Europa liegt seit Ende Dezember unter dem Einfluss einer blockierten Wetterlage: Ein umfangreiches Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik sorgt im Alpenraum für eine anhaltende Höhenströmung aus Nord. Tiefdruckgebiete über Nordeuropa führen dabei schubweise feuchte Luftmassen von der Nordsee gegen die Alpen.
Aktuelle Schneehöhen (Donnerstag, 13 Uhr):
- Hochfilzen (T) 191 cm
- Schröcken (V) 187 cm
- St. Ulrich am Pillersee (T) 183 cm
- Spital am Pyhrn (OÖ) 160 cm
- Warth (V) 145 cm
- Leutasch (T) 130 cm
- Bichelbach (T) 128 cm
- Schoppernau (V) 127 cm
- Langen am Arlberg (V) 122 cm
- Seefeld (T) 122 cm
- Kössen (T) 114 cm
- Windischgarsten (OÖ) 110 cm
- Mariazell (ST) 108 cm
- Brand (V) 105 cm
- Abtenau (S) 105 cm
- Saalbach (S) 102 cm
- Pichl (ST) 102 cm
- Dalaas (V) 102 cm
- Reutte (T) 99 cm
Auf den Bergen liegen teils mehr als 4 Meter Schnee, am Loser wurde sogar die 5-Meter-Marke geknackt:
- 502 cm Loser, Totes Gebirge (OÖ; 1573 m)
- 415 cm Palfau Hochkogel, Ybbstaler Alpen (ST, 1541 m)
- >400 cm* Tamischbachturm, Gesäuse (ST, 1425 m)
- 408 cm Seegrube, Nordkette (T, 1921 m)
- 400 cm Tauplitzalm, Totes Gebirge (ST, 1571 m)
- 384 cm Lauskopf, Hochkönig (S, 1887 m)
* Station eingeschneit
Verschnaufpause am Freitag
Bis Freitagfrüh fällt im Nordstau der Alpen von Vorarlberg bis zum Wienerwald verbreitet Schnee, am Freitag macht sich aber vorübergehend ein Zwischenhoch bemerkbar. Besonders in den Regionen vom Hochkönig bis zum Hochschwab gibt es ein Wetterfenster für Hubschrauberflüge. Am Nachmittag ziehen im Westen allerdings neuerlich kompakte Wolken auf und im Laufe des Abends setzt an der Alpennordseite verbreitet Schneefall ein.
In Bad Aussee steht am Dach eines 100m² großen Hauses ein LKW: Seit 29. Dezember sind 250 l/m² gefallen, also auf dem Haus lasten nun 25 Tonnen! pic.twitter.com/IEo8sATtCF
— Daniel Schrott (@DanielSchrott) 10. Januar 2019
Etwas milder am Wochenende
Der Samstag gestaltet sich trüb und an der Alpennordseite fällt zeitweise etwas Schnee. Die Mengen bleiben aber gering und die Schneefallgrenze steigt tagsüber gegen 600 m an. Am Sonntag regnet und schneit es von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich wieder kräftiger, die Schneefallgrenze steigt im Westen aber vorübergehend gegen 1000 m an. Durch den Regen nimmt die Schneelast auf den Dächern in vielen Tallagen aber weiter zu.
Heute sind schon mehr als 300 #Bundesheer-Soldaten eingesetzt: In St. Johann/Tirol, Thalgau, Dienten, Annaberg, Mühlbach, Rosenau/Hengstpaß und Spital/Pyhrn schaufeln sie Dächern und Straßen frei. In Göstling und Hohenberg wird, wenn möglich, die Suche nach Vermissten fortgesetzt pic.twitter.com/ldMRdIBqHz
— Michael Bauer (@Bundesheerbauer) 10. Januar 2019
Schnee und Sturm zu Wochenbeginn
Auch zu Beginn der kommenden Woche fällt an der Alpennordseite verbreitet Regen bzw. Schnee, wobei die Schneefallgrenze bei teils stürmisch auffrischendem Nordwestwind wieder bis in tiefe Lagen absinkt. Vor allem im Arlberggebiet und im Bregenzerwald kommt bis Dienstag oberhalb etwa 1000 m neuerlich teils mehr als 1 Meter Neuschnee dazu, aber auch in vielen Tallagen vom Nordtirol bis zum Mariazellerland ist mit markanten Mengen zu rechnen. Die Kombination aus großen Schneemengen, weiterem Schnee und stürmischem Wind sorgt für eine neuerliche Anspannung der bereits sehr großen Lawinengefahr. Erst ab Mittwoch ist eine Wetterberuhigung in Sicht.
Das hat es jahrelang nicht gegeben. In 4 Bundesländern die höchste #Lawinenwarnstufe 5: Salzburg, Oberösterreich, Steiermark und Niederösterreich. #schneekrise pic.twitter.com/gHropyee7p
— Daniel Schrott (@DanielSchrott) 9. Januar 2019