Der Frühling startet mit teils strengem Frost, aber strahlend sonnig

Morgenfrost im Frühling - pixabay.com

Zum Frühlingsbeginn liegt das Land unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets über Nordosteuropa namens KAI bzw. zum Wochenende hin LINO. Die erste Frühlingswoche gestaltet sich somit trocken, überwiegend sonnig und windschwach. Bis Samstag sind keine nennenswerten Niederschlagsmengen in Sicht und höchstens machen sich ein paar Schleierwolken bemerkbar. Erst ab Sonntag ist neuerlich mit unbeständigerem Wetter zu rechnen.

Großwetterlage am Dienstag - UBIMET
Großwetterlage am Dienstag – UBIMET

Frostige Nächte

Durch klare und windschwache Verhältnisse gibt der Boden nachts sehr schnell und effizient Wärme ab und kühlt somit markant ab. Uns stehen daher nahezu überall frostige Nächte bevor. Inneralpin ist sogar strenger Frost unter -10 Grad weiterhin in Reichweite. Tagsüber erwärmt sich aber die Luft dank der bereits etwas kräftigeren Frühlingssonne rasch und vor allem in den tiefsten Tal- und Beckenlagen des Westens und Südwestens – wie z.B. im Walgau, im Inntal und im Klagenfurter Becken – wird die +10-Grad-Marke oft überschritten. Der Tagesgang (also die Differenz zwischen Tiefst- und Höchstwert) wird in den kommenden Tagen inneralpin besonders ausgeprägt und örtlich sogar in Richtung 20 Grad gehen.

Prognose des mittleren Bedeckunsgrads des Himmels tagsüber von Dienstag bis Freitag (hell = sonnig) - ECMWF IFS-Modell
Prognose des mittleren Bedeckunsgrads des Himmels tagsüber von Dienstag bis Freitag (hell = sonnig) – ECMWF IFS-Modell
Prognose der täglichen Tiefstwerte von Dienstag bis Donnerstag - UBIMET
Prognose der täglichen Tiefstwerte von Dienstag bis Donnerstag – UBIMET

Frühlingsbeginn und Phänologie

Wegen der sehr milden Witterung im heurigen Spätwinter befinden sich Pflanzen und Tiere bereits im Vorfrühling, doch solche frostigen Bedingungen kommen in März immer wieder vor und werden daher kein großes Problem für den Vegetationszyklus der allermeisten Arten darstellen. Frost im April oder gar im Mai kann hingegen erhebliche Schäden verursachen. Als Parameter für den Start in den Frühling wird oft auch eine „Wärmesumme“ gleich 200 genommen. Die Wärmesumme ist dabei die „einfache“ Summe der täglichen Mitteltemperaturen, wenn sie über 0 Grad liegen. Erreicht dieser Wert 200, werden die meisten Pflanzenarten aktiv in den neuen Vegetationszyklus starten. Im Bild unten kann man eine Statistik der Wärmesumme für Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Wien finden. Man sieht: Im Vergleich zur Klimatologie der 70/80er Jahre wird der Wert „200“ – also der Phänologische Frühlingsbeginn – heutzutage im Schnitt 10 bis 12 Tage früher im Jahr erreicht. Heuer ist die Wärmesumme vor allem in der Osthälfte deutlich überdurchschnittlich. Der Schwellenwert von 200 wird z.B. in Wien aller Voraussicht nach pünktlich zum meteorologischen Frühlingsbeginn erreicht! Inneralpin bzw. generell im Westen und Südwesten sind die Werte noch weit entfernt vom Soll.

Statistik der Wärmesumme für Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Wien - UBIMET
Statistik der Wärmesumme für Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Wien – UBIMET

 

 

Titelbild: Morgenfrost im Frühling – pixabay.com

Februar im Flachland teils mehr als 4 Grad wärmer als üblich

Frühling und Winter kämpfen gegeneinander.

Der Februar 2022 war durch zahlreiche Nordwest- sowie Westlagen geprägt. Zu Monatsbeginn gab es mehrmals kräftigen Schneefall in den Nordalpen, wobei die Kombination aus viel Wind und Neuschnee zu großer Lawinengefahr führte. Vom 4. bis 6. Februar kam es dadurch in Tirol auch zu einem neuen Rekord an Lawinen-Einsätzen. Am 7.2. sorgte die Kaltfront von Tief ROXANA mit orkanartigen Böen bis zu 115 km/h zudem für einen neuen Windrekord in Innsbruck.

Zahlreiche Sturmtage

Nach einer vorübergehenden ruhigen Phase zur Monatsmitte war die zweite Monatshälfte durch zahlreiche atlantische Sturmtiefs geprägt. Der Höhepunkt der Westlage wurde am 17. Februar erreicht, als Sturm YLENIA in Enns Orkanböen bis 120 km/h brachte und in Graz frühlingsfhafte 22 Grad gemessen wurden. Im Südosten handelte es sich örtlich wie in Graz um den zweitwärmsten Wintertag der dortigen Messgeschichte bzw. in Eisenstadt wurde der Rekord von 21,1 Grad eingestellt. Mancherorts kam es zudem zu doppelt bis dreimal so vielen Tagen mit stürmischen Böen als üblich, etwa in Wien und St. Pölten mit 13 Tagen (Mittel bei 6,5 bzw. 4), in Eisenstadt mit 12 Tagen (Mittel 7) und in Salzburg mit 8 Tagen (Mittel 2,5). Mehr Infos zu den Hintergründen der Großwetterlage gibt es hier. Erst zum Ende des Monats stellte sich die Lage um und kühle Luftmassen erfassten das Land.

Teils mehr als 4 Grad zu warm

Im Flächenmittel war der Februar rund 3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Die größten Abweichungen von mehr als 4 Grad gab es im Norden und Osten, mancherorts wie etwa im Tullnerfeld liegen die Abweichungen sogar bei 4,5 Grad. In diesen Regionen handelt es sich um einen der wärmsten Februarmonate der Messgeschichte, etwa in Wien war es der zweitwärmste Februar nach 2020, nahezu gleichauf zu den Jahren 1966 und 2016.

Die Temperaturabweichung im Februar. © UBIMET

Die geringsten Abweichungen gab es dagegen in windgeschützten, inneralpinen Lagen, wo sich in den klaren Nächten ausgeprägte Inversionen bilden konnten. In Radstadt, wo mit -20,3 Grad die tiefste Temperatur des Winters in einem bewohnten Ort gemessen wurde, war der Monat nahezu durchschnittlich.

Im Süden sehr trocken

Die Abwechslung von Nordwest- bis Westlagen mit Hochdrucklagen hat im Süden des Landes zu Trockenheit geführt, so wurde im Klagenfurter Becken mit nur 13 l/m² lediglich ein Drittel der üblichen Niederschlagsmenge verzeichnet. Auch im Weinviertel war der vergangene Monat sehr trocken, meist gab es hier nur knapp weniger als die Hälfte der zu erwartenden Niederschlagsmenge. Ganz anders präsentiert sich die Bilanz dagegen an der Alpennordseite: In den Nordalpen und im Mühlviertel wurde das Soll übertroffen, mancherorts gab es in den Alpen sogar doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Im landesweiten Flächenmittel präsentiert sich die Bilanz dadurch recht ausgeglichen.

Der Niederschlagsanteil vom Mittel. © UBIMET

Entsprechend dazu präsentiert sich auch die Sonnenscheindauer: Vor allem von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis ins östliche Flachland war es deutlich sonniger als üblich, regional gab es hier sogar ein Plus von etwa 40%. Leicht unterdurchschnittlich bilanzieren dagegen die Nordalpen, so war der relativ trübste Ort mit -35% Warth am Arlberg.

Die Sonnenscheinabweichung im Februar. © UBIMET

Extremwerte Februar 2022

Stand: Sonntag, 27.2.2022, 09 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
  • 22,1 Grad Graz Straßgang (ST, 17.)
  • 21,9 Grad Deutschlandsberg (ST, 17.)
  • 21,5 Grad Graz Universität (ST, 17.)
  • 21,4 Grad Mörbisch (B, 17.)
Tiefste Temperaturen unter 1500 m Seehöhe
  • -20,3 Grad Radstadt (S, 13.)
  • -20,1 Grad Zell am See (S, 14.)
  • -20,0 Grad Lech am Arlberg (V, 12.)
  • -19,3 Grad St. Michael im Lungau (S, 14.)
Nasseste bewohnte Orte
  • 260 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 248 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 243 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
Trockenste Orte
  • 4 Liter pro Quadratmeter Schöngrabern (NÖ)
  • 4 Liter pro Quadratmeter Gars am Kamp (NÖ)
  • 5 Liter pro Quadratmeter Limberg (NÖ)
Vorläufig sonnigste Stationen
  • 172 Sonnenstunden Kanzelhöhe (K)
  • 168 Sonnenstunden Wolfsberg-Klippitztörl (K)
  • 166 Sonnenstunden Villacher Alpe (K)
Vorläufig sonnigste Orte
  • 166 Sonnenstunden Laßnitzhöhe (ST)
  • 164 Sonnenstunden Graz (ST), Hollenthon (NÖ)
  • 163 Sonnenstunden Villach (K)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 120 km/h Enns (OÖ, 17.)
  • 118 km/h Kremsmünster (OÖ, 17.)
  • 117 km/h Melk (NÖ, 17.)
Stärkste Windspitzen Berge
  • 167 km/h Feuerkogel (OÖ, 17.)
  • 150 km/h Galzig (T, 7.), Dachstein (ST, 7.)
  • 146 km/h Buchberg (NÖ, 17.)
Windspitzen im Februar. © UBIMET

Update: Schwere Überflutungen im Raum Brisbane

Update:

Der Regen lässt wie angekündigt nicht nach. Verbreitet sind in den letzten  72 Stunden 200 bis 400, örtlich bis 600 und an an einzelnen Punkten teils über 1000 Liter pro Quadratmeter gefallen.

 

Station Beerburrum nördlich von Brisbane.

Niederschlagssumme der letzten 72 Stunden. © UBIMET

La Nina

Bei dem Phänomen La Nina gelangt kaltes Tiefenwasser vor der Küste Südamerika an die Oberfläche (blauer Kasten) und strömt in der Folge nach Westen (blauer Pfeil). Dabei erwärmt es sich und kommt damit überdurchschnittlich warm auf der Westseite des Pazifiks an (roter Kasten). Somit kann im tropischen Westpazifik mehr Wasser verdunsten und zur Bildung von Regen und Gewittern beitragen.

Abweichungen der Wassertemperuren © https://www.tropicaltidbits.com/analysis/ocean/

Kräftiger Regen in Brisbane

Äquipotentielle Temperatur in 1500 m und Bodendruck © UBIMET

Der Grund für den anhaltenden Regen in Brisbane und der Umgebung liegt in der Anströmung. Diese folgt ungefähr dem grünen Pfeil in der Graphik. Dabei gilt für die dargestellte äquipotentielle Temperatur, je höher (röter) desto wärmer und feuchter ist die Luft. Diese stammt aus dem Gebiet, in dem es derzeit überdurchschnittlich warme Wassertemperaturen vorherrschen.

Zudem sind in dem Regen vereinzelt Gewitter eingelagert, die die Regenmengen lokal noch weiter erhöhen. Der Radiosondenaufstieg aus der vergangenen Nacht (MEZ) zeigt ein hochgradig feuchtes Profil. Dabei entspricht die durchgezogene Linie der Temperatur und die gestrichelte Linie dem Taupunkt. Man erkennt das die Atmosphäre bis hinauf auf 12 km Höhe sehr feucht ist, dies ist in Mitteleuropa nur schwer möglich. Somit kann viel Regen erzeugt werden. Würde man alles Wasser aus der Luftsäule des Aufstiegs herauspressen, bekäme  man rund 60 Liter.

Radiosondenaufstieg Brisbane am 24.2.2022 0 Uhr MEZ.

Die folgenden Bilder und Videos geben einen kleinen Überblick über die Situation vor Ort. Verbreitet führen die Flüsse Hochwasser und einige Gemeinden sind bereits überflutet. Dabei ist an machen Stationen in den letzten 72 Stunden etwa ein drittel dessen gefallen, was in Deutschland im Mittel einem Jahr fällt.

Stationsdiagramm Wetterstation Brisbane © UBIMET

Ausblick

In den kommenden 2 Tagen werden zu den bereits gefallenen 260 mm nochmals rund 230 mm fallen, wie das europäische Wettermodell zeigt.

48-stündige Niederschlagsprognose © ECMWF

Titelbild: https://www.facebook.com/photo/?fbid=5154461814598406&set=pcb.5154462617931659

Stürmische Bora an der Adria

Bora in Triest

In den kommenden Tagen liegt die Adria zwischen einem Hoch über Nordosteuropa und einem Mittelmeertief. Durch diese Druckverteilung kommt es zu einer östlichen Strömung und an der Ostseite der Adria kommt Bora auf. Besonders entlang des Dinarischen Gebirges, welches kühle Luftmassen im Landesinneren von feuchtmilder Adrialuft trennt, kommt es zu großen Druckgegensätzen.

Zwischen Hoch KAI und dem Mittelmeertief kommt Bora auf. Karte: © FU Berlin

Die kalte Luft fällt hier wasserfallartig zur Adria ab, wo es in exponierten Lagen am Rande des Velebit-Gebirges zu Okranböen über 120 km/h kommt. Aber auch sonst sind von Triest südwärts schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten.

Prognose der Böen von Samstag- bis Sonntagabend von ICON D2. © UBIMET/DWD

Auf der anderen Seite der Adria fällt im Oststau der Apenninen dagegen kräftiger Regen und Schnee, im Bergland Mittelitaliens wie etwa in den Abruzzen ist gebietsweise 1 Meter Neuschnee zu erwarten.

Bora-Typen

Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Haupttypen klassifiziert: Die „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch eine Zyklone über dem Mittelmeerraum ausgelöst und meist von Niederschlägen begleitet, die „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei klaren Bedingungen auf. In besonders exponierten Lagen wurde sogar schon Orkanböen um 250 km/h gemessen. Zusätzlich zu diesen beiden Typen gibt es noch den Borino, der mit meist nur mäßiger Intensität vor allem in klaren, kalten Winternächten durch die Hauptschneisen der Dinarischen Alpen weht, wie beispielsweise von der Pforte von Postojna in Slowenien zur Bucht von Triest.

Titlebild © AdobeStock

Bora vs. Föhn

Die Bora wird meist als trockenkalter Fallwind definiert, obwohl bei schwarzer Bora sogar intensive, mitunter gewittrige Niederschläge auftreten können. Tatsächlich kommt es durch das Absinken der Luft auf dem Weg zur Adria, analog wie beim Föhn in den Alpen, zu einer Kompression und damit zu einer Erwärmung der Luft um knapp 1 Grad pro 100 m Höhenunterschied. Ungeachtet dieser Erwärmung wird der Wind aber dennoch als kalt empfunden, da die Luft im Gegensatz zum Föhn häufig einen kontinentalen Ursprung hat und somit vor allem im Winter trotz der Erwärmung noch immer sehr kalt ist (und der Windchill auch noch im Spiel ist). Da die Bora zudem manchmal nur eine geringe vertikale Ausdehnung von ein paar hundert Metern besitzt, kann in mittleren Höhenlagen zeitgleich noch feuchter Südwestwind wehen, der auf die relativ kalte Boraluft aufgleitet. Bei diesem Prozess wird Niederschlag gebildet, der anschließend in die eigentlich trockene Boraluft hinein fällt.

Wo weht die Bora?

Die Bora weht besonders häufig in der Bucht von Triest, entlang der Dalmatinischen Küste sowie der Küste Montenegros. Besonders bekannt dafür sind die Städte Triest in Italien, die Ortschaften an der Westflanke des Velebit-Gebirges in Kroatien sowie auch die Städte Makarska und Dubrovnik. Die Bora weht allerdings nicht immer an der gesamten Adriaküste gleichzeitig: Während bei nördlichen Zugbahnen von Mittelmeertiefs vor allem die nördliche Adria betroffen ist, sind bei südlichen Zugbahnen der Tiefs hingegen Süddalmatien und Montenegro betroffen. Bora-Winde gibt es allerdings nicht nur an der Adria, sondern auch in anderen Regionen der Welt, wie zum Beispiel die russische Schwarzmeerküste bei Noworossijsk, auf der russischen Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer, an der Norwegischen Westküste oder auch in der Kantō-Ebene in Japan.

Kaltes Wochenende in Österreich

In den kommenden Tagen verstärkt sich das Hoch über Mitteleuropa und Österreich liegt dann an seiner Ostflanke, dabei gelangt in den unteren Schichten zunehmend kalte und mäßig feuchte Luft aus Nord bis Nordost zu uns.

Luftdruckverteilung am Samstag 12 Uhr. ECMWF, UBIMET

In der Höhe erstreckt sich von Westrussland bis zum Mittelmeerraum ein Trog gefüllt mit kalter Luft, dabei schnürt sich am Wochenende über Osteuropa ein Höhentiefkomplex ab und somit verbleiben wir an seinem Westrand weiterhin unter Zufuhr kalter, aber zunehmend trockener Luftmassen aus nordöstlichen Richtungen.

Anfangs unbeständiges Wochenende

Der Samstag beginnt besonders vom Bregenzerwald bis ins Mariazellerland winterlich mit Schneefall bis in die Täler, nur am Bodensee und im Donauraum mischt sich Regen dazu.

Niederschlagssumme für Samstag. UCM-UBIMET

Tagsüber lässt der Schneefall in den Nordalpen nur zögerlich nach, in den Staulagen ist noch mit 10 bis 15 cm Neuschnee zu rechnen. Abseits davon lockert es aber allmählich auf und ab Sonntag bleibt es dann auch meist trocken, aber kalt.

Hier noch die Neuschneemengen am Samstag:

Neuschneesumme bis Samstagabend. UCM-UBIMET

 

Damit wird es am Wochenende vor allem im Osten Österreichs deutlich kälter. Von aktuell etwa 15 Grad werden im Osten des Landes am Wochenende maximal 7 Grad, am Montag sogar nur mehr 4 Grad erwartet.

Temperaturmaximum für Samstag bis Montag. ECMWF

Auch die Nächte werden zunehmend frostiger, insbesondere in der Nacht auf Montag sinkt die Temperatur verbreitet in den Frostbereich.

Minimumtemperatur für die Sonntagnacht (zum vergrößern klicken). UBIMET

 

Titelfoto: www.pixabay.com

Anzahl der Tage mit Sturm im heurigen Winter regional auf Rekordkurs!

Sturmschäden, Symbolbild - pixabay.com

Vor allem wer den Norden und den Osten Österreichs sein Zuhause nennen darf, hat es sicherlich schon mitbekommen: In letzter Zeit war es oft (vielleicht sogar zu oft) windig, wie schon hier berichtet. Doch wer entscheidet was „windig“ heißt? Meteorologen sprechen von „stürmischen“ Tagen, wenn die maximale Windböe über 60 km/h liegt. Die Anzahl an stürmischen Tagen ist heuer nahezu landesweit deutlich überdurchschnittlich. Doch in manchen Regionen wurden schon Rekorde gebrochen!

Vor allem seit Beginn des neuen Jahres, also im Jänner und im bisherigen Februar, gab es nördlich und östlich der Alpen zahlreiche Sturmereignisse. In Wien (Messbeginn 1951), Sankt Pölten (1984), Eisenstadt (1984), Linz (1992) und Lienz (1984) war es noch nie so oft stürmisch wie seit dem Jahresbeginn. Für einige Städte wurde nun auch der Winterrekord eingestellt. In Wien fehlen jedoch noch ein paar stürmische Tage bis Ende Februar, um den Rekord aus dem Winter 1975/1976 zu erreichen.

Statistik der Tage mit stürmischen Böen für die Landeshauptstädte und Lienz - Michele Salmi, UBIMET
Statistik der Tage mit stürmischen Böen für die Landeshauptstädte und Lienz – Michele Salmi, UBIMET

Langfristig betrachtet nimmt die Anzahl an Sturmtage dabei leicht ab wie man in der unten stehenden Grafik für Wien erkennen kann. Die heurigen Rekorde stechen somit in diesen relativ „sturmarmen“ Zeiten besonders hervor!

Sturm in Wien
Entwicklung der Tage mit Böen > 60, 70, 80 und 100 km/h in Wien.

Interessant ist es auch, dass die maximalen Windböen im diesjährigen Winter nicht allzu auffällig sind. Dieses passt zur langfristigen Statistik der Extreme. Denn im Durchschnitt nehmen die maximal erreichbaren Spitzenböen leicht ab (dies gilt aber nur für großräumige Sturmereignisse und nicht für Gewitterböen).

Mittlere tägliche Windböenmaxima im bisherigen Winter 2021/2022 - UBIMET
Mittlere tägliche Windböenmaxima im bisherigen Winter 2021/2022 – UBIMET
Maximale Windböen im bisherigen Winter 2021/2022 - UBIMET
Maximale Windböen im bisherigen Winter 2021/2022 – UBIMET

 

Titelbild: Sturmschäden, Symbolbild – pixabay.com

Das Gewicht der Luft und der Luftdruck

Luftdruck

Neben Galileo Galilei erforschte auch der Magdeburger Physiker Otto von Guericke das Eigengewicht der Luft. Er kam zur Erkenntnis, dass Luft ein Gewicht haben müsse. Denn alles was eine Masse hat, wird von der Erde angezogen. Die Luft würde also davonfliegen, wenn sie kein Eigengewicht hätte, so seine Auffassung. Er wies anhand seiner zahlreichen Versuche mit Luft unter anderem nach, dass im Vakuum Kerzen nicht brennen und dass der Schlag auf eine Glocke keinen Klang erzeugt.

Gewicht der Luft

Ein Liter Luft wiegt 1,2 Gramm. Aber Luft wiegt nicht immer gleich viel, der Wert von 1,2 Kilogramm pro Kubikmeter gilt für sogenannte Normalbedingungen, also bei einer Temperatur von 20 Grad und auf Meeresniveau. Bei kälterer Luft sind die Luftmoleküle näher beisammen, weshalb die Luftdichte größer ist. Dies bedeutet nichts anderes, als dass kältere Luft schwerer als warme ist. Stehen wir also beispielsweise bei -20 Grad am Meer, wiegt dort ein Kubikmeter Luft bereits 1,4 Kilogramm. Als Luftdruck wird die Kraft bezeichnet, welche die Masse der Luft unter Einwirkung der Gravitationskraft auf eine Fläche ausübt. Eine vertikale Luftsäule, die sich vom Meeresniveau bis an den Rand der Atmosphäre erstreckt, übt auf eine Einheitsfläche einen Druck von durchschnittlich 1013,25 hPa aus.

Bodendruck- und Frontenkarte für Montag, 21. Februar 2022, 13:00 Uhr MEZ (Quelle: UBIMET)

Siedepunkt

Auf der Welt steht der Luftdruck nicht nur mit dem Wetter in Zusammenhang. Beispielsweise gilt der Siedepunkt des Wassers von 100°C nur bei Normalbedingungen, so kocht das Wasser etwa im Kern eines mächtigen Hochdruckgebiets erst bei einer Temperatur von knapp über 100 Grad. In einem Dampfdruckkochtopf wird noch größerer Druck hergestellt, damit stiegt die Siedetemperatur des Wassers gegen 130 Grad an! Mitten in einem umfangreichen Tiefdruckgebiets geht das Wasser dagegen schon knapp unterhalb von 100 Grad in den gasförmigen Aggregatzustand. Da der Luftdruck mit der Höhe nachlässt, siedet das Wasser auf den Bergen bei niedrigeren Temperaturen: Auf dem Hohen Dachstein sind es etwa 90 Grad und auf dem Mount Everest nur noch 70 Grad!


Drucktendenz

Bei täglichen Wetter kann der Blick aufs Barometer manchmal irreführend sein, denn auch bei vergleichsweise hohem Luftdruck kann sich das Wetter mitunter unbeständig präsentieren. Für das Wetter ist tatsächlich die Luftdruckänderung mit der Zeit viel aussagekräftiger als der absolute Luftdruck, wobei ein rascher Druckfall auf schlechtes Wetter hindeutet.
Titelbild: Adobe Stock

Spektakuläre Lichtsäulen in Kanada

Lichtsäule

Lichtsäulen entstehen durch die Spiegelung von Lichtquellen an hexagonalen Eisplättchen, die bei windschwachen Bedingungen langsam absinken bzw. in der Luft schweben und sich dabei vorzugsweise horizontal in der Luft ausrichten. Als Lichtquelle ist einerseits die Sonne geeignet, andererseits aber auch die Lichter einer Stadt. In diesen Tagen wurden in Alberta, Kanada, außergewöhnlich hohe Lichtsäulen beobachtet. Die Temperatur lag zu diesem Zeitpunkt knapp unter -20 Grad.

Diese Lichterscheinung ist nicht mit Polarlichtern zu verwechseln, welche in diesen Regionen ebenfalls häufig auftreten – allerdings in viel größeren Höhen. Anbei ein Bild mit Polarlichtern und Lichtsäulen aus Norwegen:

Light Pillars
Lichtsäulen in Kanada. Bild © Tree Tanner

Sonnensäule

Lichtsäulen werden häufig oberhalb der tiefstehenden Sonne beobachtet: Ausgehend von der Sonnenscheibe erstreckt sich ein linear ausgedehnter schmaler Lichtstreifen senkrecht nach oben bzw. in seltenen Fällen auch nach unten. Voraussetzung für diese sog. Sonnensäule sind allerdings ausgedehnte Cirruswolken bzw. Schleierwolken mit hexagonalen Eiskristallen.

Sonnenuntergang
Lichtsäule oberhalb der Sonne inkl Spiegelung im Wasser. Bild: Adobe Stock

Ein ähnliches Phänomen kann man übrigens auch auf einer leicht bewegten Wasserfläche beobachten, wenn die Sonne für einen „Glitzerpfad“ auf der Wasseroberfläche sorgt.

Titelbild: Adobe Stock

Sturm Antonia zieht über Deutschland hinweg

Sturmwarnungen für Deutschland, gültig bis Montagnacht - www.uwr.de

Das kräftige Sturmtief ANTONIA zieht bis Montag von der Nordsee in Richtung Baltikum. Die zugehörige, kräftige Kaltfront erreicht Sonntagabend die Nordseeküsten und überquert in der Nacht zum Montag von West nach Ost Deutschland.

Großwetterlage am Montag, Sturmtief ANTONIA liegt zu Wochenbeginn über dem Baltikum – UBIMET

Dabei muss man entlang bzw. hinter der Kaltfront mit kräftigen Schauern und lokalen Gewittern rechnen. Im Vorfeld der Störung weht der Wind bereits stark aus Südwest, in exponierten Lagen sind schon Sturmböen mit von der Partie. Mit Durchzug der Kaltfront dreht der Wind immer mehr auf West und verbreitet sind bis Montagmorgen Sturmböen bis 90 km/h einzuplanen. In der Westhälfte und an den Küsten sowie auch in exponierten Lagen der Mittelgebirge sind vor allem in Verbindung mit Schauern und Gewittern sogar orkanartige Böen bis 110 km/h zu erwarten.

Animation der Windrichtung und der maximalen Windböen von Sonntagabend bis Montagabend (Auf dem Bild klicken zum Vergrößern und Animieren) - UBIMET UCM-Modell
Animation der Windrichtung und der maximalen Windböen von Sonntagabend bis Montagabend (Auf dem Bild klicken zum Vergrößern und Animieren) – UBIMET UCM-Modell

Nach einer kurzen Beruhigung Montagmorgen nimmt der Wind im Westen im Laufe des Vormittags mit Eintreffen eines weiteren Randtiefs neuerlich zu. Dieses zieht im Tagesverlauf bis zu den Alpen und sorgt weiterhin für Sturmböen, in exponierten Lagen der Mittelgebirge auch noch für schwere Sturmböen. Erst in der Nacht zum Dienstag beruhigt sich die Lage allmählich wieder.

Sturmwarnungen für Deutschland, gültig bis Montagnacht - www.uwr.de
Sturmwarnungen für Deutschland, gültig bis Montagnacht – www.uwr.de

Stürmischer Winter 2021/22

Sturm

Der Winter 2021/22 zeichnet sich nicht nur durch mildes Wetter, sondern auch durch zahlreiche Tage mit stürmischen Böen aus, so gab es etwa in Wien schon 31 Tage mit Böen über 60 km/h. In einem gewöhnlichen Winter kommt Wien im Mittel auf 19 Tage, der Rekord aus dem Winter 1975/76 liegt bei 36 Tagen. Während dieser Rekord in Reichweite ist, war die bislang höchste Windspitze mit 102 km/h eher unauffällig und weit entfernt von jeglichen Rekorden (klimatologische Station Hohe Warte). Im Winter 2006/07 wurden hier mit Orkan Kyrill bis zu 122 km/h gemessen, im Winter 1975/76 mit dem Capella-Orkan sogar bis zu 135 km/h.

Sturm in Wien
Entwicklung der Tage mit Böen > 60, 70, 80 und 100 km/h in Wien (zum Vergrößern auf das Bild Klicken). © UBIMET

Wenn man die Entwicklung der Tage mit stürmischem Wind pro Jahr in Wien seit 1951 beobachtet, fällt tendenziell eher eine geringfügige Abnahme auf, auch wenn es eine hohe jährliche bzw. sogar dekadische Variabilität gibt. Heuer spielt beispielsweise der außergewöhnlich stark ausgeprägte stratosphärische Polarwirbel eine entscheidende Rolle, der im Laufe des Winters zunehmend auch den troposphärischen Jetstream beeinflusst hat (positive Phase der Nordatlantischen Oszillation bzw. NAO).

Mittlerweile kann man bereits einige Wetterereignisse klar dem Klimawandel zuordnen, wie beispielsweise die Zunahme an winterlichen Wärmewellen und sommerlichen Hitzewellen, die im Mittel steigende winterliche Nullgradgrenze bzw. die abnehmende Schneemenge in tiefen Lagen. Oder auch die Zunahme an Starkregenereignissen, da wärmere Luft generell mehr Wasserdampf enthalten kann. Aber was ist mit dem Wind? Bei tropischen Wirbelstürmen spielen die Wassertemperaturen eine entscheidende Rolle, weshalb man davon ausgeht, dass der Klimawandel zu einer schnelleren Verstärkung der tropischen Wirbelstürme führt (die Wirbelstürme werden also kräftiger, aber die Anzahl bleibt ähnlich). Die Auswirkungen auf außertropische Tiefs sind allerdings komplexer.

Der Polarwirbel in der Stratosphäre ist heuer sehr stark und beeinflusst zeitweise den Jetstream. © stratobserve.com

Jetstream entscheidend

Für ausgeprägte Sturmlagen in den mittleren Breiten sind dynamische Wetterlagen mit einem starken, von West nach Ost ausgerichteten Jetstream erforderlich. Die Stärke des polarumlaufenden Jetstreams ist in erster Linie von den Temperaturunterschieden in der Atmosphäre zwischen den mittleren Breiten und den polaren Gebieten abhängig, wobei größere Temperaturunterschiede zu höheren Windgeschwindigkeiten in der Höhe führen.

Im Nordwesten war der westliche Höhenwind im Jahr 2022 bislang überdurchschnittlich stark, im Süden dagegen unterdurchschnittlich.

Durch den Klimawandel wird der Temperaturunterschied zwischen der Arktis und den Subtropen aber etwas geringer (die Arktis erwärmt sich gut dreimal schneller als der Rest der Welt), weshalb Studien darauf hindeuten, dass der Jetstream in den mittleren Breiten tendenziell ein wenig an Stärke verliert. Diese Ergebnisse sind allerdings noch nicht abgesichert, am Thema Jetstream, Polarwirbel und Klimawandel wird noch intensiv geforscht. So zeigt eine neue Studie, dass die abnehmende Eisausdehnung in der Arktis im Winter zu einer leichten Verschiebung des Jetstreams nach Süden führen könnte, diese ist aufgrund der hohen jährlichen Variabilität aber kaum mit Messungen feststellbar. Derzeit kann man jedenfalls keine Zunahme an Stürmen in Mitteleuropa nachweisen, sondern eher eine leichte Abnahme.

Titelbild © AdobeStock

Orkan ZEYNEP trifft auf Deutschland

Sturm am Atlantik

+++ Update 11:00 Uhr +++

Damit war das Tief ZEYNEP auch stärker ausgeprägt als sein Vorgängertief YLENIA, lediglich im äußersten Süden wurden schwächere Böen registriert. Ein Klick öffnet das nachfolgende Bild in voller Auflösung:

Vergleich der Spitzenböen bei Tief YLENIA und Tief ZEYNEP @ UBIMET, DWD (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

Wie geht es nun weiter? Die großen Stürme sind zwar abgezogen, die Großwetterlage zeigt sich aber auch fortan nur wenig verändert. Am heutigen Abend und in der Nacht auf Sonntag sorgt ein kleinräumiges Randtief zunächst im Mittelgebirgsraum vorübergehend für stürmisch auffrischenden Wind, ehe mit Tief ANTONIA von Sonntag auf Montag noch einmal im ganzen Land Sturm aufkommt. Nach aktuellem Stand wird dieses verbreitet Böen zwischen 70 und 90 km/h bringen, also zwar kräftig, aber in Summe deutlich schwächer ausfallen als die beiden Orkantiefs zuletzt.

+++ Update 10:15 Uhr +++

Das Tief ZEYNEP ist mit seinem Zentrum inzwischen über den Baltischen Staaten angekommen, das Sturmfeld verlässt Deutschland mehr und mehr. Zwar sind besonders im Osten bis zum Nachmittag noch einzelne Sturmböen möglich, insbesondere in Verbindung mit Schauern, man kann jedoch bereits Bilanz ziehen.

Satellitenbild von 10:00 Uhr @ EUMETSAT, UBIMET (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

In Teilen Deutschlands, besonders im Nordwesten, war ZEYNEP das kräftigste Orkantief seit mehreren Jahren. Verbreitet wurden schwere Sturmböen mit mehr als 90 km/h (Bft. 10), gebietsweise auch orkanartige Sturmböen mit über 105 km/h (Bft. 11) gemessen. An nicht wenigen Wetterstationen reichte es auch für Orkanböen (Bft. 12) mit mehr als 118 km/h, in der nachfolgenden Grafik in violetter Farbe zu sehen. Mit 162 km/h wurde der höchste Wert an der Wetterstation ‚Leuchtturm Alte Weser‘ gemessen, dieser befindet sich jedoch im Wattenmeer vor der Küste. Platz 1 in der Hitliste der bewohnten Orte nimmt somit Büsum mit beachtlichen 143 km/h ein.

Gemessene 24h-Böen bis Samstag, 10:00 Uhr @ UBIMET (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

Wie man der Grafik beim Blick über die Ländergrenzen hinaus entnehmen kann, war ein Streifen vom Norden Frankreichs über Belgien und die Niederlande bis in den Nordwesten Deutschlands am stärksten vom Orkan betroffen.

+++ Update 08:05 Uhr +++

Auch im Osten lässt der Wind bereits etwas nach, hier die maximalen, gemessenen Böen in der vergangenen Stunde:

  • 113 km/h Arkona
  • 108 km/h Putbus
  • 107 km/h Darßer Ort
  • 103 km/h Barth
  • 99 km/h Berlin Schönefeld
  • 96 km/h Lindenberg
  • 95 km/h Potsdam
  • 95 km/h Grünow


+++ Update 06:35 Uhr +++

Im Westen und Nordwesten hat der Wind bereits deutlich nachgelassen, von der Ostsee bis nach Sachsen bleibt es in den kommenden Stunden noch stürmisch. Im Laufe des Tages ist dann auch hier eine Beruhigung in Sicht. Anbei die Spitzenböen in den vergangenen 3 Stunden:

  • 134 km/h Arkona
  • 126 km/h Darßer Ort
  • 115 km/h Barth
  • 107 km/h Potsdam

+++ Update 06:10 Uhr +++

Aktuelle Bilder der schweren Sturmflut aus der Hafencity Hamburg.

+++ Update 04:50 Uhr +++

Strumflutwarnung in Hamburg:

+++ Update 04:30 Uhr +++

Noch immer fegt der Sturm in der Nordhälfte Deutschlands mit orkanartigen Böen, dies sind die aktuellen Windspitzen der vergangenen Stunde (Stand 04:30)

Und hier sind die stärksten Windböen seit Mitternacht:

+++ Update 22:30 Uhr +++

In Berlin und Umgebung werden auch orkanartige Geschwindigkeiten gemessen!

Potsdam 111 km/h
Berlin Tempelhof 100 km/h
Berlin Schönefeld 107 km/h
Windspitzen der letzten Stunde.

+++ Update 21:30 Uhr +++

Seid bitte weiterhin vorsichtig, solltet Ihr noch nach draußen müssen und achtet auf umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste oder sonstige herumfliegende Teile!
So wie hier bei Münster sieht es vielerorts aus:

+++ Update 21:00 Uhr +++

Neuer absolute Windrekord:

196 km/h wurden an der Südküste Englands in der Nähe von Southampton gemessen, was damit einen neuen absoluten Windrekord für England bedeutet. Damit ist Orkan ZEYNEP selbst für die sturmerprobten Engländer etwas außergewöhnliches.
Mit 165 km/h in der Normandie und 144 km/h in den Niederlanden wurden dort ebenfalls sehr schwere Orkanböen verzeichnet.

Nun der Blick auf Deutschland mit einem bisherigen Zwischenstand:
(man beachte, dass hier nur die Top 15 Stationen abgebildet wurden und keine davon unter 100 km/h liegt. Es gibt noch viele weitere Stationen, die Sturmböen über 100 km/h gemessen haben und das eigentliche Sturmfeld hat den ganzen Norden Deutschlands noch nicht mal erfasst!)

+++ Update 20:45 Uhr +++

So ein Orkan kann ja für den ein oder anderen Stunt sorgen…

… aber im Ernst:
Bleibt zu Hause, es besteht Lebensgefahr im Norden Deutschlands!

Aus Belgien, Niederlande und Großbritannien sind bereits 4 Todesfälle zu beklagen.

+++ Update 20:15 Uhr +++

Ein Blick auf das aktuelle Radarbild zeigt die beiden Schwerpunkte des Orkans:

  • die sich von der Ostsee bis zum Schwarzwald erstreckende und weiter nach Osten wandernde Kaltfront des Orkantiefs, im Zuge dieser nun in Brandenburg, Sachsen und Bayern mit orkanartigen Böen von 90 bis knapp über 100 km/h zu rechnen ist (schraffierter Bereich)
  • das eigentliche Sturmfeld des Orkans samt Schauern und Orkanböen von 100 bis 120 km/h und um 140 km/h im direkten Küstenumfeld (roter Bereich, allmählich nach Osten ausbreitend)

Im grünen Bereich beruhigt sich das Wetter inzwischen wieder. Hier weht der Wind aber auch in den kommenden Stunden noch kräftig bis stürmisch um 60 km/h

Radarbild samt Windböen der letzten Stunde um 19:00 Uhr. © DWD / UBIMET

+++ Update 19:15 Uhr +++

Die Kaltfront erreicht nun – wie schon aus Westdeutschland bekannt – mit orkanartigen Böen auch den Nordosten des Landes.
Bleiben Sie, wenn möglich, bitte weiterhin zu Hause! Es besteht hohe Gefahr auch vor herumfliegenden Teilen… so wie es dieser humorvolle Beitrag andeutet:

+++ Update 19:00 Uhr +++

Der Sturm schlägt stellenweise richtige Schneisen in den Wald.
So schlimm folgendes Video aussieht, so gefährlich kann es auch sein, sich während des Sturmes im Wald aufzuhalten. Wir raten nicht zu Nachahme!

+++ Update 18:30 Uhr +++

Am Radarbild ist die Kaltfront (schmales Regenband von Nord nach Süd) des Orkantiefs gut zu erkennen. Nach dessen Durchzug beruhigt sich vor allem in der Südhälfte das Wetter allmählich wieder. Weiterhin aufpassen muss man aber im Norden und Osten, denn hier zieht das Sturmfeld des Orkantiefs erst in der Nacht auf Samstag durch. Die höchsten Windböen sind dabei an der Nord- und Ostsee zu erwarten.

+++ Update 18:00 Uhr +++

Anbei die maximalen Böen der letzten Stunde die um Zuge der Kaltfront (hier illustriert in blau) entstanden. Die Kaltfront verlagert sich weiter in Richtung Osten, somit wird in den nächsten Stunden vor allem das nördliche Bayern sowie Thüringen betroffen sein.

+++ Update 17:30 Uhr +++

In Amsterdam sollte das gröbste schon vorbei sein. 126 km/h wurden am Flughafen gemessen, in der Bucht waren es sogar unglaubliche 145 km/h. Die Auswirkungen sind dementsprechend groß, wie auf den Videos zu sehen ist.

+++Update 17:00 Uhr+++

Sturmvorbereitungen sind nun auch im Osten Deutschlands schon in vollem Gange.
Hier ist etwa ab etwa 20 Uhr bei Eintreffen der Kaltfront mit schweren Sturmböen bis hin zu orkanartigen Böen zu rechnen (80 bis 100 km/h, teils auch darüber). Diese halten auch die ganze Nacht über bis morgen Vormittag an.

+++Update 16:40 Uhr+++

Böen in Orkanstärke!
In Köln-Bonn wurde bei Eintreffen der Schauerlinie nun eine orkanartige Sturmböe mit 115 km/h gemessen, Gütersloh hat mit 119 km/h bereits Orkanstärke erreicht. Per Definition spricht man ab 118 km/h von Orkan.

Der Kartenausschnitt zeigt die Winddaten von Benelux und Nordwest-Deutschland von 16:30 Uhr. Im Radarbild erkennt man die den Nordwesten Deutschlands überquerende Kaltfront samt Schauerlinie. Im Zuge dieser ist weiterhin besondere Vorsicht vor Orkanböen geboten!

Radarbild um 16:30 Uhr. © DWD / UBIMET

+++Update 16:05 Uhr+++

Inzwischen wurden weitere Böen über 100 km/h gemessen. Die Windspitzen mit der Kaltfront (Schauerlinie) in NRW in der vergangenen 90 Minuten:
  • 122 km/h Geilenkirchen
  • 105 km/h Wuppertal
  • 104 km/h Ahaus
  • 97 km/h Nörvenich
  • 95 km/h Aachen
  • 94 km/h Essen
Nach eine kurzen Beruhigung legt der Wind hier bald nochmals zu!

+++Update 15:50 Uhr+++

Die Kaltfront liegt nun quer über dem Westen und zieht rasch ostwärts in Richtung östliches Niedersachsen und Hessen. Auch in der Mitte von Hessen bis nach Franken und Sachsen besteht am späten Nachmittag bzw. Abend die Gefahr von schweren Sturmböen!

Radarbild um 15:45 Uhr. © DWD / UBIMET

+++Update 15:40 Uhr+++

Sogenannte Planespotter sind bei einem Sturm oft an Flughäfen anzutreffen. So auch einer, der live am London Heathrow Airport Flugzeuge bei ihren Landeversuchen filmt:

 

+++Update 15:10 Uhr+++

Mit Durchzug der Schauerlinie kommt es wie erwartet zu schweren Sturmböen bzw. vereinzelt sogar zu Orkanböen. Hier die maximalen Böen in den vergangenen 60 Minuten:

  • 122 km/h Geilenkirchen (NRW)
  • 92 km/h Xanten (NRW)
  • 91 km/h Aachen (NRW)
  • 90 km/h Mönchengladbach (NRW)
  • 80 km/h Düsseldorf (NRW)

Die DB stellt im Norden den Regional- und Fernverkehr ein:

+++Update 14:40 Uhr+++

Die Kaltfront erfasst aktuell von Westen her NRW und Niedersachsen, in kürze muss man hier mit stürmischen Verhältnissen rechnen!

Radarbild um 14:35 Uhr. © DWD/UBIMET

+++Update 14:20 Uhr+++

Am Radar sieht man nun die Kaltfront aufziehen. Sie besteht aus einer schmalen, aber intensiven Schauerlinie, in den kommenden Stunden sind lokal auch Gewitter möglich. Mit Durchzug der Front frischt der Wind stürmisch auf, lokal sind auch schwere Sturmböen einzuplanen! Hier geht’s zum Radar.

Radar und Stationsdaten um 14:15 Uhr. © DWD/UBIMET

+++Update 14:10 Uhr+++

Wie stark der Wind derzeit in London ist, sieht man auch in diesem Video:


In Irland suchen ausgebrochene Schafe derweil Windschutz in einer Bushaltestelle:

+++Update 13:45 Uhr+++

Der Kern von Tief ZEYNEP liegt aktuell über den Britischen Inseln, die Kaltfront erstreckt sich von der Biskaya über Paris und Brüssel bis zu den Niederlande. Die vorlaufende Warmfront liegt über Ostdeutschland. Der Wind legt im Westen nun langsam zu, regional werden Böen zwischen 60 und 70 km/h gemessen.

Satellitenbild um 13:40 Uhr.

+++Update 13:20 Uhr+++

Aktuelle Windspitzen in England (Auswahl):

  • 130 km/h Chievnor
  • 126 km/h Charlwood
  • 124 km/h Plymouth
  • 122 km/h Bournemouth
  • 113 km/h London Heathrow

Anbei noch zwei Videos aus England:


Die 02-Arena in London:

+++Update 13:00 Uhr+++

Auf der Isle of Wight (liegt im Ärmelkanal) wurden am Vormittag 122 Meilen pro Stunde gemessen, das sind unglaubliche 196 km/h. Wenn der Messwert bestätigt wird, wäre es ein neuer Rekord für England (bisherige Spitzenböe: 118 Meilen pro Stunde bzw. 190 km/h am 15.12.1979 in Gwennap Head (Cornwall))

+++Update 12:55 Uhr +++

Vor allem in England legt der Wind aktuell rasch zu, mittlerweile werden auch in London schwere Sturmböen bzw. lokal auch orkanartige Böen gemeldet wie etwa am City Airport mit 105 km/h. In Bournemouth an der Südküste werden 122 km/h gemessen.

+++Update 12:25 Uhr +++

Anbei die neuesten Berechnungen des UCM-Modells von UBIMET. An der Nordsee werden für den Abend weiterhin Orkanböen um 130 km/h berechnet, wobei örtlich in Schauernähe noch höhere Spitzen wahrscheinlich sind.

Prognose der maximalen Windböen bis Samstagmittag von UCM. © UBIMET

+++Update 12:05 Uhr +++

Anbei die bisherigen Spitzenböen in Deutschland:

  • 77 km/h Kall-Sistig (NRW)
  • 75 km/h Aachen (NRW)
  • 73 km/h Trier-Petrisberg (R-P)

Aktuelle Daten sowie graphische Wetteranalysen gibt es im Tagesverlauf auch wie immer hier.

+++Update 11:35 Uhr +++

Anbei ein aktuelles Video aus Swansea (Wales). In Mumbles an der Swansea Bay wurden in den vergangenen Stunden Orkanböen bis 141 km/h gemessen.


Anbei noch ein Video aus Cornwall (England):

+++Update 11:15 Uhr +++

Die Warmfront von Orkantief ZEYNEP liegt derzeit quer über Deutschland und sorgt verbreitet für Regen. Hinter der Warmfront wird der Wind kontinuierlich zunehmen, im Bereich der Eifel gibt es bereits stürmische Böen wie etwa in Aachen mit 72 km/h. An der Küste von Wales und England werden dagegen schon Orkanböen gemessen, wie etwa 124 km/h in Plymouth.

Satellitenbild um 11:15 Uhr. © EUMETSAT / UBIMET

+++Update 10:45 Uhr +++

Schwere Sturmflut an der Nordsee erwartet: Der Orkan Zeynep wird an der gesamten Nordseeküste eine schwere Sturmflut auslösen. Hier die Pegelvorhersage für Büsum, für andere Orte an der Küste inkl. Hamburg sieht der Verlauf ähnlich aus. In rot der gemessene Pegel der Vergangenheit, in lila die Vorhersage. Grün zeigt den normalen Verlauf von Ebbe und Flut. Man sieht: Der Pegel kommende Nacht wird rund 3 m höher sein als bei einer „normalen“ Flut!

Pegelvorhersage Büsum. Quelle: https://www.bsh.de/DE/DATEN/Vorhersagen/Wasserstand_Nordsee/wasserstand_nordsee_node.html

+++ Update 09:30 Uhr +++

In diesem Wasserdampf-Satellitenfilm sieht man die Entwicklung vom Orkantief ZEYNEP von Donnerstagnachmittag bis Freitag 8 Uhr. Es handelt sich um eine sog. Shapiro-Keyser-Zyklone. In rot sind sehr trockene Luftmassen dargestellt, wobei der Wolkenstachel südwestlich von Irland auf einen sog. Sting Jet hindeutet. Vereinfacht erklärt strömt aus Südwesten sehr trockene Luft in das Tief (Dry Intrusion): Die um den Tiefkern herumgeführten Wolken verdunsten hier und der extrem starke Höhenwind kann sich bis zum Boden durchsetzen.

+++ Übersicht 09:00 Uhr +++

Das Orkantief ZEYNEP hat sich vergangene Nacht stark verstärkt, so wurde in der MetOffice-Bodenanalyse um 0 UTC ein Kerndruck von 975 hPa analysiert. Am Donnerstag um 12 UTC lag der Kerndruck noch bei 1002 hPa, entsprechend ist der Druck innerhalb von nur 12 Stunden um 28 hPa gefallen!

Bodenwetterkarte für Freitagmittag. © FU Berlin
Prognose der Windspitzen von ICON D2. © DWD / UBIMET

Sturmtiefs nehmen Kurs auf Deutschland

Symbolbild für eine Sturmwarnung. © Olaf Naami; shutterstock.com

+++ Update 17:00 Uhr +++

Der Sturm lässt nun immer mehr nach. Mit den Windböen der vergangenen Stunde beenden wir unseren Liveticker für das Tief Ylenia und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen folgt in der Nordhälfte bereits der nächste Orkan Zynep, wir werden voraussichtlich ab dem Nachmittag erneut in einem Liveticker über die Geschehnisse berichten.

Maximale Windböen zwischen 16 und 17 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 15:45 Uhr +++

Weiterhin viele Schauer unterwegs, dabei ist lokal auch mit Graupel zu rechnen.

Radarbild von 15:40 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 14:50 Uhr +++

Alleine in Hamburg über 600 Feuerwehreinsätze.

 

+++ Update 14:30 Uhr +++

Die schönen Seiten des Windes sind für diejenigen, die die Gelegenheit haben, ein ausgedehnter Strand/Dünenspaziergang bei schöner Brandung.

 

+++ Update 14:15 Uhr +++

So ganz allmählich lässt der Sturm von Norden her nach, nur mehr ganz vereinzelt treten noch Böen über 100 km/h auf.

+++ Update 13:30 Uhr +++

Die zwei Orkantiefs, Ylenia das alte und Zeynap das zukünftige © EUMETSAT

Das eine Tief geht, das andere kommt. Derzeit befindet sich Tief Zeynep noch über dem Atlantik im Entwicklungsstadium, während Ylenia allmählich das Ende ihrer Entwicklung erfährt.

+++ Update 12:50 Uhr +++

Wie häufig bei Stürmen fällt die Ebbe in den betroffenen Gebieten quasi aus. Man erkennt hier am Pegel Schulau heute Morgen, dass der niedrigste Wasserstand ungefähr auf dem des astronomischen Flutlevels liegt. Zudem gab es am Pegel eine Sturmflut von 1 3/4 Meter.

Pegel Wedel-Schulau © https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=5950090

+++ Update 12:45 Uhr +++

Einsteigen zur wilden Fahrt auf der Elbe heute im Hamburger Hafen.

 

+++ Update 12:30 Uhr +++

Kleinere Flüsse in der Mitte des Landes führen inzwischen Hochwasser. Dabei wird zumeist nur die Meldestufe 1 überschritten, die kleine Nahe im Thüringer Wald ist jedoch inzwischen bei Meldestufe 2. Grund hierfür ist Tauwetter. Auf der Schmücke sind bisher 10 cm Schnee geschmolzen.

Pegel des Flüsschens Nahe © https://hnz.thueringen.de/hw2.0/42160.0_w.html

+++ Update 12:00 Uhr +++

Weiterhin sehr stürmisch im Osten, Wittenberg mit 115 km/h, 112 in Potsdam und  111 km/h am DWD-Observatorium Lindenberg.

+++ Update 10:10 Uhr +++

Die Kaltfront des Tiefs erfasst aktuell auch die Alpen. Nachfolgende Schauerstaffeln sorgen aber vor allem im Osten noch für orkanartige Böen, wie etwa vergangene Stunde rund um Berlin mit bis zu 111 km/h in Schönefeld oder 116 km/h in Baruth.

+++ Update 09:00 Uhr +++

Hier die Spitzenböen der vergangenen Stunde. Verbreitet Sturmböen, rund um Berlin sowie an der Nordsee sogar schwere Sturmböen um 100 km/h:

1-stündige Spitzenböen bis 9 Uhr – DWD, UBIMET

+++ Update 07:25 Uhr +++

Durch den stürmischen Wind kommt es derzeit zu unzähligen  Feuerwehreinsätzen, etwa um umgestürzte Bäume von den Straßen zu entfernen. Mancherorts werden auch Stromausfälle gemeldet.

+++ Update 06:45 Uhr +++

Anbei die höchsten Windspitzen in der vergangenen Stunde:

  • 133 km/h LT Alte Weser (32 m)
  • 131 km/h Weinbiet (553 m)
  • 129 km/h Brocken (1134 m)

+++ Update 05:40 Uhr +++

Die stärksten Windböen bis 5 Uhr:

+++ Update 05:15 Uhr +++

Blitzstatistik: Mehr als 2000 Blitzentladungen geortet ab Mitternacht. 1600 davon in Brandenburg. Beachtlich für den Winter ist auch die Stärke eines Blitzes auf Rügen: 159 kA! Solche Werte treten auch im Sommer nur in Verbindung mit sehr kräftigen Gewittern auf.

+++ Update 04:50 Uhr +++

Anhand der Meldungen der Stromausfälle in den letzten 3 Stunden erkennt man ganz gut die zwei Schwerpunkte: Im Westen sowie in einem Streifen von Hamburg und Bremen bis nach Berlin und Dresden.

Meldungen von Stromausfällen in den letzten drei Stunden bis 4:45 Uhr - https://xn--strungsauskunft-9sb.de/stromausfall
Meldungen von Stromausfällen in den letzten drei Stunden bis 4:45 Uhr – https://xn--strungsauskunft-9sb.de/stromausfall

+++ Update 04:30 Uhr +++

Spitzenböen der letzten Stunde: Im Westen und Nordwesten zieht das Sturmfeld der nächsten Kurzwelle auf. Von der Eifel und dem Sauerland bis zur Nordsee wurden neuerlich verbreitet Böen zwischen 90 und 110 km/h gemessen. Die gewitterige Kaltfront des Tiefs hat zudem die Lausitz und Sachsen erreicht: Auch hier sind schwere Sturmböen mit von der Partie.

1-stündige Spitzenböen bis 4 Uhr - DWD, UBIMET
1-stündige Spitzenböen bis 4 Uhr – DWD, UBIMET

+++ Update 04:15 Uhr +++

Die Gewitterlinie, die vor etwa einer Stunde Berlin überquert hat und nun die Lausitz erreicht hat Spuren hinterlassen. In der Hauptstadt wurden bis zu 104 km/h Böen in Dahlem gemessen. In Potsdam waren es 111 km/h, in Angermünde sogar 125 km/h!

+++ Update 04:00 Uhr +++

Wichtige Hinweise der Berliner Feuerwehr für diesen stürmischen Donnerstag. Gilt übrigens für nahezu ganz Deutschland, nicht nur für die Bundeshauptstadt.

+++ Update 03:50 Uhr +++

Die Pegel an der Nordsee erreichten wegen der Sturmflut sowohl in Bremen als auch in Hamburg die Meldegrenze.

Hochwasserlage um 3:45 Uhr an der Nordsee - https://www.hochwasserzentralen.de
Hochwasserlage um 3:45 Uhr an der Nordsee – https://www.hochwasserzentralen.de

+++ Update 03:30 Uhr +++

Eine erste Bilanz dieser stürmischen Nacht. Es wurden schon Orkanböen gemessen.

+++ Update 03:00 Uhr +++

Entlang der Kaltfront bildete sich im Osten der Republik eine kräftige Gewitterlinie. Vereinzelt sind aber auch im gesamten Westen und Norden teils gewittrige Schauer unterwegs. In Schauer- und Gewitternähe sind sogar orkanartige Böen möglich!

+++ Update 00:15 Uhr +++

Die Kaltfront des Orkantiefs YLENIA verstärkt sich nun über dem Norden des Landes. Entlang des schmalen Niederschlagsbands sind schwere Sturmböen um 100 km/h einzuplanen!

Radarbild um Mitternacht - DWD, UBIMET
Radarbild um Mitternacht – DWD, UBIMET

+++ Update 23:15 Uhr +++

Orkantief YLENIA liegt nun über Dänemark, die zugehörige Kaltfront überquert gerade den Norden Deutschlands. Im Atlantik nimmt zudem bereits das nächste Orkantief ZEYNEP Form an. Es wird dann in der Nacht zum Samstag neuerlich die Nordhälfte des Landes mit Orkanböen treffen.

Infrarotes Satellitenbild um 23 Uhr - EUMETSAT
Infrarotes Satellitenbild um 23 Uhr – EUMETSAT

+++ Update 21:15 Uhr +++

Pegel Büsum © https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=9510095

Das Wasser an der Küste steigt, wie hier in Büsum. Die durchgezogene Linie entspricht der gemessenen, die gestrichelte Linie der astronomische Prognose. Die heutige Spätebbe ist schon rund 50 cm höher ausgefallen als astronomisch erwartbar. In der Nacht sind rund 1,5 Meter über Normalnull zu erwarten, also nix wildes.

+++ Update 21:00 Uhr +++

Erste orkanartige Böe mit 113 km/h auf der Niederländischen Insel Vlieland gemessen im Umfeld eines durchziehenden Schauers. Es ist jedoch anzumerken das  die Station sicherlich exponiert steht. Dennoch die Vorbereitungen auf den Sturm sollten nun abgeschlossen sein.

+++ Update 20:15 Uhr +++

Luftmassen und Satellitenbild um 20:10 Uhr © EUMETSAT

Das aktuelle Satellitenbild zeigt die Luftmassen anahnd der Farbe, dabei entspricht Grün feucht und/oder warm und Rot kalt und/oder trocken. Über der Nordsee erkennen wir die Kaltfront als Grenzbereich von Grün und Rot. Hier sehen wir zudem wie sich allmählich Wolkentürme in den Himmel schrauben. Hier sind in den kommenden zwei Stunden erste Blitze zu erwarten.

+++ Update 20:00 Uhr +++

Derzeit „schöner“ Harzföhn, auf den Brocken Orkan mit 130 km/h, aber auch in Wernigerode und in Harzgerode 86 respektive 79 km/h Böen.

+++ Update 19:30 Uhr +++

Mit den warmen Temperaturen bis in über 1000 Meter Höhe hat in den Mittelgebirgen Tauwetter eingesetzt. Dabei ist insbesondere im Umfeld kleinerer Flüsse und Bäche mit lokalen Überschwemmungen zu rechnen. Derzeit liegen noch 20 cm Schnee auf dem Brocken (Harz), 28 cm auf den Kalen Asten (Sauerland) und 70 cm auf der Schmücke (Thüringer Wald).

+++ Update 19:00 Uhr +++

Aus Schottland werden diese schönen Mammatus Wolken berichtet. Dort sind am Nachmittag kräftige Schauer durchgezogen. In Großbritannien heißt das Tief übrigens Dudley (ohne Nachnamen).

+++ Update 18:00 Uhr +++

Satellitenbild von 17:30 Uhr und Fronten © EUMETSAT

Das aktuelle Satellitenbild zeigt die Frontenposition an. Zur Verdeutlichung wurde die Warmfront in Rot, die Kaltfront in Blau und die Okklusion in Violett dargestellt.

+++ Update 17:30 Uhr +++

Im Westen und Nordwesten kommt nun neuerlich Regen auf, dieser gehört zu der Warmfront des zweiten Tiefkerns, der sich derzeit über Schottland befindet.

+++ Update 17:10 Uhr +++

Erste Böen um 90 km/h werden nun auch aus dem Westen des Landes gemeldet, wie etwa in Geilenkirchen. In Großbritannien sind in den Niederungen bereits Böen über 100 km/h gemessen worden.

+++ Update 17:00 Uhr +++

Erste kleinere Schäden in Großbritannien durch den Sturm.

+++ Update 16:45 Uhr +++

Über den Britischen Inseln ziehen nun die ersten Gewitter hinweg. Diese werden in den kommenden Stunden in Richtung Niederlande und Norddeutschland ziehen, in ihrem Umfeld muss man dann in der Nacht mit Böen über 100 km/h, lokal 120 km/h rechnen.

+++ Update 16:15 Uhr +++

Vorsicht an der Nordsee, in der Nacht wird es eine Sturmflut geben. Diese wird in Hamburg etwa 2 Meter und an der Nordfriesischen Küste etwa 1 Meter über Normalnull ausfallen.

+++ Update 15:45 Uhr +++

Im Norden und Nordwesten ist es vor der Kaltfront verbreitet recht warm für Mitte Februar mit zweistelligen Temperaturen.

+++ Update 15:30 Uhr +++

Bitte folgt besonders in der Nordhälfte der Republik diesem Rat der Umweltbehörde der Stadt Hamburg.

+++ Update 15:15 Uhr +++

Satellitenbild von 13:00 Uhr © EUMETSAT

Auf dem Satellitenbild erkennt man die beiden Tiefkerne (L), die für das bevorstehende Ereignis verantwortlich sind. Die markante Kaltfront liegt derzeit noch über den Britischen Inseln.

+++ Update 15:00 Uhr +++

Die erste Warmfront des Tages liegt derzeit noch über dem äußersten Osten des Landes. Dahinter nimmt der Wind nun bereits zu. Büsum an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste meldete bereits eine Böe von 92 km/h.

Unsere Warnkarte für Donnerstag, den 17.2.2022

Blog vom 15. Februar

Wie auf einer Perlekette aufgereiht ziehen in den kommenden Tagen kräftige Sturmtiefs knapp nördlich an Deutschland vorbei. Den Auftakt macht bereits heute Wenjin, allerdings ist dieses Tief noch relativ schwach ausgeprägt und hat daher keinen markanten Sturm zur Folge.

Wetterlage am Mittwoch. Zum Vergrößern Bild anklicken bzw. -tippen.

Ganz anders dann die Situation ab Mittwochabend. Auf der obigen Wetterkarte erkennt man schon die beiden nächsten Tiefs Xandra und Ylenia (wurde international Dudley getauft).

Das Sturmfeld der beiden Tiefs Xandra und Ylenia (die beiden Kerne verschmelzen zu einem großen Tief) erfasst die Bundesrepublik am Abend, in der Nacht zum Donnerstag sowie am Donnerstag selbst weite Teile des Landes. Verbreitet gibt es Böen von 80 bis 100 km/h, besonders in der Nordhälfte sind aber auch Böen von 100 bis 110, vereinzelt 120 km/h möglich!

Donnerstagabend beruhigt sich die Lage wieder, ehe am Freitag schon das nächste Sturmtief ins Wettergeschehen eingreift. Diesbezüglich gehen die Wettermodelle aber noch recht weit auseinander, deswegen ist die folgende Karte mit Vorsicht zu genießen. Sie zeigt die Spitzenböen von Freitagnachmittag bis Samstagmittag, wieder nach dem europäischen Modell. Das Tief wird vermutlich den Namen Zeynep tragen.

Knapp 20 Grad: Frühlingshafter Donnerstag

Haselpollen im Frühling © pixabay

Am morgigen Mittwoch machen die beiden Tiefs XANDRA (zu Mittag mit ihrem Kern östlich von Schottland -> siehe nachfolgende Bodenwetterkarte) und YLENIA (zur gleichen Zeit mit Kern nordwestlich von Irland -> siehe ebenfalls Karte) den Weg frei für unseren milden Donnerstag.

Quelle: DWD, FU Berlin, http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/emtbkna.gif. Zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen.

Mit einer stürmischen Westströmung erreichen uns nämlich sehr milde Luftmassen vom Atlantik, verstärkt wird das Ganze noch durch föhnige Effekte am Alpenostrand.

Hier seht Ihr die Temperaturverteilung am Donnerstag. In den Niederungen gibt es verbreitet 10 bis 15 Grad, wobei die wärmsten Regionen von der Wachau über das östliche Flachland das Burgenland bis zum Grazer Becken zu finden sein werden. Hier steigen die Temperaturen sogar auf 15-18 Grad. Selbst 19 oder 20 Grad sind nicht ausgeschlossen, am besten hierfür stehen die Chancen im südlichen Wiener Becken, im Nordburgenland und in derWeststeiermark.

Die Höchstwerte am Donnerstag. Zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen.

Wie außergewöhnlich solche Temperaturen jetzt Mitte Februar sind, zeigt der Blick auf die durchschnittlichen Höchstwerte zu dieser Jahreszeit. In Wien und Salzburg darf man mit 5 Grad Tageshöchstwert rechnen, in Innsbruck und Graz mit 6 Grad. Am Donnerstag liegen wir da also teils deutlich mehr als 10 Grad drüber!

Durchschnittliche Höchstwerte Mitte Februar in Österreich. Zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen.

Für Februarrekorde werden diese Temperaturen aber definitiv nicht reichen. Hier eine Übersicht der Spitzenwerte für den Februar inklusive Temperaturprognose für den Donnerstag in den Landeshauptstädten:

Stadt Höchstwert Donnerstag Februarrekord  Datum
Wien-Hohe Warte 16 Grad 20,6 Grad 23.02.1903
St. Pölten 14 Grad 19,2 Grad 25.02.1990
Eisenstadt 19 Grad 21,1 Grad 05.02.2004
Linz 15 Grad 19,1 Grad 22.02.2016
Graz-Uni 17 Grad 22,8 Grad 28.02.2019
Salzburg-Freisaal 15 Grad 21,9 Grad 23.02.2017
Klagenfurt 11 Grad 21,5 Grad 13.02.1998
Innsbruck-Uni 16 Grad 21,5 Grad 28.02.2019
Bregenz 14 Grad 20,7 Grad 22.02.2021

Am knappsten wird es demzufolge in Eisenstadt, sonst liegen die Rekorde aber außer Reichweite.

Italientief bringt dem Süden den lang ersehnten Regen und Schnee

Winterliche Verhältnisse im Straßenverkehr - pixabay.com

Die Kaltfront des Skandinavientiefs VERA erreicht schon Montagabend den Alpenraum und führt in der Folge zur Bildung eines Italientiefs. Das letzte markante Italientief bildete sich übrigens am 4. und 5. Jänner 2022. Seitdem – also seit fast eineinhalb Monaten – gab es im Süden Österreichs keinen nennenswerten Niederschlag mehr.

Wetterlage am Dienstag - www.uwz.at.
Wetterlage am Dienstag – www.uwz.at.

Kurzzeitig kräftiger Regen und Schnee

In der Nacht auf Dienstag beginnt es im Westen allmählich zu regnen bzw. oberhalb von rund 600 m zu schneien. Der Niederschlag breitet sich tagsüber ostwärts weiter aus, vor allem im zentralen Bergland und im Süden kann es um die Mittagszeit vorübergehend auch kräftig regnen bzw. oberhalb von 700 bis 900 m schneien. Die größten Niederschlagsmengen – 20 bis 40 l/m² – sind dabei von den Hohen Tauern über Oberkärnten bis zu den Karnischen Alpen und den Karawanken zu erwarten.

Prognose der Niederschlagssumme für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme für den Dienstag – UBIMET.

Am Arlberg, in den Hohen Tauern und in den Karnischen Alpen sind in höheren Lagen oberhalb von etwa 1300 m auch bis zu 30 cm Neuschnee zu erwarten. In tieferen Lagen wie z.B. im Inn- und Ennstal aber auch im Lienzer Becken und im Drau- und Gailtal ist höchstens eine dünne Schneedecke in Sicht.

Prognose der Neuschneesumme für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme für den Dienstag – UBIMET.
Schneewarnungen für den Dienstag - www.uwz.at
Schneewarnungen für den Dienstag – www.uwz.at.

Trockenheit wird etwas gelindert

Egal ob fest oder flüssig, der Niederschlag wäre vor allem im Süden dringend notwendig: Seit Beginn des neuen Jahres fielen in Graz z.B. gerade mal 9 l/m², normalerweise sollten es im langjährigen Mittel etwa 52 l/m² sein. Gebietsweise, wie z.B. rund um Lienz oder in Deutschlandsberg, ist im bisherigen Winter 30 bis 40 Prozent weniger Niederschlag gefallen als im Durchschnitt.

Anomalie der Niederschläge für den heurigen Winter (bläuliche Töne = überdurchschnittlich nass, bräunliche Töne = zu trocken) - UBIMET
Anomalie des Niederschlags für den heurigen Winter (bläuliche Töne = überdurchschnittlich nass, bräunliche Töne = zu trocken) – UBIMET.
Gesamtniederschläge im heurigen Winter: Bisher haben die Nordalpen deutlich viel mehr Niederschlag abbekommen im Vergleich zur Alpensüdseite - UBIMET
Gesamtniederschlag im heurigen Winter: Bisher haben die Nordalpen deutlich mehr Niederschlag abbekommen im Vergleich zur Alpensüdseite – UBIMET.

 

 

Titelbild: Winterliche Verhältnisse im Straßenverkehr – pixabay.com

Sturm, Schnee und Wärme in der neuen Woche

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Ruhiger Auftakt

Bevor es so richtig turbulent wird, hat am Montag zuerst aber noch einmal die Sonne das Sagen. Nebel- und Hochnebelfelder im Wald- und Mostviertel, im Mürztal und in den südlichen Becken lichten sich meist am Vormittag, sonst dominiert von früh bis spät sonniges Wetter. Es wird leicht föhnig, so sind an der Alpennordseite wie etwa in Innsbruck oder Salzburg bis zu 12 Grad in Sicht. Meist liegen die Höchstwerte aber zwischen 3 und 10 Grad.

Regen und Schnee am Dienstag

Das letzte größere Niederschlagsereignis in Kärnten fand am 05. Jänner statt, in den nachfolgenden knapp sechs Wochen herrschte im Süden des Landes nahezu vollständige Trockenheit. Das ändert sich am kommenden Dienstag, eine Kaltfront in Kombination mit einem Italientief bringen viele Wolken sowie verbreitet Regen und Schneefall. Die Schneefallgrenze pendelt dabei zwischen 700 und 1000 Metern, besonders in Kärnten kann es aber auch zeitweise bis ins Klagenfurter Becken hinabschneien. Am meisten Neuschnee kommt rund um den Alpenhauptkamm zusammen, rund 20 cm fallen hier in den etwas höher gelegenen Tälern. Die Temperaturen gehen wieder zurück, bleiben aber mit 1 bis 10 Grad über das ganze Land betrachtet zumindest leicht überdurchschnittlich.

Hier die prognostizierten Neuschneemengen am Dienstag:

Die Neuschneemengen am Dienstag.

Frühlingswärme am Donnerstag

Am Mittwoch gerät Österreich in den Einflussbereich eines Sturmtiefs über den Nordatlantik, die zugehörige Warmfront bringt der Alpennordseite zeitweiligen Regen. Die Schneefallgrenze steigt dabei nach und nach auf rund 1500 Meter an, der Winter zieht sich also ins Mittelgebirge zurück. Mit den Temperaturen geht es schon wieder bergauf, sie steigen abseits der Alpen auf 9 bis 12 Grad. In den Alpentälern bleibt es mit 4 bis 8 Grad etwas kühler. Das alles ist aber nur der Auftakt zu einem turbulenten Donnerstag… Dann nämlich erfasst uns die Warmluft vom Atlantik so richtig, die Temperaturen steigen auf frühlingshafte 10 bis 18 Grad. Selbst die 20 Grad sind im Wiener Becken sowie im Südosten nicht völlig außer Reichweite.

Die Höchstwerte am Donnerstag (zum Vergrößern klicken bzw. tippen)

Für Mitte Februar sind das extreme Höchstwerte, so beläuft sich die durchschnittliche Höchsttemperatur zu dieser Jahreszeit eigentlich auf 3 bis 7 Grad. Für einen Februarrekord reichen diese Temperaturen nicht, dieser stammt mit 24,2 Grad in Güssing und Deutschlandsberg aus dem Jahr 2019.

Stürmische Wärme

Mit der Wärme kommt aber auch der Sturm nach Österreich. Aus heutiger Sicht frischt im Laufe des Donnerstags an der Alpennordseite und im Osten immer öfter stürmischer Westwind mit Böen zwischen 70 und 90 km/h auf, selbst einzelne schwere Sturmböen um 100 km/h sind dann zwischen dem Innviertel und dem Großraum Wien möglich.

Die Windspitzen am Donnerstag (zum Vergrößern klicken bzw. tippen)

Perfektes Bergwetter am Wochenende, erhöhte Sonnenbrandgefahr!

Skifahrer genießen im Liegestuhl am Berg den Sonnenschein © pixabay/sunyela

Solch ein traumhaftes Winterwochenende mit nahezu durchgehend strahlend sonnigen Bedingungen und wenig Wind sollte man unbedingt ausnutzen! Sowohl am heutigen Samstag als auch am Sonntag darf man sich dank Hoch INGO verbreitet auf satte 9 Sonnenstunden freuen.

Anteil des Tages mit wolkenlosem Himmel in Prozent am Sonntag - ECMWF-IFS Modell, UBIMET
Anteil des Tages mit wolkenlosem Himmel in Prozent am Sonntag – ECMWF-IFS Modell, UBIMET

Dazu kommt , dass die Tage deutlich länger werden: Die Tageslänge nimmt aktuell täglich um rund 3 Minuten zu. Momentan ist die maximale Sonnenscheindauer schon mehr als 1.5 Stunden höher als am kürzesten Tag am 22. Dezember.

Tageslänge und Sonnenaufgang / Sonnenuntergang Statistik für Wien - UBIMET
Tageslänge und Sonnenaufgang / Sonnenuntergang Statistik für Wien – UBIMET

Steigender UV-Index

Der UV-Index (UVI) ist ein einfaches Maß für die Stärke der UV-Strahlung der Sonne, die am schädlichsten für Haut und Augen ist. Je höher der UVI, desto stärker und desto schädlicher ist die Sonnenstrahlung.  Der UVI wird mit einer Zahl dargestellt. Je höher der UV-Index ist, desto besserer Schutz ist nötig.

UV-Index und Schutzmaßnahmen - bfs.de
UV-Index und Schutzmaßnahmen – bfs.de

Der UVI hängt vor allem vom Sonnenstand ab und ändert sich daher am stärksten mit der Jahreszeit, der Tageszeit und der geografischen Breite. Die Gesamtozonkonzentration in der Atmosphäre, die Bewölkung und die Höhenlage eines Ortes spielen ebenfalls eine Rolle. In Abhängigkeit vom Sonnenstand gibt es im Flachland in Österreich über das Jahr verteilt meist UVI zwischen 1 und 8. Der aktuelle maximale UVI im Flachland beträgt etwa 2, d.h. es ist auch ohne Sonnenschutz noch ein weitgehend gefahrloser Aufenthalt im Freien möglich. In den Bergen kann die UV-Belastung dagegen erheblich höher sein, weil der Weg der Sonnenstrahlen bis zur Erde kürzer ist und deshalb weniger Strahlung von der Atmosphäre aufgefangen wird. Mit der Meereshöhe nimmt damit die UV-Strahlung zu. Kommt noch dazu, dass Reflexionen die UV-Strahlung weiter verstärken, so ist Letztere über Schnee fast doppelt so hoch.

Maximal erreichbarer UV-Index in den Alpen im Laufe des Jahres (angenommen perfekt sonniges Wetter und Schnee auf den Bergen) - UBIMET
Maximal erreichbarer UV-Index in den Alpen im Laufe des Jahres (angenommen perfekt sonniges Wetter und Schnee auf den Bergen) – UBIMET

Schutz vor UV-Belastung bei Wintersport

Bei Wintersportaktivitäten sollte so unbedingt auf genügenden Sonnenschutz geachtet werden, der umso stärker sein muss, je weiter in der Höhe man sich aufhält. Zudem ist die UV-Strahlung auch tageszeitabhängig, denn je höher die Sonne am Himmel steht, desto höher ist der Anteil an UV-Strahlung. So ist das Maximum der Strahlung jeweils um die Mittagszeit und am frühen Nachmittag.

Folgende Maßnahmen sind schon Mitte Februar empfohlen:

  • Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 25 auf alle ungeschützten Körperpartien. Besonders exponiert beim Wintersport sind: Nase, Lippen, Ohren und Nacken
  • Hut oder Mütze zum Schutz von Kopf, Gesicht und Nacken
  • Sonnenbrille mit hohem UV-Filter, die auf allen Seiten gut schließt

Bei Einhaltung obiger Schutzmaßnahmen steht bezüglich schädlicher Sonnenstrahlung ungetrübten Wintersportfreunden am Wochenende nichts im Wege!

 

Titelbild: Ein Sonnenbad am Berg © pixabay/sunyela

Winterliche Hitzewelle in Kalifornien

Besonders im Süden Kaliforniens wurden zahlrecihe Hitzerekorde gebrochen.

In den Vereinigten Staaten hat der Winter bisher eine breite Facette von Wetterextremen gebracht. Erwähnenswert ist da beispielsweise der verheerende Tornadoausbruch am 10./11. Dezember vergangenen Jahres, der Blizzard an der Ostküste in der ersten Januarhälfte oder ein veritabler Eissturm Anfang Februar im mittleren Westen. Nun wird ein weiteres Kapitel geschrieben. Der National Weather Service (NWS) hat eine Hitzewarnung für Teile von Kalifornien erlassen. In Los Angeles war dies an einem Februar letztmals 2006 der Fall.

Doch was sind die Hintergründe dieser für die Jahreszeit unüblich hohen Temperaturen? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir einen Blick auf die Druckverteilung im Westen der USA werfen. Die untenstehende Karte zeigt ein Hochdruckgebiet über dem Hochplateau der Bundesstaaten Idaho, Nevada und Utah. Die antizyklonale Strömung (im Uhrzeigersinn) um das Druckzentrum führt die Luftmassen von diesem Plateau in Richtung Pazifikküste. Durch den Absinkprozess wird die Luft trockenadiabatisch erwärmt – dieser Prozess wird durch den Gebirgszug der Sierra Nevada noch verstärkt. Dieser trockene und warme Santa-Ana-Wind wird umgangssprachlich auch als Teufelswind oder roter Wind bezeichnet, dies weil er oftmals im Herbst auftritt und die vorhandenen Waldbrände neu anfacht oder rasch ausbreiten lässt.

Druckverteilung am heutigen Samstag

Wovor warnt der Nationale Wetterdienst?

Die Warnungen betreffen einerseits die hohen Temperaturen von verbreitet über 32°C (90°F), dies besonders in der Grossregion um Los Angeles, im San Fernando Valley und im San Gabriel Valley mit den bekannten Orten Malibu, Beverly Hills oder Hollywood. Auch wenn solche Temperaturen im Sommer normal sind, sind die meisten Leute zur jetzigen Jahreszeit noch nicht an solche Bedingungen gewohnt. Es wird darauf hingewiesen genügend zu trinken, angemessenen Sonnenschutz zu tragen sowie keine Menschen oder Tiere unbeaufsichtigt in Autos zu lassen. Da es in dieser Region in den vergangenen Wochen zudem größtenteils zu trocken war, warnt der NWS ausserdem von einer „signifikanten“ Feuergefahr (Stufe 4 von 5) durch den trockenen Fallwind. Besonders betroffen dürfte die Region nördlich der Millionenstadt Los Angeles sein, wie folgende Darstellung für den heutigen Samstag zeigt.

Gebiete mit der größten Feuergefahr am Wochenende

Welches Wetter wäre für LA im Februar denn normal?

Das Klima von Los Angeles gilt als warm-gemäßigt. Statistisch beträgt die Durchschnittstemperatur im Februar rund 12°C, wobei die Tagesmaxima im Mittel auf 19,4°C steigen. Im klimatischen Mittel kann mit 3 Sommertagen (mindestens 25°C) und einem Hitzetag (mindestens 30°C) gerechnet werden. Hitzetage sind also nichts extrem seltenes, allerdings ist die Dauer von 5 Hitzetagen in Serie einzigartig. Die aktuellen Temperaturen von verbreitet 30°C (lokal auch mehr) liegen demnach rund 10 bis knapp 15 Grad über den zu erwartenden Höchstwerten.

Die folgende Karte zeigt die Temperaturanomalien für den morgigen Sonntag um 16 Uhr Ortszeit. Man sieht die großflächigen und stark über der Norm liegenden Temperaturen für den gesamten Bundesstaat Kalifornien.

Prognostizierte Temperaturabweichungen für heute Samstag, 16 Uhr Ortszeit. (Quelle:TropicalTidbits)

Wo wurden bereits Rekorde gebrochen?

Die aktuelle Hitzewelle hat am vergangenen Mittwoch begonnen und wird bis inkl. morgen Sonntag andauern. Am ersten Tag der Hitzewelle wurden beispielsweise in Camp Pendleton 33°C und San Pasqual 32°C gemessen. Am Donnerstag wurden zudem an mehreren Stationen neue Februarrekorde aufgestellt:

  • Santa Maria: 27.8°C (bisheriger Rekord: 26.7°C)
  • Paso Robles: 26.7°C (bisheriger Rekord: 26.1°C)
  • Burbank: 31.7°C (bisheriger Rekord: 30.6°C)
  • Salinas: 30.6°C (bisheriger Rekord: 24.4°C)

In San Francisco wurde mit 25.6°C sogar die höchste Temperatur für einen Wintertag registriert (Dezember-Februar, bisheriger Rekord: 25.0°C aus dem Jahr 1986.

Am Sonntag findet in Los Angeles der 56. Super Bowl statt. Die Chancen für das wärmste Finalspiel zwischen den Los Angeles Rams und den Cincinnati Bengals stehen sehr gut. Bisher war es in den Jahren 1973 und 2003 mit jeweils 27.7°C am wärmsten. Morgen wird eine Höchsttemperatur von bis zu 31°C erwartet. Spätestens zu Beginn der neuen Woche sinken die Temperaturen dann wieder. Am Montag werden für Los Angeles rund 27°C prognostiziert, am Dienstag sogar nur noch 18°C mit etwas Niederschlag.

Hier die aktuellste Vorhersage für Los Angeles:

Orkantiefs: Die Könige des Winters

In den vergangenen Tagen war es wieder soweit, ein mächtiges Orkantief hat sich über dem westlichen und nordwestlichen Nordatlantik gebildet, das Tief SARAI. An diesem Beispiel wollen wir uns die Entwicklung eines solchen Tiefs genauer ansehen.

Entwicklung

Ausgangssituation

Den Ausgangspunkt vieler Orkantiefs auf dem Nordatlantik stellt die kanadische Provinz Neufundland dar. Zu diesem Zeitpunkt (Samstag 5. Februar 2022) liegt unser Tief noch als schwaches Tief vor der Küste Nova Scotias, wie in der Analyse des DWD zu erkennen ist.

DWD-Analyse der Fronten vom Samstag, den 5.2.2022 Mittags © DWD/wetter3.de

Zu erkennen ist die ausgedehnte Warmfront des Tiefs, die östlich des Tiefkerns bis weit auf den Atlantik reicht. Hier wird mit einer südlichen Strömung warme Luft nach Norden geführt. Gleichzeitig liegt auf der Westseite des Tiefs (nach oben im linken, oberen Bildrand) recht warme Luft mit +5 Grad an der Küste im weiten Warmsektor und um die -15 Grad rund 500 km nordöstlich davon. Dieser Temperaturunterschied setzt sich auch in der unteren Troposphäre fort, insgesamt herrscht also ein markanter Temperaturunterschied auf engem Raum vor.

Temperaturen in 2 Meter Höhe am Samstag, den 5.2.2022 © UBIMET

Dieser Temperaturunterschied ist bedeutsam, denn er ist verantwortlich für den kräftigen Jetstream der gleichzeitig in der Höhe über dem Gebiet liegt. Das Zusammenspiel des Jets mit dem Bodentief ist entscheidend für seine zukünftige Entwicklung.

Bombogenese

Mit diesem Ausdruck beschreiben Meteorologen die rasche Entwicklung eines Tiefs, wie sie von vielen Orkantiefs durchlaufen wird. Dabei muss der Druck im Kern eines Tiefs um mehr als 1 Hectopascal in einer Stunde fallen bzw. mehr als 24 Hectopascal in 24 Stunden. Entscheidend dafür sind mehrere Faktoren die in positiver Weise zusammenspielen müssen.

Grundlegend gesagt sinkt der Druck in einem Tief dadurch, dass aus dem Tiefkern mehr Luft herausgeführt wird, als in den untersten Schichten nachgeführt werden kann. Dies ist meist nur durch Vertikalbewegungen möglich. Angeregt wird das Aufsteigen durch:

  • Den Antransport von Wärme im Zusammenspiel mit
  • einem Trog und
  • dem Jetstream

Diese Prozesse, wenn sie Hand in Hand verlaufen, sorgen für eine Verstärkung der Vertikalbewegung und somit für einen raschen Druckfall im Tiefkern.

Der Höhepunkt von Tief SARAI am frühen Montagmorgen dem 7.2.2022 mit Kerndruck von 930 hPa © DWD/wetter3.de

Außerdem trat bei SARAI noch ein Zusatzeffekt auf, der für Orkantiefs typisch ist: die Miteinbeziehung von trockener Luft aus der Stratosphäre, der sog. dry Intrusion. Im Bild ist diese Dry Intrusion im schwarzen Kasten dargestellt, die gelbe Farbe symbolisiert trockene Luft, die grüne Farbe feuchte kalte Luft, hier die Warmfrontbewölkung (teilweise Cirren). Dabei sorgt diese für einen gewissen Schub beim Druckabfall.

Wasserdampfbild von Sonntag 19 Uhr MEZ © EUMETSAT

Nach Analyse des DWD ergeben sich für SARAI folgende Kerndrücke:

Datum und Uhrzeit Kerndruck (hPa)
Samstag 5.2.2022 13 Uhr MEZ 1003
Samstag 5.2.2022 19 Uhr MEZ 997
Sonntag 6.2.2022 01 Uhr MEZ 992
Sonntag 6.2.2022 07 Uhr MEZ 983
Sonntag 6.2.2022 13 Uhr MEZ 971
Sonntag 6.2.2022 19 Uhr MEZ 957
Montag 6.2.2022 01 Uhr MEZ 940
Montag 6.2.2022 07 Uhr MEZ 930
Montag 6.2.2022 13 Uhr MEZ 930

Dies macht einen Druckfall von Sonntagnacht bis Montagnacht von 42 hPa aus, was somit fast das Doppelte des in der Definition verlangten entspricht. Den tiefsten Kerndruck erreichte übrigens Tief BRAER im Jahre 1993 mit einem Kerndruck von 916 Hectopascal.

Auflösungsstadium

Wie üblich nimmt bei einer solchen Entwicklung die Größe des Tiefs erheblich zu und die oben erwähnten Prozesse agieren nicht mehr Hand in Hand, sodass die Tiefdruckentwicklung ihren Höhepunkt überschreitet. Danach wird das Tief zum sog. steuernden Tief und Warm- und Kaltfront beginnen zusehends zu okkludieren, d.h. die Kaltfront holt die Warmfront ein. Schließlich bilden sich entlang der Kaltfront sogenannte Randwellen, kleinere Tiefs, die wiederum kräftig sein können.  Zudem beginnt der Kerndruck wieder zu steigen und die Entwicklung ist abgeschlossen.

Interessant bei der Entwicklung von SARAI ist, dass sich im Bereich des Kerns mehrere Unterkerne gebildet haben. Man erkennt diese am oberen Bildrand. Darunter sieht man die typischen Konvektionsmuster über dem Meer.

Luftmassenbild Dienstag 8.2.2022 © EUMETSAT/Wetterzentrale

Auswirkungen

Der Name Orkantief sagt es bereits, solche Tiefs bringen verbreitet Orkanböen (Böen über 118 km/h) und sorgen für meterhohe Wellen. Dabei sind Wellenhöhen zwischen 10 und 15 Meter auf dem offenen Atlantik eher Durchschnitt als Ausreißer und die höchsten Wellen dürften bei Böen von 160 bis 200 km/h noch deutlich höher ausgefallen sein. Hauptsächlich waren diesmal Island und Grönland betroffen.

In der Folge wird eines dieser Kerne SARAI I uns am Donnerstagabend in deutlich abgeschwächter Form erreichen und an der Nordsee für Sturmböen sorgen.

Frontenkarte für Donnerstag, den 10.2.2022 © FU-Berlin/Wetterpate

Titelbild: https://www.nnvl.noaa.gov/view/#TRUE

Hoch HOLM bringt einen Hauch von Frühling

Ski und Sonnenschein

Am Dienstag zieht an der Alpennordseite eine schwache Warmfront durch, dabei frischt vom östlichen Mostviertel bis zum Neusiedler See neuerlich kräftiger Westwind mit stürmischen Böen auf. Aus Westen setzt sich aber zunehmend hoher Luftdruck durch und der Wind lässt im Laufe der Nacht langsam etwas nach.

Sonnig und mild

Der Mittwoch beginnt vom Innviertel bis ins Nordburgenland mit Restwolken, diese lockern aber noch am Vormittag langsam auf. Tagsüber ist der Himmel im westlichen Bergland meist sogar wolkenlos, nur vom Mühl- bis ins Weinviertel ziehen zeitweise noch ein paar Wolkenfelder durch. Bei nachlassendem Westwind steigen die Temperaturen auf sehr milde 7 bis 15 Grad mit den höchsten Werten vom Steirischen Hügelland bis zur niederösterreichischen Thermenlinie. In 2000 m Höhe liegen die Temperaturen tagsüber zwischen 3 und 7 Grad bzw. in 3000 m Höhe um +1 Grad. Skifahrer und Tourengeher sollten sich durch das sonnige Wetter aber nicht zu unüberlegten Abfahrten verleiten lassen: Die Lawinengefahr bleibt erheblich, die Schneedecke ist vor allem nordseitig weiterhin sehr störanfällig!

Die Lawinengefahr ist regional groß! © www.lawinen.at

Teils hohe Pollenbelastung

Auch der Donnerstag hat ruhiges und freundliches Wetter zu bieten, lokale Nebelfelder lichten sich rasch und bei nur harmlosen Wolken scheint verbreitet die Sonne. Bei meist nur schwachem Wind erreichen die Temperaturen 6 bis 14 Grad. In den Niederungen muss man allerdings mit dem ersten Belastungsgipfel durch Hasel- und Erlenpollen rechnen, ganz besonders im Donauraum und im Südosten. Zu Saisonbeginn kann das Immunsystem von Pollenallergikern besonders empfindlich reagieren, zudem können auch Birkenpollenallergiker durch Kreuzreaktion betroffen sein.

Pollen
Haselpollen. © AdobeStock

Auf HOLM folgt INGO

Am Freitag zieht eine Kaltfront mit etwas Regen bzw. oberhalb von etwa 600 bis 800 m Schnee durch, die Mengen halten sich jedoch in Grenzen. Bereits am Samstag setzt sich dann schon das nächste Hoch namens INGO durch und sorgt am Wochenende für viel Sonnenschein. Die Temperaturen sind aber tiefer als zuletzt und liegen am Samstag meist zwischen 1 und 6 Grad.

Der Fahrplan für den Rest der Woche: Nach der Kaltfront am Freitag folgt ein weiteres Hoch. © FU Berlin/ DWD /UBIMET

Titelbild © AdobeStock

Sapporo: Olympiaort versinkt im Schnee

Aktuell finden bei Peking die Olympischen Winterspiele statt. Schnee natürlicher Herkunft sieht man in den TV-Bildern jedoch kaum. Zwar ist es dort ausreichend kalt, aber eben auch staubtrocken. Anders sieht dies in Japan aus –  an einem Ort, an dem die Winterspiele 1972 stattgefunden haben: Sapporo. Hier türmen sich, wie eigentlich fast jeden Winter, auch aktuell wieder die Schneemassen, es gab sogar einen neuen Rekord. Seht selbst in unserer Zusammenstellung:

Titelbild: https://twitter.com/ThierryGooseBC

Kräftiges Tief ROXANA bringt Schnee und Sturm

Die nächsten Stunden bringen in Österreich einiges an Action, zumindest beim Wetter. Zwar geht der Sonntag noch mehrheitlich ruhig zu Ende, doch von Vorarlberg bis Oberösterreich kommt am Abend bereits Regen auf. Dieser erfasst in der Nacht die gesamte Alpennordseite und fällt zeitweise kräftig aus, dazu kommt im Norden und Osten generell stürmischer Westwind auf. Schnee fällt zunächst nur ab etwa 1200 m bzw. im Mühl- und Waldviertel ab etwa 800 bis 900 m, mit der Kaltfront des Tiefs drückt es die Schneefallgrenze im Laufe der zweiten Nachthälfte jedoch bis in manche Täler. Zudem bringt sie auch inneralpin kurzzeitig Sturm, allen voran bspw. im Ennstal.

Prognose der akkumulierten Neuschneesumme über 24 Stunden bis Montagabend @ UBIMET

Verbreitet stürmischer Wind

Am Montagmorgen greifen Regen und Schnee vorübergehend auch auf den Süden über, doch schon bald setzt sich hier wieder die Sonne durch. Dazu frischt stürmischer Nordföhn auf. Generell bleibt es besonders im Norden und Osten windig mit wiederholten Böen aus West bis Nordwest zwischen 60 und 80 km/h, besonders in Verbindung mit durchziehenden Graupelschauern, selbst kurze Gewitter sind wieder möglich. Dazwischen zeigt sich die Sonne. In den Fischbacher Alpen, in der Buckligen Welt sowie in der Früh auch im Bereich des Leithagebirges zeichnen sich gar schwere Sturmböen bis zu 100 km/h ab.

Aktuelle Warnungen vor Sturm @ UBIMET

Schnee und Graupel

Der Niederschlag an der Alpennordseite hält an und lässt erst am Abend nach, tagsüber liegt die Schneefallgrenze zwischen 400 und 600 m, aber auch im Flachland sind Graupelschauer möglich. Die dafür ausgegebenen Warnungen der Stufe „rot“ gelten meist ab einer Höhe von 800 bzw. im Westen von 1000 m. Auf den Bergen sind orkanartige Böen zu erwarten, damit muss man neuerlich mit erheblichen Schneeverwehungen sowie einer Verschärfung der Lawinengefahr rechnen!

Aktuelle Warnungen vor Schneefall @ UBIMET

Bereits am Dienstag beruhigt sich das Wetter wieder und die nächsten Tage verlaufen wie zuletzt angekündigt ruhig und häufig mild.

Tief ROXANA bringt Regen, Sturm und Schnee

Derzeit liegt das Tief noch zwischen Island und Skandinavien. Die Bundesrepublik liegt am heutigen Samstag im Warmsektor des Tiefs in einer milden Südwestströmung. In der Nacht erreicht das Tiefdruckgebiet allerdings Skandinavien und es kommt zu einer weiteren Entwicklung über dem Baltikum am Sonntag. Die Kaltfront überquert dann im Verlauf des Sonntags das Land und erreicht am Abend den Alpenrand.

Großwetterlage Sonntagmittag. Tief ROXANA liegt bereits über Skandinavien. ©DWD

Kräftiger Regen, Schneefall in den Mittelgebirgen

Von der Früh weg muss man zunächst in der Nordhälfte von Deutschland mit teils kräftigen Regenschauer rechnen. Tagsüber breiten sich diese dann auf den Rest des Landes aus. Mit dem Eintreffen deutlich kühlerer Luft sinkt dann auch die Schneefallgrenze auf etwa 500 m ab. Ein paar Zentimeter Neuschnee gibt es allerdings nur in den Mittelgebirgen und erst ab einer Seehöhe von 600-700 m. Mit größeren Regenmengen muss man in NRW, in Teilen Hessens sowie in der Südhälfte von Niedersachsen rechnen.

24-stündige Niederschlagsmengen am Sonntag ©Ubimet/DWD

Kaltfront bringt stürmischen Westwind, einzelne Gewitter

Markant wird am Sonntag dann neuerlich auch der Wind werden. Während sich anfangs in der Eifel sowie im Sauerland starker Südwest bemerkbar macht, legt der Wind mit der Kaltfront weiter zu und dreht auf westliche bis nordwestliche Richtung. Vom Münsterland bis zum Harz und nach Süden bis nach Rheinland-Pfalz sowie auch in Bayern wird es am Nachmittag und Abend zunehmend stürmisch. Verbreitet sind hier stürmische Böen von 60 bis 80 km/h möglich. Einzelne Gewitter sowie Graupelgewitter sind im Nordwesten zu erwarten, die kalte Luft in der Höhe sorgt hier für die nötige Instabilität.

6-stündige Maximalböen bis Sonntagabend ©Ubimet/ECMWF

Am Montag weiterhin windig, langsame Wetterbesserung

Am Montag gehen zunächst noch einzelne Schnee- und Regenschauer nieder. Entlang der Alpen und im Bayerischen Wald schneit es in der Früh noch teils kräftig, bis Mittag lässt die Intensität aber deutlich nach. Dazu weht verbreitet starker bis stürmischer Nordwestwind, an der Nordsee und in den Alpen sind auch Sturmböen möglich.

© Titelbild: stock.adobe.com

Die Semesterferien bringen oft sonniges und mildes Wetter

Skifahrer genießen im Liegestuhl am Berg den Sonnenschein © pixabay/sunyela

Nach der ausgeprägten Nordwestlage zum Monatswechsel liegt in den Alpen mittlerweile recht verbreitet durchschnittlich bzw. regional wie etwa auf dem Seefelder Plateau auch überdurchschnittlich viel Schnee. Anbei eine Auswahl an aktuellen Schneehöhen:

  • 132 cm Lech am Arlberg
  • 92 cm Hochfilzen
  • 85 cm Seefeld
  • 85 cm Saalbach
  • 66 cm Ramsau am Dachstein
  • 53 cm Mariazell
  • 52 cm Krimml
  • 40 cm Dellach im Drautal
  • 36 cm Windischgarsten
  • 30 cm Lunz am See
Aktuelle Schneelage in Leutasch. © Land Tirol

Am Wochenende Sonne und Wolken

Nach Durchzug einer schwachen Kaltfront scheint am Samstag häufig die Sonne. Nur im Donauraum und im Nordosten ziehen untertags bei teils kräftigem Westwind auch dichtere Wolkenfelder durch. Die Temperaturen erreichen 2 bis 10 Grad. Der Sonntag bringt vor allem im Süden zeitweiligen Sonnenschein, an der Alpennordseite ziehen dagegen zeitweise ausgedehnte, hochliegende Wolken durch. Ab dem Nachmittag verdichten sich die Wolken zunehmend und am Abend breitet sich an der Alpennordseite bei neuerlich kräftig auffrischendem Westwind Regen bzw. oberhalb von etwa 800 bis 1100 m Schneefall aus.

Turbulenter Wochenbeginn

Zu Beginn der kommenden Woche zieht die Kaltfront eines Skandinavientiefs durch und in den Alpen fällt anfangs verbreitet Regen bzw. oberhalb von etwa 500 bis 800 m Schnee. In den Nordalpen sind auf den Bergen recht verbreitet 30 bis 60 Neuschnee in Sicht. Auch abseits der Alpen ziehen ein paar Regen- und Graupelschauer durch, dazu weht verbreitet kräftiger Nordwestwind mit teils stürmischen Böen. Die Lawinengefahr bleibt erheblich, Wintersportler sollten auf den gesicherten Pisten bleiben. Die Temperaturen erreichen von Nord nach Süd 5 bis 11 Grad, am Abend beruhigt sich das Wetter.

Neuschneemengen von Sonntag- bis Montagabend. © Ubimet

Zur Wochenmitte sehr mild

Am Dienstag gerät der Alpenraum zunehmend unter Hochdruckeinfluss und aus Westen erfassen milde Luftmassen das Land. Die Temperaturen steigen deutlich an, zur Wochenmitte liegt die Nullgradgrenze in gut 3000 m Höhe. Skifahrer können sich also auf frühlingshaftes Wetter mit viel Sonnenschein freuen. In der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss langsam nach, vorerst setzt sich das milde Wetter aber fort. Die Höchstwerte liegen in tiefen Lagen meist um oder oberhalb der 10-Grad-Marke bzw. am Mittwoch und Donnerstag im Südosten auch bei 15 Grad.

Gutes Skiwetter in den Alpen, © www.foto-webcam.eu

Megaflash: längster Blitz mit 768 Kilometern

Blitze, aufgenommen vom NOAA-Satelliten GOES-16 am 29. April 2020. Einer der Blitze in diesem Gewitterkomplex wurde von der WMO als der längste aufgezeichnete Blitz bezeichnet. (NOAA)

Der längste jemals gemessene Blitz hat sich laut der UN-Wetterorganisation WMO über 768 Kilometer erstreckt. Das entspricht in etwa der kürzesten Entfernung (Luftlinie) von der dänischen Grenze bis zum Bodensee, also quer über Deutschland. Die Entladung ereignete sich am 29. April 2020 zwischen den US-Staaten Texas, Louisiana und Mississippi. Der Blitz erstreckte sich überwiegend horizontal innerhalb der Wolken auf der Rückseite einer ausgedehnten Gewitterlinie, welche an jenem Tag von den Großen Ebenen zum Golf von Mexiko gezogen ist.

Der längste Blitz (in weiß) wurde auf der Rückseite innerhalb der Gewitterwolke erfasst, die höchste Blitzdichte (farbig) gab es dagegen im vorderen Teil der Gewitterlinie.

Radarbild der Gewitterlinie am 29. April 2020. © NOAA / UBIMET

Als bisheriger Rekordhalter galt ein Blitz mit 709 Kilometern über Südbrasilien im Oktober 2018. Der geostationäre Satellit GOES-16 ist allerdings erst seit dem Jahr 2017 operativ, entsprechend ist die Messreihe noch nicht besonders lang (mehr zum Messverfahren folgt unten).

17 Sekunden

Die WMO hat auch einen neuen Rekord für den am längsten dauernden Blitz bestätigt: Ein Blitz über Uruguay am 18. Juni 2020 dauerte ganze 17,1 Sekunden. Auch in diesem Fall handelte es sich um einen Blitz, der sich über mehrere hundert Kilometer innerhalb eines Gewitterkomplexes quer über dem Südwesten Uruguays erstreckte. Als bisherige Rekordhalter galt ein 16,7 Sekunden dauernder Blitz über Nordargentinien im März 2019.

Der Blitz mit der längsten Dauer (weiß) und die Blitzdichte (farbig). © NOAA

Voraussetzungen

Solche zeitlich und räumlich extreme Blitze treten im Zuge von großräumigen Gewitterkomplexen mit zahlreichen eingelagerte Gewitterkernen auf, Meteorologen sprechen auch von „mesoskaligen konvektiven Systemen“. Während im vorderen, aufwind-dominierten Teil der Gewitterwolken viele Bodenblitze auftreten, welche meist eine Länge von nur wenigen Kilometern aufweisen, kann es auf der Rückseite zu sehr vielen Entladungen innerhalb der Gewitterwolken kommen. Die „Rekordblitze“ setzen sich also aus unzähligen kleineren, sich fortpflanzenden Entladungen zusammen (auch mit eingelagerten Bodenblitzen), welche aber laut Satellitenanalyse eine durchgehende Verbindung aufgewiesen haben.

Messungen nur in Amerika

Die Messung dieser Blitze erfolgte nicht mittels klassischer, bodenbasierter Blitzortung, sondern über den Satellit GOES-16.  Dieser geostationäre Satellit wurde erstmals mit einem optischen Blitzsensor im NIR-Band ausgestattet (Nahinfrarot) namens Geostationary Lightning Mapper (GLM). Dieser Sensor erfasst Informationen wie die Häufigkeit, den Ort und das Ausmaß von Blitzentladungen mit einer räumlichen Auflösung von etwa 10 km und einer Rate von 500 Bildern pro Sekunde . Derzeit werden davon Nord- und Südamerika sowie die angrenzenden Ozeangebiet abgedeckt, in Europa wird es solche Daten voraussichtlich ab 2023 geben (Meteosat Third Generation). Man kann davon ausgehen, dass es dazu in Europa am ehesten im Mittelmeerraum im Zuge von besonders heftigen Gewitterlagen kommt.

Regionen, wo sog. „Megaflashes“ aufgetreten sind in den Jahren 2018 und 2019. © BAMS 102, 3; 10.1175/BAMS-D-20-0178.1

Titelbild © NOAA

Neuer Rekord: längster Blitz mit 768 Kilometern

Gewitter

Der längste jemals gemessene Blitz hat sich laut der UN-Wetterorganisation WMO über 768 Kilometer erstreckt. Das entspricht in etwa der Entfernung von Wien bis nach Hamburg. Die Entladung ereignete sich am 29. April 2020 zwischen den US-Staaten Texas, Louisiana und Mississippi. Der Blitz erstreckte sich überwiegend horizontal innerhalb der Wolken auf der Rückseite einer ausgedehnten Gewitterlinie, welche an jenem Tag von den Großen Ebenen zum Golf von Mexiko gezogen ist.

Der längste Blitz (in weiß) wurde auf der Rückseite innerhalb der Gewitterwolke erfasst, die höchste Blitzdichte (farbig) gab es dagegen im vorderen Teil der Gewitterlinie. © NOAA
Radarbild der Gewitterlinie am 29. April 2020. © NOAA / UBIMET

Als bisheriger Rekordhalter galt ein Blitz mit 709 Kilometern über Südbrasilien im Oktober 2018. Der geostationäre Satellit GOES-16 ist allerdings erst seit dem Jahr 2017 operativ, entsprechend ist die Messreihe noch nicht besonders lang (mehr zum Messverfahren folgt unten).

17 Sekunden

Die WMO hat auch einen neuen Rekord für den am längsten dauernden Blitz bestätigt: Ein Blitz über Uruguay am 18. Juni 2020 dauerte ganze 17,1 Sekunden. Auch in diesem Fall handelte es sich um einen Blitz, der sich über mehrere hundert Kilometer innerhalb eines Gewitterkomplexes quer über dem Südwesten Uruguays erstreckte. Als bisherige Rekordhalter galt ein 16,7 Sekunden dauernder Blitz über Nordargentinien im März 2019.

Der Blitz mit der längsten Dauer (weiß) und die Blitzdichte (farbig). © NOAA

Voraussetzungen

Solche zeitlich und räumlich extreme Blitze treten im Zuge von großräumigen Gewitterkomplexen mit zahlreichen eingelagerte Gewitterkernen auf, Meteorologen sprechen auch von „mesoskaligen konvektiven Systemen“. Während im vorderen, aufwind-dominierten Teil der Gewitterwolken viele Bodenblitze auftreten, welche meist eine Länge von nur wenigen Kilometern aufweisen, kann es auf der Rückseite zu sehr vielen Entladungen innerhalb der Gewitterwolken kommen. Die „Rekordblitze“ setzen sich also aus unzähligen kleineren, sich fortpflanzenden Entladungen zusammen (auch mit eingelagerten Bodenblitzen), welche aber laut Satellitenanalyse eine durchgehende Verbindung aufgewiesen haben.

Messungen nur in Amerika

Die Messung dieser Blitze erfolgte nicht mittels klassischer, bodenbasierter Blitzortung, sondern über den Satellit GOES-16.  Dieser geostationäre Satellit wurde erstmals mit einem optischen Blitzsensor im NIR-Band ausgestattet (Nahinfrarot) namens Geostationary Lightning Mapper (GLM). Dieser Sensor erfasst Informationen wie die Häufigkeit, den Ort und das Ausmaß von Blitzentladungen mit einer räumlichen Auflösung von etwa 10 km und einer Rate von 500 Bildern pro Sekunde . Derzeit werden davon Nord- und Südamerika sowie die angrenzenden Ozeangebiet abgedeckt, in Europa wird es solche Daten voraussichtlich ab 2023 geben (Meteosat Third Generation). Man kann davon ausgehen, dass annähernd ähnlich lange Blitze am ehesten im Mittelmeerraum im Zuge von besonders heftigen Gewitterlagen möglich sind.

Regionen, wo sog. „Megaflashes“ aufgetreten sind in den Jahren 2018 und 2019. © BAMS 102, 3; 10.1175/BAMS-D-20-0178.1

Weitere Infos sowie eine Animation gibt es hier.

Blitz
Ein Wolkenblitz. © AdobeStock

USA: Murmeltier Phil macht Hoffnung auf Frühling

Murmeltier

Ein Nest namens Punxsutawney

Heute ist es wieder soweit: in Punxsutawney, Pennsylvania, wird in einer feierlichen Zeremonie das wohl berühmteste Murmeltier der Welt aus seinem Schlaf gerissen, nur um das Wetter vorauszusagen. Phil kommt also, reißt die Augen auf und schaut, ob es seinen Schatten sehen kann. Übersetzt in eine Wetterprognose hieße das eine Verlängerung des Winters in den USA um weitere sechs Wochen. Bei bedecktem Himmel würde der Nager vor seinem Bau herumtollen, in diesem Fall würde der Frühling vor der Tür stehen. Diese Tradition reicht bereits bis ins Jahre 1886 zurück.

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Da sich gerade ein kräftiges Tief entlang der amerikanischen Ostküste bewegt und u.a. dem Großraum New York über Nacht bis zu einem halben Meter Schnee gebracht hat, sehen die Chancen für Sonnenschein bei Phil heute äußerst bescheiden aus. Dies würde einen raschen Frühling bedeuten.

Meteorologische Niete

Allerdings: Phils Vorhersagen sind – gelinde gesagt – nicht die besten. Eine Untersuchung des Klimazentrums der Nationalen Ozeanischen und Atmosphärischen Verwaltung (NOAA) ergab, dass seine Prognosen in den vergangenen 10 Jahren lediglich eine Trefferquote von 40% aufwiesen. So hat Phil beispielsweise 2006 seinen Schatten gesehen, die Temperaturen lagen allerdings US-weit sowohl im Februar als auch im März über dem langjährigen Durchschnitt. Und auch der März 2015 fiel teils deutlich zu mild aus, der Winter hätte aber noch andauern sollen.

‚Phil‘ ist nicht allein

Übrigens: ‚Phil‘ ist nicht das einzige Murmeltier, das am 2. Februar auf der anderen Seite des großen Teiches seinen Dienst antreten muss. An mehreren Orten in den USA und in Kanada werden am 2. Februar im Rahmen von Volksfesten Waldmurmeltiere zwecks Schattenbegutachtung aus ihren Bauten gelockt. Allerdings nicht so in der kanadischen Stadt Winnipeg im vergangenen Jahr: Hier musste das geplante Fest kurzerhand abgesagt werden, nachdem das örtliche Nagetier namens „Willow“ wenige Tage vor dem Fest das Zeitliche gesegnet hat. Ein weiterer Konkurrent, der sogar eine bessere Erfolgsquote aufgeweisen hat war „Milltown Mel“, leider ist es am Vortag gestorben.

Titelbild @ AdobeStock

Jänner rund 1,5 Grad zu mild

Skitour

Temperaturen wenig winterlich

Österreichweit betrachtet schließt der Jänner rund 1,5 Grad zu mild ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Klimamittel von 1991-2020. Mit dem alten, etwas kühleren Klimamittel von 1981-2010 fällt die Bilanz sogar noch markanter aus, knapp +2,5 Grad beträgt dann die Anomalie. Die Abweichungen zeigen sich dabei doch recht unterschiedlich, betrachtet man sich das Land etwas genauer.

Nahezu ausgeglichen temperiert bzw. nur minimal zu mild verlief der Jänner in Vorarlberg und weiten Teilen Kärntens, Abweichungen von bis zu +3 Grad gab es hingegen in der Osthälfte. Die absolut höchsten Temperaturen wurden gleich zu Monatsbeginn gemessen, bis auf 18,8 Grad erwärmte sich die Luft in Köflach. Nicht nur in den Niederungen war es aber zum Jännerauftakt ausgesprochen mild, mit 8,5 Grad wurde an der Rudolfshütte in den Hohen Tauern auf über 2300 Metern ein neuer Jännerrekord aufgestellt.

Wenige Eistage

Die Abnormalität des Jänners lässt sich auch an der Anzahl der Eistage (ganztags unter 0 Grad) eindrücklich festmachen. Diese sind ein Anzeichen dafür, wie streng ein Wintermonat war, von Strenge war vielerorts aber keine Spur. In einem durchschnittlichen Jänner der vergangenen 30 Jahre gibt es in Wien 8 Eistage, 7 sind es in Graz, 6 in Salzburg und deren 5 in Innsbruck. Im zurückliegenden Jänner gab es diesbezüglich aber mehr oder weniger einen Totalausfall. Von den genannten Landeshauptstädten schaffen lediglich Wien und Salzburg einen mageren Eistag, sonst steht die Null in der Bilanz. Eine winterliche Ausnahme stellt – neben den höher gelegenen Alpentälern – Unterkärnten dar. In Klagenfurt gab es 15 Eistage, das ist sogar etwas mehr als man im langjährigen Mittel erwarten darf. Hauptverantwortlich für diese meteorologische Besonderheit ist die Schneedecke, die sich dort seit über zwei Monaten hält und im Klagenfurter Becken ein eigenes Klima schafft.

Deutlich zu trocken

Passend zum häufig vorherrschenden Hochdruckeinfluss fällt auch die Niederschlagsbilanz eindeutig negativ aus, rund 40 Prozent Regen bzw. Schnee fehlen in den heimischen Messkübeln am Ende des Monats. Somit erlebten wir den dritttrockensten Jänner der vergangenen 20 Jahre.

Lokal zeigen sich hier aber doch deutliche Unterschiede, so brachte ein einziges starkes Niederschlagsereignis zu Monatsbeginn Kärnten mehr als den gesamten durchschnittlichen Jännerniederschlag. In Spittal an der Drau beträgt die Abweichung +50%, auch wenn weite Teile des Monats hier staubtrocken waren. Im großen Rest Österreichs haben die Wetterstationen aber ein mehr oder weniger großes Minus in der Bilanz stehen. Graz meldet ein Niederschlagsdefizit von 80%, Innsbruck schließt mit -65% und Wien mit -30% den Monat ab. Der relativ gesehen trockenste Ort Österreichs war aber der Schöckl mit einem Minus von 94%.

Sonne macht Überstunden

Österreichweit wurden rund 7 Prozent mehr Sonnenstunden gemessen als im langjährigen Mittel, lokal ergeben sich aber auch hier große Differenzen.

In weiten Teilen des Landes fällt das Plus an Sonnenstunden nämlich größer aus, speziell von Kärnten über die Südsteiermark und das Burgenland bis ins Weinviertel beträgt der Überschuss an Sonnenstunden oft 30 bis 50%. Dass die landesweite Bilanz an Sonnenstunden lediglich ein Plus von 7% hergibt, ist in erster Linie Oberösterreich sowie Teilen Niederösterreichs, Salzburgs und der nördlichen Obersteiermark zu ‚verdanken‘. In diesen Regionen blieb die Sonnenscheindauer nämlich unter den langjährigen Mittelwerten zurück, so gab es in Linz und Salzburg gut 20% weniger Sonnenstunden als in einem durchschnittlichen Jänner.

Extremwerte Jänner 2022 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Stand: Heute, 01.02.2022, 10 Uhr

Höchste Temperaturen

  • 18,8 Grad Köflach (ST, 01.)
  • 18,1 Grad Micheldorf (OÖ, 02.)
  • 18,0 Grad Hohe Wand (NÖ, 02.)
  • 17,9 Grad Gleisdorf (ST, 01.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler

  • -20,2 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 07.)
  • -18,8 Grad Schmirn (T, 12.)
  • -18,5 Grad Lech/Arlberg (V, 12.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe

  • -17,8 Grad Hermagor (K, 13.)
  • -17,7 Grad Radstadt (S, 13.)
  • -17,2 Grad Villach-Fürnitz (K, 13.)

Anzahl Eistage (ganztags unter 0 Grad)

  • 20 Bärnkopf (NÖ)
  • 19 Hermagor (K)
  • 17 Kollerschlag (OÖ), Galtür (T), Mittersill (S)
  • 16 Mittewald/Drau (T)

Nasseste bewohnte Orte

  • 133 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)
  • 112 Liter pro Quadratmeter Bad Ischl (OÖ)
  • 111 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ), Kollerschlag (OÖ)
  • 110 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 109 Liter pro Quadratmeter Schönau/Enns (OÖ)

Trockenste Orte

  • 3 Liter pro Quadratmeter Obervellach (K), Köflach (ST)
  • 4 Liter pro Quadratmeter Graz-Uni + Laßnitzhöhe (beide ST), Gars am Kamp (NÖ)
  • 5 Liter pro Quadratmeter Pernegg/Mur, Zeltweg, Oberwölz (alle ST)
  • 6 Liter pro Quadratmeter St. Andrä/Lavanttal, Preitenegg, Döllach (alle K), Langenlois (NÖ), Graz-Straßgang, Frohnleiten, Aigen/Ennstal, Kapfenberg, Gleisdorf (alle ST)

Absolut sonnigste Orte

  • 162 Sonnenstunden Kötschach-Mauthen + Weißensee (beide K)
  • 157 Sonnenstunden Graz-Uni (ST)
  • 154 Sonnenstunden Graz-Straßgang (ST)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 135 km/h Irdning/Gumpenstein (ST, 30.)
  • 120 km/h Mariazell (ST, 30.)
  • 111 km/h Reichenau/Rax (NÖ, 30.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 132 km/h Buchberg (NÖ, 17.)
  • 127 km/h Leiser Berge (NÖ, 30.)
  • 124 km/h Wien-Jubiläumswarte (W, 17.)