas Neuschnee, damit ist dann aber in der neuen Woche Schluss.
In den vergangenen Stunden ging der Schneefall unterhalb von 1000 m allmählich in Regen über. Auf den Bergen gab es 10 bis 20 cm Neuschnee.
Warmfront von Tief BARBARA leitet Wetterumstellung ein
Über dem Atlantik befindet sich das kräftige Tief BARBARA, dessen Warmfront stark abgeschwächt Österreich am Montag erreicht. Dabei ziehen nur ein paar harmlose Wolken durch, es wird aber auf den Bergen um beinahe 10 Grad milder.
Bodendruckkarte für Montag 14.12.2020
In den Niederungen hält sich hingegen unter schwachem Hochdruckeinfluss die kühle Luft und somit baut sich eine ausgeprägte Inversion auf. Das macht sich auch bei den Temperaturen deutlich bemerkbar. Während in den windschwachen und schneebedeckten Alpentälern im Südwesten die Temperaturen kaum über den Gefrierpunkt kommen, liegen die Höchstwerte in Vorarlberg und Nordtirol in Mittelgebirgslagen um die 1000 m bei rund 10 Grad.
Tauwetter in den Nordalpen
In den Folgetagen liegt der Alpenraum zwischen dem Atlantiktief und einem sich aufbauenden Hoch über Osteuropa in einer milden südwestlichen, teils föhnigen Höhenströmung. Somit muss man sich im östlichen Flachland auf beständiges Dauergrau durch Nebel oder Hochnebel einstellen, im Bergland scheint hingegen zeitweise die Sonne und es bleibt mild.
Die Temperaturkontraste sind bei den Tiefstwerten deutlich zu erkennen. Auf den Bergen bleibt es auch über Nacht frostfrei, in den schneebedeckten Tälern stellt sich hingegen mäßiger Frost ein.
Die derzeit vorhandene dünne Schneeauflage in den Nordalpen schmilzt somit langsam dahin. Den Schneemassen im Südwesten des Landes kann diese Wetterlage aber nichts anhaben, hier sind weiße Weihnachten abgesichert.
Weihnachtswetter noch ungewiss
Diese trockene und milde Wetterlage setzt sich bis zum vierten Adventwochenende fort. Nach derzeitigem Stand scheint dann wieder etwas Bewegung ins Wettergeschehen zu kommen.
Ensemble-Vorhersage der Temperatur in ca. 1500 m Höhe. Dicke rote Linie beschreibt durchschnittliche Temperatur in den vergangenen Jahrzehnten. Deutlich zu warm bis knapp vor Weihnachten, danach ungewiss.
Ob es dann sogar noch milder wird oder zumindest in höheren Lagen wieder der Winter Einzug hält, bleibt noch abzuwarten. Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland und damit in den meisten Landeshauptstädten dürfte aber aus heutiger Sicht nur sehr gering sein.
In den vergangenen Tagen gab es besonders im Südwesten Österreichs teils extreme Schneemengen, in Obertilliach wurden am Mittwoch bis zu 180 cm Schnee gemessen – ein neuer Rekord für den Monat Dezember. In manchen Orten wie etwa Döllach gab es innerhalb weniger Tage sogar die 8-fache Niederschlagsmenge, die normalerweise im gesamten Dezember zusammenkommt.
Für Dezember wurden etwa in Obertilliach oder auch am Zettersfeld neue Maßstäbe gesetzt. Daten: Land TirolIm Südwesten gab es teils schon mehr als 600% vom üblichen Dezemberniederschlag.
Auch sonst gab es im Bergland und teils auch im Flachland etwas Schnee. In manchen Medien wurde von „einem Winter wie damals“ berichtet und in sozialen Medien tauchte oft der Satz „es ist ja Dezember“ auf, um darauf hinzudeuten, dass alles normal sei. Doch wie beeinflusst der Klimawandel tatsächlich den Schnee in Österreich?
Klimawandel und Schnee
Der Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels erfolgt in den Alpen schneller als im globalen Durchschnitt, auf dem Sonnblick sind die Temperaturen etwa im letzten Jahrhundert um mehr als 1,5 Grad gestiegen. Dies wirkt sich auf die Schneefallgrenze aus, so hat die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke besonders in tiefen Lagen schon deutlich abgenommen. Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so wird die Nullgradgrenze wohl noch vor 2050 im Winter durchschnittlich über einer Seehöhe von 1000 m liegen. Dadurch nimmt die Länge des Winters ab, gemessen an der Anzahl von Tagen mit einer Schneedecke: Der Schnee kommt später und schmilzt früher. Etwa in Arosa in der Schweiz hat sich die Periode mit einer Schneedecke von mindestens 40 cm bereits von fünfeinhalb Monaten auf etwas mehr als drei Monate verkürzt. Studien aus der Schweiz zeigen, dass derzeit Lagen unterhalb von 1300 m davon besonders stark betroffen sind, zudem werden auch die Zeitfenster für künstliche Beschneiung in diesen Höhenlagen immer kürzer. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m gibt es dagegen keinen klaren Trend, da es hier auch bei einem mittleren Temperaturanstieg von 2 Grad immer noch kalt genug für Schneefall ist.
Mittlerer Verlauf der Schneehöhe in Arosa. Mehr Details dazu gibt es hier: Meteoschweiz
Besonders markant fällt die Abnahme an Tagen mit Schneedecke im Flachland auf: Immer häufiger ist es hier es eine Spur zu mild für Schneefall und wenn er mal liegen bleibt, ist er nach wenigen Tagen wieder weg. Der Wind lässt hier meist auch keine Niederschlagsabkühlung zu, wie es etwa in Osttirol oft der Fall ist. Eine internationale Studie hat neulich ergeben, dass die Zahl der Tage mit einer Schneedecke etwa in Wien oder München in weniger als 100 Jahren um etwa 30 Prozent abgenommen hat, und der Trend geht weiter bergab.
Markante Südstaulagen mit Italientiefs hat es schon immer gegeben, allerdings fällt die Häufung an Extremereignissen mit neuen Niederschlagsrekorden in den vergangenen Jahren deutlich auf, wie etwa im Jänner 2019 an der Alpennordseite oder im November 2019 und neuerlich im Dezember 2020 in den Südalpen. Die ehemaligen Ausnahmeereignisse werden langsam aber sicher zur Gewohnheit, ebenso wie es mit der Hitze im Sommer der Fall ist. Wie man bereits im vergangenen Winter gesehen kann, ist es allerdings auch möglich, dass im gesamten Rest des Winters nahezu kein Schnee mehr fällt.
Im Bild: Schneemassen im Raum Obertilliach.
Mehr Feuchtigkeit
Allgemein kann milde Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft, zudem sorgen die steigenden Wassertemperaturen rund um Mitteleuropa (Nordsee, Mittelmeer) bei Kaltluftvorstoßen für eine labile Schichtung der Luft, so gab es auch in den vergangenen Tagen von der Adria teils bis zu den Lienzer Dolomiten Gewitter. Besonders bei blockierten Wetterlagen kann es also vor allem von mittleren Höhenlagen aufwärts ergiebig schneien, zudem kann die Schneefallgrenze durch die Niederschlagsabkühlung auch im Einflussbereich relativ milder Luftmassen bis in windgeschützte Täler absinken. Sehr effektiv funktioniert dies dankt der Topographie in Osttirol und Oberkärnten, da hier einerseits die Adria als Feuchtequelle in ummittelbarer Nähe liegt und anderseits die Berge im Süden hoch genug sind, um die milde Luft in tiefen Lagen fern zu halten. Die Luftmasse ist bei solchen Ereignissen tatsächlich nicht besonders kühl: Vom Talboden bis über 1500 m hinauf liegt sie meist nahezu exakt bei 0 Grad.
Rekorde, die sprachlos machen.
St. Jakob im Defereggental (Osttirol, im Bild Nachbarort St. Veit):
In nur 3 Tagen (Freitag – Sonntag) 225 Liter/m²
Bisher nassester Dezember (Jahr 1960): 141 Liter/m²
(Im Ranking aller Monate übrigens derzeit Platz 7). pic.twitter.com/Q46xM4SGPH
Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass blockierte Wetterlagen – anders als in den vergangenen Jahren oft angenommen – im Winter nicht zunehmen. Allerdings verstärkt der Klimawandel tendenziell die Auswirkungen einer blockierten Wetterlage, wenn sie mal auftritt: Im Sommer wird etwa ein umfangreiches Hoch rasch zur Hitzewelle, im Winter sorgt dagegen ein blockiertes Tief in manchen Regionen aufgrund der zunehmenden absoluten Luftfeuchtigkeit immer häufiger für extreme Niederschlagsmengen. Da solche Lagen allerdings meist nur unregelmäßig alle paar Jahre auftreten, ist von einer hohen Variabilität auszugehen, weshalb der Trend in tiefen Lagen langsam, aber sicher im Mittel nach unten geht.
Nach weniger als 10 Tagen steht fest, dass der Winter im Südwesten viel zu nass ausfallen wird.
Tief YVONNE führt seit Dienstag sehr feuchte Luft nach Österreich. In Osttirol und Oberkärnten sind in den vergangenen Stunden neuerlich 40 bis 70 cm Schnee gefallen. Spitzenreiter ist der Ort Kötschach-Mauthen mit knapp 70 cm Neuschnee. Am Mittwochnachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt aber langsam in den Nordosten des Landes und im Süden kommt es zu einer Wetterberuhigung.
Zum Teil ist in Osttirol und Oberkärnten innerhalb von etwa einer Woche bereits mehr Regen bzw. Schnee gefallen, als normalerweise im gesamten Winter. In Döllach gab es bereits mehr als dreimal so viel Niederschlag, wie im langjährigen Mittel von Dezember bis einschließlich Februar zu erwarten ist.
Auch beim Schnee wurde das Wintersoll vielerorts schon erreicht, in Döllach etwa gab es bereits fast 1,5 Meter Neuschnee, im Schnitt fallen hier im Dezember, Jänner und Februar 91 cm.
Ort
Neuschneesumme im Dezember 2020 (eine Messung täglich)
Am Mittwochnachmittag bzw. -abend verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt vom Süden allmählich in den Nordosten des Landes. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf 500 bis 300 m ab. Am abend und in der Nacht schneit es besonders in der östlichen Obersteiermark, am Alpenostrand bzw. im Semmering-Wechsel-Gebiet zeitweise kräftig, in Lagen ab etwa 600 m kündigen sich hier 15 bis 20 cm Neuschnee an.
Am Donnerstag fällt im Osten und Nordosten anfangs noch verbreitet Regen bzw. oberhalb von 300 bis 500 m Schnee, im Tagesverlauf lässt der Niederschlag aber nach. Im Süden und Westen bleibt es bereits trocken und mitunter kommt im westlichen Bergland die Sonne zum Vorschein. Der Freitag bringt in den Niederungen zähen Nebel oder Hochnebel, in den Nordalpen scheint dagegen zeitweise die Sonne. Am Wochenende zieht an der Alpennordseite dann eine schwache Störung durch, diese bringt aber nur im Bergland ein wenig Schnee, wobei die Schneefallgrenze aus Westen gegen 600 bis 1000 m ansteigt. Die Temperaturen ändern sich kaum und erreichen bis zu 5 Grad, am Sonntag im Südosten bei etwas Sonnenschein auch 7 Grad.
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss einer südlichen Höhenströmung und im Laufe des Dienstags greift aus Süden ein weiteres Mittelmeertief namens YVONNE auf den Alpenraum über und am Mittwoch gerät dann das gesamte Land unter Tiefdruckeinfluss. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt zunächst in Osttirol und Kärnten, im Laufe des Mittwochs verlagert er sich dann vom Süden in den Osten des Landes.
In diesen Stunden beginnt es im Süden verbreitet zu schneien und ab dem Nachmittag muss man in Osttirol und Oberkärnten wieder mit kräftigem Schneefall rechnen. In der Nacht lässt die Intensität nur langsam nach und bis etwa Mittwochmittag muss man weiterhin mit Schneefall rechnen. Die Schneefallgrenze liegt meist in den Tälern, nur in Unterkärnten bzw. im Grazer Becken und in der Südsteiermark fällt in tiefen Lagen zunächst Regen. Bis Mittwochnachmittag kommen im südlichen Osttirol und in Oberkärnten verbreitet 40 bis 60, im Lesachtal auch 70 cm Neuschnee dazu. Von Spittal bis Villach zeichnen sich dagegen 10 bis 15 cm nasser Schnee ab, in der Nacht sind dann auch in Unterkärnten ein paar Zentimeter zu erwarten.
Die Schneebruchgefahr bleibt erhöht, zudem muss man weiterhin mit einigen Straßensperren rechnen, zumal die Lawinengefahr in Osttirol und Oberkärnten groß ist (4 auf der 5-stufigen Skala).
Am Mittwoch im Bergland winterlich
In der Nacht auf Mittwoch greift leichter bis mäßiger Schneefall auch auf den Westen über und am Mittwoch selbst verlagert sich der Schwerpunkt von Süden mehr nach Oberösterreich und die Steiermark. An der Alpennordseite gibt es oberhalb von 600 bis 700 m verbreitet 5 bis 10, am Alpenhauptkamm auch 15 cm Neuschnee, aber auch im Grazer Becken kann sich mitunter eine dünne Schneedecke ausbilden. Ab dem Nachmittag liegt der Schwerpunkt dann im Osten des Landes, wobei die Schneefallgrenze abseits der Alpen um etwa 400 bis 500 m liegt. Besonders im Semmering-Gebiet und in der östlichen Obersteiermark schneit es zeitweise kräftig, hier gibt es oberhalb von etwa 700 m gut 20 cm Schnee.
Auch im Waldviertel und im Wienerwald ist aber etwas Nassschnee in Sicht, so muss man etwa auf der Außenring-Autobahn am späten Abend mit winterlichen Bedingungen rechnen. In Wien bleibt es dagegen eine Spur zu mild für Schnee, nur in höheren Lagen der westlichen Außenbezirke ist etwas Schneeregen oder Nassschnee in Sicht.
Das Zusammenspiel aus kühler Luft in der Höhe und dem vergleichsweise milden Wasser sorgt vor allem im Herbst im Mittelmeerraum für teils heftige Gewitter. Im Winter verlagert sich der Schwerpunkt dann tendenziell ins südliche bis südöstliche Mittelmeer (siehe auch Unwettersaison im Mittelmeer), aber auch im nördlichen Mittelmeerraum kann es manchmal noch zu Gewittern kommen.
Wasserhose und Tornado
Ein Höhentrog hat am Montag über der nördlichen Adria für günstige Bedingungen für Gewitter gesorgt. Über dem Golf von Triest wurde bereits gegen Mittag eine Wasserhose gesichtet:
Die Wasserhose war allerdings nur ein Vorgeschmack auf den Abend, als ein Superzellengewitter mit Hagel, Starkregen und kräftigen Windböen auf die Küste zwischen Piran und Triest getroffen ist. Im Hafen von Triest wurde dabei eine weitere Wasserhose beobachtet, die vermutlich als Tornado im Hafen auch auf Land getroffen ist.
😮 Trst, 7. 12. 2020! Močna supercelična nevihta, ki je pripotovala iz smeri severnega Jadrana, preko Savudrije in slovenske obale proti Trstu, je v bližini Trsta postregla s čisto pravim Tornadom!
Am Wochenende fielen in Osttirol und Oberkärnten verbreitet 200 bis 300 l/m² teils als Regen, teils als Schnee. Rekordhalter war die Station Kornat mit 363 l/m². So große Niederschlagsmengen sind nur rund alle 100 Jahre in dieser Region zu erwarten. Die Neuschneemengen sind ebenfalls über 1000 m beachtlich. So liegen etwa in Sillian 128 cm oder in Obertilliach 150 cm Neuschnee.
Ungewöhnlich viel Schnee fiel auch vom Pitztal bis zum Stubai- und Wipptal. Hier gab es oberhalb von 1000 m auch knapp 1 Meter Neuschnee.
Am Dienstag neuerlich viel Neuschnee
Am Dienstag setzt mit einem neuen Italientief namens YVONNE ab Mittag in Osttirol und Oberkärnten zunehmend kräftiger Schneefall ein, der vor allem über Nacht dann intensiv ausfällt. Dabei sind im Lesachtal und im Oberen Gailtal weitere 70 bis 100 cm, im Hochpustertal, Mölltal und Oberen Drautal rund ein halber Meter Neuschnee zu erwarten.
Neuschneesumme von Dienstag- bis Mittwochvormittag
In tiefen Lagen unterhalb von rund 600 m geht der Schneefall zeitweise aber auch in Schneeregen und Regen über. In der Nacht auf Mittwoch breitet sich der Schneefall dann auch auf Westösterreich aus, sodass auch hier ein paar Zentimeter Neuschnee hinzukommen.
Am Mittwoch im Bergland verbreitet etwas Neuschnee
Am Mittwoch lässt der Starkschneefall im Südwesten rasch nach und der Schwerpunkt des Schneefalls verlagert sich von Westen und Südwesten mehr in die Steiermark und nach Oberösterreich. Dabei liegt die Schneefallgrenze meist zwischen tiefen Lagen und 600 m. Oberhalb von 600 m kommen verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee hinzu.
Letztes Update von unserer Seite, denn in den kommenden Stunden werden die Niederschlagsraten weiter zurückgehen. Das Niederschlagsgebiet wird sich zwar noch etwas nach Nordosten ausbreiten, mit Schnee ist dort aber nicht zu rechnen, denn hier liegen die Temperaturen ein paar Grad im Plus. Mit Föhneinfluss wurden selbst um Mitternacht stellenweise noch zweistellige Temperaturen gemessen:
Temperaturen um Mitternacht – UBIMET, ZAMG
Dies ist eigentlich schon beeindruckend genug, wird aber von den rekordbrechenden Niederschlagsmengen der letzten 48 Stunden in Osttirol und Kärnten regelrecht in den Schatten gestellt:
Niederschlagsmengen aus den vergangenen 48 Stunden – UBIMET, ZAMG
+++ Update 21:20 +++
Die Niederschlagsintensität im Südwesten lässt zumindest in Richtung des Hauptkamms endlich nach. Das Ende des Ereignisses nähert sich und in der letzten Stunde sind „nur“ noch 1 bis 3 l/m² gefallen. An der Grenze zu Italien sind immer noch höhere Raten dabei mit bis zu 8 l/m² binnen 60 Minuten, aber auch hier wird der Schneefall bis Mitternacht allmählich schwächer.
+++ Update 20:40 +++
Auch im Rheintal (Webcam Dornbirn) wird es allmählich weiß mit Tempreraturen um den Gefrierpunkt.
Webcam Dornbirn um 20:40 Uhr – https://www.dornbirn.at/rathaus/infos/webcams-in-dornbirn
+++ Update 19:40 +++
Der Schnee (wenn auch noch sehr nass) hat jetzt neuerlich den Bodensee erreicht. In der Nacht sind in Vorarlberg verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee einzuplanen!
Webcam Bregenz um 19:45 Uhr – http://www.vorarlberg.travel/livecams-webcams-vorarlberg/
+++ Update 19:10 +++
Die föhnige Südostströmung in der Osthälfte treibt nach wie vor die Temperaturen in die Höhe. Während im äußersten Westen und Südwesten es meist bis in die Täler schneit, werden in der Osthälfte und hier vor allem in den nördlichen Voralpen bis zu 15 Grad gemessen!
Gemessene Temperaturen um 18:30 Uhr – UBIMET, ZAMG
+++ Update 19:00 +++
Die ÖBB teilte vor wenigen Minuten mit, dass die Brennerbahnstrecke aufgrund von Lawinengefahr und Schneelast voraussichtlich bis Montagmittag gesperrt bleiben wird.
+++ Update 18:45 +++
Zahlreiche Stromausfälle derzeit in den Hochtälern Osttirols aufgrund von Baumstürzen und Schneelast!
Hoch- und Mittelspannungsstörungen (Stromausfälle) in Osttirol um 18:45 Uhr – https://tirol.leitungsauskunft.at/ol3/netzInfo/
+++ Update 18:30 +++
Allein in den letzten 48 Stunden sind im Südwesten teils mehr als 300 l/m² zusammengekomen. Das ist rund das Doppelte, was normalerweise in dieser Region in einem gesamten durchschnittlichen Winter (Dezember, Jänner und Februar) fällt!
Niederschlagssumme der letzten 48 Stunden bis 17 Uhr – UBIMET, ZAMG
+++ Update 17:30 +++
Kräftiger Schneefall nun auch im Gasteinertal mit rund 20 l/m² in den letzen drei Stunden. Hier sind bis Mitternacht 10 bis 20 cm Neuschnee zu erwarten!
Webcam in Bad Gastein auf rund 850 m Seehöhe um 17:20 Uhr – http://www.packages.at/gastein/webcam/37.html
+++ Update 17:00 +++
Beeindruckende Videoaufnahmen aus dem Lesachtal!
Auch als Meteorologe sitzt man angesichts dieser Bilder nur noch mit offenem Mund vorm Bildschirm.
Ein Extremereignis historischen Ausmaßes – egal ob Niederschlag, #Schnee, Föhn oder auch Temperaturen.
Hier ein Video aus Oberring im #Lesachtal.
(Danke an Manuel Wilhelmer!) pic.twitter.com/pEurfCrYT0
Die Schneeraten in Osttirol und Oberkärnten sind nach wie vor beachtlich:
Wetterstation
1h -Neuschnee
Gesamtschneehöhe
Kornat (K)
5 cm
79 cm
Lienz (T)
4 cm
34 cm
Döllach (K)
4 cm
112 cm
Kötschach-Mauthen (K)
4 cm
50 cm
Sillian
3 cm
104 cm
Webcam in Lienz am 06.12. um 16:30 Uhr – https://www.alpenkaiser.com/wetter/tirol/osttirol/lienz/wetter-lienz-hauptplatz.jpg
+++ Update 16:00 +++
Auch in Vorarlberg und im Tiroler Oberland beginnt es neuerlich kräftig zu schneien. Hier kommen am Abend und in der Folgenacht bis in die meisten Tallagend einige Zentimeter Neuschnee zusammen.
Webcam im Brandnertal am 06.12. um 16:15 Uhr – https://www.zimba-brand.at/webcam/zimbabrand.jpgWebcam Bludenz am 06.12. um 16:15 Uhr – https://www.bludenz.at/webcam_rathaus/axis-cgi/jpg/image.cgi
+++ Update 15:00 +++
Auch im Oberpinzgau greifte der Niederschlag in den letzten 24 Stunden immer mehr über. So sind z.B. in Mittersill seit gestern um 15 Uhr rund 60 l/m² Regen zusammengekommen. Die Folgen sind gesättigter Boden und lokale Überflutungen, wie hier in Uttendorf:
Webcam Uttendorf im Oberpinzgau am 06.12. um 15 Uhr – https://www.uttendorf.com/fileadmin/ftp/computertechnik-wolf.at/webcam/2/current.jpg
+++ Update 14:00 +++
Von den Ötztaler Alpen entang des Hauptkamms bis nach Osttirol und Oberkärnten ist das klimatologische Niederschlagssoll für den Dezember in nur 6 Tagen bereits erreicht. Vom Mölltal bis zur italienischen Grenze fiel aber binnen 6 Tagen zum Teil schon mehr als das Vierfache an Niederschlag (z.B. in Lienz), was üblicherweise in einem gesamten Dezember zusammenkommt.
Anteil der klimatologischen Niederschläge, die bis zum 06.12. um 14 Uhr bereits zusammengekommen sind – UBIMET, ZAMG
+++ Update 11:45 +++
Der Regen und nasse Schneefall hat mittlerweile zu einer hohen Schneelast sowie auch zu einer sehr großen Lawinengefahr geführt. In Osttirol herrscht Lawinenwarnstufe 5.
Das intensive Niederschlagsereignis bringt auch einige Rekorde mit sich. So wurde etwa an der Station Kornat im Lesachtal, Kärnten mit 190 Litern in 24 Stunden einer neuer österreichweiter Niederschlagrekord für den Winter aufgestellt. Generell ist im Süden bereits deutlich mehr Niederschlag gefallen als in einem ganzen Winter üblich. Normalerweise fallen in dieser Region im Schnitt etwa 120 bis 190 Liter Niederschlag in drei Monaten. In den letzten 48 Stunden waren es aber bereits bis zu 300 Liter. Anbei noch die Neuschneemengen seit Freitagmittag.
+++ Update 09:00 +++
Der Niederschlag intensiviert sich im Süden nun wieder, somit sinkt auch die Schneefallgrenze von den höheren Tallagen langsam wieder in die Täler. So schneit es mittlerweile in Kornat wieder, auch in Kötschach-Mauthen geht der Regen nun allmählich wieder in Schneefall über. (Klick auf das Bild für die volle Auflösung)
Besonders Osttirol ist von dem kräftigen Niederschlag betroffen, hier herrscht nun die höchste Lawinenwarnstufe (Stufe 5 – sehr groß). Verbreitet besteht die Gefahr durch spontane Lawinen, daher sind auch viele Straßensperren aktiv.
Die Luftmassengrenze erstreckt sich derzeit nicht nur über den Alpenraum, sondern weit bis in den Süden Italiens. Von Sizilien bis nach Oberkärnten hat sich eine fast „sommerliche“ Gewitterlinie gebildet. Auch in den Kitzbüheler Alpen gab es ein paar Blitze. Dies führt zeitweise zu einer Intensivierung des Niederschlags.
Wie geht es nun mit dem Niederschlag weiter und wie viel wird noch fallen?
Laut den aktuellen Modellprognosen hält der kräftige Niederschlag im Südwesten Österreichs bis zum Abend an. Die erwarteten Regenmengen sind in der Grafik ersichtlich. In der Nacht zum Montag entspannt sich die Lage aber dann allmählich. (Für eine größere Ansicht einfach auf die Karte klicken)
In den größeren Tälern Osttirols und Oberkärntens, wie etwa dem Lienzer Becken oder dem Lesachtal ging der Schneefall in der Nacht teilweise in Regen über. Dies erhöhte die Schneelast deutlich, auch die Lawinengefahr ist mittlerweile groß. Da die Intensität des Niederschlags am Nachmittag aber wieder zunimmt, sinkt auch die Schneefallgrenze langsam wieder ab.
In der Nacht hat es besonders zwischen den Ötztaler Alpen und Oberkärnten weiterhin kräftig geregnet oder geschneit. Die Schneefallgrenze liegt im Westen bei 500 m und im Osttirol und Oberkärnten bei etwa 1000 m. Besonders in Oberkärnten ist über Nacht deutlich mildere Luft eingeflossen, sodass hier der Schnee bereits schmilzt und häufig Regen fällt. Dieser wird vom Schnee aufgesogen und macht diesen extrem schwer. Hier droht weiterhin Schneebruch. Ein gutes hat dieses jedoch, das Wasser fließt nicht direkt in die Flüsse, somit ist Hochwasser zunächst kein Thema.
Zudem gab es im Raum Lienz und entlang der Karnischen Alpen immer wieder ein paar Blitze während der Nacht..
Beeindruckend sind einerseits die enormen Stauniederschläge besonders in Osttirol und Oberkärnten,
24-stündige Niederschlagsmengen seit gestern, Freitag, 20 Uhr
andererseits aber auch die föhnbedingt um 21:20 Uhr immer noch deutlich 2-stelligen Temperaturen vom Tennengau bis ins Mostviertel:
2m-Temperaturen von 21:20 Uhr
+++ Update 19:30 Uhr +++
Spitzenreiter der letzten drei Stunden: Das Ötztal! In Umhausen schneit es derzeit am kräftigsten mit beachtlichen 18 cm Neuschnee in 3 Stunden, 7 davon in nur 60 Minuten! Hier liegen derzeit schon 45 cm Schnee.
Niederthai bei Umhausen im Ötztal – https://www.tauferberg.com/preise-service/webcam
+++ Update 19:00 Uhr +++
Die Lawinengefahr hat heute schon die Stufe 4 von 5 erreicht, morgen ist weiterhin mit teils extremer Gefahr zu rechnen:
Viele Wetterstationen in Osttirol und Oberkärnten vom Mölltal bis zur italienischen Grenze haben schon bis 18 Uhr MEZ – also 6 Stunden vor Mitternacht – neue tägliche Niederschlagsrekorde für den Dezember eingestellt. Unter anderem:
Wetterstation
Neuer Rekord am 05.12.2020 (bis 18 Uhr)
Döllach
101,4 mm
Lienz
92,6 mm
Sillian
90,0 mm
St. Jakob / Defereggen
81,1 mm
Obervellach
62,4 mm
+++ Update 18:25 Uhr +++
Werteupdate um 18 Uhr:
Bisherige Niederschlagsmengen (24-stündige Summe seit gestern 18 Uhr):
Kornat
152 mm
Lienz
118,5 mm
Sillian
114,8 mm
Aktuelle Schneehöhen:
Döllach
101 cm
Sillian
94 cm
Kornat
90 cm
+++ Update 16:45 Uhr +++
Die Lage heute abends in Heiligenblut im Mölltal. Hier sind seit gestern 90 cm Neuschnee gefallen. Bis Sonntagabend kommen hier weitere 50 bis 70 cm hinzu!
In der letzten Stunde ist die Schneedecke in Osttirol und Oberkärnten vor allem unterhalb von 1000 m Seehöhe eindeutig nasser und schwerer geworden. Trotzt stündlichen Niederschlagsraten von 3 bis 8 l/m² ist die Schneedecke oft zurückgegangen wie z.B. in Lienz (-1 cm) und auch im Lesachtal (-1 cm). Die Setzung und der zunehmend nasse Niederschlag erhöhen jetzt die Last des Schnees.
+++ Update 15:45 Uhr +++
Der Schnee hat jetzt auch das obere Inntal erreicht. In Telfs hat sich schon eine dünne Schneedecke gebildet, in Innsbruck fallen jetzt erste Schneeflocke. In Seefeld sind schon 9 cm Neuschnee zusammengekommen. Mit einfließender Kaltluft aus Westen und übergreifendem Niederschlag aus Süden schneit es am Abend und in der Folgenacht auch in Nordtirol und Teilen Vorarlbergs kurzzeitig kräftig!
Webcam in Seefeld am 05.12. um 15:40 Uhr MEZ – https://seefeld-dorfplatz.panomax.com/#Webcam Innsbruck am 05.12. um 15:35 Uhr MEZ – https://www.innsbruck.info/webcam/
+++ Update 15:30 Uhr +++
Schneegewitter in Osttirol! Zwischen 14 Uhr und 15 Uhr wurde in Osttirol knapp westlich von Lienz im oberen Drautal ein Blitz geortet!
Blitze am 05.12. zwischen 13:30 und 14:30 Uhr MEZ – nowcast, UBIMET
+++ Update 15:00 Uhr +++
Bis zu 100 l/m² Regen sind heute binnen nur 14 Stunden zwischen Osttirol und Oberkärnten gefallen. Die 97 l/m² in Kornat auf 1000 m Seehöhe sind aber alle in Form vom Schnee gefallen und sorgten hier für eine schwere, rund 45 cm dicke Schneedecke.
Aufsummierte Niederschlagsmengen am 05.12. bis 14 Uhr MEZ – UBIMET, ZAMG
+++ Update 14:30 Uhr +++
Die 24-stündigen Schneemengen bis zum 05.12. um 14 Uhr MEZ:
Schneehöhe 14 Uhr
Differenz zum Vortag
Station/Ort
97 cm
+ 78 cm
Kornat, K
92 cm
+ 83 cm
Döllach, K
83 cm
+ 71 cm
Sillian, T
82 cm
+ 70 cm
Mittewald/Drau, T
80 cm
+ 64 cm
Kötschach-Mauthen, K
72 cm
+ 64 cm
St. Jakob/Defereggen, T
68 cm
+ 56 cm
Mallnitz, K
59 cm
+ 49 cm
Kals, T
42 cm
+ 28 cm
Lienz, T
+++ Update 14:00 Uhr +++
Erstaunlicher Vergleich gestern/heute in Prägraten am Großvenediger (Osttirol) auf 1400 m Seehöhe: In weniger als 24 Stunden sind hier schon rund 70 cm Nassschnee zusammengekommen!
Webcam Prägraten am Großvenediger am 04.12. und 05.12. um 14 Uhr – https://wetter.unterwurzacher.at/meteo/pages/other/WC_webcams.php
+++ Update 13:00 Uhr +++
Hier noch ein Blick auf die Drautalstraße und nach Obertilliach:
Ein Schneehotspot in #Osttirol ist #Obertilliach (1.450m) im hinteren Lesachtal. Hier liegen derzeit 12:00 bereits 85 cm, davon 70 cm neu seit gestern Abend.#XUNAV#Schnee
Aktuelle Schneehöhen siehe Bild. Nördlich des Alpenhauptkamms auf Salzburger Seite fällt nicht nur deutlich weniger Niederschlag, hier handelt es sich mit Ausnahme der südlichsten Talschlüsse auch meist um Regen. Durch den gestrigen Föhn wurde hier die Kaltluft ausgeräumt.
Gemessene Schneehöhen von Samstag, 12 Uhr MEZ @ UBIMET
Auf der Pustertaler Höhenstraße (oberhalb von Mittewald) gibt es kein Durchkommen mehr… pic.twitter.com/h75GE9HHBU
Der Schnee wird nun immer feuchter, in manchen Tälern handelt es sich auch phasenweise um Schneeregen oder Regen. Damit setzt sich der vorhandene Schnee und wird dichter, die Last steigt und die Zuwachsraten bei der Schneehöhe nehmen trotz stündlicher Niederschlagsmengen von 3 bis 8 l/m² ab.
Während das Schneechaos im Südwesten seinen Lauf nimmt, weht keine 120 km entfernt besonders in der Obersteiermark sowie den südlichen Teilen Ober- und Niederösterreichs der Föhn und sorgt hier für beachtliche Temperaturen. 17 Grad werden zur Stunde in Schönau an der Enns, 16 Grad in Weyer, 15 Grad in Oberndorf/Melk gemessen.
Analyse der bisherigen Höchstwerte am Samstag @ UBIMET
Auch die Windböen waren hier beachtlich:
Hitliste der gemessenen Windböen @ UBIMET
+++ Update 10:30 Uhr +++
Über Nacht sind in Osttirol und Oberkärnten bereits Niederschlagsmengen zwischen 60 und 90 l/m² gefallen, am Brenner waren es mit etwa 40 l/m² etwas weniger. Dies resultiert in folgenden aktuellen Schneehöhen (10 Uhr, Differenz zum Vortag):
Schneehöhe 10 Uhr
Differenz zum Vortag
Station/Ort
81 cm
+ 62 cm
Kornat, K
72 cm
+ 55 cm
Kötschach-Mauthen, K
72 cm
+ 62 cm
Döllach, K
69 cm
+ 56 cm
Mittewald/Drau, T
65 cm
+ 53 cm
Sillian, T
62 cm
+ 50 cm
Mallnitz, K
57 cm
+ 49 cm
St. Jakob/Defereggen, T
49 cm
+ 43 cm
Brenner, T
35 cm
+ 20 cm
Lienz, T
24-stündige Niederschlagssumme bis Samstag, 09 Uhr @ UBIMETAnalyse der Neuschneesumme vom Samstag bis 9 Uhr @ UBIMET
+++ Update 10:00 Uhr +++
An diesem Wochenende wird Österreich wettertechnisch einiges geboten. Eingebettet in eine stürmische Südströmung erstreckt sich eine Luftmassengrenze von Italien über die Alpen hinweg bis nach Deutschland. In ihrem Bereich wird von Süden her sehr feuchte Luft an die Alpen geführt und ausgepresst, enorme Schneemengen sind die Folge. Östlich der Luftmassengrenze an der Alpennordseite hingegen weht nach wie vor Föhn.
In den kommenden Stunden verlagert sich Tief XUNAV von der Adria bis nach Bayern. In der Nacht auf Montag überquert das Tiefs Deutschland und bringt einiges an Winterwetter vor allem in der Südwesthälfte des Landes.
Animation des Luftdrucks bis Montagabend mit der Zugbahn von Tief XUNAV – ECMWF, UBIMET
Vom Allgäu bis zur Schwäbischen Alb setzt bereits im Laufe des Nachmittags teils kräftiger Schneefall ein, der sich am Abend weiter nach Nordwesten ausbreitet und Montagfrüh auch Nordrhein-Westfalen erreicht. Oberhalb von rund 400 m sind vom Allgäu bis zum Sauerland verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee einzuplanen. In den Niederungen handelt es sich meist und Schneeregen, wobei sich stellenweise bis Montagmorgen auch eine sehr dünne und nasse Schneedecke bilden kann. Vor allem vom Ruhrgebiet bis zur Köln-Bonn-Region sind nach derzeitigem Stand auch 3 bis 5 cm Nassschnee im Frühverkehr möglich.
24-stündige Neuschneemengen in cm nach dem ECMWF-Modell bis Montagabend – ECMWF, UBIMET
Ursache für die aktuell anhaltenden Niederschläge ist eine recht stationäre Luftmassengrenze, die sich quer von Süd nach Nord über die Alpen erstreckt. Eingebettet ist diese in eine stürmische Südströmung, mit welcher beständig ausgesprochen feuchte Luft herangeführt wird. So schneit es seit Freitagnachmittag am Tiroler Alpenhauptkamm, besonders aber in Osttirol und Oberkärnten ergiebig. Bereits bis Samstagnachmittag wurde hier in den Tälern bis zu etwa 1 m Neuschnee gemessen. Über Nacht gab es in tiefen Lagen schließlich vermehrt Regen, welcher im Schnee gebunden wurde und wird. Die Schneelast nimmt damit immer weiter zu, entsprechend ist die Schneebruch- und vor allem auch die Lawinengefahr inzwischen sehr hoch. Für ganz Osttirol gilt inzwischen die höchste Lawinenwarnstufe 5.
Analyse der Niederschlagsmenge über die vergangenen 48 Stunden @ UBIMET
Bis zu 300 l/m² gemessen – neue Rekorde
Die Niederschlagsmengen haben bereits jetzt vor dem eigentlichen Ende des Ereignisses einige Rekorde gebrochen. In Kornat im Lesachtal, Kärnten wurde mit 190 l/m² die höchste Menge innerhalb eines Tages gemessen – so viel wie noch nie zuvor in einem Wintermonat in Österreich seit Beginn der Aufzeichnungen. Darüber hinaus gab es einige neue Stationsrekorde auf Tages- und Monatsbasis. Und generell wurde mit meist 150 bis 300 l/m² innerhalb von weniger als zwei Tagen bereits mehr Niederschlag verzeichnet als in einem üblichen Winter (Dezember, Jänner, Februar).
Föhn mit Böen über 100 km/h
Auch in Teilen Nordtirols fiel der Schneefall bisher kräftig aus, insbesondere am Brenner, im Stubai-, im Ötz- und im Pitztal. Im Unterland handelte es sich dagegen meist um Regen. Vom Salzburger Pinzgau bis in die Niederösterreichischen Voralpen weht dagegen nach wie vor stürmischer Südföhn. Dieser sorgte teils für orkanartige Sturmböen wie in Abtenau mit 109 km/h oder Windischgarsten mit 108 km/h, dazu wurden hier Temperaturen von bis zu 17 Grad gemessen.
Prognose der Neuschneesumme am Dienstag und Mittwoch @ UBIMET
Wetterberuhigung am Montag, neuer Schnee ab Dienstag
Bis in die Nacht auf Montag hält die gefährliche Wetterlage unvermindert an, ab dann lassen Regen und Schneefall in den betroffenen Regionen deutlich nach. Zwar fällt in Osttirol und Oberkärnten auch am Montag aus dichten Wolken zeitweise Schnee, jedoch nur mehr mit leichter Intensität. Ein nächstes Tief kündigt sich derweil ab Dienstag an, dann bei generell etwas niedrigeren Temperaturen. Im Laufe des Dienstagvormittags ist somit im Süden allgemein mit neuerlich sich verstärkendem Schneefall zu rechnen, der nach aktuellem Stand bis Mittwochmittag anhält. In den Tälern Osttirols und Oberkärntens sind demnach wieder Neuschneemengen bis etwa 50 cm möglich, aber auch sonst sind inneralpin ein paar Zentimeter zu erwarten.
Titelbild: Webcambild aus Prägraten am Großvenediger @ https://www.unterwurzacher.at/wetter/webcam.jpg
Am Freitag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs namens VIRPY mit Kern über England. Auf den Bergen kommt dabei eine stürmische Südströmung auf und südlich des Alpenhauptkamms setzt ab Freitagabend intensiver Niederschlag ein, der bis zum späten Sonntagabend anhält. In Osttirol und Oberkärnten sowie direkt am Alpenhauptkamm kommen enorme Niederschlagsmengen zusammen, was an die Ereignisse von November 2019 erinnert.
Am Freitag Föhnsturm
Am Freitag kommt an der gesamten Alpennordseite stürmischer Südföhn auf, der in einigen Tälern teils schwere Sturmböen von 70 bis 90, lokal auch 100 km/h km/h bringt. Bei zeitweiligem Sonnenschein steigen die Temperaturen dabei auf bis zu 14 Grad an. Am Nachmittag geht der Föhn westlich von Innsbruck zu Ende, gleichzeitig setzt in Osttirol und Oberkärnten Schneefall ein. In der Nacht auf Samstag fällt dieser zunehmend intensiv aus.
Am Samstag und Sonntag sorgt ein Randtief über Norditalien für intensiven und teils auch gewittrig durchsetzten Schneefall in Osttirol und Oberkärnten. Die Schneefallgrenze liegt in Osttirol weiterhin in den Tälern, der Schnee wird in tiefen Lagen aber immer feuchter. Am Sonntag mischt sich unterhalb von etwa 1000 m zeitweise auch Regen dazu. In Unterkärnten stiegt die Schneefallgrenze dagegen bereits am Samstag gegen 1000 bis 1500 m an. In den östlichen Nordalpen und im Osten bleibt es dagegen föhnig mit Temperaturen bis zu 12 Grad.
Am Samstag gibt es eine ausgeprägte Südstaulage mit Föhn im Osten.
Etwas Schnee im Westen
Am Alpenhauptkamm schneit es ebenfalls ergiebig und etwas Neuschnee ist mit Ankunft einer Kaltfront auch in Vorarlberg und Nordtirol zu erwarten. Im Pinz- und Pongau kündigen sich dagegen vor allem im Bereich der Tauern große Regenmengen an. Die Schneefallgrenze liegt an der Alpennordseite zwischen den Tallagen in Vorarlberg und gut 1500 m im Pongau.
In Summe sind von Freitagabend bis Sonntagabend in Osttirol und Oberkärnten 250 bis 350 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, was etwa dem 6-fachen, durchschnittlichen Dezemberniederschlag entspricht. . Auf den Bergen kommen dabei mehr als 2 Meter Neuschnee zusammen, was im Zusammenspiel mit kräftigem Wind zu einer großen Lawinengefahr führt. Auch in den Tälern ist in Osttirol und im westlichen Oberkärnten aber teils mehr als 1 Meter Neuschnee zu erwarten. Durch den zunehmend nassen Schnee muss man allerdings mit einer zunehmenden Schneebruchgefahr rechnen. Besonders am Sonntag steigt zudem in Oberkärnten sowie in den Salzburger Tauerntälern auch die Gefahr von lokalen Überflutungen und Hangrutschungen an. Erst Sonntagnacht ist eine Wetterberuhigung zu erwarten.
Das Tief über dem Golf von Genua sorgt bereits am Nachmittag für Schneefall im Süden, der sich über Nacht verstärkt und besonders in Kärnten und der südöstlichen Steiermark ergiebig ausfällt. Vor allem in Kärnten sind verbreitet 15 bis 30 cm Neuschnee zu erwarten.
Aktuell schon starker Schneefall im Drautal
Donnerstagfrüh verlagert sich der Schwerpunkt des Schneefalls in den Südosten und auch vom Wechsel über Wien bis zum Waldviertel setzt verbreitet leichter bis mäßiger Schneefall ein. Somit kann sich im Laufe des Vormittag wohl auch in der Bundeshauptstadt eine dünne Schneedecke entwickeln.
Die UWZ-Warnkarte für Schnee am Donnerstag
Glatteis im äußersten Osten
Allerdings kommt in der Höhe auch mildere Luft zu uns und das macht sich vor allem im äußersten Osten bemerkbar. Hier geht der Schneefall nämlich verbreitet in Regen über, der dann in der frostigen bodennahen Luft gefriert. Somit kann es am Donnerstag in der Früh vor allem im Burgenland sowie im Marchfeld zu gefrierenden Regen und damit Glatteis kommen.
Schnee- und Glatteissituation am Donnerstag
Sowohl Schneefall als auch gefrierender Regen lassen ab Mittag nach und ziehen nach Osten langsam ab, somit entspannt sich die Lage und man kann für ein paar Stunden den Schnee genießen. All zu lange hat dieser nämlich in den meisten Regionen nicht Bestand. Schon am Freitag folgt das nächste Tief, dass dann in der Osthälfte für Sturm und deutlich ansteigende Temperaturen sorgt. In Osttirol und Oberkärnten sind hingegen enorme Schneemassen zu erwarten.
Mit dem Vorstoß von kalter Luft in den Mittelmeerraum bildet sich über dem Golf von Genau in der Nacht auf Mittwoch ein Tief. In der Nacht auf Donnerstag setzt von Süden her kräftiger Schneefall ein. Der Schwerpunkt liegt in Ober- und Unterkärnten. Im Raum Klagenfurt kommen etwa 10 bis 15 cm Schnee zusammen, in Richtung Karnische Alpen und Karawanken sind lokal auch 25 bis 30 cm zu erwarten.
Donnerstag Schneefall im Südosten, weniger im Osten
Im Laufe des Donnerstags verlagert sich der Schneefall dann in den Südosten und Osten des Landes. Auch hier fällt der Schnee bis in tiefe Lagen und so ist von Graz über das Mürztal und dem Wechsel/Semmering mit 5 bis 10 cm Schnee zu rechnen.
Richtung Burgenland und Wiener Becken bzw. Wien sind die Niederschlagsmengen sehr gering, hier bildet sich höchstens eine dünne Schneedecke. Besonders vom Südburgenland über den Seewinkel bis ins Weinviertel kann es dagegen durch die mildere Luft in der Höhe zu gefrierendem Regen kommen! Dies zeigt sich auch in der scharfen Grenze zwischen der Oststeiermark und dem Südburgenland.
Markanter Südstau am Wochenende
Am Wochenende befindet sich der Alpenraum dann am Rande eines ausgeprägten Tiefs über Frankreich ab. In den Alpen stellt sich eine kräftige Südströmung ein. An der Alpennordseite hat dies stürmischen Südföhn zu bedeuten, im Süden und Südwesten kräftigen Niederschlag. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend sind in Osttirol und Oberkärnten 150-200 mm Niederschlag zu erwarten, punktuell gibt es auch bis zu 250 mm. Somit sind auf den Bergen über 2 Meter Neuschnee zu erwarten, inklusive stark ansteigender Lawinengefahr.
Heute Abend begibt sich ein kleinräumiges Tief von der Nordsee über Westdeutschland in Richtung Süden und bringt pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn am 01. Dezember reichlich Schneefall.
Bodenwetterkarte für die Nacht auf Dienstag. Quelle: DWD.
Aktuelles Radarbild und Temperaturen um 17:30 Uhr. @ DWD
Die Kaltfront des Tiefs erfasst in den kommenden Stunden weite Teile des Landes und sorgt im Norden für Regen, weiter nach Süden in weiterer Folge meistens für Schneefall. Ein Blick auf die aktuelle Temperatur, im Bild unten, zeigt, dass in der Mitte und im Südwesten noch teils Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen und dies bedeutet Glatteisgefahr!
Aktuelle Lufttemperatur in Deutschland um 17 Uhr.
Vor allem in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist heute Nacht die Gefahr von gefrierendem Regen sehr hoch, deswegen laufen hier entsprechende Warnungen.
Warnkarte für gefrierdenden Regen @ UWR.de.
Morgen Dienstag schneit es in der Südhälfte verbreitet, in den höheren Lagen der Mittelgebirge und im Schwarzwald sind bis zu 15 cm Neuschnee zu erwarten, wie die aktuelle Prognosekarte zeigt. Aber auch in den Niederungen sind bis zu 5 cm Schnee möglich.
Prognose der Neuschneehöhe in der kommenden Nacht und bis Dienstag 10 Uhr. Quelle: UBIMET.
Verantwortlich für das winterliche Intermezzo am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag ist ein kleines Randtief mit Kern ziemlich genau über Sylt. Zu sehen auf der Bodenwetterkarte von Dienstag 01 Uhr:
Ein Randtief über der Nordsee lenkt nasskalte Luft heran.
Ebenfalls gut zu sehen ist die Front des Tiefs (violett/blau), die uns von Nordwesten her mit jeder Menge Feuchtigkeit erreicht.
Die Temperaturen passen in jedem Fall für Schnee, zumindest von der Eifel, dem Sauerland und Harz südwärts. Hier liegen die Temperaturen in der Nacht auf Dienstag zwischen -5 und 0 Grad, weiter im Norden und Nordwesten bleibt es dagegen zu mild für Schnee. Im Südwesten und in der Mitte besteht gebietsweise allerdings auch Glättegefahr durch gefrierenden Regen.
Frostige Temperaturen in der Südhälfte.
Bleibt die Antwort auf die spannende Frage, wo denn nun wie viel Schnee fällt! Hier die Auflösung: In der gesamten Südhälfte kann sich eine dünne Schneedecke ausbilden, ausgenommen dürfte davon wohl nur der Rheingraben sein. Mehr als 1 bis 5 cm werden es in den Niederungen wohl kaum, etwas mehr (bis zu knapp 10 cm) Neuschnee kündigt sich dagegen im Thüringer Wald, im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb sowie am Alpenrand an.
Erwartete Neuschneemengen in der Nacht von Montag auf Dienstag.
Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der November 2020 mit einer Abweichung von rund +2 Grad deutlich zu warm. Damit reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 10 der wärmsten Novembermonate seit Messbeginn ein. Die größten Abweichungen finden sich auf den heimischen Gipfeln wieder, wo der November sogar die Top 5 entert: Am Feuerkogel in über 1600 m Seehöhe bilanziert der November um rund 5 Grad zu warm, ein ähnliches Bild zeigt sich mit Abweichungen jenseits der +4 Grad auf dem Patscherkofel, dem Sonnblick und der Villacher Alpe. Die relativ gesehen kühlsten Regionen waren dagegen so manche Alpentäler. Hier konnte die Luft in den oftmals sternenklaren Nächten stark auskühlen, die schwache Novembersonne vermochte es nur bedingt, die Luft tagsüber kräftig zu erwärmen. Zell am See und Aigen im Ennstal schließen den Monat ausgeglichen, zu kalte Orte sucht man im November vergeblich.
Hinweis: Um die Bilder in voller Auflösung und somit besser lesbar genießen zu können, einfach anklicken/antippen…
Temperaturabweichungen im November 2020.
Anfang des Monats war es noch einmal fast schon spätsommerlich, hier die Höchstwerte der Bundesländer im November:
Gemessene Höchstwerte in den Bundesländern.
Doch auch mäßiger bis strenger Frost war schon mit dabei, wie der Blick auf die gemessenen Tiefstwerte zeigt:
Gemessene Tiefstwerte in den Bundesländern.
Kaum Niederschlag
Der anhaltende Hochdruckeinfluss hielt auch die meisten wetteraktiven Fronten vom Alpenraum fern, Mittelmeertiefs blieben ebenso Mangelware. Folglich verwundert es kaum, dass der November 2020 mit einer landesweiten Abweichung von rund 70 Prozent viel zu trocken ausfiel. Damit reiht sich der ablaufende Monat auf Platz 2 der trockensten November der vergangenen 60 Jahre. Lediglich anno 2011 bilanzierte der November österreichweit noch deutlich trockener. Besonders markant sind die Abweichungen in den Alpen: Zwischen der Silvretta im Westen und dem Wechsel im Osten belaufen sich die Defizite auf 90 bis 95%. Prutz und Döllach beispielsweise schrammten nur haarscharf an einem Totalausfall in Punkto Niederschlag vorbei, rund 1 Liter pro Quadratmeter wurde hier gemessen. Selbst in den typischerweise niederschlagsreichen Staulagen der Nordalpen füllten sich die Messkübel nur spärlich. Schröcken zum Beispiel weist einen durchschnittlichen Novemberniederschlag von 162 l/m² auf, heuer waren es hier auch nur knapp 50 l/m² bzw. -70%.
Niederschlagsabweichungen im November 2020.
Hier noch die absoluten Niederschlagsmengen im November:
Monatsniederschlag November 2020.
Viel Sonne im Bergland, Grauer November im Flachland
Passend zum beständigen Hochdruckwetter mit viel Nebel und Hochnebel in den Niederungen und oftmals strahlendem Sonnenschein in sowie auf den Bergen präsentiert sich auch die Bilanz der Sonnenscheindauer zweigeteilt. Im Flachland hinken die Sonnenstunden im ablaufenden Monat dem Soll hinterher, Wien beispielsweise weist ein Defizit von gut 10% auf. Ganz anders dagegen das Bild auf den heimischen Gipfeln: Auf der Kanzelhöhe in Kärnten schien die Sonne bis dato schon 196 Stunden lang, 118 Stunden sind es hier im langjährigen Mittel im gesamten November. Eine Abweichung von mehr als +50% verzeichnen auch die Schmittenhöhe in Salzburg sowie der Schöckl in der Steiermark. Deutlich häufiger als im langjährigen Mittel konnte man die Sonne aber auch in den Alpentälern genießen, exemplarisch hierfür dienen Feldkirch (+50%), Bad Ischl (+60%) und Bischofshofen (+40%). Das absolut sonnigste Fleckerl in Österreich war der Brunnenkogel, 205 Sonnenstunden wurden an der höchstgelegenen Station des Landes schon gemessen, nur der April war dort oben auf 3.400 m heuer noch sonniger.
Anzahl der Sonnenstunden.
Extremwerte November 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens):
Höchste Temperaturen
23,3 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 03.)
23,1 Grad Bad Gleichenberg (ST, 03.)
23,0 Grad Dornbirn (V, 02.)
22,5 Grad Bregenz (V, 02.)
22,2 Grad Deutschlandsberg (ST, 03.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-13,0 Grad Lech/Arlberg (V, 21.)
-11,9 Grad Galtür (T, 21.)
-11,8 Grad Schmirn (T, 21.)
-11,3 Grad Warth (V, 21.)
-10,3 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 21.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-9,1 Grad Radstadt (S, 25.)
-8,8 Grad Zeltweg (ST, 22.)
-8,5 Grad Weitensfeld (K, 25.)
-8,4 Grad Turnau (ST, 22.), Mittersill (S, 25.)
-8,3 Grad Puchberg/Schneeberg (NÖ, 22.), Kindberg (ST, 22.)
Anzahl Frosttage (Tiefstwert kleiner 0 Grad)
25 St. Michael im Lungau, Böckstein, Rauris (alle S), Neumarkt, Bad Mitterndorf, Irdning/Gumpenstein, Turnau (alle ST), St. Jakob im Defereggental, St. Leonhard im Pitztal, Nauders (alle T)
In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Im Donauraum und im Klagenfurter Becken gab es im Mittel etwa an jedem zweiten Tag keine einzige Minute Sonnenschein. Ganz anders sieht es im Bergland aus, so konnte man etwa auf der Villacher Alpe mit 190 Sonnenstunden fast viermal so viel Sonnenschein wie in Klagenfurt genießen.
Vorläufige Anzahl an trübe Tagen (weniger als 20% rel. Sonnenscheindauer) im November.
Am Samstag noch kaum Änderungen
Am Samstag überwiegt noch der Hochdruckeinfluss, somit setzt sich das oft nebelig-trübe Novemberwetter in den Niederungen und in den südlichen Becken fort. Besonders im Osten fällt im Tagesverlauf stellenweise auch etwas Nieselregen oder Schneegriesel und die Nebelobergrenze steigt auf über 1000 m an. Inneralpin und vor allem auf den Bergen einmal mehr strahlenden Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen -1 bis +9 Grad mit den höchsten Werte im westlichen Bergland.
Ein Tief über Russland namens TANJA führt am ersten Advent aus Nordosten kalte Luftmassen kontinentalen Ursprungs in den Osten des Landes. Im Norden und Osten kommt dabei wieder zeitweise die Sonne zum Vorschein, während sich am Alpenrand vom Rheintal bis in den Flachgau sowie im Süden weiterhin zäher Hochnebel hält. Die Obergrenze steigt weiter an, somit werden hier mehr Tallagen als zuletzt mit dem Nebel geflutet. Die Temperaturen gehen vor allem in den Nordalpen zurück und erreichen maximal -1 bis +6 Grad mit den mildesten Werten in höheren Tallagen südlich der Tauern.
Der Montag bringt wenig Änderungen, am Dienstag gerät Mitteleuropa aber zunehmend unter Tiefdruckeinfluss und im Tagesverlauf ziehen im gesamten Land Wolken auf. Nach derzeitigem Stand zeichnet sich an der Alpennordseite auch etwas Schneefall bzw. in tiefsten Lagen wie am Bodensee vorübergehend auch Schneeregen ab. Vorerst trocken bleibt es im Süden, zur Wochenmitte nimmt der Tiefdruckeinfluss aber auch hier zu. Die Chancen auf Schneefall steigen somit selbst in tiefen Lagen an.
Die Begriffe Nebel und Hochnebel sind ein fester Bestandteil der Wettertexte im November, insbesondere in diesem November. Doch nicht überall war dieser Monat bisher so trüb, wie man es aus den Wettermeldungen zu vernehmen mag.
Im Bergland sonnig, in den Niederungen trüb
In Verbindung mit beständigen Hochdruckwetterlagen war die sogenannte Inversionswetterlage in den letzten Wochen sehr oft in den Wetterberichten zu hören – diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, so ist es in mittleren Höhenlagen milder und oft sonniger als in den Tal- und Beckenlagen.
Gesamtanzahl der trüben Tage im November. Quelle: UBIMET
Die bisherige Bilanz der Sonnenscheindauer fällt daher in den typischen Nebelregionen Österreichs, im Donauraum und im östlichen Flachland sowie in den südlichen Beckenlagen mit knapp 30 % relativ mager aus.
Die relative Sonnenscheindauer in Prozent der maximal möglichen. Quelle: UBIMET
Im Bergland war der November insgesamt freundlich, je weiter in Richtung Westen, umso freundlicher.
Trockene Zwischenbilanz
Niederschlagsmäßig bilanziert der November insbesondere im Burgenland und der Steiermark bisher relativ trocken, nur im äußersten Norden kommt man mit etwa 60 bis 70 % des Solls der Klimatologie etwas näher.
Aktuelle Niederschlagssumme im November 2020. Quelle: UBIMET.
Titelbild: Sonnenuntergang über dem Nebelmeer. Quelle: www.foto-webcam.eu
Das kräftige Hoch VALENTIN über Osteuropa sorgt verbreitet für ruhige Verhältnisse. Im Herbst heißt das: Inversionswetterlage. In den Niederungen sammelt sich in den langen Nächsten rasch sehr kalte, schwerere Luft, während auf den Bergen deutlich mildere und sehr trockene Verhältnisse herrschen. Dies ist besonders am heutigen Mittwoch der Fall: Oberhalb von 1000 – 1500 m wurde bei strahlendem Sonnenschein sogar die 10-Grad-Marke geknackt. Im Mühl- und Walviertel sowie in den südlichen Beckenlagen bleiben die Höchstwerte hingegen oft im negativen Bereich!
Dabei ist die Nebelschicht gebietsweise dick genug, um leichten Niederschlag zu verursachen. Im Nordosten und hier vor allem im Waldviertel handelt es sich meist um teils gefrierenden Nieselregen, im Grazer Becken gab es hingegen oft Meldungen von Reifbildung oder sogar leichtem Schneefall!
Temperaturen um 11:40 Uhr am 25.11. – UBIMETFrosttag (Tiefstwert unter Null Grad) oder Eistag (Höchstwert unter Null Grad) am 25.11. bis 11:40 Uhr – UBIMETNiederschlagssume bis 11 Uhr am 25.11. – UBIMET
Auf der steirischen Seite der Koralpe und hier vor allem im Bezirk Deutschlandsberg war der Niederschlag aus der Nebelschicht lokal kräftig genug, um eine dünne Schneedecke zu bilden! An der lokalen Wetterstation kamen heute binnen rund 6 Stunden 0.5 l/m² zusammen.
Wetterdaten aus Deutschlandsberg für den 25.11.2020 – ZAMG, UBIMETVertikalprofil der Atmosphäre um 4 Uhr MEZ am 25.11. in Graz – Universität Innsbruck http://ertel2.uibk.ac.at:8080/raso/
Das Vertikalprofil – hier von 04 Uhr Lokalzeit aus Graz – zeigt das Temperaturprofil und den Feuchtegehalt in den einzelnen Schichten der Atmosphäre bis 16 km Höhe. Zu erkennen ist eine dünne, kalte und sehr feuchte Schicht in Bodennähe und der deutliche Temperaturanstieg ab ca. 1 km über dem Boden bei viel trockeneren Bedingungen – die Inversion.
Oberhalb der Inversion auf dem Schoeckl bei +9 Grad und bester Fernsicht – https://schoeckl.it-wms.com/
Auch in den kommenden Tagen setzt sich die Inversionswetterlage vor allem im Osten und Süden Österreichs fort. Das Potential für Schnee oder Nieselregen aus der Hochnebelschicht nimmt aber etwas ab im Vergleich zum heutigen Mittwoch.
Titelbild: Reif und Schnee im Winter – Larisa-K / pixabay.com
Eine kleine Einführung in die Meteorologie: Horizontale Luftbewegungen (und das ist nichts anderes als Wind) sind immer die Folge von Druckunterschieden. Bekanntlich weht der Wind auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn um die Tiefs und entgegen dem Uhrzeigersinn um Hochdruckgebiete. Sind also Hochs und Tiefs bei uns in Mitteleuropa stark ausgeprägt, ist auch der Wind spürbar. Mit dem Wind verlagern sich auch Wolken, Regengebiete und allgemein Luftmassen. Meteorologen sprechen dann von einer dynamischen Wetterlage, jetzt im Herbst wären das Fronten, die uns im Tagesrhythmus überqueren.
Sind die Druckunterschiede (Gradienten) über eine große Fläche gesehen dagegen sehr gering, gibt es folglich auch nur schwache Luftbewegungen. Eine solche Großwetterlage, auch gradientschwache oder „Sumpfwetterlage“ genannt, haben wir derzeit über Mitteleuropa.
Prognose der Verteilung von Nebel/Hochnebel (blau) am Mittwochmorgen nach dem ICON-Modell des DWD
In den Niederungen lichten sich Nebel und Hochnebel, die sich in den langen Nächten gebildet haben, auch tagsüber oft gar nicht mehr. Die Sonne ist Ende November einfach zu schwach, um gegen das Dauergrau ankämpfen zu können. In etwas höheren Lagen ist es dagegen häufig sonnig, eine Sonnengarantie gibt es in den Bergen oberhalb von rund 800 bis 1000 m. Ein weiteres Merkmal der Sumpflage ist neben der ungewöhnlichen Sonnenverteilung eine verkehrte Welt bei den Temperaturen. In den Niederungen bleiben die Temperaturen heute und in den kommenden Tagen bei 0 bis +5 Grad hängen. In Lagen um 1000 m darf man sich sogar auf teils zweistellige Höchstwerte freuen.
Wenn in Mitteleuropa winterliches, kaltes Wetter vorherrschen soll, braucht es eine Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten. Diese kommt dann üblicherweise aus a) Russland/Sibirien, ist dann aber eher trocken, oder b) aus dem Bereich Nordpolarmeer/Arktis. In letzterem Fall kann mit einem Transport nach Mitteleuropa über den Meeresflächen Feuchtigkeit aufgenommen werden, was hier auch Schnee zur Folge hat.
Arktis aktuell deutlich zu warm
Insofern kann die aktuelle Temperaturverteilung im Bereich der Arktis bereits als ein Indiz für unseren Winter betrachtet werden. Denn die Luft ist aktuell deutlich wärmer, als es zu dieser Jahreszeit üblich wäre. Die nachfolgende Grafik zeigt: In 2m Höhe liegen die Temperaturen derzeit zwischen 5 und teils über 10 Grad über dem Mittel.
@ https://climatereanalyzer.org
Doch auch der ganze bisherige November war dort und im angrenzenden Sibirien deutlich zu warm, der nachfolgende Tweet zeigt die Temperaturabweichung in 925 hPa, also rund 800 m Höhe über etwa 3 Wochen:
Well above average temperatures (lower atmosphere) across a large portion of the #Arctic so far this month… pic.twitter.com/8AVsdWhzsK
Ein Grund bzw. auch eine Folge dessen könnte sein, dass es einfach viel zu wenig Meereis gibt:
#Arctic sea ice extent is currently the 2nd lowest on record (JAXA data)
• about 600,000 km² less the 2010s mean
• about 1,280,000 km² less the 2000s mean
• about 1,910,000 km² less the 1990s mean
• about 2,400,000 km² less the 1980s mean
Im Umkehrschluss heißt das für unser mittelfristiges Wetter: Wo soll die Kälte herkommen, wenn nicht aus den üblicherweise dafür zuständigen kalten Regionen? Es ist also zu befürchten, dass es mit einem knackigen Winter mal wieder nichts und selbst ein normaler Winter schwierig wird. Und genau das bestätigen auch die diversen Langfristmodelle. Diese sind zwar immer mit Vorsicht zu genießen bzw. zu interpretieren, aber doch in gewisser Weise hilfreich.
Im nachfolgenden Bild ist die gemittelte Prognose aller Langfristmodelle der diversen nationalen Wetterdienste für die Temperaturabweichung in 2m Höhe im Zeitraum Dezember-Jänner-Feber 2020/2021 zu sehen. Demnach ist im DACH-Raum diesen Winter mit einer um +0,5 bis +1 Grad höheren Mitteltemperatur gegenüber dem langjährigen Mittel zu rechnen, was auf Sicht einer Jahreszeit nicht gerade wenig ist. In den Niederungen hätte dies entsprechend weniger winterliches Wetter zur Folge, weniger Frost und weniger Schnee – zugegebenermaßen keine allzu riskante Aussage in Zeiten des Klimawandels.
@ https://climate.copernicus.eu
Was den Parameter Niederschlag angeht, so sehen die Langfristmodelle keine markanten Abweichungen vom Soll. Dieser ist jedoch für den Schnee im Bergland maßgeblich, da es im Winter ab einer gewissen Höhe so oder so kalt genug ist. Demnach würde es hier für einen durchschnittlichen Winter reichen.
In den vergangenen 24 Stunden haben kalte Luftmassen arktischen Ursprungs Österreich erfasst, so wurden im Hochgebirge wie etwa am Brunnenkogel oder auf der Adlersruhe Temperaturen bis -19 Grad gemessen. Auch in den Tallagen gab es in der Nacht auf Samstag aber Frost, der kälteste bewohnte Ort war Lech am Arlberg mit -13 Grad. Im zentralen und östlichen Bergland haben Restwolken und Wind allerdings eine nennenswerte Abkühlung verhindert und örtlich verlief die Nacht im Wiener Becken sowie im Burgenland auch frostfrei.
Tiefstwerte in der Nacht auf Samstag (zum Vergrößern auf die Karte klicken).
Eisige Nacht
In der Nacht auf Sonntag herrschen auch in der Osthälfte sehr gute Bedingungen für eine starke Abkühlung:
Keine Wolken
Höchstens schwacher Wind
Trockene, kühle Luftmasse
In den Hochtälern gibt es mancherorts auch eine geschlossene Schneedecke, ein Faktor der die nächtliche Abkühlung zusätzlich verstärkt. Somit ist kommende Nacht erstmals in der Saison im gesamten Land mit Frost zu rechnen, wobei es in den Alpen verbreitet mäßigen und gebietsweise auch strengen Frost gibt. Im Westen des Landes wird es allerdings nicht mehr ganz so kalt wie noch in der Nacht zuvor, da hier ein paar hochliegende Wolken durchziehen.
Die Kältepole liegen kommende Nacht im zentralen Bergland vom Lungau bis zum Ausseerland, wo in manchen Tallagen mit strengem Frost zwischen -13 und -10 Grad zu rechnen ist, auch sonst gibt es aber verbreitet Tiefstwerte zwischen -4 und -9 Grad. Erstmals in diesem Herbst ist zudem auch in der Wiener Innenstadt mit Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zu rechnen. Frostfrei bleibt es lediglich auf manchen Bergen im Westen des Landes, da hier in der Höhe bereits zunehmend milde Luftmassen eintreffen.
Several people froze to death, over 150000 are still without electricity, water & heating in the Far East of Russia. Local businessmen open restaurants & are out on streets offering free food. Many people get water by melting ice in cooking pans. Video from streets of Vladivostok pic.twitter.com/33NlarRUBf
State of emergency extended in Vladivostok, Russia’s Pacific capital after ice rain caused collapse of all key systems from electricity, water and heating to transport and communication. Temporary accommodation centres open for residents; weather today is snow + strong wind pic.twitter.com/uBFCjOHKf5
Inwiefern der Eisregen den folgenden Vorfall ausgelöst haben könnte, ist uns jedoch nicht ganz klar. Der Autobesitzer hat jedenfalls großes Glück gehabt:
Windig ist es an den Küsten von Nord- und Ostsee bereits, Böen liegen im Bereich der Ost- und Nordfriesischen Inseln schon bei 70 bis 90 km/h. Im Laufe der nächsten Stunden dreht der Wind hier von Südwest auf Nordwest und erreicht seinen Höhepunkt, über Mittag sind dann an den Küsten gebietsweise schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten.
Maximale Böen nach dem ECMWF-Wettermodell für Donnerstag, den 19.11.2020 @ UBIMET, ECMWF
Aber auch in einem breiten Streifen von der Nordsee bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt frischt der Wind am Nachmittag stürmisch auf, vor allem mit der Kaltfront muss man sich hier auf Böen zwischen 60 und lokal 80 km/h einstellen. Für Teile Brandenburgs und Berlins gilt aktuell nur eine Vorwarnung, womöglich sind aber auch hier am frühen Abend 60 oder 70 km/h möglich.
UWR-Warnungen, Stand 11:00 Uhr, 19.11.2020 @ UBIMET
Übrigens: (Ex-)ETA hat bereits eine lange Lebensgeschichte – bereits vor mehr als zwei Wochen am 03.11.2020 ist der Hurrikan mit Stufe 4 auf der Saffir-Simpson-Skala auf Nicaragua getroffen und hat dort schwere Verwüstungen verursacht. Nachfolgend schwenkte er über Kuba nach Florida und verlagerte sich daraufhin über den Atlantik nach Europa.
Hoch THODO hat am Mittwoch in weiten Teilen des Landes für strahlend sonniges Herbstwetter gesorgt, nur in Unterkärnten gab es einmal mehr beständigen Hochnebel. Die Karte mit der heutigen Anzahl an Sonnenstunden findet ihr hier.
Am Donnerstag lässt der Hochdruckeinfluss nach und im Tagesverlauf erfasst die Kaltfront des Skandinavientiefs Ex-ETA den Alpenraum. In der Nacht folgt bereits eine weitere Kaltfront eines Randtiefs und kalte Luftmassen arktischen Ursprungs erfassen Österreich. Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstagabend in den Nordalpen gegen 1100 bis 900 m ab und am Freitagmorgen schließlich gegen 600 m. Besonders in höheren Tallagen der Nordalpen kommen dabei 5 bis 10, im Arlberggebiet auch 15 cm Neuschnee zusammen.
Am Donnerstag weht besonders im östlichen Flachland zunächst noch mäßiger Wind aus südlicher Richtung, im Tagesverlauf kommt im Grenzbereich zu Bayern allerdings lebhafter Westwind auf. Am Abend frischt auch im Donauraum kräftiger West- bis Nordwestwind auf, dabei sind besonders vom Mostviertel bis ins Wiener Becken sowie später auch im Seewinkel und in manchen Nordföhntälern stürmische Böen zwischen 60 und 70, in exponierten Lagen auch 80 km/h zu erwarten.
Die Temperaturen gehen am Wochenende spürbar zurück: Während am Donnerstag noch 7 bis 14, lokal auch 15 Grad erreicht werden, liegen die Höchstwerte am Freitag nur noch zwischen 1 Grad in den Nordalpen und 9 Grad bei föhnigem Nordwind im Süden des Landes.
Von Donnerstag auf Freitag kühlt es spürbar ab.
An dem Wochenende erfassen dann von Westen her wieder mildere Luftmassen das Land, somit geht es mit den Temperaturen ab Sonntag langsam wieder bergauf. In den Nächten zeichnet sich allerdings verbreitet Frost ab, in der Nacht auf Samstag ist in den Hochtälern im Westen lokal auch strenger Frost um -10 Grad in Sicht.
Nach dem Allzeit-Rekord für die meisten benannten Stürme, erzeugte die Hurrikansaison 2020 den 30. und bislang stärksten Hurrikan des Jahres. Hurrikan IOTA erreichte in den letzten Stunden mit Wingeschwindigkeiten über 250 km/h sogar die Kategorie 5 der Saffir-Simpson-Skala. Einen Kat-5 so spät im Jahr hat es seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben!
#IOTA traf vor wenigen Minuten als #Hurrikan der Kategorie 4 (Mittelwind ~250 km/h) in Nicaragua auf Land. Vor genau 2 Wochen verwüstete Kategorie-4-Hurrikan #ETA dieselbe Region! https://t.co/a4IwqqdQBa
IOTA zieht gerade mit zerstörerischen Winden von bis zu 200 km/h über den Norden Nicaraguas hinweg. An der Küste verursacht der Wirbel einen 3 bis 5 m hohen Sturmflut, im Landesinneren sind bis zu 700 l/m² Regen binnen wenigen Stunden möglich.
Here are the 10 PM EST Mon, Nov 16 Hurricane #Iota Key Messages. Extremely dangerous #Iota is expected to make landfall very soon with extreme winds and life-threatening storm surge and flash flooding impacts. https://t.co/tW4KeFW0gBpic.twitter.com/ESmt4sdfyV
Das schlimmste daran: IOTA erreichte das Land nur rund 25 km südlich der Stelle, wo genau vor zwei Wochen auch Kategorie-4-Hurrikan ETA eine Spur der Verwüstung hinterließ.
The intersection of Eta’s history and Iota’s forecast path is just heartbreaking.
Again, we are talking about two major hurricanes sweeping Nicaragua within two weeks of each other.
This is not normal. pic.twitter.com/cx9ci43DnW
Wer gern auf den Bergen unterwegs ist, weiß es vermutlich schon: In den letzten Tagen waren die Temperaturen in den mittleren und höheren Lagen außergewöhnlich mild. In den Tal- und Beckenlagen sorgte hingegen eine sogenannte Inversionswetterlage oft für deutlich kühlere Verhältnisse. Mit Durchzug der heutigen Kaltfront wurde die Inversion von West nach Ost allmählich ausgeräumt, wobei die Schneefallgrenze nur auf etwa 1400 m sank.
Wie man in den unteren beiden Karten gut erkennen kann, waren die Temperaturen in der ersten Montaghälfte bei aufkommenden (und bis auf rund 1400 m auch flüssigen) Niederschlägen in vielen inneralpinen Tälern nach wie vor im negativen Bereich. Die eisigen Kaltluftseen in den Tälern wurden erst gegen Mittag komplett ausgeräumt. Dies sorgte in diesen Regionen gebietsweise für leichten gefrierenden Regen.
Mitteltemperatur am Montag bis 9 Uhr MEZ – UBIMETAkkumulierte Niederschlagsmengen am Montag bis 11 Uhr MEZ – UBIMET
Als Paradebeispiel nehmen wir die Daten aus den Wetterstationen in Mariapfarr und in Lienz. Hier sieht man ganz gut wie die Temperaturen mit Kaltfrontdurchzug steigen (deswegen ist hier die Rede von „maskierten“ Kaltfronten). An den beiden Standorten kamen bis in den Vormittagsstunden 1 bis 2 l/m² gefrierender Regen zusammen. Glücklicherweise ist gefrierender Regen im Herbst nur in äußerst seltenen Fällen und meistens nur für Bäume und Stromleitungen ein ernstes Problem. Denn der Boden hat nach der warmen Jahreszeit viel Wärme gespeichert und braucht daher Zeit, um in den negativen Bereich zu kommen. Montagvormittag lagen z.B. die Bodentemperaturen in rund 10 cm Höhe in den betroffenen Regionen zwischen +2 und +5 Grad.
Wetterdaten am Montag | Wetterstation Mariapfarr – UBIMET, ZAMGWetterdaten am Montag | Wetterstation Lienz – UBIMET, ZAMGWebcam Mautendorf im Lungau am Montagvormittag – https://binggl.panomax.com/#Webcam Lienz Hauptplatz am Montagvormittag – https://www.lienz.gv.at/tourismus/webcams.html
In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Die erste Novemberhälfte war auf den Bergen mehr als 5 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel. Im Flachland liegen die Abweichungen aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen dagegen meist zwischen 1 und 2 Grad, besonders im Murtal war der Monat örtlich sogar durchschnittlich.
Die erste Monatshälfte war zudem deutlich zu trocken, in weiten Teilen des Landes gab es weniger als 10% der üblichen Niederschlagsmenge. Stellenweise wie etwa im Hochpustertal oder in Nauders gab es noch gar keinen messbaren Niederschlag.
Der Monat war bislang viel zu trocken.
Maskierte Kaltfront zu Wochenbeginn
Am Montag zieht die Kaltfront von Tief ROSWITHA über Österreich hinweg. Zunächst regnet es vor allem an der Alpennordseite zeitweise, ab Mittag verlagert sich der Schwerpunkt dann in den Süden und Südosten des Landes. Die größten Mengen sind im Bereich der Karawanken zu erwarten, Schnee fällt nur oberhalb von knapp 1500 m. Auf den Bergen kühlt es spürbar ab, in den Niederungen wird es dagegen bei auffrischendem Westwind mit bis zu 12 Grad etwas milder als zuletzt, da hier die kalte Luft der Inversionswetterlage ausgeräumt wird. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von einer maskierten Kaltfront, da nur in der Höhe eine Abkühlung stattfindet. Dieses Phänomen ist typisch für den Winter, wenn eine Kaltfront mit gemäßigter Atlantikluft eine vorgelagerte Warmluftmasse über Land wegräumt, in der sich am Boden eine flache interne Kaltluftschicht gebildet hat.
Maskierte Kaltfront: Auf den Bergen kühlt es am Montag ab, im Flachland wird es milder.
Neues Hoch zur Wochenmitte
Ab Dienstag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss von Hoch THODO. Zunächst überwiegen an der Alpennordseite zwar noch die Wolken, von Vorarlberg bis Oberkärnten sowie im Osten und Südosten lockern die Wolken aber immer häufiger auf und die Temperaturen erreichen 6 bis 14 Grad. Am Mittwoch und Donnerstag scheint dann verbreitet die Sonne, nur in den südlichen Becken sowie teils auch im Osten breitet sich gebietsweise wieder Hochnebel aus. Die Höchstwerte liegen zwischen 7 Grad im Klagenfurter Becken sowie im Waldviertel und 15 Grad in den westlichen Nordalpen.
Am Donnerstagabend zieht aus Westen eine weitere Kaltfront auf, welche nach derzeitigem Stand am kommenden Wochenende im ganzen Land für eine spürbare Abkühlung sorgen wird. Die Temperaturen kommen dann nirgendwo mehr über die 10-Grad-Marke hinaus und im Bergland steigen auch die Chancen für etwas Neuschnee an.
Der Höhepunkt der atlantischen Hurrikansaison findet im Mittel im September statt, die Aktivität lässt heuer aber selbst im November kaum nach. Am Sonntag trifft der tropische Sturm THETA unter Abschwächung auf Madeira, wie berichteten darüber bereits hier. Er sorgt dort bis einschließlich Montag für starken Südwind mit stürmischen Böen in exponierten Lagen sowie für teils gewittrig durchsetzten Regen. Mittlerweile hat sich über dem Karibischen Meer allerdings schon der 30. tropische Sturm der Saison gebildet: Der Rekordsturm IOTA verstärkt sich aktuell rasch zu einem Hurrikan und wird zu Wochenbeginn zum Major Hurricane, also zu einem starken Hurrikan der Kategorie 3 oder höher.
A look at Hurricane #Iota this morning. Good outflow all around. Environment pristine for rapid intensification today and tomorrow. pic.twitter.com/h1ZS6Az3wf
Der Hurrikan zieht derzeit mit etwa 7 km/h in westliche Richtung und weist im Kern mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 120 km/h auf. In den kommenden Stunden wird er sich über dem etwa 29 Grad warmen Wasser des Karibischen Meeres allerdings weiter verstärken und zu Wochenbeginn zu einem Hurrikan der Kategorie 3 mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 200 km/h heranwachsen. Voraussichtlich Montagnacht wird er dann auf Nicaragua und Honduras treffen, wo neben Orkanböen auch Regenmengen von teils über 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten sind. Es ist zu befürchten, dass die Auswirkungen zusätzlich verschärft werden, da in diesen Regionen erst am 3. November der Hurrikan ETA auf Land getroffen ist. In Mittelamerika waren die Überflutungen und Vermurungen dabei für mindestens 150 Todesopfer verantwortlich.
Sturmtief ROSWITHA zieht am Sonntag knapp nördlich der Britischen Inseln vorbei. Die dazugehörige, kräftige Kaltfront erfasst morgen Frankreich und erreicht in den Abendstunden auch den Westen Deutschlands. Die warme, föhnige Südströmung (gelbe Pfeile im Bild unten) im Vorfeld der aufziehenden Front wird somit in der Nacht zum Montag durch eine straffe und deutlich kühlere Westströmung (in Blau) abgelöst.
Wetterlage am Sonntag – UWR.de
Auffrischender Wind
Bereits im Vorfeld der Kaltfront frischt somit im Laufe des Sonntags vom Schwarzwald und der Eifel bis zum Harz sowie auch in der Oberlausitz starker Südwind auf. In exponierten Lagen sind auch Sturmböen möglich. Mit Eintreffen der Kaltfront dreht der Wind auf West und weht dann in der Westhälfte generell stark bis stürmisch. Am Montag setzt sich hinter der Kaltfront landesweit eine straffe Westströmung durch, in exponierten Lagen sind nach wie vor Sturmböen einzuplanen.
Spitzenböen am Sonntag, 15.11. – UBIMETSpitzenböen am Montag, 16.11. – UBIMET
Kurzzeitig Starkregen, einzelne Gewitter
Am Sonntagabend setzt ganz im Westen schauerartiger Regen ein, der sich dann in der Nacht zum Montag rasch nach Osten ausbreitet. Besonders im Schwarzwald sowie vom Saarland bis zur Nordsee regnet es kurzzeitig auch kräftig. Mit Kaltfrontdurchzug sind im Westen vereinzelt auch eingelagerte Gewitter nicht ganz auszuschließen. Am Montag geht es auf der Rückseite der Front unbeständig weiter: In der straffen Westströmung gehen besonders in der Nordhälfte weiterhin teils kräftige Schauer nieder.
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Sonntag, 15.11. – UBIMETAkkumulierte Niederschlagsmengen am Montag, 16.11. – UBIMET
Im Vorfeld der Front wird es am Sonntag neuerlich sehr mild. Im Westen stehen verbreitet 14 bis 18, vereinzelt sogar bis zu 20 Grad auf dem Programm. Im Nordosten sowie auch im Südosten hält hingegen die Inversionswetterlage durch: Hier ist es in den Niederungen deutlich kühler als in höheren Lagen. Mit Kaltfrontdurchzug wird es am Montag im Westen um 5 bis 10 Grad kühler als am Vortag. In der Osthälfte wird der Unterschied deutlich geringer ausfallen. Vor allem entlang der Donau räumt die Kaltfront die Inversion aus, so wird es am Montag hier nach der Kaltfrontpassage sogar wärmer! In solchen Fällen reden Meteorologen von „maskierten Kaltfronten“.
Höchstwerte am Sonntag, den 15.11. – UBIMETHöchstwerte am Montag, den 16.11. – UBIMET
Der November 2022 war bislang ähnlich wie der Oktober außergewöhnlich mild und leicht zu trocken. Was aber heuer am meisten fehlt, ist eine ordentliche Schneedecke in mittleren/hohen Lagen. Aufgrund der äußerst milden Witterung blieben feste Niederschläge unterhalb von 1500 m Mangelware. In den Südalpen liegt momentan sogar auf rund 2000 m kaum Schnee. Ganz anders sah es hingegen vor drei Jahren!
2019: Italientiefs am laufenden Band
Vor einem Jahr präsentierte sich das Wetter völlig gegensätzlich zu heuer. Bereits zu Monatsbeginn etablierte sich über Westeuropa ein umfangreiches Tiefdruckgebiet und in weiterer Folge gelangten wiederholt kühle Luftmassen bis in den Mittelmeerraum. Dort bildeten sich kräftige Italientiefs, welche extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen lenkten. Die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem in Osttirol und Kärnten sowie am Alpenhauptkamm.
In Summe kam im November 2019 besonders in Osttirol und Oberkärnten die drei- bis vierfache mittlere Monatsniederschlag zusammen und auch am Alpenhauptkamm und im Südosten gab es vielerorts mehr als doppelt soviel Niederschlags wie üblich. Knapp unterhalb vom Plöckenpass in den Karnischen Alpen wurden sogar über 1000 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen! Am Loibl wurden 741 Liter pro Quadratmeter verzeichnet und in Kötschach-Mauthen 616. Für einige Stationen war es sogar der nasseste Monat der jeweiligen Messgeschichte, wie etwa Spittal an der Drau, Mallnitz, Millstatt, Lienz oder auch Weißensee. Die großen Wassermengen sorgten für Hochwasser etwa an der Gurk sowie für viele Schäden durch Hangrutschungen und Muren.
Niederschlags- und Temperaturabweichungen im Nov. 2019 und 2022 (vorläufig). Klicken zum Vergrößern – UBIMET
Aktuell haben wir im Süden mit Hochwasser, starkem Schneefall und Murenabgängen zu kämpfen. Unsere KollegInnen und die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, damit wir euch bald wieder sicher an euer Ziel bringen können – ein großes DANKE geht an alle helfenden Hände! 💪❤️ pic.twitter.com/jXekLPcUiK
Auf den Bergen gab es in diesen Regionen ungewöhnlich viel Schnee, stellenweise lag auf den Bergen bereits fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters Ende Februar hat. In den Südalpen wurden neue Rekorde aufgestellt, am Zettersfeld wurde der alte Rekord um fast 70 cm übertroffen und selbst in Lienz gab es mit rund 66 cm Neuschnee 3,5-mal mehr Neuschnee als im Mittel. In manchen Hochtälern in Osttirol wie in St. Jakob im Defereggental wurden in Summe knapp 2 Meter Neuschnee verzeichnet.
Der Lawinenwarndienst musste kurzfristig mit der Erstellung von Lageberichten beginnen, so wurde am 16. November beim ersten Bericht gleich Lawinenwarnstufe 4 für ganz Süd- und Osttirol ausgegeben. Manche Lawinen erreichten sogar höhere Ortschaften wie etwa Prägraten am Grossvenediger oder Martell in Südtirol. Durch den oft nassen Schnee kam es zudem zu Schneebruch und etlichen Stromausfällen.
Die aktuelle Hurrikan-Saison auf dem Atlantik ist außergewöhnlich aktiv, so gab es seit Beobachtungsbeginn noch nie so viele tropische Stürme wie heuer. Der bisherige Rekordhalter war das Jahr 2005 mit 28 tropischen Stürmen, mittlerweile ist über dem Nordatlantik aber schon der 29. Sturm der Saison unterwegs und sogar der 30. könnte bald über dem Karibischen Meer entstehen. Während die ersten 21 davon vordefinierte Namen vom National Hurricane Center erhalten haben, wird seit dem 22. das griechische Alphabet verwendet. Erstmals in der Geschichte wird also derzeit der Name THETA verwendet. Der nächste Name für den 30. Sturm wird dann IOTA.
With the formation of Theta (the 29th named storm, and 8th Greek letter used), the 2020 Atlantic Hurricane Season sets a new record for most storms in a year, beating 2005. pic.twitter.com/uwEWA7bOEj
Der Kern des tropische Sturms THETA liegt derzeit knapp 800 km südlich der Azoren und verlagert sich mit etwa 20 km/h in östliche Richtung. Im Kern herrschen mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 100 km/h mit Böen teils in Orkanstärke. Der Sturm nimmt damit langsam, aber sicher Kurs auf die Insel Madeira, erst zu Beginn der kommenden Woche deuten die Modelle etwa 250 km westlich der Insel auf einen Kurswechsel nach Norden hin. Damit sollte der Kern des Tiefs unter Abschwächung westlich der portugiesischen Insel vorbeiziehen.
Die Modelle sind derzeit noch sehr unsicher, je nachdem wie nahe der Tiefkern an Madeira vorbeizieht, kann es auch auf der Insel noch zu Sturmböen und gewittrigem Starkregen kommen, zudem muss man an der Südküste mit einem hohen Wellengang rechnen. Sollte der Kern weiter westlich als wie etwa derzeit von ICON berechnet vorbeiziehen, wären die Auswirkungen dagegen gering.
Im weiteren Verlauf zieht das Tief dann kommende Woche unter weiterer Abschwächung über den immer kühleren Gewässern nördlich von Madeira in Richtung Portugal. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass die Reste des Tiefs das Festland erreichen, laut den meisten Modellen löst es sich allerdings unter dem Einfluss von trockener Luft noch über dem Ostatlantik langsam auf.
Im Laufe der zweiten Wochenhälfte nehmen die Druckgegensätze zwischen dem Hoch SCOTT über Weißrussland und der regen Tiefdrucktätigkeit im Atlantik zu. Im Westen Österreichs dreht somit die Strömung immer mehr auf Südwest und es wird zunehmend föhnig. Nach Osten und Südosten zu bleibt hingegen die feucht-kalte Südostströmung teilweise erhalten.
Animation der Bodendruck-Verteilung über Europa von Mittwoch 11.11. bis Montag 16.11. – ECMWF, UBIMET
Dies lässt sich auch ganz gut damit verdeutlichen, indem man die vorhergesagte Druckdifferenz zwischen den Nord- und den Südalpen bis zum Wochenende betrachtet (siehe Grafik unten). Ist der Luftdruck in Salzburg deutlich niedriger als im Nordosten Italiens (Udine, in diesem Fall), so greift der Südföhn durch. Wie man sieht, wird der Südföhn seinen Höhepunkt im Laufe des Sonntags im Vorfeld einer aufziehenden Kaltfront erreichen. Ein Druckunterschied von 6 bis 8 hPa ist normalerweise genug, um teils stürmische Böen in den prädestinierten Tälern der Nordalpen hervorzurufen.
Zeitlicher Verlauf der Druckdifferenz zwischen Salzburg und Udine (IT) bis zum Wochenende – ECWMF, UBIMET
Mit Drehung der Strömung auf Süd bis Südwest werden Nebel und Hochnebel bis zum Wochenende im Westen und zum Teil auch im westlichen Donauraum Geschichte. Somit ist hier sowie auch generell im Bergland ein sehr freundliches, trockenes und zunehmend föhniges Wochenende in Sicht. Dazu werden die Temperaturen auf einem überdurchschnittlich milden Niveau bleiben. Mit Föhnunterstützung sind bis Sonntag entlang der Nordalpen gebietsweise 14 bis 16 Grad in Reichweite!
Prognostizierte Höchstwerte für den Freitag – UBIMETPrognostizierte Höchstwerte für den Samstag – UBIMETPrognostizierte Höchstwerte für den Sonntag – UBIMET
In den Niederungen des Ostens und Südens Österreichs ist der Ausblick noch eine Spur unsicherer. Hier bleibt es auf alle Fälle deutlich nebelanfälliger als im Westen. Vor allem im Weinviertel und in den südlichen Beckenlagen könnte gebietsweise die feucht-kalte und trübe Luftmasse in den niedrigsten Schichten sogar bis Sonntag durchhalten!
Titelbild: Schruns an einem sonnigen Herbsttag – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schruns/
Wie bereits in früheren Beiträgen angedeutet wurde, ist die heurige Hurrikan-Saison außergewöhnlich aktiv. Da es mehr als 21 zu benennende Stürme gab, wird das griechische Alphabet als Folge einer zuvor durchlaufenen Liste mit festgelegten Namen verwendet.
Seit Beginn der Saison am 16. Mai gab es einen Subtropensturm, 15 Tropenstürme und 12 Hurrikans (davon 5 sogenannte Major Hurricanes [Kategorie 3 und höher]). Nun hat sich der zweite Subtropensturm der Saison auf dem offenen Atlantik gebildet, wie auf dem Satellitenbild zu sehen ist.
Satellitenanimation von THETA am 10.11.2020 – EUMETSAT, CIRA https://rammb-slider.cira.colostate.edu/?sat=meteosat-11
Der Subtropensturm wird in den nächsten Tagen nordostwärts ziehen und möglicherweise die Insel Madeira treffen oder streifen. Als ein Tropen- bzw. Subtropensturm wird Tiefdruckgebiet bezeichnet, dass Ein-Minuten Mittelwinde zwischen 63 und 118 km/h aufweist und seine Energie aus konvektiven Prozessen bezieht. Mitunter sind aber auch einzelne Orkanböen möglich. Ob das Tief in der kommenden Woche Portugal erreicht ist noch unsicher, dann jedoch wahrscheinlich schon abgeschwächt.
Wahrscheinliche Zugbahn von THETA bis Samstag 00UTC – ECMWF
Denn die Oberflächentemperaturen des Atlantiks, über die der Subtropensturm ziehen wird, nehmen nach Nordosten zu ab und liegen an der Küste Portugals nur bei 17 bis 19 Grad, derzeit befindet sich der Sturm noch über rund 25 Grad warmem Wasser. Dies ist entscheidend, denn Tropenstürme und ihre stärkeren Vertreter, die Hurrikans, gewinnen ihre Energie quasi aus der Oberflächentemperatur der Ozeane. Zudem befindet sich im Umfeld des Sturms trockene Luft in der Höhe, was ebenfalls das Entwicklungspotential für tropische System mindert.
Subtropical Storm #Theta has developed tonight in the Northeast Atlantic, the 29th named storm of the 2020 Atlantic Hurricane Season.
This breaks the single season record for the most named storms previously held by the 2005 Hurricane Season.
Die Hurrikan-Saison ist jedoch noch nicht vorbei, in der Karibik steht bereits das nächste aussichtsreiche System in den Startlöchern. Hier könnte sich nächste Woche dann der Tropensturm IOTA bilden.
Titelbild: Tropensturm THETA am 10.11.2020 – NASA Worldview: https://worldview.earthdata.nasa.gov/
Vor allem in den Niederungen des Ostens ist es heute trotz Hochdruckeinfluss oft nass. Viele Wetterstationen vom Weinviertiel bis ins Nordburgenland melden sogar messbaren Niederschlag. Im Nordosten Wiens ist seit Mitternacht mittlerweile schon fast 1 l/m² gefallen.
Akkumulierte Niederschlagsmengen bis 8 Uhr MEZ am 10.11.2020 – UBIMET, ZAMG
Kräftiges Hoch und Niederschlag: Wie geht das? Schuld daran ist die mächtige Hochnebeldecke, die derzeit weite Teile Mittel- und Osteuropas fest im Griff hat. Durch äußerst stabile Wetterlagen und den im Herbst sehr niedrigen Sonnenstand bilden sich in den Niederungen oft sogenannte Kaltluftseen. Dadurch sind die Temperaturen in den Tal- und Beckenlagen niedriger als auf den Bergen (= „Inversionswetterlage“). Hält die Inversionswetterlage mehrere Tage an, so wird die Inversion und die damit verbundene Nebel- und Hochnebeldecke von Tag zu Tag dicker.
Wenn die – meist schwache – Strömung innerhalb der Inversion auf eine Berg- oder Hügelkette trifft oder ein schwaches Tiefdrucksystem in höheren Schichten oberhalb der Inversion durchzieht, so wird der Hochnebel weiter angehoben. Diese zusätzliche, leichte Hebung reicht in den meisten Fällen um weitere Kondensationsprozesse in der Nebelschicht zu erzeugen. Dies führt in der Folge zur Bildung von sehr kleinen Regentröpfchen, die dann als Nieselregen zu Boden fallen.
Morgen noch eine Spur nasser
Am morgigen Mittwoch ist in den Niederungen weiterhin verbreitet mit Hochnebel zu rechnen und noch dazu: Die beiden oben genannten Prozesse werden vorhanden sein. Einerseits nimmt die schwache Südostströmung in der Inversion vor allem im Osten und Südosten zu. Anderseits zieht ein sehr schwacher Höhentrog aus Westen auf. Durch die damit erzeugte, leichte Hebung ist morgen vielerorts Nieselregen einzuplanen.
Vorhergesagte Niederschlagsmengen für morgen 11.11.2020 – UBIMET
Titelbild: Die Donauschlinge in Schlögen (OÖ) an einem nebligen Herbsttag – https://donauschlinge.panomax.com/
Österreich liegt seit mehreren Tagen unter Hochdruckeinfluss und eine nennenswerte Änderung ist nicht in Sicht. Während Hoch RAMESH mit Kern über Mitteleuropa am Wochenende allerdings vielerorts noch für sonniges Herbstwetter gesorgt hat, liegt der Kern vom nachfolgenden Hoch SCOTT nun über Osteuropa. Diese Position sorgt in Österreich für eine schwache, südöstliche Strömung, die im Flachland verbreitet zähen Hochnebel verursacht.
Der November hat in Österreich sehr mild begonnen: Besonders im Gebirge, wo der Oktober etwas zu kühl ausgefallen war, lagen die Temperaturen in der erste Woche meist 5 bis 6 Grad über dem klimatologischen Mittel. Zumindest bis zur Monatsmitte ist auch weiterhin mit ungewöhnlich hohen Temperaturen zu rechnen: Bei viel Sonnenschein erreichen die Höchstwerte bis zu 14 Grad im Westen. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist nahezu kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.
Inversionswetterlage
Während der Herbst sich in den Alpen von seiner goldenen Seite zeigt, hat sich seit Sonntag im Flachland eine Inversionswetterlage etabliert und die Temperaturen liegen im Donauraum sowie im östlichen und südöstlichen Flachland nun knapp unterhalb des jahreszeitlichen Mittels. Die Höchstwerte kommen hier kaum über 8 Grad hinaus. Um dem Nebel zu entkommen muss man im Osten und Südosten Österreichs auf über 1000 m steigen, da die Nebelobergrenze in den kommenden Tagen noch etwas nach oben wandert. In der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss vorübergehend nach und von Westen her ziehen ein paar Wolken durch. Zum Wochenende hin etabliert sich aber das nächste Hoch über Europa, somit stehen Nebel und Hochnebel weiterhin an der Tagesordnung.
Temperaturabweichung am Sonntag.
Hintergrundwissen
Allgemein spricht man bei einer horizontalen Sichtweite von unter einem Kilometer von Nebel. Er besteht aus kondensiertem Wasserdampf in bodennahen Luftschichten. Nebel entsteht durch einen Rückgang der Temperatur bis zum sogenannten Taupunkt oder durch eine Zunahme des Wasserdampfes etwas durch Verdunstung. Manchmal kann zudem auch die Mischung von feuchtwarmer und kalter Luft zu Nebel führen.
In Österreich treten vor allem die ersten beiden Fälle häufig auf: Strahlungsnebel bildet sich typischerweise nachts in Tal- und Beckenlagen, orographischer Nebel ist hingegen in Ostösterreich typisch: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Kondensation und in weiterer Folge Nebel ist die Konsequenz. Wenn die Wolkenschicht nicht direkt am Boden aufliegt und die horizontale Sicht über einem Kilometer liegt, spricht man von Hochnebel.
Bereits vor knapp einer Woche traf Hurrikan ETA auf Mittelamerika und zog dort eine Spur der Verwüstung. Über Land schwächte sich der Sturm stark ab, brachte aber weiterhin enorme Regenmengen und somit Überschwemmungen mit sich.
TS #ETA’s track up to now. Quite the odyssey. Many twists and turns—with a long ways to go. (Warmer colors = higher intensity, with max (crimson) being Cat-4 #hurricane. Discontinuity = center reformation.) pic.twitter.com/ZxGsPmFfMM
In weiterer Folge zog der Sturm wieder auf das Meer hinaus und zog Nordostwärts über Kuba hinweg. Nun liegt ETA an der Südspitze von Florida und sorgt hier vor allem in Miami, das teilweise unter dem Meeresspiegel liegt, für massive Überschwemmungen.
ETA zieht nun wieder nach Westen in den Golf von Mexiko. Dabei verstärkt sich der Sturm über dem sehr warmen Wasser wohl wieder zu einem Hurrikan.
Trifft ETA ein zweites Mal auf Florida
In welche Richtung der Hurrikan in den kommenden Tagen zieht, ist noch ungewiss. Ein Hoch über der US-Ostküste blockiert nämlich den Sturm auf seinem Weg nach Norden. Erst wenn sich das Hoch auf den Atlantik verlagert, dürfte der Tropensturm nach derzeitigen Berechnungen am Donnerstag oder Freitag auf den Norden von Florida treffen.
Interessant ist auch, dass sich wohl am Ostrand des mächtigen Hochs über der Mitte des Atlantik ein weiterer Tropensturm entwickelt. Dieser zieht dann in Richtung Europa und könnte die Blumeninsel Madeira treffen. Das interessante an diesem Sturm ist, dass es bereits der 29. Tropensturm im Atlantik in dieser Saison ist. So viele Tropenstürme gab es seit der modernen Wetteraufzeichnung noch nie und übertrifft die Rekordsaison 2005!
Hoch RAMESH wird zu Wochenbeginn durch Hoch SCOTT ersetzt und die Inversionswetterlage in Österreich setzt sich fort. Während es in den Niederungen herbstlich kühl bleibt, gibt es im Bergland goldenes Herbstwetter mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Am Sonntag wurde etwa die höchste Temperatur mit 15,9 Grad in Reutte gemessen, während in Enns oder Amstetten nur 3 Grad erreicht wurden.
Die Temperaturen am Nachmittag zeigen den Kaltluftsee im Flachland (zum Vergrößern auf die Karte klicken).Die wärmste Orte lagen heute oft oberhalb von 800 m Seehöhe.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Sonnenscheindauer: Während auf den Bergen wie etwa der Schmittenhöhe oder der Hohen Wand rund 9 Stunden verzeichnet wurden, gab es in weiten Teilen des Donauraums keine einzige Minute Sonnenschein.
In den kommenden Tagen sind wenig Änderungen in Sicht, somit muss man im Flachland bis auf Weiteres mit zähem Nebel oder Hochnebel rechnen. Im Vergleich zu heute steigt die Obergrenze der Wolkendecke zudem gegen 800, am Dienstag im Osten und Südosten auch auf über 1000 m an, somit bleibt es auch direkt am Alpenrand oft grau in grau. In den Alpen scheint dagegen verbreitet die Sonne und die Temperaturen liegen bei Höchstwerte bis zu 15 Grad deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa am Patscherkofel oder auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.
Wenn ihr euch morgens aus dem Bett quält, dann spielt euer Verhalten am Abend davor sicherlich eine Rolle. Viele Menschen unterschätzen nämlich die Rolle eines geregelten Schlafrhythmus‘. Das bedeutet nichts Anderes als täglich zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen und aufzustehen, zumindest unter der Woche. Ihr erleichtert eurem Körper somit, sich an eine Schlafroutine zu gewöhnen. Manche Menschen brauchen am nächsten Morgen auch gar keinen Wecker mehr, da sie bereits von selbst aufwachen.
Lesen und Musikhören statt Internet und TV
Wer sich von der Fernsehcouch direkt ins Schlafzimmer begibt, macht es dem Körper schwer. Innere Ruhe fehlt und zu viele Gedanken kreisen im Kopf. Auch das Surfen im Internet solltet ihr eine halbe Stunde bis Stunde vor dem Zubettgehen beenden.
Stattdessen verbringt die Zeit mit einem Buch, einer Zeitschrift oder einem Gespräch in der Familie. Auch beruhigende Musik hilft, den Körper auf die bevorstehende Schlafphase einzustimmen.
Ernährung
Fettiges Essen und Alkohol sind für einen erholsamen Schlaf Gift, deswegen entweder früher zu Abend essen oder auf Alkohol, Kaffee, scharfe und fettige Speisen verzichten.
Fit in den Tag starten
Nachdem der Wecker geklingelt hat, bleibt noch ein paar Minuten liegen, aber mit offenen Augen. So könnt ihr euren Körper beim Start in den Tag unterstützen. Besonders wichtig: Ein gesundes Frühstück mit Vollkornbrot, Obst und Gemüse sowie Müsli mit Joghurt.
Ihr seht, auch wenn es draußen grau und grau ist und es schon früh dunkel wird, gibt es einige Dinge, die ihr für einen erholsamen Schlaf und einen erfolgreichen Start in den Tag am nächsten Morgen tun könnt.
Am heutigen Samstag führten ruhige, herbstliche Verhältnisse zu beachtlichen Temperaturgegensätzen zwischen den sonnigen Mittelgebirgsregionen und den teils nebligen Niederungen im Süden und im Nordosten. Vor allem im Nordrhein-Westfahlen wurden verbreitet 15 bis 19 Grad erreicht. Entlang der Donau in Baden-Württemberg und in Bayern blieben die Höchswerte hingegen zum Teil unter 4 Grad!
Höchstwerte am heutigen Samstag – UBIMET, DWDSonnenstunden am heutigen Samstag – UBIMET, DWDWetterlage am Sonntag – UWR.de
Keine Änderung in Sicht
Hoch RAMESH über Osteuropa bleibt auch morgen sowie zu Beginn der neuen Woche wetterbestimmend. Eine nennenswerte Änderung der Großwetterlage ist nicht in Sicht. Lediglich der Westen des Landes wird bis zur Wochenmitte von schwachen Atlantikfronten gestreift. Hier sind in den kommenden Tagen ein paar Tropfen sowie sehr milde Höchstwerte zwischen 14 und 19 Grad zu erwarten. Ansonsten geht es verbreitet trocken und ruhig weiter. In den Niederungen im Osten und Süden muss man sich aber auf immer zähere Nebel- und Hochnebelfelder einstellen. Hier bleiben die Temperaturen auch dementsprechend gedämpft.
Vorhergesagte Höchstwerte für den Sonntag – UBIMETVorhergesagte Höchstwerte für den Montag – UBIMETAkkumulierte Niederschlagsmenge bis inklusive Mittwoch – DWD-ICON, UBIMET
Titelbild: Nebel und Hochnebel im Herbst – pixabay.com / Hans
Hoch RAMESH sorgt derzeit für sehr trockene Luft auf den Bergen, somit kann man hier eine ausgezeichnete Fernsicht genießen. Von exponierten Bergen kann man dann nicht selten über 150 km entfernte Gipfel erblicken, manchmal auch über 200 km. Bei perfekten Bedingungen ist es etwa möglich von der Villacher Alpe aus die Wildspitze in den Ötztaler Alpen zu erspähen oder auch vom Bayerischen Wald aus den Großglockner (etwa 215 km).
Die maximal mögliche Fernsicht hängt in erster Linie von der Erdkrümmung ab, so entfernt sich der sichtbare Horizont mit zunehmender Beobachtungshöhe. Beispielsweise liegt der Horizont für einen stehenden Menschen am Strand in einer Entfernung von etwa 5 Kilometern, während er von einer hundert Meter hohen Klippe schon 39 Kilometer entfernt liegt. Von einem Flugzeug in 10 Kilometern Höhe sind es dann sogar 360 Kilometer.
Atmosphärische Refraktion
Neben der Erdkrümmung spielt auch die unterschiedliche Dichte der Luft in Abhängigkeit von der Höhe eine Rolle. Dies führt nämlich zu einer Änderung des Brechungsindexes der Luft entlang des Strahlverlaufs und bewirkt eine bogenförmige Krümmung des Strahls. Dadurch können entfernte Gegenstände höher erscheinen, als sie tatsächlich sind, weshalb die horizontale Sichtweite etwas erhöht werden kann. Ein Spezialfall davon ist die astronomische Refraktion, die dazu führt, dass der obere Rand der Sonne sichtbar wird, obwohl er sich tatsächlich noch knapp unterhalb des Horizonts befindet. Bei wolkenlosem Himmel ist die Sonne also schon ein paar Minuten vor dem tatsächlichen Sonnenaufgang zu sehen.
Ein Beobachter auf der Erde sieht die Sonne dank der Lichtbrechung schon vor ihrem Aufgang.
300 km und mehr
Innerhalb der Alpen kann man bei perfekten Bedingungen an manchen Standorten sogar 300 km weit sehen, sofern keine anderen Berge im Weg sind. Beispielsweise kann man von den Ligurischen Alpen über die Po-Ebene hinweg bis zu den Südalpen in Italien blicken: Auf manchen Bildern etwa von der Cima Durand sieht man sogar den 304 km entfernten Monte Adamello. Im Extremfall kann man bei perfektem Kontrast kurzzeitig sogar über 400 km weit sehen, wie auf dem folgenden Bild vom Pic de Finestrelles (2826 m) in den Pyrenäen östlich von Andorra mit Blick bis zu den französischen Alpen.
Die beste Fernsicht gibt es meist zur Dämmerung bei herbstlichen oder winterlichen Inversionswetterlagen. Dazu sind exponierte, hohe Berge am Rande eines Gebirges besonders geeignet, wenn man von dort aus über eine Ebene hinweg zu einem anderen Gebirge blicken kann. Ein paar Bilder vom Schneeberg aus 270 km Entfernung gibt es hier.
Hochdruckwetter und die trockene Luft machen es möglich. Unglaubliche Aufnahmen aus den Westkarpaten (Slowakei). 285 km Sichtweite dieser Tage vom Gipfel des Ostredok bis Schneeberg und Rax… https://t.co/aBZx1IzJ2C
Österreich liegt derzeit unter Hochdruckeinfluss und besonders in den Bergen kann man nahezu ungetrübten Sonnenschein genießen. Während es normalerweise mit zunehmender Höhe immer kälter wird, sammelt sich bei einer herbstlichen Hochdrucklage die vergleichsweise schwere Kaltluft aber in den Tälern und Niederungen, sodass sich die übliche Temperaturschichtung in einem bestimmten Niveau umkehrt. Die höchsten Temperaturen werden knapp oberhalb dieses Niveaus erreicht, was etwa am Samstag in sonnigen Lagen um etwa 900 m Höhe der Fall ist. Dank der Subsidenz der Luft im Kern des Hochdruckgebiets kann man zudem eine ausgezeichnete Fernsicht genießen.
Aufgrund der von der Erde emittierten, langwelligen Strahlung kühlt sich der Boden und damit auch die Luft in den unteren Luftschichten wesentlich schneller ab, als die Luftmassen in der Höhe. Bevorzugt in Tal- und Beckenlagen entstehen dabei sogenannte Kaltluftseen, die beim niedrigen Sonnenstand im Herbst und Winter auch tagsüber bestehen bleiben. Tatsächlich kühlt sich die bodennahe Luft bei beständigen Inversionswetterlagen im Winter sogar langsam weiter ab, die Kaltluft wird also an Ort und Stelle produziert. Dieser Prozess ist besonders effektiv, wenn am Boden Schnee liegt und der Hochnebel in den Nächten vorübergehend auflockert.
Prognose der Tiefstwerte am Samstag (zum Vergrößern auf die Karte klicken).
Nebelmeer
Bei einer ausgeprägten Inversionswetterlage ist der Übergang von Warm- zu Kaltluft meist sehr scharf. An der Grenze der beiden unterschiedlichen Luftmassen bilden sich oft Wolken, in den Wetterberichten ist dann von Hochnebel die Rede. Aber auch ohne Wolkenschicht ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt. Eine beständige Inversionswetterlage führt daher auch zu einer schlechten Luftqualität.
Am Freitag gibt es den meisten Hochnebel aufgrund der nordöstlichen Strömung vor allem entlang der westlichen Nordalpen im Grenzbereich zu Bayern. Am Wochenende dreht die Strömung allerdings auf Südost: Nach einem verbreitet sonnigen Samstag verlagert sich somit der Nebelschwerpunkt ab Sonntag in den Osten Österreichs, besonders im Wald- und Weinviertel bleibt es dann oft ganztags trüb. Zu Wochenbeginn fällt im Osten und Südosten dann bei beständigem Hochnebel stellenweise auch ein wenig Nieselregen. Die Nebelobergrenze liegt am Wochenende bei 600 bis 800 m und steigt zu Wochenbeginn auf rund 1000 m an.
Barometer
In der Regel verbindet man tiefen Luftdruck mit schlechtem Wetter und hohen Luftdruck mit schönem Wetter. Besonders im Winterhalbjahr ist dies allerdings irreführend, da sich das Wetter in den Niederungen bei Hochdrucklagen oft grau in grau zeigt. Paradoxerweise gibt es im Winter meist sogar bei Tiefdruckeinfluss die besten Chancen auf Sonnenschein im Flachland, so kommt etwa im Osten Österreichs vor allem nach Durchzug von Kaltfronten bei lebhaftem Westwind häufig die Sonne zum Vorschein. Die Wetterangaben auf Barometern sind im Winter also oft nicht korrekt. Allgemein ist für Wetterprognosen nicht der absolute Luftdruck relevant, sondern vielmehr seine Änderung mit der Zeit. Beispielsweise kündigt schnell fallender Luftdruck meist Wind und Regen an.
Der Tiefdruckeinfluss lässt derzeit nach und die Wolken lockern besonders in der Osthälfte auf. Die Nacht auf Freitag verläuft im Donauraum sowie generell im östlichen Berg- und Flachland sternenklar. Bei nur schwachem Wind gibt es also beste Voraussetzungen für eine markante Abkühlung der Luft und im Flachland kündigt sich gebietsweise der erste Frost der Saison an.
Prognose der Tiefstwerte am Freitag (zum Vergrößern auf die Karte klicken).
Am kältesten wird es kommende Nacht in erhöhten Beckenlagen des Mühl- und Waldviertels, so liegen die Temperaturen in den frühen Morgenstunden etwa in den Bezirken Zwettl, Gmünd und Freistadt örtlich um -5 Grad. Auch im Flachland gehen die Temperaturen aber gegen 0 Grad zurück, so ist etwa auch in Mariabrunn in der Westeinfahrt Wiens der erste leichte Frost der Saison möglich. Innerhalb von Wien sowie in der näheren Umgebung blieben die Temperaturen dagegen meist noch knapp oberhalb des Gefrierpunkts, da sich einerseits der Stadteffekt und andererseits auch ein Hauch an Nordwestwind ungünstig auf eine völlig ungestörte Abkühlung auswirken.
Ort (Auswahl aus Nordost-AT)
Bisheriger Tiefstwert im Herbst (Stand 5.11.)
Summerau (OÖ)
-3,9 Grad
Aigen im Ennstal (ST)
-3,8 Grad
Freistadt (OÖ)
-3,3 Grad
Zwettl (NÖ)
-1,9 Grad
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
-0,2 Grad
Kremsmünster (OÖ)
-0,2 Grad
Gars am Kamp (NÖ)
+0,8 Grad
Wiener Neustadt (NÖ)
+0,8 Grad
Wels (OÖ)
+1,6 Grad
Wien – Mariabrunn (W)
+2,0 Grad
Mistelbach (NÖ)
+2,4 Grad
Zwerndorf (NÖ)
+2,8 Grad
St. Pölten (NÖ)
+3,0 Grad
Wien – Botanischer Garten (W)
+5,8 Grad
——- Update Freitag, 14 Uhr ——-
Anbei eine Auswahl an gemessen Tiefstwerten in der Nacht auf Freitag:
Ort (Auswahl)
Tiefstwert am 6.11.2020
Oberlainsitz (NÖ)
-5,5 Grad
Puchberg am Schneeberg (NÖ)
-3,9 Grad
Zwettl (NÖ)
-3,3 Grad
Turnau (ST)
-3,2 Grad
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
-2,9 Grad
Freistadt (OÖ)
-2,7 Grad
Wiener Neustadt Flugplatz (NÖ)
-2,4 Grad
Loosdorf (NÖ)
-1,6 Grad
Wien Mariabrunn (W)
-0,6 Grad
St. Pölten (NÖ)
0,0 Grad
——- Update Ende ——-
Ähnlich kühl verläuft auch die Nacht auf Samstag, ab dem Wochenende sorgt die zunehmende Nebelneigung im Flachland dann für eine abnehmende Frostgefahr. Im Westen und Süden bleibt es Donnerstagnacht dagegen meist frostfrei, da hier hochnebelartige Wolken die Abkühlung der bodennahen Luft verlangsamen. Die Nacht auf Samstag verläuft dann auch hier kühler.
Bisherige Frosttage im Herbst 2020.
Im Mittel tritt der erste Frost in den höher gelegenen Alpentälern schon im September auf, im Flachland ist es meist im Oktober der Fall. In den größeren Ballungsräumen wie in Wien und Linz sowie im Bereich des Bodensees kommt es allerdings meist erst im November erstmals zu Frost.
Ort (Auswahl)
Erster Frost im langjährigen Mittel (1961-90)
Waizenkirchen (OÖ)
10.10.
St. Pölten (NÖ)
24.10.
Flughafen Wien-Schwechat (NÖ)
25.10.
Enns (OÖ)
25.10.
Gmunden (OÖ)
26.10.
Kremsmünster (OÖ)
26.10.
Linz Stadt (OÖ)
6.11.
Bisherige Tiefstwerte pro Bundesland im Herbst 2020.
In der Wettervorhersage spielt beispielsweise nicht nur wie viel Niederschlag wo fallen wird oder wie der stark der Wind wehen wird eine Rolle, sondern sehr oft geht es auch um den Zeitpunkt. Besonders beim Schneefall ist dieser Faktor sehr wichtig. So macht es einen deutlichen Unterschied beim Bestimmen der Schneefallgrenze, ob der Niederschlag in der Früh oder am Abend fällt, so kann es im ersten Fall aufgrund der tiefen Temperaturen am Morgen schnell mal bis in die Täler schneien.
Auch gestern, mit Ankunft der Kaltfront aus Westen, spielte das Timing beim Temperaturgang eine interessante Rolle. Während die Kaltfront den Westen des Landes am Abend und in der Nacht zum heutigen Mittwoch erreichte, kam die kalte Luft in der Osthälfte des Landes erst heute Früh an.
So ergab sich etwa im Raum Wien ein sogenannter inverser Temperaturgang. Dies bedeutet, in der Nacht ist es wärmer als am Tag. Am aktuellen Beispiel führte die Kaltfront als zu einer stärkeren Abkühlung als die Erwärmung am Tag, die übrigens durch die dichte Wolkendecke auch sehr gehemmt war.
Der Vergleich der beiden folgenden Temperatur-Karten zeigt nun den Unterschied: Die erste Karte zeigt die Temperaturen am Dienstag um 23 Uhr und die zweite die heutigen Höchstwerte. Wenn es auch nur 0.2 Grad sind, so war es in der Nacht in Wien wärmer als heute tagsüber.
Auch die beiden Temperatur an den Wetterstationen in Wien sowie in Innsbruck zeigen verschiedene Verläufe. Im Westen ist der Tagesgang deutlich zu erkennen, in Wien wird es hingegen im Tagesverlauf kühler.
23,3 Grad wurden Dienstagmittag noch in Leibnitz-Wagna in der südlichen Steiermark gemessen, damit wurde hier wie auch an einzelnen anderen Wetterstationen im Land ein neuer Rekord für den Monat November aufgestellt. Üblich wären zu dieser Jahreszeit Höchsttemperaturen um 10 Grad. Diese Werte werden in den nächsten Tagen auch häufig erreicht, das Temperaturniveau pendelt sich etwa zwischen 6 und 16 Grad ein.
Abweichung der Höchsttemperaturen am Dienstag von den mittleren Höchsttemperaturen an einem 03. November (gemäß der aktuellen Klimareferenzperiode 1981-2010)
Kein Regen in Sicht
Mit einem ab Donnerstag nachrückenden Hochdruckgebiet namens RAMESH präsentieren sich die kommenden Tage ausgesprochen ruhig. Stellenweise halten sich in den ersten Tagesstunden zwar Nebel- und Hochnebelfelder, häufig scheint aber die Sonne. Erst ab Sonntag deutet sich im Flach- und Hügelland im Norden und Osten auch mitunter hartnäckiger Hochnebel an, mit welchem sonnige Abschnitte hier deutlich seltener werden. Lokal ist etwas Sprühregen aus den Nebel möglich, in Summe zeigen die aktuellen Wettermodelle aber bis weit in den November hinein keinen signifikanten Niederschlag für Österreich.
Erster Frost im Wiener Umland
Da zumindest die kommenden Nächte auf Freitag und Samstag auch im Nordosten noch weitgehend klar und windschwach verlaufen, kann sich die Luft hier gut abkühlen. So kündigt sich in diesen Nächten in Teilen von Ober- und Niederösterreich, am Wiener Stadtrand und im Südosten zumindest örtlich der erste leichte Morgenfrost der Saison an.
Nachdem es vor allem am Montag bereits windig bis stürmisch war im Westen und Nordwesten, kommt bereits das nächste Tief mit Sturmböen auf. Erwartet werden dabei direkt an der Küste 80 bis 100 km/h. Im angrenzenden Binnenland sind meist noch 70 bis 90 km/h möglich. Das Tief zog, wie im Satellitenfilm zu sehen ist, am Dienstag bereits vom Ärmelkanal rasch zur Nordsee. Dabei kommt es in der Nähe des Tiefkerns auch zu einzelnen Gewittern, da hier etwas Labilität vorliegt.
Unsere Warnkarte zeigt die Warnungen nur direkt an der Nordsee. Hier sind Böen bis/um 100 km/h im Herbst nichts besonderes, deswegen werden hier keine Unwetterwarnungen (Rot) ausgegeben.
Der Hurrikan ETA ist aufgrund mehrerer Gründe rekordverdächtig. So entwickelte sich innerhalb der vergangenen 36 Stunden ein tropisches Tief zu einem starken Hurrikan der Kategorie 4 und könnte sich kurz vor Landgang sogar noch zu einem Sturm der höchsten Kategorie 5 verstärken.
#Eta is forecast to become a Category 5 #hurricane before landfall in Nicaragua. If that forecast verifies, it would be only the 2nd Atlantic Category 5 hurricane in November on record. The sole November Cat. 5 Atlantic hurricane on record is Cuba Hurricane of 1932. pic.twitter.com/WVGMNjghxL
Dabei gab es bisher nur einen Hurrikan 1932 der im November noch die höchste Kategorie erreichen konnte (die stärksten Hurrikans treten meist im August und September auf).
Zudem ist ETA bereits der 28 Tropensturm der Saison, damit wurde der Rekord an Tropenstürmen aus dem Jahr 2005 eingestellt und ein paar Wochen lang herrschen noch gute Bedingungen für weitere Tiefs.
Extreme Zerstörungskraft
Ein Hurrikan der Kategorie 4 oder 5 besitzt eine enorme Zerstörungskraft, wie man erst vor wenigen Tagen auch durch Supertaifun GONI auf den Philippinen beobachten konnte. An der Küste von Nicaragua und Honduras werden Windspitzen von bis zu 270 km/h sowie eine 3-4 Meter hohe Sturmflut erwartet. Im Landesinneren schwächt sich der Hurrikan dann rasch ab, verlangsamt allerdings auch seine Geschwindigkeit, womit enorme Regenmengen vom Himmel prasseln. Verbreitet werden 500-700 mm prognostiziert, lokal sind bis zu 1000 mm zu erwarten.
Ungünstige weitere Zugbahn
Nach Landgang zieht der Sturm nach Nordwesten über Honduras hinweg nach Guatemala.
Hurricane #Eta is pounding Central America today. NOAA projects that it will swing back into the Caribbean by Saturday. By that time it will have dissipated its energy and become a tropical depression. In the mean time #Jamaica gets lot and lots of rain. pic.twitter.com/qK0M0BSuOC
Dabei schwächt sich der Sturm weiter ab, sorgt aber für weiterhin enorme Regensummen. Von dort aus scheint er nach derzeitigem Modellstand einen Schwenk nach Osten auf das offene Meer zu machen.
In weiterer Folge zieht ETA wohl im Zickzackkurs nach Norden und überquert dabei auch Kuba. Ob sich dann der Sturm im Golf von Mexiko neuerlich zu einem gefährlichen Hurrikan verstärkt, bleibt noch abzuwarten.
Die Extremwerte weisen an einzelnen Stationen in der Vergangenheit eine Spanne von 45 Grad auf. Am größten sind die Unterschiede in klassischen Südföhnregionen von der Pyhrn-Eisenwurzen in Oberösterreich bis zum Mariazellerland in der nördlichen Obersteiermark. Hier sind mit dem Föhn selbst im November noch mehr als +20 Grad möglich. Absoluter Spitzenreiter bei den Höchstwerten ist Weyer im Südosten Oberösterreichs: Hier wurden am 7.11.1997 sommerliche 26,3 Grad gemessen.
Andererseits bildet sich in den Voralpen und natürlich auch in den Alpentälern mitunter schon eine Schneedecke. In klaren Nächten mit Schneebedeckung kann es hier schon bitterkalt werden. Die größte Temperaturdifferenz zwischen Minimum und Maximum des Monats liegt in Weyer bei 44,7 Grad, denn am 23.11.1988 wurden hier schon -18,4 Grad gemessen. Es geht aber noch extremer: In St. Jakob im Defereggental in Osttirol ist der Unterschied zwischen Monatshöchst- und -tiefstwert sogar 46,6 Grad, wobei das absolute Minimum mit -27 Grad vom 24.11.1975 datiert.
Sonnenscheinmangel?
Die Nordhalbkugel der Erde wendet sich jedenfalls unweigerlich immer weiter von der Sonne ab. So werden die Tage kürzer und kürzer. Zur abnehmenden Tageslänge kommt in den Niederungen auch noch häufig Nebel, manche Täler erhalten hingegen aufgrund ihrer Ausrichtung und durch die umliegenden Berge immer weniger direktes Sonnenlicht. Besonders rar gesät ist November-Sonnenschein vom Eferdinger Becken in Oberösterreich entlang der Donau bis zum Westrand des Wienerwaldes. So wurden beispielsweise im gesamten November 2005 in Wels nur fünf Sonnenstunden gemessen, während auf den Bergen bei stabiler Hochdrucklage im Äußersten sogar über 200 Stunden möglich sind. In einem der sonnenreichsten Jahre 2011 wurden auf der Schmittenhöhe unglaubliche 263 Stunden Sonnenschein registriert.
Von Trockenheit bis Hochwasser
2011 war auch das Jahr, in dem viele Stationen des Landes im November aufgrund andauernder Trockenheit keinen oder nahezu keinen Niederschlag gemessen haben. 17 Waldbrände allein im November waren damals die Folge, mehr als in Summe in den vier vorangegangen Jahren im November. Aber das andere Extrem ist ebenfalls möglich, denn auch Hochwasser war im November schon Thema: Vielen ist sicherlich noch das letzte Jahr in Erinnerung, in dem es in Osttirol und Oberkärnten zu Rekordschneefall und Rekordregen gekommen ist sowie unzählige Erdrutsch und auch Häuser musste evakuiert werden.
Quelle Titelbild: https://www.foto-webcam.eu/webcam/flattach
Die Warmfront von Ex-Hurrikan ZETA zog am Vormittag noch über den Osten hinweg, nun zu Mittag liegt aber das ganze Land im Warmsektor. Dabei ist die Luftmasse äußerst mild für Anfang November und die Temperaturen liegen zu Mittag verbreitet zwischen 18 und 22 Grad. Doch bereits die Nacht verlief in Westdeutschland ungewöhnlich mild, so sank die Temperatur entlang des Rheins kaum unter 17 Grad:
Kaltfront und Sturm am Abend
Tagsüber ist es bereits in den Hochlagen der Mittelgebirge sehr windig und besonders im Lee von Eifel und Rothaargebirge kommt es auch zu ersten Sturmböen. Ab etwa 16 Uhr greift dann die kräftige Kaltfront des Tiefs von Westen her auf Deutschland über und sorgt mit kräftigem bis stürmischem Wind für eine nachhaltige Abkühlung. Besonders westlich der Linie Bonn-Hamburg muss man also in den Abendstunden mit lokalen Sturmböen während des Kaltfrontdurchgangs rechnen.
Am Dienstag gut 10 Grad kühler
Am Dienstag kommt die Kaltfront ostwärts voran und somit gehen die Temperaturen landesweit zurück. Dabei stellen sich wieder durchschnittliche Temperaturen ein, die knapp 10 Grad unter den heutigen liegen.
Die Höchstwerte am Dienstag werden oftmals schon am Morgen erreicht
Ab Mittwoch setzt sich ein mächtiges Hochdruckgebiet in Szene, das am Wochenende direkt über Deutschland zu liegen kommt und für ein paar ruhige und oftmals sonnige Novembertage sorgt.
Derzeit prägen atlantische Tiefdruckgebiete das Wetter in Österreich und sorgen für recht mildes Wetter. So auch zu Allerheiligen, wo eine Warmfront sich von Westen nähert.
Aktuelles Satellitenbild vom 1. November
Ganz im Osten des Landes liegt hingegen noch dichter Nebel über den Niederungen, nur dazwischen von Kärnten über die Steiermark bis zu den niederösterreichischen Nordalpen scheint etwas die Sonne. Die Warmfront breitet sich am Nachmittag ostwärts aus und sorgt nördlich der Alpen für etwas Regen. Wie der Name schon verspricht, bringt die Front wärmer Luft zu uns und das macht sich zu Wochenbeginn bemerkbar.
Verbreitet um die 20 Grad in den Niederungen
Nach Durchzug der Warmfront liegt Österreich am Montag und Dienstag im sogenannten Warmsektor und es wird dadurch ausgesprochen mild für Anfang November.
Am Montag steigen die Temperaturen vom Bodensee bis nach Wien und ins Südburgenland auf rund 20 Grad. Im Südosten wird es mancherorts noch eine Spur milder. Rekorde werden dabei aber keine getroffen, da es bei Föhn im November noch eine Spur wärmer werden kann.
Am Dienstag bleibt es dann im Osten und Südosten ähnlich warm wie am Vortag, im Westen gehen die Temperaturen mit der Annäherung einer Kaltfront schon etwas zurück. In der Nacht auf Mittwoch überquert dann die Kaltfront mit starkem Wind ganz Österreich, sodass zur Wochenmitte nur mehr durchschnittliche Temperaturen für November erreicht werden.
Der Supertaifun Goni ist einer der stärksten tropischen Wirbelstürme der vergangenen Jahre, so übertrifft er auch den Supertaifun Mangkhut, der im September 2018 auf die Philippinen traf. Im Kern von Goni herrschen derzeit Windgeschwindigkeiten um 280 km/h und Böen bis 350 km/h. Das ist vergleichbar mit einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf der amerikanischen Saffir-Simpson-Skala. Der Kern des Sturms verlagert sich aktuell mit etwa 25 km/h in Richtung Philippinen.
#Goni is one of the most powerful typhoons of recent years in the western Pacific. Landfall over southeastern #Luzon in the #Philippines expected in about 12 hours time. Severe impacts expected as it moves across land and close to the capital #Manila. pic.twitter.com/zADVQdbYLq
Der Landgang wird in der Nacht auf Montag mitteleuropäischer Zeit erwartet. Bis dahin schwächt sich der Wirbelsturm kaum ab, somit zeichnen sich vor allem in der Bicol-Region mittlere Windgeschwindigkeiten über 250 km/h bzw. Böen über 300 km/h ab. Dazu fällt ergiebiger Regen und am Nordrand des Tiefkerns muss man mit einer schweren Sturmflut rechnen. Die Behörden haben am Samstag die Evakuierung von Tausenden von Einwohnern im südlichen Teil der Hauptinsel Luzon angeordnet. Goni wird vermutlich der stärkste Taifun auf den Philippinen seit Haiyan, bei dem im Jahre 2013 mehr als 6.300 Menschen ums Leben kamen.
#GONI (#RollyPH) is now moving WSW steadily… #PAGASA has also shifted their forecast track equatorward… With less than 18 hours before landfall occurs… It can be accurately assumed that GONI will hit #BicolRegion… pic.twitter.com/tCcTP3VbFu
Freitagmittag kam es in der Ägäis zu einem starken Erdbeben. Mit einer Stärke von etwa 7 auf der Richterskala war das Beben sogar bis Athen und Istanbul zu spüren. Ein Erdbeben dieser Stärke tritt global gesehen im Schnitt 18-mal pro Jahr auf. Besonders in Europa sind Beben von dieser Stärke eigentlich relativ selten, aber gerade in diesem Bereich befindet sich eine Verwerfung. Einige hundert Kilometer südliche des Epizentrums schiebt sich nämlich die afrikanische Platte unter die eurasische.
Im Zuge des Erdbebens kam es dann auch zu einem Tsunami der besonders die Insel Samos hart traf. So zog sich nach dem Erdbeben das Wasser an den Küsten zurück, dies ist ein unverkennbares Zeichen für einen bevorstehenden Tsunami.
Generell war die Region um die Insel Samos am stärksten von dem Erdbeben betroffen, so auch die Großstadt Izmir. Hier sind leider auch bereits einige Todesopfer zu beklagen, über 300 Menschen wurden verletzt.
Freitagmittag kam es in der Ägäis zu einem starken Erdbeben. Mit einer Stärke von etwa 7 auf der Richterskala war das Beben sogar bis Athen und Istanbul zu spüren. Ein Erdbeben dieser Stärke tritt global gesehen im Schnitt 18-mal pro Jahr auf. Besonders in Europa sind Beben von dieser Stärke eigentlich relativ selten, aber gerade in diesem Bereich befindet sich eine Verwerfung. Einige hundert Kilometer südliche des Epizentrums schiebt sich nämlich die afrikanische Platte unter die eurasische.
Im Zuge des Erdbebens kam es dann auch zu einem Tsunami der besonders die Insel Samos hart traf. So zog sich nach dem Erdbeben das Wasser an den Küsten zurück, dies ist ein unverkennbares Zeichen für einen bevorstehenden Tsunami.
Generell war die Region um die Insel Samos am stärksten von dem Erdbeben betroffen, so auch die Großstadt Izmir. Hier sind leider auch bereits einige Todesopfer zu beklagen, über 300 Menschen wurden verletzt.
Der Oktober 2020 passt mit einer Abweichung von nahezu 0 Grad im Flach- und Hügelland sehr gut zum langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Der Monat ging zunächst aber sehr mild los, besonders turbulent ging es dabei am 3. zur Sache, als Tief BRIGITTE in den Nordalpen für einen schweren Föhnsturm sorgte. Im Gesäuse wurden orkanartige Böen bis 110 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in Niederösterreich auf bis zu 27 Grad. Auf exponierten Berggipfeln wurden sogar Böen um 200 km/h erreicht. Am Alpenhauptkamm und in Oberkärnten gab es zudem intensiven Dauerregen und am Abend zogen im Vorfeld einer Kaltfront vor allem im Südosten teils kräftige Gewitter durch. Landesweit wurden 17.272 Blitzentladungen erfasst, davon allein 9.006 im Burgenland. Selbst im Sommer gab es hier nur an drei Tagen mehr Blitze.
Nach dem milden Start stellte sich die Wetterlage ab dem 10. um und unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss erreichten sehr kühle Luftmassen das Land. Zahlreiche Tiefdruckentwicklungen über Norditalien brachten dabei vor allem im Süden und Osten ergiebige Niederschlagsmengen. In Wien sind innerhalb von 7 Tagen rund 109 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen, das entspricht etwa dem dreifachen, mittleren Monatsniederschlag. Besonders das Vb-Tief GISELA sorgte dabei für große Regen- und Schneemengen, zudem lagen die Temperaturen auf den Bergen an manchen Tagen sogar 9 Grad unter den jahreszeitlichen Mittelwerten. In Summe schließt der Monat von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern mit einer Abweichung von -1,5 bis -2 Grad zum langjährigen Mittel ab, während die Abweichungen von der Südoststeiermark bis in Wald- und Weinviertel um +1 Grad liegen.
Vorläufige Temperaturabweichung im Oktober 2020. (Stand: 29.10.2020)
Erster Schnee in Innsbruck
Durch die Kombination aus kühlen Luftmassen und teils intensiver Niederschlagsraten konnte die Schneefallgrenze an der Alpennordseite zum Teil auch bis in die Tallagen absinken, wie etwa im Zusammenhang mit Tief LUCY am 27., als es in Innsbruck den ersten Schnee der Saison gab. Durchschnittlich ist dies meist erst Mitte November der Fall. Am Brenner kamen innerhalb von 12 Stunden sogar 40 cm Neuschnee zusammen. Im Hochgebirge wie beispielsweise am Pitztaler Gletscher gab es heuer sogar über den gesamten Monat hinweg eine geschlossene Schneedecke, eine Rarität in diesem Jahrhundert.
Der Monat brachte landesweit etwas mehr als 150 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge, wobei es die größten Abweichungen im Osten gab. Vom Weinviertel bis ins Nordburgenland kam meist die dreifache, mittlere Monatsniederschlagsmenge, lokal wie etwa in Poysdorf sogar die vierfache zusammen. Doppelt so viel Niederschlag wie üblich gab es auch von den Ötztaler Alpen über das Wipptal bis nach Oberkärnten, während in Oberösterreich und der Obersteiermark nahezu durchschnittliche Regenmengen fielen.
Niederschlagsabweichung im Oktober 2020. (Stand: 30.10.2020, 8 Uhr)
Weniger Sonne als üblich
Durch den häufigen Tiefdruckeinfluss kam die Sonne im Oktober weniger als üblich zum Vorschein. An der Alpennordseite und im östlichen Flachland gab es vielerorts nur 60 bis 70% der üblichen Sonnenstunden, nahezu durchschnittliche Werte wurden lediglich in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sowie örtlich im Klagenfurter Becken und in der Südoststeiermark verzeichnet. Der sonnigste Ort des Landes lag im Gebirge: Am Hohe Sonnblick konnte man knapp 170 Sonnenstunden genießen. In den Niederungen konnte da nur Lienz mit 132 Sonnenstunden halbwegs mithalten, während es im Donauraum meist nur 70 bis 90 Sonnenstunden gab.
Vorläufige Sonnenstunden im Oktober.
Extremwerte Oktober 2020
Stand: 30.10.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
27,0 Grad Amstetten, Tullnerfeld (beide NÖ, 3.)
26,9 Grad Unterach am Attersee (OÖ, 3.)
26,7 Grad Wieselburg (NÖ, 3.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-7,5 Grad Obergurgl (T, 14.)
-7,1 Grad Galtür (T, 27.)
-6,6 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 28.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-5,7 Grad Ehrwald (T, 14.)
-3,9 Grad Summerau (OÖ, 20.),
-3,8 Grad Aigen im Ennstal (ST, 20.)
Anzahl Frosttage (Tiefstwert unter 0 Grad)
18 St. Leonhard im Pitztal, St. Jakob/Defereggen (beide T)
Am 27. Oktober 2020 waren die Bedingungen perfekt für sehr schwere Gewitter im südlichen Mittelmeer zwischen Italien und Libyen. Aufgrund des Zustroms feuchter Luftmassen vom Mittelmeer und des sich zudem noch mit der Höhe drehenden Windes (um nur zwei jener Bedingungen zu nennen) konnte sich in der äußerst instabilen Luftmasse ein Superzellengewitter organisieren, das Hagelkörner von 20cm im Durchmesser zur Folge hatte.
#ليبيا بالنسبة لحجم البرد الي في الصورة يبلغ قطرها على الاقل 20 سم وهوا حجم قياسي عربي وربما حتى في اوروبا لم يسجل تبروري بهذا الحجم لانه يحتاج لظروف خاصة ⚠️#منقول Libya 🇱🇾 pic.twitter.com/ACpJWXWrIT
Rasch waren die sozialen Medien voll von Fotos und Videos. Anhand mancher dieser Videos (man achte dabei auf den Ton!) kann man sehr gut begreifen, welchen Impuls und welche Wucht diese Hagelkörner haben. Man kann sich dann auch gut vorstellen, welche Schäden diese anrichten können.
Auf einigen Fotos kann man den ungefähren Durchmesser der Hagelkörner abschätzen. Es ist somit wahrscheinlich, dass einige der Hagelkörner einen Durchmesser von 20 cm und mehr hatten.
Wie entsteht Hagel?
Auch hier ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren wichtig: stark unterkühltes Wasser, dh. noch flüssiges Wasser bei Temperaturen weit unter 0 Grad Celsius, befindet sich im Aufwindbereich solch einer Superzelle. Stoßen solche Wassertropfen mit sogenannten Keimen zusammen, gefrieren sie an diesen sofort – ein Hagelkorn entsteht. Wird dieses durch den in Superzellen meist sehr starken Aufwind wiederholt in höhere Schichten der Atmosphäre befördert, gefrieren weitere Wassertropfen an dem Hagelkorn, es beginnt zu wachsen – solange bis es zu schwer für den Aufwind wird und zu Boden fällt.
Hagelrekorde
Unter perfekten Bedingungen können Hagelkörner zu zerstörerischen Ausmaßen anwachsen. Bei solchen Bedingungen wurde im Februar 2018 aus Argentinien ein Hagelkorn mit 23,6 cm im Durchmesser gemeldet – dem bisheriger Rekordhalter.
Das schwerste Hagelkorn stammt laut offiziellen Berichten aus Bangladesch. Ein intensives Hagelunwetter, bei dem 92 Todesfälle zu beklagen waren, brachte ein Hagelkorn mit 1,0 kg hervor.
My rough estimate of Libyan hail size. Considering that this person had a slim hand, a preliminary estimate gives ~20cm (~ 24cm if that was adult). Comparison to my hand indicates 21-22cm. In my view, this hail had at least 18-20cm what makes it probably a near world record size! pic.twitter.com/KPlpfMY329
Am Ostrand der Rocky Mountains kommt es vom kanadischen Calgary bis nach Texas oftmals zu Wetterextremen, da die arktische Kaltluft an Ostrand des Gebirges ungehindert und rasch nach Süden vorankommen kann. Dabei trifft die arktische Luft früher oder später auf die subtropische und feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko. Tornados, Riesenhagel, Schnee- oder Eisstürme sind also keine Seltenheit in dieser Region.
Extremer Eisregen legt Oklahoma lahm
Am Wochenende kam es zu einem ersten kräftigen Kaltluftvorstoß, der von Montana bis Colorado für reichlich Schnee sorgte.
Vertikalprofil der Atmosphäre in Norman, Oklahoma am 27.10.2020 um 7 Uhr MEZ – UBIMET, NOAA
Weiter nach Süden war die Kaltluft aber nur mehr bodennah vorhanden und so kam es zu lang anhaltenden und kräftigen Eisregen. So ein Ereignis ist Ende Oktober sehr ungewöhnlich.
Modellprognose für die 12-stündigen akkumulierten Niederschlag als Eisregen bis 27.10.2020 19 Uhr MEZ – UBIMET, ECMWF
Durch den Eisregen bildete sich ein teils mehrere Zentimeter dicker Eispanzer auf Bäume oder Stromleitungen, die dem enormen Gewicht nicht standhalten konnten. Die Schäden sind enorm und allein in Oklahoma waren über 500.000 Haushalte ohne Strom.
Wetterdaten aus Oklahoma City, USA für das Eisregenereignis – UBIMET, NOAA
Mit dem Eisregen ist es nun aber vorbei und die Temperaturen legen wieder zu, so werden am Wochenende wieder Höchstwerte um die 20 Grad erreicht. Ein Grund dafür ist auch Hurrikan ZETA, der Mittwochnacht nur nrund 650 km vom Eisregen entfernt auf die Küste von Louisiana trifft.
Hier noch ein paar beeindruckende Bilder aus der Region:
Un post condiviso da Salli_K8 (@salli_kate) in data:
I forgot a ruler so I used a golf ball (1.75” diameter). This is at the US 270 & old hwy 66 junction at 4pm south of Calumet, OK #okwx @NWSNorman pic.twitter.com/szBBJl1hHl
SEVERE ICE STORM in Chillicothe, Texas with an inch of freezing rain accretion on power lines and trees. Over 500,000 people without power earlier in the ice storm warning. Footage by Dominator Drone. Track winter alerts on the @RadarOmega_WX app #txwx#okwxpic.twitter.com/mXrcpjUwFW
This is one of the worst ice storms I’ve ever witnessed! Trees are absolutely destroyed across parts of Oklahoma City with power out to over 50% of households. I can hear trees snapping for miles in either direction. #okwx#icestormpic.twitter.com/iCVbqgojRc
Hurrikan ZETA ist der bereits 27. Tropensturm in dieser Saison am Atlantik, somit fehlt nur mehr ein Sturm auf den Rekord von 2005. Zudem hat ZETA nahezu die gleiche Zugbahn wie Hurrikan DELTA vor drei Wochen. Zunächst zog der Sturm über die mexikanische Halbinsel Yucatan hinweg nordwärts in den Golf von Mexiko. Hier verstärkt sich das Tief wieder und trifft wohl als Hurrikan der Stufe 1 auf die Küstenregion von New Orleans auf Land.
#zeta strengthens and moving quickly toward the SE LA and MS coast. Dangerous storm surge and strong winds likely later today. Strong winds will move far inland along the track #lawx#mswx#alwxpic.twitter.com/I2Pkf07XRt
Durch den Sturm kommt es zu einer 2 bis 3 Meter hohen Flutwelle, Orkanböen bis 140 km/h und sintflutartigem Regen. Damit ist ZETA bereits der sechste Hurrikan in diesem Jahr der auf das amerikanische Festland trifft. Das gab es zuvor nur 1896 und 1985.
Aus Tropensturm wird Schneesturm
Im Landesinneren schwächt sich der Tropensturm rasch ab und wandelt sich zusehends in ein normales Sturmtief um. Dabei zapft das Tief auf seinem Weg an die US-Ostküste kalte Luft aus Norden an.
Dabei wird es so kalt, dass es am Nordrand des Tiefs zum ersten Schnee der Saison im Nordosten der USA kommt. Solche eine Umwandlung von einem Tropensturm zu einem Schneesturm kommt nicht alle Tage vor, gab es aber auch schon in der Vergangenheit. Im Jahr 2012 sorgte Hurrikan SANDY nicht nur für enorme Schäden in New York und Umgebung sondern brachte später den Appalachen auch über 50 cm Neuschnee.
Eine Kaltfront in Verbindung mit einem Tief über Oberitalien sorgte in den vergangenen 24 Stunden von Vorarlberg bis Kärnten für kräftige Niederschläge. Dabei sickerte nördlich der Alpen deutlich kältere Luft in die Täler ein und die Schneefallgrenze sank bis in tiefe Lagen.
Selbst in Innsbruck konnte sich eine dünne Schneedecke ausbilden. Das letzte Mal Oktoberschnee gab es in der Tiroler Landeshauptstadt im Jahr 2013. Deutlich mehr Schnee fiel in Lagen über 1000 m, so wurden etwa am Brenner 36 cm Neuschnee gemessen und auf den Bergen verbreitet über ein halben Meter.
In Osttirol und Oberkärnten konnte sich die kalte Luft nur in den Tälern direkt am Alpenhauptkamm durchsetzen, sonst gab es nur Schnee im Hochgebirge. Dafür gab es hier mit rund 80 l/m² die größten Niederschlagsmengen.
Rasch milder, aber unbeständig
In den kommenden Tagen bestimmen Tiefdruckgebiete am Atlantik unser Wetter. Dabei wird mit einer westliche Strömung milde Luft zu den Alpen geführt, die Temperaturen liegen meist zwischen 8 und 16 Grad. Vor allem am Donnerstag und Freitag sorgen gleich mehrere Fronten an der Alpennordseite für Regen, der Süden ist hingegen wetterbegünstig. Insgesamt bleiben die Regenmengen aber überschaubar.
Deutlich freundlicher verläuft dann das Wochenende, ein Zwischenhoch sorgt für viel Sonnenschein und auf den Bergen wird es ausgesprochen mild. Nur im Osten muss man Abstriche machen, hier sorgen Wolken und Nebel für meist trübe Bedingungen.
Nochmals einen schönen guten Morgen, weiterhin schneit es in #Innsbruck Ganz ehrlich, dass hätte ich gestern nicht gedacht heute Schnee ❄️ in der Stadt zu sehen. 🥰🖖 pic.twitter.com/mF1NdRLTzU
In den kommenden Stunden stellt sich in den Alpen eine sogenannte Gegenstromlage ein. Während es im Westen derzeit schon bis auf knapp 700 Meter herab schneit, sinkt in der Nacht dann mit zunehmender Niederschlagsintensität die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Pongau auch allmählich bis in die Täler ab.
Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis bis zu 20 cm Nassschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen. In der Abbildung unten sind die Warnungen vor starkem Schneefall zu sehen. Besonders in den rot markierten Gebieten kann es aufgrund der belaubten Bäumen und der erhöhten Schneelast zu Schneebruch kommen!
Wie an der Karte der aktuellen Temperatur nur unschwer zu erkennen ist, zeigt sich der Osten und Südosten derzeit noch recht unbeeindruckt von der Kaltfront. Hier hält sich derzeit noch deutlich milderer Luft. Diese wird es im Verlauf des morgigen Tages von der Kaltfront ausgeräumt.
Anbei haben wir noch ein paar winterliche Eindrücke zusammengestellt:
Die Kaltfront von Tief LUCY hat Vorarlberg mit kräftigem Regen bereits erreicht und der Regen breitet sich bis zum Abend bis nach Salzburg und Oberkärnten aus.
Aktuelles Satellitenbild mit Kaltfront
Im Vorfeld der Front liegt der Großteil von Österreich noch in einer kräftigen Südströmung, die sich durch Südföhn in den Nordalpen bemerkbar macht. Dazu sorgt der auffrischende Südwind auch dafür, dass sich der Nebel im Nordosten zusehends lichtet.
Der Wind sorgt auch noch für angenehm mildes Wetter am Feiertag. So werden jetzt schon 18 Grad im Südosten oder auch im föhnigen Mayrhofen im Zillertal gemessen.
Starkregen und reichlich Neuschnee
Die Kaltfront hat es aber in sich und mit der Bildung eines Tiefs über Oberitalien kommt es bis Dienstagvormittag zu ergiebigen Regen entlang des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten. Gerade in Oberkärnten sind stellenweise bis zu 80 mm an Regen möglich. Nördlich des Alpenhauptkamms fließt hingegen kalte Luft ein und mit dem starken Niederschlag sinkt hier die Schneefallgrenze deutlich ab.
Schneewarnungen für die Tallagen (Stand: Mo. 12 Uhr). www.uwz.at
Besonders in der Nacht auf Dienstag schneit es dann von den Ötztaler Alpen bis in den Pinz- und Pongau nach und nach bis in alle Tallagen kräftig. Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis zu nasser 20 cm Neuschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Tiefdruckkomplex names LUCY über Nordwesteuropa und einem Höhentief über dem Balkan. Im Übergangsbereich herrscht bei nur geringen Durckgegensätzen ruhiges Herbstwetter mit Sonne und teils zähem Nebel.
Satellitenbild um 13:30 Uhr (zum Vergrößern auf das Bild klicken). Daten EUMETSAT / UBIMET)
Zunehmend föhnig im Osten
Die langgezogene Kaltfront kommt nur langsam ostwärts voran, am Montagvormittag erfasst sie aber allmählich Vorarlberg. Vom Brenner ostwärts weht zunächst noch kräftiger, in manchen Föhntälen der Tauern sowie am Alpenostrand in Böen auch stürmischer Süd- bis Südwestwind. Auch im äußersten Südosten kommt lebhafter bis kräftiger Südwestwind auf. Der Wind vertreibt im Tagesverlauf die feuchte, nebelanfällige Luft und somit kommt am Montagnachmittag auch im Osten wieder die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen steigen dabei auf 18 bis 20 Grad im Wiener Becken und sogar auf bis zu 21 Grad in der Südsteiermark!
Föhnwarnungen für Montag (Stand: So, 14 Uhr). Daten: www.uwz.at
Im Westen Regen und Schnee
Mit dem Einsickern der kühlen Luft greift der Regen im Laufe des Vormittags auf Vorarlberg und am Nachmittag dann auch auf Tirol über. Auf den Bergen weht gleichzeitig noch Südwind, somit stellt sich im Westen eine sog. Gegenstromlage ein. Je nach Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze dabei gegen 1300 bis 1000 m ab. In der Nacht greift der kräftige Regen auch zunehmend auf Oberkärnten und Salzburg über, dabei sinkt die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Dachstein zum Morgen hin bis in viele Täler. Am Dienstag verlagert sich der Niederschlag unter Abschwächung in den Südosten des Landes und die Schneefallgrenze steigt wieder auf rund 1000 m an.
Niederschlagsprognose von Mo.vormittag bis Di.vormittag von UCM (UBIMET).
Viel Schnee in den Hochlagen
Auf den Bergen schneit es in der Nacht auf Dienstag anhaltend und kräftig, in den Hochlagen des Alpenhauptkamms kommen dabei teils mehr als 70 cm Neuschnee zusammen. Auch in den Hochtälern des Westen kommen Mengen um 10 cm Neuschnee zusammen, zudem ist am Dienstagmorgen von den Kitzbüheler Alpen bis in den Pongau in sämtlichen Tälern vorübergehend ein wenig Nassschnee möglich.
Neuschneeprognose von Mo.vormittag bis Di.vormittag von UCM ( UBIMET).
Wenn man sich die heutigen Höchstwerte ansieht, würde man zunächst nicht auf die Idee kommen, dass eine Kaltfront durchgegangen ist. Besonders im Osten verdeutlicht sich aber der umgekehrte Temperaturverlauf bei der Betrachtung der gestrigen und heutigen Temperaturmaxima. Leicht abgekühlt hat es aber im Westen, hier fiel auch etwas mehr Regen.
Dennoch ist dies der Fall. Die Erklärung findet man in den beiden Radiosondenaufstiegen, die der unten stehenden Grafik gezeigt werden. Die schwarze durchgezogene Linie ist das Temperaturprofil heute Morgen um 2 Uhr, die rote durchgezogene Linie das Temperaturprofil von 14 Uhr. Man erkennt, dass es in der Höhe kälter geworden ist, in Bodennähe aber wärmer. Zudem stieg auch der Taupunkt an (gestrichelte Linien). Somit handelt es sich um eine sog. maskierte Kaltfront, da der auffrischende Wind den Kaltluftsee in den Niederungen (welcher oft durch Nebel bzw. Hochnebel sichtbar wird) ausgeräumt hat und damit dort eine Erwärmung verursacht hat.
Radiosondenaufstiege Wien 24.10.2020 00 UTC (Schwarz) und 12 UTC (Rot)
Die Nordostpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer entlang der Nordküste Eurasiens, der Atlantik und Pazifik verbindet. Dieser Seeweg ist rund 6.000 Kilometer kürzer als der traditionelle Seeweg von Asien nach Europa über den Suezkanal. Somit wird nicht nur Zeit sondern auch Kosten druch den verkürzten Seeweg gespart. Bis zu den 90er Jahren war eine Fahrt über diese Route ohne Eisbrecher undenkbar, erst 1995 war die Route erstmals längere Zeit eisfrei.
The Northwest Passage through the Arctic Ocean, along the Siberian Coast, has already been open more than 100 days this year, and will set a record for both the earliest open and the latest close.
Nach 1995 war die Nordostpassage in manchen Jahren zunächst wieder unpassierbar, seit 2007 ist sie allerdings jedes Jahr ein paar Wochen lang offen – Tendenz steigend. Heuer wurde dabei ein neuer Rekord aufgestellt: Mittlerweile ist dieser zunehmend wichtige Seeweg schon seit mehr als 100 Tagen eisfrei! Diese Abnahme steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel, der in der Arktis besonders schnell abläuft.
Prior to the year 2000, open seaways in the Arctic Ocean were rare. Now they are often available for at least 2 months per year. pic.twitter.com/BWUd1AMYnH
Der arktische Ozean nördlich von Sibirien ist aktuell noch verbreitet eisfrei. Im Mittel von 1981 bis 2010 lag die Ausdehnung des arktischen Meereises zu dieser Jahreszeit noch bei 9 Millionen km². Neuesten Satellitenmessungen zufolge sind es derzeit nur 5,6 Millionen km². Wenn das Wasser im Sommer länger eisfrei ist, nimmt es aufgrund seiner dunklen Farbe mehr Wärme auf, als es bei weißem Eis der Fall wäre. Im Herbst muss der Ozean diese Wärme erst wieder an die Luft abgeben, ehe das Eis wieder zufrieren kann (Eis-Albedo-Rückkopplung).
Eisausdehnung im Vergleich zum 30-Jahres-Mittel (orange Linie) am 15.9. und 21.10. (NSIDC).
Anmerkung zu der Graphik: Die Schwelle pro Datenzelle liegt bei 15%, wenn also 16% einer Zelle mit Eis bedeckt sind, wird sie als gefroren bzw. weiß angezeigt.
Absolutes Minimum im 2012
Zu dieser Jahreszeit gab es seit Messbeginn noch nie so wenig Eis wie aktuell. Das absolute jährliche Minimum im September aus dem Jahre 2012 wurde heuer allerdings knapp nicht erreicht, wir berichteten darüber bereits hier: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn.
#Arctic sea ice extent is currently the lowest on record for the date. The amount of open water this fall is absurd.
Compared to previous decades:
—> about 1,680,000 km² less the 2010s average
—> about 4,050,000 km² less the 1980s average pic.twitter.com/42X4ou3wO0
Die Nordostpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer entlang der Nordküste Eurasiens, der Atlantik und Pazifik verbindet. Dieser Seeweg ist rund 6.500 Kilometer lang und führt vom Europäischen Nordmeer durch Barents-, Kara-, Laptew-, Ostsibirische und Tschuktschensee bis zur Beringstraße. Bis zu den 90er Jahren war eine Fahrt über diese Route ohne Eisbrecher undenkbar, erst 1995 war die Route erstmals längere Zeit eisfrei.
The Northwest Passage through the Arctic Ocean, along the Siberian Coast, has already been open more than 100 days this year, and will set a record for both the earliest open and the latest close.
Nach 1995 war die Nordostpassage in manchen Jahren zunächst wieder unpassierbar, seit 2007 ist sie allerdings jedes Jahr ein paar Wochen lang offen – Tendenz steigend. Heuer werden nun gleich zwei neue Rekorde aufgestellt: Sowohl das früheste Aufbrechen des Eises als auch das späteste Zufrieren. Mittlerweile ist dieser zunehmend wichtige Seeweg schon seit mehr als 100 Tagen eisfrei! Diese Abnahme steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel, der in der Arktis besonders schnell abläuft (wie etwa auf Spitzbergen).
Prior to the year 2000, open seaways in the Arctic Ocean were rare. Now they are often available for at least 2 months per year. pic.twitter.com/BWUd1AMYnH
Der arktische Ozean nördlich von Sibirien ist aktuell noch verbreitet eisfrei. Im Mittel von 1981 bis 2010 lag die Ausdehnung des arktischen Meereises zu dieser Jahreszeit noch bei 9 Millionen km². Neuesten Satellitenmessungen zufolge sind es derzeit nur 5,6 Millionen km². Damit wird das jahreszeitliche Rekordminimum vom Vorjahr um fast 500.000 km² unterboten. Wenn das Wasser im Sommer länger eisfrei ist, nimmt es aufgrund seiner dunklen Farbe mehr Wärme auf, als es bei weißem Eis der Fall wäre. Im Herbst muss der Ozean diese Wärme erst wieder an die Luft abgeben, ehe das Eis wieder zufrieren kann (Eis-Albedo-Rückkopplung).
Eisausdehnung im Vergleich zum 30-Jahres-Mittel (orange Linie) am 15.9. und 21.10. (NSIDC).
Anmerkung zu der Graphik: Die Schwelle pro Datenzelle liegt bei 15%, wenn also 16% einer Zelle mit Eis bedeckt sind, wird sie als gefroren bzw. weiß angezeigt.
Absolutes Minimum im 2012
Zu dieser Jahreszeit gab es seit Messbeginn noch nie so wenig Eis wie aktuell. Das absolute jährliche Minimum im September aus dem Jahre 2012 wurde heuer allerdings knapp nicht erreicht, wir berichteten darüber bereits hier: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn. Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, ist es allerdings nur eine Frage von wenigen Jahren, bis auch dieser Wert unterboten wird.
#Arctic sea ice extent is currently the lowest on record for the date. The amount of open water this fall is absurd.
Compared to previous decades:
—> about 1,680,000 km² less the 2010s average
—> about 4,050,000 km² less the 1980s average pic.twitter.com/42X4ou3wO0
Österreich liegt derzeit am Rande einer Hochdruckbrücke, die sich vom zentralen Mittelmeer bis nach Russland erstreckt. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei milde Luftmassen in den Alpenraum und in den Nordalpen ist es leicht föhnig. Am Mittwoch wurde in Bludenz bei einem Höchstwert von 25,8 Grad sogar ein Sommertag verzeichnet. In den kommenden Tagen wird es zwar nicht mehr ganz so mild, die Temperaturen liegen aber meist über dem jahreszeitlichen Mittel.
Der Freitag verläuft im Westen und Norden bewölkt, in Vorarlberg und in den Nordtiroler Kalkalpen fällt in der Früh etwas Regen. Im Donauraum und im Flachland hält sich bis etwa Mittag gebietsweise Hochnebel, die Sonne zeigt sich vor allem im Südosten und am Alpenostrand. In der Weststeiermark frischt lebhafter Südwestwind auf. Am Abend zieht eine schwache Kaltfront auf und aus Westen setzt neuerlich Regen ein. Zuvor erreichen die Temperaturen 11 bis 20 Grad mit den höchsten Werten in der Südsteiermark.
Im Vorfeld einer schwachen Kaltfront wird es in den Alpen wieder föhnig.
Am Samstag anfangs nass
Am Samstag regnet es zunächst zeitweise, am Vormittag zieht der Regen aber nach Osten ab und die Wolken beginnen aufzulockern. Vor allem im Norden und inneralpin kommt die Sonne zum Vorschein, von Unterkärnten bis ins Südburgenland sind die Wolken teils hartnäckig und entlang der Nordalpen ziehen noch einzelne Regenschauer durch. Der Wind weht mäßig, am Vormittag im Norden und Osten vorübergehend lebhaft aus West bis Nordwest. Dazu gibt es 11 bis 18 Grad.
Am Sonntag setzt sich neuerlich ein Zwischenhoch durch und verbreitet gibt es ruhiges Herbstwetter. Anfangs halten sich in den Niederungen einige Nebelfelder, diese lösen sich aber meist noch am Vormittag auf. Tagsüber scheint verbreitet die Sonne, nur im Süden machen sich ein paar harmlose Wolken bemerkbar. Am Alpenhauptkamm wird es neuerlich leicht föhnig und bei Höchstwerten zwischen 12 und 20 Grad bleibt es mild für die Jahreszeit.
Am Nationalfeiertag zweigeteilt
Am Montag überwiegen in der Westhälfte die Wolken und am Vormittag setzt in Vorarlberg Regen ein. Dieser wird im Tagesverlauf kräftig, ganz im Westen schneit es allmählich bis auf 1200 bis 1000 m herab. Etwa östlich von Kufstein und Villach scheint dagegen zeitweise die Sonne, im äußersten Osten hält sich aber teils bis zum Nachmittag Nebel oder Hochnebel. Im Osten frischt lebhafter Südwind auf und die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Bregenzerwald und 18 Grad in der Südsteiermark.
Sehr warm war es heute in den Nordalpen und hier vor allem in manchen Tälern Vorarlbergs und Tirols. Vielerorts wurde föhnbedingt die 20-Grad-Marke übertroffen, in Bludenz wird der heutige Tag mit +25.8 Grad sogar als Sommertag (Höchstwert von mehr als 25 Grad) in den Aufzeichnungen archiviert.
Höchstwerte des heutigen Mittwochs.Höchstwerte des heutigen Mittwochs.
Der Föhn macht es möglich
Schuld daran ist die derzeitige, wenngleich nicht außergewöhnlich kräftige Südföhnlage. Denn der Alpenraum liegt heute zwischen Sturmtief JADRANKA über der Nordsee und Hoch OTMAR über dem Schwarzen Meer in einer straffen, föhnigen Südströmung. Mit dieser gelangen aus Nordafrika sehr warme Luftmassen sowie auch mehrere Tonnen Saharastaub zu uns.
Die Wetterlage am Mittwoch – UWR, UBIMET
Warm, aber nichts Außergewöhnliches
Der Südföhn stellt besonders im Herbst keine Seltenheit in den Alpen dar. Daher sind solche Höchstwerte, wenngleich immer beeindruckend, noch weit entfernt von Rekorden. Als Beispiel kann Bludenz genommen werden: In der Tabelle sind alle in Bludenz gemessene Sommertage der letzten 12 Oktober-Tage (also vom 20. bis zum 31. Oktober) zwischen 2008 und 2019 gelistet:
Jahr
Tag
Höchstwert
2019
23.10.
+27.4°C
2013
22.10.
+26.3°C
2019
20.10.
+25.9°C
2020*
21.10.
+25.8°C
2013
28.10.
+25.4°C
2019
24.10.
+25.0°C
Wie man sieht: Sommertage sind keine Seltenheit in den letzten Jahren selbst im fortgeschrittenen Oktober. Am 22.10.2013 lag die Temperatur um 23 Uhr föhnbedingt sogar noch bei sommerlichen +24 Grad!
Ab morgen nimmt der Südföhn schon wieder ab, somit werden solche Spitzenwerte nicht mehr erreicht. Dennoch bleiben die Temperaturen vor allem in mittleren und hohen Lagen bis zum Wochenende auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. In den Niederungen muss man hingegen weiterhin mit Inversionen, Nebel und Hochnebel rechnen.
Titelbild: Tschagguns (Bludenz) bei föhnigem Herbstwetter – https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/
Als Indian Summer bezeichnet man eine trockene und milde Wetterperiode im späten Herbst auf dem nordamerikanischen Kontinent. Durch die immer kälteren Nächte nehmen die Blätter der verschiedenen Birken- und Ahornarten während des „Indian Summer“ die unterschiedlichsten Schattierungen von Rot, Orange und Gelb an.
WOW! One of the best foliage views this fall season seen from Lutsen, Minnesota. Photo courtesy of Myah Lytle. #Foliagepic.twitter.com/dSeuvMnqf4
Zum Höhepunkt dieser Zeit kann man die rötliche Färbung der Wälder sogar vom Weltraum aus beobachten, wie man im folgenden Bild des Satelliten NOAA-20 aus einer Höhe von etwa 830 km sieht.
Der Begriff stammt aus dem Süden Kanadas und dem Nordosten der USA, wobei die genaue Wortherkunft ungeklärt ist. Eine Theorie besagt, dass die Indianer diese Zeit zur Jagd oder Ernte genutzt hätten. Der Indian Summer wird in der Regel durch ausgedehnte Hochdruckgebiete entlang der amerikanischen Ostküste ausgelöst. Vor allem im Landesinneren gibt es in dieser Zeit zwar schont die ersten Nachtfröste, für die Menschen dort ist es aber die letzte milde Zeit vor einem oft langen und kalten Winter. Vergleichbar ist dieses Phänomen mit dem Goldenen Oktober in Zentraleuropa.
Die Großwetterlage über Europa hat sich seit dem Wochenende vollständig umgestellt. Gelangte am Wochenende noch kühle Luft arktischen Ursprungs in den Alpenraum, erfassen derzeit milde Luftmassen aus der entgegengesetzten Richtung das Land. Ein Teil dieser Luft stammt aus den Subtropen, so steigt die Nullgradgrenze am Mittwoch sogar gegen 4000 m an! Selbst auf den höchsten Bergen des Landes gibt es also zarte Plusgrade.
Bei föhnigem Südwind hat mittlerweile besonders in den Nordalpen starkes Tauwetter eingesetzt. Die Temperaturen sind hier seit vergangenem Wochenende um 15, teils sogar um 20 Grad angestiegen! Etwas geringer fallen die Unterschiede am Alpenhauptkamm und in den Südalpen aus, da hier im Stau der Alpen vergleichsweise kühle Luft zurückgeblieben ist.
Höchstwert am 18.10.
Höchstwert am 21.10.
Brunnenkogel, 3437 m
-6,4 Grad
4 Grad
Sonnblick, 3109 m
-5,9 Grad
2 Grad
Rudolfshütte, 2317 m
-3,3 Grad
8 Grad
Dachstein / Schladminger Gletscher, 2520 m
-6,2 Grad
11 Grad
Hahnenkamm / Ehrenbachhöhe, 1794 m
-0,7 Grad
15 Grad
Rax / Bergstation, 1547 m
-1,0 Grad
18 Grad
Kolomansberg, 1113 m
+3,0 Grad
20 Grad
Die milde Luft setzt sich bei föhnigem Wind auch in manchen Tallagen durch, so gibt es etwa im Walgau lokal spätsommerliche Höchstwerte um 25 Grad. In den Niederungen stellt sich allerdings gebietsweise eine Inversionswetterlage ein, somit halten sich in tiefen Lagen mitunter deutlich kühlere Luftmassen.
Föhn und milde Bodentemperaturen lassen dem Neuschnee keine Chance. Bild: foto-webcam.eu
Saharastaub
Mit der südwestlichen Strömung gelangt in der Höhe derzeit auch Saharastaub ins Land. Der Staub wirkt sich einerseits auf die Ausprägung der hochliegenden Wolken, andererseits auch auf die Fernsicht aus, so präsentiert sich der Himmel in den kommenden Tagen meist diesig. Vorerst ist kein Niederschlag in Sicht, am Freitag kann es mit Durchzug einer Warmfront bzw. am Abend mit Ankunft einer Kaltfront vor allem im Westen auch zu dünnen Ablagerungen kommen. Am Samstag verlagert sich die staubige Luft dann nach Südosten und im Alpenraum macht sich vergleichsweise klare atlantische Luft bemerkbar.
Über dem Atlantik herrscht derzeit rege Tiefdrucktätigkeit. Südlich des kräftigen Tiefdruckkomplexes IMKA über den Britischen Inseln vertieft sich in den kommenden Stunden Randtief JADRANKA.
Die Wetterlage am Mittwoch – UWR, UBIMET
JADRANKA verlagert sich am Mittwoch von der Biskaya bis zur Nordsee und erfasst dann am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag mit dessen Sturmfeld vor allem den Westen und Nordwesten Deutschlands.
Animation der Zugbahn von Randtief JADRANKA von Dienstag bis Donnerstag – ECMWF, UBIMET
Teils schwere Sturmböen bis 100 km/h
Besonders im Umfeld der Nordsee sind verbreitet Sturmböen von 70 bis 80 km/h einzuplanen. Im Küstenbereich und im Norden Schleswig-Holsteins sind sogar schwere Sturmböen bis 100 km/h möglich!
Vorhergesagte maximale Windböen am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag – UBIMET
Lage noch recht unsicher
Über die genaue Zugbahn und Stärke von Tief JADRANKA sind sich die Wetterberechnungen allerdings noch nicht einig. Zwar ist das Potential für ein markantes Sturmereignis mit schweren Sturmböen gegeben, viele Modelle rechnen aber mit einem schwächeren und nördlicher verlaufenden Tief. So ist die berechnete Wahrscheinlichkeit für mehr als 70 km/h (Bild links unten) an der Nordsee sehr hoch. Ob dann tatsächlich schwere Sturmböen bis 100 km/h auch dabei sein werden, ist noch nicht sicher (Bild rechts unten). Wir werden daher für unsere UWR-Warnungen noch abwarten und sie voraussichtlich zwischen Dienstagabend und Mittwochfrüh setzen.
Wahrscheinlichkeit für mehr als 70 ( links) und 100 (rechts) km/h Böen am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag – ECWMF, UBIMET
Sturmtief IMKA fegte über Irland
Die Auswirkungen von Sturmtief IMKA, das am heutigen Dienstag Irland überquert hat, waren vor allem in der Stadt Cork, an der Südküste zu spüren. Hier wurden schwere Sturmböen bis 110 km/h gemessen und durch die außergewöhnlich starke Sturmflut standen große Teile der Stadt stundenlang unter Wasser.
Die Wetterlage, die sich morgen etabliert und am Mittwoch ihren Höhepunkt findet, ist typisch für den Herbst und auf der Bodenwetterkarte des DWD für Mittwoch gut zu erkennen. Kräftige Tiefs tummeln sich zwischen Irland und Schweden, wir liegen dabei an deren Vorderseite in einer warmen Südwestströmung (roter Pfeil).
Die Großwetterlage am Mittwoch.
Die Folge ist Föhn an der Alpennordseite. Wie kräftig dieser Föhn ausfällt, kann man vereinfacht gesagt am Druckunterschied zwischen München und Bozen festmachen. Ist diese Differenz deutlich kleiner als 0 (sprich der Luftdruck in Südtirol höher als in Oberbayern), sind die Bedingungen für Föhn gegeben. Grundsätzlich gilt zudem: Je größer der Druckunterschied, desto stärker weht der Föhn. Im folgenden Diagramm kann man den Verlauf dieser Druckdifferenz gut nachverfolgen: Mit bis zu 9 Hektopascal herrscht am Mittwoch der größte Wert, dann pfeift auch der Föhn mit Böen bis zu 80 km/h durch die prädestinierten Täler der Nordalpen.
Verlauf der Luftdruckgegensätze im Alpenraum.
Der Föhn sorgt aber auch für ziemlich hohe Temperaturen von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark. Bereits am Dienstag sind dort 17 bis 20 Grad zu erwarten, zum Föhnhöhepunkt am Mittwoch dann sogar 20 bis 24 Grad (siehe orange Farbtöne in der Grafik)!
Die Höchstwerte am Mittwoch (zum Vergrößern Klicken bzw. Tippen).
Einen Wermutstropfen könnte es aber geben. Saharastaub ist nämlich auch in der Luft (siehe abschließende Grafik), sodass sich doch ein paar mehr Wolken bilden könnten, als die Wettermodelle derzeit berechnen. Dies hätte dann widerum einen negativen Einfluss auf die Höchsttemperaturen.
In den Tälern der Alpen kam es schon im Spätsommer und Frühherbst öfters zu Frühnebel, jetzt inmitten des Herbsts beginnt die Nebelsaison dann so richtig.
Typische Verteilung von Frühnebel
Nebel am Morgen gibt es in Österreich besonders häufig entlang von Mur und Mürz sowie in den Tal- und Beckenlagen Kärntens. Die Alpentäler sind generell anfälliger für Frühnebel als das Flach- und Hügelland. Hochnebel dagegen ist auch oft im östlichen Flachland ein Thema, inklusive Wien.
Temperaturunterschiede
Im Spätsommer und Herbst werden die Tage kürzer und die Nächte länger. Bei windstillen Verhältnissen und klaren Nächten kühlt die Luft stark ab und sammelt sich in den Tälern. Immer öfter bildet sich dort eine Art Kaltluftsee, indem es kühler ist als auf den umliegenden Hügeln und Bergen. Hinzu kommt, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit schnell vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist. Dadurch beginnt die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit zu kondensieren, also vom gasförmigen in den flüssigen Zustand überzugehen. Die daraus entstandenen, feinen Wassertröpfchen bezeichnen wir als Nebel.
Im Laufe des Herbstes werden Nebelfelder immer langlebiger und zäher, da die Sonne nicht mehr die nötige Energie liefert, um diese „wegzuheizen“. Die Kaltluftseen können sich dann oft von Tag zu Tag weiter ausdehnen, wodurch die Nebelwahrscheinlichkeit weiter ansteigt.
Wind und Nebel
Zur Nebelauflösung kommt es dann meist erst, wenn starker Wind die bodennahe Kaltluft „verbläst“. Häufig ist das im Zuge von Kaltfronten oder durch Föhn der Fall. Aber auch eine Wolkenschicht über dem Nebel reicht, damit sich die Nebelfelder lichten. Gerade der Wind ist auch der Grund, warum das Flachland in der Regel seltener von Nebel betroffen ist.
Zusammengefasst: Die Gründe, warum es im Spätsommer und Herbst häufiger in den Tälern nebelig ist, sind große Temperaturunterschiede zwischen bodennahen und höheren Luftschichten und das Fehlen von Wind.
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien und Osteuropa, dabei lagen die Temperaturen besonders im Bergland zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittel, wir berichteten darüber bereits hier. Der Tiefdruckeinfluss lässt am Sonntag aber nach: An der Alpennordseite überwiegen zwar noch die Wolken und vom Salzkammergut bis ins Mariazellerland fällt gelegentlich auch noch ein wenig Regen, im Tagesverlauf gibt es aber erste Auflockerungen. Die meisten Sonnenstunden sind im Süden und im Tiroler Oberland zu erwarten, dabei erreichen die Temperaturen 8 bis 15 Grad.
Mitteleuropa gerät zu Wochenbeginn unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches sich von den Britischen Inseln bis vor die Küste Portugals erstreckt. Im Alpenraum dreht die Strömung dabei auf West bis Südwest und ab Dienstag wird es in den Nordalpen föhnig. Zur Wochenmitte gelangen sogar Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Nullgradgrenze steigt gegen 4000 m an. Im Vergleich zu heute steigen die Temperaturen auf den Bergen bis Mittwoch um 15, in den Nordalpen bei Föhn wie etwa am Gaisberg auch bis zu 20 Grad an.
Mit der Umstellung der Wetterlage kann man sich in weiten Teilen des Landes auf deutlich mehr Sonnenschein als zuletzt freuen. Während am Montag im Nordosten zwar noch einige Wolken durchziehen, überwiegt im Westen bereits der Sonnenschein. Ab Dienstag ziehen dann nur noch ein paar harmlose, hochliegende Wolken durch, allerdings werden in den Niederungen gebietsweise Nebel und Hochnebel zum Thema. Besonders betroffen davon sind die Regionen vom Salzburger Seengebiet über den Donauraum bis ins Wald- und Weinviertel sowie die südlichen Becken.
In den Nordalpen 20 Grad und mehr
Die Temperaturen weisen kommende Woche große Unterschiede je nach Nebel und Sonne auf, so liegen die Höchstwerte am Dienstag zwischen 9 Grad in den länger nebeligen Regionen des Waldviertels und 19 Grad im föhnigen Walgau. Am Mittwoch wird es noch wärmer, in den Nordalpen kündigen sich verbreitet Höchstwerte über der 20-Grad-Marke an. Von Vorarlberg bis Salzburg sind dabei lokal sogar spätsommerliche Spitzenwerte von bis zu 24 Grad in Sicht. Deutlich kühler bleibt es allerdings bei teils zähem Hochnebel im Nordosten des Landes.
Modellveregleich der Höchstwerte von Samstag und Mittwoch (zum Vergrößern auf das Bild klicken),
Nach derzeitigem Stand präsentiert sich auch die zweite Wochenhälfte von seiner milden Seite, die Temperaturen gehen dabei nur geringfügig zurück. Der Schnee auf den Bergen wird in mittleren Höhenlagen also besonders in den Föhnschneisen sowie generell auf Südhängen bald wieder weg sein.
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien bzw. Osteuropa. Mit einer nördlichen Strömung wurden dabei für die Jahreszeit sehr kühle Luftmassen herangeführt und die Temperaturen liegen seit vergangenem Sonntag österreichweit 3 bis 4 Grad unterhalb des klimatologischen Mittels.
Der Tag mit der österreichweit absolut größten Abweichung war der 12. Oktober, als aus Süden ein Vb-Tief namens GISELA aufzog. Auf den Bergen lagen die Temperaturen teils sogar um 8 Grad tiefer als zu der Jahreszeit üblich.
Min. & max. Temperaturabweichungen am 12.10. (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Milder Monatsbeginn im Osten
Der Oktober hat im Osten Österreichs allerdings sehr mild begonnen, so gab es etwa am 3. vergleichbare positive Temperaturabweichungen. Besonders von der Eisenwurzen über das Tullnerfeld bis ins Weinviertel lagen die Temperaturen teils sogar 8 bis 9 Grad über dem Mittel, dabei wurden Tageshöchstwerte um 25 Grad erreicht.
Temperaturabweichungen am 3.10.2020 (zum Vergrößern auf das Bild klicken),
Zweigeteilt
In Summe war der Monat bislang besonders auf den Bergen im Westen deutlich zu kühl, hier liegen die Abweichungen um -3 K zum klimatologischen Mittel und auch in den Tälern war es 1 bis 2 Grad kühler als üblich. Im Osten lagen die Temperaturen in Summe dagegen knapp über dem Mittel, so liegen die Abweichungen zwischen +0.5 und +1.5 K. In Summe war der Monat in Österreich bislang also leicht zu kühl mit etwa -0.5 K zum Mittel.
Temperaturabweichungen vom 1. bis 16.10.2020 (zum Vergrößern auf das Bild klicken),
Kommende Woche sind allerdings besonders auf den Bergen deutlich überdurchschnittliche Temperaturen in Sicht, somit wird die letzte Woche entscheiden, ob der Monat am Ende zu kühl oder zu mild abschließen wird.
Bereits jetzt steht fest, dass der Oktober im Osten Österreichs ungewöhnlich nass abschließen wird. Das Monatssoll wurde hier schon deutlich überschritten, mancherorts ist in der ersten Oktoberhälfte sogar dreimal soviel Regen gefallen, wie im klimatologischen Mittel im gesamten Monat zu erwarten ist! Auch im Süden wurde das Soll bereits übertroffen, von Vorarlberg bis Oberösterreich sind die Werte bis dato recht durchschnittlich.
Das Vb-Tief GISELA hat Mitte der Woche besonders von der Oberlausitz bis zum Erzgebirge sowie im östlichen Harzvorland für ergiebige Regenmengen von teils über 50 Liter pro Quadratmeter gesorgt. Mit einer nordöstlichen Strömung wurden zudem verbreitet kühle Luftmassen aus Skandinavien herangeführt.
Die Temperaturen liegen derzeit meist unterhalb des langjährigen Mittels und auch am Wochenende ist noch keine nennenswerte Änderung in Sicht. So liegen die Höchstwerte am Samstag zwischen 7 Grad am Alpenrand bzw. im östlichen Mittelgebirge bei leichtem Regen und 13 Grad im Norden bei zeitweiligem Sonnenschein. Die meisten Sonnenstunden gibt es an der Nordsee. Am Sonntag fällt im Norden vorübergehend etwas Regen, ein paar Sonnenstunden gibt es einerseits im Ostseeumfeld, anderseits auch im Südwesten. Die Temperaturen erreichen 8 bis 14 Grad.
Südwestlage mit zweigeteiltem Wetter
Kommende Woche etabliert sich über dem Ostatlantik ein Tiefdruckgebiet und die Strömung in Deutschland dreht auf Südwest. Damit gelangen allmählich wieder milde Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Temperaturen steigen besonders im Süden sowie in weiterer Folge auch im Osten deutlich an. Am Dienstag gibt es im Südwesten bereits Temperaturen bis zu 19 Grad, etwas kühler bleibt es dagegen noch im Westen und Norden. Am Mittwoch sind im Breisgau und am Alpenrand sogar spätsommerliche Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad in Sicht.
Von der Eifel über Niedersachsen bis zur Nord- und Ostsee gestaltet sich das Wetter voraussichtlich wechselhaft mit zeitweiligem Regen, auch hier geht es mit den Temperaturen tendenziell bergauf.
Vor allem südlich der Mittelgebirge steigt allerdings in den kommenden Tagen in den prädestinierten Niederungen die Nebelwahrscheinlichkeit an, das den freundlichen Eindruck mitunter dämpfen kann.
Am Donnerstag in der Früh gab es in der Lagune von Venedig im Zuge eines Gewitters einen Tornado.
Satellitenbild von Donnerstagfrüh mit Blitzentladungen
Der Tornado entstand über der noch relativ warmen Adria, war also zunächst eine Wasserhose. Die Wasserhose zog dann über das Land und brachte ein paar größere Schäden. In diesem Video erkennt man gut die Zugbahn des Tornados:
Hier ein Video über die entstandenen Schäden:
Regen und Schnee in Österreich
Das Italientief steuert auch wieder feuchte Luft nach Österreich. Im Süden des Landes regnet es schon seit ein paar Stunden und der Niederschlag breitet sich über Nacht nach Norden aus. Auch Schnee ist in höheren Tallagen wieder ein Thema, so schneit es derzeit in Kärnten stellenweise bis auf 600 m. Wie z.B. hier in Bad Bleiberg:
Schneefall in Bad Bleiberg (https://badbleiberg.it-wms.com/)
Am Freitag zieht ein Randtief von FÖLKE über den Osten von Österreich in die Slowakei. Somit dreht die Strömung von Süd auf Nord und besonders entlang der Alpennordseite und im Osten regnet es wieder verbreitet. Die Schneefallgrenze pendelt dabei zwischen 1000 und 1200 m. Am Wochenende lässt der Tiefdruckeinfluss dann langsam nach, am freundlichsten wird es leebedingt im Süden von Österreich.
Satellitenbild vom 14.10.2020, 11:20 Uhr mit Tief GISELA über Polen und den zwei wettertechnisch höchst unterschiedlichen Regionen in Österreich @ UBIMET
Seit mehr als 30 Stunden regnet es inzwischen ohne Unterbrechung in Wien, das kommt nicht allzu häufig vor. Ein typischer Landregen also. Interessant ist dabei auch die Verteilung der Niederschlagsmengen im Stadtgebiet. Sieht man mal von den 9 l/m² in Stammersdorf ab, welche verdächtig falsch erscheinen, so ergibt sich ein schöner Unterschied zwischen dem Südosten und dem Nordwesten. Während also von Oberlaa über Schwechat bis Groß-Enzersdorf 15-20 l/m² innerhalb von 24 Stunden gefallen sind, hat es im Wienerwald über 50 l/m² geregnet und in weiten Teilen des Zentrums 30 bis 40 l/m². Ursache hierfür ist die Orographie.
Gemessene Regenmengen über 24 Stunden bis Donnerstag, 10 Uhr @ UBIMET
Im Süden, aber gerade auch im Osten von Österreich hat es damit schon äußerst viel in dieser ersten Oktoberhälfte geregnet. Vom Weinviertel bis ins Mittelburgenland ist bereits jetzt die zwei- bis dreifache Menge an Regen eines durchschnittlichen Oktobers gefallen:
Anteil des bis zum 14.10.2020 gefallenen Niederchlags am klimatologischen Monatsniederschlag vom Oktober @ UBIMET
Am Donnerstag folgt schon das nächste Tief namens FOELKE von Italien her. Folglich verdichten sich aus Süden neuerlich die Wolken und im Tagesverlauf breitet sich Regen auf weite Teile Österreichs aus. Am Freitag bleibt es meist grau und nass, nur im Süden klingt der Regen ab. Die Temperaturen bleiben auf einem bescheidenen Niveau, mehr als 3 bis 13 Grad gibt es nicht. Normalerweise belaufen sich die Höchstwerte jetzt zur Mitte des Monats in den Landeshauptstädten auf 15 oder 16 Grad, der nachfolgenden Tabelle kann man die folglich zu erwartende Abweichung bei den Höchsttemperaturen am Freitag entnehmen:
Stadt
Höchstwert am Freitag
Höchstwert an einem 16. Oktober im langjährigen Mittel (1981 – 2020)
Abweichung
Wien
8 Grad
15 Grad
-7 Grad
St. Pölten
8 Grad
15 Grad
-7 Grad
Eisenstadt
9 Grad
16 Grad
-7 Grad
Linz
9 Grad
15 Grad
-6 Grad
Graz
11 Grad
16 Grad
-5 Grad
Klagenfurt
10 Grad
15 Grad
-5 Grad
Salzburg
9 Grad
16 Grad
-7 Grad
Innsbruck
9 Grad
16 Grad
-7 Grad
Bregenz
9 Grad
15 Grad
-6 Grad
Noch hält der Oktober bei einem knappen Plus, die milden ersten Tage des Monats machen sich hier noch bemerkbar. Die aktuelle Temperaturabweichung von +0,2 Grad wird sich aber in den nächsten Tagen ins Minus kehren.
Am Wochenende wenig Änderung
Auch das Wochenende steht im Zeichen von tiefem Luftdruck, das Tief verlagert sich im Vergleich zum Donnerstag von Italien Richtung Ungarn. Die Folge: Weiterhin viele Wolken, berechtigte Hoffnungen auf zeitweiligen Sonnenschein darf sich der Südwesten machen. Auch Regen bleibt ein Thema, in erster Linie an der Alpennordseite.
Licht am Ende des Tunnels
Die Großwetterlage dürfte sich nach derzeitigem Stand erst zu Beginn der kommenden Woche grundlegend umstellen. Ein kräftiges Tief platziert sich dann über dem Ostatlantik, der Alpenraum gerät demzufolge an dessen Vorderseite in eine zunehmend föhnige Südwestströmung. Die Temperaturen nähern sich zumindest wieder den jahreszeitlichen Normalwerten, mit Föhnunterstützung sind an der Alpennordseite im Laufe der Woche sogar noch einmal rund 20 Grad möglich.
Titelbild: Webcambild Wien @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien/
Derzeit befindet sich Tief GISELA noch zwischen Süditalien und Griechenland. Am Dienstag verlagert sich das Tief aber rasch nach Norden und kommt dann am Mittwoch unter Verstärkung über Südpolen zum liegen. Hier eine Animation der Zugbahn des Tiefs bis Donnerstagmittag (auf das Bild klicken um die Animation zu starten):
Zugbahn des Tiefs GISELA von Montagabend bis Donnerstagmittag (auf das Bild klicken um die Animation zu starten) – ECMWF, UBIMET
Starkregen im Osten
Das Frontensystem des Tiefs erfasst somit am Mittwoch den Osten des Landes. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt dabei aus heutiger Sicht von Vorpommern über Brandenburg und Berlin bis nach Sachsen: Hier sind verbreitet 20 bis 40 l/m² binnen 24 Stunden zu erwarten. Vor allem im Bereich des Erzgebirges sind aber lokal bis zu 50 l/m² durchaus möglich.
Prognose der akkumulierten Niederschlagsmengen für den Mittwoch – UBIMET
Teils schwere Sturmböen im Nordosten
Die prognostizierte Zugbahn des Tiefs sorgt am Mittwoch zudem für eine Intensivierung der Druckgegensätze zwischen GISELA und einem kräftigen Hochdruckgebiet über der Nordatlantik. Somit sind in der Nordhälfte des Landes am Mittwoch teils stürmische Böen zwischen 60 und 80 km/h einzuplanen. Im Bereich der Ostsee und vor allem rund um Rügen sind lokal auch teils schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h aus Nordost möglich!
Prognose der maximalen Windböen für den Mittwoch – UBIMET
Sturmflut an der Ostsee
Neben Starkregen und Sturmböen ist am Mittwoch und Donnerstag auch eine nennenswerte Sturmflut für die Ostsee in Sicht. Durch die anhaltende, starke Nordostströmung über der Ostsee wird viel Wasser an die deutschen Küste gedrückt. Laut Vorhersagen des BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) werden die Pegelstände vor allem im äußersten Nordosten auf 100 bis 130 cm über dem mittleren Wasserstand steigen, was lokal (z.B. in Greifswald) für eine „mittlere Sturmflut“ reicht. Noch dazu sind verbreitet Wellen von 4 bis 6 m in Sicht.
Wasserstandsvorhersage östlich der Insel Rügen – BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.htmlWasserstandsvorhersage westlich der Insel Rügen – BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html
Titelbild: Sturmflut in Deutschland – pixabay.com / Wickedgood
Am Sonntag zog ein Tief von Italien über Ostösterreich nach Norden und sorgte im Süden und Osten für reichlich Niederschlag. Lokal kamen in nur wenigen Stunden über 50 l/m² zusammen.
Die Kombination aus starkem Niederschlag und kühler Luft drückte die Schneefallgrenze stellenweise auf 600 bis 400 m hinunter. Richtig winterlich wurde es für ein paar Stunden auf den Passstraßen von Kärnten bis Niederösterreich.
Tief GISELA sorgt für neuen Regen
Derzeit liegt Tief GISELA noch über dem Süden von Italien, wandert aber über Nacht nach Griechenland und Bulgarien. Von dort verlagert sich das Tief am Dienstag weiter über Ungarn nach Südpolen und führt sehr feuchte Mittelmeerluft nach Mitteleuropa. Somit setzt am Dienstag von Osten her wieder Regen ein, der besonders in Niederösterreich und Wien wieder ergiebig ausfällt.
Besonders in den niederösterreichischen Voralpen sowie im Norden des Wein- und Waldviertels kommen bis Mittwochmittag 30-50 l/m² zusammen. Dabei schwankt die Schneefallgrenze meist zwischen 700 und 1000 m, oberhalb kommen wieder einige Zentimeter Neuschnee hinzu.
Geht unbeständig weiter
Am Mittwochnachmittag schwächt sich das Tief über Polen merklich ab und somit geht auch der kräftige Regen zu Ende. Nach einer kurzen Pause nähert sich im Laufe des Donnerstags wieder ein Italientief dem Ostalpenraum an. Ob dieses Tief aber neuerlich für größere Regenmengen sorgt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist aber, dass es in dieser Woche zu kühl und trüb weiter geht.
Viel Regen ist heute vor allem im Süden zusammengekommen. Dabei ist die Schneefallgrenze mit einfließender Kaltluft aus Norden allmählich auf 900 bis 600 m abgesunken (mehr Infos hier: Viel Regen und Schnee im Süden und Osten).
Bemerkenswert war aber auch der Temperatursturz am Wochenende. Im Osten und Süden wurden am gestrigen Samstag noch frühherbstliche 16 bis 21 Grad erreicht. Am heutigen Sonntag lagen die Höchstwerte nur noch zwischen 4 und 13 Grad! Auf das folgende Bild klicken, um die Animation zu starten:
Vergleich der Temperaturmaxima zwischen Samstag 10.10. und Sonntag 11.10. (zum Vergrößern und Animieren klicken) – UBIMET
Noch spannender ist aber der 24-stündige Temperaturrückgang zwischen 16 Uhr am Samstag und 16 Uhr am Sonntag in Kärnten:
Ort
Samstag 16 Uhr
Sonntag 16 Uhr
Differenz
Bad Eisenkappel
+17.0°C
+0.6°C
-16.4°C
Villach – Süd
+18.8°C
+2.6°C
-16.2°C
Ferlach
+18.0°C
+2.1°C
-15.9°C
Villach – Stadt
+18.8°C
+3.2°C
-15.6°C
Arriach
+15.0°C
+0.1°C
-14.9°C
Titelbild: Webcambild aus Bad Eisenkappel (Kärnten) – https://www.bad-eisenkappel.info/sonstiges/webcams/hauptplatz-bad-eisenkappel.html
In den vergangenen Stunden regnete es von Tirol über Salzburg bis nach Kärnten verbreitet, dabei lag der Schwerpunkt im Süden von Osttirol und Oberkärnten.
Die Schneefallgrenze pendelte dabei meist zwischen 1100 und 1400 m, viel Neuschnee gab es dabei mit bis zu 40 cm von den Lienzer Dolomiten bis zu den Hohen Tauern.
Schnee bis auf 900 m in Kärnten
Am Nachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt langsam ostwärts und liegt in Unterkärnten un dem Westen der Steiermark. Durch den starken regen sinkt die Schneefallgrenze teilweise bis auf 900 m. So fallen dicke Flocken etwa in Bad Bleiberg oder Arriach.
Webcam oberhalb von ArriachAm Loiblpass gibt es schon eine Schneefahrbahn
In der Nacht starker Regen und Schneefall im Osten
In der Nacht auf Montag sorgt dann das nach Norden ziehende Randtief von der südlichen Steiermark und dem Burgenland über den Wechsel bis ins Weinviertel für ergiebigen Regen von rund 30 l/m² in nur wenigen Stunden.
Niederschlagsprognose bis Montagmittag
Dabei sinkt die Schneefallgrenze in Kärnten der Obersteiermark un in den Salzburger Gebirgsgauen teilweise bis auf 700 m ab. Somit kann es in der Nacht z.B. auch über den Semmering kurzzeitig winterlich werden. Am Montag selbst klingen Regen und Schneefall von Süden her dann bald ab.
Ob ruhiges Herbstwetter, Föhnstürme oder auch Wintereinbrüche, im Oktober ist alles möglich. So ist es auch wenig verwunderlich, dass der Oktober vielerorts die ersten Nächte mit Luft- und Bodenfrost bringt. In Mittelgebirgslagen oberhalb von 1.000 bis 1.300 Meter bringt der Oktober zudem häufig eine erste dünne Schneedecke. Selten kann es sogar schon vorkommen, dass selbst in tiefen Lagen erster Schnee fällt.
Schneehäufigkeit im Oktober
Die Häufigkeit von Schneefall im Oktober hängt stark von der Seehöhe ab. Am Arlberg gibt es fast jedes Jahr eine dünne Schneedecke im Oktober, aber auch im Außerfern, im Lungau oder in Mariazell kommt das statistisch gesehen immerhin alle zwei Jahre vor. In den größeren Tälern wie dem Unterinntal oder dem Murtal gibt es eine dünne Schneedecke dagegen nur alle 5 bis 10 Jahre. Entlang der Donau ist Schnee im Oktober hingegen ein äußerst ungewöhnliches Ereignis und kommt etwa nur alle 50 Jahre vor.
Markante Ereignisse
Allein in den letzten 15 Jahren gab es mehrmals heftige Wintereinbrüche im Oktober. So fielen beispielsweise am 14. Oktober 2009 rund 30 cm Neuschnee in Seefeld, 20 cm in Turnau und 10 cm in Mariazell. Noch heftiger verlief der Wintereinbruch am 10. Oktober 2013 im Westen Österreichs, als in Seefeld und Patsch bis zu 50 cm Neuschnee fielen und es selbst in Innsbruck etwa 15 cm Nassschnee gab.
In Wien wurde im Oktober bislang zweimal eine Schneedecke gemessen: am 30.10.1940 sowie am 24.10.2003. Eine unterbrochene, dünne Schneedecke gab es in den westlichen Randbezirken aber auch am 28.10.2012.
DELTA ist als Hurrikan der Kategorie 2 auf Louisiana getroffen, zunehmende Scherung und kühlere Wassertemperaturen haben vor dem Landgang noch zu einer Abschwächung des gesamten Systems geführt. Dennoch kam es zu Böen bis zu 160 km/h und verbreitet zu Niederschlagsmengen von 350 bis 400 l/m². Zu den daraus resultierenden Überschwemmungen gesellte sich eine bis zu 3 m hohe Sturmflut. Die Region ist relativ dünn besiedelt. Dennoch wurden aus dem Südwesten von Texas über Louisiana bis in den Südwesten von Mississippi fast eine halbe Million Stromausfälle gemeldet.
#Delta is 5th #hurricane to make landfall in continental US (CONUS) this year, along with Hanna, Isaias, Laura & Sally. This is the most CONUS hurricane landfalls in a single Atlantic #hurricane season since 2005, when Cindy, Dennis, Katrina, Rita and Wilma made CONUS landfall. pic.twitter.com/mZSHPEED3R
Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet in Triest die Barcolana statt. Es handelt sich um die größte Segelregatta weltweit: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde im Jahr 2018 mit 2.689 Teilnehmerbooten sogar ein neuer Rekord aufgestellt und die Barcolana wurde im „Guinness Buch der Rekorde“ als größte Segelregatta der Welt aufgenommen. Die Teilnehmer werden je nach Bootsgröße in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, sowohl Profis als auch Hobby-Segler starten allerdings gleichzeitig. Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1969 statt. Heuer haben sich bislang knapp über 1.400 Boote angemeldet, also etwas weniger als sonst, was in erster Linie mit der Corona-Situation sowie dem prognostizierten Wetter zusammenhängt.
UPDATE Sonntag, 8 Uhr: Die Regatta wird aufgrund der Witterung kurzfristig abgesagt.
Die zu bewältigende Strecke am Sonntag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).
Nasskalt und stürmisch
Zur Barcolana präsentiert sich das Wetter heuer von seiner nasskalten und zunehmend stürmischen Seite. Ein Tief über Norditalien sorgt nämlich für dichte Wolken und teils kräftigen Regen, dazu kommt in den Morgen- und Vormittagsstunden zunehmend stürmische Bora auf. Für viele Teilnehmer dürfte der Wind durchaus problematisch ausfallen, so muss man zum Ende der Regatta sogar mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 20 kt und Sturmböen um 40 kt (ca 75 km/h) rechnen. Am Nachmittag legt der Wind noch etwas zu, dann sind auch schwere Sturmböen zu erwarten. Die Temperaturen liegen am Vormittag bei knapp 14 Grad und gehen im Tagesverlauf weiter zurück, am Abend gibt es nur noch 10 Grad. Die Regatta wird in der Regel als Livestream im Internet übertragen.
Der bekannteste Wind in Triest ist die Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Wind aus nordöstlicher Richtung, der je nach Wetterlage an der Adriaküste zwischen Triest, Kroatien und Montenegro auftritt. Besonders im Winter ist er meist schneidend kalt und erreicht in Böen sogar Orkanstärke. Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Typen klassifiziert: Die „dunkle“ bzw. „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch ein Tief über dem Mittelmeerraum ausgelöst und wird von Regen oder manchmal auch Schnee begleitet, die „helle“ bzw. „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen in erster Linie durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei meist wolkenlosen Bedingungen auf. Die Barcolana hatte bereits mehrmals mit der Bora zu kämpfen, wie beispielsweise auch im Jahr 2000, als zahlreiche Teilnehmer nicht das Ziel erreichen konnten. Durchschnittlich kam es im Zeitraum von 1994 bis 2018 in 42% der Fälle zu Bora, während bei etwa jeder vierten Regatta nahezu Windstille herrschte. Heuer steht also mal wieder schwarze Bora an, vergangenes Jahr musste die Regatta dagegen verkürzt werden, da nahezu Windstille herrschte, siehe auch hier.
Eeeeeee chiudiamo a 1424 iscritti! 😍
In corso ancora una serie di controlli ma questo risulta essere il dato ufficiale a una settimana esatta dalla regata.
Tenetevi forte, #Barcolana52 is coming! ⛵️💙 pic.twitter.com/6NeRxzgqcA
Herbstliche Landschaft im Berchtesgadener Land knapp hinter der Grenze @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/vorderloiplsau/
Auf dem Satellitenbild von 10:45 Uhr ist die Kaltfront des Tiefs ESTHER schön über Deutschland zu erkennen, auch in Vorarlberg und im Außerfern regnet es schon. Sonst scheint noch gebietsweise die Sonne, die Schleierwolken im Osten werden allmählich dünner. Im Tagesverlauf kommt die Front weiter voran, Wolken und Regen kommen nahezu überall auf.
Satellitenbild vom Samstag, 10:45 Uhr @ EUMETSAT, UBIMET
Im Süden und Südosten sind heute nochmal bis zu 21 Grad zu erwarten, morgen hingegen sind hier Dauerregen und teils auch Schnee ein Thema. Die Temperaturen liegen dann zur Mittagszeit um mehr als 10 Grad niedriger als noch heute:
Differenz der Mittagstemperatur vom Sonntag gegenüber Samstag @ ECMWF, UBIMET
In der neuen Woche liegen die Tageshöchstwerte im Schnitt häufig um 10 Grad. Das ist nicht nur kälter als zuletzt, sondern auch kälter als für diese Jahreszeit üblich – gemäß Klimamittel von 1981 bis 2010 liegen die Höchstwerte an einem 12.10. zwischen 15 und 17 Grad:
Am gestrigen Donnerstag haben wir bereits ausführlich über die sich anbahnende Umstellung der Wetterlage berichtet, siehe hier. An den Prognosen hat sich derweil nicht allzu viel geändert: Während der Süden und Osten am Samstag noch einmal Sonne und bis zu 21 Grad sehen, kommt von Nordwesten her die Kaltfront mit schauerartigem Regen auf. In der Nacht verstärkt sich der Regen zudem im Süden und mit der einfließenden Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze generell bis auf 1000 bis 800 m. Am Sonntag regnet und schneit es im Süden zeitweise kräftig, durch die so genannte Niederschlagskühlung kann es in manchen Tälern jedoch auch deutlich tiefer als 800 m schneien. Speziell im Bereich der Tauern und in Kärnten kann die Schneefallgrenze zeitweise gegen 500 m absinken, somit kann es vorübergehend auch in den Tälern Oberkärntens und der Karawanken eine dünne Schneedecke geben.
Regen und Schnee
Nachfolgend sieht man zunächst die reine prognostizierte Niederschlagsmenge für das gesamte Ereignis bis Montagmorgen, sie umfasst also sowohl Regen, als auch Schnee. Insbesondere vom Brenner bis ins Mariazellerland und zur Koralpe deuten sich also markante Mengen über 30 l/m² an, im typischen Südstau von den Karnischen Alpen und Karawanken bis zu den Hohen Tauern werden es auch über 50 l/m²:
Prognose der aufsummierten Niederschlagsmenge von Samstagmorgen bis Montagmorgen @ UBIMET
Durch die sinkende Schneefallgrenze wird jedoch nur ein Teil davon in den Bächen und Flüssen bzw. in den tiefsten Lagen landen, im Bergland bleibt ein Großteil des Wassers als Schnee gebunden. Nachfolgend dazu die Prognose der aufsummierten Neuschneemenge:
Prognose der aufsummierten Neuschneemenge von Samstagabend bis Montagmorgen @ UBIMET
Niederschlagsabkühlung
Man erkennt: In einigen Tälern besonders im Süden wird kein Neuschnee simuliert, weil die Temperaturen in den tiefen Höhenlagen laut Modellberechnungen zu warm für eine Schneeakkumulation sind. Dennoch kann es auch hier am Sonntag mancherorts bis runter schneien und vorübergehend sogar eine geringe Akkumulation geben: Entscheidend für das markante Absinken der Schneefallgrenze ist die sog. Niederschlagskühlung. Bei diesem Prozess wird die Luft vor Ort durch das Schmelzen der Schneeflocken nach und nach auf 0 Grad abgekühlt. Entscheidend dafür sind folgende Faktoren:
Anhaltende und starke Niederschläge (als Faustregel mind. 2 mm pro Stunde)
Windschwache Verhältnisse, damit der Wind die gekühlte Luft nicht mit der ursprünglich milderen Luftmasse vermischt
Enge Tallagen, da hier wesentlich weniger Luft abgekühlt werden muss als beispielsweise über der gleichen Grundfläche im Flachland. Je enger das Tal, desto effektiver die Niederschlagsabkühlung!
Wenn der Niederschlag lange genug anhält, sinkt die Temperatur in den Tälern proportional zur Niederschlagsintensität gegen 0 Grad ab und gleichzeitig geht der Regen auch am Talboden in reinen Schneefall über. Ab diesem Moment ist keine weitere Abkühlung mehr möglich und die Temperatur bleibt konstant bei 0 Grad oder ganz knapp darüber, bis der Niederschlag wieder nachlässt. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von isothermen Schneefall, da die Temperatur vom Talniveau manchmal sogar bis in Höhenlagen um 2000 m konstant bei 0 Grad liegt (was oft einem Höhenunterschied von mehr als 1000 Metern entspricht!).
Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für ruhiges Herbstwetter in Österreich, dabei steigen die Temperaturen am Freitag bei zeitweiligem Sonnenschein auf bis zu 22 Grad. Im Tagesverlauf ziehen besonders im Westen ausgedehnte, hochliegende Wolken auf, es bleibt aber überall trocken.
Am Freitag gibt es nochmals milde Höchstwerte bis 22 Grad.
Bereits am Samstag nimmt der Tiefdruckeinfluss jedoch wieder zu, so greift im Tagesverlauf die Kaltfront eines Nordseetiefs namens ESTHER auf den Alpenraum über. Mit dem Vorstoß der kalten Luftmassen in den Mittelmeerraum bildet sich am Samstagabend ein Tief über Oberitalien. Am Sonntag gelangen sehr feuchte Luftmassen ins Land und die Schneefallgrenze sinkt im Bereich der Tauern und in Kärnten bis in manche Tallagen.
Der Samstag startet im Großteil des Landes noch mit einem Mix aus Sonne, ausgedehnten Wolken und lokalen Nebelfeldern. In Vorarlberg ziehen dagegen schon in der Früh dichte Wolken und Regenschauer einer Kaltfront auf. Im weiteren Verlauf kommt die Front nach Osten voran und erfasst bis zum Nachmittag auch Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Am längsten sonnig bleibt es im Südosten, zum Abend hin nimmt die Schauerneigung dann auch hier zu. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen bereits gegen 1300 m ab, die Höchstwerte liegen zwischen 9 Grad im Bregenzerwald und 21 Grad im Südosten.
Im Westen kühlt es bereits am Samstag spürbar ab.
Regen und Schnee am Sonntag
Am Sonntag regnet es besonders in Kärnten, Salzburg und der Steiermark von der Früh weg häufig und zeitweise kräftig. Schnee fällt zunächst oberhalb von 800 bis 1100 m, im Tagesverlauf schneit es besonders im Bereich der Tauern und in Kärnten zeitweise bis in manche Täler. Selbst in Lagen um 500 m ist in Kärnten vorübergehend Schneeregen möglich. Ein paar Zentimeter Nassschnee sind vor allem in den Karawanken sowie generell im zentralen und südlichen Bergland in Lagen ab etwa 800 m aufwärts zu erwarten.
Auch im Osten regnet es in der zweiten Tageshälfte wieder häufig, nur wenig Regen fällt dagegen in Vorarlberg sowie vom Inn- bis ins Obere Waldviertel. Die Temperaturen erreichen bei teils lebhaftem Nordwestwind maximal 3 bis 11 Grad. Von den Zillertaler Alpen über die Tauern bis zu den Gurktaler Alpen kommen oberhalb von knapp 2000 m rund 20 bis 30, in den Hochlagen der Steiner und Julischen Alpen sowie der Hohen Tauern teils auch über 40 cm Schnee zusammen.
Kühler Start in die neue Woche
Unter überwiegendem Tiefdruckeinfluss setzt sich der unbeständige Wettercharakter in Mitteleuropa kommende Woche fort und die Temperaturen verbleiben vorerst unterhalb des langjährigen Mittels. Der Montag verläuft bei einem Mix aus vielen Wolken und nur vereinzelten Schauern im Bergland aber überwiegend trocken.
Der Sturm Delta entwickelte sich am Dienstag im karibischen Meer in rekordverdächtiger Geschwindigkeit von einem tropischen Tief zu einem Hurrikan der Kategorie 4. Auf seinem Weg nach Nordosten traf er zu Mittag auf die beliebte mexikanische Urlaubsmetropole Cancun auf der Halbinsel Yucatan. Beim Landgang hatte Delta noch die stärke eines Hurrikans der Stufe 2, dass bedeutet Windgeschwindigkeiten bis zu 170 km/h!
NEW: enhanced damage south strip of Cancun where easterly eye wall winds funneled between the large hotels. Major structural damage within these zones of funneling winds from Category 2 Hurricane #Delta that just made landfall south of Cancun @RadarOmega_WXpic.twitter.com/QW5MSQV2Uj
Nach dem kurzen Landgang auf Yucatan gelangt Hurrikan Delta bald wieder in den Golf von Mexiko über 30 Grad warmes Meerwasser. Dadurch kann er sich nach den derzeitigen Prognosen wieder zu einem Hurrikan der Stufe 4 oder sogar 5 verstärken. Hier ein Video zur wahrscheinlichsten Zugbahn von Delta:
Am Freitag trifft Delta dann als äußerst gefährlicher Hurrikan der Stufe 3 oder 4 auf die Grenzregion zwischen Texas und Louisiana. Damit trifft es auf die gleiche Region, die Ende August schon durch Hurrikan Laura (Kategorie 4) verwüstet wurde. Dabei sind Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h, eine meterhohe Flutwelle sowie enorme Regenmengen zu befürchten.
Ungewöhnliche Hurrikansaison
Delta ist bereits der 25. Tropensturm im Atlantik in dieser Saison und dazu auch nach Laura der stärkste. So spät im Jahr wurde in dieser Region noch kein Hurrikan mit solch einer Stärke registriert.
2020 Atlantic Hurricane Season keeping with the tradition of churning up storms in groups. We now have TS Delta in the Caribbean: the 25th named storm of the year … just 3 shy of the year-total record of 28 set in 2005.
Im Durchschnitt gibt es 12 Hurrikans pro Saison, doch 2020 steuert auf einen Rekord zu. Bisher gab es nur im Jahr 2005 mit insgesamt 28 Tropenstürme noch mehr. Allerdings ist davon auszugehen, dass in den verbleibenden zwei Monaten dieser Rekord ins Wanken gerät.
Ein Blick auf das Satellitenbild von heute Mittag gibt schon mal einen ersten Eindruck von der aktuellen Wetterlage. Das geschulte Auge erkennt dabei noch das Frontensystem, das uns am vergangen Samstag besonders im Osten des Landes mit Gewittern beeinträchtigt hat. Inzwischen liegt dieses über Osteuropa.
Satbild 14 Uhr, 06.10.2020 – Quelle: EUMETSAT
Über Westeuropa sickern hingegen derzeit kalte Luftmassen in den höheren Schichten ein, die dort heute für gewittrige Schauer sorgten. Zu erkennen ist dies an der zellularen Wolkenstruktur über den Britischen Inseln, Frankreich und Deutschland.
Zwischen den Fronten
… lag heute Österreich. Besonders der Osten bekam dabei einige Sonnenstunden ab,
… weshalb die Temperaturen im Osten auch wieder Werte über 20 Grad erreichten. Je weiter man nach Westen kam, umso dichter wurden die Wolken und auch die Temperaturen niedriger. Folgende Tabelle gibt die Maxima des heutigen Tages in den einzelnen Bundesländern wieder:
Temperaturmaxima, 06.10.2020
Unbeständige Nacht
In der Nacht werden die Wolken aber überall dichter. Eine über das Land ziehende Kaltfront bringt in weiterer Folge überall Schauer. Auch der Mittwoch verläuft landesweit unbeständig, besonders im Süden unter leichtem Föhneinfluss hingegen noch am beständigsten. Der Tiefdruckeinfluss lässt zum Abend hin aber wieder nach, die Kaltfront zieht nach Osten ab und von Westen greift ein Hochdruckgebiet ins Wettergeschehen ein.
Bodendruckkarte für 07.10.2020, 14 Uhr – Quelle: GFS
Die Tief über der Nordsee verliert an Einfluss, ein Hochdruckgebiet gewinnt von den Azoren aus an Oberhand über das Wettergeschehen in Österreich. Somit stehen ein überwiegend trockener und sonniger Donnerstag und Freitag bevor.
Bei der Bildung eines Tornados spielt vor allem die Windscherung am Boden eine wichtige Rolle. Dreht der Wind mit der Höhe und nimmt dabei noch zu, ist dies die beste Voraussetzung für rotierende Gewitter. Diese werden in der Meteorologie auch Mesozyklone genannt. Grund für die Entwicklung eines so starken Gewitter ist meist ein kräftiges Tiefdruckgebiet, weil hier die nötige Richtungsänderung des Windes am Boden vorhanden ist.
Das Tief BRIGITTE, welches uns schon seit einige Tagen beschäftigt, lieferte nun in Belgien die nötige Windscherung. So kam es gestern um etwa 17:30 nordöstlich von Antwerpen zu einem Tornado.
Hier ein paar Eindrücke:
🌪️ Bijzondere beelden net over de grens in België, waar een #tornado vanavond de grond raakte! Er is lokaal flink wat schade veroorzaakt. Let ook op de fraaie „ingedraaide“ wolkenbasis (wallcloud) boven de slurf..
Video-credits: Ilse Antonis (Ekeren, Antwerpen)@weermanreinierpic.twitter.com/QNHNE5ZoLB
Über größere Schäden wurde bisher noch nicht berichtet. Aufgrund der Entwicklung abseits von Städten oder größerer Infrastruktur sind dies aber auch nicht zu erwarten.
Für Anfang Oktober ein eher seltenes und imposantes Naturschauspiel.
Der mittlere Jahresniederschlag in den Landeshauptstädten Österreichs reicht von etwa 650 Litern pro Quadratmeter in Wien bis hin zu 1500 mm in Bregenz. In den klassischen Staulagen wie im Bregenzerwald oder im Salzkammergut regnet es aber deutlich mehr, so gibt es in Schröcken im Bregenzerwald sogar 2224 Liter pro Quadratmeter Niederschlag jährlich. Noch mehr Regen und Schnee fällt im Laufe eines Jahres nur auf den Bergen wie etwa in den Hohen Tauen, da Niederschlag mit den Höhe generell zunimmt. Im Vergleich zu den nassesten Orten weltweit stellen das allerdings nur geringe Mengen dar, so fallen in den Tropen teils sogar mehr als 10.000 Liter pro Quadratmeter jährlich!
Mittlerer Jahresniederschlag in Österreich.
Nasseste Orte Europas
Allgemein gibt es in Europa einerseits an den atlantisch geprägten Westküsten von Nordwestspanien über Schottland bis nach Norwegen viel Jahresniederschlag, andererseits auch im Stau der großen Gebirgsketten nahe zum Mittelmeerraum wie die Alpen oder das Dinarische Gebirge.
Analyse vom mittleren Jahresniederschlag. Daten: EEA
Es gibt aber ein paar Orte, die besonders herausstechen:
Als niederschlagsreichster Ort Europas gilt das Dorf Crkvice in der Gemeinde Kotor in Montenegro. Der Ort liegt in etwa 1000 m Höhe am Rande des Dinarischen Gebirges. Besonders von Oktober bis März regnet sich hier bei vorwiegend westlichen Winden sehr feuchte Mittelmeerluft aus, allein im November fallen durchschnittlich 720 Liter pro Quadratmeter Regen. Jährlich kommen sogar 4622 mm zusammen!
Die Stadt Bergen in Norwegen gilt als die regnerischste Stadt Europas. Tatsächlich gibt es in Bergen sehr viele Regentage (an fast 196 Tagen jährlich fällt mind. 1 mm), allerdings kann die Stadt mit 2413 Litern pro Quadratmeter nicht mit den absolut nassesten Orten Europas mithalten. Mengen teils um 4000 mm fallen allerdings auf dem angrenzenden Skandinavischen Gebirge.
In den westlichen Highlands von Schottland fallen ebenfalls vereinzelt Niederschlagsmengen bis zu 4000 mm jährlich, in den meisten bewohnten Orten in Argyll fallen die Mengen aber mit knapp 2300 mm geringer aus.
Nicht weit von Österreich entfernt kommen in den Julischen Voralpen zwischen Italien und Slowenien jährlich sehr große Regenmengen zusammen. Im Ort Uccea (UD) in Friaul, Italien, fallen durchschnittlich 3094 Liter pro Quadratmeter pro Jahr (1961-2000). Der Rekord aus dem Jahre 1960 liegt sogar bei 6103 mm!
Mittlerer Jahresniederschlag in Friaul-Julisch Venetien. (Daten: ARPA FVG)
Extremniederschlag
Die größten Niederschlagsspitzen innerhalb weniger Stunden oder Tage stammen in der Regel vom Mittelmeerraum oder den Südalpen. Besonders im Herbst stauen sich hier immer wieder extrem feuchte Luftmassen, oft regnet es auch gewittrig durchsetzt. Besonders häufig sind die exponierten Gebiete von den Seealpen in Frankreich bis nach Ligurien in Italien sowie die Südalpen in nördlichen Piemont und Tessin betroffen, da sie nahe zum Golf von Genua liegen, einem klassischen Entstehungsort von Tiefdruckgebieten. Aber auch an der Ostküste Spaniens, in Südfankreich im Bereich der Cevennen, in Mittel- und Süditalien oder von Kroatien bis Griechenland kommt es immer wieder zu lokalen Extremereignissen. Dabei spielen folgende Parameter eine entscheidende Rolle:
Tiefdruckeinfluss mit anhaltendem, auflandigem Wind
milde Wassertemperaturen
ein Gebirge in Küstennähe, welches für zusätzliche Hebung und Staueffekte sorgt
In Italien liegt der 24h-Niederschlagsrekord etwa in Genua mit 948 Litern pro Quadratmeter vom 7. auf den 8. Oktober 1970. Auch in den vergangenen Wochen gab es mehrmals Extremereignisse im Mittelmeerraum, wie etwa mehr als 500 mm in 7 Stunden am 19.9. im Bereich der Cevennen in Valleraugue (Frankreich), oder teils mehr als 600 mm in 24 Stunden am 18.9. auf Kefalonia (Griechenland) sowie am 2.10. in Piemont (Italien).
An der Südostflanke von Tief BRIGITTE mit Kern über Frankreich lag der Alpenraum am Freitag und Samstag unter dem Einfluss einer kräftigen, südlichen Höhenströmung. Während es in den Nordalpen dabei einen schweren Föhnsturm gab, stauten sich südlich der Alpen sehr feuchte, subtropische Luftmassen. Besonders im Bereich der Seealpen zwischen Frankreich und Italien sowie im Norden von Piemont kam es dabei am Freitag bzw. Freitagnacht zu extremen Regenmengen von teils über 600 Liter pro Quadratmeter in nur 24 Stunden:
630 mm Sambughetto (VB, Italien)
598 mm Candoglia (VB, Italien)
580 mm Limone Piemonte (CN, Italien)
577 mm Mons (Dep. Var, Frankreich)
Solche Niederschlagsmengen entsprechen etwa dem mittleren Jahresniederschlag Wiens! Diese Wassermassen sind in den Tälern der Seealpen sowie der südlichen Penninischen Alpen zusammengeflossen und haben dort mancherorts zu einem extremen Hochwasser geführt. Besonders in den Seealpen, wo der Regen gewittrig durchsetzt ausfiel, wurde durch die starke Erosion teils sogar die Landschaft am Talboden völlig verändert. Einige Straßen in den tief eingeschnittenen Tälern sind nicht mehr passierbar und manche Dörfer sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten.
Der Ort Saint-Martin-Vésubie in den Seealpen vor und nach dem Unwetter.
⚠️👩🚒 04/10/2020 à 12h45 : Les villages de l’arrière-pays sont coupés du monde et les habitants sinistrés présents sont actuellement piégés ! Des rapatriements sont en cours comme ici depuis #SaintMartinVésubie(06)…
Ici une maison dont j’ai filmé la fin de l’effondrement, emportée par les coups de boutoir de la Vésubie. A priori personne dedans, selon les gens du village. Une vision d’horreur. Un peu au dessus vivait le couple emporté #Alex06pic.twitter.com/mCuGskOco7
Im Zuge des Hochwassers wurden riesige Mengen an Schlamm von den Flüssen bis ins Mittelmeer getragen. Selbst auf Satellitenbildern konnte man am vergangenen Wochenende die Mündung der dortigen Flüsse aufgrund der bräunlichen Färbung des Wassers gut erkennen (auf dem folgenden Bild sieht man von links nach rechts die Mündungen der Flüsse Var, Roya, Fora di Taggia und Impero).
Der Herbst ist im Mittelmeerraum vielerorts die nasseste Jahreszeit. Hier steht am Ende des Sommers aufgrund des immer noch sehr warmen Meereswassers viel Energie und Feuchtigkeit zur Verfügung. Was dies bedeuten kann, mussten viele Menschen in Frankreich und Italien in den letzten Tagen wieder einmal erfahren.
Enorme Wassermassen durch Südstau an den Alpen
In einer straffen, langanhaltenden Süd- bis Südostströmung gelangten im Laufe der vergangenen Woche im Vorfeld des kräftigen Tiefs BRIGITTE über Westeuropa warme und feuchte Luftmassen nach Südfrankreich und Nordwestitalien. Vor allem im Norden der Provinz Piemont und im Kanton Tessin stauten sich somit besonders am 1. und 2. Oktober heftige Niederschläge an den Südalpen. Hier kamen verbreitet 300 bis 600 l/m² binnen 24 Stunden zusammen. Dies entspricht etwa dem Jahresniederschlag von Berlin an nur einem Tag!
Gleichzeitig gingen in den Seealpen zwischen der Côte d’Azur in Frankreich und die Regionen Ligurien und Piemont in Italien langsam ziehende, kräftige Gewitter nieder. Diese brachten gebietsweise enormen Regenmassen von 200 bis 500 l/m² in 10 bis 20 Stunden.
Cette maison a été emporté avec un couple de retraité à l’intérieur.
Eine gute Nachtricht zum Schluss: Während dieser Unwetter-Phase wurde erstmals das Sturmflutsperrwerk namens MOSE zum Schutz der Lagune von Venedig vor Hochwasser erfolgreich getestet.
An der Vorderseite von Tief Brigitte kam es am Samstag von der Cote d’Azur bis Ligurien bzw. entlang der gesamten Alpensüdseite zu enormen Regenmengen und Überflutungen. Am Rande davon betroffen war auch Österreich.
Regensummen am Samstag
In Kärnten im Gailtal fielen örtlich bis zu 100 l/m² und brachten lokale Überschwemmungen sowie überflutete Keller. Auch in Tirol im Gschnitz- und Stubaital gab es durch den starken Regen vorübergehend Probleme.
Föhnsturm in den Nordalpen
Während es im Süden regnete, tobte in den Nordalpen der Föhnsturm. Dabei traten in den Tallagen wie etwa im Glemmtal oder im Gesäuse schwere Sturmböen um die 100 km/h auf. Örtlich wurden Dächer abgedeckt oder umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahngleise.
Maximale Windböen am Samstag
Auf den Bergen tobte der Sturm in Orkanstärke mit Böen um die 150 km/h, in exponierten Lagen wurden sogar Böen über 200 km/h registriert.
Gewitter wie im Sommer – 17.271 Blitzentladungen
Am Abend sorgte die Kaltfront des Tiefs dann in der südöstlichen Steiermark und im Burgenland für heftige Gewitter. Möglich machte das die perfekte Kombination aus warmer Mittelmeerluft und starkem Höhenwind. Hier gab es also nochmals Gewitter wie im Hochsommer mit Starkregen, Sturm und sogar lokal größerem Hagel.
Insgesamt registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET 17.272 Blitzentladungen, wobei es allein im Burgenland zu unglaublichen 9.006 Entladungen kam. Nur an drei Sommertagen gab es im Burgenland mehr Blitze, nämlich am 1. Juli sowie am 17. und 29. August.
Tief bleibt bis zur Wochenmitte
Tief Brigitte verlagert ihren Kern zu den Britischen Inseln, somit liegt der Alpenraum an dessen Vorderseite bis zur Wochenmitte in einer wechselhaften Südwest- bis Westströmung. Am Sonntag bleibt es in den Nordalpen föhnig, in den prädestinierten Lagen sind immer noch stürmische Böen zu erwarten. Im Südwesten hat der Regen eine Pause eingelegt, in der Nacht auf Montag regnet es aber in Osttirol und Oberkärnten für ein paar Stunden wieder intensiv.
Regenmengen von Sonntagabend bis Montagmittag
Hier sind in wenigen Stunden wieder bis zu 50 l/m² zu erwarten, lokale Überflutungen sind dabei nicht ausgeschlossen. Am Montag selbst geht es wechselhaft weiter, im Südosten und Osten kann es dabei auch zu kurzen Gewitter kommen.
An der Vorderseite des Tiefs stellte sich eine kräftige Südströmung ein und somit kam es in den Alpen zu stürmischem Südföhn. Bis zu 200 km/h wurden dabei auf den Bergspitzen gemessen. Die Kaltfront des Tiefs im Westen aber bereits durchgezogen, hier zeigte sich am Nachmittag auch wieder die Sonne.
Von den Kitzbüheler Alpen ostwärts weht nach wie vor teils stürmischer Südföhn und es ist sommerlich warm mit bis zu 26 Grad. In Vorarlberg ist hingegen die Kaltfront durch, hier ist es bereits 10 Grad kühler. Bild: Doppelter #Regenbogen im Pongau: https://t.co/UvP4MauOTXpic.twitter.com/pw81VBONEK
Derzeit liegt die Kaltfront etwa auf einer Linie Unterkärnten – östliche Obersteiermark. Ausgehend von Slowenien gehen gerade kräftige in der Südsteiermark nieder und ziehen weiter in nordöstlicher Richtung. Somit muss man demnächst auch vom Südburgenland bis zum Seewinkel mit teils kräftigen Gewitter rechnen. Auch vom Wiener Becken bis zum Weinviertel sind Blitz und Donner möglich. Begleitet werden diese Gewitter von stürmischen Böen sowie lokal auch von Hagel.
In der ersten Nachthälfte ziehen die Schauer und Gewitter aber in Richtung Ungarn und Slowakei ab. Das Wetter beruhigt sich somit zumindest vorübergehend wieder. Morgen bleibt es zwar in den Alpen föhnig, der Wind ist aber deutlich schwächer als heute.
Die offiziellen Wetterstationen im Land können da zwar nicht ganz mithalten, markant ist der Föhn aber auch hier. Die Tabelle zeigt die 10 höchsten Spitzenböen aller 288 Wetterstationen, an der Spitze wie so oft der Patscherkofel mit 175 km/h!
Windspitzen der offiziellen Messstationen.
Auf der Karte mit den Spitzenböen je Bundesland erkennt man gut den Föhn in den Nordalpen, Schwerpunkt waren und sind Nordtirol und das Salzburger Land:
Windspitzen in Österreich am Samstag.
Betrachtet man zusätzlich noch die zahlreichen Messstationen der verschiedenen Lawinenwarndienste, so stechen 2 Gipfel noch einmal heraus. Auf der Elferspitze hoch über dem Stubaital wurde in der Nacht eine Windböe von 224 km/h gemessen, über 200 km/h waren es auch an der Schwarzen Schneid in den Ötztaler Alpen!
In den Südföhnregionen kann man bereits jetzt in der Früh mit dem T-Shirt außer Haus gehen, denn durch den stürmischen Wind liegen die Temperaturen teilweise schon über der 20-Grad-Marke.
Am wärmsten ist es derzeit zwischen der Stadt Salzburg und Weyer mit bis zu 22 Grad. Rein klimatologisch gesehen hat es heute aber nicht für eine Tropenacht (Temperatur sinkt nicht unter 20 Grad) gereicht, da an allen Stationen Freitagabend die Temperatur kurzzeitig etwas gesunken ist. Beinahe eine Tropenacht erlebte Micheldorf (OÖ), hier lag das Minimum bei 19,9 Grad.
Im Osten sommerlich
Während der Föhn im Westen bald zu Ende geht, bleibt es nach Osten zu den ganzen Tag über föhnig und hier wird es auch sommerlich warm.
Höchsttemperaturen am Samstag
Von der südlichen Steiermark bis nach Wien und ins Marchfeld werden verbreitet 24 bis 26 Grad erreicht. Gerade in diesen Regionen kann es am Abend aber im Zuge einer Kaltfront nochmals zu kräftigen Gewittern kommen.
Quelle Titelbild: www.foto-webcam.eu/webcam/salzburg/
Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet namens ANDREA mit Kern über den Britischen Inseln sorgt derzeit für eine Umstellung der Großwetterlage in Mitteleuropa. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über der Biskaya namens BRIGITTE, das in der Nacht auf Freitag im äußersten Westen Frankreichs für Orkanböen sorgt, stellt sich im Alpenraum eine ausgeprägte Südströmung ein. Damit wird es an der Alpennordseite am Freitag zunehmend föhnig, ab dem Abend muss man mit Föhnsturm rechnen.
An der Ostflanke des Tiefs stellt sich eine starke Südströmung ein.
Orkanböen im Gebirge
Am Freitag kommt im Tagesverlauf in weiten Teilen des Landes lebhafter, föhniger Südwind auf. In den typischen Föhntälern der Alpennordseite von Vorarlberg bis Salzburg muss man bereits am Nachmittag mit stürmischen Böen rechnen, zum Abend hin legt die Höhenströmung aber deutlich zu. Damit wird auch der Föhn stärker und greift zunehmend auch auf die Nordalpen vom Arlberg bis zu den Niederösterreichischen Voralpen über. In manchen Tallagen ist mit schweren Sturmböen um 90 km/h zu rechnen. Im Gebirge tobt der Föhn teils sogar in Orkanstärke: Auf dem Patscherkofel, dem föhnexponierten Hausberg Innsbrucks, gibt es in der Nacht auf Samstag Böen bis 170 km/h.
Während in den Nordalpen der Föhnsturm tobt, fällt in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich des Alpenhauptkamms häufig Regen. Am Samstag erfasst schließlich eine Kaltfront aus Westen das Land, dabei lässt der Föhn im Westen nach und der teils kräftige Regen greift aus Süden auch auf die Alpennordseite über. Die größten Regenmengen um 100 Liter pro Quadratmeter sind im südlichen Oberkärnten wie etwa im Gailtal zu erwarten. Die Temperaturen kommen in Vorarlberg sowie in Osttirol und Oberkärnten nicht über 11 bis 17 Grad hinaus. Vom Toten Gebirge bis ins östliche Flachland weht dagegen bis zum Abend noch teils stürmischer Föhn und die Temperaturen steigen auf 20 bis 24, im Südosten lokal auch 26 Grad. Am Abend sind im Osten und Südosten dann Schauer und Gewitter zu erwarten.
Am Sonntag liegt die Kaltfront bereits über Osteuropa und im Alpenraum wird es neuerlich föhnig. Im Vergleich zu Samstag fällt der Föhn aber wesentlich schwächer aus, nur noch auf den Bergen und in den klassischen Föhntälern gibt es stürmische Böen. Vor allem von Oberösterreich bis ins Burgenland scheint dabei häufig die Sonne, südlich des Alpenhauptkamms stauen sich dagegen weiterhin viele Wolken und mitunter gehen ein paar Regenschauer nieder. Die Temperaturen erreichen maximal 13 bis 22 Grad.
Gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 war der diesjährige September verbreitet etwa 1 bis 2 Grad zu warm (vgl. nachfolgende Grafiken). Lange Zeit war der Überschuss deutlich grösser, eine markant kühlere Phase ab dem 25. September sorgte dann aber dafür, dass der Überschuss kleiner wurde. Am 25. September fiel im Bündnerland teils Schnee bis unter 1000 Meter!
Abweichungen von Lufttemperatur, Nieder schlag und Sonnenschein für ausgewählte Orte der Schweiz @ MeteoNews
Bezüglich Niederschlag wurde mit Ausnahme der Station St. Gallen ein Defizit verzeichnet. Am grössten war dieses mit 61% zu wenig Niederschlag in Luzern. Bis zur letzten Dekade gab es allgemein nur wenig Regen, dann fiel teilweise auch recht kräftiger Niederschlag. Die Sonnenscheindauer schliesslich war verbreitet überdurchschnittlich, der Überschuss beträgt lokal bis knapp 30%.
Abweichungen von Lufttemperatur, Nieder schlag und Sonnenschein für ausgewählte Orte der Schweiz @ MeteoNews
Zur Zeit kreist ein kräftiges Tief im Norden der Britischen Inseln. Eine Welle dieses Systems bildet laut den aktuellen Modellrechnungen bis Freitag ein Sturmtief aus, das südostwärts in Richtung Frankreich zieht und über der Biskaya seine volle Kraft entfaltet.
Prognose der Luftdruckverhältnisse in Europa am Freitagvormittag, 2. Oktober 2020. Quelle: UBIMET GmbH
Bombogenese
Diese schnelle Entwicklung eines Sturms wird rapide Zyklogenese (engl. „Rapid Cyclogenesis“) oder auch Bombogenese genannt. Voraussetzung hierfür sind kalte, kontinentale Luftmassen und maritime, feuchtwarme Luftmassen, die aufeinander treffen. Die Folge ist die zügige Bildung eines Sturmtiefs mit einem geringen atmosphärischen Druck im Inneren. Der prognostizierte Druckabfall innerhalb von 24 Stunden beträgt in diesem speziellen Fall über 30 hPa.
Stingjet
Statt einer Okklusionsentwicklung könnte sich die Warmfront dieses Tiefdrucksystems in den Kern eindrehen, ohne die Kaltfront zu erreichen. In dieser Kombination können außergewöhnlich hohe Windgeschwindigkeiten auftreten, in diesem Fall werden je nach Wettermodell Böen von rund 130 km/h oder mehr über der Biskaya berechnet. Dieses über bewohnten Gebieten oft zerstörerische – und damit wie ein Skorpion „stechende“ – Windphänomen wird als „sting jet“ bezeichnet.
Nachfolgende Grafik zeigt eine Berechnung der Windspitzen für Freitag in Europa:
Prognose der 10 m Windböen in Europa am Freitag, den 2. Oktober 2020. Quelle: UBIMET GmbH
Vom 1. bis 30. September registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 76.601 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Das sind fast 40.000 Blitzentladungen mehr als im September 2019. Zuletzt mehr Blitze im September gab es im Jahr 2018, als sogar 97.212 Entladungen registriert wurden.
Vergleicht man die Anzahl der Blitzentladungen im heurigen September mit dem Mittel der vergangenen 10 Jahre (rund 44.000 Blitze), so geht der September 2020 als ausgesprochen gewittriger Monat in die Statistik ein. Im September sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter eigentlich schlecht, da die Sonne nur noch tief steht und die Nächte lang sind. Die überdurchschnittlichen Temperaturen haben heuer aber zu ein paar ausgeprägten Gewitterlagen beigetragen. Im Mittel sind die blitzreichsten Monate des Jahres in absteigender Reihenfolge Juli, August, Juni, Mai und September (siehe auch Blitzrückblick Sommer 2020). Im Mittel ist der Mai also gewitterreicher als der erste Herbstmonat, wie schon im Vorjahr wurde er auch heuer allerdings vom September überboten.
Analyse der max. stündlichen Niederschlagssumme und max. Messwerte pro Bundesland.
Niederösterreich auf Platz 1
Mit exakt 19.155 Blitzentladungen führt Niederösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Oberösterreich mit 15.256 und der Steiermark mit 13.027 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 127 Blitze. Der gewitterreichste Tag des Monats war der 17., als die Kaltfront von Tief TIMONA Österreich erfasste und landesweit für gut 30.000 Entladungen sorgte. Die am stärksten betroffenen Gebiete waren das westliche Mostviertel und das südliche Traunviertel. Punktuell gab es aber auch im Süden viele Blitze wie etwa in Klagenfurt. Im Ranking der Blitzdichte auf Bezirksebene liegt Waidhofen an der Ybbs an erster Stelle:
8,4 Blitze/km² Waidhofen an der Ybbs (NÖ
5,5 Blitze/km² Scheibbs (NÖ)
4,8 Blizte/km² Amstetten (NÖ)
4,7 Blitze/km² Klagenfurt Stadt (K)
4,1 Blitze/km² Kirchdorf an der Krems (OÖ)
#Gewitter am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen…oder so ähnlich. Durchaus beachtliche Aktivität für einen 17. September. Blitzverlauf der letzten 3 Stunden + Regenmengen seit Mitternacht: Der Sommer lässt grüßen… pic.twitter.com/LH72eO6eVH
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 260 kA am 17. September in Weyer. Kurzzeitig gab es dabei eine gut 16.000 mal höhere Stromstärke, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Wie bereits berichtet, reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 25 der wärmsten Septembermonate seit Messbeginn ein. Durch ein Starkregenereignis am Anfang des Monats und der nassen Wetterlage zum Abschluss bilanziert der September über ganz Österreich gemittelt zudem um rund 30 Prozent zu nass.
Betrachtet man die Niederschlagsabweichungen näher, so stechen zwei Regionen deutlich hervor: Rund doppelt so viel Regen wie üblich kam in den Nordalpen vom Karwendel bis zum Schneeberg zusammen, selbiges gilt auch für das Waldviertel. Herausragend bei den absoluten Mengen ist dabei Lunz am See, hier kamen rund 275 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen.
Gesamtniederschlagsumme im September
Die höchste Tagesniederschlagsmenge wurde hingegen wie so oft am Loiblpass in Kärnten registriert, am vergangenen Freitag gab es hier rund 120 Liter Regen pro Quadratmeter binnen 24 Stunden. Zu trockene Regionen gab es im zurückliegenden Monat nur sehr wenige, in Vorarlberg, Osttirol und Oberkärnten fehlen lokal rund 25% auf eine ausgeglichene Bilanz.
Sonnensoll übertroffen
Die lange warme Phase im zurückliegenden Monat ging auch mit jeder Menge Sonnenschein einher, im nahezu gesamten Land machte die Sonne im September Überstunden. Davon ausgenommen ist lediglich der Südwesten Österreichs, so wurde in Osttirol und Kärnten das Soll so gerade erreicht.
Sonnenstunden im September
Sonst belaufen sich die Abweichungen bei der Sonnenscheindauer meist auf +10 bis +30 Prozent, letzteres gilt exemplarisch für einige andere Orte auch für Bad Gleichenberg. Hier schien die Sonne im September rund 235 Stunden lang, im langjährigen Mittel kommt die steirische Gemeinde auf 179 Sonnenstunden. Der absolut sonnigste Ort des Landes war jedoch Güssing, hier schien die Sonne in Summe gut 250 Stunden und somit fast so häufig wie in einem durchschnittlichen Juni oder August.
Auch bei einem Blick auf den Vergleich trübe Tage zu sonnigen Tagen erkennt man, dass es in den meisten Regionen deutlich mehr Tage mit überwiegend sonnigen Verhältnissen gab, als Tage an denen die Wolken dominierten.
Anzahl der Tage mit überwiegendem SonnenscheinAnzahl an trüben Tagen
Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der September 2020 mit einer Abweichung von knapp +2 Grad deutlich zu warm.
Temperaturabweichung September
Damit reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 25 der wärmsten Septembermonate seit Messbeginn ein. Lange Zeit steuerte der September dabei sogar auf eine Podiumsplatzierung zu, der massive Kaltlufteinbruch am Monatsende verhinderte dies jedoch. Hauptursache für den zu warmen September war eine lange Phase deutlich überdurchschnittlicher Temperaturen zwischen dem 4. und 24., davor und danach herrschten hingegen unterkühlte Septembertemperaturen.
30,4 Grad in Wien
Selbst die 30-Grad-Marke wurde noch mehrmals im September geknackt, mit 30,4 Grad war es am 5. September in der Wiener Innenstadt am heißesten.
Absoluter Höchstwert im September pro Bundesland
Auch Weyer, Hohenau und Waidhofen an der Ybbs schafften im September noch einen letzten Hitzetag mit 30 Grad.
Das über weite Strecken sehr hohe Temperaturniveau schlägt sich auch in der Anzahl der Sommertage nieder. Bei dieser Statistik liegt das Burgenland in Führung: So konnten in Andau, Neusiedl und Güssing stolze 15 Sommertage registriert werden.
Anzahl andSommertage im September
An vielen Wetterstationen im Land wurden damit im Herbstmonat September häufiger Temperaturen von 25 Grad oder mehr verzeichnet werden als im eigentlichen Sommermonat Juni. Darunter fallen u.a. Wien-Hohe Warte (11 Sommertage im September vs. 10 Sommertage im Juni), Eisenstadt (14 vs. 11) und Innsbruck-Universität (14 vs. 11).
Am meisten Schnee hat es seit Freitag vom Arlberg bis zum Karwendel und entlang des zentralen Alpenhauptkamms gegeben, hier sind in Hochlagen um 50 cm gefallen, teils auch mehr. Nachfolgend dazu eine Karte mit der analysierten aktuellen Gesamtschneehöhe (im Vergleich zu Samstag ist jedoch schon wieder ein wenig getaut):
Analysierte Gesamtschneehöhe am Sonntag, den 27.09.2020 @ UBIMET
Die Wolken haben sich inzwischen verzogen, in der eingeflossenen kalten, klaren Luft ergeben sich aktuell schönste Winterlandschaften:
Webcambild vom Körbersee @ https://www.foto-webcam.euWebcambild vom Großglockner @ https://www.foto-webcam.euWebcambild vom Hochkönig @ https://www.foto-webcam.eu
Auch die ersten Skitourengeher sind bereits unterwegs:
Webcambild Vom Seekarhaus bei Obertauern @ https://www.foto-webcam.eu
Und selbst von Wien aus ist Schnee bereits zu sehen. Man braucht dafür nicht zwangsläufig ein gutes Objektiv, auch mit bloßen Augen ist der Schneeberg häufig in Sichtweite:
Aktuell wird Österreich von drei Tiefs umkreist, heute profitieren wir sozusagen vom sonnigen Fenster dazwischen. Doch das Italientief nimmt bereits Kurs und so setzt am Sonntagbend im Süden wieder kräftiger Regen ein, der sich über Nacht auf weite Landesteile ausbreitet. Morgen bleibt es unbeständig und nass, der kräftige Regen zieht jedoch rasch nach Norden ab. Tagsüber gibt es in der Osthälfte vermehrt Schauer.
An der Koralpe und im westlichen Steirischen Randgebirge sind mit rund 30 l/qm die größten Regenmengen zu erwarten. Schnee fällt am Montagmorgen bis auf etwa 1200 m herab, tagsüber steigt die Schneefallgrenze auf 1500 bis 1700 m an.
Bis Mittwochvormittag bleibt es unbeständig, dann setzt sich jedoch ein Zwischenhoch durch. Nach einem noch kühlen Montag steigen die Temperaturen ab Dienstag wieder an, am Donnerstag werden häufig bereits wieder um 20 Grad erreicht.
Titelbild: Webcambild vom Gernkogel @ https://www.foto-webcam.eu
Der Kaltluftvorstoß von Freitag auf Samstag hat vom Bregenzerwald bis in die Tauerntäler und teils bis in die Obersteiermark für ein frühwinterliches Erwachen heute morgen gesorgt. Wie sah es heute mit den Temperaturen aus? Tja, auch diese beugten sich der Kaltluft aus Nordwest, mehr als knapp 10 Grad konnten die Thermometer heute in Nordtirol und Salzburg nicht bieten:
Im Westen erreichte die Tempoeratur nur mehr knappe 10 Grad. (Karte: Höchsttenperaturen, Samstag 26. September 2020; Quelle: UBIMET)
Mit dieser kühlen Ausgangslage sowie der zu erwartenden Wolkenauflösung in den Alpen, garniert mit nur schwachem Wind, sind die Bedingungen für leichten Frost in der kommenden Nacht gegeben. In den Hochtälern des Westens sowie von Osttirol über den Lungau bis in die Obersteiermark zeigt das Thermometer Sonntagfrüh durchaus negative Werte:
Leichter Frost in vielen Hochtälern der Alpen. (Karte: Tiefstwerte bis Sonntag 27, 8 Uhr MESZ. September 2020; Quelle: UBIMET)
Titelbild: Die Turrach (St) am Samstagabend, (Quelle: foto-webcam.eu)
Derzeit liegt die Schneefallgrenze zwischen 800 und 1100 m, am Freitagabend drückte es den Schnee bei starkem Niederschlag teilweise aber noch weiter hinunter. So fiel im Pinzgau bis in die Täler Schnee, selbst in Bischofshofen oder Pfarrwerfen auf 550 m wurde es weiß:
Samstagfrüh in Pfarrwerfen (Webcam Feratel)
in den übrigen Regionen der Nordalpen lag die Schneefallgrenze aber etwas höher, hier ein paar aktuelle Bilder:
Puchenstuben in NÖBad Mitterndorf in der SteiermarkGoing am Wilden Kaiser
Deutlich mehr Schnee fiel in den Hochlagen des Arlbergs oder auf den Gletschern mit rund 50 cm Neuschnee. Hier die aktuelle Webcam von Zürs auf rund 1700 m:
Zürs am Arlberg
Schneefall und Starkregen gehen zu Ende
Am Samstagvormittag schwächen sich Regen und Schneefall langsam ab und gehen im Süden und Osten bis Mittag zu Ende. Von Vorarlberg bis Oberösterreich bleibt es noch zeitweise nass. Größere Niederschlagsmengen sind besonders im Arlberggebiet noch möglich. Doch auch bisher sind die Regen- und Schneemengen seit Donnerstagabend schon beachtlich.
Neuschneemengen am FreitagNeuschneemengen am Samstag bis 06 Uhr
Ein Blick auf die Großwetterlage und die aktuelle Verteilung der Hochs und Tiefs verrät schon, wie es zum ersten Schneefall in den höheren Lagen in dieser Saison kommen konnte:
Ein recht kräftiges Hochdruckgebiet bei den Azoren sorgt im Zusammenspiel mit einem Tief über Norddeutschland derzeit für ein Einfließen kalter Luftmassen polaren Ursprungs – zu erkennen an den Farben.
Animation der Temperatur- & Druckverteilung von Freitag bis Sonntag
Ein weiteres Tief mit Kern über Norditalien liefert zudem diejenige Menge an Feuchtigkeit, die im Laufe des heutigen Freitags teils als ergiebiger Starkregen, teils als Schnee vom Himmel kam.
Große Niederschlagsmengen, Gewitter, Temperatursturz
Niederschlagssummen am Freitag, 25.09.2020
Seit Mitternacht kamen allgemein in Österreich große Niederschlagsmengen zusammen. Lokal fielen diese noch deutlich höher aus, was einerseits auf die Gewitter in Kärnten und andererseits auf die Stauniederschläge im Westen entlang der Nordalpen zurückzuführen ist. Dort fielen diese oberhalb von etwa 900 bis 1000 m aber bereits in fester Form als Schnee. Ein Blick auf die Temperaturkarte zeigt, dass die kalte Luftmassen den Westen zur aktuellen Stunde bereits „geflutet“ haben, während sich im Osten immer noch wärmere Luftmassen befanden:
Temperaturverteilung, 25.09.2020 – 17:40 Uhr
Von Grün zu Weiß in 10 Stunden
Ein unterstützendes Hilfsmittel für Meteorologen sind bei solchen Wetterlagen die Webcams. Anhand dieser lässt sich besonders inneralpin die dort je nach Intensität des Niederschlages stark schwankende Schneefallgrenze besser abschätzen. Während im Tal noch alles grünt, sind die Bäume an den Hängen darüber bereits angezuckert.
Schneefallgrenze, Schruns
So konnte man sehr gut mitverfolgen, wie binnen 10 Stunden mit Einfließen der kalten Luftmassen die Schneefallgrenze in der Arlbergregion absank.
Schneefall in Damüls, Vorarlberg
Ausblick
In der Nacht auf Samstag liegt die Schneefallgrenze in den Nordalpen auf etwa 900 m, stellenweise in manch engen Tälern auch etwas tiefer. Dementsprechend ist selbst in Mariazell nasser Schnee möglich.
Die größten Neuschneemengen mit bis zu 50 cm sind aber am Alpenhauptkamm in den Gletscherregionen zu erwarten. Von 20 bis 25 cm Neuschnee bis Samstagmittag kann man hingegen in Lech am Arlberg ausgehen.
Ein Tief im Norden des Landes zieht ostwärts und bildet gemeinsam mit einem Italientief eine ausgeprägte Tiefdruckzone in Mitteleuropa. Das Frontensystem des ersten Tiefs brachte innerhalb von 48 Stunden nahezu flächendeckenden Niederschlag in Deutschland, stellenweise wurden deutlich über 40 Liter pro Quadratmeter gemessen:
Am Freitag im äußersten Süden bereits über 30 l/qm
Die folgende Karte zeigt die heutigen Spitzenreiter unter den Messstationen. Vor allem in der Staulage an den Alpen wurden bis Mittag beachtliche Regenmengen erreicht:
Das Wochenende steht im Zeichen von tiefem Luftdruck und Regen. Vor allem in der Mitte und im Osten des Landes kommen ergiebige Regenmengen zusammen, örtlich sind bis Sonntagabend 30 bis 60 l/qm Regen möglich.
Bereits in der Nacht auf Freitag erfasste Österreich die Kaltfront von Tief WICCA über der Nordsee und brachte vor allem im Westen und Süden ergiebigen Regen. Hier fielen verbreitet schon 20 bis 40 mm.
Regenmengen seit Mitternacht
Auch in den kommenden Stunden regnet es kräftig weiter, dabei erfasst nun den Westen deutlich kältere Luft und die Schneefallgrenze sinkt von 2.200 auf 1.200 m ab. Mit dem Vorstoß der kalten Luft nach Süden bildet sich am Freitag über Oberitalien ein Tief, das dann in der Nacht auf Samstag über Ostösterreich nach Norden zieht.
Regenmengen von Freitagmittag bis Samstagmittag
Mit diesem Tief verstärkt sich in der Nacht nochmals der Regen, bevor dieser am Samstag deutlich nachlässt. Zunächst klingt der Regen am Samstag im Süden und Osten ab, am Nachmittag allmählich an in den Nordalpen.
Schneefall bis knapp unter 1.000 m
In der Nacht auf Samstag sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 1000 m ab, stellenweise sogar etwas tiefer. So sind vorübergehend selbst in Mariazell nasse Schneeflocken möglich. Am meisten Neuschnee fällt in den Gletscherregionen am Alpenhauptkamm mit bis zu 50 cm Neuschnee.
Neuschneesummen ohne Setzung bis Samstagmittag
Auch am Arlberg wird es in den Wintersportorten erstmals weiß, so sind etwa in Lech gute 20-25 cm Neuschnee bis Samstagmittag zu erwarten.
Der Einfluss von Hoch Manfred lässt in den kommenden Stunden langsam nach und eine Kaltfront erfasst am Freitag den Alpenraum. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien stellt sich eine sog. Gegenstromlage ein: Während bodennah kühle Luftmassen aus Nordwesten in die Täler der Nordalpen einfließen, gleitet oberhalb des Kammniveaus der Alpen aus Süden feuchte Mittelmeerluft darüber hinweg auf. Am Samstag dreht die Strömung dann auch in der Höhe auf Nordwest, dabei stauen sich am Arlberg sowie entlang den Nordalpen weiterhin feuchtkühle Luftmassen.
Am Donnerstag kann man sich im Osten Österreichs nochmals auf überwiegend sonniges Wetter und spätsommerliche Temperaturen bis zu 27 Grad freuen, im Westen und Südwesten kündigen aufziehende Wolken allerdings den bevorstehenden Wetterumschwung an. In in der zweiten Tageshälfte steigt die Schauer- und Gewitterneigung im äußersten Westen sowie im südlichen Bergland an und in der Nacht breitet sich von Vorarlberg bis Kärnten Regen aus.
Schnee bis 1000 m
Am Freitag dominieren die Wolken und in den Alpen fällt von Beginn an kräftiger Regen. Tagsüber breitet sich der Regen auch auf den Osten aus und besonders im Süden regnet es intensiv und gewittrig durchsetzt. Ein paar Auflockerungen sind zwischendurch höchstens von Unterkärnten bis ins Burgenland zu erwarten, dafür sind hier dann auch kräftige Gewitter möglich. Die Schneefallgrenze sinkt zunächst in Vorarlberg, im Laufe des Nachmittags dann generell in den Nordalpen auf 1400 bis 1200 m ab. Bei stärkerer Niederschlagsintensität ist allerdings zeitweise sogar bis knapp 1000 m herab etwas Nassschnee in Sicht (zum Vergrößern auf die Karte klicken).
Der Samstag beginnt auf manchen Passstraßen wie dem Arlberg oder dem Brenner winterlich und auch tagsüber fällt von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark noch häufig Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze schwankt hier zwischen 1000 und 1300 m. Da der Schnee sehr nass ist und die Bäume noch belaubt sind, kann es zu Behinderungen durch Ast- bzw. Schneebruch kommen. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m sind in den Nordalpen 30 bis 50 cm Neuschnee zu erwarten. In den Staulagen des Arlbergs sowie in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sind sogar Mengen teils über einen halben Meter in Sicht. Im Osten und Süden klingt der Regen dagegen im Tagesverlauf langsam ab und bei kräftigem Nordwestwind mit Böen um 60 km/h lockern die Wolken etwas auf. Die Temperaturen kommen jedoch nicht mehr über 4 bis 16 Grad hinaus mit den höchsten Werten im Südosten.
Am Sonntag lässt der Tiefdruckeinfluss dann etwas nach, die Temperaturen bleiben aber gedämpft. Kommende Woche setzt sich das unbeständige Wetter fort, die Temperaturen steigen dabei tendenziell wieder leicht an, vergleichbare Werte wie zuletzt sind allerdings nicht mehr in Sicht.
Die Wetterlage, die zu diesem frühen Wintereinbruch führt, ist klassisch für den Herbst. Eine Kaltfront (blaue Linie mit Dreiecken auf der folgenden Karte) erreicht Österreich von Nordwesten her, gleichzeitig bildet sich ein Tief über Norditalien. Diese Kombination führt am Freitag und Samstag zu flächendeckendem Regen im Land, wobei die Schneefallgrenze immer weiter absinkt. Diese Entwicklung haben wir an dieser Stelle vor ein paar Tagen schon angedeutet.
Die frühwinterliche Wetterlage am Freitag
Los geht’s mit dem Schnee im Laufe des Freitagabends, dann sinkt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis ins Salzkammergut schon von Mittelgebirgslagen auf rund 1400 bis 1200 m ab. In der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst schneit es dann in den Nordalpen sogar schon oberhalb von 1000 bis 1200 m. Sonst bleibt die Schneefallgrenze deutlich höher!
Zu den Mengen: Am meisten fällt naturgemäß auf den Bergen, so kommen in den Nordalpen vom Rätikon bis zum Dachstein in Lagen über 1500-1700 m verbreitet 30 bis 50 cm zusammen. Lokal, so zum Beispiel rund um den Arlberg ist auch bis zu 1 Meter Neuschnee möglich. In den Hochtälern oberhalb von rund 1200 m bildet sich aber auch eine geschlossene Schneedecke.
Hier die aktuellste Prognose der Schneemengen (zum Vergrößern Anklicken bzw. Antippen):
Erwartete Neuschneemengen am Wochenende.
Da der Schnee sehr nass sein wird und die Bäume zu Beginn des Herbstes praktisch noch vollständig belaubt sind, besteht erhöhte Schneebruchgefahr. So können einzelne Äste abbrechen, in manchen Hochtälern können auch umstürzende Bäume für Behinderungen sorgen.
Ungewöhnlich ist solch ein früher Wintereinbruch in den Hochtälern der Alpen übrigens nicht. So sind bei extremen Wetterlagen selbst im August Schneeflocken bis rund 1000 m durchaus möglich.
Am Ende des arktischen Sommers erreicht das Meereis der Arktis, ähnlich wie ein Alpengletscher, jährlich im September seine minimale Ausdehnung. Spätestens mit dem astronomischen Herbstbeginn wird das Minimum erreicht, anschließend baut sich das Meereis langsam wieder auf und erreicht etwa zum Frühlingsbeginn sein Maximum. In den vergangenen Tagen wurde mit 3,74 Mio. km² die zweitgeringste Ausdehnung seit Messbeginn im Jahre 1979 beobachtet. Weniger als 4 Mio km² Eis wurden bislang erst einmal erfasst, nämlich beim Rekordminimum im Jahre 2012 mit 3,39 Mio. km².
Wenn man nur das Eis in der zentralen Arktis betrachtet, also jenen Gebieten in etwa nördlich von 80° N, dann wurde heuer sogar ein neuer Negativrekord aufgestellt. Besonders auf der Russischen Seite vom Arktischen Ozean fallen die Abweichung nämlich extrem aus, da hier u.a. im Sommer außergewöhnlich hohe Temperaturen verzeichnet wurden, siehe auch hier: Extreme Hitze am Kältepol Sibiriens.
The extent of sea ice in the northernmost portions of the #Arctic is currently the lowest ever observed…
Nicht nur die Eisfläche wird tendenziell immer kleiner, sondern auch die mittlere Dicke des Meereises. So findet man immer weniger Fläche mit dickem, mehrjährigem Eis, welches durch Strömungen und Wind aufgetürmt wird und eine gewisse Zeit lang auch Temperaturen über dem Gefrierpunkt gut übersteht. Besonders nördlich von Russland und Alaska bildet sich neues Eis im Herbst jedoch immer später und schmilzt dann im folgenden Sommer umso schneller. Zudem ist dünnes Eis auch empfindlicher gegen den Wind, der es bei entsprechenden Windstärken selbst in den Übergangsjahreszeiten in Stücke zerreißen kann.
Wo die nassesten Regionen der Erde liegen, lässt sich relativ einfach sagen. Generell sind die Tropen rund um den Äquator mit ihren warmen und extrem feuchten Luftmassen die mit Abstand regenreichsten Gebiete. Dies ist übrigens auch der Grund, warum dort der immergrüne Regenwald heimisch ist. Hier zur Illustration eine Karte mit den mittleren Jahresniederschlägen (siehe die dunkelgrünen Streifen von Kolumbien über Brasilien und Zentralafrika bis nach Indonesien):
Blick auf die Regenverteilung der Erde.
Das Band mit den größten Jahresniederschlägen erstreckt sich
in Südamerika von Kolumbien über das Amazonasgebiet Brasiliens bis zum Atlantik
in Afrika von etwa Äquatorialguinea bis zum Kongo
in Südostasien von Indien bis Indonesien
Auch an den Westküsten Europas und Kanadas sowie in Neuseeland oder auch im Weststau der Anden kommen im Laufe eines Jahres ganz ordentliche Regen- bzw. zum Teil auch Schneemengen zusammen, so hohe Spitzen wie in den Tropen gibt es hier aber nicht.
Nass, nasser, Mawsynram
Den offiziellen Weltrekord für den größten Jahresniederschlag hält die Ortschaft Mawsynram im indischen Bundestaat Meghalaya. Dort sorgt der Monsun Jahr für Jahr im Sommerhalbjahr für schier unglaubliche Regenmengen. Feuchte Luft aus dem Golf von Bengalen strömt nordwärts, wird an den Khasi-Bergen (einem Ausläufer des Himalaya) gehoben und regnet sich aus. Hier regnet es durchschnittlich 11,87 m pro Jahr, also 11.870 Millimeter. Zum Vergleich: der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt in Berlin 570 mm, in Wien 550 mm und in Zürich 1.000 mm. Allerdings sind die Messungen in Indien nicht immer frei von Fehlern, weshalb auch andere Orte in der Welt Anspruch auf den Titel „Nassester Ort der Erde“ erheben.
Mount Waialeale – der nasse Berg
Die Vulkaninseln von Hawaii ragen weit aus dem Pazifik heraus, an ihren steilen Hängen stauen sich feuchte Luftmassen, die der Nordost-Passat zu den Inseln lenkt. Über einen Zeitraum von 32 Jahren wurden am Mount Waialeale auf Kauai durchschnittlich 11.684 mm Regen pro Jahr gemessen. Aufgrund der fehlerhaften Regenmessung in Indien sind die Hawaiianer der Überzeugung, sie beherbergen den nassesten Ort der Welt.
Der September war bislang außergewöhnlich warm, so liegt die landesweite Temperaturabweichung bislang bei fast +3 Grad. Tatsächlich war der September bislang besonders im Westen sogar milder als der Juni. Innsbruck weist mit dem heutigen Sonntag schon 13 Sommertage in diesem Monat auf, im gesamten Juni waren es 11. Auch im Osten wird der erste Sommermonat kommende Woche aber noch überboten. Der September liegt derzeit auf Rekordkurs, allerdings kündigt sich am letzte Wochenende des Monats ein Kaltlufteinbruch an.
Höchste und niedrigste Temperaturabweichungen zum Mittel vom 1. bis 19.9.20.
Sonniger Wochenbeginn im Osten
Am Montag scheint nach Auflösung inneralpiner Frühnebelfelder vor allem im Osten verbreitet die Sonne. Im Westen ist es nur zeitweise sonnig und ab dem Nachmittag bilden sich über den Bergen lokale gewittrige Schauer. Die Temperaturen steigen auf spätsommerliche 20 bis 26 Grad.
Hoch MANFRED sorgt vor allem im Osten für ruhiges Spätsommerwetter. Daten: DWD
Auch der Dienstag gestaltet sich im Donauraum und im östlichen Flachland bis auf ein paar harmlose Schleierwolken den ganzen Tag über sonnig. In Osttirol und Kärnten kommt die Sonne dagegen nur zeitweise zum Vorschein und bereits am Vormittag entstehen örtlich Schauer oder Gewitter. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung auch im Westen wieder zu, im Norden und Osten bleibt es dagegen sonnig. Die Temperaturen erreichen 19 bis 27 Grad und liegen besonders im Osten deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Die Wassertemperaturen liegen meist noch um 20 Grad, so weist etwa die Alte Donau in Wien 21 Grad auf. Die kommenden Tage bieten sich also nochmals für einen Sprung ins kühle Nass an.
Prognose der Höchstwerte am Dienstag.
Gewittrige Wochenmitte
Der Mittwoch beginnt an der Alpennordseite und im Süden bereits unbeständig mit schauerartigem Regen, nur im Osten und Südosten scheint noch längere Zeit die Sonne. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung im östlichen Bergland und im Osten generell zu, nur in der Südsteiermark und im Südburgenland bleibt es weitgehend trocken. Mit 19 bis 26 Grad bleibt es mäßig warm. Auch der Donnerstag beginnt in der Osthälfte meist sonnig, im Westen ziehen dagegen vermehrt Wolken auf und tagsüber setzt in Vorarlberg Regen ein. Am Nachmittag sind im Berg- und Hügelland neuerlich Gewitter zu erwarten, im Südosten überwiegt dagegen noch der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 15 bis 26 Grad.
Markanter Kaltlufteinbruch
Am Freitag erfasst aus Westen eine Kaltfront das ganze Land und im Zusammenspiel mit einem Italientief breitet sich teils kräftiger Regen aus. Am kommenden Wochenende stellt sich dann kühles und unbeständiges Wetter ein. Nach derzeitigem Stand sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht auf Samstag im westlichen Bergland teils unter 1500 m ab, der Samstag beginnt in höheren Tallagen sowie auf manchen Passstraßen voraussichtlich frühwinterlich. Tagsüber kommen die Temperaturen selbst im Flachland kaum noch über 15 Grad hinaus.
Im Süden von Frankreich kommt es von September bis November nahezu jährlich zu Überflutungen. Grund dafür ist die deutlich erhöhte Tiefdrucktätigkeit über Südwesteuropa und das immer noch warme Mittelmeer. An der Vorderseite eines Tiefs wird dabei feucht-warme Mittelmeerluft an den Südhängen des Zentralmassivs gehoben und es kommt zu Starkregen. Oftmals wird der Effekt noch durch stationäre Gewitter verstärkt.
Hier rot umrandet der stationäre Gewittercluster, der für die enormen Wassermassen sorgt.
500 mm in nur 7 Stunden
Mit den Gewittern kam es am Samstagvormittag zu enormen Regenmengen. Lokal kamen bis zu 500 mm in nur sieben Stunden zusammen. Zum Vergleich, der Jahresniederschlag von Wien beträgt knapp 660 mm. Solche Wassermassen sind selbst für diese starkregenerprobte Region ungewöhnlich.
Durch die enormen Regenmengen in kurzer Zeit kam es zu regelrechten Sturzfluten, auch außerhalb des Gewittergebiets. Stellenweise steigen die Pegel der Flüsse in kürzester Zeit um bis zu 5 m an.
La situation est critique sur les #Cévennes suites aux #orages diluviens de la matinée. Les réactions hydrologiques sont exceptionnelles avec des #crues éclairs, notamment sur le #Gardon (#Gard), où la hauteur d’eau a augmenté de 4m en seulement 30min à Saint Jean du Gard. pic.twitter.com/NhaXgfNVK6
Der sintflutartige Regen hält in den kommenden Stunden noch an, somit sind noch weitreichendere Überflutungen zu befürchten. Erst am Sonntagmorgen geht der Starkregen mit Verlagerung des Tiefs zu Ende.
Dieses Jahr wurde vor Kurzem die zweit geringste Ausdehnung mit 3,74 Mio. km² gemessen, das Rekordminimum stammt aus dem Jahr 2012 mit 3,39 Mio. km². Die Daten werden von einem sogenannten polarumlaufenden Satelliten seit 1979 gemessen (siehe Beitragsende).
With the annual sea ice minimum imminent (2nd lowest), some key points from this historic summer:
+ Only 2nd time total sea ice extent fell below 4 million km²
+ Unprecedented loss of sea ice along Siberian coast in July
+ All-time lowest sea ice extent in the Central Arctic pic.twitter.com/f7gu3kaQ9V
In der Graphik erkennt man, dass vor allem im Russischen Bereich viel Eis fehlt. Dies ist jedoch nicht überraschend, denn im Juli gab es hier eine außergewöhnliche Hitzewelle.
Hitzewelle in Russland
Northern hemisphere summer was a stunning record high surface heating at 1.38C. Note on NH summer : all best world food production is NH, Arctic amplification multiple global heating feedbacks lead to hot house Earth & runaway pic.twitter.com/25xA6GfaOi
Abweichung der Sommer Temperaturen vom Klimamittel
Die Karte zeigt die Abweichungen der Sommermitteltemperatur vom Klimamittel des Jahres 1981 bis 2010. Man erkennt, dass besonders der Norden von Russland enorme Abweichungen von rund 4 Grad aufweist. Hier gab es dann auch Moorbrände, bei denen zusätzlich viel Kohlenstoffdioxid und vor allem Methan frei wurde, dass im Permafrostboden gespeichert ist.
Junges Eis schmilzt schneller
Ein weiterer Effekt des Schmelzens ist, dass das Eis in der Arktis immer jünger wird. Dabei gilt: Je jünger das Eis ist, desto rascher schmilzt es ab. Mehrjähriges durch die Strömung und Wind aufgetürmtes Meereis kann ein gewisse Zeit auch Temperaturen über dem Gefrierpunkt gut überstehen, da es die allermeiste Sonnenstrahlung reflektiert.
Junges und dünnes Meereis dagegen schmilz schnell. Nimmt über die Zeit aufgrund des Klimawandels das Alter des Eises ab, so ergibt sich eine Rückkopplung (engl.: feedback loop), die das Eis schneller schmelzen lässt als zu Anfang. Da damit mehr Wasseroberfläche frei wird und flüssiges Wasser Wärme besser aufnehmen kann, erwärmt sich so der arktische Ozean schneller und noch weniger Eisfläche entsteht im Winter. Zudem beeinflusst die Erwärmung der Arktis auch das Schmelzen des Grönländischen Eisschildes.
Beides zusammen wird als ein Kipppunkt im Klimasystem gesehen. Sollte es hier zu einer unumkehrbaren Schmelze kommen kann die erde nicht wieder in den Klimazustand wie vor der Industrialisierung zurückkehren.
In den vergangenen zwei Tagen hat sich im Ionischen Meer zwischen Malta und Griechenland ein kräftiger Medicane entwickelt. Bei einem Medicane handelt es sich um einen Subtropensturm der an seinem Höhepunkt viele Eigenschaften eines Hurrikans der Stufe 1 aufweist. Der aktuelle Medicane bekam verschiedene Namen. In Italien wurde er auf Cassilda getauft, in Deutschland Udine, er griechische Wetterdienst gab dem Sturm den Namen Ianos. Da der Sturm in Griechenland tobt, ist wohl Ianos der passendste Name für den Medicane.
Orkan, Sturmflut und Überschwemmungen
Am stärksten von Ianos betroffen sind die griechischen Inseln Kefalonia und Zakynthos die westlich der Peloponnes liegen und direkt vom Auge des Medicanes getroffen werden. Dabei kommt es zu Orkanböen von bis zu 120 km/h und einer Sturmflut. In der Westhälfte der Peloponnes sorgt der Subtropensturm hingegen für enorme Regenmengen. In nur wenigen Stunden fallen bis zu 300 mm und sorgen für weitreichende Überschwemmungen und Vermurungen.
Da der Sturm nun auf Land getroffen ist, schwächt er sich durch die Reibung und dem Fehlen des warmen Meerwasser etwas ab und dürfte nach neuesten Berechnungen bis Samstag am Westrand der Peloponnes nach Süden ziehen. Da die atmosphärischen Bedingungen ungünstig für den Sturm sind, dürfte er sich am Samstag und Sonntag über dem offenen Meer weiter abschwächen.
Obwohl wir bereits Mitte September haben und die Sonne zu Mittag nur noch so hoch wie Ende März steht, gab es in den vergangenen Tagen in Westeuropa eine regelrechte Hitzewelle mit zahlreichen neuen Monatsrekorden teils bis 35 Grad in Nordfrankreich, Westdeutschland, den Niederlanden und Belgien.
Höchstwerte am 15. September 2020. (ogimet.com)
Auch in Österreich gab es in den vergangenen Tagen Höchstwerte um 30 Grad, zudem lagen die Temperaturen in mittleren Höhenlagen und in den Ballungsräumen selbst in den Nächten um oder nur knapp unterhalb der 20-Grad-Marke. In Summe war der September bislang fast 3 Grad milder als im langjährigen Schnitt, wobei die Abweichungen vom 13. bis zum 16. September sogar um +6 Grad lagen!
Temperaturabweichung vom 1. bis 16. September 2020.
Rekordnacht in Wien
Im Vorfeld einer Kaltfront gab es in der Nacht auf Donnerstag zahlreiche Schauer und Gewitter an der Alpennordseite und in den frühen Morgenstunden dann örtlich auch im östlichen Flachland. Dabei sank die Temperatur in der Wiener Innenstadt aufgrund der Kombination aus milder Luftmasse, vielen Wolken und der Wiener Wärmeinsel (Stadteffekt) nicht unter 20,7 Grad ab. Seit Messbeginn vor über 30 Jahren gab es noch nie so spät im Jahr eine sog. Tropennacht mit einem Tiefstwert über 20 Grad.
20,7 Grad als Tiefstwert in der #Wien er Innenstadt. Damit die späteste Tropennacht der Bundeshauptstadt in der Messgeschichte! pic.twitter.com/zUjKxIodcY
Am Donnerstagabend erfasst ausgehend von Tschechien eine Kaltfront das Land, welche trockene und etwas kühlere Luftmassen heranführt. Damit kann die Temperatur bei windschwachen und klaren Verhältnissen in den mittlerweile langen Septembernächten wieder gut auskühlen.
Satellitenbild um 15:25 Uhr MESZ mit der heranströmenden Kaltluft über Polen sowie auch Medicane JANUS über dem Ionischen Meer. (EUMETSAT)
Bereits in der Nacht auf Freitag sinken die Temperaturen in Niederösterreich auf 9 bis 5, im Waldviertel auch 3 Grad ab. In der Nacht auf Samstag wird es dann besonders von Oberösterreich und Kärnten ostwärts herbstlich frisch mit Tiefstwerten meist zwischen 3 und 8 Grad, dabei kündigt sich auch an der klimatologischen Station Wiens in Döbling erstmals seit dem 30. Mai wieder ein Tiefstwert unter 10 Grad an. Am kühlsten wird es wieder im Oberen Mühl- und Waldviertel mit Tiefstwerten um +2 Grad und lokalem Bodenfrost.
Kalifornien hat heuer mit einer extremen Waldbrandsaison zu kämpfen, so haben Feuer bereits eine Fläche von mehr als 12.000 Quadratkilometer – der Fläche ganz Oberösterreichs – abgebrannt und die gesamte Westküste hat mit teils extremer Luftverschmutzung zu kämpfen. Dieser Wert stellt den bislang größten seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 30 Jahren dar. Auch der bislang größte, je beobachtete Waldbrand, der sogenannte „August Complex“, ist noch immer aktiv. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat in einem Interview am Dienstag gesagt, dass man im Umgang mit den Wäldern Österreich als Beispiel nehmen solle: Obwohl die Menschen hier im Wald leben, haben sie nicht mit Waldbränden zu kämpfen.
Tatsächlich kommt es in den Alpen vergleichsweise selten zu Waldbränden, dies hat aber völlig andere Ursachen.
Map of California wildfires estimated from satellite hot spot detections reported between June 1st and September 9th.
More than 3 million acres have already burned this year, which includes 6 of the 20 largest fires in California since record-keeping began. pic.twitter.com/WKPmUSasaY
Kalifornien liegt südlicher als Mitteleuropa, so befindet sich etwa die Großstadt San Francisco auf einer geographischen Breiten von 37.8°, was vergleichbar ist mit Sizilien, während beispielsweise Wien bei 48.2° liegt. Dadurch liegt der Alpenraum wesentlich näher zum polarumlaufenden Jetstream, ein Starkwindband in etwa 10 km Höhe, welches maßgeblich an der Entstehung von Tiefdruckgebieten beteiligt ist.
Trockenzeit
Das Westwindband verlagert sich im Laufe des Sommers auf der Nordhalbkugel nordwärts und macht den Weg frei für den subtropischen Hochdruckgürtel. Während sich aber im Alpenraum Hochs und Tiefs weiterhin abwechseln, setzt sich in Kalifornien stabiles Hochdruckwetter mit sehr heißen Temperaturen abseits der Küste durch. Aus diesem Grund gibt es dort eine Trockenzeit, welche etwa von Mai bis Oktober anhält. In der Hauptstadt Kaliforniens Sacramento fallen etwa im gesamten Sommer (Juni bis August) durchschnittlich nur 6 Liter pro Quadratmeter Regen! Die Alpen begünstigen zudem selbst bei vergleichsweise stabilen Wetterlagen die Entstehung von Wärmegewittern, während in Kalifornien die kühlen Wassertemperaturen im Westen und die trockene Luft im Osten eine sehr ungünstige Kombination für Gewitter darstellen.
Die anhaltende Trockenheit im Zusammenspiel mit der hohen Verdunstung in den Sommermonaten sind also entscheidend für die Waldbrände in Kalifornien. Auch der Klimawandel spielt dabei eine wichtige Rolle: Durch den Trend zu immer heißeren und trockeneren Wetterbedingungen auch in den Übergangsjahreszeiten wird die Waldbrandsaison nämlich tendenziell länger und intensiver.
So wurden heute an vielen Stationen Werte über 30 Grad gemessen, an einigen Stationen gab es sogar neue Monatsrekorde. Dabei sind die höchsten Werte im Westen aufgetreten. Zudem wenig überraschend, an den schon aus dem Hochsommer bekannten Stationen.
Station
Neuer Rekord/Messwert am 15.9.2020
Alter Rekord
Datum alter Rekord
Geilenkirchen (NRW)
35°
Trier-Petriesberg (RLP)
34,8°
34,2°
13.9.2016
Heinsberg- Schleidern (NRW)
34,6°
33,9°
13.9.2016
Bad Neuenahr-Ahrweiler (RLP)
34,5°
33,5°
5.9.1973
Weilerswist-Lommersum (NRW)
34,3°
34°
5.9.1949
Trier-Zewen (RLP)
34,3°
–
–
Tönisvorst (NRW)
34,3°
33,3°
13.9.2016
Geldern-Walbeck (NRW)
34,2°
31,9°
14.09.2016
Kaiserslautern (RLP)
34,2°
32,2°
13.9.2016
Köln-Stammheim (NRW)
34,2°
–
–
Saarbrücken-Burbach (SL)
34,1°
33,3°
13.9.2016
Perl-Nenning (SL)
34°
32,5°
4.9.1973
Düsseldorf (NRW)
34°
32,9°
6.9.2013
Morgen wird es im Westen nochmals heiß, bevor dann eine Kaltfront für eine deutliche Abkühlung sorgt. Diese geschieht jedoch leider meist ohne nennenswerten Regen. Die Dürre geht also weiter.
Frankreich
Auch bei unseren Nachbarn in Frankreich ist es mächtig heiß. Hier wurden ebenfalls neue Rekordtemperaturen für einen September gemessen. Besonders in der Mitte und im Großraum Paris wurden gestern bereits Temperaturen teils über 35 Grad gemessen. Noch heißer, wenn auch nicht rekordbrechend heiß war es im Südwesten, hier wurden teils 37 Grad gemeldet.
Der Mittelmeerraum ist vor allem im Winterhalbjahr eine regelrechte Brutstätte von Tiefdruckgebieten. Dies ist einerseits der Lage des Mittelmeers zwischen den mittleren Breiten und den Subtropen zu verdanken, andererseits auch der zahlreichen, angrenzenden Gebirgsketten, die den Prozess der Tiefdruckentwicklung begünstigen. In der Regel entstehen Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer im Zuge von Kaltluftvorstößen, welche von Tiefs der mittleren Breiten eingeleitet werden. Diese Tiefdruckgebiete weisen im Gegensatz zu tropischen Tiefs einen kalten Kern auf und haben eine unsymmetrische Struktur mit einer Warm- sowie Kaltfront.
Medicanes
Unter bestimmten Bedingungen können sich auch im Mittelmeerraum subtropische oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln. Obwohl sie die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1 nur in absoluten Ausnahmefällen erreichen, werden sie Medicanes (Mediterranean hurricane) genannt. Sie treten vor allem im Herbst auf und dann bevorzugt im Bereich der Balearen und über dem Ionischen Meer. In den meisten Fällen entstehen sie in Folge von Kaltlufteinbrüchen im Mittelmeerraum im Zusammenspiel mit zurückbleibenden Höhentiefs. Ähnlich wie bei tropischen Tiefdruckgebieten stellt die Kondensation des Wasserdampfs in den Gewitterwolken die treibende Kraft dar, welche von den Temperaturunterschieden zwischen der Meeresoberfläche und der Luft angetrieben wird.
Aktueller Fall
Die Reste des Höhentiefs, welches in der vergangene Woche für heftige Gewitter auf den Balearen sowie auf Sardinien gesorgt hat, befindet sich mittlerweile über dem südlichen Mittelmeer zwischen Sizilien und Libyen. Im Zusammenspiel mit einem kleinräumigen Tief und den überdurchschnittlich hohen Wassertemperaturen sorgt es derzeit für kräftige Gewitter.
Hochreichende Gewitterwolken (rosa Farbton) im Bereich des Tiefs am Dienstagmorgen..
Am Dienstag bleibt das Tief nahezu ortsfest, am Mittwoch wird es sich dann laut aktuellen Modellprognosen unter Verstärkung langsam in nördliche bis nordöstliche Richtung verlagern. Die Bedingungen für die Entwicklungen zu einem tropsichen Tief sind aufgrund der starken Windscherung nicht ideal, somit können sich die Gewitter wohl nicht symmetrisch um den Tiefkern anordnen, dennoch weist das Tief tropische Eigenschaften mit einem warmen Kern auf.
Am Donnerstagabend oder Donnerstagnacht dürfte das Tief laut aktuellen Modellberechnungen auf die Westküste Griechenlands treffen. Die Unsicherheiten sind allerdings noch groß: Laut dem aktuellen ECMWF-Modellauf wäre die Peloponnes betroffen, laut ICON würde dagegen ein voll entwickelter Medicane auf die Ionischen Inseln bei Kefalonia trefffen. Bei einem Landgang drohen jedenfalls schwere Sturmböen und gewittriger Starkregen.
Das derzeit herrschende Hochdruckgebiet trägt den Namen LEIKI und befindet sich über dem östlichen Mitteleuropa. Uns erreichen dabei bis einschließlich Mittwoch für die Jahreszeit sehr warme Luftmassen. Normalerweise pendeln sich die Höchsttemperaturen im Flachland sowie den breiten Alpentälern jetzt Mitte September bei rund 20 bis 22 Grad ein. Mit bis zu 30 Grad heute sowie an den beiden kommenden Tagen liegen wir folglich um 7 bis 10 Grad über diesen langjährigen Mittelwerten.
Stadt
Höchstwert am Dienstag
Durchschnittlicher Höchstwert Mitte September
Wien
29 Grad
21 Grad
St. Pölten
29 Grad
21 Grad
Eisenstadt
29 Grad
22 Grad
Linz
28 Grad
20 Grad
Graz
28 Grad
21 Grad
Klagenfurt
27 Grad
21 Grad
Salzburg
30 Grad
20 Grad
Innsbruck
30 Grad
21 Grad
Bregenz
28 Grad
20 Grad
Hier die prognostizierten Höchstwerte für Dienstag in Kartenform:
Sommerliche Wärme am Dienstag in Österreich.
Septemberhitze nicht (mehr) ungewöhnlich
30 Grad im September sind nicht so außergewöhnlich, wie man vielleicht denken mag. So gab es in den vergangenen zehn Jahren gleich sieben September mit einem 30er, dem gegenüber stehen drei September ohne Hitzetag seit 2010. Der absolute Temperaturrekord für den September bleibt jedoch in weiter Ferne, er stammt aus der jüngeren Vergangenheit. Am Monatsersten vor fünf Jahren wurden in Pottschach-Ternitz sogar 36 Grad gemessen. Die 30-Grad-Marke liegt hierzulande übrigens bis in den Oktober hinein in Reichweite: Der späteste Termin für einen 30er in Österreich datiert vom 5.10.1983 aus Deutschlandsberg.
Kaltfront am Donnerstag
Bereits am Mittwoch ist es nicht mehr im ganzen Land sonnig und warm. Besonders in Tirol, Salzburg und Oberösterreich entstehen nämlich am Nachmittag ein paar Regenschauer und Gewitter, die höchsten Temperaturen mit weiterhin bis zu 30 Grad konzentrieren sich dann auf den Osten. Der Donnerstag bringt dann einen vorübergehenden Wetterumschwung: An der Alpennordseite ziehen von Beginn an dichte Wolken samt Regenschauern durch, freundlich bleibt es im äußersten Westen sowie anfangs auch von Osttirol bis ins Burgenland. Doch auch im Süden und Südosten entwickeln sich am Nachmittag Schauer und Gewitter. Mit 18 bis 26 Grad kühlt es zwar überall ab, die Temperaturen bleiben damit aber auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Auf LEIKI folgt MANFRED
Am Freitag ist die Kaltfront schon wieder Geschichte. Hoch MANFRED beschert uns nicht nur einen letzten strahlend sonnigen Werktag, auch das Wochenende verspricht aus heutiger Sicht die meiste Zeit über Sonnenschein bei angenehm warmen 20 bis 28 Grad.
PAULETTE ist seit Samstagabend ein schwacher Hurrikan, doch die Bedingungen für eine stetige Verstärkung in den nächsten Tagen sind günstig. PAULETTE wird sich weiter nordwestwärts bewegen und das Zentrum des Sturms bis Montagmorgen direkt über die Bermudas bringen. Hurrikan-Landungen sind für den winzigen Inselstaat keine Seltenheit, die alle paar Jahre auftreten, und die Anwohner verfügen über gut eingeübte Verfahren, um mit den Auswirkungen umzugehen. Starke Winde, heftige Regenfälle und Überschwemmungen können jedoch immer noch zu größeren Störungen einschließlich Stromausfällen führen. Nach dem Passieren der Bermudas dreht Paulette nach Nordosten und beschleunigt auf den nördlichen Atlantik.
Niederschlagsvorhersage über die kommenden 5 Tage @ NOAA
Der Tropensturm SALLY hingegen hat am Samstag bereits sehr starke Regenfälle und stürmischen Wind in Südflorida gebracht. Aktuell ist der Sturm in den östlichen Golf von Mexiko eingedrungen, mit warmem Wasser und geringer Scherung voraus. Eine Intensivierung ist wahrscheinlich, und SALLY könnte bis Montag ein Hurrikan werden. Die steuernden Winde sind nicht sehr stark und werden in den kommenden Tagen weiter nachlassen. Folglich wird sich SALLY verlangsamen, wenn er sich der zentralen Golfküste nähert. Der so genannte ‚Landfall‘ wird voraussichtlich am Dienstag irgendwo zwischen Südost-Louisiana und dem westlichsten Florida stattfinden.
Hurricane watches are posted for northern Gulf Coast due to #Sally. If Sally makes landfall as hurricane, it would be 4th hurricane in 2020 to make landfall in continental US, along w/ Hanna, Isaias & Laura. Most recent season w/ 4+ CONUS hurricane landfalls is 2005 (5 landfalls) pic.twitter.com/VsNuTuGFYz
Durch die langsame Verlagerung werden große Niederschlagsmengen erwartet, die in einigen Gebieten (siehe Karte oben) 300 l/m² übersteigen, was zu schweren Überflutungen führen wird. Eine lebensbedrohliche Sturmflut und zerstörerische Winde werden auch in der Nähe und unmittelbar östlich des Landfalls auftreten.
Titelbild mit freundlicher Genehmigung des Flickr-Nutzers Jerry Angelica.
An der variierenden Tageslänge an einem bestimmen Ort ist die Neigung der Erdachse (in etwa 23 Grad) schuld. Während die Sonne im Hochsommer im Alpenraum etwa 16 Stunden lang scheint (um die Sommersonnenwende Ende Juni), dauert der Tag im Dezember nur noch 8 Stunden.
In Wien büßt man im September pro Tag durchschnittlich vier Minuten Tageslänge ein. Sind zu Beginn des Monats noch fast 13,5 Stunden Sonnenschein möglich, stehen Ende September nur noch 11,5 Stunden zur Verfügung. Am Ende des meteorologischen Herbstes, also Ende November dauert der Tag dann überhaupt nur noch 9 Stunden.
@ https://stock.adobe.com
Auswirkungen
Aufgrund der damit verbundenen länger werdenden Nächte kann die Luft bodennah stärker auskühlen als in den Sommermonaten. Somit bilden sich vermehrt Nebelfelder, da die bodennahe Temperatur bis zum sogenannten Taupunkt sinkt. Grundvoraussetzung für Nebelbildung ist jedenfalls neben der eben genannten nächtlichen Abkühlung genügend Feuchtigkeit in den unteren Luftschichten sowie nur schwacher Wind.
JURIJ, KEVIN und LEIKI – so die Namen der Hochdruckgebiete. Sie bringen uns dieser Tage feinstes Spätsommerwetter. Zwar halten sich in den Morgenstunden schon vielerorts Nebelfelder, tagsüber scheint aber doch die meiste Zeit die Sonne. Häufig sind so theoretisch 12 Sonnenstunden drin, was dem astronomisch Möglichen entspricht. Immerhin nähern wir uns der Tag- und Nachtgleiche zum kalendarischen Herbstbeginn am 22. September.
Abweichung der Höchsttemperaturen am Donnerstag vom klimatologischen mittleren Maximum für diesen Tag @ UBIMET
Normal wären zu dieser Jahreszeit Tageshöchstwerte von rund 21 Grad in den Niederungen und Tälern, wie man der nachfolgenden Grafik entnehmen kann. Bis inklusive Mittwoch stehen jedoch Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad an, mit durchschnittlich 28 Grad in den Landeshauptstädten fallen die nächsten Tage also grob um 7 Grad zu warm aus.
Mittleres klimatologisches Temperaturmaximum an einem 11. September @ UBIMET
Ab Donnerstag deuten sich nach einigen Wettermodellen zwar wieder kühlere Temperaturen an, aber selbst eine Fortsetzung der ruhigen und warmen Wetterphase bis zum folgenden Wochenende ist derzeit nicht ausgeschlossen.
Anfang des Jahres haben wir noch über die verheerenden Buschbrände in Australien berichtet. Im Spätsommer der Nordhalbkugel hingegen sind Waldbrände in den USA keine Seltenheit, zumindest in der jüngeren Vergangenheit kam es immer wieder dazu. Doch in diesem Jahr sind sie noch massiver als je zuvor. In Kalifornien schlossen sich nun mehrere Wald- und Buschfeuer zum flächenmäßig größten, jemals im Bundesstaat verzeichneten Feuer zusammen. Das so genannte August Complex Fire im Bezirk Mendocino County wütete am Donnerstag auf einer Fläche von knapp 2000 Quadratkilometern, was in etwa den Flächen von Berlin, Hamburg und Bremen zusammen entspricht.
Noch unter der Woche gingen Bilder aus San Francisco um die Welt, wo eine Kombination aus Rauch und darunter liegendem Nebel zu gespenstischen Szenen führte. Nachfolgende Bilder wurden mitten am Tag aufgenommen:
Der Himmel über #SanFrancisco und anderen Städten in Nordkalifornien hat sich wegen der heftigen Waldbrände blutrot gefärbt.
Laut CNN schwebt extrem viel Rauch und Asche in der Luft, sodass es mitten am Tag so düster wurde, dass die Einwohner auch tagsüber das Licht anlassen. pic.twitter.com/KoYfaAHaDm
Die enormen Rauchschwaden wurden zuletzt zwar primär auf den Pazifik hinaus getrieben, über Umwege und primär in höheren Atmosphärenschichten erreichen Rußpartikel inzwischen aber auch Europa. Teilweise sorgen sie hier für einen eher grauen, milchigen statt blauen Himmel.
The smoke from the western US wildfires has even reached the Netherlands (see Reeuwijk Lakes below), turning the sky is grey instead of blue. Confirmed to come from there by satellite and lidar observations, it is the layer above 6km height. Made worse by climate change. @KNMIpic.twitter.com/ZMRZkSIvuf
Im Westen der USA wüten derzeit zahlreiche, teils sehr große Waldbrände, besonders betroffen sind die Staaten Kalifornien und Oregon. Der Höhepunkt der Feuersaison steht zwar noch bevor, in Kalifornien wurde aber bereits jetzt so viel vernichteter Wald dokumentiert wie noch nie zuvor in einem Jahr.
Someone put Bladerunner 2049 music to drone footage of San Francisco and at first I didn’t know whether to be amazed or horrified. This is very much horrifying. pic.twitter.com/XQTv4qrE93
Der dichte Rauch der Feuer in Oregon und Kalifornien hat sich über weite Teiler der Westküste ausgebreitet. Im Raum San Francisco färbte sich der Himmel orange, weshalb es am Mittwoch den ganzen Tag über nie richtig hell wurde. In den sozialen Medien schreiben die Anwohner von einer apokalyptischen Stimmung oder auch von einem „Marshimmel“.
The fires across the West Coast are just the latest examples of the very real ways our changing climate is changing our communities. Protecting our planet is on the ballot. Vote like your life depends on it—because it does. pic.twitter.com/gKGegXWxQu
A swirl of orange fog and smoke hangs over the San Francisco skyline this morning seen in this image taken at 10 a.m. @sfchroniclepic.twitter.com/AzMzVoZNCg
Hoch JURIJ sorgt am Dienstag und Mittwoch für stabile Wetterbedingungen in ganz Österreich. Typisch für die Jahreszeit präsentiert sich das Wetter dabei in den Morgenstunden von seiner frühherbstlichen Seite mit Tau auf den Wiesen und kühlen Temperaturen, zudem gab es heute erstmals in der Saison verbreitet Nebel und Hochnebel im Alpenraum.
Nach dem frühherbstlichen Start sorgen Sonnenschein und milde Temperaturen in den Nachmittagsstunden dann aber für einen spätsommerlichen Wettercharakter. Die höchsten Temperaturen um 26 Grad gibt es am Dienstag im Inntal.
Während im Alpenvorland und im Donauraum der Nebel sehr flach war uns teils nur Sichtweiten von 200 m zugelassen hat, handelt es sich in den Gebirgstälern wie dem Inntal, dem Salzachtal oder dem Ennstal um Hochnebel mit einer Obergrenze bei etwa 1900 m. An der Alpensüdseite liegt die Hochnebel noch höher bei etwa 2500 m, so befindet sich selbst der Gipfel der Villacher Alpe noch mitten in den Wolken.
Auch am Mittwoch geht es in einigen Tal- und Beckenlagen weder mit Frühnebel los, in Summe wird die betroffene Fläche aber geringer und Hochnebel ist kaum noch zu erwarten. Tagsüber erwärmt sich die Luft dann auf 22 bis 27, im Inntal auch 28 Grad.
In den kommenden Tagen gelangt Mitteleuropa unter den Einfluss eines Ablegers des Azorenhochs namens JURIJ. Die Höhenströmung dreht am Mittwoch allmählich wieder auf südwestliche Richtungen, wodurch den Alpenraum milde Luftmassen aus dem nördlichen Mittelmeerraum erfassen.
Der Dienstag beginnt besonders in vielen Tal- und Beckenlagen herbstlich kühl, so liegen die Tiefstwerte im Mühl- und Waldviertel oder im Wienerwald teils nur bei 4 Grad. Eine Spur milder verläuft die Nacht von Kärnten bis ins Burgenland, hier liegen die Frühtemperaturen am Dienstag meist zwischen 9 und 13 Grad.
Nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder scheint tagsüber aber verbreitet die Sonne, nur von Oberkärnten bis ins Obere Murtal halten sich mitunter bis zum Vormittag ein paar Hochnebelfelder. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal. Ähnlich präsentiert sich das Wetter auch am Mittwoch, dabei steigen die Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein auf 22 bis 27, im Inntal auch bis 28 Grad an.
In der zweiten Wochenhälfte setzt sich das ruhige Wetter im Osten und Südosten fort, in der Westhälfte lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach. Bei ein paar durchziehenden Wolkenfeldern steigt die Schauerneigung besonders vom Arlberg bis nach Oberkärnten jeweils in den Nachmittagsstunden leicht an. Die Tageshöchstwerte gehen aber nur an der Alpennordseite geringfügig zurück und liegen zwischen 19 und 27 Grad.
Im kalifornischen Sierra National Forest, südlich des weit bekannteren Yosemite Nationalparks, wüten derzeit verheerende Waldbrände. Vermutlich wurde das Feuer durch Pyrotechnik bei einer Party ausgelöst und breitet sich nun in den ohnehin sehr trockenen Nadelwäldern rasch aus.
Viele der Aufnahmen aus dem betroffenen Gebiet zeigen teils hochreichende Wolken, die zum Teil Strukturen von Gewitterwolken aufweisen:
Today I was flying from San Jose to Las Vegas on SWA & I looked out my window & I saw this cloud. I l found out that it is a cumulonimbus flammagenitus cloud aka pyrocumulonimbus cloud, a type of cloud that forms above a source of heat, such as a wildfire #CreekFirepic.twitter.com/HCqyWiHpNx
Vereinfacht gesagt: Gewitterwolken (Cumulonimbus) bilden sich, wenn heiße und feuchte Luft aus Bodennähe bis in große Höhe aufsteigt und die enthaltene Luftfeuchtigkeit dabei kondensiert. Je wärmer und feuchter die Luft ist, desto hochreichender das Gewitter. Die Ausgangssituation bei jenen Gewittern in Kalifornien war etwas anders: Fehlende Feuchtigkeit (ca 10 bis 20% relative Feuchte!) und durch die Feuer verursachte hohe Temperaturen befeuerten regelrecht die Gewitterbildung. Auch für diesen Fall hat die Meteorologie eine Bezeichnung: Pyrocumulonimbus.
Die aufgeheizte, aber sehr trockene Luft steigt ebenso lange auf, bis auch die kaum vorhandene Feuchte kondensiert. Wolken, die durch Waldbrände entstehen, sind meist an ihrer Struktur erkennbar: Im unteren Teil sind sie bräunlich und trüb (Asche, Ruß,..), im oberen Teil weiß und bauschig (kondensierter Wasserdampf):
Smoke rising from beyond Mount Miguel. It is not a cumulonimbus cloud. The real white cloud is obscured by a brown haze blowing westward by a Santa Ana wind. pic.twitter.com/Edo46hvt19
Am Wochenende kam es im Vorfeld einer Kaltfront, welch in Österreich für Regen und Gewitter gesorgt hat, auch in Norditalien zu zahlreichen Gewittern. Örtlich waren diese für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit und kleinräumige Überflutungen verantwortlich. Besonders betroffen waren der Großraum von Turin am Sonntagabend bzw. der Großraum von Genua, Vicenza und Venedig in der Nacht bzw. am Montagmorgen. In den zentralen Teilen Liguriens wie etwa in Genua-Bolzaneto oder in Rapallo sowie in Venedig wurden mehr als 80 Liter pro Quadratmeter Regen in wenigen Stunden verzeichnet.
Encore et encore, une nuit très orageuse dans le Golfe de Gênes avec cette superbe photo prise par Baptise M. diffusée sur le Photolive d’Infoclimat. Ca se passe de commentaires. Vous pouvez (juste) admirer…https://t.co/0g0oEXCjhdpic.twitter.com/ZiuUv4gXAD
Im Mittelmeer sind Wasserhosen im Herbst keine Seltenheit, meist treten sie allerdings in Folge von Kaltluftausbrüchen auf, wenn der Temperaturunterschied zwischen dem noch warmen Wasser und der Luft besonders markant ist. In diesem Fall war eine ausgeprägte Windkonvergenz über dem Ligurischen Meer entscheidend für die Entstehung der Wasserhose, da sie Verwirbelungen der Luft unterhalb der Quellwolken begünstigt hat.
Am Sonntagnachmittag und -abend haben Gewitter besonders im nördlichen Oberkärnten sowie in der Weststeiermark örtlich für kleinräumige Überflutungen und Vermurungen gesorgt. Besonders betroffen war das Obere Murtal inkl. Seitentäler, wo besonders kleinere Bäche wie etwa in Niederwölz stellenweise über die Ufer traten. Die großen Wassermassen haben aber auch die größeren Gewässer anschwellen lassen, so hat selbst die Mur in Zeltweg vorübergehend die HQ1-Marke überschritten.
Anbei die nassesten Wetterstationen innerhalb der vergangenen 24 Stunden:
Wie man auf der kalibrierten Radaranalyse sehen kann, gab es lokal aber auch Spitzen um 100 Liter pro Quadratmeter. Dies wird auch von Messungen des Hydrographischen Diensts in Gestüthof/Mur bestätigt, wo 101 mm Regen verzeichnet wurden. Damit gab es rund um das Obere Murtal örtlich den gesamten mittleren Septemberniederschlag in weniger als 24 Stunden.
Mit einem Blick auf die aktuelle Temperaturverteilung sieht man eindeutig, dass sich von Vorarlberg bis Niederösterreich bereits kühlere Luftmassen ausgebreitet haben, währen sich im Süden und Südosten des Lande noch feuchtwarme Luft hält. Bislang hat sich die Schauertätigkeit auf die Alpennordseite und das zentrale Bergland beschränkt, ausgehend von Süd- und Osttirol nimmt die Schauer- und Gewitterneigung am Nachmittag aber auch in Kärnten zu. Die Hauptgefahr stellen große Regenmengen in kurzer Zeit dar, vereinzelt kann es aber auch zu kleinem Hagel kommen.
Die kühle Luft umströmt die Alpen sowohl im Westen (Mistral in Südfrankreich) als auch am Alpenostrand in Österreich (am Montag kommt an der Nordadria dann schwache Bora auf).
Kräftiger Regen
Am Abend gehen die Schauer in den Alpen und im Nordosten dann in anhaltenden Regen über, besonders im zentralen Bergland vom Pinzgau bis in die Obersteiermark sowie im nördlichen Alpenvorland regnet es ein paar Stunden lang auch kräftig. In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt allmählich in den Osten und Südosten des Landes, vom Bodensee bis ins Mühl- und Waldviertel werden die trockenen Abschnitte hingegen langsam häufiger.
Der Montag startet meist trüb und besonders im Süden sowie in den Alpen regnet es anfangs noch leicht. Tagsüber gehen im Bergland noch lokale Schauer nieder, ansonsten bleibt es ab dem Vormittag überwiegend trocken und die Wolken lockern zögerlich auf. Besonders abseits der Alpen kommt mitunter auch die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen kommen allerdings nicht über 15 bis 22 Grad hinaus, am mildesten wird es im Südosten.
Hoch JURIJ
Am Dienstag und Mittwoch macht sich in Mitteleuropa ein Hoch namens JURIJ bemerkbar. Nach Auflösung von örtlichen Nebelfeldern scheint dabei verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen tagsüber auf 20 bis 26, am Mittwoch im Oberinntal auch 28 Grad. Die Frühtemperaturen sind allerdings herbstlich kühl, so liegen die Frühwerte am Dienstag zwischen knapp 4 Grad im Mühl- und Waldviertel bzw. im Wienerwald, wie etwa in Zwettl oder Klausen-Leopoldsdorf, und 13 Grad in der Wiener Innenstadt oder unmittelbar im Bereich des Wörthersee wie in Pörtschach.
Die Gewittersaison neigt sich in Österreich dem Ende zu, an diesem Wochenende gibt sie aber nochmals ein kleines Lebenszeichen von sich. Die langgezogene Kaltfront von Skandinavientief OTTILIE liegt derzeit nämlich quer über Deutschland und kommt in den kommenden Stunden langsam südwärts voran. In ihrem Vorfeld gelangen nochmals sehr warme Luftmassen ins Land.
Im Vorfeld der Front scheint am Samstagnachmittag noch verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen entlang der Nordalpen und im Osten nochmals auf bis zu 30 Grad. Gegen Abend steigt die Schauer- und Gewitterneigung in den westlichen Nordalpen vom Arlberg bis zum Dachstein aber langsam an. Am späten Abend wird es dann auch abseits der Alpen im Norden und Nordosten gewittrig, so kann es auch in Teilen Niederösterreichs und Wiens nochmals zu Blitz und Donner kommen. Lokal können die Gewitter für kräftigen Regen, kleinen Hagel und teils stürmische Böen sorgen.
Am Sonntag überwiegen an der Alpennordseite von der Früh weg dichte Wolken mit Regenschauern, nur von Unterkärnten bis ins Südburgenland zeigt sich anfangs noch die Sonne. Im Tagesverlauf gehen die Schauer in den Nordalpen in kräftigen Regen über und auch weiter südlich nimmt die Schauer- und Gewitterneigung rasch zu. Besonders in Kärnten gehen ab dem Nachmittag mitunter auch kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel nieder. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 14 und 21 Grad, nur im äußersten Süden werden noch knapp 25 Grad erreicht.
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 2.659.493 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze), davon 732.199 mit einer Stromstärke von mindestens 5 kA. Dieser Wert stellt den bislang geringsten Wert seit Messbeginn dar, so gab es in diesem Sommer gut 500.000 Blitzentladungen weniger als im Sommer des Vorjahres. Im Vergleich zum Mittel von 2009 bis 2019 wurde in diesem Sommer weniger als die Hälfte der üblichen Anzahl an Blitzentladungen erfasst. Der zweitniedrigste Wert stammt aus dem Sommer 2018, als etwa 868.500 Blitze mit einer Stromstärke von mindesten 5 kA detektiert wurden, somit haben wir innerhalb der letzten drei Jahre die zwei schwächsten Gewittersaisons erlebt. Vor allem im Juli gab es heuer außergewöhnlich wenige Gewitter, so wurde im normalerweise gewittrigsten Monat des Jahres etwa im Saarland kein einziger Blitz erfasst. Deutschlandweit gewitterte es aber immerhin an 73 von 92 Tagen irgendwo im Bundesgebiet: Während es in Hamburg nur 12 Tage mit Blitzentladungen gab, waren es in Bayern 61.
Mit exakt 742.815 Blitzentladungen führt Bayern wie so oft das Bundesländer-Ranking deutlich an, an zweiter Stelle folgt mit 317.046 Blitzen Niedersachsen. Baden-Württemberg komplettiert mit rund 316.484 Entladungen das Podium. Deutlich weniger Gewitter wurden im zurückliegenden Sommer dagegen in der Mitte und im äußersten Norden registriert: Schleswig-Holstein kommt beispielsweise auf lediglich 39.733 Blitze, das kleinste Bundesland Bremen gar nur 1.054.
In Bezug auf die Blitzdichte liegt mit etwa 10.5 Blitzen pro km² ebenfalls Bayern an erster Stelle, gefolgt von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg mit etwa 8 Blitzen pro km². An letzter Stelle liegen Schleswig-Holstein und Bremen mit etwa 2,5 Blitzen pro km² sowie Mecklenburg-Vorpommern und Hessen mit etwa 4 Blitzen pro km².
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Bayern im Kreis Roth gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 402 kA in der Nacht zum 2. Juli in Thalmässing. Kurzzeitig gab es dabei eine 25.000 mal höhere Stromstärke, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Thalmässing (Roth) 402 kA (2. Juli)
Herzogenrath (Aachen) 399 kA (11. August)
Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) 373 kA (13. Juni)
Unwetter am 13. Juni
Der mit Abstand gewitterreichste Tag des Sommers war der 13. Juni, als etwa 450.000 Blitzentladungen erfasst wurden, davon allein 133.000 in Brandenburg bzw. 110.000 in Niedersachsen. An zweiter bzw. dritter Stelle folgen der 26. Juni mit 160.000 Entladungen und der 11. August mit 146.000.
Die Gewitter haben heuer vor allem für lokalen Starkregen und Überflutungen gesorgt, so gab es etwa in Bottmersdorf-Klein Germersleben (Sachsen-Anhalt) am 13. Juni rund 100 L/m² Regen in weniger als 5 Stunden. Ähnlich große Regenmengen von mehr als 80 L/m² in zwei Stunden wurden beispielsweise auch in Nattheim-Fleinheim (Baden-Württemberg) am 2. August oder in Twist-Hebelermeer (Niedersachsen) am 14. August gemessen.
Starkregen und Sturmböen in NRW – in Rheda-Wiedenbrück sind Bäume umgestürzt, 50 Liter pro Quadratmeter hat es hier geregnet. pic.twitter.com/XZt0ahtc89
Großen Hagel mit einem Durchmesser >3 cm gab es dagegen nur vereinzelt wie etwa lokal am 13. Juni in Brandenburg. Auch Orkanböen wurden nur vereinzelt gemessen, die höchste Spitze liegt bei 130 km/h in Chieming am 28. Juni.
Die Temperaturen fahren in den kommenden Tagen Achterbahn – das Motto könnte lauten: ‚Vom Sommer in den Herbst und wieder zurück.‘ Am Samstag liegt der Alpenraum noch im Vorfeld einer Kaltfront, die sich quer über Deutschland erstreckt. Aus Südwesteuropa erreichen uns dabei noch einmal sommerlich warme Luftmassen, bei 24 bis 30 Grad und viel Sonnenschein bis weit in den Nachmittag hinein herrschen beste Bedingungen für jegliche Freizeitaktivitäten im Freien. Die 30-Grad-Marke könnte dabei vor allem in Wien und Niederösterreich, punktuell aber auch in Unterkärnten oder im Murtal geknackt werden.
Hier die Prognose der Höchstwerte morgen:
Am Samstag gibt es im Osten lokal 30 Grad.
Septemberhitze
30 Grad im September sind nicht so außergewöhnlich, wie man vielleicht denken mag. So gab es im September 1947 gleich 14 heiße Tage mit 30 Grad und mehr in Österreich. Der absolute Temperaturrekord für den September ist jedoch in weiter Ferne, er stammt aus der jüngeren Vergangenheit. Am Monatsersten vor fünf Jahren wurden in Pottschach-Ternitz schweißtreibende 36 Grad gemessen. Die 30-Grad-Marke liegt hierzulande übrigens bis in den Oktober hinein in Reichweite: Der späteste Termin für einen 30er in Österreich datiert vom 5.10.1983 aus Deutschlandsberg.
Wechselhafter Wochenwechsel
Am Sonntag erfasst die angesprochene Kaltfront Österreich, verbreitet dominieren dichte Wolken und Regenschauer das Geschehen. Lokal können auch größere Regenmengen zusammenkommen. Letzte Wolkenlücken von Unterkärnten bis ins Südburgenland schließen sich im Tagesverlauf, hier gibt es auch noch einmal spätsommerliche 23 bis 25 Grad, ehe auch hier Schauer und Gewitter entstehen. Sonst hat es bereits um rund 10 Grad abgekühlt, die Höchstwerte liegen meist zwischen 14 und 21 Grad.
Wie bereits angedeutet fallen lokal große Regenmengen, hier die Prognose für Sonntag:
Kräftiger Regen fällt am Sonntag besonders im östlichen Bergland.
Auch zum Schulstart in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland am Montag zeigt sich das Wetter frühherbstlich. 12 bis 21 Grad sind schon das Höchste der Gefühle, dazu ist der Himmel überwiegend bewölkt und in Tirol, Kärnten, dem Salzburger Land und in der Steiermark regnet es immer wieder. Die Sonne zeigt sich am ehesten ganz im Westen und im äußersten Osten.
Neues Hoch kommt
Ab Dienstag sorgt dann aber ein neues Hoch mit dem voraussichtlichen Namen Jurij wieder für stabile Bedingungen. Zwar können – typisch für den startenden Herbst – morgendliche Nebelfelder für einen grauen Start in den Tag sorgen, nach deren Auflösung scheint aber im ganzen Land die Sonne. Dazu klettern die Temperaturen wieder auf ein spätsommerliches Niveau mit meist 20 bis 26 Grad, Mittwoch und Donnerstag sind punktuell sogar wieder 28 Grad möglich.
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 1.162.405 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Das sind ähnlich viele Blitzentladungen wie im Sommer 2019 und liegt unter dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre. Aufgrund mehrerer Höhentiefs entstanden vor allem im Juni deutlich weniger Gewitter als üblich. Der gewitterreiche August konnte den Mangel in der Blitzstatistik noch halbwegs ausgleichen.
Blitzdichte im Sommer 2020.
Blitzentladungen
Blitzdichte
Steiermark
397.194
24,2 Blitze/km²
Niederösterreich
247.159
12,9 Blitze/km²
Oberösterreich
186.264
15,6 Blitze/km²
Kärnten
86.217
9,0 Blitze/km²
Burgenland
82.772
20,9 Blitze/km²
Tirol
78.686
6,2 Blitze/km²
Salzburg
56.107
7,8 Blitze/km²
Vorarlberg
20.670
7,9 Blitze/km²
Wien
7.336
17,7 Blitze/km²
Südoststeiermark blitzreichster Bezirk
Mit exakt 397.194 Blitzentladungen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit 247.159 und Oberösterreich mit 186.264 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es im Sommer aber immerhin 7.336 Blitzentladungen, was bei der Blitzdichte den dritten Platz auf Bundeslandebene hinter der Steiermark und dem Burgenland ergibt. Die blitzreichsten Bezirke befinden sich in allesamt der Steiermark, angeführt vom Bezirk Südoststeiermark mit 54.681 Entladungen. Danach folgen die Bezirke Hartberg-Fürstenfeld, Graz-Umgebung und Weiz mit rund 48.000 Blitzen.
Blitzdichte auf Gemeindebasis.
Auf Gemeindeebene liegt ebenfalls die Steiermark in Führung: In Ludersdorf-Wilfersdorf im Bezirk Weiz wurden unglaubliche 122 Blitze pro Quadratkilometer registriert.
Stärkster Blitz in Tirol
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Tirol gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 306.400 Ampere am Nachmittag des 25. Juni in Anras in Osttirol. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 18.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
306 kA Anras (T)
305 kA Reutte (T)
301 kA Mittelberg (V)
298 kA St. Peter am Hart (OÖ)
289 kA Thiersee (T)
Blitzarmer Sommer
Wenn man nur Blitze ab einer Stärke ab 5 kA betrachtet (orientiert an der internationalen Norm IEC 62858), wurden in diesem Sommer 325.257 Blitze gemessen. Das ergibt knapp den letzten Platz seit dem Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009: Ähnlich blitzarm waren die Sommer 2015, 2018 und 2019, wo nur um wenige Tausend mehr Blitze detektiert wurden. Im Rekordjahr 2012 wurden hingegen fast viermal so viele Blitze verzeichnet. Damit liegt der Sommer 2019 auch deutlich unter dem Mittel von 623.000 Blitzen (>5kA von 2009 bis 2019). Obwohl der Sommer vergleichsweise gewitterarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An 75 von 92 Tagen wurde in Österreich mindestens eine Blitzentladung registriert. Allein im Bezirk Spittal an der Drau gab es an 45 Tagen Gewitter.
Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Mitte August wurde in Vöcklabruck im Zuge eines starken Gewitters eine orkanartige Böe von 113 km/h registriert und auch in der südlichen Steiermark sowie Ende August am Neusiedler See gab es lokal orkanartige Böen. Vor allem in der Steiermark, lokal aber auch in Vorarlberg und Oberösterreich kam es zu großem Hagel mit einem Durchmesser von 5 bis 7 cm (v.a. am 28. Juli sowie 22. & 29. August) . Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam zu Mittag am 11.08. in Fischbach in der Steiermark zusammen: In nur einer Stunde prasselten 64 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel.
Anbei zwei Bilder vom heutigen #Hagel aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. Danke an E. Wiedner und S.Pfeifer für die Meldungen! pic.twitter.com/MZI3u7K6T3
Im westlichen Pazifikraum sind zwei Wirbelstürme aktiv, beide werden aufgrund ihrer Intensität und ihrer Lage vor Ostasien als Taifune bezeichnet. Durch das warme Meerwasser des Pazifiks herrschen zur Zeit ideale Bedingungen für die Entstehung und Verstärkung von Taifunen.
Falschfarben-Infrarotsatellitenbild des Westpazifiks. Quelle: Himawari 8 Satellit, National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA)
Taifun MAYSAK
Westlich von Japan und südlich von Südkorea kreist über dem Meer Taifun MAYSAK, der bisher stärkste Wirbelsturm des Jahres in dieser Region. Im Inneren des Sturmtiefs herrscht ein Luftdruck von 950 hPa (im Gegensatz zum mittleren Luftdruck von 1013 hPa auf Meereshöhe bei Normalbedingungen). Da Windspitzen von über 250 km/h erwartet werden, laufen vor Ort die Vorbereitungen auf Hochtouren, um die Bevölkerung vor den zerstörerischen Naturgewalten zu schützen.
Vorhersage der Zugbahn von Taifun MAYSAK. Quelle: JTWC
Laut den aktuellen Prognosen verläuft die Zugbahn des Taifuns in nördliche Richtung etwa über die Mitte Südkoreas, d.h. östlich der Hauptstadt Seoul. Nachdem der Wirbelsturm auf Land trifft, schwächt sich dieser erwartungsgemäß etwas ab.
Taifun HAISHEN
Nach MAYSAK ist bereits der nächste Wirbelsturm unterwegs. Über der Philippinensee, nordwestlich der Inselgruppe der Nördlichen Marianen, kreist ein kräftiges Tiefdruckgebiet namens HAISHEN. Bisher kommt die Intensität dieses Taifuns noch nicht an MAYSAK heran, jedoch wird der nachfolgende Sturm in den nächsten Tagen auf Hunderten von Kilometern über dem Meer mehr Feuchtigkeit aufnehmen und deutlich an Energie zunehmen. HAISHEN könnte dann als Wirbelsturm der Kategorie 4 oder sogar 5 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala eingestuft werden.
Prognose der Zugbahn von Taifun HAISHEN. Quelle: JWTC
Ein Grund für die gehäufte Entstehung solcher starker Taifune in dieser Region liegt bei dem rund 30 Grad warmen Meerwasser; die japanische Wetterbehörde gab bekannt, dass die mittleren Wassertemperaturen vor den Küsten Japans im August so hoch wie noch nie seit Messbeginn 1982 ist.
Titelbild: Satellitenbildausschnitt des Westpazifiks mit den beiden Taifunen MAYSAK (links oben) und HAISHEN (rechts unten). Quelle: Himawari 8 Satellit
Vom 1. bis 31. August registrierte unser Blitzortungssystem über ganz Österreich verteilt exakt 497.959 Blitzentladungen. Das sind fast 200.000 Blitzentladungen mehr als in den Augustmonaten der beiden vorangegangenen Jahre. Zuletzt mehr Blitze im August gab es 2017, als sogar über 800.000 Entladungen im letzten Sommermonat registriert wurden.
Vergleicht man die Anzahl der Blitzentladungen im heurigen August mit dem Mittel der vergangenen 10 Jahre (rund 375.000 Blitze), so geht der August 2020 als ausgesprochen gewittriger Monat in die Statistik ein. Der August bildet zusammen mit Juni und Juli üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten. Die Sonne erreicht zu dieser Zeit ihren Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Luft und der Topografie Österreichs entwickeln sich dann zahlreiche Gewitter.
Steiermark wie so oft unangefochten
Mit exakt 189.445 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich und Oberösterreich -> siehe Tabelle. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland.
Blitze nach Bundesland, Anzahl und Blitzdichte im August 2020:
Steiermark
189.445
11,55 Blitze/km²
Niederösterreich
95.167
4,96 Blitze/km²
Oberösterreich
73.086
6,10 Blitze/km²
Burgenland
49.317
12,44 Blitze/km²
Kärnten
38.545
4,04 Blitze/km²
Tirol
27.991
2,21 Blitze/km²
Salzburg
18.101
2,53 Blitze/km²
Vorarlberg
3.817
1,46 Blitze/km²
Wien
2.490
6,01 Blitze/km²
Österreich Gesamt
497.959
5,94 Blitze/km²
Mit knapp 12 Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark hinsichtlich der Blitzdichte aber lediglich auf Platz zwei, geschlagen vom Burgenland. Hier wurden exakt 12,44 Blitzentladungen pro km² verzeichnet. Obwohl es in Wien nur knapp 2.500 Blitze gab, reicht es im Ranking der Blitzdichte für die Bundeshauptstadt nach Oberösterreich für Platz vier.
Hier die Blitzdichte in Österreich im August:
In Wien gab es sehr große Unterschiede zwischen den einzelnen Bezirken. So gab es in Favoriten nur etwas mehr als 1 Blitz pro Quadratkilometer, in Ottakring hingegen gut 19 Blitze pro Quadratkilometer. Diese hohe Blitzdichte hievt den Bezirk im Westen Wiens auch österreichweit auf Bezirksebene in die Top 10. In Führung liegen hier aber eindeutig Bezirke im Burgenland und in der Steiermark. Platz eins geht an die Blitzhauptstadt Graz, gefolgt vom Bezirk Südoststeiermark und Oberwart.
Gewitterfreie Tage bildeten im August die absolute Ausnahme, an insgesamt 29 von 31 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert. Die meisten Gewittertage erlebte dabei Kärnten mit insgesamt 25 Tagen. Auf Wiener Gemeindegebiet gab es dagegen nur an 5 von möglichen 31 Tagen zumindest einen Blitz zu bestaunen.
Auch stärkster Blitz in der Steiermark
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in der Steiermark im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 261 kA am Nachmittag des 16. Augusts in Rohr bei Hartberg. In kürzester Zeit wurde dabei gut 16.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Vom 1. bis 31. August registrierte unser Blitzmesssystem über ganz Deutschland verteilt exakt 1.245.030 Blitze. Das sind gut 200.000 Blitzentladungen mehr als im August des Vorjahres und sogar 400.000 Blitze mehr als im August 2018. Zuletzt mehr August-Blitze gab es 2017, als sogar über 1,3 Millionen Entladungen registriert wurden.
Vergleicht man die Anzahl der Blitzentladungen im diesjährigen August mit dem Mittel der vergangenen 10 Jahre (dieses entspricht gut 900.000 Blitze), so geht der August 2020 als ausgesprochen gewittriger Monat in die Statistik ein. Der August bildet zusammen mit Juni und Juli generell die blitzreichste Zeit des Jahres. In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten. Die Sonne erreicht zu dieser Zeit ihren Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Luft, durchziehenden Kaltfronten und der Topografie entwickeln sich dann zahlreiche Gewitter.
Spitzenreiter Bayern, gewitterarmer Norden und Osten
Mit exakt 273.957 Blitzentladungen führt Bayern wie so oft das Bundesländer-Ranking deutlich an, an zweiter Stelle folgt mit knapp 233.000 Blitzen Nordrhein-Westfalen. Baden-Württemberg komplettiert mit ordentlich Abstand und rund 167.000 Blitzen das Podium. Somit entfallen rund 50% aller Blitze in der Bundesrepublik auf diese drei Bundesländer. Deutlich weniger Gewitter wurden im zurückliegenden Monat dagegen im Norden und Osten registriert: Mecklenburg-Vorpommern kommt beispielsweise auf lediglich gut 30.000 Blitze, Schleswig-Holstein nur auf knapp 7.000.
Die blitzreichsten Bundesländer im August 2020:
Bayern 273.957
Nordrhein-Westfalen 232.984
Baden-Württemberg 167.511
Rheinland-Pfalz 131.819
Niedersachsen 119.967
Hessen 64.711
Sachsen 61.560
Sachsen-Anhalt 50.985
Thüringen 46.376
Brandenburg 42.764
Mecklenburg-Vorp. 31.544
Saarland 12.494
Schleswig-Holstein 6.706
Berlin 712
Bremen 579
Hamburg 361Deutschland Gesamt 1.245.030
In Bezug auf die Blitzdichte hat Nordrhein-Westfalen ein Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Bayern gewonnen: Beide Bundesländer kommen auf knapp 7 Blitze pro Quadratkilometer. Auch hier zeigt sich der markante Unterschied zum Norden und Osten des Landes, weisen doch Berlin, Hamburg und Schleswig-Holstein nicht einmal 1 Blitz pro Quadratkilometer auf.
Blitzreichste Landkreise in Baden-Württemberg
Auf Landkreisebene liegt Baden-Württemberg in Führung, im Alb-Donau-Kreis sowie im Landkreis Biberach wurden die meisten Blitze registriert. Bei der aussagekräftigeren Blitzdichte liegen dagegen Unna und Hamm (beide NRW) mit rund 20 Blitzen pro Quadratkilometer in Führung. Ein weiterer Landkreis betritt das Parkett, blickt man auf die Tage mit Blitzen. Im bayerischen Landkreis Cham konnte an 15 Tagen und somit fast an jedem zweiten Tag im August zumindest ein Blitz verzeichnet werden.
Deutschlandweit gewitterte es sogar an 27 von 31 Tagen irgendwo im Bundesgebiet. Während es dabei in Hamburg nur zwei Tage mit Blitzentladungen gab, waren es in Bayern derer 24.
Stärkster Blitz in Herzogenrath
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Nordrhein-Westfalen im Kreis Aachen gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 400.000 Ampere am Abend des 11. August in Herzogenrath. In kürzester Zeit wurde dabei 25.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Gewitterreiche Monatsmitte
Hauptverantwortlich für die Zahl der Blitzentladungen im August war die Woche vom 10. bis 16. des Monats. An der Südflanke eines Skandinavienhochs strömte feucht-labile Luft ins Land, in der Folge entstanden über mehrere Tage hinweg teils heftige Gewitter. Diese bewegten sich kaum vom Fleck und brachten primär ergiebige Regenmengen. So wurden alleine in dieser Woche rund 735.000 Blitze registriert, dies macht 60% der Blitze im gesamten Monat aus. Der gewitterreichste Tag des Monats war dabei der 11. August mit alleine fast 150.000 Blitzen im Land.