Die Wetterlage bleibt weiterhin angespannt. Nachdem bereits das Wochenende kräftige Gewitter brachte, gab es zu Wochenbeginn vor allem in Bayern und Baden-Württemberg erneut kräftige Gewitter.
Superzellen
Superzellen kann man quasi als die Könige der Gewitter ansehen. Ihre Aufwinde erreichen Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h und sind damit eine Gefahr für jedes Flugzeug. Zudem werden die größten Hagelkörner mit ihnen verbunden. Der Hauptgrund für die intensive Forschung an ihnen sind jedoch die Tornados. Während es verschiedene Mechanismen gibt kleinräumige Wirbel zu erzeugen (Staubteufel, Wasserhosen) sind starke Tornados nur in ihrem Umfeld möglich.
Die Besonderheit liegt darin begründet, dass ihr Aufwind rotiert und damit wesentlich stabiler und kräftiger ist als der anderer Gewitterzellen. Die Rotation gewinnen sie aus der Umgebungsscherung (Windrichtung und -geschwindigkeit ändern sich mit der Höhe). Daraus folgt zudem, dass sie nicht mit dem Höhenwind ziehen, sondern sich zumeist rechtsseitig verlagern.

Montag 21.6.
Der Montag war zunächst gekennzeichnet von dem von Thüringen nordwärts ziehenden Gewittersystem, dass sich am Sonntagabend schon über dem Süden des Landes gebildet hatte. Nach einer Pause um die Mittagszeit kamen am späten Nachmittag von Frankreich und der Schweiz her neue kräftige Gewitter auf. Diese breiteten sich rasch nach Osten über den Breisgau und Schwaben aus. Im Vorfeld der Gewitter bildete sich nordöstlich von Oberstorf eine Superzelle, die in der Folge auf einer Länge von rund 75 km Hagel bis 6 cm im Durchmesser brachte.
#unwetter #hagel in Wolfratshausen – Polizei und Feuerwehr ist im Dauereinsatz – Hagelkörner so groß wie Eier – unzählige Scheiben wurden zerstört, Autos haben unzählige Einschläge BR24 #br_oberbayern #br_oberland #wolfratshausen pic.twitter.com/fGqaAAgOtv
— Martin Breitkopf (@MartinBreitkopf) June 21, 2021
In der Folge bildete sich ein MCS (Mesoskaliges (C)Konvektives System), das über Tschechien in der Nacht nach Polen zog. Dieser brachte teils ergiebigen Starkregen. Insgesamt wurden allein in Bayern rund 70.000 Blitze, in Baden-Württemberg derer rund 60.000.

Dienstag 22.6.
Auch der gestrige Tag brachte in Bayern wieder Unwetter. Erneut bildeten sich Superzellen, die erneut großen Hagel brachten. Dabei zog eine solche Zelle rund 240 km auf einer ähnlichen Zugbahn, wie die Superzelle am Tag zuvor. Erhebliche Schäden wurden in der Landwirtschaft sowie an Dächern und Autos registriert. Teils bildeten sich erhebliche Hagelansammlungen. Insgesamt wurden am Dienstag in Bayern rund 76.000 Blitze registriert.
Update 19:33 Uhr #uwde #uwby
📍Hüll
🧭 Blick nach West
ℹ️ Superzelle@Kachelmannwettr @DWD_presse@uwz_de @UWR_de #gewitter #wetter pic.twitter.com/HKgAAG6VOO— Markus Weggässer (@markus_tsc) June 22, 2021
Ein seltenes Bild.
Hühner auf einem zerschlagenen Maisfeld im „Hagelnebel“. Crushed ice for free.
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Severe weather in Berg, Starnberg Bavaria Germany | SCHWERE UNWETTER IN BAVARIA #Hail #Hagel
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— Tetova Online (@TetovaOnline) June 23, 2021

Ausblick
Auch Heute und Morgen muss erneut in Bayern und Baden-Württemberg mit Superzellen mit großem Hagel und Starkregen gerechnet werden.
Titelbild: https://twitter.com/LippJakob/status/1407446095878316039/photo/1