Rückblick auf den Juli
Der Juli verlief im Norden des Landes nur etwas zu kühl, während er in größeren Teiles des Landes deutlich zu warm ausfiel. Durch die in der zweiten Monatshälfte auftretende Westwetterlage mit wiederholt durchziehende Tiefs, regnete es besonders im Nordwesten und Norden sowie in den westlichen Mittelgebirgsstaulagen mehr als üblich. Dagegen blieb es im Osten des Landes und dort besonders östlich von Harz und Thüringer Wald erneut deutlich zu trocken. Somit ist es wenig überraschend, dass besonders dort teils deutlich mehr als im Mittel üblich die Sonne schien.
Hier eine Liste von ausgewählten Stationen:
Temperatur
Station | Mittel [°C] |
Abweichung Temperatur [°C] |
Kiel | 17.3 | -0.3 |
Greifswald | 17.9 | -0.2 |
Köln | 20.2 | +0.8 |
Erfurt | 19.2 | +0.9 |
Dresden | 20.7 | +1.3 |
Frankfurt | 20.8 | +0.3 |
Stuttgart | 21.2 | +1.1 |
Freiburg | 21.6 | +0.9 |
Nürnberg | 20.3 | +0.9 |
München | 21.0 | +1.4 |
Niederschlag
Station | Summe [mm] |
Abweichung Niederschlag |
Kiel | 108.6 | +27.6 |
Greifswald | 65.7 | +0.6 |
Köln | 69.5 | -9.0 |
Erfurt | 36.6 | -41.5 |
Dresden | 51.1 | -31.4 |
Frankfurt | 75.2 | +12.6 |
Stuttgart | 96.7 | +16.3 |
Freiburg | 85 | +6 |
Nürnberg | 101.8 | +28 |
München | 93 | -22.3 |
Sonnenschein
Station | Summe [h] | Abweichung Sonnenscheindauer |
Kiel* | 202.9 | — |
Greifswald | 218 | -16.4 |
Köln* | 184 | — |
Erfurt* | 257 | — |
Dresden | 274.5 | +48.8 |
Frankfurt | 230.8 | +4.5 |
Stuttgart | 250.3 | +18.3 |
Freiburg | 218.1 | +1.9 |
Nürnberg | 255.5 | +24.3 |
München | 236.7 | +3.4 |
* an einer nahe gelegenen Station
Tief XAN
Auch der August beginnt nun sehr unbeständig. Heute zieht das Tief WENZESLAUS durch, morgen folgt das schon benannte Tief XAN. Derzeit liegt es noch über dem offenen Atlantik und wird entlang des Pfeils in der unten stehenden Graphik in den kommenden Stunden ziehen.
Dabei kann das Tief einen kurzzeitig subtropische Luft nach Deutschland führen. Im kleinen Warmsektor, Bereich zwischen Warm- und Kaltfront, deuten die Modelle gute Instabilität und ordentlich Windscherung (Zunahme des Windgeschwindigkeit mit der Höhe) an. Dies sind die Hauptzutaten für Bildung von kräftigen Gewittern.
Dabei muss im Westen des Landes bei den Gewittern auch mit Tornados gerechnet werden. Die Bedingungen dafür sind gut gegeben, eine feuchte Luftmasse, die die Wolkenunterkante sehr niedrig werden lässt und die schon angesprochenen Windscherung. Dabei können die Prinzipien der Tornadobildung (Kippung und Strecken von Luftpaketen) voll zur Anwendung gelangen. Zudem können auch kräftige Gewitterböen die Zellen begleiten, nebst Starkregen und kleiner Hagel.