Update: Schwere Überflutungen im Raum Brisbane

Update:

Der Regen lässt wie angekündigt nicht nach. Verbreitet sind in den letzten  72 Stunden 200 bis 400, örtlich bis 600 und an an einzelnen Punkten teils über 1000 Liter pro Quadratmeter gefallen.

 

Station Beerburrum nördlich von Brisbane.

Niederschlagssumme der letzten 72 Stunden. © UBIMET

La Nina

Bei dem Phänomen La Nina gelangt kaltes Tiefenwasser vor der Küste Südamerika an die Oberfläche (blauer Kasten) und strömt in der Folge nach Westen (blauer Pfeil). Dabei erwärmt es sich und kommt damit überdurchschnittlich warm auf der Westseite des Pazifiks an (roter Kasten). Somit kann im tropischen Westpazifik mehr Wasser verdunsten und zur Bildung von Regen und Gewittern beitragen.

Abweichungen der Wassertemperuren © https://www.tropicaltidbits.com/analysis/ocean/

Kräftiger Regen in Brisbane

Äquipotentielle Temperatur in 1500 m und Bodendruck © UBIMET

Der Grund für den anhaltenden Regen in Brisbane und der Umgebung liegt in der Anströmung. Diese folgt ungefähr dem grünen Pfeil in der Graphik. Dabei gilt für die dargestellte äquipotentielle Temperatur, je höher (röter) desto wärmer und feuchter ist die Luft. Diese stammt aus dem Gebiet, in dem es derzeit überdurchschnittlich warme Wassertemperaturen vorherrschen.

Zudem sind in dem Regen vereinzelt Gewitter eingelagert, die die Regenmengen lokal noch weiter erhöhen. Der Radiosondenaufstieg aus der vergangenen Nacht (MEZ) zeigt ein hochgradig feuchtes Profil. Dabei entspricht die durchgezogene Linie der Temperatur und die gestrichelte Linie dem Taupunkt. Man erkennt das die Atmosphäre bis hinauf auf 12 km Höhe sehr feucht ist, dies ist in Mitteleuropa nur schwer möglich. Somit kann viel Regen erzeugt werden. Würde man alles Wasser aus der Luftsäule des Aufstiegs herauspressen, bekäme  man rund 60 Liter.

Radiosondenaufstieg Brisbane am 24.2.2022 0 Uhr MEZ.

Die folgenden Bilder und Videos geben einen kleinen Überblick über die Situation vor Ort. Verbreitet führen die Flüsse Hochwasser und einige Gemeinden sind bereits überflutet. Dabei ist an machen Stationen in den letzten 72 Stunden etwa ein drittel dessen gefallen, was in Deutschland im Mittel einem Jahr fällt.

Stationsdiagramm Wetterstation Brisbane © UBIMET

Ausblick

In den kommenden 2 Tagen werden zu den bereits gefallenen 260 mm nochmals rund 230 mm fallen, wie das europäische Wettermodell zeigt.

48-stündige Niederschlagsprognose © ECMWF

Titelbild: https://www.facebook.com/photo/?fbid=5154461814598406&set=pcb.5154462617931659