Und dabei ist die Qualität vieler Kameras heute besser denn je zuvor. Unscharfe Aufnahmen und pixelige, schiefe Bilder stellen inzwischen die Ausnahme dar, viel hat sich in den letzten Jahren getan. Zwei Arten von Webcams seien an dieser Stelle beispielhaft erwähnt:
foto-webcam.eu – Der Name deutet es schon an, hier werden Spiegelreflexkameras von Canon & co. derartig umgerüstet und angepasst, dass sie eigenständig in festgelegten Abständen Bilder schießen und automatisch übermitteln, selbst in abgelegensten Gegenden ohne Strom und festes Internet. Sie werden in eigens dafür gefertigte Stahlgehäuse gegeben und kommen auch mit hochalpinem Klima gut zurecht.
Die Bilder weisen eine zuvor nicht dagewesene Qualität auf und durch automatische längere Belichtung ist selbst nachts alles zu sehen, von Sternen über Wolken bis hin zu Schneehöhen etc. Und hier kommt der Nutzen für uns Meteorologen ins Spiel. Denn viele tagsüber bemannte Wetterstationen melden nachts keine Wetterzustände und Satellitenbilder zeigen weniger an. Mit Hilfe der Kameras, die inzwischen sehr zahlreich im Alpenraum vorhanden sind, lassen sich aktuelle Zustände z.B. wie Nebel zu jeder Tageszeit wunderbar erkennen.
Auch auf dem Dach des Ares-Towers in Wien, in welchem sich die Büros von wetter.tv befinden, gibt es seit einigen Jahren eine derartige Webcam mit Blick auf die Wiener Innenstadt:
Seit einiger Zeit sind derartige Webcams bspw. auch an Gletschern installiert, so dass sich mittels Loops Veränderungen feststellen lassen. Im Falle der Pasterze am Großglockner ist der Schwund klar zu erkennen:
Gletscherschmelze am längsten Gletscher Österreichs (#Pasterze am #Großglockner) im Vgl. 2016/17/18. Vor allem die Dicke des Talgletschers hat deutlich abgenommen. (Dank an @nrenkosik, Daten via https://t.co/LKGY0pBHuN) pic.twitter.com/TH5sO2EPkp
— Karsten Schwanke (@KSchwanke) 17. August 2018
panomax.com – Auch hier ist der Name Programm, denn diese Kamera eines öst. Anbieters dreht sich einmal um ihre Achse und erstellt so 360°-Panoramaaufnahmen. Dies ist für Meteorologen so wertvoll, weil man nicht auf eine bestimmte Himmelsrichtung beschränkt ist und den aktuellen Ist-Zustand rundum überprüfen kann. Ein Nachteil hat das System jedoch: nachts sind keine brauchbaren Bilder möglich.