Weite Teile Mitteleuropas erleben derzeit außergewöhnlich milde Temperaturen für die Jahreszeit, so lag die Temperaturabweichung österreichweit am Dienstag und Mittwoch knapp 8 Grad über dem Mittel. In manchen Föhnschneisen waren die Abweichungen allerdings noch markanter, so verlief etwa der Dienstag in Feldkirch rund 17 Grad milder als üblich für Mitte Dezember!
Wetterumstellung
Die Großwetterlage in Mitteleuropa stellt sich am Wochenende um, zunächst gibt es am Freitag aber nochmals einen schweren Föhnsturm bzw. auf den Bergen sogar Föhnorkan. Besonders von Vorarlberg bis zu den Hohen Tauern sowie am Freitagabend dann auch im Semmering-Wechsel-Gebiet und Steinfeld sind örtlich teils schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten, aber auch entlang der östlichen Nordalpen gibt es Sturmböen. Auf exponierten Berggipfeln vom Rätikon über die Stubaier Alpen bis zu den Hohen Tauern zeichnen sich Windspitzen teils um 180 km/h ab!
Italientief bringt Regen und Schnee
Am Freitag scheint an der Alpennordseite von den Kitzbüheler Alpen ostwärts häufig die Sonne, am Alpenhauptkamm sowie südlich davon stauen sich dagegen kompakte Wolken und im Tagesverlauf setzt leichter Regen bzw. oberhalb von etwa 1500 m Schneefall ein. Gegen Abend nimmt die Intensität langsam zu und auch in Vorarlberg beginnt es mit Ankunft einer Kaltfront zu regnen und zu schneien, wobei die Schneefallgrenze allmählich gegen 1000 m absinkt. In der Nacht greift der Niederschlag in Zusammenspiel mit einem Italientief auf den gesamten Alpenraum über, dabei sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen vorübergehend gegen 800 m ab. Im Westen sind auf den Bergen besonders oberhalb von etwa 2000 m rund 20 cm Neuschnee zu erwarten, in den Hochlagen des Alpenhauptkamms 30 bis 40 cm.
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung am Samstag im Westen bzw. Samstagabend im Osten macht sich am Sonntag bereits das nächste Italientief bemerkbar, wobei die exakte Zugbahn und damit auch die Niederschlagsmengen noch mit Unsicherheiten behaftet sind. Die besten Chancen für Neuschnee gibt es auf den Bergen von Kärnten bis zum Semmering sowie im Arlberggebiet.
Ein Hoch führt an dessen Rückseite sehr trockene und heiße Luft ins Zentrum und den Süden des Kontinents. Im Anbetracht der hochstehenden Sonne (Sonnenwende 21.12.) und der aktuellen Tageslänge (~13h17Min) stehen Rekordwerte bis 50 Grad Celsius im Raum. Da die Luft zudem sehr trocken ist, geht beinahe die gesamte solare Energie in die Erwärmung des Erdbodens, der wiederum die Luft anheizt.
In den vergangenen Tagen wurden bereits bestehende Temperaturrekorde eingestellt oder sogar übertroffen. Gestern Dienstag lag die landesweite Durchschnittstemperatur (= ein Mittel über alle Messstationen) bei 40,9 Grad. Damit wurde der alte Rekord aus dem Jahr 2013 um 0,6 Grad übertroffen. Beachtlich sind auch die Temperaturen der heißesten Messstationen:
46,5 Grad – Ceduna, (SA)
46,1 Grad – Birdsville (Qld)
46 Grad – Lajamanu (NT)
45.8 Grad – Rabbit Flat (NT)
45.6 – Jervois (NT)
45.3 – Longreach (Qld)
45 – Trepell (Qld)
44.9 – Oodnadatta (SA)
In South Australia, im Südwesten von Queensland und im Nordwesten von Victoria werden morgen Donnerstag Spitzenwerte bis 48 oder 49 Grad erwartet. Oben genannte Stationen sind dabei heiße Kandidaten, an denen neue Rekorde aufgestellt werden könnten. Lokal könnte auch das Allzeit-Maximum (49,5 Grad in Birdsville) fallen und auch 50 °C sind in Reichweite. Allerdings ist fraglich, ob entsprechende Rekordwerte auch tatsächlich an einer Wetterstation anfallen.
Im Folgenden die 2m-Temperaturen für Donnerstag, 19.12.2019
In Feldkirch im Rheintal wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag mit einem Minimum von 13,9 Grad die bisher mildeste Dezembernacht gemessen. Feldkirch schlug damit den 30 Jahre alten Rekord von Leibnitz mit 13,4 Grad. Der Rekord hat allerdings keine 24 Stunden gehalten, da dieser Wert in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch an gleich drei Stationen in drei unterschiedlichen Bundesländern wieder überboten wurde! Der neue Rekordhalter ist Pottschach-Ternitz im Bezirk Neunkirchen mit 14,6 Grad.
Verantwortlich für die hohen Tiefstwerte war das Zusammenspiel aus sehr milder Luftmasse, föhnigem Südwestwind und dichter Bewölkung.
Überhaupt ähnelt die derzeitige Wetterlage sehr der von 1989. So wurde es auch damals kurz vor Weihnachten durch stürmischen Südföhn extrem mild, wenig verwunderlich, dass auch diesem Jahr auch der bisherige Dezemberhöchstwert von 22,2 Grad in Latz (Vorarlberg) stammt. Tatsächlich wurden am Dienstag in Nenzing sogar 22,3 Grad gemessen, dieser Wert stammt allerdings nicht vom offiziellen Messnetz.
Nach Verschnaufpause erneut Föhnorkan
Der Föhn lässt am Mittwoch ist er selbst in den klassischen Föhntälern kaum spürbar. Trotzdem bleibt es verbreitet mild. Am Donnerstag legt der Südföhn im Tagesverlauf wieder an Stärke zu. und am Abend sind erneut Sturmböen an der Alpennordseite zu erwarten. Diesmal frischt auch im östlichen Flachland lebhafter bis kräftiger Südostwind auf, der allmählich den Nebel verdrängt.
Am Freitag erreicht der Südföhn seinen zweiten Höhepunkt. Auf den Bergen tobt ein Föhnorkan mit Windspitzen um die 150 km/h und auch in den Tälern entlang der Alpennordseite wird es verbreitet stürmisch. Dazu scheint zeitweise die Sonne und gerade im Rheintal sind wieder Höchstwerte um die 20 Grad zu erwarten. Am Abend geht dann die Südföhnphase mit Annäherung einer Kaltfront von Westen her zu Ende und es setzt Regen ein.
Zu Weihnachten kühler und Schnee?
Am letzten Adventswochenende stellt sich die Großwetterlage auf ein abwechslungsreiches Westwetter um. Dabei ziehen in Folge mehrere Tiefs über das nördliche Mitteleuropa hinweg und bringen einmal kühlere, dann wieder mildere Luft nach Österreich. Generell pendelt die Schneefallgrenze um die 1000 m, zu Weihnachten vielleicht sogar etwas tiefer.
Somit bestehen in den höheren Nordalpentälern trotz des derzeit massiven Südföhns noch Hoffnungen auf weiße Weihnachten, im Flachland hingegen sind diese verschwindend gering. Somit heißt es wohl ein weiteres Jahr warten auf weiße Weihnachten.
Am Freitag schon haben wir bereits an dieser Stelle auf die anstehende föhnige Wetterwoche hingewiesen, nun konkretisiert sich der Ablauf bis zum 4. Advent zunehmend.
Auf der Frontenkarte für die Nacht auf Dienstag sehen wir die typische Wetterlage für Föhn im Alpenraum. Über der Iberischen Halbinsel dreht sich ein Tief, an dessen Vorderseite strömt in den kommenden Tagen sehr milde Luft aus dem Norden Afrikas über das Mittelmeer bis zu uns – symbolisiert durch den roten Pfeil.
Wie stark der Föhn wird, lässt sich u.a. am Druckgradienten zwischen der Alpensüd- und der Alpennordseite festmachen. Je größer dieser ist (im Süden herrscht also ein höherer Luftdruck als im Norden), desto kräftiger greift auch der Föhn in den Nordalpen durch. Wir sehen auf dem Verlauf ebendieser Druckdifferenz, dass der Föhn am Dienstag und am Freitag sein Maximum erreichen wird.
Dabei sind in den prädestinierten Tälern der Nordalpen zwischen Vorarlberg und der Obersteiermark Böen zwischen 70 und 90 km/h zu erwarten, vereinzelt gibt es aber selbst in den Tallagen schwere Sturmböen um 100 km/h! Auf den Bergen tobt der Föhn teils sogar in Orkanstärke, dem Patscherkofel etwa stehen Böen um 150 km/h bevor.
Der Föhn bringt aber nicht nur Sturmböen, er sorgt auch für außergewöhnlich hohe Temperaturen:
Montag in den Föhntälern schon 10-14 Grad, im Walgau/Rheintal sogar um 17 Grad
Dienstag an der Alpennordseite verbreitet um 15 Grad, vereinzelt (Rheintal, Flachgau, Salzkammergut, Eisenwurzen) sogar an die 20 Grad!
Mittwoch+Donnerstag etwas „kühler“, aber mit Föhn wieder 11-16 Grad
Freitag dank Föhn 14-19 Grad, selbst 20 Grad sind aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen
Der abschließende Blick auf ausgewählte Rekordtemperaturen für den Dezember zeigt: Da sind wir kommende Woche nicht mehr allzu weit weg. Vor allem die Stadt Salzburg könnte den alten Rekord von 19,2 Grad aus dem Jahr 2006 einstellen oder sogar übertreffen!
Derzeit liegt der Alpenraum noch unter dem Einfluss von Italientief UWE, welches im Arlberggebiet sowie im Süden Österreichs am Freitag 5 bis 10, im Süden Kärntens auch 15 cm Schnee bringt. Im Laufe des Wochenendes sorgt rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik allerdings für eine Drehung der Höhenströmung auf West bis Südwest. In Österreich stellt sich ab Sonntag eine föhnige Südwestströmung ein. Die Temperaturen steigen dabei Tag für Tag etwas an, in windgeschützten Tallagen sowie teils auch im Norden und Osten stellt sich allerdings eine Inversionswetterlage ein.
Wetterbesserung am Wochenende
Am Samstag fällt von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich etwas Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze von anfangs tiefen Lagen in den Alpen auf 700 bis 1200 m ansteigt. Der Wind frischt an der Alpennordseite kräftig bis stürmisch aus West auf. Weitgehend trocken und zeitweise sonnig verläuft der Tag dagegen von Kärnten bis ins Burgenland. Die Temperaturen erreichen 0 bis +10 Grad. Am Sonntag ziehen im Norden anfangs noch kompakte Wolken durch, im Mühl- und Waldviertel regnet es leicht. Sonst ist es von Beginn an sonnig und am Nachmittag gibt es auch im Norden einige sonnige Abschnitte. Die Höchstwerte liegen zwischen -1 Grad in manchen Tallagen Oberkärntens und +13 Grad bei aufkommendem Föhn entlang der Nordalpen.
Außergewöhnlich mild
Kommende Woche liegt Österreich unter Föhneinfluss und besonders in den Nordalpen wird es sehr mild für die Jahreszeit. In mittleren Höhenlagen liegen die Temperaturen teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt, die Nullgradgrenze steigt an der Alpennordseite gegen 3000 m an. Während in den Nordalpen und im Südosten verbreitet die Sonne scheint, hält sich in den Niederungen von Oberösterreich bis ins östliche Flachland jedoch gebietsweise beständiger Hochnebel und auch in Osttirol und Oberkärnten stauen sich kompakte Wolken. Die höchsten Temperaturen werden nach derzeitigem Stand am Dienstag und Mittwoch mit 15 bis 18 Grad etwa im Walgau oder in den Niederösterreichischen Voralpen erreicht. In den trüben Regionen kommen die Temperaturen allerdings gebietsweise nicht über 3 Grad hinaus.
Grüne Weihnachten
In der zweiten Wochenhälfte gehen die Temperaturen geringfügig zurück, bleiben aber über dem langjährigen Mittel. Die Vorzeichen für weiße Weihnachten im Flachland sowie generell in Lagen unterhalb von 1000 m stehen also denkbar schlecht. Eine Ausnahme stellen hier manche Tallagen in Osttirol und Oberkärnten dar, wo nach den Rekordniederschlägen im November noch immer viel Schnee liegt. Über die vorherrschende Witterung an den Weihnachtstagen herrscht derzeit aber noch große Unsicherheit.
Verantwortlich für den Blizzard auf der Insel im Nordatlantik ist das kräftige Orkantief SIRO. Auf der Bodendruckkarte von vergangener Nacht erkennt man dessen Kern knapp östlich von Island. Auf der Rückseite des Tiefs strömt seit gestern sehr kalte Luft Richtung Island. Der Druckunterschied ist dabei enorm. Im Tiefkern beträgt der Luftdruck nur 950 Hektopascal, auf der Nordwestseite Islands dagegen 990 hPa. 40 hPa Unterschied auf so kleinem Raum kann nur eines bedeuten: STURM!
In Folge des Sturms und der massiven Schneeverfrachtungen gibt es auf der Insel derzeit unzählige Straßensperren (= „Durchfahrt verboten“-Symbol auf Karte):
Kein Wunder, wenn man sich die Windgeschwindigkeiten ansieht. In der Hauptstadt Reykjavik peitschte der Nordwind mit Böen bis zu 120 km/h durch die Straßen, noch heftiger erwischte es das hügelige Inselinnere. So wurden an der Station Skálafell knapp östlich von Reykjavik gestern Abend mittlere (!) Windgeschwindigkeiten von 209 km/h (58 m/s in Grafik ) gemessen. Die Böen erreichten sogar Tempo 256 km/h (71 m/s in Grafik)! Zur Einordnung: Solche Windgeschwindigkeiten entsprechen einem Hurrikan der Kategorie 4 von 5.
Abschließend haben wir für euch ein paar eindrucksvolle Bilder bzw. Videos aus Island zusammengetragen:
Während die Südalpen im vergangenen Monat außergewöhnlich viel Schnee abbekommen haben, liegt in den Nordalpen weniger Schnee als üblich für die Jahreszeit. Die Strömung dreht Montagnacht aber von West auf Nordwest bis Nord und vorübergehend stellt sich eine Nordstaulage ein.
Tief RUDI
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss von Tief RUDI mit Kern über Skandinavien. Die Kaltfront des Tiefs liegt bereits quer über dem Alpenraum, vorerst liegt die Schneefallgrenze aber noch zwischen etwa 500 m in der Obersteiermark und 1200 m in den Nordalpen. In der Nacht auf Dienstag führt ein weiteres Randtief allerdings einen weiteren Schwall feuchtkalter Luft ins Land und die Schneefallgrenze sinkt an der Alpennordseite bis in viele Täler.
50 cm am Arlberg
Am Montagabend beginnt es im Westen wieder vermehrt zu regnen und zu schneien, besonders im Arlberggebiet schneit es zeitweise auch kräftig. In der Nacht auf Dienstag breitet sich der Schneefall ostwärts bis zum Mariazellerland aus, dabei sinkt die Schneefallgrenze von anfangs 1200 m allmählich bis in die Tallagen ab. Die größten Neuschneemengen sind mit bis zu 50 cm im Arlberggebiet zu erwarten, aber auch sonst sind oberhalb von etwa 1000 m rund 15, im Bregenzerwald auch 25 cm Schnee in Sicht. In den größeren Tallagen wie dem Rhein- oder Inntal reicht es hingegen nur für etwas Schneematsch.
Nordföhn
Am Dienstag schneit es von Vorarlberg bis ins Mariazellerland und zur nördlichen Obersteiermark zunächst verbreitet, ab etwa Mittag lockern die Wolken im Westen aber langsam auf. Am Abend klingen letzte Schneeschauer dann auch in den östlichen Nordalpen ab. Die Schneefallgrenze pendelt zwischen tiefen Lagen und etwa 500 m. Vom Lienzer Becken über Unterkärnten bis ins östliche Flachland bleibt es hingegen weitgehend trocken und zeitweise scheint die Sonne. Am Alpenostrand und in manchen Tallagen Oberkärntens weht allerdings kräftiger Nordwestwind mit teils stürmischen Böen.
Buschbrände wüten aktuell in nahezu jedem Bundesstaat, besonders betroffen sind jedoch die küstennahen Regionen im Südosten, welche auch durch eine große Bevölkerungsdichte geprägt sind – New South Wales und Queensland. Von der Hauptstadt Canberra über Sydney bis hinauf nach Brisbane brennt es schon seit Wochen, 140 verschiedene Brände werden hier gezählt.
Schaut man auf die meteorologischen Statistiken, ist der Grund hierfür schnell ausgemacht: Es war einfach viel zu trocken und zu warm. Seit rund 20 Monaten hat sich in weiten Teilen des Landes und hier speziell im Südosten ein enormes Niederschlagsdefizit aufgebaut, teilweise ist von Rekorden die Rede.
Auf den ganzen Kontinent gesehen war der Frühling 2019 (äquivalent zu unserem Herbst auf der Nordhalbkugel) der trockenste überhaupt. Die mittlere Höchsttemperatur lag um 2,41 Grad über dem Mittel:
Spring 2019 was Australia’s driest on record. For the country as a whole, the #spring mean maximum temperature was 2nd-warmest on record (+2.41 °C), while the mean minimum was 0.64 °C above average. Find out more in our national spring #climatesummary: https://t.co/VlLibD2C5jpic.twitter.com/xQHVNA5WgP
Feuerwehrleute geben ihr bestes die Brände einzudämmen und nicht auf Siedlungen übergreifen zu lassen. Wie sehr sie sich dabei selber in Gefahr begeben, zeigt das nachfolgende Video. Man erkennt, wie plötzlich markant auffrischender Wind eine wahre Feuerwalze auslöst und in Sekunden ausgedorrte Bäume in Brand setzt:
Just… Watch this video. All 53 seconds of it.
Footage from within the NSW bushfires from firefighters. #Firestorm#NSWfires
Rund 300.000 Hektar stehen aktuell nur eine Autostunde von Sydney entfernt in Flammen, die Stadt ist phasenweise in dichten Rauch gehüllt. Das wirkt sich natürlich auf die Gesundheit vieler Menschen aus, an Sport im Freien ist bspw. nicht zu denken. Am Dienstag werden dazu rund 36 Grad erwartet. Lokale Behörden gehen davon aus, dass sich an dieser Situation über mehrere Wochen bis hin zu Monaten nicht viel ändern wird. Nur großflächige Niederschläge könnten die Feuer löschen, doch diese sind momentan nicht in Sicht.
Das Wetter in Österreich ist derzeit auf den Kopf gestellt, so gibt es auf den Bergen höhere Temperaturen als im Flachland: Am Donnerstag wurden auf der Schmittenhöhe in knapp 2000 m Höhe bis zu 10 Grad gemessen, während die Temperaturen etwa in Graz, Linz und Klagenfurt bei beständigem Hochnebel nicht über 0 Grad gekommen sind. Diese sogenannte Inversionswetterlage wird am Samstag allerdings von Tief QUENTIN beendet.
Glättegefahr im Norden
Freitagnacht ziehen aus Westen kompakte Wolken auf und am Samstagmorgen setzt von Vorarlberg über Oberösterreich bis ins Weinviertel Regen ein. Besonders entlang der Donau, im Kamptal sowie im Weinviertel kann es mitunter auch zu gefrierendem Regen kommen. Die Böden sind zwar noch nicht gefroren, dennoch kann es lokal wie etwa auf Brücken zu Glätte kommen. Weiters kann der Regen auf freistehenden, metallischen Gegenständen wie etwa Autos anfrieren. Im Süden und Südosten bleibt es hingegen trocken und zeitweise kommt die Sonne zum Vorschein.
Milderung
Am Samstagvormittag kommt an der Alpennordseite lebhafter Westwind auf, welcher die kühle Luft in den Niederungen ausräumt und für einen spürbaren Temperaturanstieg sorgt. Im Wiener Becken gibt es am Nachmittag bis zu 11 Grad, vergleichsweise kühl mit Höchstwerten zwischen 2 und 5 Grad bleibt es allerdings in windgeschützten Tallagen der Alpen wie etwa im Pongau, in Osttirol und in Oberkärnten.
Sonniger Sonntag
Am Sonntag ziehen im Nordosten anfangs noch ein paar Wolken durch, tagsüber zeigt sich aber im ganzen Land die Sonne. Am Nachmittag ziehen im Westen vermehrt Wolken auf, bis zum Abend bleibt es aber noch trocken. Vor allem im zentralen Bergland und im Süden gibt es viele Sonnenstunden. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 Grad im Oberpinzgau und 12 Grad im Mostviertel.
Von einem Eistag spricht der Meteorologe, wenn die Temperatur den ganzen Tag über im Frostbereich verharrt. Solche Eistage treten bei uns im Flachland mehrmals jährlich auf. Allerdings schwankt die Anzahl der Eistage stark und ist abhängig von der vorherrschenden Großwetterlage im Winter.
Bisher sehr mild und wenig Frost
Die vergangenen Wochen verliefen relativ mild und es gab in den Niederungen im Herbst ungewöhnlich wenig Frosttage, von Eistagen ganz zu sprechen.
Anzahl der Frosttag
2019
Durchschnitt
Bregenz
3
7
Innsbruck
3
13
Salzburg
6
12
Linz
3
8
St. Pölten
4
11
Wien
2
8
Eisenstadt
1
10
Graz
0
12
Klagenfurt
0
18
Graz erlebte erst am Dienstag den ersten Tag mit Frost, nur 2014 wurde es in der steirischen Hauptstadt noch später das erste Mal frostig. Nun sorgt aber eingeflossene Kaltluft und das Hoch SARENA für winterliche Bedingungen, dabei stellt sich eine ausgeprägte Inversionswetterlage ein.
Inversionwetterlage
Zu dieser Jahreszeit stellt sich unter beständigem Hochdruckeinfluss eine sogenannte Inversionswetterlage ein. Diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, so ist auf den Bergen milder als in den Tal- und Beckenlagen. Dafür verantwortlich sind die langen Nächte sowie die Subsidenz bei Hochdrucklagen.
Kräftige Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge oft sehr trocken und die Fernsicht ausgezeichnet ist. Die Grenze zum darunterliegenden Kaltluftsee wird dann besonders markant und fördert beständigen Nebel oder Hochnebel.
Erste Eistage am Donnerstag und Freitag
Am heutigen Mittwoch gibt es kaum Hochnebel und somit verbreitet Sonnenschein, die Inversionswetterlage bildet sich aber allmählich aus. Am Donnerstag und Freitag herrscht dann in den Niederungen im Donauraum, im östliche Flachland sowie im Südosten meist trübes und kaltes Wetter, während auf den Bergen weiterhin die Sonne scheint und hervorragende Fernsicht herrscht.
In den ganztags trüben Regionen stellt sich bereits am Donnerstag ein Eistag ein, am Freitag tritt dieser wohl noch verbreiteter auf. Dann muss man sich auch in Wien auf den ersten Eistag der Saison einstellen. Allerdings geht die Inversionswetterlage bereits am Samstag mit einer schwachen Front zu Ende und auch in der kommenden Woche kündigt sich unter vorherrschenden Tiefdruckwetter im Flachland keine frostige Wetterphase mehr an.
In der Nacht auf Montag – pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn – schwenkte ein Trog über den Alpenraum; Die mit der nordwestlichen Höhenströmung in den Alpenraum transportierte Luft sorgte für eine winterliches Bild, teils auch in den Niederungen.
Auf folgendem Bild ist sind die Neuschneesummen dargestellt:
Der Niederschlagsschwerpunkt lag vor allem in der Obersteiermark. Im Mürztal fielen 5 bis 10 cm, auf den Bergen, wie etwa am Grimming, waren es auch bis 20 cm.
St. Lorenzen im Mürztal
Mürzzuschlag
Weitaus geringer, wie auch in der Neuschnee-Grafik oben zu erkennen, waren die Mengen im Mariazellerland und im Mostviertel, aber zumindest für eine hauchdünne Auflage hat es hier gereicht:
Eine winterliche Schneedecke gab’s auch im Wald- und Mühlviertel:
Auch in den höher gelegenen Randbezirken Wiens fielen ein paar Flocken. Vorübergehendes Schneegestöber wurde auch im Wienerwald und am Bisamberg, nördlich der Stadt, beobachtet:
In den kommenden Tagen stellt sich mit dem Hoch SERENA verbreitet ruhiges Frühwinterwetter ein. Die Nächte verlaufen meist frostig und in den Niederungen nimmt die Neigung für Nebel- und Hochnebel wieder zu. Besonders am Mittwoch und Donnerstag sind auf den Bergen aber auch einige Sonnenstunden zu erwarten, in rund 1500 Meter steigen die Temperaturen auf knapp +10 Grad, während in den tiefen Lagen stellenweise je nach Wolken und Wind Dauerfrost angesagt ist.
Quelle Titelbild: Schnee am Hocheck im Wienerwald / Adobe Stock
Der Alpenraum liegt am ersten Adventssonntag zwischen Hoch ROMY über Osteuropa und Tief OLAF über Frankreich. Die daraus resultierende Südströmung sorgt in den Nordalpen vorübergehend für Südföhn, so wurden etwa in Ellbögen im Wipptal bereits Sturmböen bis 77 km/h gemessen. Noch stärker macht sich der Wind auf den Bergen bemerkbar, wie etwa am Brunnenkogel in den Ötztaler Alpen mit 126 km/h.
Gegen Abend verdichten sich die Wolken im gesamten Land und am Abend setzt von Vorarlberg bis Oberkärnten leichter Regen und Schneefall ein. Die Schneefallgrenze liegt zwischen den Tallagen in Osttirol und etwa 1000 m in Vorarlberg.
Regen und Schneefall
In der Nacht auf Montag greift das Niederschlagsgebiet nach und nach auf das gesamte Land über, dabei sinkt die Schneefallgrenze an der Alpennordseite allmählich gegen 300 m ab. Die Niederschlagsmengen bleiben überall gering, nur im südlichen Kärnten sind Summen um 10 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Im Süden pendelt die Schneefallgrenze allerdings zwischen manchen Tallagen in Oberkärnten und etwa 1200 m nach Südosten zu.
Am Montagmorgen geht der Regen auch im östlichen Flachland vorübergehend in Schneeregen oder Nassschnee über, somit kündigen sich hier die ersten Flocken der Saison an. Schneeakkumulation ist allerdings nicht zu erwarten und auch im Bergland bleiben die Mengen gering. Nennenswerte Neuschneemengen um 10 cm sind am ehesten in höheren Lagen von den Ötztaler Alpen bis zu den Karawanken in Sicht. Am späten Montagvormittag geht der Regen voraussichtlich auch im äußersten Südosten kurzzeitig in Schneeregen über, aus Nordwesten macht sich am Nachmittag aber rasch Hochdruckeinfluss bemerkbar und Regen und Schneefall klingen weitgehend ab.
Hochdruckeinfluss ab Dienstag
Am Dienstag gerät der Alpenraum unter den Einfluss von Hoch SARENA, lediglich in den Nordalpen vom Salzkammergut bis zum Semmering gehen bis Dienstagvormittag noch vereinzelte Schneeschauer nieder. Sonst bleibt es meist trocken und besonders im Süden und Westen scheint oft die Sonne.
Sonne und Frost
Dienstagnacht gibt es im gesamten Land Frost, selbst im Donauraum und im östlichen Flachland zeichnen sich am Mittwoch Frühtemperaturen zwischen -6 und -2 Grad ab. In höheren Tallagen der Alpen ist auch mit strengem Frost unter -10 Grad zu rechnen. Untertags dominiert dann aber verbreitet der Sonnenschein, lediglich am Bodensee und im Klagenfurter Becken hält sich zeitweise Hochnebel.
Die Wetterlage in den vergangenen 4 Wochen war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kalte Luft stieß über Westeuropa ins Mittelmeer vor, dort bildeten sich in der Folge kräftige Tiefdruckgebiete. Diese lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten. Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze Kärnten-Slowenien zusammengekommen, 741 l/m² sind mehr als beispielsweise in Wien in einem gesamten Jahr im Mittel fällt. Mehr als 500 l/m² gab es aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee. Im langjährigen Mittel kommen im Süden in einem November nur 80-150 l/m² zusammen, die Abweichungen hierzu sind also enorm. So hat es z.B. in Spittal an der Drau rund fünfmal mehr geregnet und geschneit als üblich. Mehr als 30 Stationen haben einen neuen Novemberrekord aufgestellt, bspw. wurde in Kals am Großglockner der 103 Jahre währende Rekord um knapp 100 l/m² regelrecht pulverisiert. Orte wie Mallnitz, Virgen oder Millstatt meldeten gar den generell nassesten Monat der jeweiligen Messgeschichte.
Teils mehr Schnee als im Februar
Auch Schneerekorde sind zu vermelden. Besonders viel Schnee gab es von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern bzw. zur Kreuzeckgruppe in Oberkärnten. Stellenweise lag auf den Bergen bereits fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters Ende Februar hat. Der bisherige November-Schneerekord in Zettersfeld wurde mit 163 cm um fast 70 cm übertroffen, ebenfalls wurden in Obergurgl oder am Brenner neue Rekordschneehöhen für die erste Novemberhälfte registriert. Die großen Schneemengen haben vor allem in Osttirol sowie teils auch in den Tauern für Schneebruch und etliche Stromausfälle gesorgt, nachfolgendes Tauwetter und Regen hingegen für viele Schäden durch Hangrutschungen und Muren.
Was an der Alpensüdseite an Niederschlag zu viel des Guten war, fehlte im Monatsverlauf im Norden. Als trockenste Regionen bilanzieren etwa Teile Vorarlbergs, das Außerfern und vor allem Oberösterreich. In Rohrbach im Mühlviertel wurde mit 44% bspw. nicht mal die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge erreicht.
Knapp 2 Grad zu mild
Durch die zahlreichen Südlagen wurde im November nicht nur feuchte, sondern häufig auch entsprechend milde Luft in den Alpenraum geführt. So verwundert es nicht, dass auch dieser Monat mit einer Abweichung von knapp 2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 zu mild ausfällt. Es ist damit der 6. zu milde Monat in Folge und der 9. in diesem Jahr. Weniger markant war die Abweichung in den erwähnten Regionen mit Regen- und Schneerekorden, mit 3 bis 4 Grad über dem Schnitt bilanziert der Monat am mildesten vom Klagenfurter Becken bis ins Weinviertel. Die absolut höchsten Temperaturen wurden meist bei Südföhn gemessen, welcher ebenso überdurchschnittlich häufig wehte. In den klassischen Föhntälern der Nordalpen konnten wiederholt teils schwere oder gar orkanartige Sturmböen registriert werden. So tobte der Südföhn am 15. und 17. des Monats mit bis zu 108 km/h durch Windischgarsten und Bichlbach. Ein wirklich markantes herbstliches Sturmtief blieb im zurückliegenden Monat dagegen aus, folglich kamen die Spitzenböen im dafür anfälligen Donauraum auch nicht über 80 km/h hinaus.
Extremwerte November 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 29.11.2019 – 9 Uhr
Höchste Temperaturen
20,9 Grad Bad Radkersburg (ST, 03.)
20,7 Grad Weyer (OÖ, 03.)
20,1 Grad Micheldorf (OÖ, 17.)
Tiefste Temperaturen
-14,5 Grad St. Leonhard/Pitztal (T, 13.)
-14,0 Grad Galtür (T, 14.)
-13,3 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 14.)
Nasseste Orte
741 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
616 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
573 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)
Trockenste Orte
24 Liter pro Quadratmeter Retz (NÖ)
29 Liter pro Quadratmeter Litschau (NÖ)
30 Liter pro Quadratmeter Rohrbach + Freistadt + Linz (OÖ), Weitra, Allentsteig + Schöngrabern (NÖ)
Absolut sonnigster bzw. trübster Ort
113 Sonnenstunden Feuerkogel (OÖ)
12 Sonnenstunden Ferlach (K)
Relativ sonnigster bzw. trübster Ort
131 % St. Pölten (NÖ)
17 % Ferlach (K)
Stärkste Windspitzen Niederungen
108 km/h Windischgarsten (OÖ, 17.) + Bichlbach (T, 15.)
104 km/h Zell am See (S, 15.) + Bad Gastein (S, 15.)
97 km/h Bad Goisern (OÖ, 17.)
Am Freitag scheint vom Lienzer Becken bis ins Südburgenland abseits lokaler Nebelfelder gelegentlich die Sonne und es bleibt trocken. An der Alpennordseite regnet es zunehmend häufig, Schnee fällt oberhalb von etwa 1000 bis 1200 m. Am Abend sinkt die Schneefallgrenze vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut auf 800 bis 700 m ab. Im Nordosten fällt nur vereinzelt etwas Regen, zwischendurch lockert es auf. In Ober- und Niederösterreich weht lebhafter bis kräftiger Westwind, von West nach Ost werden maximal 5 bis 13 Grad erreicht.
In der Nacht auf Samstag fällt von Vorarlberg bis zum Salzkammergut Schnee bis auf rund 600 m hinab und somit bis in die meisten Täler.
Der Samstag beginnt an der Alpennordseite streckenweise noch mit etwas Schneefall meist bis in die Niederungen, nur am Bodensee mischt sich Regen dazu. Tagsüber lockert es in den Nordalpen nur zögerlich auf, im Donauraum und im Flachland kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein. Häufig sonnig wird es im Süden und Südosten. Der zunächst lebhafte West- bis Nordwestwind lässt tagsüber nach. Mit 0 bis +8 Grad kühlt es deutlich ab, oberhalb von 1100 m stellt sich Dauerfrost ein.
Der Sonntag startet im Westen mit vielen Wolken und leicht unbeständig. Etwas öfter zeigt sich die Sonne im Osten und Südosten sowie föhnbedingt entlang der Alpennordseite. In den Abendstunden breitet sich der Regen allmählich nach Norden aus, ganz im Süden intensiviert er sich. Die Schneefallgrenze liegt von Süd nach Nord bei rund 1400 bis 1000 Meter. Bei teils lebhaftem Südostwind werden -1 bis +6 Grad erreicht.
In der Nacht auf Montag fällt vorübergehend im ganzen Land Regen und Schnee. Dabei sinkt die Schneefallgrenze von Norden her wieder auf rund 400 bis 200 m ab, im Süden bleibt es mehrheitlich bei Regen.
Am Montag schneit es an der Alpennordseite anfangs noch leicht, selbst im östlichen Flachland sind aus der Nacht heraus ein paar nasse Schneeflocken möglich. Im Süden und Südosten mischt sich unterhalb von etwa 500 m Regen dazu. Tagsüber klingen Regen und Schneefall ab, die Sonne zeigt sich aber kaum. Bei mäßigem, im Osten auch lebhaftem Nordwestwind kommen die Temperaturen nicht mehr über -2 bis +5 Grad hinaus.
Nächste Woche wieder milder
Die Zufuhr von Kaltluft ist jedoch leider nicht von Beständigkeit geprägt, bereits ab Mitte der kommenden Woche wird es wieder in allen Lagen milder. Immerhin bekommen nun aber auch die Nordalpen etwas Schnee ab und dieser dürfte oberhalb von etwa 2000 m auch die nachfolgende Milderung mehrheitlich überstehen. Und so wird bspw. auch der Stubaier Gletscher weiterhin sehr gute Pistenbedingungen liefern, hier ist Schneeauflage aufgrund vorangegangener Schneeschübe von Süden schon beeindruckend gut. Nachfolgend dazu ein paar aktuelle Bilder, die uns heute durch Thomas Weninger / QUINT erreicht haben:
Ein Tiefdruckgebiet über Skandinavien lenkt zum Wochenende kalte Polarluft nach Mitteleuropa. Im Laufe des Freitags stößt die Kaltluft mit einer nordwestlichen Höhenströmung in den Alpenraum vor. Am Samstag liegt die Luftmassengrenze parallel zum Alpenhauptkamm und es besteht damit ein markanter Temperaturgradient in der freien Atmosphäre über Österreich.
Temperaturunterschiede im Alpenraum
In den südlichen Landesteilen liegt am Samstag tagsüber die Lufttemperatur auf dem Druckniveau von 850 hPa bei bis zu 2 Grad, im äußersten Nordosten dagegen bei etwa minus 7 Grad. Somit ist auch bei der Schneefallgrenze ein deutlicher Unterschied von Nord nach Süd zu verzeichnen. In der kalten aber relativ trockenen Luft nördlich der Alpen ist dort nur wenig Niederschlag zu erwarten, in den westlichen Landesteilen – von Vorarlberg bis in die Tauernregion – ist die Luft wesentlich feuchter, dort gehen dagegen teils kräftige Schneefälle nieder.
Frost
Vielerorts ist in der Nacht von Freitag auf Samstag bzw. Samstag auf Sonntag mit Bodenfrost zu rechnen, tagsüber bleiben die Temperaturen dann jeweils im einstelligen, aber positiven Bereich. Am Montag sind dagegen in einigen Landesteilen Eistage möglich, d.h. die Tageshöchstwerte übersteigen über den gesamten Tag den Gefrierpunkt nicht.
Ausblick
Am Sonntag setzt sich mit einer südwestlichen Höhenströmung etwas wärmere Luft durch, die jedoch im Laufe des Montags erneut von polarer Kaltluft zurückgedrängt wird. Dabei ist dann nach aktuellem Stand der Wettermodelle bis ins nordöstliche Flachland etwas Schnee möglich.
Die Wetterlage in den vergangenen 3 Wochen war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kalte Luft stieß westlich von uns ins Mittelmeer vor, dort bildeten sich in der Folge kräftige Tiefdruckgebiete. Diese lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten.
Grafisch aufbereitet sieht das Ganze folgendermaßen aus: Hotspot oder besser gesagt Wetspot war ganz klar Oberkärnten:
Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze Kärnten-Slowenien zusammengekommen, 723 l/m² sind mehr als beispielsweise in Wien in einem gesamten Jahr im Mittel fällt! Mehr als 500 l/m² gab’s aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee:
Im langjährigen Mittel kommen im Süden in einem November „nur“ 80-150 l/m² zusammen, die Abweichungen hierzu sind enorm. Auf der folgenden Grafik sind genau diese dargestellt. So hat es z.B. in Spittal an der Drau bislang schon 5-mal (in Grafik: 540%) mehr geregnet und geschneit als üblich!
Folglich können wir schon jetzt – eine Woche vor Monatsende – zahlreiche neue Novemberrekorde vermelden. Diese haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Bemerkenswert zwei Fakten:
mehr als 30 Stationen haben ihren Novemberrekord geknackt
Kals hat seinen 103 Jahre alten Rekord sogar regelrecht pulverisiert (alt: 176 l/m² — neu: 275 l/m²)
Station
Niederschlag November 2019
November-rekord
Jahr
Differenz zu Rekord
Spittal
474
303
2000
171
Sonnblick
482
319
2002
163
Mallnitz
456
316
2002
140
Virgen
269
150
2012
119
Feldkirchen
280
173
2010
107
Kals
275
176
1916
99
Weißensee
504
412
2000
92
Lienz
415
331
2002
84
Obervellach
433
352
2002
81
Millstatt
348
275
2000
73
Krimml
213
146
1966
67
Rauris
266
203
1947
63
St. Michael/Lungau
261
199
2000
62
Sillian
384
323
2002
61
Flattnitz
334
275
2000
59
Fresach
340
289
2000
51
Tamsweg
225
176
1996
49
Bad Bleiberg
379
332
2000
47
Mayrhofen
207
184
1979
23
Kornat
587
568
2002
19
Kanzelhöhe
270
253
2000
17
Gröbming
140
124
2007
16
Bischofshofen
138
123
2007
15
Pörtschach
243
239
2000
4
Zell am See
205
202
1947
3
Seckau
133
131
1893
2
Zudem stellten auch Arriach, St. Johann und St. Veit / Pongau, Mariapfarr, Murau und Bad Gastein neue Bestmarken für den November auf.
Auch in St. Jakob im Defereggental sowie in Döllach dürfte es einen neuen Novemberrekord gegeben haben, an diesen beiden Stationen gab es zuletzt allerdings leider Datenlücken.
Kommt da noch mehr?
Laut den Berechnungen des europäischen Wettermodells sind bis zum kommenden Wochenende und somit dem Monatswechsel in den betroffenen Regionen noch einmal 20 bis 30 l/m² zu erwarten. Nicht die Welt, aber ausreichend, dass noch ein paar weitere Stationen einen neuen Niederschlagsrekord aufstellen werden.
Bereits am heutigen Freitag macht sich der Südföhn in den dafür typischen Tälern der Nordalpen mit kräftigen bis stürmischen Böen bemerkbar. Mit Annäherung von Tief LUIS über dem Löwengolf verstärkt sich am Samstag der Druckunterschied und folglich der Südföhn deutlich. Vor allem vom Brandnertal über den Großraum Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern muss man mit Böen von 80 bis 100 km/h rechnen. Ein regelrechter Föhnorkan kündigt sich sogar auf den Bergen an, beispielweise werden am Patscherkofel oder in den Kammlagen der Hohen Tauern Spitzenböen bis zu 150 km/h erwartet. Die aktuellsten Warnungen findet Ihr stets auf unserer Hauptseite
Der Föhn treibt auch die Temperaturen kräftig in die Höhe, am wärmsten mit bis zu 19 Grad wird es im Walgau und im Rheintal. Selbst 20 Grad sind dort nicht ausgeschlossen! Außergewöhnlich mild mit 14 bis 17 Grad wird es aber generell in den Nordalpen.
Danach: Wechselhaft, aber mild
Am Sonntag lässt der Föhn zwar wieder nach, sorgt aber vom Salzkammergut bis zum Mariazellerland noch einmal für bis zu 16 Grad. Deutlich frischer bleibt es am Wochenende dagegen generell in weiten Teilen des Flachlands, wo zäher Nebel und Hochnebel die Temperaturen kaum über die 10-Grad-Marke steigen lassen.
In der neuen Woche kommt dann Bewegung in die Großwetterlage: Tiefs über dem Atlantik nehmen mehr und mehr Einfluss auf unser Wetter. Eine erste Front überquert uns am Dienstag mit Regenschauern, wechselhaft geht es anschließend weiter. Die Temperaturen bleiben aber auch nächste Woche klar über dem langjährigen Mittelwerten für Ende November.
Winterwetter zum Winterbeginn?
Noch herrscht bei den großen Wettermodellen Uneinigkeit, allerdings mehren sich die Anzeichen für eine nachhaltige Abkühlung zum kommenden Wochenende hin. Pünktlich zum Monatswechsel und zum Start des meteorologischen Winters könnte nach derzeitigem Stand kalte Polarluft aus Nordeuropa bis nach Österreich vorankommen. Ob ein solcher Kaltlufteinbruch mit Schneefall oder doch eher trocken vonstatten geht, kann man aber noch nicht verlässlich sagen.
Diesbezüglich müssen wir uns also noch ein paar Tage gedulden, dann sollten auch die Wetterkarten ein eindeutigeres Bild zeigen.
Italientief INGMAR hat am Sonntag für ergiebige Regen- und Schneemengen gesorgt, wobei die Schneefallgrenze im Tagesverlauf auf über 1500 m angestiegen ist. Neben Osttirol und Oberkärnten war diesmal auch der Pinzgau von großen Regenmengen betroffen. Die ergiebigsten Regenmengen gab es im Lesachtal sowie im Bereich der Hohen Tauern.
48-h-Regenmengen bis Montag, 7 Uhr
186 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)
166 Liter pro Quadratmeter Kolm-Saigurn (S)
157 Liter pro Quadratmeter Obervellach (K)
154 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
149 Liter pro Quadratmeter Mallnitz (K)
Stellenweise kam es durch die großen Niederschlagsmengen zu Überflutungen und Vermurungen, zudem sind die Pegel mancher Flüsse in Kärnten auf HQ5 bis HQ10 gestiegen bzw. vereinzelt wie an der Gurk sogar auf HQ30. Ein katastrophales Hochwasser konnte aber dank der tiefen Schneefallgrenze bislang verhindert werden, da ein Großteil des Niederschlags im Einzugsgebiet vorerst nicht zum Abfluss kommt. Die festgefahrene Wetterlage erinnert an den Jänner 2019: Damals sorgte allerdings eine persistente Nord- bis Nordwestströmung für ergiebige Neuschneemengen in den Nordalpen.
Regenrekorde
In Summe wurden seit Monatsbeginn in Tirol, Kärnten und Salzburg bereits an 28 Wetterstationen neue Novemberrekorde aufgestellt. Hier eine Auswahl:
Spittal an der Drau: 450 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 303)
Mallnitz: 441 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 316)
Virgen: 267 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 150)
Kals am Großglockner: 273 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 176)
Feldkirchen: 265 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 173)
Lienz: 406 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 331)
In Osttirol und Oberkärnten ist gebietsweise schon viermal mehr Niederschlag gefallen, als in einem durchschnittlichen November. In Spittal an der Drau entsprechen die gemessenen 450 Liter pro Quadratmeter sogar 484 Prozent des mittleren Novemberniederschlags von 93 Liter pro Quadratmeter.
Weiters melden sechs Stationen sogar den nassesten Monat überhaupt der jeweiligen Messgeschichte: Mallnitz, Virgen, Obervellach, Millstatt, Weißensee und Fresach. Am Dienstag dürften dann auch Sillian und St. Michael im Lungau folgen.
Knapp unterhalb vom #Plöckenpass in den Karnischen Alpen wurden seit Monatsbeginn sogar schon 1000 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen! Zum Vergleich, der mittleren Jahresniederschlag von Wien liegt bei 651 mm. (Daten: Hydrographischer Dienst Kärnten) pic.twitter.com/GYyYrDWY8w
In den vergangenen Tagen wurden nicht nur Regenrekorde aufgestellt, sondern auch Schneerekorde für die Jahreszeit. Besonders viel Schnee gab es von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern bzw. zur Kreuzeckgruppe in Oberkärnten.
Stellenweise liegt auf den Bergen bereits jetzt fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters, Ende Februar hat. Der bisherige November-Schneerekord in Zettersfeld wurde mit den aktuell 163 cm ebenfalls regelrecht pulverisiert.
Die großen Schneemengen haben vor allem in Süd- und Osttirol sowie teils auch in den Tauern für Schneebruch gesorgt.
Heute kurz vor 12 Uhr wurde in Dietenheim bei Bruneck eine Stromleitung beschädigt. (Urheber des Videos leider unbekannt.) pic.twitter.com/IAJrwNO11w
Am Dienstag greift ein weiteres Italientief namens KEKE auf den Süden über, somit muss man zeitweise wieder mit Regen bzw. oberhalb von 800 bis 1400 m mit Schneefall rechnen. Dienstagnacht lässt der Regen langsam wieder nach. In Summe handelt es sich aber um ein wesentlich schwächeres Italientief und die Niederschlagsmengen halten sich mit 25 bis 50 Liter pro Quadratmeter in Grenzen. Die Schneebruchgefahr lässt deutlich nach, allerdings kann es auf den gesättigten Böden mitunter noch zu Vermurungen kommen. In den Hochtälern besteht zudem noch die Gefahr von Gleitschneelawinen.
Entspannung ab Mittwoch
Ab Mitte dieser Woche ist eine längere, ruhige Wetterphase in Sicht. Die großräumige, südliche Höhenströmung bleibt zwar erhalten, nach aktuellem Stand ziehen die nächsten Mittelmeertiefs aber nach Süden ab. Im Laufe der Woche kann man in Osttirol und Kärnten also allmählich mit einer Entspannung rechnen.
Aktuell haben wir im Süden mit Hochwasser, starkem Schneefall und Murenabgängen zu kämpfen. Unsere KollegInnen und die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, damit wir euch bald wieder sicher an euer Ziel bringen können – ein großes DANKE geht an alle helfenden Hände! 💪❤️ pic.twitter.com/jXekLPcUiK
Update 21:00 Uhr – Der Blick aufs verschneite Lienz
Update 20:40 Uhr – Föhn
Neben Regen und Schnee gab es heute auch Föhn. Dabei gab es insbesondere in Windischgarsten und Umgebung einen Föhnsturm mit Böen über 100 km/h. Es gab auch dort etliche Feuewehreinsätze, wie der unten stehende Tweet zeigt.
#Lawine verschüttet Straße zum #Stubaier Gletscher. Ein Auto verschüttet. Insaßen konnten sich befreien. Hunderte Skifahrer sitzen an der Talstation Eisgrat fest. @BR24pic.twitter.com/2gqo7YDr7w
Der Niederschlag geht allmählich zurück. Daher kann ein erstes Fazit getroffen werden. Man erkennt in der Graphik, dass viel Regen und Schnee zwischen den Ötztaler Alpen und Oberkärnten gefallen ist. Die höchsten Werte wurden in einem Streifen von den Karnischen Alpen bis in den Pongau gemessen. Hier sind verbreitet über 100 L/m² gefallen. Hier konzentrieren sich ja auch die Auswirkungen, wie man am Tage verfolgen konnte.
Update 18:40 – Tauernbahn
+++STRECKENINFO+++
Die Tauernbahn ist derzeit zwischen Bad Hofgastein und Penk gesperrt. Grund dafür sind Unwetterschäden. Weitere Updates folgen.#ÖBBStreckeninfo
Anbei noch ein gefilmter Felssturz in Villanders in Südtirol:
Update 18:15 Uhr
Der Höhepunkt des Ereignisses ist überschritten. Dennoch werden im Süden bis Mitternacht noch 10 bis 20 L/m² zusammenkommen. Nun gilt der Blick den Flüssen. Besonders in Kärtnen und Salzburg steigen die Pegel. Dabei überschreitet die Gail in Hermagor gerade HQ5.
Update 17:40 Uhr – Zivilschutzwarnung Land Salzburg
In den Gemeinden Muhr, Großarl, Hüttschlag und Bad Hofgastein (alle befinden sich im Pongau) ist deine Zivilschutzwrnung erlassen worden. Alle Bewohner sollen in ihren Häusern bleiben. Es besteht große Murenabgangs- und Hochwassergefahr. An der Station Bad Gastein hat es 81 l/m² geregnet in den letzten 24 Stunden.
Update 17:20 Uhr – Vermurung
Update 17:05 – Video aus Heiligenblut
Update 17:00 – Video aus Bobojach Gemeinde Prägraten am Grossvenediger
Update 16:30 Uhr – Blitze
Hier der bisherige Blitzverlauf des heutigen Tages. Aus der Nacht heraus hat es geblitzt, insgesamt 264 Blitze wurden registriert. Die meisten in Kärnten mit 167 Stück.
Update 15:30 Uhr – Satellitenbild
Das Satellitenbild zeigt die momentane Wettersituation. Der Tiefkern von Tief INGMAR zieht in diesen Stunden über Vorarlberg nach Norden. Die Kaltfront wird dann in der Nacht von Südwesten das Land erreichen. Damit verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt in den Südosten des Landes. Zudem schwächst sich der Regen und der Schnee dann ab.
Update 15:20 Uhr – ÖBB Streckensperrung
Neben den Auswirkungen auf der Straße hat das Wetter natürlich auch Auswirkungen auf den Schienenverkehr.
+++STRECKENINFO+++
Derzeit ist zwischen Saalfelden und Hochfilzen kein Zugverkehr möglich. Grund dafür ist Murenabgang. Updates folgen.#ÖBBStreckeninfo
Die Schneefallgrenze ist derzeit von Tal zu Tal je nach Wind und Niederschlagsintensität sehr unterschiedlich, so fällt etwa in Obergurgl (1942 m) bei +2 Grad Regen, während in Telfs im Oberinntal (634 m) bei knapp +1 Grad Nassschnee fällt. Auch in Osttirol und Oberkärnten fällt derzeit teils bis 1500 m hinaus Regen, während es im Oberpinzgau noch bis in die Täler schneit. Der nasse und schwere Schnee sorgt weiterhin für eine erhöhte Schneebruchgefahr.
Der Pegel kleiner Flüsse in den Kitzbüheler Alpen steigen derzeit unvermindert an, die Saalach hat die HW1-Schwelle und die Tiroler Ache sogar die HW5-Schwelle überschritten.
Update 14:00 – Südtirol
Auch in Südtirol bleibt die Lage kritisch. Die Totalsperre der Brennerautobahn konnte zwar mittlerweile wieder aufgehoben werden, es gibt aber weiterhin unzählige Straßensperren. Immer wieder brechen Bäume unter der Schneelast zusammen, mitunter wurden auch Stromleitungen beschädigt:
Heute kurz vor 12 Uhr wurde in Dietenheim bei Bruneck eine Stromleitung beschädigt. (Urheber des Videos leider unbekannt.) pic.twitter.com/IAJrwNO11w
Die großen Regen- und Schneemengen sorgen auch im Pinzgau zunehmend für Probleme. Neben Schneebruch wurden örtlich auch Vermurungen gemeldet. Hier die bislang nassesten Orte im Pinzgau:
93 mm Kolm-Saigurn
75 mm Rauris
62 mm Zell am See
60 mm Maria Alm
In den kommenden Stunden fällt im Pinzgau weiterhin kräftiger Regen bzw. oberhalb von etwa 900 bis 1300 m Schnee, erst am späten Abend lässt die Niederschlagsintensität deutlich nach.
Update 13:00 – Novemberregen
Anbei die Niederschlagsmengen in Österreich seit dem 1. November:
568 mm Loibl
502 mm Kötschach-Mauthen
478 mm Dellach im Drautal
470 mm Kornat
400 mm Weißensee
400 mm Kolm-Saigurn
393 mm Spittal an der Drau
Die Niederschlagsmengen in Osttirol und Oberkärnten entsprechen etwa dem 3- bis 4-fachen, durchschnittlichen Novemberniederschlag. Ein schweres Hochwasser konnte bislang nur verhindert werden, weil der Großteil des Niederschlags als Schnee gefallen ist.
Update 12:40 – 20 Grad
Im Norden Österreichs steigen die Temperaturen weiter an, in Micheldorf werden bei föhnigem Südwind werden derzeit 20 Grad gemessen!
20,1 Grad Micheldorf (OÖ)
19,7 Grad Amstetten (NÖ)
19,5 Grad Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Im Oberinntal fällt dagegen weiterhin Schnee oder Schneeregen bei +1 Grad.
Update 12:10 – Regenmengen
Von Tirol bis zum Pongau sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt weiterhin kräftiger Regen und Schnee. Anbei die nassesten Orte der vergangenen 12 Stunden:
92 mm Kornat (K)
83 mm Kötschach-Mauthen (K)
82 mm Kolm-Saigurn (S)
74 mm Lienz (T)
69 mm Mittewald an der Drau (T)
68 mm Obervellach (K)
65 mm Rauris (S)
Update 11:40 – Örtlich Hochwasser
Nicht nur im Süden sorgt die anhaltende Südlage zunehmend für Hochwassergefahr, auch in Salzburg sind die Pegel mancher Bäche und Flüsse wie die Saalach angestiegen.
Update 11:10 – Temperaturen
Tief INGMAR sorgt derzeit für zweigeteiltes Wetter, so fällt in Innsbruck bei +1 Grad Schneeregen, währen in Linz bei zeitweiligem Sonnenschein 17 Grad erreicht werden! Am mildesten ist es derzeit in Waidhofen an der Ybbs bei föhnigem Südwind. Anbei eine Auswahl an Temperaturen um 11 Uhr:
-1 St. Leonhard im Pitztal (T)
0 Grad Imst (T)
+1 Innsbruck (T)
+1 Lienz (T)
+1 Dellach im Drautal (K)
+5 Salzburg (S)
+5 Schärding (OÖ)
+9 Ramsau am Dachstein (ST)
+11 Villach (K)
+11 Graz (ST)
+12 Wien (W)
+14 St. Pölten (NÖ)
+17 Linz (OÖ)
+19 Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Update 10:40 – Schneebruch
Der Schnee in Osttirol und im westlichen Oberkärnten wird immer feuchter, in den größeren Tallagen fällt Regen. Da die Bäume schneebedeckt sind, nimmt die Schneelast weiter zu! Aufgrund der Schneebruchgefahr gibt es zahlreiche Straßensperren und auch manche Ortschaften haben weiterhin keinen Strom. Auch einige Wetterstationen sind davon betroffen, so gibt es derzeit etwa keine Daten mehr aus Döllach.
Am Alpenhauptkamm sowie in Süd- und Osttirol herrscht derzeit Lawinenwarnstufe 4. Auch große, spontane Lawinenabgänge sind zu erwarten, welche in Höhenlagen unterhalb von 2500 m als Gleitschneelawinen abgehen. Es gibt bereits eine Lawinenmeldung aus dem Martelltal in Südtirol.
Mit den Schneefällen steigt auch die Lawinengefahr, heute herrscht im Großteil Südtirols „große“ Lawinengefahr Stufe 4. Lawinenabgang vor einer Stunde in Martell. pic.twitter.com/k4jDnN2rEH
Die Warmfront von Tief INGMAR liegt derzeit quer über dem Westen Österreichs, dementsprechend weist die Schneefallgrenze große Unterschiede von West nach Ost auf: Im Tiroler Oberland fällt derzeit bis in die Tallagen um 650 m kräftiger Schnee, im Lungau fällt dagegen am Katschberg in 1600 m Höhe bei +4 Grad Regen. Selbst auf der Villacher Alpe auf 2100 m geht der Schneefall derzeit in Regen über!
Update 9:10 – Obergurgl
Auch am Alpenhauptkamm in Nordtirol schneit es derzeit wieder kräftig, so liegen in Obergurgl bereits 115 cm Schnee am Boden, davon 20 cm Neuschnee in den vergangenen 10 Stunden!
Am meisten Neuschnee ist in den vergangenen 10 Stunden in den Hohen Tauern gefallen mit bis zu 40 cm Neuschnee! Viel Schnee ist auch in Teilen Osttirols gefallen, etwa am Zettersfeld oder in Obertilliach mit 30 cm Neuschnee. Die Gesamtschneehöhe erreicht hier bereits Rekordwerte für die Jahreszeit.
Update 8:45 Uhr – Föhnsturm
Die Osthälfte Österreichs liegt an der Ostflanke des Tiefs und in den östlichen Nordalpen kommt zunehmend stürmischer Föhn auf. In Windischgarsten in Oberösterreich wurde soeben sogar eine orkanartige Böe von 108 km/h gemessen!
Update 08:30 Uhr – Satellitenbild
Anbei ein aktuelles Satellitenbild sowie die Blitze der vergangenen 60 Minuten. Über der Adria entstehen wiederholt Gewitter und mit der südlichen Höhenströmung gelangen besonders nach Tirol, Salzburg und Oberkärnten sehr feuchte Luftmassen. Die Niederschlagsraten liegen derzeit bei bis zu 9 l/m² pro Stunde im Pongau.
Update 07:20 Uhr – Steigende Schneefallgrenze
In den vergangenen Stunden hat es in Tirol, Salzburg und Oberkärnten bis in viele Täler geschneit, aus Südosten erfasst nun aber etwas mildere Luft Österreich, somit steigt die Schneefallgrenze auch in Osttirol gegen 1200 m an. Im Drautal fällt mittlerweile mehrheitlich Regen.
Update 06:10 Uhr – Schneegewitter
Das Italientief INGMAR sorgt im Süden und am Alpenhauptkamm derzeit für kräftigen Regen und Schneefall, vereinzelt sind in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich der Tauern auch Gewitter eingelagert.
Überblick: Italientief INGMAR
In der Nacht auf Sonntag hat uns das nächste Italientief erfasst, auch dieses hat wieder große Regen- und Schneemengen im Gepäck. Vom Tiroler Alpenhauptkamm bis zum Lungau sowie in Osttirol und Oberkärnten regnet und schneit es intensiv. Die Schneefallgrenze pendelt zwischen 1000 und 1400 m, lokal kann es aber auch wieder etwas weiter hinab schneien. In diesen Regionen kommen verbreitet 50 bis 100 l/m² zusammen, örtlich auch mehr. In den Hochtälern sind weitere Neuschneemengen von 20 bis 50 cm zu erwarten.
Hier die zu erwartenden Neuschneemengen:
In Osttirol und Oberkärnten gilt nun die höchste Warnstufe (violett) für Starkregen und Schneefall. Die Warnkarte unten zeigt die Warnungen aller Parameter (Stand, 16.11., 16:00 Uhr). Einen detaillierten Überblick gibt es auf https://t.co/x7qyKVR68d. pic.twitter.com/X8Mf7pUPBW
Der Montag bringt eine vorübergehende Wetterberuhigung, doch schon in den Abendstunden erreicht von Italien her der nächste Regen und Schneefall den Süden und Südwesten Österreichs. Zunächst schneit es nur oberhalb von 1400 m, in der Nacht auf Dienstag sinkt die Schneefallgrenze aber wieder bis auf knapp unter 1000 m ab. Vor allem Osttirol und Oberkärnten stehen abermals große Niederschlagsmengen bevor, aus heutiger Sicht kommen hier in den Tälern 40 bis 70 l/m² zusammen. In höheren Tallagen dürften dagegen wieder 20-40 cm Nassschnee fallen.
Steigende Überflutungsgefahr
Durch die extrem nasse Vorgeschichte steigt neben der Schneebruch- und Murengefahr auch die Überflutungsgefahr deutlich an. So wird an der Unteren Drau, der Gurk, Glan und Vellach ein Hochwasser erwartet, das statistisch gesehen alle 10 bis 30 Jahre vorkommt. Doch auch abseits der Flüsse kann es auf Wiesen und Feldern zu Überschwemmungen kommen.
Lokal neue Monats-Rekordwerte
Die ausgesprochen nassen ersten beiden Wochen des Novembers führen in Osttirol und Kärnten sowie im Lungau lokal bereits zu ersten neuen Rekordwerten. So war es beispielsweise im laufenden Monat mit 366 l/m² in Spittal an der Drau ebenso wie mit 206 l/m² in St. Michael im Lungau noch nie in einem November so nass wie heuer. Mit den erwarteten großen Regen- und Schneemengen der kommenden Tage dürften sich noch einige weitere Wetterstationen auf der Rekordliste eintragen, selbst der uralte Novemberrekord in Klagenfurt gerät ins Wanken. Im November anno 1851 wurden in der Landeshauptstadt 320 l/m² verzeichnet, aktuell hält Klagenfurt schon bei 155 l/m².
Hier die Abweichung der Niederschlagssumme im November 2019 vom Klimamittel (auf der Karte sind zusätzlich die jeweiligen Top-15-Stationen dargestellt) –> Lesebeispiel: In Dellach sind bislang schon 426% dessen gefallen, was im langjährigen Mittel bis 15.11. zusammenkommt:
Ab Mittwoch nachhaltige Wetterberuhigung
Zur Wochenmitte beruhigt sich das Wetter dann spürbar. Zwar liegt der Alpenraum weiterhin im Einflussbereich einer föhnigen Südwestströmung, die Serie an Italien- bzw. Mittelmeertiefs reißt jedoch ab. Nennenswerte Regen- oder Schneemengen sind nach derzeitigem Stand also nicht mehr in Sicht, womit sich die Situation im Südwesten Österreichs allmählich entspannen dürfte.
Rückblick: Turbulenter Freitag
Bereits am Freitag sind im Südwesten des Landes wieder große Niederschlagsmengen zusammengekommen, mehr als 100 l/m² teils als Regen, teils als Schnee verzeichneten beispielsweise Kornat, Dellach und Mallnitz. In Folge des nassen und sehr schweren Neuschnees stürzten mancherorts Bäume um, folglich mussten in den Hochtälern einige Straßen gesperrt werden. Nördlich des Hauptkamms tobte dagegen ein Föhnsturm, 104 km/h wurden in Zell am See gemessen. Doch auch in Warth, Bichlbach und Rottenmann wehte der Südföhn mit Tempo 100. Auf den Bergen im Südwesten herrscht mittlerweile die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4.
Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet über Westeuropa sorgt seit mehreren Wochen für eine anhaltende Südströmung im Alpenraum und das Wetter kommt nicht zur Ruhe. In den vergangenen Stunden haben sowohl der stürmische Föhn an der Alpennordseite, als auch die großen Schneemengen im Südwesten für Schäden und Sperren gesorgt.
Böen bis 200 km/h
Am Donnerstag haben Schneefahnen auf den Bergen den stürmisch auffrischenden Südwind bereits angekündigt, der in den Abend- und Nachtstunden dann immer häufiger bis in die Tallagen der Alpennordseite durchgegriffen hat. Auf den Bergen gab es in der Nacht auf Freitag einen regelrechten Föhnorkan, anbei eine Auswahl an Messdaten:
201 km/h Elferspitze (Tirol)
193 km/h Feuersang (Salzburg)
193 km/h Tuxer Joch (Tirol)
155 km/h Rudolfshütte (Salzburg)
155 km/h Brunnenkogel (Tirol)
151 km/h Patscherkofel (Tirol)
Auf den Bergen sieht bereits ausgeprägte Schneefahnen (der Südwind verfrachtet den lockeren Neuschnee). pic.twitter.com/fad048ym7O
Der Föhn hat mit teils orkanartigen Böen auch bis in viele Täler durchgegriffen, besonders heftige Böen gab es unter anderem im Arlberggebiet, im Außerfern und im Pinzgau. Anbei die maximalen Windspitzen in den Tälern:
112 km/h Warth (Vorarlberg)
108 km/h Bichlbach (Tirol)
105 km/h Ellbögen (Tirol)
104 km/h Zell am See (Salzburg)
104 km/h Bad Gastein (Salzburg)
101 km/h Obertauern (Salzburg)
97 km/h Innsbruck (Tirol)
97 km/h Rottenmann (Steiermark)
Besonders im Außerfern stürzten einige Bäume um, wie etwa auf der Fernpassstraße oder der Außerfernbahn zwischen Bichlbach und Reutte. Sturmschäden gab es zudem auch an manchen Häusern in Bichlbach.
Schneebruch
Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt hingegen unvermindert Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze ist tagsüber zeitweise auf über 1000 m gestiegen, bei stärkerer Niederschlagsintensität ist sie aber wieder bis in die Tallagen gesunken. Der zunehmend nasse Schnee sorgt allerdings immer häufiger für Probleme, so kam es wiederholt zu Schneebruch.
In Südtirol wurden vorsorglich schon am Mittwoch Hubschrauber eingesetzt, um die Bäume entlang der Pustertaler Straße von der Schneelast zu befreien.
Mittels Hubschrauber gegen Schneelast auf Bäumen auf der Pustertaler Straße SS49 wird zwischen Rasen und Niederdorf / Rimozione della neve dagli alberi tramite elicottero sulla SS 49 tra Perca e Villabassa pic.twitter.com/5ME0tQklAT
In höheren Tallagen türmt sich der Schnee hingegen weiter auf, stellenweise wurden bereits neue Rekorde für die erste Novemberhälfte aufgestellt. Anbei ein paar aktuelle Schneehöhen (Freitag 18 Uhr):
100 cm Obergurgl (Tirol)
95 cm Obertilliach (Tirol)
77 cm St. Jakob in Defereggen (Tirol)
64 cm Sillian (Tirol)
64 cm Kornat (Kärnten)
62 cm Mittewald an der Drau (Tirol)
Keine Entspannung
Am Samstag lässt der Niederschlag im Südwesten vorübergehend nach, am Abend greift allerdings ein weiteres Italientief auf den Alpenraum über. In der Nacht auf Sonntag regnet und schneit es besonders in Osttirol und Oberkärnten dann neuerlich kräftig, wobei die Schneefallgrenze zwischen den Tallagen und 1400 m pendelt. Erst am Freitagnachmittag lässt die Niederschlagsintensität nach derzeitigem Stand deutlich nach. Auf den Bergen herrscht gebietsweise bereits große Lawinengefahr (Stufe 4 auf der 5-teiliegn Skala).
Früher Start in die neue Saison. Aufgrund der aktuellen Schneelage beginnt der Lawinenwarndienst ab heute mit der täglichen Prognose der Lawinengefahr. Für morgen gilt im Großteil Südtirols die zweithöchste Stufe 4 – groß, nur im Obervinschgau Stufe 3 – erheblich. pic.twitter.com/71VQLLo1Dc
Eine festgefahrene Großwetterlage mit einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über Westeuropa sorgt derzeit für eine anhaltende Südströmung im Alpenraum. Während im westlichen Mittelmeerraum der nächste Kaltluftvorstoß stattfindet, kommt in den Alpen vorübergehend eine sehr starke Höhenströmung aus Süd auf. Auf den Bergen steht ein kurzer, aber heftiger Föhnorkan bevor, wobei der Höhepunkt am Alpenhauptkamm in der Nacht auf Freitag erreicht wird und in den östlichen Nordalpen am Freitagvormittag.
Föhnorkan
Am Alpenhauptkamm und in den Nordalpen weht am Donnerstag bereits tagsüber Föhn, in den Abendstunden legt der Wind aber deutlich zu und in der Nacht muss man auf den Bergen mit Orkanböen rechnen. In exponierten Lagen wie auf dem Patscherkofel sind Böen um 150 km/h zu erwarten, aber auch in höheren Tallagen greift der Föhn stellenweise mit teils schweren Sturmböen durch. In der zweiten Nachthälfte setzt am Alpenhauptkamm allmählich Regen und Schneefall ein, somit verlagert sich der Schwerpunkt nordwärts in die Nördlichen Kalkalpen.
Am Freitag lässt der Föhn im Westen bei einsetzendem Regen rasch nach, länger föhnig bleibt es dagegen von den Tauern bis zum Mariazellerland. Auch abseits der Alpen kommt zudem im westlichen Donauraum sowie im Mühl- und Waldviertel kräftiger Ost- bis Südostwind auf.
Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt am Freitag neuerlich kräftiger Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze hier mit 900 bis 1400 m etwas höher als zuletzt liegt. Einiges an Neuschnee gibt es wieder auf den Bergen, so sind in den Hochlagen von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern 50 bis 100 cm Neuschnee in Sicht.
Große Lawinengefahr
Dank der zahlreichen Italientiefs der vergangenen Tage liegt am Alpenhauptkamm und in den Südalpen außergewöhnlich viel Schnee für die Jahreszeit. Stellenweise wurden sogar neue Rekorde für die erste Novemberhälfte aufgestellt, wie etwa am Brenner, in Obergurgl oder in Obertilliach. Auf den Bergen herrscht in den kommenden Tagen allerdings teils große Lawinengefahr: Stürmischer Föhn sorgt in der Nacht auf Freitag in den Hochlagen für massive Schneeverfrachtungen und in den kommenden Tagen ist hier weiterer Neuschnee in Sicht. Der Triebschnee wird somit teilweise eingeschneit, weshalb Gefahrenstellen nur schwer zu erkennen sind. Wintersportler müssen in den kommenden Tagen mit größter Vorsicht agieren!
Ein Italientief führt seit Dienstag sehr feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum ins Land, dabei hat das Zusammenspiel aus kühlen Luftmassen und starken Niederschlagsraten die Schneefallgrenze an der Alpennordseite bis 300 Meter absinken lassen. Auch in den Landeshauptstädten Innsbruck und Salzburg gab es den ersten Schnee der Saison. Die größten Neuschneemengen gab es mit rund 1 Meter in den Hohen Tauern. Knapp 50 cm Neuschnee sind aber auch in höheren Tallagen des Alpenhauptkamms und der Karnischen Alpen gefallen, wie etwa in Obergurgl, Böckstein oder Obertilliach.
Am Donnerstag stellt sich vorübergehend ruhiges und trockenes Spätherbstwetter ein, am Alpenhauptkamm kommt im Tagesverlauf aber eine föhnige Südströmung auf, welche sich am Abend deutlich verstärkt. In der Nacht herrscht auf den Bergen ein schwerer Föhnsturm mit Orkanböen über 130 km/h. Der Föhn greift allerdings auch bis in höhere Tallagen von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark mit stürmischen Böen durch.
Der Freitag bringt im Norden und Osten trockenes Wetter mit ein paar Auflockerungen, der Rest des Landes gerät dagegen unter den Einfluss eines weiteren Italientiefs. Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten sind somit von Beginn an wieder kräftiger Regen und Schneefall zu erwarten. Westlich von Villach kommen verbreitet 60 bis 90, in den Stauregionen wie Lesach- und Gailtal teilweise auch über 100 l/m² innerhalb von 24 Stunden zusammen. Die Schneefallgrenze steigt leicht an und liegt zunächst um 1200 m, sinkt am Abend aber neuerlich bis in höhere Tallagen um 800 m ab. Am Samstag regnet und schneit es zunächst noch kräftig, tagsüber lässt die Intensität aber deutlich nach und die Schneefallgrenze steigt gegen 1400 m an. Erst am Abend verstärkt sich der Regen neuerlich.
Weiterer Regen und Schnee
Nach derzeitigem Stand macht sich in der Nacht auf Sonntag ein weiteres, kräftiges Italientief bemerkbar, somit muss man im Südwesten wieder mit intensivem Regen und oberhalb von etwa 1000 m Schneefall rechnen. In den Tallagen nimmt aufgrund der extrem nassen Vorgeschichte die Gefahr von Hangrutschungen und kleinräumigen Überschwemmungen zu. Eine Nachhaltige Wetterberuhigung ist erst kommende Woche in Sicht.
Einen Streifschuss des Wintereinbruchs bekommt auch Wien ab, zumindest die höheren Lagen im Westen. Die ersten Schneeflocken in diesem Herbst. pic.twitter.com/OIJeWNqF6G
Der Föhnsturm auf den Bergen sorgt Donnerstagnacht für massive Schneeverfrachtungen, weshalb man in den kommenden Tagen im Hochgebirge mit großer Lawinengefahr rechnen muss. Da am Wochenende zudem weiterer Neuschnee fällt, ist bis auf Weiteres keine Entspannung der Lage in Sicht. Obwohl es erst Mitte November ist und es noch keinen offiziellen Lawinenlagebericht gibt, müssen sich Wintersportler im Hochgebirge also auf Bedingungen wie mitten im Winter einstellen.
Zwischenhocheinfluss sorgte besonders am Sonntag zwar für ruhiges Wetter, bereits ab Montagabend greift aus Süden jedoch schon das nächste Italientief auf den Alpenraum über. Es sorgt am Dienstag und auch am Mittwoch speziell in Osttirol und Kärnten für teils kräftigen Regen und Schneefall. Im Nordalpenbereich sinkt die Schneefallgrenze mit Einsickern kälterer Luft bis in viele Täler.
Die Details:
In der Nacht auf Dienstag halten Regen und Schnee in Osttirol und Oberkärnten an, in den Karnischen Alpen regnet es bereits teils kräftig, zudem kommt auch nördlich des Alpenhauptkamms in Vorarlberg und Nordtirol Niederschlag auf. Die Schneefallgrenze sinkt von anfangs 1000 m auf bis zu 800 m ab.
Der Dienstag startet generell stark bewölkt, dazu fällt westlich der Linie Salzburg-Villach von Beginn an Regen, die Schneefallgrenze bleibt unverändert. Im Tagesverlauf breiten sich Regen und Schneefall ostwärts aus, im Südosten regnet es am Nachmittag auch phasenweise kräftig, ganz im Westen trocknet es hingegen vorübergehend ab.
Am Abend und in der Nacht auf Mittwoch werden Regen und Schneefall von Süden her generell stärker und an den Alpennordseite schneit es dann zunehmend bis in die Täler. Insbesondere vom Arlberg bis zur Eisenwurzen sowie in Osttirol und Oberkärnten schneit es über Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt teils kräftig, nasser Schnee deutet sich hier auch für tiefste Lagen wie Innsbruck und Salzburg an.
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Am Mittwoch regnet und schneit es im Großteil des Landes von Beginn an, ganz im Osten gibt es noch längere trockene Phasen. Tagsüber verlagern sich Regen und Schnee mit ihrem Schwerpunkt etwas nach Osten, lokal kann der Niederschlag erneut kräftig ausfallen. In Vorarlberg und Tirol stellt sich dagegen mehr und mehr trockenes Wetter ein, lokal lockern sogar die Wolken auf. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 900 m, im Südosten über 1000 m. In der Nacht auf Donnerstag zieht der Niederschlag schließlich Richtung Tschechien ab, letzter Schnee fällt vorwiegend noch in der Obersteiermark und im Waldviertel, aber auch im Wienerwald kann es oberhalb von rund 300 bis 400 m etwas anzuckern.
Fazit:
In Summe deuten sich besonders von Dienstagabend bis Mittwochnachmittag von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sowie im Südwesten winterliche Bedingungen bis in viele Täler an, phasenweise schneit es hier kräftig. In Lagen oberhalb von rund 800 m sind markante Neuschneemengen zwischen 10 und 20 cm zu erwarten, oberhalb von rund 1000 m bis zu 40 cm. Aber selbst in den tiefsten Tälern zwischen 500 und 800 m Seehöhe deutet sich der erste markante Neuschnee des Winters an, hier reicht die Spanne voraussichtlich von etwas Schneematsch bis zu 5, lokal bis zu 10 cm.
Alpensüdseite auch nachfolgend ausgesprochen nass
In der zweiten Wochenhälfte gewinnt ein ausgeprägtes Tiefdrucksystem zwischen Frankreich und der Iberischen Halbinsel an Einfluss auf das Wettergeschehen und führt wieder wärmere Luft aus dem Mittelmeer an den Alpenraum heran. Besonders südlich des Hauptkamms sind somit bei ansteigender Schneefallgrenze nach wie vor große Regenmengen in Sicht.
Es dürfte sich um einen Type 2 Tornado gehandelt haben, diese kommen auch bei Regenschauern und Gewitter vor, zu dieser Jahreszeit sind Tornados aber eher selten.
Die Trichterwolke hatte vermutlich südlich von Bad Blumau Bodenkontakt, genauere Details folgen.
Eine kurze Erklärung dazu: Am Nordrand von Tief CARLETTO III herrschte in der Region mit Ankunft der schwachen Kaltfront von Tief CARLETTO IV eine ausgeprägte Windkonvergenz vor (Zusammenströmen, negative Feuchteflussdivergenz):
Mit etwas CAPE im Vorfeld der Trogachse hat es für 7 l/m² in 30 Minuten in Fürstenfeld und ein paar Blitze gereicht:
Titelbild: Bild des aufgetretenen Funnels bei Bad Waltersdorf @ Nadine Haas / AWÖ
Die Wetterlage ist seit Monatsbeginn ziemlich festgefahren, auch in den kommenden Tagen wiederholt sich das Muster. Das Azorenhoch ist derzeit sehr stark ausgeprägt und bewegt sich kaum vom Fleck, an dessen Ostflanke kann so wiederholt kalte Luft in den westlichen Mittelmeerraum strömen. Dort bilden sich in der Folge immer wieder Tiefs, die sehr feuchte Luft von Süden her Richtung Alpen lenken. Exemplarisch ist die Großwetterlage von kommendem Freitag skizziert:
Die feuchte Luft wird am Alpenhauptkamm regelrecht ausgequetscht, folglich bekommen in Österreich vor allem Osttirol und Oberkärnten extrem hohe Niederschlagsmengen ab. Das europäische Wettermodell berechnet in den folgenden 10 Tagen insgesamt rund 200 bis 300 l/m² zwischen den Hohen Tauern und den Karnischen Alpen sowie den Karawanken. Lokal dürfte aber auch noch mehr fallen!
Die Schneefallgrenze pendelt dabei in der kommenden Woche je nach Niederschlagsintensität und exakter Anströmung zwischen 700 und 1400 m. In den Hochtälern wie zum Beispiel im Defereggental dürfte somit der Großteil des Niederschlags als Schnee fallen.
Solche Niederschlagsmengen alleine sind noch kein großes Problem, allerdings gibt es genau in dieser Region Österreichs schon eine sehr nasse Vorgeschichte. Auf der folgenden Karte seht ihr, wie viel Regen und Schnee bislang im November schon zusammengekommen sind. Vor allem Osttirol und Kärnten waren auch in der ersten Novemberdekade schon auf der nassen Seite:
Wenig verwunderlich also, dass von den Top 10 der nassesten Orte im bisherigen November ganze 9 in Kärnten liegen. Unangefochten an der Spitze ist der Loibl mit 333 l/m², doch auch Kötschach-Mauthen hat schon die 200-Liter-Marke geknackt:
In einem durchschnittlichen gesamten (!) November fallen am Loibl 215 l/m², selbst diese Monatsmenge haben wir also schon um gut 100 Liter pro Quadratmeter übertroffen.
In Spittal an der Drau bedeuten die bislang gefallenen 193 l/m² ein sattes Plus von 580% im Vergleich zu den 30 l/m², die sonst in der ersten Dekade des Novembers gemessen werden.
Aufgrund der zeitweise hohen Niederschlagsraten und der damit einhergehenden Niederschlagskühlung (mehr dazu in diesem Beitrag) sank die Schneefallgrenze lokal bis 800 Meter ab. Vor allem aber die Lagen oberhalb von 1000 Meter, somit viele Täler Osttirols und Oberkärntens, durften sich über einige Zentimeter Neuschnee freuen.
Im Lesachtal (auf rund 1300 m Seehöhe) fielen 20 cm, in St. Jakob im Defereggental wurden am Abend 15 cm Neuschnee gemessen. Auch am Brenner wurden 10 cm Neuschnee registriert, weiter westlich lag die Schneefallgrenze deutlich höher: In Obergurgl (1942 m) kamen immerhin 22 cm dazu, am Pitztaler Gletscher rund 30 cm.
Der Winter ist da – zumindest regional
Der gestern noch in vielen Tallagen spätherbstliche Anstrich wurde heute von einem winterlichen Schneeweiß abgelöst. Nicht nur im Biathlonzentrum in Obertilliach, wo gestern noch Schnee per LKW herangeschafft wurde, dürfte man sich über den natürlichen Schneegewinn freuen. Im Folgenden haben wir ein paar Webcam-Vergleiche von heute Nachmittag und Donnerstag gleicher Uhrzeit zusammengestellt:
Die Gesamtschneehöhe zeigt ein für Anfang November recht durchschnittliches Bild in Mittel- und Höhenlagen. In den Niederungen und Tälern ist es noch deutlich zu warm, als dass etwaiger Schnee liegen bliebe. So kommen auf folgender Karte die Höhenlagen rund um den westlichen Hauptkamm deutlich hervor.
Hochdruckwetter am Wochenende
Für das Wochenende kündigt sich Hochdruckeinfluss an, der verbreitet für ruhiges und teils sonniges Wetter sorgt. Allerdings sind sich die Modelle noch nicht einig über die Zugbahn eines Höhentroges und seines Bodentiefs, das am Sonntag über Ungarn Richtung Norden zieht. Abgesehen davon deutet sich mit Beginn der kommenden Woche ein schwache südliche bis südwestliche Höhenströmung an, mit der die Temperaturen in mittleren Lagen wieder leicht ansteigen.
Titelbild: Der Großglockner am Donnerstag vom Glocknerwinkel aus gesehen. Quelle: foto-webcam.eu
Der Alpenraum liegt seit vergangenem Wochenende im Einflussbereich einer südlichen Höhenströmung, welche schubweise feuchte Luftmassen nach Österreich führt. In Zusammenspiel mit Randtiefs über dem Mittelmeerraum gab es besonders in Kärnten teils große Niederschlagsmengen, so wurde örtlich wie etwa im Unteren Drautal oder in den Karawanken bereits der durchschnittliche Monatsniederschlag erreicht.
Am Donnerstag leicht föhnig
Am Donnerstag gerät Österreich unter den Einfluss von Tief CARLETTO mit Kern über England. Zunächst wird es leicht föhnig, somit scheint an der Alpennordseite häufig die Sonne. Auch im Osten gibt es zeitweise Sonnenschein, länger bewölkt bleibt es dagegen im Süden. In Vorarlberg ziehen tagsüber zunehmend dichte Wolken auf, bis zum Abend bleibt es aber noch trocken. Die Temperaturen erreichen 7 bis 13 Grad.
Zweigeteiltes Wetter am Freitag
Am Freitag fällt von Vorarlberg bis Oberkärnten zunehmend kräftiger Regen, besonders in der zweiten Tageshälfte regnet es in Osttirol und Oberkärnten auch anhaltend und intensiv. Im Norden und Osten bleibt es trocken, die Sonne kommt nach Nebelauflösung aber nur gelegentlich zum Vorschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 Grad im Paznaun und 14 Grad bei lebhaftem Südwind im Osten des Landes.
50 cm Neuschnee am Alpenhauptkamm
Die Schneefallgrenze liegt am Freitag zunächst zwischen 1100 m in Vorarlberg und 1400 m in Kärnten. Mit zunehmender Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze am Abend kurzzeitig auf 1000 bis 700 m ab. Neuerlich viel Neuschnee gibt es auf den Bergen: Von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern sowie in Osttirol und Oberkärnten zeichnet sich oberhalb von etwa 2000 m ein halber Meter Neuschnee ab. Autofahrer müssen auf höheren Straßen wie dem Brenner neuerlich mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Am Samstag lässt die Niederschlagsintensität aber rasch nach und die Schneefallgrenze steigt wieder gegen 1000 bis 1200 m an.
Am Dienstag, 05.11.2019 befand sich von Frankreich bis zum Baltikum ein ausgedehnter Tiefdruckkomplex. In diesem Zusammenhang entwickelte sich in der Nacht auf Dienstag auch über Norditalien ein Tief. Dieses drückte im Laufe des Tages von Süden her feucht-warme Luftmassen gegen die Alpen.
Stauniederschlag
Bei südwestlicher Höhenströmung wurden zudem feucht-warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Norden bewegt. Diese waren aufgrund der Alpen gezwungen aufzusteigen und wurden dabei regelrecht ausgequetscht. Binnen 24 Stunden fielen dabei in Kärnten verbreitet bis zu 40 Liter Niederschlag, an den Karawanken, speziell am Loibl-Pass sogar über 100 Liter.
Der Ebriacher Bach bei Bad Eisenkappel reagierte sofort auf diese großen Niederschlagsmengen. Um die Mittagszeit fielen dort binnen 3 Stunden knapp 30 Liter, weshalb an der Messstation Bad Eisenkappel kurzfristig auch HQ10 erreicht wurde. Dies steht für eine bestimmte Durchflussmenge bei Hochwasser, die im Schnitt nur alle 10 Jahre auftritt. Andere Flüsse, allen voran die Drau und die Gail, reagierten aber nur verhalten mit vorübergehenden Anstiegen unterhalb der HQ1-Marke.
Hochwasserkatastrophe von 2012 in Lavamünd
Auf den Tag genau vor 7 Jahren gab es im unteren Drautal, speziell in Lavamünd ein katastrophales Hochwasserereignis. Die Wettersituation war eine ähnliche: Ein Italientief drückte feucht-warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum an die Alpen und ließ es an den Karnischen Alpen und den Karawanken langanhaltend und kräftig regnen. Verbreitet wurden in Unterkärnten binnen 24 Stunden um ca. 60 Liter gemeldet. Am Loibl-Pass und in Eisenkappel sogar über 100 Liter. Speziell bei Lavamünd wurde HQ100 registriert. Es kam zu katastrophalen Hochwasserschäden in Millionenhöhe.
Wird sich nun ein solches Hochwassereignis wiederholen?
Vor 7 Jahren war zwar ein ähnliches Italientief verantwortlich für die großen Niederschlagsmengen, aber entscheidend war der Wetterverlauf in den Wochen zuvor und die sehr hohe Schneefallgrenze. Bereits vor diesem Hochwasserereignis hatte es in Unterkärnten binnen weniger Tage diejenige Menge Niederschlag geregnet, die es üblicherweise im ganzen Monat regnet. Somit waren die Böden gesättigt und konnten kaum mehr Regenwasser aufnehmen. Auch die auf über 2000m Höhe liegende Schneefallgrenze sorgte dafür, dass der gesamte Niederschlag nicht in fester Form als Schnee liegen blieb, sondern innerhalb kurzer Zeit die Flüsse anschwellen ließ.
Die am heutigen Dienstag gefallen Niederschlagsmengen alleine führen daher nicht zu einem erneuten Hochwasserereignis. Für Freitag sind aber in Südösterreich bereits weitere große Regenmengen zu erwarten, weniger aber in Unterkärnten.
Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen seit dem Wochenende sehr feuchte Luftmassen nach Österreich. Während auf den Bergen am Sonntag ein Föhnsturm tobte mit Orkanböen von 137 km/h am Patscherkofel, gab es in Teilen Kärntens große Regenmengen. Der nasseste Ort seit Sonntagmorgen war der Loibl mit 107 Liter pro Quadratmeter Regen, gefolgt von Kötschach-Mauthen und Dellach im Drautal mit je 86 Liter pro Quadratmeter. In weniger als 24 Stunden ist hier etwa die Hälfte des durchschnittlichen Monatsniederschlags gefallen.
Im Gebirge gab es in der Nacht auf Montag bereits etwas Neuschnee, so wurden etwa auf der Rudolfshütte 16 cm Neuschnee gemeldet und am Galzig bei St. Anton am Arlberg 15 cm. Auch in einzelnen Hochtälern wie etwa in Obergurgl kamen 5 cm Schnee zusammen.
Am Dienstag Regen und Schneefall
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung zu Wochenbeginn verläuft der Dienstag neuerlich trüb und besonders im Bergland und im Süden regnet es häufig. Während die Schneefallgrenze in den Südalpen knapp über 2000 m liegt, sinkt sie in den Nordalpen von 1400 m bis zum Abend gegen 1000 m ab. Vor allem in höheren Tallagen vom Pinzgau bis zur nördlichen Obersteiermark kann es am Abend vorübergehend etwas Nassschnee geben. Nennenswerte Neuschneemengen sind aber erst oberhalb von etwa 1600 m zu erwarten: Im Hochgebirge von den Ötztaler Alpen bis zu den Tauern sind sogar 25 bis 40 cm Schnee in Sicht. Die Höchstwerte liegen zwischen 4 Grad in den Kitzbüheler Alpen und 12 Grad im äußersten Osten.
Wetterbesserung am Mittwoch
Der Mittwoch verläuft nördlich der Alpen sowie im östlichen Flachland meist trocken und tagsüber kommt zunehmend die Sonne zum Vorschein. Von Vorarlberg bis Salzburg und Kärnten lockern die Wolken nur zögerlich auf und stellenweise fällt auch noch ein wenig Regen. Die Temperaturen steigen leicht an und erreichen 6 bis 14 Grad. In der zweiten Wochenhälfte liegt der Alpenraum weiterhin im Einflussbereich einer südwestlichen Höhenströmung, somit setzt sich das wechselhafte Wetter fort. Auf den Bergen ist am Freitag neuerlich etwas Schnee in Sicht. Die Temperaturen ändern sich kaum und bleiben im Bereich des langjährigen Mittels.
Derzeit liegt das Sturmtief ZED über England und verursacht vor allem an der Südküste von England Orkanböen. So wurden in den Hafenstädten an der Küste teilweise Orkanböen von bis zu 130 km/h gemessen.
Im Inland sind es meist Böen von 80 bis 90 km/h, auch in London wird es in den kommenden Stunden noch stürmisch.
Auch auf der anderen Seite des Ärmelkanals bewirkt ZED in der Bretagne und Normandie schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h. Dazu verlagert sich der Fokus kommende Nacht nach Süden, an die französische Atlantikküste.
Sturm ARNE in Frankreich
Über den Atlantik hat sich in der Zwischenzeit nämlich ein weiteres Tief rapide verstärkt – ein sogenannter Schnellläufer. Dieses Tief namens ARNE trifft in der Nacht zum Sonntag auf die französische Atlantikküste:
Solche Schnellläufer besitzen flächenmäßig meist nur ein kleines, dafür aber umso stärkeres Sturmfeld. So werden an der Atlantikküste nahe Bordeaux Böen von bis zu 140 km/h prognostiziert. Solche Stürme sind im Hochwinter in dieser Region keine Seltenheit, Anfang November allerdings schon außergewöhnlich. So beträgt etwa in Cazaux, südwestlich von Bordeaux, die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit (Messbeginn 1921) im November 112 km/h.
Sobald das Tiefzentum auf das Festland trifft, schwächt es sich sukzessive ab, sodass sich auch der Sturm mit Verlagerung nach Osten rasch abschwächt.
Auswirkungen auf Österreich?
Mit den zwei Tiefs wird wieder deutlich mildere Atlantikluft nach Österreich geführt, dazu wird es vor allem am Sonntag föhnig und bis zu 20 Grad mild. Die Kaltfront von Tief ARNE sorgt allerdings auch für die Bildung eines Italientiefs. Somit wird es in Osttirol und Kärnten am Sonntag zunehmend regnerisch, vor allem am Abend kann es auch gewittrig verstärkt regnen.
Zu Wochenbeginn beruhigt sich vorübergehend das Wetter, doch bereits am Dienstag kündigt ein neues Italientief weiteren Regen an. Dabei bleibt es relativ mild, Schnee bis in die Tallagen ist vorerst kein Thema.
Die Woche verlief ja bislang deutlich zu kalt, Höchstwerte im einstelligen Bereich vertrieben jäh die Erinnerung an den oft spätsommerlichen Oktober (zum Monatsrückblick geht’s hier lang). Doch das ändert sich am Wochenende.
Die Wetterlage stellt sich schon heute langsam um. Mehr und mehr gewinnen Tiefs über den Britischen Inseln an Einfluss auch auf unser Wetter, eine föhnige Südlage etabliert sich.
Gut zu sehen auch an der Großwetterlage am Sonntag. Gleich drei Tiefs tummeln sich rund um Großbritannien und Frankreich, Österreich liegt dagegen an deren Vorderseite in einer starken Südströmung. Die Folge ist Föhn, der die Temperaturen v.a. an der Alpennordseite markant nach oben schraubt. Lokal sind bis zu 20 oder sogar 21 Grad zu erwarten…
Typisch für diese Wetterlage sind am Sonntag die „Hotspots“ bei den Temperaturen folgende Regionen:
die Föhntäler von Salzburg ostwärts
das östliche Flachland
das Wiener Becken
das Burgenland mit Ausnahme erhöhter Lagen
die südliche Steiermark
Zur besseren Übersicht haben wir das Ganze auch noch grafisch aufbereitet:
Damit liegen die Höchstwerte am Sonntag um bis zu 10 Grad über jenen, die wir an einem 3. November erwarten dürften. So kann man der Tabelle entnehmen, dass beispielsweise in St. Pölten die Tageshöchsttemperatur Anfang November im Mittel bei rund +10 Grad liegt. Da sind 20 Grad am Sonntag schon eine Ansage!
Nachfolgend haben wir außerdem mal im Archiv gewühlt und die Rekorde der Landeshauptstädte herausgesucht. Wir sehen: Die Bestmarken sind nirgendwo in Gefahr, in Wien kommen wir dem November-Rekord noch am nächsten.
Dass es im Hochgebirge im Winter richtig kalt werden kann, ist wohl kein Geheimnis. Um nun die niedrigsten Temperaturen in Österreich zu finden, muss man aber nicht etwa den Großglockner besteigen. In einer Senke in den Ybbstaler Alpen sammelt sich oft kalte Luft und damit bildet sich ein sogenannter Kaltluftsee aus, dann werden nämlich selbst im Sommer Minusgrade gemessen. Besonders ausgeprägte Kaltluftseen bilden sich in Senken mit einem hohen sky view factor (geringe Horizontüberhöhung).
Grünloch
In der Nähe von Lunz am See, auf etwa 1200 Meter, befindet sich eine Senke mit dem Namen Grünloch. Im Winter 1932 wurde hier ein Temperaturminimum von -52.6 °C gemessen. Bis zu diesem Zeitpunkt, war dies die tiefste, jemals in Europa gemessene Temperatur.
Faktoren für extreme Minima
Aus meteorologischer Sicht gibt es nun einige Faktoren oder Bedingungen die eintreten müssen, damit die Temperatur derart weit ins Negative fällt
Ungestörte Abstrahlung durch fehlende Bewölkung
Windstille
Kalte Luft aus polaren Regionen
Schneebedeckung
Mit diesen Faktoren kann es auch im Flachland oder in Tälern und Becken richtig kalt werden, die besonderen Eigenschaften des Grünlochs sorgen aber für weit tiefere Minima. Das Ausschlaggebende ist nämlich die Form.
Aufgrund der ellipsenartigen Form sammelt sich im Laufe der Nacht die kalte Luft in der Senke. Da die Luft nun nicht wieder ausfließen kann, wie es zum Beispiel in Tälern der Fall ist (Talauswind in der Nacht), kühlt diese immer weiter ab. So werden die tiefsten Temperaturen dann kurz vor Sonnenaufgang gemessen.
Weitere Kaltluftseen
In Europa gibt es weitere Kaltluftseen, so zum Beispiel auf der Glattalp in der Schweiz, der Funtensee in Deutschland oder auch manche Dolinen in den Dolomiten in Italien. In den Medien ist aber derzeit ein Kaltluftsee in den USA präsent. Am 30. Oktober wurden in den in den Dolomiten, einer Senke in Utah, unglaubliche -43.1 °C gemessen. Die ist ein neuer Oktoberrekord in den USA (exkl. Alaska).
National October record (lower 48) smashed again at Peter Sinks this morning. Been to -45.5F. (-43.1C) so far. Watch out Alaska, your record is in jeopardy too! 3 hours yet before sunrise. Headed to nearby Middle Sink to „chase“ the cold air. #utwx#akwx@NWS@NWSSaltLakeCitypic.twitter.com/xM2yQA4xZf
Mit einer österreichweiten Abweichung von rund +2 Grad fällt der Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 deutlich zu warm aus. Damit weist das Jahr 2019 bereits acht überdurchschnittlich warme Monate auf, einzig der Jänner und der Mai zeigten sich kälter als das langjährige Mittel. Besonders die Berge und das Hügelland profitierten von stabilem und teils föhnigem Hochdruckwetter, das sich nach einem zu kalten Auftakt in den Monat etwa ab dem 10. Oktober etablierte. Am Feuerkogel, in Mönichkirchen sowie auf dem Schöckl geht der Oktober folglich mit einem Überschuss von knapp 4 Grad zu Ende.
Das hohe Temperaturniveau äußert sich auch in der Anzahl der Sommertage. Davon gab es in Weyer ganze fünf, in Windischgarsten stieg die Temperatur vier Mal über die 25-Grad-Marke. Im langjährigen Mittel gibt es im Oktober nirgendwo in Österreich mehr als einen Sommertag.
Die warme Witterung gipfelte in zahlreichen Temperaturrekorden für den Monat Oktober: In Leibnitz-Wagna erwärmte sich die Luft auf 27,8 Grad – ein neuer Spitzenwert, ebenso stellten z. B. Graz, Puchberg am Schneeberg und St. Andrä im Lavanttal neue Rekorde auf. Besonders bemerkenswert sind hierbei die Rekorde auf dem Jauerling und der Hohen Wand. Beide Stationen in knapp 1000 m Höhe konnten in diesem Oktober ihre Bestmarken auf rund 25 Grad schrauben.
Trockener Südosten
In punkto Niederschlag gab es im zurückliegenden Monat eine klare Zweiteilung des Landes. Von Vorarlberg über die Staulagen Nordtirols bis ins Salzkammergut präsentierte sich der Oktober überdurchschnittlich nass, verantwortlich hierfür waren die von tiefem Luftdruck geprägten ersten 10 Tage des Monats. Auch im äußersten Nordosten fiel mehr Regen als üblich. Deutlich zu trocken war der Monat dagegen südlich der Linie Innsbruck-Wien. Vor allem in Kärnten und in der Steiermark fehlen bis zu 80% auf eine ausgeglichene Oktoberbilanz. Besonders im Grazer Becken setzt sich die seit Monaten andauernde Trockenheit unvermindert fort. In der steirischen Landeshauptstadt sind in diesem Jahr erst rund 480 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, mehr als 250 l/m² weniger als im langjährigen Mittel. Graz steuert dem trockensten Jahr der Messgeschichte entgegen. Ein Ausreißer im trockenen Südosten stellt im Oktober das Südburgenland dar: So wurden in Kleinzicken im Zuge eines heftigen Gewitters am Monatszweiten rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter registriert. Hier wurde alleine an diesem Tag die durchschnittliche Regenmenge eines gesamten Oktobers von 51 l/m² deutlich übertroffen.
Dauerbrenner Sonne
Dem besonders in der zweiten Monatshälfte ruhigen und von hohem Luftdruck dominierten Wetter entsprechend schien die Sonne im Großteil des Landes deutlich länger als im Mittel. Exemplarisch sei an dieser Stelle Pörtschach am Wörthersee genannt, das im Oktober bislang schon 174 Sonnenstunden sammeln konnte. Üblicherweise sind es in einem Oktober hier lediglich 119 Stunden, das Plus beträgt also fast 50 Prozent. Die Reihe an überdurchschnittlich sonnigen Monaten setzt sich vielerorts fort, so ist beispielsweise in Linz, Wien oder Eisenstadt das Soll an Sonnenstunden für das gesamte Jahr 2019 bereits längst überschritten. Soll heißen: Selbst wenn die verbliebenen beiden Monate ohne einen einzigen Sonnenstrahl verlaufen, würde das Jahr 2019 immer noch deutlich zu sonnig ausfallen.
Föhnige Tage
Der Oktober machte auch seinem Namen als Föhnmonat alle Ehre, mit 144 km/h wurde am Patscherkofel die höchste Windgeschwindigkeit des Landes gemessen. Doch auch in den klassischen Föhntälern der Nordalpen konnten wiederholt Sturmböen registriert werden. So blies der Südföhn am 20. des Monats mit 90 km/h durch Innsbruck, gut 70 km/h waren es am Bodensee und in den Salzburger Tauerntälern. Ein wirklich markantes herbstliches Sturmtief blieb im zurückliegenden Monat dagegen aus, folglich kamen die Spitzenböen im dafür anfälligen Donauraum auch nicht über 80 km/h hinaus.
Extremwerte Oktober 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 30.10.2019 – 9 Uhr
Höchste Temperaturen
27,8 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 21.)
27,6 Grad Graz-Straßgang (ST, 21.) + Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 24.)
27,5 Grad Feldbach (ST, 21.)
Tiefste Temperaturen
-4,2 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 04.)
-4,0 Grad St. Michael im Lungau (S, 06.) + Mariapfarr (S, 04.)
Derzeit liegt quer über den Alpen eine Luftmassengrenze , die recht kalte und trockene Polarluft im Norden von feucht-milder Luft im Süden und Westen trennt. In dieser Grenze sind immer wieder kleine Tiefs bzw. Wellen eingelagert die für etwas Regen oder im Gebirge Schnee sorgen. Dabei kommt in der Nacht auf Mittwoch die kalte Luft etwas nach Süden und Westen voran, sodass die milde Luft nur mehr in Vorarlberg, Tirol und den Salzburger Gebirgsgauen vorhanden ist.
Dazu sorgt eine weitere kleine Randwelle am Mittwochmorgen für einsetzenden Niederschlag.
Schnee kurzzeitig bis auf 600 Meter
Am Mittwoch in der Früh regnet es von Vorarlberg bis ins Waldviertel und den Wienerwald verbreitet. Die Schneefallgrenze liegt dabei im Westen knapp über 1.500 m, im Mühl- und Waldviertel sowie am Alpenostrand sind hingegen bereits oberhalb von 600 bis 800 m Schneeflocken zu erwarten. Bereits am Vormittag verlagert sich der Niederschlag in den Südosten, dabei liegt die Schneefallgrenze in den Fischbacher Alpen und in der Buckligen Welt mit rund 700 m am tiefsten. Sonst schneit es erst oberhalb von rund 1000 m. Im Laufe des Nachmittags klingen Regen und Schneefall auch im Südosten wieder ab. Aufgrund der sehr warmen Vorgeschichte und dem Bodenwärmestroms kann sich aber unter 1000 m kaum wo eine Schneedecke ausbilden und wenn dann nur sehr kurz.
Frost im Flachland am Donnerstag
Die Nacht auf Donnerstag verläuft dann im Osten und Norden oftmals klar und auch der Wind weht meist nur schwach. Durch die vorhanden Polarluft kühlt es somit kräftig aus und von Oberösterreich bis ins Burgenland muss man im Flachland verbreitet mit leichtem Frost rechnen.
Vom Frost verschont bleiben noch die Ballungszentren wie die Linzer oder Wiener Innenstadt. In den Randbezirken von Wien ist allerdings mit dem Frost zu rechnen.
Am Wochenende wieder milder
Am Donnerstag ist allerdings der Höhepunkt des Kaltlufteinbruchs auch schon wieder erreicht, am Wochenende liegen die Alpen an der Vorderseite eines Tiefs in einer straffen und milden Südwestströmung. damit wird es an der Alpennordseite wieder föhnig und teils stürmisch, im Südwesten stellt sich hingegen allmählich eine nasse Wetterlage ein.
Die Waldbrandsaison in Kalifornien erreicht typischerweise im Herbst ihren Höhepunkt, da die Böden durch den heißen und niederschlagsarmen Sommer in dieser Jahreszeit völlig ausgetrocknet sind. Auch in diesen Tagen sorgt warmes und trockenes Wetter in Zusammenspiel mit teils stürmischem, föhnigem Nordostwind im Norden Kaliforniens bzw. Ostwind im Süden Kaliforniens für extreme Waldbrandgefahr.
#GETTYFIRE: A fire erupted in the early hours of Monday morning near the Getty Museum. The Los Angeles Fire Department is ordering mandatory evacuations in the Mountain Gate and Mandeville Canyon communities between Mandeville Canyon Road and Interstate 405 north of Sunset Blvd. pic.twitter.com/xKVaoHKbqr
Besonders das Kincade Fire im Sonoma County nördlich von San Francisco hat bereits eine Fläche von rund 30.000 Hektar verbrannt. Besonders am Sonntag herrschte bei auffrischendem Diablo-Wind extreme Gefahr: Es handelt sich nämlich um einen örtlichen, trockenen Fallwind aus Nord- bis Nordost im Großraum von Sacramento und San Francisco, der etwaige Waldbrände extrem schnell ausbreiten lässt. Mittlerweile hat der Wind hier etwas nachgelassen, die Lage bleibt aber kritisch. Zudem warnt der amerikanische Wetterdienst SPC nun auch im Süden von Kalifornien rund um Los Angeles vom extremer Waldbrandgefahr, da hier am Mittwoch teils stürmischer Santa-Ana-Wind aus östlicher Richtung aufkommt. In diesen Regionen sind bereits das Getty Fire und das Tick Fire aktiv.
kincadefire
BREAKING VIDEO: Residents forced to evacuate in Canyon Country, California, as the #TickFire quickly grew in size pic.twitter.com/t1UzhqrnaT
Um die Gefahr weiterer Brandauslösungen so gering wie möglich zu halten, wurden bereits vorsorglich noch nie dagewesene Maßnahmen ergriffen, wie etwa einer Million Haushalten den Strom abzudrehen. Damit soll verhindert werden, dass es zu Funkenflug durch Kurzschlüsse oder Überschläge in den Stromleitungen kommt. Weiters mussten allein nördlich von San Francisco mehr als 200.000 Menschen zeitweise ihre Häuser verlassen, darunter auch die gesamten Kleinstädte Healdsburg und Windsor.
— Evan Kirstel at #VonageCampus in #SanFrancisco (@evankirstel) October 29, 2019
Helicopters are flying above us. Fire still continues – we don’t know if our house is burnt. Evacuations remain the same. I guess not going home for a while… #gettyfirepic.twitter.com/JcfKf5d9CP
Am Sonntag hat sich der tropische Sturm PABLO etwa 700 km westlich von Galizien vorübergehend zu einem Hurrikan der Kategorie 1 verstärkt mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h. So weit östlich über dem Atlantik, auf einem Längengrad von 18.3°W, ist zuvor noch nie ein Hurrikan entstanden! Der bisherige Rekordhalter war Hurrikan VINCE im Jahr 2005 auf einem Längengrad von 18.9°W. Mittlerweile hat sich PABLO wieder deutlich abgeschwächt und in ein hybrides Tief der mittleren Breiten umgewandelt, welches am Dienstag von einem weiteren atlantischen Tief eingefangen wird.
Hurricane Pablo off the coast of Spain really is a meteorological masterpiece! The hurricane sits embedded in a much larger cyclone with extensive frontal systems evident. Center was able to close off and prevent dry air intrusions and a stunning eye formed! #meteorology#pablopic.twitter.com/PmKNwJj85o
Pablo reached hurricane strength in a very unusual location in the North Atlantic basin, arguably more so than Hurricane Vince (2005). This makes Pablo the 2nd northernmost latitude to first reach hurricane intensity in modern records (1950-present). pic.twitter.com/Rz9RjLuc5S
Hurrikan PABLO war zwar vergleichsweise klein und kurzlebig, dennoch hat er vorübergehend ein deutliches Auge ausgebildet. Dies ist sehr bemerkenswert, weil die Wassertemperatur in diesem Teil des Atlantiks bei etwa 20 Grad liegt und somit deutlich unter den zur Hurrikanentstehung häufig erwähnten 26 Grad. Tatsächlich entsteht die Mehrzahl der Hurrikane bei einer Wassertemperatur über 26 Grad, allerdings stellt dies keine notwendige Bedingung dar: Bei vergleichsweise kalten Temperaturen in einer Höhe von etwa 12 km kann es nämlich durchaus auch bei geringeren Wassertemperaturen zur Entstehung von Hurrikanen kommen. Dies ist übrigens gelegentlich auch im Mittelmeer der Fall, wenn es zur Entwicklung sogenannter Medicanes kommt.
Atlantic Hurricane Wind Speed vs. Ocean Water Temperature.
Most hurricanes form at water temperatures above 26 C (79 F), and the strongest storms are powered by the hottest water.
Global warming didn’t create the hurricanes, but we worry that warming may make them stronger. pic.twitter.com/KM6XevHW17
Nicht nur Hurrikan PABLO hat in dieser Hurrikansaison neue Maßstäbe gesetzt, so war erst Ende September Hurrikan LORENZO der bislang östlichste Hurrikan der höchsten Kategorie 5 über dem Atlantik. Anfang Oktober war er dann als Hurrikan der Kategorie 1 über die westlichen Azoren gezogen.
#Lorenzo is officially a category 5 hurricane!! At 45 degrees W.
The furthest east previously were Isabel at 54.8 and Hugo at 54.6
Knapp 50 % der tropischen Wirbelstürme im Atlantik wandeln sich in außertropische Tiefdruckgebiete um, manche davon beeinflussen in weiterer Folge auch das Wetter in Europa. Dass ein tropischer Sturm das europäische Festland trifft, ist allerdings äußerst selten, da sich die Stürme zuvor in hybride Stürme der mittleren Breiten mit einem warmen Kern und einem sich entwickelnden Frontensystem umwandeln. Nur sehr selten behalten sie ihre tropischen Eigenschaften im Kern bis zum Landfall, wie etwa Hurrikan VINCE im Jahr 2005. Für Schlagzeilen hat im Jahr 2017 auch Hurrikan OPHELIA gesorgt, welcher den bislang östlichsten Major Hurricane (mind. Kategorie 3) auf dem Atlantik darstellt. Er zog westlich der Iberischen Halbinsel vorbei und traf als Hybridsturm auf Irland. Im Oktober 2019 zog hingegen Hurrikan LORENZO mit Orkanböen über die westlichen Azoren hinweg und erreichte als Hybridsturm Irland.
Als Schwerewellen bezeichnet man Wellen in der Atmosphäre oder im Wasser, bei denen die Schwerkraft für die Wellenbildung verantwortlich ist. Sie treten nur bei einer stabilen Schichtung auf, wie etwa im Bereich einer Temperaturinversion: Wenn die Luft hier aus seiner stabilen Ruhelage gebracht wird, beginnt sie unter dem Einfluss der Schwerkraft um die Ausgangslage zu schwingen. Eine gute Analogie stellen die Wellen an einer Wasseroberfläche dar, nachdem man einen Stein hineingeworfen hat. Auf Satellitenbildern sind Schwerewellen als quer zur Windrichtung orientierte Wolkenbänder zu erkennen.
Storms over NW WA overnight generated cold pool gravity waves that accelerated off the Pilbara and Kimberley coasts, bringing with it dust while generating an undular bore. Maximum wind gust of 96 km/h with earlier afternoon storm at Telfar.#thunderstorm#weatherpic.twitter.com/dVnngHmTMb
Am Montag und Dienstag haben Gewitter in den nördlichen Regionen Westaustraliens für böig auffrischenden Südostwind gesorgt. Dieser hat sich nordwestwärts ausgebreitet und dabei für die Entstehung von Schwerewellen gesorgt, welche sich zum Teil mehr als 2000 km weit über dem Indischen Ozean ausgebreitet haben. Mit dem auffrischendem Wind wurde zudem auch Wüstensand aufgewirbelt. Allgemein können Schwerewellen in sämtlichen Stockwerken der Atmosphäre auftreten, oft sind sie allerdings unsichtbar, da die Luft nicht feucht genug ist und die Wellenberge nicht durch Wolken gekennzeichnet werden. In Mitteleuropa treten sie häufig als stationäre Leewellen auf der windabgewandten Seite eines Gebirges auf.
A longer animation highlighting the atmospheric gravity waves. Waves cause the air to rise and sink, cooling and warming its water vapour and making upper water vapour temperature an effective means of visualisation. In some cases, cloud forms on the crests. pic.twitter.com/af6kfO2U9Q
Etliche Temperatur-Oktoberrekorde wurden in den letzten Tagen schon aufgestellt, am Mittwoch wurde in Innsbruck mit 26,3 Grad gar der späteste Sommertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert. Die hierfür verantwortliche südliche Höhenströmung auf der Vorderseite tiefen Luftdrucks über Westeuropa kehrt nach einer kurzen Unterbrechung am Freitag bereits am Wochenende wieder zurück. Im Bergland darf man sich auf bestes Wanderwetter freuen – die Sonne scheint am Nationalfeiertag und am Sonntag von früh bis spät und durch die trockene Luft herrscht hier eine ausgezeichnete Fernsicht. In den Niederungen ist zwar regional mit Nebel oder Hochnebel zu rechnen, meist löst sich dieser jedoch bis Mittag auf. Mit Höchstwerten zwischen 17 und 24 Grad bleibt es deutlich zu warm für Ende Oktober.
Ab Montag deutlich kühler
Ein Ende dieser bald über etwa zwei Wochen anhaltenden Wetterphase ist jedoch in Sicht. Ab Montag etabliert sich tiefer Luftdruck über dem Baltikum und an dessen Westflanke wird der Weg frei für deutlich kühlere Luft aus nördlichen Breiten. Zwar sind noch gewisse Unsicherheiten bezüglich der genauen Entwicklung gegeben, doch ein Temperaturrückgang um durchschnittlich 10 Grad erscheint nach derzeitigem Stand wahrscheinlich. Von Dienstag an bewegen sich die Höchsttemperaturen häufig nur noch im einstelligen Bereich.
Titelbild: Wetterlage am Dienstag mit Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten @ NCEP, UBIMET
Bereits am Dienstag sorgte das Tief auf den Balearen und in Katalonien für unwetterartige Gewitter mit sintflutartigem Regen und an der Küste traten Böen um die 100 km/h auf. Dabei fielen innerhalb von 24 Stunden verbreitet 50 bis 150 l/m², lokal sogar über 200 l/m².
Precipitació acumulada des d’ahir a les 06.00 h fins a les 04.30 h TU d’avui dimecres. (dades provisionals). pic.twitter.com/DuDJcXwmQo
Das Blitzmesssystem von UBIMET konnte in der Region über 100.000 Blitze seit Dienstagfrüh registrieren:
Überschwemmung in Okzitanien
Über Nacht verlagerte sich nun der Gewitter- und damit auch der Regenschwerpunkt nach Südfrankreich . Dabei fielen in nur wenigen Stunden in der Region um Perpignan teilweise über 200 l/m² und darum kam es hier zu Überschwemmungen.
An der Vorderseite des Tiefs wird hingegen extrem warme Luft nach Norden transportiert, so wurden bereits heute Früh in Ajaccio auf Korsika 31 Grad gemessen. Auch bei uns macht sich die warme Luft mit Südföhn bemerkbar.
Verlagerung Richtung Italien
In den kommenden Stunden verlagert sich der Gewitterschwerpunkt in Richtung Montpellier und Marseille, am Abend und in der Nacht ist dann entlang der gesamten Cote d’Azur mit kräftigen Gewitterregen zu rechnen.
Am Donnerstag wird dann das Gebiet zwischen Genua und Rom von den starken Gewittern heimgesucht. Dabei schwächt sich das Tief allmählich ab, sorgt aber am Freitag noch für kräftige Gewitter auf Sizilien.
Seit etwa 10 Tagen sorgt rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik und Westeuropa für mildes Herbstwetter in Österreich. Auch in den kommenden Tagen gibt es bei föhnigem Südwind örtlich spätsommerliche Temperaturen: Am Mittwoch treibt kräftiger Föhn die Temperaturen auf bis zu 26 Grad in den Nordalpen und am Alpenostrand. Im Flachland stellt sich allerdings neuerlich eine Inversionswetterlage ein. Besonders im Donauraum, im Wald- und Weinviertel sowie im Mürztal muss man nahezu täglich mit hartnäckigem Nebel rechnen.
Neue Oktoberrekorde
Bereits zum Wochenauftakt sorgten föhniger Südwestwind, in Kärnten und der Steiermark Jauk genannt, und die warmen Luftmassen für einige neue Oktoberrekorde. So stellte beispielsweise Leibnitz mit 27,8 Grad eine neue Bestmarke für den Oktober auf, auch in Bad Gleichenberg, Graz, Hartberg, Kleinzicken und St. Andrä im Lavanttal war es am Montag so warm wie noch nie in einem Oktober.
Hier eine Grafik, die zeigt, wie extrem warm der Montag verbreitet war. Dargestellt sind die Abweichungen der Temperatur vom langjährigen Klimamittel am gestrigen Tag:
Abkühlung erst nächste Woche
Kommende Woche deuten die Modelle auf eine Umstellung der Großwetterlage hin. Nach derzeitigem Stand dreht die Höhenströmung ab Sonntag allmählich auf West und in weiterer Folge auf Nord, somit erreichen deutlich kühlere Luftmassen den Alpenraum. Die Unsicherheiten sind noch groß, manche Modelle berechnen ab Wochenbeginn aber eine Abkühlung von mehr als 15 Grad.
Hintergrundwissen: Entstehung von Nebel
Allgemein spricht man bei einer horizontalen Sichtweite von unter einem Kilometer von Nebel. Er besteht aus kondensiertem Wasserdampf in bodennahen Luftschichten. Nebel entsteht durch einen Rückgang der Temperatur unter den sogenannten Taupunkt oder durch eine Zunahme des Wasserdampfes durch Verdunstung bzw. die Mischung von feuchtwarmer und kalter Luft. Meteorologen unterscheiden meist zwischen Strahlungsnebel, orographischem Nebel, Advektionsnebel, Mischungsnebel und Verdunstungsnebel.
Hier eine grafische Übersicht der verschiedenen Nebel-Typen:
In Österreich treten vor allem die ersten beiden Fälle häufig auf: Strahlungsnebel bildet sich typischerweise nachts in Tal- und Beckenlagen, orographischer Nebel ist hingegen in Ostösterreich typisch: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Kondensation und in weiterer Folge Nebel ist die Konsequenz.
Föhnwolken nehmen häufig die Form von Linsen oder Mandeln an, sind langgestreckt und klar von ihrer Umgebung abgegrenzt. Daher werden sie bspw. auch als Föhnfische bezeichnet, machmal sehen sie wie Ufo’s aus. Sie entstehen, wenn Gebirge überströmt werden und die Luft entsprechend gehoben wird. Auf der windabgewandten Seite entstehen Leewellen, welche mitunter ortsfest sind. Die Luft strömt also hindurch, durch aufsteigende Bewegungen an festen Punkten kondensiert die enthaltene Feuchte und Wolken erscheinen beständig an der gleichen Stelle.
Nachfolgend ein paar beeindruckende Impressionen vom Samstagabend:
Spectacular sunset lenticular clouds over Murska Sobota, Slovenia today, Oct 20th. Thanks to Blaž Gomboc for the report! pic.twitter.com/kkcy8UTWeR
In den kommenden Tagen braut sich im westlichen Mittelmeerraum eine gefährliche Wetterlage zusammen, für die Region typisch im Herbst. Ein sogenanntes Höhentief bildet sich nämlich über der Iberischen Halbinsel, dieses ist angereichert mit kalter Luft in der Höhe. Auf der Wetterkarte für Mittwoch seht ihr das Höhentief bereits sehr gut, dann liegt dessen Kern über dem Osten Spaniens. Sein Gegenspieler ist das Hoch über dem Balkan (das beschert uns ja eine ruhige Wetterwoche). Zwischen Tief und Hoch strömt – symbolisiert mit den blauen Pfeilen – sehr feuchte Mittelmeerluft Richtung Südfrankreich und Spanien:
Die hohen Wassertemperaturen sorgen in Kombination mit der höhenkalten Luft für eine labil geschichtete Atmosphäre und somit für ein großes Unwetterpotential. Noch immer misst das Mittelmeer in der Region rund um die Balearen nämlich 22 bis 24 Grad.
Schauen wir uns die zu erwartenden Regenmengen an: Besonders betroffen sind neben den Balearen die Küste und das Hinterland Kataloniens sowie die südfranzösische Region Okzitanien. Hier kommen in den nächsten Tagen 200 bis 300, örtlich sogar bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Auch die Metropole Barcelona dürfte somit wahre Wassermassen dieser Größenordnung abkriegen. Zur Einordnung: In Barcelona werden im Oktober durchschnittlich „nur“ 90 l/m² gemessen, im ganzen Jahr knapp 600 l/m²!
Doch nicht nur heftige Gewitter samt immensen Regenmengen stehen den beliebten Urlaubsdestinationen bevor. Auch der Wind wird immer wieder stürmisch auffrischen, Böen von 90 bis 110 km/h sind möglich! Dementsprechend aufgewühlt wird sich das Mittelmeer präsentieren, wie unsere letzte Grafik zeigt. So dürften sich am Mittwoch zwischen Mallorca und Südfrankreich Wellen von bis zu 6 Metern Höhe auftürmen!
Bereits am heutigen Samstag ist es föhnig, so richtig in Gang kommt der Südföhn dann aber am Sonntag. Die Wetterlage – dargestellt auf dem ersten Bild – ist typisch für den Herbst: Ein Tief über der Iberischen Halbinsel, hoher Luftdruck über dem Balkan. Daraus resultiert in Österreich eine föhnige Südwestströmung (roter Pfeil).
In den klassischen Föhntälern (Brandnertal, Wipptal, Großraum Innsbruck, Salzburger Tauerntäler) frischt der Wind morgen mit Böen zwischen 60 und 90 km/h auf. Deutlich ruppiger ist der Südwind aber auf den typischen Föhnbergen. Hier am Beispiel Patscherkofel seht ihr, dass morgen Spitzenböen bis zu 135 km/h erwartet werden. Nur am Dienstag legt der Föhn eine Verschnaufpause ein, sonst geht’s auch nächste Woche föhnig weiter.
Erste Warnungen bzgl. des Föhns wurden bereits gesetzt, hier unsere Warnkarte für heute/morgen.
Die aktuellsten Warnungen für euren Ort findet Ihr übrigens auf der Hauptseite
Der Föhn macht sich aber nicht nur mit Sturmböen bemerkbar, er treibt v.a. in den Nordalpen die Temperaturen auf ein sommerliches Niveau. Am wärmsten mit Höchstwerten von 25 oder sogar 26 Grad wird es beispielsweise in
Feldkirch
Bludenz
Innsbruck
Salzburg
Weyer
So spät im Jahr sind Sommertage (also Tage mit einem Höchstwert von 25 Grad oder mehr) absolut außergewöhnlich!
Am Montag kommt dann auch im Süden der Steiermark und im Südburgenland noch ein Sommertag für die Bilanz hinzu. Mehr als 6 Monate liegen somit heuer zwischen dem ersten Sommertag (25 Grad am 20. April in Innsbruck) und dem vermutlich letzten in Österreich.
Hier die Top 10 der Stationen mit den meisten Sommertagen 2019:
Der Mittelmeerraum ist vor allem im Winterhalbjahr eine regelrechte Brutstätte von Tiefdruckgebieten. Dies ist einerseits der Lage des Mittelmeers zwischen den mittleren Breiten und den Subtropen zu verdanken, andererseits auch der zahlreichen, angrenzenden Gebirgsketten, die den Prozess der Tiefdruckentwicklung begünstigen. In der Regel entstehen Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer im Zuge von Kaltluftvorstößen, welche von Tiefs der mittleren Breiten eingeleitet werden. Diese Tiefdruckgebiete weisen im Gegensatz zu tropischen Tiefs einen kalten Kern auf und besitzen Warm- und Kaltfronten.
Medicanes
Unter bestimmten Bedingungen können sich auch im Mittelmeerraum subtropische oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln. Obwohl sie die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1 nur in Ausnahmefällen erreichen, werden sie Medicanes (Mediterranean hurricane) genannt. Sie treten vor allem im Herbst auf und dann bevorzugt im Bereich der Balearen und über dem Ionischen Meer. In den meisten Fällen entstehen sie in Folge von Kaltlufteinbrüchen im Mittelmeerraum und werden durch zurückbleibende Höhentiefs begünstigt. Ähnlich wie bei tropischen Tiefdruckgebieten stellt die Kondensation des Wasserdampfs in den Gewitterwolken die treibende Kraft dar (begünstigt durch die Temperaturunterschiede zwischen der Meeresoberfläche und der Luft).
Aktueller Fall
Am Wochenende weitet sich tiefer Luftdruck über Westeuropa weit nach Süden aus, ein Höhentief reicht am Sonntag bis nach Marokko. Zu Beginn der neuen Woche verlagert sich dieses etwas ostwärts und damit deutet die Mehrheit der zur Verfügung stehenden Wettermodelle die Bildung eines neuen Tiefs mit kräftigen Schauern und Gewittern im westlichen Mittelmeer an. Die Unsicherheiten sind noch groß, das Potential für die Entwicklung eines Medicanes mit schweren Sturmböen ist aber vorhanden. Nach aktuellem Stand wären vor allem die Balearischen Inseln wie Mallorca oder Ibiza betroffen.
Medicane ZORBAS traf 2018 Griechenland
Erst Ende September letzten Jahres wurde vor allem Griechenland von einem Medicane getroffen. Wir haben hier darüber berichtet.
Beinahe hätte der #Medicane noch eine Auge entwickelt. Laut ASCAT wurden immerhin 40 kt im Kern erreicht (Sturmstärke). Kalamata (LGKL) meldet derzeit fallenden Druck auf 991 hPa bei Böen bis 47 kt und Regen. #Zorbaspic.twitter.com/Yy10TAMjFA
Den „Verursacher“ der spätsommerlichen Wärme auch am morgigen Dienstag ist leicht auf der folgenden Bodenwetterkarte auszumachen. Über der Nordsee dreht sich zu Mittag das Tief SÉBASTIEN, Österreich liegt an dessen Vorderseite in einer föhnigen Südwestströmung. Auch SÉBASTIENs Kaltfront kann man schon erkennen, sie beschäftigt uns dann ab Dienstagnachmittag und -abend.
Wie stark der Südföhn wird, können wir Meteorologen anhand der Druckdifferenz zwischen Nordalpen (z.B. Garmisch-Partenkirchen) und Südalpen (z.B. Bozen) abschätzen. Wir sehen auf folgender Grafik den Verlauf dieses Druckunterschiedes.
Am Dienstag (roter Kasten) erreicht die Differenz ihr Minimum, in Bozen herrscht als also ein deutlich höherer Luftdruck als in Garmisch. Als Ausgleichbewegung hierzu weht in den Nordalpen kräftiger bis stürmischer Föhn.
Den kräftigsten Föhn mit Böen von rund 70 bis 80 km/h, vereinzelt auch an die 90 km/h erwarten wir morgen vom Brandnertal über den Tiroler Alpenhauptkamm und Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern. Doch auch sonst sind in den Nordalpen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich sowie in der Buckligen Welt Böen von 60-70 km/h durchaus möglich. Entsprechende Warnungen wurden bereits ausgegeben, diese findet ihr auf der Hauptseite www.uwz.at
Der Föhn sorgt aber nicht nur für windige, sondern auch für sehr warme Bedingungen. So klettern die Temperaturen insbesondere in den folgenden Regionen auf 23-26 Grad:
Unterinntal
Pinzgau, Pongau, Tennengau, Flachgau
Salzkammergut
Gesäuse
Mostviertel
Eisenwurzen
Im Laufe des Nachmittags und Abends geht der Föhn dann mit kräftig bis stürmisch auffrischendem Westwind und Regenschauern von Westen her zu Ende.
Am Samstag ist der ehemalige Supertaifun Hagibis mit Orkanböen und heftigen Regenfällen auf Japan getroffen. Örtlich wie in Hakone kam es dabei zu Regenmengen von über 900 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur 24 Stunden, was etwa dem mittleren Jahresniederschlag Innsbrucks entspricht! Durch die extremen Regenmengen sind einige Flüsse über die Ufer getreten und es kam zu Überschwemmungen und Erdrutschen. In Summe kamen dabei mindesten 19 Menschen ums Leben, zudem werden einige noch vermisst.
Vor allem im Bereich der Bucht von Tokio kam es verbreitet zu Orkanböen. Anbei die höchsten Windspitzen:
161 km/h Koudzushima
158 km/h Yokohama
158 km/h Edogawarinkai
154 km/h Tokio Haneda
152 km/h Miyakejima
149 km/h Toukyouo
145 km/h Chiba
In mehr als 100.000 Haushalte gab am frühen Sonntag keinen Strom. Mittlerweile sind etwa 27.000 Soldaten im Einsatz, um die Rettungs- und Aufräumarbeiten zu unterstützen.
Death toll from devastating typhoon #Hagibis rises to 19 in Japan. Tens of thousands of troops and rescue workers sent to save stranded residents and fight floods pic.twitter.com/SUWkcefxa7
LOOK: The strong winds from Typhoon Hagibis leave a trail of destruction in its wake in Ichihara, Chiba prefecture in Japan. The powerful typhoon claimed its first victim on Saturday, October 12, even before making landfall. 📷 Jiji Press/AFP pic.twitter.com/LzTaZMxyqx
In den letzten Tagen hat ein massiver Wintereinbruch weite Teile der USA getroffen. Während im Texas am Mittwoch noch rekordverdächtig hohe Temperaturwerte verzeichnet wurden, erreichte die Temperatur am Donnerstag in weiten Teilen der Rocky Mountains Staaten das andere Extremum.
Kaltluftvorstoß bis weit in den Süden der USA
Bereits am Donnerstag hat ein Vorstoß kalter Luft polaren Ursprungs die US-Bundesstaaten Montana und North Dakota erreicht. Kaltluftvorstöße in den Übergangsjahreszeiten sind in den USA keine Seltenheit, jedoch erreichen sie selten diese Ausmaße.
Während die Mais- und Sojaernte praktisch noch ausständig ist, wurden die Menschen dort mit tiefwinterlichen Bedingungen konfrontiert. Der erste Schnee dieser Saison wird wohl vielen in Erinnerung bleiben, denn Blizzards mit Sturmböen und vielerorts mehr als ein halber Meter Schnee gibt es nicht alle Tage.
Eine Kaltfront enormer Ausmaße zog praktisch über den halben Kontinent hinweg, von den Rocky Mountains und den Südwesten bis weit in den Mittleren Westen der USA. So stürzte z. B. mir der Kaltfront die Temperatur in Denver binnen 24 Stunden um 30 Grad, von spätsommerlichen 24 auf tiefwinterliche -7 Grad Celsius, Verkehrschaos inklusive! Das war für Denver der bisher größte Temperatursturz im Oktober je beobachtet.
Besonders hart hat es die Bundesstaaten im Norden getroffen, vor allem North Dakota.
No words needed. Harvest difficulty has spun the meter all they way around. Central North Dakota October 11, 2019 pic.twitter.com/PYmTFySkXI
Die Kombination aus stürmischem Wind, nassem Schnee und meist noch belaubten Bäumen führt zu vielen abgebrochenen Ästen und in weiterer Folge, da die meisten Stromleitungen in den USA oberirdisch verlaufen, zu Stromausfällen.
Oh. My. God. This is 27th and Hatch in #Spokane. This same intersection got hammered in the windstorm a few years ago. pic.twitter.com/xIkMBLGQBE
Taifun HAGIBIS hat sich in den vergangenen Tagen in unglaublicher Schnelligkeit über dem Pazifik von einem tropischen Tief in einen Taifun der höchsten Kategorie 5 entwickelt.
Solch starke Stürme die Windböen über 250 km/h produzieren werden allgemein als Supertaifune bezeichnet.
Zugbahn Richtung Japan
Derzeit befindet sich der Sturm noch mitten auf dem Pazifik, steuert nun aber nach Nordnordwest und erreicht am Samstag die japanische Hauptinsel Honshu. Nach derzeitigen Berechnungen trifft er leicht abgeschwächt als Wirbelsturm der dritten Kategorie knapp westlich der Hauptstadt Tokio auf Land.
Dabei sind an der Küste immer noch Windgeschwindigkeiten von 180 km/h zu erwarten, meterhohe Wellen und dazu hat HAGIBIS reichlich Regen im Gepäck. Verbreitet fallen in 24 Stunden 200 bis 300 l/m², in den gebirgigen Regionen der Insel sind stellenweise auch bis zu 500 l/m² zu erwarten. Überschwemmungen und Sturmschäden werden das öffentlich Leben am Wochenende massiv beeinträchtigen!
F1-Programm in Suzuka beeinträchtigt
An diesem Wochenende findet das F1-Rennen in Suzuka statt und Taifun HAGIBIS dürfte das Rennprogramm gehörig durcheinander wirbeln. Während die Trainings am Freitag wohl noch wie geplant stattfinden können, fällt das Programm am Samstag dem Taifun zum Opfer.
Der Taifun dürfte am Samstag knapp östlich von Suzuka auf Land treffen und massiven Regen an der Rennstrecke bringen. Bis Sonntag ist der Taifun aber schon nach Nordosten abgezogen und somit wird wohl, wie vor 5 Jahren bei Taifun PHANFONE, Qualifying und Rennen am Sonntag stattfinden.
Auch die Rugby-WM in Japan dürfte durch den Taifun Spiele verschoben werden. So trifft am Samstag in Yokohama England auf Frankreich und zum Spielbeginn dürfte der Wirbelsturm direkt darüber liegen. Eine Verschiebung des Spiels ist somit sehr wahrscheinlich.
Aus Norden eingeflossene Kaltluft in Verbindung mit einem Tief über Italien haben am Montag in der Früh die Schneefallgrenze am Alpenostrand und im Waldviertel auf knapp unter 1000 m gedrückt. So waren etwa die Wiesen am Jauerling, auf der Hohen Wand oder am Semmering angezuckert.
Im Waldviertel ist es bereits trocken und auch im Semmeringgebiet klingt der Niederschlag im Laufe des Vormittags ab. Deutlich mehr Neuschnee gab es im Westen des Landes, hier lag die Schneefallgrenze aber deutlich höher bei rund 2000 m.
Dem Osten steht eine kalte Nacht bevor
In den Nordosten von Österreich fließt am Montag trockene und für die Jahreszeit recht kalte Luft ein. Dadurch lösen sich die Wolken auf und in der kommenden Nacht bleibt es vom Waldviertel über Wien bis ins Burgenland und die Oststeiermark weitgehend klar und auch windstill. Ideale Voraussetzungen für eine kalten Morgen.
Somit muss man sich in diesen Regionen verbreitet auf Bodenfrost einstellen, aber auch Luftfrost ist z.B. im Kamptal, im nördlichem Weinviertel, im Steinfeld und generell in Senke zu erwarten. Auch am Wiener Stadtrand etwa in Unterlaa oder Mariabrunn werden die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen. Deutlich milder verläuft der Morgen im Westen und Süden, hier ist die Luftmasse milder und auch Wolken schützen vor starkem Auskühlen.
Restliche Woche deutlich milder
Dienstagmorgen ist dann aber der Tiefpunkt für diese Woche erreicht. Bereits tagsüber setzt sich mit einer Warmfront deutlich milderes Wetter durch, das uns die ganze Woche über bleibt. Dabei bleibt es bis Freitag noch unbeständig anschließend scheint dich der Goldene Oktober mit Höchstwerte zwischen 20 und 25 Grad einzustellen.
Bereits am Dienstag hatte sich ein Tief über Frankreich abgelöst und eine turbulente Wetterphase im Mittelmeerraum eingeleitet. Am Donnerstag erreichten die Gewitter auch Griechenland, die Hauptstadt Athen wurde von einem wahren Monster getroffen. Nachfolgende Bilder erinnern an den Film Independence Day:
Am Freitag kam das Tief schließlich weiter nach Osten voran, so wurden auch viele der Urlaubsinseln in der Ägäis getroffen. Nur die südlichen Inseln wie Santorini oder Kreta wurden verschont. Gerade auf Kreta wurde es dafür außergewöhnlich heiß, zumindest auf der Nordseite. Föhniger Südwind brachte das Thermometer nahe Chania bis auf 37,6 Grad.
Dieser Strand auf der Insel Kefalonia wurde durch Tonnen von Schlamm leider ziemlich in Mitleidenschaft gezogen:
Grundsätzlich ist der Herbst die Jahreszeit, zu welcher es im Mittelmeerraum am häufigsten zu Gewittern kommt. Hierzu wurde vor kurzem bereits ein ausführlicher Artikel geschrieben. Als Auszug daraus folgende Karte, welche den Monat mit dem höchsten Tornadopotential zeigt:
Titelbild: Blitzverteilung am Donnerstag, den 04. Oktober 2019 @ nowcast, UBIMET
Der ehemalige Hurrikan LORENZO zog in den vergangenen Tagen von den Azoren nach Irland und erreicht Freitagnacht den Norden von Deutschland.
Dabei hat sich Lorenzo in ein gewöhnliches, außertropisches Tief umgewandelt und besitzt Kalt- und Warmfront. Die Warmfront sorgt bereits in Vorarlberg für leichten Regen, am Samstag erreicht die Kaltfront die Nordalpen. Vom Bregenzerwald bis zur Eisenwurzen regnet es den ganzen Tag hindurch anhaltend und so kommen doch größere Regenmengen von bis zu 50 l/m² zusammen.
Windiger Samstag
Da LORENZO nur knapp nördlich an Österreich über Tschechien nach Osten zieht, nimmt auch der Wind am Samstag merklich zu. Vor allem im Donauraum, in der Obersteiermark, im Wiener Becken sowie in den Nordföhntälern frischt am Nachmittag und Abend lebhafter bis kräftiger West- bis Nordwestwind auf. Stellenweise kann es auch zu stürmischen Böen kommen. In der Nacht auf Sonntag fließt dann hinter dem Tief von Norden her kalte Luft in den Ostalpenraum, sodass im Mariazellerland die Schneefallgrenze gegen 1000 m sinkt. Allerdings gibt es dann nur mehr wenige Schauer.
Nächstes Tief folgt zugleich
Am Sonntag stellt sich nur eine kurze Zwischenbesserung ein. Vor allem am Vormittag scheint zeitweise die Sonne, allerdings kommen dann aus Westen neuerlich Wolken eines Tiefs über dem Ärmelkanal auf. Gegen Abend setzt dann von Vorarlberg bis ins Innviertel neuerlich Regen ein. In der Folgenacht regnet es dann im Bergland verbreitet, dabei sinkt die Schneefallgrenze von Ost nach West auf 1.000 bis 1.800 m.
Hurrikan Lorenzo ist am Mittwochmorgen mit Orkanböen über die westlichen Azoren gezogen, so wurden in Horta 144 km/h und in Flores 137 km/h gemessen. Dabei kam es auch zu einer Sturmflut, wie man auf ersten Videos eindrucksvoll sehen kann.
Hurrikan Lorenzo sorgt seit mehreren Tagen für Schlagzeilen, so war er der stärkste Hurrikan, der je so weit im Nordosten des Atlantiks beobachtet wurde. Mittlerweile schwächt er sich auf den immer kühleren Gewässern des Nordatlantiks ab und gerät in den Einflussbereich des Jetstreams. Dadurch wandelt sich das einst tropische Tief allmählich in ein Sturmtief der mittleren Breiten um, welches im Gegensatz zu einem Wirbelsturm eine unsymmetrische Struktur mit einer Kalt- und Warmfront aufweist.
You may hear about #HurricaneLorenzo heading to the UK and Ireland in the next week.
However, it will not be the same beast by the time it reaches NW Europe – it will *not* be a *tropical* hurricane, though it may possess hurricane-force winds.
Lange war die Zugbahn von Lorenzo ungewiss, so waren sich die Modelle nicht einig, ob der ehemalige Wirbelsturm in Richtung Island oder in Richtung Britische Inseln ziehen würden. Mittlerweile steht aber fest, dass Lorenzo Donnerstagnacht als Sturmtief auf Irland treffen wird. Besonders an der Westküste der Grünen Insel muss man dabei mit Orkanböen um 120 km/h rechnen. In weiterer Folge zieht Lorenzo unter deutlicher Abschwächung als gewöhnliches Tiefdruckgebiet weiter nach Mitteleuropa, der Wind spielt dabei keine Rolle mehr. Für den Normalbürger präsentiert sich der ehemalige Hurrikan der höchsten Kategorie nur noch als ganz gewöhnliches Tiefdruckgebiet.
Unbeständiges und kühles Wochenende
Nach einem sonnigen Beginn sorgt Lorenzo am Freitag von Westen her für Wolken und in der zweiten Tageshälfte setzt von Vorarlberg bis Oberösterreich allmählich Regen ein. Nach einem frischen, örtlich sogar leicht frostigen Morgen steigen die Temperaturen auf 12 bis 18 Grad. Der Samstag verläuft dann trüb und häufig nass, vor allem in den Nordalpen regnet es zeitweise auch kräftig. Nennenswerte Auflockerungen gibt es nur im äußerten Süden und die Temperaturen kommen von Nord nach Süd nicht über 10 bis 18 Grad hinaus. Am Sonntag gibt es vorübergehend eine Wetterbesserung: Der Regen entlang der Nordalpen klingt rasch ab und besonders im Süden und Osten kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein. Am Abend setzt im Westen aber erneut Regen ein und die Temperaturen bleiben bis auf Weiteres gedämpft.
Der Abbruch des Eisbergs, der auf den Namen D-28 getauft wurde, fand bereits am 26. September statt. Mit einer Größe von rund 1600 km² ist der Eisberg in etwa vier mal so groß wie die Bundeshauptstadt, 50×30 km misst der Koloss. Bereits vor rund 20 Jahren entdeckten Wissenschaftler einen Riss im Amery Eisschelf (das drittgrößte Eisschelf der Antarktis) und prognostizierten den Abbruch eines großen Eisbergs zwischen 2010 und 2015. Nun mit leichter Verspätung ist es soweit.
Passiert ist das Ganze in diesem Teil der Antarktis, hier die Karte:
Auf folgender Animation sieht man gut den Abbruch vor wenigen Tagen:
Es dauert Jahre, bis ein Eisberg dieser Größe abschmilzt. In näherer Zukunft dürfte der Eisberg D-28 aufgrund vorherrschender Meeresströmungen erst einmal nahe des antarktischen Kontinent treiben. Zum Meeresspiegelanstieg trägt das Abschmelzen übrigens nicht bei, da der Eisberg bereits im Wasser schwimmt (ähnlich wie ein Eiswürfel im Cocktail).
Im Vergleich zu anderen bereits beobachteten Eisbergen in der Antarktis ist D-28 aber verhältnismäßig klein. Der bislang größte dokumentierte Eisberg namens B-15 hatte im Jahr 2000 eine Größe von rund 11.000 km², was in etwa der Größe Oberösterreichs entspricht. Reste dieses riesigen Eisbergs treiben knapp 20 Jahre später noch immer im Südatlantik herum.
Klimawandel?
Mit dem Klimawandel hat das sog. Kalben dieser riesigen Eisberge übrigens kaum etwas zu tun. Dieser natürliche Vorgang ist nötig, damit die Eisplatten das Gleichgewicht auf dem Wasser halten können. Satellitendaten zeigen, dass das Amery-Eisschelf trotz alljährlicher großer Oberflächenschmelze im Sommer im Gleichgewicht mit seiner Umwelt steht.
Inzwischen ist Sturmtief MORTIMER nach Osten abgezogen und die Wetterlage hat sich wieder entspannt. Im Folgenden geben wir einen Überblick, wie stark und wo genau das Sturmtief über das Land zog.
Orkanböen auf den Bergen
Bergstationen und auch andere exponierte Stationen meldeten bereits in den Morgenstunden des Montags schwere Sturmböen. Der Höhepunkt des Sturms wurde in den Mittagsstunden erreicht. Auf den Bergen hat sich MORTIMER bis zur Orkanstärke gesteigert. Aber auch im Flachland von Ober- und Niederösterreich wurden teils schwere Sturmböen gemessen:
Ein stürmischer Tag in Wien mit Böen knapp 90 km/h in der Stadt, nicht jeder Baum hat das ganz unbeschadet überstanden (Bild aus dem 11. Bezirk). #Sturmpic.twitter.com/WrubGtBOJJ
Neben vielerorts einigen Sturmschäden durch umgeknickte Bäume und herabgefallene Äste hat Sturmtief MORTIMER in Deutschland auch ein Todesopfer gefordert. Ein 41-jähriger Autofahrer wurde in Sachsen-Anhalt von einem umstürzendem Baum erschlagen.
Nicht nur hohe Windgeschwindigkeiten wurden heute gemessen, im Süden und Osten Österreichs wurden verbreitet auch spätsommerliche Temperaturen erreicht. Besonders in der Südoststeiermark und im südlichen Burgenland konnte bei Temperaturen über der 25 Grad – Marke ein weiterer Sommertag registriert werden. Güssing war heute mit 28,2 Grad der wärmste Ort in Österreich.
Die Aussichten
Nach Abzug von Sturmtief MORTIMER befinden wir uns am Dienstag kurzfristig unter Einfluss eines Zwischenhochs. Dieses beschert uns an der Alpennordseite weitgehend ruhiges und sonniges Wetter.
Der Mittwoch wird bedingt durch die Kaltfront von Tief NILS von Westen beginnend unbeständig und deutlich kühler.
Am Wahlsonntag scheint an der Alpennordseite und im Osten bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne. Von Osttirol über Kärnten bis zum Wechsel halten sich anfangs hochnebelartige Wolken, im Tagesverlauf kommt aber zeitweise die Sonne zum Vorschein. Vor allem im Westen wird es spätsommerlich warm: Föhniger Südwind treibt die Temperaturen auf bis zu 26 Grad in Nordtirol.
Stürmischer Wochenauftakt
Am Montag gerät Österreich unter den Einfluss von Tief MORTIMER mit Kern über der Ostsee. Bereits in den frühen Morgenstunden frischt entlang der Nordalpen zunehmend stürmischer Westwind auf. Am Vormittag und in den Mittagsstunden zeichnen sich von Oberösterreich bis ins östliche Flachland verbreitet Sturmböen zwischen 70 bis 90 km/h ab. Da die meisten Bäume noch belaubt sind und daher größeren Windwiderstand bieten, ist die Gefahr von Windbruch erhöht. Dazu ziehen an der Alpennordseite ein paar Regenschauer durch und die Temperaturen liegen um 20 Grad. Im Südosten scheint dagegen häufig die Sonne und mit bis zu 26 Grad wird es spätsommerlich warm.
Auf exponierten Berggipfeln wie etwa dem Feuerkogel oder dem Schneeberg sind auch Orkanböen um 120 km/h zu erwarten.
Spätsommerlicher Oktoberstart
Am Dienstag beruhigt sich das Wetter wieder und vor an der Alpennordseite und im Osten scheint verbreitet die Sonne. Mit maximal 19 bis 26 Grad liegen die Temperaturen weiterhin über dem langjährigen Mittel, am wärmsten wird es entlang der Nordalpen und im Wiener Becken. Das Auf und Ab der Temperaturen setzt sich jedoch fort, so kündigt sich am Mittwoch eine markante Kaltfront an.
Wahlbeteiligung und Wetter
Eine Studie des Hamburger Instituts für Wetter- und Klimakommunikation besagt, dass das Wetter tatsächlich einen messbaren Einfluss auf die Wahlbeteiligung habe. So bleiben in Deutschland bei jedem zusätzlichen Grad circa 100.000 Wähler den Wahlurnen fern. Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben im Jahr 2016 herausgefunden, dass Regen sich ebenfalls negativ auf die Wahlbeteiligung auswirkt. Genauer betrachtet soll Regen für konservative Parteien allerdings einen positiven Effekt haben, da sich ihre Wähler tendenziell vom Wetter weniger beeinflussen lassen. Aus Österreich liegen diesbezüglich zwar keine Zahlen vor, allerdings dürften sich die Wähler ähnlich verhalten.
Gleich das Wichtigste vorneweg: Wir in Österreich werden von LORENZO wenig bis gar nichts mitbekommen. Aber der Reihe nach…
Aktuell dreht sich der Hurrikan noch auf dem offenen Atlantik, mehr als 2500 km von der zu Portugal gehörenden Inselgruppe der Azoren entfernt. Mit Böen um die 230 km/h hat er mittlerweile Kategorie 4 auf der fünfteiligen Skala erreicht, auf dem folgenden Satellitenfilm kann man sehr gut das typische Auge des Wirbelsturms erkennen.
Hurricane #Lorenzo is located close to midway between the Caribbean and the coast of Africa. It is the strongest hurricane on record to be located this far east in the North Atlantic Ocean. pic.twitter.com/IsMYWSGiua
In den kommenden Tagen zieht der Hurrikan nach Norden, später nach Nordosten. Es wird erwartet, dass er sich am Wochenende sogar kurzzeitig zu einem Hurrikan der höchsten Stufe 5 entwickeln kann. Kein Wunder, blickt man auf die aktuellen Temperaturen der Meeresoberfläche vor Ort (Es gilt: Je wärmer das Wasser, desto mehr kann sich ein Hurrikan intensivieren): Der blaue Punkt zeigt, wo sich der Hurrikan aktuell befindet. Dort hat das Wasser 26-28 Grad, kurz vor den Azoren noch immer 24-26 Grad. Erst nördlich der Inselgruppe kühlt das Wasser spürbar ab.
Auf dem folgenden Loop könnt ihr nachvollziehen, wie der Hurrikan in den kommenden Tagen laut dem Europäischen Wettermodell ziehen soll. In der linken Bildhälfte taucht er auf, zieht über die Azoren hinweg und steuert dann auf die Britischen Inseln zu:
Bemerkenswert ist der Hurrikan LORENZO, da er einer der stärksten Hurrikane seit Messbeginn in diesem Teil des Atlantiks ist. Einzig Gabrielle 1989 war ähnlich stark. Östlich des 45. Längengrades gab es bislang überhaupt noch keinen vergleichbar starken Wirbelsturm! Auf der letzten Karte seht ihr die Positionen aller Hurrikane, die Böen von mehr als 230 km/h aufwiesen. Man erkennt: so weit östlich wie Lorenzo hat es solche starken Böen noch nie gegeben…
Wie es nach der Passage der Azoren am Mittwoch mit LORENZO weitergeht, ist noch sehr unsicher. Wahrscheinlich wandelt er sich aber in einen Tropischen Sturm und später in ein Extra-Tropisches Tief um und erreicht am Wochenende die Britischen Inseln…
Wir halten euch auf jeden Fall hier auf uwz.at auf dem Laufenden!
Nachdem arktischen Sommer erreicht das arktische Meereis jedes Jahr, ähnlich wie die Gletscher in den Alpen, im September sein Minimum. Spätestens mit dem astronomischen Herbstbeginn wird das Minimum erreicht, anschließend baut sich das Meereis langsam wieder auf und erreicht zum Frühlingsbeginn sein Maximum.
Nur 2012 noch geringere Ausdehnung
Heuer erreichte das arktische Meereis am 18. September seine geringste Ausdehnung, die bei 4,15 km² lag. Geringer war die Ausdehnung nur im Jahr 2012, damals sorgte ein starker Sturm im August für die Zerstörung größerer Eisflächen.
Dafür haben die extrem warmen Sommermonate in Alaska dafür gesorgt, dass das Meereis hier an der Küste das erste Mal in den vergangenen 150 Jahren komplett abschmolz.
Meereis dünnt aus
Allerdings wird nicht nur die Fläche nahezu jedes Jahr geringer, sondern vor allem auch die Dicke des Meereises. So findet man immer weniger Fläche mit dickem mehrjährigen Meereis. Schön im nachfolgenden Video zu sehen, bemerkenswert vor allem die starke Abnahme seit dem Jahr 2000:
This visualization showing sea ice melting in the Arctic between 1984 and 2019 is alarming pic.twitter.com/MAOKgHQ7IL
Hier eine etwas andere Darstellung und zwar wird das Meereis auf Europa gelegt. Dabei zus ehen die massiven Flächenverluste in den vergangen 4 Jahrzehnten, im Durchschnitt 87.000 km² pro Jahr.
Here I show this decline as if it were over Europe We lose area of Iceland,Portugal,Ireland,Spain,UK, France,Germany,Italy,Sweden,Norway and more #dataviz#ClimateChangepic.twitter.com/DM8HyOP8mg
Mit dem Herbstbeginn reagiert nicht nur die Natur auf die veränderten Strahlungsbedingungen, auch in der Atmosphäre stellt sich so einiges um. Während im Frühjahr und Sommer mit zunehmendem Sonnenstand das Wetter durch zahlreiche Gewitter (im Fachjargon Konvektion genannt) geprägt ist, sind es in den kühleren Jahreszeiten Herbst und Winter andere Prozesse, die die Großwetterlagen prägen.
Großwetterlagen
Das tägliche Wettergeschehen im Laufe eines Jahres folgt bestimmten Mustern. Das sind typische Wettersituationen, die durch Luftdruckverteilung gekennzeichnet sind, sogenannte Großwetterlagen.
In der warmen Jahreszeit heizt die Sonne den Erdboden stark auf und fördert den vertikalen Luftmassentransport (Konvektion), bei geeigneten Bedingungen entstehen zum Teil heftige Gewitter. Solche konvektive Wetterlagen sind z.B. typische Gewitterlagen, aber auch Schönwetterlagen mit strahlendem Sonnenschein.
Mit abnehmendem Sonnenstand in den kühleren Jahreszeiten steht für die Konvektion weniger Energie zur Verfügung, der Luftmassenaustausch wird dann überwiegend durch den horizontalen Transport (Advektion), d.h. durch Winde dominiert. Bei manchen dieser advektiven Wetterlagen ziehen innerhalb von wenigen Tagen mehrereTiefdrucksysteme mit ihren Fronten über Mitteleuropa hinweg, oft begleitet von stürmischen Winden und teils intensivem Niederschlag. Wir befinden uns aktuell in so einer sogenannten Westwetterlage. Solche Wetterlagen sorgen im Spätherbst für eher milde Temperaturen und viel Niederschlag.
Gebirgskette und Druckdifferenz sind Voraussetzung
Im Allgemeinen ist Föhn ein Fallwind. Wenn sich Gebirgsketten der Luftströmung in den Weg stellen, wird die Luft zunächst auf der windzugewandten Seite (Luv) zum Aufsteigen gezwungen, um dann auf der windabgewandten Seite des Gebirges (Lee) wieder talwärts zu strömen, was sich als Fallwind bemerkbar macht. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, das sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert.
Erscheinungsbilder
Die bekannteste Form des Föhns ist wohl der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. An dessen Vorderseite baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite setzt die Föhnströmung in Gang.
Auch am morgigen Sonntag wird der erstmals nach dem Sommer in den Nordalpen zum Thema, gut zu sehen an der Wetterlage für morgen: die roten Pfeile stellen den Südföhn dar, die weißen Linien sind Linien gleichen Luftdrucks (Isobaren). Über den Alpen sind die Isobaren dicht gedrängt -> Föhn schafft hier den Ausgleich zwischen hohem Luftdruck über Italien und tiefem Luftdruck über Bayern.
Speziell im Winter steigt die Wahrscheinlichkeit für Kaltluftseen in den tieferen Tallagen. Dann kommt es bei schwach ausgeprägten Luftdruckunterschieden vor, dass sich der Föhn nicht mehr gegen die kalte Talluft durchsetzen kann und sich auf die Hochtäler am Hauptkamm beschränkt.
Gut zu sehen ist dieses winterliche Minimum auch im folgenden Bild, es zeigt die Häufigkeit für Südföhn in Innsbruck im Laufe eines Jahres: Die „föhnigste“ Jahreszeit ist demnach der Frühling, ein zweites Maximum gibt es im Oktober.
Hoch GAIA sorgt zu Wochenbeginn nochmals für warmes und sonniges Spätsommerwetter, doch mit Ankunft einer Kaltfront am Dienstag beginnt es abzukühlen. Die Temperaturen gehen bis zur Wochenmitte um rund 10 Grad zurück und die Nullgradgrenze sinkt auf 2000 m. Allerdings bleibt es unter Hochdruckeinfluss meist trocken.
Fast 30 Grad am Montag
Am Montag scheint abseits lokaler Nebelfelder von der Früh weg häufig die Sonne. Im Tagesverlauf machen sich von Norden her Wolken der herannahenden Kaltfront bemerkbar, Regenschauer treten aber nur vereinzelt im Bergland auf.
Mit bis zu 29 Grad wird es in Kärnten am wärmsten, gerade hier sind aber zum Abend hin auch einzelne Gewitter zu erwarten. Auch im übrigen Land wird es mit 23 bis 28 Grad sommerlich warm.
Kaltfront am Dienstag zieht nur langsam nach Süden
Am Dienstagvormittag sorgt die Kaltfront nördlich der Donau für trübes Wetter und leichten Regen, sonst scheint noch zeitweise die Sonne. Tagsüber gehen dann überall ein paar Regenschauer nieder, im Süden mischen sich auch Gewitter dazu. Die eigentliche Kaltfront erreicht aber erst am Abend mit etwas Regen die Alpennordseite. Zudem frischt tagsüber nördlich der Alpen lebhafter West- bis Nordwestwind auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 17 Grad in Waldviertel und nochmals 27 Grad im Süden.
Von Mittwoch bis Freitag kühl und meist trocken
Am Mittwoch hat die Kaltfront die Alpen bereits überquert und Österreich liegt zwischen einem Hoch über den Britischen Inseln und einem Tief über Osteuropa in einer kühlen Nordströmung.
Allerdings überwiegt grundsätzlich der Einfluss des Hochs, sodass oftmals die Sonne scheint und nur vereinzelt Regenschauer niedergehen. Die Temperaturen kommen meist aber nicht mehr über 15 bis 20 Grad hinaus, einzig in Tirol und Kärnten sind vereinzelt bis zu 22 Grad möglich. Die Nächte verlaufen ebenfalls sehr kühl, im Bergland stellt sich verbreitet Bodenfrost ein!
Am Wochenende geht es wieder bergauf
Am kommenden Wochenende verlagert sich der Schwerpunkt des Hochdruckgebietes allmählich nach Mittel- und Osteuropa. Somit reißt die kühle Nordströmung ab und aus Südwesten kommen wieder warme Luftmassen nach Österreich. Dabei überwiegt nach wie vor der Sonnenschein und besonders im Westen und Südwesten wird es wieder spätsommerlich warm mit Temperaturen über der 25-Grad-Marke.
Das Tief sorgte bereits am Dienstag und Mittwoch für Überschwemmungen auf den Balearen. In weiterer Folge zog der Kern des Tiefs in Richtung Algerien und Marokko. Dabei steuerte es feuchtwarme Mittelmeerluft in den Südosten von Spanien. Von Granada über Murcia bis nach Valencia sorgten Starkregen und Gewitter für heftige Überflutungen. Vor allem im gebirgigen Hinterland fielen teilweise knapp 300 l/m² in nur 24 Stunden:
297.0 l/m2 acumulados en Ontinyent en las últimas 24 horas. Datos provisionales de la estación automática.
Es el día de más precipitación acumulada en la localidad desde que hay registros (en cualquier mes del año). Serie 1917-2019. pic.twitter.com/n0gNfuLV1F
In dieser wüstenähnlichen Gebieten in Südostspanien fällt oftmals im ganzen Jahr nicht so viel Regen. Daher kam es zu so weitreichenden Überflutungen, wie hier in Orehuela nahe Murcia:
Bis zum Sonntag verlagert sich das Tief unter Abschwächung in den Norden von Portugal. Damit reißt die Zufuhr feucht-labiler Luft ab und das Wetter beruhigt sich bereits in den kommenden Stunden im Südosten von Spanien. Somit sinken die Wasserstände wieder und es kann mit den Aufräumarbeiten begonnen werden. Allerdings sorgt das Tief am Sonntag und auch noch am Montag in Zentralspanien für teils heftige Gewitter. Somit ist auch hier zumindest lokal mit Hagel und Sturzfluten zu rechnen. Ab Dienstag stellt sich dann wieder in ganz Spanien freundliches Spätsommerwetter ein.
Im Herbst nimmt der Tiefdruckeinfluss im Mittelmeerraum im Mittel zu, was in Zusammenspiel mit den noch milden Wassertemperaturen besonders in den Küstenregionen zur regenreichsten Zeit des Jahres führt. Vor allem unter dem Einfluss von Höhentiefs kommt es häufig zu heftigen Gewittern: Die verstärkte vertikale Temperaturabnahme sorgt nämlich für eine labile Schichtung der Atmosphäre. Weitere Details zu dem Thema gibt es hier: Herbst im Mittelmeer: Unwettersaison durch Regen und Gewitter. Auch in den vergangenen Stunden war ein Höhentief für die großen Regenmengen verantwortlich.
Große Regenmengen
Die größten Regenmengen wurden am Dienstagnachmittag und -abend im Norden von Mallorca gemessen, kräftige Gewitter haben aber auch Menorca heimgesucht. Anbei die nassesten Orte in den vergangenen 24 Stunden (Stand: Mittwoch 6 Uhr):
215 mm Son Torrella, Escorca (Mallorca)
184 mm Lluc, Escorca (Mallorca)
83 mm Sierra de Alfabia, Bunyola (Mallorca)
69 mm Palma, Universitat (Mallorca)
68 mm Aeropuerto de Menorca (Menorca)
Die großen Regenmengen haben für Sturzfluten und Überflutungen gesorgt, besonders betroffen waren die Orte Selva und Caimari. Der für den Mittwoch vorgesehene Schulbeginn wurde in mehreren Gemeinden auf Donnerstag verschoben. Zumindest ist bislang nur Sachschaden bekannt, weil erst vor einem Jahr hatten schwere Unwetter im Südosten von Mallorca mehrere Todesopfer gefordert (Bericht dazu hier).
Derzeit zieht das Höhentiefs südwärts und auf den Balearen kommt das Wetter zur Ruhe. Dafür muss man nun im Südosten Spaniens mit erhöhter Unwettergefahr rechnen, besonders im Bereich der Provinz Murcia zeichnen sich ergiebige Regenmengen mit der Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen ab.
Das Seegebiet zwischen der Karibik und Afrika ist eine der wichtigsten Brutstätten für tropische Stürme. Die Wassertemperatur beträgt dort im Sommer rund 27 Grad – damit ist eine wichtige Komponente für die Entstehung von tropischen Stürmen gegeben. Mit den östlichen Winden werden die Stürme nach Westen verlagert und entwickeln sich unter Umständen zu Hurrikanen. So auch der Hurrikan Dorian, der vergangene Woche die Inselgruppe der Bahamas und die Ostküste der USA getroffen hat (siehe auch diesen Blog-Eintrag). Nun ist der Ex-Hurrikan in weit abgeschwächter Form über Neufundland gezogen und nimmt weiter Kurs auf Nordeuropa. Die zu erwartenden Windgeschwindigkeiten sind weitaus geringer als über dem Westatlantik. Beachtlich ist dennoch die Lebensdauer und zurückgelegte Wegstrecke des Druckgebildes. Anfangs hatte der Zyklon seine Energie aus dem warmen Wasser der Außertropen bezogen, jetzt, in den mittleren Breiten, zapft er wieder kalte Luft aus dem Norden an. Damit geht auch eine neuerliche Frontenbildung einher. Ex-Dorian zieht allerdings Richtung Spitzbergen, somit wird Mitteleuropa nur am Rande von dessen Frontensystemen am Mittwoch gestreift.
Ein weiterer Player auf dem derzeitigen Wetterspielfeld Atlantik ist der tropische Zyklon GABRIELLE. Nach derzeitigem Stand erreicht dieser am Donnerstag die Britischen Inseln, verliert aber auf seinem nordöstlichen Kurs an Kraft. Stürmischer Wind (Böen bis 100 km/h) und kräftiger Regen stehen dennoch vor allem für die Küstenregionen am Programm.
Hurrikane in Europa
Dass ein Hurrikan das europäische Festland trifft ist äußerst selten. Zuletzt erreichte der Hurrikan LESLIE im Oktober 2018 mit Windspitzen bis 160 km/h die Iberische Halbinsel (siehe Blogeintrag: Hurrikan Leslie).
Europa unter Hochdruckeinfluss
In West- und Mitteleuropa setzt sich im Laufe der Woche immer mehr ein Azorenhoch durch. Damit werden Tiefs vom Atlantik – so auch der Zyklon Gabrielle – nach Nordosten abgedrängt. Für den Alpenraum zeichnen sich ein paar spätsommerliche Tage ab, die Temperaturen steigen wieder deutlich an, am Freitag sind bis zu 27 Grad möglich.
Am Sonntag liegt Mitteleuropa unter dem Einfluss eines umfangreichen Höhentiefs, welches am Boden von Italientief HANS flankiert wird. In der Nacht zum Montag verlagert sich das Tief über die Alpen hinweg und liegt am Montag dann über Tschechien und Westpolen.
Schnee in den Alpen
Im Westen fällt am Sonntag von Beginn an häufig Regen, dabei sinkt die Schneefallgrenze am Arlberg und am Alpenhauptkamm gegen 1300 m ab. Aktuell schneit es etwa in Lech, Galtür, Nauders und Obergurgl. Am Nachmittag und Abend sinkt die Schneefallgrenze auch im Bereich der Tauern weiter ab, kurzzeitig zeichnet sich hier in den Abendstunden auch in den Hochtälern um 1100 m etwas Schneeregen oder Nassschnee ab.
Regen und Gewitter
Im Tagesverlauf verlagert sich der Schwerpunkt des Regens in den Süden, besonders im Bereich der Karnischen Alpen und der Kreuzeckgruppe regnet es am Nachmittag und Abend auch ergiebig und gewittrig durchsetzt! Vorerst noch trocken bleibt es hingegen in der Osthälfte, vorübergehend kommt hier auch die Sonne zum Vorschein. In der Nacht auf Montag zieht das Tief dann über die Alpen hinweg und auch im Osten muss man zeitweise mit kräftigem und teils gewittrig durchsetztem Regen rechnen.
Wetterbesserung ab Montag
Der Montag startet verbreitet nass, im Norden und Osten mit kräftigen und vereinzelt sogar gewittrigen Schauern. Im Tagesverlauf lässt der Regen nach und die Wolken lockern auf, am freundlichsten wird es in Osttirol und Oberkärnten. Vom Salzburger Land bis ins Mühl- und Waldviertel zeigt sich die Sonne hingegen kaum. Im Südosten sind am Nachmittag nochmals einzelne Gewitter möglich. Vom Mostviertel bis zum Wienerwald frischt lebhafter bis kräftiger Westwind auf. Die Temperaturen kommen selbst im äußersten Süden kaum über die 20-Grad-Marke hinaus.
Gute Leistung der Wettermodelle heute. Die erwarteten 50 cm am Hauptkamm sind eingetroffen. Der Übeltalferner hat den Sommer damit hoffentlich überstanden. Fotos: Heidi von Wettstein, Müllerhütte (3145m) pic.twitter.com/g0QPwCiIe8
Am Wochenende ereignet sich ein Trogvorstoß direkt über Mitteleuropa, kältere Luft wird von Norden her über die Alpen geführt und verursacht in Oberitalien eine Tiefdruckentwicklung. Somit stellt sich am Sonntag über Österreich eine Gegenstromlage ein: Während bodennah kältere Luft in die Täler der Alpennordseite sickert, steuert das Italientief feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen. Solch eine Wetterkonstellation führt in den Alpen zu reichlich Regen, dort wo sich Kaltluft und Starkregen überlagern, kann es vorübergehend frühwinterlich werden.
Am Samstag oft nass
Am Samstag überwiegen von der Früh weg die Wolken und zeitweise fällt Regen. Tagsüber stellen sich im Südosten und Osten längere trockene und kurze sonnige Phasen ein, gerade hier nimmt aber am Nachmittag wieder die Schaueraktivität zu. Von Oberkärnten über die Packalpe bis zum Semmering sind am Nachmittag starke Regenschauer und auch einzelne Gewitter zu erwarten. Die Temperaturen bleiben mangels Sonnenschein gedämpft und liegen zwischen 12 und 20 Grad.
Nasser Sonntag im Südwesten, Schnee in den Tauern
Am Sonntag ziehen von Beginn an ein paar Schauer durch. Tagsüber bleibt es dann im Osten trocken, während sich im Südwesten der Regen verstärkt. Am Nachmittag und Abend stellt sich vom Tiroler Unterland bis zum Ausseerland und dem Klagenfurter Becken intensiver Dauerregen ein, im Süden sind dabei stellenweise auch Gewitter eingelagert. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 21 Grad.
Wintereinbruch im Gebirge
Die Temperaturen gehen in den Alpen am Sonntag kontinuierlich zurück und die Schneefallgrenze sinkt von Westen her auf 2200 bis 1700 m ab. In den Hohen Tauern kann es am Abend dank der Niederschlagsabkühlung bei starker Niederschlagsintensität vorübergehend auch bis in die Hochtäler um 1000 m schneien!
Im Hochgebirge kommen einige Zentimeter Neuschnee zusammen, in den Hochlagen der Tauern zeichnen sich bis Montagmorgen Mengen bis zu 50 cm Neuschnee ab! Erste Kaltlufteinbrüche sind im September allerdings nicht ungewöhnlich, im Jahr 2018 war dies erstmals schon am 26. August der Fall, siehe hier: Schnee bis 1000 m in Salzburg.
Hurrikan Dorian hinterlässt auf den nördlichen Bahamas eine Spur der Verwüstung. Am Montag war er als Hurrikan der Kategorie 5 mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 300 km/h auf die Insel Great Abaco getroffen und in weiterer Folge am Dienstag auf Grand Bahama, wo der Wirbelsturm nahezu ortsfest mehr als 24 Stunden lang wütete.
Die Kombination aus extrem hohen Windgeschwindigkeiten, Sturmflut und sintflutartigem Regen hat erwartungsgemäß zu katastrophalen Auswirkungen auf den betroffenen Inseln geführt. Weite Teile der Insel Grand Bahama wurden überflutet, zudem hat der Wind unzählige Häuser vollständig zerstört bzw. dem Boden gleichgemacht. Das gesamte Ausmaß der Schäden wird sich erst in den kommenden Stunden zeigen, bislang sind jedoch schon mindestens 7 Todesopfer zu beklagen.
Thank you to CNBC’s data team for helping me combine ICEYE’s image with a satellite view of the Grand Bahama before the storm.
Hurrikan Dorian hat im Atlantik für neue Maßstäbe gesorgt: Einerseits war es der bislang stärkste Hurrikan im Atlantik abseits der Tropen (>23.5 °N), andererseits hat sich die Windgeschwindigkeit im Kern des Sturms innerhalb von nur 9 Stunden von 240 auf 300 km/h verstärkt – auch das ist ein neuer Rekord im Atlantik. In Bezug auf die höchste Windgeschwindigkeit liegt er auf Platz zwei zusammen mit Hurrikan Gilbert und Hurrikan Wilma, nur Hurrikan Allen im Jahr 1980 wies noch etwas höheren Windgeschwindigkeiten auf.
Mittlerweile hat Dorian die Bahamas langsam nordwärts verlassen und sich zu einem Hurrikan der Kategorie 2 abgeschwächt. In den kommenden Tagen wird er vor allem im Nordosten von Florida sowie an den Küsten von South und North Carolina für eine Sturmflut sorgen, zudem muss man weiterhin mit Orkanböen und ergiebigen Regenmengen rechnen. Nach derzeitigem Stand wird der Kern des Sturms Donnerstagnacht bzw. am Freitag entlang der Küste von South und North Carolina entlangziehen. Auf den warmen Gewässern des Golfstroms wird der Sturm weiterhin über viel Energienachschub verfügen, Dorian bleibt also weiterhin ein sehr gefährlicher Hurrikan!
Endlich ist der Hurrikan Dorian weiter nach Norden gezogen und bewegt sich momentan als Kategorie 2 Sturm an der Küste von Florida entlang. Seine bisherige Zugbahn ist mit dem roten Pfeil angedeutet, die Prognose ist in Blau dargestellt. #Dorianpic.twitter.com/E4w66XyV5M
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET im Hochpräzisionsmessbereich ab 1 kA über ganz Österreich verteilt exakt 1.010.195 Blitze. Das sind etwas mehr Blitze als im Sommer 2018, allerdings deutlich weniger als im sehr gewitterreichen Jahr 2017. Aufgrund der langen Hitzewelle und der trockenen Witterung entstanden vor allem im Juni deutlich weniger Gewitter als üblich.
Spitzenreiter Steiermark
Mit exakt 285.460 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit 180.410 und Oberösterreich mit 165.462 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es im Sommer aber immerhin 3.901 Blitze.
Anzahl Blitze
Blitzdichte
Steiermark
285.460
17,4 Blitze/km²
Niederösterreich
180.401
9,4 Blitze/km²
Oberösterreich
165.462
13,8 Blitze/km²
Tirol
124.677
9,9 Blitze/km²
Kärnten
91.812
9,6 Blitze/km²
Salzburg
89.212
12,5 Blitze/km²
Burgenland
45.749
11,5 Blitze/km²
Vorarlberg
23.521
9,0 Blitze/km²
Wien
3.901
9,4 Blitze/km²
Das war ein ganzschönes Blitzspektakel gestern Abend in Wien mit knatternden und röhrenden Donnerschlägen. Über 1000 Blitze wurden im Stadtgebiet registriert.
Eine Webcam am Bisamberg hat um 22:40 Uhr ein wunderbares Bild aufgenommen, in welches wir mal rein gezoomt haben: pic.twitter.com/vfZQHAUJBm
Auch im Bezug auf die Blitzdichte hat die Steiermark deutlich die Nase vorne. Mit rund 17 Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark vor Oberösterreich mit rund 14 Blitzen pro Quadratkilometer. Auf Gemeindeebene liegt ebenfalls die Steiermark in Führung: In St. Andrä-Höch im Bezirk Leibnitz wurden 66 Blitze pro Quadratkilometer registriert. Die blitzreichsten Bezirke befinden sich in der Steiermark und in Oberösterreich, angeführt vom Bezirk Liezen mit 36.246 Entladungen. Danach folgen die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag mit 34.022 Blitzen, Südoststeiermark mit 31.744 und Gmunden mit 27.633 Entladungen.
Stärkster Blitz in Oberösterreich
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 295.000 Ampere am Nachmittag des 6. Juni in Gosau im Bezirk Gmunden. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 18.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
295.800 Ampere Gosau (OÖ)
281.500 Ampere Vorchdorf (OÖ)
269.200 Ampere St. Gallenkirch (V)
251.900 Ampere Preding (ST)
246.400 Ampere Lech (V)
Unterdurchschnittlicher Sommer
Wenn man nur Blitze ab einer Stärke ab 5 kA betrachtet (orientiert an der internationalen Norm IEC 62858), wurden in diesem Sommer 353.161 Blitze gemessen. Das ergibt den drittletzten Platz seit dem Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009: Nur im Sommer 2015 und 2018 wurden knapp weniger Blitze detektiert. Im Rekordjahr 2012 wurden hingegen fast viermal so viele Blitze verzeichnet. Damit liegt der Sommer 2019 auch deutlich unter dem Mittel von 650.000 Blitzen (>5 kA von 2009 bis 2018). Obwohl der Sommer vergleichsweise gewitterarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An 79 von 92 Tagen wurde in Österreich mindestens eine Blitzentladungen registriert. Allein im Bezirk Murtal gab es an 49 Tagen Gewitter.
Heftige Gewitter
Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Anfang Juli wurde am Flughafen Innsbruck eine Orkanböe von 119 km/h registriert und auch im Oberinntal sowie im östlichen Waldviertel gab es lokal orkanartige Böen. In Mieming im Bezirk Imst sorgte in der Nacht auf den 12.8. ein Tornado für Schäden. Vor allem in der Steiermark und im Oberen Waldviertel kam es zudem mehrfach zu großem Hagel: Besonders markant waren die Gewitter am 27. Juli, als in Wildon im Bezirk Leibnitz Hagel mit einem Durchmesser von etwa 8 cm beobachtet wurde. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Abend des 24.08. in Ritzing und Lutzmannsburg im Mittelburgenland zusammen: In nur einer Stunde prasselten mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, in diesen 60 Minuten wurde somit ein Drittel des gesamten Sommerregens gemessen.
Bereits vor einer Woche haben wir über den tropischen Sturm DORIAN berichtet, zu dieser Zeit befand sich dieser aber noch knapp östlich der kleinen Antillen (Hurrikan Saison 2019). Mittlerweile hat der Sturm Hurrikan-Stärke erreicht und steuert auf die Ostküste der USA zu.
Intensivierung
Aufgrund des sehr warmen Oberflächenwassers in der Karibik hat sich der Hurrikan im Verlauf des Freitags weiter verstärkt. Im Umfeld des Sturmes wurden bereits Winde von 210 km/h gemessen, dies macht Dorian zu einem Hurrikan der Stufe 4.
Die Höhenwinde haben, wie prognostiziert, die Richtung geändert und lenken den Sturm nun mehr in westliche Richtungen. Somit steuert dieser auf die nördlichen Bahamas und Florida zu.
Auf den Satellitenbildern ist mittlerweile auch schon ein gut ausgeprägtes Auge zu sehen, dies ist ein unverwechselbares Zeichen für einen intensiven Hurrikan. Derzeit sind auch zwei Erkundungsflugzeuge unterwegs, welche in das Auge des Sturm fliegen sollen, um dessen Intensität zu messen. Die Wettermodelle prognostizieren aber aufgrund der Zugbahn über das warme Wasser keine Abschwächung in den nächsten Tagen.
Auf den Bahamas sind bereits erste Evakuierungen im Gange, es wird erwartet dass der Hurrikan am Sonntag auf die Inselgruppe trifft.
Nördlicher Drift
Im Verlauf der nächsten Woche soll sich der Hurrikan dann drastisch verlangsamen und in Richtung Norden abdriften. Nun gibt es verschiedene Szenarien wie sich der Hurrikan in den nächsten Tagen verlagern könnte:
Eine Möglichkeit wäre das Auftreffen des Sturmes auf die Küste Floridas in der Nacht auf Montag und ein anschließender Drift in Richtung Norden. Dies hätte starke Regenfälle und Sturm in Florida zur Folge.
Die neuesten Trends deuten aber drauf hin, dass der Sturm sehr nahe an der Küste in Richtung Norden zieht.
Einige Modelle prognostizieren jedoch gar kein Auftreffen aus das Festland, sondern eine Zugbahn parallel zur Südostküste. Dies hätte zwar Auswirkungen auf einen großen Küstenabschnitt, die kräftigsten Wind würden aber abseits der Küste wehen.
Ein wenig Zeit bleibt noch, um den Sturm weiter zu beobachten. In der Zwischenzeit sollten sich die Bewohner von Südflorida bis hin zu den Küsten Nord-Carolinas jedoch auf das Schlimmste vorbereiten.
Für die Gebiete im Osten Floridas wurden bereits Evakuierungen angeordnet und in den kommenden Tagen werden wohl noch weitere erforderlich sein.
Wer kann, sollte dieses Wochenende nutzen. Der Samstag hat verbreitet 10 bis 12 Sonnenstunden zu bieten, lokale Wärmegewitter entwickeln sich am Nachmittag nur vom Arlberg bis zur Koralpe, im Flachland bleibt es sowieso trocken. Mit 26 bis 32 Grad wird es überall warm, bestes Badewetter also.
Am Sonntag ändert sich zunächst nur wenig. Wieder gibt es viel Sonnenschein bei meist nur lockeren Quellwolken, diese wachsen inneralpin aber doch häufiger zu Schauern und Gewittern an als tags zuvor. Vor allem in Vorarlberg und Tirol werden sie zum Abend hin immer häufiger und gehen mitunter in kräftigen Regen über, hier macht sich bereits die angesprochene Kaltfront bemerkbar. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 und 33 Grad, heiß wird es im Norden und Osten.
Schnee bis auf 1500 m am Montag
Über Nacht kommt die Kaltfront weiter nach Osten voran. So geht es am Montag nach aktuellem Stand nur noch von Osttirol über das Grazer Becken bis ins östliche Flachland mit etwas Sonne in den Tag. Hier bilden sich jedoch rasch Gewitter, welche bis Mittag auch die letzten trockenen Zipfel erreichen. Sie können lokal unwetterartige Ausmaße annehmen und Hagel und Sturmböen bringen. Im Westen und Norden hingegen regnet es aus der Nacht heraus teils kräftig, von Vorarlberg bis nach Salzburg ist mit dem Einfließen deutlich kühlerer Luft sogar mit Schnee bis auf rund 1500 m Höhe herab zu rechnen. Hinzu kommt vor allem am Alpenostrand kräftig bis stürmisch auffrischender Nordwestwind.
Die Kaltfront wird ihrem Namen mehr als gerecht, mit ihr fließt deutlich kühlere Luft ein. Die Temperaturen kommen am Montag im Westen und Norden nicht mehr über 13 bis 18 Grad hinaus, vom Klagenfurter Becken bis ins Burgenland erreichen sie nochmals 19 bis 27 Grad. Und auch nachfolgend bleibt es nach aktuellem Stand leicht zu kühl. Am Dienstag muss man sich landesweit auf rund 20 Grad einstellen, der Rest der Woche dürfte Werte im unteren 20er-Bereich sehen. Die 30 Grad-Marke ist zumindest für einige Zeit mal außer Reichweite.
Titelbild: Salzburg im Regen @ https://stock.adobe.com
Der sogenannte „Jahrhundertsommer“ 2003 behält seine Spitzenposition, der zu Ende gehende Sommer 2019 kam ihm aber sehr nahe. Mit einer österreichweiten Abweichung von rund 2,7 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel reiht sich der Sommer 2019 auf Platz zwei der wärmsten Sommer der Messgeschichte ein und verdrängt das Jahr 2015 auf den dritten Platz. In gleich fünf Landeshauptstädten, darunter Wien und Linz, nimmt jedoch der heurige Sommer die Spitzenposition ein. An knapp 30 Wetterstationen wurden zudem neue Allzeitrekorde der Temperatur aufgestellt, wie etwa in Innsbruck mit 38,5 Grad am 30. Juni.
Außergewöhnlich viele Hitzetage
Auch bei der Anzahl von Sommer- und Hitzetagen wurden die langjährigen Mittelwerte klar überschritten, lokal sogar um das Dreifache: In Hohenau beispielsweise gab es in diesem Sommer bislang an 80 von möglichen 89 Tagen Höchstwerte über 25 Grad und in Andau im Seewinkel kletterten die Temperaturen fast an jedem zweiten Tag sogar auf 30 Grad oder mehr. Ganz im Westen des Landes registrierte Feldkirch 21 Hitzetage, im Durchschnitt sind es im Rheintal lediglich 7.
Bei den Tropennächten hatte traditionell die Bundeshauptstadt die Nase vorn, insgesamt gab es in der Wiener Innenstadt bisher 39 Nächte mit einem Tiefstwert von 20 Grad oder mehr, der Rekord aus dem Vorjahr mit 46 Tropennächten wird in den kommenden hochsommerlichen Tagen nur knapp verfehlt.
Der Trend zu immer heißeren Sommer setzt sich fort. Aktuellen Studien zufolge wird ein Hitzesommer wie 2003 in Mitteleuropa bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad fast jedes zweite Jahr auftreten bzw. bei 2 Grad gar in der Mehrzahl der Jahre. Damit würde eine Sommer wie heuer zum Durchschnitt werden.
Fast landesweit zu trocken
Maßgeblich für die diesjährige Sommerbilanz war der Juni, ein in vielerlei Hinsicht extremer Auftakt in den Sommer 2019. Der erste Monat des heurigen Sommers war der heißeste, trockenste und zugleich sonnigste Juni der Messgeschichte. Auch die beiden weiteren Monate verzeichneten weniger Regen als im Mittel, wodurch den gesamten Sommer hinweg betrachtet ca. 30% auf einen ausgeglichene Regenbilanz fehlen. Somit nimmt der Sommer 2019 einen Platz in den Top 10 der trockensten Sommer der Messgeschichte ein. Nur in zwei Regionen fiel so viel oder sogar etwas mehr Regen als im Mittel, nämlich im nördlichen Weinviertel und Teilen des Tiroler Oberlandes.
Wenige, aber heftige Gewitter
Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Anfang Juli wurde am Flughafen Innsbruck eine Orkanböe von 119 km/h registriert und auch im Oberinntal sowie im östlichen Waldviertel gab es lokal orkanartige Böen. Vor allem in der Steiermark und im Oberen Waldviertel kam es auch zu großem Hagel: Besonders markant waren die Gewitter am 27. Juli, als in Wildon im Bezirk Leibnitz Hagel mit einem Durchmesser von etwa 8 cm beobachtet wurde. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Abend des 24.08. in Ritzing und Lutzmannsburg im Mittelburgenland zusammen: In nur einer Stunde prasselten mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, in diesen 60 Minuten wurde somit ein Drittel des gesamten Sommerregens gemessen.
Abkühlung zu Herbstbeginn
Besonders im Osten Österreichs bleibt es bis zum Wochenende noch sommerlich heiß, pünktlich zu Beginn des meteorologischen Herbsts kündigt sich Anfang der kommenden Woche aber eine markante Kaltfront an.
Extremwerte Sommer 2019
(Bundesland, Tag des Auftretens); Vorläufiger Stand: 27.08.19
Höchste Temperaturen
38,8 Grad Krems (NÖ, 01.07)
38,6 Grad Stockerau und Langenlebarn (NÖ, 01.07)
38,5 Grad Innsbruck – Universität (T, 30.06.)
38,4 Grad Wien – Innere Stadt (W, 01.07)
38,1 Grad Hermagor (K, 27.06.)
Tiefste Temperaturen
2,0 Grad St. Leonhard im Pitztal, Galtür (beide T, 01.06.), St. Jakob in Defereggen (T, 11.07.)
2,1 Grad Mariapfarr (S, 15.08.)
2,3 Grad St. Michael im Lungau (S, 11.07.)
Hitzetage (30 Grad oder mehr)
39 Andau (B)
36 Langenlebarn, Seibersdorf (NÖ), Güssing (B), Bad Radkersburg (ST), Wien – Innere Stadt (W)
35 Wien – Donaufeld (W)
Sommertage (25 Grad oder mehr)
79 Hohenau, Seibersdorf (beide NÖ)
78 Andau (B)
77 Neusiedl am See, Güssing (beide B)
Nasseste Orte
546 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
491 Liter pro Quadratmeter Schoppernau (V)
465 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
Trockenste Orte
80 Liter pro Quadratmeter Brunn am Gebirge (NÖ)
91 Liter pro Quadratmeter Wien – Unterlaa (W)
94 Liter pro Quadratmeter Gumpoldskirchen (NÖ)
Absolut sonnigster bzw. trübster Ort
900 Sonnenstunden, Mörbisch (B)
341 Sonnenstunden, Böckstein (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
119 km/h Innsbruck – Kranebitten (T, 06.07.)
108 km/h Haiming (T, 11.06.), Irnfritz (NÖ, 01.07.)
Am Montagabend sind besonders im Salzkammergut heftige Gewitter durchgezogen. Mit Durchzug der Gewitter kam es zu Starkregen und Sturmböen, örtlich wurde zudem auch Hagel beobachtet. In Summe musste die Feuerwehr allein in Oberösterreich zu knapp 80 Einsätzen ausrücken, hauptsächlich wegen Überflutungen. Durch die großen Regenmengen in kurzer Zeit ist die Kanalisation übergelaufen und einige Keller wurden überflutet. Anbei die Regenmengen am Montag:
57 mm Friedburg (OÖ)
49 mm Golling (S)
46 mm St. Koloman (S)
45 mm Salzburg / Freisaal (S)
37 mm Goasu (OÖ)
34 mm St. Johann am Walde (OÖ)
29 mm Bad Ischl (OÖ)
Extrem feuchte Luft
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss außergewöhnlich feuchter Luftmassen, so wurde bei den Radiosondenaufstiegen von München und Wien am Montagnachmittag PWAT („precipitable water“ bzw. „niederschlagbares Wasser“ in einem Vertikalprofil der Atmosphäre) von 35 bzw. 40 mm gemessen. Üblich in dieser Jahreszeit wären Werte um 23 mm. Am Montagabend kam es in den betroffenen Regionen zu einem Zusammenströmen dieser feuchten Luft, wie man eindrücklich in der analysierten Feuchteflusskonvergenz sieht. Die Luft kann dann nur nach oben ausweichen, weshalb es zu Gewittern kommt.
Als das Gewitter am Abend von den Bergen nordwärts gezogen ist, kam es zudem besonders im Flachgau und im Innviertel örtlich zu Sturmböen. Anbei die höchsten gemessenen Windspitzen:
79 km/h Feldkirchen bei Mattighofen
76 km/h Straßwalchen-Ederbauer
72 km/h Salzburg Flughafen
68 km/h Mattsee
65 km/h Ranshofen / Braunau
Weiters wurde örtlich auch Hagel beobachtet wie etwa in Seekirchen am Wallersee.
30.000 Blitze
In Summe wurden in Österreich am Montag 47.670 Blitze detektiert, davon allein 30.000 am Abend in Salzburg und Oberösterreich. Die meisten Blitze gab es im Bezirk Salzburg-Umgebung, die höchste Blitzdichte hingegen im Bezirk Hallein. Anbei die Blitze pro Bundesland (Top 4):
Mit Ausnahme von Hurrikan BARRY, der sich Mitte Juli im Golf von Mexiko gebildet hat, war es bisher recht ruhig auf dem Atlantik, siehe auch hier: Ruhige Zeiten im tropischen Atlantik. Die Hurrikan-Saison hat offiziell am 1. Juni begonnen und geht bis Ende November, einen Höhenpunkt stellt der Zeitraum zwischen Mitte August und Oktober da.
Saison kommt langsam in Fahrt
Pünktlich zum Beginn der Hochsaison, bildete sich am 21. August der tropische Sturm CHANTAL. Ausgehend von einer Störungszone über dem Nordosten Floridas zog der Sturm dann aber auf den offenen Atlantik. Die Intensität blieb gering genug, um den Sturm nicht als Hurrikan zu klassifizieren. Mittlerweile wandert CHANTAL als außertropisches Tief in Richtung Europa.
Etwas gefährlicher könnte aber der tropische Sturm DORIAN werden. Derzeit befindet sich der Sturm nördlich von Venezuela, knapp östlich der Kleinen Antillen. Auf der Insel Barbados gelten bereits erste Sturmwarnungen, hier werden Sturmböen von 100 km/h erwartet. Der Sturm soll sich aber weiter verstärken und im Verlauf des Mittwochs dann auf die Insel Puerto Rico treffen.
Prognosen für die restliche Saison
Der bisherige Verlauf der Saison ist nicht überraschend. Die Wettermodelle haben generell eine eher unterdurchschnittliche Saison 2019 prognostiziert. So sollen sich laut der Universität von Colorado von Juni bis Ende November etwa 13 tropische Stürme und 3 Hurrikans bilden. Einen Zusammenhang stellt dabei die El Niño-Southern Oscillation (ENSO) dar: Bei El Niño fällt die Sturmsaison nämlich meist ruhiger aus. In den letzten Monaten gab es ein schwaches El-Niño-Ereignis, derzeit geht ENSO aber tendenziell wieder in einen neutralen Zustand über.
Latest ENSO model prediction plume has been released. Models generally call for neutral ENSO conditions for next couple of months, with forecasts then split between neutral and a return to #ElNino conditions for this winter. Exception is NASA model which is predicting #LaNina. pic.twitter.com/kK0n3xQq4q
Für die Bewohner Nord- und Mittelamerikas wäre es auf jeden Fall mal ein Aufatmen, wenn die Stürme heuer eher schwächer bleiben. Allerdings kann es auch im Zuge von schwachen Sturmjahren einzelne, sehr heftige Hurrikane geben.
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Italien und mit einer südöstlichen Strömung gelangen sehr feuchte und teils auch labil geschichtete Luftmassen ins Land. Der Höhenwind ist dabei nur schwach ausgeprägt, somit weisen die Gewitter eine sehr langsame Zuggeschwindigkeit auf.
Gewitter am Sonntag
Der Sonntag startet besonders im Süden und im Osten mit oft dichten Wolken und bereits in den Morgenstunden ziehen im Osten Schauer durch. Tagsüber kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein, in der schwülen Luft entwickeln sich aber neuerlich Quellwolken und im Laufe des Nachmittags gehen im ganzen Land lokale Schauer oder Gewitter nieder. Durch die längere Verweildauer der Gewitterzellen an einem bestimmten Ort kommen lokal sehr große Niederschlagsmengen zusammen. Lediglich in Vorarlberg bleibt es überwiegend trocken.
Große Regenmengen am Samstag
Die Wetterlage ist derzeit festgefahren und auch zu Wochenbeginn gibt es wenig Änderungen. Bereits am Samstag haben Gewitter im Südosten örtlich für ergiebige Regenmengen gesorgt:
81 mm St. Corona am Wechsel (NÖ)
77 mm Lutzmannsburg (B)
77 mm Ritzing (B)
74 mm Breitenbach (ST)
72 mm Nikitsch (B)
67 mm Deutschkreutz (B)
64 mm Frohnleiten NLV (ST)
55 mm Reichenau an der Rax (NÖ)
53 mm Bruckneudorf (B)
Die großen Regenmengen in kurzer Zeit haben örtlich zu Überflutungen und Vermurungen geführt. Betroffen waren u.a. das Lavanttal, die Weststeiermark, das obere Murtal, der Raum Voitsberg und das Mittelburgenland. Lokal kam es zudem auch zu kleinem Hagel und stürmischen Böen. Anbei die höchsten gemessenen Windspitzen:
78 km/h Hollenthon (NÖ)
68 km/h Neudorf bei Landsee (B)
66 km/h Mörbisch am See (B)
Viele Blitze im Südosten
In Summe wurden am Samstag vom UBIMET-Blitzortungssystem knapp 80.000 Blitze detektiert, davon mehr als ein Drittel in der Steiermark. Der Bezirk mit den meisten Blitzen war hingegen Kitzbühel in Tirol mit 5.261 Entladungen. Die höchste Blitzdichte gab es im Bezirk Oberpullendorf mit 6,5 Blitze/km². Die stärkste Entladung wurde mit 190 kA in Hermagor detektiert.
Nicht nur große Abholzung bedroht derzeit die Wälder des Amazonas, sondern auch einer der schwersten Waldbrände seit vielen Jahren. Diese Brände wüten seit über zwei Wochen und Auswertungen ergaben über 70000 Brandherde, das sind fast doppelt so viele als noch im Vorjahr.
Große Trockenheit
Waldbrände sind in dieser Jahreszeit aufgrund der trockenen Bedingungen keine Seltenheit, doch das Ausmaß ist heuer größer als zuvor. Mehrere hundert Quadratkilometer sind gerade betroffen und die Brände verteilen sich auf die Staaten Brasilien, Paraguay und Bolivien. Die Dürre begünstigt die Brände natürlich, es wird aber angenommen, dass die Brände von Menschen gelegt worden sind. Einerseits durch die Rodung der Wälder, andererseits wurde aber auch kürzlich der „Tag des Feuer“ ausgerufen. Kurze Zeit später wurden auf den Satellitenbilder dann vermehrt Waldbrände registriert. Da es in einigen Gebieten fast über 90 Tage nicht geregnet hatte, breiten sich die Feuer auch rasch aus.
Rauchwolken über den Städten
Die Auswirkungen sind bereits jetzt für viele Menschen sichtbar. So verdunkelte sich der Himmel über der Stadt São Paulo aufgrund der Rauchwolken plötzlich, obwohl die Feuer über 2000 Kilometer weit entfernt sind.
*World Weather* Another view of daytime skies turning to night (at 3 pm) in Sao Paulo, Brazil – covered with smoke from wildfires in the Amazon region, hundreds to thousands of km away. August 20th. Report: @MidiaNINJApic.twitter.com/axhj1FIaYR
Vor allem ist das lokale Klima betroffen. Im Amazonasbecken herrscht ausschließlich feucht-tropisches Klima, die Luftfeuchtigkeit liegt häufig über 90%. In Folge der Waldbrände und der Abholzung fehlt jedoch in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten die Feuchtigkeit aufgrund der mangelnden Vegetation.
Die Wälder des Amazonas gelten nicht nur als riesen Kohlenstoff Speicher, welcher durch die Brände in Form von Kohlendioxid (CO₂) freigesetzt wird, sondern auch als „Lunge der Erde“. Ein Großteil des emittierten CO₂ wird nämlich in den Wäldern wieder zu Sauerstoff umgewandelt. Abschätzungen für das globale Klima lassen sich hingegen erst in einigen Jahren machen.
a reminder that the amazon forest has been on fire for 3 weeks now and because of the lack of media coverage people don’t know about it. this is one of most important ecosystems on earth pic.twitter.com/bJWtsShOky
LOOK: Huge pillars of thick smoke coming from a wild forest fire razing the Amazon rainforest for weeks were seen from space. | (Photos courtesy of NASA Earth Observatory) pic.twitter.com/kRpiRTj1XU
Eine verwellte Kaltfront kommt über dem Westen Österreichs zu liegen, hier stellt sich am Diestag nasses und relativ kühles Wetter ein. Niederschlagssummen von über 50 bis 70 l/qm bis Mittwochnacht sind vor allem in Vorarlberg und im Außerfern möglich, entsprechende Starkregenwarnungen wurden bereits ausgegeben.
Nach dem klimatologischen Mittel fallen in Schoppernau (Vorarlberg) 251 l/qm im August. Bis inklusive Montag, den 19. August fielen an dieser Station bereits 187 l/qm. Durch die reichlichen Niederschläge im äußersten Westen könnte nun innerhalb von nur zwei Tagen das Monats-Niederschlagssoll erreicht werden.
Der Hochsommer ist noch nicht vorbei
Im Laufe der Woche nimmt der Hochdruckeinfluss wieder zu und es setzt sich eine südöstliche Höhenströmung durch, mit der erneut warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Österreich transportiert werden.
Demzufolge wird es am Freitag vor allem an der Alpenostseite wieder hochsommerlich – dort werden Temperaturen von über 30 Grad erwartet. Nach aktuellem Stand sind aber auch im Westen der Republik knapp 30 Grad möglich. Am Samstag und Sonntag fallen die Höchsttemperaturen planmäßig noch um eine Spur höher aus, dann wird wahrscheinlich auch in Salzburg und Oberösterreich die 30-Grad-Marke überschritten, wobei im Bergland die Schauer- und Gewitterneigung in Richtung Wochenende auch wieder etwas zunimmt.
Am Sonntag sorgt Hochdruckeinfluss für sonniges Sommerwetter in Österreich. Im Vorfeld einer Kaltfront wird es zudem leicht föhnig und die Temperaturen steigen verbreitet auf über 30 Grad, lokal sind im Bereich der östlichen Nordalpen Spitzenwerte um 34 Grad zu erwarten. Am späten Abend steigt die Gewitterneigung in Vorarlberg und im Außerfern aber langsam an und in der Nacht sind im gesamten Grenzbereich zu Bayern Gewitter möglich.
Zweigeteilter Wochenbeginn
Am Montag ziehen von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich kompakte Wolken durch und zeitweise regnet schauerartig, vereinzelt sind Blitz und Donner dabei. Von Kärnten und dem Steirischen Hügelland bis ins Weinviertel scheint dagegen häufig die Sonne und es bleibt tagsüber trocken, am Nachmittag entstehen von den Tauern bis zur Obersteiermark aber teils kräftige Gewitter, örtlich besteht dabei die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen! Am Abend und in der Nacht gehen dann auch im Nordosten ein paar Schauer und Gewitter nieder, weitgehend trocken bleibt es dagegen vom Klagenfurter Becken über die Südsteiermark bis ins Südburgenland.
In Vorarlberg kommen die Temperaturen nicht über 20 bis 23 Grad hinaus, im östlichen Flachland und im Süden gibt es hingegen noch Spitzenwerte bis zu 32 Grad.
Gewittriger Dienstag
Der Dienstag verläuft im Großteil des Landes unbeständig, von Vorarlberg her breiten sich kräftige Schauer und Gewitter im Tagesverlauf bis nach Oberkärnten und ins Waldviertel aus. Auch im Osten ziehen ein paar Schauer durch, dazwischen scheint aber auch zeitweise die Sonne. Gegen Abend sind im Norden dann heftige Gewitter möglich. Am längsten sonnig und oft trocken bleibt es von Unterkärnten bis ins Burgenland. Die Zweiteilung bei den Höchstwerten bleibt erhalten, so kommen die Temperaturen in Vorarlberg kaum über 20 Grad hinaus, während es von Unterkärnten bis zum Seewinkel noch hochsommerliche 30 bis 32 Grad gibt.
Mittwoch: Gewitter im Süden
Am Mittwoch scheint von Kärnten bis ins Burgenland in der ersten Tageshälfte noch zeitweise die Sonne, im Westen und Norden dominieren dichte Wolken. Vor allem im Bergland gehen immer wieder Schauer nieder und im Süden entstehen im Tagesverlauf teils kräftige Gewitter. Im östlichen Flachland ist die Schauerneigung bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind nur gering und auch im Westen stellt sich tagsüber oft trockenes Wetter ein. Mit 17 bis 27 Grad ist es allgemein etwas kühler.
In der zweiten Wochenhälfte kündigt sich dann allmählich eine Wetterbesserung an und die Temperaturen steigen wieder etwas an.
Vorherige Woche hat ein Photograph aus der Schweiz womöglich eines der besten Beispiele Europas von Roten Kobolden eingefangen. Diese etwas besondere Art von elektrischer Entladung fand am 6. August 2019 einige Kilometer oberhalb eines starken Gewitterkomplexes in Norditalien statt und wurde aus dem Schweizer Kanton Jura, etwa 200 km Luftlinie entfernt, fotografiert.
Rote Kobolde
Bei dieser Erscheinung, im Englischen Red Sprites genannt, handelt es sich um rötliche oder leuchtend rote Entladungen oberhalb von besonders heftigen Gewittern im Bereich der Mesosphäre. Sie treten in Höhen von bis zu 75 km auf und erreichen Längen von bis zu 20 km. Das sich zerteilende Kopfende der Entladung dehnt sich sogar bis auf 50 km aus. Die aufwärts verlaufenden Blitzkanäle zerfallen kurz nach Austritt aus der Wolkendecke in zahllose Verästelungen. Je nach Form gibt es „Karottenkobolde“, „Engelskobolde“ oder auch „Quallenkobolde“. Dabei können Kobolde einzeln oder in Schwärmen auftreten. Eine Beobachtung mit bloßem Auge ist meist nur aus größerer Entfernung zum Gewitter möglich, wenn der Himmel im Hintergrund des Spektakels extrem dunkel ist, da diese deutlich lichtschwächer sind als herkömmliche Wolke-zu-Boden-Entladungen.
Dank der enormen Fortschritte der Photographie ist es heutzutage auch mit guten, herkömmlichen Reflexkameras immer einfacher, genügend Licht einzufangen, um diese extrem kurzen und lichtschwachen Ereignisse zu dokumentieren. Hier ein paar Beispiele aus dem heurigen Sommer:
What else is fast, dynamic and electrically powered other than sprite lightning? Tesla’s! Always loved them but can’t yet afford one. Maybe @elonmusk could hire me for an ad – it would be the most epic commercial ever and I know I could make it happen.:) #Tesla#lightning#stormpic.twitter.com/2cB7I85ehL
From an incredible storm system over ok/tx border in June. Rarely captured dual secondary pop through gigantic jets. Huge charge imbalances with this storm.From cloud tops to ionosphere – about 45 miles tall. #okwx@JimCantore@ReedTimmerAccu@ztresearchpic.twitter.com/Cg80JAWpCu
No words could describe my happiness last night after seeing this epic jellyfish red sprite! WOW!! Taken above a small MCS cluster over SW Hungary. July 31st, 2019. pic.twitter.com/ZGDWu0QDND
Am Freitag sorgt Skandinavientief ANDREAS vor allem im Norden und Osten noch für leicht unbeständige Verhältnisse. Bei einem Mix aus vielen Wolken und etwas Sonne gehen vor allem von Salzburg ostwärts ein paar Schauer nieder, von Unterkärnten bis Niederösterreich entstehen auch einzelne Gewitter. Im Tagesverlauf macht sich aus Westen aber ein Zwischenhoch bemerkbar und die Wolken machen immer häufiger der Sonne Platz. Die Temperaturen erreichen 19 bis 26 Grad mit den höchsten Werten in Kärnten.
Sommerwetter am Wochenende
Der Samstag präsentiert sich meist freundlich, vor allem im Süden und im östlichen Flachland scheint trotz einiger Wolkenfelder häufig die Sonne. Etwas dichter fallen die Wolken an der Alpennordseite aus, es bleibt aber trocken. Die Temperaturen steigen auf 22 bis 29 Grad. Am Sonntag stellt sich kurzzeitig Hochsommerwetter ein, verbreitet scheint die Sonne und bei teils föhnigem Südwind steigen die Temperaturen auf 28 bis 34 Grad. Besonders vom Flachgau bis zum Mostviertel wird es hochsommerlich heiß. Erst am Abend steigt die Gewitterneigung in Vorarlberg und im Außerfern langsam an. Das perfekte Badewetter am Wochenende sollte man auf alle Fälle ausnützen, denn kommende Woche geht es mit den Temperaturen wieder bergab.
Kommende Woche Abkühlung
Am Montag überwiegen an der Alpennordseite sowie generell im Bergland die Wolken und es regnet immer wieder schauerartig, vereinzelt sind Blitz und Donner dabei. Von Unterkärnten und dem Steirischen Hügelland bis ins Weinviertel scheint dagegen zeitweise die Sonne und vor allem im Südosten wird es nochmals sommerlich heiß. Am Nachmittag entstehen im Süden örtlich Gewitter, meist trocken bleibt es im östlichen Flachland. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 Grad in den westlichen Nordalpen und 32 Grad im Südosten. Im Laufe der Woche gehen die Temperaturen besonders im Bergland und im Norden weiter zurück.
Der Hochsommer geht zu Ende und das macht sich nicht nur in den Niederungen bemerkbar. Ein typisches Merkmal für den Spätsommer sind Wintereinbrüche im Hochgebirge. Einen ersten Vorgeschmack auf den Winter gab es in Lagen oberhalb von rund 2.500 m in der vergangenen Nacht. Hier Bilder vom Hochkönig:
Schneetreiben auf der Rudolfshütte:
Schnee zieht klare Linie:
Massiver Wintereinbruch August 2018
Ende August 2018 gab es nach einer lang andauernden Hitzewelle einen massiven Wintereinbruch. Während die Temperaturen am 23.08.2018 in Bad Gastein noch die 30-Grad-Marke erreichten, gab es 3 Tage späte in der Früh eine rund 5 cm dicke Schneedecke. Seit Messbeginn war das der erste Augustschneefall in Gasteinertal.
Von so einem massiven Wintereinbruch sind wir aber in nächster Zeit weit entfernt. Bis zum Wochenende liegt die Nullgradgrenze bei rund 3000 m, am Wochenende werden dann in 3000 m schon wieder warme 10 Grad erreicht. Der Schnee schmilzt also rasch wieder ab, einer Hochgebirgstour am Wochenende steht wettertechnisch nichts im Wege.
Am Montagnachmittag wurde Wien von einem heftigen Gewitter mit Starkregen, kleinem Hagel und schweren Sturmböen getroffen. Die Feuerwehr musste auf über 90 Einsätze ausrücken um Sturm- und Wasserschäden zu beseitigen, zudem kam es in manchen Bezirken zu Stromausfällen. Besonders betroffen waren die zentralen und nordwestlichen Bezirke der Landeshauptstadt, so wurden am Botanischen Garten schwere Sturmböen bis 95 km/h gemessen und in der Nähe vom Karlsplatz knapp 20 Liter pro Quadratmeter Regen in nur 10 Minuten verzeichnet. Letzteres entspricht dort einer Wiederkehrzeit von etwa 15 bis 20 Jahren.
Das Gewitter ist am Montag kurz vor 16 Uhr im südlichen Traunviertel entstanden und ist dann mit der Höhenströmung zunächst nach Nordosten gezogen. Mit der Entwicklung der Mesozyklone (für Details dazu siehe unten) ist das Gewitter allerdings ab etwa dem Grenzbereich zu Niederösterreich von der ursprünglichen Zugbahn leicht nach Osten ausgeschert und ist schließlich gegen 18:30 auf Wien getroffen.
Superzellengewitter
Das Gewitter über Wien am Montag war ein klassisches Superzellengewitter, also ein langlebiges, kräftiges und alleinstehendes Gewitter, welches einen beständigen rotierenden Aufwind aufweist (Mesozyklone). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung: Bei einer starken vertikalen Windzunahme bilden sich nämlich quer zur Strömung horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Luftwalze ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Die Zufuhr feuchtwarmer Luft wird dabei durch den räumlich getrennten Abwindbereich, in dem der Niederschlag ausfällt, nicht gestört.
Österreich liegt heute zwischen kühlerer, atlantischer Luft im Westen Europas und eine heiße, energiereiche Luftmasse nach Osten zu. Solch beachtliche Temperaturgegensätze sorgen unter anderem für eine deutliche Zunahme des Windes mit der Höhe. Das Zusammenspiel zwischen einer sich aus Westen langsam annähernden Kaltfront, starkem Höhenwind und energiereicher Luft führt im Tagesverlauf zu heftigen Gewittern. Vor allem im Vorfeld der Front, etwa vom Tiroler Unterland und Oberkärnten bis zum Waldviertel steigt im Tagesverlauf die Gewitterneigung deutlich an. Die Gewitterzellen können lokal durchaus schwere Sturmböen sowie Hagel und Starkregen bringen.
In Vorarlberg ist die Gefahr von schweren Gewittern deutlich geringer, hier regnet es aber den ganzen Tag über teils kräftig und gewittrig durchsetzt. Bis in die Nacht auf Dienstag kommen verbreitet 30 bis 40 l/m² zusammen.
Bereits schwere Schäden in Tirol
Welches Unwetterpotential die heutigen Gewitter mitbringen können, hat es eine kleine Superzelle bereits vergangener Nacht in Tirol gezeigt. Das Gewitter hat sich kurz nach 1 Uhr zwischen Landeck und Imst gebildet und ist dann entlang des Inntals nach Osten gezogen. Nach etwa 2 Stunden Lebenszeit schwächte sich die Zelle über den Kitzbüheler Alpen ab. An der Wetterstation in Haiming wurden Böen von bis zu 79 km/h gemessen. Die schweren Schäden in der Umgebung deuten aber darauf hin, dass auch Windspitzen von mehr als 100 km/h möglicherweise dabei waren.
Titelbild: Feldkirch zwischen Regen und Gewittern – foto-webcam.eu
Am Freitag zog ein für die Jahreszeit ungewöhnlich starkes Sturmtief namens YAP von der Biskaya nach Irland. Die dazugehörige Kaltfront rauschte gestern mit großem Tempo über Frankreich, Benelux und den Großteil von Deutschland hinweg. Dabei gab es besonders in Ostfrankreich, Benelux und dem Westen von Deutschland teils heftige Gewitter.
Tornado in Luxemburg
Im Zuge eines dieser Gewitter entstand an der Grenze von Frankreich zu Luxemburg ein kräftiger F2-Tornado, der über die Stadt Petingen hinwegzog und über 100 Häuser beschädigte. Dabei gab es auch gut ein Dutzend Verletzte, was aufgrund der folgenden Bilder kein Wunder ist:
Am Samstag erreicht die Kaltfront auch Österreich. Dabei gibt es aber nicht mehr soviel Dynamik wie am Freitag, somit ist die Gefahr eines Tornados in Österreich zum Glück nur sehr gering. Trotzdem bilden sich im Laufe des Nachmittags und am Abend teils kräftige Gewitter. Hauptsächlich davon betroffen sind die Regionen von Osttirol un dem Salzkammergut über die Obersteiermark bis in den Wienerwald und das Wald- und Weinviertel. Einzelne Gewitter sind auch weiter südlich anzutreffen. Dabei kann es zu Starkregen und Hagel von bis zu 3 cm Korngröße kommen.
Die Kaltfront des Tiefs XAVER sorgte nicht nur hierzulande für kräftige Gewitter (nachzulesen hier: Rückblick Gewitter), sondern auch in Norditalien und in Polen.
Heute herrscht jedoch im Großteil des Landes bereits wieder ruhiges Sommerwetter, nur im Süden und Südosten bilden sich heute teils kräftiger Gewitter.
Badewetter am Freitag, am Samstag im Osten Hitze
Am Freitag halten sich anfangs zwar in den Tal- und Beckenlagen der Alpen ein paar Nebelfelder, aber diese lösen sich noch am Vormittag auf. Auch die Quellwolken im Bergland bleiben harmlos und im ganzen Land kann man sich tagsüber auf viele Sonnenstunden freuen.
Am Samstag nähert sich dann eine Kaltfront und von Vorarlberg bis zum Innviertel steht bereits von der Früh weg unbeständiges Wetter mit Regenschauern am Programm. Zum Nachmittag hin kommt die Kaltfront allerdings nach Osten voran und bis zum Abend erreichen dann einzelne Gewitter auch das östlichen Flachland.
Am Sonntag wieder freundlicher, große Temperaturunterschiede am Montag
Am Sonntag macht sich dann ein Zwischenhoch bemerkbar und vorübergehend wird es wieder etwas ruhiger im Alpenraum. Anfangs gehen zwar noch ein paar Regenschauer nieder, mit Ausnahme von ein paar Wärmegewittern in den Alpen bleibt es aber im Großteil des Landes trocken.
Im Vorfeld einer Kaltfront bauen sich dann am Montag über Österreich große Temperaturgegensätze auf. Während der Westen bereits im Einfluss der Kaltfront liegt, dreht die Strömung im Osten auf Süd und es wird föhnig. Der Südföhn treibt dann die Temperaturen auf bis zu 36 Grad. Am Nachmittag gehen dann vom Salzburger Land bis zum Waldviertel teils kräftige Gewitter nieder, im Osten wird die Hitze vom stürmischen Westwind abgedrängt.
Hier noch ein paar Impressionen der gestrigen Gewitter:
Large hail in Bonavicina, Verona, north Italy yesterday, August 7th! Report: Enrico Vinerbini / Tornado in Italia pic.twitter.com/EccbD8Pm9S
Severe wind damage in the wake of the severe HP supercell near Brescia, north Italy yesterday, August 7th! Report: Maycol Checchinato pic.twitter.com/fdYz06lFrB
Am Mittwoch 07.08.2019 entwickelten sich im Laufe des Nachmittags die ersten Gewitterzellen über dem zentralen Bergland, die dann am Abend und in der ersten Nachthälfte in Form einer starken Gewitterlinie samt Böenfront den Osten Österreichs erreichten. Starkregen, kleinkörniger Hagel und vor allem teils schwere Sturmböen wurden entlang der Linie beobachtet bzw. gemessen.
+++ Update 20:27 +++
Die Gewitterlinie hat mit Pauken und Trompeten Wien erreicht. Die Spitzenböen aus Wien und Umgebung:
90 km/h Wien-Jubiläumswarte
76 km/h Wien-Hohe Warte
65 km/h Wien-Innere Stadt
61 km/h Wien-Mariabrunn
97 km/h Buchberg
79 km/h Langenlebarn
72 km/h Tullnerfeld
68 km/h Gumpoldskirchen
+++ Update 19:22 +++
Im Donauraum greift nun der Westwind teils mit Sturmböen durch. In der Nähe der Gewitter sind Spitzenwerte bis 80 km/h möglich! Aber auch der kurzzeitige Starkregen bleibt ein Thema: Zum Teil sind die Mengen zwar kräftig aber nicht exzessiv ausgefallen, hier die Werte der letzten Stunde:
14 l/m², Weyer
12 l/m², Rottenmann
8 l/m², Hall/Admont
7 l/m², Waidhofen/Ybbs
+++ Update 18:45 +++
Lange haben sie sich geziert, nun sind aber verbreitet Gewitter Richtung Osten unterwegs. Die Windspitzen der letzten Stunde:
72 km/h, Kremsmünster
68 km/h, Linz
65 km/h, Wels
61 km/h, Vöcklabruck, Wolfsegg und Wieselburg
60 km/h, Haag
+++ Update 17:30 +++
Die Entwicklung der Gewitter kommt immer mehr in Fahrt. Derzeit bewegt sich im Tennengau eine kräftige Zelle Richtung Salzkammergut. Auch ebendort bzw. nach Norden bis nach Wels bildet sich eine kleine Gewitterlinie. In der kommenden Stunde frischt dann auch im Traunviertel der Westwind auf. Mit dem Druchzug der Gewitter sind Spitzen zwischen 50 und 60 km/h möglich.
+++ Update 16:15 Uhr +++
Langsam bewegt sich was. Immerhin ist nun ein erstes Gewitter in den Kitzbüheler Alpen entstanden., ein zweites bei Bruneck knapp westlich von Osttirol und ein drittes am südlichen Stadtrand von Salzburg.
+++ Update 15:30 Uhr +++
Es tut sich nach wie vor wenig. Die hohen Wolken sind nun bis Oberösterreich so dicht, dass die Sonne nicht mehr durchkommt. Zwar ist es dort 27 bis 28 Grad warm, aber womöglich fehlen gerade 1 bis 2 Grad, um Quellwolken auszulösen. Zumindest ist der Wind entlang der Donau nun erwartungsgemäß mehrheitlich auf östliche Richtungen gedreht, in Wien auf Süd. Damit strömt Luft vor der aufziehenden Front zusammen, jedoch ist die Luftbewegung recht schwach.
+++ Update 14:30 Uhr +++
Mit dem Regen hat es im Westen abgekühlt. Hier werden rund 18 Grad gemessen, während es im Osten und Südosten bis zu 31 Grad heiß ist. Somit gibt es zwar 13 Grad Unterschied zwischen West und Ost, in Summe läuft aber nicht alles nach Plan. Vom Achensee bis ins Salzkammergut sollte es nun allmählich Gewitter auslösen, doch die vielen Wolken hemmen die Entwicklung.
+++ Update 14:00 Uhr +++
Bei München entstehen nun die ersten Gewitter, welche früher oder später noch für Oberösterreich interessant werden können. Was hingegen schlecht für die Entwicklung der Gewitter ist: Es ziehen schon recht viele Wolken auf Höhe von Salzburg und Oberösterreich durch.
+++ Update 12:45 Uhr +++
Momentan zieht in Vorarlberg und in Tirol Regen durch. Auch wenn es hier später wieder etwas aufreißt, so ist die Unwettergefahr hier doch eher gering. Von Salzburg ostwärts heizt jedoch gebietsweise die Sonne ein. Die momentan auf Höhe von Wien hängenden Wolken ziehen auch bald mal weiter.
+++ Update 11:00 Uhr +++
Momentan erstreckt sich der Tiefausläufer etwa vom Saarland bis nach Sachsen. Hier sowie südlich davon gibt es derzeit die größte Wetteraktivität, bereits existierende Gewitter ziehen mit rund 60 km/h nach Nordosten:
+++ Update 10:30 Uhr +++
Bereits gegen 10 Uhr werden im Osten und Südosten verbreitet über 25 Grad gemessen, im Raum Wien sowie im Wiener Becken gar bis zu 29 Grad. Dem gegenüber stehen bspw. 18 Grad in Innsbruck, wo bereits einige Wolken durchziehen. Im Laufe der nächsten Stunden wird sich dieser Gegensatz der Temperaturen noch verstärken.
+++ 10:00 Uhr +++
Ein Tief namens XAVER liegt schon seit Tagen über den Britischen Inseln und der Nordsee und die zugehörige Kaltfront erstreckt sich seit ebenso geraumer Zeit von Südwest nach Nordost quer über Deutschland. Entsprechend liegt der Alpenraum bisher auf der Vorderseite in einer südwestlichen Strömung, warme Luft wurde herangeführt. Heute erreicht dieser Prozess seinen vorläufigen Höhepunkt, im Tagesverlauf schwenkt die Kaltfront jedoch von West nach Ost durch und damit entlädt sich die gesamte in der Luft enthaltene Energie, teils kräftige Gewitter entstehen.
Los geht es bereits gegen Mittag in Vorarlberg, die Unwettergefahr ist hier jedoch noch eher gering. Nach Osten fortschreitend bilden sich am frühen Nachmittag in Tirol und später in Salzburg erste Gewitter. Je später, desto höher ist die Gefahr von einzelnen sehr kräftigen Gewitterzellen, welche Hagel und Sturmböen bringen können. In Oberösterreich und der Obersteiermark löst es im Laufe des Nachmittags aus, womöglich erst zum Abend hin. Ab diesem Moment erscheint es wahrscheinlich, dass Gewitter zunehmend verclustern/sich vereinen und als komplexeres System weiter nach Nordosten ziehen.
Sturmböen rücken dann in den Fokus, sie können am Abend auch bereits deutlich vor den Gewittern auftreten. Insbesondere im östlichen Flachland inklusive Wiens stellt dieser stürmisch auffrischende Wind womöglich die Hauptgefahr dar. Es wäre nicht unüblich, wenn sich dadurch Gewitter bis zum Wienerwald kommend auflösen und erst Richtung Slowakei oder im Seewinkel neu entstehen würden.
Weitgehend ruhig bleibt es übrigens im Südosten – von Klagenfurt bis ins Mittelburgenland passiert bis in die Nacht nichts.
Titelbild @ Stormscience Austria, Daniel Eßletzbichl
Der 3760 m hohe Volcan de Agua befindet sich nur wenige Kilometer westlich von Guatemala-Stadt und ist nicht aktiv. Als dort am Donnerstag Blitze zuckten, war also nicht etwa vulkanische Aktivität die Ursache, sondern es handelte sich um ein normales Gewitter genau über dem Berg. Die markante Bergspitze hat sicher schon etliche Blitzeinschläge erlebt, doch diesmal fungierte sie ausgesprochen häufig als Ausgangspunkt für aufwärts gerichtete und radial auseinander gehende Blitze. Die Folge sind beeindruckende Aufnahmen:
Nach zwei unterkühlten und teils nassen Tagen macht sich von Westen her ein Hoch bemerkbar. Somit dominiert in den meisten Landesteilen der Sonnenschein. Nur vom Mühl- und Waldviertel über die Obersteiermark bis nach Kärnten und die südliche Steiermark ziehen noch mehr Wolken und einzelne Schauer und Gewitter durch.
Es geht bergauf
Am Montag nähern sich die Temperaturen schon der 30-Grad-Marke an, dazu scheint zeitweise die Sonne. Ganz beständig verläuft aber auch der Wochenbeginn nicht, in Nordtirol und Salzburg kommt es am Nachmittag zu Schauern, in Osttirol und Kärnten sind am Abend einzelne Gewitter zu erwarten. Am Dienstag setzt sich das warme Sommerwetter fort, im Donauraum und im Osten liegen die Höchstwerte um die 30 Grad. Im Bergland hingegen wird es schwülwarm und zunehmend gewittrig. Lokal können die Gewitter auch schon kräftig ausfallen.
Zur Wochenmitte Hitze und Unwetter
Der Mittwoch verläuft Im Osten und Südosten dann heiß mit Höchstwerten von 30 bis 34 Grad. Im Westen bilden sich hingegen im Tagesverlauf kräftige Gewitter, die sich bis zum späten Abend auf den Großteil des Landes ausbreiten, nur von Unterkärnten bis zum Neusiedler See bleibt es noch freundlich. Die Gewitter können dann unwetterartig ausfallen, Starkregen, großer Hagel und Sturm sind möglich.
Der Donnerstag verläuft dann unbeständig und nass, am Freitag setzt sich wieder Sommerwetter durch und zum kommenden Wochenende deutet sich heißes Sommerwetter an.
Ein Italientief im Zusammenspiel mit einem Höhentief bringt im Süden des Landes momentan kräftigen und gewittrig durchsetzten Regen. Dabei gingen in der letzten Stunde in Deutschlandsberg 26,7 l/m² und in Leibnitz-Wagna 21,1 l/m² nieder. Die Graphik zeigt die Niederschlagssumme der Steiermark seit Mitternacht.
Unwetter in Italien und Slowenien
Dieser Regen zieht allmählich über die Südsteiermark in Richtung Ungarn ab. Noch heftiger sind die Gewitter in Norditalien und Slowenien. Hier gab es an der Station Katarina in Slowenien 66 l/m² in wenigen Stunden. Auch in den folgenden Stunden muss in Norditalien Ungarn, Slowenien, Kroatien und Ungarn mit heftigen Gewittern gerechnet werden. Dabei muss mit Starkregen und schweren Sturmböen gerechnet werden. Zudem ist großer Hagel möglich.
Desweiteren gibt es auch in Tirol und Salzburg teils kräftiger Gewitter, die allmählich in Richtung Südosten ziehen. Im weiteren Verlauf des Nachmittags muss also insbesondere in Osttirol und Kärnten mit Gewittern gerechnet werden. Hier sind lokal auch größere Regenmengen möglich.
In diesem bezüglich Gewittern nur leicht unterdurchschnittlichen Juli registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 421.767 Blitze. Damit gab es zwar mehr als doppelt so viele Blitzentladungen wie im Juli des Vorjahres, dieser stellte jedoch mit 173.440 Blitzen die geringste Zahl seit Beginn der modernen Erfassung im Jahr 2010. Der Juli bildet zusammen mit Juni und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten. Die Sonne erreicht zu dieser Zeit ihren Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Luft und der Topografie Österreichs entwickeln sich dann zahlreiche Gewitter.
Spitzenreiter Steiermark, Salzburg blitzreichste Stadt Österreichs
Mit exakt 134.917 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit gut 65.000 und Tirol mit etwa 64.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 613 Blitze.
Mit rund acht Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark hinsichtlich der Blitzdichte ebenso knapp vorne, gefolgt von Salzburg und Tirol mit rund fünf Blitzen pro Quadratkilometer. Auf Gemeindeebene hat St. Stefan im Rosental (St) die Nase vorne, hier wurden 43 Blitze pro Quadratkilometer registriert.
Die fünf blitzreichsten Bezirke finden sich allesamt in der Steiermark, angeführt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17.718 Entladungen. Mit 20,4 Blitzen pro Quadratkilometer war relativ gesehen allerdings die Stadt Salzburg der Spitzenreiter, gefolgt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17,5 Blitzen und Leibnitz mit 16,5 Blitzen pro Quadratkilometer.
Gewitterfreie Tage bildeten im Juli die Ausnahme, an insgesamt 26 von 31 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert.
Stärkster Blitz in Vorarlberg
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden in Vorarlberg gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 269.000 Ampere am Vormittag des 3. Juli in St. Gallenkirch im Bezirk Bludenz. In kürzester Zeit wurde dabei rund 17.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Blitze nach Bundesland, Anzahl und Blitzdichte
Steiermark 134.917 – 8,23 Blitze/km²
Niederösterreich 64.800 – 3,38 Blitze/km²
Tirol 63.679 – 5,04 Blitze/km²
Oberösterreich 53.174 – 4,44 Blitze/km²
Kärnten 40.943 – 4,29 Blitze/km²
Salzburg 37335 – 5,22 Blitze/km²
Burgenland 15.030 – 3,79 Blitze/km²
Vorarlberg 11.276 – 4,32 Blitze/km²
Wien 613 – 1,48 Blitze/km²
Österreich Gesamt 421.767 – 5,03 Blitze/km²
Die fünf stärksten Blitze
269.200 Ampere St. Gallenkirch (V)
243.200 Ampere Stadl-Predlitz(ST)
234.900 Ampere Westendorf (T)
221.000 Ampere Dunkelsteinerwald (NÖ)
218.300 Ampere Egg (V)
Jahr 2019 bisher blitzschwach
Im gesamten Jahr 2019 wurden in Österreich bisher 718.170 Blitze registriert. Dieser Wert liegt deutlich unter der durchschnittlichen Zahl von 973.000 Blitzen, gemessen seit 2010, stellt aber nicht mehr den niedrigsten Wert dar. Im Vergleich dazu wurden in den letzten drei Jahren 2016 bis 2018 zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als eine Million Blitze verzeichnet.
Bereits in den Morgenstunden hat die Kaltfront von Tief WOLFGANG den Westen von Österreich erreicht und sorgt hier für viele Wolken und Schauer. Im Süden und Osten scheint hingegen noch häufig die Sonne.
Bereits zu Mittag entstehen in der schwül-warmen Luft aber erste Gewitter, die sich am Nachmittag auf das gesamte östliche Berg- und Hügelland ausbreiten und gegen Abend auch den Südosten von Österreich erreichen.
Starkregen und Hagel
Seit dem Wochenende befinden sich sehr feuchte Luftmassen über Österreich, daher muss man im Zuge der Gewitter punktuell mit großen Regenmengen rechnen. Innerhalb von kurzer Zeit sind bis zu 30 l/m² möglich. Besonders im Süden ist auch Hagel wieder ein Thema, die Hagelschlossen sind in den stärksten Gewitterzellen groß genug, um wieder Schäden an Autos oder in der Landwirtschaft anzurichten. Mit den Gewittern frischt auch kurzzeitig der Wind auf, Sturmböen treten aber nur selten auf.
Süden bleibt Hotspot
Am späten Abend gehen die Gewitter wieder zu Ende, am Donnerstag und Freitag folgen aber im Süden weitere Gewitter. Vor allem am Freitag kann es im äußersten Süden und Südosten im Zuge von Gewittern auch intensiv regnen. Erst am Wochenende geht die Gewitterneigung im Süden zurück, dann sind kurze Gewitter vor allem noch im Norden und Osten anzutreffen.
Der Juli 2019 fällt mit einer Abweichung von +1,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel deutlich zu warm aus. Am größten war die Abweichung in Vorarlberg und dem Tiroler Oberland, hier war der Juli im Schnitt 2,5 Grad zu warm. Landesweit gestaltete sich der Juli 2019 überall zu warm und ist vergleichbar mit dem Juli aus dem Vorjahr. Geprägt war das Monat zunächst vom Ende der ersten großen Hitzewelle, einer etwas zu kühlen Monatsmitte, auf die eine weitere Hitzewelle folgte. Diese ging dann im Großteil des Landes mit heftigen Gewitter zu Ende.
Heißer Start
Bereits am ersten Tag im Juli wurden die Höchstwerte für das Monat erreicht, in Krems stieg das Thermometer auf 38,8 Grad. Ähnlich heiß wurde es dann mit 36,7 Grad in Innsbruck erst wieder in der letzten Julidekade.
Dazu gab es in den tiefen Regionen verbreitet 7 bis 10 Hitzetage. Besonders schwitzen mussten die Villacher, hier wurden sogar 13 Tage mit mehr als 30 Grad registriert.
Tropennächte gab es hingegen mit Ausnahme der Bundeshauptstadt nur vereinzelt, in der Wiener Innenstadt sank das Thermometer hingegen 12 mal nicht unter 20 Grad.
Dass der Juli auch wenig sommerlich ausfallen kann, beweist der Blick auf den 11. des Monats. So wurden in der Früh im Lungau und stellenweise auch im Mühl- und Waldviertel Bodenfrost und folglich Reif beobachtet.
Unwetter am Ende
In der letzten Julidekade baute sich eine weitere Hitzewelle auf, die am vergangenen Wochenende mit heftigen Unwettern zu Ende ging. Dabei kam es lokal durch die enormen Regenmengen zu Überschwemmungen und Vermurungen. Besonders in Kärnten und der Steiermark fielen stellenweise auch tennisballgroße Hagelkörner vom Himmel. Durch die Gewitter und den Starkregen in den Nordalpen wurde die Niederschlagsbilanz regional noch aufgebessert.
Deutlich zu trocken fällt der Juli sowohl in einem Streifen vom Innviertel über die nördliche Steiermark bis nach Wien und das Burgenland als auch in Osttirol und Oberkärnten aus. Verbreitet fielen hier nur 50 Prozent des üblichen Niederschlags. Das Regensoll wurde im äußersten Süden, vom Außerfern bis zum Salzkammergut sowie im Weinviertel erreicht.
Sonne erfüllt Soll
Die Sonne gehörte im zurückliegenden Monat zum treuen Begleiter. Praktisch im ganzen Land erfüllte sie exakt ihr Soll, zum Teil schien sie auch etwas häufiger als im langjährigen Mittel. In Litschau, dem relativ sonnigsten Ort des Landes, machte sie rund 30 Überstunden. Der absolut sonnigste Ort des Landes ist ebenfalls in Niederösterreich zu finden. Zwerndorf verzeichnete bis zum heutigen Tag 285 Sonnenstunden.
Seit dem gestrigen Sonntag lenkt ein Tief südlich von Österreich sehr feuchte Mittelmeerluft in den Alpenraum, an der Alpennordseite von Vorarlberg bis Oberösterreich wurde diese förmlich ausgequetscht. Die Folge sind sehr große Regenmengen, die bis dato zusammengekommen sind. Verbreitet wurden 40 bis 70 l/m² Regen gemessen, lokal sind aber auch Regenmengen von deutlich mehr als 100 l/m² registriert worden. In Rußbach im Tennengau sind beispielsweise 112 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden, als Konsequenz wurde dort Zivilschutzalarm ausgelöst.
Hier grafisch dargestellt die Regenmengen von Samstag bis Montagfrüh mit den jeweiligen Spitzenreitern der Bundesländer:
Dazu reagieren viele Bäche und Flüsse auf die großen Regenmengen: In Mittersill ist der Pegel der Salzach von 200 auf 500 cm angestiegen, was Alarmstufe 2 bedeutet. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete auch die Tiroler Ache.
Nachfolgend der Pegelverlauf der Salzach bei Mittersill der vergangenen Woche:
Regenmengen von mehr als 100 l/m² in den vergangenen 24 Stunden:
Ebnit* (V) 166 l/m²
Niederndorferberg* (T) 120 l/m²
Bödele* (V) 115 l/m²
Hintersee/Almbach* & Großgmain* (S) 113 l/m²
Rußbach am Paß Gschütt* (S) 112 l/m²
Kobenzl* (S) 111 l/m²
Salzburg Flughafen (S) 104 l/m²
Klessheim* (S) 102 l/m²
Hallein (S)* 100 l/m²
*Station des Hydrografischen Dienstes
Am Sonntag kräftige Gewitter im Nordosten
Bereits gestern Abend sind teils kräftige Gewitter im Nordosten Österreichs niedergegangen. In der Bundeshauptstadt wurden dabei 179 Blitze registriert, in Niederösterreich gab es sogar 6788 Entladungen. In Langenlebarn fielen 30 l/m², schon untertags wurden in Unterkärnten und der Südsteiermark Regenmengen von bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter registriert.
Hier eine Übersicht der Blitzentladungen am Sonntag – zeitlich aufgeschlüsselt:
Heute Wetterberuhigung
Mit der Verlagerung des Tiefs Richtung Rumänien stabilisiert sich am Montag die Wetterlage allmählich, der kräftige Regen zwischen Kaiserwinkl und Eisenwurzen klingt im Tagesverlauf ab. In den kommenden Tagen erwartet uns dann sommerlich warmes, aber nicht ganz beständiges Wetter. Am Dienstag und am Mittwoch werden dabei lokal bis zu 32 Grad erreicht, zum Wochenende hin kühlt es dann wieder ab. Gewitter bleiben dabei unser treuer Begleiter, vor allem im Berg- und Hügelland. Eine neuerliche Hitzewelle kündigt sich aus heutiger Sicht bis auf Weiteres nicht an.
Die Gewitter vom gestrigen Samstag beleuchten wir weiter unten in diesem Beitrag näher, auch heute gibt es recht verbreitet kräftige Regenschauer und Gewitter. Ganz so heftig wie gestern sollte es aber nicht mehr werden.
Nasse Nordalpen
Dafür stehen der Alpennordseite große Regenmengen bevor, verantwortlich ist ein Tief über Norditalien, das seit gestern feuchte Luft heranlenkt. Diese wird zwischen Vorarlberg und Oberösterreich durch eine zunehmend nördliche Höhenströmung regelrecht ausgequetscht.
Hier sehen wir die 24-stündigen Regenmengen bis Montagvormittag, wie sie das Modell des Deutschen Wetterdienstes berechnet. Natürlich gibt es noch ein paar Unsicherheiten, Schwerpunkte dürften aber der Bregenzerwald sowie der Streifen vom Kaiserwinkl bis zum Ausseerland sein. Hier kommen 40-80, lokal auch um oder über 100 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen!
Schwere Gewitter am Samstag
Insgesamt 85.657 Blitzentladungen haben wir gestern in Österreich gemessen, gut die Hälfte davon entfiel (mal wieder) auf die Steiermark. Hier die Rangliste der Bundesländer:
Dazu gab es zum Teil große Regenmengen, an der Spitze der offiziellen Wetterstationen liegt Kalwang mit rund 55 l/m². Sogar 79 l/m² waren es am nahe gelegenen Präbichl, die Station Zwieselgraben (Semmering-Gebiet) des Hydrografischen Dienstes Steiermark hat mit mehr als 100 Litern pro Quadratmeter aber den höchsten Wert aufzuweisen.
Neben kräftigem Regen und einzelnen stürmischen Böen war aber v.a. der große Hagel in Teilen der Steiermark markant. Wir haben abschließend noch ein paar Bilder davon sowie der Schäden aus der Region:
Quelle Titelbild: Quelle: privat / Daniel Eßletzbichler
Mit einer südlichen Höhenströmung gelangen derzeit extrem heiße Luftmassen nach Westeuropa, so gab es am Mittwoch in Frankreich und Westdeutschland Spitzenwerte über 40 Grad. In Geilenkirchen bei Aachen wurde mit 40,5 Grad sogar ein neuer Allzeitrekord für Deutschland aufgestellt. In Belgien wurde die 40-Grad-Marke nur um ein Zehntel verfehlt, mit 39,9 Grad in Kleine Brogel handelt es sich ebenfalls um einen neuen Landesrekord. In den Niederlanden kletterten die Temperaturen auf bis zu 39,3 Grad in Eindhoven, auch Allzeitrekord. Diese Werte haben aber nur einen Tag lang gehalten.
Neue Landesrekorde
Bereits am Donnerstag (25. Juli) wurden diese Werte neuerlich übertroffen, in Deutschland wurde ein vorläufiger Höchstwert von 42,6 Grad aufgestellt.
Deutschland: 42,6 Grad in Lingen (zuvor 40,5 in Geilenkirchen am Vortag bzw. 40,3 Grad im Jahr 2015)*
Belgien: 40,7 Grad in Beitem (zuvor 39,9 Grad in Kleine Brogel am Vortag bzw. 38,8 Grad im 2015 und 2018)
Niederlande: 40,7 Grad in Gilze-Rijen (zuvor 39,3 Grad in Eindhoven bzw. 38,6 Grad im Jahr 1944)
Luxemburg: 39 Grad am Flughafen Findel (zuvor 37,9 Grad. Es handelt sich um die offizielle Referenzstation des Landes, andere Stationen haben aber bis zu 40,8 Grad gemessen)
England: 38,7 Grad in Cambridge Botanic Garden (zuvor 38,5 Grad in Faversham, Kent, im August 2003)
The #heatwave across Europe meant Germany (42.6 °C), the Netherlands (40.7 °C) and Belgium (40.6 °C) had their highest temperatures on record today.
Several sites including Paris, Edinburgh, Cambridge and Writtle also recorded their highest ever temperatures pic.twitter.com/Eda44nKCMF
Von Frankreich über Benelux bis nach Westdeutschland gab es am Donnerstag verbreitet Temperaturen um oder über 40 Grad an. Besonders heiß war es in Nordfrankreich, so wurde mit 42,6 Grad in der französischen Hauptstadt Paris der Jahrzehnte alte Temperaturrekorde von 40,4 Grad aus dem Jahre 1947 übertroffen. Der höchste Messwert in Frankreich stammt aber aus Saint-Maur-des-Fossés mit 43.6 Grad. An nicht weniger als 235 Stationen wurden am Donnerstag in Frankreich Höchstwerte von 40.0 Grad und mehr verzeichnet. Einen neuen Monatsrekord gab es mit 38,1 Grad zudem auch in England.
Dazu gab es unzählige weitere Stations- und Monatsrekorde: In diesem Sommer verliert man den Überblick, wie viele neue Hitzerekorde in Europa aufgestellt werden. In Frankreich wurde bereits am 28. Juni mit 46,0 Grad in Vérargues ein neuer Landesrekord aufgestellt.
37 Grad in Österreich
Hierzulande lagen die Höchstwerte am Donnerstag bei 36,2 Grad in Kirchberg an der Piealch, am Freitag gibt es neuerlich Werte bis 36 oder 37 Grad. Neue Hitzerekorde sind aber nicht zu erwarten, da die extrem heiße Luft über Westeuropa lagert und Österreich davon nur am Rande betroffen ist.
Gewitter am Wochenende
Am Wochenende gelangt der Alpenraum aber unter den Einfluss eines Italientiefs und die Gewitterneigung nimmt im ganzen Land zu, besonders entlang der Nordalpen und im Osten sind am Samstag örtlich auch kräftige Gewitter zu erwarten. Im Westen kühlt es spürbar ab, so liegen die Höchstwerte zwischen 23 Grad im Bregenzerwald und 32 Grad in Kärnten. Am Sonntag setzt sich das unbeständige Wetter fort, vor allem vom Bregenzerwald bis zum Innviertel sowie im Südosten sind gebietsweise auch große Regenmengen möglich. Dazu gibt es von West nach Ost 20 bis 31 Grad. Zu Wochenbeginn gehen die Temperaturen noch etwas zurück auf Werte unterhalb der 30-Grad-Marke.
Der trockene und außergewöhnlich warme bis heiße Sommer in der Arktis befeuert riesige Wald- und Torfbrände im hohen Norden der Erde. Nachfolgend haben wir für euch zwei Satellitenbilder herausgesucht, auf denen man das Ausmaß der Brände zumindest erahnen kann.
Russland
Alaska
Alleine im Juni und Juli sind bei den extremen Waldbränden in der Arktis bisher schon über 100 Megatonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt. Zum Vergleich: Das ist weit mehr Kohlendioxid als ganz Österreich in einem Jahr ausstößt!
Einer der Hotspots ist neben Sibirien der US-Bundesstaat Alaska. Hier stellt sich ein paradoxer Zustand ein: Auf unserem letzten Bild sind nämlich alle aktuellen größeren Waldbrände (=grüne Dreiecke) der USA dargestellt. Dabei gibt es alleine in Alaska momentan 24 große Brände, in allen anderen Staaten dagegen zusammen nur 19 Brände.
Die Brände setzen große Mengen Rauch in die Atmosphäre frei, auf dem folgenden Bild sieht man, wie ein kräftiges Tief diesen Rauch mit in die Zirkulation aufnimmt. Zur Verdeutlichung: Der Durchmesser dieses Satellitenbildes ist 3.500 km, vergleichbar mit einer Distanz von Wien bis nach Kuwait!
Die Überreste nächtlicher Gewitter bringen seit der Früh von Vorarlberg bis ins Inn- und Mühlviertel Regen. Im Laufe des Vormittags haben sich auch weiter im Osten erste gewittrige Schauer gebildet.
Im Süden scheint hingegen noch die Sonne, doch auch hier muss ab den Mittagsstunden mit Schauern und Gewittern gerechnet werden. Diese können vor allem von Unterkärnten bis ins Südburgenland auch noch heftig mit Starkregen, Hagel und Sturmböen ausfallen. Nach Durchzug des Regengebiets lockern die Wolken im Westen und Norden wieder auf, am Abend sind vom Inn- bis ins Waldviertel aus Nordwesten nochmals Gewitter zu erwarten.
Hitze in der neuen Woche
Über Nacht beruhigt sich rasch das Wetter und Hoch YVONNE übernimmt das Zepter. Das Hoch sorgt in der neuen Woche für ideales Sommerwetter mit Höchstwerte meist zwischen 30 und 36 Grad. Dabei liegt der Hitzeschwerpunkt zunächst in Westösterreich und verlagert sich zum Ende der Woche in Richtung Osten. Das Gewitterrisiko ist zunächst äußerst gering, erst am Donnerstagabend steigt die Wahrscheinlichkeit für Hitzegewitter von Westen her langsam wieder an.
Rückblick auf die Gewitter am Samstag
Am Samstag gab es vom Arlberg bis zum Semmering einige teils heftige Gewitter. Der Schwerpunkt der Gewitter lag zwischen dem Tiroler Außerfern dem Ennstal bzw. Gesäuse.
Somit ist es auch wenig verwunderlich, dass es in Tirol die meisten Blitze gab. In ganz Österreich wurde insgesamt 32.132 Blitze von unserem Messnetz registriert.
Mit den Gewitter kam es stellenweise zu Sturmböen und auch kleiner Hagel wurde öfters beobachtet. Beachtlich waren auch die Regenmengen, so sorgte ein Gewitter im Gesäuse an der Station Gstatterboden für knapp 64 l/m², wobei innerhalb von einer Stunde ganze 57 l/m² vom Himmel prasselten.
Tief THEO über den Britischen Inseln schaufelt an seiner Vorderseite feucht. warme Luft aus Südwesten in den Alpenraum. Somit kehrt der Hochsommer am Samstag nach Österreich zurück. Kurz vor 14 Uhr wird bereits in allen Bundesländer Höchstwerte von über 30 Grad gemessen.
Allerdings haben sich nun auch erste Schauer und Gewitter in der Obersteiermark gebildet und in den kommenden Stunden sind entlang des Alpenhauptkamm einige Gewitter zu erwarten. Am Abend sind Gewitter im gesamten Bergland möglich, die meisten davon treten von Tirol bis zum Salzkammergut und Oberkärnten auf. Die Gewitter fallen stellenweise heftig aus, Hagel, Starkregen und Sturmböen sind möglich. Bis Mitternacht lösen sich die Gewitter wieder auf.
Gewittriger Sonntag
Nach einer kurzen Verschnaufpause ziehen bereits in den frühen Morgenstunden vom Bodensee bis zum Waldviertel aus Nordwesten Gewitter durch. Diese breiten sich tagsüber rasch auf das gesamte Bergland und den Süden aus. Ausgenommen davon bleibt das östliche Flachland, hier sorgt der lebhaft bis kräftig auffrischende West- bis Nordwestwind nur für eine geringe Schauer und Gewitterneigung.
Die Großwetterlage in Europa stellt sich derzeit um: Die rege Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa lässt langsam nach und kommende Woche verlagert sich ein umfangreiches Hochdruckgebiet von Westeuropa nach Skandinavien. Mit einer westlichen Höhenströmung erfasst dabei subtropische Warmluft vom Atlantik her Mitteleuropa. Unter Hochdruckeinfluss wird die Luft zusätzlich erwärmt. Besonders heiß wird es in Westeuropa, so zeichnen sich von Dienstag bis Donnerstag besonders im Südwesten und in der Mitte Frankreichs Höchstwerte knapp über 40 Grad ab.
Hitze und Gewitter am Wochenende
Bereits am Samstag steigen die Temperaturen in Österreich verbreitet 28 bis 33, im Osten lokal auch 34 Grad. Am Nachmittag und Abend sind im zentralen Bergland von Tirol bis zur westlichen Obersteiermark und Oberkärnten aber teils kräftige Hitzegewitter zu erwarten. Lokal besteht dabei die Gefahr von Vermurungen und Hagel.
Am Sonntag nimmt die Gewitterneigung vor allem in Kärnten und in der Steiermark weiter zu, die Temperaturen bleiben mit 25 bis 32 Grad aber auf hochsommerlichem Niveau. In den Ballungsräumen sind zudem wieder Tropennächte mit einem Tiefstwert über 20 Grad zu erwarten.
Trockene und heiße Woche
Die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August ist landläufig als Hundstage bekannt und gilt als die heißeste Zeit im Jahr. Passend dazu erwartet uns eine Woche mit Temperaturen auf hochsommerlichem Niveau: Die Höchstwerten in den Niederungen liegen meist zwischen 30 und 35 Grad. Die höchsten Temperaturen gibt es von Vorarlberg bis Salzburg, ganz so extreme Temperaturen wie im Juni sind aber zumindest in der ersten Wochenhälfte noch nicht zu erwarten. Dazu bleibt die Gewitterneigung gering, nur vereinzelt zeichnen sich am Alpenhauptkamm und im südlichen Bergland Hitzegewitter ab. Ein Ende der Hitzewelle ist nach derzeitigem Stand frühestens am kommenden Wochenende in Sicht.
Sommer auf Rekordkurs
Nach dem extrem heißen Juni, der nicht nur in Österreich der bislang wärmste Junimonat der Messgeschichte war, wird auch der Juli überdurchschnittlich temperiert ausfallen. Zwar liegen die Temperaturen bislang noch um oder knapp oberhalb des langjährigen Mittels, mit der bevorstehenden Hitzewelle wird aber auch dieser Monat deutlich zu warm ausfallen. Wir haben somit die heißeste erste Sommerhälfte der Messgeschichte erlebt. Bereits jetzt steht schon fest, dass der Sommer 2019 eine Spitzenplatzierung im Gesamtranking der heißesten Sommer einnehmen wird.
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss von Hoch XANDRA. Die Druckgegensätze sind aber relativ gering und im Einflussbereich einer westlichen Höhenströmung sorgen Tiefausläufer über Nordeuropa sowie lokale Windkonvergenzen im Alpenraum besonders am Alpenhauptkamm sowie im südlichen und östlichen Bergland für Schauer und Gewitter.
Gewitter im Südosten
Am Donnerstagnachmittag sind vor allem die Regionen von Tirol und Kärnten bis zur Obersteiermark sowie das Waldviertel betroffen. Örtlich können die Gewitter aber auch auf das angrenzende Flachland übergreifen, etwas im Südosten und im Mostviertel. Ein Gewitter mit Hagel hat bereits am frühen Nachmittag St. Polten getroffen. Etwas stabileres Wetter gibt es dagegen im äußersten Westen, im Innviertel, im westlichen Donauraum sowie im Weinviertel.
Lokale Schauer am Freitag
Auch der Freitag zeigt sich von seiner oftmals freundlichen, aber nicht ganz beständigen Seite. Insgesamt überwiegt der Sonnenschein, an der Alpennordseite ziehen in der Früh und am Vormittag Wolkenfelder durch, da und dort sind Regenschauer möglich. In der zweiten Tageshälfte gehen dann in erster Linie über dem Bergland lokale Schauer und Gewitter nieder. Die Temperaturen steigen dazu im äußersten Osten auf bis zu 30 Grad.
Hitzewelle in Sicht
Am Samstag sorgt eine leicht föhnige Südwestströmung für stabiles Sommerwetter, nur am Alpenhauptkamm gehen am späten Nachmittag lokale Hitzegewitter nieder. Bei Höchstwerten bis zu 33 Grad beginnt zudem eine neue Hitzewelle, welche sich nach derzeitigem Stand zumindest bis Donnerstag oder Freitag fortsetzt. Solch extreme Temperaturen wie im vergangenen Juni sind aber vorerst nicht in Sicht, so liegen die Höchstwerte meist zwischen 30 und 33 Grad.
Kräftige Gewitter am Mittwoch
Vor allem von Osttirol über Kärnten bis zur Steiermark gab es am Mittwochabend teils kräftige Gewitter. Örtlich kam es dabei zu großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinkörnigem Hagelschlag. Anbei die nassesten Wetterstationen am Mittwoch:
Diese ästhetischen Wolken, im Fachjargon Altocumulus lenticularis, also “linsenförmige hohe Haufenwolken” genannt, entstehen wenn ein in der Luftströmung stehender Berg von mäßig feuchter Luft überströmt wird. Die zunächst nicht gesättigte Luft kühlt beim Aufsteigen bis zur Wolkenbildung ab, an der Rückseite des Berges sinkt die Luft hingegen wieder ab und die Wolke löst sich auf. Die Luft weht also durch diese ortsfeste Wolke hindurch und während sich die Wolke am windzugewandten Ende dauernd neu bildet, löst sie sich am windabgewandten Ende ständig auf. Im Alpenraum werden sie meist als Föhnfische bezeichnet, da ihre Form an den Körper eines Fisches ohne Flossen erinnert. Am Mittwoch gab es beeindruckende Bilder davon am Vulkan Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok.
Diese Wolken entstehen speziell bei einer stabil geschichteten Atmosphäre und können bei ausreichender Feuchte auch mehrere Stockwerke aufweisen. Gute Bedingungen dafür gibt es besonders häufig bei alleinstehenden, hohen Bergen wie es meist bei Vulkanen der Fall ist. Manchmal entstehen Föhnfische aber auch anhand von Schwerewellen, die sich an der Grenze zwischen zwei übereinander liegenden Luftschichten mit unterschiedlicher Windrichtung bilden. Dann haben sie üblicherweise auch eine Eigenbewegung und können hunderte von Kilometern entfernt von einem Gebirge auftreten.
In den Alpen treten solche Wolken in der Regel bei Föhn auf, nicht selten allerdings auch bei einer westlichen Höhenströmung. Ein paar schöne Beispiele von Lenticularis folgen unten bzw. gibt es auch hier: Föhnwolken – Beeindruckende Aufnahmen aus Vorarlberg
Jetzt in den Himmel nach Südosten schauen: Die #Mondfinsternis hat bereits begonnen. In einer Stunde, um 23.31 Uhr, erreicht die partielle Mondfinsternis ihren Höhepunkt: Dann werden zwei Drittel des Mondes hinter der Erde versteckt sein. #MoFipic.twitter.com/tKraT3t1iA
Die Serie von schweren Gewittern im zentralen Mittelmeerraum reißt nicht ab. Von Sonntag auf Montag zog ein Höhentief über die Alpen in den Golf von Genua und induzierte dort am Montag die Bildung eines Tiefs. Durch die eingeflossen kalte Höhenluft bilden sich über dem derzeit 27 Grad warmen Meerwasser rasch Gewitter. Diese bringen vor allem intensiven Regen. Betroffen sind davon derzeit vor allem Korsika, Ligurien und stellenweise die Toskana. Im Zuge der Gewitter kam es auch schon zu Wasserhosen, wie hier vor Bastia, Korsika:
— Frederic Franceschi (@fredfranceschi) 15. Juli 2019
Unwetter über Nacht in Süditalien
Das Tief und in Folge auch die Gewitter verlagern sich in den kommenden Stunden südwärts. Über Nacht sind vor allem in Süditalien heftige Gewitter mit großem Hagel, Sturm und Starkregen zu befürchten.
Am Dienstag sorgt das Tief dann an der Westküste von Griechenland sowie auf dem Peloponnes für teils starke Gewitter. Erst wenn sich das Tief Kreta nähert löst es sich allmählich auf. Nach Abzug des Tiefs dürfte die Serie an Unwettern im Zentralen Mittelmeer vorüber sein, und heißes trockenes Sommerwetter setzt sich durch.
Zunächst mal eine Übersicht, wo befinden wir uns eigentlich? Ausgebrochen ist der Brand etwa 20 km östlich der Stadt Sisimiut (= rote Markierung), mit 5.500 Einwohnern der zweitgrößten Stadt der zu Dänemark gehörenden Insel. Der Polarkreis liegt übrigens 50 km südlich des Feuers…
Bereits 2017 gab es in Grönland einen großen Brand, auf dem folgenden Satellitenbild sieht man neben dem aktuellen Brand unten links auch die verbrannte Fläche im oberen Bildausschnitt.
About 115 km distance between the July 2017 and 2019 wildfires🔥 in #Greenland🇬🇱. In this July 11th, 2019 image, you can see the fading burn scar of the 2017 fire and the smaller 2019 burn scar. The 2019 fire started about 20 km from Sisimiut. Full-size: https://t.co/wWybVpgKE9pic.twitter.com/z5QBFZxaYL
Nachfolgend noch ein hochaufgelöstes und herangezoomtes Satellitenbild des Feuers, der Durchmesser dürfte ca. 1 km betragen. Besonders macht dieses Feuer (und auch jenes von 2017) der Umstand, dass es zuvor praktisch noch nie Busch- und Flurbrände auf Grönland gab.
Doch nicht nur auf Grönland brennt es, auch in anderen Teilen der Arktis wüten Wald- und Buschfeuer. Besonders stark betroffen ist der US-Bundesstaat Alaska. Hier haben die Feuer in diesem Jahr bereits mehr als 5.000 km² Land vernichtet, der dritthöchste Wert seit Beobachtungsbeginn vor knapp 30 Jahren. Zum Vergleich: dies entspricht der doppelten Größe Vorarlbergs!
Hauptverantwortlich für die Brände in Alaska dürften neben dem extrem warmen und trockenen Sommer (siehe hier) auch zahlreiche Gewitter sein, die diese Woche über den Bundesstaat hinweggezogen sind. Siehe hierzu die Blitzentladungen auf dem nächsten Bild. Für die Arktis sind Gewitter selbst im Hochsommer alles andere als gewöhnlich.
Somit stellt sich ein paradoxer Zustand ein: Auf unserem letzten Bild sind nämlich alle aktuellen größeren Waldbrände der USA dargestellt. Dabei gibt es alleine in Alaska momentan rund doppelt so viele Brände wie in allen anderen Staaten zusammen!
Kräftige Gewitter am Freitag, wechselhaftes Wochenende
Am Freitag gingen teils kräftige Gewitter nieder, rund 21.000 Blitze wurden am Himmel über Österreich gezählt. Am stärksten betroffen waren dabei die Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg. Neben kleinkörnigem Hagel kamen örtlich große Regenmengen zusammen, 37 l/m² prasselten am gestrigen Tag in Sulzberg vom Himmel. Auch der Samstag und Sonntag stehen noch im Zeichen von schaueranfälligem und etwas zu kühlem Sommerwetter, lokale Gewitter sind ebenfalls wieder einzuplanen. Unwettergefahr besteht am Wochenende aber nicht mehr.
Der Trend geht nach oben
In der neuen Woche stellen sich nicht nur häufig sonnige Verhältnisse ein, auch die Temperaturen beginnen wieder sukzessive zu steigen. Am Montag erwarten uns noch leicht unterdurchschnittliche 19 bis 26 Grad, am Mittwoch liegen die Höchstwerte dann schon zwischen 21 und 29 Grad. Auch die 30-Grad-Marke rückt wieder ins Visier, sie dürfte nach derzeitigem Stand am Freitag erstmals seit knapp zwei Wochen wieder geknackt werden. Ein erster, vorsichtiger Ausblick auf das kommende Wochenende deutet sogar mit Temperaturen bis zu 36 Grad große Hitze an.
Himmelsspektakel Dienstagnacht
Auch für alle Hobbyastronomen hat die neue Woche spannendes zu bieten. Dienstagabend bzw. in der Nacht auf Mittwoch lässt sich nämlich in Österreich eine partielle Mondfinsternis beobachten. Bei einer solchen Mondfinsternis tritt der Mond zumindest teilweise in den Kernschatten ein, den die von der Sonne beleuchtete Erde im Weltraum wirft. Dieses astronomische Ereignis findet also statt, wenn Sonne, Erde und Mond nahezu exakt auf einer geraden Linie liegen.
Die Beobachtungschancen stehen im ganzen Land ausgezeichnet, meist ist der Himmel nämlich sternenklar oder nur gering bewölkt. Zunächst tritt der Mond um 20:43 Uhr in den Halbschatten der Erde ein, ehe er zwischen 22:01 und 00:59 Uhr teilweise in den Kernschatten der Erde eintaucht. Die maximale Verdunkelung findet um 23:30 Uhr statt, die Mondfinsternis endet schließlich um 02:17 Uhr.
Eckdaten für Wien (für andere Orte betragen die Abweichungen nur wenige Minuten):
Am Freitagvormittag sorgt die Front des Nordseetiefs namens QUINCTILIUS im Osten von Österreich für leichten aber flächendeckenden Regen. Hinter der Front fließt feucht-labile und mäßig warme Atlantikluft zu den Alpen.
Somit bilden sich im Tagesverlauf im ganzen Land zahlreiche Schauer, stellenweise bilden sich auch Gewitter. Lokal können die Gewitter etwas kräftiger ausfallen und Starkregen und kleinkörnigen Hagel bringen.
Regen vor allem im Norden
Das Tief zieht bis zum Samstag südostwärts in Richtung Balkan, dabei überquert es Freitagnacht auch die Alpen und sorgt besonders in den Staulagen der Nordalpen vom Bregenzerwald bis zum Salzkammergut für starken Regen.
Am Samstag liegt Österreich dann auf der Rückseite des Tiefs in einer Nordströmung. Somit bleibt es an der Alpennordseite unbeständig mit vielen Schauern, südlich der Alpen macht sich hingegen der Nordföhn bemerkbar. Somit scheint von Osttirol bis in die südliche Steiermark zeitweise die Sonne und am Nachmittag bilden sich nur vereinzelt Gewitter.
Am Sonntag setzt sich das Aprilwetter fort
Am Sonntag lässt die feuchte Nordströmung nach, somit scheint auch nördlich der Alpen wieder öfter die Sonne. Allerdings zieht im Tagesverlauf ein kleines Höhentief über die Alpen hinweg, das vor allem im Westen und Südwesten für ein Aufleben der Schauertätigkeit sorgt. Auch Gewitter sind wieder dabei. Trocken und sonnig bleibt es diesmal im Südosten des Landes.
Zu Beginn der neuen Woche setzt sich dann allmählich hoher Luftdruck durch und die Schauerneigung geht zurück. Die nördliche Strömung bleibt und noch erhalten, somit muss man sich zumindest bis zu Wochenmitte weiter auf mäßig warmes Wetter einstellen.
Offiziell beginnt jedes Jahr am 1. Juni die Hurrikansaison im Atlantik. Bisher verlief die Saison ungewöhnlich ruhig und auch der mögliche erste Hurrikan der Saison hat eine ungewöhnlich Entwicklungsphase hinter sich.
Untypische Zugbahn
Die meisten Hurrikans am Atlantik bilden sich westlich von Kap Verde mitten am Atlantik und ziehen dann langsam westnordwestwärts in Richtung Karibik oder Richtung USA.
Doch diesmal hat sich bereits in der Vorwoche ein Tief im Mittleren Westen der USA gebildet und brachte dort verbreitet starke Gewitter. Das Tief zog in den vergangenen Tagen langsam nach Süden und liegt nun über dem Golf von Mexiko. Hier hat das Meerwasser etwa 32 Grad und das Tief kann neuerlich an Stärke gewinnen. Bereits am Freitag sollte sich aus dem Tief ein tropischer Sturm bilden und am Samstag ist dann sogar eine Weiterentwicklung zu einem Hurrikan namens Barry möglich. Es wäre erst der 3 Hurrikan in den vergangenen 150 Jahre der schon im Juli auf die Küste von Loiusiana trifft.
Überflutungen in New Orleans
Da der Sturm nur langsam zieht werden vor allem in der Millionenmetropole New Orleans massive Überschwemmungen in den tiefer gelegenen Stadtteilen befürchtet. Bereits gestern hat ein vom Tief ausgelöstes Gewitter die Stadt getroffen und stellenweise für Überflutungen gesorgt.
RT andrewtavani: Surreal images coming out of New Orleans today after thunderstorms dumped heavy rains. Could be a lot more precipitation on the way with the system that’s developing into Tropical Storm #Barry: https://t.co/BZOOZ33adNpic.twitter.com/2kLWN2a0gO
— Zachary’s Weather (@ZacharysWeather) 11. Juli 2019
Der Mögliche Hurrikan Barry trifft wohl am Samstag knapp westlich von New Orleans auf Land und bringt enorme Regenmengen von teilweise 300 l/m² innerhalb von 24 Stunden. Neben den Regenmengen ist auch die Sturmflut ein Problem, die das Wasser des Mississippis ins Landesinnere drängt. Durch die Kombination aus Sturmflut und Starkregen wird davon ausgegangen, dass der Sturm der schlimmste seit Katharina sein wird.
Wie an einer Schnur gezogen, bewegte sich eine einzelne Gewitterzelle über eine Strecke von 300 km hinweg vom nordöstlichsten Zipfel Italiens über Slowenien und Kroatien bis nach Bosnien. Es handelte sich um eine so genannte Superzelle (Erklärung hier, schematische Darstellung unten) – in einer Ausprägung und Beständigkeit, wie sie nur selten vorkommt. Sie hinterließ im sprichwörtlichen Seite eine Spur der Verwüstung, denn entlang der Zugbahn wurden aus allen betroffenen Ländern Schäden durch Hagelschlag, Überflutungen und schwere Sturmböen gemeldet. Nachfolgend Eindrücke dazu:
Wie man am Titelbild erahnen kann, hat es auch wieder andere Regionen rund um die nördliche Adria getroffen, u.a. einmal mehr Venedig:
Titelbild: Registrierte Blitze zwischen 11 und 23 Uhr am 08.07.2019, in grau markiert die Spur der genannten Superzelle @ UBIMET, nowcast
Zunächst ein kurzer Rückblick auf Österreich: Vor allem Kärnten hat es gestern erwischt, bereits am Vormittag hatte sich eine kräftige Hagelzelle bei Dellach im Drautal gebildet und ist über die Weißensee-Region bis Hermagor und weiter das Gailtal entlang gezogen. Nachfolgendes Video zeigt, welche Hagelmassen hier vom Himmel gekommen sind. Gewittert hat es vor allem auch von Vorarlberg bis nach Oberösterreich, zu Niederschlag kam es hingegen nahezu im ganzen Land. Die Natur freut sich.
Besonders günstig für die Entwicklung schwerer Gewitter waren die Bedingungen im nördlichen Italien. In Vercelli westlich von Mailand sorgten Hagelschlosse von 6-7 cm für massive Schäden, selbst Dachziegel wurden hier im großen Stile zerstört.
Auch Südtirol oder die Gardaseeregion wurde von Unwettern überquert, hier sorgten vor allem Sturmböen für Schäden:
In Venedig kam es zu einer brenzligen Situation, als ein Kreuzfahrtschiff seitlich von einem Downburst erfasst wurde und außer Kontrolle geriet. Erst im letzten Moment konnte eine Kollision mit dem ‚Festland‘ und anderen Booten vermieden werden.
Weiter ostwärts hat es auch Slowenien und Kroatien erwischt. Anhand des Bildes aus Ptuj sieht man, welch zerstörerische Wirkung eine Kombination aus Hagel und Sturm haben kann. Die Ernte ist hier verloren.
Titelbild: Aufnahme des Kreuzfahrtschiffes in Venedig @ Facebook / Davide Ravagnan
Bereits in der Früh ziehen von Bayern kommend kräftige Schauer und Gewitter auf, die für starken Regen und stürmischen Wind sorgen.
Ab dem späten Vormittag greifen die Schauer und Gewitter auch auf den Süden von Österreich über. Dabei ist vor allem im äußersten Süden vom Klagenfurter Becken bis ins Südburgenland nochmals mit kräftigen Gewittern samt Hagel und Sturmböen zu rechnen. Im übrigen Land handelt es sich hingegen meist um Starkregen und teils stark auffrischendem Wind.
Unwetter an der Oberen Adria
Große Unwettergefahr herrscht am Sonntag besonders bei unseren südlichen Nachbarn. In Slowenien, Kroatien und an der Oberen Adria sind am Nachmittag und Abend Unwetter mit Orkanböen und sehr großem Hagel zu befürchten! Bereits am Samstag gab es im Norden von Italien sehr großen Hagel:
Am Samstag, dem 06. Juli 2019 zogen besonders im Westen und im Süden Österreichs teils schwere Gewitter durch. Hier noch die Ranglisten der Extreme für Regen und Wind, sowie die Analysen der Blitze und der Niederschläge.
+++ Update 23:00 Uhr +++
Die Gewitter schwächen sich generell langsam ab. Ein paar stärkere Zellen sind derzeit noch zwischen dem oberen Murtal und dem Lavanttal unterwegs. Hier noch ein Video aus dem Wechselgebiet mit ordentlichen Blitzraten!
Höchste Warnstufe für die Gewitter in der Steiermark! An der Wetterstation Frohnleiten im Murtal sind 21.5 l/m² binnen 20 Minuten gefallen und wurden Böen bis zu 97 km/h gemessen.
+++ Update 21:15 Uhr +++
An unserer Wetterstation St. Georgen ob Judenburg sind innerhalb von 20 Minuten ganze 31 l/m² gefallen, das reicht definitv für kleinräumige Überflutungen. Bemerkenswert auch die 90 km/h in Dellach im Drautal, solche Böen werden hier eher selten gemessen.
+++ Update 21:00 Uhr +++
Die Gewitter westlich von Graz haben es in sich, lokal ist hier wieder mit Hagel zu rechnen. In den Seetaler Alpen warnen wir mit der höchsten Stufe violett. Und auch bei der kürzlich zwischen Kindberg und Mürzzuschlag entstandene Zelle ist Vorsicht geboten.
Derweil verstärken sich auch die Gewitter in Osttirol und Oberkärnten immer mehr.
+++ Update 20:30 Uhr +++
Von Südtirol aus haben sich die Gewitter weiter nach Osten verlagert, hier kann man nun hübsche Mammatus-Wolken beobachten.
Die Gewitterfront ist abgezogen, jetzt sind über Bozen und dem Unterland sog. Mammatus Wolken zu sehen. Beutelartige Ausformungen an der Unterseite von Wolken. Immer wieder faszinierend. pic.twitter.com/OMzk73x886
Die kräftigsten Gewitter befinden sich aktuell über Friaul, doch auch angrenzend im südlichen Osttirol und Oberkärnten haben sich einzelne schwächere Gewitter gebildet.
+++ Update 20:00 Uhr +++
Kräftige Gewitter nun im Bereich Oberes Murtal und Seetaler Alpen sowie im Raum Wolfsberg. Sie verlagern sich nur langsam nach Südosten.
Gewittrig wird es nun auch im Innviertel.
+++ Update 19:30 Uhr +++
Nachfolgend die aktuellen Blitzentladungen von 19:20 Uhr. Salzburg und Osttirol rücken nun mehr in den Fokus. Wie schon mehrmals erwähnt, kann der Wind auch ohne Gewitter stürmisch auffrischen.
+++ Update 19:15 Uhr +++
119 km/h in Innsbruck-Kranebitten! 90 km/h am Flughafen, 86 km/h an der Uni – und das, obwohl es nur für einzelne Blitze gereicht hat. Die Luft ist vor der aufziehenden Schauer- und Gewitterlinie sehr trocken, entsprechend sind derartige Böen heute hier das Hauptthema.
+++ Update 18:45 Uhr +++
Auch auf Tiroler Seite war und ist es stürmisch. So musste die Reschenstraße im südlichen Oberland gesperrt werden, dort schaut es wie folgt aus:
Gewitter gibt es hier vor allem im Bereich Achensee und Jenbach, aber auch südlich davon kommt es in Verbindung mit der aufziehenden Schauerlinie zu stürmisch auffrischendem Wind.
+++ Update 18:15 Uhr +++
Während das steirische Hagelgewitter nach Slowenien abgezogen ist, haben es nachfolgende Entwicklungen im Süden schwer. Oftmals gehen sich entwickelnde Schauer nach kurzer Zeit wieder ein. Derweil formiert sich jedoch eine Linie von Gewittern, welche vom dt. Alpenvorland bis zum Gardasee reicht und nach Osten zieht. Auch vor Innsbruck gibt es nun erste Blitzentladungen. Später wird es damit auch in Salzburg und in Osttirol interessant.
Einen Nachtrag haben wir noch zu den Gewittern in Vorarlberg. Offenbar sind durch den stürmisch auffrischenden Wind doch einige Bäume umgefallen und haben für Behinderungen gesorgt. Das nachfolgende Video stammt aus der Nähe von Feldkirch, das zweite aus dem schweizerischen Luzern (wo 135 km/h gemessen wurden):
Während mit dem ‚Schweizer Gewitter‘ in Lindau am Bodensee Böen bis 91 km/h und in Oberriet bis 89 km/h gemessen wurden, liegen die Messwerte auf Vorarlberger Seite deutlich darunter. Hier gab es im Schnitt Böen zwischen 50 und 70 km/h. Mittlerweile zieht das Gewitter über das Außerfern hinweg nach Osten, generell wird es nun westlich von Innsbruck interessant.
Und schon liegen die nächsten Hagelmeldungen aus dem Raum Deutschlandsberg vor. Geschätzt waren die Hagelkörner hier im Durchmesser bis zu 4 cm groß.
+++ Update 16:45 Uhr +++
Bereits gegen 16 Uhr haben kräftige Gewitter von der Schweiz kommend Vorarlberg erreicht, siehe Titelbild. Während in der Schweiz gebietsweise Böen zwischen 90 und 100 km/h gemessen wurden, in Luzern waren es gar 135 km/h, hat es das Rheintal nicht so schlimm erwischt.
Südwestlich von Graz hat sich derweil eine wirklich massive Gewitterzelle mit höchsten Radarreflektivitäten bis in große Höhen gebildet. Hier ist in einem engen Streifen mit Hagel zu rechnen. Aus Wettmannstätten wird dieser inzwischen auch schon bestätigt.
+++ Update 15:00 Uhr +++
Am Alpenhauptkamm sowie von Osttirol bis zur Steiermark bilden sich am Nachmittag vermehrt Quellwolken und einzelne, aber dann kräftige Gewitter. Die Luft ist hier recht schwül, in Eibiswald liegt der Taupunkt bei 21 Grad. Im Süden ist vor allem die Gefahr von großem Hagel gegeben.
Im Westen hingegen ziehen von Schweiz kommend kräftige Gewitter auf, welche bereits vorlaufend stürmisch auffrischenden Wind bringen können. Auch weiter ostwärts in Tirol kann es im weiteren Verlauf zu Sturmböen kommen, selbst ohne Gewitter.
Vor der nachhaltigen Abkühlung stehen aber noch einmal Hitze und Blitze auf der Tagesordnung. Am heutigen Samstag werden verbreitet mehr als 30 Grad erreicht, Spitzenwerte bis zu 35 Grad sind im Osten möglich. Im Vorfeld einer Kaltfront über Deutschland sind am Nachmittag und Abend von Vorarlberg bis in die Südsteiermark aber bereits erste, teils heftige Gewitter zu erwarten. Der Sonntag hat dann mit 20 bis 28 Grad schon deutlich kühleres Wetter zu bieten, dazu muss man sich im Großteil des Landes auf Schauer und Gewitter einstellen. Diese können von Osttirol bis ins Südburgenland heftig ausfallen!
Hochsommer auf Tauchstation
In der kommenden Woche erwarten uns dann nur noch Höchstwerte zwischen 17 und 27 Grad, damit bewegen wir uns knapp unter dem langjährigen Mittel für die erste Julihälfte. Grund hierfür ist eine recht festgefahrene Wetterlage ab Montag. Über den Britischen Inseln liegt ein Hoch, das sich kaum vom Fleck bewegt. An dessen Vorderseite strömt vom Europäischen Nordmeer über die Nordsee und Deutschland ständig recht kühle Luft bis nach Österreich. Auch die Nächte werden ziemlich frisch, in der Nacht auf Mittwoch sind im Berg- und Hügelland vielerorts einstellige Tiefstwerte zu erwarten. In ungünstigen Lagen des Mühl- und Waldviertels ist vereinzelt sogar Bodenfrost möglich.
Auf folgendem Bild kann man gut sehen, woher nächste Woche der „Wind weht“. Es zeigt für Dienstag am Beispiel Wien (schwarzer Stern), dass die Luft in den vorherigen Tagen aus den Polarregionen über den Nordatlantik und die Nordsee sowie Deutschland bis zu uns strömt:
Zu kühler Dienstag in den Landeshauptstädten:
Stadt
Durchschnittliche Höchsttemperatur im Juli
Erwartete Höchstwerte am Dienstag
Abweichung in Grad
Wien
27°C
22°C
-5
St. Pölten
26°C
22°C
-4
Eisenstadt
27°C
23°C
-4
Graz
26°C
24°C
-2
Linz
26°C
22°C
-4
Klagenfurt
27°C
24°C
-3
Salzburg
25°C
23°C
-2
Innsbruck
26°C
26°C
0
Bregenz
24°C
23°C
-1
Serie geht zu Ende
Der bislang letzte Tag, der landesweit gesehen zu kalt ausgefallen ist, war der 31. Mai. Danach folgte der wärmste Juni der Messgeschichte, in dem jeder einzelne Tag zu warm ausfiel. Auch die erste Juliwoche war von durchwegs überdurchschnittlichen Temperaturen geprägt, dies ändert sich in der kommenden Woche. Grund zur Beunruhigung gibt es aber nicht: Zu kalte Phasen sind auch im Sommer vollkommen normal, sie sind in den vergangenen Jahren schlicht zur Rarität geworden.
Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines Tiefdruckgebiets mit Kern über dem Baltikum. Die Kaltfront des Tiefs liegt derzeit über Polen und Nordostdeutschland und auch hierzulande macht sich die Störung vor allem im Norden und Osten mittels hochliegenden Wolken und lebhaft auffrischendem Westwind bemerkbar. Niederschlag ist aber keiner zu erwarten, da Hoch WINNIE mit Kern bei den Britischen Inseln für stabile Wetterverhältnisse sorgt. Mit einer westlichen Strömung gelangen dabei zunehmend warme Luftmassen ins Land.
Vereinzelte Schauer sind am Freitag lediglich im Bergland von den Karnischen Alpen bis zur Koralpe nicht ganz ausgeschlossen. Dazu gibt es Temperaturen bis zu 32 Grad in Oberkärnten.
Hochsommerlich am Samstag
Am Samstag scheint von Beginn an verbreitet die Sonne. Die Temperaturen steigen am Nachmittag auf 30 bis 34, im äußersten Osten vereinzelt auch 35 Grad. Am späten Nachmittag stiegt die Gewitterneigung aber ausgehend von Vorarlberg und Kärnten langsam an, gegen Abend wird es dann auch im Westen und in Teilen des Steiermark vermehrt gewittrig. Vor allem im Süden zeichnen sich örtlich wieder kräftige Gewitter ab mit der Gefahr von Hagel und Sturmböen!
Abkühlung am Sonntag
Der Sonntag bringt viele Wolken und von Vorarlberg bis Oberösterreich ziehen bereits in den Morgenstunden Schauer und teils kräftige Gewitter durch. Im Laufe des Vormittags breiten sich die Gewitter auch auf die Alpensüdseite und den Südosten aus, länger sonnig und trocken bleibt es tendenziell im nördlichen Waldviertel, im Weinviertel und in Teilen des Marchfelds. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 27 Grad mit den höchsten Werten im Gail- und Drautal.
Kommende Woche keine Hitze
Zu Beginn der kommenden Woche setzt sich das unbeständige Wetter mit Schauern und lokalen Gewittern in den Alpen sowie im Süden fort. Die Temperaturen gehen weiter zurück und liegen zumindest bis Donnerstag knapp unter dem langjährigen Mittel. Die Höchstwerte liegen am Montag zwischen 18 und 27 Grad, von Dienstag bis Donnerstag kommen die Temperaturen dann auch im Flachland kaum noch über die 25-Grad-Marke hinaus. Hitze ist in der kommenden Woche kein Thema.
Über ganz Österreich verteilt gingen im Juni 2019 exakt 272.376 Blitze nieder. Damit gab es weniger Blitzentladungen als in den vergangenen Jahren, so wurden etwa im Juni 2018 fast 450.000 Blitze detektiert. Weniger Blitze gab es zuletzt im Juni 2015. Allgemein bildet der Juni zusammen mit Juli und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres.
Hotspot Oberösterreich
Mit exakt 73.150 Blitzen führt Oberösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit 71.066 und Niederösterreich mit 51.426 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich das flächenmäßig kleinste Bundesland Wien, auch hier gab es aber immerhin 1.217 Blitze.
Oberösterreich 73.150
Steiermark 71.066
Niederösterreich 51.426
Salzburg 23.160
Tirol 22.673
Kärnten 15.122
Burgenland 9.887
Vorarlberg 4.675
Wien 1.217
In der Oststeiermark und in der Buckligen Welt sind weiterhin kräftige #Gewitter unterwegs. Manche Blitze wurden hier auch auf Webcam eingefangen. pic.twitter.com/0WvYDpTqJX
Auch bei der Blitzdichte liegt Oberösterreich mit 6,1 Blitzen pro Quadratkilometer an der Spitze:
6,1 Blitze pro Quadratkilometer Oberösterreich
4,3 Blitze pro Quadratkilometer Steiermark
3,2 Blitze pro Quadratkilometer Salzburg
2,9 Blitze pro Quadratkilometer Wien
2,7 Blitze pro Quadratkilometer Niederösterreich
Anbei noch eine Übersicht der blitzreichsten Bezirke:
11.688 Kirchdorf an der Krems (OÖ)
9.866 Gmunden (OÖ)
9.852 Salzburg-Umgebung (S)
8.990 Steyr-Land (OÖ)
8.908 Freistadt (OÖ)
8.761 Hartberg-Fürstenfeld (ST)
Zu besonders markanten Gewitterlagen kam es am 6.6., 20.6., und 27.6. Mitunter wurde dabei im Süden Oberösterreichs, im Waldviertel sowie in der Süd- und Oststeiermark auch großer Hagel beobachtet. In Summe gab es Schäden in Millionenhöhe.
Stärkster Blitz in Gosau
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden in Oberösterreich gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 295.000 Ampere am Nachmittag des 6. Juni in Gosau.
Bis dato präsentiert sich die Hurrikansaison an den Küsten des Atlantiks rund um Nord- und Mittelamerika ausgesprochen ruhig. Am 01. Juni begann ja offiziell die diesjährige Hurrikansaison, seit 2009 wird es die erste Saison sein, die in den ersten fünf Wochen keinen einzigen Hurrikan aufbieten kann. Im Pazifik hat sich das aber in den vergangenen Tagen geändert. In der Vorwoche gab es mit Alvin den ersten benannten Sturm überhaupt in dieser Hurrikansaison, und vor wenigen Tagen hat sich mit Barbara der zweite tropische Wirbelsturm gebildet. Und der hat es in sich!
Wo befinden wir uns?
Barbara zieht derzeit als Hurrikan der Stufe 4 (von 5) auf dem offenen Pazifik ihre Kreise, 3200 km von Hawaii und 2000 km von der Halbinsel Baja California in Mexiko entfernt. Mit Böen von rund 250 km/h kratzt der Wirbelsturm sogar an der höchsten Kategorie. Spannend auch auf dem nachfolgenden Satellitenbild von gestern: Man sieht neben dem Hurrikan auch den Schatten des Mondes weiter südlich, in Chile konnte man ja eine totale Sonnenfinsternis beobachten.
Die nachfolgenden beiden Animationen zeigen gut das Auge des Hurrikans – beeindruckend:
Toute une bête ! #Barbara est à la limite de la catégorie 5 (vents max : 250 km/h) ce matin avec un oeil bien défini. Heuresement à plus de 3 000 km d‘ #Hawaï#mmpic.twitter.com/0UZDEKvBjD
GOES-East satellite representation of #Barbara. You can clearly see the transverse banding and the stadium effect within the eyewall. Pretty incredible stuff here. pic.twitter.com/bs0517RRzp
Hier noch einmal der Wirbelsturm samt Sonnenfinsternis in einem Video:
Ok, so we had to take a crack at showing this loop as well. Major Hurricane #Barbara and a total solar eclipse traversing the Pacific Ocean! Just wow… #arwxpic.twitter.com/LihilCzjU9
Derzeit und auch in den kommenden Tagen droht von Barbara keinerlei Gefahr für die Menschen in der Region. Der Wirbelsturm tobt nämlich über dem offenen Ozean fernab von Land. Im Meteorologen-Jargon wird solch ein Sturm auch „Fischsturm“ genannt.
Auf seinem Weg nach Nordwesten gelangt der Hurrikan in den kommenden Tagen über kühleres Wasser, folglich schwächt er sich ab. Ende der Woche nähern sich die Reste des dann nur noch Tropischen Tiefs der Inselgruppe Hawaii, hier könnten sie vor allem für große Regenmengen sorgen.
Die Kaltfront von Tief NASIR sorgte zum Monatsbeginn an der Alpennordseite für teils heftige Gewitter. Insgesamt gab es in Summe 86.211 Blitzentladungen, wobei in jedem Bundesland Blitze detektiert wurden.
Bundesland
Anzahl der Blitze
Oberösterreich
30.861
Niederösterreich
22.795
Salzburg
15.988
Tirol
8.137
Steiermark
6.933
Kärnten
624
Burgenland
351
Wien
304
Vorarlberg
218
Nicht verwunderlich lagen die blitzreichsten Gemeinden in Oberösterreich, in Grünau im Almtal gab es 2.779 Blitzen, gefolgt von Molln mit 1.679 Entladungen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 210.000 Ampere wurde in der Gemeinde Muhr im Lungau registriert.
Hagel, Sturm und Überschwemmungen
Am Montag bildeten sich bereits am späten Vormittag in Vorarlberg und Tirol erste Gewitter, die im Tagesverlauf langsam nach Osten zogen und am Abend auch den Großraum Wien erreichten. Dabei kam es verbreitet zu starkem Regen und stellenweise auch Hagel. In Uttendorf im Pinzgau löste ein Gewitter eine Schlammlawine sowie Überschwemmungen aus:
Vor allem in Oberösterreich fiel teilweise golfballgroßer Hagel vom Himmel.
Zudem kam es im Zuge der Gewitter im Mühl- und Waldviertel auch zu schweren Sturmböen von rund 100 km/h.
108 km/h Irnfritz (NÖ)
101 km/h Raabs an der Thaya (NÖ)
97 km/h Bad Zell und Kremsmünster (OÖ)
90 km/h Linz-Hörsching (OÖ)
79 km/h St. Pölten (NÖ), Abtenau (S) und Jenbach (T)
Kräftige Gewitter im Süden
Die schwache Kaltfront von NASIR liegt am Dienstag quer über den Alpen und im Vorfeld entstehen am Dienstag besonders von Osttirol bis ins Südburgenland nochmals heftige Gewitter. Stellenweise ist dabei mit größerem Hagel und intensivem Regen zu rechnen. Durch die teils großen Regenmengen kann es lokal wieder zu Überschwemmungen oder Erdrutschen kommen. Auch am Mittwoch bleibt es im Bergland noch gewitteranfällig, die Unwettergefahr ist aber nur mehr gering.
Der Hochdruckeinfluss im Alpenraum lässt am Montag langsam nach und aus Norden zieht die Kaltfront eines Skandinavientiefs auf. Zunächst scheint verbreitet die Sonne und vor allem im Osten wird es sehr heiß mit Höchstwerten bis zu 37, vereinzelt auch 38 Grad. Ab Mittag nimmt die Gewitterneigung in den Alpen allerdings zu und im Laufe des Nachmittags ziehen ausgehend von Bayern auch an der Alpennordseite kräftige Gewitter auf.
Hagel und Sturm
Vor allem an der Alpennordseite von Vorarlberg über Tirol und Salzburg bis nach Oberösterreich sowie im Waldviertel besteht im Laufe der zweiten Tageshälfte örtlich Unwettergefahr, so können die Gewitter für schwere Sturmböen um 100 km/h, teils großen Hagel und Starkregen sorgen. Punktuell sind in Oberösterreich allerdings auch orkanartige Böen nicht ausgeschlossen!
Sturmböen im Osten
Am Abend nimmt die Schauer- und Gewitterneigung auch im Osten etwas zu, hier ist die Luft aber sehr trocken, somit besteht in erster Linie Sturmgefahr. Der zunächst schwache Süd- bis Südwestwind wird im Zeitraum zwischen etwa 18 und 22 Uhr voraussichtlich stürmisch aus West auffrischen.
Erstmals in der Messgeschichte wurde in Frankreich am Freitag (28.6.19) eine Temperatur über 45 Grad gemessen. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2003 von 44,1 Grad wurde regelrecht pulverisiert, so wurden am Freitagnachmittag in Vérargues 46,0 Grad und in Gallargues-le-Montueux 45,9 Grad gemessen! Der bisherige Rekord wurde zudem an 13 Orten übertroffen, anbei die Top-6:
46,0 °C in Vérargues (34)
45,9 °C in Gallargues-le-Montueux (30)
45,4 °C in Villevieille (30)
45,1 °C in Marsillargues (34)
44,6 °C in Saint-Chamas (13)
44,5 °C in Varages (83)
🌡️C’est officiel : on a atteint les 46 °C en France lors de la vague de chaleur de la fin juin ! Après contrôle et expertise par les climatologues de Météo-France, cette valeur a été validée. 👉 https://t.co/nZ0uXY7CCkpic.twitter.com/Pdao8XkOFK
Le 45.9°C de Gallargues-les-Montueux #Gard reste le record national de chaleur. Pour mise en perspective, c’est à 2.1°C du record européen (48°C à Athènes) et 8.1°C du record mondial (54°C au Koweit). #canicule2019#caniculepic.twitter.com/4c592eW5eL
Teilweise wurden die bisherigen Rekorde um mehrere Grad übertroffen und auch auf den Bergen gab es neue Höchstmarken:
Ort
Alter Rekord
Neuer Rekord (28.6.19)
Nîmes-Courbessac
41,6 °C (1923 und 2017)
44,4 °C
Montpellier aéroport
37,7 °C (2017)
42,5 °C
Aigues-Mortes
38,9 °C (2003)
40,9 °C
Mont Aigoual (1567 m)
29,4 °C (1923)
29,9 °C
In erster Linie hat das Zusammenspiel von zwei Faktoren diese extremen Temperaturwerte ermöglicht:
Eine blockierte Wetterlage, bei der mit einer südlichen bis südwestlichen Höhenströmung über mehrere Tage hinweg sehr warme Luftmassen aus der Sahara nach Westeuropa geführt wurden.
Die zusätzliche Erwärmung der Luft durch Föhn: Am Freitag wehte in Südfrankreich föhniger Nordwind vom Zentralmassiv und den Alpen bzw. dem Jura, der die Luft nochmals um ein paar Grad erwärmt hat.
Adiabatic dynamics playing strong role in the heat record. The air near the surface has descended > 1 km from the Alps within the last 12 hours, accounting for > 10°C of warming. pic.twitter.com/MDmWwGf3i1
Auch in Österreich war der Juni 2019 in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Die Temperatur lag im Mittel um 4,7 Grad über dem langjährigen Mittel, das übertrifft deutlich den bisherigen Spitzenhalter aus dem Jahre 2003 mit +4,1 Grad. Besonders bei den Temperaturen gab es unzählige Rekorde, sowohl in Bezug auf die Tageshöchstwerte als auch auf die milden Nachttemperaturen. In Oberösterreich gab es etwa in der Nacht zum 15. Juni die wärmste Nacht seit Messbeginn, so sank die Temperatur in Windischgarsten nicht unter 25,3 Grad bzw. in Linz unter 23,6 Grad ab. In der Inneren Stadt in Wien gab es zudem 13 Tropennächte, auch das stellt einen neuen Junirekord dar.
Unzählige Rekorde
Bei den Tageshöchstwerten wurden hierzulande an mehr als 140 Wetterstationen neue Juni-Stationsrekorde aufgestellt, davon stellen 27 sogar neue Allzeitrekorde dar, wie etwa in Imst, am Brenner oder auch auf der Schmittenhöhe. In drei Bundesländern wurden auch neue Rekordmarken für den Monat Juni aufgestellt:
Kärnten: 38,1 Grad in Hermagor (27.6.)
Tirol: 37,5 Grad in Imst (26.6.) und Innsbruck (27.6.)
Steiermark: 37,2 Grad in Graz (27.6.)
Die Anzahl der Rekorde in ganz Mitteleuropa sowie deren Ausmaß stehen eindeutig in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Solche Hitzerekorde treten weltweit schon fünfmal öfter auf als es ohne globale Erwärmung der Fall wäre.
Trockenheit
Beim Niederschlag gab es über das ganze Land betrachtet weniger als die Hälfte der sonst üblichen Regenmengen (etwa 40%). Zuletzt annähernd so trocken war es im Juni 1976. In manchen Alpentälern wie etwa im Oberen Ennstal oder im Drautal sowie teils auch im Wienerwald wurde mitunter nur 10% des Solls erreicht, so gab es etwa in Wien-Mariabrunn nur 9 mm Regen (Mittel 76 mm). Nur punktuell haben Gewitter für eine ausgeglichene Bilanz gesorgt, wie etwa in Poysdorf (NÖ), in Reichenau im Mühlkreis (OÖ) oder in Deutschlandsberg (ST). Passend dazu hat die Sonne in diesem Juni hingegen Überstunden gemacht, so schien sie in Summe fast anderthalbfach so lange wie üblich.
Eine Kaltfront hat am Donnerstagabend die schwüle und heiße Luft südwärts abgedrängt. Im Vorfeld der Kaltfront gab es in Ober- und Niederösterreich sowie im Burgenland und der Steiermark heftige Gewitter. Besonders betroffen waren die südliche Steiermark, das Südburgenland und das Mühlviertel, hier wurde vielerorts Hagel mit einer Größe von 2 bis 4, im Südosten vereinzelt auch 5 cm gemeldet.
Weiters kam es auch zu großen Regenmengen in kurzer Zeit, anbei die nassesten Wetterstationen am Donnerstag:
36 mm Rottenmann (ST)
33 mm Reichenau im Mühlkreis (OÖ)
24 mm Minihof-Liebau (B)
22 mm Berndorf (NÖ)
21 mm Bad Zell (OÖ)
Lokal gab es zudem auch stürmische bzw. vereinzelt sogar orkanartige Böen wie etwa in Rottenmann mit 104 km/h.
Steiermark
Burgenland
Oberösterreich
Niederösterreich
So in der Grösse(2cm). Aber es hat stark geregnet dabei.
Und ich find dieses Hagelkorn hübsch. pic.twitter.com/tzJI5o7bEH
Wie schon im Originalbeitrag vermutet, hielten die neuen Rekorde nicht lange. Der neue Juni-Rekord von 36,7 Grad vom Dienstag aus Imst wurde am Mittwoch mit 37,5 in Imst neuerlich überboten und am Donnerstag mit 37,5 Grad in Innsbruck eingestellt. Und auch in Kärnten und in der Steiermark stieg an vielen Messstationen die Temperatur wie nie zuvor im Juni. Die Top-10 der heutigen Temperaturausbeute:
38,1 Grad Hermagor: neuer Juni-Stationsrekord und Bundeslandrekord Kärnten
38,0 Grad Dellach an der Drau: neuer Juni-Stationsrekord
37,9 Grad Mittewald an der Drau: neuer Juni-Stationsrekord (UBIMET-Station mit kurzer Messreihe)
37,8 Grad Ferlach: neuer Juni-Stationsrekord
37,5 Grad Innsbruck Uni: neuer Juni-Stationsrekord, BundeslandrekordTirol eingestellt
37,4 Grad Spittal an der Drau: neuer Juni-Stationsrekord
37,2 Grad Graz Uni: neuer Juni-Stationsrekord und Bundeslandrekord Steiermark
37,1 Grad Klagenfurt: neuer Juni-Stationsrekord
36,8 Grad Kötschach-Mauthen: neuer Juni-Stationsrekord
36,8 Grad Graz/Strassgang: neuer Juni-Stationsrekord
36,8 Grad Imst
36,8 Grad Landeck
36,8 Grad Feldkirchen: neuer Juni-Stationsrekord
36,7 Grad Lienz: neuer Juni-Stationsrekord
————————————– Originalbeitrag vom Mittwoch 26.6.2019:
36,7 Grad – neuer Junirekord für Tirol
Allerdings dürfte der Rekord nur rund 24 Stunden halten, da es am heutigen Mittwoch nochmals etwas heißer wird.
Nachfolgend sind die Top 5 der Höchsttemperaturen vom gestrigen Dienstag aufgelistet:
Innsbruck-Uni 36,7 Grad
Imst 36,5 Grad
Landeck 36,0 Grad
Haiming 35,3 Grad
St. Johann im Pongau 35,2 Grad
Die heißesten Orte aufgeschlüsselt nach Bundesland:
Neue Stationsrekorde für den Juni gab es in Tirol und Salzburg:
Innsbruck-Uni 36,7 Grad (zuvor 35,7 Grad am 09.06.2014)
Landeck 36,0 Grad (zuvor 35,0 Grad am 30.06.1950)
St. Johann im Pongau 35,2 Grad (zuvor 34,6 Grad am 18.06.2013)
Mayrhofen 35,1 Grad (zuvor 34,8 Grad am 20.06.2002)
Nauders 32,1 Grad (zuvor 31,0 Grad am 24.06.2017)
Bad Gastein 31,7 Grad (zuvor 31,2 Grad am 24.06.2016)
Seefeld 31,6 Grad (zuvor 30,9 Grad am 18.06.2013)
St. Anton am Arlberg 31,5 Grad (zuvor 31,1 Grad am 30.06.2012)
Obergurgl 25,7 Grad (zuvor 25,3 Grad am 24.06.2016)
Schmittenhöhe auf 2000 m in Salzburg 23,4 Grad (zuvor 22,9 Grad am 18.06.2002)
Heute am Mittwoch verlagert sich die Hitze etwas weiter nach Osten, auch von Salzburg bis nach Wien sind gebietsweise über 35 Grad zu erwarten, vereinzelt sind wieder 37 Grad möglich. Am Donnerstag wird es mit einem schwachen Tiefausläufer etwas unbeständiger – einzelne, aber kräftige Gewitter sind im Tagesverlauf vom Mühl- und Waldviertel bis zu den östlichen Nordalpen sowie entlang der Koralpe möglich. Die folgenden Tage verlaufen schließlich wieder durchwegs trocken mit viel Sonnenschein. Während Freitag und Samstag übliche Sommertemperaturen sehen, deuten sich für Sonntag hingegen nochmal verbreitet Höchstwerte um 35 Grad an.
Die Kaltfront von Tief OTTO mit Kern über Russland erfasst in diesen Stunden Tschechien und das Wetter im Alpenraum gestaltet sich vorübergehend unbeständig. Am Nachmittag gehen in Oberösterreich sowie im Mostviertel lokale Schauer und Gewitter nieder, am späten Nachmittag wird es auch entlang der Nordalpen zwischen Bodensee und Salzkammergut sowie im Südosten gewittrig. Die Gewitter sind nicht besonders zahlreich vertreten, können aber sehr heftig ausfallen! Lokal besteht die Gefahr von großem Hagel und Sturmböen!
Trockene Luft im Anmarsch
Mit Durchzug der Kaltfront erreicht uns aus Nordosten etwas kühlere und deutlich trockenere Luft, somit gehen die Temperaturen am Freitag zurück und besonders im Osten wird es vorübergehend nicht mehr so heiß wie zuletzt: Bei viel Sonnenschein gibt es im Osten maximal 26 bis 29 Grad, dazu ist die Luft nicht mehr schwül. In Osttirol und Oberkärnten gibt es bei föhnigem Nordwind aber noch bis zu 34 Grad.
Neuerlich heiß am Wochenende
Am Samstag steigen die Temperaturen unter Hochdruckeinfluss wieder an. Bei strahlendem Sonnenschein gibt es im Oberinntal bis zu 34 Grad, im Osten liegen die Höchstwerte bei 30 Grad. Vorerst bleibt die Hitze aber erträglich, da die Luft recht trocken ist. Am Sonntag wird es dann wieder sehr heiß mit Spitzenwerten von 34 bis 36 Grad im östlichen Flachland und örtlich 37 Grad an der Alpennordseite. Am Montag wird es vor allem im Osten nochmals extrem heiß, aus Westen zieht gegen Abend aber eine Kaltfront mit teils kräftigen Gewittern auf.
Für Juni kündigen sich wirklich extreme Höchstwerte an, die Temperaturen steigen am Mittwoch vereinzelt auf bis zu 38 Grad! Was diese Hitzewelle bemerkenswert macht, ist der Umstand, dass sie ungewöhnlich früh im Jahr kommt. Üblicherweise werden die heißesten Tage nämlich erst im Laufe des Julis und in der ersten Augusthälfte registriert.
Die Wetterlage ist auf dem folgenden Bild gut zu erkennen. Die extrem heiße Luft (dargestellt in den Farbtönen violett/pink) strömt von der Wüste Algeriens über das westliche Mittelmeer bis nach Frankreich, Deutschland, in die Schweiz und eben auch nach Österreich:
Hier mal eine repräsentative Auswahl jener Orte, an denen in den kommenden Tagen der Junirekord aller Voraussicht nach eingestellt oder sogar übertroffen wird:
Ort (Bundesland)
bisheriger Junirekord
Feldkirch (Vorarlberg)
36,0 Grad
Bludenz (Vorarlberg)
36,1 Grad
Landeck (Tirol)
35,0 Grad
Innsbruck-Uni (Tirol)
35,7 Grad
Kufstein (Tirol)
35,8 Grad
Lienz (Tirol)
35,0 Grad
Bischofshofen (Salzburg)
34,7 Grad
St. Johann im Pongau (Salzburg)
34,6 Grad
Tamsweg (Salzburg)
33,5 Grad
Dellach im Drautal (Kärnten)
33,9 Grad
Villach (Kärnten)
35,3 Grad
Feldkirchen (Kärnten)
34,4 Grad
Nach Norden und Osten zu liegen einerseits die Junirekorde höher als im Westen und Süden, andererseits wird es hier in den nächsten Tagen auch nicht ganz so heiß. So sind etwa die 36,5 Grad in Wien ebenso wenig in Gefahr wie die 36,1 Grad in Eisenstadt. Auch der österreichweite Rekord ist wohl außer Reichweite, er liegt bei 38,6 Grad in Waidhofen/Ybbs.
Ein Höhentief befindet sich östlich von Österreich und steuert feucht-labile Luft in den Osten und Südosten des Landes. Dabei führt schauerartige verstärkter Regen von den niederösterreichischen Voralpen bis zu Koralpe zu stellenweise ergiebigen Regen. So gab es in Deutschlandsberg seit Mitternacht schon über 70 l/m² an Regen:
In den kommenden Stunden regnet es noch weiter, erst mit Abzug des Tiefs setzt sich in der kommenden Nacht ruhiges Wetter durch. Am Montag scheint nach Auflösung von Restwolken und häufig die Sonne und es wird überall sommerlich warm. Dabei beginnt der Zustrom heißer Saharaluft nach West- und Mitteleuropa und es wird bis zur Wochen ömitte immer heißer. Am Mittwoch und Donnerstag gibt es dann Spitzenwerte von bis zu 37 Grad, vor allem Westen von Österreich werden einige neue Temperaturrekorde für Juni aufgestellt werden.
Rückblick auf den Samstag
Am Samstag blieben die befürchteten Unwetter in Österreich großteils aus. Nur stellenweise gab es von Salzburg über das Mühlviertel bis ins Weinviertel sowie im Südosten kräftige Gewitter samt Starkregen. Bis auf lokale Überflutungen blieben Schäden aber aus.
Unwetter in Oberitalien und Kroatien
Deutlich stärker fielen die Gewitter südlich der Alpen aus, von der Poebene bis nach Kroatien gab es zahlreiche heftige Gewitter. Besonders betroffen war der Großraum Bologna, wo großer Hagel und Sturm zu weitreichenden Schäden führte.
Die Reste der slowenischen Gewitterlinie nähern sich dem Seewinkel. In der nächsten Stunde setzt hier teils gewittrig durchsetzter Regen ein.
+++++ Update 18:45 Uhr +++++
Das kräftigste Gewitter geht derzeit im Kaiserwinkl nieder. In Summe haben die heftigsten Gewitter bislang Österreich verschont: Eine der Ursachen dafür ist die heftige Linie, welche tagsüber mit Hagel und teils schweren Sturmböen über Slowenien und Kroatien hinweggezogen ist und hierzulande für Wolken und Regen gesorgt. Dadurch wurde verhindert, dass im südlichen und östlichen Bergland neue Gewitter entstehen. Nur die Alpennordseite und der äußersten Osten waren davon nur marginal beeinflusst.
+++++ Update 18:30 Uhr +++++
Die Gewitter östlich von Wien schwächen sich deutlich ab, auf der aktuellen Blitzkarte sind die meisten Entladungen im Waldviertel, im Innviertel und im Kaiserwinkl zu sehen.
+++++ Update 18:10 Uhr +++++
Im Wald- und Weinviertel sowie im Innviertel gehen derzeit einige Schauer und Gewitter nieder. Lokal gab es hier in der letzten Stunde große Regenmengen und stürmische Böen.
Ort
Regensumme (17 bis 18 Uhr)
Zwerndorf (NÖ)
39 mm
Gänserndorf (NÖ)
30 mm
Gars am Kamp (NÖ)
29 mm
Leiser Berge (NÖ)
15 mm
68 km/h Leiser Berge (NÖ)
65 km/h Grad am Kamp (NÖ)
61 km/h Mattsee (S)
+++++ Update 17:50 Uhr +++++
Die Gewitter östlich von Wien bringen große Regenmengen in kurzer Zeit, es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen!
35 mm Zwerndorf
26 mm Gänserndorf
+++++ Update 17:45 Uhr +++++
Wien wird derzeit in die Zange genommen: Aus Südwesten ziehen die Reste der Gewitter in der Steiermark auf, bodennah erreicht derzeit aber die Böenfront der Gewitter im Osten die Stadt.
+++++ Update 17:35 Uhr +++++
Auch in Deutschland ziehen derzeit einige Gewitter unterwegs. Anbei ein spektakuläres Bild einer Böenfront mit „Shelf Cloud“ in Baden-Württemberg. Mit Durchzug solcher Wolken frischt in der Regel lebhafter bis kräftiger, manchmal auch stürmischer Wind auf.
Am aktuelles Infrarot-Satellitenbild sind die aktuellen Gewitter-Hotspots gut zu erkennen. Auf dem folgenden Bild ist die Temperatur an der Wolkenobergrenze dargestellt: Je hochreichender die Wolken, desto kälter die Temperatur. Besonders in Kroatien ist ein ausgeprägter Gewitterkomplex unterwegs, der in abgeschwächter Form nach SW-Ungarn und SO-Österreich hineinreicht. Weitere Gewitter gibt es in Süddeutschland, im Innviertel und im Weinviertel.
+++++ Update 17:15 Uhr +++++
Im östlichen Flachland entstehen derzeit vermehrt Schauer und Gewitter. Auch aus Wien sind die Quellwolken bereits gut sichtbar. In der nächsten Stunde wird hier voraussichtlich lebhafter Ostwind mit Böen um 40 oder 50 km/h auffrischen, wenn die Böenfront der Gewitter das Wiener Becken erreicht.
+++++ Update 17:05 Uhr +++++
Die kräftigsten Gewitter sind derzeit weiterhin im Flachgau und im Salzkammergut unterwegs, so gab es letzte Stunde am Mondsee 18 Liter pro Quadratmeter Regen und Böen bis 58 km/h. Im äußersten Osten sind ebenfalls lokale Schauer und Gewitter entstanden, im Südosten fällt dagegen teils gewittrig durchsetzter Regen.
+++++ Update 16:35 Uhr +++++
Ein kräftiges Gewitter mit Hagel und Starkregen befindet sich derzeit an der Grenze zwischen dem Flachgau und Bayern. Es verlagert sich derzeit entlang der Grenze nach Nord-Nordwest.
Auch im Salzkammergut sind kräftige Gewitter entstanden, wie etwa am Wolfgangsee:
+++++ Update 16:15 Uhr +++++
Rund um die Stadt Salzburg haben sich einige kräftige Gewitter gebildet, welche langsam nach Nordwesten ziehen. Sie weisen höchste Radarreflektivitäten auf und können lokal Hagel bringen!
Auch an der March kommen slowakische Gewitter langsam nach Westen voran.
Durch die kräftigen Gewitter über Slowenien und Kroatien fällt nach Norden zu teils kräftiger Regen, der in Unterkärnten und der Steiermark die Auslöse von Gewittern bisher verhindert hat. Erst am nördlichen Rand des Regengebietes konnten sich Gewitter bilden, etwa im Murtal. So hat es in Murau in der letzten Stunde 21 mm gegeben, auf der Stolzalpe nebenan 23 mm.
Rückseitig des nach Osten ziehenden Regengebietes lockern die Wolken nun auf, so dass hier in den nächsten Stunden mit neuen Entwicklungen gerechnet werden muss. Auch im Nordosten sind die Voraussetzungen gut, hier scheint die Sonne und heizt die Luft etwas an. Wettermodelle deuten recht einheitlich auf ergiebige Gewitter am Abend hin, auch zum Donauinselfest.
+++++ Update 13:00 Uhr +++++
Zu was die Luftmasse in Verbindung mit dem Höhentief in der Lage ist, hat sich gestern und in der Nacht schon in der Schweiz gezeigt. In Neuchatel haben sich innerhalb von 3 Stunden rund 150 mm Niederschlag ergossen, die Überflutungen im Video waren die Folge:
+++++ Update 12:30 Uhr +++++
Die kräftigsten Gewitter sind aktuell über Slowenien zu finden, hier besteht heute wieder die Gefahr von sehr großem Hagel. Nördlich angrenzend fällt gewittrig durchsetzter Regen, der in Unterkärnten auch recht kräftig ist. Wetterstationen messen im Schnitt zwischen 2 und 5 mm in 10 Minuten.
Derweil haben wir Warnungen vor Starkregen am Alpenostrand ausgegeben. Am Abend gehen die Gewitter hier in anhaltenden, gewittrig durchsetzten Regen über, der sich von Osten her an den Bergen staut. Lokal sind hier dann Überflutungen möglich:
+++++ Update 11:30 Uhr +++++
Während Graz am Morgen nur gestreift wurde, hat ein kleinräumiges Gewitter die Stadt nun direkt getroffen. Gewitter bilden sich auch über der Pack- und Koralpe sowie greifen über die Karawanken auf Unterkärnten über. Am Loiblpass hat es soeben 7 mm in 10 Minuten geschüttet.
+++++ Update 10:45 Uhr +++++
In der südlichen Steiermark ziehen bereits erste Gewitter durch, so hat die Wetterstation in Fürstenfeld in der Stunde bis 10 Uhr schon 23 mm gemessen. Nicht schlecht für die Tageszeit. Inzwischen schwächen sich die Gewitter zwar etwas ab, es ist jedoch rasch mit weiteren Entwicklungen zu rechnen. Zudem haben sich in den Karawanken und über Slowenien schon kräftige Gewitter entwickelt, welche auch zunehmend Hagel bringen können.
+++++ Update 09:30 Uhr +++++
Guten Morgen aus dem UWZ-Büro in Wien, wo es heute im Gegensatz zu den letzten Tagen bewölkt statt sonnig in den Tag geht. Doch nicht nur hier, nahezu im ganzen Land sind schon bzw. noch einige Wolken unterwegs. Zum Einen handelt es sich um Reste nächtlicher Schauer und Gewitter, zum Anderen sind nach etwas Sonne schon neue Schauer entstanden. Denn durch das nahende Höhentief und die reichlich vorhandene Feuchte geht es heute schnell mit der Auslöse. Wir erwarten nahezu überall Regen bzw. Gewitter, der Schwerpunkt liegt aber tendenziell im Süden und Osten. Vor allem starker Regen wird bei langsamer Verlagerung der Zellen ein Thema, im Südosten ist später auch großer Hagel möglich.
Am Donnerstagnachmittag entwickelte sich ausgehend vom Tiroler Unterland eine Gewitterlinie, welche mit Sturmböen über Teile Oberösterreichs und das Mostviertel hinwegzog. Auch unmittelbar über der Wiener Innenstadt entwickelte sich ein Gewitter mit Starkregen und Hagel. In Summe gab es in Wien 745 Blitzentladungen, die meisten davon in der Donaustadt. In den Abend- und Nachtstunden gab es dann vor allem in der Oststeiermark und am Alpenostrand heftige Gewitter mit großen Regenmengen.
Windspitzen am Donnerstag:
83 km/h Enns (OÖ)
83 km/h Waizenkirchen (OÖ)
76 km/h Wels (OÖ)
74 km/h Summerau (OÖ)
73 km/h Straßwalchen (S)
72 km/h Langenlebarn (NÖ)
Viele Blitze
Landesweit wurden am Donnerstag 51.107 Blitze detektiert, davon 11.687 in Oberösterreich, 11.677 in Niederösterreich und 11.440 in der Steiermark. Blitzreichste Gemeinde war Hollenstein an der Ybbs mit 1.176 Blitzen, gefolgt von Reichraming in Oberösterreich mit 777 Entladungen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 226.000 Ampere wurde in der Gemeinde Rauris in Salzburg registriert.
Am Freitag sind besonders in den Alpen teils kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten, während sich die Lage im Norden und Osten vorübergehend beruhigt. Am Samstag zieht allerdings ein Höhentief auf und mit einer südwestlichen Strömungen gelangen sehr feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Österreich. Am Nachmittag und Abend sind vor allem von Kärnten über die Steiermark bis nach Niederösterreich kräftige Gewitter zu erwarten. Örtlich besteht die Gefahr von Überflutungen, Hagel und Sturmböen. In der Nacht auf Sonntag fällt im Donauraum und am Alpenostrand mitunter noch gewittrig durchsetzter Starkregen.
Mitteleuropa liegt derzeit am Rande eines Tiefs namens „MOMO“ mit Kern über Skandinavien. Die Kaltfront des Tiefs erfasst tagsüber Deutschland und kommt dort kaum noch ostwärts voran. Im Vorfeld der Front gelangen feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Österreich.
Hagel und Starkregen
Am Donnerstag nimmt die Gewitterneigung ausgehend vom Bergland bereits ab Mittag zu. Besonders im Bergland sowie an der Alpennordseite sind auch kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht örtlich die Gefahr von Hagel, Starkregen und stürmischen Böen. Lokale Hitzegewitter sind aber auch im Süden und Osten zu erwarten. In der Nacht bleibt die Gewitterbereitschaft besonders im Norden und Osten erhöht.
Unbeständiges Wochenende
Am Freitag und Samstag setzt sich das unbeständige Wetter mit zahlreichen Schauern und besonders in den Nachmittags- und Abendstunden auch kräftigen Gewittern fort. Örtlich zeichnen sich große Regenmengen in kurzer Zeit ab mit der Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen. Am Sonntag halten sich zunächst viele Wolken und im Bergland sowie im Südosten fällt etwas Regen. Im Tagesverlauf lockern die Wolken an der Alpennordseite und im Osten dann etwas auf und es stellt sich meist trockenes Wetter ein. Nur im zentralen Bergland und im Süden entstehen neuerlich Schauer und Gewitter.
Am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch gab es in Vorarlberg und Tirol ein paar Gewitter und die Reste der Gewitter ziehen noch über das Tiroler Unterland und Salzburg hinweg.
Diese schwache Störungszone sorgt am späten Vormittag in Salzburg, Kärnten und der Obersteiermark bereits für erste Schauer und Gewitter, die nur langsam ziehen und somit lokal größere Regenmengen bringen können.
Lokale heftige Gewitter im Süden und Osten
Am frühen Nachmittag breiten sich die Gewitter in den Süden aus und auch im Mühl- und Waldviertel steigt das Gewitterrisiko rasch an. Im Laufe des Nachmittag verlagert sich die Gewitterzone mehr in den Osten, auch in Wien ist ab dem späten Nachmittag ein Gewitter möglich! Im Bereich der Gewitter ist vor allem mit Starkregen und Hagel von bis zu 2 bis 3 cm Durchmesser zu rechnen.
Während die Gewitter im Süden und Osten am Abend rasch zu Ende gehen sind dann wieder in Vorarlberg und Tirol welche möglich, die bis weit in die Nacht hinein andauern können.
Unwetter in Nordwesteuropa
Zu teils heftige Unwettern kommt es am Mittwoch in den Benelux-Staaten und im Nordwesten von Deutschland. Hier herrschen im Vorfeld einer Kaltfront noch deutlich bessere Bedingungen für Schwergewitter! Gestern am Abend und in der Nacht zogen bereits Hagelgewitter über den Westen und Norden von Frankreich.
Der Juni 2003 leitete den sogenannten Jahrhundertsommer in Europa ein, er war mit einer Abweichung von +4,3 Grad zum langjährigen Mittel der bis dato wärmste Juni der Messgeschichte Österreichs. Der Juni in diesem Jahr ist aber auf dem besten Weg, diese Spitzenposition anzugreifen. Zur Monatshälfte liegen wir nämlich mehr als 4,5 Grad über dem langjährigen Mittel. Die kommenden zwei Wochen entscheiden nun darüber, ob Platz eins ins Wanken gerät. Zumindest Platz zwei oder drei in der ewigen Bestenliste scheinen dem Juni 2019 aber schon so gut wie sicher zu sein, dort befinden sich die Jahre 2017 und 1811. Bei den Landeshauptstädten hat bis dato St. Pölten die Nase vorne, 5,4 Grad war die erste Junihälfte hier zu warm.
Temperaturabweichungen Landeshauptstädte im Juni 2019:
Stadt
Mitteltemperatur 01.-16. Juni 2019
Mitteltemperatur 01.-16. Juni 2019 (1981-2010)
Abweichung in Grad
Wien
23,5°C
18,3°C
+5,2
St. Pölten
22,9°C
17,5°C
+5,4
Eisenstadt
23,1°C
18,2°C
+4,9
Graz
22,5°C
18,0°C
+4,5
Linz
23,0°C
17,7°C
+5,3
Klagenfurt
21,4°C
17,3°C
+4,1
Salzburg
21,4°C
16,8°C
+4,6
Innsbruck
21,8°C
17,2°C
+4,6
Bregenz
19,4°C
16,6°C
+2,8
Verbreitet zu trocken
In der ersten Monatshälfte blieb zudem flächendeckender Regen mit Ausnahme Vorarlbergs komplett aus, Regenschauer und Gewitter sorgten nur sehr lokal für größere Regenmengen. Mit 95 l/m² ist Fischbach in der Steiermark der nasseste Ort des Landes, rund 71% des durchschnittlichen Monatsniederschlags sind hier durch Gewitter schon zusammengekommen. Dem gegenüber stehen aber zahlreiche Orte, die nahezu komplett trockene zwei Wochen hinter sich haben. In Eisenstadt summierte sich nur 1 Liter pro Quadratmeter auf, keinen einzigen Tropfen Regen gab es bislang in Linz.
Sommerliche Aussichten
Auch die kommenden Tage fallen sommerlich warm aus, zudem sorgen die sehr milden Nächte für hohe Tagesdurchschnittstemperaturen. Mit bis zu 33 Grad wird es am Donnerstag am heißesten, die 30 Grad sind aber fast jeden Tag in Reichweite. Die nächste Hitzewelle kündigt sich für die kommende Woche an, dann fällt aus heutiger Sicht auch wieder die 35-Grad-Marke.
Bereits gegen 09:00 Uhr entstand am Sonntag knapp südlich von Wien ein Gewitter und zog dann nordwärts über den Osten und Norden der Stadt hinweg. Dabei kam es zu ein paar starken Blitzeinschlägen und Starkregen. In weitere Folge hat das Gewitter auch das Weinviertel überquert.
Am Nachmittag verlagert sich der Gewitterschwerpunkt in den Süden. Von Osttirol bis in die südliche Steiermark entstehen ein paar kräftige Gewitter, die lokal Starkregen und Hagel bringen. Am Abend gehen die Gewitter dann rasch zu Ende und in den kommenden Tagen herrscht großteils freundliches Sommerwetter.
Bereits am Samstagabend gab es zwischen dem Loferer Land und den Ybbstaler Alpen kräftige Gewitter. Hagel wurde z.B. im Westen der Stadt Salzburg beobachtet, großen Hagel gab es in Großraming und teilweise auch in Weyer.
Unwetter in Frankreich und der Schweiz
Am Samstag hat sich eine kräftige Gewitterlinie im französischen Zentralmassiv gebildet und ist bis zum Abend nordostwärts über die Schweiz bis in den Süden von Deutschland gezogen.
Im Zuge der Gewitter gab es vor allem in Frankreich großen Hagel und in der Schweiz am Genfer See und am Bodensee Windböen von bis zu 100 km/h.
Dites adieu à votre pare-brise avec Drôme Météo spéciale édition grêlons balle de golf (bonus arbres et buissons foutus) pic.twitter.com/2YJVArwNIe
Le déluge a commencé à Saint-Etienne, vigilance #orage jusqu’en début de soirée. Les rafales de vents peuvent atteindre 100km/h. pic.twitter.com/GsRK84R5bH
— France Bleu Saint-Étienne Loire (@bleustetienne) 15. Juni 2019
Die Gewitter sorgte in Frankreich für rund 31.000 Blitze und in der Schweiz für rund 27.000 Blitze. Deutlich blitzreicher verlief der Samstag in Deutschland mit rund 240.000 Blitzen.
Schäden in Norddeutschland
Im Norden von Deutschland kam es bereits Samstagfrüh zu heftigen Gewittern mit teils großem Hagel.
FUCK! Das war ne Menge Hagel. Es hat die halbe Chili-Zucht zerlegt. Die Gurken und Tomaten im Gewächshaus haben überlebt. Schätze ich hätte lieber die Tomaten raus und die Chilis rein stellen sollen pic.twitter.com/903X4SsuUc
— Himbergen – Zentrum des Wahnsinns (@der_Himberger) 15. Juni 2019
In weiterer Folge gab es aufgrund großer Regenmengen zwischen Hamburg und Rostock einige Überflutungen , auch eine Autobahn musste vorübergehend gesperrt werden.
Titelbild: Twitter – Christoph Schmutz @ Heiterluft
Der Alpenraum liegt derzeit unter dem Einfluss einer kräftigen, föhnigen Südströmung und im Vorfeld einer Kaltfront erreicht ein weiterer Schwall subtropischer Warmluft aus Nordafrika das Land. Mit Temperaturen bis zu 35 Grad im östlichen Flachland steht der bislang heißeste Tag des Jahres bevor, so muss man etwa auch am Nova Rock mit einer sehr starken Hitzebelastung rechnen, Detail dazu gibt es hier: Große Hitze beim Nova Rock 2019.
Gewitter an Alpennordseite
Die Luftschichtung wird am Samstag zunehmend labil, so nimmt die Gewitterbereitschaft an der Alpennordseite im Tagesverlauf zu. Vor allem entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis zum Salzkammergut sowie im Mühl- und Waldviertel zeichnen sich ab dem späten Nachmittag örtlich kräftige Gewitter ab mit der Gefahr von Hagel, kleinräumigen Überflutungen und stürmischen Böen. Vom Klagenfurter Becken bis ins Burgenland bleibt es hingegen noch weitgehend trocken.
Temperaturrückgang ab Sonntag
Am Sonntag verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit in den Süden und Südosten des Landes, so zeichnet sich besonders von Kärnten bis zum Grazer Bergland örtlich Unwettergefahr ab. Lokale Schauer und Gewitter sind aber auch im Norden und Osten zu erwarten. Bei mäßigem bis lebhaftem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 19 Grad im Bregenzerwald und 31 Grad in Kärnten. Am Montag sind lokale Gewitter nur noch in den Alpen und im Süden ein Thema. De Temperaturen gehen vorübergehend etwas zurück, bei Höchstwerten zwischen 22 und 29 Grad bleibt es aber vor allem im Süden und Osten sommerlich warm. Gegen Mitte der kommenden Woche wird es dann neuerlich heiß.
Nach dem gewitterreichen Pfingstmontag im Alpenraum (siehe Beitrag auf uwr.de), waren die Entwicklungen am Dienstag nicht all zu kräftig. Außer an der slowenischen-kroatischen Grenze. Dort passten die atmosphärischen Zutaten derart gut, dass ein Mesoscale Conventive System (MCS) entstand, kurz gesagt ein gut organisiertes und sehr starkes Gewitter. Die Hagelschlossen hatten einen beachtlichen Durchmesser von bis zu 12 cm, also ungefähr die Größe einer Faust! Hagelkörner diesen Ausmaßes können nur entstehen, wenn sie in der Gewitterwolke von den Aufwinden bis zur Tropopause (in rund 12 km Höhe) getragen werden und dabei unterkühlte Wassertröpfchen an ihnen anfrieren bis sie schließlich zu schwer werden und zu fallen beginnen.
This was one of the most incredible experiences ever! Went after a severe hailstorm near Crnomelj, Slovenia and found GIANT hailstones up to 11cm in diameter! WOW never seen grapefruit-sized hail before, couldn't believe my eyes. Taken in Predgrad yesterday, Jun 11th 2019. pic.twitter.com/emOBZrwosE
Nach dem Absturz eines Hubschraubers auf ein Hochhaus im New Yorker Stadtteil Manhatten wird nun nach einer möglichen Unfallursache gesucht. Dabei könnten die Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle gespielt haben.
Schlechte Sicht
Zum Zeitpunkt des Unglücks fiel mäßiger bis starker Regen und die Sichtweite betrug unterhalb der Wolken nur rund 2 km. Die obersten Stockwerke der umliegenden Wolkenkratzer waren dabei in Wolken gehüllt. Der Pilot wollte Berichten zufolge ein kurze Phase besseren Wetters nutzen, um nach einemvon der Plattform am East River abzuheben. Kurz nach dem Start teilte er der Flugsicherung mit, umzukehren – Augenzeugen berichteten von wilden Flugmanövern. Schließlich versuchte der Pilot eine Notlandung auf einem Dach eines nahen Wolkenkratzes und kollidierte dabei mit dem Gebäude.
Nun wird untersucht, in wie weit das vorherrschende Wetter mitverantwortlich für das Unglück gewesen sein könnte. Die scheinbar willkürlichen Richtungswechsel könnten auf einen Orientierungsverlust hindeuten – für Helikopterflüge müssen für gewöhnlich gute Sichtbedingungen herrschen.
Images from the scene of today’s helicopter crash at 787 7th Ave. in Manhattan. #FDNY members remain on scene. There is one fatality reported. pic.twitter.com/7qyyJWrMsw
Die Schneeschmelze in den Alpen hat heuer mit Verspätung begonnen. Während der Mai deutlich zu kühl und überdurchschnittlich nass ausgefallen ist mit teils sogar neuen Schneerekorden für die Jahreszeit, präsentiert sich der Juni bislang von seiner hochsommerlichen Seite. Das große Tauen im Gebirge hat somit begonnen und seit dem Monatswechsel ist innerhalb von 10 Tagen etwa 1 Meter Schnee geschmolzen.
Schneehöhe 30.5. (cm)
Schneehöhe 9.6. (cm)
Unterschied
Sonnblick (3109 m)
560
459
-101 cm
Zugspitze (2964 m)
654
555
-99 cm
Thomaseck/Hohe Tauern (2131 m)
173
66
-107 cm
Galzig/St. Anton (2079 m)
137
48
-89 cm
Tamischbachturm/Gesäuse (1425 m)
141
42
-99 cm
Im Mittel sind im Juni bislang etwa 10 cm Schnee pro Tag geschmolzen. Die Schmelzrate kann allerdings je nach Wetter und Exposition große Unterschiede aufweisen. Auf der nach Süden exponierten Seegrube oberhalb von Innsbruck haben sich beispielsweise an manchen Tagen auch rund 15 cm Schnee in flüssiges Wasser verwandelt.
Das Schmelzwasser füllt die Bäche und Flüsse in den Alpen, so ist auch der Pegel des Inns deutlich angestiegen. Der Wasserstand in Innsbruck ist zeitweise auf die HW5-Marke gestiegen.
Vereinzelt kam es in den letzten Tagen aber dennoch zu Überflutungen, wie das folgende, ungewöhnliche Video vom Gaviapass im Nationalpark Stilfser Joch in Italien zeigt. Das Schmelzwasser hat dort die frisch geräumte Passstraße abschnittsweise in einen Bach verwandelt.
In den kommenden Tagen setzt sich das überdurchschnittlich temperierte Wetter fort, so pendelt die Schneefallgrenze zwischen etwa 3.000 und 4.000 m. Die Schneeschmelze im Ostalpenraum setzt sich also unvermindert fort.
Eine festgefahrene Wetterlage hat Mitteleuropa in der bevorstehenden Woche fest im Griff: Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet liegt nahezu ortsfest über Westeuropa und sorgt im Alpenraum für eine südliche Höhenströmung. Subtropische Warmluft aus Nordafrika erfasst dabei Österreich und leitet besonders im Osten die erste Hitzewelle des Jahres ein. Nur der Westen des Landes wird von der Hitze verschont.
Hitzewelle
Es gibt verschiedene Definitionen einer Hitzewelle, in Mitteleuropa spricht man aber meist davon, wenn in einer Region über mindestens drei Tag hinweg Höchstwerte über 30 Grad verzeichnet werden. Weiters wird oft die Regel vom tschechischen Meteorologen Kysely verwendet: „Eine Hitzewelle wird festgestellt, sobald an mindestens drei Tagen in Folge die Maximaltemperatur 30 °C überschreitet und hält so lange an, wie die mittlere Maximaltemperatur über die gesamte Periode über 30 °C bleibt und an keinem Tag eine Maximaltemperatur von 25 °C unterschritten wird.“
Hitze in der Osthälfte
Bereits am Pfingstmontag liegen die Höchstwerte von Salzburg und Kärnten ostwärts verbreitet um 30 Grad, im Traunviertel und im Mostviertel sind Spitzenwerte um 33 Grad zu erwarten. Mit der südlichen Höhenströmung erfasst auch etwas Saharastaub den Alpenraum, somit wird es mitunter diesig. Ab Montagnacht kündigen sich zudem besonders in den Ballungsräumen vermehrt Tropennächte an, also Nächte mit einem Tiefstwert über 20 Grad. Noch heißer wird es voraussichtlich in der zweiten Wochenhälfte mit Temperaturen bis zu 36 Grad im äußersten Osten. Ein Ende der bevorstehenden Hitzewelle ist nach derzeitigem Stand frühesten am kommenden Wochenende in Sicht.
Deutlich kühler im Westen
Der äußerste Westen Österreichs gerät am Rande des Tiefs über Frankreich unter den Einfluss kühlerer Luftmassen, so liegen die Temperaturen in Vorarlberg, im Tiroler Oberland und im Außerfern teils um 15 Grad tiefer als im Osten. Im Laufe der ersten Wochenhälfte nehmen die Temperaturgegensätze zwischen West und Ost sogar noch etwas zu, so zeichnen sich gegen Mitte der Woche in Vorarlberg nur Höchstwerte um oder knapp oberhalb der 20-Grad-Marke ab.
Kräftige Gewitter
Im Übergangsbereich zur kühlen Luft im Westen zeichnen sich im Laufe der kommenden Woche besonders im Grenzbereich zu Bayern sowie im Mühl- und Waldviertel kräftige Gewitter ab. Die am stärksten betroffenen Regionen sind derzeit zwar noch unsicher, die Wetterlage birgt allerdings eine erhöhte Unwettergefahr.
Besonders im Waldviertel sowie im Grazer Becken und in der Oststeiermark gab es am Donnerstag heftige Gewitter mit teils großem Hagel. Im Waldviertel wurden etwa einige Fahrzeuge durch den Hagel beschädigt und auch zahlreiche Landwirte vermeldeten Schäden.
5 cm Hagel
Besonders in den Bezirken Zwettl und Gmünd gab es örtlich sehr großen Hagel, so wurden etwa in Rappottenstein und Marbach am Walde Hagelkörner mit einer Größe von bis zu 5 cm gemeldet. Teils erhebliche Schäden wurden auch in Teilen der Stadt Gmünd gemeldet.
Hagel in Graz
Großen Hagel gab es am Nachmittag aber auch im Süden von Graz, so fielen etwa im 7. Bezirk (Liebenau) Hagelkörner mit einer Größe von bis zu 3 cm vom Himmel.
— Klaus-Uwe ‚Kumi‘ Mitterer (@kumitterer) 6. Juni 2019
Lokal große Regenmengen
Neben Hagelschlag kam es am Donnerstagnachmittag örtlich auch zu ergiebigen Regenmengen. Besonders betroffen war die Oststeiermark, so gab es in Fischbach im Bezirk Weiz 60 Liter pro Quadratmeter Regen in kurzer Zeit. Einige Keller wurden hier überflutet, zudem sorgte kleinkörniger, intensiver Hagelschlag für verstopfte Abwasserkanäle und kleinräumige Überflutungen. Auch kleine Bäche traten über die Ufer. In der Nacht gab es dann im östlichen Flachland und in Wien Gewitter mit Starkregen und teils auch mit kleinem Hagel. Anbei die gemessen Regenmengen in 24 Stunden bis Freitagmorgen:
Zwischen einer Kaltfront über Deutschland und einem Höhentief über den Osten der Slowakei liegt der Großteil von Österreich am Donnerstag in einer konvergenten Strömung.
Das bedeutet feucht-warme Luft strömt von Westen und Osten zusammen und die Luft wird über Österreich gehoben. Durch die Hebung bilden sich heute zwischen Salzburg den Fischbacher Alpen und Wien verbreitet Gewitter.
Gefahr von Überflutungen und Hagelschlag
Da die Luft sehr feucht ist und die entstehenden Gewitter recht langsam ziehen und stellenweise sogar ortsfest sind, besteht lokal die Gefahr von Überflutungen. Besonders gefährdet sind das Mühl- und Waldviertel sowie die Semmering-Wechsel-Region und das südliche Wiener Becken.
Mit den Gewittern kann es auch zu Hagel kommen, der meist aber nur kleinkörnig ausfällt. Gerade kleinkörniger Hagel kann in Massen allerdings die Abflüsse verstopfen und so zu Überflutungen beitragen. Größerer Hagel ist am ehesten im Osten vom Semmering bis in Weinviertel möglich.
Gewitterrückblick Mittwoch
Bereits am Mittwoch gab es im Süden sowie in Vorarlberg lokal kräftige Gewitter mit Hagel von bis zu 2 cm Durchmesser und 30 l/m² innerhalb von nur 1 Stunde.
Unser Blitzmessnetz hat am Mittwoch rund 10.000 Blitze registriert, die Hälfte davon gab es allein in der Steiermark.
Um 13:30 Uhr wurde am Montag in Bludenz das erste Mal in Österreich die 30-Grad-Marke geknackt. Im Laufe des Nachmittags kamen noch mehr Wetterstationen hinzu, am Ende des Tages konnten 9 Stationen im Land mit den magischen 30 Grad aufwarten:
Noch besser erkennt man die Hitzepole des gestrigen Tages auf der folgenden Karte. In gelb markiert sind alle Regionen, die einen Sommertag registriert haben. Hier wurden also Höchstwerte von 25 bis knapp 30 Grad gemessen. All jene Gebiete, die einen Hitzetag (also 30 Grad und mehr) verzeichnet haben, sind in rot dargestellt. Man sieht gut die Hotspots im Walgau, im gesamten Inntal sowie im Innviertel.
Bis zu 40 Liter Regen
In den Abendstunden entluden sich dann in Vorarlberg und Nordtirol ein paar, teils kräftige Gewitter. So wurden in Ehrwald rund 16 Liter pro Quadratmeter gemessen, 15 l/m² waren es in Hochzirl bei Innsbruck.
Das waren aber nur die Wetterstationen, lokal kann es bei Gewittern natürlich immer noch deutlich höhere Regenmengen geben. Das sieht man gut auf der nächsten Karte. Sie zeigt die analysierten Regenmengen des gestrigen Tages. Dabei werden vereinfacht gesagt Stationsmessungen (wie jene 16 l/m² von Ehrwald) und Radarinformationen kombiniert.
Man sieht: Besonders in Nordtirol gab es lokal sogar rund 30-40 Liter Regen pro Quadratmeter, so zum Beispiels im Tannheimer Tal und rund um Scharnitz.
Auch Blitze wurden von unserem Messnetz zahlreiche registriert, insgesamt rund 1400. Die höchsten Blitzdichten gab es dabei in den Bezirken Bregenz und Reutte.
Ausblick
Am heutigen Dienstag gibt es wieder Temperaturen bis zu 30 oder 31 Grad, am Mittwoch werden von Vorarlberg bis Oberösterreich lokal sogar 32 oder 33 Grad erreicht. Und auch Gewitter sind wieder mit von der Partie: Treten sie heute noch vereinzelt auf (westliche Nordalpen, Bergland im Süden und Südosten), so sind morgen in der gesamten Osthälfte teils heftige Gewitter zu erwarten!
Auf uwz.at bleibt Ihr in bewährter Manier stets am besten informiert!
Fast 3 Grad zu kalt fiel der Mai in Österreich aus, wir hatten vor ein paar Tagen hier ausführlich berichtet. Es war somit der kälteste Mai seit 1991. Aber auch in Deutschland beträgt die Abweichung rund -2 Grad. Gut zu sehen ist der unterkühlte Monat auf der folgenden Karte, sie zeigt die Temperaturabweichungen im Mai in Europa:
Weite Teile Mittel- und Südeuropas (blaue Farbtöne) erlebten einen zu kalten Monat. Man erkennt aber auch schon riesige Landflächen über Russland, dem Nahen Osten und Nordwestafrika, wo es zu warm war (orange-rot).
Nur ein kleiner zu kalter Fleck
Betrachtet man die gleiche Karte auf der globalen Ebene, so wird eines deutlich. Zusammen mit den Menschen in Teilen der USA haben praktisch nur wir in Europa einen zu kalten Mai erlebt. Weitaus größere Flächen der Erde verzeichneten dagegen positive Abweichungen. Rund +0,5 Grad betrug diese im globalen Mittel – wieder, muss man sagen.
Dass ein Monat global gesehen nämlich zu kalt ausfällt, ist schon sehr lange her. Findet ihr diesen Monat auf der folgenden Grafik? Es ist der kleine blaue Balken im Dezember 1984, seitdem fiel jeder Monat auf der Erde deutlich zu warm aus:
Temperaturrekorde
Der zu warme Mai auf der Erde äußert sich auch in einigen Temperaturrekorden. In der Türkei wurde am Donnerstag dieser Woche eine neue Bestmarke für den Mai aufgestellt, 42,8 Grad gab es in Kırıkhan im Süden des Landes:
Auch auf Zypern fiel der nationale Mairekord tags zuvor mit 42,1 Grad in Athalassa:
🌡️🔥Chaleur exceptionnelle ces 29 et 30 mai sur #Chypre#Cyprus : le record mensuel national pour un mois de mai (41.5°C à Athalassa, 1995) a été battu dans 2 stations :
42.1°C à Athalassa🇨🇾 le 29-05-2019
41.9°C à Tymbu (Ercan International Airport) le 30-05-2019 (cf. carte) pic.twitter.com/GOpm7IvGg8
Weitere Landesrekorde für den Mai gab es in u.a. Kenia, Indonesien, im Niger, Syrien, Laos, Vietnam und Israel.
Kein Rekord, aber doch eine bemerkenswerte Marke wurde diese Woche in Pakistan geknackt: das erste Mal 2019 wurden auf der Erde 50 Grad gemessen:
🌡️🔥Premiers 50°C de l’année 2019 dans le monde ce 31 mai au #Pakistan🇵🇰 : 50.0°C à Jacobabad et à Larkana. #heatwave
Le record de chaleur national pakistanais est de 53.5°C en mai 2017 et 2010.
Bis dato hält Kirchberg an der Pielach mit 28,7 Grad noch immer den absoluten Höchstwert im laufenden Jahr. Beachtlich hierbei ist, dass diese Temperatur bereits im April gemessen wurde. Der komplette Mai hinkte hinsichtlich der Temperaturen deutlich hinterher, mehr als 27,0 Grad in Hermagor waren nicht drinnen. Dass bis Anfang Juni kein Hitzetag mit 30 Grad oder mehr registriert wird, ist in den vergangenen Jahren zur Rarität geworden. Meist erlebten die 30 Grad in Zeiten des Klimawandels nämlich schon im Mai, teilweise bereits im April ihre Premiere. Letztmalig so lange warten hieß es 2013, als sogar erst am 13. Juni das erste Mal die 30-Grad-Marke geknackt wurde.
Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:
Jahr
Erster 30er des Jahres
2019
Voraussichtlich 02.06.
2018
20. April
2017
19. Mai
2016
22. Mai
2015
05. Mai
2014
21. Mai
2013
13. Juni
2012
27. April
2011
24. Mai
2010
25. Mai
Heißer Westen
Das Tief der vergangenen Tage ist ab Freitag Geschichte, ein Ableger des Azorenhochs übernimmt für einige Tage das Zepter. Dazu strömt von der Iberischen Halbinsel immer wärmere Luft heran, am Samstag klettern die Temperaturen beispielsweise in Bludenz, Innsbruck oder Lienz bereits auf bis zu 27 Grad. Noch ein paar Grad wärmer wird es dann am Sonntag und Montag. Als Anwärter auf die ersten 30 Grad des Jahres 2019 stehen die eben genannten Orte hoch im Kurs. Neben Vorarlberg und Tirol geraten die 30 Grad aber auch in Salzburg, Ober- und Niederösterreich zumindest in Reichweite.
Gut zu sehen ist die Warmluftzufuhr auf der Prognose-Karte des Wettermodells vom DWD (Temperatur in rund 1.500 m Höhe am Sonntag):
War der Mai des Vorjahres noch der wärmste seit 150 Jahren, so zeigte sich der diesjährige Mai im Vergleich um ganze 5 Grad kälter. Letztlich fällt er um etwa 2,8 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel zu kalt aus. Beachtlich war die Abweichung vor allem in höheren Lagen, aber auch im Flachland war es im Schnitt um 2 Grad zu kalt. Vielerorts wurde kein einziges Mal die 25-Grad-Marke erreicht, so auch in 5 von 9 Landeshauptstädten. Zu einem so genannten Sommertag kam es beispielsweise in Innsbruck nur ein einziges Mal, normal wären hier 7 Sommertage im Mai. Mit einem Höchstwert von 27,0 Grad in Hermagor blieb die höchste in Österreich gemessene Temperatur zudem weit von der 30-Grad-Marke entfernt. Als Ursache für diese Bilanz kann die sich wiederholende Lage von Hoch- und Tiefdruckgebieten über Europa angesehen werden. Mehrmals baute sich hoher Luftdruck über dem Ostatlantik auf, weshalb sich Tiefs auf Mittel- und Osteuropa konzentrierten. Dazwischen hatte dies mehrmals Nordströmungen zur Folge, welche dem Alpenraum Kaltluft aus polaren Breiten brachten.
Teilweise doppelte Regenmenge
Nach den zuletzt häufig zu trockenen Monaten weist der Mai 2019 auch diesbezüglich eine gegensätzliche Entwicklung auf. Nahezu im ganzen Land fiel in Summe mehr Niederschlag als üblich. Entlang der Alpennordseite von Vorarlberg bis ins Nordburgenland regnete es im Schnitt 150 bis 200% der normalen Menge, bspw. fiel in Innsbruck, Salzburg und Wien etwa doppelt so viel Regen wie üblich. Besonders der Starkregen am 20. und 21.05.2019 sticht heraus, als am Bodensee und im Bregenzerwald um 200 l/m² innerhalb von zwei Tagen registriert wurden. Hier handelte es sich teilweise um das stärkste Regenereignis seit mindestens 20 Jahren. Dies hat auch zur Folge, dass Alberschwende mit aktuell 400 l/m² die Hitliste in Österreich anführt. Minimal zu trocken war es diesen Monat nur in einem Streifen von Oberkärnten bis zur Buckligen Welt. Aber auch hier fällt aktuell und in den verbleibenden Maitagen noch etwas Regen, die Regenmengen werden sich also landesweit noch etwas anpassen.
Das kühle und nasse Wetter im Mai schlägt sich auch bei den Schneemengen in den Bergen nieder. Am Hahnenkamm bei Reutte liegen aktuell noch immer 75 cm, so viel wie noch nie seit Messbeginn 1986 zu dieser Jahreszeit. Auch abseits der Nordstaulagen liegt noch deutlich mehr Schnee als üblich: Im Kühtai auf 2000 m beispielsweise noch immer 50 cm statt der 10 cm wie im langjährigen Mittel Ende Mai.
Weniger Sonne als üblich
Die logische Konsequenz aus zu kühler Luft und zu viel Niederschlag ist ein Sonnenscheindefizit. Und auch dieses weist der Mai 2019 auf, landesweit wurden bis heute gerade einmal 50 bis 70% der üblichen Sonnenscheindauer erreicht. Zwar zeigt sich die Sonne in den nächsten Tagen wieder häufiger, an der Bilanz wird dies aber nicht mehr viel ändern.
Extremwerte Mai 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 29.05., 10:00 Uhr
Höchste Temperaturen
27,0 Grad Hermagor (K, 24.)
26,6 Grad Hartberg (ST, 26.)
26,5 Grad Lienz (T, 24.)
Tiefste Temperaturen
-8,8 Grad Obergurgl (T, 7.)
-8,2 Grad Galtür (T, 7.)
-6,8 Grad St. Jakob /Defereggen (T, 7.)
Nasseste bewohnte Orte
400 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
394 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
306 Liter pro Quadratmeter Bregenz (V)
Trockenste bewohnte Orte
57 Liter pro Quadratmeter Hartberg (ST), Obervellach (K)
Vergangenes Wochenende ging in die Geschichte der japanischen Wetteraufzeichnung ein: An etlichen Stationen des Landes lagen die Höchsttemperaturen über 30 Grad Celsius, auf der nördlichsten Insel, Hokkaido, wurden sogar neue Temperaturrekorde aufgestellt.
Federführende Druckgebilde
Zwischen einem Tief über Ostchina und ein flachen Hochdruckgebiet über dem Westpazifik gelangten äußert milde Luftmassen aus tropischen Ursprungs in Richtung Kamtschatka. Dabei wurde selbst in einer Höhe von rund 1500 m über dem Meer rund 20 Grad gemessen. Die ohnehin schon sehr warme Luft überströmte schließlich die nicht minder gebirgige Insel Hokkaido, in der Folge sorgten Föhneffekte (absinkende Luftmassen in der windabgewandten Seite des Gebirges) für einen zusätzlichen Temperatur-Boost.
An der Nordostküste Hokkaidos, im Städtchen Saroma, wurden am Sonntagnachmittag historische 39,5 Grad gemessen. Beachtlich, denn seit Beginn der Aufzeichnungen blieben die Höchsttemperaturen der Präfektur im Mai stets unter 35 Grad – selbst der höchste je gemessene Wert der Insel lag bei 37,8 Grad (3. Juni 2014 in Otofuke).
Die hochsommerlichen Temperaturen führten zu etlichen Zugsausfällen im Schienenverkehr – präventiv wurden bestimmte Routen nicht befahren. Auch auf den südlichen Inseln wurden verbreitet Höchstwerte über 30 Grad, teils auch neue Rekorde gemeldet.
Temps 3pm – vy hot afternoon, esp boiling in East Hokkaido, N Japan, 39.5C recorded in Saroma 佐呂間 at 2.10pm thanks to Foehn & upper warm air. #japanwxpic.twitter.com/icCe2DrO1g
Extreme May #heatwave in #Japan : up to 39.5°C this Sunday in Saroma #Hokkaido, by far a new all-time May national record high temperature ! (+ other station >38°C which set new records for any month) Previous May national record : 37.2°C, Chichibu (Saitama pref), 13 May 1993. pic.twitter.com/foNDxEZRxL
Die milde und sonnige Witterung der vergangenen Tage war eine willkommene Abwechslung zu dem bislang verregneten und kühlen Mai. Die Freude währt aber nur kurz, denn ab Montag zeichnet sich erneut viel Regen ab. Die gute Nachricht ist: Am Donnerstag ist wiederum Wetterbesserung in Sicht.
Ausschlaggebend dafür sind aus heutiger Sicht zwei Entwicklungen: Zunächst trifft zu Wochenbeginn, ausgehend von einem Mittelmeertief, feuchte Luft an die Alpensüdseite. Weiters befördert ein Skandinavientief anschließend feucht-kalte Luftmassen an die Nordseite der Alpen. Die Wetterlagen von Montag und Dienstag zeigt euch folgende Animation:
Am Montag gehen nördlichen der Alpen und im Westen bereits tagsüber Schauer und Gewitter nieder. In den Abendstunden wird es auch von Osttirol bis ins Südburgenland zwischenzeitlich nass. In der Nacht auf Dienstag beruhigt sich hier das Wetter vorübergehend, während der Regen zwischen dem Bregenzerwald und dem Mühlviertel anhält.
Nass und kälter am Dienstag, Entspannung am Mittwoch
Der Dienstag startet landesweit unbeständig, vor allem an der Alpennordseite regnet es bereits aus der Nacht heraus verbreitet, teilweise auch kräftig. Im Tagesverlauf trifft eine Kaltfront aus Westen ein und sorgt ebendort für Temperaturen im unteren zweistelligen Bereich: In Vorarlberg sind rund 13 Grad zu erwarten, 20 bis 24 Grad werden hingegen noch im Osten erreicht. Vor dem Luftmassenwechsel entstehen in der Osthälfte zudem etliche Schauer und Gewitter: Die Hotspot liegen im Donauraum sowie in der Südsteiermark. Dazu kommt im Donauraum auch kurzzeitig lebhaft auffrischender Westwind.
Am Mittwoch ist mit weiteren Schauern und Gewittern von Bregenz bis Linz zu rechnen, insgesamt nimmt die Intensität der Niederschläge aber noch am Vormittag ab.
Regional große Regenmengen
Aus heutiger Sicht rechnen die meisten Wettermodelle von Montagabend bis Mittwochnacht mit 100 bis 120 l/m² Regen, der Niederschlagsschwerpunkt liegt dabei zwischen dem Bregenzerwald und dem Tiroler Unterland. Damit trifft es, wie schon zu Wochenbeginn, wieder den Westen (siehe Starkregen: Über 200 l/m² in Vorarlberg), Überschwemmungen und Murenabgänge sind hier nicht zuletzt wegen der gesättigten Böden wahrscheinlich.
Die entsprechenden Unwetterwarnungen werden in den nächsten Tagen hier auf uwz.at ausgegeben.
Bis dato hält Schärding mit 25,2 Grad noch immer den absoluten Höchstwert im diesjährigen Mai. Es ist zudem der einzige Ort Österreichs, der im Mai 2019 bislang überhaupt einen Sommertag registrieren konnte. Im Durchschnitt kommen aber beispielsweise Linz, Graz oder auch Wien im Mai auf rund 6 bis 7 Sommertage.
30er immer früher
Im langjährigen Mittel werden die 30 Grad in den Tälern und Niederungen des Landes circa in der ersten Junidekade (01.-10.06.) erreicht. In Zeiten des Klimawandels verschiebt sich dieser Termin aber immer weiter nach vorne. So beweist der Blick in die jüngere Vergangenheit, dass erstmalige 30 Grad im Mai mittlerweile zur Normalität gekommen sind. Vor zwei Jahren wurden sogar das erste Mal in einem Mai 35 Grad gemessen, im Vorjahr fiel der erste 30er bereits im April. Für noch deutlich spätere Premieren der 30 Grad muss man in den klimatologischen Geschichtsbüchern schon etwas weiter nach hinten blättern: So dauerte es in Innsbruck anno 1989 sogar bis Mitte August, ehe die 30 Grad erstmals gemessen wurden.
Übersicht der „Ersten 30er“ und der Höchsttemperaturen im Mai seit 2010:
Jahr
Erster 30er des Jahres
Höchsttemperatur im Mai (Ort)
2019
—
25,2 Grad (Schärding)
2018
20. April
32,1 Grad (Enns)
2017
19. Mai
35,0 Grad (Horn) → ÖSTERREICH-REKORD
2016
22. Mai
32,5 Grad (Salzburg)
2015
5. Mai
31,8 Grad (Weyer)
2014
21. Mai
33,0 Grad (Salzburg)
2013
13. Juni
29,1 Grad (Waidhofen/Ybbs)
2012
27. April
32,3 Grad (Innsbruck)
2011
24. Mai
31,4 Grad (Wien-Innere Stadt)
2010
25. Mai
30,6 Grad (Innsbruck)
Wie geht es weiter?
In den kommenden Tagen pendeln sich die Temperaturen im frühsommerlichen Bereich ein, Höchstwerte meist zwischen 17 und 25 Grad entsprechen der Jahreszeit. Die 25 Grad, per Definition ein Sommertag, werden am Freitag beispielsweise in Innsbruck und Lienz erreicht. Am Sonntag steht dann auch dem östlichen Flachland der erste Sommertag des Monats bevor. An die Höchstwerte im April kommen wir aber in den letzten Tagen des Mais nicht mehr heran, so wurden im Vormonat an der Alpennordseite schon bis zu 29 Grad gemessen. Des weiteren ist es bereits jetzt sehr wahrscheinlich, dass der Mai 2019 deutlich zu kalt ausfallen wird.
Am Montag kam es über den südlichen Great Plains in den USA zu einer klassischen Frühjahrs-Unwetterlage: Während es in mittleren bzw. höheren Lagen der Troposphäre für die Jahreszeit ungewöhnlich starken West- bis Südwestwind gab, strömten in der Grundschicht sehr feuchte Luftmassen vom Golf von Mexiko nach Texas und Oklahoma. Dies sorgte für eine hochreichend labile Schichtung der Luft und in Zusammenspiel mit dem starken Höhenwind waren alle Zutaten für schwere Gewitter vorhanden.
In Oklahoma, not even our horses are afraid of no naders.
Photo sent in from Kimberly J. in Mangum. #okwxpic.twitter.com/1MH677Lt5a
Bereits in den Morgenstunden kam es in Oklahoma vereinzelt zu kräftigen Gewitter, in der zweiten Tageshälfte war dann ein breiter Streifen vom Norden von Texas bis in den Süden von Missouri betroffen. In Wellington, Texas, wurden am Nachmittag sogar Hagelkörner mit einer Größe von bis zu 14 cm gemeldet! Weiters gab es mehr als 20 Tornado-Meldungen, teils auch mitten in der Nacht, was eine besonders gefährliche Lage darstellt. In Tulsa, Oklahoma, wurde der Flughafen am Dienstagmorgen von einem Tornado nur knapp verfehlt, dafür kam es zu Schäden am naheliegenden Zoo. Zudem sorgten auch Orkanböen für entwurzelte Bäume und Stromausfälle: In Marshall, Oklahoma, wurden am Montagabend sogar Böen von bis zu 151 km/h gemessen.
Some of the most incredible videos we receive are from the viewers, right outside of their homes! This is a video of the Mangum tornado earlier today from Dawson Henry. @kfor#okwxpic.twitter.com/iW3KyofNkp
Vor allem im Norden Oklahomas, im Südosten von Kansas sowie im Südwesten von Missouri kam es auch zu großen Regenmengen: In diesen Gebieten fielen von Montagmorgen bis Dienstagabend verbreitet 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter Regen. Viele Straßen mussten gesperrt werden, zudem zeichnet sich in den kommenden Tagen auch bei den größeren Flüssen ein schweres Hochwasser ab. In Summe gab es hier im Mai bereits 5- bis 6-mal mehr Niederschlag als üblich.
This is Highway 20 just east of Skiatook. It is still rising. This problem will get worse before it gets better. #OKWXpic.twitter.com/zMLrLdK0hx
Troop W is up in the Skiatook area getting ready to go out in an air boat. Residents of 5 different homes are waiting to be rescued from the high flood waters. pic.twitter.com/Q2YdKJCiPK
Seit Sonntagabend geht es von Vorarlberg bis nach Oberösterreich ausgesprochen nass zu. Handelte es sich anfangs nur um Schauer und Gewitter, so regnet es seit der Nacht auf Montag ohne Pausen durch, meist auch mit starker Intensität. Insbesondere das Ländle ist betroffen, hier wurden seitdem dreistellige Regenmengen gemessen. Entsprechend kam es stellenweise zu Überflutungen und Hangrutschungen.
Um 19:00 Uhr am Dienstagabend bilanziert Alberschwende in Summe bei 210 l/m², selbst in der Landeshauptstadt Bregenz sind es bis dato 195 l/m². Nachfolgend die aktuelle Hitliste der gemessenen Werte über 48 Stunden:
210 l/m² Alberschwende, VA
199 l/m² Sulzberg, VA
195 l/m² Bregenz, VA
153 l/m² Dornbirn, VA
127 l/m² Schoppernau, VA
Aber auch in Tirol wurde die 100 l/m²-Marke stellenweise überschritten (bspw. 112 l/m² in Kössen und 110 l/m² in Tannheim), in Salzburg und Oberösterreich wurden mehrfach um 50 l/m² gemessen.
Aktuell am Dienstagabend liegen die stündlichen Regenmengen noch bei 2-3 l/m² in Vorarlberg und 1 l/m² weiter ostwärts. In dieser Stärke geht es noch bis Mittwochvormittag weiter, bevor sich von Westen hoher Luftdruck durchsetzt und der Regen abklingt. In Summe sind entlang der Alpennordseite über Nacht noch etwa 15-30 l/m² zu erwarten, in Staulagen Vorarlbergs stellenweise auch mehr.
Nachfolgend die analysierten Regenmengen für Montag und Dienstag (bis 18:30 Uhr):
Ein Tief wandert derzeit vom Alpenostrand in Richtung Tschechien und den Osten von Deutschland. Dabei wird feuchte und labile Luft vom Mittelmeer in einem großen Bogen über Osteuropa nach Deutschland und Österreich geschaufelt. In dieser Luftmasse bilden sich im Tagesverlauf verbreitet Schauer und Gewitter, die in der Nacht auf Dienstag in intensiven Dauerregen übergehen.
Lokal besteht Vermurungs- und Überflutungsgefahr!
Bis Mittwochfrüh regnet es vom Vorarlberg bis Salzburg und dem Innviertel verbreitet 50 bis 100 l/m². In den Staulagen der Nordalpen, also vom Bregenzerwald bis zum Loferer Land sind stellenweise auch knapp an die 150 l/m² zu erwarten.
Die Schneefallgrenze befindet sich dabei um die 2000 m, in den Gletscherregionen kommt also einiges an Neuschnee hinzu. Aufgrund der doch relativ tiefen Schneefallgrenze ist auch die Überflutungsgefahr an den größeren Flüssen wie Bregenzer Ache, Lech, Inn oder Salzach nur gering, da doch ein guter Teil des Niederschlags als Schnee gebunden wird.
Bäche oder kleinere Flüsse können aber stellenweise schon ausufern und für lokale Überflutungen führen. Örtlich ist auch mit Murenabgängen zu rechnen. Hier spielt auch noch das zusätzliche Wasser durch die Schneeschmelze in mittleren Höhen eine Rolle.
Am Mittwoch Wetterberuhigung
Am Mittwoch zieht das Tief nach Nordosten ab, somit klingt der Dauerregen von Westen her ab. Allerdings ziehen weitere Schauer durch, im Nordosten von Österreich sind auch Gewitter möglich. Die zweite Wochenhälfte verläuft dann deutlich freundlicher und frühlingshaft mild. Ganz beständig ist es aber nicht, vor allem im Bergland muss man an den jeweiligen Nachmittagen mit Schauern und Gewittern rechnen.
Ein Tief nistet sich in den kommenden Tagen über Mitteleuropa ein, am Dienstag beispielsweise dreht es über dem Grenzbereich von Deutschland und Tschechien seine Kreise. Das Tief ist angereichert mit feucht-labiler Luft, womit zumindest lokal große Regenmengen drohen:
Am Sonntag gehen im Laufe des Nachmittags vor allem vom Bregenzerwald bis zum Salzkammergut Schauer und Gewitter nieder, auch im Mühl- und Waldviertel sowie von Osttirol bis zur Steiermark sind diese zu erwarten. Unwetterpotential ist aber noch nicht gegeben, die Regenmengen fallen nicht so groß aus.
Der Montag bringt dann aber verbreitet teils intensive Regenschauer und Gewitter. Ab dem Nachmittag regnet es dann im Westen schauerartig verstärkt und zum Teil heftig. Auch der Dienstag hat verbreitet Regenschauer und Gewitter im Angebot.
Der Mai fiel bislang schon deutlich zu nass aus, in St. Pölten zum Beispiel ist schon doppelt so viel Regen gefallen wie sonst üblich, in Eisenstadt sogar eineinhalb mal so viel.
Landeshauptstadt
Regenmenge 01.-17.05.2019
Abweichung zum langjährigen Mittel
Wien
89 l/m²
135%
St. Pölten
83 l/m²
+98%
Eisenstadt
90 l/m²
+150%
Linz
68 l/m²
+84%
Graz
45 l/m²
-2%
Klagenfurt
57 l/m²
+43%
Salzburg
113 l/m²
+60%
Innsbruck
63 l/m²
+80%
Bregenz
80 l/m²
+16%
Schauen wir auf die erwartenden Regenmengen: Hier die aufsummierten Regenmengen bis Donnerstag exemplarisch vom Wettermodell des DWD. In den Bergen fallen verbreitet 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter. Noch deutlich mehr dürfte es nach diesem Modell in den Nordstaulagen Vorarlbergs, Tirols und Salzburgs werden. Dort werden 100 bis 200 l/m² erwartet!
Der Alpenraum lag in den vergangenen Tagen wiederholt unter Tiefdruckeinfluss, dabei gelangten mit einer überwiegend nordöstlichen Strömung schubweise feuchte und für die Jahreszeit sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land. Auch vergangene Nacht sorgte ein Höhentief über Ostösterreich für teils kräftigen Regen von Oberösterreich bis zum Burgenland.
Anbei die nassesten Orte in den letzten 24 Stunden (Stand 14 Uhr):
25,4 mm Kierling
24,9 mm Langenlebarn
22,5 mm Wien – Jubiläumswarte
21,2 mm Tulln
21,0 mm Stockerau
20,8 mm Wien – Innere Stadt
Der Mai war bislang außergewöhnlich kalt, so lag die Abweichung zur Monatsmitteltemperatur in der ersten Maihälfte etwa 4 Grad unter dem langjährigen Schnitt. Gebietsweise wurde auch schon die durchschnittliche Niederschlagsmenge übertroffen, wie etwa in östlichen Donauraum vom Mostviertel über das Wiener Becken bis zum Nordburgenland sowie auch in den Karawanken. Auf den Bergen liegt zudem noch ungewöhnlich viel Schnee für die Jahreszeit: Mancherorts in den Nordalpen gab es seit Messbeginn noch nie so viel Schnee so spät im Mai wie heuer.
Wetterumstellung
Am Donnerstag verlagert sich das Höhentief unter Abschwächung nach Bayern und am Freitag weiter nach Westdeutschland. Im Alpenraum dreht die Höhenströmung dabei von Nordost auf Süd und in den prädestinierten Föhntälern der Alpen kommt am Freitag lebhafter bis kräftiger Südföhn auf. Am Samstag wird das Höhentief von einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über West- bzw. Südwesteuropa eingefangen und mit einer anhaltenden Südströmung gelangen feuchmilde Luftmassen vom Mittelmeer nach Österreich.
Zunehmend föhnig am Freitag
Am Freitag scheint von Vorarlberg bis zum Mostviertel nach Auflösung lokaler Nebelfelder oder Restwolken häufig die Sonne. Im Süden und Südosten halten sich dagegen hochnebelartige Wolken, welche sich tagsüber in flache Quellwolken umwandeln. Zumindest zwischendurch kommt aber auch hier die Sonne zum Vorschein und bis auf einzelne gewittrige Schauer in den Dolomiten sowie vereinzelt auch im Grenzbereich zu Bayern bleibt es trocken. Der Wind frischt lebhaft, im Großraum Innsbruck auch kräftig aus Süd auf und die Temperaturen steigen auf 14 bis 22 Grad.
Lokale Gewitter am Wochenende
Am Wochenende scheint an der Alpennordseite und im Osten bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne. Mehr Wolken gibt es dagegen im äußersten Westen und im Süden, zudem gehen besonders am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten ein paar Schauer nieder. Am Samstag sind im Bregenzerwald und im Außerfern erste gewittrige Schauer zu erwarten, am Sonntag nimmt die Gewitterneigung dann entlang der gesamten Nordalpen, im Mühl- und Waldviertel sowie teils auch in Unterkärnten und der Weststeiermark an. Die Temperaturen erreichen bis zu 24 Grad im östlichen Flachland.
Korsika lag am Mittwochmorgen zwischen einem Bodentief über dem westlichen Mittelmeer und dem Höhentief über Norditalien. Dies hat zu einer Gegenstromlage geführt, bei der kühle Luftmassen arktischen Ursprungs in tiefen Lagen von sehr feuchter Mittelmeerluft in mittleren Höhen überströmt wurden. Die Schneefallgrenze ist dabei vorübergehend auf 600, vereinzelt auch 500 m abgesunken. Für den Monat Mai stellt dies ein absolut außergewöhnliches Ereignis dar.
Bereits in Höhenlagen um 700 m wie etwa in Vivario gab es am Mittwochmorgen ein paar Zentimeter Nassschnee. Ab einer Seehöhe von rund 900 m gab es besonders im zentralen und nördlichen Bergland Mengen um 5 cm, auf der Passstraße „Col de Vizzavona“ auf 1.163 m waren es sogar 10 cm. Die Passstraße musste in den Morgenstunden gesperrt werden, mittlerweile hat sich das Wetter aber beruhigt und die Straße ist wieder befahrbar. Da die Schneedecke ein hohes Wasseräquivalent hatte und die Bäume bereits belaubt sind, kam es zudem stellenweise auch zu Schneebruch.
Temps remarquablement froid pour une mi-mai en #Corse, avec de la #neige à une altitude assez basse (localement dès 600m ce matin). Une amélioration se dessine par le nord de l’île, avec une remontée de la limite pluie-neige cet après-midi vers 1400m. #VigilanceJaunepic.twitter.com/uttBX9EUYb
Der Kaltlufteinbruch hat am Mittwoch auch für neue Kälterekorde für den Monat Mai gesorgt, welche zudem erst beim Kaltlufteinbruch vor einer Woche aufgestellt wurden. Etwa in Pietralba, einem Ort im nördlichen Bergland auf einer Seehöhe von 510 m, wurde mit 0,9 Grad die tiefste Maitemperatur seit Messbeginn im 1991 gemessen. In der Hafenstadt L’Île-Rousse gab es mit 5,6 Grad die tiefste Maitemperatur seit 1988.
Le passage d’une goutte froide en provenance de Scandinavie a blanchi les paysages en #Corse ce matin comme ici à #Vizzavona.
Plusieurs records de #froid sont également tombés.#neige
Photo @MarinaRaibaldi
Während es in Mitteleuropa derzeit verbreitet zu kühl für die Jahreszeit ist, liegen die Temperaturen auf der Iberischen Halbinsel und in Teilen Russlands deutlich über dem langjährigen Mittel. Ursache für diese Temperaturextreme in Europa ist eine blockierte Wetterlage. Vor wenigen Tagen wurden am Polarkreis im Norden Russlands Temperaturen von knapp 30 Grad gemessen, Details dazu gibt es hier. Global betrachtet war der Mai bislang um etwa 0,5 Grad zu warm.
Le col de Vizzavona est fermé. La circulation est interdite à tous les véhicules. pic.twitter.com/mHfV4KMR7J
Seit Sonntag führt ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer sehr feuchte Luftmassen in den Balkan. Besonders im Nord- bzw. Nordoststau des Dinarischen Gebirges gab es in Summe teils über 100 Liter pro Quadratmeter Regen in weniger als 48 Stunden.
Regen am Sonntag
Regen am Montag
Ogulin (Kroatien)
94 mm
34 mm
Bihac (BiH)
84 mm
53 mm
Banja Luka (BiH)
49 mm
62 mm
Sanski Most (BiH)
40 mm
39 mm
Jajce (BiH)
24 mm
49 mm
Hochwasser
Einige Flüsse im Norden von Bosnien und Herzegowina sowie in Teilen Kroatiens führen derzeit Hochwasser und gebietsweise gab es auch Überschwemmungen. Besonders hoch sind derzeit etwa die Pegel der Flüsse Una und Sana. Einen hohen Pegelstand weist zudem auch die Korana kurz vor ihrer Mündung in die Kupa in der Stadt Karlovac auf.
Besserung in Sicht
In diesen Regionen kommen Erinnerungen an das schwere Hochwasser im Jahr 2014 hoch, ein vergleichbares Ereignis ist aber nicht zu erwarten, da der Tiefdruckeinfluss in der zweiten Wochenhälfte nachlässt und es spätestens ab Donnerstag wieder überwiegend trocken bleibt.
Europa liegt zwar klimatologisch in der Westwindzone, derzeit ist der atlantische Einfluss auf unser Wetter allerdings verschwindend gering: Das Westwindband über dem Ostatlantik wird nämlich von einem blockierenden Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln nordwärts umgelenkt. An der Ostflanke des Hochs wird in Mitteleuropa gleichzeitig der Weg frei für kalte Luftmassen aus dem hohen Norden.
Wettergegensätze
Die festgefahrene Wetterlage sorgt quer über Europa für markante Temperaturgegensätze. Während die Iberische Halbinsel sowie in abgeschwächter Form auch die Britischen Inseln unter dem Einfluss subtropischer Luftmassen liegen, gelangt nach Mitteleuropa erneut ein Schwall kühler Luft arktischen Ursprungs. An der Ostflanke der Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa strömen wiederum ungewöhnlich warme Luftmassen bis in den Norden Russlands.
Anbei eine Auswahl an Höchstwerten von Sonntag:
34 Grad Sevilla (Spanien)
33 Grad Lissabon (Portugal)
31 Grad Porto (Portugal)
29 Grad Madrid (Spanien)
25 Grad Belgrad (Serbien)
23 Grad Moskau (Russland)
16 Grad Murmansk (Russland)
14 Grad Wien (Österreich)
13 Grad Venedig (Italien)
12 Grad Bern (Schweiz)
10 Grad Linz (Österreich)
8 Grad München (Deutschland)
7 Grad Salzburg (Österreich)
An dieser Verteilung ändert sich in den kommenden Tagen vorerst wenig, so gibt es in Spanien und Portugal sowie in der Türkei hochsommerliche Temperaturen. Von Tschechien über den Süden und Osten Österreichs bis nach Kroatien und Bosnien bleiben die Temperaturen dagegen meist einstellig und häufig fällt Regen bzw. oberhalb von 700 bis 1200 m Schnee. Erst im Laufe der zweiten Wochenhälfte ist in ganz Österreich mit einem spürbaren Temperaturanstieg zu rechnen.
Stürmische Bora
An der Adria zwischen dem Golf von Triest und Norddalmatien sorgt die Druckkonstellation mit einem Hoch über der Nordsee und einem Tief im Mittelmeerraum für teils stürmische Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Fallwind aus nordöstlicher Richtung, der an der Westflanke des Dinarischen Gebirges wasserfallartig hangabwärts weht. In der Nacht auf Dienstag zeichnen sich besonders westlich vom Velebit – wie etwa auf der Insel Pag – abschnittsweise Orkanböen bis 130 km/h ab. Im Winter erreicht die Bora sogar noch höhere Windspitzen, so gab es etwa im Februar in Makarska Böen bis 191 km/h.
Während an der Adria Bora weht, kommt auch im Alpenraum und im westlichen Mittelmeerraum teils stürmischer Nord- bis Nordostwind auf. Je nach Region trägt dieser unterschiedliche Namen: Im Rhonetal in Frankreich weht Mistral, im Schweizer Mittelland Bise und in den Alpen vom Tessin über Südtirol bis in die Steiermark Nordföhn.
Am Samstag, mit Mamertus dem ersten Tag der Eisheiligen, gingen vor allem in der Steiermark, im Burgenland und im südlichen Niederösterreich zum Teil heftige Gewitter nieder. Insgesamt erfasste unser Blitzmessnetz gut 16.000 Entladungen, diese teilten sich zu je einem Drittel auf die genannten Bundesländer auf. Die Nase vorne hatte Niederösterreich mit mehr als 5.500 Blitzen, dort ist mit Neunkirchen auch der blitzreichste Bezirk Österreichs beheimatet.
Gut zu sehen sind die Gewitter-Hotspots auf der Österreichkarte:
Neben zahlreichen Blitzeinschlägen kam es lokal zu großen Regenmengen, in Mattersburg wurden gestern 98 Liter pro Quadratmeter gemessen. Das ist deutlich mehr, als dort sonst in einem gesamten durchschnittlichen Mai an Regen fällt. 50 l/m² wurden in Reichenau an der Rax registriert, 40 in Puchberg am Schneeberg.
Hier eine Übersicht der Top 10 von gestern:
Kalter Servatius und Bonifatius
Die Gewitter bildeten sich im Vorfeld einer Kaltfront, die mittlerweile das ganze Land erfasst hat. Am heutigen Sonntag (Pankratius) fällt in Vorarlberg und Tirol schon oberhalb von rund 1000 m Schnee, in Warth am Arlberg liegt somit seit mehr als einem halben Jahr durchgehend Schnee. Am Montag (Servatius) geht es wechselhaft, stürmisch und mit 4 bis 14 Grad deutlich zu kalt für Mitte Mai weiter, Schnee ist schon oberhalb von 1000 bis 1300 m ein Thema. Mit Höchstwerten von nur 2 bis 12 Grad kühlt es am Dienstag sogar noch weiter ab. Damit ist es um 10 bis 15 Grad kälter, als in einem durchschnittlichen Mai. Spätwinterlich wird es dabei noch einmal vor allem in Lagen oberhalb von 700 bis 1000 m, hier schneit es immer wieder. Dazu bleibt der unangenehme, kräftige Nordwestwind erhalten, von Osttirol bis zum Wechsel sind Sturmböen einzuplanen.
Hier sieht man gut, dass vor allem die Berge eine ordentliche Portion Neuschnee abbekommen, 30 bis 40 cm fallen vom Großvenediger bis zur Rax.
Trend geht nach oben
Nach dem Tiefpunkt bei den Temperaturen am Dienstag kommt der Frühling in der zweiten Wochenhälfte allmählich wieder auf Touren. Zwar müssen wir weiterhin auf beständiges Hochdruckwetter warten, am Donnerstag sind aber schon wieder bis zu 17 Grad zu erwarten. Der Freitag hat dann sogar Werte um 20 Grad im Repertoire und aus heutiger Sicht setzt sich auch am kommenden Wochenende der Trend hin zu frühsommerlichen Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad fort.
Das Jahr 2019 erweist sich im Vergleich zu anderen Jahren bislang als ungewöhnlich blitzarm, so wurden seit Jahresbeginn nur knapp 4.000 Blitze österreichweit vom Blitzmessnetz von UBIMET registriert. Im Jahr 2018 waren es im selben Zeitraum hingegen 166.000 Entladungen, zudem gab es ab April durchgehend sommerliche Temperaturen. Heuer sorgen Kaltluftvorstöße aus dem hohen Norden seit Ende April hingegen für unterdurchschnittliche Temperaturen.
Zunehmende Gewitterneigung
Am Samstag ziehen von Vorarlberg bis Oberösterreich von Beginn an einige Wolken durch und vereinzelt gehen hier schon am Vormittag Schauer nieder. Im Süden und Osten gibt es dagegen noch längere sonnige Abschnitte. Im Laufe des Tages nimmt die Gewitterneigung ausgehend vom Bergland im ganzen Land zu, in den Abendstunden zeichnen sich von Kärnten über die Steiermark bis nach Niederösterreich auch kräftige Gewitter ab. Örtlich besteht dabei die Gefahr von Platzregen, Hagel und stürmischen Böen. Die Temperaturen erreichen zuvor von West nach Ost 13 bis 22 Grad.
Am Muttertag trüb und teils nass
Am Sonntag dominieren die Wolken und vor allem von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark fällt verbreitet Regen. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 900 m in den westlichen Nordalpen und etwa 1400 m an Alpenostrand. Abseits der Alpen gibt es im Tagesverlauf längere trockene Abschnitte, die Wolken lockern aber höchstens kurzzeitig auf. Der Wind frischt lebhaft bis kräftig, vom Grazer Bergland bis zum Mittelburgenland auch stürmisch aus Nordwest auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Außerfern und 16 Grad im äußersten Osten.
Noch kühler zu Wochenbeginn
Unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss gehen die Temperaturen zu Wochenbeginn weiter zurück, so liegen die Höchstwerte selbst im Flachland nur noch um oder knapp oberhalb der 10-Grad-Marke. Am Dienstag sinkt die Schneefallgrenze im östlichen Bergland zudem vorübergehend sogar auf 900 bis 600 m ab. Erst in der zweiten Wochenhälfte kündigen sich dann eine zögerliche Wetterbesserung und wieder steigende Temperaturen an.
Der Winter 2018/19 brachte vor allem im Jänner außergewöhnliche Schneemassen in den Nordalpen. Derzeit liegt in den Hochlagen weiterhin überdurchschnittlich viel Schnee für die Jahreszeit, zudem haben mehrere Kaltluftvorstöße in den vergangenen Wochen für weiteren Neuschnee gesorgt. Dies macht vor allem den Mitarbeitern der hochalpinen Passstraßen zu schaffen, welche seit mehreren Wochen mit der jährlichen Schneeräumung beschäftigt sind.
Bis zu 10 Meter Schnee
Wenn im Winter im Hochgebirge Schnee fällt, kommt es auf dem unebenen Gelände zu stark unterschiedlichen Schneehöhen: Der teils stürmische Wind verfrachtet den Schnee nämlich von Kuppen und Rücken und füllt dabei Mulden und Rinnen auf. Stellenweise türmt sich der Schnee hier bis zu 10 Meter auf, wie das folgende Bild, welches vor wenigen Tagen bei den Räumungsarbeiten der Timmelsjoch Hochalpenstraße entstanden ist, eindrücklich zeigt. Die Rotationspflüge fräsen sich bei solchen Schneemassen schichtweise nach unten und schleudern den Schnee bis zu 50 Meter weit.
Auch an der Großglockner Hochalpenstraße wurde im Zuge der Räumungsarbeiten an manchen Stellen von Schneehöhen bis zu 10 Meter berichtet. Der Durchstich fand heuer am 8. Mai statt, also etwa zwei Wochen später als im Jahr 2018. Am 10. Mai wird die Straße für Autos freigegeben.
Ähnliche Bilder gibt es derzeit auch in der Schweiz und in Italien. Hier werden in diesen Wochen etwa der Gotthardpass und das Stilfser Joch vom Schnee befreit.
Frühjahr 2018 vs. 2019
Auch der Winter 2017/18 war in den Alpen schneereich, so lag Mitte April im Jahr 2018 und 2019 vergleichbar viel Schnee. Während im Jahr 2018 der April und Mai allerdings außergewöhnlich mild verliefen mit sommerlichen Temperaturen und einer rekordverdächtigen Schneeschmelze, gab es heuer mehrere Kaltluftvorstöße mit Schneefall und unterdurchschnittlichen Temperaturen. Durch diesen gegensätzlichen Witterungsverlauf in den letzten Wochen liegt derzeit deutlich mehr Schnee als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr. In den kommenden Tagen steht zudem ein weiterer Kaltluftvorstoß bevor.
Für die alpinen Gletscher bedeutet das kühle Frühjahr zwar einen verzögerten Beginn der Ablationsperiode, für die Massenbilanz ist aber in erster Linie die Witterung in den Sommermonaten von Juni bis August entscheidend. Wenn es in dieser Zeit über viele Wochen hinweg überdurchschnittliche Temperaturen gibt, wird die Schneeschmelze rasch nachgeholt.
Immer, wenn in Mitteleuropa ungewöhnlich warme oder kalte Luft weit aus südlichen bzw. nördlichen Breiten herangeführt wird, muss es irgendwo daneben eine ausgleichende Luftströmung geben, die entsprechend in die umgekehrte Richtung führt. Denn zum Einen ist die Natur immer bestrebt Gegensätze auszugleichen, zum Anderen drehen sich Druckgebilde und haben eben zwei verschieden temperierte Seiten.
Als Folge des Kaltluftvorstoßes am Sonntag baut sich über Westeuropa ein Hochdruckgebiet auf, sein Zentrum liegt etwa bis Mittwoch über den Britischen Inseln. Da sich die Luft beim Hoch im Gegenuhrzeigersinn dreht, wird an dessen Südflanke tropische Luft direkt aus der Sahara angezapft und bis Südspanien und Portugal geführt. Zwar kommt das in diesen Regionen auch im Mai immer wieder mal vor, doch hat es meist nur Temperaturen bis zu 30 Grad zur Folge. Dieses Mal ist die Luft ausgesprochen heiß und liegt über mehrere Tage hinweg beständig etwa 10 Grad über dem Mittel.
Werden am Sonntag bei uns im Schnitt gerade einmal etwa 10 Grad erreicht, so steigt das Thermometer in Sevilla auf 34 Grad, in Cordoba werden 36 Grad erwartet. Am Dienstag sind hier sogar 37 Grad möglich, gebietsweise wird es zwischen 32 und 35 Grad heiß. Erst ab Mittwoch geht die Hitze wieder auf normale Werte zurück.
Titelbild: Wetterlage zum Muttertag mit der Temperatur in 1500 m Höhe @ UBIMET, NCEP
Stellenweise kälteste Mainacht seit über 30 Jahren
Die vergangene Nacht fiel im Westen und Süden gebietsweise frostig aus. Bei aufklarendem Himmel und nur schwachem Wind konnte sich die Luft selbst in tiefen Lagen vielerorts unter den Gefrierpunkt abkühlen. Selbst in den Landeshauptstädten Innsbruck, Klagenfurt und Graz gab es leichten Frost – zuletzt war dies hier in einem Mai im Jahr 1985 der Fall. Vielerorts mussten Obstbäume geschützt werden.
Hitliste der Tiefstwerte bewohnter Orte (Nacht auf Dienstag, 07.05.2019):
-6,9 Grad Bichlbach (TI, 1073 m)
-6,8 Grad St. Jakob/Defereggen (TI, 1383 m)
-6,3 Grad St. Leonhard/Pitztal (TI, 1454 m)
-6,3 Grad Tannheim (Ti, 1101 m)
-4,5 Grad Flattnitz (KÄ, 1437 m)
-4,4 Grad Weitensfeld (KÄ, 704 m)
-4,2 Grad Ehrwald (TI, 982 m)
Bis zu 22 Grad ab Mittwoch
Der Tiefpunkt bei den Temperaturen ist nun erst einmal überstanden, die kommenden Tage verlaufen allesamt deutlich milder. Meist liegen die Höchstwerte zwischen 15 und 20 Grad, vor allem am Mittwoch und am Freitag scheint auch häufig die Sonne und bringt die Temperaturen mancherorts gar auf bis zu 22 Grad. Am Samstag deuten sich derartige Werte zum vorerst letzten Mal an. Im Westen zieht bereits am Vormittag Regen auf, im Süden und Osten wird die wärmere Luft am Nachmittag mit teils kräftigen Gewittern ausgetrieben.
Temperatursturz zum Muttertag
Pünktlich zu Pankratius, dem ersten Tag der Eisheiligen und damit ausgerechnet zum Muttertag hat die Kaltluft schließlich das ganze Land erreicht. Mit Höchstwerten von nur noch 6 bis 13 Grad liegen die Temperaturen durchschnittlich um 10 Grad niedriger als zuvor. Dazu fällt aus dichten Wolken zeitweise Regen und der Wind weht kräftig bis stürmisch aus Nordwest. Schnee ist bereits oberhalb von etwa 1000 m wieder ein Thema.
Die Eisheiligen erstrecken sich bis zur Kalten Sophie am 15. Mai, den Mittwoch. Und nach aktuellem Stand bleibt das Wetter auch ziemlich genau bis dahin wechselhaft und für die Jahreszeit zu kühl. Beständiges Hochdruckwetter in Verbindung mit frühsommerlichen Temperaturen ist vorerst also nicht in Sicht.
Durch den südwärts gerichteten Kaltluftvorstoß über Europa wurde am Samstag über Italien die Bildung eines kräftigen Tiefs ausgelöst. Es intensivierte sich am Sonntag rasch und verlagerte sich zur Adria. Im Nordwesten des Landes kam dadurch starker Nordwind auf, der in einigen Regionen Sturmstärke erreichte. Durch lokale föhnige Effekte verstärkt, wehte der so genannte Tramontana in Ligurien und am Gardasee mit Böen um 100 km/h. Besonders am letztgenannten Gardasee hatte dies hohen Wellengang und Schäden an den Ufern bzw. in Häfen zur Folge:
Enorme Schneemassen und lokale Überschwemmungen
Durch das Tief über Italien fielen die Niederschläge in den Apenninen und an der Alpensüdseite noch kräftiger als hierzulande aus. In tiefen Lagen handelte es sich meist um Regen, südwestlich von Bologna wurden bis zu 95 l/m² gemessen, hier kam es zu lokalen Überschwemmungen. In höheren Lagen fiel entsprechend Schnee, oberhalb von grob 1000 m wurden in Südtirol und Ligurien bis zu 70 cm Neuschnee verzeichnet. Selbst in der Toskana fielen in den Hochlagen wahre Schneemassen.
Hagelunwetter an der Adria
Während in den höheren Regionen durch den Schnee alles weiß gefärbt wurde, sorgte andernorts in Italien enormer Hagelschlag für weiße Straßen, bspw. in Ancona an der Adriaküste:
Orkanböen in Südfrankreich
Kaltluftvorstöße in den Mittelmeerraum haben für gewöhnlich auch einen Mistral in Frankreich zur Folge. Luft strömt nach Süden und wird im Rhonetal zwischen dem Zentralmassiv und den Alpen kanalisiert und damit beschleunigt. Die Region ist diesen Wind an sich gewohnt, doch so kräftig wie am Sonntag war er schon länger nicht mehr. Lokal wurden bis zu 155 km/h gemessen:
Über Nacht zog eine kräftige Kaltfront über die Alpen hinweg und über dem Golf von Genua bildete sich ein Tief. Die kalte Luft in Verbindung mit der Feuchtigkeit aus dem Mittelmeerraum führen derzeit zu kräftigem Schneefall. So schneit es nördlich der Alpen bis knapp unter 400 m herab, in den Landeshauptstädten Bregenz, Innsbruck und Salzburg wurde Schneefall registriert und die Hausdächer wurden weiß.
Zuletzt gab es im Mai Schneefall bzw. Schneeregen in Bregenz 1987, in Innsbruck 1997 und in Salzburg 2005. Im Süden liegt die Schneefallgrenze etwas höher, in Kärnten fallen bis auf rund 600 m nasse Flocken.
Deutlich mehr Schnee liegt dann in den Tälern oberhalb von rund 800 m. Von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sind verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee gefallen, aber auch in Osttirol gab es in den Hochtälern reichlich Neuschnee.
Rund 15 cm Neuschnee liegen derzeit in Reutte in Tirol
Tiefpunkt erreicht
Winterlich geht es auch in den kommenden Stunden weiter, die Schneefallgrenze steigt tagsüber aber auf 600 bis 900 m an. In der kommenden Nacht schneit und regnet es dann vor allem noch vom Tiroler Unterland bis zum Alpenostrand, dabei kann es wieder bis knapp unter 500 m winterlich werden. Zu Wochenbeginn lässt der Niederschlag dann rasch nach und der gefallene Schnee schmilzt wieder ab.
Bis zur Wochenmitte wird es wieder frühlingshaft mild, am Mittwoch werden mit Südföhn schon wieder 21 Grad erreicht. Allerdings könnte sich pünktlich zu den Eisheiligen wieder kältere Luft zu den Alpen strömen. Wir halten euch dazu am Laufenden.
Ein winterlicher Maimorgen auf vielen Straßen in Österreich. Hier zwei Liverbilder aus dem Wienerwald und Tirol (die A21-Wiener Außenring Autobahn bei der Anschlussstelle Hochstraß bzw. die A13-Brennerautobahn beim Brenner). #Schneepic.twitter.com/FBnI3YvUYc
Und auch für höhere Lagen ist der Winterrückfall nicht ohne: #Reutte im Tiroler Außerfern (840 Meter) meldet 16 cm Schnee heute Früh – die höchste Mai-Schneedecke seit 1970 (und die dritthöchste überhaupt). #Wintergrußpic.twitter.com/GHjesHE5mv
Die Kaltfront eines Skandinavientiefs erfasst an diesem Wochenende den Alpenraum. Da ein blockierendes Hoch über Grönland sämtliche atlantische Tiefdruckgebiete von Europa fern hält, gelangen am Sonntag sogar arktische Luftmassen in den Alpenraum.
Gegenstromlage
In der Nacht auf Sonntag flutet kalte Luft die Alpennordseite und die Täler der Nordalpen, oberhalb des Kammniveaus der Alpen herrscht vorerst aber noch eine südliche Höhenströmung. Diese strömt über die kalte Luft in tiefe Schichten hinweg und in Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien fällt verbreitet Regen und Schnee. Meteorologen sprechen in solchen Fällen auch von einer Gegenstromlage.
Am Samstag fällt vor allem von Kärnten über die Steiermark bis zum Burgenland und ins südliche Niederösterreich verbreitet Regen. Schnee ist vorerst nur oberhalb von etwa 1300 bis 1700 m ein Thema. Ab etwa Mittag ziehen auch im Westen vermehrt Schauer und mitunter auch einzelne Gewitter auf, welche am Abend in den Nordalpen in anhaltenden Regen übergehen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei in Bregenzerwald rasch gegen 1000 bis 700 m ab, in der Nacht auf Sonntag schneit es von Vorarlberg bis Salzburg dann allmählich bis in sämtliche Täler.
Starker Schneefall
Der Sonntag beginnt verbreitet trüb und nass. Besonders von Nordtirol bis zur nördlichen Obersteiermark schneit es in den Morgenstunden zeitweise auch kräftig! Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 m im Westen und etwa 800 m im Süden, kurzzeitig ist bei stärkerer Niederschlagsintensität aber auch in Kärnten bis in die Niederungen nasser Schneefall nicht ausgeschlossen. Im Laufe des Nachmittags lässt die Niederschlagsintensität im Süden und im äußersten Westen etwas nach und die Schneefallgrenze steigt etwas an. In der Nacht auf Montag fällt dann besonders vom Pongau über die nördliche Obersteiermark bis zum Semmering oberhalb von etwa 600 bis 700 m zeitweise noch etwas Schnee.
In den Nordalpen zeichnen sich oberhalb von etwa 800 m 10 bis 15, in den Hochtälern vom Brenner bis zum Gasteinertal auch 20 cm Neuschnee ab! In den Hochlagen der Tauern ist sogar mit einem halben Meter Neuschnee zu rechnen.
Nassschnee im Inntal
Selbst in den großen Tälern wie dem Inntal und dem Salzachtal im Pongau und Tennengau zeichnen sind nach derzeitigem Stand etwa 5 cm Nassschnee ab. Autofahrer müssen sich in den Alpen also auf winterliche Straßenverhältnisse einstellen! Kurzzeitig ist am Sonntagmorgen zudem auch in Kärnten nasser Schneefall oder Schneeregen bis in tiefe Lagen möglich. Da die meisten Bäume mittlerweile belaubt sind, besteht in den Nordalpen die Gefahr von Schneebruch.
Am gestrigen Dienstag lag der Südosten der Balkanhalbinsel unter Tiefdruckeinfluss. Wie man auf der nachfolgenden Frontenkarte erkennen kann, strömte an der Vorderseite gleich mehrerer Tiefdruckzentren sehr warme (rund 25 Grad) Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden. Die Luft war aber nicht nur sehr warm, sondern auch labil geschichtet. Die Folge waren teils heftige Gewitter.
Alleine in Rumänien wurden gestern 27.000 Blitzentladungen registriert, so viele wie im ganzen Rest Europas zusammen. Doch auch in Serbien und Bulgarien gab es heftige Gewitter.
Am Nachmittag bildete sich dann unweit der Stadt Calarasi (roter Punkt in Karte) eine sogenannte Superzelle. Neben großem Hagel entwickelte sich auch ein Tornado. Siedlungen wurden glücklicherweise nicht getroffen, der Tornado tobte sich auf dem flachen Land aus. Allerdings kam ihm ein Reisebus zu nahe, er wurde vom Tornado erfasst. Die Folge: 7 Verletzte.
Nachfolgend haben wir für euch die eindrucksvollsten Bilder und Videos des Tornados und der Gewitter im Allgemeinen zusammengestellt. Eindrucksvoll vor allem deshalb, weil der Tornado große Mengen Sand und Staub von den trockenen Felder aufwirbelte…
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) May 1, 2019
Blick auf den Tornado in Calarasi:
Another very close range (!!) view of the Calarasi, Romania tornado yesterday, April 30! Report: @ioana.geana IG / Weather/Meteo World pic.twitter.com/l2FB6sCzFg
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) May 1, 2019
Großer Hagel ging im Südosten Rumäniens ebenso nieder:
Large hail reported with the tornadic supercell in Clarasi, Romania yesterday, April 30. Report: Consiliul Judetean Calarasi pic.twitter.com/JMcSy3nqLF
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) May 1, 2019
In Serbien gab es im Zuge der Gewitter große Mengen Hagel, fast schon winterlich der Anblick in Vojvodina:
Hailstorm in Vojvodina, Serbia today, April 30. Report: Мирко Лазиш / AMS VOJmet pic.twitter.com/Yc1PYD2FfH
Entgegen der weit verbreiteten Annahme gibt es Tornados in Europa nicht nur im Hochsommer, regional zeigen sich große Unterschiede. In Österreich trifft dies zwar zu, wie man folgender Grafik entnehmen kann. Hierzulande ist der Juli der Monat mit den meisten Tornados. In Rumänien jedoch ist dies der Juni, im Südosten des Landes bilden sich sogar schon im Mai die meisten Tornados. Im Mittelmeerraum stellen im langjährigen Mittel hingegen die Herbst- und Wintermonate die meisten Tornados.
Der Torne älv bzw. auf Finnisch Tornionjoki ist ein Fluss in Lappland, der zum Teil an der Grenze zwischen Schweden und Finnland fließt und im Winter gefroren ist. Seine Mündung liegt am Nordrand des Bottnischen Meerbusens, dem nördlichsten Teil der Ostsee. Im Frühjahr bricht das Eis wieder auf und erreicht im Mai seinen höchsten jährlichen Pegelstand. Ab Juni sinkt der Pegel im Mittel wieder und erreicht im Hochsommer keine vergleichbaren Pegelstände mehr.
Das Datum, wann das Eis im Frühjahr in Bewegung gerät bzw. wenn wieder Wasser im Fluss fließt, wird im Norden Finnlands seit vielen Jahren dokumentiert. Der Fluss Torniojoki besitzt eine der längsten Messreihen, so wird das Aufbrechen des Eises dort bereits seit dem Jahr 1693 dokumentiert. Der bislang früheste Eisgang fand am 26. April 2014 statt, der späteste am 9. Juni 1867. Auch heuer sind erste Bilder von fließendem Eis am 26. April entstanden. Im Zuge der globalen Erwärmung, welche in der Arktis besonders stark ausgeprägt ist, findet der Bruch des Eises der Flüsse immer früher statt. Weitere Infos zum Klimawandel in der Arktis gibt es auch hier: Spitzbergen: 100 Monate lang überdurchschnittliche Temperaturen bzw. Rekord für Anfang März: Die Beringstraße ist nahezu eisfrei.
The time series act also as a proxy for #climatechange. This year the breakup date is not far from the all-time record earliest, which is 26th Apr 2014.
https://uwz.at/de/a/klimawandel-100-monate-lang-ueberdurchschnittliche-temperaturen-in-spitzbergen— Terttu Uusimaa (@tuusimaa) 28. April 2019
Auch andere Flüsse im Bereich des Polarkreises sind davon betroffen, so wurden in Lappland teilweise neue Pegelrekorde für die Jahreszeit verzeichnet, wie etwa beim nahe gelegenen Fluss Ounasjoki in Norden Lapplands. Mitunter fand der Eisbruch hier drei Wochen früher als üblich statt.
Eingeflossene Kaltluft und viel Feuchtigkeit durch ein Adriatief sind die perfekte Kombination für Schneefall in Osttirol und im südlichen Kärnten. Dabei sank die Schneefallgrenze im Gailtal im Laufe des Vormittags bis in tiefe Lagen, also bis auf rund 500 m ab.
Neuschneehöhen 11 MESZ:
Obertilliach 21 cm
Plöckenpass 18 cm
St. Jakob im Defereggental 12 cm
Sillian 10 cm
Etwas Schnee Sonntagnacht
Am Nachmittag regnet und schneit es im Großteils von Kärnten und Osttirol weiter, allerdings verlagert sich das Italientief langsam nach Südwesten. In der Nacht greift der Niederschlag auch wieder auf Westösterreich aus, über Nacht fällt speziell von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern und Osttirol noch etwas Schnee.
Regen im Norden
Am Montag übernimmt dann ein Tief über Osteuropa das Zepter und bestimmt bis Mittwoch das Wettergeschehen. Dabei fällt in den Nordalpen einiges an Regen, der Schwerpunkt liegt in Salzburg und Oberösterreich.
Vor allem vom Tiroler Unterland über Salzburg und Oberösterreich bis ins Most- und Waldviertel regnet es am Montag und Dienstag häufig, verbreitet kommen hier 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter zusammen. Weiter im Osten vom Weinviertel bis zum Burgenland bleiben die Regenmengen hingegen gering, hier setzt sich die Trockenheit fort.
Auf höheren Straßen im Süden wie etwa am Wurzenpass herrschen derzeit winterliche Straßenverhältnisse! Auch auf der A2 ab Arnoldstein südwärts fällt derzeit #Schnee. pic.twitter.com/VXlXYoRsUF
Die Kaltfront ist vergangene Nacht über den Osten von Österreich hinweggezogen. Regen fiel dabei kaum, dafür frischte vorübergehend stürmischer Westwind auf.
Bevor am Abend die Kaltfront eines Sturmtiefs über den Britischen Inseln Westösterreich erreicht, stellt sich recht verbreitet freundliches Wetter ein. Nur ein kleinräumiges Höhentief sorgt in Teilen von Salzburg und Oberösterreich für etwas Regen.
Über Nacht winterlich
In der Nacht zum Sonntag sorgt dann die angesprochen Kaltfront von Vorarlberg bis ins Salzkammergut und in der zweiten Nachthälfte auch in Osttirol und Oberkärnten für regnerisches Wetter.
Dabei sinkt die Schneefallgrenze auf 1000 bis 700 m ab. In den Hochtälern oberhalb von rund 1200 m kommen so ein paar Zentimeter Neuschnee zusammen.
Italientief bringt Starkregen
Am Sonntag bildet sich dann über Oberitalien ein kleinräumiges Tief aus, das nach derzeitigem Stand vor allem von Osttirol bis zu den Karawanken für teils kräftigen Regen sorgt.
Verbreitet fallen im Süden an die 30 l/m², vom Lesachtal bis zum Loibl sind sogar knapp 50 l/m² zu erwarten. Auch Schnee bleibt weiterhin ein Thema, die Schneefallgrenze pendelt meist um die 1000 m, lokal kann diese für ein paar Stunden auch tiefer liegen. Vor allem in den Hohen Tauern sowie die Bergen Osttirols und Oberkärnten kommt einiges an Schnee hinzu. In den Gletscherregionen kommt gut ein halber Meter pulvriger Neuschnee zusammen.
In der Nacht auf Montag kann es auch in den Tauerntälern Salzburgs nochmals tiefwinterlich werden, dazu aber am Sonntag mehr. Leer geht wiederum der Norden und Osten aus, bis auf ein paar Tropfen bleibt es hier das restliche Wochenende trocken, erst in der neuen Woche kündigt sich etwas Regen an.
Mitteleuropa liegt derzeit zwischen einem Tief nordwestlich der Britischen Inseln und einem Hoch über Russland. Die Kaltfront des Tiefs THEODOR erfasst am Freitag den Alpenraum, im Einflussbereich einer kräftigen Südströmung kommt sie vorerst aber nur langsam ostwärts voran.
Föhn im Osten
Seit Wochenbeginn weht in den Nordalpen föhniger Südwind, in Innsbruck weht der Föhn sogar durchgehend seit Montagmittag. Am Freitagnachmittag lässt der Föhn hier langsam nach, im südlichen und östlichen Bergland bleibt es hingegen bis zum Abend föhnig. Die Temperaturen steigen im Osten nochmals auf sommerliche Werte an, im äußersten Nordosten liegen die Spitzenwerte sogar bei 28, vereinzelt auch 29 Grad!
Regen und Schnee im Westen
Von Vorarlberg bis Oberkärnten überwiegen von Beginn an die Wolken und am Vormittag setzt Regen ein. Im Tagesverlauf verstärkt sich der Regen zunehmend und die Schneefallgrenze sinkt im Bregenzerwald vorübergehend gegen 900 m ab. Bis zum Abend greift der Regen auf Nordtirol und Salzburg über, besonders vom Alpenhauptkamm südwärts regnet es zeitweise auch kräftig und gewittrig durchsetzt.
Im Laufe des Abends frischt im Donauraum teils kräftiger Westwind auf, vor allem vom Mostviertel bis zum Wiener Becken sind am späten Abend auch stürmische Böen um 65 km/h zu erwarten. Im Osten Österreichs zieht die Kaltfront allerdings ohne Niederschlag durch, höchstens stellenweise gehen hier in der Nacht Schauer nieder. Auf den Bergen im Westen kommen oberhalb etwa 2.500 m bis Samstagvormittag 20 cm, in den Hochlagen auch 30 cm Neuschnee zusammen.
Der Sonntag beginnt im Großteil des Landes dicht bewölkt und im Bergland sowie im Süden regnet es immer wieder, in den südlichen Kalkalpen auch kräftig. Die Schneefallgrenze steigt von anfangs 900 m tagsüber auf etwa 1300 m an. Im Donauraum und im Osten bleibt es weitgehend trocken, die Sonne kommt aber auch hier nur gelegentlich zum Vorschein. Bei lebhaftem Nordwestwind kommen die Temperaturen nicht mehr über 5 bis 17 Grad hinaus.
Ein Tiefdruckgebiet über dem Norden Algeriens hat am Montag große Mengen an Saharastaub mit einer südlichen Höhenströmung in Richtung Alpenraum verfrachtet. Dieser hat in erster Linie für diesige Verhältnisse bzw. eine herabgesetzte Fernsicht gesorgt.
Weiters wurde der Sand im Süden und Osten Österreichs mit dem Regen am Dienstag teilweise ausgewaschen, weshalb etwa auf Autos und Gartenmöbeln eine dünne Staubschicht übrig blieb.
Mit dem #Regen ist in Österreich Saharastaub heruntergekommen. Die Autowaschanlagen werden sich freuen. pic.twitter.com/WmJ0De9rJn
Während hierzulande der Saharastaub für Schlagzeilen gesorgt hat, gab es im Norden Polens am Dienstag einen regelrechten Sandsturm: Die markanten Luftdruckgegensätze zwischen einem Tief über dem Ostatlantik und einem Hoch über Russland haben für teils stürmisch auffrischenden Südostwind mit Böen um 70 km/h gesorgt. Auf den sehr trockenen und frisch bestellten Feldern wurden dabei große Mengen an Sand und Staub aufgewirbelt, welche im Laufe des Abends sogar Dänemark und die Nordsee erreicht haben. In Polen ging die Sichtweite streckenweise auf unter 1000 m zurück. Ähnliches wurde zudem örtlich auch im Norden Deutschlands beobachtet.
Staubige Zeiten in Mitteleuropa: Gestern konnte man im Satellitenfilm einerseits die charakteristische Saharastaub-Struktur in den hochliegenden Wolken über Westeuropa bzw. dem Westalpenraum sehen, andererseits auch den #Sandsturm im Norden von Polen. pic.twitter.com/ZBqC4jyJSW
Die ersten so genannten Sommertage liegen hinter uns – mit jeweils 25,5 Grad wurden am Ostersonntag die bis dato höchsten Temperaturen des Jahres in Bludenz, Vorarlberg und an der Uni in Innsbruck gemessen. Am ersten Arbeitstag nach Ostern ist davon vorübergehend nichts mehr zu spüren. Besonders im Süden wird es mit gerade mal 9 bis 14 Grad rund 10 Grad kühler als zuletzt, dazu fällt aus dichten Wolken immer wieder schauerartiger Regen. Auch im Osten kommen im Tagesverlauf mit kräftigem Südostwind Schauer auf, von Vorarlberg bis Oberösterreich sorgt Südföhn hingegen für trockene Bedingungen. Strahlend blau ist der Himmel aber auch hier nicht mehr, denn neben kompakten Wolkenfeldern sorgt Saharastaub für einen milchigen Eindruck. Immerhin werden hier noch bis zu 22 Grad erreicht.
Wetterbesserung ab Mittwoch
Am Mittwoch und Donnerstag sind Schauer nur noch in Osttirol und Kärnten ein Thema, sonst überwiegt wieder der Sonnenschein, wenngleich etwas getrübt durch den angesprochenen Saharastaub in höheren Luftschichten. Dazu bleibt es windig aus Südost. In den Alpen weht weiterhin Südföhn, welcher mit stürmischen Böen in prädestinierte Täler durchgreift. Die Temperaturen steigen wieder deutlich an und erreichen bis zu 26 bzw. 27 Grad, mit den höchsten Werten an der Alpennordseite und im Osten.
Kaltfront am Freitag
Der Freitag hat viel Abwechslung zu bieten. Vor allem im Norden und Osten verläuft der Tag noch lange Zeit freundlich und warm. In Vorarlberg kommt hingegen bereits in der Früh eine markante Kaltfront mit teils kräftigem Regen auf. Sie verlagert sich tagsüber nach Osten, mit ihr bricht der Föhn zusammen. Zum Abend hin erreichen nach aktuellem Stand Schauer und teils kräftige Gewitter mit stürmisch auffrischendem Westwind den Südosten und Osten. Der Temperaturunterschied wird beachtlich: In Vorarlberg werden teils nur noch 7 Grad erreicht, an der March sind hingegen noch einmal bis zu 28 Grad möglich.
Die verursachende Wetterlage ist selten, aber nicht unbekannt und tritt vornehmlich zwischen November und Mai auf. Immer, wenn Kaltluft über Westeuropa weit nach Süden vorstößt, können sich beispielsweise über Marokko und Algerien kräftige Tiefdruckgebiete bilden. Diese bringen neben ersehntem Regen auch viel Wind in die Wüste, der die Sandpartikel kilometerhoch aufwirbeln kann. An der Vorderseite solcher Tiefs findet man zumeist starken Südwind, der neben warmer Luft auch den Sandtransport in den Alpenraum bewerkstelligt.
Genau diese Konstellation ist nun wieder gegeben. Bei uns im Alpenraum hat dies in der neuen Woche Südföhn und frühsommerliche Temperaturen von bis zu 27 Grad zur Folge, jedoch entwickelt sich das Wetter dadurch auch häufig weniger sonnig als prognostiziert. Denn die Körnchen in der Luft wirken als Kondensationskeime. Verglichen mit ähnlichen Situationen ohne Staub können bei viel Sand in hohen Luftschichten ausgedehnte und dichte Eiswolkenfelder entstehen.
Sandige Sonnenuntergänge
Der Sand in der Luft verändert auch die Lichtfarbe. Sonnenuntergänge werden blass und auch das Himmelsblau nimmt weißliche Züge an, was an der starken Streuung des Lichtes an den Staubpartikeln liegt. Auch die Entstehung von Schauern und Gewittern kann theoretisch begünstigt werden, da Staubteilchen im Vergleich zu reiner Luft nachts stark Wärmestrahlung abgeben, damit die hohen Luftschichten kühlen, wodurch die ganze Luftschichtung instabiler werden und Gewitter auslösen kann.
Letzteres ist zwar im aktuellen Fall eher weniger zu erwarten, jedoch kommt es am Dienstag im Süden und Osten gebietsweise zu Regen. Wenn mit diesem der Wüstenstaub ausgewaschen wird und den Boden erreicht, kann man bei besonders markanten Lagen auch so genannten Blutregen beobachten. Durch die enthaltenen Staubpartikel hinterlässt der Regen mitunter rötliche Spuren, Autofahrer dürften schon öfters diese Erfahrung gemacht haben. Für den Menschen ist der Wüstenstaub übrigens harmlos und die Böden bekommen bei solchen Situationen wertvollen Nachschub an Mineraldünger.
Neben dem Norden hat auch der Südosten mit Wasserknappheit zu kämpfen. Seit dem vergangenen Herbst gab es aufgrund der anhaltenden Nordwestwetterlage kaum Regen im Südosten von Österreich. Von der Koralpe bis ins Mittelburgenland fiel deutlich zu wenig Niederschlag in den Wintermonaten. Das wirkte sich vor allem auf den Grundwasserpegel aus, der teilweise rekordverdächtig tief ist.
Anfang April gab es dann seit langer Zeit wieder ergiebigen Regen, der zumindest die oberflächennahe Bodenschichten befeuchtete. Der Grundwasserspiegel wurde davon aber kaum beeinflusst und falls nicht noch deutlich mehr Regen kommt, werden auch die oberen Bodenschichten bald wieder austrocknen.
Trockener Donauraum
Vergangenen Sommer klagten besonders die Bauern in Oberösterreich sowie im Wald- und Weinviertel über Trockenheit, Dürre und teils massive Ernteausfälle. Ein Großteil des Regendefizits konnte besonders in Oberösterreich und Teilen des Waldviertels über den nassen Winter wieder weggemacht werden, allerdings scheint gerade jetzt im Frühling die Trockenheit wieder zurückzukehren. Seit gut 4 Wochen gab es bis auf ein paar Tropfen in Donauraum und nördlich davon kein nennenswerten Regen mehr. Gerade jetzt in der wachstumsintensiven Zeit ist allerdings das Nass von oben unverzichtbar.
Kein Regen in Sicht
In den kommenden Tagen bleibt uns die Trockenheit erhalten. In der Karwoche sorgt Hoch Katharina über Skandinavien dafür, das Fronten kaum nach Österreich vorankommen. Nach Ostern scheint sich dann eine föhnige Südströmung einzustellen. Damit bleibt Regen weiterhin Mangelware und mit den Temperaturen geht es weiter bergauf, die ersten Sommertage stehen wohl vor der Tür. Bis zum Monatswechsel ist also kaum mehr mit Regen zu rechen, da kann man als Landwirt nur auf einen nassen Mai hoffen.
In den vergangenen Stunden kam es von Texas bis nach Alabama verbreitet zu heftigen Gewittern. Nebel Hagel und Sturm produzierten einzelne Gewitter auch Tornados. Bisher wurden 18 Tornados gemeldet.
Durch die Gewitter kam es zu mindestens 3 Todesopfer, dabei handelt es sich um 2 Kinder die im Auto von einem Baum erschlagen wurden und ein Kind ertrank in den Regenfluten.
Wow! Casey Schiller was able to get a great look at the Mumford, Texas tornado from earlier today. Wonderful video and a wild day of weather. #txwxpic.twitter.com/GZQBuJID73
In den Kommenden Stunden verlagert sich das Tief und somit auch die kräftigen Gewitter weiter nach Nordosten. Dabei nimmt die Gefahr von Tornados langsam ab, allerdings ist weiter mit Sturm und Hagel zu rechnen. Davon betroffen können auch die großen Ostküstenmetropolen wie Philadelphia, Washington D.C. und New York City sein.
Am Samstag wandert ein Höhentief von Norddeutschland in Richtung Schweiz und verbindet sich über Nacht mit einem kleinräumigen Tief über Norditalien. Diese Tiefkombination löst über Nacht nochmals kräftigen Schneefall in Vorarlberg und Tirol aus. Dabei schneit es bis in viele Täler, nur im Rheintal und im Inntal handelt es sich meist um Regen.
Neuschnee in den Skigebieten
In den Tallagen oberhalb von 700 bis 1000 m bildet sich über Nacht eine 5 bis 10 cm dicke Schneedecke aus. Skifahrer, die in den westlichen Skigebieten unterwegs sind, können sich auf rund 20 cm pulvrigen Neuschnee auf den Bergen freuen.
In den Frühstunden lässt der Schneefall rasch an Intensität nach und tagsüber regnet und schneit es nur mehr unergiebig, dabei steigt die Schneefallgrenze gegen 1000 m. Somit schmilzt der Schnee in den Tallagen wieder rasch ab. Derzeit sorgt ein Höhentief bereits im Westen und Norden Deutschlands gebietsweise für Schnee. Bilder dazu gibt es hier.
Während im Westen nochmals Schnee fällt, nähert sich aus Osten über Nacht eine Warmfront an, die am Sonntag auch in der Osthälfte für teils nasses Wetter sorgt. Dabei steigt hier die Schneefallgrenze rasch gegen 1300 m an. Die Warmfront leitet das Ende des Kaltlufteinbruchs ein und in der Karwoche kommt der Frühling wieder auf Touren.
Die Osterferien beginnen am Samstag im ganzen Land mit vielen Wolken und im Südosten fällt zeitweise ein wenig Regen. Nennenswerte Auflockerungen sind lediglich am Vormittag im Westen zu erwarten. Dazu ist es kalt für die Jahreszeit: Bei lebhaftem Nordwind kommen die Temperaturen nicht über 3 bis 12 Grad hinaus, besonders im Osten liegen die Höchstwerte meist im einstelligen Bereich. Am Sonntag fällt dann in weiten Teilen des Landes etwas Regen und im westlichen Bergland auch Schnee. Die Schneefallgrenze steigt von 500 m in Vorarlberg tagsüber auf 1100 m an. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 12 Grad.
Wetterbesserung in der Karwoche
Zu Beginn der Karwoche zieht das wetterbestimmende Höhentief nach Süditalien ab und aus Nordosten gelangen trockene Luftmassen ins Land. Besonders im Norden und Osten kommt am Montag wieder verbreitet die Sonne zum Vorschein und die Temperaturen steigen spürbar an. Die Temperaturen erreichen 8 bis 16 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal. Noch mehr Sonnenschein und Temperaturen von 10 bis 18 Grad sind dann am Dienstag zu erwarten, in der Früh besteht aber gebietsweise Frostgefahr!
Ab Gründonnerstag föhnig
Im Laufe der zweiten Wochenhälfte stellt sich eine föhnige Südströmung ein, somit steigen die Temperaturen weiter an. Am Gründonnerstag liegen die Höchstwerte im Westen bereits um oder oberhalb der 20-Grad-Marke und am Karfreitag steigen die Temperaturen dann auch im Osten wieder auf über 20 Grad an. Die höchsten Werte um 23 Grad werden voraussichtlich am Samstag in den Nordalpen und im Nordosten erreicht. Die Vorhersage für Ostern ist noch etwas unsicher, nach derzeitigem Stand zeichnet sich aber besonders im Norden und Osten freundliches, frühlingshaftes Wetter ab.
Gute Schneelage in den Alpen
Skifahrer können sich in den Osterferien auf eine sehr gute Schneelage in den Alpen freuen. In den Hochlagen des Alpenhauptkamms liegen drei bis vier Meter der weißen Pracht, aber auch in mittleren Höhenlagen ab etwa 1.200 m liegt in den Staulagen der Nordalpen gebietsweise noch viel Altschnee:
Die Abkühlung kommt auf Raten, am Mittwoch ist davon mit Höchstwerten zwischen 8 und 16 Grad noch nicht allzu viel zu spüren. Über Deutschland lauert aber schon die polare Kaltluft, sie erreicht Österreich dann am Donnerstag. Dann werden nur noch Höchstwerte von 4 bis 11 Grad erreicht. Der absolute Tiefpunkt bei den Temperaturen steht uns jedoch am Freitag und Samstag bevor. Im Großteil des Landes kommen die Temperaturen selbst tagsüber nicht mehr über die 10-Grad-Marke hinaus, nachts droht dann vor allem im Berg- und Hügelland Frost.
Gut zu sehen ist die Abkühlung an der Luftmassenverteilung für Freitag:
Etwas Neuschnee
Neben der Kaltluft beschäftigt uns in den kommenden Tagen durchwegs tiefer Luftdruck, die Sonne ist somit bis einschließlich Samstag ein eher selten gesehener Gast. Das Tief über dem zentralen Mittelmeerraum schaufelt zudem jede Menge feuchte Luft nach Österreich, folglich gehen immer wieder Regenschauer nieder. Am Donnerstag schneit es dabei schon oberhalb von 600 bis 1000 m, in der Nacht auf Freitag sind sogar Schneeflocken bis rund 300 m hinab zu erwarten. Selbst für das östliche Flachland inklusive Wien wird es in der Nacht auf Samstag spannend, ein paar Schneeflocken dürften sich dann bis ganz hinab verirren.
Danach zögerlich wärmer
Ab Sonntag erholen sich die Temperaturen langsam, vor allem in Kärnten und in der Steiermark werden schon wieder bis zu 13 Grad erreicht. Sonst verharren die Höchstwerte vorerst aber noch im einstelligen Bereich. In der neuen Woche wird es dann von Tag zu Tag milder, der Tiefdruckeinfluss lässt allmählich nach. Dann klettern die Temperaturen wieder auf rund 15 Grad, für Mitte April sind dies durchschnittliche Werte.
Hier noch die Temperaturentwicklung der kommenden Tage für drei ausgewählte Städte:
Wien
Klagenfurt
Innsbruck
Dienstag
20 Grad
17 Grad
16 Grad
Mittwoch
10 Grad
11 Grad
12 Grad
Donnerstag
6 Grad
8 Grad
8 Grad
Freitag
5 Grad
5 Grad
6 Grad
Samstag
5 Grad
6 Grad
6 Grad
Sonntag
8 Grad
12 Grad
10 Grad
Launischer Monat
Der April ist einer der wenigen Monate, der alle Stückeln spielen kann. Eindrucksvoll beweist dies der Blick in die jüngere Vergangenheit, genauer gesagt auf die Aprilmonate 2017 und 2018. Vor zwei Jahren gab es einen deutlich markanteren Kaltluftvorstoß als jener, der uns jetzt bevorsteht, inklusive großer Neuschneemengen. So fiel in Mariazell fast 1 Meter Neuschnee, auch im Wienerwald gab es 30 cm der weißen Pracht. Selbst in Wien zuckerte es in den westlichen Bezirken an, mit einem Höchstwert von +3 Grad war es in der Bundeshauptstadt so kalt wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Am anderen Ende der Extrema liegt der April des Vorjahres: Der österreichweit wärmste April der Messgeschichte gipfelte in Salzburg und Wien in Spitzenwerten von bis zu 30 Grad, so früh im Jahr gab es zuvor erst ein Mal einen sogenannten Hitzetag.
Grundsätzlich treten Gewitter in Mitteleuropa im gesamten Jahr auf, im Winter sind diese aber relativ selten: Meist handelt es sich um Graupel- oder Schneegewitter unter dem Einfluss von Höhenkaltluft oder um sehr schnell ziehende Gewitter an den Kaltfronten von markanten Tiefdruckentwicklungen. Die eigentliche Gewittersaison im Alpenraum beginnt aber im Mittel im April und endet im September. Dies hängt in erster Linie mit dem Sonnenstand zusammen, so beginnt die Saison je nach Großwetterlage ein paar Wochen nach dem Frühlingsäquinoktium und endet ein paar Wochen vor dem Herbstäquinoktium, wenn die Tage länger als etwa 13 Stunden dauern.
Höhepunkt
Der Höhepunkt der Gewittersaison mit zahlreichen und teils starken Gewitterlagen geht von Anfang Mai bis Mitte August. Die ersten starken Gewitterlagen können bereits kurz nach Saisonbeginn auftreten, da in dieser Zeit das Westwindband bzw. der Höhenwind meist noch stark ausgeprägt sind. Im Hochsommer steht zwar noch mehr Energie zur Verfügung, dafür ist der Wind in der Höhe aber oft nur schwach ausgeprägt. Letzteres spielt für langlebige Gewittersysteme eine entscheidende Rolle. Im vergangenen Jahr etwa gab es in Wien das blitzreichste Gewitter der Saison bereits am 2. Mai. Im Durchschnitt gibt es die meisten Blitze allerdings im Juli, zudem ist die Gefahr von großem Hagel in dieser Jahreszeit erhöht.
Hierzulande geht die Saison im südöstlichen Berg- und Hügelland am schnellsten los, während in den Alpen wie etwa in Innsbruck die schneebedeckten Berge für eine Verzögerung bis in die zweite Maihälfte hinein sorgen.
Lokale Gewitter am Montag
Österreich liegt derzeit am Rande von schwach ausgeprägten Höhentiefs über West- und Südeuropa. Mit einer südöstlichen Strömung gelangen dabei feuchte Luftmassen ins Land. Am Montag überwiegen im Süden und Westen die Wolken und zeitweise fällt Regen, zeitweiligen Sonnenschein gibt es dagegen vom Wald- und Weinviertel bis zur Süd- und Oststeiermark. Besonders im östlichen Berg- und Hügelland entstehen im Laufe des Nachmittags ein paar kräftige Schauer und vereinzelt auch Gewitter.
Die größte Wahrscheinlichkeit dafür gibt es in den Lavanttaler Alpen, im Grazer Bergland sowie in höheren Lagen des Mühl- und Waldviertels.
Wie man am obigen Modellprofil der Atmosphäre am Montagnachmittag sehen kann, können die gewittrigen Schauer mitunter bis etwa 400 hPa in die Höhe wachsen, dies entspricht einer Seehöhe von etwa 7000 m. Im Sommer wird dann teils sogar die doppelte Höhe erreicht. Neben Platzregen kann es dabei vereinzelt auch zu kleinkörnigem Hagel kommen.
Abkühlung in Sicht
Auch am Dienstag sind im südlichen Bergland einzelne gewittrige Schauer möglich, in der zweiten Wochenhälfte lenkt ein umfangreiches Hoch über Skandinavien aber kühle Luftmassen ins Land. Die Gewitterneigung lässt somit wieder nach und wird erst kommende Woche wieder zum Thema.
Am Samstag ist ein Tiefdruckgebiet vom Ionischen Meer in das Ägäische Meer gezogen und hat dabei von Kreta bis in die nördliche Ägäis für teils ergiebige Regenmengen gesorgt.
Große Regenmengen
Auf manchen Inseln gab es punktuell Regenmengen über 100 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden, vereinzelt sogar 200. Anbei die maximalen Messungen pro Insel:
227 mm Ikaria
135 mm Rhodos
134 mm Kreta
131 mm Naxos
Auch der Osten von Kreta war von kräftigem Regen betroffen, so wurden in Sitia 53 mm und in Xerokamps 58 mm gemessen. Im Bergland dürften allerdings noch größere Mengen gefallen sein, so kam es im Osten der Insel zu Felsstürzen und Überflutungen. Auch Teile der Stadt Sitia standen vorübergehend unter Wasser.
Die Kaltfront des Tiefs PHILIPP mit Kern über den Britischen Inseln hat am Donnerstag den Südwesten Deutschlands, die Schweiz und den äußersten Westen Österreichs erreicht. In Zusammenspiel mit einem Italientief hat sich dabei eine sogenannte Gegenstromwetterlage eingestellt, bei der kalte Luft aus Nordwesteuropa in tiefen Schichten von sehr feuchter Luft aus dem Mittelmeerraum überströmt wird. Bei starken Niederschlagsraten sinkt die Schneefallgrenze dabei bis in tiefe Lagen ab. Besonders viel Schnee gab es in den Ötztaler Alpen, so wurden am Pitztaler Gletscher 82 cm Neuschnee gemeldet und in Obergurgl rund 50 cm. Sogar noch mehr Schnee gab es in der Zentralschweiz.
Vom Großraum Innsbruck ostwärts wehte hingegen teils stürmischer Föhn, somit war das Land zweigeteilt mit winterlichem Wetter im äußersten Westen und frühlingshaften Temperaturen im Norden und Osten.
1 Meter in der Schweiz
Besonders ergiebig hat es am Donnerstag in der Schweiz geschneit, so gab es vom nördlichen Tessin über den Grimselpass und den Gotthardpass bis ins Berner und Urner Oberland große Neuschneemengen von bis zu 1 Meter in 24 Stunden:
99 cm Guttannen BE
68 cm Andermatt UR
63 cm Buffalora GR
Stellenweise gab es auch neue Neuschnee-Rekorde für den Monat April, wie etwa in Engelberg (OW) mit 50 cm Neuschnee. Wenn man das gesamte Ereignis betrachtet, gab es teils sogar mehr als ein Meter Neuschnee wie etwa in Andermatt (UR) mit 111 cm.
Auch in den typischen Südstaulagen Südtirols hat es von Mittwochfrüh bis Donnerstagnacht ergiebig geschneit. Im hintersten Ultental gab es etwa 135 cm Neuschnee. Die Lawinengefahr ist am Alpenhauptkamm sowie südlich davon verbreitet auf die zweithöchste Stufe 4 angestiegen.
Fast 2 Meter Schnee liegen jetzt auf den Rossbänken (2255 m) im hintersten Ultental. 135 cm Neuschnee seit Dienstagabend, davon 90 cm seit gestern. pic.twitter.com/6jF3t1yNpc
Die Kontraste beim Wetter könnten am Donnerstag kaum größer ausfallen: Während vom Tiroler Unterland und Unterkärnten ostwärts mit Hilfe des teils stürmischen Südföhns oft die Sonne scheint, fällt im äußersten Westen sowie in Osttirol und Oberkärnten Regen oder Schnee.
Die Schneefallgrenze sinkt in Vorarlberg und im Außerfern bis in viele Tallagen ab, mitunter ist sogar im Rheintal etwas Schneeregen oder Nassschnee nicht ausgeschlossen. Auf den Bergen vom Rätikon über die Ötztaler Alpen bis zu den Tauern gibt es bis Freitag teils über 50 cm Schnee. Die Höchstwerte liegen zwischen 1 Grad im Montafon und 21 Grad in Oberösterreich.
1 Meter Schnee in der Schweiz
Noch markanter fällt der Wintereinbruch in der Schweiz aus: Von den Walliser Alpen bis zum Engadin schneit es am Donnerstag anhaltend und kräftig, in höheren Tallagen kommen hier 40 bis 80 cm Neuschnee zusammen. Besonders intensiv schneit es im Simplongebiet sowie vom nördlichen Tessin über den Gotthardpass bis ins Urner Oberland, hier ist oberhalb von 1000 m teils über ein Meter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen sogar eineinhalb Meter.
Regen und Schnee am Freitag
Der Freitag startet im Süden und im zentralen Bergland mit teils kräftigem Regen, oberhalb von 500 bis 1100 m fällt Schnee. Im Donauraum und im östlichen Flachland bleibt es zunächst noch trocken mit etwas Sonnenschein, ehe sich am Nachmittag und Abend der Regenschwerpunkt in den Nordosten verlagert. Im Westen lockern die Wolken hingegen schon am Vormittag auf, der Nachmittag bringt hier einige Sonnenstunden. Maximal werden 4 bis 19 Grad erreicht mit den höchsten Werten im Weinviertel.
Besserung am Wochenende
Am Wochenende lässt der Tiefdruckeinfluss nach. Am Samstag kommt besonders von Vorarlberg bis Oberösterreich wieder häufig die Sonne zum Vorschein, am Sonntag dann im Großteil Österreichs. Die Temperaturen steigen vor allem im Westen deutlich an, am Sonntag ist dann örtlich auch wieder die 20-Grad-Marke in Reichweite.
Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen bis einschließlich Mittwoch sehr milde Luftmassen nach Österreich. So scheint am Dienstag bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne. Im Tagesverlauf ziehen im Westen und Süden zwar vermehrt hochliegende Wolken auf, sonst dominiert aber weiterhin der Sonnenschein. Der Wind frischt vom Seewinkel bis zum Wald- und Weinviertel lebhaft aus Südost auf, in den Nordalpen wird es leicht föhnig. Dazu wird es sehr mild für Anfang April, die Temperaturen steigen auf 14 bis 21 Grad. Die höchsten Werte werden dabei mit Hilfe des Föhns vom Walgau über das Inntal bis zur Eisenwurzen erreicht.
Am Mittwoch stauen sich am Alpenhauptkamm und im Südwesten von Beginn an viele Wolken, in Osttirol sowie in Oberkärnten fällt zeitweise ein wenig Regen. An der Alpennordseite und im Osten machen die Wolken bei kräftigem, lokal auch stürmischem, föhnigem Südwind hingegen häufig der Sonne Platz. Die meisten Sonnenstunden gibt es vom Innviertel bis zum Weinviertel sowie im äußersten Südosten. Die Höchstwerte liegen zwischen 11 Grad in Osttirol und 21 Grad in der Eisenwurzen. Abends erreicht dann Vorarlberg aber eine markante Kaltfront mit ersten Regenschauern.
Wetterumschwung aus Westen
Die Kaltfront arbeitet sich am Donnerstag langsam nach Osten voran, vom Tiroler Unterland und Unterkärnten ostwärts stellt sich aber mit Hilfe des teils stürmischen Südwinds noch einmal ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein. Besonders vom Innviertel bis zum Burgenland dominiert meist sogar der Sonnenschein. Im Westen sowie in Osttirol und Oberkärnten ziehen dagegen von Beginn dichte Wolken durch und häufig fällt Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze sinkt im Westen auf 1000 bis 500 m ab, selbst ins Rheintal können sich ein paar Schneeflocken verirren. Die Höchstwerte liegen weit gestreut zwischen 2 Grad im Bregenzerwald und 21 Grad in Niederösterreich.
Trüber Freitag
Am Freitag erfasst die Kaltfront schließlich das ganze Land, folglich dominieren die Wolken und aus heutiger Sicht fällt vor allem in der Osthälfte häufig Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 1100 m. Im Laufe der zweiten Tageshälfte lässt die Intensität langsam nach und im Westen kommt immer häufiger die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen maximal 2 Grad im Bereich der Tauern und noch 13 Grad im Weinviertel.
Mit einer landesweiten Temperaturabweichung von mehr als 2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel verlief der März in Österreich deutlich zu mild. Betrachtet man das Land genauer, so ergeben sich hierbei regionale Unterschiede. Besonders mild war der März im Osten und Nordosten, hier betragen die Abweichungen rund 3 bis 3,5 Grad. Etwas geringer fallen die Anomalien vom Rheintal bis zum Ausseerland aus, doch auch hier geht der März 1 bis 2 Grad zu mild zu Ende. Die einzige Region, in der der März normal temperiert verlief, ist der Ennspongau rund um Radstadt. Zwar stach der März mit nahezu durchgängig zu mildem Wetter hervor, bei den absoluten Spitzenwerten hatte er jedoch gegenüber dem Februar das Nachsehen. Hier stehen 23,5 Grad in Hermagor stolzen 24,2 Grad in Güssing und Deutschlandsberg am Ende des Vormonats gegenüber.
Hier die Übersicht für die Landeshauptstädte:
Landeshauptstadt
Mitteltemperatur März 2019
Abweichung vom langjährigen Mittel
Wien
5,7 Grad
+3,0 Grad
St. Pölten
5,5 Grad
+2,2 Grad
Eisenstadt
4,8 Grad
+4,0 Grad
Linz
5,3 Grad
+2,5 Grad
Graz
5,3 Grad
+3,0 Grad
Klagenfurt
4,3 Grad
+2,1 Grad
Salzburg
4,6 Grad
+2,2 Grad
Innsbruck
4,7 Grad
+1,3 Grad
Bregenz
5,0 Grad
+2,4 Grad
Trockenheit im Südosten geht weiter
Mit nur 6 Liter pro Quadratmeter ist der trockenste Ort des Landes in Graz zu finden, doch auch in Gleisdorf und Hartberg hat es mit 7 l/m² nur unwesentlich mehr geregnet. Gegenüber dem langjährigen Mittel für März bedeuten diese Mengen ein Defizit von rund 85%. In der Steiermark setzt sich somit die Trockenheit fort, das Winterhalbjahr von Oktober bis zum jetzigen Zeitpunkt war dort eines der trockensten überhaupt. In diesen sechs Monaten sind beispielsweise in der steirischen Landeshauptstadt nur 110 Liter Regen und Schnee pro Quadratmeter zusammengekommen, zum Durchschnitt von 240 l/m² fehlen rund 55 Prozent.
Generell war der März abseits der Alpen oft etwas zu trocken bzw. genau im Soll, in Wien und Linz ist in etwa so viel Regen und Schnee gefallen wie im Mittel. Zu nasse Regionen sind im Mühlviertel sowie vom Arlberg über das Tiroler Oberland bis zum Salzkammergut zu finden.
Auch hier die Übersicht für die Landeshauptstädte:
Landeshauptstadt
Niederschlagsmenge März 2019
Abweichung vom langjährigen Mittel (in Prozent)
Wien
53
+4%
St. Pölten
51
+5%
Eisenstadt
18
-69%
Linz
76
+1%
Graz
6
-85%
Klagenfurt
33
-35%
Salzburg
46
-47%
Innsbruck
54
-4%
Bregenz
57
-43%
Sonne im Soll
Praktisch im ganzen Land erfüllte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll, die letzten hierfür nötigen Sonnenstunden liefert dieses Wochenende. Zu trübe Orte sucht man also vergeblich, deutlich sonniger als in einem durchschnittlichen März war es dagegen in Pörtschach am Wörthersee. Hier wird der März rund 40% sonniger abschließen, rund 225 Sonnenstunden hat im langjährigen Mittel eher ein Juni oder August vorzuweisen.
Landeshauptstadt
Sonnenstunden März 2019
Abweichung vom langjährigen Mittel (in Prozent)
Wien
173
+21%
St. Pölten
167
+22%
Eisenstadt
176
+21%
Linz
142
+20%
Graz
188
+23%
Klagenfurt
225
+32%
Salzburg
125
+7%
Innsbruck
176
+7%
Bregenz
157
+26%
Der Beginn des Monats verlief ausgesprochen stürmisch, so brachte Sturmtief EBERHARD am 10. März in Melk mit 126 km/h sogar eine Orkanböe. Doch auch in Puchberg am Schneeberg, in Wien-Unterlaa sowie im Ennstal knackte der Sturm die Marke von 100 km/h.
In einem breiten Streifen vom Norden Portugals und Spaniens über Südfrankreich und Norditalien bis in den Balkan verliefen die vergangenen Monate viel zu trocken. Die ständigen Nordwestlagen bzw. Hochdrucklagen führten zu ausgetrockneten Böden und Wälder. Daher gab es in den vergangenen Tagen in diesen Regionen verbreitet Flur- und Waldbrände
Hier ein Foto aus der vergangenen Nacht von einem Waldbrand im Piemont zwischen Valsesia und Valsessera.
L’altro ieri sera situazione #incendi in Valsesia e Valsessera 🔥🚒
Foto: Centro Meteo Piemonte CMP pic.twitter.com/HxcpoV9Pb5
MAPPE del deficit idrico di fiumi e laghi ed evoluzione #meteo con possibile pioggia in arrivo la prossima settimana ➡️https://t.co/9KlWaGL16T
Durch die Trockenheit gab es seit Jahresbeginn ungewöhnlich viele Brände. Im Durchschnitt verbrennen jedes Jahr rund 300.000 ha an Fläche in der EU und das mehrheitlich im Spätsommer und Herbst. 2019 wurden aber bisher schon 150.000 ha an Fläche verbrannt, also gut die Hälfte der letzten Jahre.
Feuerteufel oder auch Rauchteufel
Durch größere Brände erhitzt sich darüber die Luft enorm und im Übergangsbereich zur deutlich kälteren Umgebungsluft entstehen des Öfteren sogenannte Feuerteufel oder wie in diesem Fall in Spanien ein Rauchteufel.
Am Samstag lag der Süden der USA unter dem Einfluss eines Tiefs mit Kern über Oklahoma und Kansas. Aus dem Golf von Mexiko gelangten dabei sehr feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Texas. In der Nacht auf Sonntag näherte sich aus Nordwesten allerdings eine schwache Kaltfront, somit kam es im Norden des Landes zu kräftigen Gewittern mit intensivem und teils großen Hagelschlag.
Hagel bis 10 cm
Besonders betroffen war die Region nördlich der Großstadt Dallas: Zwischen des Städten Frisco und McKinney wurden sogar Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm beobachtet! In Summe kam es dabei zu erheblichen Sachschäden.
Spitzbergen ist eine norwegische Inselgruppe und liegt am Rande des Nordpolarmeers nördlich von Skandinavien. Seit November 2010 verlief hier jeder Monat überdurchschnittlich warm im Vergleich zum langjährigen Mittel (1961-1990). In manchen Monaten wie etwa im Februar 2018 lagen die Temperaturen sogar um mehr als 10 Grad über dem Durchschnitt. Besonders extrem war der Februar 2014 mit einer Abweichung von +14,5 Grad: Statt bei -16,2 Grad lag die durchschnittliche Temperatur bei -1,7 Grad!
March 2019 is the 100th consecutive month with above normal temperatures in #Svalbard. Since 1961, the rate of warming has been about six times the global average pic.twitter.com/wnbtVwweTi
Allgemein erwärmt sich die Arktis im Zuge des Klimawandels mehr als doppelt so schnell wie der Rest der Welt, Wissenschaftler sprechen daher auch von der sogenannten „Polaren Verstärkung“ bzw. „Arctic Amplification„. Hierfür spielen die veränderte Strahlungsbilanz sowie die Eis-Albedo-Rückkoplung eine entscheidende Rolle. Seit 1961 ist die Temperatur am Flughafen von Spitzbergen allerdings sogar um 5,6 Grad gestiegen! Besonders extrem fällt die Erwärmung in den Wintermonaten aus, da es immer weniger Meereis im Bereich der Inselgruppe gibt. Aktuellen Klimaprognosen zufolge wird die durchschnittliche Temperatur in Spitzbergen bereits am Ende dieses Jahrhunderts auf über 0 Grad ansteigen.
Nach dem frühlingshaft warmen Wochenende sorgen in der neuen Woche zwei Kaltfronten für eine kräftige Abkühlung. Derzeit liegt bereits eine schwache Kaltfront über den Alpen und bringt stellenweise ein wenig Regen.
Eine weitere Kaltfront ist bereits über den Osten und der Mitte von Deutschland zu erkennen, die uns im Laufe des Nachmittags erreicht und die Schneefallgrenze dann unter 1000 m drückt.
Schnee über Nacht
Am Abend fällt schon Schnee bis auf 600 m herab und in der Nacht auf Dienstag schneit es in den Nordalpen von Vorarlberg bis ins Mostviertel mit nachlassender Intensität noch weiter.
Bis Dienstagmorgen kommen so in den Tallagen der Nordalpen oberhalb von rund 600 m verbreitet 5 bis stellenweise 10 cm zusammen. Am Dienstag selbst beruhigt sich das Wetter rasch wieder und der frisch gefallene Schnee schmilzt bald wieder dahin.
Stürmischer Wind kommt auf
Mit der Kaltfront kommt vorübergehend auch stürmischer Wind auf. Zunächst sind im Donauraum verbreitet Böen um die 60 bis 70 km/h zu erwarten, im Laufe des Nachmittags wird es mit Durchzug der Front im Süden vor allem in den Nordföhntälern mit Böen von bis zu 80 km/h ebenfalls stürmisch. Auch am Dienstag ist der Wind noch ein Thema, stürmische Böen treten aber nur mehr vereinzelt auf.
Bereits vor ein paar Tagen hatten wir hier schon über die beiden Zyklone in Down Under berichtet, heute wollen wir euch mit einem Update auf dem Laufenden halten…
Trevor im Norden
Der Zyklon TREVOR ist in den Morgenstunden (unserer Zeit) an der Nordküste der Northern Territories an Land gegangen. Dabei hatte er vorübergehend die Stufe 3 der fünfteiligen Saffir-Simpson-Skala erreicht. Dabei kamen an der dünn besiedelten Küste verbreitet 100 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, zudem wurden Windböen von knapp 200 km/h gemessen. Gut zu sehen ist der Wirbelsturm auf unserem Titelbild und im nachfolgenden Loop:
Satellite loop of #Trevor pushing into Northern Territory, #Australia. Landfall was between Port McArthur & the #QLD/#NT border around 10am, local time. Trevor will continue to weaken but heavy rain spreads S across NT then across N #NSW & S #Queensland next week. pic.twitter.com/yy1LxiMjY6
In den kommenden Stunden schwächt sich TREVOR weiter ab, dann handelt es sich nur noch um ein Tropisches Tief und keinen Zyklon mehr. Zu Beginn der kommenden Woche dreht sich das Tief dann über dem Norden der Northern Territories bzw. Queenslands weiter, dürfte aber in den kaum bevölkerten Weiten keine nennenswerten Schäden mehr anrichten.
Hier noch die berechnete Zugbahn des Australischen Wetterdienstes:
Veronica im Nordwesten
Ein paar tausend Kilometer weiter im Westen, aber immer noch in Australien tobt zeitgleich der Zyklon VERONICA. Der Zyklon der Kategorie 2 (von 5) liegt noch auf dem offenen Meer, rund 175 km entfernt von der größten Stadt der Region Port Hedland. Dort leben zwar nur 14.000 Menschen, allerdings ist dort einer der größten Häfen der Welt beheimatet. Mehrere Zuglinien bringen das geförderte Eisenerz nach Port Hedland, von dort wird es dann weltweit verschifft. Somit drohen auch der wichtigen Rohstoffindustrie erhebliche Beeinträchtigungen!
VERONICAs weitere Zugbahn führt entlang der Nordwestküste des Bundesstaates Western Australia entlang. Dabei schwächt sich der Zyklon zwar ab, sorgt aber an der gesamten Küste für immense Regenmengen.
Severe TC #Veronica nearing the #Pilbara coast and will slow or stall near the coast on Sunday, AWST before drifting west & rapidly weakening near the coast early next week. Flooding rains will remain a threat in W Pilbara region into Tuesday. pic.twitter.com/fYorVtZeou
Spannend ist auch zu sehen, wie der Schiffsverkehr auf den Zyklon reagiert. In der Karte sieht man jedes einzelne Schiff auf dem Indischen Ozean, die Frachtschiffe in grün sind alle nach Osten „geflüchtet“. Die Küste vor Port Hedland ist somit praktisch „schifffrei“.
Quelle Titelbild: UBIMET / Japan Meteorological Agency
Das Auf und Ab der Temperaturen dieses Frühjahrs setzt sich fort. Nach dem spätwinterlichen Wochenstart mit kräftigem Schneefall in Kärnten steigen die Temperaturen derzeit wieder stetig an. Bereits am Freitag werden bei viel Sonnenschein frühlingshafte 13 bis 19 Grad erreicht. Im Oberinntal und in Innsbruck ist auch die 20-Grad-Marke wieder in Reichweite.
Strahlend sonnig
Am Samstag scheint im ganzen Land von früh bis spät die Sonne. Lokale Frühnebelfelder im Donauraum und im Waldviertel lichten sich rasch und tagsüber ist der Himmel meist sogar wolkenlos. Auf den Bergen kann man sich auf eine ausgezeichnete Fernsicht freuen. Der Wind weht generell nur schwach und die Höchstwerte liegen zwischen 15 und 21 Grad. Auch am Sonntag überwiegt weiterhin der Sonnenschein, im Vorfeld einer Kaltfront machen sich aber besonders im Norden allmählich Wolken bemerkbar. Mit 14 bis 21 Grad bleibt es vorerst noch frühlingshaft mild.
Markante Abkühlung in Sicht
Die neue Woche beginnt bewölkt und mit Durchzug einer Kaltfront muss man an der Alpennordseite mit etwas Regen rechnen. Die Schneefallgrenze sinkt hier gegen 1100 m ab. Ein paar Schauer zeichnen im Tagesverlauf aber auch im Süden ab. Die Temperaturen erreichen 6 bis 15 Grad. In der Nacht auf Dienstag zieht dann eine weitere Kaltfront durch und die Schneefallgrenze sinkt an der Alpennordseite gegen 500 m ab. Die Temperaturen kommen am Dienstag selbst im Flachland kaum noch über die 10-Grad-Marke hinaus. Landwirte müssen kommende Woche zudem neuerlich mit Frostgefahr rechnen.
Aufgrund der frostigen Nächte muss derzeit die Frostschutzberegnung aktiviert werden um die frostempfindlichen Knospen der Apfelbäume zu schützen. In Naturns wurden -2° gemessen, nun liegt eine Eisschicht über den Apfelplantagen im Vinschgau. pic.twitter.com/nF50FsANyK
Die Halbinsel liegt im tropischen Norden des australischen Bundesstaates Queensland und weist eine Fläche von rund 137.000 km² auf, das entspricht mehr als dem 1,6-fachen der Fläche Österreichs. Die Kap-York Halbinsel wird lediglich von 18.000 Menschen bewohnt und zeichnet sich durch eine beinahe unberührte Wildnis aus. In Nord-Süd-Richtung durchqueren lediglich zwei Straßen die Halbinsel: die Peninsula Developmental Road und die Telegraph Road. Beide Straßen sind unbefestigt, nur für Wagen mit Allradantrieb geeignet und in der Regenzeit oft nicht passierbar.
Zweiter Landfall
Nach Passage der Halbinsel zieht der Zyklon weiter westwärts in den Golf von Carpentaria, wo er bei Wassertemperaturen zwischen 29 und 31 Grad ideale Bedingungen vorfindet und sich nach derzeitigen Prognosen explosionsartig verstärken wird. Beim zweiten Landfall im Bereich der Limmenbucht drohen dann sogar Böen von teils über 200 km/h und Regenmengen an die 500 Liter pro Quadratmeter.
Die Temperaturen sind von Sonntag auf Montag vielerorts um etwa 15 Grad gesunken: Während es im Vorfeld der Kaltfront von Tief IGOR noch strahlenden Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 22,6 Grad im Mostviertel gab, lagen die Temperaturen am Montag mit wenigen Ausnahmen verbreitet unterhalb der 10-Grad-Marke.
Knapp 50 cm Neuschnee
Vor allem in Osttirol und Kärnten hat es zudem kräftig geschneit, so gab es am Montagmorgen auf höheren Straßen wie dem Loiblpass oder dem Katschberg Schneekettenpflicht. Bei winterlichen Straßenverhältnissen kam es allerdings auch zu mehreren Unfällen. Die größten Schneemengen wurden in den Karnischen Alpen, in den Gailtaler Alpen und in den Karawanken mit 40 bis 50 cm Neuschnee verzeichnet. In machen Tallagen Kärntens gab es 5 cm Nassschnee, während im Klagenfurter Becken höchstens etwas Schneematsch zusammen gekommen ist.
Ort
Neuschnee
Nassfeld, 1607 m
45 cm
Goldeck, 1910 m
45 cm
Loibl, 1097 m
35 cm
Kanzelhöhe, 1520 m
34 cm
Bad Bleiberg, 909 m
31 cm
Koschuta, 1262 m
30 cm
Emberger Alm, 1929 m
30 cm
Arriach, 890 m
23 cm
Milderung in Sicht
In den kommenden Tagen macht sich allmählich ein Hochdruckgebiet bemerkbar und die Temperaturen steigen langsam wieder an. Spätestens ab Mittwoch überwiegt śomit im ganzen Land der Sonnenschein. Die Temperaturen steigen am Mittwoch auf maximal 12 Grad und am Donnerstag auf bis zu 16 Grad im Inntal. Zum Wochenende hin wird es noch etwas milder, so sind am Samstag auch wieder Höchstwerte im Bereich der 20-Grad-Marke in Sicht.
Der letzte Tag dieser Woche wird zugleich der wärmste, Grund hierfür ist eine föhnige Südwestströmung. Diese hat vielerorts Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad im Gepäck, noch etwas wärmer wird es von der Südsteiermark über das Burgenland bis nach Niederösterreich und Wien. Hier sind lokal bis zu 23 Grad möglich, solch hohe Temperaturen gab es zuletzt Ende Februar. Von den Spitzenwerten für den März bleiben wir aber ein gutes Stück entfernt, so liegt der Österreichrekord aus Gumpoldskirchen bei 27,5 Grad. Neben der frühlingshaften Wärme glänzt der Sonntag mit zahlreichen Sonnenstunden, daran können auch etwaige Frühnebelfelder und Schleierwolken tagsüber nur wenig ändern.
Hier die Wetterlage für morgen:
Wintergruß am Montag
Am späten Sonntagnachmittag erreicht den Westen des Landes eine markante Kaltfront mit Wolken und Regenschauern. Mit stürmisch auffrischendem Westwind breiten sich diese in den Abendstunden bis in die Obersteiermark und das Mostviertel aus. In der Nacht regnet und schneit es dann verbreitet, wobei die Schneefallgrenze auf 700 bis 500 m sinkt. Am Montag zeigt der Frühling sein zweites Gesicht, mehr als 2 bis 10 Grad werden nicht mehr erreicht. Dazu regnet und schneit es besonders von den Zillertaler Alpen über den Lungau bis zum Murtal und südlich davon länger anhaltend. Dabei bekommen etwas höhere gelegene Täler eine Portion Neuschnee ab, liegt doch die Schneefallgrenze tagsüber zwischen 600 und 800 m.
Alle Landeshauptstädte erleben einen Temperatursturz:
Stadt
Höchstwert Sonntag
Höchstwert Montag
Wien
20 Grad
9 Grad
St. Pölten
20 Grad
7 Grad
Eisenstadt
21 Grad
8 Grad
Linz
19 Grad
8 Grad
Graz
19 Grad
5 Grad
Klagenfurt
17 Grad
4 Grad
Salzburg
19 Grad
6 Grad
Innsbruck
18 Grad
6 Grad
Bregenz
16 Grad
7 Grad
Zu guter Letzt noch die Neuschneeprognose von Sonntagabend bis Montagabend:
Sydney wurde am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag von schweren Gewittern getroffen. Besonders im Westen der Stadt gab es sehr großen Hagel, so wurden verbreitet Hagelkörner in Golfballgröße gemeldet. Vereinzelt gab es allerdings auch riesige Hagelkörnen mit Durchmessern von rund 8 cm!
Die Gewitter haben zudem auch für kräftigen Regen gesorgt, so gab es in Mona Vale, einem Vorort nördlich von Sydney, sogar 120 Liter pro Quadratmeter Regen. In wenigen Stunden kam hier etwa der durchschnittliche Monatsniederschlag zusammen.
In Summe kam es zu zahlreichen Schäden wie etwa gesprungene Autoscheiben, umgeworfene Bäume oder überflutete Keller. Am Flughafen von Sydney mussten im Zuge des Gewitters zudem mindestens 44 Flüge gestrichen werden. Weiters waren 25.000 Haushalten vorübergehend ohne Strom. Bereits Ende Dezember wurde Sydney vor einem schweren Hagelunwetter betroffen, nun neigt sich die Gewittersaison dort aber langsam dem Ende zu.
Am Mittwoch bildeten sich in Benelux und im Westen von Deutschland zahlreiche Gewitter. Eines dieser Gewitter bildete auch an der deutsch-belgischen Grenze eine Tornado der Stärke F2 aus. Der Tornado zog dabei über Roetgen hinweg und beschädigte rund 30 Häuser zum Teil erheblich. Der Ort liegt rund 15 km südlich von Aachen in der Eifel.
Glimpflicher Ausgang
Zum Glück gab es durch den Tornado nur fünf Leichtverletzte und keine Todesopfer. Die Schäden an den Häusern sind teilweise aber enorm, 10 davon sind derzeit nicht mehr bewohnbar.
Zyklon IDAI hat sich in den vergangenen Tagen über dem bis zu 30 Grad warmen Meer zwischen Mosambik und Madagaskar rasch zu einem Wirbelsturm der Kategorie 3 entwickelt. Das Tief entstand vor rund 10 Tagen zwischen Malawi und Mosambik und sorgte damals bereits für weitreichende Überschwemmungen und forderte auch Todesopfer.
#CARE#Mozambique#Flooding#Cyclone Eighteen. Storm already caused flooding in Mozambique and Malawi. 32,222 people affected , 4,242 people are displaced and 7 death in Zambezia and Tete provinces. Still worst to come for coastal regions as storms develops into cyclone. pic.twitter.com/FHTKKGG65c
Danach zog das Tief nach Osten übers offene Meer und entwickelte sich rasch zu einem gefährlichen Zyklon. Vor der Küste Madagaskars wendete sich der Sturm wieder nach Westen und zieht nun wieder auf die Küste von Mosambik zu .
Stärkster Sturm seit Jahren
Mosambik wird im Frühjahr immer wieder von tropischen Stürmen heimgesucht, selten sind diese aber so stark wie IDAI. Der Zyklon wird nach neuesten Berechnungen am Donnerstagabend nahe der Großstadt Beira auf Land treffen.
Dabei sind an der Küste Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h zu rechnen und eine 2 bis 3 Meter hohe Sturmflut sorgt in diesem dichtbesiedelten und flachen Gebiet für weitreichende Zerstörung. Das Tief zieht dann am Freitag in Richtung Simbabwe, in seiner Zugbahn fallen in kurzer Zeit bis zu 200 l/m². Somit wird es in den folgenden Tagen in Mosambik und auch in Simbabwe zu großflächigen Überflutungen kommen!
Nach einem bereits unbeständigen und windigen Mittwoch und dem Durchzug eines Tiefausläufers über Nacht mit vorübergehend wieder sinkender Schneefallgrenze gehen am Donnerstag an der gesamten Alpennordseite von Beginn an Regen-, oberhalb von 600 bis 800 m Schneeschauer nieder. Am Nachmittag gehen diese durch eine Warmfront eines nächsten aufziehenden Tiefs von Deutschland her in länger anhaltenden und teils kräftigen Regen über, die Schneefallgrenze steigt dann auf über 1000 m an. Dazu weht nördlich der Alpen erneut kräftiger bis stürmischer West- bis Südwestwind. Maximal werden Temperaturen zwischen 3 Grad am Arlberg und 13 Grad im freundlicheren Südosten erreicht.
Kräftiger und anhaltender Regen im Westen
Am Freitag bleibt der Süden wetterbegünstigt und mit Föhn steigen die Temperaturen hier bereits bis auf 16 Grad an. Von Vorarlberg bis in die Obersteiermark hält hingegen der kräftige Dauerregen bei einstelligen Temperaturen an. Zwar schneit es am Morgen durch vorübergehend kühlere Luft wieder auf 900 bis 700 m, tagsüber setzt sich aber auch in der Höhe deutlich mildere Luft durch und bringt die Schneefallgrenze auf 1000 bis 1400 m. Bis zum Abend zeichnen sich in Summe gebietsweise um 50 l/m² an Regen ab, in Staulagen sind über 36 Stunden auch bis zu 100 l/m² möglich. Im Bergland ist entsprechend mit großem Neuschneezuwachs zu rechnen.
Deutliche Wetterbesserung
Der Samstag hat schließlich eine deutliche Wetterbesserung zu bieten. Die Strömung dreht auf Süd, damit wird deutlich mildere Luft herangeführt, zudem wird es nördlich des Alpenhauptkamms leicht föhnig. Die Restwolken lockern auch im Norden und Osten bald auf, am Nachmittag scheint überall die Sonne. Maximal werden bereits 12 bis 20 Grad erreicht.
Dieser Trend setzt sich am Sonntag fort. Nach aktuellem Modellstand scheint bei föhnigem Südwind im ganzen Land von früh bis spät die Sonne. Die Temperaturen steigen auf 14 bis 22 Grad, wobei die 20 Grad-Marke in nahezu jedem Bundesland zumindest erreicht werden sollte.
Das Titelbild zeigt die analysierten maximalen Böen über 24 Stunden bis heute Montag, 07 Uhr. Neben den eingangs erwähnten Bundesländern und dem Bergland waren auch Vorarlberg, Tirol und Teile der Obersteiermark verstärkt betroffen. Die stärkste Böe im Flachland wurde am Stift Melk mit 126 km/h gemessen, das entspricht Windstärke 12 – Orkan. Darüber hinaus gab es viele Wetterstationen mit schweren oder orkanartigen Sturmböen um 100 km/h:
108 km/h Kollerschlag, OÖ
108 km/h Enns, OÖ
108 km/h Wolfsegg, OÖ
104 km/h Reichersberg, OÖ
104 km/h Seibersdorf, NÖ
101 km/h Waizenkirchen, OÖ
101 km/h Wien-Unterlaa, W
100 km/h Wien-Botanischer Garten, W
97 km/h Linz-Flughafen, OÖ
97 km/h Wien-Innere Stadt, W
97 km/h Salzburg-Flughafen, S
Aktuell weht der West- bis Nordwestwind noch teils stürmisch, er lässt aber am Nachmittag etwas nach. Dieser Trend setzt sich am Dienstagvormittag fort, nachfolgend schwächt sich der Wind vorübergehend deutlich ab und dreht am Dienstagabend kurz auf Süd. Bereits ab Mittwoch ist aber mit dem nächsten Tief wieder mit einer Zunahme des Westwindes zu rechnen. Stürmische Böen sind nachfolgend wieder möglich, ein neuerliches markantes Sturmtief zeichnet sich aktuell aber eher nicht ab.
Rückseitig des nach Russland abgezogenen Sturmtiefs ist nun auch wieder kältere Luft eingeflossen und die Schneefallgrenze liegt bereits zwischen tiefen Lagen im Westen bei stärkeren Schauern und rund 700 m im Osten. Selbst im Rheintal ist es kurz weiß geworden, wie das Webcambild von Wolfurt zeigt. Die Sequenz der Bilder von Dornbirn hingegen zeigt eindrucksvoll die aufziehende Schauer- und Gewitterlinie:
In der Nacht auf Dienstag hält die Zufuhr polarer Luftmassen an, so dass die Temperatur inneralpin bis zum Dienstagmorgen häufig in den leichten Frostbereich sinken wird. Entsprechend fällt bis in die Täler Schnee. Der Schwerpunkt liegt von den Kitzbüheler Alpen bis zum Mariazellerland, anfangs schneit es auch noch am Arlberg und im Tiroler Oberland. Morgen Vormittag fällt letzter Schnee im Nordstau etwa vom Salzkammergut bis zur Eisenwurzen. In Summe zeichnen sich in mittleren und höheren Lagen 20 bis 30 cm ab, über Nacht fallen in den Tälern zwischen 5 und 10 cm Neuschnee, lokal mehr. Details sind der nachfolgenden Karte zu entnehmen, welche die 12-stündige Neuschneehöhe von Mo, 22 Uhr bis Di, 10 Uhr zeigt:
Titelbild: VERA-Analyse der maximalen Böen über 24 Stunden bis Montagmorgen @ UBIMET
Die Warmfront von Tief „Eberhard“ brachte im Norden von Österreich einiges an Regen, Spitzenreiter war das Mühlviertel mit teils an die 30 l/m².
Im Schutz der Alpen blieb es hingegen im Süden trocken und auch recht sonnig. Hier frischte am Vormittag kräftiger bis stürmischer Südwestwind auf, der die Temperaturen kräftig nach oben trieb.
Nun kommt der Sturm
Der Dauerregen geht nun auch in Oberösterreich zu Ende und von Westen her kommt nun staffelweise kältere Luft zu uns. Die Luft wird aber nicht nur kälter sondern auch schaueranfälliger und gerade mit den Schauern muss man mit Sturmböen rechnen. Erste Sturmböen gab es bereits am Bodensee und in den kommenden Stunden treten Sturmböen auch vermehrt am Donauraum, am Abend dann auch in Wien und am Alpenostrand auf. Dabei sind örtlich Böen um die 100 km/h zu erwarten.
Der Höhepunkt des Sturms wird in den meisten Regionen noch vor Mitternacht erreicht, stürmisch bleibt es dann aber noch den gesamten Montag. Dazu wird es immer kälter, in den Nordalpentälern kehrt der Winter zurück, aber auch im Flachland sind am Montag Graupelschauer zu erwarten.
Der Sonntag verläuft an der Alpennordseite stark bewölkt und im Tagesverlauf fällt hier häufig Regen, besonders im Mühlviertel regnet es auch länger anhaltend. Am Bodensee und im Donauraum kommt ab dem Nachmittag zudem teils stürmischer Westwind auf, am Alpenrand zeichnen sich örtlich auch schwere Sturmböen ab. Im Süden und Südosten bleibt es hingegen meist trocken und zwischendurch scheint die Sonne. Die Temperaturen erreichen 8 bis 17 Grad.
Spätwinterlicher Wochenbeginn
In der Nacht auf Montag gelangen mit Durchzug einer Kaltfront deutlich kühlere Luftmassen ins Land. Die neue Woche beginnt von Vorarlberg bis zum Mostviertel bewölkt und besonders im Bereich der Nordalpen fällt häufig Regen bzw. oberhalb von 400 bis 700 m Schnee. Im Tagesverlauf gehen hier auch einzelne Graupelgewitter nieder. In den Staulagen der Nordalpen kommen oberhalb von etwa 1000 m rund 15 bis 30 cm Neuschnee zusammen. Wetterbegünstigt ist weiterhin die Alpensüdseite und auch im östlichen Flachland sind nur einzelne Schauer zu erwarten. Der Wind weht im Bergland und an der Alpennordseite teils stürmisch aus Nordwest und die Höchstwerte liegen zwischen 0 Grad im Arlberggebiet und +13 Grad in Oberkärnten.
Weiterhin unbeständig
Am Dienstag gehen im Bereich der östlichen Nordalpen anfangs noch ein paar Schneeschauer nieder, tagsüber setzt sich aber ein Zwischenhoch durch und die Wolken lockern etwas auf. Im Süden und Westen überwiegt sogar der Sonnenschein und die Temperaturen steigen vorübergehend etwas an mit maximal 3 bis 12 Grad. Bereits am Mittwoch sorgt ein weiteres Tief aber besonders im Bergland und im Südosten für etwas Regen. Die Schneefallgrenze liegt bei 600 bis 900 m und die Temperaturen kommen nicht über 2 bis 9 Grad hinaus. Auch in der zweiten Wochenhälfte bleibt das Wetter unbeständig und die Temperaturen liegen um oder knapp unterhalb des langjährigen Mittels.
Im Vorfeld einer Kaltfront lag der Südosten der USA am 3. März im Einflussbereich feuchter und labil geschichteter Luftmassen. Im Tagesverlauf entwickelten sich schwere Gewitter, dabei kam es in Alabama und Georgia sowie im Florida-Panhandle zu zahlreichen Tornados. In Summe gab es mehr als 70 Tornado-Meldungen. Laut einer Auswertung des NWS handelte es sich dabei um mindestens 34 Tornados (manche wurden mehrfach gemeldet aufgrund ihrer langen Zugbahn).
EF4-Tornado
Am Sonntag entwickelte sich ein besonders langlebiger Tornado mit einer Zugbahn von rund 100 km quer durch Alabama und Georgia. Vorübergehend erreichte er dabei eine Breite von 1.500 m und Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h. Dies entspricht einem EF4-Tornado auf der 5-stufigen EF-Skala. Besonders schlimm traf es Lee County in Alabama, hier kamen 23 Menschen ums Leben, weshalb es sich um den tödlichsten Tornado seit dem EF5-Tornado in Moore, Oklahoma, am 20. Mai 2013 handelt.
Close range TORNADO!
Watch the moment a TV cell tower falls as the damaging tornado sweeps across the road blowing roofs off and powerflashes!
Tornados der Kategorie EF4 und EF5 werden in den Vereinigten Staaten auch als „violent Tornadoes“ bezeichnet, da sie besonders zerstörerische Auswirkung haben. Eine statistische Auswertung zeigt, dass EF4- und EF5-Tornados in Amerika zwar nur 1% aller Tornados ausmachen, dafür aber für 63% der Todesopfer verantwortlich sind.
Sunday’s Lee County #ALwx EF4 ends longest stretch without F/EF4+ in modern history. None in 2018.
Database (1950-2017) has 62,520 tornadoes, 628 F/EF4+ (violent).
Violent tornadoes caused 63.1% of the 5,880 deaths in that same period despite accounting for 1% of twisters. pic.twitter.com/yrgY5e6pN1
Blicken wir zunächst auf die aktuelle Großwetterlage: Wir erkennen ein mächtiges Sturmtief über Großbritannien, an der Vorderseite dieses Tiefs (names Cornelius) wird sehr milde Luft (rote Pfeile) aus dem Mittelmeerraum Richtung Alpen geführt. Am Alpenhauptkamm wird die Luft nun gehoben, dahinter sinkt sie wieder ab. Dabei erwärmt und beschleunigt sie sich, an der Alpennordseite macht sich dies als Föhnsturm bemerkbar. Man sieht auch an der Drängung der Isobaren (schwarze Linien gleichen Luftdrucks), dass der Föhn wirklich kräftig simuliert wird.
Große Druckunterschiede
Ein gutes Maß, wie stark der Föhn wird, ist die Druckdifferenz zwischen der Alpennord- und südseite. In diesem Fall betrachten wir den Unterschied zwischen Garmisch-Partenkirchen und Bozen. Zu Südföhn kommt es, wenn der Luftdruck im Süden höher ist als im Norden. Das heißt, die Differenz zwischen Garmisch und Bozen ist negativ. In der kommenden Nacht beträgt der Unterschied stolze 9 hPa. Ein Indiz, dass der Föhn wirklich kräftig wird!
Schwere Sturmböen
Schon heute wird es in den Nordalpen föhnig, erste Böen zwischen 60 und 80 km/h sind von Vorarlberg bis Salzburg zu erwarten. In den Abend- und Nachtstunden verstärkt sich der Föhn markant, dann sind Böen zwischen 80 und 100, lokal auch bis zu 110 km/h zu erwarten. Schwerpunkte sind dabei:
Rheintal
Rätikon + Silvretta
Tiroler Alpenhauptkamm
Wipptal + Innsbruck
Salzburger Tauerntäler
Morgen bleibt es dann stürmisch, von Westen her bricht der Föhn aber allmählich zusammen. Die stürmischsten Regionen am Donnerstag sind somit eher von Salzburg ostwärts zu suchen. Aber seht selbst auf unserer Warnkarte:
Am besten seid ihr stets auf www.uwz.at informiert.
Die Beringstraße ist eine Meerenge zwischen Russland und Alaska. Sie verbindet den Arktischen Ozean mit dem Pazifik bzw. genau genommen die Beringsee mit der Tschuktschensee.
Negativrekord
Normalerweise wird die maximale Eisbedeckung in der Beringsee erst Ende März erreicht, zudem hält sich das Eis im langjährigen Mittel bis in den Mai hinein. Seit letzten Winter zeigt sich allerdings ein völlig außergewöhnliches Bild, so gab es im Winter 2017/18 im Februar die geringste Eisbedeckung seit Beginn der flächendeckenden Messungen mit Satellitenbildern vor rund 40 Jahren. Heuer gab es im Februar nur geringfügig mehr Eis als im Vorjahr, zudem zeichnet sich für den März ein neuer Negativrekord ab. Aktuell zeigt sich die Beringstraße am Satellitenbild sogar nahezu eisfrei.
Yesterday’s view of the mostly ice-free Bering Strait… it’s March.
Neben dem zunehmenden Wärmegehalt der Ozeane durch den Klimawandel spielt für die geringe Eisbedeckung in der Beringsee derzeit auch der wiederholt stürmisch auftretende Wind eine wichtige Rolle, welcher in Zusammenspiel mit dem erhöhten Wellengang jegliches neu entstandene, dünne Eis wieder zerstört. Allgemein erwärmt sich die Arktis im Zuge des Klimawandels mehr als doppelt so schnell wie der Rest der Welt, Wissenschaftler sprechen daher auch von der sogenannten „Polaren Verstärkung“ bzw. „Arctic Amplification„. Hierfür spielen die veränderte Strahlungsbilanz sowie die Eis-Albedo-Rückkoplung eine entscheidende Rolle. Beispielsweise sind die Temperaturen in den letzten Jahrzehnten in Alaska deutlich stärker angestiegen als im Rest der Vereinigten Staaten.
Friday from Little Diomede, Alaska. In the middle of Bering Strait, the ice went out on Thursday, leaving nothing but water across to Big Diomede. Immense impacts to hunting & fishing to this community. Photo by E. Soolook & used with permission. #akwx@Climatologist49@KNOMnewspic.twitter.com/6Oi01OZNBc
Am Montag sorgt die Kaltfront von Tief „Bennet“ in Mitteleuropa verbreitet für Sturm, auch der Norden und Osten von Österreich ist davon betroffen. Zuvor wird es aber von der südlichen Steiermark über das Burgenland bis ins südliche Wiener Becken mit bis zu 21 Grad frühlingshaft mild. Im Zuge der Kaltfront frischt dann ab dem Nachmittag kräftiger bis stürmischer Westwind auf, dabei treten Böen um die 80 km/h auf, betroffen vor allem sind:
Bodenseeraum, Bregenzerwald
Donauraum
Wien und Wiener Becken
Mit der Kaltfront fällt am Abend und in der Nacht auf Dienstag im Westen und Süden verbreitet Regen, oberhalb von 800 bis 1000 m kommen wenige Zentimeter nasser Neuschnee hinzu.
Auch am Faschingsdienstag windig
Nach Abzug der Kaltfront über Nacht beginnt der Dienstag recht freundlich und auch tagsüber scheint im Bergland und im Süden häufig die Sonne. Nördlich der Alpen ziehen hingegen im Tagesverlauf zunehmend dichte Wolken und auch einzelne Schauer durch, dazu sind von Oberöstereich über Wien bis ins Nordburgenland tagsüber immer wieder stürmische Böen von 70 km/h zu erwarten.
Stürmischer Südföhn ab Mittwoch
Am Mittwoch stellt sich auf der Vorderseite eines Tiefs über den Britischen Inseln eine kräftige Südströmung ein. Bei meist sonnigen Bedingungen legt der Südföhn im Tagesverlauf an Stärke zu und greift am Nachmittag von Vorarlberg bis Salzburg mit stürmischen Böen in die Täler durch. Am Donnerstag verstärkt sich noch der Südföhn, dann ist an der gesamten Alpennordseite mit kräftigem bis stürmischem Südwind zu rechnen. Böen von 70 bis 90 km/h sind wahrscheinlich, lokal sind auch um die 100 km/h nicht ausgeschlossen. Dazu steigen die Temperaturen weiter an und überschreiten in einigen Regionen wieder die 20-Grad-Marke.
In der vergangenen Woche erwärmte sich die Luft im Süden von Frankreich und angrenzenden Teilen Spaniens bereits auf sommerliche Werte. Bis zu 28 Grad zeigte das Thermometer bei Perpignan mit leichtem Föhn von den Pyrenäen her, aber auch am Atlantik von Bilbao bis nach Bordeaux wurden 25 Grad und mehr erreicht. Auf den Skipisten der Pyrenäen zeigte das Thermometer zwischen 10 und 20 Grad, da wurde es manchem Skihaserl bereits im Februar zu warm.
Aufgrund der Trockenheit kam es bereits zu Bränden von Italien bis hinauf nach England. Das nachfolgende Video stammt aus San Sebastian im Norden Spaniens und zeigt ein Löschflugzeug, welches zum Befüllen mit Wasser den strandnahen Bereich mit einer ruhigen Wasseroberfläche aufsucht. Hier gehört schon einiges an fliegerischem Können dazu.
Canadair water bomber reloading while fighting fires near San Sebastian, Basque Country, Spain yesterday, March 1. Video: Meteo Pyrenees pic.twitter.com/zczWFAAZPN
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 2. März 2019
Nordwesteuropa lag in den vergangenen 10 Tagen unter anhaltendem Hochdruckeinfluss: In Zusammenspiel mit einem stark ausgeprägten Jetstream über den USA sowie einer Tiefdruckentwicklung über dem Nordatlantik baute sich sich über Nordwesteuropa ein außergewöhnlicher Hochdruckrücken bzw. Hochdruckkeil auf. In der CFSR-Modellklimatologie (seit 1979) wies das Geopotential in 500 hPa sogar Rekordwerte für diese Jahreszeit auf.
Hoher Luftdruck
In Mitteleuropa war der Hochdruckkeil an sich zwar nicht so außergewöhnlich wie etwa über der Nordsee, am Boden gab es aber dennoch sehr hohen Luftdruck: Am 23. Februar wurde etwa in Wien mit 1045 hPa sogar der höchste Luftdruck seit dem 17. Februar 2008 gemessen.
Der reduzierte Luftdruck an der Hohen Warte in Wien hat heute bis zu 1045.2 hPa erreicht. Das ist der höchste Wert seit dem 17.2.2008 (damals knapp über 1048 hPa). Am oberen Ende des Barometers… #Fraukepic.twitter.com/myrfNcEVSJ
In den letzten 10 Tagen wurden in 12 europäischen Ländern neue Rekorde für den Monat Februar aufgestellt. Teilweise wurden diese Rekorde sogar täglich übertroffen, wie etwa in Trawsgoed in England, wo es am 25. Februar mit 20,6 Grad einen neuen Landesrekord gab , der bereits am 26. Februar in Porthmadog mit 20,8 Grad überholt wurde. Dieser wurde wenige Stunden später allerdings wiederum von 21,2 Grad in London übertroffen! Neben den Landesrekorden gab es zudem von den Britischen Inseln über Deutschland bis nach Slowenien unzählige neue Stationsrekorde.
It’s been crazy warm week in Europe. The monthly February records have been broken in at least nine countries.
Without #climatechange and our already warmed climate this would have been extremely unlikely to happen.
Österreich: 24.2 Grad in Güssing und Deutschlandsberg
Ungarn: 23.5 Grad in Sárvár
Slowakei: 20,6 Grad in Hurbanovo
Slowenien: 24.1 Grad in Gačnik
Erwärmung durch Absinken
Für die zahlreichen Temperaturrekorde waren keine subtropischen Luftmassen verantwortlich: Die Luft in der Südsteiermark am Donnerstag stammte ursprünglich aus Schottland und davor vom Atlantik! Ausschlaggebend war das ausgeprägte Absinken der Luft in der freien Atmosphäre (Subsidenz unter Hochdruckeinfluss): Wenn Luft absinkt wird sie nämlich komprimiert und dadurch auch erwärmt. In Österreich spielte zusätzlich noch Westföhn eine entscheidende Rolle (Durchmischung der unteren Troposphäre).
In Österreich wurde heute ein neuer Februarrekord aufgestellt, diesen hielt bis dato Bruck an der Mur mit 23,6 Grad (aufgestellt 1960). Der neue Spitzenreiter heißt Güssing mit 24,2 Grad. Noch nie war es in einem Februar wärmer als heute!
Schweden
Einen neuen Temperaturrekord meldet Schweden. Noch nie war es im Königreich in einem Februar so warm wie am Dienstag. Bis auf 16,7 Grad kletterte die Temperatur in Karlshamn. Damit wurde der alte Rekord aus dem Jahre 1961 um 0,2 Grad übertroffen. Zahlreiche weitere Stationen stellten zudem eigene Rekorde auf, so zum Beispiel in Kvikkjokk im Hohen Norden mit 9,1 Grad. Gemessen wird hier immerhin schon seit 130 Jahren!
Deutschland+Belgien
Auch unsere deutschen Nachbarn melden zahlreiche neue Februarrekorde. Der seit 1900 bestehende Landesrekord von 23,1 Grad in Jena ist zwar nicht gefallen, viele Stationen mit langen Messreihen meldeten aber ihren jeweils wärmsten Februartag.
Hier ein kleiner Auszug:
Station
neuer Rekord am Dienstag
Messbeginn
Kahler Asten
14,5 Grad
1926
Frankfurt Flughafen
18,9 Grad
1949
Düsseldorf
19,3 Grad
1969
Gießen
19,1 Grad
1939
Regensburg
18,1 Grad
1947
In Belgien bedeuten 22,0 Grad in Dourbes einen neuen Landesrekord für den Februar.
Großbritannien
Auch das Vereinigte Königreich meldet einen neuen Februarrekord, in Kew Gardens (Südwest-London) wurden ebenfalls am Dienstag 21,2 Grad erreicht. Noch nie war es im kalendarischen Winter auf der Insel wärmer!
Neben Rekordtemperaturen beschäftigen derzeit aber vor allem Moorbrände England. In der Mitte des Landes, nahe Manchester haben bereits einige Hektar Moorland Feuer gefangen…Folge der lang andauernden Trockenheit der vergangenen Wochen.
Wir haben hier für ein paar Impressionen/Videos aus der Gegend zusammengestellt:
Mit einer positiven Abweichung von mehr als 3 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel geht der letzte Wintermonat als einer der zehn wärmsten Februare seit Messbeginn in die Geschichtsbücher ein. Für einen Platz auf dem Podest reicht es aber eindeutig nicht. Die drei wärmsten Februarmonate waren 1966, 2002 und 2016, in diesen Jahren betrug die Abweichung sogar mehr als 4 Grad.
Der zurückliegende Monat war im gesamten Bundesgebiet dank beständigem Hochdruckwetter zu mild, am größten waren die Abweichungen aber auf den Bergen. So geht der Februar auf der Rax fast 4 Grad zu mild zu Ende, rund 3,5 Grad über dem Mittel stehen auf dem Patscherkofel zu Buche. Die geringsten, aber noch immer positiven Abweichungen, ergeben sich in manchen Tälern der Nordalpen: So fällt in Mayrhofen der Monat nur um ein knappes Grad zu mild aus.
Bis dato steht der Monatshöchstwert bei 19,7 Grad, gemessen am gestrigen Dienstag an gleich drei Wetterstationen im Südosten des Landes sowie heute in St. Andrä im Lavanttal. Am morgigen letzten Tag des Monats wird dieser Wert aber definitiv noch übertroffen, bis zu 22 Grad sind dann vor allem in der Steiermark zu erwarten. Damit bewegen wir uns in Reichweite des erst vor drei Jahren aufgestellten Österreichrekordes für Februar, dieser steht bei 23,2 Grad in Pottschach-Ternitz. Zumindest der Steiermark-Rekord gerät aber morgen ins Wanken, diesen hält Deutschlandsberg mit 22,3 Grad.
Dauerbrenner Sonne
Das Hochdruckwetter äußert sich auch in einer stolzen Sonnenscheinbilanz. Knapp eine Woche vor Ablauf des Monats erreichten die Sonnenstunden an vielen Orten bereits ihr Soll, am Ende wird der Monat als einer der sonnigsten Februare der vergangenen Jahrzehnte bilanzieren. Der sonnigste Ort mit bislang 178 Sonnenstunden ist Lienz, rund 20 Stunden Sonnenschein kommen hier heute und morgen noch hinzu. In einem durchschnittlichen Februar kommt Lienz lediglich auf 161 Sonnenstunden. Der relativ sonnigste Ort liegt aber in Niederösterreich. In Seibersdorf strahlte die Sonne bislang schon 149 Stunden vom Himmel, gegenüber dem langjährigen Mittel bedeutet dies einen Überschuss von 66 Prozent. Von Rekorden sind wir aber generell ein gutes Stück entfernt, wie der exemplarische Blick auf die Bundeshauptstadt beweist: In Wien wird der Monat mit rund 155 Sonnenstunden enden, ähnlich sonnig war es im Februar zuletzt vor 20 Jahren. Den Rekord hält aber noch immer das Jahr 1920 mit 230 Sonnenstunden.
Oft zu trocken
Ein kräftiges Italientief brachte zu Monatsbeginn vor allem in Osttirol und Kärnten ergiebigen Regen und Schneefall. In nur drei Tagen kamen hier mehr als 100 l/m² zusammen, das Monatssoll war hier somit früh erreicht und sogar übertroffen. In Spittal an der Drau fallen in einem durchschnittlichen Februar rund 30 l/m², heuer waren es 142 l/m². Dies entspricht einer Abweichung von rund 400 Prozent. In den Zentralalpen war es ebenfalls etwas zu nass, ganz im Westen sowie von Linz und Graz ostwärts steht hingegen ein deutliches Minus in der Niederschlagsbilanz. In Krems beispielsweise – ohnehin nur mit knapp 20 l/m² in einem durchschnittlichen Februar – blieb es fast komplett trocken, magere 3 Liter Regen pro Quadratmeter fielen hier im zu Ende gehenden Monat.
Extremwerte Februar 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 27.02.
Höchste Temperaturen
19,7 Grad Bad Radkersburg (ST) + Deutschlandsberg (ST) + Güssing (B, alle 26.) + St. Andrä (K, 27.)
19,6 Grad Eibiswald (ST, 26.)
19,2 Grad Wörterberg (ST, 26.)
Tiefste Temperaturen
-18,8 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 05.)
-18,0 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 05.)
-16,6 Grad Summerau (OÖ, 05.)
Nasseste bewohnte Orte
165 Liter pro Quadratmeter Dellach + Weißensee (K)