Frost und Nebel sorgen für Eislandschaft

Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für eine Inversionswetterlage mit beständigem Hochnebel in Österreich, so gab es am Sonntag mit der Ausnahme von Innsbruck in keiner Landeshauptstadt Sonnenschein. Die Nebelobergrenze ist im Osten zeitweise bis auf 1100 m angestiegen, darüber war die sonnigste Messstation des Landes die Bergstation auf der Rax mit rund 8 Stunden.

Satellitenbild vom 20.12. von Sentinel-3. © ESA/EUMETSAT (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Typisch für solche Wetterlagen waren auch die Temperaturgegensätze groß, so gab es in Höhenlagen um 1000 m am Alpenrand Höchstwerte um 10 Grad, während in mittleren Höhenlagen gebietsweise ein Eistag verzeichnet wurde.

Tiefste Höchstwerte (unter 1000 m) Höchstwerte
-3,7 Grad Obervellach (K) +10,8 Grad Kolomansberg (S/OÖ)
-2,6 Grad Pichl / Schladming (ST) +9,1 Grad Sulzberg (V)
-2,6 Grad Aigen / Ennstal (ST) +8,3 Grad Dalaas (V)
-2,4 Grad Mönichkirchen (NÖ) +8,3 Grad Loferer Alm (S)
-2,3 Grad Turnau (ST) +7,9 Grad Steinach am Brenner (T)

Weitere Daten gibt es hier: Aktuelle Wetterdaten aus Österreich

Gebietsweise blieb die Temperatur ganztags unter 0 Grad (dunkel blau). © UBIMET

Nebelfrostablagerungen

Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt kommt es häufig zu sog. Nebelfrostablagerungen, ein Sammelbegriff für unterschiedliche meteorologische Phänomene wie Raureif, Raueis oder auch Klareis. In diesen Tagen konnte man vor allem in mittleren Höhenlagen im Osten Österreichs wie etwa im Waldviertel, im Wienerwald oder am Alpenostrand häufig Raueis und Klareis beobachten, die sich meist bei leicht frostigen Temperaturen und erhöhten Windgeschwindigkeiten ausbilden. Die Nebeltröpfchen wachsen dabei gegen den Wind vorwiegend an vertikalen Flächen, deren Oberflächentemperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Dieses Phänomen wird häufig mit Raureif verwechselt, der sich bei deutlich negativen Temperaturen durch Resublimation bildet.

Raueis im Wienerwald am 20.12.2020. © N. Zimmermann

Umstellung in Sicht

Am Montag greift aus Westen eine erste schwache Front auf Österreich über, dabei besteht besonders in Oberösterreich und Salzburg örtlich Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Am Dienstag folgt dann eine weitere Warmfront und die Inversion samt Hochnebel wird langsam, aber sicher ostwärts verdrängt. Damit steigen die Chancen auf Sonnenschein zur Wochenmitte auch im Osten an, ehe am Heiligen Abend eine Kaltfront eintrifft.

Klareis im Wienerwald am 19.12.2020. ©: M. Beisenherz
Frost
Raueis im Wienerwald am 20.12.2020. © N. Zimmermann