Meteorologischer Sonntagskrimi am 10. Dezember 2017

Morgen Sonntag bringt uns eine Warmfront Schnee und Regen, auf den Strassen wird es glatt. In den Föhntälern wird es zunehmend stürmisch, auch auf den Bergen tobt ein veritabler Orkan.

Nach einer ruhigen und kalten Winternacht erfasst uns morgen Sonntag von Westen her eine markante Warmfront. Sie gehört zu Sturmtief Xanthos, welches sich morgen über die Britischen Inseln hinweg zur Nordsee verlagert. Auf der Alpennordseite beginnt der Tag frostig und schon mehrheitlich stark bewölkt, nur ganz im Osten gibt es noch letzte Aufhellungen. In der Romandie beginnt es zu schneien, diese Niederschläge breiten sich bis Mittag weiter ostwärts aus. In der Höhe erreicht uns dabei aber immer mildere Luft, die Schneefallgrenze beginnt zu steigen. Aus Schneeflocken werden so in den tiefen Lagen zunehmend Regentropfen, vorübergehend ist auch Eisregen möglich. In jedem Fall besteht auf den kalten Böden akute Glättegefahr! In den westlichen Landesteilen geschieht dies bereits in der ersten Tageshälfte, hier sorgt der kräftig auffrischende Südwestwind für eine rasche Durchmischung – vorhandene Kaltluftseen werden ausgeräumt. Im östlichen Flachland zieht der Wind dagegen nur zögernd an, hier kann es am Nachmittag mitunter noch etwas länger schneien. Spätestens am Abend steigt die Schneefallgrenze aber auch hier auf 1300 bis 1700 Meter an.

In den Föhntälern meldet sich der Föhn zu Wort, bis zum Abend wird er zum Sturm. Im Rheintal erreichen die Böenspitzen 70 bis 90 km/h, im Urner Reusstal schon über 100 km/h. Auch auf den Bergen geht es extrem turbulent zu und her. Hier tobt ein Weststurm, in exponierten Gipfel- und Kammlagen muss mit schweren Orkanböen gerechnet werden. In der Nacht zum Montag dreht der Höhenwind zunehmend auf Südwest, der Druckunterschied zwischen der Alpennord- und südseite verstärkt sich weiter. In der Folge steht der Wochenstart ganz im Zeichen eines bemerkenswerten Föhnsturms, mit ihm sind dann auch in den manchen Tälern Orkanböen einzuplanen. Im Urner Reusstal rechnen wir mit Spitzenböen zwischen 120 und 140 km/h, im Glarnerland und im Rheintal mit 90 bis 120 km/h. In der Höhe sind es 160 bis 180 km/h, so beispielsweise am Gütsch ob Andermatt!

Im Süden bringt der Sonntag zwar viele Wolken, zunächst aber nur unergiebige Niederschläge. Das ändert sich am Montag, hier kann es anhaltend und ergiebig bis in tiefe Lagen schneien. Am Abend, spätestens aber in der Nacht zum Dienstag geht der Schnee im Südtessin in Regen über. Auf den Bergen fallen bis Dienstagmittag 90 bis 120 Zentimeter Neuschnee, die Lawinengefahr steigt entsprechend an!