Kyrill
Am 18. Januar 2007 zog das Orkantief Kyrill vom Atlantik über die Nordsee hinweg in Richtung Baltikum. Orkanböen richteten in weiten Teilen Mitteleuropas schwere Schäden an, dabei kamen europaweit 47 Menschen ums Leben, davon allein in Deutschland 13. In vielen Regionen gab es Stromausfälle und der Zugverkehr wurde in ganz Deutschland erstmals wegen eines Orkans eingestellt. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherer beliefen sich die Schäden allein in Deutschland auf etwa 4,7 Milliarden Euro. Vor allem in den Wäldern von Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen kam es zu erhebliche Schäden, örtlich wurden ganze Waldstücke umgelegt.
Spitzenböen auf den Bergen in Deutschland:
- 201 km/h Wendelstein
- 198 km/h Brocken
- 184 km/h Fichtelberg
- 178 km/h Großer Kornberg
- 176 km/h Zugspitze
- 169 km/h Großer Arber
- 166 km/h Feldberg im Schwarzwald
Auch im Flachland kam es allerdings zu Orkanböen, ganz besonders mit Durchzug der Kaltfront. Diese sorgte in den zentralen Landesteilen für eine ausgeprägte Gewitterlinie, dabei kam es sogar zu mehreren Tornados.
Orkanböen in den Niederungen (Auswahl):
- 150 km/h Eppendorf (Sachsen)
- 148 km/h Bad Liebenwerda (Brandenburg)
- 146 km/h Berlin-Adlershof (Berlin)
- 144 km/h Flughafen Düsseldorf (NRW)
- 137 km/h Fürstenzell (Bayern)
- 133 km/h Chemnitz (Sachsen)
- 133 km/h Flensburg (Schleswig-Holstein)
- 130 km/h Wolfsbrug (Niedersachsen)
- 130 km/h Flughafen Köln-Bonn (NRW)
- 122 km/h Flughafen Dresden (Sachsen)
- 119 km/h Flughafen Erfurt (Thüringen)
- 119 km/h Flughafen München (Bayern)
- 119 km/h Aachen (NRW)
- 118 km/h Karlsruhe (B-W)
Heute vor 12 Jahren war Orkan Kyrill. pic.twitter.com/1z1a69p4mV
— InViennaVeritas (@yousitonmyspot) 17. Januar 2019
Friederike
Der Tiefkern von Orkan Friederike zog am 18. Januar 2018 von England über Norddeutschland nach Polen hinweg. Besonders betroffen vom Sturmfeld waren NRW, das südliche Niedersachsen, Nordhessen, das südliche Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Auf dem Brocken wurden 203 km/h gemessen, aber auch im Flachland gab es Orkanböen bis zu 138 km/h. Der Fernverkehr der DB wurde landesweit eingestellt und in manchen Bundesländern auch der Regionalverkehr. Der Orkan forderte mindestens 8 Todesopfer und der versicherte Schaden betrug eine Milliarde Euro. In der Mitte Deutschlands war es das stärkste Sturmereignis seit Kyrill.
Spitzenböen auf den Bergen:
- 203 km/h Brocken
- 174 km/h Fichtelberg
- 158 km/h Zugspitze
Spitzenböen in den Niederungen (Auswahl):
- 138 km/h Gera (Thüringen)
- 134 km/h Frankenberg-Geismar (Hessen)
- 130 km/h Erfurt (Thüringen)
- 130 km/h Flughafen Leipzig/Halle (Sachsen)
- 126 km/h Flughafen Münster/Osnabrück (NRW)
- 122 km/h Werl (NRW)
- 122 km/h Dresden (Sachsen)
- 116 km/h Flughafen Düsseldorf (NRW)
Kyrill und Friederike stellen zwei außergewöhnliche Ereignisse dar. Orkan Kyrill war allerdings wesentlich großräumiger als Friederike, so beeinflusste sein Sturm- und Orkanfeld ganz Deutschland und weite Teile Mitteleuropas. Friederike beeinflusste in erster Linie die Niederlande und den Streifen von NRW bis nach Sachsen in Deutschland.