Auf unserer täglich neu gezeichneten Frontenkarte kann das Tief VLAD in seiner Entwicklung dargestellt werden. Am Dienstag lag das Tief mit Kern vor den Balearen und brachte besonders in Spanien heftige Unwetter. Da das Mittelmeer noch Wassertemperaturen von über 20°C hat, in der Höhe aber ein Schwall recht kalter Luft über Spanien nach Süden geführt worden ist, war die Atmosphäre instabil geschichtet, sodass Gewitter möglich waren. Da zudem die Scherung (Wind nimmt mit der Höhe deutlich an Geschwindigkeit zu) hoch war, fielen diese besonders heftig aus.
Spanien
Bei diesen Gewittern kamen im Nordosten von Spanien und den Balearen lokal über 100 L/m² zusammen. Lokal gab es auch schwere Sturmböen oder orkanartige Böen. Zudem gibt es einen Tornadoverdacht.
#datosAEMET Mapas de🌧️acumulada en 24 h hasta las 06 UTC de hoy y estimación de la precipitación en forma de🌨️a partir de datos PROVISIONALES de estaciones de #AEMET pic.twitter.com/Cc74nUVLCx
— AEMET (@AEMET_Esp) October 23, 2019
Aquestes són imatges que m’han arribat del Camping Aqua Alba (Gualba) per on hi ha passat un tornado aquesta matinada. Fa molts anys que hi venim i tenim una parcel•la i mobil home. Estem espantats, molta gent l’ha perduda. @tv3cat @Catinformacio @rac1 teniu més informació? pic.twitter.com/H62IQ46kPw
— Marina Planas (@marinaplanas) October 23, 2019
Frankreich
Am Abend und in der Nacht auf Mittwoch zog das Tief weiter nach Norden und lag nun über Südfrankreich. Im Vorfeld vor der Kaltfront entwickelte sich ein sogenannter Mesoscale Convective Cluster. Dies ist ein besonders mächtiges Gewittersystem, das viel Regen bringt und lokal auch schwere Sturmböen verursachen kann. In diesem Fall gab es besonders kräftigen Regen. An einigen Stationen gab es jedoch auch kräftige Böen, wie in Perpignan mit 94 km/h.
Im weiteren Verlauf des Tages verlagerte sich die Gewitteraktivität weiter in Richtung Carmague und Côte d’Azur, denn die Kaltfront kam nun weiter nach Osten voran.
Dabei ging im gesamten Süden Frankreichs ergiebiger Regen nieder und an den Küsten und den höhergelegenen Stationen der Seealpen und den Cévennenen traten orkanartige Sturmböen oder Orkanböen auf. Die daraus resultierenden Überschwemmungen sind unten dargestellt. Zudem ist eine Animation des MCC zu sehen.
⛈[Exclusivité] Des images aériennes suite à l’épisode pluvieux qui a touché le département de l’Hérault ce mercredi Survol avec #Dragon34 du Biterrois #Inondation pic.twitter.com/qxpqWPBktu
— Pompiers 34 (@SDIS34) October 23, 2019
La #llevantada à Cerbère cette nuit gros coup de mer #pyreneesorientales #PluieInondation 📷Michel Briand pic.twitter.com/x53q5VDtxx
— Météo Pyrénées (@Meteo_Pyrenees) October 23, 2019
Le film de ces dernières 24h via l’imagerie satellite thermique (infra-rouge). La convection arrive à son paroxysme entre 0h et 6h UTC (critères du MCC remplis) sur le Golfe du Lion. On note la faible mobilité des sommets convectifs les plus froids (en noir) sur l‘#Hérault. pic.twitter.com/OQXJH2UKrI
— Keraunos (@KeraunosObs) October 23, 2019
Zum Schluss sind alle Blitze von Dienstagmorgen (in grün) bis Mittwochnacht (in rot) dargestellt. Insgesamt gab es rund eine halbe Million Blitze. Besonders auffällig ist in unten stehender Aufschlüsselung der Blitzaktivität, die des MCC am Dienstagabend zu erkennen. Dabei zeigt die blaue Kurve Wolkenblitze und die orangene Kurve Bodenblitze an. Besonders die Wolkenblitze in einem solchen System nehmen Anzahl zu, es kommt zu stroboskob-artigen Blitzsalven.
Wie schon im Blitzbild erkennbar ist ziehen die Gewitter nun auf Italien zu. Auch hier muss mit kräftigen Gewittern mit heftigem Starkregen gerechnet werden.
Tielbild: https://twitter.com/VascoDeSouza2/status/1186944105038917632/photo/1