Hochwasser an der Donau in Bayern

Das vorübergehend ortsfeste Tief „Radha“ über Mitteleuropa hat wie erwartet vor allem im Süden Deutschlands von Donnerstagabend bis Samstagnachmittag für ergiebige Regenmengen gesorgt. Nach einer vorübergehenden Unterbrechung kam es am Sonntagabend örtlich zu kräftigen gewittrigen Schauern und am Montag hat ein weiteres Höhentief über Norditalien zu einem weiteren Regenereignis im Alpenvorland geführt.

Analyse der Regenmengen in den vergangenen 5 Tagen. © UBIMET

Am meisten Regen gab es im Gebiet vom Norden Vorarlbergs über Oberschwaben bis ins nördliche Oberbayern (also vom Großraum Bregenz über den Raum Memmingen/Augsburg bis etwa Ingolstadt), hier gab es allein von Donnerstagabend bis Samstagabend innerhalb von 48 Stunden verbreitet 100 bis 130 bzw. lokal auch über 150 l/m² Regen. Statistisch entsprechen dieses Niederschlagsmengen v.a. im Südwesten Bayerns einer Wiederkehrzeit von teils >100 Jahren. Innerhalb von fünf Tagen (von Donnerstagmorgen bis Dienstagmorgen) gab es regional wie etwa in den Landkreisen Lindau, Ravensburg, Unterallgäu und Ostallgäu (sowie lokal auch im Rems-Murr-Kreis) gab es >200 l/m² Regen.

Hochwasser

Vor allem am Oberlauf der Donau und seinen Zuflüssen kam es am Sonntag zu einem extremen Hochwasser, an einzelnen Pegeln der südlichen Donauzuflüsse wurden die Rekordwasserstände von 1999, 2002, 2005 und 2013 übertroffen, wie etwa am Unterlauf von Günz, Zusam, Schmutter oder auch Paar (teils >100-jähriges Hochwasser).

Mittlerer Niederschlag im Einzugsgebiet flussaufwärts (für jeden Punkt entlang der Flussläufe wurde berechnet, wie viel Niederschlag stromaufwärts pro Flächeneinheit gefallen ist). © UBIMET

An der Donau in Bayern wurde die Meldestufe 4 verbreitet überschritten, die historischen Wasserhöchststände von 1999, 2005 oder 2013 wurden aber meist nicht erreicht. Nur am Oberlauf zwischen etwa Günzburg und Dillingen an der Donau wurden neue Höchststände verzeichnet (nach vorläufigen Rohdaten). In Oberschwaben ist der Hochwasserscheitel der Donau mittlerweile durch, von Ingolstadt bis Passau steigt der Wasserstand dagegen noch leicht, hier wird der Höchststand am Dienstagnachmittag oder -abend erwartet.

In Passau steht der Hochwasserscheitel kurz bevor. Daten: HND Bayern

Inn entschärft die Lage

Am Pegel in Passau wird Dienstagabend ein Wasserstand von etwas über 1000 cm erwartet, der Rekord vom 3.6.2013 lag bei 1289 cm. Das Hochwasser 2013 war hier also wesentlich schlimmer, da damals auch die Alpen betroffen waren bzw. der Inn Hochwasser führte, was heuer nicht der Fall ist. Dies ist auch der Grund, weshalb an der Donau in Österreich kein schweres Hochwasser erwartet wird. Die Hochwasserlage in Bayern wird sich nach der Wochenmitte langsam entspannen.

Im Inntal wurde die HW1-Marke nicht erreicht, erst in Oberaudorf an der Grenze zu Bayern war dies der Fall). Daten: Land Tirol