In letzter Zeit brodelt das Mittelmeer wie ein Topf auf dem Herd. Letzte Woche berichteten wir über das katastrophale Unwetter in der Provinz Marke in Mittelitalien. Am heutigen Sonntag sind neuerlich sehr gefährliche Gewittersysteme von den Balearen über Sardinien bis nach Neapel unterwegs, wie man dank der Satellitenbilder leicht erkennen kann.
Unwetter von den Balearen bis nach Neapel
Die Aufnahmen aus Menorca zwischen Samstag und Sonntag zeigen beeindruckende Blitzraten, heftige Regenfälle, schwere Sturmböen und auch Hagel war mit dabei.
Impresionante tormenta en Ciutadella.#Tormenta #Menorca #Tiempo pic.twitter.com/9VbVF0Lk4a
— Nico cabrisas (@nicocabrisasr) September 25, 2022
Anoche fui testigo de una de las tormentas más fuertes que vi en mí vida, aunque fuera por una webcam 😁 seguro q fue un reventón y como caían los rayos a tierra/mar, rayos continuos,Merece la pena ver el vídeo entero.#Ciudadela #Menorca #Baleares #IslasBaleares @ecazatormentas pic.twitter.com/27Fe13l4pr
— FernandoMadrid. (@FernandoMadridd) September 25, 2022
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— Felipito (@Buscandoal9) September 24, 2022
Aber auch Italien wurde am Sonntag erneut schwer getroffen. Im Süden der Toskana sowie an der Grenze zwischen den Provinzen Latium und Kampanien wurden vielerorts 60 bis 150 l/m² Regen binnen wenigen Stunden verzeichnet. Auch in Neapel regnete es mit bis zu 80 l/m² äußerst kräftig, was für lokale Überflutungen sorgte.
Cornetto da Aurelio #campania #napoli #maltempo pic.twitter.com/kmGOWXtYIh
— Adelaide (@AdelaidEAuriemm) September 25, 2022
La situazione a #Marigliano
(Ph Silvia Marzullo)#Campania #AllertaMeteo #allertaARANCIONE #temporali #maltempo pic.twitter.com/DbryAPewlX— SimoNet 🦔 (@SimoNetOnTheNet) September 25, 2022
La situazione meteo a #TorreDelGreco 😢
#AllertaMeteo #allertaARANCIONE #temporali #maltempo
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— SimoNet 🦔 (@SimoNetOnTheNet) September 25, 2022
Der Herbst ist typischerweise die Unwettersaison par excellence am Mittelmeer. Dennoch häufen sich heuer die unwetterartigen Entwicklungen und fallen besonders heftig aus. Dies liegt u.a. auch an der immer noch sehr hohen Temperatur der Wasseroberfläche. Zum Teil liegen die Werte nach wie vor jenseits der 25-Grad-Marke. Dies entspricht eine Abweichung von bis zu +4 Grad im westlichen Mittelmeerraum.
Satellitenmessung der Wassertemperatur an der Oberfläche am Mittelmeer am 19.09.2022 – CEAM http://www.ceam.es/ceamet/SST/index.html
Maritime Hitzewelle am Mittelmeer
Der rekordwarme Sommer 2022 hat auch im Mittelmeerraum Spuren hinterlassen. Die langanhaltende Hitze sowie die oft windschwachen, trockenen Wetterlagen führten zu einer sogenannten „maritimen Hitzewelle“. Bereits seit Mai 2022 liegen die Wassertemperaturen am Mittelmeer – vor allem im zentralen und westlichen Mittelmeer – auf einem Rekordmaximum.
Ein sehr warmes Mittelmeer führt zu mehr Verdunstung und fungiert somit im Herbst auch als perfekte Energie- und Feuchtigkeit-Quelle für die Gewitterkomplexe. Die Tendenz der Wassertemperatur des Mittelmeeres ist zudem in den letzten paar Jahrzehnten im Zuge des Klimawandels ganz klar steigend.
Unwetter-Hotspot verschiebt sich in Richtung Adria
In der neuen Woche gerät die Adria immer mehr in den Fokus. Erneut sind von Friaul und Slowenien über Kroatien bis nach Montenegro und Albanien heftige Gewitter mit sehr großen Regenmengen binnen wenigen Stunden zu erwarten. Erst am Wochenende beruhigt sich die Lage aus jetziger Sicht wieder. Im westlichen Mittelmeerraum – und hier vor allem auf den Balearen – sind hingegen schon ab Montag keine unwetterartigen Entwicklungen mehr zu erwarten.
Titelbild: Gewitter am Mittelmeer, Archivbild – Admitter on VisualHunt.com