Aktiver Atlantik
Seit einigen Tagen herrscht auf Atlantik rege Tiefdruckaktivität. Bisher hat aber ein Hoch über Osteuropa dafür gesorgt, dass Mitteleuropa davon wenig mitbekommen hat. In der neuen Woche ändert sich dies nun aber spürbar. In der folgenden Animation sieht man, dass im Vorfeld eines Orkantiefs am Dienstag, welches zu den Britischen Inseln zieht, deutlich mildere Luft aus dem westlichen Mittelmeerraum nach Mitteleuropa geführt. Aber auch schon zuvor mit wird mittels eines vorherigen Sturmtiefs die kältere Luft nach Skandinavien vertrieben.

‚Wärmewelle‘
Somit wird der Höhepunkt der ‚Wärmewelle‘ am Dienstag erwartet. Aber schon am Montag liegen die Temperaturen in Deutschland im Mittel über 8 Grad über dem langjährigen Mittel. Auf der unten stehenden Grafik sieht man, wie massiv die Wärme fast den ganzen Kontinent erreicht.

Die Höchstwerte am Montag liegen meist im zweistelligen Bereich, am Oberrhein kommen sogar die 18 Grad in Reichweite. Die Schneefallgrenze zieht sich an den Alpen ins Hochgebirge zurück und in den Mittelgebirgen tauen die letzten Schneereste weg.

Unbeständig
Generell wird der Wettercharakter unbeständig sein, immer wieder ziehen Regengebiete in Abwechslung mit Schauern durch. Der Wind weht aber höchstens an den Küsten und in den höheren Lagen der Mittelgebirge frisch bis stark und in Böen stürmisch. Am ehesten muss noch am Montag an der Nordsee mit Sturmböen gerechnet werden.

Anders ist es hingegen auf den Britischen Inseln, dort werden mit den einzelnen Tiefs immer wieder Böen teils über 100 km/h erwartet. Hier die Prognose des ICON-Modells für den Zeitraum von Dienstag bis Mittwoch:

Meteorologischer Hintergrund
Den Grund für die rege Tiefdrucktätigkeit ist in der Animation auch zu erkennen. Über dem Osten von Kanada (namentlich die Provinzen Neufundland und Labrador sowie Nova Scotia) finden immer wieder satte Kaltluftausbrüche statt. Diese sorgen dafür, dass dort sog. Barokline Instabilität vorliegt, welche der Grundprozess für Tiefdruckentwicklungen darstellt. In der Folge finden dann über dem Ostatlantik sog. sekundäre Tiefdruckentwicklungen statt.

