Verantwortlich für dieses extreme Herbstwetter ist das Tief namens LUIS. Heute Mittag (siehe nachfolgende Wetterkarte) weist das Tief gleich zwei Kerne auf, einen über Nordwestfrankreich und einem über dem Löwengolf. Dabei lenkt das Tief von Süden her sehr feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen, die dort regelrecht ausgepresst wird und zu enormen Regen- und Schneemengen führt. Eine ganz ähnlich Wetterlage gab es in den vergangenen Wochen ja auch im Süden Österreichs und in Südtirol.
Die Niederschlagsmengen, die beispielsweise das deutsche Wettermodell berechnet, sind wahrlich beeindruckend. 200 bis 400 l/m² kommen bis Sonntagabend zusammen, vereinzelt in den Ligurischen Alpen sogar noch mehr. Zum Vergleich: In Berlin fallen in einem Jahr (!) durchschnittlich 550 l/m², in Frankfurt 630 l/m².
Besonders betroffen sind dabei folgende Regionen:
- Cevennen (FRA)
- Provence (FRA)
- Ligurien (ITA)
- Piemont (ITA)
- Aostatal (ITA)
- Wallis (CH)
- Tessin (CH)
Aus dem Wallis stammt auch das folgende Webcam-Bild. In Simplon-Dorf auf 1470 m sind bislang schon 40 cm Neuschnee zusammengekommen. Derzeitige Gesamtschneehöhe rund 110 cm!
Auch im Tessin tiefster Winter: Bosco Gurin misst ebenfalls mehr als 1 Meter Schnee:
Während es im Norden trocken ist, versinkt der Alpensüdkamm im #Schnee, wie auf dem Bild von Bosco Gurin auf 1500 Metern gut zu erkennen ist. Bis morgen dürfte lokal mehr als 1 Meter Neuschnee fallen. (rp) @Blickch @Sonntags_Blick @nau @20min pic.twitter.com/yoYNcs7ddN
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) November 23, 2019
Bereits viel #Neuschnee: Offizielle 24h-Neuschneemengen, Stand 08:00 Uhr (Quelle: @WSL_research):
Bosco Gurin/TI: 38 cm
Simplon Dorf/VS: 38 cm
San Bernadino/GR: 19 cm
Maloja/GR: 17 cm #DaKommtNochMehr ❄️❄️❄️ ^ls— SRF Meteo (@srfmeteo) November 23, 2019
Dementsprechend hoch ist die Lawinengefahr, in Italien herrscht lokal sogar die höchste Warnstufe 5! Für November ist das absolut außergewöhnlich:
Rapido aumento del grado di pericolo #valanghe per nevicate intense su tutta la regione. Domenica previsto grado 5-molto forte sulle Alpi nord occidentali. 4-forte sugli altri settori https://t.co/G4McXj2Hzf pic.twitter.com/hjJSlc4KQy
— Arpa Piemonte (@ArpaPiemonte) November 22, 2019
Gleichzeitig tobt an der Alpennordseite ein Föhnsturm. In Meiringen wurden sogar schon 138 km/h gemessen, 120 waren es im Wintersportort Adelboden. Hier eine Übersicht der Spitzenböen in der Schweiz: