Wasserhosen über dem Bodensee

Am Sonntag wurden in den frühen Morgenstunden mehrere Wasserhosen über dem Bodensee beobachtet. Die Entstehung dieser Tornados über dem Wasser wurde durch den großen Temperaturunterschied zwischen der Luft und dem Wasser begünstigt: Das Wasser ist derzeit noch knapp 23 Grad warm, die Lufttemperatur lag am Morgen dagegen bei nur 10 Grad.

Herbstphänomen

Vor allem am Ende des Sommers sowie im Herbst sind Wasserhosen nicht ungewöhnlich, da in dieser Jahreszeit die ersten Kaltluftausbrüche stattfinden und die Wassertemperaturen noch hoch sind. Erst kürzlich gab es mehrere Wasserhosen über der Ostsee: Dreifache Wasserhose in Schweden. Am Sonntagnachmittag erreicht die Höhenkaltluft auch die Adria, somit nimmt die Wahrscheinlichkeit für Wasserhosen dort deutlich zu.

Tornado ist nicht gleich Tornado

Wasserhosen gehören aus meteorologischer Sicht zu den Großtromben und sind nichts anderes als Tornados über einer Wasserfläche. Bei Wasserhosen handelt es sich aber um lokale Verwirbelungen unterhalb einer Quellwolke, daher ist deren Stärke meist relativ schwach. Wasserhosen sind zudem nicht vergleichbar mit den Tornados, die im Zuge von langlebigen Superzellengewittern mit rotierendem Aufwindbereich entstehen.

Trichter in der Schweiz

Auch in der Schweiz wurden am Sonntagmorgen mehrere Wasserhosen beobachtet. Anbei ein paar Aufnahmen vom Zürichsee und vom Zugersee.

 

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Titelbild: Dominic Kurz