Bereits am Freitag zeichnete sich ein gefährlicher Sturm für die Atlantikregion Frankreichs und die Nordküste Spanien ab. Die Prognosen bewahrheiteten sich und das Sturmtief traf in der Früh mit voller Wucht die Regionen zwischen dem spanischen Gijon und der vor allem durch den Wein bekannten Großstadt Bordeaux.
La tempête #Amelie rentre dans les terres ce matin avec pression au centre proche de 977 hPa. Elle produit des rafales jusqu’à 163 km/h au Cap Ferret et 120 km/h à #Bordeaux Mérignac notamment. Image sat @meteociel #tempeteamelie pic.twitter.com/rirIuEEZEe
— Keraunos (@KeraunosObs) November 3, 2019
Gefährliche Stürme erhalten vom französischen Wetterdienst seit einigen Jahren eigene Name, sodass das deutsche Tief ARNE in Frankreich unter dem Namen Amélie für Schlagzeilen sorgt.
Neue Novemberrekorde
Im Hochwinter sind derart starke Stürme in der Region keine Rarität, im November allerdings gab es das letzte Mal 1996 einen ähnlich starken Sturm. Somit ist auch wenig verwunderlich, dass es teilweise neue Rekorde gab. In Bordeaux gab es eine Orkanböe von 121 km/h, bisheriger Rekord lag hier bei 117 km/h. Noch stärkere Böen gab es direkt an der Küste, stellenweise wurden Böen von über 160 km/h gemessen.
Hécatombe chez les tamaris ! #Biarritz #Amelie 😫 pic.twitter.com/w5vE0Zm3g7
— Catharbo (@multicomptes64) November 3, 2019
Zahlreiche Bäume hielten dem Sturm nicht Stand und stürzten um, teilweise wurde dadurch Bahnlinien blockiert bzw. Stromleitungen unterbrochen. Zwischenzeitlich waren rund 140.000 Haushalte ohne Strom. Dazu wurde teilweise Wellen von bis zu 15 m Höhe vor der Küste registriert.
La bouée au large du Cap Ferret a enregistré des vagues de plus de 15 mètres au passage de la #Tempete #Amelie
On a relevé également jusqu’à 14 mètres au large de l’île d’Oléron
(source @infoclimat)@Bleu_Poitou @F3PoitouChtes pic.twitter.com/oNC97YbZ76— meteo79niort (@Meteo79niort) November 3, 2019
Rasche Abschwächung
Auf dem Weg in Landesinnere von Frankreich schwächte sich das Sturmtief bald ab, die dazugehörige Kaltfront sorgte allerdings noch verbreitet für Böen zwischen 80 und 100 km/h. In der Nacht überquert ARNE dann auch Deutschland, der Wind lebt aber nur mehr frisch, im Südwesten teils kräftig auf. Am Montag befindet sich das Tief über der Ostsee und bringt dort teils starken Regen.
Titelbild: twitter/Hold my Spirytus & Z80 with love