Das Wetter zu Ostern fällt von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich aus: Einerseits befinden sich in der Übergangsjahreszeit in Nordeuropa oft noch sehr kalte Luftmassen, welche bei passender Großwetterlage bis nach Österreich gelangen. Andererseits gibt es bei einer südlichen Strömung in Zusammenspiel mit dem bereits hohen Sonnenstand im April auch schon sommerliche Tage mit Werten über 25 Grad.
Schnee im 2013
Schaut man sich die Osterfeste der letzten 30 Jahre an, so sticht einem sofort 2013 ins Auge. Ein massiver Kaltlufteinbruch hat damals am 31. März für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen gesorgt. In den östlichen Nordalpen gab es 20 bis 30 cm Schnee, aber selbst im Flachland fiel im Norden und Osten etwas Nassschnee. Im südlichen Mostviertel kam es sogar zu Stromausfällen durch umgestürzte Bäume. Die Höchstwerte am Ostersonntag lagen zwischen -1 Grad im östlichen Berg- und Hügelland und +7 Grad in Lienz. In Wien kam die Temperatur bei zeitweiligem Schneefall und lebhaftem Nordwestwind nicht über 2 Grad hinaus. In der folgenden Nacht gab es zudem verbreitet Frost.
Winterlich im 2012
Eine ganz ähnliche Wetterlage ließ Österreich auch im Jahr 2012 frieren, wieder sorgte polare Kaltluft am 8. April für Wintergefühle und etwas Schneefall. Die Temperaturen verharrten am Ostersonntag zwischen -1 Grad in Mariazell und +9 Grad im Drautal. Die Kälte hinterließ auch in der Landwirtschaft ihre Spuren, nach teils strengem Nachtfrost mit bis zu -14 Grad in Tannheim kam es am Ostermontag in Niederösterreich, dem Burgenland, der Steiermark sowie Teilen Tirols zu massiven Frostschäden und Ertragseinbußen von bis zu 80 Prozent.
Frohe #Ostern! Noch schneit’s nicht so weit runter wie an Ostern 2012. Damals teils bis ins Flachland, auf 650m blieben nur die Ohren grün: pic.twitter.com/9qExesTTKc
— Daniel Gerstgrasser (@danivumalvier) 16. April 2017
Sommer im 2000
Dass Ostern wettertechnisch auch ganz anders ausfallen kann, zeigt ein Blick auf das Jahr 2000: Bei Temperaturen bis zu 29 Grad in Salzburg gab es verbreitet Sommerwetter im April. Auch 2009 und 2011 konnte man Mitte bzw. Ende April bei Temperaturen über 20 Grad die Osterneste getrost im T-Shirt suchen. Anbei die Höchstwerte am Ostersonntag seit 1999:
Höchstwert | Wien | Innsbruck Kranebitten |
4.4.1999 | 21 | 13 |
23.4.2000 | 27 | 26 |
15.4.2001 | 8 | 4 |
31.3.2002 | 19 | 16 |
20.4.2003 | 19 | 18 |
11.4.2004 | 11 | 11 |
27.3.2005 | 14 | 20 |
16.4.2006 | 19 | 17 |
8.4.2007 | 18 | 17 |
23.3.2008 | 6 | 3 |
12.4.2009 | 23 | 23 |
4.4.2010 | 18 | 14 |
24.4.2011 | 22 | 21 |
8.4.2012 | 5 | 4 |
31.3.2013 | 2 | 5 |
20.4.2014 | 18 | 18 |
5.4.2015 | 8 | 6 |
27.3.2016 | 15 | 18 |
16.4.2017 | 14 | 10 |
1.4.2018 | 13 | 12 |
21.4.2019 | 22 | 24 |
12.4.2020 | 24* |
23* |
* Prognose (Stand: 9.4.20)
Seit dem Jahr 1999 wird die Temperatur in Wien heuer zum 13. Mal am Ostersonntag über 15 Grad liegen und zum 6. Mal oberhalb der 20-Grad-Marke. In Innsbruck wurden im selben Zeitraum an fünf Ostersonntagen Temperaturen über 20 Grad gemessen (im 2005 waren es 19,9 Grad).
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