Der nächste zu warme Monat
Seit April 2023 gab es mittlerweile fast nur noch Monate, die mehr oder weniger deutlich über dem klimatologischen Mittel von 1991 bis 2020 lagen – so auch der diesjährige Oktober. Österreichweit beträgt die Anomalie rund +2,3 Grad, regional gibt es naturgemäß größere Unterschiede. Zu kalte Orte findet man auf der Wetterkarte nicht, die geringsten (aber dennoch positiven) Abweichungen gab es vom Grazer Bergland bis zum Großraum Wien mit oft rund +1,5 Grad über dem Mittel. Anomalien sogar über den österreichweiten +2,3 Grad wurden in den Alpen verzeichnet, Bad Mitterndorf schließt den Monat ebenso wie Seefeld oder das Gurktal in Kärnten mehr als 3 Grad zu warm ab.
Mit föhnigem Südwind sind in den Nordalpen sogar noch einmal Sommergefühle aufgekommen: 26,3 Grad beträgt der Monatshöchstwert des Landes in Kufstein. Weitere Sommertage wurden u.a. in Golling, Salzburg und Deutschlandsberg verzeichnet.
Alle Landeshauptstädte in den Top 15
Vergleicht man den heurigen Oktober mit jenen der Vergangenheit, so reiht sich der ablaufende Monat in allen neun Landeshauptstädten in die Top 15 seit jeweiligem Messbeginn. Nachfolgend sind die Platzierungen tabellarisch aufgelistet:
Stadt | Abweichung Oktober 2024 in Grad | Platzierung | Messbeginn | Spitzenreiter Jahr (Abweichung in Grad) |
Wien-Hohe Warte | +1,4 | 13. | 1872 | 2023 (+3,9) |
St. Pölten | +1,9 | 8. | 1947 | 2023 (+3,5) |
Eisenstadt | +1,6 | 12. | 1936 | 2023 (+4,2) |
Linz | +2,1 | 6. | 1931 | 2023 (+2,9) |
Salzburg-Flughafen | +2,3 | 6. | 1874 | 2022 (+3,8) |
Klagenfurt-Flughafen | +2,2 | 6. | 1950 | 2023 (+3,1) |
Graz-Flughafen | +1,3 | 9. | 1950 | 2001 (+3,4) |
Bregenz | +1,5 | 11. | 1936 | 2023 (+3,2) |
Innsbruck Uni | +2,6 | 3. | 1877 | 2023 (+3,4) |
Mehr Regen – weniger Sonne
In den vergangenen Tagen und zum Monatsende hin beherrscht(e) zwar ein kräftiges Hoch unser Oktoberwetter, besonders in der ersten Monatshälfte gab es aber regen Tiefdruckeinfluss. Diese Tiefs versorgten v.a. den Süden Österreichs mit reichlich Nass von oben. Am Loibl fielen seit Monatsbeginn knapp 362 Liter pro Quadratmeter, 255 l/m² waren es in Kötschach-Mauthen und 250 l/m² in Kornat.
Am anderen Ende der Extrema steht hier eindeutig das Waldviertel: So wurden in Retz nur 16 l/m² gemessen, in Horn 22 l/m² und in Raabs an der Thaya 23 l/m².
Betrachtet man statt der absoluten Regenmengen die Anomalien (siehe nachfolgende Grafik), wurden über ganz Österreich gemittelt um 15% mehr Regen als üblich verzeichnet. Besonders vom Tiroler Hauptkamm über Osttirol und Kärnten bis zur Südsteiermark gab es vielerorts um 50 bis 80% mehr Regen als üblich. Im Mühl- und Waldviertel fehlen dagegen 20 bis 40% auf eine ausgeglichene Bilanz.
Die Sonne schien im Flächenmittel um rund 15% seltener als im langjährigen Mittel, auch hier sticht der Süden hervor. In Klagenfurt und Graz etwa fehlen rund 40% an Sonnenstunden auf den Normalwert. Etwas mehr Sonnenschein als üblich gab es nur einem Streifen vom Salzkammergut bis zum Tullnerfeld, zur Wachau und zum Wiener Becken.
Extremwerte Oktober 2024 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
- 26,3 Grad Kufstein (T, 17.)
- 25,6 Grad Golling (S, 17.) + St. Aegy am Neuwalde (NÖ, 08.)
- 25,3 Grad Mayrhofen, (T, 17.)
Tiefste Temperaturen ( < 1000 m)
- -5,5 Grad Liebenau-Gugu (OÖ, 14.)
- -4,6 Grad Schwarzau im Freiwald (NÖ, 14.)
- -2,2 Grad Summerau (OÖ, 14.)
Vorläufig nasseste Orte
- 362 l/m² Loibl (K)
- 255 l/m² Kötschach-Mauthen (K)
- 250 l/m² Kornat (K)
Vorläufig trockenste Orte
- 16 l/m² Retz (NÖ)
- 22 l/m² Allentsteig (NÖ)
- 23 l/m² Raabs an der Thaya (NÖ)
Höchste gemessene Windspitzen
- Niederungen 113 km/h Brand (V, 09.)
- 97 km/h Langenlebarn/Tulln (NÖ, 17.)
- 96 km/h Wiener Neustadt (NÖ, 13.)
Höchste gemessene Windspitzen Berge
- 160 km/h Patscherkofel (T, 10.)
- 131 km/h Rudolfshütte (S, 09.)
- 129 km/h Sonnblick (S, 08.)
Vorläufig sonnigste Orte
- 148 h Windischgarsten (OÖ) + Ramsau am Dachstein
- 143 h Pabneukirchen (OÖ)
- 141 h Gutenstein (NÖ)