Der April präsentiert sich derzeit eher spätwinterlich als frühlingshaft. Grund hierfür sind zwei Tiefs, die in rascher Folge das Land überquerten.
Tief Ortrud
Nachdem das Tief am Donnerstag über dem Ostatlantik entstand, zog es am Freitag rasch über Frankreich hinweg und erreichte am Nachmittag den Südwesten des Landes. Da auf seiner Nordseite, bedingt durch das Tief NASIM, recht kalte Luft lag, fielen in einem schmalen Streifen vom Saarland bis zum Fichtelgebirge örtlich 10 bis 20 cm Neuschnee. In Summe kamen hier rund 30 bis 50 L/m² zusammen, wobei 20 L als Schnee ausfielen. Dabei kam es örtlich zu Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr sowie ganz vereinzelt zu Stromausfällen.
— Adrian Leyser (@TheNimbus) April 8, 2022
Weiter südlich, auf der warmen Seite der Warmfront, bildete sich eine Superzelle, die von Frankreich her nach Baden-Württemberg hereinzog. Nach einer kurzen Unterbrechung in der Blitzaktivität zog sie noch von Stuttgart bis nach Niederbayern, immerhin mehr als 300 km. Dabei wurde immer wieder stärkere Rotation beobachtet und in der Nähe von Göppingen gibt es sogar einen Tornadoverdachtsfall. Zudem frischte der Wind wieder stürmisch auf und es gab etwa am Münchener Flughafen ein orkanartige Böen von 109 km/h.
🔵 #Tornado-Verdacht in Böhmenkirch:
Gestern kam es gegen 19:15 MESZ mit dem Überzug einer markanten Gewitterlinie zu verdächtigen Schäden in #Böhmenkirch, #BW.Dächer und Bäume wurden beschädigt, Gärten verwüstet. Gegenstände wurden teils weitreichend verfrachtet. Mehr folgt.🌪️ pic.twitter.com/6wFNcV3lGA
— Tornadomap (@tornadomap_org) April 9, 2022
Ausblick
Nach einem Wochenende mit typischem Aprilwetter, verspricht die neue Woche eine spürbare Milderung mit Höchstwerten verbreitet über 20 Grad.
Titelbild: https://twitter.com/harald112/status/1512683101989875712/photo/2