Der Schneefall in den Nordstauregionen lässt in der Nacht nur vorübergehend nach. Schon Dienstagfrüh erreicht das nächste Frontensystem von Tief BENJAMIN die Alpennordseite. Dabei frischt der Westwind kräftig bis stürmisch auf un die Schneefallgrenze steigt kurzzeitig auf 600 bis 800 m. Oberhalb davon sind vom Arlberg bis zum Hochschwab 20 bis 40 cm Neuschnee zu erwarten. Mit dem stürmischem Nordwind kommt es auf den Bergen zu weiteren Schneeverfrachtungen.
Bis zu 1 Meter Neuschnee bis Donnerstagnacht
In der Nacht auf Mittwoch sinkt die Schneefallgrenze wieder bis in tiefe Lagen und im Nordalpengebiet schneit es ohne Unterlass bis Donnerstagnacht weiter. Am meisten Schnee kommt in den bisher schon schneereichen Regionen zusammen.
Aufgrund der großen Neuschneemengen und den massiven Schneeverwehungen in der Höhe wird sich die Lawinensituation weiter zuspitzen. Die höchsten Stufe 5 ist für so manches Gebiet wahrscheinlich. Daher muss man sich auf weitere Straßen- und Bahnstreckensperren einrichten. Für die schon jetzt eingeschlossenen Orte wird die Lage immer prekärer!
Wie schon in den vergangenen Tagen werden wir euch über die Situation auch in den kommenden Tagen auf dem Laufenden halten.
Die Warmfront von Tief BENJAMIN bringt derzeit im Nordwesten bereits Regen und dieser breitet sich nachts auf das ganze Land aus. Dabei steigt die Schneefallgrenze kurzzeitig gegen 1000 m.
Kaltluft und Sturmböen
Der Tiefkern zieht Dienstagfrüh über Dänemark hinweg in Richtung Polen und an dessen Rückseite strömt zunehmend kalte Luft nach Deutschland. Dabei sind verbreitet Schauer zu erwarten, lokal auch Wintergewitter, die im Norden und Osten oftmals Sturmböen mit sich bringen. Am stärksten weht der Sturm an den Nordseeinseln mit Böen um die 110 km/h.
Die Schneefallgrenze sinkt wieder auf 400 bis 600 m herab, Graupelschauer kann es aber selbst im Tiefland geben.
Viel Schnee in den Mittelgebirgen
In der Nacht auf Mittwoch sinkt die Schneefallgrenze weiter ab, abseits der Küste schneit es meist bis in tiefe Lagen. Während es aber im Flachland höchstens für eine dünne Schneedecke reicht schneit es vor allem in den östliche Mittelgebirgen ergiebig. Bis Donnerstagabend kommen große Neuschneemengen zusammmen:
Erzgebirge 30 bis 50 cm Neuschnee, in den Hochlagen Schneeverwehungen
Thüringer Wald 15 bis 30 cm Neuschnee
Bayerischer Wald 20 bis 40 cm Neuschnee
übrige Mittelgebirge meist 5 bis 15 cm Neuschnee
am Alpenrand teils über 50 cm Neuschnee
Während also im Flachland weiterhin der Winter auf sich warten lässt, kommt im Bergland reichlich Neuschnee hinzu.
Auch die Parkplatzsuche kann mitunter problematisch werden…
Update 14:20 – Eingeschneite Lifte
Viele Skigebiete haben manche Anlagen wegen der großen Lawinengefahr gesperrt. In diesen Bereichen kann die Schneedecke ungehindert wachsen, so wie an der Gipfelstation dieses Sesselliftes am Loser:
Update 14 – Schneehöhen
Besonders vom Bregenzerwald über das Außerfern bis zum Hochkönig fällt weiterhin mäßiger bis starker Schnee. Anbei die aktuellen Schneehöhen:
145 cm Hochfilzen
135 cm St. Ulrich am Pillersee
123 cm Schröcken
119 cm Seefeld
117 cm Leutasch
115 cm Spital/Pyhrn
104 cm Langen am Arlberg
98 cm Warth
Update 13:15 – Schneekönig
In den letzten Tagen gab es in Tallagen im Bereich des Hochkönigs besonders große Schneemengen, teilweise gab es hier fast 150 cm Neuschnee. Anbei ein Bild aus Dienten am Hochkönig:
Update 12:45 – Schmittenhöhe
Auch oberhalb von Zell am See gibt es schon mehr als zwei Meter Schnee, anbei ein aktuelles Bild vom Skigebiet Schmitten:
Update 12:30 – Knapp 4 Meter Schnee
Die anhaltende Nordstaulage sorgt für teils extreme Schneemengen auf den Bergen. Auf der Loser-Panoramastraße im Toten Gebirge gab es seit dem 30.12. schon fast 3 Meter Neuschnee, die Gesamtschneehöhe liegt bei knapp 4 Meter! Auch der Dachstein versinkt im Schnee: Aufgrund der extremen Witterungsverhältnisse bleibt der Liftbetrieb am Gletscher bis einschließlich Montag, 7. Jänner geschlossen!
Update 12:00 – Schneemassen
Aufgrund der zunehmenden Schneelast werden mittlerweile auch vermehrt Hausdächer geräumt, wie etwa in Filzmoos.
Die Sperre am Fernpass wurde wieder aufgehoben, Reisende müssen sich aber auf längere Wartezeiten durch Stau einstellen. Vorübergehend wurde auch der Tauerntunnel auf der A10 in Fahrtrichtung Salzburg gesperrt, da hier ein Baum auf die Straße gestürzt war.
Update 11:10 – Fernpass gesperrt
Aufgrund eines Lawinenabgangs wurde der Fernpass zwischen Reutte und Nassereith in beide Richtungen gesperrt.
Update 11 – Schneehöhen
Hochfilzen 146cm
Schröcken 123 cm
Spital am Pyhrn 115 cm
Seefeld 115 cm
Leutasch 113 cm
Langen am Arlberg 104 cm
Warth 97 cm
Pichl 96 cm
Abtenau 91 cm
Brand 89 cm
Dalaas 86 cm
Saalbach 86 cm
Update 10:30 – Straßensperren
Die großen Schneemengen machen auch den Skigebieten zu schaffen, so sind Obertauern und Saalbach-Hinterglemm seit letzter Nacht komplett vom Verkehr abgeschnitten. Auch die Felbertauernstraße ist weiterhin gesperrt.
Update 10:15 – Nord-Süd-Unterschiede
Die derzeit blockierte Wetterlage sorgt für zunehmend extreme Unterschiede zwischen den Nord- und Südalpen: Während die Alpennordseite im Schnee versinkt, sorgt föhniger Nordwind südlich des Alpenhauptkamms für trockene und milde Bedingungen. Eine Änderung ist nicht Sicht, auch kommende Woche ist in den Nordalpen schubweise mit Neuschnee zu rechnen!
Im Arlberggebiet schneit es derzeit intensiv. Anbei ein paar Schneehöhen aus der Region:
122 cm Schröcken
101 cm Langen am Arlberg
96 cm Warth
86 cm Brand
83 cm Dalaas
80 cm Schoppernau
58 cm St. Anton am Arlberg
Update 9:15 – Große Lawinengefahr
Die Lawinengefahr liegt mittlerweile in den gesamten Nordalpen von Vorarlberg bis zum Schneeberg bei Stufe 4. Mitunter können kleine bis mittelgroße Lawinen von steilen Straßenböschungen sowie Gleitschneelawinen auf steilen Grashängen auch Straßen erfassen, weshalb es zahlreiche Sperren gibt.
Update 8:45 – Schneemassen am Hochkönig
Im Bereich des Hochkönigs ist in den letzten 36 Stunden über ein Meter Neuschnee gefallen. Diese Bilder beweisen dies eindrucksvoll:
Gestern haben uns noch zahlreiche Bilder erreicht, anbei ein kleine Auswahl:
Schwaighofen im Flachgau:
Lungötz (Tennengau):
3
St. Ulrich am Pillersee (Tirol):
Hall bei Admont (Steiermark):
Update Sonntag 7:30 – Schneehöhen
Vor allem von Vorarlberg über Nordtirol und Salzburg bis zur nördlichen Obersteiermark fällt weiterhin Schnee. Am stärksten schneit es derzeit in Vorarlberg und im Außerfern sowie vom Kaiserwinkl bis zum Dachstein. Anbei die aktuellen Schneehöhen:
Schneehöhe Sonntag 7 Uhr
Hochfilzen
140 cm
St. Ulrich am Pillersee
125 cm
Schröcken
118 cm
Spital/Pyhrn
116 cm
Seefeld in Tirol
106 cm
Langen am Arlberg
97 cm
Pichl
95 cm
Warth
93 cm
Abtenau
91 cm
Saalbach
82 cm
Update Sonntag 7 Uhr – Straßensperren
Die Anzahlt der Straßensperren im Bergland hat weiter zugenommen. Die Felbertauernstraße ist zwischen Matrei und Mittersill gesperrt wegen Lawinengefahr, zudem wird auch die Tauernautobahn A10 am Sonntag um 8:30 neuerlich eine Stunde lang gesperrt, um bei Flachau im Pongau eine kontrollierte Lawinensprengung durchzuführen. Die vollständige Liste gibt es u.a. hier: https://oe3.orf.at/verkehr/
In St. Johann am Tauern wurden am Samstagabend aufgrund der Lawinengefahr 14 Häuser evakuiert. Manche Ortschaften in der Obersteiermark wie etwa Hohentauern sind zudem von der Außenwelt abgeschnitten.
Update Samstag 17 – Dreikönigsspringen für heute abgesagt
Das heutige Programm der Vierschanzentournee in Bischofshofen wurde wegen Schlechtwetter abgesagt. Der Schwerpunkt verlagert sich jetzt allmählich in den Westen: Vom Dachstein bis zum Bregenzerwald melden die Wetterstationen verbreitet 2 bis 5 cm Neuschnee pro Stunde!
Hier ein Blick ins Rheintal bei Feldkirch aus foto-webcam.eu:
Update 14:45 – Neuschneemengen
Anbei ein Überblick der Neuschneemengen von Freitag 14 Uhr bis Samstag 14 Uhr:
24h-Neuschneesumme
Spital/Pyhrn, 718 m
60 cm
Mooslandl/Hieflau, 530 m
44 cm
Windischgarsten, 600 m
41 cm
Bad Ischl, 507 m
39 cm
Kössen, 588 m
39 cm
Abtenau, 709 m
37 cm
Lofer, 622 m
34 cm
In den nächsten Stunden schneit es von Vorarlberg bis zum Dachsteingebiet kräftig weiter, wobei sich der Niederschlagsschwerpunkt im Laufe der Nacht auf Sonntag in den Westen verlagert.
Update 14:15 – Weiterer Schnee
Die stärksten Schneefallraten gibt es derzeit in Vorarlberg, Nordtirol sowie im Pinz- und Pongau, hier kommen 3 bis 4 cm Neuschnee pro Stunde zusammen. Aktuelle Gesamtschneehöhen:
Der Schneefall greift teilweise über den Alpenhauptkamm und den Hochschwab über, somit gibt es etwa auch im Aflenzer Becken und in Mürzzuschlag Schnee.
Ganz im Süden sorgt der Föhn hingegen für trockene Bedingungen bei Temperaturen von bis zu 10 Grad im Gailtal. In prädestinierten Lagen wie etwa in Millstatt gibt es zudem stürmische Böen um 70 km/h.
Update 13:05 – Schneeverwehungen
Besonders am Alpenostrand sowie in den Hochlagen des Alpenhauptkamms weht derzeit stürmischer Nordwestwind, somit kommt es hier zu erheblichen Schneeverwehungen. In der letzten Stunde gab es an der Gipfelstation der Raxseilbahn Böen bis 97 km/h. Anbei zwei Bilder vom Waxriegelhaus auf der Rax (1360 m). Vielen Dank an Wolfgang Tod für die Meldung!
Update 13:00 – Starker Schneefall
Anbei zwei aktuelle Bilder aus Filzmoos und Abtenau.
Update 12:45 – Bad Aussee
Wie viel Schnee derzeit schon im Ausseerland liegt, sieht man eindrücklich auf diesem Bild:
Update 12:30 – Schneemassen
Anbei eine Übersicht der aktuellen Schneehöhen:
125 cm Hochfilzen (962 m; T)
117 cm Spital/Pyhrn (718 m; OÖ)
98 cm Abtenau (709 m; S)
86 cm Pichl (782 m; ST)
83 cm Mooslandl / Hieflau (530 m; ST)
81 cm Hall / Admont (637 m; ST)
80 cm Schröcken (1244 m; V)
70 cm Lofer (622 m; S)
70 cm Windischgarsten (600 m; OÖ)
70 cm Kössen (588 m; T)
Update 12:00 – 5 cm pro Stunde
In den Nordalpen schneit es jetzt verbreitet anhaltend und kräftig, teilweise kommen hier mehrere Zentimeter pro Stunde zusammen. In Kössen gab es letzte Stunde 5 cm Neuschnee, ähnlich stark schneit es derzeit vom Arlberg über das Karwendel bis zum Tennengau.
Im Osten Österreichs geht der Schneefall langsam aber sicher in Schneeregen oder Regen über, so wurde die A21 mittlerweile wieder für den Verkehr freigegeben.
Update 11:30 – Verkehrsbehinderungen
Nicht nur auf den Straßen gibt es derzeit Behinderungen: Der Schneefall macht auch der Bahn und dem Flugverkehr zu schaffen, so kommt es derzeit am Flughafen Innsbruck zu massiven Einschränkungen. Neben Verspätungen werden einige Flüge umgeleitet oder gestrichen, Passagiere sollten sich also bereits im Vorfeld bei der jeweiligen Airline erkundigen: Innsbruck-Airport
Die Bahnstrecke im Ennstal zwischen Steinach-Irdning und Schladming wurde gesperrt, weiters gibt es auch witterungsbedingte Einschränkungen im Innviertel und im Flachgau: ÖBB Streckeninfos.
Update 11:10 – Warnkarte
Die Warnungen in Vorarlberg wurden mittlerweile hochgestuft, da die neuesten Modellläufe mehr Niederschlag berechnen. Anbei die aktuelle Warnkarte:
Update 11:00 – Schnee im Karwendel
Von Vorarlberg bis zum Wienerwald schneit es verbreitet, die stärksten Niederschlagsraten gibt es aktuell vom Großraum Innsbruck bis zur Pyhrn-Priel-Region. Anbei ein aktuelles Webcambild vom Karwendel:
Und ein Bild aus Lauffen (Bezirk Gmunden):
Update 10:40 – A21 gesperrt
Durch die winterlichen Verhältnisse gibt es derzeit vermehrt Verkehrsbehinderungen und Staus. Die Wiener Außenring Autobahn wurde mittlerweile zwischen dem Autobahnknoten Steinhäusl und Vösendorf vollständig gesperrt.
Tiefwinterliche Bedingungen gibt es u.a. auch auf der A9:
Update 10:20 – Schnee im Westen
Derzeit greift der Schneefall vermehrt auch auf das Tiroler Oberland und Vorarlberg über. Die Modelle haben die Mengen für diese Regionen erhöht, nach neuestem Stand ist somit auch im Ländle vielerorts mit Mengen um 50, in Bregenzerwald auch 80 cm Neuschnee zu rechnen! Nur im Bodenseeraum bleiben die Mengen deutlich geringer.
Besonders im Dachsteingebiet fällt seit Ende Dezember immer wieder Schnee. Am Loser liegt die Schneehöhe bereits bei 350 cm, das sind 1,5 Meter mehr als noch vor einer Woche. In den kommenden Stunden schneit es hier ergiebig weiter.
Update 9:30 – Windspitzen
Der Schneefall ist heute zwar das Hauptthema, allerdings weht auch der Wind zunehmend stark bis stürmisch aus Nordwest. In Wien gibt es derzeit Bedingungen ähnlich zu einem Schneesturm bei Böen zwischen 70 und 80 km/h aus West. Im Gebirge gibt es schwere Sturmböen bis orkanartige Böen.
Windspitzen der letzten Stunde auf den Bergen:
115 km/h Sonnblick
108 km/h Kolomansberg
101 km/h Feuerkogel
Windspitzen der letzten Stunde in den Niederungen:
79 km/h Wien – Hohe Warte
76 km/h Wien – Innere Stadt
76 km/h Wien – Unterlaa
72 km/h Melk
72 km/h Klausen-Leopoldsdorf
68 km/h Langenlebarn
68 km/h St. Pölten
Update 9:00 – Schneekettenpflicht
Auf vielen Bergstraßen herrscht bereits Schneekettenpflicht, im Tagesverlauf wird dies auf immer mehr Straßen der Fall sein. Weiters sind auch manche Bergstraßen gesperrt aufgrund der Lawinengefahr:
B115 zwischen Präbichl und Hieflau
B138 zwischen Liezen und Spital am Pyhrn bzw. Pyhrnpass
B146 zwischen Admont und Hieflau
B159 zwischen Pass Lueg und Tenneck
B164 zwischen Dienten und Mühlbach am Hochkönig bzw. Filzensattel
Wie man am Radar gut sehen kann, fällt an der Alpennordseite bereits verbreitet Schnee. Auch in Vorarlberg und im Tiroler Oberland beginnt es nun vermehrt zu schneien. Im östlichen Flachland handelt es sich streckenweise bereits um Schneeregen, trocken ist es unter Föhneinfluss im äußersten Süden. Der Schneefall wird im Tagesverlauf aber zeitweise auch auf den Norden Osttirols und Kärntens übergreifen.
Am heutigen Tag ist nicht nur vermehrt mit Straßensperren zu rechnen, auch Schutzhäuser und manche Skilifte müssen aufgrund der großen Schneemengen und großen Lawinengefahr den Betrieb einstellen.
Ski Dachsteingletscher Ramsau/ Schladming. Aufgrund der Wetterprognosen, die weitere große Neuschneemengen (aktuell schon 3 Meter Schneehöhe) Vorhersagen ist der Ski-und Langlaufbetrieb am Dachstein vorr.bis 6. Jänner außer Betrieb. https://t.co/srJ66ansTZ. pic.twitter.com/sbTB8NP4oo
Anbei die aktuelle Modellprognose für die kommenden 48 Stunden. Im Osten geht der Schnee bei kräftig bis stürmisch auffrischendem Westwind zunehmend in Schneeregen bzw. Regen über, somit gibt es dort kaum noch Neuschnee. In den Nordalpen schneit es hingegen zunehmend intensiv, hier kommen verbreitet 40 bis 70, lokal auch 100 cm dazu!
Update 7:30 Uhr – 30 cm Neuschnee in OÖ
In der Nacht auf Samstag hat es vom Tiroler Unterland bis zum östlichen Flachland bereits verbreitet geschneit. Anbei die aktuellen Schneehöhen sowie der Neuschnee der letzten 12 Stunden:
Gesamtschnee
12h Neuschnee
Hochfilzen (T)
119 cm
17 cm
Spital/Phyrn (OÖ)
103 cm
34 cm
Abtenau (S)
85 cm
24 cm
Pichl (ST)
84 cm
17 cm
Mooslandl/Hieflau (ST)
76 cm
31 cm
Schröcken (V)
76 cm
0 cm
Hall/Admont (ST)
73 cm
17 cm
Ramsau am Dachstein (ST)
69 cm
0 cm
Schönau an der Enns (OÖ)
66 cm
24 cm
Auch in den Landeshauptstädten liegt an der Alpennordseite Schnee:
14 cm Salzburg
11 cm Wien Hohe warte
9 cm Innsbruck
8 cm Linz
3 cm St. Pölten
Update 7:30 Uhr – Große Lawinengefahr
Derzeit herrscht auf den Bergen vom Tiroler Unterland über Salzburg bis zur nördlichen Obersteiermark bereits große Lawinengefahr (Stufe 4 auf der fünfteiligen Gefahrenskala). Weitere Infos gibt es bei den zuständigen Lawinenwarndiensten, siehe auch hier: http://www.lawinen.at/
Samstag 7:00 Uhr – Übersicht
Am Samstag wird der Schneefall im Bergland zunehmend intensiv, im Osten und später auch im westlichen Donauraum steigt die Schneefallgrenze bei starkem bis stürmischem Westwind allerdings gegen 500 m an. Auch am Sonntag schneit es im Bergland zunächst kräftig, im Tagesverlauf lässt die Intensität aber langsam nach. In Summe schneit es vom Arlberggebiet bis zur nördlichen Obersteiermark ergiebig, hier kommen in den Tälern verbreitet 40 bis 70 cm Neuschnee hinzu, in typischen Nordstaugebieten auch ein Meter frischer Pulverschnee. Besonders ab dem Nachmittag ist mit massiven Verkehrsbehinderungen zu rechnen!
Auf den Bergen weht starker bis stürmischer Nordwind, somit gibt es hier teils erhebliche Schneeverwehungen. Die Lawinengefahr steigt somit weiter an, am Sonntag drohen sogar sehr große Lawinen! In den Bergen ist mit zahlreichen Straßensperren zu rechnen.
Verantwortlich für die großen Neuschneemengen ist eine Warmfront, die Süddeutschland in diesen Stunden erfasst. Sie lenkt sehr feuchte und kalte Luftmassen aus Skandinavien gegen die Alpen, wo sich diese staut und die heftigen Schneefälle auslöst.
Schwerpunkt Alpenrand
Im folgenden Bild seht ihr die Prognose der Neuschneehöhen von heute bis einschließlich Montag. Besonders südlich der Donau kommen 10 bis 20 cm Neuschnee zusammen, im Alpenvorland zwischen Memmingen und Traunstein auch 20 bis 40 cm. Noch mehr fällt am unmittelbaren Alpenrand, hier muss man bis Montag mit 40 bis örtlich 70 cm rechnen. Die schneereichsten Orte dürften die üblichen Schneelöcher wie zum Beispiel Mittenwald, Bayrischzell, Ruhpolding und Reit im Winkl werden!
Große Lawinengefahr
Da der Nord- bis Nordwestwind auf den Bergen kräftig bis stürmisch weht, steigt die Lawinengefahr deutlich an. Grund hierfür sind die massiven Schneeverfrachtungen, womit für die Lawinenauslöse nicht einmal mehr ein Wintersportler notwendig ist. Durch die große Lawinengefahr – örtlich wird wohl in den bayerischen Alpen Warnstufe 5 ausgerufen – sind auch einige Straßensperren zu befürchten, und das ausgerechnet zum Bettenwechsel in den Skigebieten.
Der Kaltluftvorstoß, der auch im Alpenraum für tiefwinterliche Verhältnisse sorgt, ist derzeit für zahlreiche, kräftige und oft gewittrige Schneeschauer entlang der italienischen Adriaküste in Süd- und Mittelitalien verantwortlich. So sind derzeit von Rimini bis nach Apulien viele Strände leicht angezuckert. In den Apenninen kommt oberhalb von 600 bis 800 m bis Samstag zum Teil sogar mehr als 1 Meter Neuschnee zusammen!
Wir haben ein paar beeindruckenden Bilder und Videos für euch zusammengefasst:
Es schneit übrigens schon wieder 😳 im Südosten …und ja, es ist kein Auto unterwegs (nur der verrückte Border läuft wild durch den Schnee) #nevepuglia#Apulienpic.twitter.com/naOQKDVhGh
Die stärksten Schneeschauer greifen teilweise über die Apenninen bis zur Tyrrhenischen Küste. So wurde unter anderem auch der Vesuv in Neapel leicht angezuckert. In der Millionenstadt selbst sowie in Palermo, die Hauptstadt Siziliens, waren ebenfalls ein paar Schneeflocken zu sehen.
Der Lake Effect tritt unter bestimmten meteorologischen Rahmenbedingungen auf, wenn sehr kalte Luft arktischen Ursprungs über vergleichsweise warmen Wasserflächen zieht. Im diesen Fall liegt die Temperatur der Wasseroberfläche auf immer noch sehr warme 15 Grad. Die Luft wird dabei labilisiert und nimmt viel Feuchtigkeit auf. Meist bilden sich Schauerstraßen, die dann in schmalen Streifen parallel zur Strömung auf die windzugewandten Küstenregionen treffen. Manchmal wachsen die Schauer sogar zu Schneegewitter heran. Die räumlichen Unterschiede bei den Neuschneemengen sind aufgrund der teils eng begrenzten Schauerstraßen aber markant.
Am Freitag sind weiterhin zahlreiche und teils gewittrige Schneeschauer im gesamten Süden Italiens einzuplanen, erst am Samstag schwächt sich die Zufuhr kalter Luft aus Nordosten langsam ab.
Europa liegt seit Ende Dezember unter dem Einfluss einer blockierten Wetterlage: Ein umfangreiches Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln hält atlantische Tiefdruckgebiete mit milder Luft von Mitteleuropa fern, somit gelangen derzeit ungehindert feuchtkalte Luftmassen aus Nordeuropa in den Alpenraum. In den Staulagen vom Arlberg bis zum Dachsteingebiet kommt am Wochenende selbst in den Tälern bis zu 1 Meter Neuschnee dazu, auf den Bergen sogar bis zu 2 Meter. Aufgrund des starken bis stürmischen Nordwinds gibt es dort massive Schneeverfrachtungen, somit herrscht gebietsweise bereits jetzt große Lawinengefahr.
Warmfront bringt Starkschneefall
Am Freitag wird der Schneefall an der Alpennordseite wieder stärker und mit Ankunft einer Warmfront greift dieser in den Abendstunden auch auf den Osten über. Auch in Wien muss man am Abend und in der Nacht also vorübergehend mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Am Samstag wird der Schneefall im Bergland zunehmend intensiv, im Osten und später auch im westlichen Donauraum steigt die Schneefallgrenze bei starkem bis stürmischem Westwind allerdings gegen 500 m an. Auch am Sonntag schneit es im Bergland zunächst kräftig, im Tagesverlauf lässt die Intensität aber langsam nach. In Summe schneit es vom Arlberggebiet bis zur nördlichen Obersteiermark ergiebig, hier kommen in den Tälern verbreitet 40 bis 70 cm Neuschnee hinzu, in typischen Nordstaugebieten auch ein Meter frischer Pulverschnee.
Große Lawinengefahr
Auf den Bergen weht stets starker bis stürmischer Nordwind, somit gibt es hier teils erhebliche Schneeverwehungen. Derzeit herrscht auf den Bergen Salzburgs und der nördlichen Obersteiermark bereits große Lawinengefahr (Stufe 4 auf der fünfteiligen Gefahrenskala). Die Kombination aus Neuschneemassen und Wind verschärft die Lawinengefahr zusätzlich, am Wochenende drohen sogar sehr große Lawinen, weshalb in den Bergen mit zahlreichen Straßensperren zu rechnen ist.
Weiterer Schnee in Sicht
Kommende Woche verbleiben wir im Einflussbereich einer nördlichen Höhenströmung, somit ist weiterer Neuschnee in Sicht. Aus heutiger Sicht fallen die Mengen aber nicht mehr ganz so ergiebig aus, somit zeichnet sich eine langsame Entspannung ab.
Am Freitag schneit es von Beginn an zwischen den Allgäuer Alpen und dem Hochkönig leicht, sonst ist es zunächst noch vielerorts trocken. Besonders südlich des Hauptkamms, also vom Ortler bis zum Schöckl, kann sich zeitweise die Sonne zeigen. Im Laufe des Tages beginnt es an der Alpennordseite flächendeckend und teils kräftig zu schneien. Der Wind weht im Hochgebirge verbreitet stürmisch aus nördlichen Richtungen. Die Höchstwerte liegen in 3.000 m Höhe bei eisigen -15 Grad, doch auch in 2.000 m Höhe werden nicht mehr als -12 Grad am Hochschwab und -10 Grad am Arlberg erreicht.
Samstag, 05. Jänner 2019
Am Samstag fällt vom Bregenzerwald bis zum Wienerwald länger anhaltend Schnee. Dabei intensiviert sich der Schneefall im Laufe des Nachmittags sogar noch, sodass dann in den gesamten Nordalpen mit tief winterlichen Verhältnissen gerechnet werden muss. In abgeschwächter Form greift der Schneefall auch auf die nördlichen Regionen von Süd- und Osttirol sowie von Kärnten über. Ganz im Süden bleibt es dagegen meist trocken und die Wolken weisen ein paar Lücken auf. Stürmischer Nordwestwind mit Böen bis zu 100 km/h runden den umgemütlichen Tag im Gebirge ab. Der Frost schwächt sich vorübergehend etwas ab, so steigen die Temperaturen in 3.000 m bis auf -10 Grad, auf 2.000 m Höhe pendeln die Werte um -6 Grad.
Sonntag, 06. Jänner 2019
Der Sonntag beginnt nördlich des Hauptkamms verbreitet mit intensivem Schneefall, der in abgeschwächter Form auch südwärts übergreift. Im Laufe des Tages wird der Schneefall sowohl von Westen als auch von Osten schwächer, somit konzentriert sich der stärkste Schneefall am Nachmittag auf die Regionen vom Karwendel bis zum Dachstein. Etwas Sonnenschein gibt es wieder in den südlichen Teilen Süd- und Osttirols sowie Kärntens. Es bleibt stürmisch, im Hochgebirge sorgen Böen zwischen 80 und 110 km/h für einen Blizzard. Von Osten her kühlt es schon wieder ab, somit steigen die Temperaturen in 3.000 m Höhe auf nur noch -13 Grad am Dachstein und -10 Grad auf der Schesaplana. In 2.000 m frieren die Wintersportler bei -10 Grad am Schneeberg und -5 Grad auf der Idalpe in Ischgl.
Bergwetter-Tipp:
Die Kombination aus Sturm und ergiebigem Schneefall sorgt am Wochenende für eine angespannte Lawinensituation, oberhalb der Waldgrenze gibt es massive Triebschneeansammlungen. So muss man speziell vom Arlberg bis zum Hochschwab mit Lawinenwarnstufe 4 von 5 rechnen, selbst die höchste Warnstufe könnte ausgerufen werden. Bei einer solch großen Lawinengefahr bedarf es gar keiner Zusatzbelastung wie einen Skifahrer mehr, um Schneebretter auszulösen. Auch mittelgroße bis große spontane Lawinen sind möglich. Folglich sollte man unbedingt auf den gesicherten Pisten bleiben!
Werfen wir als erstes einen Blick auf die heutige Lawinensituation, die wir mal schematisch hier für euch dargestellt haben:
Besonders angespannt ist die Lawinensituation schon in den Nordalpen, die zweithöchste Warnstufe gilt derzeit im Arlberggebiet, den Lechtaler Alpen, der Verwallgruppe (alle Tirol) sowie von den Hohen Tauern und dem Hochkönig bis zum Hochschwab. Stufe 3 ist aber verbreitet in den Alpen gültig.
Viel Neuschnee
Wir erwarten, dass die Lawinengefahr am Wochenende praktisch in den ganzen Nordalpen auf Stufe 4 von 5 hochgestuft wird, besonders zwischen dem Karwendel und dem Mariazellerland dürfte sogar die höchste Warnstufe zumindest lokal ausgerufen werden! Bei diesen Warnstufen bedarf es nicht einmal mehr einen Wintersportler zur Lawinenauslöse, d.h. die Lawinen lösen sich spontan ohne Fremdeinwirkung.
Hauptgrund der ansteigenden Gefahr sind die zu erwartenden massiven Neuschneemengen, die ihr hier auf der Karte sehen könnt:
Am meisten Neuschnee kommt bis zum Ende des Ereignisses am Montag in den Nordalpen vom Bregenzerwald bis zum Mariazellerland zusammen, hier sind selbst in den Tälern 30 bis 50 cm zu erwarten. Noch mehr schneit es vom Karwendel bis zum Hochschwab, 50 bis 100 cm können hier zusammenkommen. In exponierten Orten (z.B. Hochfilzen, Maria Alm, Filzmoos, Bad Aussee) ist auch mehr als 1 Meter Neuschnee möglich!
Stürmischer Wind
Bekanntlich ist der Wind „der Baumeister der Lawinen“. Das ganze Wochenende hindurch weht auf den Bergen stürmischer Nord- bis Nordwestwind mit Böen durchaus zwischen 80 und 100 km/h. Dieser sorgt für massive Schneeverfrachtungen in freien Lagen und generell eben auf den Alpengipfeln!
Stets am besten informiert bleibt ihr auf den Websites der Lawinenwarndiensten. Dort findet man täglich aktualisiert den Lawinenlagebericht für das jeweilige Bundesland mit den Einschätzungen der Experten.
Die Tradition im Westen der Niederlande verlangt es, an Silvester mit möglichst großen und imposanten Feuern den jeweiligen Nachbarort zu übertrumpfen. Dass das nicht ganz ungefährlich ist, beweist der Blick nach Scheveningen. In diesem Stadtteil von Den Haag geriet das Feuer (immerhin ist der Brandstapel 48 m hoch) am Strand außer Kontrolle, in den Dünen und an angrenzenden Häusern begann es unplanmäßig ebenfalls zu brennen. Schuld daran war der kräftige Westwind, der mit Böen von knapp 50 km/h die Flammen, den Rauch und vor allem die Funken über die Stadt geweht hat.
Die folgenden Videos zeigen den eindrucksvollen Funkenregen in Scheveningen, dabei wurde auch ein sogenannter Firenado beobachtet:
Die Gewittersaison 2019 startete früh, denn schon gestern am 01. Jänner zogen die ersten Gewitter abends über Österreich hinweg. Schuld daran war eine kräftige Kaltfront, die in den Abendstunden von Bayern und Tschechien her durchzog. Dabei blitzte und donnerte es vor allem im Flachgau, im Alpenvorland Oberösterreichs sowie im östlichen Flachland. In Wien beispielsweise sorgten Böen bis zu 80 km/h, kräftiger Graupel und ein Temperaturrückgang um 3 Grad in nur 20 Minuten für einen ruppigen Abend.
Doch wie kann es nun im tiefsten Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu Gewittern kommen? Die absolute Temperatur ist dabei nicht entscheidend, sondern unter anderem der vertikale Temperaturgradient. Dabei schaut man sich den Unterschied der Temperaturen zwischen dem Boden und in höheren Luftschichten an. Gestern sorgten sehr tiefe Temperaturen in der Höhe für eine labile Schichtung der Atmosphäre. Darüber hinaus nahm der Wind mit der Höhe stark zu (Stichwort: Windscherung), fertig waren die Bedingungen für nächtliche Gewitter im Jänner.
Ungewöhnliche Zeit
Dennoch sind Gewitter im Winterhalbjahr eine Ausnahme und in ihrer Häufigkeit sowie Intensität nicht mit jenen im Sommer zu vergleichen. Dies wird besonders deutlich, wenn man sich in den Landeshauptstädten die Tage mit Gewitter im Winter (Dezember, Jänner, Februar) bzw. im Sommer (Juni, Juli, August) im langjährigen Mittel (von 1971 bis 2000) anschaut.
In der Nacht erreicht die Kaltfront von Tief ZEETJE die Alpen. Sie bringt nicht nur deutlich kältere Luft zu den Alpen, sondern auch reichlich Neuschnee an die Alpennordseite. Von Vorarlberg bis ins Mostviertel kommen verbreitet 15 bis 30 cm Neuschnee zusammen, selbst im Rhein- oder Inntal sind einige Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Die Kaltluft ist labil geschichtet, somit sind am Mittwoch tagsüber auch einzelne Wintergewitter möglich. Zudem weht verbreitet kräftiger bis stürmischer Nordwestwind.
Stabile Wetterkonstellation
Auch in den kommenden Tagen bleibt uns das kalte und windige Winterwetter erhalten und an der Alpennordseite wächst die Schneedecke an. Grund dafür ist die großräumige Wetterkonstellation:
Hoch ANGELA etabliert sich über den Britischen Inseln. An deren Vorderseite wird milde Atlantikluft nach Island geführt und dafür arktische Kaltluft direkt aus Norden gegen die Alpen. Die feucht-kalten Luftmassen stauen sich an den Alpen und führen zu kräftigen Schneefall. Diese Großwetterlage bleibt uns ein paar Tage erhalten.
Am Wochenende große Neuschneemengen
Mit Herannahen einer Warmfront aus Norden setzt Freitagabend entlang der gesamten Alpennordseite Schneefall ein. Am Samstag schneit es dann in den Nordalpen ergiebig. Nördlich der Alpen kommt stürmischer Westwind auf, sodass hier der Schneefall unterhalb von rund 500 m vorübergehend wieder in Regen übergeht. Auch am Sonntag hält der Schneefall im Nordalpenbereich an, dabei schneit es wieder bis in tiefe Lagen. Der Schwerpunkt verlagert sich tagsüber aber immer mehr in den Westen.
In den Tallagen sind verbreitet 50 bis 100 cm Neuschnee zu erwarten, besonders betroffen sind davon:
Tiroler Unterland
Pinzgau, Pongau und vor allem Tennengau
Salzkammergut
Eisenwurzen und Gesäuse
Die Kombination aus Neuschnee und stürmischem Wind verschärft die Lawinengefahr sukzessive, am Wochenende sind in disen neuschneereichen Regionen Straßensperren zu befürchten!
Während des gesamten Schneefallereignisses geht der äußerste Süden weitgehend leer aus, hier ziehen höchstens einzelne Schneeschauer durch.
Tief ZEETJE zieht von Island in Richtung Baltikum, gleichzeitig verlagert sich der Schwerpunkt von Hoch IGNATIUS von Frankreich nordwärts nach Island. Somit stellt sich hinter der Kaltfront über Deutschland eine kräftige Nordströmung ein, die kalte, arktische Luft heranführt.
Orkanböen an der Nordsee
In der Früh erreicht die Kaltfront den Norden, womit besonders an der See stürmischer Nordwind auffrischt. Der Höhepunkt des Sturms wird aber erst gegen Abend erreicht, dann sind von Sylt bis Pellworm vereinzelt sogar Orkanböen möglich.
Mit Durchzug der Front wird es tagsüber auch im Osten stürmisch, hier treten verbreitet Sturmböen auf. Nach Südwesten zu wird der Wind hingegen immer weniger ein Thema.
Winterliche Kälte
Mit der Kaltfront erreicht uns auch arktische Luft, allerdings ziehen nur mehr einzelne Schauer durch, sodass es abseits der Gebirge kaum irgendwo für Schnee reicht. Tiefwinterlich wird es hingegen im Erzgebirge, neben Neuschnee sorgt der stürmische Nordwestwind auch noch für massive Schneeverwehungen.
Mitteleuropa liegt aktuell zwischen einem mächtigen Hoch über dem Ostatlantik und reger Tiefdrucktätigkeit über Nordosteuropa. Mit der resultierenden nördlichen Höhenströmung gelangen dabei schubweise feuchte Luftmassen von der Nordsee in den Alpenraum, welche sich an den Alpen stauen und für teils anhaltenden Regen und Schneefall sorgen.
50 cm Neuschnee
Während die Luft im Flachland zu mild für Schneefall ist, kommen auf den Bergen sowie in inneralpinen Tallagen große Neuschneemengen zusammen. So gab es seit Samstagnacht zwischen den Kitzbüheler Alpen und dem Dachstein bereits Mengen um 50 cm (Update: 31.12., 14 Uhr):
54 cm Hochfilzen
44 cm Ramsau am Dachstein
35 cm Spital am Pyhrn
27 cm Saalbach
23 cm Seefeld in Tirol
21 cm Radstadt
19 cm Bischofshofen
19 cm Krimml
15 cm Windischgarsten
15 cm Hall / Admont
Am Sonntag setzt sich bei auflebendem Nordwestwind vorübergehend etwas mildere Luft in den Tallagen durch, somit steigt die Schneefallgrenze gegen 800 m an. In der Nacht auf Montag lässt der Wind aber wieder nach und mit Ankunft einer weiteren Front sinkt die Schneefallgrenze je nach Niederschlagsintensität wieder gegen 700 bis 400 m ab.
Noch mehr Schnee
Zu Silvester fällt von Vorarlberg bis zur Obersteiermark und dem Mostviertel von Beginn an teils kräftiger Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 und 700 m. Auf den Bergen kommt nochmals teils mehr als ein halber Meter Neuschnee zusammen, im Dachsteingebiet auch 1 Meter. Die Lawinengefahr steigt somit an!
Am Nachmittag lässt der Niederschlag im äußersten Westen langsam nach, von Salzburg ostwärts bleibt es hingegen auch in der Silvesternacht noch nass. Die Schneefallgrenze steigt aber neuerlich gegen 700 bis 900 m an.
Lediglich der Februar und der März waren heuer kälter als im langjährigen Mittel, dafür waren zwei Kaltluftausbrüche aus Russland verantwortlich. Sonst verlief das Jahr durchgehend zu warm, der April war sogar der wärmste seit mindestens 1800. Besonders groß fallen die Abweichungen an der Alpennordseite aus, so war es in Oberösterreich mehr als 2 Grad wärmer als üblich. In Summe reiht sich das Jahr 2018 mit einer Abweichung von +1,8 Grad zum Mittel vor 2014 an die Spitze der wärmsten Jahre der Messgeschichte ein. Bei der Anzahl an Sommertagen gab es neue Rekorde, so wurde in Andau an 127 Tagen die 25-Grad-Marke überschritten und der bisherige Spitzenwert aus dem 2003 in Leibnitz übertroffen.
Trockenheit an der Alpennordseite
Rege Tiefdrucktätigkeit sorgte im Jänner heuer für viel Schnee in den Alpen, so erreichte die Lawinengefahr am 22.1. vorübergehend sogar die höchste Stufe 5. Danach fiel der atlantische Einfluss auf das Wettergeschehen im Alpenraum über weite Strecken des Jahres allerdings außergewöhnlich gering aus: Mitunter gab es über Wochen hinweg keine klassischen Frontdurchgänge aus Nordwest, weil beständige Hochdruckgebiete über Nordeuropa das Westwindband von Mitteleuropa abgelenkt haben. Dies hat von Februar bis November an der Alpennordseite zu einer ausgeprägten Trockenheit geführt, so gab es meist nur 60 bis 80 Prozent des Solls. In Linz war es mit 65% sogar das trockenste Jahr seit Messbeginn. Im Süden fällt der Dezember zwar extrem trocken aus, dafür ist die Jahresbilanz in Summe aber durchschnittlich. Vor allem im Frühsommer gab es hier zahlreiche Gewitter, siehe auch hier: Knapp 1,5 Millionen Blitze.
Mittlerer Jahresniederschlag
Niederschlag im 2018 (bis 30.12.)
Wien
651 L/qm
706 L/qm
Graz
885 L/qm
859 L/qm
Linz
871 L/qm
528 L/qm
Innsbruck
911 L/qm
769 L/qm
Viel Sonnenschein
2018 war eines der sonnigsten Jahre der letzten 100 Jahre, damit setzt sich der Trend der zunehmenden Sonnenscheindauer fort. Bis auf Salzburg mit 1884 Stunden Sonnenschein wurde heuer in jeder Landeshauptstadt die 2000-Sonnenstunde-Marke übertroffen. Im langjährigen Mittel ist dies nur im Seewinkel üblich, wo es dieses Jahr in Mörbisch sogar bis zu 2350 Sonnenstunden gab.
Mittlere Sonnenscheindauer (h)
Sonnenstunden im 2018 (bis 30.12)
Wien
1930
2112
Graz
1989
2015
Linz
1682
2026
Innsbruck
1949
2194
Extremwerte 2018
(Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
38,0 Grad Haag (NÖ, 09.08.)
37,3 Grad Loosdorf und Enns (beide NÖ, 09.08.)
37,0 Grad Wieselburg (NÖ, 09.08.)
36,8 Grad Amstetten (NÖ, 09.08.)
36,7 Grad Waidhofen an der Ybbs (NÖ, 09.08.)
Tiefste Temperaturen
-25,4 Grad, Flattnitz (K, 26.2.)
-25,2 Grad, St.Michael im Lungau (S, 26.2.)
-24,8 Grad, St. Leonhard im Pitztal (T, 28.2.)
-24,6 Grad, Galtür (T, 28.2.)
-24,3 Grad, Seefeld (T, 28.2.) und Zeltweg (ST, 26.2.)
Nasseste bewohnte Orte
1800 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
1749 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
1713 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
1586 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)
1565 Liter pro Quadratmeter Schoppernau (V)
1512 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
Trockenste Orte
390 Liter pro Quadratmeter Retz (NÖ)
406 Liter pro Quadratmeter Schöngrabern (NÖ)
433 Liter pro Quadratmeter Hohenau an der March (NÖ)
458 Liter pro Quadratmeter Laa an der Thaya (NÖ)
462 Liter pro Quadratmeter Horn (NÖ)
Sonnigste Orte
2350 Sonnenstunden, Mörbisch (B)
2307 Sonnenstunden, Hollenthon / Bucklige Welt (NÖ)
2278 Sonnenstunden, Zwerndorf (NÖ)
2273 Sonnenstunden, Andau (B)
2262 Sonnenstunden, Neusiedl am See (B)
2255 Sonnenstunden, Feldkirch (V)
Stärkste Windspitzen Niederungen
130 km/h Ferlach (K, 28.10.)
126 km/h Sulzberg (V, 03.01.)
122 km/h Reichneau/Rax (NÖ, 24.09.) und Schröcken (V, 30.10.)
115 km/h Tannheim, Holzgau (beide T, 03.01.), Brand (V, 30.10.), Lunz am See (NÖ, 24.10.)
In Australien steht der Hochsommer zwar noch bevor, schon jetzt haben die Leute aber mit einer ausgeprägten Hitzewelle zu kämpfen, zudem ist auch die Gefahr von Buschfeuern bereits deutlich erhöht.
Knapp 50 Grad in WA
Vor allem in Teilen des Bundesstaats Westaustralien, im Landesinneren sowie an der Südküste vom Bundesstaat Südaustralien gab es in den vergangenen Tagen extreme Hitze, so wurden recht verbreitet Temperaturen von über 45 Grad gemessen. Die 50-Grad-Marke wurde im Nordwesten von Westaustralien am Donnerstag nur knapp verfehlt:
Marble Bar
49,3 Grad
Onslow Airport
49,2 Grad
Roebourn
49,0 Grad
Der Höchstwert von Marble Bar stellt einen neuen Stationsrekord in der über 100-jährigen Messgeschichte dar. Auch in den Großstädten gab es allerdings sehr hohe Temperaturen:
43,8 Grad Adelaide
39,9 Grad Melbourne Airport
37,5 Grad Melbourne Olympic Park
36,9 Grad Canberra
34,0 Grad Sydney Airport
Marble Bar hit a max temperature of 49.3°C today; its hottest day since temperature records began there in 1901. The airmass over inland WA is one of the hottest we’ve ever seen, and is causing a severe to extreme #heatwave over large parts of the country. pic.twitter.com/1Da3Hse19v
— Bureau of Meteorology, Western Australia (@BOM_WA) 27. Dezember 2018
Weiterhin heiß
In den nächsten Tagen steigen die Temperaturen zwar nicht mehr auf ganz so extreme Werte, besonders im Westen und im Landesinneren ist aber weiterhin mit Höchstwerten über der 40-Grad-Marke zu rechnen.
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der von UBIMET verschickten Warnmeldungen für Starkregen, Sturm, Starkschneefall, Glatteisregen und Gewitter etwa um ein Drittel abgenommen. Die meisten Warnungen gab es in den Gewittermonaten von Mai bis September, der ruhigste Monat war dagegen der November. Viele Warnungen vor Sturm und Schneefall wurden im Jänner ausgegeben, so erreichte die Lawinengefahr im Westen am 22.1. sogar die höchsten Stufe 5. Von den knapp 13 Millionen Warnmeldungen entfielen mehr als die Hälfte auf Gewitter:
64 % Gewitter
13 % Sturm
11 % Schneefall
6 % Starkregen
6 % Gefrierender Regen
Gewitter sind die häufigste Unwetterart in Österreich: In Summe entluden sich heuer fast 1,5 Millionen Blitze. Neben der Blitzschlaggefahr gibt es dabei je nach Wetterlage sehr unterschiedliche Risiken: Bei ortsfesten Gewittern besteht hauptsächlich die Gefahr von Sturzfluten und Vermurungen, bei ziehenden Gewittern kommt es hingegen häufiger zu Sturm und Hagel.
Sturm BURGLIND
Am 3. Jänner zog der Tiefkern von Sturm BURGLIND von Schottland über die Nordsee zur Ostsee. Besonders betroffen vom Sturm waren der Südwesten Deutschlands, Teile Frankreichs, die Schweiz und der Westen Österreichs. Auf den Bergen gab es verbreitet Orkanböen, so wurden am Feldberg im Schwarzwald bis zu 217 km/h gemessen, in den Tallagen gab es wie etwa in Tannheim bis zu 115 km/h. Die größten Waldschäden wurden mit rund 1,3 Millionen Kubikmeter Fallholz in der Schweiz verzeichnet, aber auch im Westen Österreichs fielen unzählige Bäume dem Sturm zum Opfer.
VAIA brachte Sturm und Hochwasser
Die außerordentlichste Wetterlage des Jahres gab es vom 28. bis zum 30. Oktober, als Sturmtief VAIA von Norditalien unter Verstärkung über die Alpen zog. Die stärkste gemessene Windböe im Flachland wurde mit 130 km/h in Ferlach registriert, aber auch in den Nordalpen tobte ein schwerer Föhnsturm, der für zahlreiche Schäden wie etwa an der Festung Hohensalzburg sorgte. Im Gebirge gab es sogar Spitzenwerte um 200 km/h. In Osttirol und Oberkärnten regnete es zudem ergiebig: Am Plöckenpass prasselten in nur drei Tagen knapp über 600 Liter pro Quadratmeter vom Himmel, das entspricht knapp dem mittleren Jahresniederschlags Wiens. Die Wassermassen sorgten für Überschwemmungen und Vermurungen, zudem verzeichneten die Flüsse in Oberkärnten ein schweres Hochwasser: In Flattach erreichte die Möll fast die 100-jährige Hochwassermarke und in Waidegg gab es einen Dammbruch der Gail.
Dieses Bild an der Gailbrücke in Waidegg nach dem Dammbruch zeigt die katastrophale Situation, die der Regen in Kärnten hinterlassen hat. Ein neuerlicher Starkregen hat gestern die Aufräumarbeiten des #Bundesheeres im Gail- und Lesachtal behindert. pic.twitter.com/zK9PpIH0up
Durch den außergewöhnlich langen Sommer ging die Gewittersaison heuer bereits im April los. Besonders der Juni war durch zahlreiche Unwetterlagen geprägt: Ortsfeste Gewitter sorgten vor allem im östlichen Berg- und Hügelland nahezu täglich für kleinräumige Überschwemmungen und Vermurungen. Besonders unwetterträchtig war der 12. Juni, als der Bezirk Neunkirchen zum Katastrophengebiet erklärt wurde. Eine Gewitterlinie sorgte an diesem Tag zudem auch für orkanartige Böen von bis zu 112 km/h in Graz, wo ein umgestürzter Baum ein Todesopfer forderte.
Der Unwetter Hotspot lag heute im Bezirk Neunkirchen in NÖ, mittlerweile zum Katastrophengebiet erklärt. Eines der ersten Gewitter heute, und zugleich eines der kräftigsten. Video von Nina Koderhold via @AwoeTeampic.twitter.com/IhQ3YOwgkT
Der Samstag beginnt in weiten Teilen des Landes trüb durch Nebel oder Wolken, zudem sorgen die Reste von Tief XYNTHIA in der Mitte und im Osten mitunter auch für ein wenig Regen oder Sprühregen. Örtlich kann es dabei vom Saarland bis zum Siegerland und Südhessen bei frostigen Temperaturen auch glatt werden! Etwas Sonne gibt es in höheren Lagen von Schwarzwald und Alb sowie am Alpenrand.
Wind und Gewitter
Im Tagesverlauf zieht Tief YVETTE über Schottland hinweg und bei fallendem Luftdruck kommt im Nordwesten allmählich frischer Südwestwind auf. Am Nachmittag ziehen dann von der Nordsee Schauer und Gewitter auf, dabei lebt der Wind stark bis stürmisch aus West auf. In exponierten Lagen sowie in Gewitternähe sind auch Sturmböen zu erwarten. In der Nacht verstärkt sich der Wind dann auch in der Mitte und im Südosten zunehmend, stellenweise gibt es kräftige Böen um 60 km/h.
Regen und Schnee
Am Samstagabend verlagert sich der Schwerpunkt der Schauertätigkeit in den Osten und in die Mitte des Landes, dabei fällt im Bereich des Erzgebirges, in Teilen Oberfrankens sowie entlang des Böhmerwaldes oberhalb etwa 500 m anfangs kräftiger Schnee. Die Schneefallgrenze steigt hier im Laufe der Nacht zum Sonntag von den Niederungen gegen 700 bis 900 m an. Überwiegend trocken bleibt es dagegen im Südwesten Deutschlands.
Während in Europa die Wintersonnenwende die längste Nacht des Jahres bringt, gibt es in Australien den längsten Tag. Der Hochsommer steht zwar noch bevor, bereits jetzt hat Australien aber mit großer Hitze und zunehmender Buschfeuergefahr zu kämpfen.
Besonders heiß war es in den letzten Tagen im nördlichen Bereich der Westküste Australiens sowie recht verbreitet im Landesinneren. Die 50-Grad-Marke wurde im Bundesstaat Westaustralien am Donnerstag nur knapp verfehlt.
49,3 Grad Marble Bar, WA
49,2 Grad Onslow Airport, WA
49,0 Grad Roebourne , WA
47,8 Grad Mardie, WA
47,5 Grad Telfer, WA
Der Temperaturwert von Marble Bar stellt einen neuen Stationsrekord in der über 100-jährigen Messgeschichte dar. In Tennant Creek (Northern Territory) wurden am Freitag zudem schon zum 25. Mal in diesem Monat die 40-Grad-Marke übertroffen. Der bisherige Rekord wurde im 1972 mit 16 Tagen aufgestellt. Auch in den Großstädten gab es allerdings sehr hohe Temperaturen:
43,8 Grad Adelaide
39,9 Grad Melbourne Airport
37,5 Grad Melbourne Olympic Park
36,6 Grad Canberra
32,5 Grad Sydney Airport
Marble Bar hit a max temperature of 49.3°C today; its hottest day since temperature records began there in 1901. The airmass over inland WA is one of the hottest we’ve ever seen, and is causing a severe to extreme #heatwave over large parts of the country. pic.twitter.com/1Da3Hse19v
— Bureau of Meteorology, Western Australia (@BOM_WA) 27. Dezember 2018
Anhaltende Hitze
In den kommenden Tagen wird es zwar nicht mehr ganz so heiß, besonders im Westen und im Landesinneren sind aber weiterhin Tageshöchstwerte um oder oberhalb der 40-Grad-Marke zu erwarten.
Das Jahr 2018 brachte bereits ab April zahlreiche Gewitterlagen, das Rekordjahr bleibt aber 2017 mit etwa 2 Mio. Blitzentladungen. Das blitzreichste Bundesland war einmal mehr die Steiermark und die Blitzhauptstadt bleibt mit einer Blitzdichte pro Quadratkilometer von 49,2 Graz. Aber auch in Wien und im Burgenland gab es heuer eine hohe Blitzaktivität.
Früher Saisonbeginn
Insgesamt registrierte das Blitzmessnetz von UBIMET seit Jahresbeginn in ganz Österreich exakt 1.409.755 Blitze. Allein in den drei Sommermonaten wurden 930.073 Blitze detektiert, was gegenüber den rund 1,8 Millionen Entladungen des Blitzrekordsommers 2017 allerdings eine Halbierung darstellt. Dieser Wert entspricht relativ genau dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die Gewittersaison war heuer allerdings außerordentlich lang, so gab es bereits im April und Mai ausgeprägte Gewitterlagen, während die Blitzaktivität im Juli und August meist unterdurchschnittlich ausfiel.
Mit exakt 474.557 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an. Das entspricht rund einem Drittel aller in Österreich registrierten Blitze. Graz avancierte zudem erneut zur Blitzhauptstadt unter den Landeshauptstädten: In diesem Sommer gab es mit 6.303 Entladungen zwar weniger Blitze als in Wien, die Blitzdichte stellt mit 49,2 Blitzen pro Quadratkilometer aber den Spitzenwert unter allen Landeshauptstädten dar.
Steiermark
474.557
28,9 Blitze/km²
Burgenland
112.826
28,5 Blitze/km²
Wien
9.744
23,5 Blitze/km²
Niederösterreich
297.281
15,5 Blitze/km²
Oberösterreich
178.298
14,9 Blitze/km²
Kärnten
127.934
13,4 Blitze/km²
Vorarlberg
31.671
12,1 Blitze/km²
Salzburg
82.516
11,5 Blitze/km²
Tirol
94.928
7,5 Blitze/km²
Österreich
1.409.755
16,8 Blitze/km²
Weiz blitzreichster Bezirk
Wenig überraschend liegt auch der blitzreichste Bezirk mit Weiz in der Steiermark, ebenso wie die blitzträchtigste Gemeinde mit dem Wallfahrtsort Mariazell. Der stärkste Blitz im Bundesgebiet wurde mit 363 Kiloampere in Übelbach (Graz-Umgebung) am 23. April gemessen. In Sekundenbruchteilen entlud sich dabei 25.000 Mal mehr Energie, als über eine haushaltsübliche Steckdose verfügbar ist.
Stärkster Blitz pro Bundesland
363,4 kA in Übelbach (Steiermark) am 23.4.
342,4 kA in Piberbach (Oberösterreich) am 24.5.
325,9 kA in Mittelberg (Vorarlberg) am 20.7.
323,5 kA in Waidhofen an der Ybbs (Niederösterreich) am 23.5.
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss von Hoch HUGO und mit einer schwachen nördlichen Höhenströmung gelangen trockene Luftmassen in den Alpenraum. Die abwärts gerichtete Luftbewegung in der freien Atmosphäre (Subsidenz) sorgt dabei für eine weitere Abnahme der Luftfeuchtigkeit, weshalb im Gebirge eine nahezu ungetrübte Fernsicht herrscht.
Nebel und Sonne
In den Niederungen unterhalb von etwa 800 m hält sich gebietsweise ein sogenannter Kaltluftsee, welcher durch Dunst oder Nebel sichtbar wird. Am aktuellen Satellitenbild sieht man etwa im Schweizer Mittelland und in der Po-Ebene vielerorts Nebel. Weitere Details zu Inversionswetterlagen gibt es hier.
Verbreitet hat es an der Alpennordseite oberhalb von rund 2000 m in den letzten Tagen kräftig geschneit, lokal gab es bis zu einem Meter Neuschnee. Dazu wehte ein kräftiger Wind. Dies hatte mächtige Triebschneeansammlungen zur Folge, welche sich nur langsam mit der Altschneedecke verbinden. Durch die fehlende Verbindung zwischen beiden Schichten können sich Schneebretter aktuell schon bei geringer Zusatzbelastung lösen, etwa durch Wintersportler. Entsprechend warnen die Lawinenwarnstellen der Bundesländer derzeitig mehrheitlich mit der Stufe 3 von 5 (erheblich) für Gebiete oberhalb der Waldgrenze, in der Obersteiermark gar mit Stufe 4 (groß).
Unterhalb der Waldgrenze geht die Gefahr eher von Gleitschneelawinen aus und ist mit Stufe 2 (mäßig) auch nicht ganz so hoch. Generell wird erwartet, dass sich die Schneedecke in den nächsten Tagen festigt und die Lawinengefahr bereits ab dem Stefanitag etwas nachlässt. Von Wintersport abseits gesicherter Pisten wird abgeraten.
LLB 25.12.18: Heikle Triebschneesituation von 2000 m aufwärts. Ergiebiger Neuschnee und Nordweststurm haben umfangreich verfrachtet. Der Triebschnee ist schon durch einzelne Wintersportler auslösbar! Bitte Zurückhaltung im freien Gelände. Details: https://t.co/HaViHSXIWd
Eine kräftige Warmfront hat Österreich in den vergangenen 24 Stunden jede Menge Regen gebracht, wie man gut auf der folgenden Karte erkennen kann. Vor allem von Vorarlberg bis ins Mostviertel sind große Regenmengen zusammengekommen, 40 bis 60 l/m² waren es hier verbreitet.
Kräftiger Regen an der Alpennordseite.Punktuell hat es natürlich noch mehr geschüttet (Schnee fiel vergangene Nacht nur oberhalb von 1800 m), hier die Top 5 der nassesten Orte des Landes seit gestern Mittag:
Warth (VBG) 104 l/m²
Schröcken (VBG) 88 l/m²
Sulzberg (VBG) 86 l/m²
Tannheim (TIR) 78 l/m²
Dalaas (VBG) 77 l/m²
Eisschrank Kärnten
Während es nördlich des Hauptkamms bis weit hinauf geregnet hat und sogar Gewitter durchzogen, hielt sich v.a. in Kärnten noch frostige Luft. Hier kam auch etwas Niederschlag an, dieser fiel aber als gefährlicher gefrierender Regen. Betroffen waren in den Morgenstunden nahezu ganz Unter- und Mittelkärnten. So hatte es in der Früh zum Beispiel in Ferlach -4 Grad, auf vergleichbarer Höhe in Nordtirol dagegen +8 Grad!
Sturm bis Tempo 150
Mit dem Tief, das nördlich an uns vorbeigezogen ist, kam auch stürmischer West- bis Nordwestwind auf. Stolze 155 km/h wurden auf dem Feuerkogel gemessen, im Flachland hatte Salzburg mit 94 km/h die Nase vorne. Hier eine Übersicht der Spitzenböen seit gestern:
Gegen Ende des Niederschlags hat es abgekühlt, sodass pünktlich zur Bescherung heute Abend da und dort noch eine weiße Überraschung zusammenkam. Für richtig winterliche Verhältnisse muss man aber hoch hinaus, so z.B. nach Lech am Arlberg:
Die ernüchternde Nachricht gleich vorneweg: Für vermutlich 99 % der Bundesbürger wird Weihnachten in diesem Jahr kein kitschiges, weil verschneites Fest. Zumindest was die meteorologischen Rahmenbedingungen betrifft…
Werfen wir dazu am besten direkt einen Blick auf die analysierten Schneehöhen von heute Mittag:
Wir sehen: Richtig weiß hat man es nur ganz vereinzelt. So liegen auf dem Brocken im Harz knapp 70 cm Schnee, in Lagen oberhalb von 600 m sind es hier immerhin noch 1 bis 2 cm. Ähnlich mau sieht die Schneelage im Sauerland (Kahler Asten 2 cm) und im Schwarzwald aus (Feldberg immerhin 25 cm).
Östliche Mittelgebirge winterlicher
Etwas winterlicher präsentieren sich Thüringer Wald, Erzgebirge sowie der Bayerische Wald. Hier ausgewählte Schneehöhen von heute aus diesen Mittelgebirgen:
Zinnwald 19 cm
Carlsfeld 19 cm
Marienberg 6 cm
Neuhaus am Rennweg 4 cm
Mauth-Finsterau 9 cm
Viel Regen an den Alpen
Eine kräftige Warmfront hat indes im Süden des Landes für große Regenmengen gesorgt, vergangene Nacht hat es zwischenzeitlich sogar bis 1800 m hinauf geregnet. Kein Wunder also, dass der Schnee hier in den Tälern förmlich weggeschwommen ist. Am Vormittag ist dann zwar wieder kältere Luft eingeflossen, für mehr als 2 cm Neuschnee beispielsweise in Oberstdorf hat es aber nicht gereicht.
Eher trist daher auch der Blick auf den Tegernsee:
Und die Feiertage?
An den Weihnachtsfeiertagen bestimmt ein kräftiges Hoch unser Wetter, Schneenachschub ist daher kein Thema. Mit Temperaturen von 1 bis 8 Grad präsentiert sich das Weihnachtswetter zudem deutlich zu mild. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, der Winter geht ja noch ein Weilchen…
Der Traum von weiße Weihnachten zerplatzte heuer rasch wie eine Seifenblase. In ganz Mitteleuropa findet man abseits des höheren Berglands keinen Krümel Schnee. Doch welche Europäer dürfen sich heuer über weiße Weihnachten freuen?
Schnee am Balkan
Nach einem regelrechte Schneesturm in der vergangenen Woche gibt es am Balkan trotz Tauwetters verbreitet noch Schnee. Vor allem in Serbien und Rumänien sind weiße Weihnachten zu genießen.
Weiße Weihnachten in Ost- und Nordeuropa
Eine dünne Schneedecke liegt dann generell über den Weiten Ost- und Nordeuropas und am meisten Schnee ist wenig überraschend in Moskau zu finden:
Moskau 24 cm
Kiew 22 cm
Minsk 16 cm
Oslo 14 cm
Kaunas 10 cm
Auch nach Weihnachten kommt in Mitteleuropa kein Neuschnee hinzu, frühestens zum Jahreswechsel könnte der Winter wieder zurückkehren.
Gerade die Prognose für den Heiligen Abend war in den vergangenen Tagen größeren Schwankungen unterlegen, doch nun steht der genaue Ablauf fest. Und ganz so unwinterlich wie befürchtet wird es gar nicht, zumindest in den Nordalpen.
Kaltfront am Vormittag
In den kommenden Stunden erreicht uns die Warmfront von Tief TETE, das derzeit noch über England liegt. Dabei staut sich die feuchte Atlantikluft an den Alpen und es kommt zu Starkregen. Montagfrüh befindet sich das Tief dann schon östlich von Österreich und die kräftige Kaltfront erreicht die Alpen. Im Zuge der Kaltfront sind auch Blitz und Donner möglich und vorübergehend frischt kräftiger bis stürmischer Nordwestwind auf. Die Schneefallgrenze sinkt rasch bis in die Täler, allerdings klingt der Niederschlag dann auch bald ab.
Im Süden bringt die Kaltfront nur wenig Regen, allerdings frischt anschließend kräftiger bis stürmischer Nordföhn auf. Damit werden hier die Kaltluftseen ausgeräumt und es wird mitunter sogar milder als zuvor.
Schneeschauer im Nordstau
Nach der Kaltfront stauen sich in den Nordalpen noch ein paar Schneeschauer, von Ost nach West kann sich oberhalb von 400 bis 800 m eine dünne Schneedecke ausbilden. In kräftigeren Schauerstraßen sind in höheren Lagen bis zum Weihnachtsabend bis zu 10 cm Neuschnee möglich.
Auf dem Weg zur Christmette sind dann selbst in Linz, St. Pölten oder Wien ein paar Schneeflocken möglich. In der Stadt Salzburg kann sich mitunter sogar ein hauchdünne Schneedecke ausbilden.
Bereits am Samstag regnete es an der Alpennordseite verbreitet. Mit dem kräftigen bis stürmischen Westwind lag der Regenschwerpunkt tagsüber im Mühlviertel. Hier fielen teils über 30 l/m² Regen.
Im Leeschatten der Alpen blieb es im Süden dagegen trocken und sonnig. In der Nacht zum Sonntag verlagert sich der Regenschwerpunkt an die Nordseite der Alpen, vom Tennengau bis zum Mariazellerland sind verbreitet 30 bis 40 l/m² zu erwarten. Die Schneefallgrenze sinkt dabei wieder gegen 1000 m.
Tief TETE bringt viel Regen
Nach einer kurzen Regenpause am Sonntag tagsüber setzt am Sonntagnachmittag von Westen her wieder kräftiger Regen ein. Grund dafür ist die Warmfront des Tiefs TETE über dem Ärmelkanal. In der Nacht bleibt die Warmfront aufgrund einer Verwellung stationär an der Alpennordseite hängen, bevor sie am Montag kaltaktiv wird und der Starkregen von Osten her abklingt.
Dabei regnet es von Vorarlberg bis ins Salzkammergut über Stunden hinweg intensiv, sodass hier innerhalb von 24 Stunden verbreitet 50 bis 80 l/m² fallen, in Staulagen sind bis zu 100 l/m² möglich. Lokale Überflutungen können bei so großen Mengen nicht ausgeschlossen werden!
Viel Schnee im Hochgebirge
Schnee ist aufgrund der milden Atlantikluft nur oberhalb von 1500 bis 1900 m ein Thema. Im Hochgebirge kommt gut 1 Meter Neuschnee hinzu. Erst im Laufe des Montags kühlt es merklich ab und die Schneefallgrenze sinkt bis in höhere Tallagen. Allerdings klingt dann auch rasch der Niederschlag ab, nur mancherorts kann sich oberhalb von 600 bis 900 m noch eine dünne Schneedecke ausbilden.
Mit der Warmfront von Tief STINA begann am Freitag eine milde und nasse Wetterphase. So fiel am Freitag im ganzen Land Regen, große Regenmengen von bis zu 50 l/m² gab es in den Staulagen von Harz, Schwarzwald und dem Thüringer Wald.
Auch am Samstag setzt sich das unbeständige und milde Westwetter fort. Vor allem im Streifen vom Saarland bis zum Bayerischen Wald sowie vom Münsterland bis zum Harz regnet es auch wieder ergiebig.
Dauerregen im Süden, lokale Überschwemmungen
Am Sonntagnachmittag erreicht die Warmfront eines weiteren Tiefs namens TETE den Westen und Süden des Landes. Dabei setzt wieder verbreitet Regen ein, der sich im Süden Sonntagnacht weiter verstärkt. Dafür verantwortlich ist eine weitere Welle, die kältere Luft aus Norden von der milden und feuchten Atlantikluft im Südwesten trennt.
In den Staulagen von Schwarzwald und Alpenrand fallen innerhalb von 24 Stunden bis zu 100 l/m² Regen, stellenweise können die Böden solche Regenmengen nicht mehr aufnehmen und das kann Probleme mit sich bringen:
Bäche können über die Ufer treten
Wiesen überflutet werden
Aquaplaning auf den Straßen
Auch abseits der Staulagen regnet es kräftig, verbreitet sind 30 bis 50 l/m² zu erwarten.
Schnee am Weihnachtsabend?
Der Großteil des Niederschlags fällt unterhalb von rund 1800 m als Regen, zum Ende des Ereignisses fließt aber deutlich kältere Luft ein und die Schneefallgrenze sinkt auf 500 bis 900 m. Dann kann sich stellenweise noch eine dünne Schneedecke ausbilden, meist bleibt es aber grün.
Das Randtief STINA zieht in diesen Stunden über den Norden Deutschlands hinweg und sorgt dabei am Alpenrand vom Bodensee bis zum Innviertel für teils kräftig auffrischenden Südwestwind. Vom Zentralraum ostwärts halten sich vorerst noch kalte Luftmassen, im Laufe der Nacht auf Samstag setzt sich aber auch hier allmählich der Westwind durch, somit steigen die Temperaturen kontinuierlich an.
Stürmischer Samstag
Am Samstag geht es von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich unbeständig weiter, hier ziehen tagsüber wiederholt Regenschauer durch. Die Schneefallgrenze sinkt dabei von 2000 gegen 1500 m. Der Wind frischt vom Bodensee über Oberösterreich bis zum Nordburgenland verbreitet kräftig mit stürmischen Böen aus West auf: An der Alpennordseite gibt es Windspitzen zwischen 60 und 80 km/h, am Alpenostrand örtlich auch 90 km/h. Auf exponierten Berggipfeln gibt es Orkanböen.
Zweistellige Höchstwerte
An der Alpennordseite wird am Samstag vielerorts die 10-Grad-Marke geknackt, im südlichen Wiener Becken gibt es sogar Höchstwerte bis zu 15 Grad! Im Süden und Südosten des Landes scheint zwar zeitweise die Sonne, bei windschwachen Bedingungen bleiben die Temperaturen allerdings gedämpft, so gibt es im Klagenfurter Becken nur Höchstwerte knapp oberhalb des Gefrierpunkts.
Der meteorologische Winter hat bereits am 1. Dezember begonnen, mit der Wintersonnenwende beginnt auch der astronomischer Winter. Der heutige Tag stellt den kürzesten Tag des Jahres dar:
Wien: 8 Stunden und 19 Minuten
Berlin: 7 Stunden und 37 Minuten
Bern: 8 Stunden und 29 Minuten
Ab Morgen werden die Tage langsam wieder länger: Vorerst nur um wenige Sekunden, nach Weihnachten dann um etwa 1 Minute pro Tag und ab dem 10. Jänner um etwa 2 Minuten täglich. In exakt einem Monat sind die Tage dann schon etwa 40 Minuten länger.
Wind und Regen
Unter dem Einfluss einer milden Höhenströmung aus West präsentiert sich das Wetter von seiner milden Seite. Selbst in den Mittelgebirgen sowie in den Alpen stellt sich durchwegs Tauwetter ein. Die Frostgrenze steigt hier vorübergehend auf über 2.000 m an, zudem wird im Flachland stürmischer Wind zum Thema: Am Freitag sind vor allem die Schweiz und Deutschland betroffen, am Samstag dann Österreich und Bayern.
Sehr starker Höhenwind in Zusammenhang mit einer labilen Schichtung der Luft hat am Donnerstag im Südosten Australien zu schweren Gewittern geführt. Stellenweise wurden Hagelkörner mit Durchmessern zwischen 5 und 8 cm gemeldete, zudem gab es örtlich Orkanböen und kräftigen Regen.
Die Schäden sind enorm, so kommen Erinnerungen vom extremen Hagelsturm am 14. April 1999 wieder hoch: Mit 1,7 Billionen Australischer Dollar versicherter Schäden handelte es sich damals um die bislang teuerste Naturkatastrophe Australiens. Auch diesmal wurden besonders Autos und Hausdächer teilweise stark beschädigt. Durch den stürmischen Wind kam es zudem zu Stromausfällen durch umgestürzte Bäume und der Flugbetrieb am Flughafen von Sydney wurde vorübergehend eingestellt.
Rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik beeinflusst zunehmend das Wetter in Mitteleuropa. Tief PIA liegt derzeit südlich von Island und entwickelt in den kommenden Stunden ein weiteres Randtief, welches von der FU Berlin voraussichtlich den Namen STINA erhalten wird.
Sturmböen im Südwesten
Am Freitag zieht das Randtief über Norddeutschland hinweg und an dessen Südflanke kommt teils starker Westwind auf. Im Flachland sind dabei gebietsweise Sturmböen aus West bis Südwest möglich, in höheren Lagen der Mittelgebirge zeichnen sich auch schwere Sturmböen ab. Besonders betroffen sind die Regionen von der Eifel über Rheinland-Pfalz bis nach Franken und Südbayern.
Die exakte Zugbahn des Tiefs ist noch unsicher, in den Abendstunden legt der Wind aber auch in einem Streifen vom Emsland bis nach Sachsen und Südbrandenburg zu. Im Weststau der Mittelgebirge fällt zudem häufig Regen, vor allem im Schwarzwald, im Sauerland und im Harz sind auch markante Regenmengen zu erwarten.
Durch die Position der Erde zur Sonne werden die Gebiete um den Äquator ständig erwärmt. Die warme Luft steigt hier auf, am Boden entsteht die sogenannte äquatoriale Tiefdruckrinne. An den Polen fehlt hingegen diese Energiezufuhr, somit sinkt die Luft hier ab und es entsteht ein Hochdruckgebiet. Da der Wind am Boden vom Hoch zum Tief weht, müsste auf der Nordhalbkugel somit eigentlich immer Nordwind wehen. In größeren Höhen ist das Bild dagegen umgekehrt, hier müsste die am Äquator erwärmte Luft immer polwärts wehen. Dies ist allerdings nicht der Fall, weil die Erdrotation die Winde von ihrem Weg ablenkt. Die dafür verantwortliche Corioliskraft lenkt auf der Nordhalbkugel jeglichen bewegten Körper in Strömungsrichtung gesehen nach rechts ab.
Erddrehung und Polarjet
Durch die Corioliskraft werden die Südwinde in größeren Höhen bereits 3000 Kilometer nördlich des Äquators also auf westliche Richtung umgelenkt. Die mittlerweile erkaltete Luft sinkt dabei ab, weshalb sich dort der subtropische Hochdruckgürtel befindet. Da der Wind in Bodennähe um ein Hoch auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn weht, gibt es an dessen Nordflanke Westwind. Im Gegensatz dazu bekommen die nördlichen, vom Pol stammenden Winde durch die Corioliskraft vermehrt eine östliche Komponente. Etwa beim 60. Breitengrad treffen sie schließlich auf die milden Luftströmungen an der Nordflanke des subtropischen Hochdruckgürtels und es entsteht die subpolare Tiefdruckrinne. Diese wird durch den Polarjet überlagert, der die Hochs und Tiefs der mittleren Breiten im Mittel von West nach Ost führt.
Titelbild: Joachim S. Müller on Foter.com / CC BY-NC-SA
Es sind Szenen, wie man sie auch bei uns im Sommer in ähnlicher Weise erleben kann. Schon häufiger haben wir über so genannte Micro- oder Downbursts berichtet, zum Beispiel hier. Sie treten oft wie aus dem Nichts auf, wenn die Aufwinde innerhalb eines Schauers oder Gewitters nicht mehr reichen die Wassermassen zurückzuhalten und sich ein ‚Sack‘ den Weg zum Boden bahnt. Ist in der Wolke eine trockene Schicht eingelagert, kann sich dieses Paket an Regen durch Verdunstung weiter beschleunigen. Durch den stark beschleunigten Abwind und das Auseinanderlaufen am Boden sind die starken Winde üblicherweise das größte Problem bei diesem Phänomen, weniger der kräftige Regen. Das gestern aufgenommene Videos verdeutlicht dies gut, es empfiehlt sich den Sound anzuschalten:
Wie erwähnt kam es in weiten Teilen von Queensland zudem zu massiven Regenfällen, stellenweise stehen hier nun die Felder unter Wasser:
Titelbild: Screenshot eines Videos vom Downburst in Sydney @ https://www.facebook.com/cyclone.of.rhodes
Derzeit sind die Voraussetzungen für ein weißes Weihnachtsfest so gut wie selten, immerhin liegt in weiten Teilen des Landes Schnee und Richtung Donnerstag ist auch nochmal der ein oder andere Zentimeter Neuschnee möglich. Doch auf das berühmt-berüchtigte Weihnachtstauwetter ist wohl auch in diesem Jahr Verlass: Die Wettermodelle einigen sich immer mehr auf eine markante Milderung zum Wochenende hin. Nach aktuellem Kenntnisstand etabliert sich tiefer Luftdruck von den Britischen Inseln bis zum Baltikum, damit wird ab Freitag in mehreren Schüben mildere Luft aus Südwesten herangeführt.
Weiße Weihnachten nur im Bergland
Bereits am Wochenende steigen die Temperaturen in den Niederungen verbreitet auf deutlich positive Werte und entlang der Alpennordseite fällt immer wieder Regen, die Schneefallgrenze steigt auf 1300 bis 1500 m an. Am Montag, dem Heiligen Abend, ändert sich daran voraussichtlich nicht viel. Es deuten sich viele Wolken und etwas Regen an, leicht wetterbegünstigt bleibt die Alpensüdseite. Dazu muss man sich auf Temperaturen oberhalb des Gefrierpunkts einstellen, in einigen Regionen wie im westlichen Donauraum sind gar bis zu 10 Grad nicht ausgeschlossen. Entsprechend diesen Aussichten dürfte letzter Schnee in den Niederungen rechtzeitig zum Heiligen Abend getaut sein, zumindest für alle Landeshauptstädte sieht es bezüglich weißer Weihnachten schlecht aus. Da die aktuelle Schneesituation in den Bergen derzeit gut ist, sollte sich die Schneedecke hier aber bis Weihnachten halten – im Westen etwa oberhalb von 1000 m, im Osten etwa oberhalb von 700 m. Darunter wird es nach derzeitigem Stand auch hier wenig winterlich bleiben.
Schneeschauer am Stefanitag möglich
Mit dem über Osteuropa abziehenden Tief deuten die Wettermodelle nachfolgend jedoch auch wieder eine Rückkehr der Kaltluft an. Nach einem noch milden Christtag sind zum Stefanitag wieder sinkende Temperaturen möglich, an der Alpennordseite und etwa im Mühl- und Waldviertel deuten sich zudem Schneeschauer an.
Derzeit fällt von der Ostfriesischen Inseln über Hessen bis zum Alpenrand noch ein wenig Schnee. Doch die Front schwächt sich immer mehr ab und am Nachmittag fallen weiter im Osten nur mehr ein paar Flocken. Aber immerhin sorgte der Tiefausläufer für einen winterlichen Morgen im Großteil von Westdeutschland, wie die anschließenden Webcams zeigen:
Vor allem im Westen deutlich milder
Ab nun setzt sich aber vor allem in der Westhälfte des Landes deutlich milderes Wetter durch, während sich im Nordosten weiterhin eher die Winterluft hält mit Höchstwerten nur knapp über den Gefrierpunkt. Hier die Tageshöchstwerte der kommenden Tage:
Sonntag: -2 Grad in Sachsen bis +8 Grad am Oberrhein
Montag: 0 Grad in der Uckermark und bis zu +8 Grad entlang des Rheins
Dienstag: 2 bis 7 Grad
Mittwoch: -2 Grad unter dem Nebel in Niederbayern und +10 Grad im Rheinland
Geringe Chancen für weiße Weihnachten
Auch in der zweiten Wochenhälfte bleibt es im Großteil des Landes mild und zum 4. Advent wird es auch heutiger Sicht aus Westen noch milder aus. Somit sind die Chancen für weiße Weihnachten abseits des höheren Bergland nur gering. Am ehesten kann es noch im Osten des Landes zu einer weißen Überraschung kommen.
Bis zum 2. Advent verlief der Dezember aufgrund einer milden Westströmung viel zu mild. So wurde am 7. Dezember in Aspang ein Höchstwert von 15,4 Grad gemessen. Erst mit der Drehung der Strömung auf Nord kam der Winter in der vergangenen Woche in Fahrt. Verbreitet hat sich nun zur Monatsmitte eine Schneedecke ausgebildet und vor allem im Westen verliefen die Nächste bitterkalt. So sank das Thermometer am 15. Dezember in Bichlbach (T) auf eiskalte -20 Grad.
Trotz der vergangenen kalten Tage war es in der ersten Dezemberhälfte in den Niederungen 1 bis 2 Grad zu mild.
Norden nass, Süden trocken
Durch die anfängliche Westströmung und dann Nordströmung verlief der Dezember entlang der Alpennordseite sehr nass, gebietsweise wurde das Monatssoll bereits überschritten. Im Süden hingegen war es zu trocken, in Kärnten sind teilweise erst 10 % des Monatsniederschlags gefallen.
Die niederschlagsreichsten Regionen waren bisher die Gebiete vom Bregenzerwald bis zum Salzkammergut:
212 l/m² Warth (V)
191 l/m² Schröcken (V)
172 l/m² Feuerkogel (OÖ)
Nach den regenarmen Vormonaten war dieser Niederschlag extrem wichtig und hat die sehr niedrigen Grundwasserpegeln in Salzburg und Oberösterreich etwas angehoben.
Meist sonnig genug
Von der Sonnenscheindauer her liegen wir meist im Soll, nur von Salzburg über Oberösterreich bis in die Obersteiermark verlief der Dezember bisher etwas zu trüb.
Am Freitagabend setzte im östlichen Flachland leichter Schneefall ein, der unvermindert über die Nacht anhielt und somit die Landschaft mit einer dünnen Schneedecke überzog. Über Nacht fielen verbreitet 2 bis 5 cm Neuschnee, im Wienerwald waren es lokal bis zu 10 cm.
Schneefall geht am Abend zu Ende
Auch in den kommenden Stunden schneit es mit leichter bis mäßiger Intensität in Niederösterreich, Wien und dem Nordburgenland weiter. Dabei kommt noch der eine oder andere Zentimeter Neuschnee zusammen. Erst gegen Abend klingt der Schneefall dann überall ab. Somit liegt nun fast in ganz Österreich ein wenig Schnee, nur in Teilen von Kärnten, im oberösterreichischen Zentralraum sowie im Rheintal ist es schneefrei.
Am Sonntag Neuschnee im Westen
Am Sonntag sorgt eine Warmfront in Vorarlberg und Tirol für etwas Neuschnee. In der Früh schneit es dabei bis ins Rheintal, allerdings wird es mit der Front bald milder und somit geht der Schneefall in Vorarlberg unterhalb von rund 1000 m in Regen über. In Tirol bleibt es meist bei Schneefall bis ins Inntal.
Die Warmfront schwächt sich aber auf ihrem weg nach Osten stark an, sodass nur mehr in Salzburg und Oberösterreich daraus ein paar Flocken fallen, lokal ist hier dann auch gefrierendes Nieseln möglich. Weiter im Osten bleibt es trocken und winterlich kalt.
Nach einem sonnigen Samstag kündigen am Abend erste Wolken aus Westen die herannahende Front an. In der Nacht verdichten sich zusehends die Wolken und nach Mitternacht setzt vom Münsterland bis zum Schwarzwald Schneefall ein. Nur am Oberrheingraben sowie direkt an der Grenze zu den Benelux-Staaten kann es sich auch um Regen oder Schneeregen handeln.
Verbreitet 5 cm Neuschnee
In der Früh schneit und regnet es im ganzen Westen vom Emsland bis zum Bodensee kräftig und verbreitet kommen um die 5 cm Neuschnee zusammen. In höheren Lagen der Mittelgebirge sind in kurzer zeit 10 cm Neuschnee möglich. Nur eben direkt an der Grenze zu Frankreich und Benelux sowie im Oberrheingraben geht sich kaum eine Schneedecke aus.
Am Vormittag zieht die Front unter starker Abschwächung nach Osten weiter und erreicht am Abend etwa die Linie Hamburg-Passau. Hier sind aber höchstens noch ein paar Schneeflocken zu erwarten.
Neuschnee taut rasch dahin
Am Ende des Niederschlagsereignisses geht der Schneefall in tiefen Lagen immer mehr in Regen über und der läutet somit schon das Tauwetter ein. Hinter der Front wird es nämlich milder, sodass der gefallene Schnee rasch wieder dahinschmilzt und bis zum Abend meist schon wieder die grünen Wiesen dominieren.
Bis auf die Linzer Innenstadt gab es in ganz Österreich in der vergangenen Nacht Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Im Westen, wo es eine klare Nacht gab, sanken die Temperaturen in den Keller.
Die kältesten Orte waren:
Tannheim (T, 1100 m) -19,0 Grad
Galtür (T, 1580 m) -18,7 Grad
St. Leonhard im Pitztal (T, 1450 m) -18,6 Grad
Oftmals Dauerfrost
Auch tagsüber steigen die Temperaturen kaum mehr über den Gefrierpunkt, so ist es etwa in Wien oder Innsbruck nach wie vor frostig. In den schattigen Tälern in Westösterreich herrscht selbst tagsüber teils strenger Frost. Auch in den kommenden Tagen bleibt es kalt, oftmals sogar frostig, dazu kann es im Süden und Osten leicht schneien.
Blocking-Lage
Am Sonntag erreicht eine Warmfront den Westen von Österreich und bringt wieder ein wenig Schnee, in Vorarlberg in tiefen Lagen Regen. Die Warmfront kommt aber nicht nach Osten voran, denn über Nord- und Osteuropa hat sich eine mächtiges Hoch namens GOTTHARD etabliert, das ein Weiterkommen der Warmfront und damit auch der atlantischen Warmluft verhindert. Somit bleibt es bis weit in die letzte Adventswoche hinein in den Niederungen des Ostens und Südens winterlich kalt. Eine Spur milder verlaufen die Tage im Westen und generell in höheren Lagen. Das große Tauwetter ist aber noch nicht in Sicht, der gefallene Schnee wird meist gut konserviert.
Wie sich das Wetter zum 4. Advent bzw. zu Weihnachten gestaltet ist allerdings noch ungewiss – zwischen Tauwetter und Schneefall bis ins Flachland ist laut den Wettermodellen noch alles möglich!
Auf die vor allem im Westen gefallenen Schneemassen von bis zu einem Meter sind wir bereits im gestrigen Artikel eingegangen, über Nacht wurde auch die östliche Alpennordseite noch mit etlichen Zentimetern versorgt. So meldet Lunz am See auf rund 600 m Höhe in den Niederösterreichischen Voralpen heute Morgen eine Schneehöhe von 49 cm, aber auch sonst liegen hier nun verbreitet zwischen 25 und 40 cm auf ähnlicher Höhe. Selbst Weitra im Waldviertel meldet mit 19 cm Ski & Rodel gut.
Während der aktuelle Schneefall im Laufe des Mittwochs abklingt und sich am Donnerstag landesweit ruhiges Wetter einstellt, deutet sich ab Freitag das nächste Schneefallgebiet an. Verschiedene Wettermodelle waren sich lange Zeit uneinig, gleichen sich nun aber doch immer mehr an. Demnach kommt am Freitag von Osttirol bis ins Südburgenland leichter Schneefall auf, der in der Nacht auch den Osten erreicht und hier im Laufe des Samstags abklingt. Da bis dahin auch überall um 2 bis 5 Grad kühlere Luft eingesickert ist, dürfte der Schnee gebietsweise selbst im Flachland liegenbleiben. Unklar ist nur noch, wieviel Zentimeter der weißen Pracht zu erwarten sind.
Und hier kommt der kleine Dämpfer: Viel wird es wohl nicht. Der kräftigste Schneefall zieht nach derzeitigem Stand über Ungarn nach Osten ab. Während eines der großen Wettermodelle zuletzt an die 20 cm selbst für Wien berechnet hat und das andere so ziemlich garnichts davon wissen wollte, haben sie sich inzwischen auf ‚um 5 cm, lokal auch bis zu 10 cm‘ etwa östlich einer Linie Karnische Alpen – Waldviertel geeinigt. Dieses Szenario erscheint uns derweil auch am realistischsten, wir werden die Entwicklung natürlich im Auge behalten.
Seit Sonntag fällt in den Alpen teils kräftiger Schnee. In der Schweiz und im Westen Österreichs gab es in höheren Tallagen mehr als 50 cm Neuschnee und im Hochgebirge teils über 1 Meter. Am Dienstag verlagert sich der Schwerpunkt aber allmählich ostwärts in die Regionen von den Berchtesgadener Alpen bis zum Alpenostrand. Anbei eine Übersicht der gemeldeten Schneehöhen am Dienstagmorgen:
Ort
Seehöhe
Schnee
Lech (A)
1445 m
92 cm
Schröcken (A)
1244 m
87 cm
Warth (A)
1478 m
78 cm
Langen am Arlberg (A)
1221 m
54 cm
Grimsel Hospiz (CH)
1980 m
70 cm
Arosa (CH)
1878 m
80 cm
Davos (CH)
1594 m
51 cm
Zugspitze (D)
2964 m
120 cm
In den Ostalpen weiterhin Schneefall
In den kommenden Stunden gehen in den Alpen noch ein paar Schauer nieder, in der Schweiz und in Westösterreich sind allerdings nur noch geringe Mengen zu erwarten. Vom Salzkammergut bis zum Alpenostrand wird der Schneefall Dienstagnacht hingegen wieder stärker, somit gibt es hier bis Mittwochnachmittag weitere 20 bis 40 cm Neuschnee.
Lawinenwarnstufe 4
Das Zusammenspiel aus großen Schneemengen und stürmischem Wind sorgt derzeit von der Zentralschweiz bis nach Tirol für große Lawinengefahr. Dies entspricht der zweithöchsten Lawinenwarnstufe 4. Vor allem oberhalb der Waldgrenze kann Triebschnee bereits von einzelnen Skifahrern zu Lawinen ausgelöst werden! In Bayern und im Osten Österreichs herrscht erhebliche Gefahr (Stufe 3).
In den vergangenen 48 Stunden hat es in den Alpen ergiebig geschneit. Besonders große Neuschneemengen gab es in der Arlbergregion, so sind etwa in Schröcken in den letzten 48 Stunden rund 87 cm Schnee gefallen. In den Hochlagen ist vom Arlberg bis zum Karwendel teils sogar ein ganzer Meter Neuschnee zusammengekommen.
Am Dienstag gehen in den Nordalpen weitere Schneeschauer nieder, die Intensität lässt aber etwas nach. In der Nacht auf Mittwoch wird der Schneefall im östlichen Bergland allerdings neuerlich stärker und am Mittwoch schneit es anfangs kräftig. Besonders in mittleren Höhenlagen vom Salzkammergut bis zum Mariazellerland sind von Dienstagabend bis Mittwochnachmittag weitere 20 bis 40 cm Neuschnee zu erwarten.
Die Schneefallgrenze sinkt langsam bis ins Flachland, somit fällt am Mittwoch anfangs auch vom Innviertel über das Mostviertel bis zum Wiener Becken ein wenig Schnee. Die Mengen bleiben hier aber gering. Gänzlich trocken bleibt es von Innsbruck westwärts sowie im Süden.
Große Lawinengefahr
Die Kombination aus großen Neuschneemengen und stürmischem Wind sorgt derzeit in Vorarlberg und Tirol besonders oberhalb der Waldgrenze für große Lawinengefahr. Dies entspricht der Kategorie 4 auf der 5-stufigen Skala. Störanfälliger Triebschnee kann hier bereits von einzelnen Wintersportlern zu Lawinen ausgelöst werden! Im östlichen Bergland herrscht vorerst noch Stufe 3, durch den weiteren Neuschnee zeichnet sich allerdings am Mittwoch auch hier ein weiterer Anstieg der Lawinengefahr ab.
Winterliche Woche
Mittwochnacht lässt der Schnee im östlichen Bergland langsam nach und der Donnerstag verläuft meist trocken. Die Temperaturen bleiben aber weiterhin winterlich und vielerorts stellt sich Dauerfrost ein. Am Mittwoch steigen die Temperaturen im Südosten noch auf bis zu +5 Grad, ab Donnerstag liegen die Höchstwerte dann selbst im Flachland nur noch zwischen 0 und +2 Grad. Eine Milderung ist frühestens am Sonntag im äußersten Westen zu erwarten.
Das Wetter in Europa wird derzeit von einem umfangreichen Tiefdruckgebiet mit Kern über Skandinavien bestimmt. Mit einer nördlichen Höhenströmung gelangen dabei kalte und teils feuchte Luftmassen nach Mitteleuropa, was in den Nordalpen für eine ausgeprägte Nordstaulage sorgt.
40 cm Neuschnee
Bereits seit Sonntag fällt im Bergland teils anhaltender Schnee. Vor allem im Arlberggebiet, am Alpenhauptkamm sowie teils auch in den Nordalpen gab es bereits markante Neuschneemengen. Anbei die gemeldeten Schneehöhen am Montagmorgen:
43 cm Warth am Arlberg (V)
40 cm Obergurgl (T)
39 cm Lech (V)
34 cm Ramsau am Dachstein (ST)
31 cm Nauders (T)
29 cm Langen am Arlberg (V)
27 cm St. Anton am Arlberg (T)
27 cm Schröcken (V)
26 cm Böckstein (S)
Weiterhin winterlich
In den kommenden Stunden fällt immer wieder Schnee, zudem sinkt die Schneefallgrenze allmählich bis in viele Tallagen. Am Dienstag schneit es dann besonders in den östlichen Nordalpen vom Tennengau bis zum Mariazellerland kräftig, auf den Bergen kommen bis Mittwochvormittag teils weitere 50 cm Neuschnee dazu.
In den Hochlagen gab es teils über einen halben Meter Neuschnee, so werden beispielsweise am Pitztaler Gletscher in 2860 m Höhe schon 70 cm Neuschnee gemessen!
Große Lawinengefahr
Die Kombination aus großen Neuschneemengen und stürmischem Wind sorgt derzeit besonders im Bergland von Vorarlberg über die Lechtaler Alpen bis zum Karwendel für große Lawinengefahr. Dies entspricht der Kategorie 4 auf der 5-stufigen Skala. Störanfälliger Triebschnee kann hier oberhalb der Waldgrenze bereits von einzelnen Wintersportlern zu Lawinen ausgelöst werden. Weitere Details dazu findet man u.a. auf lawinen.at
Eine erste Kaltluftstaffel hat in der Früh die Alpen erreicht, somit sank in den Nordalpen die Schneefallgrenze auf 1200 bis 1000 m ab. Zusätzlich dazu kam verbreitet stürmischer Westwind auf.
Orkan gab es auf den Bergen:
169 km/h am Feuerkogel (OÖ)
143 km/h auf der Zugspitze (T/DE)
133 km/h am Galzig (T)
Im Süden war in den Tälern aus der Nacht noch Kaltluft vorhanden, somit fiel hier zunächst bis in tiefe Lagen Schnee. Nun ist aber auch hier die Luft durchmischt und Schnee fällt nur mehr oberhalb von 1000 m.
Viel Neuschnee bis Montagabend
Nachdem nun der Niederschlag etwas nachgelassen hat, verstärkt sich der Regen und Schneefall am Nachmittag wieder. Dabei dreht die Strömung allmählich auf Nordwest bis Nord, somit kommt über Nacht sukzessive kältere Luft zu den Alpen. In den Nordalpen schneit es dann in der Nacht und am Montag verbreitet und teils ergiebig!
Oberhalb von rund 700 m kommt somit in vielen Tälern 20 bis 30 cm Neuschnee zusammen.
Schwerpunkt verlagert sich nach Osten
Am Dienstag lässt der kräftige Schneefall im Westen rasch nach, vom Tennengau bis zu den Gutensteiner Alpen schneit es hingegen noch weiter. Hier kommen noch ein paar Zentimeter hinzu, Schnee fällt dabei bis tiefe Lagen.
Auch am Mittwoch schneit es nach derzeitigem Stand vom Tennengau bis zum Wienerwald noch weiter. Nochmals 10 bis 20 cm sind in den Staulagen zu erwarten, aber rauch im Flachland sind ein paar Schneeschauer zu erwarten.
Am Montag schneit es in den Staulagen der Mittelgebirge oberhalb von 500 bis 700 m verbreitet. Besonders in der Schwäbischen Alb, im Erzgebirge sowie am Alpenrand kommen einige Zentimeter Neuschnee zusammen. Aber auch sonst bildet sich eine dünne Schneedecke aus.
Im Erzgebirge reichlich Neuschnee
Am Dienstag lässt der Schneefall in den meisten Regionen nach, nur im Erzgebirge schneit es ergiebig bis Mittwochvormittag weiter. Dabei sinkt die Schneefallgrenze hier bis in tiefe Lagen. Vor allem in den Staulagen sind bis Mittwoch gute 20 bis 30 cm Neuschnee zu erwarten, hier kann also die Skisaison beginnen.
Alpen bis 1 Meter Neuschnee
An der Alpennordseite der Schweizer und Österreichischen Alpen kommt in den kommenden Tagen viel Neuschnee hinzu. In Lagen oberhalb von 1200 m, wie zum Bespiel am Alrberg, kommen bis zu 1 Meter Neuschnee hinzu. Zusätzlich laufen die Schneekanonen durch, dem Skivergnügen in den Weihnachtsferien steht hier nichts mehr im Wege.
Das Wochenende ist geprägt von einem Tief über Skandinavien, das mit einer straffen Westströmung für windiges und unbeständiges Wetter sorgt. Wie bereits berichtet erreicht der Sturm Samstagnacht seinen Höhepunkt. Daneben sind aber auch die Regenmengen ganz beachtlich.
Weststau profitiert
Durch den anhaltenden Tierfdruckeinfluss ziehen am Wochenende immer wieder kräftige Schauer über das Land, sodass bis Sonntagabend verbreitet 10 bis 20 l/m² fallen. Etwas weniger Regen gibt es nur im Osten. Durch die stürmische Westströmung stauen sich die Wolken an den Mittelgebirgen und hier kommt es zu teils deutlich größeren Regenmengen:
bis zu 50 l/m² im Rothaargebirge und im Schwarzwald
Schnee in der neuen Woche
Sonntagnacht dreht die Strömung dann mehr auf Nord, damit fließt kältere und etwas trockenere Luft ein. Über Nacht geht der Regen oberhalb von rund 500 m in Schnee über. Somit wird es in den Mittelgebirgen verbreitet weiß, viel Neuschnee gibt es aber nur am Alpenrand sowie zur Wochenmitte wohl auch im Erzgebirge.
Der bisherige Dezember verlief im Westen von Österreich viel zu mild, Schnee war nur oberhalb von 2000 m ein Thema. Am Wochenende stellt sich nun aber die Wetterlage um. Die milde Westströmung wird von einer feucht-kalten Nordwestströmung abgelöst, die in den Staulagen viel Niederschlag bringt. Während Schnee am Wochenende nur für die Hochtäler relevant ist, sinkt die Schneefallgrenze zu Beginn der neuen Woche bis in viele Täler.
Schwerpunkt Arlberggebiet
Vor allem am Sonntag und Montag regnet und schneit es von Vorarlberg bis ins Salzkammergut ergiebig. Am meisten Neuschnee kommt dabei im Arlberggebiet zusammen. In Lech oder Warth sind bis Montagabend bis zu 1 Meter Neuschnee möglich.
Bis Mittwoch nass
Der Montag verläuft dann an der Alpennordseite winterlich. Schnee fällt allmählich bis in die Täler, nur im Flachland handelt es sich noch um Regen. Auch am Alpenhauptkamm kommen ein paar Zentimeter Neuschnee zusammen, leer geht nur der Süden und Osten aus. Am Dienstag wird es noch kälter, dann ziehen selbst im Flachland ein paar Schneeschauer durch. Insgesamt lässt der Schneefall aber immer mehr nach und klingt von Westen her bis zur Wochenmitte ab.
Es kristallisieren sich bis zum Ende des Ereignisses zwei Niederschlagschwerpunkte heraus:
Arlbergregion, Bregenzerwald, Außerfern und Silvretta mit bis zu 1 Meter Neuschnee in den höheren Lagen
Kaiserwinkl, Tennengau und Salzkammergut mit 50 bis 70 cm oberhalb von rund 700 m
Hochdruckgebiete haben in den letzten Monaten das Wetter bestimmt, doch inzwischen befinden wir uns in einer Phase reger Tiefdruckaktivität. Vom Atlantik verlagert sich ein Tief nach dem anderen nach Europa und auch bis Sonntag wird sich daran nichts ändern. Im Gegenteil: In den kommenden Tagen fallen die Tiefs von Schottland bis zur Ostsee relativ kräftig aus, so dass sich der Druckunterschied zum hohen Luftdruck über Südosteuropa verschärft.
Am Freitag liegt das heute noch wetterbestimmende Tief bereits über der Ostsee und schwächt sich dort ab. Über Schottland zieht jedoch bereits das nächste auf und damit nimmt der Südwestwind im Tagesverlauf immer mehr an Stärke zu. Am Nachmittag greift die ausgeprägte Kaltfront auf den Westen über und überquert das Land in den Abendstunden. Insbesondere von der Eifel bis zum Bayerischen Wald sind dann stürmische Böen, lokal auch Sturmböen zu erwarten. Auf den Bergen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb sind gar Böen um oder über 100 km/h möglich.
Der Samstag bleibt generell windig. Das Tiefzentrum liegt dann über dem Süden Skandinaviens, von England kommend nähert sich im Tagesverlauf jedoch ein kleinräumiges Randtief mit seiner Warmfront. Der Südwest- bis Westwind weht im ganzen Land frisch bis kräftig und nimmt zum Abend hin besonders im Westen noch zu. Gebietsweise sind Sturmböen zwischen 70 und 80 km/h zu erwarten.
Am Sonntag weitet das Hoch über Südwesteuropa schließlich seinen Einfluss nach Norden aus, während sich der tiefe Luftdruck über Skandinavien konzentriert. Damit dreht die Strömung auf Nordwest und die Zufuhr kälterer Luft setzt ein. Es bleibt stürmisch, am Vormittag vor allem in der Südhälfte, zum Abend hin verstärkt sich der Wind hingegen eher im Norden. Mit Ausnahme des äußersten Nordostens sind nahezu überall stürmische Böen zu erwarten, in exponierten Lagen der Mittelgebirge sind abermals über 100 km/h möglich.
Ausgehend von einem Tief über der Nordsee verlagert sich in der Nacht auf Donnerstag eine Warmfront bis nach Österreich. Die Luft ist in der Höhe warm genug, so dass meist Regen fällt. Nur südlich des Alpenhauptkamms können anfangs auch Schneeflocken dabei sein. Während es im Westen des Landes auch bodennah bei Plusgraden bleibt, kann sich die Luft im Norden, Süden und Osten vorher noch deutlich abkühlen. Anfangs zeigen sich hier noch die Sterne, zudem ist die Luft trocken, folglich gibt es bis zum frühen Morgen verbreitet leichten Frost.
Besonders Waldviertel betroffen
Am wahrscheinlichsten erscheint gefrierender Regen vom Mühl- und Waldviertel südwärts bis ins Grazer Becken, lokal kann sich die bodennahe Kaltluft hier bis Mittag halten. Im Waldviertel deuten einige Wettermodelle gefährliche Glätte gar bis zum Abend an. Weniger gewiss ist die Entwicklung bzgl. gefrierenden Regens im Zentralraum Oberösterreichs oder ganz im Osten inkl. Wiens, nach derzeitigem Stand sollte es mit Einsetzen des Regens schon zu mild sein.
Halber Meter Schnee im Bergland?
Am Freitag wird es schließlich generell milder, der nächste Gruß vom Winter ist jedoch nicht weit. Ein kräftige Kaltfront überquert den Alpenraum in der Nacht auf Samstag und mit ihr sinkt die Schneefallgrenze wieder gegen 1000 m oder etwas tiefer. Nachfolgend dreht die Strömung auf Nordwest, so dass sich in den folgenden Tagen immer wieder feuchte Luftmassen an der Alpennordseite stauen und hier etwa ab Mittelgebirgslagen für etliche Zentimeter Neuschnee sorgen. Im Bergland deutet sich lokal auch mehr als ein Meter an. Ab Montag wird es noch kälter, dann ist im Norden auch in tiefen Lagen wieder winterliches Wetter zu erwarten.
Titelbild: Durch gefrierenden Regen betroffene Regionen am Donnerstag, den 06.12.2018 @ UBIMET
Bereits seit Ende November herrscht über dem Nordatlantik südlich von Island rege Tiefdrucktätigkeit. In Mitteleuropa hat dies eine milde, westliche Höhenströmung zur Folge, während in Island eine anhaltende Nordströmung herrscht. Diese hat feuchtkalte Luft mit im Gepäck, welche sich im Bergland im Norden der Insel staut. Unter Tiefdruckeinfluss fällt hier somit seit dem 28. November mit nur kurzen Unterbrechungen Schnee. Zeitweise wehte in den vergangenen Tagen auch kräftiger Nordwind, weshalb es mitunter auch zu Schneeverwehungen kam.
1 Meter Neuschnee
In der Stadt Akureyri wurden am Montag bereits 105 cm Schnee gemeldet. Dies ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass vor einer Woche noch kein Schnee lag. Akureyri ist mit knapp 19.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Islands. Nach einer kurzen Unterbrechung wird derzeit bei -7 Grad übrigens wieder leichter Schneefall gemeldet.
Ab dem kommenden Wochenende stellt sich die Großwetterlage über Europa neuerlich um: Die westliche Höhenströmung über dem Ostatlantik wird unterbrochen und in Mitteleuropa wird der Weg frei für kalte Luftmassen aus dem hohen Norden. Island wird dagegen von milden Luftmassen aus Süden erfasst, weshalb sich auf der gesamten Insel zumindest vorübergehend Tauwetter ankündigt.
In den vergangenen 48 Stunden haben atlantische Tiefausläufer vor allem in der Südwesthälfte des Landes für teils markante Regenmengen gesorgt. Besonders in einem Streifen vom Saarland über das nördliche Baden-Württemberg bis zum Böhmerwald hat es sogar ergiebig geregnet. Anbei die nassesten Orte in den letzten beiden Tagen (Sonntag und Montag):
107 mm Feldberg im Schwarzwald (B-W)
102 mm Adelsheim (B-W)
101 mm Weiskirchen/Saar (Saarland)
101 mm Elztal-Rittersbach (B-W)
99 mm Oberzent-Beerfelden (Hessen)
95 mm Baiersbronn-Ruhestein (B-W)
Linderung der Trockenheit
Besonders im Süden des Landes sind die Pegel vieler Flüsse angestiegen, vereinzelt gab es an kleinen Gewässern in Mittelfranken sogar Hochwasser. In den kommenden Tagen ist weiterer Regen in Sicht, somit ist die Trockenheit in der Südwesthälfte bald kein Thema mehr. Das Niedrigwasser in vielen Regionen wird dadurch beendet, so steigt langsam auch wieder der Pegel des Rheins etwas an. Etwas geringer fallen die Mengen allerdings nach wie vor im Osten und Nordosten aus, hier zeichnet sich damit höchstens eine Linderung der Trockenheit ab.
Danke lieber Regen, dass du mir mein Bächlein wiederbelebt hast. 😍
Der war seit Monaten ausgetrocknet 🙈 pic.twitter.com/JEAPSfV76d
Die Umstellung der Großwetterlage hat von Sonntagnachmittag bis Montagmorgen neuerlich zu gefrierendem Regen geführt: Während in der Höhe bereits milde Luft atlantischen Ursprungs aufgezogen war, hielt sich in den Niederungen im Norden gebietsweise noch frostige Luft.
Kaltluftsee
In der folgenden Abbildung ist das gemessene Vertikalprofil der Temperatur und des Taupunkts über Wien am Sonntagnachmittag dargestellt. In mittleren Höhenlagen sorgte westlicher Wind bereits für deutlich positive Temperaturen von bis zu +9 Grad in 1100 m Höhe (roter Bereich). In den Niederungen lagerte dagegen noch der sogenannte Kaltluftsee mit frostigen Temperaturen (blauer Bereich). Diese sehr unterschiedlichen Luftmassen wurden durch eine Temperaturinversion in etwa 800 m Höhe getrennt.
Die milden Temperaturen in mittleren Höhenlagen sorgten für eine sehr hohe Schneefallgrenze, obwohl in den Niederungen frostige Luft lagerte. Besonders im Oberösterreichischen Zentralraum sowie im Most- und Waldviertel gab es somit Eisregen, der besonders auf Nebenstraßen sowie ungesalzenen Gehwegen zu Glätte geführt hat. Auch in anderen Regionen gab es lokal aber spiegelglatte Straßen, so musste etwa die Höhenstraße in Wien am Montagmorgen abschnittsweise gesperrt werden.
Als gefrierenden Regen oder Eisregen bezeichnet man Regen, der aus einer wärmeren in eine kältere Luftschicht mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt fällt. Wenn die Wassertropfen auf den unterkühlten Boden treffen gefrieren sie und es bildet sich Glatteis. Bereits am Freitag gab es in Oberösterreich, Ostbayern und Westtschechien eine ausgeprägte Glatteislage. Die folgenden Bilder stammen aus Oberösterreich.
Ein kräftiges Tief über den Great Plains der USA hat am Samstag in Illinois zu einer ausgeprägten Gewitterlage geführt. Die feuchtwarme Luft im Vorfeld der Kaltfront erfasste zwar nur kurzzeitig das Land, in Zusammenspiel mir der starken Windscherung war dies aber ausreichend, um die Entstehung kräftiger Gewitter zu ermöglichen.
Two quick ones tonight. I’ll keep working as I have time, but here’s Beardstown as it was finishing up & Havana as it was really cranking. Admittedly my Beardstown stuff hasn’t been as good as I hoped (one tornado where backlight wasn’t best), but still lots to go through. #ilwxpic.twitter.com/gWXv2xKvoY
Besonders die Kleinstadt Taylorville wurde schlimm getroffen, ein breiter Tornado sorgte hier für zahlreiche zerstörte Häuser und 22 verletzte Menschen.
In einem der zahlreichen Tornado-Videos aus Illinois sieht man, dass stellenweise Schnee am Boden lag. Viele Menschen sind überzeugt, dass es schwere Gewitter nur im Sommer geben kann. Tatsächlich ist die Luft im Sommer energiereicher, im Winter kann dieses Manko allerdings manchmal durch die starke Windscherung kompensiert werden. Letztere ist in Zusammenhang mit Gewittern besonders relevant für die Entstehung von Tornados sowie das Auftreten von Orkanböen. Dieses Ereignis verdeutlicht also, dass es auch im Winter zu schweren Gewittern kommen kann. Dies betrifft übrigens gleichermaßen Europa, so gab es etwa bei Orkan Kyrill im Jänner 2007 mindestens fünf Tornados in Deutschland!
In den klassischen Nordstaulagen gab es ja bislang noch keine großen Schneemengen, so meldete Schröcken in Vorarlberg zum Beispiel heute morgen eine magere Gesamtschneehöhe von 1 cm. Selbst Wien kann derzeit mehr Schnee vorweisen. Und so schaut aktuell das eher traurige Webcam-Bild aus dem Wintersportort auf 1240 m aus, Regen lässt die letzten Schneereste dahinschmelzen:
Ganz anders im Vorjahr. 45 cm Schnee meldete Schröcken vor exakt einem Jahr, für Anfang Dezember ist das eine Schneehöhe, die man sich hier durchaus erwarten kann. Gleich viel winterlicher somit auch das Webcambild von damals:
Doch für alle Wintersportler und Schneefreunde gibt es Licht am Ende des Tunnels. Die kommenden Tage bis einschließlich Freitag sind eher auf der milden Seite, Schnee fällt nur im Hochgebirge. Doch pünktlich zum zweiten Adventwochenende stellt sich die Großwetterlage dann um. Es sind zwar noch ein paar Tage bis dahin, die beiden großen Wettermodelle (ECMWF und GFS) sind sich aber schon erstaunlich einig.
Nordstau
So soll in der Nacht auf Samstag eine kräftige Kaltfront über Österreich hinwegziehen, wobei die Schneefallgrenze von über 2.000 Meter auf rund 700 bis 800 m sinkt. Hinter Front werden dann feuchte und kalte Luftmassen von der Nordsee herangeführt, wie auf dem Bild gut zu erkennen ist. Für die klassischen Nordstaulagen von Vorarlberg bis zum Wienerwald bedeutet das jede Menge Neuschnee.
So kommen in diesen Regionen am kommenden Wochenende oberhalb von rund 700 m verbreitet 30 bis 50 cm Neuschnee zusammen. Diese Entwicklung scheint doch schon recht gut abgesichert zu sein. Noch mehr der weißen Pracht gibt es rund um den Arlberg, hier fallen mehr als 50 cm!
Die Hinrunde der russichen Premjer-Liga geht traditionell bis etwa Mitte Dezember, dem strengen Winter zum Trotz. So auch gestern in Krasnojarsk, einer Stadt im fernen Sibirien. Die Gäste aus Grozny erwartete dabei nicht nur eine Reise um den halben Erdball, sondern auch der berühmt-berüchtigte russische Winter.
Knapp daneben
Laut Regularien des Fußballverbandes wird ein Spiel erst dann verschoben, wenn die Lufttemperatur auf dem Spielfeld -15 Grad unterschreitet. Wie man auf dem folgenden Video sehen kann, richteten sich somit vor dem gestrigen Anpfiff alle Blicke auf das Thermometer auf dem Rasen. Dummerweise zeigte dies „zu milde“ -14,9 Grad an. Damit war klar: Die Partie wird planmäßig ausgetragen.
Сотрудники метеослужбы проводят замер температуры. Решается вопрос о возможности проведения матча «Енисей»-«Ахмат». pic.twitter.com/uNcdeDdauJ
Doch auch in Krasnojarsk geht es noch deutlich kälter, in der Nacht auf Mittwoch sinken die Temperaturen dort auf bis zu -40 Grad. Gut, dass zum Ende der Hinrunde kommendes Wochenende das sibirische Team in der -10 Grad warmen Hauptstadt antreten darf.
Seit vergangener Nacht befinden wir uns im meteorologischen Herbst (siehe auch hier: Astronomischer vs. Meteorologischer Herbst). Von Schnee ist aber in den kommenden Tagen keine Spur, viel mehr wird der Regen zum Thema. Aber der Reihe nach…
Atlantik dominiert
Wie an einer Perlenschnur aufgereiht ziehen von morgen an die atlantischen Tiefdruckgebiete knapp nordwestlich an Deutschland vorbei. Im Gepäck haben diese Tiefs Kalt- und Warmfronten im regen Wechsel, für den Laien ausgedrückt heißt das: Es wird wechselhaft, windig und nass.
So beispielsweise sehen die Höchstwerte am Montag aus, in ganz Deutschland mehr als 10 Grad. Lokal sind im Südwesten sogar 15 Grad möglich:
Trockenheit wird gelindert
Die Fronten bringen von Westen her auch einiges an Regen, in ganz Deutschland kommen bis zum Samstag nächster Woche (siehe Bild) mindestens 30 Liter pro Quadratmeter zusammen. Meist werden es sogar 40 bis 60 l/m². Am meisten Regen kommt in den klassischen West- und Nordweststaulagen der Mittelgebirge zusammen. So könnten im Schwarzwald am Ende der kommenden Arbeitswoche durchaus 100 l/m² die Regenbilanz auffetten.
In Köln beispielsweise sind in diesem Jahr erst knapp 500 Liter Regen und Schnee pro Quadratmeter zusammengekommen. In einem gesamten durchschnittlichen Jahr sind es dagegen mehr als 800 l/m². So werden die folgenden nassen Tage mit rund 60 Litern in der Domstadt die Jahresbilanz zwar nicht ausgleichen können, das Defizit wird aber zumindest kleiner.
Der Auftakt in den meteorologischen Winter könnte kaum passender ausfallen. Seit der vergangenen Nacht schneit es insbesondere in Niederösterreich und in Wien. Die Bundeshauptstadt meldete in der Früh immerhin 3 cm Neuschnee und damit ebenso viel der weißen Pracht wie beispielsweise in Warth am Arlberg. Besonders im östlichen Flachland lässt sich der Pulverschnee heute auch noch genießen, denn hier verharren die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Weiter nach Westen zu geht es dem Schnee bei Temperaturen von bis zu +5 Grad am Nachmittag dagegen schon wieder an den Kragen.
Zweistellige Plusgrade
Die Winterfreuden zu Beginn der kalten Jahreszeit sind aber auch im Osten nur von kurzer Dauer. Bereits am Sonntag schaffen es die Temperaturen verbreitet ins Plus, einzig im Waldviertel hält sich da und dort noch die Frostluft mit Werten um den Gefrierpunkt. In der neuen Woche gerät Österreich dann unter den Einfluss einer lebhaften Westströmung, noch mildere und feuchte Luftmassen vom Atlantik erreichen uns. So steigen die Temperaturen am Montag schon auf 5 bis 14 Grad, wobei es im Osten noch verhältnismäßig frisch bleibt. Hier bringt dann stürmischer Westwind am Dienstag den Luftmassenwechsel, Temperaturen bis zu 15 Grad lassen den Schnee endgültig verschwinden. Auch die darauffolgenden Tage lassen keine wirklichen Wintergefühle zu, die nächste markante Kaltfront kündigt sich dann erst für das zweite Adventwochenende an.
Hintergrund: Astronomische vs. meteorologische Jahreszeiten
Der astronomische Winter beginnt auf der Nordhalbkugel auch heuer erst kurz vor Weihnachten, genau gesagt am 21. Dezember. Dieser Tag ist auf der Nordhalbkugel auch gleichzeitig der kürzeste Tag des Jahres, die Sonne steht dann senkrecht über dem südlichen Wendekreis auf der anderen Seite der Erdkugel. Warum es neben den astronomischen Jahreszeiten auch die sogenannten meteorologischen gibt, hat einen einfachen Grund. Meteorologische Statistiken über die Jahreszeiten lassen sich nur schwer erstellen, wenn der Beginn ebendieser mitten im Monat liegt und dann auch noch schwankt. Deshalb wurde noch in Zeiten ohne Computer die Entscheidung getroffen, die meteorologischen Jahreszeiten immer an den Monatsersten beginnen zu lassen.
Die schwache Warmfront eines Tiefs über dem Europäischen Nordmeer greift in diesen Stunden auf Oberösterreich und das westliche Niederösterreich über. Vorerst fällt der Niederschlag großteils als Regen, weil in mittleren Höhenlagen positive Temperaturen herrschen (am Feuerkogel werden aktuell +0.8 Grad gemessen). Da in tiefen Schichten allerdings noch frostige Luft lagert, besteht derzeit besonders vom nördlichen Innviertel bis zum Traunviertel teils erhebliche Glättegefahr!
In der Nacht im Nordosten Schnee
In den Abendstunden wird der Niederschlag langsam stärker und greift zunehmend auch auf den Nordosten über. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut pendelt die Schneefallgrenze zwischen 1.000 und 1.300 m, etwa östlich der Linie Mühlviertel – Amstetten – Mariazellerland schneit es dagegen meist bis in tiefe Lagen. Im Bereich der Niederösterreichischen Voralpen sowie in höheren Lagen des Mühl- und Waldviertels sind bis Samstagmorgen um 10 cm Neuschnee zu erwarten, aber auch sonst sind im Wald- und Mostviertel verbreitet Mengen um 5 cm möglich.
In Linz geht der Regen in der Nacht ebenfalls vorübergehend wieder in Schnee über, somit kann sich auch hier noch eine Schneedecke bilden. Weiter westlich fällt dagegen Regen mit einer Schneefallgrenze von etwa 1.000 m.
Etwas Schnee in Wien
Ab etwa Mitternacht greift der Schneefall allmählich auf das Wiener Becken und das östliche Flachland über, wobei die Mengen nach Osten zu immer geringer ausfallen. In Wien zeichnen sich aber durchaus ein paar Zentimeter Schnee ab, zudem handelt es sich im Gegensatz zu den bisherigen Schneeereignissen nicht um Nassschnee. Am Samstagmorgen lässt der Schneefall dann langsam nach.
Der Oktober schließt nahtlos an die vorangegangenen Monate an, so war der März der letzte Monat mit einer negativen Abweichung zum Mittel. Landesweit fällt der zurückliegende Monat knapp 2,2 Grad zu warm aus. Die stärksten Abweichungen von teils über 3 Grad gab es im westlichen Bergland sowie teils auch in Kärnten. Hauptverantwortlich für einen abermals zu warmen Monat war in der ersten Monatshälfte rege Tiefdrucktätigkeit über Westeuropa, welche hierzulande zu einer anhaltenden föhnigen Südströmung geführt hat. Die höchste Temperatur wurde mit 23,8 Grad in der Stadt Salzburg verzeichnet. Mit Umstellung der Großwetterlage in der zweiten Monatshälfte gab es vermehrt Ostlagen, somit fallen die Temperaturabweichungen im Osten mit 1 bis 2 Grad geringer aus.
Trockenheit im Westen
Durch die Abwechslung von Süd- und Ostlagen gab es im Westen Österreichs außergewöhnlich wenig Niederschlag. Vor allem in Vorarlberg und Nordtirol wurden meist nur 5 bis 15 Prozent des Solls erreicht. Damit gab es im westlichen Bergland auch nahezu keinen Neuschnee. Vom Waldviertel über das Wiener Becken bis zum Grazer Becken liegen die Werte dagegen im Bereich oder teils sogar oberhalb des langjährigen Mittels, so gab es in Graz, St. Pölten, Eisenstadt und Wien durchschnittliche Niederschlagsmengen.
Sonne macht Überstunden
Die föhnige Wetterphase und die darauffolgende, teils trockene Ostströmung schlagen sich auch in der Sonnenscheinbilanz nieder. Mit 168 Sonnenstunden war der Hahnenkamm in Tirol der sonnigste Ort des Landes. Allgemein übertraf die Sonne von Vorarlberg bis zum westlichen Niederösterreich ihr Soll. In Bad Aussee und Bad Ischl schien die Sonne fast doppelt so lange, wie in einem durchschnittlichen November. Trüber als üblich war es dagegen von Osttirol über Kärnten bis zur Oststeiermark.
Im Osten kaltes Ende
Mit dem Einsickern kalter Luftmassen aus Russland gab es besonders in der Osthälfte des Landes in der zweiten Monatshälfte zwei Kaltlufteinbrüche. In Zusammenhang mit Italientiefs gab es dabei auch im Flachland den ersten Schnee der Saison: Am 20. war vor allem Kärnten von teils kräftigem Schneefall betroffen, am 27. schneite es dann im östlichen Bergland kräftig.
Puchenstuben in den Niederösterreichischen Voralpen erweist sich mal wieder als wahres „Schneeloch“ ❄️ pic.twitter.com/B6tUiAWa8n
In Mariazell wurde am 27. November mit 25 cm Schnee sogar die größte Schneedecke im November seit 2013 gemessen. Zudem gab es besonders in mittleren Höhenlagen, stellenweise aber auch im Flachland, die ersten Eistage der Saison. Am 29. November wurde bei windschwachen und klaren Verhältnissen im Nordosten stellenweise sogar die kälteste Novembernacht seit 2005 verzeichnet: Kältepol war Summerau im Mühlviertel mit -15,3 Grad.
Die Großwetterlage in Mitteleuropa stellt sich langsam um. Die Höhenströmung dreht derzeit wieder zunehmend auf westliche Richtung und führt feuchtmilde Luftmassen vom Atlantik nach Deutschland. In tiefen Schichten hält sich im äußersten Osten und Südosten aber noch kalte, kontinentale Luft.
Gefrierender Regen
Am Freitag setzt im Tagesverlauf besonders in der Südosthälfte des Landes allmählich Regen ein, dabei liegt die Schneefallgrenze meist um etwa 1300 m. In tiefen Schichten liegen die Temperaturen von Oberfranken bis nach Niederbayern allerdings im frostigen Bereich, somit besteht hier zunehmend Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Am Abend nimmt die Niederschlagsintensität zu, dabei geht der gefrierende Regen im Böhmerwald vorübergehend wieder in Schneefall über.
Glättegefahr
In den Abendstunden steigt die Glättegefahr auch in Teilen Sachsens sowie im Grenzbereich zu Polen an, zuvor fällt hier gebietsweise wie etwa in Ostsachsen mitunter auch noch ein wenig Schnee oder Schneeregen. Auf den Straßen muss man in den betroffenen Regionen somit mit teils glatten Verhältnissen rechnen!
Im Laufe des kommenden Wochenendes stellt sich die Großwetterlage im Alpenraum langsam um. Die Höhenströmung dreht allmählich wieder auf West und führt schubweise feuchtmilde Luftmassen atlantischen Ursprungs ins Land. Die Schneefallgrenze liegt in der Osthälfte des Landes bis Samstagmorgen noch im Flachland, ausgehend von Vorarlberg steigt sie am Sonntag aber auf über 2.000 m an.
Glättegefahr im Norden
Der Freitag bringt zunehmend dichte Wolken, nur an der Alpensüdseite und im Osten scheint zeitweise noch die Sonne. Ab etwa Mittag setzt von Vorarlberg bis nach Oberösterreich allmählich Regen ein, wobei die Schneefallgrenze bei etwa 1.300 m liegt. In tiefen Schichten hält sich im Donauraum sowie allgemein im Osten und Süden allerdings kalte, frostige Luft, somit besteht besonders in einem Streifen vom nördlichen Innviertel und Sauwald über den Zentralraum bis zur Eisenwurzen zunehmend Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Auch im Pinz- und Pongau sowie im Ennstal und Gesäuse kann es neben Schneefall teilweise zu gefrierendem Regen kommen.
Schnee im Nordosten
Am Abend wird der Niederschlag langsam stärker und greift zunehmend auch auf den Nordosten über. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut pendelt die Schneefallgrenze zwischen 1.000 und 1.300 m, etwa östlich der Linie Mühlviertel – Amstetten – Mariazellerland schneit es dagegen bis in tiefe Lagen. Besonders im Mühl-, Wald- und Mostviertel sind dabei stellenweise bis zu 10 cm Neuschnee zu erwarten. Weiter nach Osten zu fallen die Mengen geringer aus, aber auch in Wien zeichnen sich bis Samstagmorgen ein paar Zentimeter Schnee ab. Von Unterkärnten bis ins Südburgenland fällt in der Nacht auf Samstag zwar nur vorübergehend ein wenig Regen oder Schnee, auch hier kann es streckenweise aber glatt werden.
Milderung am Sonntag
Am Samstagvormittag gehen Regen und Schneefall bald zu Ende und bis Mittag stellt sich weitgehend trockenes Wetter ein. Am Sonntag kommt im Westen neuerlich Regen auf, dabei steigt die Schneefallgrenze auf über 2.000 m an. Im Süden und Osten lockern die Wolken dagegen zeitweise auf, die Temperaturen steigen aber auch hier langsam wieder auf positive Werte an.
Die kommende Nacht wird die kälteste des diesjährigen Herbstes, bislang hält Galtür mit -12 Grad die Bestmarke. Praktisch alle Zutaten für eine eisige Nacht sind gegeben. Neben einer kalten Luftmasse und einem sternenklaren Himmel helfen auch die windschwachen Bedingungen und die lokal bereits vorhandene Schneedecke bei der Abkühlung kräftig mit.
Verantwortlich für die obig beschriebenen Voraussetzungen ist das Hochdruckgebiet namens DOMINIK. Dieses befindet sich in der Nacht über Weißrussland und lenkt die eisige Luft aus dem fernen Russland bis zu uns, gut zu sehen auf folgender Wetterkarte:
Die üblichen Verdächtigen
Die kältesten Regionen sind kommende Nacht in der Mitte des Landes zu finden. Im Mühl- und Waldviertel, in den Alpentälern Salzburgs und der Steiermark sowie in Oberkärnten gehen die Temperaturen auf -10 bis -15 Grad zurück. Im Lungau und im Aichfeld kann es – wie so oft – sogar noch etwas kälter werden. Doch auch im Flachland kühlt es auf rund -5 Grad ab.
Rekorde außer Reichweite
Von den Novemberrekorden bleiben wir aber ein ganzes Stück entfernt. So liegen diese in Klagenfurt bei -17 Grad, in Innsbruck bei -15 Grad und in Wien bei -14 Grad. Den österreichweiten Novemberrekord hat St. Jakob im Defereggental inne, hier wurden 1975 schon einmal -27 Grad gemessen.
Über Nacht hat es im Großteil Österreichs geschneit, am meisten Schnee fiel dabei im Oberen Mühl- und Waldviertel, in den Bergen Ober- und Niederösterreichs und in der Obersteiermark. So verzeichnete Mariazell in der Früh eine Schneehöhe von 23 cm, so viel im November wie seit fünf Jahren nicht mehr. 18 cm kamen in Spital am Pyhrn zusammen, 11 cm in Abtenau. Abseits der Berge reichte es dagegen nur für eine dünne Schneeauflage, in Wien beispielsweise zuckerte es lediglich an. Auch der Westen bekam nur wenig Neuschnee ab, so liegt im Arlberggebiet derzeit nur unwesentlich mehr Schnee als im Wienerwald.
Hier ein paar Eindrücke aus Wien, Wildalpen und Mariazell:
Hoch DOMINIK kommt
Das Tief zieht bis morgen nach Südosteuropa ab, dann nimmt das kräftige Hochdruckgebiet namens DOMINIK mehr und mehr Einfluss auf das Wetter in Österreich. Bis einschließlich Freitag scheint somit oft die Sonne, Niederschlag ist vorerst nicht mehr zu erwarten. Erst Freitagabend nähert sich von Westen her die nächste Front mit Regen, Schneefall und speziell von Salzburg ostwärts sogar gefrierendem Regen.
Eistage stehen bevor
Das Hoch bringt bis zum Freitag aber nicht nur trockene und zeitweise sonnige Bedingungen, besonders der Osthälfte stehen nun auch die kältesten Tage des Herbstes bevor. Bereits am Mittwoch werden nur noch -2 bis +5 Grad erreicht, frostig bleibt es dabei etwa in der Buckligen Welt und im Mariazellerland. Richtig eisig wird dann aber die Nacht auf Donnerstag, inneralpin sinken die Temperaturen auf bis zu -15 Grad.
Die Kältepole sind dabei:
der Lungau
das Obere Wald- und Mühlviertel
das Ausseerland
das Obere Murtal
Auch am Donnerstag und Freitag bleibt es von Linz und Graz ostwärts beim Dauerfrost, kräftiger Südostwind verschärft hier die Kälte zusätzlich. Deutlich milder ist es in den kommenden Tagen stets im Westen, am Donnerstag sind in mittleren Höhenlagen Vorarlbergs rund +10 Grad möglich.
In den vergangenen Stunden sank die Schneefallgrenze in der Obersteiermark, in Salzburg, im Mostviertel und im oberösterreichischen Alpenvorland bis in die Niederungen. Seit Mittag schneit es selbst in Amstetten oder Haag. Dabei hat sich verbreitet eine dünne Schneedecke ausgebildet. Aufgrund des recht warmen Bodens und des sehr nassen Schnees gewinnt die Schneedecke derzeit aber kaum an Mächtigkeit.
Mehr Schnee in der Nacht
Im Laufe der Nacht fließt aus Norden immer kältere Luft ein. Somit geht der Regen überall an der Alpennordseite in Schneefall über, zudem wird der Schnee trockener und die Schneedecke wächst schneller an. Bis Dienstagfrüh kommen so im Nordstau der Alpen verbreitet mit 5 bis 10 cm Neuschnee zusammen. In Wien, St. Pölten oder Linz reicht es hingegen höchstens für eine dünne Schneedecke.
Am Dienstagvormittag lässt der Schneefall von Norden her rasch nach, tagsüber sind dann nur mehr ein paar Schneeschauer zu erwarten.
Viel Regen
Nach den vergangenen trockenen Wochen hat es heute im Flachland verbreitet ergiebig geregnet, nur im Westen blieb es bis her trocken. Die Natur und die Landwirte freuen sich über das Nass von oben.
Ein Italientief zieht bis Montag zu den Ostalpen, somit setzt Montagfrüh in Bayern von Südosten her Regen ein, der sich im Tagesverlauf westwärts auch auf Baden Württemberg ausbreitet.
Am Nachmittag immer öfter Schneeflocken
Am Nachmittag fließt dann aus Norden immer kältere Luft ein, sodass sich allmählich immer öfter Schneeflocken zum Regen mischen und bis zum Abend geht der Regen von Norden her verbreitet in nassen Schneefall über. In der Nacht schneit es dann vor allem von der Schwäbischen über die südliche Fränkische Alb bis nach Niederbayern sowie im Großraum München kräftig.
Winterliche Fahrverhältnisse
Dienstagfrüh muss man sich dann in diesen Regionen auf tiefwinterliche Fahrverhältnisse einstellen und es schneit tagsüber weiter, allerdings klingt der Schneefall allmählich von Norden ab. Am Dienstagabend ist es dann meist schon trocken, nur an den Alpen fallen noch letzte Flocken.
Schneemengen in den Städten:
Ulm, Augsburg: 10-15 cm
München: 5 cm in der Innenstadt, bis zu 15 cm am Stadtrand
In den kommenden Stunden breitet sich der Regen von Südosten auf den Großteils des Landes aus, nur im Westen bleibt es trocken. In der Nacht intensiviert sich der Regen, Schnee fällt meist erst oberhalb von 800 bis 1200 m.
Regnerischer Montag
Am Montag regnet es vor allem von Unterkärnten über das Burgenland bis zum Großraum Wien kräftig weiter. Hier kommen verbreitet 30 bis 40 l/m² zusammen, in Staulagen sind auch knapp über 50 l/m² möglich.
Bei einer Schneefallgrenze von 700 m in Norden und 1200 m Süden kommt auf den Bergen eine ordentliche Packung Neuschnee hinzu.
Nachts Neuschnee
Am Abend sickert dann aus Norden kältere Luft ein, womit die Schneefallgrenze sukzessive bis in die Niederungen sinkt. Dann schneit es vor allem Nordstau der Alpen auch ergiebig. Bis Dienstagfrüh bildet sich von Salzburg bis Wien und Eisenstadt verbreitet eine dünne Schneedecke aus.
Leer geht wohl wieder das Rheintal sowie der Süden aus, hier sind höchsten ein paar Schneeflocken möglich.
Der Wetterablauf ist den Meteorologen kein unbekannter, die Krux liegt jedoch wie so oft im Detail: Ein Tief über Oberitalien schaufelt zunächst reichlich feuchte Luft in den Südosten und Osten Österreichs, hier ist mit anhaltendem und teils auch kräftigem Regen zu rechnen. Am Montag zieht das Tief über Ungarn ab, an seiner Rückseite dreht die Strömung auf nordöstliche Richtungen und zapft Kaltluft aus Russland an. Diese erreicht das Land schrittweise, damit gehen letzte Niederschläge immer mehr in Schnee über. Die Schneefallgrenze liegt zunächst von Nord nach Süd zwischen 600 und 1200 m und sinkt bis zum Abend nördlich der Alpen bis auf etwa 300 m. Vor allem im Mühl- und Waldviertel deuten sich dann einige Zentimeter Neuschnee an.
Am Dienstag schneit es generell entlang der Alpennordseite ein wenig, länger anhaltend im östlichen Nordalpenbereich. Die Schneefallgrenze liegt zwischen tiefen Lagen im Osten und 600 m im Westen, es kann also auch im Flachland streckenweise weiß werden. Am Mittwoch stellt sich im Norden schon stellenweise Dauerfrost ein. Tagsüber lockern die Wolken häufig auf, damit deutet sich eine klirrend kalte Nacht an. Dort, wo Schnee liegt, können die Temperaturen im Nordosten zum Donnerstag hin bis auf -10 Grad sinken.
Titelbild: Wetterlage am Montagabend, 26.11.2018 mit heranströmender Kaltluft rückseitig des Tiefs über Ungarn @ UBIMET, NCEP
Am Nordrand des Tiefs mit Kern über dem Grenzbereich von Victoria und Südaustralien frischt am vergangenen Mittwoch stürmischer Westwind auf. Dieser wirbelte im äußersten Westen von New South Wales, wo derzeit eine Dürre herrscht, erheblich Mengen an Sand bzw. Staub auf, welche sich in weiterer Folge auf weite Teile des Landes ausgebreitet haben. Die Sichtweite ging hier bei Böen um 70 km/h innerhalb weniger Minuten auf wenige Meter zurück.
Über 800 km lang
Auf den Weg nach Osten wurde das betroffenen Gebiet immer großräumiger und erreicht schließlich ein Länger von mehr als 800 km. Im weiterer Verlauf wurde die Sandkonzentration aber etwas geringer, somit hielten sich die Auswirkungen auf die East Coast in Grenzen. Dennoch wurde der Himmel auch hier vorübergehend sehr diesig.
Der Sandsturm am 21. November 2018 stellt in dieser Größenordnung ein außergewöhnliches Ereignis im Südosten Australiens dar und kommt durchschnittlich nur alle 10 Jahre vor. Noch wesentlich markanter war allerdings das Ereignis rund um den 23. September 2009, als ein bis zu 3.000 km langer Sandsturm über Queensland und NSW hinweg zog. In den ariden Regionen Australiens kommt es allerdings gelegentlich zu kleinräumigen Sandstürmen in der Umgebung von Gewittern.
Der Kern des Tiefdruckgebiets DSCHUNA zog am Dienstag über Sardinien hinweg nach Mittelitalien. Im Vorfeld der Kaltfront kam teils stürmischer Südwind auf, der besonders im Ionischen Meer für hohen Wellengang verantwortlich war. In Apulien gab es zudem teils schwere Sturmböen wie etwa in Gallipoli mit 89 km/h oder in Taranto mit 85 km/h.
Schwere Gewitter
Im Warmsektor des Tiefs (der Bereich zwischen der Warm- und der Kaltfront) befanden sich feuchte und labil geschichtete Luftmassen, welche in Zusammenspiel mit dem starken Höhenwind die Entstehung heftiger Gewitter ermöglichten. Neben Hagel und Starkregen wurden dabei auch mindestens drei Tornados beobachtet:
Vietri sul Mare (Provinz von Salerno, Kampanien)
Taurisiano (Provinz von Lecce, Apulien)
Cutro (Provinz von Crotone, Kalabrien)
Wasserhose in der Türkei
Am Mittwoch zog das Tief dann über die Ägais in Richtung Türkei, dabei kam es nahe der Stadt Marmaris zu einem weiteren Tornado. Allgemein wird der Höhepunkt der Gewittersaison im Mittelmeer im Herbst erreicht, siehe auch hier: Unwettersaison im Mittelmeer.
Kräftiger bis stürmischer Westwind hat ausgehend vom Grenzbereich zwischen Südaustralien und New South Wales für einen markanten Sandsturm gesorgt. Zunächst war die Region rund um Broken Hill im Westen von NSW betroffen, einem Gebiet in dem eine anhaltende, schwere Dürre herrscht. Die Sichtweite ging hier bei stürmischen Windböen auf wenige Meter zurück.
Im Vorfeld einer Kaltfront wurde der Sandsturm im Laufe des Mittwochs immer größer und reichte schließlich vom Süden Queenslands bis zum Grenzbereich von NSW und Victoria. Dies entspricht einer Breite von fast 1000 km! Auch an der East Coast von Sydney über Newcastle bis Port Macquarie wurde der Himmel durch den Staub vorübergehend fahl bzw. diesig. Die Sichtweite wurde nach Osten zu allerdings nicht vergleichbar stark beeinträchtigt wie im Outback und mittlerweile hat sich der Schwerpunkt schon auf den Ozean verlagert.
— Bureau of Meteorology, New South Wales (@BOM_NSW) 21. November 2018
Seltenes Phänomen
Großräumige Sandstürme treten in Australien nur etwa alle 10 Jahre auf. Letztmals war das 2009 der Fall, als ein mehr als 2000 km langer Sandsturm über Queensland und NSW zog. Im Outback kommt es im Zuge von Gewittern allerdings häufiger zu kleinräumigen Sandstürmen.
As dust swept through Sydney this afternoon, our snowfields took a dusting of a different kind … in November 😮 pic.twitter.com/j3j6zdVSld
Eines der Hauptmerkmale des Wetterverlaufs im Jahr 2018 ist die Häufigkeit, mit der sich Hochdruckgebiete über Nord- und Osteuropa platziert haben und zu sogenannten Blocking-Lagen über dem Kontinent geführt haben. Die anhaltende Trockenheit in Teilen Mittel- und Nordeuropas ist eine direkte Folge davon.
Festgefahrene Großwetterlagen
Atlantische Tiefdruckgebiete werden meist von blockierenden Hochs umgeleitet bzw. nach Norden oder Süden abgedrängt. Auch in diesem Herbst war das häufig der Fall, weshalb es besonders im westlichen Mittelmeerraum wiederkehrende Tiefdrucktätigkeit gab. Direkt betroffen davon war u.a. die Iberische Halbinsel.
Mit Durchzug der Tiefs gab es in Spanien häufig Regen, wobei es besonders an der Ostküste des Landes große Regenmengen gab. Das Zusammenspiel aus Tiefdruckeinfluss und milden Wassertemperaturen sorgte nämlich für eine labile Schichtung der Luft. So verzeichnetet eine Station im nördlichen Teil der Region Valencia im Oktober sogar 159.2 mm Regen innerhalb von nur einer Stunde! Zudem war der Oktober auch in der Hauptstadt der Balearen Palma de Mallorca mit 68 mm der nasseste Monat des gesamten Jahres, Details dazu gibt es hier: Neuer Regenrekord auf Mallorca im Oktober.
Große Regenmengen
Auch im November wurde das Wetter an der Iberische Halbinsel von Tiefdruckgebieten bzw. Höhentiefs maßgeblich beeinflusst. Bei der festgefahrenen Großwetterlage war die Ostküste zwischen Almeria und der Grenze mit Frankreich davon am stärksten betroffen, so traten hier zahlreiche Schauer und heftige Gewitter auf. In wenigen Tagen kamen in Polinya, einem Dorf südlich von Valencia, bis zum 320 Liter pro Quadratmeter Regen zusammen! Aber auch sonst fielen stellenweise zwischen dem Cabo de Palos, an der Küste Murcias, und Cabo de Creus, im Nordosten Costabravas, zwischen 120 und 200 Liter per Quadratmeter Wasser vom Himmel.
⚠️VIDEO | Fuerte Inundaciones han ocurrido en Valencia – España. Hoy 16/11/2018.
Ein Höhentief über Frankreich hat am Dienstag den ersten nennenswerten Schneefall des Jahres in der Mitte des Landes gebracht. Besonders im Bereich des Thüringer Waldes gab es in mittleren Höhenlagen Neuschneemengen um 10 cm, aber auch in tiefen Lagen bildetet sich von Nordhessen bis zum südlichen Sachsen-Anhalt zumindest vorübergehend ein dünne Schneedecke.
Anbei eine Auswahl an Schneehöhen am 21. November 2018 um 7 Uhr:
Ort
Schneehöhe
Fichtelberg, 1213 m
13 cm
Frankenhain (Lütsche Talsperre), 588 m
13 cm
Neuhaus am Rennnweg, 845 m
12 cm
Kleiner Inselberg, 732 m
11 cm
Oberweissbach, 585 m
10 cm
Goldisthal, 595 m
8 cm
Martinroda, 427 m
8 cm
Brocken, 1134 m
8 cm
Battenberg-Berghofen, 328 m
7 cm
Gehren, 508 m
6 cm
Altenfeld, 583 m
6 cm
Schmücke, 937 m
6 cm
Zugspitze, 2964 m
3 cm
In den kommenden Tagen steigen die Temperaturen wieder leicht an, somit schmilzt der Schnee in den meisten Regionen wieder weg. Spätestens am Wochenende zeichnet sich dann auch in den Gipfellagen des Thüringer Waldes und des Erzgebirges Tauwetter ab.
Kaum Schnee in den Nordalpen
In den Alpen liegt derzeit kaum Schnee, da es hier von Ende Oktober bis Mitte November bei föhnigem Südwind deutlich überdurchschnittliche Temperaturen gab und in den letzten Tagen nur geringe Niederschlagsmengen gefallen sind. Nur in schattigen Nordhängen gibt es gebietsweise ein paar Zentimeter Schnee.
Titelbild: Neuschnee in Bischofsmais (Bayern) am Dienstag.
Am Dienstag lag Italien unter dem Einfluss von Tief DSCHUNA mit Kern im Bereich von Sardinien. Im Vorfeld der Kaltfront gelangten milde und feuchte Luftmassen nach Süditalien, zudem kam teils stürmischer Scirocco auf. Der Südwind erreichte im Tagesverlauf Böen von bis zu 90 km/h in Apulien:
89 km/h Gallipoli (LE)
85 km/h Taranto (TA)
85 km/h Martina Franca (TA)
77 km/h Lequile (LE)
Hagel und Tornados
Das Zusammenspiel aus energiereicher Luft und starker Windscherung begünstigte die Entstehung von kräftigen Gewittern. In Summe wurden dabei in Kalabrien, Kampanien und Apulien mindestens drei Tornados beobachtet. Stellenweise kam es zudem auch zu großem Hagel wie etwa im Großraum von Salerno. Der Herbst stellt im Mittelmeerraum den Höhepunkt der Gewittersaison dar, Details dazu gibt es hier: Unwettersaison im Mittelmeer.
Der Radiosondenaufstieg aus Brindisi (Apulien) zeigt eindrücklich, wie die Bedingungen für schwere Gewitter mit erhöhter Tornadogefahr vorhanden waren:
Labile, energiereche Schichtung der Luft (rot)
Starke Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe (grün)
Drehung des Windes im Uhrzeigersinn mit der Höhe (grün)
In den vergangenen Stunden schneite es in Osttirol und Kärnten sowie von der Südoststeiermark bis zu den Niederen Tauern kräftig. Verbreitet kamen hier 10 bis 20 cm Neuschnee hinzu, lokal wie in Bad Bleiburg wurden bis zu 30 cm gemessen. Hier ein paar Bilder von der wunderschönen Winterlandschaft:
Schnee auch im Südosten und Osten
Auch in der südlichen Steiermark und im Südburgenland wurde es am Dienstagvormittag vorübergehend weiß, hier schmilzt der Schnee aber rasch wieder davon. In den tiefen Lagen des Ostens handelt es sich meist um Regen oder Schneeregen, in Lagen oberhalb von rund 400m wurde es aber auch winterlich. So wie z.B in Hochneukirchen in der Buckligen Welt:
Das wetterbestimmende Tief liegt derzeit über Paris und verlagert sich in den kommenden Stunden westwärts in Richtung Biskaya. An dessen Ostflanke sind am Dienstag kleine Randtiefs über die Alpen hinweg gezogen und haben vor allem im Süden etwas Neuschnee gebracht.
Allerdings hat auch die Strömung auf Süd gedreht, somit fließt nun deutlich mildere Luft heran. Das macht sich vor allem auf den Bergen bemerkbar, wo es am Mittwoch um rund 10 Grad wärmer ist als heute. Bodennah hält sich die kalte Luft hartnäckiger, zarte Plusgrade sind am Mittwoch aber überall zu erwarten. Somit taut der frisch gefallene Schnee rasch wieder dahin.
Zweigeteiltes Wetter
Von Vorarlberg bis Oberösterreich sorgten föhnigen Tendenzen im Lee der Alpen schon am Dienstag für sonniges und mit bis zu 10 Grad mildes Wetter. Auch in den kommenden Tagen profitiert der Westen von der derzeitigen Wetterlage. Hier kann man bis Samstag viel Sonnenschein genießen. Im Südosten, Osten und im Donauraum hält sich hingegen eine beständige Hochnebeldecke, aus der es zeitweise sogar nieselt. Dafür bleibt es in der Nacht frostfrei, von der derzeitigen Schneedecke wird selbst in höheren Lagen bis zum Wochenende nicht mehr viel übrig sein.
Seit den Morgenstunden schneit es bereits in Niederbayern. Der Schneefall verlagert sich im Laufe des Vormittags mehr nach Franken und gegen Mittag beginnt es in Thüringen verbreitet zu schneien.
In Niederbayern, wie hier in Bischofsmais, ist es bereits weiß geworden:
Am Nachmittag schneit es dann in einem Gebiet vom Vogtland bis zum Harz und Hochsauerland verbreitet, nur in tiefsten Lagen kann es sich auch um Schneeregen oder Regen handeln.
In den Mittelgebirgen einige Zentimeter Neuschnee
In Lagen oberhalb von 300 bis 400 m bildet sich verbreitet eine Schneedecke, bis zu 10 cm Neuschnee gibt es vor allem in den Hochlagen vom:
Harz
Thüringer Wald
Hochsauerland
Am Abend klingt der Schneefall dann aber schon wieder ab und in den kommenden Tagen bleibt es weitestgehend trocken. Dazu sorgt leichtes Tauwetter dafür, dass der Schnee nicht lange Bestand hat. Nur in den höchsten Lagen der Mittelgebirge hält sich der Schnee länger.
Am Nachmittag und Abend schneit es im Süden und Osten bei Temperaturen um den Gefrierpunkt unergiebig weiter. Mit Annäherung eines Italientiefs setzt nach Mitternacht im Süden zunehmend kräftiger Schneefall ein. Bis zum Morgen breitet sich der Schneefall nordwärts bis Wien aus.
Behinderungen im Frühverkehr
Gerade in den Morgenstunden fällt der Schneefall von Oberkärnten über die Packalpe bis zum Wechsel ergiebig aus. Somit ist in diesen Regionen mit weitreichenden Behinderungen und Verspätungen im Frühverkehr zu rechnen. Der starke Schneefall verlagert sich im Laufe des Vormittags mehr in den Osten, somit kann es auch in Wien kurzzeitig kräftig schneien. Allerdings wird es auch immer milder, sodass der Schnee in tiefen Lagen zunehmend in Schneeregen und Regen übergeht. Bis zum Abend klingen Regen und Schneefall überall ab.
Ab Mittwoch Tauwetter
Am Mittwoch setzt sich die Milderung fort. Dabei bleibt es sowie auch am Donnerstag in der Osthälfte trüb durch Hochnebel oder Wolken. Dazu kann es bei zarten Plusgraden immer wieder nieseln oder leicht regnen. Mit dem einsetzenden Tauwetter geht es dem Schnee an den Kragen, nur in den geschützten Tal- und Beckenlagen des Südens kann sich der Schnee länger halten.
Ganz anders präsentiert sich das Wetter von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark, hier strahlt die Sonne von einem oftmals wolkenlosen Himmel. Die Temperaturen liegen je nach Sonne und Wolken zwischen 1 und 9 Grad.
In den kommenden Stunden verdichten sich aus Osten die Wolken und am Abend setzt im Wein- und Waldviertel leichter bis mäßiger Schneefall ein. Dieser breitet sich über Nacht auf die Alpennordseite aus, sodass sich verbreitet eine dünne Schneedecke ausbildet. Auch in Wien kann es vor allem in den westlichen Stadtteilen weiß werden. Am meisten Schnee fällt vom Waldviertel bis in den Wienerwald sowie auf den Bergen.
Am Montag winterlich
Zu Wochenbeginn stellt sich winterlich kaltes Wetter ein, in höheren Lagen stellt sich Dauerfrost ein. Der Schneefall an der Alpennordseite klingt aber rasch ab, dafür schneit es von der Koralpe bis zum Wechsel vor allem am Vormittag häufig. Die Mengen halten sich aber auch hier in Grenzen.
Starkschneefall Dienstagfrüh
In der Nacht auf Dienstag sorgt dann ein Italientief von Süden her für aufkommenden Schneefall. Dabei sind bis Dienstagmittag im Süden größere Mengen möglich. Detail dazu folgen am Montag.
Die polare Kaltluft hat nun ganz Deutschland erreicht und sorgte Sonntagfrüh beinahe überall für Frost. Nur an den Küsten sowie stellenweise im Westen blieb es frostfrei. Besonders kalt war es letzte Nacht im Osten, hier gab es verbreitet schon mäßigen Frost. Die Kältepole lagen allesamt in Sachsen:
Dippoldiswalde-Reinberg -9,1 Grad
Sohland an der Spree -8,7 Grad
Bertsdorf-Hörnitz -7,8 Grad
Verbreitet Schneeflocken
An der Ostflanke von Hoch BURCKHARD zieht am Montag ein Höhentief über Deutschland in Richtung Frankreich hinweg. Bereits in der Nacht ziehen in der Osthälfte Regen- und Schneeschauer durch, die sich am Montag tagsüber westwärts ausbreiten. Dabei handelt es sich südlich der Linie Köln-Berlin meist bis in die Tieflagen um Schnee, weiter nördlich muss man meist mit Regentropfen vorliebnehmen.
Eine Schneedecke bildet sich in den Niederungen aber nur vereinzelt und für kurze Zeit aus. Am meisten Neuschnee kommt noch in den östlichen Mittelgebirgen vom Harz über den Thüringer Wald bis zum Erzgebirge zusammen. Hier sind um die 5 cm Neuschnee zu erwarten.
Bald wieder milder
Am Dienstag kann es in der Mitte nochmals etwas schneien, doch insgesamt wird es schon wieder eine Spur milder. Hoch BURCKHARD schwächt sich nämlich zusehends ab, womit auch die Zufuhr polarer Kaltluft zu Ende geht. In den Niederungen wird es so im Laufe der Woche von Süden her ein wenig milder und ergiebiger Regen ist weiterhin keiner in Sicht.
Der Sonntag verläuft abseits lokaler Nebelfelder besonders an der Alpennordseite überwiegend sonnig, etwas hartnäckiger halten sich teils hochnebelartige Wolken hingegen von Unterkärnten bis zum Südburgenland. Am späten Nachmittag ziehen im Nordosten vermehrt Wolken auf und am Abend fallen im Wald- und Weinviertel, in der Nacht schließlich entlang der Alpennordseite sowie im östlichen und südlichen Bergland ein paar Schneeflocken. Auch im Flachland von Linz über St. Pölten und Wien bis nach Eisenstadt können Nachteulen vermutlich die ersten Flocken des Winters erhaschen.
Der Montag bringt viele Wolken und im Tagesverlauf schneit es vor allem im Bereich der Ostalpen sowie im Mühl- und Waldviertel zeitweise mit leichter Intensität, aber auch im Südosten deutet sich am Vormittag vorübergehend etwas Schneefall an. Generell kann sich ab mittleren Höhenlagen vorübergehend eine dünne Schneedecke bilden, etwas Matsch erscheint auch im Grazer Becken im Bereich des Möglichen. Generell sind einzelne Schneeschauer nirgends ausgeschlossen, am ehesten trocken bleibt es im Westen.
Dienstagmorgen im Süden frühwinterlich
Am Dienstag bleiben die Wolken im Süden und Osten dicht und nach derzeitigem Stand setzt von Osttirol bis ins Südburgenland bereits in den frühen Morgenstunden Schneefall ein, welcher zum Berufsverkehr bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch stellenweise etwas kräftiger ausfallen kann. Bis etwa Mittag deutet sich im Süden anhaltender Schneefall bei dann leicht positiven Temperaturen an, zum Nachmittag hin verlagert sich der Schwerpunkt des Niederschlags in die Osthälfte. Mit dem Einfließen milderer Luft sollte die Schneefallgrenze hier aber auf etwa 400 bis 500 m ansteigen.
In Verbindung mit dem morgendlichen Schneefall deuten sich im gesamten Süden des Landes frühwinterliche Bedingungen mit ein paar Zentimetern Nassschnee an, von den Karnischen Alpen und Karawanken über die Kor- und Packalpe, das Steirische Randgebirge bis hin zur Semmering-Wechsel-Region erscheinen tagsüber auch markante Mengen um 10 cm immer realistischer. Vom Semmering nordwärts bis zum Waldviertel deuten sich Mengen um 5 cm oberhalb von rund 400 m an, im östlichen Flachland ist basierend auf den aktuellen Modellprognosen eher nur vorübergehend mit etwas Matsch zu rechnen.
In der Nacht auf Mittwoch und am Mittwoch selber ist im Osten weiterhin Niederschlag möglich, Schnee sollte dann aber nur oberhalb von 500 bis 700 m fallen. Einige Wettermodelle deuten auch eine raschere Milderung an.
Titelbild: Modellprognose der 6h-Neuschneemenge von Dienstag 04:00 bis 10:00 Uhr @ UBIMET
Bereits seit Mitte der Woche gelangen trockene und kühle Luftmassen nach Österreich, so gab es am Freitag erstmals in weiten Teilen des Landes Frost. Anbei die kältesten Orte pro Bundesland der letzten Nacht unterhalb einer Seehöhe von 1.000 m:
Ort
Tiefstwert
Aigen im Ennstal (ST)
-6.5 Grad
Summerau (OÖ)
-5.8 Grad
Ehrwald (T)
-5.8 Grad
Rauris (S)
-5.6 Grad
Zwettl (NÖ)
-5.2 Grad
Schoppernau (V)
-4.5 Grad
Wien-Mariabrunn (W)
-3.4 Grad
Neusiedl am See (B)
-1.7 Grad
Völkermarkt (K)
+0.3 Grad
In der Nacht auf Samstag ist neuerlich verbreitet mit Frost zu rechnen, es gibt allerdings ein paar Ausnahmen: Einerseits die windigen Regionen wie etwa das Innviertel, andererseits die trüben Regionen durch Hochnebel wie etwa der Bodenseeraum oder Teile Kärntens.
Sonntagnacht erste Flocken
Der Samstag und der Sonntag verlaufen abseits lokaler Nebelfelder besonders an der Alpennordseite und im Osten überwiegend sonnig, etwas hartnäckiger halten sich teils hochnebelartige Wolken hingegen von Unterkärnten bis zum Südburgenland. Am Sonntagnachmittag ziehen aus Nordosten aber vermehrt Wolken auf und in der Nacht auf Montag ziehen besonders im Mühl- und Waldviertel sowie im östlichen und südlichen Bergland ein paar Schneeschauer durch. Auch sonst bestehen aber Chancen, die ersten Flocken zu Gesicht zu bekommen.
Schneeschauer am Montag
Der Montag bringt viele Wolken und im Tagesverlauf gehen vor allem im Bereich der östlichen Nordalpen vom Salzkammergut bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet sowie im Mühl- und Waldviertel ein paar Schneeschauer nieder. Ab mittleren Höhenlagen kann sich hier vorübergehend eine dünne Schneedecke bilden. Ein paar Schneeflocken sind aber nirgends ausgeschlossen, am ehesten trocken bleibt es im Westen sowie teils auch im östlichen Flachland. Mit Höchstwerten zwischen -2 und +5 Grad ist zudem in mittleren Höhenlagen erstmals in diesem Winter leichter Dauerfrost zu erwarten.
Dienstag verbreitet Schnee?
Am Dienstag und Mittwoch machen sich die Ausläufer eines Tiefs über dem Mittelmeerraum bzw. Südosteuropa bemerkbar, dabei nimmt von Unterkärnten über die Steiermark bis in den Osten Österreichs die Wahrscheinlichkeit für Schneefall zu. Die Mengen halten sich voraussichtlich in Grenzen, vorübergehend sind aber auch im Flachland ein paar Zentimeter Nassschnee möglich! Etwas markantere Mengen sind in mittleren Höhenlagen vom Packsattel über das Steirische Randgebirge bis zur Semmering-Wechsel-Region möglich. Die Modellunsicherheiten sind derzeit allerdings noch groß.
Am Freitag halten sich in manchen Tälern zunächst wieder Nebelfelder, sie lösen sich aber bald auf. Somit scheint tagsüber in weiten Teilen der Alpen die Sonne. Etwas zäher sind die hochnebelartigen Wolken nur von Osttirol bis zum Alpenostrand, aber auch hier kann sich die Sonne zeitweise durchsetzen. Auf den Bergen weht mäßiger bis lebhafter Südost- bis Ostwind. Die Temperaturen erreichen von Ost nach West in 3.000 m Höhe -6 bis 0 Grad, in 2.000 m Höhe ist der Unterschied zwischen Ost und West mit -4 bis +4 Grad noch größer.
Samstag, 17. November 2018
Der Samstag beginnt in einigen Tälern und Becken erneut mit Nebel- oder Hochnebelfeldern, diese halten sich aber nur für kurze Zeit. In den Bergen scheint von früh bis spät die Sonne, nicht selten gar von einem wolkenlosen Himmel. Nur von den Ötztaler Alpen bis zur Rax-Schneeberg-Region ziehen am Nachmittag auch mal lockere Wolkenfelder durch. Der Wind weht auf den Bergen weiterhin teils lebhaft, dazu liegen die Temperaturen nun auch im Westen deutlich niedriger. In 3.000 m Höhe werden von Ost nach West -8 bis -6 Grad gemessen, in 2.000 m Höhe werden maximal -5 bis 0 Grad erreicht.
Sonntag, 18. November 2018
Am Sonntag ändert sich zunächst nur wenig am Wettergeschehen, mit der üblichen Verteilung von Nebel und Sonne geht es in den Tag. Im Laufe des Nachmittags ziehen von Nordosten her jedoch immer mehr Wolkenfelder auf, am späten Abend bringen sie nach derzeitigem Stand am Alpenostrand die ersten Schneeflocken. Bei lebhaftem Ostwind herrscht im Bergland nahezu überall Dauerfrost. In 3.000 m Höhe werden -9 bis -6 Grad erreicht, in 2.000 m Höhe sind es -5 bis 0 Grad, nach wie vor mit den höchsten Werten im Westen.
Zwar lockt der Sonnenschein nochmal in die Berge, gegenüber den letzten Wochenenden ist es diesmal aber deutlich kühler. Entsprechend sollte man auf ausreichend warme Kleidung in mehreren Schichten achten. Durch die niedrigeren Temperaturen ist nun auch überall der Betrieb von Schneekanonen möglich, die Pistenbedingungen sollten an diesem Wochenende aber nur auf den Gletschern ausreichend gut sein.
Zur Hälfte ist der Monat November bereits wieder Geschichte und bisher hat sich das Muster mit einer milden, südlichen Strömung fortgesetzt. Rund 5 Grad beträgt aktuell die positive Abweichung der Temperatur zum monatlichen Mittelwert, doch dies wird sich nun ändern. Kältere Luft hat den Alpenraum bereits erreicht, beispielsweise wurden in Wien am Donnerstagmorgen nach langer Zeit mal wieder Temperaturen von deutlich unter 5 Grad gemessen. Und dieser Trend setzt sich fort: Am Samstag muss man im Nordosten Österreichs mit Morgenfrost rechnen, am Sonntagmorgen schließlich im ganzen Land. Bis dahin bleibt es noch trocken, auch an der Verteilung von Sonne, Wolken und Nebel ändert sich vorerst nur wenig.
Erste Schneeflocken ab Sonntagabend
Bereits im Laufe des Sonntags kommen aus Nordosten allmählich kompakte Wolkenfelder auf und zum Abend hin sind im Mühl- und Waldviertel sowie im Weinviertel bei leicht positiven Temperaturen die ersten Schneeflocken möglich. Am späten Abend und über Nacht breiten sich die Schauer bis ins östliche Bergland aus, dann bestehen auch in Wien Chancen die ersten Flocken zu Gesicht zu bekommen. An der Alpennordseite kann es bereits weiß werden. Der Montag beginnt nach derzeitigem Stand im Mühl- und Waldviertel sowie von der Eisenwurzen bis zum Wechsel teils frühwinterlich mit dem einen oder anderen Zentimeter Schnee, tagsüber ist auch weiter nach Süden und Westen mit vorübergehendem leichten Schneefall zu rechnen. Mit Höchstwerten zwischen -1 und +5 Grad ist erstmals in einigen Regionen leichter Dauerfrost möglich.
20 cm Neuschnee in Kärnten am Dienstag?
Unklar ist noch die weitere Wetterentwicklung. Für den Dienstag gibt es bei den Wettermodellen größere Unterschiede hinsichtlich der Zugbahn eines neuen Italientiefs. Wahrscheinlich erscheint derzeit ein Szenario, nach welchem dem Süden und Südosten Österreichs ein markantes Schneefall-Ereignis bevorsteht. In Osttirol und Kärnten, aber auch in Teilen der Steiermark deutet sich anhaltender und teils kräftiger, wenngleich nasser Schneefall bis in die Niederungen an. Eine Nassschneedecke ist hier im Bereich des Möglichen, besonders in mittleren Höhenlagen wie etwa am Packsattel sind auch markante Mengen nicht ausgeschlossen. Aber auch im Osten nimmt die Wahrscheinlichkeit für Schneefall in der Nacht auf Mittwoch zu.
Die Vorweihnachtszeit ohne Adventmärkte wäre nur halb so schön. Das Warten auf Weihnachten verkürzt sich und Punsch, Ofenkartoffel und Waffeln versüßen die nun doch zunehmend kalte Jahreszeit zusätzlich. Wer da nicht in Stimmung kommt, hat die bekanntesten Adventmärkte wohl noch nicht besucht. Hier ein kleiner Überblick.
Wien – Österreich
Der Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz öffnet seine Tore vom 16. November bis 26. Dezember und lässt die Adventzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Er ist der berühmteste Christkindlmarkt in Wien und lockt jährlich Millionen Besucher aus aller Welt an. Seine Wurzeln gehen bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. Jedoch erst 1975 ist er an seinen jetzigen Standort gezogen. Das Burgtheater und das Wiener Rathaus verleihen dem Christkindlmarkt eine einzigartige Kulisse und seine ausgefallenen Dekorationen sind ein besonderes Highlight.
Regensburg – Deutschland
Einer der bekanntesten Adventmärkte in Deutschland ist der Christkindlmarkt in Regensburg. Eine unabhängige Jury wählte ihn zu einem der zehn schönsten Adventmärkte im deutschsprachigen Raum. Er wurde bereits 1791 erwähnt und ist ein traditioneller bayerischer Weihnachtsmarkt. Vom 26. November bis 23. Dezember sind seine Türen geöffnet und viele Künstler wie Glasbläser, Töpfer, Schnitzer und Kerzenzieher bieten ihre kunsthandwerklichen Waren an. Natürlich dürfen auch die kulinarischen Genüsse, wie der Heidelbeerglühwein oder die Original Regensburger Bratwürste nicht fehlen.
Basel – Schweiz
Zur Adventzeit verwandelt sich Basels Altstadt in ein weihnachtliches Wintermärchen. Hier residiert der älteste “Christkindlimärt” der Schweiz. Kilometerlange Lichterketten, dekorierte Häuser und große geschmückte Christbäume verzaubern das Stadtbild. Vom 22. November bis 23. Dezember gibt es die Möglichkeit den schönsten und größten Weihnachtsmarkt der Schweiz zu besuchen. Kunsthandwerker bieten ihre Waren an und kulinarische Spezialitäten wie die Basler Läckerli (eine Art Lebkuchen) lassen den Gaumen aufblühen.
Auch in Zeiten des Klimawandels müssen sich Gegensätze irgendwie ausgleichen. Ist es in Europa lange Zeit zu warm, liegen die Temperaturen auf ähnlicher Breite westlich oder östlich des Kontinents eher tiefer als üblich. Das liegt an den Wellen, die sich um die Nordhemisphäre verlagern und abwechselnd südliche und nördliche Luftströmungen bringen. Aktuell hat dies in der gesamten Osthälfte der USA und Kanadas negative Temperaturabweichungen zur Folge. In US-Staaten wie Missouri, Iowa oder Wisconsin lagen die Temperaturen am Mittwochmorgen sogar im zweistelligen Frostbereich.
Tief bringt aufgleitende Warmluft
Nun macht sich von Süden her ein Tief auf den Weg nach Nordosten und erreicht bis Freitag den Atlantik. Es führt in höheren Schichten wärmere Luft mit sich, welche auf die lagernde Kaltluft aufgleitet und etwa von Chicago bis New York gefrierenden Regen bringt. Lokal werden massive Eisablagerungen erwartet, welche umstürzende Bäume und Stromleitungen und natürlich sehr gefährliche Straßenbedingungen zur Folge haben dürften. Lokal werden Eisablagerungen von bis zu 2 cm Höhe erwartet. Hier und da dürfte sich dann ein Bild wie auf dem Titelfoto ergeben, welches vor kurzem in Russland aufgenommen wurde.
Titelbild: Eispanzer auf Auto @ Amjad Afridi, Severe Weather Europe
Zu trocken ist es nun schon den 10. Monat in Folge, letztmalig ist im Januar deutschlandweit mehr Niederschlag gefallen als üblich. Die Thematik ist hinlänglich bekannt. Und doch ist es erschreckend die Zahlen für den bisherigen November zu sehen, der ja auch schon wieder zur Hälfte um ist. Zwischen 1 und 3 % des normalen Monatsniederschlages sind bspw. in Bayern bisher zusammenkommen – fast nichts. Zufriedenstellend sieht die Bilanz mit 50-60 % nur im Saarland und in Rheinland-Pfalz aus, überall sonst sind es Stand 14.11. etwa 20 %. Und das, nebenbei erwähnt, wieder bei deutlich zu hohen Temperaturen – im Mittel ist der Monat im ganzen Land bisher etwa 5 Grad zu warm.
Schiffe stranden
Die Auswirkungen auf die Pegelstände der Flüsse sind klar, bereits vor Wochen und Monaten haben wir über Rekorde berichtet. Leider hat sich bisher nichts getan. Und so kommt die Binnenschifffahrt nun immer mehr zum Erliegen, mancherorts können keine Schiffe mehr fahren. Dies wirkt sich besonders auf die Spritpreise aus, sie steigen vielerorts trotz generell sinkender Ölpreise. Denn der Transport muss über den Landweg erfolgen, die Ladung eines Binnenschiffes verteilt sich aber auf rund 80 LKW’s. Und auch Unfälle nehmen zu – erst am gestrigen Dienstag ist in Köln ein Dieseltanker auf Grund gelaufen. Er konnte jedoch ohne Schaden wieder frei geschleppt werden.
Aussichten: Erster Schnee möglich, aber weiter zu trocken
Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht. Anhaltenden, flächigen Regen bräuchte es mal, doch dieser ist nicht in Sicht. Allein bis Ende der nächsten Woche ist lediglich im Norden und Osten des Landes mit ein paar Litern Niederschlag zu rechnen, auch in Form von Schnee, doch nach Süden und Westen zu bleibt es häufig komplett trocken.
Titelbild: Binnenschiff @ Lutz Blohm on Visualhunt.com / CC BY-SA
Seit Monatsbeginn herrschen in Deutschland außergewöhnliche Temperaturen, so beträgt die Abweichung zum Mittel derzeit verbreitet 3 bis 5 Grad bzw. in der Südosthälfte örtlich sogar mehr als 6 Grad. Besonders am Alpenrand und im Oberrheingraben wurden auch Höchstwerte oberhalb der 20-Grad-Marke verzeichnet, wie etwa in Rosenheim mit 24.2 Grad am 6. November. Anbei eine Auswahl an Höchstwerten in diesem November:
Ort
Höchstwert
Tag
Rosenheim (Bayern)
24.2 Grad
6. November
Hohenpeißenberg (Bayern)
22.2 Grad
6. November
Garmisch-Patenkirchen (Bayern)
20.8 Grad
12. November
Freiburg (B-W)
20.5 Grad
12. November
Baden-Baden (B-W)
20.4 Grad
12. November
Quedlinburg (S-A)
20.1 Grad
12. November
Jena (Thüringen)
20.0 Grad
12. November
Leipzig (Sachsen)
19.8 Grad
12. November
Koblenz (R-P)
19.2 Grad
12. November
Kaltfront am Dienstag
Am Dienstag zieht aus Westen eine Kaltfront über Deutschland hinweg, welche tagsüber besonders in einem breiten Streifen von Baden-Württemberg über Franken bis nach Brandenburg und Sachsen etwas Regen bringt. Im Nordwesten lebt frischer, an der Nordsee auch starker Südwestwind mit teils stürmischen Böen auf, zudem gehen im Norden und Osten am Nachmittag noch ein paar Schauer und vereinzelt auch kurze Kaltluftgewitter nieder. In der Nacht zum Mittwoch beruhigt sich das Wetter wieder und mit der Ausbildung eines Hochs über Mitteleuropa setzt sich eine Wetterumstellung in Gang.
Hochdruckeinfluss
Die Höhenströmung dreht am Mittwoch von Südwest auf Nordwest und in der zweiten Wochenhälfte weiter auf Nordost bis Ost. Die Temperaturen bleiben vorerst noch über dem langjährigen Mittel und besonders im Nordwesten dominiert ab Donnerstag der Sonnenschein. Teils zähen Nebel oder Hochnebel gibt es dagegen in den Niederungen von Rheinland-Pfalz bis zum Alpenrand sowie gebietsweise auch im äußersten Osten. Am Freitag und Samstag überwiegt dann in weiten Teilen des Landes der Sonnenschein.
Ostströmung
Am Wochenende verlagert sich der Kern des Hochdruckgebietes von Osteuropa in den Süden Skandinaviens. Über Deutschland etabliert sich somit eine östliche bis nordöstliche Strömung, welche aus Russland immer kühlere Luftmassen heranführt. Spätestens zu Beginn der kommenden Woche zeichnen sich dann vielerorts unterdurchschnittliche Temperaturen ab.
Kommt Schnee?
Ob am Sonntag oder zu Beginn der kommenden Woche gebietsweise auch Niederschlag zu erwarten ist, hängt von der exakten Position des Hochs bzw. der Tiefdruckgebiete über Südosteuropa ab. Die Unsicherheiten sind derzeit noch erheblich, große Niederschlagsmengen sind aus heutiger Sicht aber nirgendwo zu erwarten. In mittleren Höhenlagen der Mittelgebirge nehmen die Chancen für ein kurzes Gastspiel des Winters aber zu.
Seit Monatsbeginn herrschen besonders an der Alpennordseite außergewöhnliche Temperaturen, so sorgte föhniger Südwind vielerorts für Höchstwerte oberhalb der 20-Grad-Marke. In der Stadt Salzburg wurde mit 23,8 Grad sogar eine neuer Stationsrekord für den November aufgestellt.
Ort
Höchstwert
Tag
Salzburg (S)
23.8 Grad
5. November
Wieselburg (NÖ)
23.5 Grad
6. November
Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
23.4 Grad
6. November
Bludenz (V)
23.3 Grad
12. November
Haag (NÖ)
23.0 Grad
6. November
Feldkirch (V)
22.7 Grad
12. November
Am Dienstag zieht an der Alpennordseite eine schwache Kaltfront durch. Abgesehen von geringen Regenmengen im westlichen Bergland ist zwar kein nennenswerter Niederschlag in Sicht, der Föhn geht aber zu Ende und mit der Ausbildung eines Hochs über Mitteleuropa setzt sich eine Wetterumstellung in Gang.
Abkühlung und weniger Nebel
Die Höhenströmung dreht bis Mittwoch von Südwest auf Nordwest und in der zweiten Wochenhälfte weiter auf Nordost bis Ost. Das anhaltend trübe Wetter durch Hochnebel im Nordosten Österreichs wird dabei beendet und auch die Temperaturen nähern sich langsam wieder dem langjährigen Mittel. Spätestens in der Nacht auf Freitag zeichnet sich dann selbst im östlichen Flachland vielerorts Nachtfrost ab und tagsüber kommen die Temperaturen kaum noch über die 10-Grad-Marke hinaus.
Da die kühlere Luft vor allem in bodennahen Schichten einfließt, bleibt es in mittleren bzw. höheren Tallagen des Westens vorerst noch deutlich milder. Somit gibt es besonders im Hinteren Bregenzerwald bzw. im Arlberggebiet noch zweistellige Höchstwerte. Es wird jedoch nicht überall sonnig, so verlagert sich der Nebelschwerpunkt in den Bodenseeraum sowie teils auch in den Süden.
Kommende Woche noch kälter
Am Wochenende verlagert sich der Kern des Hochdruckgebiets vom östlichen Mitteleuropa in den Süden Skandinaviens. Im Alpenraum hat dies eine anhaltende östliche bis nordöstliche Strömung zur Folge, welche aus Russland immer kühlere Luftmassen heranführt. Nach derzeitigem Stand wird es mit lebhaft auffrischendem Nord- bis Nordostwind zu Beginn der kommenden Woche nochmals kälter mit Temperaturen unterhalb des langjährigen Mittels.
Kommt der Schnee?
Ob zu Beginn der kommenden Woche auch Niederschlag im Alpenraum zu erwarten ist, hängt von der exakten Position des Hochs bzw. der Tiefdruckgebiete über Südosteuropa ab. Die Unsicherheiten sind derzeit noch groß, das europäische Wettermodell ECMWF prognostiziert allerdings nur sehr geringe Niederschlagsmengen. Das amerikanische Wettermodell GFS lässt dagegen auf den ersten Gruß des Winters hoffen.
Seit letzten Freitag hat Kalifornien mit schweren Waldbrände zu kämpfen. Zunächst entflammte im Norden des Bundesstaats das Camp Fire, welches mit mehr als 25 Todesopfern sowie über 6.000 zerstörten Häusern den schlimmsten Waldbrand der Geschichte Kaliforniens darstellt. Der bisherige Schadensrekord wurde übrigens erst vor 13 Monaten in Santa Rosa durch das Tubbs Fire aufgestellt (die Waldbrände werden i.d.R. nach dem Entstehungsort benannt).
Update: Officials report that the #CampFire has destroyed 6,713 structures. It is now the most destructive individual fire on record in California.
Seven of the top 20 most destructive fires in the state have occurred since October 2017. Utterly remarkable. pic.twitter.com/xwqz4s6rLx
Ein zweiter großer Waldbrand, das Woolsey Fire, hat am Wochenende im Süden Kaliforniens weitere Todesopfer gefordert und bei Malibu auch einige Luxusvillen zerstört. In Summe fielen in den letzten Tagen somit mindesten 31 Menschen und knapp 7.000 Häuser den Flammen zum Opfer.
Santa-Ana-Winde
Im Herbst herrscht in Kalifornien Waldbrandsaison, da die Böden durch den heißen und niederschlagsarmen Sommer völlig ausgetrocknet sind. Heuer fielen die Regenmengen unterdurchschnittlich aus, was in Zusammenspiel mit den Santa-Ana-Winden derzeit zu der extremen Waldbrandgefahr führt. Beim Santa-Ana-Wind handelt es sich um einen teils stürmischen und sehr trockenen, föhnigen Ostwind, welcher die Feuerherde rasend schnell in Richtung Küste ausbreiten lässt.
Die Waldbrandgefahr im Süden Kaliforniens bleibt bis einschließlich Dienstag groß bzw. im Grenzbereich zu Mexiko sogar extrem. Der Santa-Ana-Wind lässt aber langsam nach, somit zeichnet sich in weiterer Folge eine Entspannung der Lage an. Zwar sind weiterhin Waldbrände möglich, diese werden aber nicht mehr so rasant durch den Wind angetrieben und können somit wesentlich leichter gelöscht werden.
Seit dem Freitag wüten in Kalifornien verheerende Waldbrände. Im Norden des Westküstenstaates sorgte das sogenannte Camp Fire für mehrere Todesopfer und schon tausende Häuser fielen dem Brand zum Opfer. Ein zweiter großer Brand, Woolsey Fire, wütet bei Malibu und bedroht einige Luxusvillen. Zudem sorgen die derzeitigen meteorologischen Bedingungen für eine extreme Waldbrandgefahr.
Extreme Waldbrandgefahr durch Santa-Ana-Winde
Beinahe jährlich kommt es im Herbst in Kalifornien nach einem heißen und trockene Sommer zu Waldbränden.
Diese Jahr fielen aber die Regenmengen unterdurchschnittlich aus und mit den berüchtigten Santa-Ana-Winde können sich Waldbrände rasend schnell ausbreiten. Santa Ana ist ein stürmischer Ostwind, der locker Windgeschwindigkeiten um 100 km/h erreichen kann und zudem die Luft extrem austrocknet. Verbreitet herrscht derzeit nur einen Luftfeuchtigkeit von rund 10 Prozent.
Hier ein Video von der Flucht vor dem Camp Fire nahe der Stadt Paradise:
Bis Dienstag ungünstige Wetterverhältnisse
Bis einschließlich Dienstag bleibt die Situation in Kalifornien angespannt, weitere Waldbrände sind möglich und nach wie vor weht der kräftige Santa Ana. Danach lässt der Wind nach und die Chancen stehen gut das die Feuerwehrleute die Brände dann in Griff bekommen.
Seit Monatsbeginn liegt Österreich in einer sehr milden, föhnigen Südwestströmung, die an der Alpennordseite für ungewöhnlich hohe Temperaturen sorgte. Mit Durchzug einer kaum wetterwirksamen Kaltfront geht das föhnige Herbstwetter am Dienstag zu Ende. Anschließend baut sich direkt über Mitteleuropa ein kräftiges Hoch auf. Somit wird es im Flachland wieder sonnig, allerdings steigt hier die Frostgefahr an.
Milder, föhniger Wochenstart
Der Montag verläuft nochmals nach dem altbewährten Muster: Im Flachland hält sich der Nebel, während es in den Föhnregionen bei viel Sonnenschein sehr mild wird. Auch im Süden scheint bei lebhaftem Jauk oftmals die Sonne. Am Dienstag nähert sich aus Nordwesten eine schwache Kaltfront. Mit dem Südföhn geht es zu Ende, der Nebel im Flachland weicht allerdings nur langsam.
Viel Sonnenschein, im Flachland Morgenfrost
Am Mittwoch lösen sich die Restwolken im Bergland am Vormittag auf, sonst dominiert bereits von der Früh weg der Sonnenschein. Im Vergleich zu den vergangenen Tagen wird es schon etwas kühler.
Die Nacht auf Donnerstag kühlt es kräftig ab und selbst im Flachland kann es nach langer Zeit wieder zu Morgenfrost kommen. Tagsüber dominiert wieder großteils der Sonnenschein, nur in einigen Tal- und Beckenlagen hält sich hartnäckig der Nebel.
Am Ende der Woche vermutlich kälter, weiterhin trocken
Auch die restliche Woche verläuft weitgehend freundlich. Allerdings verlagert sich der Schwerpunkt des Hochs nach Skandinavien, damit dreht die Höhenströmung am Wochenende auf Nordost und ein Schwall kalter Luft macht sich auf den Weg nach Österreich. Nach derzeitigem Stand wird es mit kräftig auffrischendem Nordwind am Sonntag vor allem in der Osthälfte markant kälter. Da aber nach wie vor der Hochdruckeinfluss dominiert, bleibt es weitgehend trocken.
Ein Tief über dem östlichen Mittelmeer sorgte für zahlreiche heftige Gewitter im Nahen Osten. Wie schon vor 2 Wochen traf es Jordanien besonders schlimm. In den heranrasenden Sturzfluten kamen mindesten 9 Personen zu Tode. Auch aus der antiken Felsenstadt Petra mussten 3700 Touristen evakuiert werden, bevor sie teilweise überschwemmt wurde.
Trügerische Entfernung
Gewitter in Jordanien sorgen immer wieder für Todesopfer. Besonders gefährlich ist dabei der Umstand, das die Gewitter zig Kilometer entfernt niedergehen und dann die Wassermassen ohne Vorwarnung durch die engen Schluchten an Orte gelangen, an denen kein einziger Tropfen Regen fiel. Diese Sturzfluten sind nicht nur für Touristen sondern oft auch für die Einheimischen überraschend und tödlich.
Überschwemmungen auch in Kuwait
Auch in Kuwait gab es gewittrigen Starkregen und ein Chaos durch überflutetet Straßen. Allerdings ist das Land komplett flach, somit kann es zu keine Sturzfluten kommen.
Durch die festgefahrene Großwetterlage verlagert sich das Tief über dem Atlantik kaum und steuert beständig feuchte Luft nach Wales. Mit der Südwestströmung staut sich auch die feuchte Mittelmeerluft an den Südrand des Zentralmassivs, somit kommt es auch in Südfrankreich zu Überschwemmungen.
Großflächige Überflutungen in Pembrokeshire
Im Westen von Wales, in der Grafschaft Pembrokeshire, führen derzeit alle Flüsse und Bäche aufgrund des Starkregens Hochwasser. Darum sind in der Gegend zahlreiche Straßen gesperrt, es kommt zu Stromausfällen und rund tausend Häuser sind bereits von den Fluten betroffen.
1,000 lose power as rain and wind bring flooding – Pembrokeshire & Carmarthenshire have seen the worst of the weather with some homes in Milford Haven under 10ft of water.https://t.co/srER3I3ktBpic.twitter.com/vnbhfj0ey5
Am Südrand des Zentralmassivs sorgten Starkregen und Gewitter ebenfalls für Überschwemmungen. In den Staulagen fielen am Freitag 150 bis 200 l/m². Dazu gab es am östlichen Stadtrand von Montpellier einen Tornado, der einige Schäden verursachte.
Australien befindet sich derzeit mitten im Frühling und es kommt zu dieser Zeit im Jahr verbreitet zu Gewittern. Eine kräftige Kaltfront sorgte vor allem im Südosten des Landes für Unwetter.
Sandstürme
Im wüsten- bis steppenähnlichen Landesinneren von New South Wales entstanden im Vorfeld einer kräftigen Gewitterlinie heftige Sandstürme. Diese fegten mit Orkanböen von bis zu 120 km/h übers Land.
An der Küste Riesenhagel
In Küstennähe bildeten sich mehrere Superzellen, eine davon brachte nahe der Stadt Kempsey Hagel von bis zu 8 cm Durchmesser. Die Schäden waren dementsprechend groß.
Nach einem trockenen Sommerhalbjahr steigt jedes Jahr im Herbst das Risiko für Waldbrände in Kalifornien. Diese Jahr ist es besonders schlimm, da selbst für kalifornische Verhältnisse kaum Regen fiel. Zudem sorgen die derzeitigen meteorologischen Bedingungen für eine extreme Waldbrandgefahr.
Santa-Ana-Winde
Zwischen einem Hoch über dem Nordpazifik und einem Tief südlich von Kalifornien herrscht derzeit eine kräftige Ostströmung. Dabei gleiten die Winde die Berghänge Kaliforniens hinunter zur Küste und trocknen die Luft extrem aus. Verbreitet herrscht derzeit nur einen Luftfeuchtigkeit von rund 10 Prozent. Diese so genannten Santa-Ana-Winde sorgen nicht nur für extrem trockene Luft sondern auch für Böen von bis zu 100 km/h. Unter diesen Bedingungen könne sich Waldbrände rasant ausbreiten.
Camp Fire
Der größte Waldbrand, das sogenannte Camp Fire, wütet derzeit im Norden von Kalifornien nahe der Städte Paradise und Chico.
Rund 30.000 Einwohner mussten ihre Häuser bereits verlassen und es gibt wohl schon erste Todesopfer. Der Waldbrand breitet sich rasch ostwärts aus und bedroht nun die Stadt Chico. Auch im Süden von Kalifornien sind in den kommenden Tagen Waldbrände zu befürchten.
Während die Hurrikansaison im Nordatlantik am 30. November endet, hat die Zyklonsaison im südlichen Indischen Ozean und in Australien dagegen am 1. November begonnen. Allgemein werden tropische Wirbelstürme je nach geographischer Lage zwar als Hurrikan, Zyklon oder Taifun benannt, es handelt es sich dabei aber stets um das selbe Phänomen.
#Alcide has now reached major #hurricane strength – the first Category 3+ on the Saffir-Simpson wind scale of the 2018/2019 S. Hemisphere tropical #cyclone season – the earliest 1st major hurricane formation for the Southern Hemisphere since 2012/2013. pic.twitter.com/oZxwx3FpBG
Der tropische Sturm ALCIDE ist am 6. November entstanden und hat sich bis zum 8. November zu einem Zyklon verstärkt mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 185 km/h. Dies entspricht einem Hurrikan der Kategorie 3. Derzeit verlagert sich der Wirbelsturm in westliche bis südwestliche Richtung mit Orkanböen bis 230 km/h. In den kommenden Tagen wird er unter Abschwächung in Richtung der Nordspitze von Madagaskar ziehen, die genaue Zugbahn ist aber noch unsicher.
#Alcide now an intense TC and storm will meander slowly just to the east of N #Madagascar Friday and this weekend as it weakens. Alcide will eventually pass north of Madagascar as a tropical storm or depression early next week. pic.twitter.com/ErVw25cWmq
Der Oktober zählt zu den nassesten Monaten des Jahres im Mittelmeerraum, da die zunehmende Tiefdrucktätigkeit in Zusammenspielt mit den milden Wassertemperaturen für eine labile Schichtung der Luft sorgt (Details dazu gibt es hier: Unwettersaison im Mittelmeer). In Palma ist der Oktober mit 68 Liter pro Quadratmeter sogar der nasseste Monat des gesamten Jahres.
Unwetter
Im Oktober waren die Balearen mehrfach von kräftigen Schauern und Gewittern betroffen. Am 9. Oktober kam es im Osten der Insel sogar zu einer tödlichen Sturzflut mit Regenmengen teils über 200 Liter pro Quadratmeter in wenigen Stunden (siehe auch hier: Sturzflut auf Mallorca fordert mehrere Todesopfer).
In der 33-jähirgen Messreihe von Colònia Sant Pere wurde im Oktober 2018 sowohl ein neuer Tagesrekord mit 232,8 Liter pro Quadratmeter Regen aufgestellt als auch eine neuer Monatsrekord mit 433,8 Liter pro Quadratmeter. Der bisherige Rekord lag bei 395,2 Liter pro Quadratmeter und stammte aus dem Jahr 1990. Aber auch sonst gab es auf Mallorca sowie den restlichen Balearen außergewöhnlich viel Regen.
Föhnwolken nehmen häufig die Form von Linsen oder Mandeln an, sind langgestreckt und klar von ihrer Umgebung abgegrenzt. Daher werden sie bspw. auch als Föhnfische bezeichnet, machmal sehen sie wie Ufo’s aus. Sie entstehen, wenn Gebirge überströmt werden und die Luft entsprechend gehoben wird. Auf der windabgewandten Seite entstehen Leewellen, welche mitunter ortsfest sind. Die Luft strömt also hindurch, durch aufsteigende Bewegungen an festen Punkten kondensiert die enthaltene Feuchte und Wolken erscheinen beständig an der gleichen Stelle.
Am Dienstagabend wurden in Vorarlberg einige schöne Aufnahmen gemacht, als die untergehende Sonne derartige Föhnwolken beschienen hat:
Unter der Klimaerwärmung leiden vor allem die arktischen Regionen. Im Winterhalbjahr liegen hier die Temperaturen oftmals 10 Grad über dem Durchschnitt, was sich auch auf die Meereisausdehnung und die Mächtigkeit des Eises auswirkt.
Rund 1 Mio. km² an Eis fehlen
Das jährliche Meereis Minimum Ende September in der Arktis ist zwar schon einige Wochen her, die Eisdecke erholt sich aber nur langsam. Das die vergangenen Wochen in den meisten Regionen der Arktis deutlich zu warm ausfielen, breitet sich das Meereis nur langsam aus. Vor allem in der russischen Arktis fehlt es deutlich an Eis.
Die Klimaerwärmung ist speziell in der Arktis stark spürbar. Vor allem im Winterhalbjahr liegen die Temperaturen in hohen Norden oft 10 Grad über dem Schnitt der vergangenen Jahrzehnte. Die überdurchschnittlichen Temperaturen machen sich besonders in der Meereisausdehnung sowie der Stärke des Meereises bemerkbar.
Ausdehnung deutlich unterm Schnitt
In den vergangenen Wochen hat das arktische Meereis wieder deutlich, im ähnlichen Ausmaß wie die Jahre zuvor, an Fläche gewonnen. Trotzdem fehlen rund 1 Million Quadratkilometer auf die durchschnittliche Fläche von 1980 bis 2010.
Vor allem in der russischen Arktis fehlt es derzeit an Eis. Grund dafür ist das großräumige Strömungsmuster, das nicht nur bei uns für zu mildes Wetter sorgt, sondern auch in den westrussischen Arktisregionen.
Schnee fehlt in Skandinavien und Westrussland
Die Schneedecke in den umliegenden Länder ist für Anfang November schon gut ausgebildet und in Kanada liegt schon deutlich weiter südlicher Schnee, als in einem durchschnittlichen Jahr. Ein deutliches Minimum bei der Schneedecke ist nur in Skandinavien und Westrussland auszumachen.
Hier kommt auch in den kommenden Tagen kein Neuschnee hinzu, während sich für den Nordwesten der USA ab dem Wochenende ein massiver Kaltlufteinbruch mit Schnee ankündigt!
Wie bereits mehrmals in diesem Jahr ist die Wetterlage über Mitteleuropa auch in diesen Tagen festgefahren. Der Alpenraum liegt zwischen einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über dem Nordatlantik und einem stabilen Hoch über Russland. Über dem westlichen Mittelmeer entstehen dabei Randtiefs, während in den Nordalpen föhniger Südwind die Temperaturen in die Höhe treibt.
Sommertemperaturen im November
Die südliche Strömung führt seit Ende Oktober schubweise milde Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Mittel- und Osteuropa. In den Niederungen sorgt die jahreszeitlich bedingte Inversionswetterlage zwar vermehrt für Nebel und Hochnebel, besonders in mittleren Höhenlagen sowie in den Föhnregionen gibt es allerdings außergewöhnlich hohe Temperaturen. In Salzburg etwa werden am Montag und Dienstag bis zu 24 Grad erreicht, aber auch von Süditalien über den Balkan bis nach Südpolen und Rumänien gibt es spätsommerliche Werte. In Osteuropa liegen die Temperaturen in 1.500 m Höhe in diesen Tagen teils sogar um mehr als 16 Grad über dem langjährigen Mittel, so wurden bereits am Samstag etwa in Tirana in Albanien hochsommerliche 31 Grad verzeichnet!
Festgefahrene Wetterlage
Die Wetterlage an sich ist zwar nicht außergewöhnlich, allerdings sehr wohl deren Beständigkeit. Zumindest bis zum nächsten Wochenende ist derzeit keine nachhaltige Änderung in Sicht, so gibt es mit nur kurzen Unterbrechungen bis auf weiteres unbeständiges Wetter in Westeuropa und im Mittelmeerraum, Föhn in den Nordalpen und Trockenheit in Osteuropa. Bereits seit letzten Winter kommt es in Europa wiederholt zu blockierten Wetterlagen, siehe auch hier: Verkehrte Wetterwelt in Europa.
Extreme nehmen zu
Allgemein zeigen aktuelle Studien, dass Wetterlagen im Zuge des Klimawandels tendenziell immer stationärer werden. Während Tiefdruckgebiete normalerweise im Einflussbereich des Westwindbands von West nach Ost ziehen und für wechselhaftes Wetter sorgen, kommt es mittlerweile aufgrund der abnehmenden Temperaturunterschiede zwischen der Arktis und den Subtropen immer häufiger zu nahezu ortsfesten und beständigen Tief- und Hochdruckgebieten: Der Jetstream mäandert nämlich stärker und wird somit stationärer. Dies begünstigt Wetterextreme wie etwa Sturzfluten, Trockenheit und Hitzewellen.
What a massive temperature anomaly at 850 hPa Level.
Anhaltender Tiefdruckeinfluss im Mittelmeerraum sorgt derzeit wiederholt für Unwetter in Italien. Der Kern von Tief XENA liegt aktuell an der Südspitze Sardiniens und weite Teile Italiens befinden sich unter dem Einfluss einer südlichen bis südöstlichen Höhenströmung. In Zusammenspiel mit der labilen Schichtung der Luft kommen besonders im Bereich der dem Wind zugewandten Küsten und Gebirgen teils ergiebige Regenmengen zusammen.
Sturzfluten in Sizilien
In den letzten 48 Stunden war vor allem Sizilien von gewittrigem Starkregen betroffen, so kam es in den Provinzen von Agrigent und Palermo zu ergiebigen Regenmengen und mindestens 12 Todesopfern. Bereits zu Wochenbeginn gab es in Norditalien schwere Unwetter, wir berichteten darüber u.a. hier: Tief VAIA: Orkanböen bis 200 km/h. Im Zuge der Unwetter kamen seit letzten Montag in Italien bereits über 30 Menschen ums Leben.
Anbei die nassesten Orte der letzten 48 Stunden in Sizilien bis Sonntag 6 Uhr:
Ribera (AG) 162 mm
Aragona C.da San Benedetto (AG) 154 mm
Menfi (AG) 150 mm
Contessa Entellina (PA) 145 mm
In den kommenden zwei Tagen fällt besonders an der Westküste zwischen Neapel und Grosseto, in Süden Kalabriens, im Osten von Sardinien und Korsika sowie im Bereich der Alpen kräftiger und teils auch gewittrig durchsetzter Regen.
Mildes Mittelmeer
Es ist kein Zufall, dass der Mittelmeerraum besonders im Herbst mit Unwettern zu kämpfen hat: Einerseits kommt es in dieser Jahreszeit vermehrt zur Entstehung von Tiefdruckgebieten im Mittelmeerraum, andererseits sorgt das Zusammenspiel aus Kaltluftvorstoßen aus Nordeuropa und milden Wassertemperaturen für eine labile Schichtung der Luft. Dabei gilt: Je wärmer das Wasser im Herbst ist, desto größer ist das Risiko für Unwetter.
Unwettersaison
Die im Zuge des Klimawandels zunehmenden Wassertemperaturen stellen für den Mittelmeerraum eine erhebliche Gefahr dar, da die Unwettersaison im Herbst tendenziell länger und intensiver wird. Ein Blick auf die Anomalien der Temperaturen des Mittelmeers zeigt, dass es heuer bereits seit Ende April nahezu durchgehend überdurchschnittliche Werte gibt. Auch der langjährige Trend der mittleren Wassertemperaturen seit 1982 zeigt nach oben.
Das Tief dreht derzeit etwa zwischen Sardinien, Sizilien und dem italienischen Festland seine Kreise. Dabei entstehen immer wieder heftige Regenschauer und Gewitter. Anhand der Blitze (rote/blaue Kreuze) erkennt man gut, dass die kräftigsten Gewitter in den kommenden Stunden auf die Südküste Siziliens treffen.
Hier haben wir für euch die Regensummenvorhersage für die kommenden 48 Stunden, also bis Montag. Man sieht sogar den kreisförmigen Wirbel, das ist der Tiefkern. Die größten Regenmengen werden dort simuliert, wo die feuchte Mittelmeerluft auf das hügelige bis bergige Land trifft. So zum Beispiel auf Korsika, dort werden bis zu 200 Liter Regen prognostiziert:
Durch die kalte Luft in höheren Atmosphärenschichten gibt es an den Küsten im zentralen Mittelmeer wieder zahllose Wasserhosen zu beobachten:
Man kann erahnen, mit welcher Wucht die Unwetter bisher gewütet haben:
Bereits am Sonntag steigen die Temperaturen auf 13 bis 20 Grad, dabei wird es mit Hilfe des föhnigen Südwindes vom Salzkammergut bis ins Mostviertel am mildesten. Die neue Woche bringt dann sogar bis zu 22 Grad, diese wenig herbstlichen Höchstwerte werden in den Nordalpen von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich erreicht. In diesen Regionen hilft der stürmische Föhn tatkräftig mit. Werte um 20 Grad sind für Anfang November zwar nicht alltäglich, vom absoluten Novemberrekord bleiben wir aber doch ein gutes Stück entfernt. Dieser liegt bei 26,6 Grad und wurde vor exakt 50 Jahren in Schlins (Vorarlberg) aufgestellt.
Auf dieser Grafik sieht man den Grund für diese beständige Wärme. Tiefer Luftdruck über Südwesteuropa, somit wird immer wieder warme Luft vom Mittelmeer und Nordafrika zu uns gelenkt (rote Pfeile):
Jahr 2018 auf Rekordkurs
Schon jetzt steht eines praktisch fest: 2018 wird als eines der wärmsten Jahre der Messgeschichte in die klimatologischen Geschichtsbücher eingehen. Selbst wenn der November und der Dezember deutlich zu kalt ausfallen sollten, wird 2018 noch immer für Rang vier in der ewigen Bestenliste einnehmen. Davon ist aber eher nicht auszugehen, denn zumindest bis zur Monatsmitte erwarten uns zumindest im November schon mal überdurchschnittliche Temperaturen. Selbst der bisherige Spitzenreiter 2014 ist in Reichweite, dafür müssten die letzten beiden Monate des Jahres lediglich ähnlich mild ausfallen wie in der jüngeren Vergangenheit.
In den vergangenen Jahren blieb der Winter in Mitteleuropa im November häufig aus, viele zu warme Monate liegen hinter uns. Der letzte zu kalte November ist in Österreich auch schon wieder 11 Jahre her, in Deutschland fiel der November 2016 minimal zu kalt aus. Der Blick in die Statistik verrät aber, dass es im November schon sehr winterlich sein kann. Eine geschlossene Schneedecke hält sich zwar in den Niederungen oft nur kurz, in den Alpen und Mittelgebirgen nach ergiebigem Schneefall aber doch bereits für einige Tage.
Sehr unterschiedliche Temperaturen möglich
Im November liegt die Monatsmitteltemperatur meist bei +3 bis +5 Grad, in höheren Alpentälern und in den Mittelgebirgen um +1 bis +2 Grad. Außerdem gehen die Temperaturen im Monatsverlauf weiter zurück, so fällt z.B. das Tagesmittel der Lufttemperatur in Wien von Anfang bis Ende November von etwa +8 Grad auf +3 Grad ab.
Aber das sind nur die durchschnittlichen Werte, möglich ist im November Vieles, die Allzeitrekorde machen es deutlich. So gab es in Österreich in Wien z.B. schon 23,7 Grad, in Bregenz gar 25,4 Grad, österreichweit hält Schlins (Vorarlberg) mit 26,6 Grad anno 1968 den Rekord. In Deutschland wurden in Rosenheim im Jahr 1997 bis zu 25,9 Grad gemessen, und selbst in Hamburg wurde mit 20,2 Grad die 20-Grad-Marke im November bereits geknackt.
Blickt man auf die Minima der Temperatur, kommt einem im Vergleich dazu das Schaudern. Am 15. November 1993 zitterten die Wiener in Mariabrunn bei bitterkalten -14,8 Grad und in St. Jakob im Defereggen (Osttirol) zeigte das Thermometer am 24. November 1975 in einer kalten Nacht bei Schneelage gar nur -27 Grad. Auch in Berlin gab es im November schon bis zu -16 Grad und selbst im wintermilden Köln wurde bereits strenger Frost bis hin zu -10 Grad registriert. In der Schweiz wurden erst im November 2015 in La Brevine im Neuenburger Jura -23,4 Grad gemessen.
Schnee und Sturm
Während Schnee in tieferen Lagen im Oktober noch die Ausnahme darstellt, ist der erste Wintereinbruch mit einer vorübergehenden Schneedecke im November vor allem im Osten und Süden Deutschlands sowie im Alpenraum üblich. In Graz z.B. liegt im Mittel die erste geschlossene Schneedecke am 29. November. Im Norden und Westen Deutschlands lässt das erste Weiß hingegen meist bis zum Dezember auf sich warten. Im November steigt auch die Wahrscheinlichkeit für kräftige Sturmtiefs an. Erst 2015 fegte am 30. November ein solches über Mitteleuropa hinweg, in Wien wurden damals Orkanböen bis zu 126 km/h gemessen, in München waren es maximal 101 km/h.
Das Tiefdruckgebiet VAIA ist in der Nacht auf Dienstag unter Verstärkung über die Schweiz hinweg nach Deutschland gezogen. Es handelt sich dabei um eine außergewöhnliche Zugbahn, da Italientiefs normalerweise nach Osten oder Südosten abziehen. In den Nordalpen gab es dabei einen Föhnorkan, so wurden auf manchen Berggipfeln Orkanböen um 200 km/h gemessen. Aber auch in den Tallagen gab es Böen von bis zu 130 km/h wie etwa in Elm in der Schweiz.
An der Alpensüdseite konnte der sehr starke Höhenwind mit Durchzug der Kaltfront ebenfalls vorübergehend bis in die Tallagen durchgreifen. Dies ist außergewöhnlich, da der Regen hier normalerweise den Wind abschwächt. Betroffen davon waren vor allem die Südschweiz (Tessin, Engadin) und Italien (das Bergland von der Lombardei bis nach Trentino, Südtirol und Veneto), wo es zu erheblichen Schäden kam und die Dächer zahlreicher Häuser abgedeckt wurden. Dazu gab es teils schwere Überschwemmungen und Vermurungen durch den vorhergehenden, ergiebigen Regen.
Böen um 200 km/h
Anbei eine Auswahl an gemessenen Windspitzen:
Passo Rolle (ITA) 217 km/h
Gutsch-Andermatt (CH) 213 km/h
Feuersang (AT) 198 km/h
Monte Cesen (ITA) 192 km/h
Jaufenkamm (ITA) 185 km/h
Piz Martegnas (CH) 181 km/h
Brunnenkogel (AT) 176 km/h
Sonnblick (AT) 173 km/h
Gornergrat (CH) 168 km/h
Auch in den Tallagen der Alpensüdseite kam es zudem örtlich zu Orkanböen, wie etwa in Lugano im Tessin mit 129 km/h.
Post WWI reforestation with pure Norway spruce (i) and its consequences (II-IV) after the windstorms of the latest days in the Asiago Plateau, Veneto, Italy. Next time I’ll go cross-country skiing the landscape will be quite different.. (pics. IlGiornaleDiVicenza) pic.twitter.com/7Ivu7tiUNE
Mit Durchzug des Tiefs kam es zu extremen Druckunterschieden im Alpenraum. An der Alpennordseite in der Schweiz und Österreich tobte ein heftiger Föhnorkan, so wurden in exponierten Lagen der Tauern und im östlichen Bergland Böen von knapp 200 km/h gemessen (Feuersang, Hochschwab, Ötscher). In den Tallagen kam es zu Schäden und Unterbrechungen in der Stromversorgung durch Windwurf und Windbruch, zudem wurden vereinzelt sogar Hausdächer abgedeckt. Auch das Dach der Festung Hohensalzburg wurde teilweise beschädigt.
Extreme Schäden in den Südalpen
Der Tiefkern von VAIA ist in der Nacht auf Dienstag direkt über Piemont und die Schweiz hinweggezogen. Auch an der Alpensüdseite konnte der extrem starke Höhenwind mit Durchzug der Kaltfront dabei vorübergehend bis in die Tallagen durchgreifen. Dies ist ungewöhnlich, da der starke Regen in diesen Regionen normalerweise den Wind deutlich abschwächt. Besonders betroffen davon waren die Südschweiz (Tessin, Engadin) und Italien (v.a. das Bergland von der Lombardei bis nach Trentino, Südtirol und Veneto), wo es zu erheblichen Schäden kam. Sogar die Dächer mancher Berghütten wie etwa das Albula Hospiz in der Schweiz und das Rifugio Comici in den Dolomiten wurden durch den Orkan abgedeckt.
Serious windstorm damages in Northeastern Italian forests, particularly in Veneto (my region) and Trentino/South Tyrol. Maybe more than one million of cubic meters down. Perhaps is a good time to think about forest #resilience to #climatechange -induced disturbances 🌲💨🔥🐜 pic.twitter.com/k1fCZRDy8T
Selbst in den Tallagen kam es allerdings örtlich zu Orkanböen, wie etwa in Lugano (CH) mit 129 km/h.
Brutal severe wind damage to forests in South Tyrol, Italy after the severe windstorm on October 29. Winds reached over 150 km/h. Report: Tirols Wetter und Infodienst pic.twitter.com/grCaGvAd2b
#Vaia hat doch grössere Schäden hinterlassen als vermutet. Besonders die Bündner Gemeinde #Bergün ist betroffen, im Wald, der vor #Lawinen schützen soll, knickten tausende Bäume ein. pic.twitter.com/J6uyLIe4H5
Die Kaltfront von Tief VAIA hat am Montagabend unter Abschwächung auch Österreich überquert. Besonders betroffen davon waren Osttirol und Oberkärnten, so wurden vor allem in mittleren Höhenlagen im Lesachtal erhebliche Schäden beobachtet. Teils schwere Sturmböen wurden sogar am Talboden verzeichnet, wie etwa in Obervellach mit 90 km/h oder Bad Bleiberg mit 94 km/h.
Offiziersstellvertreter Günther Höck und Vizeleutnant Rudolf Klein sind seit gestern mit der OH-58 im Einsatz. Sie verschaffen im Lesachtal der Feuerwehr, Sachverständigen der Forstwirtschaft, Geologen und Bürgermeistern einen Überblick über die Katastrophe. #Bundesheerpic.twitter.com/rLtLIq1CwT
In Österreich findet man derzeit Naturschnee nur im Hochgebirge. Tief VAIA sorgte zu Beginn der Woche nicht nur für Überschwemmungen und Sturm, sondern auch für den ersten nennenswerten Neuschneezuwachs in den Gletscherregionen. So fielen verbreitet über 50 cm Neuschnee auf den österreichischen Gletschern.
Schnee im Frankreich
An der Rückseite von Tief VAIA kam es vor allem im Zentralmassiv in Frankreich zu kräftigem Neuschneezuwachs von stellenweise über 50 cm. Teilweise gab es dort neue Schneerekorde für Ende Oktober und einige Straßen waren blockiert.
Während es bisher an der Alpensüdseite zu mild war für ergiebigen Schneefall, sorgt der heutige Südstau in so manchem Hochtal für einen ersten Vorgeschmack auf den Winter. Im Aostatal schneite es über Nacht ergiebig.
Schnee in Österreich?
Derzeit fällt in Osttirol oberhalb von rund 1400 m Schnee. Eine nachhaltige Schneedecke wird sich aber auch hier nicht ausbilden, da es in den kommenden Tagen wieder milder wird. Auch in der ersten Novemberwoche bleibt es zu mild für Schnee in den Tälern, alle Winterfreunde müssen sich noch in Geduld üben.
Das Tief WENKE zieht in der Nacht von Spanien in den Golf von Genua. Dabei bildet sich einen markante Luftmassengrenze aus, an der sich über Nacht wieder heftige Gewitter bilden, die am Donnertagmorgen auf die Westküste Italiens prallen. Dabei sorgen die Gewitter stellenweise wieder für enorme Regenmengen, auch Sturm und Hagel ist vor allem in den südlicheren Landesteilen mit dabei. Ähnliche Bilder wie zu Wochenbeginn aus Lazio sind zu befürchten:
Unwetterrisiko bleibt
Tief WILKE folgt am Freitag gleich das nächste Tief, das dann vor allem in der Mitte und im Süden des Landes am Freitag und am Wochenende für weitere unwetterartigen Gewitter sorgt.
Nach dem sintflutartigen Regen der vergangenen Tage und den weitreichenden Überschwemmungen in Osttirol und Oberkärnten sind am Mittwoch die Einsatzkräfte mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Die Pegel von Gail, Drau und Möll sind deutlich zurückgegangen. Zu Allerheiligen dürfte sich die Lage aber nochmals kurzzeitig etwas verschärfen. Vor allem im Lesach- und Gailtal sind in kurzer Zeit nochmals 40 bis 60 l/m² möglich.
Vermurungen zu befürchten
In den betroffenen Regionen setzt Donnerstagvormittag allmählich Regen ein, der dann vor allem am Nachmittag und Abend wieder ergiebig und teils gewittrig durchsetzt ausfällt. In der Nacht beruhigt sich dann rasch wieder das Wetter. Während die Regenmengen wohl keine großflächigen Überschwemmungen mehr auslösen, sind aber lokale Vermurungen und Überflutungen aufgrund der gesättigten Böden zu erwarten. Besonders gefährdet sind:
das Hochpustertal
das Lesachtal
das Gailtal
Allerseelen nochmals Regen
Nach einer Regenpause setzt zu Allerseelen am Abend wieder Regen ein, der aber nur unergiebig ist und bis Samstagfrüh wieder abklingt. Anschließend bleibt es für ein paar Tage lang trocken, somit entspannt sich die Lage nachhaltig.
Anhaltender Tiefdruckeinfluss über dem Mittelmeer hat seit Samstag wiederholt für intensiven Regen im Süden Österreichs gesorgt. Spitzenreiter war die Station am Plöckenpass im Süden Kärntens, hier gab es mit 627 Liter pro Quadratmeter den mittleren Jahresniederschlag von Wien in nur 72 Stunden. In diesem Zeitraum stellt dies einen neuen Stationsrekord dar. Die Wassermassen sorgten für Überschwemmungen und Vermurungen, zudem haben in Oberkärnten die Gail, die Möll und die Drau ein 30-jähriges Hochwasser verzeichnet. Einzelne kleinere Gewässer wie etwa der Ebriacher Bach in den Karawanken haben sogar die HQ-100-Marke erreicht.
Übersicht Regenmengen (Samstag 07 Uhr bis Dienstag 07 Uhr):
Ort (Bundesland)
Regenmenge
Plöckenpass (Kärnten)*
627 l/m²
Würmlach (Kärnten)*
480 l/m²
Nassfeld (Kärnten)*
442 l/m²
Kötschach-Mauthen (Kärnten)
441 l/m²
Jauken (Kärnten)*
386 l/m²
Dellach im Drautal (Kärnten)
347 l/m²
Oberdrauburg (Kärnten)*
320 l/m²
Kolm-Saigurn (Salzburg)
300 l/m²
* Station wird vom Hydrografischen Dienst Kärnten betrieben
Föhnorkan auf den Bergen
Besonders auf den Bergen gab es verbreitet Orkanböen, punktuell wie etwa auf dem Hochschwab wurden sogar Spitzen von 200 km/h erreicht. Aber auch in vielen Tälern und im Flachland gab es Sturmböen, weshalb es gebietsweise zu Unterbrechungen im Straßen- und Bahnverkehr sowie in der Stromversorgung kam. Die stärkste Windspitze in den Tallagen wurde in Vorarlberg gemessen, so gab es Montagnacht in Schröcken eine Orkanböe von 122 km/h. Sturmböen wurden aber auch im Süden verzeichnet, wie etwa in Bad Bleiburg in Kärnten mit 94 km/h.
Übersicht Windspitzen Niederungen (Montag 09 Uhr bis Dienstag 09 Uhr):
Schröcken (Vorarlberg) 122 km/h
Brand (Vorarlberg) 115 km/h
Bichlbach (Tirol) 109 km/h
Mondsee (Oberösterreich) 101 km/h
Obertauern (Salzburg) 101 km/h
Warth (Vorarlberg) 97 km/h
Micheldorf (Oberösterreich) 97 km/h
Semmering (Niederösterreich) 97 km/h
Mariazell (Steiermark) 97 km/h
Oberndorf (Niederösterreich) 97 km/h
Außergewöhnliche Zugbahn
Tief VAIA ist in der Nacht auf Dienstag unter Verstärkung über die Schweiz hinweg nach Deutschland gezogen. Diese Zugbahn ist außergewöhnlich, normalerweise ziehen Italientiefs nämlich nach Osten oder Südosten ab. Das Tief sorgt weiterhin für extreme Gegensätze in Mitteleuropa: Während an der Ostflanke des Tiefs stürmischer Südföhn die Temperaturen in die Höhe treibt, gelangen an der Westflanke kalte Luftmassen nach Westeuropa. Von Gewitter über Starkregen und Schneefall bis hin zum Sturm sind somit nahezu alle Wetterextreme in Mitteleuropa vertreten.
Wetterberuhigung in Sicht
Am Dienstag fällt im Süden zwar noch etwas Regen, große Mengen wie an den Vortagen sind aber nicht mehr zu erwarten. Am Abend klingt der Regen sogar gänzlich ab und am Mittwoch bleibt es landesweit trocken. Die Hochwasserlage entspannt sich somit langsam. Der föhnige Südwind weht allerdings vor allem in den Nordalpen und im östlichen Flachland weiterhin kräftig bis stürmisch. Zu Allerheiligen setzt sich das freundliche Herbstwetter im Norden und Osten fort, an der Alpensüdseite zeichnet sich im Tagesverlauf hingegen neuerlich etwas Regen ab.
Die Zugbahn von Tief VAIA ist außergewöhnlich, so zieht das Tief in der Nacht zum Dienstag unmittelbar über die Schweiz hinweg nach Deutschland. Normalerweise verlagern sich Italientiefs nach Osten oder Südosten. Das Tief sorgt für extreme Gegensätze in Mitteleuropa: Während an der Ostflanke des Tiefs stürmischer Südföhn die Temperaturen in die Höhe treibt, gelangen an der Westflanke kalte Luftmassen nach Westeuropa. Von Gewitter über Starkregen und Schneefall bis hin zum Sturm sind somit nahezu alle Wetterextreme in Mitteleuropa vertreten.
Gewitter und Starkregen
Besonders in Norditalien sorgen feuchte und labil geschichtete Luftmassen in diesen Stunden für heftige Gewitter. In den Südalpen fällt zudem teils anhaltender Regen. Von Norditalien bis in den Süden Österreichs führen einige Flüsse bereits Hochwasser, wie etwa die Gail in Kärnten. Vermurungen sind ebenfalls ein Thema, so ist selbst der Brenner nach einem Murenabgang am Sonntagabend gesperrt.
Major flash flood / debris flow aftermath of Fersina stream Canezza, Trentuno, north Italy today, October 28. Report: Poesia del Trentino pic.twitter.com/KCRSrxhbmx
Am Westrand des Tiefkerns sinkt die Schneefallgrenze am Dienstag bis in die Niederungen, somit muss man in einem Streifen vom Zentralmassiv in Frankreich bis in den äußersten Süden Belgiens selbst im Flachland mit Nassschnee rechnen. An der Ostflanke sorgt teils stürmischer, föhniger Südwind dagegen für sehr milde Temperaturen, beispielsweise in Belgrad sank die Temperatur in der letzten Nacht nicht unter 20 Grad ab! In der Nacht zum Dienstag muss man besonders in den östlichen Nordalpen und im Bereich des Erzgebirges mit stürmischem Südwind und sehr milden Temperaturen rechnen, aber auch sonst kommt in Deutschland am Dienstag frischer bis starker Südwestwind auf.
Im Westen sinkt die Schneefallgrenze zudem gegen 500 bis 300 m ab, somit wird es in höheren Lagen wie etwa in der Eifel vorübergehend weiß. Ab Dienstagabend ist dann vermehrt auch der Nordwesten des Landes von starkem Wind mit teils stürmischen Böen betroffen.
Ein kräftiges Tiefdruckgebiet mit Kern über dem westlichen Mittelmeer führt derzeit ausgesprochen feuchte Luftmassen in den Süden Österreichs, zudem kommt in den Nordalpen stürmischer Föhn auf. Die Zugbahn des Tiefdruckgebiets ist aber außergewöhnlich, so zieht das Tief in der Nacht auf Dienstag direkt von Süd nach Nord über die Alpen hinweg, zudem erfasst die dazugehörige Kaltfront das Land in den Abend- und Nachtstunden aus Südwesten.
Gewittriger Starkregen
In den vergangenen 48 Stunden sind im Süden bereits ergiebige Regenmengen gefallen, so hat der Pegel der Gail am Sonntagabend abschnittsweise bereits HQ-10 erreicht und die Drau hat im Unterlauf HQ-1 überschritten. Dazu gab es Vermurungen, so wie etwa am Sonntagabend am Brenner. Derzeit hat im Bereich des Alpenhauptkamms und im Süden neuerlich Regen eingesetzt, der sich in den kommenden Stunden weiter verstärkt. Besonders im Laufe der zweiten Tageshälfte regnet es hier auch kräftig und gewittrig durchsetzt! Erst in der Nacht auf Dienstag lässt der Regen wieder nach. Aktuelle Warnungen gibt es auf https://uwz.at/.
Hochwassergefahr in Kärnten
Bis Montagnacht fallen in Osttirol und Oberkärnten nochmals 80 bis 120 Liter pro Quadratmeter, in den Karnischen Alpen lokal auch um 150. Die Gefahr von Überflutungen und Hangrutschungen steigt im Tagesverlauf deutlich an. An der Drau und der Möll zeichnet sich ein 10- bis 30-jähirgen Hochwasser ab, an der Gail ist sogar ein überschreiten der HQ-30-Marke nicht ausgeschlossen! Auch am Alpenhauptkamm regnet es kräftig, somit sind weiterhin Vermurungen möglich. Am Dienstag fällt zeitweise noch etwas Regen, die Intensität lässt aber deutlich nach.
Föhnsturm
Mit Annäherung des Tiefs kommt es im Alpenraum zu kräftigen Druckunterschieden, somit lebt im Bergland zunehmend stürmischer Föhn auf. Vor allem in prädestinierten Tallagen vom Karwendel über den Tennengau bis zum Mariazellerland zeichnen sich in der Nacht auf Dienstag örtlich auch schwere Sturmböen um 100 km/h ab! Auf exponierten Gipfeln ist sogar mit Orkanböen über 160 km/ zu rechnen. Auch im Flachland wird es allerdings zunehmend windig, so kommt an der Alpennordseite und im Osten im Laufe des Abends und der Nacht kräftiger bis stürmischer Südostwind mit Böen um 60 oder 70 km/h auf. Weiters sind teils stürmische Böen am Montagabend selbst in Unterkärnten und im Murtal nicht ausgeschlossen.
Schauen wir zunächst auf die Großwetterlage, da erkennen wir sofort den „Übeltäter“:
Über dem westlichen Mittelmeerraum dreht sich das Tief VAIA. An dessen Vorderseite wird sehr feuchte Luft Richtung Alpen gelenkt, hier schüttet es in Folge wie aus Schaffeln.
Starkregen setzt sich fort
Rund 200 Liter pro Quadratmeter sind seit Samstag schon in Oberkärnten zusammengekommen. Eine Station am Plöckenpass, die vom Hydrografischen Dienst Kärnten betrieben wird, hält mittlerweile sogar schon bei mehr als 330 Litern pro Quadratmeter. Gut zu sehen ist der Schwerpunkt rund um die Karnischen Alpen und das Gailtal auf der folgenden Grafik des Hydrografischen Dienstes:
Doch selbst da geht noch mehr, in der benachbarten italienischen Region Friaul melden die Messkübel lokal schon 460 l/m². Kein Wunder, dass da erste Pegel bereits reagieren, hauptsächlich an der Gail. In Unterkärnten entgeht man durch gezieltes Ablassen der Stauseen größeren Überflutungen. Hier der Pegel von Rattendorf westlich von Hermagor:
Hotspot Osttirol
Bis Montagfrüh setzt sich der gewittrig durchsetzte Regen fort, bis dann sind weitere 50 bis 100 l/m² zu erwarten. Schwerpunkt bleibt weiterhin Oberkärnten und das angrenzende Osttirol:
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung mit nur wenig Regen in den Stunden von Montagfrüh bis zum frühen Vormittag setzt morgen ab ca. 09:00 Uhr von Italien her erneut zunehmend kräftiger, gewittrig durchsetzter Regen ein. Bis Dienstagfrüh sind in ganz Osttirol und Oberkärnten nochmals 80 bis 120 Liter pro Quadratmeter, in den Karnischen Alpen lokal auch bis zu 150 l/m² möglich. Dann steigt auch die Gefahr von Überflutungen, Vermurungen und Hangrutschungen deutlich an.
Hier die Prognosekarte für den erwarteten Regen von Montag bis Dienstag:
Die ersten Nachtfröste gab es im Oktober bereits, selbst Schnee ist an diesem Wochenende vor allem in den Nordalpen sowie von der Schwäbischen Alb bis zum Erzgebirge ein Thema. Angesichts dieser Umstände denken aktuell wohl die Wenigsten an ein Bad im See oder im Meer. Mit Wassertemperaturen zwischen 9 Grad (Achensee, Tirol) und 14 Grad (Faaker See, Kärnten) bleibt das feuchte Vergnügen in Österreich ebenso wie in Deutschland (Ostsee 11 Grad / Nordsee 12 Grad) nur Hartgesottenen vorbehalten.
Aktuelle Wassertemperaturen
Ganz anders zeigt sich zu dieser Jahreszeit noch das Mittelmeer. Die heißen Sommermonate konnten das Wasser hier gut aufheizen. Und aufgrund des Wasservolumens wird die Wärme im Meer auch deutlich länger gespeichert als in den verhältnismäßig kleinen Seen. Verbreitet laden Meerestemperaturen zwischen 21 Grad (Cote d’Azur, Adria, Korsika) und 24 Grad (Sizilien) zu Aktivitäten am und im Wasser ein. Sogar beinahe tropische Verhältnisse herrschen derzeit noch an den Stränden von Ägypten, Israel, der Türkei und Zypern. Bei Wassertemperaturen zwischen 24 und 26 Grad kommt dort durchaus Badewannen-Feeling auf. Ausgehend von den kühlsten Regionen im nördlichen Mittelmeer werden die Werte nun auch im restlichen Mittelmeerraum sukzessive zurückgehen, ehe die Badesaison kurz vor Weihnachten schlussendlich auch in den östlichsten Teilen zu Ende geht.
Ganzjähriger Badespaß
Wer eine etwas längere Flugreise nicht scheut, ist auf den Kanaren bestens aufgehoben: Von Fuerteventura bis Teneriffa lässt es sich im 22 bis 24 Grad warmen Atlantik trefflich aushalten. Im Gegensatz zum Mittelmeer bleiben die Wassertemperaturen rund um die Kanarischen Inseln sogar ganzjährig über der 20-Grad-Marke. Selbiges gilt für weiter südlich gelegenen Kapverden.
Eine Kaltfront zieht Freitagnacht über Deutschland hinweg und erreicht am Samstag die Alpen. Gleichzeitig kommt es durch den Vorstoß der kalten Luft im Golf von Genua zu einer Tiefdruckentwicklung und es setzt kräftiger Regen im Südstau der Alpen ein. Somit bildet sich direkt über den Alpen eine Luftmassengrenze aus, die am Sonntag sich weiter nordwärts verlagert. Der intensive Regen, teilweise auch mit Gewittern durchsetzt, hält bis Dienstagfrüh an. Dabei kommen in Summe verbreitet 200 bis 400 l/m², lokal bis zu 500 l/m² zusammen.
Überflutungen und Vermurungen drohen
An der Alpensüdseite sind Starkregenereignisse gerade im Herbst keine Seltenheit. Somit können die Flüsse einiges an Regen aufnehmen. Doch gerade zum Ende des Ereignisses am Montag und Dienstag dürfte die Gefahr von lokalen Überschwemmungen deutlich ansteigen. Zudem sind aufgrund der hohen Regenmengen Vermurungen wahrscheinlich. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 2.200 und 2.800 Meter. Nennenswerte Neuschneezuwachs gibt es somit meist nur in den Gletscherregionen.
Auswirkungen auf Deutschland
Am Samstag fällt vor allem südlich der Donau kräftiger Regen, mit der Verlagerung der Luftmassengrenze nach Norden verlagert sich am Sonntag auch der Regen und erreicht etwa die Linie Trier-Berlin. Auch Schnee wir in den Mittelgebirgen ein Thema, oberhalb von rund 600 bis 800 m bildet sich vorübergehend eine dünne Schneedecke aus. Betroffen ist dabei vor allem:
Schwarzwald
Erzgebirge
Thüringer Wald
In der neuen Woche setzt sich dann wieder meist mildes Herbstwetter durch.
Die Kaltfront eines Tief über der Ostsee schleift am Samstag entlang der Nordalpen, somit kühlt es nördlich der Alpen deutlich ab. Der Hauptvorstoß der kalten Luft geht aber weiter westlich vonstatten, sodass sich im Golf von Lion ein kräftige Tief bildet. An dessen Vorderseite wird warme und extrem feuchte Luft gegen die Alpensüdseite geführt, siehe Grafik:
Neuschnee im Westen
Die warme Luft aus dem Süden gleitet auf die kältere Luft im Norden auf und es setzt am Samstag verbreitet Regen ein. In den bodennahen Schichten wird im Westen weiterhin kalte Luft herangeführt, sodass in Vorarlberg und Tirol die Schneefallgrenze am Abend und in der Nacht auf Sonntag bis knapp unter 1000 m sinkt. In so manchem höher gelegenen Tal bildet sich kurzzeitig eine dünne Schneedecke aus. Auf den Bergen und da vor allem in den Gletscherregionen kommen große Neuschneemengen von über einem halben Meter zusammen.
Südstau und Föhn
Am Sonntag verstärkt sich die Südströmung weiter und die warme Luft drängt die kältere nach Norden ab. Dabei gehen die Aufgleitniederschläge an der Alpennordseite rasch zu Ende und es wird zunehmend föhnig. Im Südstau, also in Osttirol und Oberkärnten regnet es hingegen kräftig weiter, sodass hier am Wochenende verbreitet 100 bis 150 l/m² zusammenkommen.
In der neuen Woche setzt sich das Wetter fort. Föhnsturm im Norden und Osten, Starkregen im Südwesten. Erst am Dienstag beruhigt sich dann langsam das Wetter
Am Nationalfeiertag ist es mit dem Sturm auch im Osten vorbei und nach Auflösung regionaler Nebelfelder scheint im Großteil des Landes die Sonne. Am Vormittag ziehen vor allem von Oberösterreich bis ins Burgenland noch dichtere Wolken durch, am Nachmittag machen sich dann Wolkenfelder im Südwesten bemerkbar. Dazu wird es ausgesprochen mild für Ende Oktober, maximal 13 bis 19 Grad. Bei so einem Kaiserwetter laden diverse Veranstaltungen zu einem Besuch ein.
Leistungsschau und „offene Türen“
In der Wiener Innenstadt werden sich am Freitag wieder zahlreiche Besucher tummeln. Das Österreichische Bundesheer startet ab 10:00 Uhr in der Wiener Innenstadt mit seiner Leistungsschau.
Ebenfalls für die Öffentlichkeit zugängig ist:
das Parlament von 10 bis 16 Uhr
das Bundeskanzleramt von 12 bis 16:30 Uhr
Präsidentschaftskanzlei von 13 bis 14 Uhr
Zudem ermöglichen österreichweit viele Museen den Besuchern gratis oder ermäßigten Eintritt auf Dauer- und Sonderausstellungen.
Sportlich am Nationalfeiertag
In ganz Österreich finden zahlreiche Wanderveranstaltungen statt. Auch Bergtouren sind bei den angenehmen Temperaturen gut möglioch, allerdings sollte man sich zuvor informieren ob die anvisierte Hütte oder Alm noch geöffnet hat.
Wer es noch sportlicher mag, nutzt den Nationalfeiertag für einen Lauf bei wunderschönem Herbstwetter, bevor es am Wochenende nass, windig und kühl wird.
Der Taifun YUTU verstärkte sich in den vergangenen Tagen zu einem Supertaifun mit Windspitzen bis knapp 300 km/h. Vergangene Nacht überquerte der Supertaifun die amerikanischen Überseeterritorien Guam und die Nördlichen Marianeninseln Saipan und Tinian. Dabei lag das Auge des Sturms direkt über der Insel Tinian:
TYPHOON NEWS: Frightening category 5+ Typhoon Yutu ravaging US islands at 290km/h – The Sydney Morning Herald https://t.co/GX29bGBiJP
Die anschließenden Videos zeigen die massiven Zerstörungen, die YUTU hinterlassen hat:
Zukunft ungewiss
In den kommenden Tagen zieht der Supertaifun über das offene Meer westwärts und könnte Anfang kommender Woche auf Taiwan treffen. Allerdings ist es auch möglich, dass der Wirbelsturm eine südlichere Zugbahn einschlägt und über die nördlichen Philippinen zieht. Die genaue Entwicklung bleibt abzuwarten.
Am 24.10.2014 präsentierte sich die Nordkette oberhalb von Innsbruck tief verschneit bei strahlend blauem Himmel. Über Nacht hatte es auf etwa 1500 m Höhe auf der Höttinger Alm etwa einen halben Meter Neuschnee gegeben. Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich und lassen Winterliebhabern das Wasser im Mund zusammen laufen:
Titelbild: Winterimpression von der Höttinger Alm @ https://www.facebook.com/H%C3%B6ttinger-Alm-208620002506080
Von der Nordsee bis zum Erzgebirge sowie nordöstlich dieser Linie hat es gestern verbreitet stürmische Böen gegeben, an den Küsten hat es auch für schwere Sturmböen über 90 km/h gereicht. Die nachfolgende Grafik zeigt eine entsprechende Analyse:
Maximale Windböen am Dienstag, den 23.10.2018 @ UBIMET
Das Tief ist inzwischen zwar weiter gezogen und bei uns hat der Wind auch schon wieder deutlich nachgelassen, an seiner Rückseite hat sich dafür über den Alpen ein großer Druckgradient aufgebaut. Die Folge: kräftiger Nordföhn. Dieser weht heute südlich des Alpenhauptkamms und sorgt dort nicht nur für sonniges Wetter, sondern auch für ungewohnt hohe Temperaturen. Während es in Kärnten in Österreich ’nur‘ für 22 Grad reicht, wurden in Bozen in Südtirol schon 27 Grad gemessen – ein neuer Rekord . Und gerade zu ‚heiß‘ geworden ist es im Tessin in der Schweiz mit über 30,0 Grad!
Doch zunächst ein kurzer Rückblick: Der Sturm hat Österreich in der Nacht auf Mittwoch und am Mittwochmorgen mit voller Wucht erwischt. Von Salzburg ostwärts wurden verbreitet Sturmböen über 70 km/h gemessen, in Wien und dem Wiener Becken gab es sogar orkanartige Sturmböen über 100 km/h. Die Feuerwehren mussten hier zu über 250 Einsätzen ausrücken. Kräftig wehte in der Früh auch der Föhn von Oberkärnten bis ins Joglland mit Böen zwischen 60 und 90 km/h. In Lienz wachten die Menschen dadurch bei außergewöhnlich warmen 20 Grad auf, während es beispielsweise in Klagenfurt nur 4 Grad hatte. Nachfolgend die gemessenen höchsten Windspitzen, ohne Bergstationen, Stand 12:00 Uhr:
113 km/h Bad Vöslau, NÖ
108 km/h St. Georgen ob Judenburg, ST + Mariazell, ST
101 km/h Wien-Unterlaa + Wien-Hohe Warte
94 km/h Wien-Innere Stadt + Podersdorf, BL + Reichenau/Rax, NÖ
Elli Romi hat uns ein Bild aus dem Süden des Landes geschickt, wo man mit Blick nach Nordwesten wunderbar die Föhnmauer und den über den Alpenhauptkamm übergreifenden Regen erkennen kann. Sogar mit Regenbogen im wolkenfreien Bereich.
Auf dem Satellitenbild darunter sieht man diesen sonnigen Bereich südlich des Hauptkamms genau so eindrucksvoll, hier weht teils stürmischer Föhn. Von Vorarlberg bis nach Niederösterreich regnet es hingegen kräftig, die eingezeichnete Kaltfront hat in Wien-Mariabrunn ganze 28 l/m² in etwas mehr als einer Stunde gebracht.
Das Tief SIGLINDE zieht am Donnerstag ab und mit steigendem Luftdruck beruhigt sich das Wetter. Letzter Regen fällt am Vormittag an der Alpennordseite, der Wind weht anfangs noch kräftig aus West und lässt am Nachmittag spürbar nach. Am Freitag, dem Nationalfeiertag, scheint schließlich recht häufig die Sonne, nachdem sich Nebel- und Hochnebelfelder aufgelöst haben. Die Höchstwerte liegen mit 13 bis 20 Grad im angenehmen Bereich.
Turbulentes Wochenende
Turbulent wird das Wetter wieder am Wochenende. Durch einen Vorstoß kalter Luft über Westeuropa bildet sich am Samstag über Oberitalien ein Tief aus, durch welches die Strömung über der Osthälfte Österreichs auf Süd dreht. Bis in die neue Woche hinein deutet sich damit besonders in Osttirol und Kärnten anhaltender und mitunter sehr ergiebiger Regen an. Einzelne Wettermodelle rechnen mit enormen Regenmengen, nach aktuellem Stand sind insbesondere in den Karnischen Alpen und den Karawanken, aber auch in Teilen Oberkärntens in Summe über 200 l/m² möglich.
Große Gegensätze
Gleichzeitig strömt von Vorarlberg bis nach Salzburg kältere Luft ein. Am Samstag regnet es auch hier teilweise kräftig, bis zum Abend sinkt die Schneefallgrenze aber markant auf 1100 bis 800 m ab. In einigen Tälern dürfte es damit vorübergehend weiß werden. Im Gegensatz dazu strömt auf der Vorderseite des Tiefs warme Luft in die Osthälfte Österreichs. Dies macht sich insbesondere am Montag mit Südföhn bemerkbar, dann sind von der Südsteiermark bis ins Waldviertel sogar 20 Grad möglich.
Bereits heute Dienstag legt der Westwind im Donauraum sowie im östlichen Flachland immer mehr an Stärke zu und erreicht am späten Abend allmählich Sturmstärke. Die Nacht verläuft vom Innviertel über Wien bis ins Nordburgenland stürmisch, dazu setzt im Nordstau der Alpen allmählich Regen ein. Vergleichsweise ruhig verläuft die Nacht ganz im Westen sowie südlich des Alpenhauptkamms.
Am Mittwoch Höhepunkt des Sturms
In der Früh und am Vormittag erreicht der Sturm im Osten seinen Höhepunkt, verbreitet sind Sturmböen von 70 bis 90 km/h, stellenweise bis zu 100 km/h zu erwarten. Anschließend sorgt die Kaltfront für kräftigen Regen, womit der Sturm etwas nachlässt. Allerdings kommt dann an der Alpensüdseite kräftiger Nordföhn auf. In den klassischen Nordföhntälern von Osttirol bis in die Steiermark sind tagsüber ebenfalls Sturmböen von 70 bis 90 km/h zu erwarten.
Starkregen an der Alpennordseite
An der Alpennordseite verstärkt sich der Regen zusehends, vom Tiroler Unterland bis zum Mostviertel kommen bis Mittwochnacht verbreitet 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter zusammen. Das letzte Mal ergiebig geregnet hat es am Alpennordrand am 1. Oktober.
Am Donnerstag Wetterberuhigung
Am Donnerstag klingt der Regen an der Alpennordseite am Vormittag langsam ab, der West- bis Nordwestwind weht aber vor allem im östlichen Flachland weiterhin kräftig, vereinzelt sind auch noch Sturmböen möglich. Im Westen und Süden des Landes setzt sich hingegen rasch die Sonne durch und mit Höchstwerten zwischen 15 und 20 Grad bleibt es mild.
Nach einem überwiegend freundlichen und milden Nationalfeiertag deutet sich ein turbulentes Wochenende mit Schnee im Westen, Starkregen im Süden und Sturm und Wärme im Osten an.
Hurrikan WILLA hat vergangene Nacht kurzfristig die höchste Kategorie 5 erreicht. Nun interagiert der Sturm aber immer mehr mit dem mexikanischen Festland, womit er langsam an Stärke verliert. Trotzdem trifft WILLA als ungewöhnlicher starker Sturm auf die Westküste Mexikos. Im Einflussbereich des Sturms ist mit einer 3 Meter hohen Sturmflut und Windböen über 200 km/h zu rechnen. Dazu fallen im gebirgigen Hinterland enorme Regenmengen von 300 bis 500 l/m², die zu enormen Überschwemmungen und Vermurungen führen.
Extreme Intensivierung
Da Hurrikan WILLA flächenmäßig ein relativ kleiner Sturm ist, konnte er die gesamte Energie auf sein Zentrum konzentrieren. Womit es innerhalb von 48 Stunden zu einer sehr raschen Intensivierung kam, wie auch die Tabelle zeigt:
Datum (Lokalzeit)
Minimaldruck im Sturmzentrum
Maximale Windgeschwindigkeiten
20.10.2018 – 10 Uhr
1005 hPa
65 km/h
20.10.2018 – 16 Uhr
999 hPa
95 km/h
20.10.2018 – 22 Uhr
994 hPa
110 km/h
21.10.2018 – 04 Uhr
984 hPa
135 km/h
21.10.2018 – 16 Uhr
975 hPa
160 km/h
21.10.2018 – 22 Uhr
963 hPa
185 km/h
22.10.2018 – 04 Uhr
941 hPa
230 km/h
22.10.2018 – 10 Uhr
931 hPa
250 km/h
22.10.2018 – 16 Uhr
925 hPa
260 km/h
Rasche Abschwächung am Festland
Hurrikan WILLA schwächt sich über dem gebirgigen Festland Mexikos rasch ab, die Überbleibsel des Sturms erreichen wohl am Wochenende die amerikanische Golfküste. Hier könnte die Reste des Sturms zu einem neuen Tief reaktiviert werden, die genaue Entwicklung bleibt aber noch abzuwarten.
Bereits seit den frühen Morgenstunden ist es an Nord- und Ostsee stürmisch mit Böen bis zu 90 km/h. Aber auch sonst legt der Wind in der Nordhälfte an Stärke zu. Am Nachmittag und Abend sind dann östlich der Linie Bremen-Chemnitz verbreitet Sturmböen zu erwarten. Ganz im Osten, also auch im Großraum Berlin, treten vereinzelt auch schwere Sturmböen auf.
Am Mittwoch windig
Auch am Mittwoch weht im Osten und Südosten kräftiger, teils auch stürmischer Nordwestwind. Einzelne Sturmböen sind vor allem noch in Sachsen und im Osten von Bayern möglich. Bis zum Donnerstag beruhigt sich das Wetter zunehmend.
Etwas Regen
Mit Tief SIGLINDE fällt bis auf den Westen überall ein wenig Regen, größere Regenmengen kommen aber nur im Stau des Erzgebirges zusammen. Nach einer kurzen Wetterberuhigung nimmt der Tiefdruckeinfluss am Wochenende wieder zu und weitere Regen ist in Sicht.
Am Mittwoch sorgen die Fronten eines Tiefs über dem Baltikum bei stürmischen Verhältnissen an der Alpennordseite für Regen. Vor allem im Nordstau regnet es kräftig, hier sind bis zu 50 l/m² zu erwarten. Ganz im Westen fällt aber nur wenig Regen und im Süden bleibt es gänzlich trocken.
Am Wochenende Südstau
Nach einem freundlichen Nationalfeiertag dreht die Strömung am Wochenende auf Süd. Somit kommt es besonders in Osttirol und Kärnten zu ergiebigem Regen, hier sind 100 bis 200 l/m² realistisch. Hier die aufsummierten Regenmengen der kommenden 7 Tage bis Montag 29.10.2018:
Am wenigsten Regen fällt nach derzeitigen Prognosen im Donauraum und nördlich davon. Doch auch hier kann man auf mehr Regen hoffen, denn auch danach ist keine stabiles Hochdruckwetter in Sicht.
Eine kräftige Gewitterfront zog am Sonntagabend über Rom hinweg. Innerhalb kürzester Zeit fielen enorme Mengen von kleinkörnigem Hagel in Verbindung mit kräftigem Regen. Der Hagel verstopfte das Kanalsystem, daher konnte das Wasser nicht mehr abfließen und es kam zu Überflutungen.
Hagelmassen noch sichtbar
Wie massiv der Hagelschlag war, ist auch noch am Montag sichtbar. Weiterhin türmen sich die Hagelmassen am Straßenrand und schmelzen nur langsam ab.
Nun ist aber das gröbste überstanden, im Tagesverlauf setzt sich in Rom wieder freundliches Wetter durch.
Gewitter in Süditalien
Das Höhentief zieht nun weiter nach Süden in Richtung Nordafrika und sorgt am Montag und Dienstag für teils kräftige Gewitter in Süditalien. Lokal kommt es auch hier zu Hagelschlag und sintflutartigem Regen.
Am Sonntagabend zog ein heftiges Gewitter über die ewige Stadt Rom. Dabei sorgten Sturmböen, Starkregen und Hagel für ein Verkehrschaos und für Überschwemmungen.
Hagel verstopft Kanalsystem
Der massive Hagelschlag, teilweise bis zu 40 cm hoch, verstopfte das Kanalsystem in vielen Stadtteilen. Dadurch konnte das Wasser nicht mehr abfließen und es kam verbreitet zu Überschwemmungen. Nach dem Gewitter trieben die Hagelkörner teilweise wie Eisschollen auf dem Wasser.
Wetterberuhigung
Das Höhentief zieht langsam weiter nach Süden, vor allem in Süditalien sind daher am Montag und Dienstag teilweise noch heftige Gewitter mit sintflutartigem Regen und Hagelschlag zu erwarten. In Rom setzt sich hingegen im Tagesverlauf wieder freundliches Wetter durch.
Der Montag zeigt sich im Süden noch ruhig, nördlich der Donau zieht im Laufe des Tages bereits eine erste Kaltfront durch. Sie bringt neben dichten Wolken auch schauerartigen Regen.
Der Dienstag steht schließlich ganz im Zeichen eines zum Baltikum ziehenden Sturmtiefs. Regen kommt an den Küsten bereits in der Früh auf, am Abend erreicht er die Alpen. Weitgehend trocken bleibt es nur im äußersten Westen. Durch den sich verstärkenden Druckunterschied zum Hoch bei den Britischen Inseln nimmt der Wind im Tagesverlauf generell zu und dreht von Südwest auf Nordwest. Insbesondere im Norden und Osten sind dann stürmische Böen oder gar Sturmböen von über 70 km/h zu erwarten, vor allem am Abend mit der Kaltfront.
Am Mittwoch weht der Wind noch stürmisch, lässt aber mit der Zeit etwas nach. Regen erreicht dann auch den Südwesten, am Alpenrand deuten sich ergiebige Mengen an. Östlich der Elbe lockert es hingegen auf, nachts sinken die Temperaturen hier verbreitet in den einstelligen Bereich.
Wochenende ungewiss
Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter unter Zwischenhocheinfluss vorübergehend und auch am Freitag ist nach aktuellem Stand vor allem in der Südhälfte mit viel Sonnenschein zu rechnen. Doch noch ungewiss erscheint die Wetterentwicklung zum kommenden Wochenende, sie hängt entscheidend von der Lage eines Tiefdruckgebietes über Mitteleuropa ab. Von kräftigem Regen im Süden mit Föhn an der Alpennordseite bis hin zu reichlich Schnee in Mittelgebirgslagen ist nach aktuellem Stand alles möglich.
Nach dem Durchzug eines Höhentiefs am Sonntag präsentiert sich der Montag noch einmal ruhig. Morgendliche Restwolken und Nebelfelder lösen sich auf und mit Ausnahme des Südostens stellt sich verbreitet freundliches Wetter ein. Der Dienstag beginnt gebietsweise bewölkt und in den Nordstaulagen aus der Nacht heraus auch noch nass. Im Süden scheint dagegen schon zeitweise die Sonne, diese setzt sich später vorübergehend überall durch. Bereits am Nachmittag ist jedoch wieder mit ausgedehnten Wolkenfeldern zu rechnen, im Norden setzt zudem Regen ein. Der Westwind weht vor allem im Donauraum und im Osten zunehmend lebhaft bis kräftig.
Am Mittwoch kräftiger Regen und stürmischer Wind
Der Mittwoch verläuft im Großteil des Landes stürmisch und nass. Kräftig fällt der Regen vom Kaiserwinkl bis ins Mostviertel aus, nach aktuellem Stand sind hier gebietsweise bis zu 50 l/m² möglich. Lediglich im Süden kommt gelegentlich die Sonne zum Vorschein, am Nachmittag auch im östlichen Flachland. Schnee fällt tagsüber oberhalb von 1600 bis 2000 m, abends sinkt die Schneefallgrenze im Nordosten gegen 1300 m. Der Wind weht besonders entlang der Donau und im Osten stürmisch, im Süden föhnig aus Nordwest, stellenweise sind Sturmböen zu erwarten.
Wochenende ungewiss
Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter unter Zwischenhocheinfluss vorübergehend und auch am Freitag ist nach aktuellem Stand mit viel Sonnenschein zu rechnen. Doch noch ungewiss erscheint die Wetterentwicklung zum kommenden Wochenende, sie hängt entscheidend von der Lage eines Tiefdruckgebietes über Mitteleuropa ab. Von kräftigem Regen im Süden mit Föhn an der Alpennordseite bis hin zu reichlich Schnee in erhöhten Tallagen ist nach aktuellem Stand alles möglich.
Ein Staubteufel ist ein kleinräumiger, vertikal ausgerichteter Luftwirbel, der durch aufgewirbelten Staub sichtbar wird. Im Gegensatz zu Tornados treten sie nicht in Zusammenhang mit Quellwolken auf, sondern bei nahezu wolkenlosen Bedingungen. Die vertikale Ausdehnung dieser Kleintromben liegt meist unterhalb 100 m, in selten Fällen können sie aber auch mehrere Hundert Meter in den Himmel ragen.
Sommerphänomen
Staubteufel (Dust Devils) treten vor allem im Sommer auf, wenn die hochstehende Sonne zu einer Überhitzung der bodennahen Luft führt. Die erwärmte Luft steigt auf und wird durch Turbulenzen oder durch Windscherung in Rotation versetzt. Am Donnerstag wurde im Wintersportgebiet La Rosière ein Staubteufel in einer Seehöhe von 1.800 m beobachtet. Dies ist nicht nur aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit außergewöhnlich, sondern auch wegen der Höhenlage! So lag der Tageshöchstwert am Donnerstag in La Rosière bei etwa 14 Grad.
Windkonvergenz
La Rosière liegt am oberen Rand eines nach Süden bzw. Südwesten ausgerichteten Hangs. Für die Entstehung des Staubteufels waren einerseits der trockene und steinige Boden entscheidend, andererseits aber auch der tagsüber aufkommende Hangaufwind. Letzterer hat vermutlich zu einer lokalen Windkonvergenz zwischen dem südlichen Hangwind und dem schwachen nordöstlichen Wind im Gipfel- bzw. Passniveau geführt.
Seit Donnerstag gehen an der spanischen Mittelmeerküste zwischen Valencia und Barcelona heftige Schauer und Gewitter nieder. Die Station Vinaròs hat am Freitag zwischen 18 und 19 Uhr sogar 159.2 mm Regen innerhalb von nur einer Stunde gemessen, ehe die Datenverbindung der Station ausgefallen ist. Wenn diese Daten vom Spanischen Wetterdienst AEMET bestätigt werden, dann handelt es sich um einen neuen Rekord. Die vorliegenden Satelliten-, Blitz- und Radardaten deuten aber auf eine korrekte Messung hin.
Die bisherigen stündlichen Regenrekorde in Spanien:
144 mm Sueca am 23.9.2008 (inoffiziell)
130 mm Santa Cruz de Tenerife am 31.3.2002 (AEMET)
In den nächsten zwei Graphiken sieht man ein Satellitenbild von Freitagabend mit den detektierten Blitzen sowie das Radarbild. An der Ostküste lag ein nahezu ortsfestes Gewitterband genau über Vinaròs.
Bei solchen Regenmengen ist zwangsläufig mit Überflutungen oder gar Sturzfluten zu rechnen. Es gibt bereits zahlreiche Videos mit Überschwemmungen aus Vinaròs und Umgebung.
Bereits seit Donnerstagmittag sorgen heftige Gewitter an der spanischen Mittelmeerküste für Überschwemmungen. Zunächst war besonders Valencia betroffen, in weiterer Folge hat sich der Schwerpunkt dann über Castellón hinweg nordwärts verlagert. Lokal wie etwa in Catí gab es Regenmengen bis 300 Liter pro Quadratmeter in weniger als zwei Tagen. Zum Vergleich: Der mittlere Jahresniederschlag Wiens liegt bei etwa 600 Liter pro Quadratmeter.
Im nördlichen Mittelmeerraum stellt der Herbst die nasseste Zeit des Jahres dar. Im Bereich der Küsten gehen besonders im Einflussbereich von Höhentiefs kräftige Gewitter mit ergiebigen Regenmengen nieder. Der italienische Regenrekord innerhalb von einer Stunde stammt übrigens aus der Provinz von Genua: In Vicomorasso fielen am 4. November 2011 sogar 181 mm innerhalb von nur einer Stunde.
#TemporalPluges 🌧️: carrers de la Vall d’Uixó (la Plana Baixa, Castelló) convertits en autèntics rius, localitat on en les últimes hores s’han registrat 108’2mm (font: meteoclimatic). pic.twitter.com/BxCFh8wG11
#TemporalPluges 🌧️: espectacular la quantitat d’aigua embassada entre les localitats de la Vall d’Alba i Cabanes (la Plana Alta, #Castelló). A la Vall d’Alba acumulen segons dades de la CHJ, 131’6mm en les últimes 24h. pic.twitter.com/IsFwEzu9yl
Das Höhentief an der Südspitze Spaniens sorgt an der Ostküste für einer südöstliche Höhenströmung. Mit dieser gelangen feuchte und labil geschichtete Luftmassen vom Mittelmeer zum spanischen Festland von Valencia bis Bercelona. Bereits seit Donnerstagmittag gehen hier kräftige Gewitter nieder, so liegen die Regenmengen in der Provinz Castellón örtlich bereits bei 200 Liter pro Quadratmeter. Anbei die Spitzenreiter bis heute morgen um 8 Uhr MESZ:
194 mm Torreblanca
124 mm Castellón-Almassora
114 mm Valencia
109 mm Vinaròs
#TemporalPluges 🌧️: carrers de la Vall d’Uixó (la Plana Baixa, Castelló) convertits en autèntics rius, localitat on en les últimes hores s’han registrat 108’2mm (font: meteoclimatic). pic.twitter.com/BxCFh8wG11
In den kommenden Stunden gehen weitere Gewitter nieder, somit deuten die Wettermodelle bis Samstagfrüh besonders in den Regionen zwischen Castellón und Terragona auf weitere 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter hin. Örtlich gab es bereits Überschwemmung, zudem führen einige kleinere Flüsse Hochwasser.
⛈⛈Toujours ces intempéries ce matin entre #Tarragona et #valencia en gros, des cumuls supérieurs à 200mm ont été relevés sur 24h.
Si vous devez vous déplacer dans ces secteurs prudence… les #pluies se décalent vers le nord #orages
📷Sempre Valencia pic.twitter.com/u9rONN3AJQ
Une autre vidéo montrant cette fois la communue de #Benicarló dans l’est de l‘#Espagne, touchée par #inondations. Il est tombé plus de 150 mm par endroits en l’espace de quelques heures. Vidéo réalisée tôt ce 19 octobre par Jonathan Campos Garcia via Météo Pyrénées pic.twitter.com/U22ybnNBRS
Besonders im Herbst lädt das häufig stabile Wetter zu längeren und teils auch mehrtägigen Touren im Hochgebirge ein. Die Nächte werden immer länger und somit ist auch die Luftschichtung abseits von markanten Tiefdruckgebieten stabil. Dennoch muss man auch in dieser Jahreszeit ein paar wichtige Faktoren bei der Tourenplanung einkalkulieren:
Geschlossene Hütten
Trockene Luft
Wenig Trinkwasserquellen
Tageslänge
Exposition
Geschlossene Hütten
Bei der Tourenplanung muss man unbedingt berücksichtigen, dass jetzt Mitte Oktober viele Berghütten bereits geschlossen sind. Aus diesem Grund sollte bei herbstlichen Touren der Rucksack mit ausreichend Essen und Trinken gefüllt sein. Auf etwas niedriger gelegenen Almen kann man dagegen teils noch bei Speck und Co. das perfekte Herbstwetter genießen.
Trockene Luft
Kräftige Hochdruckgebiete im Herbst sorgen für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Sinkt ein Luftpaket ab, so gelangt es unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge sehr trocken ist und man durch die Atmung Feuchtigkeit an die Luft verliert. Obwohl man nicht so schnell wie im Hochsommer ins Schwitzen kommt, ist regelmäßiges Trinken also dennoch extrem wichtig! Das Wasser bekämpft nicht nur den Durst, sondern unterstützt auch die Schleimhautbefeuchtung. Dafür kann man sich auch auf eine ausgezeichnete Fernsicht freuen.
Im Herbst sind in mittleren bis großen Höhen nur noch wenige Schneefelder übrig, zudem war die Witterung im Jahr 2018 vielerorts sehr trocken. Aus diesen Gründen gibt es weniger Trinkwasserquellen im Gebirge als üblich, weshalb man bei längeren Touren besonders viel Wasser einpacken muss!
Tageslänge
Das Wetter ist in dieser Jahreszeit oft stabil, weshalb die Bedingungen für lange Touren gut sind. Die Tage werden allerdings immer kürzer, so gibt es selbst in Gipfellagen bei wolkenlosen Bedingungen maximal 10 Stunden Sonnenschein. Bei längeren Touren sollte somit die früh einsetzende Dämmerung berücksichtigt werden und immer eine Stirnlampe eingepackt werden.
Der Unterschied zwischen Routen an nordseitigen und südseitigen Hängen ist in dieser Jahreszeit besonders groß. Der erste Schnee im Herbst ist auf sonnenzugewandten Hängen rasch wieder weg, in schattigen Hochlagen sieht dies aber ganz anders aus, selbst wenn die Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen. Das trocknen des Steins dauert zudem wesentlich länger als im Sommer, somit wird Nässe bei manchen Felspassagen zur Gefahrenquelle.
Die Schneebedeckung auf den heimischen Gletschern weist im Herbst übrigens ihr jährliches Minimum auf: Meist sind die bis ins Gipfelniveau aper oder besitzen lediglich eine dünne Altnschneeauflage. Diese trägt nur in seltenen Fällen einen Bergsteiger. Hochtouren sind zwar teils sogar über 3.000 m fast ohne Schneekontakt möglich und die Gletscherspalten oft gut sichtbar, dennoch gehören auch in dieser Jahreszeit Steigeisen, Pickel und Seil zur Standardausstattung bei Touren auf dem ewigen Eis.
Schauen wir uns zunächst die Wetterlage an. Da sehen wir sofort ein kräftiges Tief über dem Süden der Iberischen Halbinsel, dieses lenkt schon seit gestern labil geschichtete und sehr feuchte Luft vom Mittelmeer Richtung spanisches Festland. Auch die Balearen sind in deren Einflussbereich. Die Folge sind teils heftige Gewitter, die erst am Wochenende langsam wieder abklingen.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Hinterland an der Küste Spaniens rasch auf mehrere Hundert Meter ansteigt. Diese Berge/Hügel bewirken also eine zusätzliche Hebung der Luft, was die Regenmengen noch einmal deutlich verstärkt. Unten dargestellt ist der Niederschlag von heute früh bis Samstagmittag nach unserem hauseigenen Wettermodell. Verbreitet sind zwischen Barcelona und Valencia um 150 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, punktuell können es aber auch an die 400 l/m² werden!
Beeindruckend sieht ein solches Gewitter (wie im nachfolgenden Bild von heute Mittag in Malaga) ja schon aus. Die Folgen sind aber verheerend: an den steilen Berghängen schießt das Wasser wieder zurück Richtung Küste, zudem können die trockenen Böden hier nicht allzu viel Wasser aufnehmen. Die Folge sind Sturzfluten, die auch Autos mitreißen können. Wer also dort Urlaub macht/machen will: Unbedingt in Acht nehmen!
⛈⛈Toujours ces intempéries ce matin entre #Tarragona et #valencia en gros, des cumuls supérieurs à 200mm ont été relevés sur 24h.
Si vous devez vous déplacer dans ces secteurs prudence… les #pluies se décalent vers le nord #orages
📷Sempre Valencia pic.twitter.com/u9rONN3AJQ
Das überaus sonnige Herbstwetter der vergangenen zwei Wochen hat zur Folge, dass in manchen Regionen des Landes bereits zur Monatsmitte das Soll an Sonnenstunden für den gesamten Oktober erreicht wurde. So wurde in Wien am gestrigen Dienstagnachmittag die 133. Sonnenstunde aufgezeichnet, ebenso viele Sonnenstunden gibt es üblicherweise im ganzen Monat. Das heißt, ab sofort macht die Sonne in der Bundeshauptstadt Überstunden. Auch Linz, St. Pölten und Bregenz stehen kurz davor, das Soll an Sonnenstunden zu erreichen, heute wird dies der Fall sein. In den kommenden, überwiegend sonnigen Tagen werden noch zahlreiche Orte im ganzen Land hinzukommen, sodass der Monat landesweit wohl mit einem dicken Plus in der Sonnenscheinbilanz schließen wird.
Kaum Regen
Abseits des Berglands hält zudem die Trockenheit unvermindert an. In Wien und Eisenstadt sind im Oktober bislang erst 3 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, und das bereits in den ersten beiden Tagen des Monats. St. Pölten hält sogar erst bei einem mageren Liter pro Quadratmeter. Über die vergangenen Monate betrachtet stellt Linz all dies aber noch in den Schatten. Seit Jahresbeginn sind in der Oberösterreichischen Landeshauptstadt erst knapp 400 l/m² zusammengekommen, normal wären mehr als 700 l/m². Mit großer Wahrscheinlichkeit wird 2018 folglich das trockenste Jahr der Linzer Messgeschichte. Die Folgen der anhaltenden Trockenheit sind neben einer für den Herbst ungewöhnlich hohen Waldbrandgefahr auch ein lokal extrem niedriger Grundwasserpegel.
Vorerst wenig Änderung in Sicht
In den kommenden Tagen geht es mit dem ruhigen Herbstwetter weiter. Abgesehen von Frühnebelfeldern scheint oft die Sonne, die Temperaturen bleiben auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Etwas Regen ist im Osten Österreichs aus heutiger Sicht am Dienstag der kommenden Woche in Sicht. Danach scheint sich die Großwetterlage grundlegend umzustellen: Ein kräftiges Hoch platziert sich bei den Britischen Inseln, ihm gegenüber stehen Tiefs über Osteuropa. Mit einer stürmischen Nordwestströmung erreichen dann Fronten mit teils kräftigem Regen die Alpen. Selbst Schnee könnte dann schon im Hügelland ein Thema werden.
Überblick Sonnenstunden und Niederschlag im Vergleich: Oktober 2018 vs. langjähriges Mittel:
Stadt
Sonnenstunden bis inkl. 16.10.
Sonnenstunden Oktober gesamt (langjähriges Mittel)
Seit beinahe 2 Wochen befindet sich Mitteleuropa in einer stabilen Wetterlage. Ein mächtiges Hoch liegt mit seinem Zentrum über Osteuropa und blockiert jegliche Fronten vom Atlantik. Zudem sorgt rege Tiefdrucktätigkeit über Westeuropa für eine südliche Anströmung und ungewöhnlich hohe Temperaturen. Während also in Mittel- und Osteuropa kein Tropfen fällt, sorgen Tiefs von der Iberischen Halbinsel über die Britischen Inseln bis nach Norwegen für viel Regen und Überschwemmungen.
Umschwung ab dem Wochenende
Ab dem Wochenende ändert sich aber allmählich das großräumige Wettermuster. Das Hoch über Osteuropa schwächt sich ab und über den Azoren baut sich ein kräftiges Hochdruckgebiet auf. Somit dreht die Strömung immer mehr auf nördliche Richtung und es wird allmählich kälter.
Wintereinbruch möglich?
Derzeit scheint das Hoch in der kommenden Woche auch starken Einfluss auf Österreich zu nehmen. Somit erreichen die Fronten wohl nur in abgeschwächter Form die Alpennordseite. Etwas Regen sollte hier aber fallen, in höheren Tallagen ist mit einer dünnen Schneedecke zu rechnen. Ob es dann am letzten Oktoberwochenende zu einem kräftigen Wintereinbruch kommt, lässt sich noch nicht abschätzen und werden erst die kommenden Tage zeigen. Die Chancen dafür steigen aber an!
Für alle, die sich schon auf den bevorstehenden Winter freuen, am Wochenende gab es im Mittleren Westen der USA einen ersten kräftigen Wintereinbruch. Hier ein Video aus Nebraska:
Die Überbleibsel von Zyklon LUBAN befinden sich derzeit über dem Osten des Jemens. Durch die geringe Verlagerung des Tiefs kam es teilweise zu enormen Regenmengen in der Halbwüste des Jemens. Diese Wassermassen fließen vom Hochland an die Küste und sorgen hier für weitreichende Überschwemmungen.
Bitterarme Region hart getroffen
Der Jemen befindet sich seit Jahren im Bürgerkrieg und gehört zu einer der ärmsten Regionen der Welt. Von den Überschwemmungen sind über 100.000 Menschen betroffen, bisher kamen 3 Personen ums Leben. Da sich das Tief nur langsam abschwächt und es im Hinterland noch weiter regnet, gehen die Fluten nur langsam zurück.
#YEMEN | Decenas de familias permanecen atrapadas en medio de inundaciones luego de que fuertes tormentas y copiosas lluvias afectaran la ciudad oriental de Ghaida, después de que el ciclón Luban azotara la región. pic.twitter.com/t5qiqouDds
Gerade einmal die Hälfte des Monats ist vorüber und im Osten und Norden des Landes fehlen uns nur mehr wenige Sonnenstunden um das klimatologische Soll zu erfüllen. Aufgrund der stabilen Wetterlage und der nur geringen Nebelneigung wurden wir in den vergangenen zwei Wochen von der Sonne verwöhnt. Spitzenreiter ist derzeit die Wiener Jubiläumswarte:
Wien Jubiläumswarte 127 h
Wolkersdorf und Leiser Berge 126 h
Wien Stammersdorf und Gänserndorf 125 h
Wenig Regen
Durch das hochdruckdominierte Wetter hielten sich die Regenmengen bisher in Grenzen. Östlich der Linie Linz-Graz fielen bisher nur wenige Liter Regen, aber auch im übrigen Land sind die Mengen überschaubar. Am meisten Regen fiel bisher um den Bodensee herum, Spitzenreiter ist Dornbirn mit 86,3 l/m².
Wetteränderung absehbar
In den kommenden Tagen bleibt es warm und zeitweise sonnig. Allerdings sind schon mehr Wolken unterwegs und sporadisch kann es auch da und dort unergiebig regnen. Ab dem Wochenende wird es dann sukzessive kühler und im Laufe der kommenden Woche scheinen auch wieder Fronten ins Wettergeschehen einzugreifen. Genießen Sie also noch die Sonne und Wärme, der Winter kommt bestimmt.
Die erste Oktoberhälfte erinnerte mehr an ein Sommermonat, als an den Herbst. Trotz der mittlerweile langen Nächte gab es einige Sommertage, teilweise sogar neue Hitzerekorde. Grund für diese ungewöhnliche Wetterlage ist ein stabiles Hoch über Osteuropa, das die Tiefdruckgebiete von Deutschland fern hält. Zudem wird mit einer südwestliche Höhenströmung extrem warme Luft herangebracht.
Monatssoll bereits erreicht
Das Hochdruckwetter macht sich auch bei der Sonnenscheindauer bemerkbar. Durch die sehr trockene Luft ist die Nebelneigung relativ gering und im Großteil des Landes ist bereits das Oktobersoll an Sonnenstunden erreicht oder überschritten. Hier die Orte mit den bisher meisten Sonnenstunden:
Würzburg 112 h
Gebelsee und Mannheim 110 h
Nürnburg und Geisenheim 109 h
Niedrigwasser an den Flüssen
Die meisten großen Flüsse führen schon seit Wochen Niedrigwasser und die Lage verschärft sich immer weiter. So nähert sich der Rhein mangels Regen dem Rekord aus dem Jahr 2003, es fehlen nur mehr wenige Zentimeter. Erste Fähren stellen bereits ihren Betrieb ein. Landesweit ist bisher kaum Regen gefallen, meist nur 2-8 l/m², stellenweise blieb es bisher im Oktober sogar komplett trocken.
Wetterumschwung absehrbar
Ein paar Tage hält das sonnige und warme Wetter noch an und in dieser Woche ist weiterhin keine nennenswerter Regen in Sicht. Am Wochenende kühlt es aber allmählich ab und in der kommenden Woche scheint sich die Großwetterlage grundlegend umzustellen. Dann ist mit klassischem abwechlungsreichen und kühlen Herbstwetter zu rechnen.
Entlang einer Konvergenzzone bildeten sich am Sonntagnachmittag über Nordspanien kräftige Gewitter. Diese verlagerten sich im Laufe der Nacht nach Südfrankreich. Dabei entstanden im Golf von Lyon immer wieder neue Gewitter, die vom warmen Mittelmeer viel Feuchtigkeit aufnahmen und nach Osten gegen die nördlichen Ausläufer der Pyrenäen zogen. Hier regnet es sich die Gewitter aus, sodass in wenigen Stunden verbreitet 100 bis 200 l/m² fielen.
Die meisten Flüsse zwischen Carcassonne und Perpignan führen ein Jahrhunderthochwasser. Durch den sintflutartigen Regen stiegen die Pegel innerhalb weniger Stunden um bis zu 7 Meter an. Großflächige Überschwemmungen sind die Folge, dazu sind bisher 5 Menschen ums Leben gekommen.
In den kommenden Stunden regnet es dort weiter, die Intensität lässt allerdings allmählich nach. Anschließend stellt sich trockenes Wetter ein, am Donnerstag zeichnen sich aber wieder heftige Gewitter mit Starkregen in der Region ab.
Quelle Titelbild: https://pixabay.com/en/flooding-hangang-park-non-744735/
Über etwa 2 Tage lag eine Luftmassengrenze strömungsparallel über den Britischen Inseln, von Südwest nach Nordost zogen wiederholt Regengebiete vor allem über Wales hinweg. An mehreren Wetterstationen wurden Regenmengen von über 100 l/m² in dieser Zeit gemessen. Viele Flüsse traten über die Ufer.
Aber auch der Wind war bemerkenswert. An nahezu allen Stationen entlang der walisischen und englischen Küste wurden Sturmböen über 100 km/h gemessen. Das nachfolgende Video eines vom Winde verblasenen Wasserfalls stammt hingegen aus Schottland:
Titelbild: Ein vom Winde verwehter Wasserfall @ https://www.youtube.com/watch?v=EEnKJqVEP3M
176 km/h – das soll laut lokalen Medienberichten bezugnehmend auf den staatlichen Wetterdienst Portugals die höchste gemessene Böe in der Küstenstadt Figuiera da Foz, etwa 150 km nördlich von Lissabon, gewesen sein. Ein Wert, den wir momentan noch nicht bestätigen können, der aber durchaus realistisch erscheint. Denn das Zentrum des zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr als Hurrikan geführten Tiefs traf genau in diesem Bereich auf Land, hier war der Wind am stärksten. Im nachfolgenden Radarloop erkennt man noch scheinbar Reste eines Auges, vielmehr ergibt sich dieses Bild aber durch das starke Einfließen trockener Luft aus hohen Atmosphärenschichten an der Rückseite des Tiefs. Diese so genannte ‚dry intrusion‘ ist häufig ein Indiz für die stärksten Windböen.
The inner core of Post-TC #Leslie is now making landfall in #Portugal, just north of #Lisbon.
While not considered a #TC anymore, it has a remarkably intact inner core structure, w/ what could still be considered a partial eyewall. High winds & rain likely as it moves onshore. pic.twitter.com/es7F2axW1d
Da der Sturm über Nacht auftrat, nur kurz anhielt und hauptsächlich einen eher schmalen Streifen betraf, liegen noch wenig Informationen über die Auswirkungen vor. Ein Bild aus Coimbra im Landesinneren zeigt eine ziemlich verwüstete Straße. An der dortigen Wetterstation wurden maximal 122 km/h gemessen. Tausende Haushalte waren ohne Strom.
Damage by ex-hurricane #Leslie in Coimbra, Portugal. Meanwhile, over 17 000 households are reported to be without electricity and damage has been reported in many places. Report: Unwetterbeobachtung CH/EU – UwBe International pic.twitter.com/X1z18EGfcN
Die Hauptstadt Lissabon ist hingegen mit einem blauen Auge davon gekommen, hier wurden lediglich Böen bis zu 75 km/h gemessen und über Schäden ist nichts bekannt. Der Kern des Tiefs war geringfügig nördlicher gezogen als zunächst angenommen.
Der nächste Ex-Hurrikan folgt zugleich
Nach Ex-LESLIE folgt am Montag mit Ex-MICHAEL bereits der nächste ehemalige Hurrikan und so wird die Iberische Halbinsel gleich von zwei derartigen Wettersystemen in die Mangel genommen. Das Tief ist zwar nicht mehr besonders stark ausgeprägt und wird hauptsächlich kräftigen Regen bringen, dennoch ergibt sich eine höchst seltene Lage:
Der tropische Sturm Leslie ist bereits seit über zwei Wochen über dem Nordatlantik unterwegs. In den letzten Tagen gab es noch erhebliche Unsicherheiten bezüglich der Zugbahn an diesem Wochenende, mittlerweile berechnen die Modelle aber eine einheitliche Lösung mit Landfall am späten Samstagabend in Portugal etwa 100 km nördlich der Hauptstadt Lissabon.
Derzeit präsentiert sich das Wetter im Westen der Iberischen Halbinsel noch von seiner ruhigen Seite, das wird sich in den Abendstunden aber rasch ändern: Hurrikan Leslie zieht derzeit rasch in nordöstliche Richtung und wird somit bereits am späten Abend mit Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke auf die Küste Portugals treffen (entspricht der Kategorie 1 auf der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala) . Im Kernbereich des Sturms drohen schwere Schäden durch Böen teils bis 160 km/h, aber auch in der Hauptstadt Lissabon drohen Orkanböen um 120 km/h. Weiters gehen kräftige Schauer und Gewitter nieder, zudem besteht die Gefahr einer Sturmflut.
L‘#ouragan#Leslie🌊🌀encore en catégorie 1/5, s’approche du #Portugal et devrait toucher terre ce samedi soir et cette nuit dans le secteur de #Lisbonne. Ce sera le deuxième ouragan à toucher le Portugal après #Vince le 11 octobre 2005. pic.twitter.com/qaAJZKks3P
Da die Wassertemperaturen im Ostatlantik im Oktober meist im Bereich der 20-Grad-Marke liegen, können Hurrikane als rein tropische Tiefdruckgebiete (wie etwa in der Karibik) nicht bis zum europäischen Festland durchhalten. Sie wandeln sich daher am Rande von Höhentrogen allmählich in Hybridstürme mit warmen Kern um und weisen im Gegensatz zu einem Hurrikan eine zunehmend asymmetrische Struktur auf. Im Kern kann der tropische Charakter aber bis zum Landfall erhalten bleiben, wenn in der Höhe zwar schon etwas kühlere Luft die labile Schichtung erhält, die Auswirkungen in Bodennähe aber noch gering sind. Es gibt zwei Beispiele für einen Landfall (in Orkanstärke) auf der Iberischen Halbinsel:
Oktober 1842 (namenlos)
Oktober 2005 (Vince)
Im Oktober 2017 näherte sich erstmals seit Beobachtungsbeginn ein „Major Hurricane“ der Kategorie 3 dem europäischen Festland, dieser Hurrikan namens Ophelia traf dann aber als Hybridsturm mit warmen Kern auf Irland. Auch Hurrikan Leslie wird beim Landfall post-tropische Eigenschaften aufweisen: An der Nordwestflanke des Wirbelsturms wird aktuell kühle Luft vom Nordatlantik um das Tief gewickelt, welche unmittelbar nach Durchzug des Tiefkerns für eine Abkühlung in Portugal sorgen wird. Bei rein tropischen Tiefdruckgebieten gibt es dagegen nahezu keinen Temperaturunterschied vor und nach Durchzug des Tiefs.
Great! My favorite is Hurricane Ophelia at sunset on October 14th, 2017 (EUMETSAT). pic.twitter.com/SINnY61xli
Auch über dem Mittelmeer können besonders im Herbst manchmal tropische Tiefdruckgebiete entstehen, aufgrund der geographischen Lage werden sie „Meidcanes“ genannt. In seltenen Fällen können diese ebenfalls Orkanstärke erreichen, Details dazu gibt es hier: Tropische Stürme im Mittelmeer. Erst vor wenigen Wochen traf ein tropischer Sturm auf Griechenland: Medicane sorgt für Überflutungen und Böen bis 120 km/h.
Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet in Triest die Barcolana statt. Es handelt sich um die größte Segelregatta weltweit, so waren im Jahr 2017 sogar 2.101 Segelboote angemeldet. Die Teilnehmer werden je nach Bootsgröße in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, alle Teilnehmer (Profis wie auch Hobby-Segler) starten allerdings gleichzeitig. Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1969 statt, somit wird heuer das 50. Jubiläum gefeiert.
Zur Barcolana präsentiert sich das Wetter heuer von seiner besten Seite. Von Beginn an dominiert der Sonnenschein, abgesehen von ein paar dünnen Federwolken ist der Himmel oft sogar wolkenlos. In den Morgenstunden weht Borino, ein lokaler, böiger Wind aus Ost bis Nordost mit Böen bis etwa 40 oder 50 km/h. Noch im Laufe des Vormittags flaut der Wind aber ab, am Nachmittag kommt dann kurzzeitig eine schwache Seebrise aus West auf. Die Temperaturen steigen von 16 Grad in der Früh auf rund 24 Grad am Nachmittag an.
Der bekannteste Wind in Triest ist die Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Wind aus nordöstlicher Richtung, der je nach Wetterlage an der Adriaküste zwischen Triest, Kroatien und Montenegro auftritt. Besonders im Winter ist er meist schneidend kalt und erreicht in Böen sogar Orkanstärke. Die Barcolana hatte bereits mehrmals mit der Bora zu kämpfen, wie beispielsweise auch im Jahr 2000, als zahlreiche Teilnehmer nicht das Ziel erreichen konnten.
Borino
In Triest gibt es zusätzlich zur Bora auch einen lokalen Wind namens Borino. Im Gegensatz zur oft stürmischen Bora tritt er eher bei Wetterlagen mit geringen Luftdruckgegensätzen auf, wenn die Luft im Landesinneren Sloweniens bei klaren Verhältnissen abkühlt und wasserfallartig über die Pforte von Postojna in den Golf von Triest herabweht. Die höchsten Geschwindigkeiten treten meist in den frühen Morgenstunden auf, wenn der Temperaturunterschied zwischen dem Landesinneren und dem Golf am größten ist.
Der tropische Sturm Leslie dreht bereits seit 16 Tagen seine Kreise auf dem Nordatlantik. Die finale Zugbahn an diesem Wochenende war bis etwa Freitagmorgen noch immer unsicher, so gab es zwei mögliche Szenarien (siehe unseren gestrigen Beitrag dazu: Leslie bedroht Portugal). Mittlerweile haben sich die Modelle weitgehend auf die Variante 1 geeinigt: Der Wirbelsturm trifft am späten Samstagabend bzw. in der Nacht auf Sonntag auf die Küste Portugals knapp nördlich von Lissabon.
#Leslie se mantiene como categoría 1 aún. Empieza a formar el PRE pero conserva aún bastante simetría. Va a toda leche. Imágenes para guardar: pic.twitter.com/S1DEUmQMXl
Bis zum späten Samstagnachmittag gestaltet sich das Wetter in Portugal noch überwiegend ruhig, Hurrikan Leslie weist aber eine schnelle Verlagerungsgeschwindigkeit auf, somit muss man in den Abendstunden mit zunehmend stürmischen Bedingungen rechnen. Am späten Abend trifft der Kern schließlich mit Wucht auf die Mitte Portugals. Besonders im Küstenbereich nördlich von Lissabon sind dabei mittlere Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke und Böen bis 160 km/h zu erwarten, was einem Hurrikan der Kategorie 1 auf der amerikanischen Saffir-Simpson-Skala entspricht. Auch in der Hauptstadt Lissabon drohen Orkanböen um 120 km/h, zudem besteht die Gefahr kräftiger Gewitter und einer Sturmflut.
Hurrikan-Landfall in Europa?
Hurrikane erreichen Europa meist als hybride Stürme der mittleren Breiten mit einem warmen Kern und einem sich entwickelnden Frontensystem. Sehr selten behalten die Tiefdruckgebiete ihre tropischen Eigenschaften im Kern bis zum Landfall. Dazu gibt es zwei bekannte Fälle:
Ein Hurrikan im Oktober 1842
Hurrikan Vince im 2005
Hurrikan Ophelia zog im 2017 westlich der Iberischen Halbinsel vorbei und traf als Hybridsturm auf Irland. Hurrikan Leslie könnte somit der dritte Wirbelsturm seit Beobachtungsbeginn werden, der mit überwiegend tropischen Eigenschaften im Kernbereich auf das europäische Festland trifft. Dennoch wird auch Leslie bereits post-tropische Eigenschaften aufweisen: Der Wirbelsturm zapft an seiner Nordwestflanke bereits kalte Luftmassen vom Nordatlantik an, welche im Schlepptau dann auch auf Portugal treffen werden.
Momentan dreht der Hurrikan der Kategorie 1 (auf der fünfteiligen Skala) noch rund 700 km südwestlich der Azoren auf dem Atlantik seine Runden. Gefahr droht somit derzeit in keinem bewohnten Gebiet. Mit gemächlichen 45 km/h macht sich LESLIE auf den Weg nach Osten, dabei wurden heute Böen von rund 150 km/h gemessen.
Next stop: Madeira
Als Erstes werden die Bewohner und Urlauber der zu Portugal gehörenden Insel Madeira am Samstag wohl von LESLIE gestreift. Dabei kann es heftig regnen und auch zu stürmischen Böen kommen. Die ganz großen Auswirkungen auf Madeira scheint LESLIE aber nicht zu haben. Danach wird es spannend, wie das folgende Bild zeigt. Nach dem Passieren Madeiras entscheidet sich auf dem offenen Meer, welchen Weg der Sturm dann nimmt.
Variante 1: Der Hurrikan wandelt sich in der Nacht auf Sonntag in ein kräftiges Tropisches Tief um (eventuell bleibt LESLIE aber auch ein Kategorie-1-Hurrikan) und trifft am Sonntag auf die Algarve in Portugal und die Küste Andalusiens. Dabei müsste man hier mit sintfluartigem Regen und schweren Sturm- bis Orkanböen rechnen.
Variante 2: Der Wirbelsturm biegt noch weit vor dem Festland nach Süden ab, schwächt sich markant ab und zieht dann über die Kanaren nach Südwesten weiter. Die Auswirkungen auf das Urlaubsparadies der Kanarischen Inseln würde sich aber in Grenzen halten, zu schwach ist LESLIE dann schon.
Auf das Wetter in Mitteleuropa (weißes Rechteck) hat LESLIE aber definitiv keine Auswirkungen!
Fazit:
Es bleibt enorm spannend, welchen Weg der Hurrikan einschlägt. Solch eine große Unsicherheit zwischen den Wettermodellen, nur 1 Tag bevor es entscheidend wird, sieht man selten.
Hier noch abschließend die Einschätzung des National Hurricane Centers in den USA, Variante 2 wird hier eindeutig bevorzugt:
Hier auf uwz.at halten wir euch auf jeden Fall auf dem Laufenden!
Das Wochenende zeigt sich von seiner prächtigsten Seite. An beiden Tagen gibt es nach Auflösung lokaler Nebelfelder beispielsweise in Kärnten oder in der Mur-Mürz-Furche meist ungetrübten Sonnenschein, wenn überhaupt ziehen nur harmlose Schleierwolken durch. Dazu steigen die Temperaturen auf 17 bis 25 Grad. Am wärmsten wird es mit Hilfe des Südföhns von Vorarlberg bis ins Mostviertel, dort wird die Bilanz an Sommertagen weiter aufgestockt. Solche Temperaturen kommen im Oktober zwar regelmäßig vor, über einen solch langen Zeitraum ist diese Wärme aber doch ungewöhnlich.
Neue Woche – keine Änderung
Nach aktuellem Stand hält das sonnige, trockene und viel zu warme Herbstwetter auch in der neuen Woche unvermindert an. Eine erste Front versucht am Montag von Westen her auf Österreich überzugreifen, gegen das mächtige Hoch VIKTOR hat sie aber keine Chance. Auch in den Folgetagen zeichnen sich jede Menge Sonnenschein und Temperaturen meist um oder über 20 Grad ab.
Gut zu erkennen ist die festgefahrene Wetterlage anhand der Luftdruckverteilung am kommenden Sonntag über Europa. Hoch VIKTOR liegt über der Ukraine, die Tiefs bleiben auf dem Atlantik bzw. im äußersten Westen des Kontinents. Das Resultat dieser Wetterlage: Warme Luft aus dem Mittelmeerraum erreicht uns (rote Pfeile).
Nach derzeitigem Stand kommt frühestens am Samstag kommender Woche Bewegung ins Wettergeschehen, dann könnte es eine Front tatsächlich mit Wolken und Regen bis nach Österreich schaffen. Das überaus sonnige Wetter hat zur Folge, dass beispielsweise in Wien schon am kommenden Dienstag das Soll an Sonnenstunden für den gesamten Oktober erreicht wird, zudem stehen hier im laufenden Monat erst 3 Liter Regen pro Quadratmeter auf der Habenseite.
Am Freitag halten sich zunächst zwischen dem Wilden Kaiser und dem Dachstein dichte Wolken, ganz vereinzelt kann es auch etwas regnen. Noch im Laufe des Vormittags lösen sich die Wolken aber auf, anschließend scheint vom Pfänder bis zum Schneeberg die Sonne. Harmlose Wolken trüben dabei den Sonnenschein kaum. Der Wind spielt vorübergehend keine Rolle, warm bleibt es aber dennoch. Die Höchstwerte liegen in 3.000 m um 4 Grad, in 2.000 m Höhe werden 11 bis 14 Grad erreicht.
Samstag, 13. Oktober 2018
Der Samstag startet in manchen Tälern der Ostalpen, im angrenzenden Flachland Oberösterreichs sowie in den südlichen Becken mit Nebel und Hochnebel. Im Laufe des Vormittags setzt sich meist die Sonne durch, lokal kann es aber auch bis über Mittag trüb bleiben. Auf den Bergen scheint dagegen von früh bis spät die Sonne, zum Teil ist der Himmel sogar wolkenlos. Markant wird dabei der föhnige Südwind, er weht im Tagesverlauf lebhaft bis kräftig, auf den klassischen Föhnbergen sind schon Böen um 80 km/h zu erwarten! Die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe von Süd nach Nord 1 bis 4 Grad. In 2.000 m gibt es 9 bis 12 Grad.
Sonntag, 14. Oktober 2018
Am Sonntag können sich speziell vom Ortler bis zum Mur- und Mürztal Nebel oder Hochnebel halten, bald setzt sich aber auch in diesen Regionen die Sonne durch. Der übrige Tag hat in den gesamten Ostalpen viel Sonnenschein zu bieten, rund um den Alpenhauptkamm bilden sich harmlose Quellwolken. Der Südföhn legt an Stärke zu und weht selbst in den Tälern der Nordalpen kräftig bis stürmisch. Auf den Bergen von der Silvretta bis zum Dachstein sind sogar Böen um oder über 100 km/h möglich! Die Temperaturen bleiben für Mitte Oktober auf einem sehr hohen Niveau, in 3.000 m steigen sie auf 0 bis +3 Grad. In 2.000 m werden 8 bis 11 Grad erreicht.
Bergwetter-Tipp:
Zwar lädt das Wetter am Wochenende zu Bergtouren bis in große Höhen ein, nicht zuletzt die hohen Temperaturen machen noch immer Wanderungen bis ins Hochgebirge möglich. Allerdings sollte man bei der Tourenplanung unbedingt berücksichtigen, dass jetzt Mitte Oktober viele Berghütten bereits geschlossen sind. Aus diesem Grund sollte bei herbstlichen Touren der Rucksack mit ausreichend Essen und Trinken gefüllt sein. Auf etwas niedriger gelegenen Almen kann man dagegen teils noch bei Speck und Co. das perfekte Herbstwetter genießen.
Mit einem Luftdruck von nur 919 hPa und Windgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h war MICHAEL einer der 5 schwersten Hurrikane, die je auf das US-Festland getroffen ist. Solche Werte schaffen selbst die kräftigsten Orkantiefs in Europa nicht! Dabei kratzte MICHAEL sogar an der höchsten Kategorie 5 auf der Hurrikan-Skala. Ungewöhnlich war dabei, dass sich der Wirbelsturm sogar noch unmittelbar vor dem Landgang gestern um 20:00 Uhr unserer Zeit intensivierte.
Meterhohe Sturmflut
Neben den hohen Windgeschwindigkeiten und immensen Regenmengen sorgte vor allem die Sturmflut für große Zerstörungen. Der Wind trieb nämlich Unmengen von Wasser aus dem Golf von Mexiko ins Landesinnere. Auf der folgenden Grafik seht ihr in rot den Meeresspiegelanstieg in Apalachicola (Florida). Dieser ist in wenigen Stunden auf bis zu zweieinhalb Meter über Normal angestiegen!
Osten der USA im Fokus
Der Sturm zieht nun weiter nach Nordosten, aktuell dreht er sich über dem US-Staat Georgia ein. Gut zu sehen sind auf folgender Grafik die gefährdeten Regionen in Rot und Blau. Auch wenn sich MICHAEL abschwächt (aktuell ist der „nur“ noch ein Tropischer Sturm), muss man in den eingefärbten Regionen mit
großen Regenmengen
Gewittern und
Tornados rechnen.
Besonders für jene Gebiete, die noch mit den Folgen von Hurrikan Florence zu kämpfen haben (also South und North Carolina), sind das keine guten Aussichten.
Zum Abschluss wollen wir noch die Bilder und Videos sprechen lassen. Sie beschreiben wohl am besten, wie heftig der Hurrikan in Florida gewütet hat!
We won’t venture out until it’s safe but many people are wondering about their family members and homes. Here is my view from 23rd street summer house up and down 98. pic.twitter.com/37AuUQOAGH
MICHAEL war damit einer der 5 schwersten Hurrikane, die je auf das US-Festland getroffen ist. Der Luftdruck ist bis auf 919 hPa gesunken, das schaffen selbst die kräftigsten Orkantiefs in Europa nicht! Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 250 km/h kratzte MICHAEL sogar an der höchsten Kategorie 5 auf der Hurrikan-Skala. Ungewöhnlich war dabei, dass sich der Wirbelsturm sogar noch unmittelbar vor dem Landgang gestern um 20:00 Uhr unserer Zeit intensivierte.
Sturmflut
Der Wind trieb auch Unmengen von Wasser aus dem Golf von Mexiko ins Landesinnere. Auf der folgenden Grafik seht ihr in rot den Meeresspiegelanstieg in Apalachicola (Florida). Dieser ist in wenigen Stunden um zweieinhalb Meter angestiegen!
Weitere Zugbahn
Der Sturm zieht nun weiter nach Nordosten, aktuell dreht er sich über dem US-Staat Georgia ein. Gut zu sehen sind auf folgender Grafik die gefährdeten Regionen in Rot und Blau. Denn auch wenn sich MICHAEL abschwächt (aktuell ist der „nur“ noch ein Tropischer Sturm), muss man in den eingefärbten Regionen mit
großen Regenmengen
Gewittern und
Tornados rechnen.
Besonders für jene Gebiete, die noch mit den Folgen von Hurrikan Florence zu kämpfen haben, sind das keine guten Aussichten.
Zum Abschluss wollen wir noch die Bilder und Videos sprechen lassen. Sie beschreiben wohl am besten, wie heftig der Hurrikan in Florida gewütet hat!
We won’t venture out until it’s safe but many people are wondering about their family members and homes. Here is my view from 23rd street summer house up and down 98. pic.twitter.com/37AuUQOAGH
Ein Höhentief mit Kern über der Iberischen Halbinsel hat in den vergangenen Tagen für heftige Gewitter im westlichen Mittelmeer gesorgt. Davon betroffen waren u.a. der Löwengolf, Sardinien und die Balearen. Besonders schlimm hat es allerdings den Osten der Insel Mallorca erwischt, kräftige Gewitter haben hier in der 8000-Einwohner-Gemeinde Sant Llorenç eine regelrechte Sturzflut ausgelöst.
Über 200 mm in 24 Stunden
Die Gewitter haben am Dienstag ganz Mallorca getroffen, die Regenmengen fielen aber sehr unterschiedlich aus: Während es in den meisten Teilen der Insel etwa 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter gab, sorgten ortsfeste Gewitter im Osten der Insel für Mengen teils über 200 Liter pro Quadratmeter in weniger als 24 Stunden:
233 mm Còlonia de Sant Pere
161 mm Artà
98 mm Son Servera
Durch die extremen Regenmengen traten die Bäche über die Ufer und manche Straßen verwandelten sich zu reißenden Flüssen. In einigen Orten wurde zudem die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen. Medienberichten zufolge kam es zu mindestens 12 Todesopfern.
Sturzfluten
Besonders im Spätsommer und Herbst kommt es im Mittelmeerraum immer wieder zu heftigen Gewittern mit extremen Regenmengen. Besonders Höhentiefs sorgen in dieser Jahreszeit für eine hohe Unwettergefahr, da die ersten Kaltlufteinbrüche über dem noch warmen Mittelmeer zu einer äußerst labilen Schichtung der Luft führen. Sturzfluten stellen dabei die Hauptgefahr dar und werden von vielen Menschen unterschätzt. Bereits im August gab es einen tragischen Fall in Süditalien: Sturzflut in der Raganello-Schlucht fordert mehrere Todesopfer.
Derzeit befindet sich Hurrikan MICHAEL über dem nördlichen Golf von Mexiko. Über den knapp 30 Grad warmen Gewässern hat sich der Wirbelsturm in der Nacht zum Mittwoch weiter verstärkt und wird mittlerweile als Hurrikan der Kategorie 4 eingestuft mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 210 km/h und Böen bis 270 km/h.
MICHAEL zieht schnurstracks nach Norden und trifft am Mittwochabend europäischer Zeit auf den Westen von Florida auf Land. Sollte er die aktuelle Stärke bis zum Landfall beibehalten, wird erstmals seit Beobachtungsbeginn ein Hurrikan der Kategorie 4 oder höher auf den „Florida Panhandle“ treffen. Die betroffenen Küstenbewohner müssen sich einstellen auf:
Sturmflut von bis zu 3 m
Orkanböen um 200 km/h
Regenmengen über 200 l/m²
In weiterer Folge zieht der Sturm nordostwärts in Richtung US-Ostküste, wo er am Freitag auf den Atlantik hinauszieht. Der Sturm verliert im Inland an Kraft, trotzdem sind weiterhin schwere Sturmböen und große Regenmengen im Umfeld des Tiefs zu erwarten.
Bereits Schäden auf Kuba
In der Nacht zum Dienstag sorgte der Hurrikan bereits für Schäden auf Kuba. Betroffen waren die Regionen westlich der Hauptstadt Havanna. Enorme Regenmengen sorgten für Überschwemmungen und Erdrutsche.
Montagnacht ist Hurrikan MICHAEL zwischen der mexikanischen Halbinsel Yukatan und Kuba nordwärts in den Golf von Mexiko gezogen und hat sich am Dienstag weiter verstärkt. Westlich der kubanischen Hauptstadt Havanna kamen dabei große Regenmengen zusammen, so kam es hier zu Schäden durch Überflutungen und Hangrutschungen. Aktuell (Mittwochmorgen MESZ) weist der Wirbelsturm im Kern bereits mittlere Windgeschwindigkeiten von 210 km/h und Böen bis 270 km/h auf.
#Hurricane#Michael is now forecast by the National Hurricane Center to reach Category 4 strength as it heads towards the Florida Panhandle. 0 Category 4-5 hurricanes on record (since 1851) have made landfall in the Florida Panhandle. pic.twitter.com/WwKSWY8FHf
In den kommenden Stunden zieht Hurrikan MICHAEL über das sehr warme Wasser des nördlichen Golf von Mexiko und trifft am Mittwochabend MESZ auf US-Golfküste von Florida in der Nähe von Panama City. Am Mittwochmorgen hat es sich bereits zu einem Hurrikan der Kategorie 4 auf der 5-stufigen Skala verstärkt. Einen Landfall eines Hurrikans der Kategorie 4 oder 5 „Florida Panhandle“ (der Westen des Bundesstaates) hat es bislang noch nicht gegeben.
Ausnahmezustand in Florida
Im Küstengebiet von Florida ist mit massiven Überschemmungen durch eine meterhohe Sturmflut und Orkanböen bis 200 km/h zu rechnen. Im Gegensatz zu Hurrikan FLORENCE verlagert sich MICHAEL deutlich schneller. Somit ist das Risiko für großräumige Überschwemmungen geringer, trotzdem muss man im Umfeld des Sturms verbreitet mit 150 bis 200 Liter pro Quadratmeter Regen rechnen. Im Extremfall sind bis zu 300 Liter pro Quadratmeter in nur kurzer Zeit möglich.
Zieht zur US-Ostküste weiter
Nachdem der Hurrikan auf Land getroffen ist, zieht er unter Abschwächung in Richtung Nordosten weiter. Sturmböen und schwere Sturmböen sind in den Bundesstaaten:
Georgia,
South Carolina
North Carolina
zu erwarten. Am Freitag erreicht MICHAEL dann bei Virginia den Atlantik. Somit bleiben die Millionenmetropolen Washington D.C. oder New York vom Sturm verschont. Ob der Hurrikan dann in weiterer Folge auch Auswirkungen auf das Wetter in Mitteleuropa hat, bleibt abzuwarten.
Gorgeous evening in Panama City with a slight breeze– and already significant storm-surge flooding. Can’t even imagine what this place is gonna look like in 24 hours. Holy hell. #Hurricane#MICHAELpic.twitter.com/GznYP8aSXh
Derzeit sind die Baumwanzen, wegen ihres Geruchs auch Stinkwanzen genannt, verbreitet an Türen und Fenster zu finden. Jetzt im Herbst, wo die Nächte allmählich kühl werden, suchen sich die Tierchen einen warmen Platz zum Überwintern. Dabei locken Sie unsere warmen Wohnungen magisch an.
Verschiedene Arten
Baumwanzen sind auf der ganzen Welt weit verbreitet und es gibt über 1000 Arten. Die bei uns heimische Grüne Stinkwanze lebt gerne in Laubbäumen und tritt meist nur in geringer Anzahl in Erscheinung. Seit ein paar Jahren macht sich aber in Mitteleuropa die Marmorierte Baumwanze aus Asien breit und tritt mittlerweile in großer Zahl auf. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft von Obstbäumen oder Sträuchern und sorgen bei manchen Gärtner für Schäden.
Warmes Sommerhalbjahr sorgt für Plage
Seit April erleben wir ungewöhnlich warmes Wetter. Das hat dazu geführt, dass nicht nur eine Generation sondern sogar zwei Generationen heranwachsen konnten. Daher gibt es heuer besonders viele Stinkwanzen, die nun versuchen ein warmes Plätzchen zu finden und so manchen von uns zur Weißglut bringen.
Die Sturmsaison im Arabischen Meer und im Golf von Bengalen besteht im Wesentlichen von zwei Abschnitten:
Pre-Monsun (Mai bis Ende Juni)
Post-Monsun (Oktober bis Ende November)
Wenn ein tropisches Tief im Kern eine mittlere Windgeschwindigkeit von mindesten 34 kt erreicht, wird es als tropischer Sturm klassifiziert und erhält einen Namen. Ab einer Windgeschwindigkeit von 64 kt wird der Sturm zum tropischen Zyklon.
Tropischer Sturm Luban
Über dem Arabischen Meer hat sich in den letzten Tagen ein tropisches Tief zum tropischen Sturm verstärkt. Der Wirbelsturm weist derzeit mittlere Windgeschwindigkeiten von 35 kt und Böen bis 45 kt (ca. 85 km/h) auf. In den nächsten Stunden wird es sich auf seinem westlichen bis nordwestlichen Kurs weiter verstärken. Auch eine vorübergehende Verstärkung zu einem tropischen Zyklon ist nicht ganz ausgeschlossen.
— الراصد الجوي / سامي عبيد عبدالله الحربي (@NP77NP) 8. Oktober 2018
Ungewisser Kurs
Die Modelle sind sich derzeit noch nicht einig, ob der Wirbelsturm am Freitag oder Samstag an der Südküste vom Jemen bzw. Oman Landfall machen wird, oder ob er sich am kommenden Wochenende in den Golf von Aden verlagern wird und erst am Montag in Dschibuti auf Land treffen wird. Beide Fälle hat es in diesem Jahr bereits gegeben, so traf Zyklon Mekunu am 25. Mai auf den Oman nahe Salala und der tropische Sturm Sagar am 19. Mai auf Somalia bzw. Dschibuti.
Gefahr von Überflutungen
Besonders im Bereich exponierter Küstenregionen kann es zu Orkanböen und einer Sturmflut kommen, die Hauptgefahr stellen allerdings die großen Regenmengen in den sonst sehr trockenen Regionen dar. Bereits im Mai kam es vor allem im Süden vom Oman zu teils erheblichen Überschwemmungen.
In den letzten Wochen hat in der Arktis die Polardämmerung begonnen und ausgehend vom Nordpol setzt allmählich die Polarnacht ein. Mit dem Einsetzen der Dunkelheit gehen die Temperaturen im Mittel bergab, weshalb normalerweise das Minimum der Eisbedeckung in der Arktis in der zweiten Septemberhälfte erreicht wird. Mit 4,6 Millionen Quadratkilometer teilweise vereister Meereisfläche lag der Wert auch heuer deutlich unter dem langjährigen Mittel von 6,3 Millionen Quadratkilometer (1981 – 2010).
Wasser noch zu warm
Im Normalfall sollte die vereiste Fläche im Oktober rasch zunehmen, heuer ist dies allerdings nicht der Fall: Der dunkle Ozean hat in den letzten Monaten viel Wärme aufgenommen, da er die Sonnenstrahlung mehrheitlich absorbiert und nicht, wie es beim Eis der Fall ist, reflektiert. Da der Ozean die Wärme nun wieder abgibt, liegen auch die Lufttemperaturen deutlich über dem Mittel. In den Randmeeren der Arktis kommt die Bildung von neuem Meereis daher noch nicht in die Gänge. Die nachfolgende Graphik zeigt eindrücklich, wie die Eisbedeckung im Kernbereich der Arktis aktuell noch immer im Bereich des jährlichen Minimums liegt.
Besonders im Bereich der Beringstraße sowie nördlich von Russland liegen die Wassertemperaturen deutlich über dem Mittel (Tschuktschensee, Karasee, Barentsse, Laptewsee).
Ein Drittel weniger Eis
In der Arktis gibt es derzeit etwa 5 Millionen Quadratkilometer teilweise vereister Meeresfläche. Dieser Wert liegt 2,5 Millionen Quadratkilometer unter den für die Jahreszeit üblichen Werten! In der gesamten Arktis gibt es derzeit zudem nur eine einzige Region mit einer teils leicht überdurchschnittlichen Eisausdehnung nördlich von Kanada.
Rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik führt in den kommenden Tagen schubweise milde Luftmassen subtropischen Ursprungs über Mitteleuropa hinweg bis weit in die Arktis. Im Alpenraum stellt sich besonders ab Mitte der Woche eine föhnige Südströmung ein, diese treibt die Temperaturen neuerlich in die Höhe. Vor allem an der Alpennordseite und im Osten kann man sich auf goldenes Oktoberwetter freuen.
Nebel und Sonne
Am Montag halten sich zunächst recht verbreitet hochnebelartige Wolken. Tagsüber kann sich die Sonne im Großteil des Landes zumindest zeitweise behaupten, am sonnigsten wird es im Westen. Die Temperaturen erreichen 17 bis 22 Grad. Der Dienstag startet besonders im Süden sowie am Alpenrand oft mit Nebel, abseits davon geht es meist schon sonnig in den Tag. Tagsüber dominiert an der Alpennordseite der Sonnenschein, aber auch im Süden und Südosten zeigt sich zeitweise die Sonne. Dazu bleibt es mit 18 bis 24 Grad zu warm für die Jahreszeit.
Föhnsturm: spätsommerliche Wärme
Der Mittwoch und der Donnerstag bringen verbreitet sonniges Herbstwetter: Lokale Nebelfelder in den Tal- und Beckenlagen lösen sich rasch auf und landesweit scheint bei nur harmlosen Wolken die Sonne. Nur in der Mur-Mürz-Furche und im Südwesten halten sich die hochnebelartigen Wolken etwas hartnäckiger. In den prädestinierten Tälern der Nordalpen kommt teils stürmischer Föhn auf, abseits der Berge weht lebhafter bis kräftiger Südostwind. Der Föhn sorgt von Vorarlberg bis zum Salzkammergut für Spitzenwerte bis 25 Grad. Das entspricht der Definition eines Sommertags.
Föhnsaison
Im Frühjahr und im Herbst gibt es nördlich des Alpenhauptkamms im Mittel die meisten Tage mit Föhn. Südföhn kommt auf, wenn der Luftdruck in den Nordalpen wesentlich tiefer ist als jener über Norditalien. Dies kann zwei Ursachen haben:
Wenn kräftige Tiefs über Nordwesteuropa für eine starke Südströmung über den Alpen sorgen, sinkt der Druck an der Alpennordseite (Leetief). Südlich der Alpen gibt es dagegen ein kleinräumiges Hoch (Staudruck).
Wenn die Alpen unterschiedlich temperierte Luftmassen trennen: Kalte Luft weist eine höhere Dichte und somit auch einen höheren Druck als warme Luft auf. Wenn sich in den Tallagen südlich des Alpenhauptkamms kalte Luft befindet, überströmt die Luft in höheren Schichten solch einen Kaltluftsee gänzlich und sinkt erst an der Alpennordseite wasserfallartig ab.
Im langjährigen Mittel wird das jährliche Minimum der Eisbedeckung in der Arktis in der zweiten Septemberhälfte erreicht. Nach dem astronomischen Herbstbeginn werden die Tage in der Arktis rasant kürzer, so beginnt am geographischen Nordpol die Polardämmerung (Details siehe hier: Polarnacht). Im langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 liegt das Minimum bei etwa 6,3 Millionen Quadratkilometer, heuer gab es mit etwa 4,6 Millionen Quadratkilometer wie auch in den vergangenen Jahren einen deutlich unterdurchschnittlichen Wert.
Eisproduktion stockt
Überdurchschnittliche Wassertemperaturen in den Randmeeren des arktischen Ozeans sorgen heuer für eine Verzögerung bei der Bildung von neuem Meereis (der dunkle, eisfreie Ozean absorbiert im Sommer die meiste Sonnenstrahlung und gibt sie jetzt langsam an die Luft ab). Wie man in der folgenden Graphik sieht, lag die Eisbedeckung im Kernbereich der Arktis zu Oktoberbeginn weiterhin im Bereich des jährlichen Minimums.
Wenn man die gesamte Arktis betrachtet, so ist der Wert der Meereisfläche in den letzten Wochen von 4,6 auf etwa 5 Millionen Quadratkilometer gestiegen, da es nördlich von Kanada etwas mehr Eis gibt als üblich. Dieser Gesamtwert liegt allerdings knapp 2,5 Millionen Quadratkilometer unter dem langjährigen Mittel und entspricht lediglich 68% des Solls.
Milder Ozean
Die Wassertemperaturen liegt derzeit vielerorts über dem Mittel, vor allem im Bereich der Beringstraße sowie nördlich von Russland. Besonders betroffen davon sind folgende Randmeere:
Tschuktschensee
Karasee
Barentssee
Laptewsee
Selbst an der Nordspitze Alaskas gibt es derzeit keine Spur vom Eis (siehe Bild aus Utqiaġvik weiter unten), zudem wurden hier über dem offenen Ozean letzte Woche mitunter sogar noch geringe Eisverluste beobachtet!
Rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik führt in den kommenden Tagen schubweise milde Luftmassen subtropischen Ursprungs über Mitteleuropa hinweg bis weit in die Arktis. Besonders im Bereich der Barentssee und auf Spitzbergen sind somit in der kommenden Woche deutlich überdurchschnittliche Temperaturen zu erwarten.
Last remnants of #seaice between Beaufort and Chukchi Seas still melting in the last few days. #Arctic
Anfang Oktober gab es tatsächlich schon Tage mit über 30 Grad: 12 Wetterstationen in Deutschland haben schon mal den 30er geknackt, aber nur noch vier von ihnen sind noch aktiv. In Müllheim kletterte die Temperatur am 07.10.2009 auf bis zu 30,9 Grad, in Freiburg (Breisgau) lag der Höchstwert anno 1985 einmal bei 30,8 Grad. Die weiteren Orte im „Club der 30er“ sind Lahr und Emmendingen, also eine reine baden-württembergische Angelegenheit.
Das sind die Hitzerekorde für die Landeshauptstädte:
Stuttgart 29,7 Grad
München 28,2 Grad
Berlin 28,1 Grad
Potsdam 27,8 Grad
Bremen 28,6 Grad
Hamburg 26,1 Grad
Wiesbaden 25,2 Grad (relativ kurze Datenreihe)
Schwerin 26,5 Grad
Hannover 26,7 Grad
Düsseldorf 27,4 Grad
Mainz 27,0 Grad
Saarbrücken 25,7 Grad
Dresden 27,7 Grad
Magdeburg 28,3 Grad
Kiel 25,2 Grad (relativ kurze Datenreihe)
Erfurt 26,6 Grad
Im Oktober kann es allerdings auch schon klirrend kalt werden: So fror man etwa in Oberstdorf am 25.10.2003 bei -13,3 Grad. Selbst auf Sylt war es 1950 schon mal leicht frostig, obwohl dort im Oktober noch die Nordsee wärmt.
Oktoberschnee
Im 2. Herbstmonat kann es durchaus passieren, dass die bunten Blätter sogar im Flachland vorübergehend verschwinden. In Süddeutschland ging der Oktober zuletzt im Jahr 2012 winterlich zu Ende. Weiß war es damals beispielsweise in München und Stuttgart mit 3 cm Neuschnee. Aber es kann auch schon deutlich früher weiß werden: Erst 2015 lag bereits am 14. Oktober in Teilen Mitteldeutschlands Schnee, z.B. wurden in Erfurt 4 cm gemessen. Und Schneeflocken konnte man in Berlin im Jahr 1998 schon am 3. Oktober bewundern.
Herbststurm
Im Oktober beginnt allmählich die Saison der im Winterhalbjahr gehäuft auftretenden Sturmtiefs. In den Südföhnregionen der Alpen kommt es außerdem gerade im Oktober und November häufig zu Föhnsturm. In Deutschland wurde die stärkste Sturmböe erwartungsgemäß an der Nordsee registriert: In St. Peter-Ording gab es am 28.10.2013 sogar bis zu 172 km/h.
Die Wucht dieses Sturms (Orkan Christian) zeigt folgendes Video:
In Süddeutschland wurden mit Orkan Jeanett in Stötten auf der Schwäbischen Alb am 27.10.2002 beachtliche 134 km/h gemessen.
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Anfang Oktober gab es tatsächlich schon Tage mit über 30 Grad: In Österreich stieg die Temperatur in Eisenstadt (Burgenland) am 1.10.1956 auf erstaunliche 30,1 Grad, in Deutschlandsberg (Steiermark) wurden am 5.10.1983 genau 30 Grad erreicht. Das sind die Hitzerekorde für die Landeshauptstädte:
Wien 28,6 Grad (1942)
Eisenstadt 30,1 Grad (1956)
St. Pölten 27,8 Grad (2001)
Linz 26,0 (1956)
Graz 26,4 (2014)
Klagenfurt 26,3 (1971)
Salzburg 27,1 (2004)
Innsbruck 25,9 (2009)
Bregenz 29,4 (1966)
Im Oktober kann es allerdings auch schon klirrend kalt werden: So fror man etwa in Sankt Jakob im Defereggen (Osttirol) am 29.10.1997 bei -14,2 Grad und in Sankt Michael im Lungau (Salzburg) am 25.10.2003 bei -13,4 Grad. Selbst in Wien gab es Ende Oktober 1920 -9,1 Grad.
Oktoberschnee
Im 2. Herbstmonat kann es durchaus passieren, dass die bunten Blätter sogar im Flachland vorübergehend verschwinden. In Österreich ging der Oktober zuletzt im Jahr 2012 winterlich zu Ende. Am Morgen des 29. lagen in Wien, Graz und Innsbruck bis zu 3 cm, in Salzburg sogar 6 cm Schnee. Aber es kann auch schon deutlich früher weiß werden: Erst 2015 lag bereits am 14. Oktober in Teilen Mitteldeutschlands Schnee, z.B. wurden in Erfurt 4 cm gemessen.
Herbststurm
Im Oktober beginnt allmählich die Saison der im Winterhalbjahr gehäuft auftretenden Sturmtiefs. In den Südföhnregionen der Alpen kommt es außerdem gerade im Oktober und November häufig zu Föhnsturm. In Innsbruck wurde am 21.10.2014 Föhn mit Orkanböen bis zu 122 km/h registriert. Noch stürmischer war es in Österreich in Wolfsegg (Oberösterreich) mit 127 km/h am 28.10.1998.
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Gebirgskette und Druckdifferenz sind Voraussetzung
Im Allgemeinen ist Föhn ein Fallwind. Wenn sich Gebirgsketten der Luftströmung in den Weg stellen, wird die Luft zunächst auf der windzugewandten Seite (Luv) zum Aufsteigen gezwungen, um dann auf der windabgewandten Seite des Gebirges (Lee) wieder talwärts zu strömen, was sich als Fallwind bemerkbar macht. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, das sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert.
Erscheinungsbilder
Die bekannteste Form ist wohl der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. An dessen Vorderseite baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite setzt die Föhnströmung in Gang. Beim Aufsteigen an der Alpensüdseite kühlt die Luft ab, wobei es vielfach zur Kondensation und oft auch zur Niederschlagsbildung kommt. Auf der anderen Seite des Gebirgskamms rauscht die Luft sodann als turbulenter Fallwind talwärts, wobei sich diese, ihrer Feuchtigkeit mittlerweile entledigt, schneller erwärmen kann, als sie sich zuvor abgekühlt hat. So kommt es dass die Luft bei gleicher Höhenlage an der Alpennordseite deutlich wärmer als beispielsweise in Südtirol ist.
Speziell im Winter steigt die Wahrscheinlichkeit für Kaltluftseen in den tieferen Tallagen. Dann kommt es bei schwach ausgeprägten Luftdruckunterschieden vor, dass sich der Föhn nicht mehr gegen die kalte Talluft durchsetzen kann und sich auf die Hochtäler beschränkt.
Gut zu sehen ist dieses winterliche Minimum auch im folgenden Bild, es zeigt die Häufigkeit für Südföhn in Innsbruck im Laufe eines Jahres: Die „föhnigste“ Jahreszeit ist demnach der Frühling, ein zweites Maximum gibt es im Oktober. Dazu passt das heutige föhnige Wetter.
Des einen Freud, des anderen Leid
Im Gegensatz zur Luv-Seite, wo der Himmel meist bewölkt ist und zum Teil auch der nasse Wettercharakter dominiert, bewirkt Föhn als trockener Wind im Lee oft freundliche Wetterbedingungen. Dabei zeigt sich der Himmel häufig wolkenarm und somit kommen Sonnenhungrige auf ihre Rechnung. Allerdings kann der Föhn in Sachen Windstärke Probleme bereiten, und örtlich durchaus auch für Sturmschäden verantwortlich zeichnen. Überdies ist der Föhn bei manchen Menschen in Verruf geraten, denn er steht in Verdacht, den Organismus zu beeinflussen. Empfindliche Menschen leiden bei Föhn unter Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, innerer Unruhe und mitunter auch unter Kreislaufbeschwerden.
In den kommenden Stunden zieht der Tropensturm KONG-REY nordwärts und trifft in der Nacht auf Samstag auf die Südküste der koreanischen Halbinsel auf Land.
Die Auswirkungen
Auch wenn KONG-REY kein Supertaifun mehr ist, über dem kühlen Ostchinesichen Meer hat er schnell an Stärke verloren, sind seine Auswirkungen vor allem für Südkorea nach wie vor bedrohlich:
an der Südküste Sturmflut
verbreitet Sturmböen
Starkregen mit 100-200 l/m², im Gebirge bis zu 300 l/m²
Vor allem der großflächige Starkregen wird für Probleme sorgen. Neben Hangrutschungen und Vermurungen sind auch größere Überflutungen entlang der Flüsse zu befürchten.