Österreichweit schließt der Jänner rund 1,9 Grad zu warm ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die größten positiven Abweichungen von bis zu +3 Grad wurden im Süden gemessen, wie etwa in Lienz, Klagenfurt und Bad Radkersburg. Nur leicht überdurchschnittlich waren die Temperaturen lediglich in den Tallagen zwischen Pinz- und Pongau und dem Ennstal sowie entlang der Donau. Hier spielten aber häufige Inversionswetterlagen mit Nebel und Hochnebel samt einigen Eistagen eine entscheidende Rolle.
Wärmerekorde
Vor allem in der ersten Monatshälfte gab es zwischendurch auch kurze kältere Phasen, inneralpin wurden dabei ein paar Mal die -20 Grad nur knapp verfehlt. Im weiteren Verlauf wurde es jedoch vor allem ab mittleren Höhenlagen aufwärts nachhaltig milder, während es in den Niederungen regional zu feucht-kaltem und nebelanfälligem Wetter kam. Zum Monatsende hin setzte sich aber die Wärme auch in tiefen Lagen durch mit Höchstwerten deutlich über 15 Grad. In der letzten Woche des Monats wurden ein paar neue Station-Wärmerekorde gemessen. Besonders relevant sind die neuen Jänner-Rekorde in Kitzbühel, Jenbach und Güssing. An diesen drei Stationen wurden nämlich 50 bis 60 Jahre alte Monatsrekorde übertroffen.
Sturm und Eisregen
Vor allem die ersten Jännerhälfte war durch turbulentes Wetter gekennzeichnet. Zunächst kam es am 5. im Norden und Osten verbreitet zu gefrierendem Regen bzw. Glatteis, mit zahlreichen glättebedingten Unfällen. Am 6. kam dann stürmischer Südföhn bzw. im Südwesten stürmischer Jauk auf. Dabei wurden im Brandnertal sowie zwischen der Südsteiermark und dem Südburgenland neue Monats- und auch Winter-Sturmrekorden verzeichnet wie etwa in Bad Radkersburg. Am 9. und 10. kam es schließlich zu einem schweren Weststurm in Wien sowie am Alpenostrand. Auf der Jubiläumswarte in Wien sowie auch auf der Rax wurden mit Orkanböen von 139 bzw. 151 km/h sogar neue Allzeit-Rekorde für die Stationen verzeichnet. In Erinnerung bleibt zudem auch der sog. Industrieschnee u.a. in Wien und Mödling zwischen dem 19. und dem 23., ein Phänomen, das in der Bundeshauptstadt nur etwa alle vier Jahre auftritt.
Teils nass, teils trocken
Im landesweiten Flächenmittel brachte der Jänner knapp 27 Prozent weniger Niederschlag als üblich, wobei es regional große Unterschiede gab. Vor allem in Vorarlberg sowie in Osttirol und Kärnten war der Monat durchschnittlich bis leicht überdurchschnittliche nass. In einem breiten Streifen vom Tiroler Unterland und dem Pongau bis in den Norden und Osten Österreichs ist hingegen häufig nur die Hälfte des Monatsniederschlags zusammengekommen. Vom Waldviertel über Wien bis ins Wiener Becken beträgt die negative Anomalie sogar -70 bis -90 Prozent, hier ist also kaum nennenswerter Niederschlag gefallen. Auch die Schneemengen auf den Bergen waren hier stark unterdurchschnittlich.
Häufig sonnig, nur gebietsweise trüber als üblich
In weiten Teilen des Landes war der Jänner ausreichend sonnig, im Flächenmittel liegt die Bilanz bei +6 Prozent. Die größten Abweichungen wurden in Unterkärnten und im Innviertel verzeichnet, aber auch in Salzburg dürfte der zu Ende gehende Monat als drittsonnigster Jänner der Messgeschichte in die Geschichtsbücher archiviert werden. Weniger Sonne als üblich gab es lediglich vom Wald- und Weinviertel über Wien bis ins Burgenland. Vor allem im Waldviertel gab es im heurigen Jänner häufig nur rund die Hälfte der sonst üblichen Sonnenstunden.
Extremwerte Jänner 2025 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
19,1 Grad Schönau an der Enns (OÖ, 28.)
19,0 Grad Andau (B, 28.)
18,8 Grad Feldkirch (V, 25.)
18,6 Grad Dornbirn, Bludenz (V, 25. bzw. 27.)
18,2 Grad Lutzmannsburg, Podersdorf (B, 28.)
Tiefste Temperaturen (<1500 m)
-19,9 Grad Lech am Arlberg (V, 13.)
-19,3 Grad Zell am See (S, 4.)
-19,1 Grad Tannheim (T, 4.)
-18,5 Grad Radstadt (S, 4.)
-18,1 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 13.)
Vorläufig nasseste Orte
300 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
148 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
144 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
135 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
134 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
Vorläufig sonnigste bewohnte Orte
133 Sonnenstunden Feldkirchen (K), Mariapfarr (S)
129 Sonnenstunden Seckau (ST)
128 Sonnenstunden Zeltweg (ST)
Stärkste Windspitzen Niederungen
116 km/h Brand (V, 6.)
112 km/h Wiener Neustadt (NÖ, 10.)
108 km/h Wien (Hohe Warte, Innere Stadt, Unterlaa, 10.)
108 km/h Rohrspitz (V, 9.)
103 km/h Wolfsegg (OÖ, 9.)