Besonders betroffen war am Mittwoch die Westküste Italiens von Ligurien bis Latium. Am Küstenort Torvaianica, etwa 25 km südlich von Rom, traf eine Wasserhose sogar auf Land und sorgte dort für Aufregung bei Urlaubern und Einheimischen. Sobald eine Wasserhose auf Land trifft, handelt es sich per Definition um eine Windhose bzw. Tornado.
Wasserhosen
Für die Entstehung von Wasserhosen sind drei Faktoren besonders wichtig:
- Der Unterschied zwischen der Wassertemperatur und der Lufttemperatur im Niveau der Wolkenbasis: Je größer die Temperaturdifferenz, desto höher die Labilität.
- Lokale Windkonvergenezen, also Regionen, wo Winde aus zwei unterschiedlichen Richtungen aufeinanderprallen und zu Verwirbelungen führen.
- Schwache Höhenwinde, da starke Windgeschwindigkeiten die Entwicklung vertikaler Verwirbelungen in der Luft unterdrücken können.
Besonders im Herbst sind Wasserhosen in Küstenregionen keine Seltenheit, da in dieser Jahreszeit die ersten Kaltluftausbrüche besonders über den noch warmen Meeren für hohe Labilitätswerte sorgen. Ganz besonders trifft dies auf den Mittelmeerraum zu, aber gelegentlich kann man sie auch im Binnenland über größeren Seen wie etwa dem Bodensee beobachten.
Wasserhosen und Tornados
Wasserhosen entstehen im Bereich lokaler Verwirbelungen der Luft unterhalb von Quellwolken und somit auf ganz unterschiedliche Art und Weise als die kräftigen Tornados, die man häufig auf Bildern aus den USA (und manchmal auch aus Europa) sieht. Letztere entwickeln sich im Zuge von langlebigen Superzellengewittern mit rotierendem Aufwindbereich und sind somit in den meisten Fällen wesentlich stärker. Dennoch können auch Wasserhosen, wenn sie auf Land treffen, für Schäden und herumfliegende Trümmer sorgen, weshalb man zur eigenen Sicherheit einen ausreichenden Abstand einhalten sollte.