Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs NIKOLAUS mit Kern über Skandinavien erreichen den östlichen Alpenraum sehr feuchte, energiereiche und instabile Luftmassen. Während in der Osthälfte zunächst noch freundliches Wetter dominiert, nimmt die Schauer- und Gewitterneigung von Westen her deutlich zu und schon zu Beginn regnet es in Vorarlberg und Tirol schauerartig und teils gewittrig verstärkt. Am Vormittag lässt der Regen vorübergehend nach, von Westen her breiten sich aber rasch weitere, teils kräftige Schauer und Gewitter ostwärts aus. Am stärksten fallen diese im Bergland von Vorarlberg und Tirol bis in die Steiermark und zu den Niederösterreichischen Voralpen aus. Am längsten trocken und freundlich bleibt es im äußersten Osten und Südosten, gegen Abend ist aber auch im östlichen Flachland und in Wien mit Schauern und Gewittern zu rechnen.
Gewitter mit Starkregen und lokalen Überflutungen
Da sich Schauer und Gewitter in der feuchten Luft nur langsam verlagern, ist durch den Starkregen lokal mit Überflutungen und Vermurungen zu rechnen. Im östlichen Bergland kann zudem bei stärkeren Entwicklungen auch kleinkörniger Hagel zum Thema werden. In Vorarlberg und Tirol gehen Schauer und Gewitter am Nachmittag in gewittrig durchsetzten Regen über, hier sind die größten Regenmengen zu erwarten. In der Nacht auf Samstag ist vorerst noch keine Besserung in Sicht, erst am Samstag beruhigt sich das Wetter von Westen her wieder allmählich.
Der bisherige Monat verlief auf den zentralen Nordatlantik tiefdruckdominiert. Daher waren die Passatwinde bisher sehr schwach, welches zu der großen Wärme des Atlantiks geführt hat. Die Passatwind sorgen dabei für eine gute Durchmischung von warmen Oberflächenwasser und kaltem Tiefenwasser. Dabei werden derzeit Abweichungen von teils mehr als 4 Grad von Island bis nach Nordafrika registriert. Dies ist schon enorm für eine Ozean und führt bei den Lebewesen zu Stress.
Nun hat sich jedoch das Azorenhoch wieder aufgebaut und somit dreht die Strömung auf dem Atlantik vorübergehend wieder auf West. Wie die folgende Animation zeigt gelangen nun Tiefs nach Mitteleuropa und eine wechselhafte Witterung steht an.
Rauch
Mit der Westströmung gelangt nun auch Rauch der kanadischen Waldbrände über den Atlantik zu uns. Dort ist diese Waldbrandsaison schon außergewöhnlich intensiv, wie die unten stehende Graphik zeigt. Dabei befindet sich die höchste Konzentration an Rußpartikeln in einer Höhe zwischen 3 und 7 km.
Tief am Donnerstag und Freitag
Wie in der Animation zu erkenn ist, erreicht in der Nacht auf Morgen warme und feuchte Luft (= hohe Äquipotentielle Temperatur) vom warmen Atlantik her die Republik. Damit steigen die Chancen auf Schauer und Gewitter wieder deutlich an. Am Donnerstag ist zunächst besonders der Westen und Norden betroffen. Hier gehen von der Früh weg Schauer nieder. Diese breiten sich im Tagesverlauf allmählich ostwärts aus und auch Gewitter mischen sich dazu. Dabei muss vor allem mit Starkregen gerechnet werden. Bei den stärksten Gewittern ist zudem auch kleiner Hagel zu erwarten.
Im Laufe der Nacht ziehen in einem Streifen vom Südwesten bis in den Norden und Nordosten des Landes mitunter kräftige Schauer und vereinzelte Gewitter durch. Zudem deuten die Modell an, dass auch von der Schweiz her stärkerer gewittriger Regen auf den Süden übergreift.
Am Freitag regnet es in der Früh zunächst von der Ostsee bis zum Saarland und auch im Süden des Landes mitunter kräftig. Dabei können weiterhin auch Blitz und Donner dabei sein. Im weiteren Tagesverlauf schiebt sich der Streifen zögerlich nach Osten und wie in der unten stehenden Karte zu erkennen ist, sind besonders von der Oder bis zur Isar sind kräftige Gewitter mit teils ergiebigem Starkregen sind zu erwarten. Wie auch schon am Vortag kann bei den stärksten Gewittern auch kleiner Hagel fallen.
Zahlreiche Hochdrucklagen mit sehr hohen Temperaturen und wenig Niederschlag sorgen in Kanada bereits seit Mai für eine außergewöhnliche Waldbrandsaison. Bereits jetzt wurde deutlich mehr Fläche verbrannt, als sonst in der gesamten Saison üblich. Das Jahr 2023 wird hier wohl sämtliche Rekorde sprengen.
Der Rauch der Waldbrände sorgt vor allem in Kanada seit Wochen immer wieder für eine sehr schlechte Luftqualität, wobei der Jetstream den Rauch auch nach Amerika oder über den Nordatlantik verfrachtet hat. Besonders eindrücklich waren die Bilder aus New York Anfang Juni, als der Himmel zeitweise komplett in orange gefärbt wurde (siehe auch hier).
Rauch erfasst neuerlich Europa
Mit der vorherrschenden westlichen Höhenströmung über dem Nordatlantik hat der Rauch bereits Ende Mai unter starker Ausdünnung Mitteleuropa erreicht und dabei regional für leicht diesige Verhältnisse und farbenfrohe Dämmerungen gesorgt. Ein weiterer Schwall mit einer hohen Dichte an Partikeln hat am Montag Westeuropa erfasst und wird in den kommenden Tagen auch Mitteleuropa erreichen. Hierzulande zeichnen sich die höchsten Konzentrationen am Freitag ab. Besonders der Sonnenaufgang und -untergang können dann besonders farbenfroh ausfallen, zudem kann man bei sehr tiefstehender Sonne mitunter sogar direkt ohne Sonnenschutz die Sonnenscheibe beobachten, wo eventuell sogar mit bloßem Auge Sonnenflecken erkennbar sind.
Im Gegensatz zur Lage in Kanada oder vor ein paar Wochen in New York erreicht uns der Rauch in einer Höhe zwischen etwa 3 und 7 km, weshalb er sich bei uns nicht auf die Luftqualität am Boden auswirkt. Die Partikel sinken in den kommenden Tagen zwar tendenziell noch leicht ab, in Bodennähe kommen sie aber höchstens in geringen Konzentrationen an.
Rote Sonne
Die Verfärbung der Sonne ist ein alltägliches Phänomen: Hoch am Himmel bei wolkenlosem Wetter erscheint die Sonne gelblich, wenn sie sich aber dem Horizont nähert, verfärbt sie sich meist orange-rötlich. Diese Verfärbung wird hauptsächlich durch die sog. Rayleigh-Streuung des Sonnenlichts an Luftmolekülen verursacht, wobei die Streuung bei größerer Wellenlänge viel geringer als bei kleinen Wellenlängen ist. Während kurzwelliges blaues Licht verstärkt gestreut wird, wird langwelliges rotes Licht zum Beobachter transmittiert.
A massive plume of Canadian wildfire smoke has been drifting across the North Atlantic 💨
Der atmosphärische Transport kann die Rauchteilchen auch nach der Größe sortieren. Wenn zufällig die Partikelgröße von 0,5 tausendstel Millimeter vorherrscht, dann wird – umgekehrt als üblich – mehr der langwellige als das kurzwellige Anteil des Lichts gestreut. Dann können die Sonne bzw. noch auffälliger der Mond plötzlich blau verfärbt erscheinen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das genau so eintritt, ist jedoch sehr gering. Aber vereinzelt kommt es eben doch vor, wie Amerikaner sagen würden, „once in a blue moon“.
Nach der ersten Hitzewelle des Sommers und deren Ende mit dem bisher blitzintensivsten Gewittertag am Freitag ist wieder Ruhe beim Wettergeschehen eingekehrt. Die neue Woche beginnt zwar noch häufig sonnig, Tiefausläufer bringen jedoch bald wieder Abwechslung. Im Mittel betrachtet verharren die Temperaturen auf einem der Jahreszeit entsprechenden Niveau, nur zur Wochenmitte sind sie vorübergehend gedämpft.
Die Aussichten im Detail
Der Montag beginnt sonnig. Ab dem späten Vormittag bilden sich über den Bergen Quellwolken, die Schauer- und Gewitterneigung ist aber tagsüber noch gering. Erst gegen Abend nimmt sie von Vorarlberg bis nach Oberösterreich allmählich zu, im Osten und Süden bleibt es dagegen sonnig und trocken. An der Alpennordseite frischt im Tagesverlauf mäßiger bis lebhafter Westwind auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 und 32 Grad.
Am Dienstag fällt zunächst entlang der Alpennordseite etwas Regen, bereits im Laufe des Vormittags wird es dann auch im Süden vermehrt unbeständig. Speziell von den Karnischen Alpen über das Klagenfurter und Grazer Becken bis ins Südburgenland entstehen Schauer und Gewitter, später regnet es teils gewittrig durchsetzt, während im Nordosten und auch von Vorarlberg bis Osttirol die Sonne zum Vorschein kommt. In der Nacht setzt von Norden her neuerlich Regen ein. Bei lebhaftem Wind aus West bis Nordwest erreichen die Temperaturen 20 bis 27 Grad.
Der Mittwoch beginnt meist bewölkt und vor allem an der Alpennordseite sowie im Südosten nass. Tagsüber gehen im Bergland weitere Schauer nieder, dazwischen zeigt sich ab und zu die Sonne. Häufiger lässt sie sich am Bodensee, im Donauraum, im östlichen Flachland und in den südlichen Becken blicken. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus Nordwest und mit 19 bis 25 Grad bleiben die Temperaturen gedämpft.
Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter, nach Auflösung lokaler Restwolken stellt sich verbreitet ein freundlicher Sonne-Wolken Mix ein. Im Bergland bilden sich Quellwolken und am Nachmittag von der Silvretta bis zu den Tauern einzelne Regenschauer oder Wärmegewitter, in weiten Landesteilen geht der Tag jedoch trocken zu Ende. Bei abflauendem Nordwestwind steigen die Temperaturen auf 22 bis 29 Grad, mit den höchsten Werten im Inn- und Drautal.
Der Freitag hat im Osten weiterhin viel Sonnenschein und trockene Bedingungen zu bieten, im Westen dominieren dagegen die Wolken und im Tagesverlauf kommen vermehrt Schauer und Gewitter auf. Dementsprechend liegen die Höchstwerte von West nach Ost zwischen 22 und 30 Grad.
Das Wochenende schaut nach aktuellem Stand mit einem Italientief zumindest zeitweise unbeständig und nass aus.
Das Tief MARCELLINUS verlagert sich am Montag von Schottland nach Südnorwegen, seine Kaltfront überquert Deutschland und erreicht am Abend die Alpen. Damit verbunden sind ein paar Gewitter, die vor allem im Nordosten Deutschlands kräftig ausfallen können. Die Grundzutaten dafür sind gegeben: schwülwarme, teils heiße Luft, eine gute Windscherung und die Kaltfront als Auslöser. Wettermodelle deuten auf eine linienhafte Organisierung der Gewitter hin, dann sollten auftretende Sturmböen die vorherrschende Gefahr sein, aber durch die hohe Feuchtigkeit kann es auch wieder kräftig schütten und Hagel geben.
Einzelne Gewitter sind auch im Nordwesten bereits am Morgen bzw. Vormittag möglich und mit der Front am Nachmittag und Abend auch im Südosten.
Der Tornado zog über die Ortschaften Hrušky, Moravská Nová Ves, Mikulčice, Lužice und Hodonín hinweg, wo es zu mitunter zu schwersten Schäden kam, etwa wurden Dächer abgedeckt und Hausmauern teilweise zerstört, Bäume und Strommasten umgerissen und sogar Autos herumgeschleudert. In Summe hatte dieses Ereignis 6 Todesoper und hunderte Verletzte zur Folge.
Před rokem u nás udeřilo tornádo kategorie F4. Bylo součástí velmi silných konvektivních bouří nad územím Rakouska, ČR, Polska a Slovenska.
Podrobný popis situace je ke stažení zde: https://t.co/EpuYKsDn8Bpic.twitter.com/U8LYQceQvN
— Český hydrometeorologický ústav (ČHMÚ) (@CHMUCHMI) June 24, 2022
In Österreich treten durchschnittlich etwa 2 bis 5 Tornados pro Jahr auf, allerdings sind die meisten davon nur schwach und kurzlebig, meist stehen sie auch nicht in Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren kam es auch knapp südlich von Wien zu einem Tornado.
Im Osten und Süden des Landes regnet es jetzt noch teils kräftig. Die Unwettergefahr ist aber gebannt. Der heutige Tag war mit rund 71.000 Blitze der bisher blitzreichste des Jahres. Damit beenden wir unseren Liveticker für heute und wünschen noch einen schönen Abend.
+++ Update 17:15 Uhr +++
Inzwischen haben sich die meisten schweren Gewitter nach Slowenien und Ungarn verlagert, lediglich im Mittelburgenland verstärkt sich eine Zelle derzeit noch.
+++ Update 16:30 Uhr +++
Eine weitere tolle Aufnahme der Gewitterzelle bei Jennersdorf.
+++ Update 16:20 Uhr +++
Gewitteraufzug in Hartberg.
+++ Update 15:50 Uhr +++
Tolles Bild der Zelle bei Jennersdorf.
+++ Update 15:35 Uhr +++
Hier der Verlauf der Blitzaktivität der letzten 3 Stunden.
+++ Update 15:25 Uhr +++
Hier noch ein Video:
+++ Update 15:20 Uhr +++
Solche großen Brocken fielen vor kurzem in Völkermarkt.
+++ Update 15:10 Uhr +++
Schon heftiger Starkregen in der letzten Stunde:
Eichberg
47 L/m²
Mönichkirchen
38 L/m²
Hollenthon
36 L/m²
Tauchen-Schaueregg
25 L/m²
Aspang
23 L/m²
+++ Update 15:00 Uhr +++
Sehr großer Hagel über 5 cm aktuell im Raum Völkermarkt. In den nächsten Stunden im Süden generell Unwettergefahr.
📸 Bettina P. Lukas/ @skywarnaustriapic.twitter.com/hQET5n5LMp
Niederschlagsvorhang der Zelle in der Buckligen Welt.
+++ Update 13:55 Uhr ++
Inder Nähe der beiden Landeshauptstädte Graz und Klagenfurt haben sich nun Gewitter gebildet.
+++ Update 13:50 Uhr +++
Blick auf die Zelle bei Villach.
+++ Update 13:40 Uhr +++
Derzeit fällt lokal erheblicher Starkregen, in den letzten 10 Minuten 12 L in Bad Bleiberg und Fresach.
+++ Update 13:30 Uhr +++
Blick auf die Zelle, die sich Villach nähert.
+++ Update 13:20 Uhr +++
Auf der A9 bei Deutschfeistritz gibt es Aquaplaning durch den Starkregen.
+++ Update 13:15 Uhr +++
Nördlich von Graz nun heftige Gewitter mit knapp 8 L in 10 Minuten in Frohnleiten.
+++ Update 13:00 Uhr +++
Die Gewitter in der Steiermark schrauben sich inzwischen sehr weit in die Höhe. Dies deutet auf mächtige Aufwinde hin.
+++ Update 12:40 Uhr +++
Bei den Gewittern in Kärnten ist auch kleiner Hagel bis zu 2 cm mit dabei.
+++ Update 12:20 Uhr +++
Über Bad Kleinkirchheim verdunkelt sich der Himmel, eindrucksvoll eingefangen.
+++ Update 12:10 Uhr +++
Auch Starkregen ist ein Thema, letzte Stunde fielen in Spittal an der Drau 30,2 L auf den Quadratmeter.
+++ Update 12:00 Uhr +++
In Kärnten und der Steiermark haben sich kräftige Gewitterzellen gebildet. Dabei muss mit Hagel und Sturmböen gerechnet werden.
+++ Übersicht +++
Österreich liegt am Freitag unter dem Einfluss eines Tiefs namens LAMBERT, dessen Kern im Tagesverlauf von Ostdeutschland nach Polen zieht. Während sich an der Alpennordseite und im Osten bereits im Laufe der Nacht etwas stabilere Luft eingetroffen ist, hält sich im Süden Österreichs weiterhin sehr feuchte und energiereiche Luft.
Hagel, Starkregen und Sturmböen
In Osttirol ziehen bereits seit der Morgenstunden teils gewittrige Schauer durch, welche sich tagsüber ostwärts ausbreiten. Ab Mittag sind dann v.a. von Unterkärnten bis in die südliche Steiermark teils kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht örtlich die Gefahr von großem Hagel, kleinräumigen Überflutungen und Sturmböen.
An der Alpennordseite und im Osten scheint dagegen zeitweise die Sonne und es ziehen höchstens einzelne Schauer durch. Der Wind weht im Norden und Osten zudem lebhaft bzw. vom östlichen Mostviertel bis zur Thermenlinie auch kräftig mit teils stürmischen Böen aus West bis Nordwest.
Tief LAMBERT hat am Donnerstag bereits in Deutschland für schwere Unwetter gesorgt, mehr dazu hier.
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Das Tief LAMBERT hat am Donnerstag in Deutschland für heftige Gewitter gesorgt. In Summe wurden 748.300 Blitzentladungen erfasst, was dem höchsten Tageswert seit einigen Jahren entspricht. Das 10-jährige Monatsmittel in Deutschland für den gesamten Juni liegt bei etwa 1,5 Mio. Blitze, also gab es innerhalb von etwa 24 Stunden rund die Hälfte der üblichen Blitzentladungen des gesamten Junis.
Vor allem die Regionen in einem Streifen von Rheinland-Pfalz über Nordhessen bis nach Sachsen-Anhalt sowie auch Bayern waren besonders betroffen. Die Gewitter haben hier für teils extreme Regenmengen, Hagel bis zu 5 cm und teils schwere Sturmböen um 90 km/h gesorgt. Besonders heftig mit großem Hagel, schweren Sturmböen und Überflutungen wurde Nordhessen bzw. der Großraum Kassel getroffen. Am Freitag ist auch der Süden Österreichs davon betroffen, aktuelle Infos dazu gibt es hier.
Die prognostizierten Unwetter haben sich in weiten Teilen von Deutschland bestätigt. Die Gewitterhotspots waren dabei Hessen, Niedersachsen und Bayern. Besonders betroffen war Kassel in Hessen, hier gab es Meldungen über 3 bis 4 cm großem Hagel, schweren Sturmböen und Starkregen mit Überflutungen. Aber auch Abseits davon gab es im Süden einige starke Gewitter. Die meisten Blitze gab es bis jetzt in Hessen mit 131.306 Entladungen, gefolgt von Bayern mit 123.569 erfassten Blitze. Insgesamt wurden bis 22 Uhr ca. 600.000 Blitze deutschlandweit detektiert.
++ Update 21:40 Uhr +++
Die kräftige Gewitterlinie liegt jetzt kurz vor Berlin und wird die Hauptstadt in der nächsten Stunde erreichen. Dabei muss man vor allem mit Starkregen rechnen.
++ Update 21:20 Uhr +++
Ein kurzer Gewitter Zwischenstand: Bisher wurden in Deutschland fast eine halbe Million Blitze erfasst. Soviel Blitzentladungen gab es seit dem 13.Juni 2020 nicht mehr in der Bundesrepublik.
++ Update 21:00 Uhr +++
Spektakuläre Bilder von der Gewitterlinie in Thüringen.
— Faszination Wetter (@wetterspektakel) June 22, 2023
++ Update 19:50 Uhr +++
Die Münchner Gewitterzelle hat sich geteilt und die Innenstadt nicht mit voller Wucht getroffen. Die zwei Kerne sind nun südlich und westlich der City vorbei gezogen und ziehen jetzt Richtung Nordost weiter.
++ Update 19:30 Uhr +++
Aus Kassel zeigen sich jetzt nach und nach mit welcher Wucht das Unwetter über die Stadt gezogen ist:
Auch in Süddeutschland werden nun die Gewitterzellen häufiger. Ein stark ausgeprägte Zelle nimmt derzeit Kurs auf München. Auch nordwestlich von Ulm zieht eine kräftige Gewitterzelle.
++ Update 18:30 Uhr +++
Auch über Frankfurt ziehen kräftige Gewitter, wie diese Webcam eindrucksvoll zeigt.
++ Update 18:25 Uhr +++
Erneut kamen auch in der letzten Stunde wieder beachtliche Mengen an Regen zusammen. Die fünf Stationen mit den größten Regensummen folgen:
Ort
Niederschlagssumme zwischen 16:00 und 17:00 Uhr in mm
Moringen-Lutterbeck
39,7
Göttingen
29,5
Berka
24,0
Reichshof-Eckenhagen
21,4
Attendorn
16,7
++ Update 18:20 Uhr +++
Diese Animation zeigt den Durchzug einer Gewitterzelle in Bingen am Rhein.
— WUD Wetter-Unwetter Deutschland (@WetterSimon) June 22, 2023
++ Update 17:50 Uhr +++
Ausgehend von den Alpen ziehen nun auch die ersten Gewitter nach Bayern. Hier ist es aktuell noch sehr warm mit Temperaturen meist zwischen 30 und 35 Grad.
Die Kassler Gewitterzelle hat sich nun zu einer Linie formiert und zieht jetzt in Richtung Harz. Entlang und im Vorfeld der Zugbahn muss dabei mit Sturmböen gerechnet werden.
++ Update 17:25 Uhr +++
In den Bereichen, über welche die kräftigen Gewitter gezogen sind, bzw. noch ziehen, hat es angenehm abgekühlt.
++ Update 17:20 Uhr +++
Die Gewitter haben einiges an Niederschlag im Gepäck. Hier eine kurze Übersicht über die Niederschlagssummen der letzten Stunde:
Ort
Niederschlagssumme zwischen 16:00 und 17:00 Uhr in mm
Die Anzahl der Blitze steigt immer weiter an. Besonders in Hessen gab es in der letzten Stunde sehr viele Blitze und somit befindet sich Hessen nun auf dem zweiten Platz des Bundesland Rankings.
Nach aktuellem Stand gab es bis jetzt in Rheinland-Pfalz die meisten Blitze, sehr dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen. Deutlich größer ist dabei der Abstand zu Hessen.
Aktuell zieht eine Gewitterzelle auf Karlsruhe zu. Hier gibt es da passende Satellitenbild dazu.
+++ Update 16:00 Uhr +++
Hier ein Webcambild vom Edersse von der hagelbringenden Zelle südwestlich von Kassel.
+++ Update 15:55 Uhr +++
Wie erwartet gibt es hier die ersten Hagelmeldungen. Diese sind auf die Superzelle südwestlich von Kassel zurückzuführen.
Überall liegen die bohnengroßen Hagelkörner, das Gewitter ist schon heftig. Dabei soll das nur ein Randausläufer sein und richtig soll es in Medebach erst am Abend ankommen. Aber man kann ja nicht wissen wie sich der Wind noch dreht. pic.twitter.com/EGvMTAUGwa
Auch diese Webcam aus Hallenberg in Nordrhein-Westfalen hat die beeindruckende Superzelle aufgenommen.
+++ Update 15:30 Uhr +++
Soeben wurde die erste violette Gewitterwarnung von uns erstellt. Dabei handelt es sich um die Zelle, welche aktuell auf Kassel zusteuert. Hier muss mit starkem Regen, Hagel und stürmischen Böen gerechnet werden.
+++ Update 15:25 Uhr +++
Bisher haben die Gewitter im Nordwesten für moderate Niederschlagsmengen gesorgt. Spitzenreiter ist aktuelle Breckerfeld-Wengerberg in Nordrhein-Westfalen mit 42,8 mm.
+++ Update 15:10 Uhr +++
Besonders im Süden und Osten wurden die 30 Grad heute schon erreicht. Allerdings fühlen diese sich in der schwülen Luft deutlich wärmer an.
+++ Update 15:00 Uhr +++
Auch im Saarland entwickeln sich die ersten Gewitterzellen.
+++ Update 14:50 Uhr +++
Auf der Webcam in Erndtebrück kann der Durchzug der Superzelle beobachtet werden.
+++ Update 14:25 Uhr +++
Über Frankreich ziehen bereits die nächsten Gewitterzellen auf, welche bald das Saarland und Rheinland-Pfalz erreichen werden.
+++ Update 13:55 Uhr +++
Zwischen Köln und Koblenz ziehen derzeit zwei Superzellen durch.
Übersicht
Ein Hoch über dem Südatlantik und ein Tief über Frankreich schaufeln feuchte und heiße Luftmassen nach Deutschland. Im weiteren Verlauf verlagert sich das Tief nach Deutschland und somit muss in weiten Teilen mit unwetterartigen Gewittern gerechnet werden. Die Hauptgefahr besteht im Allgemeinen durch große Regenmengen in kurzer Zeit sowie Hagel und kräftige Sturmböen. Aus aktueller Sicht sind auch die Bedingungen für einen potenziellen Tornado gegeben.
Derzeit machen sich die ersten Gewitter in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bemerkbar. In Lissendorf wurden in der letzten Stunde bereits 10,4 l/m² gemessen.
Betroffene Regionen
Weite Teile des Landes sind von den Gewittern betroffen. Besonders von Baden-Württemberg und Bayern bis südlich von Bremen und Hamburg muss mit kräftigen Gewittern gerechnet werden. Im Detail bedeutet das:
Mit der Ausnahme von Vorarlberg wurden heute in jedem Bundesland zumindest ein paar Blitze gemessen. Besonders viele Blitze wurden in der Steiermark erfasst, gefolgt von Tirol, Niederösterreich und Kärnten. In Summe waren es bis 21 Uhr etwa 63.500 Entladungen, nur knapp weniger als am bislang blitzreichsten Tag des Jahres am 23. Mai. Die Gewitter haben vor allem in den Alpen sowie im Weinviertel örtlich für Sturmböen gesorgt, zudem gab es von Oberkärnten bis in die Obersteiermark sowie auch in Nordtirol größeren Hagel. Vereinzelt wurden im Großraum Villach sowie in Teilen des Mürztals auch Hagelkörner bis etwa 5 cm gemeldet! Weitere Wetterdaten gibt es hier.
Derzeit sind zwar noch ein paar Gewitter unterwegs, die Unwettergefahr lässt für heute aber nach. Damit wünschen wir einen ruhigen Abend und bedanken uns für das Interesse!
+++ Update 20:50 ++++
Das Gewitter über Wien ist schwach und bringt nur etwas Regen und ein paar Blitze. Dafür sorgt es für tolle Farben am Himmel, zum Teil aufgrund des tiefen Sonnenstands, zum Teil wohl auch aufgrund des Saharastaubs.
Anbei noch ein Bild aus dem Wienerwald von der Rückseite des Gewitters mit sog. „Mammatus-Wolken“.
+++ Update 20:30 ++++
Rund um Wien entstehen derzeit lokale Schauer und Gewitter. Auch der Norden Wiens wird davon in etwa 20 bis 30 Minuten getroffen, die Blitzaktivität hält sich bislang aber in Grenzen.
+++ Update 20:00 ++++
Die Gewitter in Tirol, Salzburg und Kärnten lassen langsam nach. Anbei der Blick auf das Gewitter im Bereich Dreiländereck südlich von Villach. In der nördlichen Obersteiermark sowie teils auch im Bereich der Thermenlinie ziehen hingegen weiterhin Gewitter durch.
+++ Update 19:40 ++++
Mittlerweile wurde schon mehr als 53.000 Blitzentladungen gemessen, die meisten davon in der Steiermark. Bislang war der blitzreichste Tag des Jahres der 23. Mai mit 65.000 Entladungen, diese Marke ist heute aber noch in Reichweite.
+++ Update 19:20 ++++
Die stärksten Gewitter sind aktuell in der nördlichen Obersteiermark unterwegs und ziehen tendenziell ost- bis nordostwärts in Richtung Eisenerz / Wildalpen. Ein kräftiges Gewitter zieht zudem über das Untere Gailtal hinweg.
+++ Update 19:10 ++++
Die Gewitterlinie im Weinviertel hat auch im Norden Wiens vorübergehend für kräftig auffrischenden Nordwind gesorgt, etwa in Stammersdorf wurden 64 km/h gemessen. Spannender ist die Lage derzeit aber im südlichen Wiener Becken, hier ziehen derzeit ausgehend von den Alpen lokale Gewitter auf.
+++ Update 19:00 ++++
Im Raum Villach herrscht die höchste Warnstufe! Es besteht die Gefahr von großem Hagel, schweren Sturmböen und großen Regenmengen in kurzer Zeit!
+++ Update 18:50 ++++
Anbei ein weiteres Hagel-Bild, diesmal aus dem Raum Fischbach in der Steiermark.
+++ Update 18:40 ++++
Auch in Puchberg am Schneeberg gibt es bereits Meldungen von Hagel um 3 bis 4 cm. Vorsicht im Bereich der Hohen Wand, das Gewitter zieht in diese Richtung! Starke Gewitter sind auch im Raum Wald am Schober, bei Schladming sowie direkt nördlich von Villach unterwegs.
+++ Update 18:25 ++++
Anbei ein Bild der Gewitter im Weinviertel. Im östlichen Weinviertel herrscht derzeit erhöhte Sturmgefahr! Ein Gewitter ist nun auch im Süden Niederösterreichs im Raum Puchberg am Schneeberg unterwegs, hier besteht die Gefahr von größerem Hagel!
+++ Update 18:15 ++++
Die Gewitter sorgen derzeit immer häufiger für schwere Sturmböen, in Laa an der Thaya wurden soeben sogar eine orkanartige Böen von 104 km/h gemessen. Erhöhte Vorsicht nun auch in Kärnten zwischen Villach und Klagenfurt: Aus Norden ziehen starke Gewitter mit Sturmböen und lokal auch Hagel auf!
Anbei ein Bild aus dem Mürztal (Krieglach):
+++ Update 17:55 ++++
Die stärksten Gewitter sind aktuell im Bereich der Gurktaler Alpen in Kärnten unterwegs. In Millstatt wurden soeben Böen bis 96 km/h gemessen, in Gmünd 65 km/h und in Spittal an der Drau 63 km/h. Diese Gewitter ziehen in Richtung Villach.
+++ Update 17:30 ++++
Nach und nach kommen Meldungen von größerem Hagel in der Steiermark ein. Anbei Bilder aus dem Mürztal und dem Katschberg.
Aufgrund erhöhter Energiemengen & Windscherung liegt die Hauptgefahr der heutigen Gewitter beim Großhagel.
5 cm und mehr gab es am Nachmittag z.B. im Raum Mürzzuschlag, Kindberg, Flattnitz & rund um den Katschberg.
📸 Matthias Kohlweiss, Elke Redemann, Lisi Reiter @skywarnaustriapic.twitter.com/zPsYa9tLDS
— Herr Köblitz agenturbetriebener Klimalobbybot. (@KoblitzHagen) June 21, 2023
+++ Update 17:30 ++++
Die Gewitter im Waldviertel ziehen derzeit weiter in Richtung Weinviertel, in Retz wurde soeben eine Sturmböe von 87 km/h gemessen. Die höchste Unwettergefahr herrscht hier derzeit direkt entlang der Grenze zu Tschechien.
+++ Update 17:15 ++++
In Summe wurden heute schon knapp über 20.000 Blitzentladungen erfasst, die meisten davon in der Steiermark und in Tirol.
+++ Update 17:05 ++++
Aus dem Oberen Murtal gibt es Meldungen von größerem Hagel um etwa 3cm, wie etwa nördlich von Spielberg in der Steiermark sowie St. Georgen ob Murau. Aber auch die Gewitter in den Nordalpen bringen zumindest kleinkörnigen Hagel bzw. vor einer Stunde im Raum Schwaz ebenfalls um 3 cm.
Glück ist wenn man eine Minute vor dem Gewitter die Hütte erreicht. Das weiße Zeug ist Hagel pic.twitter.com/Qt2yXq087Q
— Peter Grübl 🥝🏔️⛏️🔫🇪🇺🇩🇪🖤 (@PeterGrubl) June 21, 2023
+++ Update 16:45 ++++
Anbei ein aktuelles Bild der Gewitter im Waldviertel im Raum Allentsteig. In Zwettl wurden 20 Liter pro Quadratmeter Regen in 30 Minuten gemessen und Böen bis 56 km/h.
+++ Update 16:35 ++++
Die stärksten Gewitter sind derzeit in Nordtirol, im Waldviertel und im Murtal unterwegs. Hier besteht die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen! Auch in Mittelkärnten sowie im Mürztal nimmt die Gewittergefahr wieder zu.
+++ Update 16:25 ++++
Das Gewitter im Oberinntal hat wie erwartet zu Sturmböen in Innsbruck geführt: An der Wetterstation der Uni wurden soeben Böen bis 85 km/h gemessen.
+++ Update 16:15 ++++
Ein starkes Gewitter mit einer sehr hohen Blitzrate befindet sich knapp westlich von Innsbruck. In Hochzirl wurden soeben 19 Liter pro Quadratmeter in nur 10 Minuten gemessen!
+++ Update 16:05 ++++
Die Schauer und Gewitter sorgen örtlich bereits für stürmische Böen, anbei die Windspitzen in der vergangenen Stunde:
72 km/h Obergurgl (T)
67 km/h Prutz (T)
62 km/h Waizenkirchen (OÖ)
61 km/hKollerschlag (OÖ)
61 km/h Radstadt-Tandalier (S)
+++ Update 15:45 ++++
Ein Gewitter nimmt ausgehend vom Sellraintal Kurs auf Innsbruck. Gewitter mit dieser Zugbahn sind unter Meteorologen berüchtigt für die Gefahr von stürmischen Böen in der Tiroler Landeshauptstadt!
+++ Update 15:35 ++++
Die Gewittergefahr nimmt im nördlichen Waldviertel neuerlich zu, aus Westen zieht derzeit die Gewitterlinie auf, die im Laufe des Vormittags die Mitte Bayerns überquert hat. Die Hautptgefahr stellen hier stürmischen Böen dar! Rund um das Murtal entstehen derzeit ebenfalls immer mehr Gewitter.
+++ Update 15:25 ++++
Anbei ein Bild des kräftigen Gewitters in der Oststeiermark im Raum Vorau (in Richtung Wechsel).
+++ Update 15:15 ++++
Das stärkste Gewitter mit erhöhter Hagelgefahr befindet sich aktuell im Oberen Murtal knapp westlich von Murau (siehe Bild).
Das Gewitter im Waldviertel hat sich dagegen deutlich abgeschwächt.
+++ Update 15:00 +++
Die Temperaturen sind noch etwas angestiegen, anbei die vorläufigen Höchstwerte:
34,4 Grad Bruck an der Mur
34,2 Grad Leoben
33,9 Grad Wien-Donaufeld, Weyer, St. Andrä im Lavanttal, Haag
+++ Update 14:30 +++
Im Oberen Waldviertel nahe Kirchschlag sowie bei Spital am Semmering sind bereits erste kräftige Gewitter entstanden. Die Radardaten deuten auch die Gefahr von Hagel und Starkregen hin! Vorerst sind die Gewitter noch nahezu stationär bzw ziehen nur langsam südostwärts.
+++ Übersicht +++
Österreich liegt derzeit zwischen einem Hoch über dem Mittelmeerraum und einem Tief über den Britischen Inseln. Mit einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung erreichen dabei zunehmend heiße und feuchte Luftmassen das Land und die Unwettergefahr steigt ausgehend vom Berg- und Hügelland ab dem Nachmittag rasch an. Die 3ß-Grad-Marke wurde bereits verbreitet erreicht, zudem ist Luft bei Taupunkten um 20 Grad vor allem im Süden und Osten auch drücken schwül.
Am späten Nachmittag greifen die Gewitter von den Alpen immer häufiger auch auf den Osten und Südosten über, dabei besteht örtlich die Gefahr von großem Hagel, großen Regenmengen in kurzer Zeit und Sturmböen!
In Summe gab es heute seit Mitternacht rund 132.000 Blitze in Deutschland. Die Graphik gibt nochmals die Abfolge wieder. Damit beenden wir unseren Liveticker für heute und wünschen eine angenehme Nacht.
+++ Update 23:00 Uhr +++
Dramatischer Gewitteraufzug in Wasserburg am Inn.
+++ Update 22:50 Uhr +++
Auch im Nordwesten sind noch kräftige Gewitter mit Starkregen unterwegs. Eines davon zieht auf Bremen zu.
+++ Update 22:25 Uhr +++
Derzeit ziehen auch im Norden von Baden-Württemberg und in Franken teils kräftige Gewitter ostwärts. Hier muss lokal mit heftigem Starkregen gerechnet werden.
Direkt an den Alpen hat sich nun noch eine Gewitterzelle gebildet.
+++ Update 21:25 Uhr +++
Nun hat sich über dem Emsland und Ostfriesland noch eine Gewitterlinie gebildet, die allmählich nach Nordosten vorankommen wird, sich dabei aber zögerlich abschwächen wird.
Nun haben sich doch noch vom Emsland bis nach Schwaben einige Gewitter gebildet. Dabei besteht derzeit hauptsächlich Gefahr von Starkregen.
+++ Update 19:55 Uhr +++
Und auch über Frankfurt am Main zieht nun ein Gewitter hinweg.
+++ Update 19:50 Uhr +++
Hier ein Webcambild des Gewitters bei Darmstadt. Hier ist mit kräftigem Regen zu rechnen.
+++ Update 19:30 Uhr +++
Derzeit zieht ein Unwetter entlang der Schwäbischen Alb nordostwärts. Dabei muss mit Starkregen und Hagel gerechnet werden. Die Blitzdichte ist zudem enorm!
+++ Update 19:20 Uhr +++
Gewitter mit Kurs auf die Stadt der Schwaben. Dabei ist Starkregen derzeit die Hauptgefahr.
+++ Update 19:10 Uhr +++
Inzwischen haben sich im Westen einige Gewitter gebildet, nun wird es für das Emsland spannend. Hier ziehen kräftige Zellen aus den Niederlanden heran. Dabei muss mit Starkregen und stürmischen Böen gerechnet werden.
+++ Update 18:50 Uhr +++
Inzwischen haben sich die Gewitter ordentlich in die Höhe geschraubt. Die Zellen über dem äußersten Süden erreichen -64 Grad, dies entspricht einer Höhe von etwa 12,5 km.
+++ Update 18:30 Uhr +++
Nun haben sich auch im Pfälzer Wald einzelne Gewitter mit Starkregen gebildet.
+++ Update 18:00 Uhr +++
Erste Zellen greifen nun von den Niederlanden her auf das nordwestliche Nordrhein-Westfalen über. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen.
Wie erwartet hat sich nun der erste Schauer über dem Ruhrgebiet gebildet. Zudem werden die kräftigen Gewitter über den Niederlanden nun auch von den deutschen Radaren erfasst.
+++ Update 16:50 Uhr +++
Auf der Webcam in Wuppertal erkennt man türmende Cumuls-Wolken, d.h. Schauer- und Gewitterbildung ist derzeit im Gange.
+++ Update 16:45 Uhr +++
Im Jura ist nun eine Gewitterzelle entstanden, die demnächst den äußersten Südwesten erreichen wird. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen, Hagel und Sturmböen.
+++ Update 15:50 Uhr +++
Derzeit toben bereits in einer Linie von der Nordsee über Belgien bis nach Frankreich heftige Gewitter, die im Laufe des Nachmittags dann auch auf den Westen und Nordwesten übergreifen werden.
+++ Update 15.30 Uhr +++
In großen Teilen des Landes scheint derzeit, teils wie beschrieben etwas gedämpft, die Sonne recht ungestört, verbreitet gab es 40 bis 60 Minuten in der letzten Stunde.
+++ Update 15:25 Uhr +++
In Teilen der Republik ist der Himmel derzeit etwas milchig/diesig. Dieses liegt an Saharastaub, der mit der Südwestströmung zu uns gelangt ist.
— Thüringer Storm Chaser e.V. (@stormchaserth) June 20, 2023
+++ Update 15:00 Uhr +++
Auch in Vorpommern bilden sich derzeit einige Schauer und Gewitter im Bereich der Überreste der Gewitter die vergangene Nacht in der Mitte des Landes für etwas Regen gesorgt haben.
— Thüringer Storm Chaser e.V. (@stormchaserth) June 20, 2023
+++ Update 14:15 Uhr +++
Derzeit ist ein erstes Gewitter im Osten von Thüringen unterwegs. Dabei ist bereits Hagel zu erwarten.
Übersicht
Das Satellitenbild vom späten Vormittag zeigt bereits gut die vorhandene Großwetterlage. Ein kleines Tief liegt über England, an dessen Vorderseite wird heiße, feuchte und labil geschichtete Luft nach Deutschland gelenkt. Kurzum: Die Bedingungen für heftige Gewitter sind definitiv gegeben!
Betroffene Regionen
Die Gewitter ziehen in den Abendstunden von Benelux, Frankreich und der Schweiz nach Deutschland. Die größte Unwettergefahr besteht dabei in einem Streifen von NRW bis nach Schwaben, hier drohen:
In den vergangenen Jahren gab es den ersten 30er in Österreich meist im Mai, vereinzelt sogar schon im April. Umso ungewöhnlicher kam einem heuer die lange Wartezeit vor, bis die 30-Grad-Marke gestern erstmals geknackt wurde. Bludenz kam diese Ehre zuteil, mit 31,3 Grad wurde zudem ein neuer Höchstwert für das Jahr 2023 aufgestellt. Mit Innsbruck und Braunau kam am Sonntag auch in Tirol und Oberösterreich der erste Hitzetag des Jahres hinzu, ganze acht Wetterstationen schafften am Sonntag ihren ersten 30er.
Damit war die Hitzetag-Premiere 2023 die späteste in Österreich seit 1990 (damals war es erst am 20. Juni so weit) und überhaupt eine der spätesten seit 1950.
Erstmals in diesem Jahr wurde heute die 30-Grad-Marke geknackt.
Einer der spätesten #30er in Österreich seit 1950 und der späteste seit 1990. #Hitze
(Ein Vergleich mit vor 1950 wäre aufgrund der geringeren Stationsdichte nur bedingt aussagekräftig.) pic.twitter.com/05TxdhE88n
In Innsbruck beispielsweise werden die 30 Grad im langjährigen Mittel bereits Ende Mai erstmals überschritten, drei Wochen beträgt die Verzögerung dort also in diesem Jahr.
Die Hitze steigert sich
Jene 31,3 Grad aus Bludenz werden ihren Platz 1 in der Rangliste aber schon heute wieder verlieren, die Hitze steigert sich nämlich diese Woche deutlich. An der Vorderseite eines Tiefs über dem östlichen Atlantik strömt sehr heiße Luft in den Alpenraum, die Höchstwerte kommen damit in weiten Teilen des Landes über der 30-Grad-Marke zu liegen. Bereits am Dienstag steigen die Temperaturen von Vorarlberg bis ins Mostviertel mit leicht föhnigem Südwind auf bis zu 34 oder 35 Grad.
Der heißeste Tag des Jahres steht uns dann aber am Donnerstag bevor, wenn verbreitet 30 bis 35 Grad erreicht werden. Punktuell sind an der Alpennordseite aber auch Spitzenwerte von 36 oder 37 Grad in Reichweite und somit kommen wir hier sogar in die Nähe der bestehenden Junirekorde.
Unwettergefahr nimmt zu
Mit der Hitze nimmt auch die Schwüle deutlich zu, die Luftmassen werden in den kommenden Tagen zunehmend anfällig für kräftige Gewitter. Am heutigen Montag und am Dienstag treten diese nur punktuell über den Bergen auf, am Mittwoch werden die teils heftigen Hitzegewitter am Nachmittag und Abend dann schon zahlreicher und können auch von den Bergen ins angrenzende Flach- und Hügelland ziehen. Große Unwettergefahr besteht dann in den beiden Folgetagen: Am Donnerstag ist v.a. ein Streifen von Vorarlberg bis Oberösterreich betroffen, hier drohen in der zweiten Tageshälfte schwere Gewitter mit großem Hagel, Starkregen und Sturmböen. Am Freitag verlagert sich die Zone mit den heftigsten Gewittern mehr in den Süden und Südosten, sonst sickert bereits von Westen her schon stabilere Luft ein.
Wetterberuhigung am Wochenende
Mit der einfließenden etwas kühlerer und stabiler geschichteten Luft dürften dann am Wochenende weder Hitze noch schwere Gewitter mehr eine Rolle spielen. Die Temperaturen pendeln sich auf jahreszeitlich normale Werte von 22 bis 29 Grad ein, dazu stellt sich unter zunehmendem Hochdruckeinfluss meist freundliches Sommerwetter ein.
Rund 1 Grad wärmer als im Mittel seit 1982, dem Beginn der Satellitenmessungen, erweist sich das Oberflächenwasser des Nordatlantiks aktuell. Das ist nicht nur der höchste Wert in diesem Zeitraum von mehr als 40 Jahren, er liegt auch rund 0,5 Grad über dem bisherigen Höchstwert zu dieser Jahreszeit. Die Anomalie ist also enorm und somit schauen nicht nur Wissenschaftler besorgt auf die aktuellen Entwicklungen.
Hardly any relief, but the rapid rise in the North Atlantic sea surface temperature anomaly appears to have peaked: pic.twitter.com/HvFGx526RW
— Prof. Eliot Jacobson (@EliotJacobson) June 12, 2023
Grundsätzlich ist eine Erwärmung der Meere nichts Neues, im Zuge des Klimawandels wird diese Tendenz von Klimatologen seit jeher prognostiziert und auch beobachtet. Insofern ist das sich ändernde Klima klar als eine der Ursachen zu sehen. Doch warum ist die aktuelle Erwärmung so massiv? Hier kommt nun auch das Wetter der letzten Wochen ins Spiel.
Zwei Zonen besonders betroffen
Betrachtet man die aktuelle Anomalie der Meeresoberflächentemperaturen im Titelbild, so erkennt man zwei spezielle Zonen mit positiven Abweichungen. Zone 1 erstreckt sich etwa von Grönland bis zum europäischen Festland, Zone 2 hingegen liegt vor Westafrika. Dagegen erkennt man vor Nordamerika einen Bereich mit uneinheitlichem Muster, dies ist dem Golfstrom geschuldet und spielt hier keine weitere Rolle.
Wie bereits im letzten Artikel beschrieben, lag in den vergangenen Wochen und Monaten ein umfangreiches Hochdruckgebiet an einer relativ unüblichen Position – es erstreckte sich von eben jener markierten Zone 1 des Atlantiks über die Britischen Inseln bis nach Skandinavien. Während dadurch unser Frühling relativ kühl war, sorgte das Hoch dort für höhere Temperaturen, viel Sonneneinstrahlung und ruhige Bedingungen. Durch fehlenden Wind wurde das Wasser weniger mit kühlerem Tiefenwasser durchmischt und konnte oberflächlich die Wärme aufnehmen.
Und in Zone 2? Dort hingegen war das eigentlich typische Azorenhoch weniger stark ausgeprägt, was schwächere Passatwinde zur Folge hatte. Diese wehen vom Hoch weg zum Äquator. Auch hier war eine geringere Durchmischung des Wassers die Folge und hinzu kam noch ein geringerer Transport von Saharastaub hinaus auf den Atlantik, ebenso bedingt durch schwächere Passatwinde. Weniger Staub / Aerosole hatte eine höhere Sonneneinstrahlung und somit auch in geringem Maße eine Erwärmung zur Folge.
Gleitschirmfliegen ist bei entsprechenden Wetterbedingungen in jeder Jahreszeit möglich. Besonders im Frühjahr und im Sommer kann man aber dank der gut entwickelten Thermik deutlich längere Flüge durchführen. Jeder Pilot benötigt dabei Kenntnisse über die überregionalen Windströmungen sowie auch den lokalen Bedingungen eines Gebietes. Der Wind darf zudem nicht zu stark sein, da der Gleitschirm ein relativ langsames Fluggerät ist: Bereits ab Windgeschwindigkeiten von knapp 30 km/h kann ein Gleitschirm mitunter nicht mehr sicher gesteuert werden. Weiters darf der Wind auch nicht zu böig sein, da dies in Zusammenhang mit Turbulenzen steht.
Trügerischer Föhn
Starke Turbulenzen stellen eine große Gefahr für Gleitschirmflieger dar, da sie zum Zusammenklappen des tragenden Gleitschirms führen können. Im schlimmsten Fall kann es zu einem vollständigen Strömungsabriss kommen und somit zu einem schnellen Höhenverlust. Starke Turbulenzen treten ganz besonders in der Nähe von Schauern und Gewittern auf, also in der Umgebung von Cumulonimbus-Wolken. Ein Pilot sollte daher immer das Wolkenbild im Auge behalten und allgemein niemals in Quellwolken hinein fliegen, da die fehlende Orientierung ebenfalls ein hohes Risiko darstellt. Ein weiterer Spezialfall ist der Föhn: Obwohl das Wetter an Föhntagen in der Regel freundlich ist, ist Föhn meist für starke, unsichtbare Turbulenzen verantwortlich. Es gibt zwar Gebiete die nicht vom Föhn direkt beeinflusst werden, unerfahrene Piloten sollten an solchen Tagen aber unbedingt am Boden bleiben.
Berge und Hochdruck bevorzugt
Bestes Flugwetter stellt sich bei stabilen Hochdrucklagen ein, da der überregionale Wind schwach ist und bodennah von den regionalen Windsystemen, wie beispielsweise den Hangwinden, überlagert wird. Im Sommer können sich bei solchen Wetterlagen regelrechte Thermikschläuche bilden, die Gleitschirmflieger und Segelflieger zum Auftrieb nutzen. Das ist auch der Grund, wieso Gleitschirmflieger oft über sonnenbeschienenen Berghängen enge Kreise ziehen. Die Folgen aufsteigender Luft sind oftmals Quellwolken, welche einen wichtigen Hinweis auf thermische Aufwinde geben. Im Hochgebirge ermöglichen gut entwickelte Thermikschläuche den Gleitschirmfliegern teils auf über 4000 m Höhe aufzusteigen.
Titelbild: Red Bull X-Alps-Aufnahme von 2021 @ https://www.redbullxalps.com/photos/red-bull-x-alps-2021-best-of-flying
Aktuell liegt noch ein Höhentief im Bereich der Oder, es sorgt im Nordosten generell für einige Wolken und dringend benötigten Regen. Im Verlauf des Wochenendes zieht es unter Abschwächung aber Richtung Finnland ab, gleichzeitig verlagert sich ein Höhenrücken nach Osten und Deutschland gerät vermehrt auf die Vorderseite tiefen Luftdrucks über dem Ostatlantik. Damit verstärkt sich die Zufuhr heißer und feuchter, schwüler Luft aus Südwesten. Am Oberrhein sind am Sonntag bspw. bis zu 33 oder 34 Grad möglich.
Grundzutaten sind gegeben
Diese zugeführte Luftmasse bleibt Deutschland zumindest in Teilen über einige Tage erhalten und erweist sich aufgrund der hohen Feuchte als ausgesprochen energiegeladen. Dazu kommt durch die Lage auf der Vorderseite des Tiefs ein klassisches Strömungsmuster, was dienlich für die Entwicklung schwerer Gewitter ist – Stichwort: Scherung. Denn durch die Zunahme des Windes mit der Höhe und einer Richtungsänderung können bei Gewittertürmen Auf- und Abwindbereiche voneinander getrennt und deren Entwicklung und Lebensdauer gefördert werden. Genau solch eine explosive Mischung deutet sich nun an und daher stehen ein paar Tage mit erhöhtem Unwetterpotential bevor.
Genaue Entwicklung noch unklar
Los geht es am Sonntagabend im Südwesten, von Frankreich kommend sind dann bereits von NRW bis Baden-Württemberg teils kräftige Gewitter möglich. Ab Montag sind schließlich weite Landesteile betroffen, für eine genaue Regionalisierung ist es aktuell jedoch noch zu früh. Tendenziell sollten vorwiegend die südlichen und mittleren Landesteile betroffen sein, in Verbindung mit durchziehenden Tiefausläufern kann man gefährliche Wetterentwicklungen aber nirgendswo ausschließen.
Während in Westeuropa wie etwa in Deutschland oder England die 30-Grad-Marke bereits erreicht wurde, lässt der erste Hitzetag der Saison hierzulande weiterhin auf sich warten. Auch in den kommenden Tagen bleiben die Temperaturen vor allem im Norden und Osten noch gedämpft, im Laufe des Wochenendes geht es dann aber bergauf mit den Temperaturen.
Sommertage: Innsbruck in Führung
Die bislang wärmsten Tage des Jahres waren der 22. Mai in Wien sowie der 2. Juni in Ferlach, als jeweils 29,2 Grad erreicht wurden. Bei der Anzahl an Sommertagen liegt derzeit Innsbruck mit 20 an der Spitze, dicht gefolgt von Feldkirch und Bludenz mit 19 sowie Bregenz und Ferlach mit 18. In der Osthälfte fällt die Bilanz verhalten aus, so gab es etwa in Graz 8 Sommertage, in Wien 7 und in Eisenstadt nur 6. In Lagen oberhalb von etwa 700 m wurde im östlichen Berg- und Hügelland meist noch gar kein Sommertag verzeichnet.
Hitzetag: Späte Premiere
In den 2000er Jahren wurde der erste Hitzetag der Jahres in Österreich meist im Mai bzw. vereinzelt wie etwa in den Jahren 2018 und 2012 auch schon Ende April erreicht (eine Übersicht der frühesten 30er pro Bundesland haben wir hier zusammengefasst). Nur in den Jahren 2006 und 2013 wurden Temperaturen über 30 Grad erst kurz vor Mitte Juni erreicht. In diesem Jahr werden wir den ersten Hitzetag erst nach der Monatsmitte verzeichnen, was dem bislang spätesten Termin im aktuellen Jahrhundert bzw. seit dem Jahre 1990 entspricht.
Hoch am falschen Platz
Der späte Termin des ersten Hitzetags im Jahr 2023 stellt einen klassischen statistischen Ausreißer dar, welchen wir der festgefahrenen Großwetterlage seit etwa April mit mehreren blockierenden Hochdruckgebieten über den Britischen Inseln und Skandinavien zu verdanken haben. Auf der Nordhalbkugel bewegt sich die Luft nämlich im Uhrzeigersinn um solch ein Hoch herum, weshalb wir heuer wiederholt im Einfluss einer nördlichen oder östlichen Strömung lagen. Damit gelangen meist vergleichsweise kühle Luftmassen zu uns. Wärmebringende Südwestlagen blieben dagegen komplett aus.
Am Sonntag 30 Grad in Sicht
In der zweiten Wochenhälfte gerät Österreich vorübergehend unter den Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Polen. Damit stellt sich nochmals leicht wechselhaftes Wetter mit ein paar gewittrigen Schauern ein und die Temperaturen bleiben noch gedämpft. Im Laufe des Wochenendes nimmt der Hochdruckeinfluss über Westeuropa aber zu und ab Sonntag erfassen warme Luftmassen den Westen Österreichs. Damit kündigt sich am Sonntag in Vorarlberg und lokal auch im Oberinntal der erste Hitzetag des Jahres an.
Im Osten Österreichs muss man sich noch ein paar Tage länger gedulden, gegen Mitte der kommenden Woche ist die 30-Grad-Marke aber auch hier in Reichweite.
Noch nie in diesem Jhdt hat sich der erste 30er in Ö länger Zeit gelassen als heuer. Den bisher spätesten gabs 2013 – das haben wir mit heute überboten 🥳🥳
Anfang nächster Woche dürfte es dann erstmals soweit sein – und damit so spät wie seit 1990 nicht mehr #30Grad#Hitzepic.twitter.com/RDpLQ0feza
Die folgenden drei Karten zeigen den Monatsniederschlag für die Monate April, Mai und den bisherigen Niederschlag im Juni.
Norden und Osten
Dabei zeigt sich, dass insbesondere im Norden und Nordosten sowie generell im Osten des Landes seit April teils kaum nennenswerter Niederschlag gefallen ist. Passend dazu ist auch der unten stehende Tweet über die Messungen am Wettermast in Hamburg-Billwerder. Hier liegt die Bodenfeuchte bereits im rekordverdächtig niedrigen Bereich.
Seit Wochen jetzt schon kein richtiger Regen, da geht auch bei uns die Bodenfeuchte in den Keller. Seit heute auf dem bisherigen Tiefpunkt von 2020. #Boden#Hamburg#Sommerpic.twitter.com/fysZZ0ZUwf
Als direkte Folge der Trockenheit ist die Waldbrandgefahr derzeit verbreitet hoch. So gab es bereits erste Wald- und Moorbrände, so z.B. im Landkreis Cloppenburg. Dabei sollte man derzeit kein Feuer in der Nähe zu Vegetation entzünden und auch keine Zigarettenkippen aus dem Autofenster herauswerfen oder achtlos wegwerfen! Insbesondere Moorbrände sind in doppelter Hinsicht schlecht, da dabei viel CO2 in die Atmosphäre gelangt, das wiederum den Klimawandel beschleunigt.
Westen und Süden
Etwas anders stellt sich die Lage im Westen und Süden des Landes dar (in den Graphiken oben teils nicht gezeigt), hier gab es im Frühjahr etwas mehr Regen, man beachte die über 100 L/m² z.B. im Sauerland. An den Alpen fiel im April sogar teils 150 bis 200 L/m². Auch der Mai zeigte sich in beiden Regionen spendabler mit dem Nass. So fiel erneut im Westen 40 bis 100 L, im Süden meist ähnliche Werte.
Aussichten
Auch in der kommenden Woche ist keine generelle Besserung in Form von Regen in Sicht. Zwar nähert sich von Osten ein Höhentief, doch bis zum nächsten Wochenende dürften sich Schauer und Gewitter rar machen. Zudem würden diese nur lokal für etwas Linderung sorgen, für eine großflächige Abschwächung wäre tagelanger Dauerregen von Nöten, der aber nicht in Sicht ist.
Die Karte mit den prognostizierten Niederschlägen in Deutschland ist ernüchternd, nur minimaler Regen in Form von vereinzelten Schauern und Gewittern mit dem angesprochenen Höhentief ist im Osten in Sicht. Dessen Entwicklung ist in der folgenden Animation dargestellt.
Der Grund dafür, dass sehr wahrscheinlich zunächst nur wenig in Folge des Höhentiefs passierend wird in Richtung Niederschlag ist der, dass mit dem Hoch zunächst deutlich trockenere und somit energieärmere Luft einfließt.
Vor allem der Süden und Osten Österreichs liegen derzeit unter dem Einfluss sehr feuchter und gewitteranfälliger Luftmassen. Ein Hoch über Nordosteuropa führt ab Sonntag aber trockene Luftmassen in den Alpenraum: Zunächst sorgen diese im Norden für eine Wetterbesserung, zu Wochenbeginn erfasst die trockene Luft dann weite Teile des Landes und verbreitet stellt sich wieder stabiles Wetter ein.
Am Wochenende kräftige Gewitter
Im Laufe des Samstags steigt die Schauer- und Gewitterneigung in der gesamten Osthälfte neuerlich an. Vor allem im Nordosten sowie von Kärnten bis ins Burgenland können die Gewitter örtlich auch kräftig ausfallen mit der Gefahr von Starkregen und Hagel. Der Sonntag beginnt in weiten Teilen des Landes bewölkt und im Südosten gehen auch ein paar Schauer nieder. Im Laufe des Tages kommt vor allem von Vorarlberg über das Innviertel bis ins Weinviertel immer häufiger die Sonne zum Vorschein, aber auch sonst lockert es etwas auf. In den Alpen und vor allem von Kärnten bis ins Burgenland entstehen jedoch nochmals Schauer und Gewitter, die lokal auch kräftig ausfallen können. Bei mäßig bis lebhaft auffrischendem Nordostwind erreicht die Temperaturen 20 bis 28 Grad mit den höchsten Werten in Vorarlberg.
Zu Wochenbeginn viel Sonnenschein
Der Montag und der Dienstag haben allgemein viel Sonnenschein zu bieten, abseits der Alpen zeigen sich nur wenige und harmlose Wolken. Im Bergland bilden sich tagsüber ein paar Quellwolken und in Osttirol und Oberkärnten gehen auch lokale Wärmegewitter nieder, insgesamt dominiert jedoch der freundliche Eindruck. Die Temperaturen ändern sich kaum.
Zur Wochenmitte sorgt ein kleinräumiges Höhentief über Tschechien vor allem im zentralen und südöstlichen Bergland sowie im Norden für eine neuerlich ansteigende Schauer- und Gewitterneigung. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sowie im Südosten setzt sich das oft sonnige Wetter vorerst noch fort. Die Temperaturen gehen in der zweiten Wochenhälfte dann tendenziell wieder leicht zurück. Der erste Hitzetag der Saison in Österreich letzt weiter auf sich warten, voraussichtlich wird es heuer der bislang späteste Termin im aktuellen Jahrhundert sein.
Bereits seit Wochen brennen in Kanada die Wälder, doch erst jetzt rückt der Umstand in den Fokus der Berichterstattung. Denn betroffen ist inzwischen auch der Großraum New York. Am Mittwoch verfärbte der aufziehende Rauch den Himmel über der Stadt apokalyptisch rot. Die Luft ist derart schlecht, dass lokale Behörden dazu aufgerufen haben Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sportveranstaltungen wurden abgesagt.
„It’s painful to breathe the outside air. Within just a few minutes, your eyes start watering and tearing up,“ says a colleague from #NYC.
— World Meteorological Organization (@WMO) June 8, 2023
New York has the worst air quality in history due to wild fires from Climate Cult Canada.pic.twitter.com/pkWOFIVbNm
— Marjorie Taylor Greene 🇺🇸 (@mtgreenee) June 7, 2023
Worst ever wildfires in Canada 🔥🍁
Big parts of Canada and the USA suffer among the worst air quality 💨 on earth right now as major fires fill the air with poisonous smoke ⚠️ .
This is the climate crisis unravelling. No air to breathe — No place is “safe” any more 👇👇 pic.twitter.com/8lKcrW3ETZ
— Daniel Moser – dmoser@mastodon.social (@_dmoser) June 7, 2023
Waldbrandsaison besonders heftig
Mehr als 400 aktive Brände gibt es derzeit in Kanada, rund die Hälfte davon ist außer Kontrolle. Damit ist die diesjährige Waldbrandsaison schon jetzt besonders heftig. Während zunächst vor allem die Provinz Alberta im Westen betroffen war, brennt es seit einiger Zeit auch vermehrt in Quebec im Nordosten. Primär von dort ausgehend wurden die Rauchschwaden durch ein Tief nun nach Süden in den besonders bevölkerungsreichen Nordosten der USA geführt. Und auch in den nächsten Tagen soll sich daran nicht viel ändern, die Luft bleibt unverändert schlecht.
1. New York, 2023
2. San Francisco, 2020
3. Los Angeles, 2020
4. Sydney, 2019
In the past 4 years alone, each city has experienced it’s worst day of wildfire smoke in recorded history.
The Earth is on fire. Our negligence is killing our planet. We must change our ways. pic.twitter.com/x7pcmwkttc
Auch hierzulande sind Waldbrände bereits wieder ein Thema geworden. Zwar war das Frühjahr feucht, doch seit dem Mai herrscht gebietsweise wieder anhaltende Trockenheit. Dem nachfolgenden Bodenfeuchteprofil kann man entnehmen, wie sehr die Trockenheit in den oberen Bodenschichten im Verlauf des letzten Monats bereits wieder zugenommen hat. Und wie anhaltend trocken tiefere Bodenschichten überhaupt sind. Daher verwundert es nicht, dass bspw. bei Jüterbog in Brandenburg zuletzt schon wieder Feuer aktiv waren/sind. Selbst in Potsdam und Berlin sind sie zu riechen.
Zwar gibt es in diesen Tagen vorübergehend wieder mehr Schauer und Gewitter und lokal können diese auch für Überflutungen sorgen. Sie werden jedoch nicht verbreitet Regen bringen und selbst wenn, dann nur für eine oberflächige und vorübergehende Anfeuchtung sorgen.
Der Osten Österreichs liegt derzeit unter dem Einfluss sehr feuchter Luftmassen, die aufgrund der nur geringen Druckgegensätze in Mitteleuropa nicht vom Fleck kommen. Ein schwach ausgeprägtes Tief sorgt dabei täglich für Schauer und Gewitter, die lokal zu ergiebigen Regenmengen führen.
Nahezu täglich kommt es derzeit auch zu neuen Stationsrekorden, wie etwa in Wels am Montag und in Bruckneudorf am Dienstag. Mit einer Tagessumme von 111 Litern pro Quadratmeter ist in Bruckneudorf in 24 Stunden doppelt so viel Regen gefallen, wie sonst in einem durchschnittlichen Juni.
Keine Entspannung
Zumindest bis Samstag ist keine nennenswerte Änderung der Wetterlage in Sicht. Besonders im Osten und Südosten herrscht örtlich erhöhte Unwettergefahr durch gewittrigen Starkregen. Aufgrund des schwachen Windes in allen Höhen sind die Schauer und Gewitter auch weiterhin meist ortsfest und sorgen lokal für ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit. Die Überflutungs- und Vermurungsgefahr bleibt somit bis auf Weiteres hoch.
Bis auf Weiteres liegt der Osten im Einfluss einer typischen Sumpflage. Sehr feuchte Luft, geringe Druckgegensätze, keine Windscherung, hohe 0-Grad-Grenze, tiefe Wolkenbasis und etwas CAPE (fast die Hälfte davon bei Temp. über -10 Grad) sorgen für eine hohe Flash-Flood-Gefahr. pic.twitter.com/G1pDFcLyEc
Am Donnerstag, zu Fronleichnam, gestaltet sich das Wetter in weiten Teilen des Landes unbeständig, wobei die meisten Sonnenstunden von Vorarlberg bis ins Innviertel zu erwarten sind. Die Temperaturen erreichen 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im Westen.
Am langen Wochenende stellt sich im Westen des Landes überwiegend stabiles Sommerwetter ein, einzelne Wärmegewitter beschränken sich hier meist auf die Berge. Vor allem von Vorarlberg bis ins Innviertel gibt es einige Sonnenstunden und mit bis zu 28 Grad wird es hier auch sommerlich warm. Im Osten und Süden setzt sich das unbeständige und gewitteranfällige Wetter hingegen fort, bei Höchstwerten zwischen 22 und 25 Grad bleibt es aber leicht schwül. Erst ab Sonntag kündigt sich hier eine zögerliche Wetterbesserung an.
30 Grad im Frühjahr sind eine Seltenheit, doch bereits ab Mitte April möglich. In allen Bundesländern mit Ausnahme von Kärnten wurden die frühesten 30-Grad-Tage im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Salzburg die Nase vorne, hier wurden schon am 17. April 1934 30,0 Grad gemessen und damit hält die Mozartstadt schon seit über 80 Jahren den Österreich-Rekord.
Meist erst im Juni
Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Anfang und Mitte Juni. Dabei machte sich in den letzten Jahren die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar. In der Stadt Salzburg zum Beispiel gab es den ersten 30er in den 1990er Jahren im Mittel am 12. Juni, im letzten Jahrzehnt hingegen schon durchschnittlich am 1. Juni.
Seehöhe wichtiger Faktor
Aufgrund der Seehöhe sind Hitzetage oberhalb von etwa 800 Meter auch im Hochsommer eine Seltenheit und können an einer Hand abgezählt werden. Bei extremen Hitzewellen kann die Temperatur aber sogar noch in 1.500 Meter Höhe über die 30 Grad steigen. So liegt der Temperaturrekord in Galtür (T, 1587 m) bei 31 Grad (gemessen am 6. Juli 1957) oder in Flattnitz (K, 1442 m) bei genau 30 Grad (27. Juli 1983).
Heuer Premiere am Wochenende?
Die Temperaturen bewegen sich in den nächsten Tagen im Westen generell über jenen im Osten, die Sonne scheint hier häufiger und es bleibt auch weitgehend trocken. Am Wochenende wird durch ein Tief über dem Atlantik geringfügig wärmere Luft aus Südwesten herangeführt, dann sind in Vorarlberg und im Tiroler Oberland auch Höchstwerte bis zu 29 Grad zu erwarten. Bis zur 30 Grad-Marke ist dann jedenfalls nicht mehr weit, vielleicht wird sie ja doch erreicht.
Das zuletzt wetterbestimmende, blockierende Hochdruckgebiet über dem Nordatlantik schwächt sich derzeit ab und in der neuen Woche platziert sich ein schwach ausgeprägtes Höhentief über Mitteleuropa. Mit dem sonnigen und stabilen Sommerwetter im Donauraum ist es vorerst vorbei. Feuchtwarme Luftmassen sorgen in den kommenden Tagen vor allem im Süden und Osten für bewölktes und zeitweise nasses Wetter. Ab der Wochenmitte kommt die Sonne zwar tendenziell auch in der Osthälfte wieder häufiger zum Vorschein, die Schauer- und Gewitterneigung bleibt aber hoch.
Regen und Gewitter
Am Montag überwiegen in weiten Teilen des Landes die Wolken und es regnet immer wieder schauerartig, vor allem im Südosten mitunter auch gewittrig durchsetzt und ergiebig. Etwas freundlicher verläuft der Tag ganz im Westen, vor allem in Vorarlberg und im Außerfern scheint zeitweise die Sonne, am Nachmittag sind aber auch hier lokale Gewitter zu erwarten. Im östlichen Flachland lockert es zwischen den Schauern ab und zu auf, hier zeigt sich die Sonne aber nur selten. Die Temperaturen erreichen meist 18 bis 22 Grad, nur in Vorarlberg gibt es bis zu 25 Grad.
Mehr Sonne im Westen
Der Dienstag beginnt bewölkt und im äußersten Osten oft nass, tagsüber lockern die Wolken etwas auf. Die Sonne lässt sich aber nur vorübergehend blicken, rasch bilden sich weitere Schauer und Gewitter mit lokal großen Regenmengen. Freundlicher bleibt es von Vorarlberg bis ins Innviertel, dort scheint bei nur geringer Schauerneigung zeitweise die Sonne. Die Temperaturen erreichen meist 18 bis 23 bzw. im Westen bis zu 26 Grad.
Feuchtwarm
Am Mittwoch breitet sich etwas trockenere Luft vom Westen weiter ostwärts aus und von Vorarlberg bis Oberösterreich scheint häufig die Sonne. Im Osten überwiegen dagegen weiterhin die Wolken und von der Früh weg ziehen immer wieder Regenschauer durch. Im Tagesverlauf kommt zwischendurch die Sonne zum Vorschein, nachfolgend entstehen im Süden und Osten aber neuerlich Schauer und Gewitter. Mit 20 bis 28 Grad wird es noch eine Spur wärmer.
Beständig unbeständig
In der zweiten Wochenhälfte setzt sich das unbeständige Wetter fort, vor allem im Berg- und Hügelland muss man weiterhin mit einigen Schauern und Gewittern rechnen. Örtlich können die Gewitter für große Regenmengen in kurzer Zeit und damit auch für kleinräumige Überflutungen sorgen. Die Temperaturen ändern sich kaum und bleiben auf frühsommerlichem Niveau.
30 Grad im Frühling (März, April, Mai) waren früher eine Seltenheit, in Zeiten der Klimaerwärmung kam das zuletzt aber immer häufiger vor. Sogar bereits ab Mitte April sind Hitzetage möglich, wie der Blick ins Archiv zeigt.
In allen Bundesländern mit Ausnahme des Saarlandes wurden die frühesten 30-Grad-Tage nämlich schon im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Herten im nördlichen Ruhrgebiet die Nase vorne, hier wurden schon am 15. April 2007 30,2 Grad gemessen und hält damit den Deutschland-Rekord für den frühesten Hitzetag der Messgeschichte.
Hier eine Übersicht der frühesten Hitzetage für jedes Bundesland:
Station
Bundesland
Datum
Höchstwert
Mannheim
Baden-Württemberg
18.04.1949
31,0 Grad
Würzburg
Bayern
18.04.1949
30,2 Grad
Berlin-Ostkreuz
Berlin
22.04.1968
31,4 Grad
Cottbus
Brandenburg
17.04.1934
30,1 Grad
Bremen
Bremen
21.04.1968
30,2 Grad
Hamburg-Wandsbek
Hamburg
21.04.1968
30,2 Grad
Geisenheim
Hessen
18.04.1949
30,6 Grad
Boizenburg
Mecklenburg-Vorpommern
21.04.1968
30,6 Grad
Nienburg
Niedersachsen
21.04.1968
30,5 Grad
Herten
Nordrhein-Westfalen
15.04.2007
30,2 Grad
Bernkastel-Kues
Rheinland-Pfalz
17.04.1949
31,2 Grad
Perl-Nennig
Saarland
08.05.1967
30,2 Grad
Dresden-Strehlen
Sachsen
22.04.1968
31,0 Grad
Halle/Saale
Sachsen-Anhalt
17.04.1943
30,6 Grad
Quickborn
Schleswig-Holstein
21.04.1968
30,1 Grad
Jena
Thüringen
17.04.1943
31,2 Grad
Meist aber erst im Juni heiß
Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Ende Mai und Mitte Juni. Dabei machte sich in den letzten Jahren die Klimaerwärmung deutlich bemerkbar, der Termin rückt tendenziell immer weiter im Kalender nach vorne.
2023 Premiere wohl im Juni
Bis dato war der 22. Mai deutschlandweit der wärmste Tag des Jahres, verbreitet gab es weit über 25 Grad (siehe Karte). Der absolute Spitzenreiter war an diesem Tag Waghäusel-Kirrlach in Baden-Württemberg. Hier zwischen Heidelberg und Karlsruhe kletterten die Temperaturen auf bis zu 29,9 Grad. Denkbar knapp wurde also der Hitzetag mit der magischen 30-Grad-Marke verfehlt.
Das Warten hat bald ein Ende
Die Temperaturen steigen in den kommenden Tagen meist auf 20 bis 28 Grad. Das ist zwar angenehm warm und auch völlig normal für die Jahreszeit, von einem 30er sind wir damit aber natürlich noch immer entfernt. Bis auf Weiteres bleiben also die 29,9 Grad in Waghäusel als Jahreshöchstwert noch unerreicht.
Im Laufe der nächsten Woche steigen die Chancen aus heutiger Sicht aber deutlich an, dass wir die 30-Grad-Marke erstmals in diesem Jahr knacken können. Wahrscheinlich ist es am Donnerstag oder Freitag so weit, die besten Chancen hierfür stehen am Oberrhein sowie in Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:
Jahr
Erster 30er des Jahres
2023
???
2022
11. Mai
2021
09. Mai
2020
02. Juni
2019
02. Juni
2018
22. April
2017
17. Mai
2016
22. Mai
2015
12. Mai
2014
21. Mai
2013
13. Juni
2012
28. April
2011
07. Mai
2010
25. Mai
Dass es übrigens auch im gesamten Juni keinen einzigen Hitzetag gibt, kam zuletzt 1991 vor. Vor gut 30 Jahren mussten wir bis zum 01.07. warten, ehe die Temperaturen erstmals über die 30-Grad-Marke stiegen.
Noch länger warten hieß es anno 1926, damals bis zum 13. Juli (Schwerin und Magdeburg). Bis heute ist dies der Rekord des spätesten Termins für den ersten 30er eines Jahres.
Gewitter können in Mitteleuropa bei passenden Wetterbedingungen im gesamten Jahr auftreten, die klassische Hochsaison geht hierzulande aber typischerweise von Mitte Mai bis Ende August. In dieser Jahreszeit sorgt einerseits der hohe Sonnenstand für eine starke Erwärmung der bodennahen Luft, was zu einer labilen Luftschichtung führen kann, andererseits werden die Luftmassen im Laufe des Sommers generell energiereicher (wärmere Luft kann mehr Wasserdampf enthalten).
Der blitzreichste Monat des Jahres in Österreich ist meist der Juli mit einem 10-jährigen Mittel von knapp 225.000 Blitzentladungen (Stromstärke ab 5 kA). Es folgen in absteigender Reihenfolge August, Juni und Mai. Gegen Ende August lässt die Blitzhäufigkeit aufgrund der rasch abnehmenden Tageslänge deutlich nach, der blitzärmste Monat ist der November mit durchschnittlich nur 136 Entladungen.
Blitze in Österreich
Im 10-jährigen Mittel stechen bei der Blitzdichte in Österreich zwei Regionen ganz besonders hervor:
Die Gebiete vom Grazer Bergland und Mürztal über das Grazer Becken bis ins Südburgenland
Die Gebiete vom Flachgau bzw. südlichem Innviertel über das Salzkammergut bis zu den Ennstaler Alpen
Am wenigsten Blitze gibt es dagegen am Alpenhauptkamm vom Montafon bis zu den Ötztaler Alpen, da hier die lange Schneebedeckung sowie die hochgelegenen Täler nur eine recht kurze Gewittersaison zulassen.
Bezirke mit der höchsten Blitzdichte
34,6 Blitze/km² Weiz (ST)
32,7 Blitze/km² Graz-Umgebung (ST)
29,3 Blitze/km² Hartberg-Fürstenfeld (ST)
28,4 Blitze/km² Graz (ST)
27,5 Blitze/km² Jennersdorf (B)
26,8 Blitze/km² Salzburg Stadt (S)
26,7 Blitze/km² Südoststeiermark (ST)
26,4 Blitze/km² Salzburg-Umgebung (S)
26,4 Blitze/km² Voitsberg (ST)
25,6 Blitze/km² Oberwart (B)
25,2 Blitze/km² Ried im Innkreis (OÖ)
An letzter Stellen befinden sich die Bezirke Bludenz und Landeck mit einer mittleren Dichte von 8,2 bzw. 8,6 Blitzen/km² (in den Gemeinden Bartholomäberg in Vorarlberg bzw. Sölden in Tirol liegt sie bei nur 5 Blitzen/km²).
Wenn man sich die mittlere Anzahl von Blitzen pro Tag betrachtet, stechen die bereits erwähnten Regionen ebenfalls klar heraus, ganz besonders die Gebiete rund um Weiz. Starke Gewitter können zwar überall auftreten, auch in dieser Kategorie liegen aber „die üblichen Verdächtigen“ an der Spitze:
das südöstliche Bergland (u.a. vom Murtal bis zur Buckligen Welt)
die Nordalpen (v.a. vom Außerfern bis zu den Niederösterrechischen Voralpen)
das Obere Waldviertel
Hagel ist in Österreich keine Seltenheit, vor allem bei leicht föhnigen Wetterlagen kommt es am Alpennordrand, im Südosten oder im Waldviertel nahezu jährlich lokal auch zu großem Hagel. Vereinzelt wurde auch schon sehr großer Hagel mit einer Größe von etwa 10 cm beobachtet, wie etwa zuletzt am 5. Juni 2022 im Kaiserwinkl oder am 24. Juni 2021 in Wald- und Weinviertel.
Blitzhauptstadt Graz
In Österreich stellt Graz aufgrund der geographischen Lage am Südostrand der Alpen die blitzreichste Landeshauptstadt dar. Einerseits gibt es hier zahlreiche Gebirgsgruppen wie etwa die Packalpe oder das Grazer Bergland, welche die Auslöse von Gewittern begünstigen, andererseits ist die Luft hier im Sommer oft sehr feucht bzw. energiereich. Hinzu kommt noch, dass sich die feuchte Luft in tiefen Schichten bei Kaltfrontdurchgängen besonders lange halten kann, da die bodennahe Kaltluft von den Alpen blockiert wird bzw. über Wien hinweg umgeleitet wird. In mittleren Höhenlagen findet aber dennoch eine Temperaturabnahme statt, was dann in der Steiermark und im Südburgenland zu einer oft labilen Luftschichtung führt.
Dieser Effekt führt auch dazu, dass es in Graz deutlich häufiger als etwa in Wien zu kräftigen Gewittern kommt, da die energiereiche Luft in der Hauptstadt aufgrund der exponierten Lage am Alpenostrand schnell durch aufkommenden Westwind ausgeräumt wird. Da zwischen dem Waldviertel und den Voralpen zudem ein kanalisierender „Flaschenhals“ vorliegt, wird der Wind ab dem Mostviertel auch meist beschleunigt und läuft etwaigen Gewittern davon (Druckwelle). Beim Absinken hinter dem Wienerwald trocknet er die Luft schließlich noch etwas ab.
Mittlere Blitzdichte pro Landeshauptstadt:
Graz 28,4 Blitze/km²
Salzburg 26,8 Blitze/km²
Bregenz 16,9 Blitze/km²
Eisenstadt 16,3 Blitze/km²
Innsbruck 15,1 Blitze/km²
Linz 11,3 Blitze/km²
Wien 11,2 Blitze/km²
Klagenfurt 11,1 Blitze/km²
St. Pölten 10,7 Blitze/km²
In Wien handelt es sich um ein Mittel über alle Bezirke, wobei es auch innerhalb vom Bundesland Wien Unterschiede gibt: Während sie im Süden teils über 13 Blitzen/km² liegt, sind es in Floridsdorf nur 8,7 Blitze/km² (Zeitraum von 2010 bis 2019).
Auch auf mitteleuropäischer Ebene stechen die Gebiete rund um das Grazer Becken heraus. Besonders in Norditalien gibt es allerdings Regionen mit einer noch höheren Blitzdichte, wie etwa das Alpenvorland rund um Bergamo sowie im Nordosten Italiens von Vicenza bis Udine, generell die nördliche Adria oder auch auch die Küste Liguriens von Genua ostwärts.
Zutaten für Gewitter
Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit in tiefen Schichten, eine labile Schichtung der Atmosphäre sowie ein Mechanismus, der die Luft zum Aufsteigen bringt. Letzteres kann beispielsweise zusammenströmender Wind über einem Berg oder auch im Flachland (Konvergenz) oder auch eine aufziehende Front sein. Für die Entstehung langlebiger Gewitter ist zusätzlich noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe notwendig, damit der Auf- und Abwindbereich der Gewitter voneinander getrennt bleiben.
Vorwarnung und Warnung
Die Zutaten für schwere Gewitter kann man meist schon mehrere Tage im Voraus gut prognostizieren (Gewittervorwarnung), wo dann aber auch ein kräftiges Gewitter exakt durchzieht, kann man in der Regel nur kurzfristig anhand von Radar- und Satellitendaten erkennen (Gewitterwarnung).
Just a reminder about the difference between a „watch“ and a „warning“. We’re currently in a „Severe Thunderstorm Watch“. The ingredients are there for any storms that develop to become strong/severe. We’ll be monitoring the radar all day. #WPRIweather#RIwx#MAwxpic.twitter.com/dyoRTmOx9e
— Michelle Muscatello (@michmuscatello) July 21, 2021