Die Kaltfront von Tief IVAN, welches mittlerweile über der Nordsee liegt, hat vergangene Nacht mit teils kräftigen Gewittern Deutschland überquert.
An der Südostflanke des Tiefs muss man am Samstag aber weiterhin mit teils stürmischem Wind rechnen, so sind besonders von der Eifel über NRW bis zur Nordsee verbreitet stürmische Böen um 70 km/h zu erwarten. Vereinzelt zeichnen sich allerdings auch Sturmböen oder gar schwere Sturmböen um 90 km/h ab, wie etwa auf den Nordfriesischen Inseln.
Update: Anbei die gemessenen Spitzenböen bis Samstag, 12 Uhr:
- 82 km/h Aachen-Orsbach
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81 km/h Flughafen Düsseldorf
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79 km/h Spiekeroog
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79 km/h Kall-Sistig (NRW), List/Sylt
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78 km/h Hallig Hooge, Büsum, Norderney
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76 km/h Flughafen Erfurt
EFI
Da die Bäume bereits voll belaubt sind, besteht erhöhte Gefahr von Astbruch. Für die Jahreszeit handelt es sich um ein außergewöhnliches Ereignis, so springt etwa der Extreme Forecast Index (EFI) vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) an. Es handelt sich dabei um eine Kennzahl, die zwischen -1 und +1 liegt. Beim Wert „0“ handelt es sich um ein ganz gewöhnliches Ereignis. Bei „-1“ und „+1“ handelt es sich dagegen um sehr außergewöhnliche Ereignisse (wie etwa extrem tiefe oder hohe Temperaturen). Die Grundlage dafür bildet ein Vergleich der Ensemble (EPS) mit dem Modellklima (M-climate).
Orkanböen in Frankreich
Bereits am Freitag ist der Sturm in Frankreich, wo er „Miguel“ getauft wurde, auf Land getroffen. Tragischerweise sind dabei drei Einsatzkräfte der französischen Seenotrettungsorganisation SNSM an der Westküste nördlich von La Rochelle ums Leben gekommen, nachdem ihr Boot gekentert war. In exponierten Küstenlagen gab es Orkanböen bis 129 km/h, aber auch im Landesinneren gab es teils schwere Sturmböen.
#Miguel vue du satellite sur le canal visible au lever du jour. Le front froid s’étire de la Manche vers le large du Maroc où il devient inactif. Image satellite Eumetsat. #tempête pic.twitter.com/2NFlhQoo7p
— Keraunos (@KeraunosObs) 7. Juni 2019
#TempêteMiguel les valeurs observées sont remarquables pour la saison, souvent plus vues en juin depuis au moins 1981.
Restez informés https://t.co/KA0Ij27Eea pic.twitter.com/wQiDtPM35v— VigiMétéoFrance (@VigiMeteoFrance) 7. Juni 2019
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