Temperaturen ausschlaggebend
Spätestens wenn kein Schnee mehr liegt und die Temperaturen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen 7° Celsius oder mehr erreichen, erwachen die ersten Zecken aus der Winterstarre. Dies passiert meist im März, manchmal auch schon im Februar. In sehr milden Wintern, kann es auch sein, dass manche Zeckenarten ganzjährig aktiv sind. Auch abhängig von Entwicklungsstadium und Art werden sie schon im Frühjahr oder erst im Mai bis Juni aktiv.
Wetter und Zecken
Frost und Kälteeinbrüche schaden den Spinnentieren erst ab einer längeren Frostperiode, sie sind aber gewöhnlich gegen Kälte resistent. Ihre Aktivität stellen sie aber bei kälteren Temperaturen fast gänzlich ein und erscheinen erst wieder, wenn es wärmer wird. Auch Trockenheit und Hitze meiden Zecken im Sommer, da sie Gefahr laufen auszutrocknen. Sie ziehen sich dann an feuchte und schattige Plätze zurück und erscheinen wieder auf der Bildfläche sobald es wieder regnet und abkühlt.
Grund zur Vorsicht, aber keine Panik
Entgegen der landläufen Meinung warten Zecken nicht auf Bäumen und lassen sich auf ihre Opfer fallen, sondern mögen es bodennah und feucht. Die Parasiten krabbeln auf Grashalme in Wiesen und Büschen und warten geduldig auf den Moment in dem ein potentieller Wirt sie streift und mitnimmt. Schützen kann man sich mit geschlossener Kleidung und Sprays, wobei auch diese keine Sicherheit garantieren.
Wichtig ist zu wissen, dass die meisten Zeckenstiche harmlos sind, da die meisten Zecken weder FSME-Viren noch Borreliose-Bakterien in sich tragen, und selbst der Biss eines infizierten Exemplars führt nicht immer zu einer Infektion. Wichtig ist es, sich nach einem Wald- oder Wiesenspaziergang nach den Blutsaugern an allen Körperstellen abzusuchen und Zecken möglichst schnell mit einer Zeckenpinzette, -zange oder -karte zu entfernen, da mögliche Bakterien und Viren erst nach einer bestimmten Zeit übertragen werden. Wenn sich die Zecke nur schwer entfernen lässt, ist dies ein Indiz dafür, dass sie sich schon länger angesaugt hat. Die Bissstelle sollte desinfiziert und auf jeden Fall noch länger beobachtet werden und bei einer Rötung oder grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen ein Arzt konsultiert werden. Menschen, die sich oft im Wald oder hohem Gras in Risikogebieten aufhalten, wird eine FSME-Impfung nahegelegt.