Warmer Herbst: Im Flachland viel Sonne und wenig Nebel

Mit eine Temperaturabweichung von knapp über +3 Grad zum Mittel von 1991 bis 2020 liegt der Herbst derzeit klar auf Rekordkurs, da sowohl der September als auch der Oktober die wärmsten der Messgeschichte Österreichs waren. Selbst wenn der November durchschnittlich abschließen sollte – was sich derzeit nicht abzeichnet – wird der bisherige Rekord aus dem Jahre 2014 überboten.

Herbstsoll an Sonne bereits erreicht

Im Norden und Osten Österreichs wurde das Soll an Sonnenstunden im Herbst bereits übertroffen, etwa in Wien gab es Stand heute (Update vom 12.11.) bereits mehr als 460 Sonnenstunden. Üblich sind hier in den drei Herbstmonaten 390 Sonnenstunden. Selbst wenn es also ab sofort bis zum Monatsende durchgehend trüb bleiben würde, wird der Herbst überdurchschnittlich sonnigen bilanzieren.

Sonnenstunden im Herbst 2023 (Stand 12.11., 12 Uhr) Mittlere Sonnenstunden im Herbst (1991-2020)
Wien 460 389
Eisenstadt (B) 461 408
St. Pölten (NÖ) 459 366
Graz (ST) 469 427
Wels (OÖ) 455 283
Krems (NÖ) 422 331
Wiener Neustadt (NÖ) 451 357
Poysdorf (NÖ) 470 395
Bad Gleichenberg (ST) 427 393
Salzburg (S) 390 378
Innsbruck (T) 472 453
Bregenz (V) 401 349
Klagenfurt (K) 377 395

In der Tabelle sieht man eindrücklich, wie v.a. im Norden und Osten das Soll an Sonnenstunden bereits übertroffen wurde. Nur am Alpenhauptkamm bzw. vor allem im Süden Österreichs fallen die Abweichungen u.a. aufgrund zahlreicher Italientiefs geringer aus, so wurde das Herbstsoll im Klagenfurter Becken noch nicht erreicht (im Süden war es bisher durchschnittlich sonnig).

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel im Herbst (laufend bis 11.11.23). © UBIMET

Wenig Nebel

Spätestens ab Mitte Oktober beginnt in den Niederungen meist die Nebelhochsaison, besonders der November ist berüchtigt für Inversionswetterlagen mit beständigem Hochnebel. In den vergangenen Wochen hat rege Tiefdrucktätigkeit zwar mehrfach für Wolken und Niederschlag gesorgt, dazwischen haben sich aber immer wieder Schönwetterphasen durchgesetzt. Stand heute (Update vom 12.11.) hat auch der November im Osten schon mehr als 75 Prozent der üblichen Sonnenscheindauer gebracht, etwa in Wien gab es bereits 56 Sonnenstunden, üblich wären im gesamten November 68. Auch im häufig trüben Waldviertel wie etwa in Allentsteig gab es bereits 55 Sonnenstunden, das Monatssoll liegt hier bei 58. Damit wird heuer an der Alpennordseite und im Nordosten jeder einzelne Herbstmonat überdurchschnittlich sonnig abschneiden.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel im November (laufend bis 11.11.23). © UBIMET

Auch in den kommenden Wochen deuten die Modelle nämlich auf rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik und Mitteleuropa hin, damit zeichnet sich bis auf Weiteres ein feuchtmilder, unbeständiger Wettercharakter ab. Da keine beständigen Hochdruckgebiete in Sicht sind und die überwiegend westliche Strömung etwaigen Nebel tendenziell vertreibt, lässt die Nebelhochsaison weiterhin auf sich warten.

Der Trend für kommende Woche deutet auf Tiefdruckeinfluss über dem Atlantik bzw. dem nördlichen Mitteleuropa hin. Dies hat westwinddominiertes, feuchtmildes Wetter zur Folge. © ECMWF
In Wien überwiegt bis auf Weiteres westlicher Wind. © ECMWF

Der trübste Monat des Jahres ist im Mittel allerdings der Dezember, somit kann es heuer durchaus noch zu ausgeprägten Inversionswetterlagen kommen.

Großglockner
Zwischenhocheinfluss mit Sonnenschein in den Alpen. © www.foto-webcam.eu