Markanter Schneefall bis in viele Täler

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Zwischenhocheinfluss sorgte besonders am Sonntag zwar für ruhiges Wetter, bereits ab Montagabend greift aus Süden jedoch schon das nächste Italientief auf den Alpenraum über. Es sorgt am Dienstag und auch am Mittwoch speziell in Osttirol und Kärnten für teils kräftigen Regen und Schneefall. Im Nordalpenbereich sinkt die Schneefallgrenze mit Einsickern kälterer Luft bis in viele Täler.

Die Details:

In der Nacht auf Dienstag halten Regen und Schnee in Osttirol und Oberkärnten an, in den Karnischen Alpen regnet es bereits teils kräftig, zudem kommt auch nördlich des Alpenhauptkamms in Vorarlberg und Nordtirol Niederschlag auf. Die Schneefallgrenze sinkt von anfangs 1000 m auf bis zu 800 m ab.

Der Dienstag startet generell stark bewölkt, dazu fällt westlich der Linie Salzburg-Villach von Beginn an Regen, die Schneefallgrenze bleibt unverändert. Im Tagesverlauf breiten sich Regen und Schneefall ostwärts aus, im Südosten regnet es am Nachmittag auch phasenweise kräftig, ganz im Westen trocknet es hingegen vorübergehend ab.

Am Abend und in der Nacht auf Mittwoch werden Regen und Schneefall von Süden her generell stärker und an den Alpennordseite schneit es dann zunehmend bis in die Täler. Insbesondere vom Arlberg bis zur Eisenwurzen sowie in Osttirol und Oberkärnten schneit es über Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt teils kräftig, nasser Schnee deutet sich hier auch für tiefste Lagen wie Innsbruck und Salzburg an.

Prognose der Neuschneesumme über 48 h bis Mittwochabend @ UBIMET
Prognose der Neuschneesumme über 48 h bis Mittwochabend @ UBIMET

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Am Mittwoch regnet und schneit es im Großteil des Landes von Beginn an, ganz im Osten gibt es noch längere trockene Phasen. Tagsüber verlagern sich Regen und Schnee mit ihrem Schwerpunkt etwas nach Osten, lokal kann der Niederschlag erneut kräftig ausfallen. In Vorarlberg und Tirol stellt sich dagegen mehr und mehr trockenes Wetter ein, lokal lockern sogar die Wolken auf. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 900 m, im Südosten über 1000 m. In der Nacht auf Donnerstag zieht der Niederschlag schließlich Richtung Tschechien ab, letzter Schnee fällt vorwiegend noch in der Obersteiermark und im Waldviertel, aber auch im Wienerwald kann es oberhalb von rund 300 bis 400 m etwas anzuckern.

Fazit:

In Summe deuten sich besonders von Dienstagabend bis Mittwochnachmittag von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sowie im Südwesten winterliche Bedingungen bis in viele Täler an, phasenweise schneit es hier kräftig. In Lagen oberhalb von rund 800 m sind markante Neuschneemengen zwischen 10 und 20 cm zu erwarten, oberhalb von rund 1000 m bis zu 40 cm. Aber selbst in den tiefsten Tälern zwischen 500 und 800 m Seehöhe deutet sich der erste markante Neuschnee des Winters an, hier reicht die Spanne voraussichtlich von etwas Schneematsch bis zu 5, lokal bis zu 10 cm.

Alpensüdseite auch nachfolgend ausgesprochen nass

In der zweiten Wochenhälfte gewinnt ein ausgeprägtes Tiefdrucksystem zwischen Frankreich und der Iberischen Halbinsel an Einfluss auf das Wettergeschehen und führt wieder wärmere Luft aus dem Mittelmeer an den Alpenraum heran. Besonders südlich des Hauptkamms sind somit bei ansteigender Schneefallgrenze nach wie vor große Regenmengen in Sicht.

 

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Funnelcloud bei Bad Waltersdorf

Bild des aufgetretenen Funnels bei Bad Waltersdorf @ Nadine Haas / AWÖ

Eine kurze Erklärung dazu: Am Nordrand von Tief CARLETTO III herrschte in der Region mit Ankunft der schwachen Kaltfront von Tief CARLETTO IV eine ausgeprägte Windkonvergenz vor (Zusammenströmen, negative Feuchteflussdivergenz):

Bodendruckkarte mit eingezeichneten Druckgebilden @ DWD
Bodendruckkarte mit eingezeichneten Druckgebilden @ DWD
Analyse der Winde am Boden @ UBIMET
Analyse der Winde am Boden @ UBIMET

 

Mit etwas CAPE im Vorfeld der Trogachse hat es für 7 l/m² in 30 Minuten in Fürstenfeld und ein paar Blitze gereicht:

Registrierte Blitze @ UBIMET, nowcast
Registrierte Blitze @ UBIMET, nowcast

 

Titelbild: Bild des aufgetretenen Funnels bei Bad Waltersdorf @ Nadine Haas / AWÖ

Kommende Woche wieder viel Regen und Schnee im Südwesten

Viel Regen und Schnee weiterhin in Osttirol und Kärnten.

Die Wetterlage ist seit Monatsbeginn ziemlich festgefahren, auch in den kommenden Tagen wiederholt sich das Muster. Das Azorenhoch ist derzeit sehr stark ausgeprägt und bewegt sich kaum vom Fleck, an dessen Ostflanke kann so wiederholt kalte Luft in den westlichen Mittelmeerraum strömen. Dort bilden sich in der Folge immer wieder Tiefs, die sehr feuchte Luft von Süden her Richtung Alpen lenken. Exemplarisch ist die Großwetterlage von kommendem Freitag skizziert:

Festgefahrene Wetterlage seit Monatsbeginn.
Festgefahrene Wetterlage seit Monatsbeginn.

Die feuchte Luft wird am Alpenhauptkamm regelrecht ausgequetscht, folglich bekommen in Österreich vor allem Osttirol und Oberkärnten extrem hohe Niederschlagsmengen ab. Das europäische Wettermodell berechnet in den folgenden 10 Tagen insgesamt rund 200 bis 300 l/m² zwischen den Hohen Tauern und den Karnischen Alpen sowie den Karawanken. Lokal dürfte aber auch noch mehr fallen!

Viel Regen und Schnee im Südwesten in den kommenden 10 Tagen.
Viel Regen und Schnee im Südwesten in den kommenden 10 Tagen.

Die Schneefallgrenze pendelt dabei in der kommenden Woche je nach Niederschlagsintensität und exakter Anströmung zwischen 700 und 1400 m. In den Hochtälern wie zum Beispiel im Defereggental dürfte somit der Großteil des Niederschlags als Schnee fallen.

Solche Niederschlagsmengen alleine sind noch kein großes Problem, allerdings gibt es genau in dieser Region Österreichs schon eine sehr nasse Vorgeschichte. Auf der folgenden Karte seht ihr, wie viel Regen und Schnee bislang im November schon zusammengekommen sind. Vor allem Osttirol und Kärnten waren auch in der ersten Novemberdekade schon auf der nassen Seite:

Niederschlagssumme seit 01. November
Niederschlagssumme seit 01. November

Wenig verwunderlich also, dass von den Top 10 der nassesten Orte im bisherigen November ganze 9 in Kärnten liegen. Unangefochten an der Spitze ist der Loibl mit 333 l/m², doch auch Kötschach-Mauthen hat schon die 200-Liter-Marke geknackt:

Niederschlagssumme seit 01. November
Niederschlagssumme seit 01. November

In einem durchschnittlichen gesamten (!) November fallen am Loibl 215 l/m², selbst diese Monatsmenge haben wir also schon um gut 100 Liter pro Quadratmeter übertroffen.

In Spittal an der Drau bedeuten die bislang gefallenen 193 l/m² ein sattes Plus von 580% im Vergleich zu den 30 l/m², die sonst in der ersten Dekade des Novembers gemessen werden.

Quelle Titelbild: Webcam Obervellach

Winterliche Verhältnisse im Südwesten

Der Großglockner am 7.November vom Glocknerwinkel aus gesehen. Quelle: foto-webcam.eu

Bei weitem nicht so rekordverdächtig wie der Schneefall zur Wochenmitte im norwegischen Tromsö, aber dennoch weiß wurde es heute im Südwesten Österreichs.

Aufgrund der zeitweise hohen Niederschlagsraten und der damit einhergehenden Niederschlagskühlung (mehr dazu in diesem Beitrag) sank die Schneefallgrenze lokal bis 800 Meter ab. Vor allem aber die Lagen oberhalb von 1000 Meter, somit viele Täler Osttirols und Oberkärntens, durften sich über einige Zentimeter Neuschnee freuen.
Im Lesachtal (auf rund 1300 m Seehöhe) fielen 20 cm, in St. Jakob im Defereggental wurden am Abend 15 cm Neuschnee gemessen. Auch am Brenner wurden 10 cm Neuschnee registriert, weiter westlich lag die Schneefallgrenze deutlich höher: In Obergurgl (1942 m) kamen immerhin 22 cm dazu, am Pitztaler Gletscher rund 30 cm.

Der Winter ist da – zumindest regional

Der gestern noch in vielen Tallagen spätherbstliche Anstrich wurde heute von einem winterlichen Schneeweiß abgelöst. Nicht nur im Biathlonzentrum in Obertilliach, wo gestern noch Schnee per LKW herangeschafft wurde, dürfte man sich über den natürlichen Schneegewinn freuen. Im Folgenden haben wir ein paar Webcam-Vergleiche von heute Nachmittag und Donnerstag gleicher Uhrzeit zusammengestellt:

 

Quelle: foto-webcam.eu; Montage: UBIMET
Obertilliach/Biathlonzentrum. Quelle: foto-webcam.eu; Montage: UBIMET

 

Quelle: foto-webcam.eu; Montage: UBIMET
Villgraten. Quelle: foto-webcam.eu; Montage: UBIMET

 

Quelle: foto-webcam.eu; Montage: UBIMET
St. Veit im Defereggen. Quelle: foto-webcam.eu; Montage: UBIMET

 

Quelle: foto-webcam.eu; Montage: UBIMET
Kals am Großglockner . Quelle: foto-webcam.eu; Montage: UBIMET

 

Die Gesamtschneehöhe zeigt ein für Anfang November recht durchschnittliches Bild in Mittel- und Höhenlagen. In den Niederungen und Tälern ist es noch deutlich zu warm, als dass etwaiger Schnee liegen bliebe. So kommen auf folgender Karte  die Höhenlagen rund um den westlichen Hauptkamm deutlich hervor.

Gesamtschneehöhe 8.11.2019, 16:00 MEZ. Quelle: UBIMET
Gesamtschneehöhe 8.11.2019, 16:00 Uhr MEZ. Quelle: UBIMET

 

Hochdruckwetter am Wochenende

Für das Wochenende kündigt sich Hochdruckeinfluss an, der verbreitet für ruhiges und teils sonniges Wetter sorgt. Allerdings sind sich die Modelle noch nicht einig über die Zugbahn eines Höhentroges und seines Bodentiefs, das am Sonntag über Ungarn Richtung Norden zieht. Abgesehen davon deutet sich mit Beginn der kommenden Woche ein schwache südliche bis südwestliche Höhenströmung an, mit der die Temperaturen in mittleren Lagen wieder leicht ansteigen.

 

Titelbild: Der Großglockner am Donnerstag vom Glocknerwinkel aus gesehen. Quelle: foto-webcam.eu

Italientief bringt am Freitag 50 cm Neuschnee am Alpenhauptkamm

Schnee im Herbst

Der Alpenraum liegt seit vergangenem Wochenende im Einflussbereich einer südlichen Höhenströmung, welche schubweise feuchte Luftmassen nach Österreich führt. In Zusammenspiel mit Randtiefs über dem Mittelmeerraum gab es besonders in Kärnten teils große Niederschlagsmengen, so wurde örtlich wie etwa im Unteren Drautal oder in den Karawanken bereits der durchschnittliche Monatsniederschlag erreicht.

Aktuelle Schneehöhe in Österreich
Aktuelle Schneehöhe in Österreich. © UBIMET

Am Donnerstag leicht föhnig

Am Donnerstag gerät Österreich unter den Einfluss von Tief CARLETTO mit Kern über England. Zunächst wird es leicht föhnig, somit scheint an der Alpennordseite häufig die Sonne. Auch im Osten gibt es zeitweise Sonnenschein, länger bewölkt bleibt es dagegen im Süden. In Vorarlberg ziehen tagsüber zunehmend dichte Wolken auf, bis zum Abend bleibt es aber noch trocken. Die Temperaturen erreichen 7 bis 13 Grad.

Zweigeteiltes Wetter am Freitag

Am Freitag fällt von Vorarlberg bis Oberkärnten zunehmend kräftiger Regen, besonders in der zweiten Tageshälfte regnet es in Osttirol und Oberkärnten auch anhaltend und intensiv. Im Norden und Osten bleibt es trocken, die Sonne kommt nach Nebelauflösung aber nur gelegentlich zum Vorschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 Grad im Paznaun und 14 Grad bei lebhaftem Südwind im Osten des Landes.

Schnee
Am Alpenhauptkamm gab es bereits am Dienstag Neuschnee. © www.foto-webcam.eu

50 cm Neuschnee am Alpenhauptkamm

Die Schneefallgrenze liegt am Freitag zunächst zwischen 1100 m in Vorarlberg und 1400 m in Kärnten. Mit zunehmender Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze am Abend kurzzeitig auf 1000 bis 700 m ab. Neuerlich viel Neuschnee gibt es auf den Bergen: Von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern sowie in Osttirol und Oberkärnten zeichnet sich oberhalb von etwa 2000 m ein halber Meter Neuschnee ab. Autofahrer müssen auf höheren Straßen wie dem Brenner neuerlich mit winterlichen Straßenverhältnissen rechnen. Am Samstag lässt die Niederschlagsintensität aber rasch nach und die Schneefallgrenze steigt wieder gegen 1000 bis 1200 m an.

24-Neuschneeprognose bis Freitagnacht. © UBIMET
24h-Neuschneeprognose bis Freitagnacht. © UBIMET

Titelbild © Adobe Stock

Starkniederschläge im Süden Österreichs

Großwetterlage

Am Dienstag, 05.11.2019 befand sich von Frankreich bis zum Baltikum ein ausgedehnter Tiefdruckkomplex. In diesem Zusammenhang entwickelte sich in der Nacht auf Dienstag auch über Norditalien ein Tief. Dieses drückte im Laufe des Tages von Süden her feucht-warme Luftmassen gegen die Alpen.

Bodendruckkarte, 2019-11-05 12UTC, Quelle: GFS

Stauniederschlag

Bei südwestlicher Höhenströmung wurden zudem feucht-warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Norden bewegt. Diese waren aufgrund der Alpen gezwungen aufzusteigen und wurden dabei regelrecht ausgequetscht. Binnen 24 Stunden fielen dabei in Kärnten verbreitet bis zu 40 Liter Niederschlag, an den Karawanken, speziell am Loibl-Pass sogar über 100 Liter.

Niederschlagssumme 2019-11-05

Der Ebriacher Bach bei Bad Eisenkappel reagierte sofort auf diese großen Niederschlagsmengen. Um die Mittagszeit fielen dort binnen 3 Stunden knapp 30 Liter, weshalb an der Messstation Bad Eisenkappel kurzfristig auch HQ10 erreicht wurde. Dies steht für eine bestimmte Durchflussmenge bei Hochwasser, die im Schnitt nur alle 10 Jahre auftritt. Andere Flüsse, allen voran die Drau und die Gail, reagierten aber nur verhalten mit vorübergehenden Anstiegen unterhalb der HQ1-Marke.

Abfluss Ebriacher Bach, Quelle: Hydrographischer Dienst Kärnten

Hochwasserkatastrophe von 2012 in Lavamünd

Auf den Tag genau vor 7 Jahren gab es im unteren Drautal, speziell in Lavamünd ein katastrophales Hochwasserereignis. Die Wettersituation war eine ähnliche: Ein Italientief drückte feucht-warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum an die Alpen und ließ es an den Karnischen Alpen und den Karawanken langanhaltend und kräftig regnen. Verbreitet wurden in Unterkärnten binnen 24 Stunden um ca. 60 Liter gemeldet. Am Loibl-Pass und in Eisenkappel sogar über 100 Liter. Speziell bei Lavamünd wurde HQ100 registriert. Es kam zu katastrophalen Hochwasserschäden in Millionenhöhe.

Hochwasserkatastrophe Nov. 2012 Lavamünd

Wird sich nun ein solches Hochwassereignis wiederholen?

Vor 7 Jahren war zwar ein ähnliches Italientief verantwortlich für die großen Niederschlagsmengen, aber entscheidend war der Wetterverlauf in den Wochen zuvor und die sehr hohe Schneefallgrenze. Bereits vor diesem Hochwasserereignis hatte es in Unterkärnten binnen weniger Tage diejenige Menge Niederschlag geregnet, die es üblicherweise im ganzen Monat regnet. Somit waren die Böden gesättigt und konnten kaum mehr Regenwasser aufnehmen. Auch die auf über 2000m Höhe liegende Schneefallgrenze sorgte dafür, dass der gesamte Niederschlag nicht in fester Form als Schnee liegen blieb, sondern innerhalb kurzer Zeit die Flüsse anschwellen ließ.

Die am heutigen Dienstag gefallen Niederschlagsmengen alleine führen daher nicht zu einem erneuten Hochwasserereignis. Für Freitag sind aber in Südösterreich bereits weitere große Regenmengen zu erwarten, weniger aber in Unterkärnten.

Titelbild, Quelle: pixabay.com

Am Dienstag trüb und nass, auf den Bergen winterlich

Schnee und Regen in den Bergen

Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen seit dem Wochenende sehr feuchte Luftmassen nach Österreich. Während auf den Bergen am Sonntag ein Föhnsturm tobte mit Orkanböen von 137 km/h am Patscherkofel, gab es in Teilen Kärntens große Regenmengen. Der nasseste Ort seit Sonntagmorgen war der Loibl mit 107 Liter pro Quadratmeter Regen, gefolgt von Kötschach-Mauthen und Dellach im Drautal mit je 86 Liter pro Quadratmeter. In weniger als 24 Stunden ist hier etwa die Hälfte des durchschnittlichen Monatsniederschlags gefallen.

Regensummen am Sonntag
Regensummen am Sonntag. © UBIMET

Im Gebirge gab es in der Nacht auf Montag bereits etwas Neuschnee, so wurden etwa auf der Rudolfshütte 16 cm Neuschnee gemeldet und am Galzig bei St. Anton am Arlberg 15 cm. Auch in einzelnen Hochtälern wie etwa in Obergurgl kamen 5 cm Schnee zusammen.

Schnee bei der Rudolfshütte. © www.foto-webcam.eu
Schnee bei der Rudolfshütte. © www.foto-webcam.eu
Schnee am Großglockner © www.foto-webcam.eu
Schnee am Großglockner © www.foto-webcam.eu

Am Dienstag Regen und Schneefall

Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung zu Wochenbeginn verläuft der Dienstag neuerlich trüb und besonders im Bergland und im Süden regnet es häufig. Während die Schneefallgrenze in den Südalpen knapp über 2000 m liegt, sinkt sie in den Nordalpen von 1400 m bis zum Abend gegen 1000 m ab. Vor allem in höheren Tallagen vom Pinzgau bis zur nördlichen Obersteiermark kann es am Abend vorübergehend etwas Nassschnee geben. Nennenswerte Neuschneemengen sind aber erst oberhalb von etwa 1600 m zu erwarten: Im Hochgebirge von den Ötztaler Alpen bis zu den Tauern sind sogar 25 bis 40 cm Schnee in Sicht. Die Höchstwerte liegen zwischen 4 Grad in den Kitzbüheler Alpen und 12 Grad im äußersten Osten.

Neuschneeprognose für Dienstag
Neuschneeprognose für Dienstag von UCM. © UBIMET

Wetterbesserung am Mittwoch

Der Mittwoch verläuft nördlich der Alpen sowie im östlichen Flachland meist trocken und tagsüber kommt zunehmend die Sonne zum Vorschein. Von Vorarlberg bis Salzburg und Kärnten lockern die Wolken nur zögerlich auf und stellenweise fällt auch noch ein wenig Regen. Die Temperaturen steigen leicht an und erreichen 6 bis 14 Grad. In der zweiten Wochenhälfte liegt der Alpenraum weiterhin im Einflussbereich einer südwestlichen Höhenströmung, somit setzt sich das wechselhafte Wetter fort. Auf den Bergen ist am Freitag neuerlich etwas Schnee in Sicht. Die Temperaturen ändern sich kaum und bleiben im Bereich des langjährigen Mittels.

Stürmische Zeiten in Westeuropa

Sturm am Atlantik

Derzeit liegt das Sturmtief ZED über England und verursacht vor allem an der Südküste von England Orkanböen. So wurden in den Hafenstädten an der Küste teilweise Orkanböen von bis zu 130 km/h gemessen.


Im Inland sind es meist Böen von 80 bis 90 km/h, auch in London wird es in den kommenden Stunden noch stürmisch.

Sturmtief ZED über England

Auch auf der anderen Seite des Ärmelkanals bewirkt ZED in der Bretagne und Normandie schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h. Dazu verlagert sich der Fokus kommende Nacht nach Süden, an die französische Atlantikküste.

Sturm ARNE in Frankreich

Über den Atlantik hat sich in der Zwischenzeit nämlich ein weiteres Tief rapide verstärkt – ein sogenannter Schnellläufer. Dieses Tief namens ARNE trifft in der Nacht zum Sonntag auf die französische Atlantikküste:

Randtief ARNE trifft Samstagnacht auf Südwestfrankreich.
Randtief ARNE trifft Samstagnacht auf Südwestfrankreich.

Solche Schnellläufer besitzen flächenmäßig meist nur ein kleines, dafür aber umso stärkeres Sturmfeld. So werden an der Atlantikküste nahe Bordeaux Böen von bis zu 140 km/h prognostiziert. Solche Stürme sind im Hochwinter in dieser Region keine Seltenheit, Anfang November allerdings schon außergewöhnlich. So beträgt etwa in Cazaux, südwestlich von Bordeaux, die höchste je gemessene Windgeschwindigkeit (Messbeginn 1921) im November 112 km/h.

Sturmtief ARNE Sonntag in der Früh

Sobald das Tiefzentum auf das Festland trifft, schwächt es sich sukzessive ab, sodass sich auch der Sturm mit Verlagerung nach Osten rasch abschwächt.

Auswirkungen auf Österreich?

Mit den zwei Tiefs wird wieder deutlich mildere Atlantikluft nach Österreich geführt, dazu wird es vor allem am Sonntag föhnig und bis zu 20 Grad mild. Die Kaltfront von Tief ARNE sorgt allerdings auch für die Bildung eines Italientiefs. Somit wird es in Osttirol und Kärnten am Sonntag zunehmend regnerisch, vor allem am Abend kann es auch gewittrig verstärkt regnen.

Zu Wochenbeginn beruhigt sich vorübergehend das Wetter, doch bereits am Dienstag kündigt ein neues Italientief weiteren Regen an. Dabei bleibt es relativ mild, Schnee bis in die Tallagen ist vorerst kein Thema.

 

Noch einmal 20 Grad in Sicht!

Föhnstimmung im Herbst an den Alpen.

Die Woche verlief ja bislang deutlich zu kalt, Höchstwerte im einstelligen Bereich vertrieben jäh die Erinnerung an den oft spätsommerlichen Oktober (zum Monatsrückblick geht’s hier lang). Doch das ändert sich am Wochenende.

Die Wetterlage stellt sich schon heute langsam um. Mehr und mehr gewinnen Tiefs über den Britischen Inseln an Einfluss auch auf unser Wetter, eine föhnige Südlage etabliert sich.

Gut zu sehen auch an der Großwetterlage am Sonntag. Gleich drei Tiefs tummeln sich rund um Großbritannien und Frankreich, Österreich liegt dagegen an deren Vorderseite in einer starken Südströmung. Die Folge ist Föhn, der die Temperaturen v.a. an der Alpennordseite markant nach oben schraubt. Lokal sind bis zu 20 oder sogar 21 Grad zu erwarten…

Eine föhnige Südlage sorgt am Sonntag für Wärme.
Eine föhnige Südlage sorgt am Sonntag für Wärme.

Typisch für diese Wetterlage sind am Sonntag die „Hotspots“ bei den Temperaturen folgende Regionen:

  • die Föhntäler von Salzburg ostwärts
  • das östliche Flachland
  • das Wiener Becken
  • das Burgenland mit Ausnahme erhöhter Lagen
  • die südliche Steiermark

Zur besseren Übersicht haben wir das Ganze auch noch grafisch aufbereitet:

Regionen mit Potential für 20 Grad am Sonntag.
Regionen mit Potential für 20 Grad am Sonntag.

Damit liegen die Höchstwerte am Sonntag um bis zu 10 Grad über jenen, die wir an einem 3. November erwarten dürften. So kann man der Tabelle entnehmen, dass beispielsweise in St. Pölten die Tageshöchsttemperatur Anfang November im Mittel bei rund +10 Grad liegt. Da sind 20 Grad am Sonntag schon eine Ansage!

Nachfolgend haben wir außerdem mal im Archiv gewühlt und die Rekorde der Landeshauptstädte herausgesucht. Wir sehen: Die Bestmarken sind nirgendwo in Gefahr, in Wien kommen wir dem November-Rekord noch am nächsten.

Stadt erwarteter Höchstwert am Sonntag durchschnittlicher Höchstwert am 3. November Temperaturrekord November
Wien 19 Grad 11 Grad 21,7 Grad
Eisenstadt 19 Grad 11 Grad 22,7 Grad
St. Pölten 20 Grad 10 Grad 23,4 Grad
Linz 16 Grad 11 Grad 23,5 Grad
Graz 18 Grad 12 Grad 23,0 Grad
Klagenfurt 13 Grad 10 Grad 21,5 Grad
Salzburg 18 Grad 12 Grad 23,8 Grad
Innsbruck 16 Grad 12 Grad 22,3 Grad
Bregenz 14 Grad 11 Grad 25,4 Grad

 

Quelle Titelbild: pixabay

Kaltluftsee Grünloch

Grünloch © Roland Reiter

Dass es im Hochgebirge im Winter richtig kalt werden kann, ist wohl kein Geheimnis. Um nun die niedrigsten Temperaturen in Österreich zu finden, muss man aber nicht etwa den Großglockner besteigen. In einer Senke in den Ybbstaler Alpen sammelt sich oft kalte Luft und damit bildet sich ein sogenannter Kaltluftsee aus, dann werden nämlich selbst im Sommer Minusgrade gemessen. Besonders ausgeprägte Kaltluftseen bilden sich in Senken mit einem hohen sky view factor (geringe Horizontüberhöhung).

Grünloch

In der Nähe von Lunz am See, auf etwa 1200 Meter, befindet sich eine Senke mit dem Namen Grünloch. Im Winter 1932 wurde hier ein Temperaturminimum von -52.6 °C gemessen. Bis zu diesem Zeitpunkt, war dies die tiefste, jemals in Europa  gemessene Temperatur.

Das Grünloch in den Ybbstaler Alpen, in der Nähe von Lunz am See © geoland
Das Grünloch in den Ybbstaler Alpen, in der Nähe von Lunz am See © geoland

Faktoren für extreme Minima

Aus meteorologischer Sicht gibt es nun einige Faktoren oder Bedingungen die eintreten müssen, damit die Temperatur derart weit ins Negative fällt

  • Ungestörte Abstrahlung durch fehlende Bewölkung
  • Windstille
  • Kalte Luft aus polaren Regionen
  • Schneebedeckung

Mit diesen Faktoren kann es auch im Flachland oder in Tälern und Becken richtig kalt werden, die besonderen Eigenschaften des Grünlochs sorgen aber für weit tiefere Minima. Das Ausschlaggebende ist nämlich die Form.

Aufgrund der ellipsenartigen Form sammelt sich im Laufe der Nacht die kalte Luft in der Senke. Da die Luft nun nicht wieder ausfließen kann, wie es zum Beispiel in Tälern der Fall ist (Talauswind in der Nacht), kühlt diese immer weiter ab. So werden die tiefsten Temperaturen dann kurz vor Sonnenaufgang gemessen.

Die ellipsenartige Form verhindert ein Ausfließen der Kaltflut © Roland Reiter
Die ellipsenartige Form verhindert ein Ausfließen der Kaltflut © Roland Reiter

Weitere Kaltluftseen

In Europa gibt es weitere Kaltluftseen, so zum Beispiel auf der Glattalp in der  Schweiz, der Funtensee in Deutschland oder auch manche Dolinen in den Dolomiten in Italien. In den Medien ist aber derzeit ein Kaltluftsee in den USA präsent. Am 30. Oktober wurden in den in den Dolomiten, einer Senke in Utah, unglaubliche -43.1 °C gemessen. Die ist ein neuer Oktoberrekord in den USA (exkl. Alaska).

Titelbild: © Roland Reiter

Oktober 2019 rund zwei Grad zu warm

Abweichung der Temperatur vom Klimamittel für den Oktober 2019 @ UBIMET

Sommertage & Temperaturrekorde

Mit einer österreichweiten Abweichung von rund +2 Grad fällt der Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 deutlich zu warm aus. Damit weist das Jahr 2019 bereits acht überdurchschnittlich warme Monate auf, einzig der Jänner und der Mai zeigten sich kälter als das langjährige Mittel. Besonders die Berge und das Hügelland profitierten von stabilem und teils föhnigem Hochdruckwetter, das sich nach einem zu kalten Auftakt in den Monat etwa ab dem 10. Oktober etablierte. Am Feuerkogel, in Mönichkirchen sowie auf dem Schöckl geht der Oktober folglich mit einem Überschuss von knapp 4 Grad zu Ende.

Das hohe Temperaturniveau äußert sich auch in der Anzahl der Sommertage. Davon gab es in Weyer ganze fünf, in Windischgarsten stieg die Temperatur vier Mal über die 25-Grad-Marke. Im langjährigen Mittel gibt es im Oktober nirgendwo in Österreich mehr als einen Sommertag.

Die warme Witterung gipfelte in zahlreichen Temperaturrekorden für den Monat Oktober: In Leibnitz-Wagna erwärmte sich die Luft auf 27,8 Grad – ein neuer Spitzenwert, ebenso stellten z. B. Graz, Puchberg am Schneeberg und St. Andrä im Lavanttal neue Rekorde auf. Besonders bemerkenswert sind hierbei die Rekorde auf dem Jauerling und der Hohen Wand. Beide Stationen in knapp 1000 m Höhe konnten in diesem Oktober ihre Bestmarken auf rund 25 Grad schrauben.

Höchsttemperaturen im Oktober 2019 mit den höchsten Werten je Bundesland @ UBIMET
Höchsttemperaturen im Oktober 2019 mit den höchsten Werten je Bundesland @ UBIMET

Trockener Südosten

In punkto Niederschlag gab es im zurückliegenden Monat eine klare Zweiteilung des Landes. Von Vorarlberg über die Staulagen Nordtirols bis ins Salzkammergut präsentierte sich der Oktober überdurchschnittlich nass, verantwortlich hierfür waren die von tiefem Luftdruck geprägten ersten 10 Tage des Monats. Auch im äußersten Nordosten fiel mehr Regen als üblich. Deutlich zu trocken war der Monat dagegen südlich der Linie Innsbruck-Wien. Vor allem in Kärnten und in der Steiermark fehlen bis zu 80% auf eine ausgeglichene Oktoberbilanz. Besonders im Grazer Becken setzt sich die seit Monaten andauernde Trockenheit unvermindert fort. In der steirischen Landeshauptstadt sind in diesem Jahr erst rund 480 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, mehr als 250 l/m² weniger als im langjährigen Mittel. Graz steuert dem trockensten Jahr der Messgeschichte entgegen. Ein Ausreißer im trockenen Südosten stellt im Oktober das Südburgenland dar: So wurden in Kleinzicken im Zuge eines heftigen Gewitters am Monatszweiten rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter registriert. Hier wurde alleine an diesem Tag die durchschnittliche Regenmenge eines gesamten Oktobers von 51 l/m² deutlich übertroffen.

Abweichung des Niederschlags vom Klimamittel für den Oktober 2019 @ UBIMET
Abweichung des Niederschlags vom Klimamittel für den Oktober 2019 @ UBIMET

Dauerbrenner Sonne

Dem besonders in der zweiten Monatshälfte ruhigen und von hohem Luftdruck dominierten Wetter entsprechend schien die Sonne im Großteil des Landes deutlich länger als im Mittel. Exemplarisch sei an dieser Stelle Pörtschach am Wörthersee genannt, das im Oktober bislang schon 174 Sonnenstunden sammeln konnte. Üblicherweise sind es in einem Oktober hier lediglich 119 Stunden, das Plus beträgt also fast 50 Prozent. Die Reihe an überdurchschnittlich sonnigen Monaten setzt sich vielerorts fort, so ist beispielsweise in Linz, Wien oder Eisenstadt das Soll an Sonnenstunden für das gesamte Jahr 2019 bereits längst überschritten. Soll heißen: Selbst wenn die verbliebenen beiden Monate ohne einen einzigen Sonnenstrahl verlaufen, würde das Jahr 2019 immer noch deutlich zu sonnig ausfallen.

Föhnige Tage

Der Oktober machte auch seinem Namen als Föhnmonat alle Ehre, mit 144 km/h wurde am Patscherkofel die höchste Windgeschwindigkeit des Landes gemessen. Doch auch in den klassischen Föhntälern der Nordalpen konnten wiederholt Sturmböen registriert werden. So blies der Südföhn am 20. des Monats mit 90 km/h durch Innsbruck, gut 70 km/h waren es am Bodensee und in den Salzburger Tauerntälern. Ein wirklich markantes herbstliches Sturmtief blieb im zurückliegenden Monat dagegen aus, folglich kamen die Spitzenböen im dafür anfälligen Donauraum auch nicht über 80 km/h hinaus.

 

Extremwerte Oktober 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Stand: 30.10.2019 – 9 Uhr

Höchste Temperaturen

  • 27,8 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 21.)
  • 27,6 Grad Graz-Straßgang (ST, 21.) + Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 24.)
  • 27,5 Grad Feldbach (ST, 21.)

Tiefste Temperaturen

  • -4,2 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 04.)
  • -4,0 Grad St. Michael im Lungau (S, 06.) + Mariapfarr (S, 04.)
  • -3,7 Grad Flattnitz (K, 04.)

Sommertage (Höchstwert von 25 Grad oder mehr)

  • 5 Weyer (OÖ)
  • 4 Windischgarsten (OÖ)
  • 3 Bludenz (V)

Nasseste Orte

  • 223 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 219 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
  • 198 Liter pro Quadratmeter Warth + Bregenz (V)

Trockenste Orte

  • 15 Liter pro Quadratmeter Gleisdorf (ST)
  • 16 Liter pro Quadratmeter Groß Enzersdorf (NÖ)
  • 17 Liter pro Quadratmeter Gumpoldskirchen + Seibersdorf (NÖ) + Wien-Unterlaa (W)

Absolut sonnigster bzw. trübster Ort

  • 213 Sonnenstunden, Hollenthon (NÖ)
  • 68 Sonnenstunden, St. Leonhard/Pitztal (T)

Relativ sonnigster bzw. trübster Ort

  • 146 % Pörtschach (K)
  • 78 % Rauris (S)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 90 km/h Innsbruck-Kranebitten (T, 20.)
  • 83 km/h Wien-Hohe Warte (W, 05.) + Innsbruck-Uni (T, 20.) + Pernegg an der Mur (ST, 03.)
  • 77 km/h Haag (NÖ, 10.)

Zur Wochenmitte Stippvisite vom Winter

Schnee im Herbst

Derzeit liegt quer über den Alpen eine Luftmassengrenze , die recht kalte und trockene Polarluft im Norden von feucht-milder Luft im Süden und Westen trennt. In dieser Grenze sind immer wieder kleine Tiefs bzw. Wellen eingelagert die für etwas Regen oder im Gebirge Schnee sorgen. Dabei kommt in der Nacht auf Mittwoch die kalte Luft etwas nach Süden und Westen voran, sodass die milde Luft nur mehr in Vorarlberg, Tirol und den Salzburger Gebirgsgauen vorhanden ist.

Am Mittwoch Luftmassengrenze über den Alpen
Die Luftmassengrenze liegt am Mittwoch über den Alpen @UBIMET

Dazu sorgt eine weitere kleine Randwelle am Mittwochmorgen für einsetzenden Niederschlag.

Schnee kurzzeitig bis auf 600 Meter

Am Mittwoch in der Früh regnet es von Vorarlberg bis ins Waldviertel und den Wienerwald verbreitet. Die Schneefallgrenze liegt dabei im Westen knapp über 1.500 m, im Mühl- und Waldviertel sowie am Alpenostrand sind hingegen bereits oberhalb von 600 bis 800 m Schneeflocken zu erwarten. Bereits am Vormittag verlagert sich der Niederschlag in den Südosten, dabei liegt die Schneefallgrenze in den Fischbacher Alpen und in der Buckligen Welt mit rund 700 m am tiefsten. Sonst schneit es erst oberhalb von rund 1000 m. Im Laufe des Nachmittags klingen Regen und Schneefall auch im Südosten wieder ab. Aufgrund der sehr warmen Vorgeschichte und dem Bodenwärmestroms kann sich aber unter 1000 m kaum wo eine Schneedecke ausbilden und wenn dann nur sehr kurz.

Neuschneeprognose am Mittwoch
24-h-Neuschneeprognose für Mittwoch. © UBIMET

Frost im Flachland am Donnerstag

Die Nacht auf Donnerstag verläuft dann im Osten und Norden oftmals klar und auch der Wind weht meist nur schwach. Durch die vorhanden Polarluft kühlt es somit kräftig aus und von Oberösterreich bis ins Burgenland muss man im Flachland verbreitet mit leichtem Frost rechnen.

Tiefstwerte am Donnerstag in der Früh
Tiefstwerte am Donnerstag in der Früh @UBIMET

Vom Frost verschont bleiben noch die Ballungszentren wie die Linzer oder Wiener Innenstadt. In den Randbezirken von Wien ist allerdings mit dem Frost zu rechnen.

Am Wochenende wieder milder

Am Donnerstag ist allerdings der Höhepunkt des Kaltlufteinbruchs auch schon wieder erreicht, am Wochenende liegen die Alpen an der Vorderseite eines Tiefs in einer straffen und milden Südwestströmung. damit wird es an der Alpennordseite wieder föhnig und teils stürmisch, im Südwesten stellt sich hingegen allmählich eine nasse Wetterlage ein.

Titelbild: Adobe Stock

Extreme Waldbrandgefahr in Kalifornien

Waldbrand

Die Waldbrandsaison in Kalifornien erreicht typischerweise im Herbst ihren Höhepunkt, da die Böden durch den heißen und niederschlagsarmen Sommer in dieser Jahreszeit völlig ausgetrocknet sind. Auch in diesen Tagen sorgt warmes und trockenes Wetter in Zusammenspiel mit teils stürmischem, föhnigem Nordostwind im Norden Kaliforniens bzw. Ostwind im Süden Kaliforniens für extreme Waldbrandgefahr.

Diablo und Santa-Ana-Wind

Besonders das Kincade Fire im Sonoma County nördlich von San Francisco hat bereits eine Fläche von rund 30.000 Hektar verbrannt. Besonders am Sonntag herrschte bei auffrischendem Diablo-Wind extreme Gefahr: Es handelt sich nämlich um einen örtlichen, trockenen Fallwind aus Nord- bis Nordost im Großraum von Sacramento und San Francisco, der etwaige Waldbrände extrem schnell ausbreiten lässt. Mittlerweile hat der Wind hier etwas nachgelassen, die Lage bleibt aber kritisch. Zudem warnt der amerikanische Wetterdienst SPC nun auch im Süden von Kalifornien rund um Los Angeles vom extremer Waldbrandgefahr, da hier am Mittwoch teils stürmischer Santa-Ana-Wind aus östlicher Richtung aufkommt. In diesen Regionen sind bereits das Getty Fire und das Tick Fire aktiv.

Diablo und Santa-Ana-Wind in Kalifornien.
Diablo und Santa-Ana-Wind in Kalifornien.

kincadefire

Um die Gefahr weiterer Brandauslösungen so gering wie möglich zu halten, wurden bereits vorsorglich noch nie dagewesene Maßnahmen ergriffen, wie etwa einer Million Haushalten den Strom abzudrehen. Damit soll verhindert werden, dass es zu Funkenflug durch Kurzschlüsse oder Überschläge in den Stromleitungen kommt. Weiters mussten allein nördlich von San Francisco mehr als 200.000 Menschen zeitweise ihre Häuser verlassen, darunter auch die gesamten Kleinstädte Healdsburg und Windsor.


Titelbild © Adobe Stock

Hurrikan Pablo: Neuer Rekord über dem Ostatlantik

Hurrikan Pablo über dem Atlantik

Am Sonntag hat sich der tropische Sturm PABLO etwa 700 km westlich von Galizien vorübergehend zu einem Hurrikan der Kategorie 1 verstärkt mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h. So weit östlich über dem Atlantik, auf einem Längengrad von 18.3°W, ist zuvor noch nie ein Hurrikan entstanden! Der bisherige Rekordhalter war Hurrikan VINCE im Jahr 2005 auf einem Längengrad von 18.9°W. Mittlerweile hat sich PABLO wieder deutlich abgeschwächt und in ein hybrides Tief der mittleren Breiten umgewandelt, welches am Dienstag von einem weiteren atlantischen Tief eingefangen wird.

Kühle Wassertemperaturen

Hurrikan PABLO war zwar vergleichsweise klein und kurzlebig, dennoch hat er vorübergehend ein deutliches Auge ausgebildet. Dies ist sehr bemerkenswert, weil die Wassertemperatur in diesem Teil des Atlantiks bei etwa 20 Grad liegt und somit deutlich unter den zur Hurrikanentstehung häufig erwähnten 26 Grad. Tatsächlich entsteht die Mehrzahl der Hurrikane bei einer Wassertemperatur über 26 Grad, allerdings stellt dies keine notwendige Bedingung dar: Bei vergleichsweise kalten Temperaturen in einer Höhe von etwa 12 km kann es nämlich durchaus auch bei geringeren Wassertemperaturen zur Entstehung von Hurrikanen kommen. Dies ist übrigens gelegentlich auch im Mittelmeer der Fall, wenn es zur Entwicklung sogenannter Medicanes kommt.

Neue Maßstäbe

Nicht nur Hurrikan PABLO hat in dieser Hurrikansaison neue Maßstäbe gesetzt, so war erst Ende September Hurrikan LORENZO der bislang östlichste Hurrikan der höchsten Kategorie 5 über dem Atlantik. Anfang Oktober war er dann als Hurrikan der Kategorie 1 über die westlichen Azoren gezogen.

Hurrikane in Europa

Knapp 50 % der tropischen Wirbelstürme im Atlantik wandeln sich in außertropische Tiefdruckgebiete um, manche davon beeinflussen in weiterer Folge auch das Wetter in Europa. Dass ein tropischer Sturm das europäische Festland trifft, ist allerdings äußerst selten, da sich die Stürme zuvor in hybride Stürme der mittleren Breiten mit einem warmen Kern und einem sich entwickelnden Frontensystem umwandeln. Nur sehr selten behalten sie ihre tropischen Eigenschaften im Kern bis zum Landfall, wie etwa Hurrikan VINCE im Jahr 2005. Für Schlagzeilen hat im Jahr 2017 auch Hurrikan OPHELIA gesorgt, welcher den bislang östlichsten Major Hurricane (mind. Kategorie 3) auf dem Atlantik darstellt. Er zog westlich der Iberischen Halbinsel vorbei und traf als Hybridsturm auf Irland. Im Oktober 2019 zog hingegen Hurrikan LORENZO mit Orkanböen über die westlichen Azoren hinweg und erreichte als Hybridsturm Irland.

Hurrikan Ophelia im Jahr 2017
Hurrikan Ophelia im Jahr 2017. © EUMETSAT / UBIMET

Titelbild © EUMETSAT

Spektakuläre Schwerewellen in Australien

Spektakuläre Schwerewellen in Australien

Als Schwerewellen bezeichnet man Wellen in der Atmosphäre oder im Wasser, bei denen die Schwerkraft für die Wellenbildung verantwortlich ist. Sie treten nur bei einer stabilen Schichtung auf, wie etwa im Bereich einer Temperaturinversion: Wenn die Luft hier aus seiner stabilen Ruhelage gebracht wird, beginnt sie unter dem Einfluss der Schwerkraft um die Ausgangslage zu schwingen. Eine gute Analogie stellen die Wellen an einer Wasseroberfläche dar, nachdem man einen Stein hineingeworfen hat. Auf Satellitenbildern sind Schwerewellen als quer zur Windrichtung orientierte Wolkenbänder zu erkennen.

Am Montag und Dienstag haben Gewitter in den nördlichen Regionen Westaustraliens für böig auffrischenden Südostwind gesorgt. Dieser hat sich nordwestwärts ausgebreitet und dabei für die Entstehung von Schwerewellen gesorgt, welche sich zum Teil mehr als 2000 km weit über dem Indischen Ozean ausgebreitet haben. Mit dem auffrischendem Wind wurde zudem auch Wüstensand aufgewirbelt. Allgemein können Schwerewellen in sämtlichen Stockwerken der Atmosphäre auftreten, oft sind sie allerdings unsichtbar, da die Luft nicht feucht genug ist und die Wellenberge nicht durch Wolken gekennzeichnet werden. In Mitteleuropa treten sie häufig als stationäre Leewellen auf der windabgewandten Seite eines Gebirges auf.

Titelbild © MODIS Land Rapid Response Team, NASA GSFC

Umstellung der Großwetterlage

Wetterlage am Dienstag mit Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten @ NCEP, UBIMET

Innsbruck mit spätestem Sommertag

Etliche Temperatur-Oktoberrekorde wurden in den letzten Tagen schon aufgestellt, am Mittwoch wurde in Innsbruck mit 26,3 Grad gar der späteste Sommertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert. Die hierfür verantwortliche südliche Höhenströmung auf der Vorderseite tiefen Luftdrucks über Westeuropa kehrt nach einer kurzen Unterbrechung am Freitag bereits am Wochenende wieder zurück. Im Bergland darf man sich auf bestes Wanderwetter freuen – die Sonne scheint am Nationalfeiertag und am Sonntag von früh bis spät und durch die trockene Luft herrscht hier eine ausgezeichnete Fernsicht. In den Niederungen ist zwar regional mit Nebel oder Hochnebel zu rechnen, meist löst sich dieser jedoch bis Mittag auf. Mit Höchstwerten zwischen 17 und 24 Grad bleibt es deutlich zu warm für Ende Oktober.

Abweichung der Mitteltemperatur vom Klimamittel am 23.10.2019 @ UBIMET
Abweichung der Mitteltemperatur vom Klimamittel am 23.10.2019 @ UBIMET
Höchstwerte am Mittwoch, den 23.10.2019 @ UBIMET
Höchstwerte am Mittwoch, den 23.10.2019 @ UBIMET

Ab Montag deutlich kühler

Ein Ende dieser bald über etwa zwei Wochen anhaltenden Wetterphase ist jedoch in Sicht. Ab Montag etabliert sich tiefer Luftdruck über dem Baltikum und an dessen Westflanke wird der Weg frei für deutlich kühlere Luft aus nördlichen Breiten. Zwar sind noch gewisse Unsicherheiten bezüglich der genauen Entwicklung gegeben, doch ein Temperaturrückgang um durchschnittlich 10 Grad erscheint nach derzeitigem Stand wahrscheinlich. Von Dienstag an bewegen sich die Höchsttemperaturen häufig nur noch im einstelligen Bereich.

 

Titelbild: Wetterlage am Dienstag mit Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten @ NCEP, UBIMET

Unwettertief VLAD über Südfrankreich

Gewitter bringen Starkregen

Bereits am Dienstag sorgte das Tief auf den Balearen und in Katalonien für unwetterartige Gewitter mit sintflutartigem Regen und an der Küste traten Böen um die 100 km/h auf. Dabei fielen innerhalb von 24  Stunden verbreitet 50 bis 150 l/m², lokal sogar über 200 l/m².

Das Blitzmesssystem von UBIMET konnte in der Region über 100.000 Blitze seit Dienstagfrüh registrieren:

Blitze der vergangenen 24 h (desto heller, desto aktueller die Bltize)

Überschwemmung in Okzitanien

Über Nacht verlagerte sich nun der Gewitter- und damit auch der Regenschwerpunkt nach Südfrankreich . Dabei fielen in nur wenigen Stunden in der Region um Perpignan teilweise über 200 l/m² und darum kam es hier zu Überschwemmungen.

An der Vorderseite des Tiefs wird hingegen extrem warme Luft nach Norden transportiert, so wurden bereits heute Früh in Ajaccio auf Korsika 31 Grad gemessen. Auch bei uns macht sich die warme Luft mit Südföhn bemerkbar.

Verlagerung Richtung Italien

In den kommenden Stunden verlagert sich der Gewitterschwerpunkt in Richtung Montpellier und Marseille, am Abend und in der Nacht ist dann entlang der gesamten Cote d’Azur mit kräftigen Gewitterregen zu rechnen.

Aktuelles Satellitenbild mit Blitze @ METEOSAT, UBIMET

Am Donnerstag wird dann das Gebiet zwischen Genua und Rom von den starken Gewittern heimgesucht. Dabei schwächt sich das Tief allmählich ab, sorgt aber am Freitag noch für kräftige Gewitter auf Sizilien.

Titelbild: Adobe Stock

 

Stabiles Herbstwetter setzt sich fort

Nebel im Pinzgau.

Seit etwa 10 Tagen sorgt rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik und Westeuropa für mildes Herbstwetter in Österreich. Auch in den kommenden Tagen gibt es bei föhnigem Südwind örtlich spätsommerliche Temperaturen: Am Mittwoch treibt kräftiger Föhn die Temperaturen auf bis zu 26 Grad in den Nordalpen und am Alpenostrand. Im Flachland stellt sich allerdings neuerlich eine Inversionswetterlage ein. Besonders im Donauraum, im Wald- und Weinviertel sowie im Mürztal muss man nahezu täglich mit hartnäckigem Nebel rechnen.

Neue Oktoberrekorde

Bereits zum Wochenauftakt sorgten föhniger Südwestwind, in Kärnten und der Steiermark Jauk genannt, und die warmen Luftmassen für einige neue Oktoberrekorde. So stellte beispielsweise Leibnitz mit 27,8 Grad eine neue Bestmarke für den Oktober auf, auch in Bad Gleichenberg, Graz, Hartberg, Kleinzicken und St. Andrä im Lavanttal war es am Montag so warm wie noch nie in einem Oktober.

Hier eine Grafik, die zeigt, wie extrem warm der Montag verbreitet war. Dargestellt sind die Abweichungen der Temperatur vom langjährigen Klimamittel am gestrigen Tag:

Abweichung der Temperatur am Montag vom Klimamittel.
Abweichung der Temperatur am Montag vom Klimamittel.

Abkühlung erst nächste Woche

Kommende Woche deuten die Modelle auf eine Umstellung der Großwetterlage hin. Nach derzeitigem Stand dreht die Höhenströmung ab Sonntag allmählich auf West und in weiterer Folge auf Nord, somit erreichen deutlich kühlere Luftmassen den Alpenraum. Die Unsicherheiten sind noch groß, manche Modelle berechnen ab Wochenbeginn aber eine Abkühlung von mehr als 15 Grad.

Hintergrundwissen: Entstehung von Nebel

Allgemein spricht man bei einer horizontalen Sichtweite von unter einem Kilometer von Nebel. Er besteht aus kondensiertem Wasserdampf in bodennahen Luftschichten. Nebel entsteht durch einen Rückgang der Temperatur unter den sogenannten Taupunkt oder durch eine Zunahme des Wasserdampfes durch Verdunstung bzw. die Mischung von feuchtwarmer und kalter Luft. Meteorologen unterscheiden meist zwischen Strahlungsnebel, orographischem Nebel, Advektionsnebel, Mischungsnebel und Verdunstungsnebel.

Hier eine grafische Übersicht der verschiedenen Nebel-Typen:

Es gibt verschiedene Typen und Entstehungsformen von Nebel.
Es gibt verschiedene Typen und Entstehungsformen von Nebel.

In Österreich treten vor allem die ersten beiden Fälle häufig auf: Strahlungsnebel bildet sich typischerweise nachts in Tal- und Beckenlagen, orographischer Nebel ist hingegen in Ostösterreich typisch: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Kondensation und in weiterer Folge Nebel ist die Konsequenz.

Quelle Titelbild: foto-webcam.eu

Altocumulus Lenticularis – Föhnwolken

Föhnwolken am Himmel über Österreich.

Föhnwolken nehmen häufig die Form von Linsen oder Mandeln an, sind langgestreckt und klar von ihrer Umgebung abgegrenzt. Daher werden sie bspw. auch als Föhnfische bezeichnet, machmal sehen sie wie Ufo’s aus. Sie entstehen, wenn Gebirge überströmt werden und die Luft entsprechend gehoben wird. Auf der windabgewandten Seite entstehen Leewellen, welche mitunter ortsfest sind. Die Luft strömt also hindurch, durch aufsteigende Bewegungen an festen Punkten kondensiert die enthaltene Feuchte und Wolken erscheinen beständig an der gleichen Stelle.

Nachfolgend ein paar beeindruckende Impressionen vom Samstagabend:

 

Titelbild: https://pixabay.com/photos/clouds-altocumulus-lenticularis-1380111/

Regen – Sturm – Gewitter: Unwettergefahr im westlichen Mittelmeer

Heftige Regenfälle werden im westlichen Mittelmeer erwartet.

In den kommenden Tagen braut sich im westlichen Mittelmeerraum eine gefährliche Wetterlage zusammen, für die Region typisch im Herbst. Ein sogenanntes Höhentief bildet sich nämlich über der Iberischen Halbinsel, dieses ist angereichert mit kalter Luft in der Höhe. Auf der Wetterkarte für Mittwoch seht ihr das Höhentief bereits sehr gut, dann liegt dessen Kern über dem Osten Spaniens. Sein Gegenspieler ist das Hoch über dem Balkan (das beschert uns ja eine ruhige Wetterwoche). Zwischen Tief und Hoch strömt – symbolisiert mit den blauen Pfeilen – sehr feuchte Mittelmeerluft Richtung Südfrankreich und Spanien:

Ein Tief über der Iberischen Halbinsel sorgt für Unwetter.
Ein Tief über der Iberischen Halbinsel sorgt für Unwetter.

Die hohen Wassertemperaturen sorgen in Kombination mit der höhenkalten Luft für eine labil geschichtete Atmosphäre und somit für ein großes Unwetterpotential. Noch immer misst das Mittelmeer in der Region rund um die Balearen nämlich 22 bis 24 Grad.

Noch immer hohe Wassertemperaturen im Mittelmeer.
Noch immer hohe Wassertemperaturen im Mittelmeer.

Schauen wir uns die zu erwartenden Regenmengen an: Besonders betroffen sind neben den Balearen die Küste und das Hinterland Kataloniens sowie die südfranzösische Region Okzitanien. Hier kommen in den nächsten Tagen 200 bis 300, örtlich sogar bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Auch die Metropole Barcelona dürfte somit wahre Wassermassen dieser Größenordnung abkriegen. Zur Einordnung: In Barcelona werden im Oktober durchschnittlich „nur“ 90 l/m² gemessen, im ganzen Jahr knapp 600 l/m²!

In Spanien und Frankreich kommen lokal große Regenmengen zusammen.
In Spanien und Frankreich kommen lokal große Regenmengen zusammen.

Doch nicht nur heftige Gewitter samt immensen Regenmengen stehen den beliebten Urlaubsdestinationen bevor. Auch der Wind wird immer wieder stürmisch auffrischen, Böen von 90 bis 110 km/h sind möglich! Dementsprechend aufgewühlt wird sich das Mittelmeer präsentieren, wie unsere letzte Grafik zeigt. So dürften sich am Mittwoch zwischen Mallorca und Südfrankreich Wellen von bis zu 6 Metern Höhe auftürmen!

Hoher Wellengang kommende Woche im westl. Mittelmeer.
Hoher Wellengang kommende Woche im westl. Mittelmeer.

Quelle Titelbild: pixabay

25 Grad: Südföhn sorgt noch einmal für Sommertage

Föhnstimmung am Bodensee.

Bereits am heutigen Samstag ist es föhnig, so richtig in Gang kommt der Südföhn dann aber am Sonntag. Die Wetterlage – dargestellt auf dem ersten Bild –  ist typisch für den Herbst: Ein Tief über der Iberischen Halbinsel, hoher Luftdruck über dem Balkan. Daraus resultiert in Österreich eine föhnige Südwestströmung (roter Pfeil).

Wetterlage am Sonntag.
Wetterlage am Sonntag.

In den klassischen Föhntälern (Brandnertal, Wipptal, Großraum Innsbruck, Salzburger Tauerntäler) frischt der Wind morgen mit Böen zwischen 60 und 90 km/h auf. Deutlich ruppiger ist der Südwind aber auf den typischen Föhnbergen. Hier am Beispiel Patscherkofel seht ihr, dass morgen Spitzenböen bis zu 135 km/h erwartet werden. Nur am Dienstag legt der Föhn eine Verschnaufpause ein, sonst geht’s auch nächste Woche föhnig weiter.

Föhnige Tage auf dem Patscherkofel.
Föhnige Tage auf dem Patscherkofel.

Erste Warnungen bzgl. des Föhns wurden bereits gesetzt, hier unsere Warnkarte für heute/morgen.

Sturm-Warnungen am Sonntag.
Sturm-Warnungen am Sonntag.

Die aktuellsten Warnungen für euren Ort findet Ihr übrigens auf der Hauptseite

Der Föhn macht sich aber nicht nur mit Sturmböen bemerkbar, er treibt v.a. in den Nordalpen die Temperaturen auf ein sommerliches Niveau. Am wärmsten mit Höchstwerten von 25 oder sogar 26 Grad wird es beispielsweise in

  • Feldkirch
  • Bludenz
  • Innsbruck
  • Salzburg
  • Weyer

So spät im Jahr sind Sommertage (also Tage mit einem Höchstwert von 25 Grad oder mehr) absolut außergewöhnlich!

Am Montag kommt dann auch im Süden der Steiermark und im Südburgenland noch ein Sommertag für die Bilanz hinzu. Mehr als 6 Monate liegen somit heuer zwischen dem ersten Sommertag (25 Grad am 20. April in Innsbruck) und dem vermutlich letzten in Österreich.

Hier die Top 10 der Stationen mit den meisten Sommertagen 2019:

Ort Anzahl Sommertage 2019
Andau (B) 95
Güssing (B) 94
Seibersdorf (NÖ) + Bad Radkersburg (ST) 93
Hohenau (NÖ) 92
Mörbisch + Neusiedl (B) 90
Wolkersdorf + Tullnerfeld (NÖ) 89
Fürstenfeld (ST) + Wien-City + Langenlois (NÖ) 88
Krems (NÖ) + Wien Donaufeld + Stockerau (NÖ) + Lutzmannnsburg (B) + Graz Strassgang 87
Ferlach (K) + Langenlebarn (K) + Eisenstadt 86

Abschließend noch eine Übersicht der Sommertage 2019 in den Landeshauptstädten. Überall deutlich öfter über 25 Grad als im langjährigen Mittel…

Ort Anzahl Sommertage 2019 Anzahl Sommertage im Klimamittel Differenz
Wien 85 64 +21
St. Pölten 82 59 +23
Eisenstadt 86 66 +20
Linz 75 56 +19
Graz 84 63 +21
Klagenfurt 78 63 +15
Salzburg 62 55 +7
Innsbruck 77 63 +14
Bregenz 56 39 +17

Quelle Titelbild: pixabay

Balearen: Medicane möglich

Möglicher Medicane bei Mallorca Mitte nächster Woche @ UBIMET, ECMWF

Der Mittelmeerraum ist vor allem im Winterhalbjahr eine regelrechte Brutstätte von Tiefdruckgebieten. Dies ist einerseits der Lage des Mittelmeers zwischen den mittleren Breiten und den Subtropen zu verdanken, andererseits auch der zahlreichen, angrenzenden Gebirgsketten, die den Prozess der Tiefdruckentwicklung begünstigen. In der Regel entstehen Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer im Zuge von Kaltluftvorstößen, welche von Tiefs der mittleren Breiten eingeleitet werden. Diese Tiefdruckgebiete weisen im Gegensatz zu tropischen Tiefs einen kalten Kern auf und besitzen Warm- und Kaltfronten.

Medicanes

Unter bestimmten Bedingungen können sich auch im Mittelmeerraum subtropische oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln. Obwohl sie die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1 nur in Ausnahmefällen erreichen, werden sie Medicanes (Mediterranean hurricane) genannt. Sie treten vor allem im Herbst auf und dann bevorzugt im Bereich der Balearen und über dem Ionischen Meer. In den meisten Fällen entstehen sie in Folge von Kaltlufteinbrüchen im Mittelmeerraum und werden durch zurückbleibende Höhentiefs begünstigt. Ähnlich wie bei tropischen Tiefdruckgebieten stellt die Kondensation des Wasserdampfs in den Gewitterwolken die treibende Kraft dar (begünstigt durch die Temperaturunterschiede zwischen der Meeresoberfläche und der Luft).

Aktueller Fall

Am Wochenende weitet sich tiefer Luftdruck über Westeuropa weit nach Süden aus, ein Höhentief reicht am Sonntag bis nach Marokko. Zu Beginn der neuen Woche verlagert sich dieses etwas ostwärts und damit deutet die Mehrheit der zur Verfügung stehenden Wettermodelle die Bildung eines neuen Tiefs mit kräftigen Schauern und Gewittern im westlichen Mittelmeer an. Die Unsicherheiten sind noch groß, das Potential für die Entwicklung eines Medicanes mit schweren Sturmböen ist aber vorhanden. Nach aktuellem Stand wären vor allem die Balearischen Inseln wie Mallorca oder Ibiza betroffen.

Animation der 6-stündigen Böen von Dienstag, 22.10.2019 bis Freitag, 25.10.2019 @ UBIMET, ECMWF
Animation der 6-stündigen Böen von Dienstag, 22.10.2019 bis Freitag, 25.10.2019 @ UBIMET, ECMWF

 

Medicane ZORBAS traf 2018 Griechenland

Erst Ende September letzten Jahres wurde vor allem Griechenland von einem Medicane getroffen. Wir haben hier darüber berichtet.

 

Titelbild: Möglicher Medicane Mitte nächster Woche @ UBIMET, ECMWF

Stürmischer Föhn bringt am Dienstag bis zu 26 Grad

Föhnwolken am Himmel über Österreich.

Den „Verursacher“ der spätsommerlichen Wärme auch am morgigen Dienstag ist leicht auf der folgenden Bodenwetterkarte auszumachen. Über der Nordsee dreht sich zu Mittag das Tief SÉBASTIEN, Österreich liegt an dessen Vorderseite in einer föhnigen Südwestströmung. Auch SÉBASTIENs Kaltfront kann man schon erkennen, sie beschäftigt uns dann ab Dienstagnachmittag und -abend.

Tief Sébastien am Dienstag.
Tief Sébastien am Dienstag.

Wie stark der Südföhn wird, können wir Meteorologen anhand der Druckdifferenz zwischen Nordalpen (z.B. Garmisch-Partenkirchen) und Südalpen (z.B. Bozen) abschätzen. Wir sehen auf folgender Grafik den Verlauf dieses Druckunterschiedes.

Am Dienstag (roter Kasten) erreicht die Differenz ihr Minimum, in Bozen herrscht als also ein deutlich höherer Luftdruck als in Garmisch. Als Ausgleichbewegung hierzu weht in den Nordalpen kräftiger bis stürmischer Föhn.

Südlich der Alpen höherer Druck als nördlich bedeutet Südföhn.
Südlich der Alpen höherer Druck als nördlich bedeutet Südföhn.

Den kräftigsten Föhn mit Böen von rund 70 bis 80 km/h, vereinzelt auch an die 90 km/h erwarten wir morgen vom Brandnertal über den Tiroler Alpenhauptkamm und Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern. Doch auch sonst sind in den Nordalpen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich sowie in der Buckligen Welt Böen von 60-70 km/h durchaus möglich. Entsprechende Warnungen wurden bereits ausgegeben, diese findet ihr auf der Hauptseite www.uwz.at

Stürmischer Südföhn am Dienstag.
Stürmischer Südföhn am Dienstag.

Der Föhn sorgt aber nicht nur für windige, sondern auch für sehr warme Bedingungen. So klettern die Temperaturen insbesondere in den folgenden Regionen auf 23-26 Grad:

  • Unterinntal
  • Pinzgau, Pongau, Tennengau, Flachgau
  • Salzkammergut
  • Gesäuse
  • Mostviertel
  • Eisenwurzen
Spätsommerlich warm an der Alpennordseite.
Spätsommerlich warm an der Alpennordseite.

Im Laufe des Nachmittags und Abends geht der Föhn dann mit kräftig bis stürmisch auffrischendem Westwind und Regenschauern von Westen her zu Ende.

Quelle Titelbild: pixabay

Taifun Hagibis hinterlässt schwere Überschwemmungen in Japan

Taifun HAGIBIS hinterlässt schwere Überschwemmungen in Japan

Am Samstag ist der ehemalige Supertaifun Hagibis mit Orkanböen und heftigen Regenfällen auf Japan getroffen. Örtlich wie in Hakone kam es dabei zu Regenmengen von über 900 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur 24 Stunden,  was etwa dem mittleren Jahresniederschlag Innsbrucks entspricht! Durch die extremen Regenmengen sind einige Flüsse über die Ufer getreten und es kam zu Überschwemmungen und Erdrutschen. In Summe kamen dabei mindesten 19 Menschen ums Leben, zudem werden einige noch vermisst.

Niederschlagssummen im Großraum von Tokio
Niederschlagssummen im Großraum von Yokohama und Tokio. © JMA / UBIMET

Vor allem im Bereich der Bucht von Tokio kam es verbreitet zu Orkanböen. Anbei die höchsten Windspitzen:

  • 161 km/h Koudzushima
  • 158 km/h Yokohama
  • 158 km/h Edogawarinkai
  • 154 km/h Tokio Haneda
  • 152 km/h Miyakejima
  • 149 km/h Toukyouo
  • 145 km/h Chiba

In mehr als 100.000 Haushalte gab am frühen Sonntag keinen Strom. Mittlerweile sind etwa 27.000 Soldaten im Einsatz, um die Rettungs- und Aufräumarbeiten zu unterstützen.

Titelbild © anonymousAsia

Kaltluftausbruch in den USA

Season change

In den letzten Tagen hat ein massiver Wintereinbruch weite Teile der USA getroffen. Während im Texas am Mittwoch noch rekordverdächtig hohe Temperaturwerte verzeichnet wurden, erreichte die Temperatur am Donnerstag in weiten Teilen der Rocky Mountains Staaten das andere Extremum.

Kaltluftvorstoß bis weit in den Süden der USA

Bereits am Donnerstag hat ein Vorstoß kalter Luft polaren Ursprungs die US-Bundesstaaten Montana und North Dakota erreicht. Kaltluftvorstöße in den Übergangsjahreszeiten sind in den USA keine Seltenheit, jedoch erreichen sie selten diese Ausmaße.

Kaltluftvorstoß Quelle: GFS/NOAA, UBIMET

Während die Mais- und Sojaernte praktisch noch ausständig ist, wurden die Menschen dort mit tiefwinterlichen Bedingungen konfrontiert. Der erste Schnee dieser Saison wird wohl vielen in Erinnerung bleiben, denn Blizzards mit Sturmböen und vielerorts mehr als ein halber Meter Schnee gibt es nicht alle Tage.

Eine Kaltfront enormer Ausmaße zog praktisch über den halben Kontinent hinweg, von den Rocky Mountains und den Südwesten bis weit in den Mittleren Westen der USA. So stürzte z. B. mir der Kaltfront die Temperatur in Denver binnen 24 Stunden um 30 Grad, von spätsommerlichen 24 auf tiefwinterliche -7 Grad Celsius, Verkehrschaos inklusive! Das war für Denver der bisher größte Temperatursturz im Oktober je beobachtet.

Besonders hart hat es die Bundesstaaten im Norden getroffen, vor allem North Dakota.

Die Kombination aus stürmischem Wind, nassem Schnee und meist noch belaubten Bäumen führt zu vielen abgebrochenen Ästen und in weiterer Folge, da die meisten Stromleitungen in den USA oberirdisch verlaufen, zu Stromausfällen.

Supertaifun HAGIBIS bedroht Japan

Taifun HAGIBIS hat sich in den vergangenen Tagen in unglaublicher Schnelligkeit über dem Pazifik von einem tropischen Tief in einen Taifun der höchsten Kategorie 5 entwickelt.

Solch starke Stürme die Windböen über 250 km/h produzieren werden allgemein als Supertaifune bezeichnet.

Zugbahn Richtung Japan

Derzeit befindet sich der Sturm noch mitten auf dem Pazifik, steuert nun aber nach Nordnordwest und erreicht am Samstag die japanische Hauptinsel Honshu. Nach derzeitigen Berechnungen trifft er leicht abgeschwächt als Wirbelsturm der dritten Kategorie knapp westlich der Hauptstadt Tokio auf Land.

Zugbahn von Taifun Hagibis

Dabei sind an der Küste immer noch Windgeschwindigkeiten von 180 km/h zu erwarten, meterhohe Wellen und dazu hat HAGIBIS reichlich Regen im Gepäck. Verbreitet fallen in 24 Stunden 200 bis 300 l/m², in den gebirgigen Regionen der Insel sind stellenweise auch bis zu 500 l/m² zu erwarten. Überschwemmungen und Sturmschäden werden das öffentlich Leben am Wochenende massiv beeinträchtigen!

F1-Programm in Suzuka beeinträchtigt

An diesem Wochenende findet das F1-Rennen in Suzuka statt und Taifun HAGIBIS dürfte das Rennprogramm gehörig durcheinander wirbeln. Während die Trainings am Freitag wohl noch wie geplant stattfinden können, fällt das Programm am Samstag dem Taifun zum Opfer.

24 h Niederschlagsumme bis Samstagabend MESZ

Der Taifun dürfte am Samstag knapp östlich von Suzuka auf Land treffen und massiven Regen an der Rennstrecke bringen. Bis Sonntag ist der Taifun aber schon nach Nordosten abgezogen und somit wird wohl, wie vor 5 Jahren bei Taifun PHANFONE, Qualifying und Rennen am Sonntag stattfinden.

Auch die Rugby-WM in Japan dürfte durch den Taifun Spiele verschoben werden. So trifft am Samstag in Yokohama England auf Frankreich und zum Spielbeginn dürfte der Wirbelsturm direkt darüber liegen. Eine Verschiebung des Spiels ist somit sehr wahrscheinlich.

Titelbild: https://himawari8.nict.go.jp/

 

Kleiner Gruß vom Winter

Aus Norden eingeflossene Kaltluft in Verbindung mit einem Tief über Italien haben am Montag in der Früh die Schneefallgrenze am Alpenostrand und im Waldviertel auf knapp unter 1000 m gedrückt. So waren etwa die Wiesen am Jauerling, auf der Hohen Wand oder am Semmering angezuckert.

Bärnkopf im Waldviertel auf 970 m
Skilift Jauerling auf 960 m
Hohe Wand -zur Kleine Kanzel auf 1090 m

Im Waldviertel ist es bereits trocken und auch im Semmeringgebiet klingt der Niederschlag im Laufe des Vormittags ab. Deutlich mehr Neuschnee gab es im Westen des Landes, hier lag die Schneefallgrenze aber deutlich höher bei rund 2000 m.

Neuschneemengen seit Mitternacht

Dem Osten steht eine kalte Nacht bevor

In den Nordosten von Österreich fließt am Montag trockene und für die Jahreszeit recht kalte Luft ein. Dadurch lösen sich die Wolken auf und in der kommenden Nacht bleibt es vom Waldviertel über Wien bis ins Burgenland und die Oststeiermark weitgehend klar und auch windstill. Ideale Voraussetzungen für eine kalten Morgen.

Lufttemperatur am Dienstagmorgen @ UBIMET

Somit muss man sich in diesen Regionen verbreitet auf Bodenfrost einstellen, aber auch Luftfrost ist z.B. im Kamptal, im nördlichem Weinviertel, im Steinfeld und generell in Senke zu erwarten. Auch am Wiener Stadtrand etwa in Unterlaa oder Mariabrunn werden die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen. Deutlich milder verläuft der Morgen im Westen und Süden, hier ist die Luftmasse milder und auch Wolken schützen vor starkem Auskühlen.

Restliche Woche deutlich milder

Dienstagmorgen ist dann aber der Tiefpunkt für diese Woche erreicht. Bereits tagsüber setzt sich mit einer Warmfront deutlich milderes Wetter durch, das uns die ganze Woche über bleibt. Dabei bleibt es bis Freitag noch unbeständig anschließend scheint dich der Goldene Oktober mit Höchstwerte zwischen 20 und 25 Grad einzustellen.

Kräftige Gewitter in Griechenland

Bereits am Dienstag hatte sich ein Tief über Frankreich abgelöst und eine turbulente Wetterphase im Mittelmeerraum eingeleitet. Am Donnerstag erreichten die Gewitter auch Griechenland, die Hauptstadt Athen wurde von einem wahren Monster getroffen. Nachfolgende Bilder erinnern an den Film Independence Day:

Am Freitag kam das Tief schließlich weiter nach Osten voran, so wurden auch viele der Urlaubsinseln in der Ägäis getroffen. Nur die südlichen Inseln wie Santorini oder Kreta wurden verschont. Gerade auf Kreta wurde es dafür außergewöhnlich heiß, zumindest auf der Nordseite. Föhniger Südwind brachte das Thermometer nahe Chania bis auf 37,6 Grad.

Dieser Strand auf der Insel Kefalonia wurde durch Tonnen von Schlamm leider ziemlich in Mitleidenschaft gezogen:

Grundsätzlich ist der Herbst die Jahreszeit, zu welcher es im Mittelmeerraum am häufigsten zu Gewittern kommt. Hierzu wurde vor kurzem bereits ein ausführlicher Artikel geschrieben. Als Auszug daraus folgende Karte, welche den Monat mit dem höchsten Tornadopotential zeigt:

Im Mittelmeer gibt es im Herbst die meisten Tagen mit Tornados
Der Monat mit den meisten Tagen mit Tornados

 

Titelbild: Blitzverteilung am Donnerstag, den 04. Oktober 2019 @ nowcast, UBIMET

Nasser und windiger Samstag durch Ex-Hurrikan LORENZO

Regnerischer Herbsttag

Der ehemalige Hurrikan LORENZO zog in den vergangenen Tagen von den Azoren nach Irland und erreicht Freitagnacht den Norden von Deutschland.

Zugbahn von Lorenzo

Dabei hat sich Lorenzo in ein gewöhnliches, außertropisches Tief umgewandelt und besitzt Kalt- und Warmfront. Die Warmfront sorgt bereits in Vorarlberg für leichten Regen, am Samstag erreicht die Kaltfront die Nordalpen. Vom Bregenzerwald bis zur Eisenwurzen regnet es den ganzen Tag hindurch anhaltend und so kommen doch größere Regenmengen von bis zu 50 l/m² zusammen.

24-stündige Regenmengen bis Samstagabend

Windiger Samstag

Da LORENZO nur knapp nördlich an Österreich über Tschechien nach Osten zieht, nimmt auch der Wind am Samstag merklich zu. Vor allem im Donauraum, in der Obersteiermark, im Wiener Becken sowie in den Nordföhntälern frischt am Nachmittag und Abend lebhafter bis kräftiger West- bis Nordwestwind auf. Stellenweise kann es auch zu stürmischen Böen kommen. In der Nacht auf Sonntag fließt dann hinter dem Tief von Norden her kalte Luft in den Ostalpenraum, sodass im Mariazellerland die Schneefallgrenze gegen 1000 m sinkt. Allerdings gibt es dann nur mehr wenige Schauer.

Nächstes Tief folgt zugleich

Am Sonntag stellt sich nur eine kurze Zwischenbesserung ein. Vor allem am Vormittag scheint zeitweise die Sonne, allerdings kommen dann aus Westen neuerlich Wolken eines Tiefs über dem Ärmelkanal auf. Gegen Abend setzt dann von Vorarlberg bis ins Innviertel neuerlich Regen ein. In der Folgenacht regnet es dann im Bergland verbreitet, dabei sinkt die Schneefallgrenze von Ost nach West auf 1.000 bis 1.800 m.

Titelbild: Adobe Stock

Ex-Hurrikan Lorenzo erreicht am Wochenende Mitteleuropa

Ex-Hurrikan Lorenzo erreicht Mitteleuropa

Hurrikan Lorenzo ist am Mittwochmorgen mit Orkanböen über die westlichen Azoren gezogen, so wurden in Horta 144 km/h und in Flores 137 km/h gemessen. Dabei kam es auch zu einer Sturmflut, wie man auf ersten Videos eindrucksvoll sehen kann.


Umwandlung

Hurrikan Lorenzo sorgt seit mehreren Tagen für Schlagzeilen, so war er der stärkste Hurrikan, der je so weit im Nordosten des Atlantiks beobachtet wurde. Mittlerweile schwächt er sich auf den immer kühleren Gewässern des Nordatlantiks ab und gerät in den Einflussbereich des Jetstreams. Dadurch wandelt sich das einst tropische Tief allmählich in ein Sturmtief der mittleren Breiten um, welches im Gegensatz zu einem Wirbelsturm eine unsymmetrische Struktur mit einer Kalt- und Warmfront aufweist.

Ex-Hurrikan zieht nach Mitteleuropa

Lange war die Zugbahn von Lorenzo ungewiss, so waren sich die Modelle nicht einig, ob der ehemalige Wirbelsturm in Richtung Island oder in Richtung Britische Inseln ziehen würden. Mittlerweile steht aber fest, dass Lorenzo Donnerstagnacht als Sturmtief auf Irland treffen wird. Besonders an der Westküste der Grünen Insel muss man dabei mit Orkanböen um 120 km/h rechnen. In weiterer Folge zieht Lorenzo unter deutlicher Abschwächung als gewöhnliches Tiefdruckgebiet weiter nach Mitteleuropa, der Wind spielt dabei keine Rolle mehr. Für den Normalbürger präsentiert sich der ehemalige Hurrikan der höchsten Kategorie nur noch als ganz gewöhnliches Tiefdruckgebiet.

Die Prognose der Zugbahn von Ex-Hurrikan Lorenzo. © UBIMET
Die Prognose der Zugbahn von Ex-Hurrikan Lorenzo. © UBIMET

Unbeständiges und kühles Wochenende

Nach einem sonnigen Beginn sorgt Lorenzo am Freitag von Westen her für Wolken und in der zweiten Tageshälfte setzt von Vorarlberg bis Oberösterreich allmählich Regen ein. Nach einem frischen, örtlich sogar leicht frostigen Morgen steigen die Temperaturen auf 12 bis 18 Grad. Der Samstag verläuft dann trüb und häufig nass, vor allem in den Nordalpen regnet es zeitweise auch kräftig. Nennenswerte Auflockerungen gibt es nur im äußerten Süden und die Temperaturen kommen von Nord nach Süd nicht über 10 bis 18 Grad hinaus. Am Sonntag gibt es vorübergehend eine Wetterbesserung: Der Regen entlang der Nordalpen klingt rasch ab und besonders im Süden und Osten kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein. Am Abend setzt im Westen aber erneut Regen ein und die Temperaturen bleiben bis auf Weiteres gedämpft.

4 mal so groß wie Wien: Eisberg in Antarktis bricht ab

Symbolbild eines Eisbergs

Der Abbruch des Eisbergs, der auf den Namen D-28 getauft wurde, fand bereits am 26. September statt. Mit einer Größe von rund 1600 km² ist der Eisberg in etwa vier mal so groß wie die Bundeshauptstadt, 50×30 km misst der Koloss. Bereits vor rund 20 Jahren entdeckten Wissenschaftler einen Riss im Amery Eisschelf (das drittgrößte Eisschelf der Antarktis) und prognostizierten den Abbruch eines großen Eisbergs zwischen 2010 und 2015. Nun mit leichter Verspätung ist es soweit.

Passiert ist das Ganze in diesem Teil der Antarktis, hier die Karte:

In der Antarktis bricht ein riesiger Eisberg ab.
In der Antarktis bricht ein riesiger Eisberg ab.

Auf folgender Animation sieht man gut den Abbruch vor wenigen Tagen:

Wie geht es nun weiter?

Es dauert Jahre, bis ein Eisberg dieser Größe abschmilzt. In näherer Zukunft dürfte der Eisberg D-28 aufgrund vorherrschender Meeresströmungen erst einmal nahe des antarktischen Kontinent treiben. Zum Meeresspiegelanstieg trägt das Abschmelzen übrigens nicht bei, da der Eisberg bereits im Wasser schwimmt (ähnlich wie ein Eiswürfel im Cocktail).

Im Vergleich zu anderen bereits beobachteten Eisbergen in der Antarktis ist D-28 aber verhältnismäßig klein. Der bislang größte dokumentierte Eisberg namens B-15 hatte im Jahr 2000 eine Größe von rund 11.000 km², was in etwa der Größe Oberösterreichs entspricht. Reste dieses riesigen Eisbergs treiben knapp 20 Jahre später noch immer im Südatlantik herum.

Klimawandel?

Mit dem Klimawandel hat das sog. Kalben dieser riesigen Eisberge übrigens kaum etwas zu tun. Dieser natürliche Vorgang ist nötig, damit die Eisplatten das Gleichgewicht auf dem Wasser halten können. Satellitendaten zeigen, dass das Amery-Eisschelf trotz alljährlicher großer Oberflächenschmelze im Sommer im Gleichgewicht mit seiner Umwelt steht.

Quelle Titelbild: pixabay

Sturmtief MORTIMER

Inzwischen ist Sturmtief MORTIMER nach Osten abgezogen und die Wetterlage hat sich wieder entspannt. Im Folgenden geben wir einen Überblick, wie stark und wo genau das Sturmtief über das Land zog.

Orkanböen auf den Bergen

Bergstationen und auch andere exponierte Stationen meldeten bereits in den Morgenstunden des Montags schwere Sturmböen. Der Höhepunkt des Sturms wurde in den Mittagsstunden erreicht. Auf den Bergen hat sich MORTIMER bis zur Orkanstärke gesteigert. Aber auch im Flachland von Ober- und Niederösterreich wurden teils schwere Sturmböen gemessen:

MORTIMER fordert ein Todesopfer in Deutschland

Neben vielerorts einigen Sturmschäden durch umgeknickte Bäume und herabgefallene Äste hat Sturmtief MORTIMER in Deutschland auch ein Todesopfer gefordert. Ein 41-jähriger Autofahrer wurde in Sachsen-Anhalt von einem umstürzendem Baum erschlagen.

Spätsommerliche Temperaturen

Nicht nur hohe Windgeschwindigkeiten wurden heute gemessen, im Süden und Osten Österreichs wurden verbreitet auch spätsommerliche Temperaturen erreicht. Besonders in der Südoststeiermark und im südlichen Burgenland konnte bei Temperaturen über der 25 Grad – Marke ein weiterer Sommertag registriert werden. Güssing war heute mit 28,2 Grad der wärmste Ort in Österreich.

 

Die Aussichten

Nach Abzug von Sturmtief MORTIMER befinden wir uns am Dienstag kurzfristig unter Einfluss eines Zwischenhochs. Dieses beschert uns an der Alpennordseite weitgehend ruhiges und sonniges Wetter.

Der Mittwoch wird bedingt durch die Kaltfront von Tief NILS von Westen beginnend unbeständig und deutlich kühler.

Titelbild: pixabay.com

Nach der Wahl folgt der Sturm

Sturmgefahr

Am Wahlsonntag scheint an der Alpennordseite und im Osten bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne. Von Osttirol über Kärnten bis zum Wechsel halten sich anfangs hochnebelartige Wolken, im Tagesverlauf kommt aber zeitweise die Sonne zum Vorschein. Vor allem im Westen wird es spätsommerlich warm: Föhniger Südwind treibt die Temperaturen auf bis zu 26 Grad in Nordtirol.

Tief MORTIMER am Sonntag. © FU Berlin / DWD
Tief MORTIMER am Sonntagnachmittag. © FU Berlin / DWD

Stürmischer Wochenauftakt

Am Montag gerät Österreich unter den Einfluss von Tief MORTIMER mit Kern über der Ostsee. Bereits in den frühen Morgenstunden frischt entlang der Nordalpen zunehmend stürmischer Westwind auf. Am Vormittag und in den Mittagsstunden zeichnen sich von Oberösterreich bis ins östliche Flachland verbreitet Sturmböen zwischen 70 bis 90 km/h ab. Da die meisten Bäume noch belaubt sind und daher größeren Windwiderstand bieten, ist die Gefahr von Windbruch erhöht. Dazu ziehen an der Alpennordseite ein paar Regenschauer durch und die Temperaturen liegen um 20 Grad. Im Südosten scheint dagegen häufig die Sonne und mit bis zu 26 Grad wird es spätsommerlich warm.

Prognose der Windböen für Montag. © UBIMET
Prognose der Windböen für Montag von UCM. © UBIMET

Auf exponierten Berggipfeln wie etwa dem Feuerkogel oder dem Schneeberg sind auch Orkanböen um 120 km/h zu erwarten.

Spätsommerlicher Oktoberstart

Am Dienstag beruhigt sich das Wetter wieder und vor an der Alpennordseite und im Osten scheint verbreitet die Sonne. Mit maximal 19 bis 26 Grad liegen die Temperaturen weiterhin über dem langjährigen Mittel, am wärmsten wird es entlang der Nordalpen und im Wiener Becken. Das Auf und Ab der Temperaturen setzt sich jedoch fort, so kündigt sich am Mittwoch eine markante Kaltfront an.

Temperaturprognose für Dienstag
Prognose der Höchstwerte am Dienstag von ICON. © DWD / UBIMET

Wahlbeteiligung und Wetter

Eine Studie des Hamburger Instituts für Wetter- und Klimakommunikation besagt, dass das Wetter tatsächlich einen messbaren Einfluss auf die Wahlbeteiligung habe. So bleiben in Deutschland bei jedem zusätzlichen Grad circa 100.000 Wähler den Wahlurnen fern. Ökonomen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben im Jahr 2016 herausgefunden, dass Regen sich ebenfalls negativ auf die Wahlbeteiligung auswirkt. Genauer betrachtet soll Regen für konservative Parteien allerdings einen positiven Effekt haben, da sich ihre Wähler tendenziell vom Wetter weniger beeinflussen lassen. Aus Österreich liegen diesbezüglich zwar keine Zahlen vor, allerdings dürften sich die Wähler ähnlich verhalten.

Hurrikan Lorenzo nimmt Kurs auf Azoren

Hurrikan Lorenzo über dem Atlantik.

Gleich das Wichtigste vorneweg: Wir in Österreich werden von LORENZO wenig bis gar nichts mitbekommen. Aber der Reihe nach…

Aktuell dreht sich der Hurrikan noch auf dem offenen Atlantik, mehr als 2500 km von der zu Portugal gehörenden Inselgruppe der Azoren entfernt. Mit Böen um die 230 km/h hat er mittlerweile Kategorie 4 auf der fünfteiligen Skala erreicht, auf dem folgenden Satellitenfilm kann man sehr gut das typische Auge des Wirbelsturms erkennen.

In den kommenden Tagen zieht der Hurrikan nach Norden, später nach Nordosten. Es wird erwartet, dass er sich am Wochenende sogar kurzzeitig zu einem Hurrikan der höchsten Stufe 5 entwickeln kann. Kein Wunder, blickt man auf die aktuellen Temperaturen der Meeresoberfläche vor Ort (Es gilt: Je wärmer das Wasser, desto mehr kann sich ein Hurrikan intensivieren): Der blaue Punkt zeigt, wo sich der Hurrikan aktuell befindet. Dort hat das Wasser 26-28 Grad, kurz vor den Azoren noch immer 24-26 Grad. Erst nördlich der Inselgruppe kühlt das Wasser spürbar ab.

Warmer Atlantik fördert Intensivierung.
Warmer Atlantik fördert Intensivierung.

Auf dem folgenden Loop könnt ihr nachvollziehen, wie der Hurrikan in den kommenden Tagen laut dem Europäischen Wettermodell ziehen soll. In der linken Bildhälfte taucht er auf, zieht über die Azoren hinweg und steuert dann auf die Britischen Inseln zu:

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Bemerkenswert ist der Hurrikan LORENZO, da er einer der stärksten Hurrikane seit Messbeginn in diesem Teil des Atlantiks ist. Einzig Gabrielle 1989 war ähnlich stark. Östlich des 45. Längengrades gab es bislang überhaupt noch keinen vergleichbar starken Wirbelsturm! Auf der letzten Karte seht ihr die Positionen aller Hurrikane, die Böen von mehr als 230 km/h aufwiesen. Man erkennt: so weit östlich wie Lorenzo hat es solche starken Böen noch nie gegeben…

Wie es nach der Passage der Azoren am Mittwoch mit LORENZO weitergeht, ist noch sehr unsicher. Wahrscheinlich wandelt er sich aber in einen Tropischen Sturm und später in ein Extra-Tropisches Tief um und erreicht am Wochenende die Britischen Inseln…

Wir halten euch auf jeden Fall hier auf uwz.at auf dem Laufenden!

QuelleTitelbild: NOAA

Arktisches Meereis erreicht Minimum

Eisbär auf einer Eisscholle

Nachdem arktischen Sommer erreicht das arktische Meereis jedes Jahr, ähnlich wie die Gletscher in den Alpen, im September sein Minimum. Spätestens mit dem astronomischen Herbstbeginn wird das Minimum erreicht, anschließend baut sich das Meereis langsam wieder auf und erreicht zum Frühlingsbeginn sein Maximum.

Jährliche Meereisausdehnung in der Arktis
Jährliche Meereisausdehnung in der Arktis

Nur 2012 noch geringere Ausdehnung

Heuer erreichte das arktische Meereis am 18. September seine geringste Ausdehnung, die bei 4,15 km² lag. Geringer war die Ausdehnung nur im Jahr 2012, damals sorgte ein starker Sturm im August für die Zerstörung größerer Eisflächen.

Aktuelle Meereisausdehnung im Vergleich zum Durchschnitt (gelbe Linie) ©earthobservatory.nasa.gov
Aktuelle Meereisausdehnung im Vergleich zum Durchschnitt (gelbe Linie) ©earthobservatory.nasa.gov

Dafür haben die extrem warmen Sommermonate in Alaska dafür gesorgt, dass das Meereis hier an der Küste das erste Mal in den vergangenen 150 Jahren komplett abschmolz.

Meereis dünnt aus

Allerdings wird nicht nur die Fläche nahezu jedes Jahr geringer, sondern vor allem auch die Dicke des Meereises. So findet man immer weniger Fläche mit dickem mehrjährigen Meereis. Schön im nachfolgenden Video zu sehen, bemerkenswert vor allem die starke Abnahme seit dem Jahr 2000:

Hier eine etwas andere Darstellung und zwar wird das Meereis auf Europa gelegt. Dabei zus ehen die massiven Flächenverluste in den vergangen 4 Jahrzehnten, im Durchschnitt 87.000 km² pro Jahr. 

Titelbild: Adobe Stock

Umstellung der Großwetterlagen

Alpen im Herbst

Mit dem Herbstbeginn reagiert nicht nur die Natur auf die veränderten Strahlungsbedingungen, auch in der Atmosphäre stellt sich so einiges um. Während im Frühjahr und Sommer mit zunehmendem Sonnenstand das Wetter durch zahlreiche Gewitter (im Fachjargon Konvektion genannt) geprägt ist, sind es in den kühleren Jahreszeiten Herbst und Winter andere Prozesse, die die Großwetterlagen prägen.

Großwetterlagen

Das tägliche Wettergeschehen im Laufe eines Jahres folgt bestimmten Mustern. Das sind typische Wettersituationen, die durch Luftdruckverteilung gekennzeichnet sind, sogenannte Großwetterlagen.

In der warmen Jahreszeit heizt die Sonne den Erdboden stark auf und fördert den vertikalen Luftmassentransport (Konvektion), bei geeigneten Bedingungen entstehen zum Teil heftige Gewitter. Solche konvektive Wetterlagen sind z.B. typische Gewitterlagen, aber auch Schönwetterlagen mit strahlendem Sonnenschein.

Mit abnehmendem Sonnenstand in den kühleren Jahreszeiten steht für die Konvektion weniger Energie zur Verfügung, der Luftmassenaustausch wird dann überwiegend durch den horizontalen Transport (Advektion), d.h. durch Winde dominiert. Bei manchen dieser advektiven Wetterlagen ziehen innerhalb von wenigen Tagen mehrereTiefdrucksysteme mit ihren Fronten über Mitteleuropa hinweg, oft begleitet von stürmischen Winden und teils intensivem Niederschlag. Wir befinden uns aktuell in so einer sogenannten Westwetterlage. Solche Wetterlagen sorgen im Spätherbst für eher milde Temperaturen und viel Niederschlag.

Frontenkarte vom Montag, 23.09.2019 (Bodenluftdruck und Fronten). Quelle:DWD
Frontenkarte vom Montag, 23.09.2019 (Bodenluftdruck und Fronten). Quelle:DWD

Typisch für den Herbst sind auch Stauwetterlagen mit Föhn in den Alpen (siehe hier: https://uwz.at/de/a/herbst-ist-foehnzeit)

Titelbild Quelle: www.pixabay.com

Herbst ist Föhnzeit

Typische Föhnstimmung im Herbst.

Gebirgskette und Druckdifferenz sind Voraussetzung

Im Allgemeinen ist Föhn ein Fallwind. Wenn sich Gebirgsketten der Luftströmung  in den Weg stellen, wird die Luft zunächst auf der windzugewandten Seite (Luv) zum Aufsteigen gezwungen, um dann auf der windabgewandten Seite des Gebirges (Lee) wieder talwärts zu strömen, was sich als Fallwind bemerkbar macht. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, das sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert.

Erscheinungsbilder

Die bekannteste Form des Föhns ist wohl der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. An dessen Vorderseite baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite setzt die Föhnströmung in Gang.

Auch am morgigen Sonntag wird der erstmals nach dem Sommer in den Nordalpen zum Thema, gut zu sehen an der Wetterlage für morgen: die roten Pfeile stellen den Südföhn dar, die weißen Linien sind Linien gleichen Luftdrucks (Isobaren). Über den Alpen sind die Isobaren dicht gedrängt -> Föhn schafft hier den Ausgleich zwischen hohem Luftdruck über Italien und tiefem Luftdruck über Bayern.

Der Föhn kommt am Sonntag in Gang.
Der Föhn kommt am Sonntag in Gang.

Speziell im Winter steigt die Wahrscheinlichkeit für Kaltluftseen in den tieferen Tallagen. Dann kommt es bei schwach ausgeprägten Luftdruckunterschieden vor, dass sich der Föhn nicht mehr gegen die kalte Talluft durchsetzen kann und sich auf die Hochtäler am Hauptkamm beschränkt.

Gut zu sehen ist dieses winterliche Minimum auch im folgenden Bild, es zeigt die Häufigkeit für Südföhn in Innsbruck im Laufe eines Jahres: Die „föhnigste“ Jahreszeit ist demnach der Frühling, ein zweites Maximum gibt es im Oktober.

Der typische Jahresgang des Südföhns in Innsbruck.
Der typische Jahresgang des Südföhns in Innsbruck.

Quelle Titelbild: pixabay

Achterbahnfahrt der Temperaturen

Achterbahnfahrt der Temperaturen - pixabay.com

Hoch GAIA sorgt zu Wochenbeginn nochmals für warmes und sonniges Spätsommerwetter, doch mit Ankunft einer Kaltfront am Dienstag beginnt es abzukühlen. Die Temperaturen gehen bis zur Wochenmitte um rund 10 Grad zurück und die Nullgradgrenze sinkt auf 2000 m. Allerdings bleibt es unter Hochdruckeinfluss meist trocken.

Fast 30 Grad am Montag

Am Montag scheint abseits lokaler Nebelfelder von der Früh weg häufig die Sonne. Im Tagesverlauf machen sich von Norden her Wolken der herannahenden Kaltfront bemerkbar, Regenschauer treten aber nur vereinzelt im Bergland auf.

Prognostizierte Höchstwerte am Montag
Prognostizierte Höchstwerte am Montag © UBIMET

Mit bis zu 29 Grad wird es in Kärnten am wärmsten, gerade hier sind aber zum Abend hin auch einzelne Gewitter zu erwarten. Auch im übrigen Land wird es mit 23 bis 28 Grad sommerlich warm.

Kaltfront am Dienstag zieht nur langsam nach Süden

Am Dienstagvormittag sorgt die Kaltfront nördlich der Donau für trübes Wetter und leichten Regen, sonst scheint noch zeitweise die Sonne. Tagsüber gehen dann überall ein paar Regenschauer nieder, im Süden mischen sich auch Gewitter dazu. Die eigentliche Kaltfront erreicht aber erst am Abend mit etwas Regen die Alpennordseite.  Zudem frischt tagsüber nördlich der Alpen lebhafter West- bis Nordwestwind auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 17 Grad in Waldviertel und nochmals 27 Grad im Süden.

Von Mittwoch bis Freitag kühl und meist trocken

Am Mittwoch hat die Kaltfront die Alpen bereits überquert und Österreich liegt zwischen einem Hoch über den Britischen Inseln und einem Tief über Osteuropa in einer kühlen Nordströmung.

Großwetterlage von Mittwoch bis Freitag
Großwetterlage von Mittwoch bis Freitag © UBIMET

Allerdings überwiegt grundsätzlich der Einfluss des Hochs, sodass oftmals die Sonne scheint und nur vereinzelt Regenschauer niedergehen. Die Temperaturen kommen meist aber nicht mehr über 15 bis 20 Grad hinaus, einzig in Tirol und Kärnten sind vereinzelt bis zu 22 Grad möglich. Die Nächte verlaufen ebenfalls sehr kühl, im Bergland stellt sich verbreitet Bodenfrost ein!

Am Wochenende geht es wieder bergauf

Am kommenden Wochenende verlagert sich der Schwerpunkt des Hochdruckgebietes allmählich nach Mittel- und Osteuropa. Somit reißt die kühle Nordströmung ab und aus Südwesten kommen wieder warme Luftmassen nach Österreich. Dabei überwiegt nach wie vor der Sonnenschein und besonders im Westen und Südwesten wird es wieder spätsommerlich warm mit Temperaturen über der 25-Grad-Marke.

Titelbild: pixabay.com

Jahrhundertflut in Südostspanien

Das Tief sorgte bereits am Dienstag und Mittwoch für Überschwemmungen auf den Balearen. In weiterer Folge zog der Kern des Tiefs in Richtung Algerien und Marokko. Dabei steuerte es feuchtwarme Mittelmeerluft in den Südosten von Spanien. Von Granada über Murcia bis nach Valencia sorgten Starkregen und Gewitter für heftige Überflutungen.  Vor allem im gebirgigen Hinterland fielen teilweise knapp 300 l/m² in nur 24 Stunden:

In dieser wüstenähnlichen Gebieten in Südostspanien fällt oftmals im ganzen Jahr nicht so viel Regen. Daher kam es zu so weitreichenden Überflutungen, wie hier in Orehuela nahe Murcia:

Gewitter über Nacht

In der vergangenen Nacht sorgten Gewitter in den betroffen Regionen neuerlich für Überschwemmungen. So fielen teilweise in 2 Stunden 90 l/m² an Regen!

Blitzverteilung der vergangenen 24 h @ UBIMET

Neben Starkregen gab es lokal ein kräftigen Hagelschlag:

Wetterberuhigung in Sicht

Bis zum Sonntag verlagert sich das Tief unter Abschwächung in den Norden von Portugal. Damit reißt die Zufuhr feucht-labiler Luft ab und das Wetter beruhigt sich bereits in den kommenden Stunden im Südosten von Spanien. Somit sinken die Wasserstände wieder und es kann mit den Aufräumarbeiten begonnen werden. Allerdings sorgt das Tief am Sonntag und auch noch am Montag in Zentralspanien für teils heftige Gewitter. Somit ist auch hier zumindest lokal mit Hagel und Sturzfluten zu rechnen. Ab Dienstag stellt sich dann wieder in ganz Spanien freundliches Spätsommerwetter ein.

Titelbild: @ Rosa Cabrera Torres

Unwetter auf den Balearen

Überschwemmung

Im Herbst nimmt der Tiefdruckeinfluss im Mittelmeerraum im Mittel zu, was in Zusammenspiel mit den noch milden Wassertemperaturen besonders in den Küstenregionen zur regenreichsten Zeit des Jahres führt. Vor allem unter dem Einfluss von Höhentiefs kommt es häufig zu heftigen Gewittern: Die verstärkte vertikale Temperaturabnahme sorgt nämlich für eine labile Schichtung der Atmosphäre. Weitere Details zu dem Thema gibt es hier: Herbst im Mittelmeer: Unwettersaison durch Regen und Gewitter. Auch in den vergangenen Stunden war ein Höhentief für die großen Regenmengen verantwortlich.

Höhentief über Südwesteuropa
Das Höhentief über Südwesteuropa am Dienstagabend. © UBIMET / NCEP

Große Regenmengen

Die größten Regenmengen wurden am Dienstagnachmittag und -abend im Norden von Mallorca gemessen, kräftige Gewitter haben aber auch Menorca heimgesucht. Anbei die nassesten Orte in den vergangenen 24 Stunden (Stand: Mittwoch 6 Uhr):

  • 215 mm Son Torrella, Escorca (Mallorca)
  • 184 mm Lluc, Escorca (Mallorca)
  • 83 mm Sierra de Alfabia, Bunyola (Mallorca)
  • 69 mm Palma, Universitat (Mallorca)
  • 68 mm Aeropuerto de Menorca (Menorca)

Die großen Regenmengen haben für Sturzfluten und Überflutungen gesorgt, besonders betroffen waren die Orte Selva und Caimari. Der für den Mittwoch vorgesehene Schulbeginn wurde  in mehreren Gemeinden auf Donnerstag verschoben. Zumindest ist bislang nur Sachschaden bekannt, weil erst vor einem Jahr hatten schwere Unwetter im Südosten von Mallorca mehrere Todesopfer gefordert (Bericht dazu hier).

Derzeit zieht das Höhentiefs südwärts und auf den Balearen kommt das Wetter zur Ruhe. Dafür muss man nun im Südosten Spaniens mit erhöhter Unwettergefahr rechnen, besonders im Bereich der Provinz Murcia zeichnen sich ergiebige Regenmengen mit der Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen ab.


Titelbild © Adobe Stock

Ex-Hurrikan Dorian nimmt Kurs auf Europa

Das Seegebiet zwischen der Karibik und Afrika ist eine der wichtigsten Brutstätten für tropische Stürme. Die Wassertemperatur beträgt dort im Sommer rund 27 Grad – damit ist eine wichtige Komponente für die Entstehung von tropischen Stürmen gegeben. Mit den östlichen Winden werden die Stürme nach Westen verlagert und entwickeln sich unter Umständen zu Hurrikanen. So auch der Hurrikan Dorian, der vergangene Woche die Inselgruppe der Bahamas und die Ostküste der USA getroffen hat (siehe auch diesen Blog-Eintrag). Nun ist der Ex-Hurrikan in weit abgeschwächter Form über Neufundland gezogen und nimmt weiter Kurs auf Nordeuropa. Die zu erwartenden Windgeschwindigkeiten sind weitaus geringer als über dem Westatlantik. Beachtlich ist dennoch die Lebensdauer und zurückgelegte Wegstrecke des Druckgebildes. Anfangs hatte der Zyklon seine Energie aus dem warmen Wasser der Außertropen bezogen, jetzt, in den mittleren Breiten, zapft er wieder kalte Luft aus dem Norden an. Damit geht auch eine neuerliche Frontenbildung einher. Ex-Dorian zieht allerdings Richtung Spitzbergen, somit wird Mitteleuropa nur am Rande von dessen Frontensystemen am Mittwoch gestreift.

Die Überbleibsel von Hurrikan Dorian ziehen nach Osten. Quelle: National Hurricane Center / NOAA

Ein weiterer Player auf dem derzeitigen Wetterspielfeld Atlantik ist der tropische Zyklon GABRIELLE. Nach derzeitigem Stand erreicht dieser am Donnerstag die Britischen Inseln, verliert aber auf seinem nordöstlichen Kurs an Kraft. Stürmischer Wind (Böen bis 100 km/h) und kräftiger Regen stehen dennoch vor allem für die Küstenregionen am Programm.

Der Tropische Zyklon GABRIELLE nimmt Kurs auf die Britischen Inseln. Quelle: National Hurricane Center / NOAA

 

Bodendruckverteilung am Donnerstag 11.9.2019, 00 Uhr UTC. Datenquelle: ECMWF

Hurrikane in Europa

Dass ein Hurrikan das europäische Festland trifft ist äußerst selten. Zuletzt erreichte der Hurrikan LESLIE im Oktober 2018 mit Windspitzen bis 160 km/h die Iberische Halbinsel (siehe Blogeintrag: Hurrikan Leslie).

Europa unter Hochdruckeinfluss

In West- und Mitteleuropa setzt sich im Laufe der Woche immer mehr ein Azorenhoch durch. Damit werden Tiefs vom Atlantik – so auch  der Zyklon Gabrielle – nach Nordosten abgedrängt. Für den Alpenraum zeichnen sich ein paar spätsommerliche Tage ab, die Temperaturen steigen wieder deutlich an, am Freitag sind bis zu 27 Grad möglich.

Tief HANS bringt Regen, Gewitter und Schnee

Schneefall

Am Sonntag liegt Mitteleuropa unter dem Einfluss eines umfangreichen Höhentiefs, welches am Boden von Italientief HANS flankiert wird. In der Nacht zum Montag verlagert sich das Tief über die Alpen hinweg und liegt am Montag dann über Tschechien und Westpolen.

Das Höhentief führt sehr feuchte Luftmassen über Österreich hinweg
Das Höhentief führt sehr feuchte Luftmassen über Österreich hinweg. © UBIMET / GFS

Schnee in den Alpen

Im Westen fällt am Sonntag von Beginn an häufig Regen, dabei sinkt die Schneefallgrenze am Arlberg und am Alpenhauptkamm gegen 1300 m ab. Aktuell schneit es etwa in Lech, Galtür, Nauders und Obergurgl. Am Nachmittag und Abend sinkt die Schneefallgrenze auch im Bereich der Tauern weiter ab, kurzzeitig zeichnet sich hier in den Abendstunden auch in den Hochtälern um 1100 m etwas Schneeregen oder Nassschnee ab.

Schnee im hinteren Ötztal. © Land Tirol
Schnee am Arlberg. © Land Tirol
Schnee am Arlberg. © Land Tirol

Regen und Gewitter

Im Tagesverlauf verlagert sich der Schwerpunkt des Regens in den Süden, besonders im Bereich der Karnischen Alpen und der Kreuzeckgruppe regnet es am Nachmittag und Abend auch ergiebig und gewittrig durchsetzt! Vorerst noch trocken bleibt es hingegen in der Osthälfte, vorübergehend kommt hier auch die Sonne zum Vorschein. In der Nacht auf Montag zieht das Tief dann über die Alpen hinweg und auch im Osten muss man zeitweise mit kräftigem und teils gewittrig durchsetztem Regen rechnen.

Schneeprognose bis Montagmorgen. © UBIMET
24h-Schneeprognose bis Montagmorgen. © UBIMET
Regenprognose bis Montagmorgen. © UBIMET
24h-Regenprognose bis Montagmorgen. © UBIMET

Wetterbesserung ab Montag

Der Montag startet verbreitet nass, im Norden und Osten mit kräftigen und vereinzelt sogar gewittrigen Schauern. Im Tagesverlauf lässt der Regen nach und die Wolken lockern auf, am freundlichsten wird es in Osttirol und Oberkärnten. Vom Salzburger Land bis ins Mühl- und Waldviertel zeigt sich die Sonne hingegen kaum. Im Südosten sind am Nachmittag nochmals einzelne Gewitter möglich. Vom Mostviertel bis zum Wienerwald frischt lebhafter bis kräftiger Westwind auf. Die Temperaturen kommen selbst im äußersten Süden kaum über die 20-Grad-Marke hinaus.


Am Wochenende Regen und im Gebirge Schnee

Schnee im Herbst auf den Bergen - Adobe Stock

Am Wochenende ereignet sich ein Trogvorstoß direkt über Mitteleuropa, kältere Luft wird von Norden her über die Alpen geführt und verursacht in Oberitalien eine Tiefdruckentwicklung. Somit stellt sich am Sonntag über Österreich eine Gegenstromlage ein: Während bodennah kältere Luft in die Täler der Alpennordseite sickert, steuert das Italientief feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen. Solch eine Wetterkonstellation führt in den Alpen zu reichlich Regen, dort wo sich Kaltluft und Starkregen überlagern, kann es vorübergehend frühwinterlich werden.

Druckverteilung in etwa 5500 m Höhe am Sonntag
Druckverteilung in etwa 5.500 m Höhe am Sonntag. An der Alpennordseite strömt kühle Luft ein und wird von einer feuchten Südströmung überlagert. © UBIMET

Am Samstag oft nass

Am Samstag überwiegen von der Früh weg die Wolken und zeitweise fällt Regen. Tagsüber stellen sich im Südosten und Osten längere trockene und kurze sonnige Phasen ein, gerade hier nimmt aber am Nachmittag wieder die Schaueraktivität zu. Von Oberkärnten über die Packalpe bis zum Semmering sind am Nachmittag starke Regenschauer und auch einzelne Gewitter zu erwarten. Die Temperaturen bleiben mangels Sonnenschein gedämpft und liegen zwischen 12 und 20 Grad.

Nasser Sonntag im Südwesten, Schnee in den Tauern

Am Sonntag ziehen von Beginn an ein paar Schauer durch. Tagsüber bleibt es dann im Osten trocken, während sich im Südwesten der Regen verstärkt. Am Nachmittag und Abend stellt sich vom Tiroler Unterland bis zum Ausseerland und dem Klagenfurter Becken intensiver Dauerregen ein, im Süden sind dabei stellenweise auch Gewitter eingelagert. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 21 Grad.

Aktuelle Niederschlagsprognose für Sonntag.

Wintereinbruch im Gebirge

Die Temperaturen gehen in den Alpen am Sonntag kontinuierlich zurück und die Schneefallgrenze sinkt von Westen her auf 2200 bis 1700 m ab. In den Hohen Tauern kann es am Abend dank der Niederschlagsabkühlung bei starker Niederschlagsintensität vorübergehend auch bis in die Hochtäler um 1000 m schneien!

Neuschneesumme bis Montagmorgen

Im Hochgebirge kommen einige Zentimeter Neuschnee zusammen, in den Hochlagen der Tauern zeichnen sich bis Montagmorgen Mengen bis zu 50 cm Neuschnee ab! Erste Kaltlufteinbrüche sind im September allerdings nicht ungewöhnlich, im Jahr 2018 war dies erstmals schon am 26. August der Fall, siehe hier: Schnee bis 1000 m in Salzburg.

Titelbild © Adobe Stock

Hurrikan Dorian hinterlässt Spur der Verwüstung auf den Bahamas

Hurrikan Dorian von der ISS

Hurrikan Dorian hinterlässt auf den nördlichen Bahamas eine Spur der Verwüstung. Am Montag war er als Hurrikan der Kategorie 5 mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 300 km/h auf die Insel Great Abaco getroffen und in weiterer Folge am Dienstag auf Grand Bahama, wo der Wirbelsturm nahezu ortsfest mehr als 24 Stunden lang wütete.

Teile der Insel geflutet

Die Kombination aus extrem hohen Windgeschwindigkeiten, Sturmflut und sintflutartigem Regen hat erwartungsgemäß zu katastrophalen Auswirkungen auf den betroffenen Inseln geführt. Weite Teile der Insel Grand Bahama wurden überflutet, zudem hat der Wind unzählige Häuser vollständig zerstört bzw. dem Boden gleichgemacht. Das gesamte Ausmaß der Schäden wird sich erst in den kommenden Stunden zeigen, bislang sind jedoch schon mindestens 7 Todesopfer zu beklagen.

Rekord-Hurrikan

Hurrikan Dorian hat im Atlantik für neue Maßstäbe gesorgt: Einerseits war es der bislang stärkste Hurrikan im Atlantik abseits der Tropen (>23.5 °N), andererseits hat sich die Windgeschwindigkeit im Kern des Sturms innerhalb von nur 9 Stunden von 240 auf 300 km/h verstärkt – auch das ist ein neuer Rekord im Atlantik. In Bezug auf die höchste Windgeschwindigkeit liegt er auf Platz zwei zusammen mit Hurrikan Gilbert und Hurrikan Wilma, nur Hurrikan Allen im Jahr 1980 wies noch etwas höheren Windgeschwindigkeiten auf.


Kurs auf die Carolinas

Mittlerweile hat Dorian die Bahamas langsam nordwärts verlassen und sich zu einem Hurrikan der Kategorie 2 abgeschwächt. In den kommenden Tagen wird er vor allem im Nordosten von Florida sowie an den Küsten von South und North Carolina für eine Sturmflut sorgen, zudem muss man weiterhin mit Orkanböen und ergiebigen Regenmengen rechnen. Nach derzeitigem Stand wird der Kern des Sturms Donnerstagnacht bzw. am Freitag entlang der Küste von South und North Carolina entlangziehen. Auf den warmen Gewässern des Golfstroms wird der Sturm weiterhin über viel Energienachschub verfügen, Dorian bleibt also weiterhin ein sehr gefährlicher Hurrikan!


Titelbild: Blick auf Hurrikan Dorian aus der Internationalen Raumstation.

1 Million Blitze im Sommer 2019

Blitz über Wien

Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET im Hochpräzisionsmessbereich ab 1 kA über ganz Österreich verteilt exakt 1.010.195 Blitze. Das sind etwas mehr Blitze als im Sommer 2018, allerdings deutlich weniger als im sehr gewitterreichen Jahr 2017. Aufgrund der langen Hitzewelle und der trockenen Witterung entstanden vor allem im Juni deutlich weniger Gewitter als üblich.

Blitzdichte
Blitzdichte im Sommer 2019. © UBIMET

Spitzenreiter Steiermark

Mit exakt 285.460 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit 180.410 und Oberösterreich mit 165.462 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es im Sommer aber immerhin 3.901 Blitze.

Anzahl Blitze Blitzdichte
Steiermark 285.460 17,4 Blitze/km²
Niederösterreich 180.401 9,4 Blitze/km²
Oberösterreich 165.462 13,8 Blitze/km²
Tirol 124.677 9,9 Blitze/km²
Kärnten 91.812 9,6 Blitze/km²
Salzburg 89.212 12,5 Blitze/km²
Burgenland 45.749 11,5 Blitze/km²
Vorarlberg 23.521 9,0 Blitze/km²
Wien 3.901 9,4 Blitze/km²


Auch im Bezug auf die Blitzdichte hat die Steiermark deutlich die Nase vorne. Mit rund 17 Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark vor Oberösterreich mit rund 14 Blitzen pro Quadratkilometer. Auf Gemeindeebene liegt ebenfalls die Steiermark in Führung: In St. Andrä-Höch im Bezirk Leibnitz wurden 66 Blitze pro Quadratkilometer registriert. Die blitzreichsten Bezirke befinden sich in der Steiermark und in Oberösterreich, angeführt vom Bezirk Liezen mit 36.246 Entladungen. Danach folgen die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag mit 34.022 Blitzen, Südoststeiermark mit 31.744 und Gmunden mit 27.633 Entladungen.

Blitzdichte auf Gemeindebasis
Blitzdichte auf Gemeindebasis. © UBIMET

Stärkster Blitz in Oberösterreich

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 295.000 Ampere am Nachmittag des 6. Juni in Gosau im Bezirk Gmunden. In kürzester Zeit wurde dabei mehr als 18.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.

  • 295.800 Ampere Gosau (OÖ)
  • 281.500 Ampere Vorchdorf (OÖ)
  • 269.200 Ampere St. Gallenkirch (V)
  • 251.900 Ampere Preding (ST)
  • 246.400 Ampere Lech (V)

Unterdurchschnittlicher Sommer

Wenn man nur Blitze ab einer Stärke ab 5 kA betrachtet (orientiert an der internationalen Norm IEC 62858), wurden in diesem Sommer 353.161 Blitze gemessen. Das ergibt den drittletzten Platz seit dem Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009: Nur im Sommer 2015 und 2018 wurden knapp weniger Blitze detektiert. Im Rekordjahr 2012 wurden hingegen fast viermal so viele Blitze verzeichnet. Damit liegt der Sommer 2019 auch deutlich unter dem Mittel von 650.000 Blitzen (>5 kA von 2009 bis 2018). Obwohl der Sommer vergleichsweise gewitterarm verlief, bildeten österreichweit gesehen gewitterfreie Tage die Ausnahme. An 79 von 92 Tagen wurde in Österreich mindestens eine Blitzentladungen registriert. Allein im Bezirk Murtal gab es an 49 Tagen Gewitter.

Anzahl der Gewittertage
Anzahl der Gewittertage im Sommer 2019. © UBIMET

Heftige Gewitter

Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Anfang Juli wurde am Flughafen Innsbruck eine Orkanböe von 119 km/h registriert und auch im Oberinntal sowie im östlichen Waldviertel gab es lokal orkanartige Böen. In Mieming im Bezirk Imst sorgte in der Nacht auf den 12.8. ein Tornado für Schäden. Vor allem in der Steiermark und im Oberen Waldviertel kam es zudem mehrfach zu großem Hagel: Besonders markant waren die Gewitter am 27. Juli, als in Wildon im Bezirk Leibnitz Hagel mit einem Durchmesser von etwa 8 cm beobachtet wurde. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Abend des 24.08. in Ritzing und Lutzmannsburg im Mittelburgenland zusammen: In nur einer Stunde prasselten mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, in diesen 60 Minuten wurde somit ein Drittel des gesamten Sommerregens gemessen.

Maximale stündliche Niederschlagssumme
Maximale stündliche Niederschlagssumme. © UBIMET

Titelbild © https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg/

Hurrikan Dorian nimmt Kurs auf die Ostküste der USA

Hurrikan Dorian @NOAA

Bereits vor einer Woche haben wir über den tropischen Sturm DORIAN berichtet, zu dieser Zeit befand sich dieser aber noch knapp östlich der kleinen Antillen (Hurrikan Saison 2019). Mittlerweile hat der Sturm Hurrikan-Stärke erreicht und steuert auf die Ostküste der USA zu.

Intensivierung

Aufgrund des sehr warmen Oberflächenwassers in der Karibik hat sich der Hurrikan im Verlauf des Freitags weiter verstärkt. Im Umfeld des Sturmes wurden bereits Winde von 210 km/h gemessen, dies macht Dorian zu einem Hurrikan der Stufe 4.
Die Höhenwinde haben, wie prognostiziert, die Richtung geändert und lenken den Sturm nun mehr in westliche Richtungen. Somit steuert dieser auf die nördlichen Bahamas und Florida zu.

Satellitenanimation des Hurrikans @NOAA
Satellitenanimation des Hurrikans @NOAA

Auf den Satellitenbildern ist mittlerweile auch schon ein gut ausgeprägtes Auge zu sehen, dies ist ein unverwechselbares Zeichen für einen intensiven Hurrikan. Derzeit sind auch zwei Erkundungsflugzeuge unterwegs, welche in das Auge des Sturm fliegen sollen, um dessen Intensität zu messen. Die Wettermodelle prognostizieren aber aufgrund der Zugbahn über das warme Wasser keine Abschwächung in den nächsten Tagen.
Auf den Bahamas sind bereits erste Evakuierungen im Gange, es wird erwartet dass der Hurrikan am Sonntag auf die Inselgruppe trifft.

Mögliche Zugbahn von Hurrikan Dorian @Ubimet
Mögliche Zugbahn von Hurrikan Dorian @Ubimet

Nördlicher Drift

Im Verlauf der nächsten Woche soll sich der Hurrikan dann drastisch verlangsamen und in Richtung Norden abdriften. Nun gibt es verschiedene Szenarien wie sich der Hurrikan in den nächsten Tagen verlagern könnte:
Eine Möglichkeit wäre das Auftreffen des Sturmes auf die Küste Floridas in der Nacht auf Montag und ein anschließender Drift in Richtung Norden. Dies hätte starke Regenfälle und Sturm in Florida zur Folge.
Die neuesten Trends deuten aber drauf hin, dass der Sturm sehr nahe an der Küste in Richtung Norden zieht.
Einige Modelle prognostizieren jedoch gar kein Auftreffen aus das Festland, sondern eine Zugbahn parallel zur Südostküste. Dies hätte zwar Auswirkungen auf einen großen Küstenabschnitt, die kräftigsten Wind würden aber abseits der Küste wehen.

Regenmengen Hurrikan Dorian @Ubimet
Regenmengen Hurrikan Dorian @Ubimet

Ein wenig Zeit bleibt noch, um den Sturm weiter zu beobachten. In der Zwischenzeit sollten sich die Bewohner von Südflorida bis hin zu den Küsten Nord-Carolinas jedoch auf das Schlimmste vorbereiten.
Für die Gebiete im Osten Floridas wurden bereits Evakuierungen angeordnet und in den kommenden Tagen werden wohl noch weitere erforderlich sein.

Markanter Wetterumschwung am Montag

Salzburg im Regen @ https://stock.adobe.com

Badewetter am Wochenende

Wer kann, sollte dieses Wochenende nutzen. Der Samstag hat verbreitet 10 bis 12 Sonnenstunden zu bieten, lokale Wärmegewitter entwickeln sich am Nachmittag nur vom Arlberg bis zur Koralpe, im Flachland bleibt es sowieso trocken. Mit 26 bis 32 Grad wird es überall warm, bestes Badewetter also.

Mondsee @ https://stock.adobe.com
Mondsee @ https://stock.adobe.com

Am Sonntag ändert sich zunächst nur wenig. Wieder gibt es viel Sonnenschein bei meist nur lockeren Quellwolken, diese wachsen inneralpin aber doch häufiger zu Schauern und Gewittern an als tags zuvor. Vor allem in Vorarlberg und Tirol werden sie zum Abend hin immer häufiger und gehen mitunter in kräftigen Regen über, hier macht sich bereits die angesprochene Kaltfront bemerkbar. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 und 33 Grad, heiß wird es im Norden und Osten.

Höchsttemperaturen am Sonntag @ UBIMET
Höchsttemperaturen am Sonntag @ UBIMET

Schnee bis auf 1500 m am Montag

Über Nacht kommt die Kaltfront weiter nach Osten voran. So geht es am Montag nach aktuellem Stand nur noch von Osttirol über das Grazer Becken bis ins östliche Flachland mit etwas Sonne in den Tag. Hier bilden sich jedoch rasch Gewitter, welche bis Mittag auch die letzten trockenen Zipfel erreichen. Sie können lokal unwetterartige Ausmaße annehmen und Hagel und Sturmböen bringen. Im Westen und Norden hingegen regnet es aus der Nacht heraus teils kräftig, von Vorarlberg bis nach Salzburg ist mit dem Einfließen deutlich kühlerer Luft sogar mit Schnee bis auf rund 1500 m Höhe herab zu rechnen. Hinzu kommt vor allem am Alpenostrand kräftig bis stürmisch auffrischender Nordwestwind.

Höchsttemperaturen am Montag @ UBIMET
Höchsttemperaturen am Montag @ UBIMET

Die Kaltfront wird ihrem Namen mehr als gerecht, mit ihr fließt deutlich kühlere Luft ein. Die Temperaturen kommen am Montag im Westen und Norden nicht mehr über 13 bis 18 Grad hinaus, vom Klagenfurter Becken bis ins Burgenland erreichen sie nochmals 19 bis 27 Grad. Und auch nachfolgend bleibt es nach aktuellem Stand leicht zu kühl. Am Dienstag muss man sich landesweit auf rund 20 Grad einstellen, der Rest der Woche dürfte Werte im unteren 20er-Bereich sehen. Die 30 Grad-Marke ist zumindest für einige Zeit mal außer Reichweite.

 

Titelbild: Salzburg im Regen @ https://stock.adobe.com

2019 zweitwärmster Sommer der Geschichte

Thermometer mit Hitze über 30 Grad - Adobe Stock

2019 nur knapp hinter 2003

Der sogenannte „Jahrhundertsommer“ 2003 behält seine Spitzenposition, der zu Ende gehende Sommer 2019 kam ihm aber sehr nahe. Mit einer österreichweiten Abweichung von rund 2,7 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel reiht sich der Sommer 2019 auf Platz zwei der wärmsten Sommer der Messgeschichte ein und verdrängt das Jahr 2015 auf den dritten Platz. In gleich fünf Landeshauptstädten, darunter Wien und Linz, nimmt jedoch der heurige Sommer die Spitzenposition ein. An knapp 30 Wetterstationen wurden zudem neue Allzeitrekorde der Temperatur aufgestellt, wie etwa in Innsbruck mit 38,5 Grad am 30. Juni.

Temperaturabweichung im Sommer 2019
Temperaturabweichung im Sommer 2019. © UBIMET

Außergewöhnlich viele Hitzetage

Auch bei der Anzahl von Sommer- und Hitzetagen wurden die langjährigen Mittelwerte klar überschritten, lokal sogar um das Dreifache: In Hohenau beispielsweise gab es in diesem Sommer bislang an 80 von möglichen 89 Tagen Höchstwerte über 25 Grad und in Andau im Seewinkel kletterten die Temperaturen fast an jedem zweiten Tag sogar auf 30 Grad oder mehr. Ganz im Westen des Landes registrierte Feldkirch 21 Hitzetage, im Durchschnitt sind es im Rheintal lediglich 7.
Bei den Tropennächten hatte traditionell die Bundeshauptstadt die Nase vorn, insgesamt gab es in der Wiener Innenstadt bisher 39 Nächte mit einem Tiefstwert von 20 Grad oder mehr, der Rekord aus dem Vorjahr mit 46 Tropennächten wird in den kommenden hochsommerlichen Tagen nur knapp verfehlt.

Hitzetage im Sommer 2019
Hitzetage im Sommer 2019. © UBIMET

Der Trend zu immer heißeren Sommer setzt sich fort. Aktuellen Studien zufolge wird ein Hitzesommer wie 2003 in Mitteleuropa bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad fast jedes zweite Jahr auftreten bzw. bei 2 Grad gar in der Mehrzahl der Jahre. Damit würde eine Sommer wie heuer zum Durchschnitt werden.

Studie von Andrew King und David Karoly 2017
Häufigkeit eines Hitzesommers wie 2003 in Mitteleuropa bei unterschiedlichen Klimaten. © A. King; D. Karoly; 2017

Fast landesweit zu trocken

Maßgeblich für die diesjährige Sommerbilanz war der Juni, ein in vielerlei Hinsicht extremer Auftakt in den Sommer 2019. Der erste Monat des heurigen Sommers war der heißeste, trockenste und zugleich sonnigste Juni der Messgeschichte. Auch die beiden weiteren Monate verzeichneten weniger Regen als im Mittel, wodurch den gesamten Sommer hinweg betrachtet ca. 30% auf einen ausgeglichene Regenbilanz fehlen. Somit nimmt der Sommer 2019 einen Platz in den Top 10 der trockensten Sommer der Messgeschichte ein. Nur in zwei Regionen fiel so viel oder sogar etwas mehr Regen als im Mittel, nämlich im nördlichen Weinviertel und Teilen des Tiroler Oberlandes.

Niederschlagsabweichung im Sommer 2019. © UBIMET
Niederschlagsabweichung im Sommer 2019

Wenige, aber heftige Gewitter

Im vergangenen Sommer gab es zwar weniger Blitze als üblich, die Gewitter waren aber durchaus heftig. Anfang Juli wurde am Flughafen Innsbruck eine Orkanböe von 119 km/h registriert und auch im Oberinntal sowie im östlichen Waldviertel gab es lokal orkanartige Böen. Vor allem in der Steiermark und im Oberen Waldviertel kam es auch zu großem Hagel: Besonders markant waren die Gewitter am 27. Juli, als in Wildon im Bezirk Leibnitz Hagel mit einem Durchmesser von etwa 8 cm beobachtet wurde. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Abend des 24.08. in Ritzing und Lutzmannsburg im Mittelburgenland zusammen: In nur einer Stunde prasselten mehr als 70 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel, in diesen 60 Minuten wurde somit ein Drittel des gesamten Sommerregens gemessen.


Abkühlung zu Herbstbeginn

Besonders im Osten Österreichs bleibt es bis zum Wochenende noch sommerlich heiß, pünktlich zu Beginn des meteorologischen Herbsts kündigt sich Anfang der kommenden Woche aber eine markante Kaltfront an.

Extremwerte Sommer 2019

(Bundesland, Tag des Auftretens); Vorläufiger Stand: 27.08.19

Höchste Temperaturen

  • 38,8 Grad Krems (NÖ, 01.07)
  • 38,6 Grad Stockerau und Langenlebarn (NÖ, 01.07)
  • 38,5 Grad Innsbruck – Universität (T, 30.06.)
  • 38,4 Grad Wien – Innere Stadt (W, 01.07)
  • 38,1 Grad Hermagor (K, 27.06.)

Tiefste Temperaturen

  • 2,0 Grad St. Leonhard im Pitztal, Galtür (beide T, 01.06.), St. Jakob in Defereggen (T, 11.07.)
  • 2,1 Grad Mariapfarr (S, 15.08.)
  • 2,3 Grad St. Michael im Lungau (S, 11.07.)

Hitzetage (30 Grad oder mehr)

  • 39 Andau (B)
  • 36 Langenlebarn, Seibersdorf (NÖ), Güssing (B), Bad Radkersburg (ST), Wien – Innere Stadt (W)
  • 35 Wien – Donaufeld (W)

Sommertage (25 Grad oder mehr)

  • 79 Hohenau, Seibersdorf (beide NÖ)
  • 78 Andau (B)
  • 77 Neusiedl am See, Güssing (beide B)
Sommertage im Sommer 2019
Sommertage im Sommer 2019. © UBIMET

Nasseste Orte

  • 546 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
  • 491 Liter pro Quadratmeter Schoppernau (V)
  • 465 Liter pro Quadratmeter Warth (V)

Trockenste Orte

  • 80 Liter pro Quadratmeter Brunn am Gebirge (NÖ)
  • 91 Liter pro Quadratmeter Wien – Unterlaa (W)
  • 94 Liter pro Quadratmeter Gumpoldskirchen (NÖ)
Niederschlagssumme im Sommer 2019. © UBIMET
Niederschlagssumme im Sommer 2019. © UBIMET

Absolut sonnigster bzw. trübster Ort

  • 900 Sonnenstunden, Mörbisch (B)
  • 341 Sonnenstunden, Böckstein (S)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 119 km/h Innsbruck – Kranebitten (T, 06.07.)
  • 108 km/h Haiming (T, 11.06.), Irnfritz (NÖ, 01.07.)
  • 104 km/h Rottenmann (ST, 27.06.)

Titelbild © Adobe Stock

Heftige Gewitter in Salzburg und im Salzkammergut

Blitz mit Gewitter

Am Montagabend sind besonders im Salzkammergut heftige Gewitter durchgezogen. Mit Durchzug der Gewitter kam es zu Starkregen und Sturmböen, örtlich wurde zudem auch Hagel beobachtet. In Summe musste die Feuerwehr allein in Oberösterreich zu knapp 80 Einsätzen ausrücken, hauptsächlich wegen Überflutungen. Durch die großen Regenmengen in kurzer Zeit ist die Kanalisation übergelaufen und einige Keller wurden überflutet. Anbei die Regenmengen am Montag:

  • 57 mm Friedburg (OÖ)
  • 49 mm Golling (S)
  • 46 mm St. Koloman (S)
  • 45 mm Salzburg / Freisaal (S)
  • 37 mm Goasu (OÖ)
  • 34 mm St. Johann am Walde (OÖ)
  • 29 mm Bad Ischl (OÖ)

Extrem feuchte Luft

Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss außergewöhnlich feuchter Luftmassen, so wurde bei den Radiosondenaufstiegen von München und Wien am Montagnachmittag PWAT („precipitable water“ bzw. „niederschlagbares Wasser“ in einem Vertikalprofil der Atmosphäre) von 35 bzw. 40 mm gemessen. Üblich in dieser Jahreszeit wären Werte um 23 mm. Am Montagabend kam es in den betroffenen Regionen zu einem Zusammenströmen dieser feuchten Luft, wie man eindrücklich in der analysierten Feuchteflusskonvergenz sieht. Die Luft kann dann nur nach oben ausweichen, weshalb es zu Gewittern kommt.

Feuchteflussdivergenz am Montagabend. Rot = Konvergenz. © IMGS Uni Wien
Feuchteflussdivergenz am Montagabend. Rot = Konvergenz. © IMGW Uni Wien

Regenanalyse von Montagnachmittag und -abend
Regenanalyse von Montagnachmittag und -abend. ©UBIMET

Als das Gewitter am Abend von den Bergen nordwärts gezogen ist, kam es zudem besonders im Flachgau und im Innviertel örtlich zu Sturmböen. Anbei die höchsten gemessenen Windspitzen:

  • 79 km/h Feldkirchen bei Mattighofen
  • 76 km/h Straßwalchen-Ederbauer
  • 72 km/h Salzburg Flughafen
  • 68 km/h Mattsee
  • 65 km/h Ranshofen / Braunau

Weiters wurde örtlich auch Hagel beobachtet wie etwa in Seekirchen am Wallersee.



30.000 Blitze

In Summe wurden in Österreich am Montag 47.670 Blitze detektiert, davon allein 30.000 am Abend in Salzburg und Oberösterreich. Die meisten Blitze gab es im Bezirk Salzburg-Umgebung, die höchste Blitzdichte hingegen im Bezirk Hallein. Anbei die Blitze pro Bundesland (Top 4):

  1. Oberösterreich 18.171
  2. Salzburg 15.703
  3. Steiermark 5.513
  4. Tirol 4.864

Titelbild © Adobe Stock

Hurrikan-Saison 2019 kommt langsam in Fahrt

Hurrikan auf dem Atlantik @pixabay.com

Mit Ausnahme von Hurrikan BARRY, der sich Mitte Juli im Golf von Mexiko gebildet hat, war es bisher recht ruhig auf dem Atlantik, siehe auch hier: Ruhige Zeiten im tropischen Atlantik. Die Hurrikan-Saison hat offiziell am 1. Juni begonnen und geht bis Ende November, einen Höhenpunkt stellt der Zeitraum zwischen Mitte August und Oktober da.

Saison kommt langsam in Fahrt

Pünktlich zum Beginn der Hochsaison, bildete sich am 21. August der tropische Sturm CHANTAL. Ausgehend von einer Störungszone über dem Nordosten Floridas zog der Sturm dann aber auf den offenen Atlantik. Die Intensität blieb gering genug, um den Sturm nicht als Hurrikan zu klassifizieren. Mittlerweile wandert CHANTAL als außertropisches Tief in Richtung Europa.

Etwas gefährlicher könnte aber der tropische Sturm DORIAN werden. Derzeit befindet sich der Sturm nördlich von Venezuela, knapp östlich der Kleinen Antillen. Auf der Insel Barbados gelten bereits erste Sturmwarnungen, hier werden Sturmböen von 100 km/h erwartet. Der Sturm soll sich aber weiter verstärken und im Verlauf des Mittwochs dann auf die Insel Puerto Rico treffen.

Prognostizierte Zugbahn von DORIAN @NOAA
Prognostizierte Zugbahn von DORIAN @NOAA

Prognosen für die restliche Saison

Der bisherige Verlauf der Saison ist nicht überraschend. Die Wettermodelle haben generell eine eher unterdurchschnittliche Saison 2019 prognostiziert. So sollen sich laut der Universität von Colorado von Juni bis Ende November etwa 13 tropische Stürme und 3 Hurrikans bilden. Einen Zusammenhang stellt dabei die El Niño-Southern Oscillation (ENSO) dar: Bei El Niño fällt die Sturmsaison nämlich meist ruhiger aus. In den letzten Monaten gab es ein schwaches El-Niño-Ereignis, derzeit geht ENSO aber tendenziell wieder in einen neutralen Zustand über.


Für die Bewohner Nord- und Mittelamerikas wäre es auf jeden Fall mal ein Aufatmen, wenn die Stürme heuer eher schwächer bleiben. Allerdings kann es auch im Zuge von schwachen Sturmjahren einzelne, sehr heftige Hurrikane geben.

Titelbild Quelle: pixabay.com

Höhentief sorgt für kräftige Schauer und Gewitter

Storm Science Austria

Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss eines Höhentiefs mit Kern über Italien und mit einer südöstlichen Strömung gelangen sehr feuchte und teils auch labil geschichtete Luftmassen ins Land. Der Höhenwind ist dabei nur schwach ausgeprägt, somit weisen die Gewitter eine sehr langsame Zuggeschwindigkeit auf.

Das Höhentief am Sonntag
Das Höhentief am Sonntag. © UBIMET / NCEP

Gewitter am Sonntag

Der Sonntag startet besonders im Süden und im Osten mit oft dichten Wolken und bereits in den Morgenstunden ziehen im Osten Schauer durch. Tagsüber kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein, in der schwülen Luft entwickeln sich aber neuerlich Quellwolken und im Laufe des Nachmittags gehen im ganzen Land lokale Schauer oder Gewitter nieder. Durch die längere Verweildauer der Gewitterzellen an einem bestimmten Ort kommen lokal sehr große Niederschlagsmengen zusammen. Lediglich in Vorarlberg bleibt es überwiegend trocken.

Große Regenmengen am Samstag

Die Wetterlage ist derzeit festgefahren und auch zu Wochenbeginn gibt es wenig Änderungen. Bereits am Samstag haben Gewitter im Südosten örtlich für ergiebige Regenmengen gesorgt:

  • 81 mm St. Corona am Wechsel (NÖ)
  • 77 mm Lutzmannsburg (B)
  • 77 mm Ritzing (B)
  • 74 mm Breitenbach (ST)
  • 72 mm Nikitsch (B)
  • 67 mm Deutschkreutz (B)
  • 64 mm Frohnleiten NLV (ST)
  • 55 mm Reichenau an der Rax (NÖ)
  • 53 mm Bruckneudorf (B)

24h-Niederschlagsanalyse. © UBIMET
24-h-Niederschlagsanalyse. © UBIMET

Die großen Regenmengen in kurzer Zeit haben örtlich zu Überflutungen und Vermurungen geführt. Betroffen waren u.a. das Lavanttal, die Weststeiermark, das obere Murtal, der Raum Voitsberg und das Mittelburgenland. Lokal kam es zudem auch zu kleinem Hagel und stürmischen Böen. Anbei die höchsten gemessenen Windspitzen:

  • 78 km/h Hollenthon (NÖ)
  • 68 km/h Neudorf bei Landsee (B)
  • 66 km/h Mörbisch am See (B)



Viele Blitze im Südosten

In Summe wurden am Samstag vom UBIMET-Blitzortungssystem knapp 80.000 Blitze detektiert, davon mehr als ein Drittel in der Steiermark. Der Bezirk mit den meisten Blitzen war hingegen Kitzbühel in Tirol mit 5.261 Entladungen. Die höchste Blitzdichte gab es im Bezirk Oberpullendorf mit 6,5 Blitze/km². Die stärkste Entladung wurde mit 190 kA in Hermagor detektiert.

  • 28.996 Steiermark
  • 13.181 Burgenland
  • 12.161 Tirol
  • 11.594 Niederösterreich
Blitze am 24. August. © UBIMET
Blitze am 24. August. © UBIMET
Wolkenblitz bei Brunn am Gebirge © Storm Science Austria
Wolkenblitz bei Brunn am Gebirge © Storm Science Austria

Quelle Titelbild: Storm Science Austria

Massive Waldbrände im Amazonas

Satellitenbild der Waldbrände ©NASA

Nicht nur große Abholzung bedroht derzeit die Wälder des Amazonas, sondern auch einer der schwersten Waldbrände seit vielen Jahren.  Diese Brände wüten seit über zwei Wochen und Auswertungen ergaben über 70000 Brandherde, das sind fast doppelt so viele als noch im Vorjahr.

Große Trockenheit

Waldbrände sind in dieser Jahreszeit aufgrund der trockenen Bedingungen keine Seltenheit, doch das Ausmaß ist heuer größer als zuvor. Mehrere hundert Quadratkilometer sind gerade betroffen und die Brände verteilen sich auf die Staaten Brasilien, Paraguay und Bolivien. Die Dürre begünstigt die Brände natürlich, es wird aber angenommen, dass die Brände von Menschen gelegt worden sind. Einerseits durch die Rodung der Wälder, andererseits wurde aber auch kürzlich der „Tag des Feuer“ ausgerufen. Kurze Zeit später wurden auf den Satellitenbilder dann vermehrt Waldbrände registriert. Da es in einigen Gebieten fast über 90 Tage nicht geregnet hatte, breiten sich die Feuer auch rasch aus.

Gerodete Waldflächen im Amazonas ©dpa
Gerodete Waldflächen im Amazonas ©dpa

Rauchwolken über den Städten

Die Auswirkungen sind bereits jetzt für viele Menschen sichtbar. So verdunkelte sich der Himmel über der Stadt São Paulo aufgrund der Rauchwolken plötzlich, obwohl die Feuer über 2000 Kilometer weit entfernt sind.

Folgen für das Klima

Vor allem ist das lokale Klima betroffen. Im Amazonasbecken herrscht ausschließlich feucht-tropisches Klima, die Luftfeuchtigkeit liegt häufig über 90%. In Folge der Waldbrände und der Abholzung fehlt jedoch in den nächsten Jahren bis Jahrzehnten die Feuchtigkeit aufgrund der mangelnden Vegetation.

Die Wälder des Amazonas gelten nicht nur als riesen Kohlenstoff Speicher, welcher durch die Brände in Form von Kohlendioxid (CO₂) freigesetzt wird, sondern auch als „Lunge der Erde“. Ein Großteil des emittierten CO₂ wird nämlich in den Wäldern wieder zu Sauerstoff umgewandelt. Abschätzungen für das globale Klima lassen sich hingegen erst in einigen Jahren machen.

 

Auf Starkregen folgt erneut sommerliche Hitze

Zweigeteiltes Wetter. © Adobe Stock

Eine verwellte Kaltfront kommt über dem Westen Österreichs zu liegen, hier stellt sich am Diestag nasses und relativ kühles Wetter ein. Niederschlagssummen von über 50 bis 70 l/qm bis Mittwochnacht sind vor allem in Vorarlberg und im Außerfern möglich, entsprechende Starkregenwarnungen wurden bereits ausgegeben.

Nach dem klimatologischen Mittel fallen in Schoppernau (Vorarlberg) 251 l/qm im August. Bis inklusive Montag, den 19. August fielen an dieser Station bereits 187 l/qm.  Durch die reichlichen Niederschläge im äußersten Westen könnte nun innerhalb von nur zwei Tagen das Monats-Niederschlagssoll erreicht werden.

Prognose der 48-stündigen Niederschlagssumme. © UBIMET 2019
Prognose der 48-stündigen Niederschlagssumme. © UBIMET 2019

Der Hochsommer ist noch nicht vorbei

Im Laufe der Woche nimmt der Hochdruckeinfluss wieder zu und es setzt sich eine südöstliche Höhenströmung durch, mit der erneut warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum nach Österreich transportiert werden.

Demzufolge wird es am Freitag vor allem an der Alpenostseite wieder hochsommerlich – dort werden Temperaturen von über 30 Grad erwartet. Nach aktuellem Stand sind aber auch im Westen der Republik knapp 30 Grad möglich. Am Samstag und Sonntag fallen die Höchsttemperaturen planmäßig noch um eine Spur höher aus, dann wird wahrscheinlich auch in Salzburg und Oberösterreich die 30-Grad-Marke überschritten, wobei im Bergland die Schauer- und Gewitterneigung in Richtung Wochenende auch wieder etwas zunimmt.

Prognose der Höchstwerte für kommenden Sonntag. © ECMWF / UBIMET
Prognose der Höchstwerte für kommenden Sonntag. © ECMWF / UBIMET

 

 

Tief BERND bringt zweigeteiltes Wetter und Gewitter

Tief BERND bringt zweigeteiltes Wetter

Am Sonntag sorgt Hochdruckeinfluss für sonniges Sommerwetter in Österreich. Im Vorfeld einer Kaltfront wird es zudem leicht föhnig und die Temperaturen steigen verbreitet auf über 30 Grad, lokal sind im Bereich der östlichen Nordalpen Spitzenwerte um 34 Grad zu erwarten. Am späten Abend steigt die Gewitterneigung in Vorarlberg und im Außerfern aber langsam an und in der Nacht sind im gesamten Grenzbereich zu Bayern Gewitter möglich.

Zweigeteilter Wochenbeginn

Am Montag ziehen von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich kompakte Wolken durch und zeitweise regnet schauerartig, vereinzelt sind Blitz und Donner dabei. Von Kärnten und dem Steirischen Hügelland bis ins Weinviertel scheint dagegen häufig die Sonne und es bleibt tagsüber trocken, am Nachmittag entstehen von den Tauern bis zur Obersteiermark aber teils kräftige Gewitter, örtlich besteht dabei die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen! Am Abend und in der Nacht gehen dann auch im Nordosten ein paar Schauer und Gewitter nieder, weitgehend trocken bleibt es dagegen vom Klagenfurter Becken über die Südsteiermark bis ins Südburgenland.

Gewitterpotential am Montag (Stand: Sonntag, 11 Uhr) © UBIMET
Gewitterpotential am Montag (Stand: Sonntag, 11 Uhr) © UBIMET

In Vorarlberg kommen die Temperaturen nicht über 20 bis 23 Grad hinaus, im östlichen Flachland und im Süden gibt es hingegen noch Spitzenwerte bis zu 32 Grad.

Höchstwerte am Montag von ICON
Prognose der Höchstwerte am Montag von ICON. © DWD / UBIMET

Gewittriger Dienstag

Der Dienstag verläuft im Großteil des Landes unbeständig, von Vorarlberg her breiten sich kräftige Schauer und Gewitter im Tagesverlauf bis nach Oberkärnten und ins Waldviertel aus. Auch im Osten ziehen ein paar Schauer durch, dazwischen scheint aber auch zeitweise die Sonne. Gegen Abend sind im Norden dann heftige Gewitter möglich. Am längsten sonnig und oft trocken bleibt es von Unterkärnten bis ins Burgenland. Die Zweiteilung bei den Höchstwerten bleibt erhalten, so kommen die Temperaturen in Vorarlberg kaum über 20 Grad hinaus, während es von Unterkärnten bis zum Seewinkel noch hochsommerliche 30 bis 32 Grad gibt.

Prognose der Niederschlagsmenge bis einschließlich Mittwoch von ICON
Prognose der Niederschlagsmenge bis einschließlich Mittwoch von ICON. © DWD

Mittwoch: Gewitter im Süden

Am Mittwoch scheint von Kärnten bis ins Burgenland in der ersten Tageshälfte noch zeitweise die Sonne, im Westen und Norden dominieren dichte Wolken. Vor allem im Bergland gehen immer wieder Schauer nieder und im Süden entstehen im Tagesverlauf teils kräftige Gewitter. Im östlichen Flachland ist die Schauerneigung bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind nur gering und auch im Westen stellt sich tagsüber oft trockenes Wetter ein. Mit 17 bis 27 Grad ist es allgemein etwas kühler.

Ensemble-Niederschlgasprognose für Salzburg. © ECMWF/UBIMET
Ensemble-Niederschlagsprognose für Salzburg. © ECMWF/UBIMET

In der zweiten Wochenhälfte kündigt sich dann allmählich eine Wetterbesserung an und die Temperaturen steigen wieder etwas an.

Titelbild © Adobe Stock

Rote Kobolde über den Alpen

Red Sprites oberhalb eines Gewitters in Mexiko

Vorherige Woche hat ein Photograph aus der Schweiz womöglich eines der besten Beispiele Europas von Roten Kobolden eingefangen. Diese etwas besondere Art von elektrischer Entladung fand am 6. August 2019 einige Kilometer oberhalb eines starken Gewitterkomplexes in Norditalien statt und wurde aus dem Schweizer Kanton Jura, etwa 200 km Luftlinie entfernt, fotografiert.

Rote Kobolde


Bei dieser Erscheinung, im Englischen Red Sprites genannt, handelt es sich um rötliche oder leuchtend rote Entladungen oberhalb von besonders heftigen Gewittern im Bereich der Mesosphäre. Sie treten in Höhen von bis zu 75 km auf und erreichen Längen von bis zu 20 km. Das sich zerteilende Kopfende der Entladung dehnt sich sogar bis auf 50 km aus. Die aufwärts verlaufenden Blitzkanäle zerfallen kurz nach Austritt aus der Wolkendecke in zahllose Verästelungen. Je nach Form gibt es „Karottenkobolde“, „Engelskobolde“ oder auch „Quallenkobolde“. Dabei können Kobolde einzeln oder in Schwärmen auftreten. Eine Beobachtung mit bloßem Auge ist meist nur aus größerer Entfernung zum Gewitter möglich, wenn der Himmel im Hintergrund des Spektakels extrem dunkel ist, da diese deutlich lichtschwächer sind als herkömmliche Wolke-zu-Boden-Entladungen.

Elektrische Entladungen in der Atmosphäre.
Elektrische Entladungen in der Atmosphäre.

Dank der enormen Fortschritte der Photographie ist es heutzutage auch mit guten, herkömmlichen Reflexkameras immer einfacher, genügend Licht einzufangen, um diese extrem kurzen und lichtschwachen Ereignisse zu dokumentieren. Hier ein paar Beispiele aus dem heurigen Sommer:



Titelbild: Red Sprites von der Raumstation ISS aus. © NASA

Am Wochenende vorübergehend sommerlich heiß mit bis zu 34 Grad

Badewetter im Sommer

Am Freitag sorgt Skandinavientief ANDREAS vor allem im Norden und Osten noch für leicht unbeständige Verhältnisse. Bei einem Mix aus vielen Wolken und etwas Sonne gehen vor allem von Salzburg ostwärts ein paar Schauer nieder, von Unterkärnten bis Niederösterreich entstehen auch einzelne Gewitter. Im Tagesverlauf macht sich aus Westen aber ein Zwischenhoch bemerkbar und die Wolken machen immer häufiger der Sonne Platz. Die Temperaturen erreichen 19 bis 26 Grad mit den höchsten Werten in Kärnten.

Tief ANDREAS führt mäßig warm und leicht labil geschichtete Luftmassen in den Osten.
Tief ANDREAS führt mäßig warme und leicht labil geschichtete Luft in den Osten.

Sommerwetter am Wochenende

Der Samstag präsentiert sich meist freundlich, vor allem im Süden und im östlichen Flachland scheint trotz einiger Wolkenfelder häufig die Sonne. Etwas dichter fallen die Wolken an der Alpennordseite aus, es bleibt aber trocken. Die Temperaturen steigen auf 22 bis 29 Grad. Am Sonntag stellt sich kurzzeitig Hochsommerwetter ein, verbreitet scheint die Sonne und bei teils föhnigem Südwind steigen die Temperaturen auf 28 bis 34 Grad. Besonders vom Flachgau bis zum Mostviertel wird es hochsommerlich heiß. Erst am Abend steigt die Gewitterneigung in Vorarlberg und im Außerfern langsam an. Das perfekte Badewetter am Wochenende sollte man auf alle Fälle ausnützen, denn kommende Woche geht es mit den Temperaturen wieder bergab.

Prognose der Höchstwerte für kommenden Sonntag. © ECMWF / UBIMET
Prognose der Höchstwerte für kommenden Sonntag. © ECMWF / UBIMET

Kommende Woche Abkühlung

Am Montag überwiegen an der Alpennordseite sowie generell im Bergland die Wolken und es regnet immer wieder schauerartig, vereinzelt sind Blitz und Donner dabei. Von Unterkärnten und dem Steirischen Hügelland bis ins Weinviertel scheint dagegen zeitweise die Sonne und vor allem im Südosten wird es nochmals sommerlich heiß. Am Nachmittag entstehen im Süden örtlich Gewitter, meist trocken bleibt es im östlichen Flachland. Die Höchstwerte liegen zwischen 19 Grad in den westlichen Nordalpen und 32 Grad im Südosten. Im Laufe der Woche gehen die Temperaturen besonders im Bergland und im Norden weiter zurück.

Titelbild © Adobe Stock

Neuschnee im Hochgebirge

Der Hochsommer geht zu Ende und das macht sich nicht nur in den Niederungen bemerkbar. Ein typisches Merkmal für den Spätsommer sind Wintereinbrüche im Hochgebirge. Einen ersten Vorgeschmack auf den Winter gab es in Lagen oberhalb von rund 2.500 m in der vergangenen Nacht. Hier Bilder vom Hochkönig:

Schneetreiben auf der Rudolfshütte:

www.foto-webcam.eu/webcam/rudolfshuette/
foto-webcam.eu/webcam/rudolfshuette/

Schnee zieht klare Linie:

foto-webcam.eu/webcam/mooserboden/
foto-webcam.eu/webcam/mooserboden/

Massiver Wintereinbruch August 2018

Ende August 2018 gab es nach einer lang andauernden Hitzewelle einen massiven Wintereinbruch. Während die Temperaturen am 23.08.2018 in Bad Gastein noch die 30-Grad-Marke erreichten, gab es 3 Tage späte in der Früh eine rund 5 cm dicke Schneedecke. Seit Messbeginn war das der erste Augustschneefall in Gasteinertal.

Wintereinbruch am 26.08.2018 im Gasteinertal
Wintereinbruch am 26.08.2018 im Gasteinertal

Von so einem massiven Wintereinbruch sind wir aber in nächster Zeit weit entfernt. Bis zum Wochenende liegt die Nullgradgrenze bei rund 3000 m, am Wochenende werden dann in 3000 m schon wieder warme 10 Grad erreicht. Der Schnee schmilzt also rasch wieder ab, einer Hochgebirgstour am Wochenende steht wettertechnisch nichts im Wege.

Titelbild: fuschertoerl.panomax.com

 

 

Superzelle zog mit schweren Sturmböen über Wien

Superzelle trifft auf Wien

Am Montagnachmittag wurde Wien von einem heftigen Gewitter mit Starkregen, kleinem Hagel und schweren Sturmböen getroffen. Die Feuerwehr musste auf über 90 Einsätze ausrücken um Sturm- und Wasserschäden zu beseitigen, zudem kam es in manchen Bezirken zu Stromausfällen. Besonders betroffen waren die zentralen und nordwestlichen Bezirke der Landeshauptstadt, so wurden am Botanischen Garten schwere Sturmböen bis 95 km/h gemessen und in der Nähe vom Karlsplatz knapp 20 Liter pro Quadratmeter Regen in nur 10 Minuten verzeichnet. Letzteres entspricht dort einer Wiederkehrzeit von etwa 15 bis 20 Jahren.

Die Superzelle vor der Ankunft in Wien © M. Spatzierer
Die Superzelle vor der Ankunft in Wien © M. Spatzierer
Der Hagel- und Regenkern des Gewitter aus Nordosten betrachtet. © M. Spatzierer
Der Hagel- und Regenkern des Gewitter aus Nordosten betrachtet. © M. Spatzierer

Blitze pro Bundesland am Montag (Top 5):

  • 12.270 Niederösterreich
  • 3.392 Oberösterreich
  • 1.900 Tirol
  • 1.880 Steiermark
  • 846 Wien

Höchste Blitzdichte pro Gemeinde (Top 5):

  • 9,5 Blitze/km² Strasshof an der Nordbahn (NÖ)
  • 6,9 Blitze/km² Gerasdorf bei Wien (NÖ)
  • 6,6 Blitze/km² Deutsch-Wagram (NÖ)
  • 6,6 Blitze/km² Bockfließ (NÖ)
  • 6,5 Blitze/km² Döbling (Wien)
Blitze am Montag
Blitzdichte am Montag. © UBIMET

Das Gewitter ist am Montag kurz vor 16 Uhr im südlichen Traunviertel entstanden und ist dann mit der Höhenströmung zunächst nach Nordosten gezogen. Mit der Entwicklung der Mesozyklone (für Details dazu siehe unten) ist das Gewitter allerdings ab etwa dem Grenzbereich zu Niederösterreich von der ursprünglichen Zugbahn leicht nach Osten ausgeschert und ist schließlich gegen 18:30 auf Wien getroffen.

Das Gewitter über Wien. © M. Spatzierer
Das Gewitter über Wien. © M. Spatzierer

Superzellengewitter

Das Gewitter über Wien am Montag war ein klassisches Superzellengewitter, also ein langlebiges, kräftiges und alleinstehendes Gewitter, welches einen beständigen rotierenden Aufwind aufweist (Mesozyklone). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung: Bei einer starken vertikalen Windzunahme bilden sich nämlich quer zur Strömung horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Luftwalze ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Die Zufuhr feuchtwarmer Luft wird dabei durch den räumlich getrennten Abwindbereich, in dem der Niederschlag ausfällt, nicht gestört.

Schema einer Superzelle. © https://sites.psu.edu/pmarkowski/how-tornadoes-form/
Schema einer Superzelle. © https://sites.psu.edu/pmarkowski/how-tornadoes-form/
IR-Satbild
„Overshooting top“: Sehr kalte Temperaturen bis -65 Grad an der Wolkenobergrenze. IR-Satbild © EUMETSAT/UBIMET

Heftige Gewitter und Starkregen am Montag

Feldkirch zwischen Regen und Gewittern - foto-webcam.eu

Unwetterpotential am Montag

Österreich liegt heute zwischen kühlerer, atlantischer Luft im Westen Europas und eine heiße, energiereiche Luftmasse nach Osten zu. Solch beachtliche Temperaturgegensätze sorgen unter anderem für eine deutliche Zunahme des Windes mit der Höhe. Das Zusammenspiel zwischen einer sich aus Westen langsam annähernden Kaltfront, starkem Höhenwind und energiereicher Luft führt im Tagesverlauf zu heftigen Gewittern. Vor allem im Vorfeld der Front, etwa vom Tiroler Unterland und Oberkärnten bis zum Waldviertel steigt im Tagesverlauf die Gewitterneigung deutlich an. Die Gewitterzellen können lokal durchaus schwere Sturmböen sowie Hagel und Starkregen bringen.

In Vorarlberg ist die Gefahr von schweren Gewittern deutlich geringer, hier regnet es aber den ganzen Tag über teils kräftig und gewittrig durchsetzt. Bis in die Nacht auf Dienstag kommen verbreitet 30 bis 40 l/m² zusammen.

12-stündige akkumulierte Niederschlagmengen bis Mitternacht nach dem deutschen Modell ICON - DWD, UBIMET
12-stündige akkumulierte Niederschlagmengen bis Mitternacht nach dem deutschen Modell ICON – DWD, UBIMET

Bereits schwere Schäden in Tirol

Welches Unwetterpotential die heutigen Gewitter mitbringen können, hat es eine kleine Superzelle bereits vergangener Nacht in Tirol gezeigt. Das Gewitter hat sich kurz nach 1 Uhr zwischen Landeck und Imst  gebildet und ist dann entlang des Inntals nach Osten gezogen. Nach etwa 2 Stunden Lebenszeit schwächte sich die Zelle über den Kitzbüheler Alpen ab. An der Wetterstation in Haiming wurden Böen von bis zu 79 km/h gemessen. Die schweren Schäden in der Umgebung deuten aber darauf hin, dass auch Windspitzen von mehr als 100 km/h möglicherweise dabei waren.

Blitzmessungen am 12.08.2019 bis 08:30 Uhr MESZ - UBIMET, nowcast
Blitzmessungen am 12.08.2019 bis 08:30 Uhr MESZ – UBIMET, nowcast

Titelbild: Feldkirch zwischen Regen und Gewittern – foto-webcam.eu

Starker Tornado in Luxemburg

Am Freitag zog ein für die Jahreszeit ungewöhnlich starkes Sturmtief namens YAP von der Biskaya nach Irland. Die dazugehörige Kaltfront rauschte gestern mit großem Tempo über Frankreich, Benelux und den Großteil von Deutschland hinweg. Dabei gab es besonders in Ostfrankreich, Benelux und dem Westen von Deutschland teils heftige Gewitter.

Tornado in Luxemburg

Im Zuge eines dieser Gewitter entstand an der Grenze von Frankreich zu Luxemburg ein kräftiger F2-Tornado, der über die Stadt Petingen hinwegzog und über 100 Häuser beschädigte. Dabei gab es auch gut ein Dutzend Verletzte, was aufgrund der folgenden Bilder kein Wunder ist:

Tornado auch in Amsterdam

Auch in den Niederlanden kam es im Zuge der Kaltfront zu mindestens zwei Tornados. Ein Tornado traf dabei als Wasserhose auch Amsterdam.

Kaltfront erreicht Österreich

Am Samstag erreicht die Kaltfront auch Österreich. Dabei gibt es aber nicht mehr soviel Dynamik wie am Freitag, somit ist die Gefahr eines Tornados in Österreich zum Glück nur sehr gering. Trotzdem bilden sich im Laufe des Nachmittags und am Abend teils kräftige Gewitter. Hauptsächlich davon betroffen sind die Regionen von Osttirol un dem Salzkammergut über die Obersteiermark bis in den Wienerwald und das Wald- und Weinviertel. Einzelne Gewitter sind auch weiter südlich anzutreffen. Dabei kann es zu Starkregen und Hagel von bis zu 3 cm Korngröße kommen.

Titelbild: AdobeStock

Im Osten heiß, im Westen wechselhaft

Sonnenuntergang Wr. Neustadt

Die Kaltfront des Tiefs XAVER sorgte nicht nur hierzulande für kräftige Gewitter (nachzulesen hier: Rückblick Gewitter), sondern auch in Norditalien und in Polen.
Heute herrscht jedoch im Großteil des Landes bereits wieder ruhiges Sommerwetter, nur im Süden und Südosten bilden sich heute teils kräftiger Gewitter.

Badewetter am Freitag, am Samstag im Osten Hitze

Am Freitag halten sich anfangs zwar in den Tal- und Beckenlagen der Alpen ein paar Nebelfelder, aber diese lösen sich noch am Vormittag auf. Auch die Quellwolken im Bergland bleiben harmlos und im ganzen Land kann man sich tagsüber auf viele Sonnenstunden freuen.
Am Samstag nähert sich dann eine Kaltfront und von Vorarlberg bis zum Innviertel steht bereits von der Früh weg unbeständiges Wetter mit Regenschauern am Programm. Zum Nachmittag hin kommt die Kaltfront allerdings nach Osten voran und bis zum Abend erreichen dann einzelne Gewitter auch das östlichen Flachland.

Am Sonntag wieder freundlicher, große Temperaturunterschiede am Montag

Am Sonntag macht sich dann ein Zwischenhoch bemerkbar und vorübergehend wird es wieder etwas ruhiger im Alpenraum. Anfangs gehen zwar noch ein paar Regenschauer nieder, mit Ausnahme von ein paar Wärmegewittern in den Alpen bleibt es aber im Großteil des Landes trocken.
Im Vorfeld einer Kaltfront bauen sich dann am Montag über Österreich große Temperaturgegensätze auf. Während der Westen bereits im Einfluss der Kaltfront liegt, dreht die Strömung im Osten auf Süd und es wird föhnig. Der Südföhn treibt dann die Temperaturen auf bis zu 36 Grad. Am Nachmittag gehen dann vom Salzburger Land bis zum Waldviertel teils kräftige Gewitter nieder, im Osten wird die Hitze vom stürmischen Westwind abgedrängt.

Hier noch ein paar Impressionen der gestrigen Gewitter:

 

© Stormscience Austria
Gewitter über Wr. Neustadt Mittwochabend © Stormscience Austria

 

Titelbild: © Stormscience Austria

Rückblick: Kräftige Gewitter am Mittwoch

Aufzug eines Gewitters @ Stormscience Austria, Daniel Eßletzbichl

Am Mittwoch 07.08.2019 entwickelten sich im Laufe des Nachmittags die ersten Gewitterzellen über dem zentralen Bergland, die dann am Abend und in der ersten Nachthälfte in Form einer starken Gewitterlinie samt Böenfront den Osten Österreichs erreichten. Starkregen, kleinkörniger Hagel und vor allem teils schwere Sturmböen wurden entlang der Linie beobachtet bzw. gemessen.

+++ Update 20:27 +++

Die Gewitterlinie hat mit Pauken und Trompeten Wien erreicht. Die Spitzenböen aus Wien und Umgebung:

  • 90 km/h Wien-Jubiläumswarte
  • 76 km/h Wien-Hohe Warte
  • 65 km/h Wien-Innere Stadt
  • 61 km/h Wien-Mariabrunn

 

  • 97 km/h Buchberg
  • 79 km/h Langenlebarn
  • 72 km/h  Tullnerfeld
  • 68 km/h Gumpoldskirchen

+++ Update 19:22 +++

Im Donauraum greift nun der Westwind teils mit Sturmböen durch. In der Nähe der Gewitter sind Spitzenwerte bis 80 km/h möglich! Aber auch der kurzzeitige Starkregen bleibt ein Thema: Zum Teil sind die Mengen zwar kräftig aber nicht exzessiv ausgefallen, hier die Werte der letzten Stunde:

  • 14 l/m², Weyer
  • 12 l/m², Rottenmann
  • 8 l/m², Hall/Admont
  • 7 l/m², Waidhofen/Ybbs

+++ Update 18:45 +++

Lange haben sie sich geziert, nun sind aber verbreitet Gewitter Richtung Osten unterwegs. Die Windspitzen der letzten Stunde:

  • 72 km/h, Kremsmünster
  • 68 km/h, Linz
  • 65 km/h, Wels
  • 61 km/h, Vöcklabruck, Wolfsegg und Wieselburg
  • 60 km/h, Haag
Die Gewitter ziehen rasch ostwärts. Daten: Austrocontrol

+++ Update 17:30 +++

Die Entwicklung der Gewitter kommt immer mehr in Fahrt. Derzeit bewegt sich im Tennengau eine kräftige Zelle Richtung Salzkammergut. Auch ebendort bzw. nach Norden bis nach Wels bildet sich eine kleine Gewitterlinie. In der kommenden Stunde frischt dann auch im Traunviertel der Westwind auf. Mit dem Druchzug der Gewitter sind Spitzen zwischen 50 und 60 km/h möglich.

Blitze der vergangenen Stunde (gelb = aktuellste Messung). Quelle: UBIMET/nowcast
Blitze der vergangenen Stunde (gelb = aktuellste Messung). Quelle: UBIMET/nowcast

+++ Update 16:15 Uhr +++

Langsam bewegt sich was. Immerhin ist nun ein erstes Gewitter in den Kitzbüheler Alpen entstanden., ein zweites bei Bruneck knapp westlich von Osttirol und ein drittes am südlichen Stadtrand von Salzburg.

Webcambild vom Salzburger Flughafen @ https://livecam.salzburg-airport.com/
Webcambild vom Salzburger Flughafen @ https://livecam.salzburg-airport.com/

+++ Update 15:30 Uhr +++

Es tut sich nach wie vor wenig. Die hohen Wolken sind nun bis Oberösterreich so dicht, dass die Sonne nicht mehr durchkommt. Zwar ist es dort 27 bis 28 Grad warm, aber womöglich fehlen gerade 1 bis 2 Grad, um Quellwolken auszulösen. Zumindest ist der Wind entlang der Donau nun erwartungsgemäß mehrheitlich auf östliche Richtungen gedreht, in Wien auf Süd. Damit strömt Luft vor der aufziehenden Front zusammen, jedoch ist die Luftbewegung recht schwach.

Temperaturverteilung um 15:10 Uhr @ UBIMET
Temperaturverteilung um 15:10 Uhr @ UBIMET

+++ Update 14:30 Uhr +++

Mit dem Regen hat es im Westen abgekühlt. Hier werden rund 18 Grad gemessen,  während es im Osten und Südosten bis zu 31 Grad heiß ist. Somit gibt es zwar 13 Grad Unterschied zwischen West und Ost, in Summe läuft aber nicht alles nach Plan. Vom Achensee bis ins Salzkammergut sollte es nun allmählich Gewitter auslösen, doch die vielen Wolken hemmen die Entwicklung.

+++ Update 14:00 Uhr +++

Bei München entstehen nun die ersten Gewitter, welche früher oder später noch für Oberösterreich interessant werden können. Was hingegen schlecht für die Entwicklung der Gewitter ist: Es ziehen schon recht viele Wolken auf Höhe von Salzburg und Oberösterreich durch.

Radarbild von 13:40 Uhr @ UBIMET, Austrocontrol
Radarbild von 13:40 Uhr @ UBIMET, Austrocontrol

+++ Update 12:45 Uhr +++

Momentan zieht in Vorarlberg und in Tirol Regen durch. Auch wenn es hier später wieder etwas aufreißt, so ist die Unwettergefahr hier doch eher gering. Von Salzburg ostwärts heizt jedoch gebietsweise die Sonne ein. Die momentan auf Höhe von Wien hängenden Wolken ziehen auch bald mal weiter.

Satellitenbild kombiniert mit aktuellen Blitzen von 12:40 Uhr @ UBIMET
Satellitenbild kombiniert mit aktuellen Blitzen von 12:40 Uhr @ UBIMET

+++ Update 11:00 Uhr +++

Momentan erstreckt sich der Tiefausläufer etwa vom Saarland bis nach Sachsen. Hier sowie südlich davon gibt es derzeit die größte Wetteraktivität, bereits existierende Gewitter ziehen mit rund 60 km/h nach Nordosten:

Registrierte Blitze von 11 Uhr @ UBIMET, nowcast
Registrierte Blitze von 11 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 10:30 Uhr +++

Bereits gegen 10 Uhr werden im Osten und Südosten verbreitet über 25 Grad gemessen, im Raum Wien sowie im Wiener Becken gar bis zu 29 Grad. Dem gegenüber stehen bspw. 18 Grad in Innsbruck, wo bereits einige Wolken durchziehen. Im Laufe der nächsten Stunden wird sich dieser Gegensatz der Temperaturen noch verstärken.

Aktuelle Höchstwerte @ UBIMET
Aktuelle Höchstwerte @ UBIMET

+++ 10:00 Uhr +++

Ein Tief namens XAVER liegt schon seit Tagen über den Britischen Inseln und der Nordsee und die zugehörige Kaltfront erstreckt sich seit ebenso geraumer Zeit von Südwest nach Nordost quer über Deutschland. Entsprechend liegt der Alpenraum bisher auf der Vorderseite in einer südwestlichen Strömung, warme Luft wurde herangeführt. Heute erreicht dieser Prozess seinen vorläufigen Höhepunkt, im Tagesverlauf schwenkt die Kaltfront jedoch von West nach Ost durch und damit entlädt sich die gesamte in der Luft enthaltene Energie, teils kräftige Gewitter entstehen.

Los geht es bereits gegen Mittag in Vorarlberg, die Unwettergefahr ist hier jedoch noch eher gering. Nach Osten fortschreitend bilden sich am frühen Nachmittag in Tirol und später in Salzburg erste Gewitter. Je später, desto höher ist die Gefahr von einzelnen sehr kräftigen Gewitterzellen, welche Hagel und Sturmböen bringen können. In Oberösterreich und der Obersteiermark löst es im Laufe des Nachmittags aus, womöglich erst zum Abend hin. Ab diesem Moment erscheint es wahrscheinlich, dass Gewitter zunehmend verclustern/sich vereinen und als komplexeres System weiter nach Nordosten ziehen.

Sturmböen rücken dann in den Fokus, sie können am Abend auch bereits deutlich vor den Gewittern auftreten. Insbesondere im östlichen Flachland inklusive Wiens stellt dieser stürmisch auffrischende Wind womöglich die Hauptgefahr dar. Es wäre nicht unüblich, wenn sich dadurch Gewitter bis zum Wienerwald kommend auflösen und erst Richtung Slowakei oder im Seewinkel neu entstehen würden.

Weitgehend ruhig bleibt es übrigens im Südosten – von Klagenfurt bis ins Mittelburgenland passiert bis in die Nacht nichts.

 

Titelbild @ Stormscience Austria, Daniel Eßletzbichl

Blitzspektakel in Guatemala

@ Alyssa Barrundia, Facebook

Der 3760 m hohe Volcan de Agua befindet sich nur wenige Kilometer westlich von Guatemala-Stadt und ist nicht aktiv. Als dort am Donnerstag Blitze zuckten, war also nicht etwa vulkanische Aktivität die Ursache, sondern es handelte sich um ein normales Gewitter genau über dem Berg. Die markante Bergspitze hat sicher schon etliche Blitzeinschläge erlebt, doch diesmal fungierte sie ausgesprochen häufig als Ausgangspunkt für aufwärts gerichtete und radial auseinander gehende Blitze. Die Folge sind beeindruckende Aufnahmen:

Blitzspektakel in Guatemala

 

Titelbild @ Alyssa Barrundia,  https://www.facebook.com/alyssa.beyer.71

Sommerwetter mit Abstrichen

Sommer und Gewitter

Nach zwei unterkühlten und teils nassen Tagen macht sich von Westen her ein Hoch bemerkbar.  Somit dominiert in den meisten Landesteilen der Sonnenschein. Nur vom Mühl- und Waldviertel über die Obersteiermark bis nach Kärnten und die südliche Steiermark ziehen noch mehr Wolken und einzelne Schauer und Gewitter durch.

Niederschlagsmengen am Samstag mit den gemessenen Spitzenwerten pro Bundesland
Niederschlagsmengen am Samstag mit den gemessenen Spitzenwerten pro Bundesland
Blitzverteilung am Samstag
Blitzverteilung am Samstag

Es geht bergauf

Am Montag nähern sich die Temperaturen schon der 30-Grad-Marke an, dazu scheint zeitweise die Sonne. Ganz beständig verläuft aber auch der Wochenbeginn nicht, in Nordtirol und Salzburg kommt es am Nachmittag zu Schauern, in Osttirol und Kärnten sind am Abend einzelne Gewitter zu erwarten. Am Dienstag setzt sich das warme Sommerwetter fort, im Donauraum und im Osten liegen die Höchstwerte um die 30 Grad. Im Bergland hingegen wird es schwülwarm und zunehmend gewittrig. Lokal können die Gewitter auch schon kräftig ausfallen.

Zur Wochenmitte Hitze und Unwetter

Der Mittwoch verläuft Im Osten und Südosten dann heiß mit Höchstwerten von 30 bis 34 Grad. Im Westen bilden sich hingegen im Tagesverlauf kräftige Gewitter, die sich bis zum späten Abend auf den Großteil des Landes ausbreiten, nur von Unterkärnten bis zum Neusiedler See bleibt es noch freundlich. Die Gewitter können dann unwetterartig ausfallen, Starkregen, großer Hagel und Sturm sind möglich.

Der Donnerstag verläuft dann unbeständig und nass, am Freitag setzt sich wieder Sommerwetter durch und zum kommenden Wochenende deutet sich heißes Sommerwetter an.

Titelbild: StockAdobe

Unwetter in Italien, Starkregen in Österreich

Ein Italientief im Zusammenspiel mit einem Höhentief bringt im Süden des Landes momentan kräftigen und gewittrig durchsetzten Regen. Dabei gingen in der letzten Stunde in Deutschlandsberg 26,7 l/m² und in Leibnitz-Wagna 21,1 l/m² nieder. Die Graphik zeigt die Niederschlagssumme der Steiermark seit Mitternacht.

Niederschlagssumme Steiermark seit Mitternacht © UBIMET

Unwetter in Italien und Slowenien

Dieser Regen zieht allmählich über die Südsteiermark in Richtung Ungarn ab. Noch heftiger sind die Gewitter in Norditalien und Slowenien. Hier gab es an der Station Katarina in Slowenien 66 l/m² in wenigen Stunden. Auch in den folgenden Stunden muss in Norditalien Ungarn, Slowenien, Kroatien und Ungarn mit heftigen Gewittern gerechnet werden.  Dabei muss mit Starkregen und schweren Sturmböen gerechnet werden. Zudem ist großer Hagel möglich.

Von Westen her neue Schauer und Gewitter

Desweiteren gibt es auch in Tirol und Salzburg teils kräftiger Gewitter, die allmählich in Richtung Südosten ziehen. Im weiteren Verlauf des Nachmittags muss also insbesondere in Osttirol und Kärnten mit Gewittern gerechnet werden. Hier sind lokal auch größere Regenmengen möglich.

Titelbild: Webcam St. Aigen

Blitzreport Juli: 421.767 Entladungen gab es am Himmel

Aufgenommener Blitz von unserer Webcam @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien

In diesem bezüglich Gewittern nur leicht unterdurchschnittlichen Juli registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 421.767 Blitze. Damit gab es zwar mehr als doppelt so viele Blitzentladungen wie im Juli des Vorjahres, dieser stellte jedoch mit 173.440 Blitzen die geringste Zahl seit Beginn der modernen Erfassung im Jahr 2010. Der Juli bildet zusammen mit Juni und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten. Die Sonne erreicht zu dieser Zeit ihren Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Luft und der Topografie Österreichs entwickeln sich dann zahlreiche Gewitter.

Blitzdichte auf Gemeindebasis im Juli 2019 @ UBIMET
Blitzdichte auf Gemeindebasis im Juli 2019 @ UBIMET

Spitzenreiter Steiermark, Salzburg blitzreichste Stadt Österreichs

Mit exakt 134.917 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit gut 65.000 und Tirol mit etwa 64.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 613 Blitze.

Mit rund acht Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark hinsichtlich der Blitzdichte ebenso knapp vorne, gefolgt von Salzburg und Tirol mit rund fünf Blitzen pro Quadratkilometer. Auf Gemeindeebene hat St. Stefan im Rosental (St) die Nase vorne, hier wurden 43 Blitze pro Quadratkilometer registriert.

Die fünf blitzreichsten Bezirke finden sich allesamt in der Steiermark, angeführt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17.718 Entladungen. Mit 20,4 Blitzen pro Quadratkilometer war relativ gesehen allerdings die Stadt Salzburg der Spitzenreiter, gefolgt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17,5 Blitzen und Leibnitz mit 16,5 Blitzen pro Quadratkilometer.

Gewitterfreie Tage bildeten im Juli die Ausnahme, an insgesamt 26 von 31 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert.

Anzahl der Gewittertage im Juli 2019 @ UBIMET
Anzahl der Gewittertage im Juli 2019 @ UBIMET

Stärkster Blitz in Vorarlberg

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden in Vorarlberg gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 269.000 Ampere am Vormittag des 3. Juli in St. Gallenkirch im Bezirk Bludenz. In kürzester Zeit wurde dabei rund 17.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.

 

Blitze nach Bundesland, Anzahl und Blitzdichte

  • Steiermark 134.917 – 8,23 Blitze/km²
  • Niederösterreich 64.800 – 3,38 Blitze/km²
  • Tirol 63.679 – 5,04 Blitze/km²
  • Oberösterreich 53.174 – 4,44 Blitze/km²
  • Kärnten 40.943 – 4,29 Blitze/km²
  • Salzburg 37335 – 5,22 Blitze/km²
  • Burgenland 15.030 – 3,79 Blitze/km²
  • Vorarlberg 11.276 – 4,32 Blitze/km²
  • Wien 613 – 1,48 Blitze/km²
  • Österreich Gesamt 421.767 – 5,03 Blitze/km²

Die fünf stärksten Blitze

  • 269.200 Ampere St. Gallenkirch (V)
  • 243.200 Ampere Stadl-Predlitz(ST)
  • 234.900 Ampere Westendorf (T)
  • 221.000 Ampere Dunkelsteinerwald (NÖ)
  • 218.300 Ampere Egg (V)

Jahr 2019 bisher blitzschwach

Im gesamten Jahr 2019 wurden in Österreich bisher 718.170 Blitze registriert. Dieser Wert liegt deutlich unter der durchschnittlichen Zahl von 973.000 Blitzen, gemessen seit 2010, stellt aber nicht mehr den niedrigsten Wert dar. Im Vergleich dazu wurden in den letzten drei Jahren 2016 bis 2018 zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als eine Million Blitze verzeichnet.

 

Titelbild: Aufgenommener Blitz von unserer Webcam @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien

Kräftige Gewitter vor allem im Süden

Gewitteraufzug im Burgenland

Bereits in den Morgenstunden hat die Kaltfront von Tief WOLFGANG den Westen von Österreich erreicht und sorgt hier für viele Wolken und Schauer. Im Süden und Osten scheint hingegen noch häufig die Sonne.

Aktuelles Satellitenbild (09:30 Uhr), Kaltfront inkludiert und gefährdete Bereiche

Bereits zu Mittag entstehen in der schwül-warmen Luft aber erste Gewitter, die sich am Nachmittag auf das gesamte östliche Berg- und Hügelland ausbreiten und gegen Abend auch den Südosten von Österreich erreichen.

Starkregen und Hagel

Seit dem Wochenende befinden sich sehr feuchte Luftmassen über Österreich, daher muss man im Zuge der Gewitter punktuell mit großen Regenmengen rechnen. Innerhalb von kurzer Zeit sind bis zu 30 l/m² möglich. Besonders im Süden ist auch Hagel wieder ein Thema, die Hagelschlossen sind in den stärksten Gewitterzellen groß genug, um wieder Schäden an Autos oder in der Landwirtschaft anzurichten. Mit den Gewittern frischt auch kurzzeitig der Wind auf, Sturmböen treten aber nur selten auf.

Süden bleibt Hotspot

Am späten Abend gehen die Gewitter wieder zu Ende, am Donnerstag und Freitag folgen aber im Süden weitere Gewitter. Vor allem am Freitag kann es im äußersten Süden und Südosten im Zuge von Gewittern auch intensiv regnen. Erst am Wochenende geht die Gewitterneigung im Süden zurück, dann sind kurze Gewitter vor allem noch im Norden und Osten anzutreffen.

Quelle Titelbild: privat / Daniel Eßletzbichler

Juli 2019: Rund 1,5 Grad zu warm und meist zu trocken

Der Juli zeigte sich oft von seiner sonnigen Seite

Der Juli 2019 fällt mit einer Abweichung von +1,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel deutlich zu warm aus. Am größten war die Abweichung in Vorarlberg und dem Tiroler Oberland, hier war der Juli im Schnitt 2,5 Grad zu warm. Landesweit gestaltete sich der Juli 2019 überall zu warm und ist vergleichbar mit dem Juli aus dem Vorjahr. Geprägt war das Monat zunächst vom Ende der ersten großen Hitzewelle, einer etwas zu kühlen Monatsmitte, auf die eine weitere Hitzewelle folgte. Diese ging dann im Großteil des Landes mit heftigen Gewitter zu Ende.

Heißer Start

Bereits am ersten Tag im Juli wurden die Höchstwerte für das Monat erreicht, in Krems stieg das Thermometer auf 38,8 Grad. Ähnlich heiß wurde es dann mit 36,7 Grad in Innsbruck erst wieder in der letzten Julidekade.

Die Höchsttemperatur im Juli pro Bundesland

Dazu gab es in den tiefen Regionen verbreitet 7 bis 10 Hitzetage. Besonders schwitzen mussten die Villacher, hier wurden sogar 13 Tage mit mehr als 30 Grad registriert.

Anzahl an Hitzetagen

Tropennächte gab es hingegen mit Ausnahme der Bundeshauptstadt nur vereinzelt, in der Wiener Innenstadt sank das Thermometer hingegen 12 mal nicht unter 20 Grad.

Dass der Juli auch wenig sommerlich ausfallen kann, beweist der Blick auf den 11. des Monats. So wurden in der Früh im Lungau und stellenweise auch im Mühl- und Waldviertel Bodenfrost und folglich Reif beobachtet.

Die Tiefsttemperaturen im Juli pro Bundesland

Unwetter am Ende

In der letzten Julidekade baute sich eine weitere Hitzewelle auf, die am vergangenen Wochenende mit heftigen Unwettern zu Ende ging. Dabei kam es lokal durch die enormen Regenmengen zu Überschwemmungen und Vermurungen. Besonders in Kärnten und der Steiermark fielen stellenweise auch tennisballgroße Hagelkörner vom Himmel. Durch die Gewitter und den Starkregen in den Nordalpen wurde die Niederschlagsbilanz regional noch aufgebessert.

Niederschlagssumme mit Minima und Maxima pro Bundesland

Deutlich zu trocken fällt der Juli sowohl in einem Streifen vom Innviertel über die nördliche Steiermark bis nach Wien und das Burgenland als auch in Osttirol und Oberkärnten aus. Verbreitet fielen hier nur 50 Prozent des üblichen Niederschlags. Das Regensoll wurde im äußersten Süden, vom Außerfern bis zum Salzkammergut sowie im Weinviertel erreicht.

Sonne erfüllt Soll

Die Sonne gehörte im zurückliegenden Monat zum treuen Begleiter. Praktisch im ganzen Land erfüllte sie exakt ihr Soll, zum Teil schien sie auch etwas häufiger als im langjährigen Mittel. In Litschau, dem relativ sonnigsten Ort des Landes, machte sie rund 30 Überstunden. Der absolut sonnigste Ort des Landes ist ebenfalls in Niederösterreich zu finden. Zwerndorf verzeichnete bis zum heutigen Tag 285 Sonnenstunden.

Hier die sonnigsten Orte pro Bundesland:

 

Bundesland Ort Sonnenstunden
Niederösterreich Zwerndorf 285 h
Vorarlberg Rohrspitz 282 h
Steiermark Bad Radkersburg 274 h
Burgenland Mörbisch 269 h
Kärnten Klagenfurt 262 h
Tirol Mittewald / Drau 261 h
Oberösterreich Kollerschlag 260 h
Wien Hohe Warte 259 h
Salzburg Mattsee 240 h

Titelbild: Stock Adobe

Mehr als 100 Liter Regen in den Nordalpen

Große Regenmengen an der Alpennordseite.

Vorarlberg bis Oberösterreich betroffen

Seit dem gestrigen Sonntag lenkt ein Tief südlich von Österreich sehr feuchte Mittelmeerluft in den Alpenraum, an der Alpennordseite von Vorarlberg bis Oberösterreich wurde diese förmlich ausgequetscht. Die Folge sind sehr große Regenmengen, die bis dato zusammengekommen sind. Verbreitet wurden 40 bis 70 l/m² Regen gemessen, lokal sind aber auch Regenmengen von deutlich mehr als 100 l/m² registriert worden. In Rußbach im Tennengau sind beispielsweise 112 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden, als Konsequenz wurde dort Zivilschutzalarm ausgelöst.

Hier grafisch dargestellt die Regenmengen von Samstag bis Montagfrüh mit den jeweiligen Spitzenreitern der Bundesländer:

Große Regenmengen kamen an den Nordalpen zusammen.
Große Regenmengen kamen an den Nordalpen zusammen.

Dazu reagieren viele Bäche und Flüsse auf die großen Regenmengen: In Mittersill ist der Pegel der Salzach von 200 auf 500 cm angestiegen, was Alarmstufe 2 bedeutet. Einen deutlichen Anstieg verzeichnete auch die Tiroler Ache.

Nachfolgend der Pegelverlauf der Salzach bei Mittersill der vergangenen Woche:

Der Pegel der Salzach ist stark gestiegen.
Der Pegel der Salzach ist stark gestiegen.

Regenmengen von mehr als 100 l/m² in den vergangenen 24 Stunden:

  1. Ebnit* (V) 166 l/m²
  2. Niederndorferberg* (T) 120 l/m²
  3. Bödele* (V) 115 l/m²
  4. Hintersee/Almbach* & Großgmain* (S) 113 l/m²
  5. Rußbach am Paß Gschütt* (S) 112 l/m²
  6. Kobenzl* (S) 111 l/m²
  7. Salzburg Flughafen (S) 104 l/m²
  8. Klessheim* (S) 102 l/m²
  9. Hallein (S)* 100 l/m²

*Station des Hydrografischen Dienstes

Am Sonntag kräftige Gewitter im Nordosten

Bereits gestern Abend sind teils kräftige Gewitter im Nordosten Österreichs niedergegangen. In der Bundeshauptstadt wurden dabei 179 Blitze registriert, in Niederösterreich gab es sogar 6788 Entladungen. In Langenlebarn fielen 30 l/m², schon untertags wurden in Unterkärnten und der Südsteiermark Regenmengen von bis zu 50 Liter Regen pro Quadratmeter registriert.

Hier eine Übersicht der Blitzentladungen am Sonntag – zeitlich aufgeschlüsselt:

Die meisten Blitze gab es in Wien und in Niederösterreich.
Die meisten Blitze gab es in Wien und in Niederösterreich.

Heute Wetterberuhigung

Mit der Verlagerung des Tiefs Richtung Rumänien stabilisiert sich am Montag die Wetterlage allmählich, der kräftige Regen zwischen Kaiserwinkl und Eisenwurzen klingt im Tagesverlauf ab. In den kommenden Tagen erwartet uns dann sommerlich warmes, aber nicht ganz beständiges Wetter. Am Dienstag und am Mittwoch werden dabei lokal bis zu 32 Grad erreicht, zum Wochenende hin kühlt es dann wieder ab. Gewitter bleiben dabei unser treuer Begleiter, vor allem im Berg- und Hügelland. Eine neuerliche Hitzewelle kündigt sich aus heutiger Sicht bis auf Weiteres nicht an.

 

Quelle: pixabay

Unwetter am Samstag, große Regenmengen heute

Schwere Gewitter am Samstag im Südosten Österreichs.

Die Gewitter vom gestrigen Samstag beleuchten wir weiter unten in diesem Beitrag näher, auch heute gibt es recht verbreitet kräftige Regenschauer und Gewitter. Ganz so heftig wie gestern sollte es aber nicht mehr werden.

Nasse Nordalpen

Dafür stehen der Alpennordseite große Regenmengen bevor, verantwortlich ist ein Tief über Norditalien, das seit gestern feuchte Luft heranlenkt. Diese wird zwischen Vorarlberg und Oberösterreich durch eine zunehmend nördliche Höhenströmung regelrecht ausgequetscht.

Hier sehen wir die 24-stündigen Regenmengen bis Montagvormittag, wie sie das Modell des Deutschen Wetterdienstes berechnet. Natürlich gibt es noch ein paar Unsicherheiten, Schwerpunkte dürften aber der Bregenzerwald sowie der Streifen vom Kaiserwinkl bis zum Ausseerland sein. Hier kommen 40-80, lokal auch um oder über 100 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen!

Große Regenmengen an der Alpennordseite.
Große Regenmengen an der Alpennordseite.

Schwere Gewitter am Samstag

Insgesamt 85.657 Blitzentladungen haben wir gestern in Österreich gemessen, gut die Hälfte davon entfiel (mal wieder) auf die Steiermark. Hier die Rangliste der Bundesländer:

Viele Blitze am Samstag.
Viele Blitze am Samstag.

Dazu gab es zum Teil große Regenmengen, an der Spitze der offiziellen Wetterstationen liegt Kalwang mit rund 55 l/m². Sogar 79 l/m² waren es am nahe gelegenen Präbichl, die Station Zwieselgraben (Semmering-Gebiet) des Hydrografischen Dienstes Steiermark hat mit mehr als 100 Litern pro Quadratmeter aber den höchsten Wert aufzuweisen.

Lokal kräftiger Regen am Samstag.
Lokal kräftiger Regen am Samstag.

Neben kräftigem Regen und einzelnen stürmischen Böen war aber v.a. der große Hagel in Teilen der Steiermark markant. Wir haben abschließend noch ein paar Bilder davon sowie der Schäden aus der Region:

Großer Hagel in Wildon.
Großer Hagel in Wildon.
Zerhageltes Kürbisfeld bei Wildon.
Zerhageltes Kürbisfeld bei Wildon.

Quelle Titelbild: Quelle: privat / Daniel Eßletzbichler

40 Grad und mehr: Rekordhitze in Westeuropa

Flaggen vin Belgien, Niederlanden, Luxemburg

Mit einer südlichen Höhenströmung gelangen derzeit extrem heiße Luftmassen nach Westeuropa, so gab es am Mittwoch in Frankreich und Westdeutschland Spitzenwerte über 40 Grad. In Geilenkirchen bei Aachen wurde mit 40,5 Grad sogar ein neuer Allzeitrekord für Deutschland aufgestellt. In Belgien wurde die 40-Grad-Marke nur um ein Zehntel verfehlt, mit 39,9 Grad in Kleine Brogel handelt es sich ebenfalls um einen neuen Landesrekord. In den Niederlanden kletterten die Temperaturen auf bis zu 39,3 Grad in Eindhoven, auch Allzeitrekord. Diese Werte haben aber nur einen Tag lang gehalten.

Neue Landesrekorde

Bereits am Donnerstag (25. Juli) wurden diese Werte neuerlich übertroffen, in Deutschland wurde ein vorläufiger Höchstwert von 42,6 Grad aufgestellt.

  • Deutschland: 42,6 Grad in Lingen (zuvor 40,5 in Geilenkirchen am Vortag bzw. 40,3 Grad im Jahr 2015)*
  • Belgien: 40,7 Grad in Beitem (zuvor 39,9 Grad in Kleine Brogel am Vortag bzw. 38,8 Grad im 2015 und 2018)
  • Niederlande: 40,7 Grad in Gilze-Rijen (zuvor 39,3 Grad in Eindhoven bzw. 38,6 Grad im Jahr 1944)
  • Luxemburg: 39 Grad am Flughafen Findel (zuvor 37,9 Grad. Es handelt sich um die offizielle Referenzstation des Landes, andere Stationen haben aber bis zu 40,8 Grad gemessen)
  • England: 38,7 Grad in Cambridge Botanic Garden (zuvor 38,5 Grad in Faversham, Kent, im August 2003)

Hitzepol Frankreich

Von Frankreich über Benelux bis nach Westdeutschland gab es am Donnerstag verbreitet Temperaturen um oder über 40 Grad an. Besonders heiß war es in Nordfrankreich, so wurde mit 42,6 Grad in der französischen Hauptstadt Paris der Jahrzehnte alte Temperaturrekorde von 40,4 Grad aus dem Jahre 1947 übertroffen. Der höchste Messwert in Frankreich stammt aber aus Saint-Maur-des-Fossés mit 43.6 Grad. An nicht weniger als 235 Stationen wurden am Donnerstag in Frankreich Höchstwerte von 40.0 Grad und mehr verzeichnet. Einen neuen Monatsrekord gab es mit 38,1 Grad zudem auch in England.

Prognose der Höchstwerte am Donnerstag von ICON. © DWD / UBIMET
Prognose der Höchstwerte am Donnerstag von ICON. © DWD / UBIMET

Dazu gab es unzählige weitere Stations- und Monatsrekorde: In diesem Sommer verliert man den Überblick, wie viele neue Hitzerekorde in Europa aufgestellt werden. In Frankreich wurde bereits am 28. Juni mit 46,0 Grad in Vérargues ein neuer Landesrekord aufgestellt.

37 Grad in Österreich

Hierzulande lagen die Höchstwerte am Donnerstag bei 36,2 Grad in Kirchberg an der Piealch, am Freitag gibt es neuerlich Werte bis 36 oder 37 Grad. Neue Hitzerekorde sind aber nicht zu erwarten, da die extrem heiße Luft über Westeuropa lagert und Österreich davon nur am Rande betroffen ist.

Prognose der Höchstwerte am Donnerstag von ICON. © DWD / UBIMET
Am Freitag gibt es im Norden und Osten Österreichs verbreitet 35 Grad. © UCM UBIMET

Gewitter am Wochenende

Am Wochenende gelangt der Alpenraum aber unter den Einfluss eines Italientiefs und die Gewitterneigung nimmt im ganzen Land zu, besonders entlang der Nordalpen und im Osten sind am Samstag örtlich auch kräftige Gewitter zu erwarten. Im Westen kühlt es spürbar ab, so liegen die Höchstwerte zwischen 23 Grad im Bregenzerwald und 32 Grad in Kärnten. Am Sonntag setzt sich das unbeständige Wetter fort, vor allem vom Bregenzerwald bis zum Innviertel sowie im Südosten sind gebietsweise auch große Regenmengen möglich. Dazu gibt es von West nach Ost 20 bis 31 Grad. Zu Wochenbeginn gehen die Temperaturen noch etwas zurück auf Werte unterhalb der 30-Grad-Marke.

Druckverteilung in etwa 5500 m Höhe am Samstagnachmittag
Druckverteilung in etwa 5500 m Höhe am Samstagnachmittag. © UBIMET / GFS

Titelbild © Adobe Stock

Riesige Waldbrände in der Arktis

Großflächige Waldbrände im hohen Norden.

Der trockene und außergewöhnlich warme bis heiße Sommer in der Arktis befeuert riesige Wald- und Torfbrände im hohen Norden der Erde. Nachfolgend haben wir für euch zwei Satellitenbilder herausgesucht, auf denen man das Ausmaß der Brände zumindest erahnen kann.

Russland

Auch in Sibirien brennt es derzeit vielerorts.
Auch in Sibirien brennt es derzeit vielerorts.

Alaska

Brände wüten u.a. in Alaska
Brände wüten u.a. in Alaska

Alleine im Juni und Juli sind bei den extremen Waldbränden in der Arktis bisher schon über 100 Megatonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangt. Zum Vergleich: Das ist weit mehr Kohlendioxid als ganz Österreich in einem Jahr ausstößt!

Einer der Hotspots ist neben Sibirien der US-Bundesstaat Alaska. Hier stellt sich ein paradoxer Zustand ein: Auf unserem letzten Bild sind nämlich alle aktuellen größeren Waldbrände (=grüne Dreiecke) der USA dargestellt. Dabei gibt es alleine in Alaska momentan 24 große Brände, in allen anderen Staaten dagegen zusammen nur 19 Brände.

Waldbrände in den USA
Waldbrände in den USA

Die Brände setzen große Mengen Rauch in die Atmosphäre frei, auf dem folgenden Bild sieht man, wie ein kräftiges Tief diesen Rauch mit in die Zirkulation aufnimmt. Zur Verdeutlichung: Der Durchmesser dieses Satellitenbildes ist 3.500 km, vergleichbar mit einer Distanz von Wien bis nach Kuwait!

Quelle Titelbild: pixabay

Auf unbeständigen Sonntag folgt eine Hitzewelle

Der Hochsommer kommt

Die Überreste nächtlicher Gewitter bringen seit der Früh von Vorarlberg bis ins Inn- und Mühlviertel Regen. Im Laufe des Vormittags haben sich auch weiter im Osten erste gewittrige Schauer gebildet.

Bisherige Niederschlagssumme am Sonntag
Bisherige Niederschlagssumme am Sonntag

Im Süden scheint hingegen noch die Sonne, doch auch hier muss ab den Mittagsstunden mit Schauern und Gewittern gerechnet werden. Diese können vor allem von Unterkärnten bis ins Südburgenland auch noch heftig mit Starkregen, Hagel und Sturmböen ausfallen. Nach Durchzug des Regengebiets lockern die Wolken im Westen und Norden wieder auf, am Abend sind vom Inn- bis ins Waldviertel aus Nordwesten nochmals Gewitter zu erwarten.

Hitze in der neuen Woche

Über Nacht beruhigt sich rasch das Wetter und Hoch YVONNE übernimmt das Zepter. Das Hoch sorgt in der neuen Woche für ideales Sommerwetter mit Höchstwerte meist zwischen 30 und 36 Grad. Dabei liegt der Hitzeschwerpunkt zunächst in Westösterreich und verlagert sich zum Ende der Woche in Richtung Osten. Das Gewitterrisiko ist zunächst äußerst gering, erst am Donnerstagabend steigt die Wahrscheinlichkeit für Hitzegewitter von Westen her langsam wieder an.

Rückblick auf die Gewitter am Samstag

Am Samstag gab es vom Arlberg bis zum Semmering einige teils heftige Gewitter. Der Schwerpunkt der Gewitter lag zwischen dem Tiroler Außerfern dem Ennstal bzw. Gesäuse.

Zeitliche Blitzverlauf am Samstag
Zeitliche Blitzverlauf am Samstag

Somit ist es auch wenig verwunderlich, dass es in Tirol die meisten Blitze gab. In ganz Österreich wurde insgesamt 32.132 Blitze von unserem Messnetz registriert.

Bundesland Blitzanzahl
Tirol 12.257
Steiermark 8.030
Salzburg 5.868
Kärnten 3.317
Oberösterreich 1.384
Niederösterreich 1.021
Vorarlberg 255



Mit den Gewitter kam es stellenweise zu Sturmböen und auch kleiner Hagel wurde öfters beobachtet. Beachtlich waren auch die Regenmengen, so sorgte ein Gewitter im Gesäuse an der Station Gstatterboden für knapp 64 l/m², wobei innerhalb von einer Stunde ganze 57 l/m² vom Himmel prasselten.

Niederschlagsverteilung am Samstag
Niederschlagsverteilung am Samstag

Titelbild: AdobeStock

Am Samstag Gewitter in den Alpen

Gewitter im Bergland

Tief THEO über den Britischen Inseln schaufelt an seiner Vorderseite feucht. warme Luft aus Südwesten in den Alpenraum. Somit kehrt der Hochsommer am Samstag nach Österreich zurück. Kurz vor 14 Uhr wird bereits in allen Bundesländer Höchstwerte von über 30 Grad gemessen.

Höchstwerte in den jeweiligen Bundesländer um 13:20 Uhr

Allerdings haben sich nun auch erste Schauer und Gewitter in der Obersteiermark gebildet und in den kommenden Stunden sind entlang des Alpenhauptkamm einige Gewitter zu erwarten.  Am Abend sind Gewitter im gesamten Bergland möglich, die meisten davon treten von Tirol bis zum Salzkammergut und Oberkärnten auf. Die Gewitter fallen stellenweise heftig aus, Hagel, Starkregen und Sturmböen sind möglich. Bis Mitternacht lösen sich die Gewitter wieder auf.

Gewittriger Sonntag

Nach einer kurzen Verschnaufpause ziehen bereits in den frühen Morgenstunden vom Bodensee bis zum Waldviertel aus Nordwesten Gewitter durch. Diese breiten sich tagsüber rasch auf das gesamte Bergland und den Süden aus. Ausgenommen davon bleibt das östliche Flachland, hier sorgt der lebhaft bis kräftig auffrischende West- bis Nordwestwind nur für eine geringe Schauer und Gewitterneigung.

Titelbild: Adobe Stock

Hitzewelle im Anmarsch, Sommer auf Rekordkurs

Hitze im Sommer

Die Großwetterlage in Europa stellt sich derzeit um: Die rege Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa lässt langsam nach und kommende Woche verlagert sich ein umfangreiches Hochdruckgebiet von Westeuropa nach Skandinavien. Mit einer westlichen Höhenströmung erfasst dabei subtropische Warmluft vom Atlantik her Mitteleuropa. Unter Hochdruckeinfluss wird die Luft zusätzlich erwärmt. Besonders heiß wird es in Westeuropa, so zeichnen sich von Dienstag bis Donnerstag besonders im Südwesten und in der Mitte Frankreichs Höchstwerte knapp über 40 Grad ab.

Hitze und Gewitter am Wochenende

Bereits am Samstag steigen die Temperaturen in Österreich verbreitet 28 bis 33, im Osten lokal auch 34 Grad. Am Nachmittag und Abend sind im zentralen Bergland von Tirol bis zur westlichen Obersteiermark und Oberkärnten aber teils kräftige Hitzegewitter zu erwarten. Lokal besteht dabei die Gefahr von Vermurungen und Hagel.

Prognose von Gewitterregen am Samstagnachmittag und -abend von RACE. © UBIMET
Prognose von Gewitterregen am Samstagnachmittag und -abend von RACE. © UBIMET

Am Sonntag nimmt die Gewitterneigung vor allem in Kärnten und in der Steiermark weiter zu, die Temperaturen bleiben mit 25 bis 32 Grad aber auf hochsommerlichem Niveau. In den Ballungsräumen sind zudem wieder Tropennächte mit einem Tiefstwert über 20 Grad zu erwarten.

Trockene und heiße Woche

Die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August ist landläufig als Hundstage bekannt und gilt als die heißeste Zeit im Jahr. Passend dazu erwartet uns eine Woche mit Temperaturen auf hochsommerlichem Niveau: Die Höchstwerten in den Niederungen liegen meist zwischen 30 und 35 Grad. Die höchsten Temperaturen gibt es von Vorarlberg bis Salzburg, ganz so extreme Temperaturen wie im Juni sind aber zumindest in der ersten Wochenhälfte noch nicht zu erwarten. Dazu bleibt die Gewitterneigung gering, nur vereinzelt zeichnen sich am Alpenhauptkamm und im südlichen Bergland Hitzegewitter ab. Ein Ende der Hitzewelle ist nach derzeitigem Stand frühestens am kommenden Wochenende in Sicht.

Prognostizierte Höchstwerte am Dienstag von ICON. © DWD / UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte am kommenden Dienstag von ICON. © DWD / UBIMET

Sommer auf Rekordkurs

Nach dem extrem heißen Juni, der nicht nur in Österreich der bislang wärmste Junimonat der Messgeschichte war, wird auch der Juli überdurchschnittlich temperiert ausfallen. Zwar liegen die Temperaturen bislang noch um oder knapp oberhalb des langjährigen Mittels, mit der bevorstehenden Hitzewelle wird aber auch dieser Monat deutlich zu warm ausfallen. Wir haben somit die heißeste erste Sommerhälfte der Messgeschichte erlebt. Bereits jetzt steht schon fest, dass der Sommer 2019 eine Spitzenplatzierung im Gesamtranking der heißesten Sommer einnehmen wird.

Titelbild © Adobe Stock

Sommerwetter mit lokalen Wärmegewittern

Gewitter am Wechsel. © Daniel Eßletzbichler

Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss von Hoch XANDRA. Die Druckgegensätze sind aber relativ gering und im Einflussbereich einer westlichen Höhenströmung sorgen Tiefausläufer über Nordeuropa sowie lokale Windkonvergenzen im Alpenraum besonders am Alpenhauptkamm sowie im südlichen und östlichen Bergland für Schauer und Gewitter.

Gewitter im Südosten

Am Donnerstagnachmittag sind vor allem die Regionen von Tirol und Kärnten bis zur Obersteiermark sowie das Waldviertel betroffen. Örtlich können die Gewitter aber auch auf das angrenzende Flachland übergreifen, etwas im Südosten und im Mostviertel. Ein Gewitter mit Hagel hat bereits am frühen Nachmittag St. Polten getroffen. Etwas stabileres Wetter gibt es dagegen im äußersten Westen, im Innviertel, im westlichen Donauraum sowie im Weinviertel.

Lokale Schauer am Freitag

Auch der Freitag zeigt sich von seiner oftmals freundlichen, aber nicht ganz beständigen Seite. Insgesamt überwiegt der Sonnenschein, an der Alpennordseite ziehen in der Früh und am Vormittag Wolkenfelder durch, da und dort sind Regenschauer möglich. In der zweiten Tageshälfte gehen dann in erster Linie über dem Bergland lokale Schauer und Gewitter nieder. Die Temperaturen steigen dazu im äußersten Osten auf bis zu 30 Grad.

Hitzewelle in Sicht

Am Samstag sorgt eine leicht föhnige Südwestströmung für stabiles Sommerwetter, nur am Alpenhauptkamm gehen am späten Nachmittag lokale Hitzegewitter nieder. Bei Höchstwerten bis zu 33 Grad beginnt zudem eine neue Hitzewelle, welche sich nach derzeitigem Stand zumindest bis Donnerstag oder Freitag fortsetzt. Solch extreme Temperaturen wie im vergangenen Juni sind aber vorerst nicht in Sicht, so liegen die Höchstwerte meist zwischen 30 und 33 Grad.

Kräftige Gewitter am Mittwoch

Vor allem von Osttirol über Kärnten bis zur Steiermark gab es am Mittwochabend teils kräftige Gewitter. Örtlich kam es dabei zu großen Regenmengen in kurzer Zeit und kleinkörnigem Hagelschlag. Anbei die nassesten Wetterstationen am Mittwoch:

  • 38 mm Seckau (ST)
  • 35 mm Ferlach (K)
  • 29 mm Friesach (K)
  • 28 mm Arriach (K)
  • 27 mm Pörtschach (K)
  • 26 mm Völkermarkt (K)
  • 25 mm Zeltweg (ST)
Regenmengen am Mittwoch. © UBIMET
Regenmengen am Mittwoch. © UBIMET

Blitze am Mittwoch. © UBIMET
Blitze am Mittwoch. © UBIMET


Titelbild: Gewitter am Wechsel am Mittwoch © Daniel Eßletzbichler

Altocumulus Lenticularis: Beeindruckende Föhnfische in Indonesien

Föhnwolke

Diese ästhetischen Wolken, im Fachjargon Altocumulus lenticularis, also “linsenförmige hohe Haufenwolken” genannt, entstehen wenn ein in der Luftströmung stehender Berg von mäßig feuchter Luft überströmt wird. Die zunächst nicht gesättigte Luft kühlt beim Aufsteigen bis zur Wolkenbildung ab, an der Rückseite des Berges sinkt die Luft hingegen wieder ab und die Wolke löst sich auf. Die Luft weht also durch diese ortsfeste Wolke hindurch und während sich die Wolke am windzugewandten Ende dauernd neu bildet, löst sie sich am windabgewandten Ende ständig auf. Im Alpenraum werden sie meist als Föhnfische bezeichnet, da ihre Form an den Körper eines Fisches ohne Flossen erinnert. Am Mittwoch gab es beeindruckende Bilder davon am Vulkan Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok.

Auch ohne Föhn

Diese Wolken entstehen speziell bei einer stabil geschichteten Atmosphäre und können bei ausreichender Feuchte auch mehrere Stockwerke aufweisen. Gute Bedingungen dafür gibt es besonders häufig bei alleinstehenden, hohen Bergen wie es meist bei Vulkanen der Fall ist. Manchmal entstehen Föhnfische aber auch anhand von Schwerewellen, die sich an der Grenze zwischen zwei übereinander liegenden Luftschichten mit unterschiedlicher Windrichtung bilden. Dann haben sie üblicherweise auch eine Eigenbewegung und können hunderte von Kilometern entfernt von einem Gebirge auftreten.

In den Alpen treten solche Wolken in der Regel bei Föhn auf, nicht selten allerdings auch bei einer westlichen Höhenströmung. Ein paar schöne Beispiele von Lenticularis folgen unten bzw. gibt es auch hier: Föhnwolken – Beeindruckende Aufnahmen aus Vorarlberg

Föhnwolken in der Schweiz. © www.foto-webcam.eu
Föhnwolken in der Schweiz. © www.foto-webcam.eu
Föhnfische am Schneeberg. © https://www.panomax.com/en.html
Föhnfische am Schneeberg. © https://goldbergen.panomax.com/

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Titelbild: Miqade @suryadelalu via Twitter

Gewittertief im Zentralen Mittelmeer

Wasserhosen im Mittelmeer © shutterstock

Die Serie von schweren Gewittern im zentralen Mittelmeerraum reißt nicht ab. Von Sonntag auf Montag zog ein Höhentief über die Alpen in den Golf von Genua und induzierte dort am Montag die Bildung eines Tiefs. Durch die eingeflossen kalte Höhenluft bilden sich über dem derzeit 27 Grad warmen Meerwasser rasch Gewitter. Diese bringen vor allem intensiven Regen. Betroffen sind davon derzeit vor allem Korsika, Ligurien und stellenweise die Toskana. Im Zuge der Gewitter kam es auch schon zu Wasserhosen, wie hier vor Bastia, Korsika:

Unwetter über Nacht in Süditalien

Das Tief und in Folge auch die Gewitter verlagern sich in den kommenden Stunden südwärts. Über Nacht sind vor allem in Süditalien heftige Gewitter mit großem Hagel, Sturm und Starkregen zu befürchten.

Aktuelle Lage des Tiefs und die weitere Zugbahn

Am Dienstag sorgt das Tief dann an der Westküste von Griechenland  sowie auf dem Peloponnes für teils starke Gewitter. Erst wenn sich das Tief Kreta nähert löst es sich allmählich auf. Nach Abzug des Tiefs dürfte die Serie an Unwettern im Zentralen Mittelmeer vorüber sein, und heißes trockenes Sommerwetter setzt sich durch.

Buschfeuer in Grönland und Alaska

Seltenes Ereignis: Flurbrände in Grönland

Zunächst mal eine Übersicht, wo befinden wir uns eigentlich? Ausgebrochen ist der Brand etwa 20 km östlich der Stadt Sisimiut (= rote Markierung), mit 5.500 Einwohnern der zweitgrößten Stadt der zu Dänemark gehörenden Insel. Der Polarkreis liegt übrigens 50 km südlich des Feuers…

Karte von Grönland.
Karte von Grönland.

Bereits 2017 gab es in Grönland einen großen Brand, auf dem folgenden Satellitenbild sieht man neben dem aktuellen Brand unten links auch die verbrannte Fläche im oberen Bildausschnitt.

Nachfolgend noch ein hochaufgelöstes und herangezoomtes Satellitenbild des Feuers, der Durchmesser dürfte ca. 1 km betragen. Besonders macht dieses Feuer (und auch jenes von 2017) der Umstand, dass es zuvor praktisch noch nie Busch- und Flurbrände auf Grönland gab.

Satellitenbild des Brandes.
Satellitenbild des Brandes.

Doch nicht nur auf Grönland brennt es, auch in anderen Teilen der Arktis wüten Wald- und Buschfeuer. Besonders stark betroffen ist der US-Bundesstaat Alaska. Hier haben die Feuer in diesem Jahr bereits mehr als 5.000 km² Land vernichtet, der dritthöchste Wert seit Beobachtungsbeginn vor knapp 30 Jahren. Zum Vergleich: dies entspricht der doppelten Größe Vorarlbergs!

Hauptverantwortlich für die Brände in Alaska dürften neben dem extrem warmen und trockenen Sommer (siehe hier) auch zahlreiche Gewitter sein, die diese Woche über den Bundesstaat hinweggezogen sind. Siehe hierzu die Blitzentladungen auf dem nächsten Bild. Für die Arktis sind Gewitter selbst im Hochsommer alles andere als gewöhnlich.

Somit stellt sich ein paradoxer Zustand ein: Auf unserem letzten Bild sind nämlich alle aktuellen größeren Waldbrände der USA dargestellt. Dabei gibt es alleine in Alaska momentan rund doppelt so viele Brände wie in allen anderen Staaten zusammen!

Übersicht aktueller Brände in den USA.
Übersicht aktueller Brände in den USA.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Kommende Woche Rückkehr der 30 Grad

Die Hitze mit mehr als 30 Grad kommt zurück.

Kräftige Gewitter am Freitag, wechselhaftes Wochenende

Am Freitag gingen teils kräftige Gewitter nieder, rund 21.000 Blitze wurden am Himmel über Österreich gezählt. Am stärksten betroffen waren dabei die Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg. Neben kleinkörnigem Hagel kamen örtlich große Regenmengen zusammen, 37 l/m² prasselten am gestrigen Tag in Sulzberg vom Himmel. Auch der Samstag und Sonntag stehen noch im Zeichen von schaueranfälligem und etwas zu kühlem Sommerwetter, lokale Gewitter sind ebenfalls wieder einzuplanen. Unwettergefahr besteht am Wochenende aber nicht mehr.

Der Trend geht nach oben

In der neuen Woche stellen sich nicht nur häufig sonnige Verhältnisse ein, auch die Temperaturen beginnen wieder sukzessive zu steigen. Am Montag erwarten uns noch leicht unterdurchschnittliche 19 bis 26 Grad, am Mittwoch liegen die Höchstwerte dann schon zwischen 21 und 29 Grad. Auch die 30-Grad-Marke rückt wieder ins Visier, sie dürfte nach derzeitigem Stand am Freitag erstmals seit knapp zwei Wochen wieder geknackt werden. Ein erster, vorsichtiger Ausblick auf das kommende Wochenende deutet sogar mit Temperaturen bis zu 36 Grad große Hitze an.

Es wird sukzessive wärmer.
Es wird sukzessive wärmer.

Himmelsspektakel Dienstagnacht

Auch für alle Hobbyastronomen hat die neue Woche spannendes zu bieten. Dienstagabend bzw. in der Nacht auf Mittwoch lässt sich nämlich in Österreich eine partielle Mondfinsternis beobachten. Bei einer solchen Mondfinsternis tritt der Mond zumindest teilweise in den Kernschatten ein, den die von der Sonne beleuchtete Erde im Weltraum wirft. Dieses astronomische Ereignis findet also statt, wenn Sonne, Erde und Mond nahezu exakt auf einer geraden Linie liegen.

Die Beobachtungschancen stehen im ganzen Land ausgezeichnet, meist ist der Himmel nämlich sternenklar oder nur gering bewölkt. Zunächst tritt der Mond um 20:43 Uhr in den Halbschatten der Erde ein, ehe er zwischen 22:01 und 00:59 Uhr teilweise in den Kernschatten der Erde eintaucht. Die maximale Verdunkelung findet um 23:30 Uhr statt, die Mondfinsternis endet schließlich um 02:17 Uhr.

Eckdaten für Wien (für andere Orte betragen die Abweichungen nur wenige Minuten):

  • 20:43 Uhr – Beginn der Halbschattenfinsternis
  • 22:01 Uhr – Partielle Finsternis beginnt
  • 23:30 Uhr – Höhepunkt der Mondfinsternis
  • 00:59 Uhr – Partielle Finsternis endet
  • 02:17 Uhr – Ende der Halbschattenfinsternis

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Aprilwetter im Juli

Aprilwetter im Juli

Am Freitagvormittag sorgt die Front des Nordseetiefs namens QUINCTILIUS im Osten von Österreich für leichten aber flächendeckenden Regen. Hinter der Front fließt feucht-labile und mäßig warme Atlantikluft zu den Alpen.

Satellitenbild von Freitagfrüh @UBIMET/METEOSAT
Satellitenbild von Freitagfrüh zeigt die Front über dem Osten von Österreich und schon erste Gewitter im Südwesten von Deutschland @UBIMET/METEOSAT

Somit bilden sich im Tagesverlauf im ganzen Land zahlreiche Schauer, stellenweise bilden sich auch Gewitter. Lokal können die Gewitter etwas kräftiger ausfallen und Starkregen und kleinkörnigen Hagel bringen.

Regen vor allem im Norden

Das Tief zieht bis zum Samstag südostwärts in Richtung Balkan, dabei überquert es Freitagnacht auch die Alpen und sorgt besonders in den Staulagen der Nordalpen vom Bregenzerwald bis zum Salzkammergut für starken Regen.

Prognostizierte Regenmengen bis Samstagmittag
Prognostizierte Regenmengen bis Samstagmittag

Am Samstag liegt Österreich dann auf der Rückseite des Tiefs in einer Nordströmung. Somit bleibt es an der Alpennordseite unbeständig mit vielen Schauern, südlich der Alpen macht sich hingegen der Nordföhn bemerkbar. Somit scheint von Osttirol bis in die südliche Steiermark zeitweise die Sonne und am Nachmittag bilden sich nur vereinzelt Gewitter.

Am Sonntag setzt sich das Aprilwetter fort

Am Sonntag lässt die feuchte Nordströmung nach, somit scheint auch nördlich der Alpen wieder öfter die Sonne. Allerdings zieht im Tagesverlauf ein kleines Höhentief über die Alpen hinweg, das vor allem im Westen und Südwesten für ein Aufleben der Schauertätigkeit sorgt. Auch Gewitter sind wieder dabei. Trocken und sonnig bleibt es diesmal im Südosten des Landes.

Zu Beginn der neuen Woche setzt sich dann allmählich hoher Luftdruck durch und die Schauerneigung geht zurück. Die nördliche Strömung bleibt und noch erhalten, somit muss man sich zumindest bis zu Wochenmitte weiter auf mäßig warmes Wetter einstellen.

Titelbild: AdobeStock

USA: 1. Hurrikan der Saison?

Offiziell beginnt jedes Jahr am 1. Juni die Hurrikansaison im Atlantik. Bisher verlief die Saison ungewöhnlich ruhig und auch der mögliche erste Hurrikan der Saison hat eine ungewöhnlich Entwicklungsphase hinter sich.

Untypische Zugbahn

Die meisten Hurrikans am Atlantik bilden sich westlich von Kap Verde mitten am Atlantik und ziehen dann langsam westnordwestwärts in Richtung Karibik oder Richtung USA.

Satellitenbild vom Tief @NOAA NHC

Doch diesmal hat sich bereits in der Vorwoche ein Tief im Mittleren Westen der USA gebildet und brachte dort verbreitet starke Gewitter. Das Tief zog in den vergangenen Tagen langsam nach Süden und liegt nun über dem Golf von Mexiko. Hier hat das Meerwasser etwa 32 Grad und das Tief kann neuerlich an Stärke gewinnen. Bereits am Freitag sollte sich aus dem Tief ein tropischer Sturm bilden und am Samstag ist dann sogar eine Weiterentwicklung zu einem Hurrikan namens Barry möglich. Es wäre erst der 3 Hurrikan in den vergangenen 150 Jahre der schon im Juli auf die Küste von Loiusiana trifft.

Überflutungen in New Orleans

Da der Sturm nur langsam zieht werden vor allem in der Millionenmetropole New Orleans massive Überschwemmungen in den tiefer gelegenen Stadtteilen befürchtet. Bereits gestern hat ein vom Tief ausgelöstes Gewitter die Stadt getroffen und stellenweise für Überflutungen gesorgt.

Der Mögliche Hurrikan Barry trifft wohl am Samstag knapp westlich von New Orleans auf Land und bringt enorme Regenmengen von teilweise 300 l/m² innerhalb von 24 Stunden. Neben den Regenmengen ist auch die Sturmflut ein Problem, die das Wasser des Mississippis ins Landesinnere drängt. Durch die Kombination aus Sturmflut und Starkregen wird davon ausgegangen, dass der Sturm der schlimmste seit Katharina sein wird.

Zugbahn des Tiefs @ UBIMET

Titelbild: Adobe Stock

300 km: Superzelle hinterlässt Spur in 4 Ländern

Registrierte Blitze zwischen 11 und 23 Uhr am 08.07.2019, in grau markiert die Spur der genannten Superzelle @ UBIMET, nowcast

Wie an einer Schnur gezogen, bewegte sich eine einzelne Gewitterzelle über eine Strecke von 300 km hinweg vom nordöstlichsten Zipfel Italiens über Slowenien und Kroatien bis nach Bosnien. Es handelte sich um eine so genannte Superzelle (Erklärung hier, schematische Darstellung unten) – in einer Ausprägung und Beständigkeit, wie sie nur selten vorkommt. Sie hinterließ im sprichwörtlichen Seite eine Spur der Verwüstung, denn entlang der Zugbahn wurden aus allen betroffenen Ländern Schäden durch Hagelschlag, Überflutungen und schwere Sturmböen gemeldet. Nachfolgend Eindrücke dazu:

Schematische Seitenansicht einer Superzelle @ https://upload.wikimedia.org
Schematische Seitenansicht einer Superzelle @ https://upload.wikimedia.org

Wie man am Titelbild erahnen kann, hat es auch wieder andere Regionen rund um die nördliche Adria getroffen, u.a. einmal mehr Venedig:

 

Titelbild: Registrierte Blitze zwischen 11 und 23 Uhr am 08.07.2019, in grau markiert die Spur der genannten Superzelle @ UBIMET, nowcast

Venedig & co.: Unwetter in den Urlaubsregionen

Aufnahme des Kreuzfahrtschiffes in Venedig @ Facebook / Davide Ravagnan

Zunächst ein kurzer Rückblick auf Österreich: Vor allem Kärnten hat es gestern erwischt, bereits am Vormittag hatte sich eine kräftige Hagelzelle bei Dellach im Drautal gebildet und ist über die Weißensee-Region bis Hermagor und weiter das Gailtal entlang gezogen. Nachfolgendes Video zeigt, welche Hagelmassen hier vom Himmel gekommen sind. Gewittert hat es vor allem auch von Vorarlberg bis nach Oberösterreich, zu Niederschlag kam es hingegen nahezu im ganzen Land. Die Natur freut sich.

Niederschlagssumme am Sonntag, den 07.07.2019 @ UBIMET
Niederschlagssumme am Sonntag, den 07.07.2019 @ UBIMET

Besonders günstig für die Entwicklung schwerer Gewitter waren die Bedingungen im nördlichen Italien. In Vercelli westlich von Mailand sorgten Hagelschlosse von 6-7 cm für massive Schäden, selbst Dachziegel wurden hier im großen Stile zerstört.

Auch Südtirol oder die Gardaseeregion wurde von Unwettern überquert, hier sorgten vor allem Sturmböen für Schäden:

In Venedig kam es zu einer brenzligen Situation, als ein Kreuzfahrtschiff seitlich von einem Downburst erfasst wurde und außer Kontrolle geriet. Erst im letzten Moment konnte eine Kollision mit dem ‚Festland‘ und anderen Booten vermieden werden.

Weiter ostwärts hat es auch Slowenien und Kroatien erwischt. Anhand des Bildes aus Ptuj sieht man, welch zerstörerische Wirkung eine Kombination aus Hagel und Sturm haben kann. Die Ernte ist hier verloren.

Titelbild: Aufnahme des Kreuzfahrtschiffes in Venedig @ Facebook / Davide Ravagnan

Kräftige Gewitter am Sonntag

Aufziehendes Gewitter

Bereits in der Früh ziehen von Bayern kommend kräftige Schauer und Gewitter auf, die  für starken Regen und stürmischen Wind sorgen.

Die Kaltfront liegt noch über der Mitte von Deutschland und nähert sich heute tagsüber den Alpen an. Im Vorfeld entstehen teils kräftige Gewitter.

Ab dem späten Vormittag greifen die Schauer und Gewitter auch auf den Süden von Österreich über. Dabei ist vor allem im äußersten Süden vom Klagenfurter Becken bis ins Südburgenland nochmals mit kräftigen Gewittern samt Hagel und Sturmböen zu rechnen. Im übrigen Land handelt es sich hingegen meist um Starkregen und teils stark auffrischendem Wind.

Unwetter an der Oberen Adria

Große Unwettergefahr herrscht am Sonntag besonders bei unseren südlichen Nachbarn. In Slowenien, Kroatien und an der Oberen Adria sind am Nachmittag und Abend Unwetter mit Orkanböen und sehr großem Hagel zu befürchten! Bereits am Samstag gab es im Norden von Italien sehr großen Hagel:

Titelbild: Bild von Tobias Hämmer auf Pixabay

Rückblick: Am Samstag Unwetter im Westen und Süden

@ foto-webcam.eu

Am Samstag, dem 06. Juli 2019 zogen besonders im Westen und im Süden Österreichs teils schwere Gewitter durch. Hier noch die Ranglisten der Extreme für Regen und Wind, sowie die Analysen der Blitze und der Niederschläge.

Nasseste Orte - © UBIMET
Nasseste Orte – © UBIMET
Stärkste Windböen - © UBIMET
Stärkste Windböen – © UBIMET
Blitzverlauf des Tages  © nowcast, UBIMET
Blitzverlauf des Tages © nowcast, UBIMET
Niederschalgssumme des Tages © UBIMET
Niederschalgssumme des Tages © UBIMET

+++ Update 23:00 Uhr +++

Die Gewitter schwächen sich generell langsam ab. Ein paar stärkere Zellen sind derzeit noch zwischen dem oberen Murtal und dem Lavanttal unterwegs. Hier noch ein Video aus dem Wechselgebiet mit ordentlichen Blitzraten!

+++ Update 22:00 Uhr +++

Höchste Warnstufe für die Gewitter in der Steiermark! An der Wetterstation Frohnleiten im Murtal sind 21.5 l/m² binnen 20 Minuten gefallen und wurden Böen bis zu 97 km/h gemessen.

Radarbild 06.07.2019 um 21:50 MESZ - © Austrocontrol, UBIMET
Radarbild 06.07.2019 um 21:50 MESZ – © Austrocontrol, UBIMET

+++ Update 21:15 Uhr +++

An unserer Wetterstation St. Georgen ob Judenburg sind innerhalb von 20 Minuten ganze 31 l/m² gefallen, das reicht definitv für kleinräumige Überflutungen. Bemerkenswert auch die 90 km/h in Dellach im Drautal, solche Böen werden hier eher selten gemessen.

+++ Update 21:00 Uhr +++

Die Gewitter westlich von Graz haben es in sich, lokal ist hier wieder mit Hagel zu rechnen. In den Seetaler Alpen warnen wir mit der höchsten Stufe violett. Und auch bei der kürzlich zwischen Kindberg und Mürzzuschlag entstandene Zelle ist Vorsicht geboten.

Derweil verstärken sich auch die Gewitter in Osttirol und Oberkärnten immer mehr.

Aktuelle Blitzentladungen um 21:00 Uhr @ UBIMET, nowcast
Aktuelle Blitzentladungen um 21:00 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 20:30 Uhr +++

Von Südtirol aus haben sich die Gewitter weiter nach Osten verlagert, hier kann man nun hübsche Mammatus-Wolken beobachten.

Die kräftigsten Gewitter befinden sich aktuell über Friaul, doch auch angrenzend im südlichen Osttirol und Oberkärnten haben sich einzelne schwächere Gewitter gebildet.

+++ Update 20:00 Uhr +++

Kräftige Gewitter nun im Bereich Oberes Murtal und Seetaler Alpen sowie im Raum Wolfsberg. Sie verlagern sich nur langsam nach Südosten.

Gewittrig wird es nun auch im Innviertel.

+++ Update 19:30 Uhr +++

Nachfolgend die aktuellen Blitzentladungen von 19:20 Uhr. Salzburg und Osttirol rücken nun mehr in den Fokus. Wie schon mehrmals erwähnt, kann der Wind auch ohne Gewitter stürmisch auffrischen.

Aktuelle Blitzentladungen um 19:20 Uhr @ UBIMET, nowcast
Aktuelle Blitzentladungen um 19:20 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 19:15 Uhr +++

119 km/h in Innsbruck-Kranebitten! 90 km/h am Flughafen, 86 km/h an der Uni – und das, obwohl es nur für einzelne Blitze gereicht hat. Die Luft ist vor der aufziehenden Schauer- und Gewitterlinie sehr trocken, entsprechend sind derartige Böen heute hier das Hauptthema.

+++ Update 18:45 Uhr +++

Auch auf Tiroler Seite war und ist es stürmisch. So musste die Reschenstraße im südlichen Oberland gesperrt werden, dort schaut es wie folgt aus:

Gewitter gibt es hier vor allem im Bereich Achensee und Jenbach, aber auch südlich davon kommt es in Verbindung mit der aufziehenden Schauerlinie zu stürmisch auffrischendem Wind.

+++ Update 18:15 Uhr +++

Während das steirische Hagelgewitter nach Slowenien abgezogen ist, haben es nachfolgende Entwicklungen im Süden schwer. Oftmals gehen sich entwickelnde Schauer nach kurzer Zeit wieder ein. Derweil formiert sich jedoch eine Linie von Gewittern, welche vom dt. Alpenvorland bis zum Gardasee reicht und nach Osten zieht. Auch vor Innsbruck gibt es nun erste Blitzentladungen. Später wird es damit auch in Salzburg und in Osttirol interessant.

Einen Nachtrag haben wir noch zu den Gewittern in Vorarlberg. Offenbar sind durch den stürmisch auffrischenden Wind doch einige Bäume umgefallen und haben für Behinderungen gesorgt. Das nachfolgende Video stammt aus der Nähe von Feldkirch, das zweite aus dem schweizerischen Luzern (wo 135 km/h gemessen wurden):

+++ Update 17:40 Uhr +++

Während mit dem ‚Schweizer Gewitter‘ in Lindau am Bodensee Böen bis 91 km/h und in Oberriet bis 89 km/h gemessen wurden, liegen die Messwerte auf Vorarlberger Seite deutlich darunter. Hier gab es im Schnitt Böen zwischen 50 und 70 km/h. Mittlerweile zieht das Gewitter über das Außerfern hinweg nach Osten, generell wird es nun westlich von Innsbruck interessant.

Aktuelle Blitzentladungen um 17:30 Uhr @ UBIMET, nowcast
Aktuelle Blitzentladungen um 17:30 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 17:15 Uhr +++

Und schon liegen die nächsten Hagelmeldungen aus dem Raum Deutschlandsberg vor. Geschätzt waren die Hagelkörner hier im Durchmesser bis zu 4 cm groß.

+++ Update 16:45 Uhr +++

Bereits gegen 16 Uhr haben kräftige Gewitter von der Schweiz kommend Vorarlberg erreicht, siehe Titelbild. Während in der Schweiz gebietsweise Böen zwischen 90 und 100 km/h gemessen wurden, in Luzern waren es gar 135 km/h, hat es das Rheintal nicht so schlimm erwischt.

Südwestlich von Graz hat sich derweil eine wirklich massive Gewitterzelle mit höchsten Radarreflektivitäten bis in große Höhen gebildet. Hier ist in einem engen Streifen mit Hagel zu rechnen. Aus Wettmannstätten wird dieser inzwischen auch schon bestätigt.

Hagelzelle südwestlich von Graz @ UBIMET, Austrocontrol
Hagelzelle südwestlich von Graz @ UBIMET, Austrocontrol
@ https://infrastruktur.oebb.at/de/webcams/koralmtunnel01-webcam.jpg
@ https://infrastruktur.oebb.at/de/webcams/koralmtunnel01-webcam.jpg

+++ Update 15:00 Uhr +++

Am Alpenhauptkamm sowie von Osttirol bis zur Steiermark bilden sich am Nachmittag vermehrt Quellwolken und einzelne, aber dann kräftige Gewitter. Die Luft ist hier recht schwül, in Eibiswald liegt der Taupunkt bei 21 Grad. Im Süden ist vor allem die Gefahr von großem Hagel gegeben.

Im Westen hingegen ziehen von Schweiz kommend kräftige Gewitter auf, welche bereits vorlaufend stürmisch auffrischenden Wind bringen können. Auch weiter ostwärts in Tirol kann es im weiteren Verlauf zu Sturmböen kommen, selbst ohne Gewitter.

 

 

Titelbild @ foto-webcam.eu

Hitze ab Sonntag kein Thema mehr

30 Grad gibt es auf absehbare Zeit nicht mehr.

Kräftige Gewitter am Samstag und Sonntag

Vor der nachhaltigen Abkühlung stehen aber noch einmal Hitze und Blitze auf der Tagesordnung. Am heutigen Samstag werden verbreitet mehr als 30 Grad erreicht, Spitzenwerte bis zu 35 Grad sind im Osten möglich. Im Vorfeld einer Kaltfront über Deutschland sind am Nachmittag und Abend von Vorarlberg bis in die Südsteiermark aber bereits erste, teils heftige Gewitter zu erwarten. Der Sonntag hat dann mit 20 bis 28 Grad schon deutlich kühleres Wetter zu bieten, dazu muss man sich im Großteil des Landes auf Schauer und Gewitter einstellen. Diese können von Osttirol bis ins Südburgenland heftig ausfallen!

Hochsommer auf Tauchstation

In der kommenden Woche erwarten uns dann nur noch Höchstwerte zwischen 17 und 27 Grad, damit bewegen wir uns knapp unter dem langjährigen Mittel für die erste Julihälfte. Grund hierfür ist eine recht festgefahrene Wetterlage ab Montag. Über den Britischen Inseln liegt ein Hoch, das sich kaum vom Fleck bewegt. An dessen Vorderseite strömt vom Europäischen Nordmeer über die Nordsee und Deutschland ständig recht kühle Luft bis nach Österreich. Auch die Nächte werden ziemlich frisch, in der Nacht auf Mittwoch sind im Berg- und Hügelland vielerorts einstellige Tiefstwerte zu erwarten. In ungünstigen Lagen des Mühl- und Waldviertels ist vereinzelt sogar Bodenfrost möglich.

Auf folgendem Bild kann man gut sehen, woher nächste Woche der „Wind weht“. Es zeigt für Dienstag am Beispiel Wien (schwarzer Stern), dass die Luft in den vorherigen Tagen aus den Polarregionen über den Nordatlantik und die Nordsee sowie Deutschland bis zu uns strömt:

Aus dem Hohen Norden kommt die kühle Luft.
Aus dem Hohen Norden kommt die kühle Luft.

Zu kühler Dienstag in den Landeshauptstädten:

Stadt Durchschnittliche Höchsttemperatur im Juli Erwartete Höchstwerte am Dienstag Abweichung in Grad
Wien 27°C 22°C -5
St. Pölten 26°C 22°C -4
Eisenstadt 27°C 23°C -4
Graz 26°C 24°C -2
Linz 26°C 22°C -4
Klagenfurt 27°C 24°C -3
Salzburg 25°C 23°C -2
Innsbruck 26°C 26°C 0
Bregenz 24°C 23°C -1

Serie geht zu Ende

Der bislang letzte Tag, der landesweit gesehen zu kalt ausgefallen ist, war der 31. Mai. Danach folgte der wärmste Juni der Messgeschichte, in dem jeder einzelne Tag zu warm ausfiel. Auch die erste Juliwoche war von durchwegs überdurchschnittlichen Temperaturen geprägt, dies ändert sich in der kommenden Woche. Grund zur Beunruhigung gibt es aber nicht: Zu kalte Phasen sind auch im Sommer vollkommen normal, sie sind in den vergangenen Jahren schlicht zur Rarität geworden.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Wochenendwetter: Auf Hitze folgen Blitze

Sonnenblumen im Sommer - AdobeStock

Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines Tiefdruckgebiets mit Kern über dem Baltikum. Die Kaltfront des Tiefs liegt derzeit über Polen und Nordostdeutschland und auch hierzulande macht sich die Störung vor allem im Norden und Osten mittels hochliegenden Wolken und lebhaft auffrischendem Westwind bemerkbar. Niederschlag ist aber keiner zu erwarten, da Hoch WINNIE mit Kern bei den Britischen Inseln für stabile Wetterverhältnisse sorgt. Mit einer westlichen Strömung gelangen dabei zunehmend warme Luftmassen ins Land.

Satellitenbild am Freitag um 9 Uhr. © EUMETSAT / UBIMET
Satellitenbild am Freitag um 9 Uhr. © EUMETSAT / UBIMET

Vereinzelte Schauer sind am Freitag lediglich im Bergland von den Karnischen Alpen bis zur Koralpe nicht ganz ausgeschlossen. Dazu gibt es Temperaturen bis zu 32 Grad in Oberkärnten.

Hochsommerlich am Samstag

Am Samstag scheint von Beginn an verbreitet die Sonne. Die Temperaturen steigen am Nachmittag auf 30 bis 34, im äußersten Osten vereinzelt auch 35 Grad. Am späten Nachmittag stiegt die Gewitterneigung aber ausgehend von Vorarlberg und Kärnten langsam an, gegen Abend wird es dann auch im Westen und in Teilen des Steiermark vermehrt gewittrig. Vor allem im Süden zeichnen sich örtlich wieder kräftige Gewitter ab mit der Gefahr von Hagel und Sturmböen!

Gewitterpotential am Samstag (Stand: Freitag 10 Uhr)
Gewitterpotential am Samstag. Rot = Unwettergefahr (Stand: Freitag 10 Uhr) © uwz.at

Abkühlung am Sonntag

Der Sonntag bringt viele Wolken und von Vorarlberg bis Oberösterreich ziehen bereits in den Morgenstunden Schauer und teils kräftige Gewitter durch. Im Laufe des Vormittags breiten sich die Gewitter auch auf die Alpensüdseite und den Südosten aus, länger sonnig und trocken bleibt es tendenziell im nördlichen Waldviertel, im Weinviertel und in Teilen des Marchfelds. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 27 Grad mit den höchsten Werten im Gail- und Drautal.

Kommende Woche keine Hitze

Zu Beginn der kommenden Woche setzt sich das unbeständige Wetter mit Schauern und lokalen Gewittern in den Alpen sowie im Süden fort. Die Temperaturen gehen weiter zurück und liegen zumindest bis Donnerstag knapp unter dem langjährigen Mittel. Die Höchstwerte liegen am Montag zwischen 18 und 27 Grad, von Dienstag bis Donnerstag kommen die Temperaturen dann auch im Flachland kaum noch über die 25-Grad-Marke hinaus. Hitze ist in der kommenden Woche kein Thema.

Die Temperaturen im Flachland liegen bei sonnigem Wetter etwa 15 Grad höher. © NCEP / UBIMET
Die Höchstwerte im Flachland liegen bei sonnigem Wetter etwa 16 Grad höher.

Titelbild © AdobeStock

272.000 Blitze im Juni 2019

Gewitter mit Blitz

Über ganz Österreich verteilt gingen im Juni 2019 exakt 272.376 Blitze nieder. Damit gab es weniger Blitzentladungen als in den vergangenen Jahren, so wurden etwa im Juni 2018 fast 450.000 Blitze detektiert. Weniger Blitze gab es zuletzt im Juni 2015. Allgemein bildet der Juni zusammen mit Juli und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres.

Blitze im Juni
Blitze im Juni. © UBIMET

Hotspot Oberösterreich

Mit exakt 73.150 Blitzen führt Oberösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von der Steiermark mit 71.066 und Niederösterreich mit 51.426 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich das flächenmäßig kleinste Bundesland Wien, auch hier gab es aber immerhin 1.217 Blitze.

  1. Oberösterreich 73.150
  2. Steiermark 71.066
  3. Niederösterreich 51.426
  4. Salzburg 23.160
  5. Tirol 22.673
  6. Kärnten 15.122
  7. Burgenland 9.887
  8. Vorarlberg 4.675
  9. Wien 1.217


Auch bei der Blitzdichte liegt Oberösterreich mit 6,1 Blitzen pro Quadratkilometer an der Spitze:

  • 6,1 Blitze pro Quadratkilometer Oberösterreich
  • 4,3 Blitze pro Quadratkilometer Steiermark
  • 3,2 Blitze pro Quadratkilometer Salzburg
  • 2,9 Blitze pro Quadratkilometer Wien
  • 2,7 Blitze pro Quadratkilometer Niederösterreich
Blitzdichte im Juni
Blitzdichte im Juni. © UBIMET

Anbei noch eine Übersicht der blitzreichsten Bezirke:

  • 11.688 Kirchdorf an der Krems (OÖ)
  • 9.866 Gmunden (OÖ)
  • 9.852 Salzburg-Umgebung (S)
  • 8.990 Steyr-Land (OÖ)
  • 8.908 Freistadt (OÖ)
  • 8.761 Hartberg-Fürstenfeld (ST)

Zu besonders markanten Gewitterlagen kam es am 6.6., 20.6., und 27.6. Mitunter wurde dabei im Süden Oberösterreichs, im Waldviertel sowie in der Süd- und Oststeiermark auch großer Hagel beobachtet. In Summe gab es Schäden in Millionenhöhe.

Stärkster Blitz in Gosau

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden in Oberösterreich gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 295.000 Ampere am Nachmittag des 6. Juni in Gosau.

Die stärksten Blitze im Juni 2019 in Österreich. © UBIMET
Die stärksten Blitze im Juni 2019 in Österreich. © UBIMET

Barbara: Erster Hurrikan 2019 auf dem Pazifik

Bis dato präsentiert sich die Hurrikansaison an den Küsten des Atlantiks rund um Nord- und Mittelamerika ausgesprochen ruhig. Am 01. Juni begann ja offiziell die diesjährige Hurrikansaison, seit 2009 wird es die erste Saison sein, die in den ersten fünf Wochen keinen einzigen Hurrikan aufbieten kann. Im Pazifik hat sich das aber in den vergangenen Tagen geändert. In der Vorwoche gab es mit Alvin den ersten benannten Sturm überhaupt in dieser Hurrikansaison, und vor wenigen Tagen hat sich mit Barbara der zweite tropische Wirbelsturm gebildet. Und der hat es in sich!

Wo befinden wir uns?

Barbara zieht derzeit als Hurrikan der Stufe 4 (von 5) auf dem offenen Pazifik ihre Kreise, 3200 km von Hawaii und 2000 km von der Halbinsel Baja California in Mexiko entfernt. Mit Böen von rund 250 km/h kratzt der Wirbelsturm sogar an der höchsten Kategorie. Spannend auch auf dem nachfolgenden Satellitenbild von gestern: Man sieht neben dem Hurrikan auch den Schatten des Mondes weiter südlich, in Chile konnte man ja eine totale Sonnenfinsternis beobachten.

Hurrikan Barbara
Hurrikan Barbara

Die nachfolgenden beiden Animationen zeigen gut das Auge des Hurrikans – beeindruckend:

Hier noch einmal der Wirbelsturm samt Sonnenfinsternis in einem Video:

Fischsturm

Derzeit und auch in den kommenden Tagen droht von Barbara keinerlei Gefahr für die Menschen in der Region. Der Wirbelsturm tobt nämlich über dem offenen Ozean fernab von Land. Im Meteorologen-Jargon wird solch ein Sturm auch „Fischsturm“ genannt.

Auf seinem Weg nach Nordwesten gelangt der Hurrikan in den kommenden Tagen über kühleres Wasser, folglich schwächt er sich ab. Ende der Woche nähern sich die Reste des dann nur noch Tropischen Tiefs der Inselgruppe Hawaii, hier könnten sie vor allem für große Regenmengen sorgen.

Die weitere Zugbahn von Hurrikan Barbara auf dem Pazifik.
Die weitere Zugbahn von Hurrikan Barbara auf dem Pazifik.

Quelle Titelbild (Symbolbild): Adobe Stock

Am Montag zuckten 86.000 Blitze vom Himmel

Blitzreiches Wochenende

Die Kaltfront von Tief NASIR sorgte zum Monatsbeginn an der Alpennordseite für teils heftige Gewitter. Insgesamt gab es in Summe 86.211 Blitzentladungen, wobei in jedem Bundesland Blitze detektiert wurden.

Bundesland Anzahl der Blitze
Oberösterreich 30.861
Niederösterreich 22.795
Salzburg 15.988
Tirol 8.137
Steiermark 6.933
Kärnten 624
Burgenland 351
Wien 304
Vorarlberg 218

Nicht verwunderlich lagen die blitzreichsten Gemeinden in Oberösterreich, in Grünau im Almtal gab es 2.779 Blitzen, gefolgt von Molln mit 1.679 Entladungen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 210.000 Ampere wurde in der Gemeinde Muhr im Lungau registriert.

Zeitlicher Blitzverlauf am Montag
Zeitlicher Blitzverlauf am Montag

Hagel, Sturm und Überschwemmungen

Am Montag bildeten sich bereits am späten Vormittag in Vorarlberg und Tirol erste Gewitter, die im Tagesverlauf langsam nach Osten zogen und am Abend auch den Großraum Wien erreichten. Dabei kam es verbreitet zu starkem Regen und stellenweise auch Hagel. In Uttendorf im Pinzgau löste ein Gewitter eine Schlammlawine sowie Überschwemmungen aus:

Vor allem in Oberösterreich fiel teilweise golfballgroßer Hagel vom Himmel.

Zudem kam es im Zuge der Gewitter im Mühl- und Waldviertel auch zu schweren Sturmböen von rund 100 km/h.

  • 108 km/h Irnfritz (NÖ)
  • 101 km/h Raabs an der Thaya (NÖ)
  • 97 km/h Bad Zell und Kremsmünster (OÖ)
  • 90 km/h Linz-Hörsching (OÖ)
  • 79 km/h St. Pölten (NÖ), Abtenau (S) und Jenbach (T)

Kräftige Gewitter im Süden

Die schwache Kaltfront von NASIR liegt am Dienstag quer über den Alpen und im Vorfeld entstehen am Dienstag besonders von Osttirol bis ins Südburgenland nochmals heftige Gewitter. Stellenweise ist dabei mit größerem Hagel und intensivem Regen zu rechnen. Durch die teils großen Regenmengen kann es lokal wieder zu Überschwemmungen oder Erdrutschen kommen. Auch am Mittwoch bleibt es im Bergland noch gewitteranfällig, die Unwettergefahr ist aber nur mehr gering.

Titelbild: Adobe Stock

Am Montag Gewitter mit Hagel und schweren Sturmböen

Unwettergefahr

Der Hochdruckeinfluss im Alpenraum lässt am Montag langsam nach und aus Norden zieht die Kaltfront eines Skandinavientiefs auf. Zunächst scheint verbreitet die Sonne und vor allem im Osten wird es sehr heiß mit Höchstwerten bis zu 37, vereinzelt auch 38 Grad. Ab Mittag nimmt die Gewitterneigung in den Alpen allerdings zu und im Laufe des Nachmittags ziehen ausgehend von Bayern auch an der Alpennordseite kräftige Gewitter auf.

Die Kaltfront am Montagnachmittag
Die Lage der Kaltfront am Montagnachmittag. © UBIMET / NCEP

Hagel und Sturm

Vor allem an der Alpennordseite von Vorarlberg über Tirol und Salzburg bis nach Oberösterreich sowie im Waldviertel besteht im Laufe der zweiten Tageshälfte örtlich Unwettergefahr, so können die Gewitter für schwere Sturmböen um 100 km/h, teils großen Hagel und Starkregen sorgen. Punktuell sind in Oberösterreich allerdings auch orkanartige Böen nicht ausgeschlossen!

Niederschlagsprognose bis Montagnacht
Niederschlagsprognose von ICON bis Montagnacht. © UBIMET / DWD

Sturmböen im Osten

Am Abend nimmt die Schauer- und Gewitterneigung auch im Osten etwas zu, hier ist die Luft aber sehr trocken, somit besteht in erster Linie Sturmgefahr. Der zunächst schwache Süd- bis Südwestwind wird im Zeitraum zwischen etwa 18 und 22 Uhr voraussichtlich stürmisch aus West auffrischen.

Prognose der Windspitzen am Montag. © UBIMET RACE
Prognose der Windspitzen am Montag von RACE. © UBIMET

Titelbild © Adobe Stock

46,0 Grad: Neuer Hitzerekord in Frankreich

Sonne in Frankreich

Erstmals in der Messgeschichte wurde in Frankreich am Freitag (28.6.19) eine Temperatur über 45 Grad gemessen. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2003 von 44,1 Grad wurde regelrecht pulverisiert, so wurden am Freitagnachmittag in Vérargues 46,0 Grad und in Gallargues-le-Montueux 45,9 Grad gemessen! Der bisherige Rekord wurde zudem an 13 Orten übertroffen, anbei die Top-6:

  • 46,0 °C in Vérargues (34)
  • 45,9 °C in Gallargues-le-Montueux (30)
  • 45,4 °C in Villevieille (30)
  • 45,1 °C in Marsillargues (34)
  • 44,6 °C in Saint-Chamas (13)
  • 44,5 °C in Varages (83)

Teilweise wurden die bisherigen Rekorde um mehrere Grad übertroffen und auch auf den Bergen gab es neue Höchstmarken:

Ort Alter Rekord Neuer Rekord (28.6.19)
Nîmes-Courbessac 41,6 °C (1923 und 2017) 44,4 °C
Montpellier aéroport 37,7 °C (2017) 42,5 °C
Aigues-Mortes 38,9 °C (2003) 40,9 °C
Mont Aigoual (1567 m) 29,4 °C (1923) 29,9 °C

In erster Linie hat das Zusammenspiel von zwei Faktoren diese extremen Temperaturwerte ermöglicht:

  1. Eine blockierte Wetterlage, bei der mit einer südlichen bis südwestlichen Höhenströmung über mehrere Tage hinweg sehr warme Luftmassen aus der Sahara nach Westeuropa geführt wurden.
  2. Die zusätzliche Erwärmung der Luft durch Föhn: Am Freitag wehte in Südfrankreich föhniger Nordwind vom Zentralmassiv und den Alpen bzw. dem Jura, der die Luft nochmals um ein paar Grad erwärmt hat.

Extremer Juni in Österreich

Auch in Österreich war der Juni 2019 in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Die Temperatur lag im Mittel um 4,7 Grad über dem langjährigen Mittel, das übertrifft deutlich den bisherigen Spitzenhalter aus dem Jahre 2003 mit +4,1 Grad. Besonders bei den Temperaturen gab es unzählige Rekorde, sowohl in Bezug auf die Tageshöchstwerte als auch auf die milden Nachttemperaturen. In Oberösterreich gab es etwa in der Nacht zum 15. Juni die wärmste Nacht seit Messbeginn, so sank die Temperatur in Windischgarsten nicht unter 25,3 Grad bzw. in Linz unter 23,6 Grad ab. In der Inneren Stadt in Wien gab es zudem 13 Tropennächte, auch das stellt einen neuen Junirekord dar.

Unzählige Rekorde

Bei den Tageshöchstwerten wurden hierzulande an mehr als 140 Wetterstationen neue Juni-Stationsrekorde aufgestellt, davon stellen 27 sogar neue Allzeitrekorde dar, wie etwa in Imst, am Brenner oder auch auf der Schmittenhöhe. In drei Bundesländern wurden auch neue Rekordmarken für den Monat Juni aufgestellt:

  • Kärnten: 38,1 Grad in Hermagor (27.6.)
  • Tirol: 37,5 Grad in Imst (26.6.) und Innsbruck (27.6.)
  • Steiermark: 37,2 Grad in Graz (27.6.)

Die Anzahl der Rekorde in ganz Mitteleuropa sowie deren Ausmaß stehen eindeutig in Zusammenhang mit dem Klimawandel. Solche Hitzerekorde treten weltweit schon fünfmal öfter auf als es ohne globale Erwärmung der Fall wäre.

Trockenheit

Beim Niederschlag gab es über das ganze Land betrachtet weniger als die Hälfte der sonst üblichen Regenmengen (etwa 40%). Zuletzt annähernd so trocken war es im Juni 1976. In manchen Alpentälern wie etwa im Oberen Ennstal oder im Drautal sowie teils auch im Wienerwald wurde mitunter nur 10% des Solls erreicht, so gab es etwa in Wien-Mariabrunn nur 9 mm Regen (Mittel 76 mm). Nur punktuell haben Gewitter für eine ausgeglichene Bilanz gesorgt, wie etwa in Poysdorf (NÖ), in Reichenau im Mühlkreis (OÖ) oder in Deutschlandsberg (ST). Passend dazu hat die Sonne in diesem Juni hingegen Überstunden gemacht, so schien sie in Summe fast anderthalbfach so lange wie üblich.

Höchstwerte pro Bundesland im Juni (Stand: 29.6.) C UBIMET
Höchstwerte pro Bundesland im Juni (Stand: 29.6.) © UBIMET

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Gewitter brachten am Donnerstag großen Hagel bis 5 cm

Großer Hagel

Eine Kaltfront hat am Donnerstagabend die schwüle und heiße Luft südwärts abgedrängt. Im Vorfeld der Kaltfront gab es in Ober- und Niederösterreich sowie im Burgenland und der Steiermark heftige Gewitter. Besonders betroffen waren die südliche Steiermark, das Südburgenland und das Mühlviertel, hier wurde vielerorts Hagel mit einer Größe von 2 bis 4, im Südosten vereinzelt auch 5 cm gemeldet.

Niederschlagsanalyse von Donnerstag. © UBIMET
Niederschlagsanalyse von Donnerstag. © UBIMET

Weiters kam es auch zu großen Regenmengen in kurzer Zeit, anbei die nassesten Wetterstationen am Donnerstag:

  • 36 mm Rottenmann (ST)
  • 33 mm Reichenau im Mühlkreis (OÖ)
  • 24 mm Minihof-Liebau (B)
  • 22 mm Berndorf (NÖ)
  • 21 mm Bad Zell (OÖ)

Lokal gab es zudem auch stürmische bzw. vereinzelt sogar orkanartige Böen wie etwa in Rottenmann mit 104 km/h.

Analyse von großem Hagel am Donnerstag. © UBIMET
Analyse von großem Hagel am Donnerstag. © UBIMET

Steiermark






Burgenland

Oberösterreich




Niederösterreich

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Juni-Hitze: Bundeslandrekorde in Kärnten, Tirol und der Steiermark

++++ UPDATE 27.6.2019 ++++

Wie schon im Originalbeitrag vermutet, hielten die neuen Rekorde nicht lange. Der neue Juni-Rekord von 36,7 Grad vom Dienstag aus Imst wurde am Mittwoch mit 37,5 in Imst neuerlich überboten und am Donnerstag mit 37,5 Grad in Innsbruck eingestellt. Und auch in Kärnten und in der Steiermark stieg an vielen Messstationen die Temperatur wie nie zuvor im Juni. Die Top-10 der heutigen Temperaturausbeute:

  • 38,1 Grad Hermagor: neuer Juni-Stationsrekord und Bundeslandrekord Kärnten
  • 38,0 Grad Dellach an der Drau: neuer Juni-Stationsrekord
  • 37,9 Grad Mittewald an der Drau: neuer Juni-Stationsrekord (UBIMET-Station mit kurzer Messreihe)
  • 37,8 Grad Ferlach: neuer Juni-Stationsrekord
  • 37,5 Grad Innsbruck Uni: neuer Juni-Stationsrekord, Bundeslandrekord Tirol eingestellt
  • 37,4 Grad Spittal an der Drau: neuer Juni-Stationsrekord
  • 37,2 Grad Graz Uni: neuer Juni-Stationsrekord und Bundeslandrekord Steiermark
  • 37,1 Grad Klagenfurt: neuer Juni-Stationsrekord
  • 36,8 Grad Kötschach-Mauthen: neuer Juni-Stationsrekord
    36,8 Grad Graz/Strassgang: neuer Juni-Stationsrekord
    36,8 Grad Imst
    36,8 Grad Landeck
    36,8 Grad Feldkirchen: neuer Juni-Stationsrekord
  • 36,7 Grad Lienz: neuer Juni-Stationsrekord

————————————–
Originalbeitrag vom Mittwoch 26.6.2019:

36,7 Grad – neuer Junirekord für Tirol

Allerdings dürfte der Rekord nur rund 24 Stunden halten, da es am heutigen Mittwoch nochmals etwas heißer wird.

Nachfolgend sind die Top 5 der Höchsttemperaturen vom gestrigen Dienstag aufgelistet:

  1. Innsbruck-Uni 36,7 Grad
  2. Imst 36,5 Grad
  3. Landeck 36,0 Grad
  4. Haiming 35,3 Grad
  5. St. Johann im Pongau 35,2 Grad

Die heißesten Orte aufgeschlüsselt nach Bundesland:

Höchstwerte je Bundesland am Dienstag @ UBIMET
Höchstwerte je Bundesland am Dienstag @ UBIMET

 

Neue Stationsrekorde für den Juni gab es in Tirol und Salzburg:

  • Innsbruck-Uni 36,7 Grad (zuvor 35,7 Grad am 09.06.2014)
  • Landeck 36,0 Grad (zuvor 35,0 Grad am 30.06.1950)
  • St. Johann im Pongau 35,2 Grad (zuvor 34,6 Grad am 18.06.2013)
  • Mayrhofen 35,1 Grad (zuvor 34,8 Grad am 20.06.2002)
  • Nauders 32,1 Grad (zuvor 31,0 Grad am 24.06.2017)
  • Bad Gastein 31,7 Grad (zuvor 31,2 Grad am 24.06.2016)
  • Seefeld 31,6 Grad (zuvor 30,9 Grad am 18.06.2013)
  • St. Anton am Arlberg 31,5 Grad (zuvor 31,1 Grad am 30.06.2012)
  • Obergurgl 25,7 Grad (zuvor 25,3 Grad am 24.06.2016)
  • Schmittenhöhe auf 2000 m in Salzburg 23,4 Grad (zuvor 22,9 Grad am 18.06.2002)
Prognostizierte Höchstwerte am Mittwoch, 26.06.2019 @ UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte am Mittwoch, 26.06.2019 @ UBIMET

Heute am Mittwoch verlagert sich die Hitze etwas weiter nach Osten, auch von Salzburg bis nach Wien sind gebietsweise über 35 Grad zu erwarten, vereinzelt sind wieder 37 Grad möglich. Am Donnerstag wird es mit einem schwachen Tiefausläufer etwas unbeständiger – einzelne, aber kräftige Gewitter sind im Tagesverlauf vom Mühl- und Waldviertel bis zu den östlichen Nordalpen sowie entlang der Koralpe möglich. Die folgenden Tage verlaufen schließlich wieder durchwegs trocken mit viel Sonnenschein. Während Freitag und Samstag übliche Sommertemperaturen sehen, deuten sich für Sonntag hingegen nochmal verbreitet Höchstwerte um 35 Grad an.

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Kaltfront bringt vorübergehende Abkühlung und lokal kräftige Gewitter

Quellwolken

Die Kaltfront von Tief OTTO mit Kern über Russland erfasst in diesen Stunden Tschechien und das Wetter im Alpenraum gestaltet sich vorübergehend unbeständig. Am Nachmittag gehen in Oberösterreich sowie im Mostviertel  lokale Schauer und Gewitter nieder, am späten Nachmittag wird es auch entlang der Nordalpen zwischen Bodensee und Salzkammergut sowie im Südosten gewittrig. Die Gewitter sind nicht besonders zahlreich vertreten, können aber sehr heftig ausfallen! Lokal besteht die Gefahr von großem Hagel und Sturmböen!

ICON-Niederschlagsprognose für Donnerstagnachmittag und -abend. © UBIMET/DWD
ICON-Niederschlagsprognose für Donnerstagnachmittag und -abend. © UBIMET/DWD

Trockene Luft im Anmarsch

Mit Durchzug der Kaltfront erreicht uns aus Nordosten etwas kühlere und deutlich trockenere Luft, somit gehen die Temperaturen am Freitag zurück und besonders im Osten wird es vorübergehend nicht mehr so heiß wie zuletzt: Bei viel Sonnenschein gibt es im Osten maximal 26 bis 29 Grad, dazu ist die Luft nicht mehr schwül. In Osttirol und Oberkärnten gibt es bei föhnigem Nordwind aber noch bis zu 34 Grad.

Aktuelle Frontenkarte. © DWD / FU Berlin
Aktuelle Frontenkarte. © DWD / FU Berlin

Neuerlich heiß am Wochenende

Am Samstag steigen die Temperaturen unter Hochdruckeinfluss wieder an. Bei strahlendem Sonnenschein gibt es im Oberinntal bis zu 34 Grad, im Osten liegen die Höchstwerte bei 30 Grad. Vorerst bleibt die Hitze aber erträglich, da die Luft recht trocken ist. Am Sonntag wird es dann wieder sehr heiß mit Spitzenwerten von 34 bis 36 Grad im östlichen Flachland und örtlich 37 Grad an der Alpennordseite. Am Montag wird es vor allem im Osten nochmals extrem heiß, aus Westen zieht gegen Abend aber eine Kaltfront mit teils kräftigen Gewittern auf.

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Hitze bis zu 38 Grad: Rekorde fallen

Die Hitzewelle bringt Temperaturen bis zu 38 Grad!

Für Juni kündigen sich wirklich extreme Höchstwerte an, die Temperaturen steigen am Mittwoch vereinzelt auf bis zu 38 Grad! Was diese Hitzewelle bemerkenswert macht, ist der Umstand, dass sie ungewöhnlich früh im Jahr kommt. Üblicherweise werden die heißesten Tage nämlich erst im Laufe des Julis und in der ersten Augusthälfte registriert.

Die Wetterlage ist auf dem folgenden Bild gut zu erkennen. Die extrem heiße Luft (dargestellt in den Farbtönen violett/pink) strömt von der Wüste Algeriens über das westliche Mittelmeer bis nach Frankreich, Deutschland, in die Schweiz und eben auch nach Österreich:

Aus Afrika kommt heiße Luft zu uns.
Aus Afrika kommt heiße Luft zu uns.

Hier mal eine repräsentative Auswahl jener Orte, an denen in den kommenden Tagen der Junirekord aller Voraussicht nach eingestellt oder sogar übertroffen wird:

Ort (Bundesland) bisheriger Junirekord
Feldkirch (Vorarlberg) 36,0 Grad
Bludenz (Vorarlberg) 36,1 Grad
Landeck (Tirol) 35,0 Grad
Innsbruck-Uni (Tirol) 35,7 Grad
Kufstein (Tirol) 35,8 Grad
Lienz (Tirol) 35,0 Grad
Bischofshofen (Salzburg) 34,7 Grad
St. Johann im Pongau (Salzburg) 34,6 Grad
Tamsweg (Salzburg) 33,5 Grad
Dellach im Drautal (Kärnten) 33,9 Grad
Villach (Kärnten) 35,3 Grad
Feldkirchen (Kärnten) 34,4 Grad

 

Nach Norden und Osten zu liegen einerseits die Junirekorde höher als im Westen und Süden, andererseits wird es hier in den nächsten Tagen auch nicht ganz so heiß. So sind etwa die 36,5 Grad in Wien ebenso wenig in Gefahr wie die 36,1 Grad in Eisenstadt. Auch der österreichweite Rekord ist wohl außer Reichweite, er liegt bei 38,6 Grad in Waidhofen/Ybbs.

Bundesland Junirekord bislang (Ort)
Wien 37,7 Grad (Innere Stadt)
Niederösterreich 38,6 Grad (Waidhofen/Ybbs)
Burgenland 37,4 Grad (Neusiedl/See)
Oberösterreich 36,7 Grad (Weyer)
Steiermark 38,1 Grad (Altenberg bei Hartberg)
Kärnten 36,0 Grad (Döllach)
Salzburg 35,8 Grad (Salzburg-Freisaal)
Tirol 36,6 Grad (Imst)
Vorarlberg 36,1 Grad (Bludenz)
  • in ROT markiert: Junirekord in Gefahr

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Nach Regen folgt in der neuen Woche die Hitze

Nach dem Regen kommt die Hitze

Ein Höhentief befindet sich östlich von Österreich und steuert feucht-labile Luft in den Osten und Südosten des Landes. Dabei führt schauerartige verstärkter Regen von den niederösterreichischen Voralpen bis zu Koralpe zu stellenweise ergiebigen Regen. So gab es in Deutschlandsberg seit Mitternacht schon über 70 l/m² an Regen:

Niederschlagssumme seit Mitternacht

In den kommenden Stunden regnet es noch weiter, erst mit Abzug des Tiefs setzt sich in der kommenden Nacht ruhiges Wetter durch. Am Montag scheint nach Auflösung von Restwolken und häufig die Sonne und es wird überall sommerlich warm. Dabei beginnt der Zustrom heißer Saharaluft nach West- und Mitteleuropa und es wird bis zur Wochen ömitte immer heißer. Am Mittwoch und Donnerstag gibt es dann Spitzenwerte von bis zu 37 Grad, vor allem Westen von Österreich werden einige neue Temperaturrekorde für Juni aufgestellt werden.

Rückblick auf den Samstag

Am Samstag blieben die befürchteten Unwetter in Österreich großteils aus. Nur stellenweise gab es von Salzburg über das Mühlviertel bis ins Weinviertel sowie im Südosten kräftige Gewitter samt Starkregen. Bis auf lokale Überflutungen blieben Schäden aber aus.

Gesamtregenmenge am Samstag
Gesamtregenmenge am Samstag
Blitzverteilung und zeitlicher Blitzverlauf am Samstag
Blitzverteilung und zeitlicher Blitzverlauf am Samstag

Unwetter in Oberitalien und Kroatien

Deutlich stärker fielen die Gewitter südlich der Alpen aus, von der Poebene bis nach Kroatien gab es zahlreiche heftige Gewitter. Besonders betroffen war der Großraum Bologna, wo großer Hagel und Sturm zu weitreichenden Schäden führte.

Titelbild: Adobe Stock

Am Samstag Unwettergefahr vor allem im Osten

Unwetter erreichen Deutschland

+++++ Update 18:55 Uhr +++++

Die Reste der slowenischen Gewitterlinie nähern sich dem Seewinkel. In der nächsten Stunde setzt hier teils gewittrig durchsetzter Regen ein.

Aktuelles Radarbild. © wetter.tv
Aktuelles Radarbild. © wetter.tv

+++++ Update 18:45 Uhr +++++

Das kräftigste Gewitter geht derzeit im Kaiserwinkl nieder. In Summe haben die heftigsten Gewitter bislang Österreich verschont: Eine der Ursachen dafür ist die heftige Linie, welche tagsüber mit Hagel und teils schweren Sturmböen über Slowenien und Kroatien hinweggezogen ist und hierzulande für Wolken und Regen gesorgt. Dadurch wurde verhindert, dass im südlichen und östlichen Bergland neue Gewitter entstehen. Nur die Alpennordseite und der äußersten Osten waren davon nur marginal beeinflusst.

Aktuelles Webcambild. © http://zahmerkaiser.com/
Aktuelles Webcambild nahe dem Walchsee in Tirol. © http://zahmerkaiser.com/

+++++ Update 18:30 Uhr +++++

Die Gewitter östlich von Wien schwächen sich deutlich ab, auf der aktuellen Blitzkarte sind die meisten Entladungen im Waldviertel, im Innviertel und im Kaiserwinkl zu sehen.

Aktuelle Blitze in Österreich. © UBIMET
Aktuelle Blitze in Österreich. © UBIMET

+++++ Update 18:10 Uhr +++++

Im Wald- und Weinviertel sowie im Innviertel gehen derzeit einige Schauer und Gewitter nieder. Lokal gab es hier in der letzten Stunde große Regenmengen und stürmische Böen.

 Ort Regensumme (17 bis 18 Uhr)
 Zwerndorf (NÖ) 39 mm
 Gänserndorf (NÖ) 30 mm
 Gars am Kamp (NÖ) 29 mm
Leiser Berge (NÖ) 15 mm
  • 68 km/h Leiser Berge (NÖ)
  • 65 km/h Grad am Kamp (NÖ)
  • 61 km/h Mattsee (S)

+++++ Update 17:50 Uhr +++++

Die Gewitter östlich von Wien bringen große Regenmengen in kurzer Zeit, es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen!

  • 35 mm Zwerndorf
  • 26 mm Gänserndorf
Aktuelle Gewitterwarnungen im Osten. © Österreichische Unwetterzentrale
Aktuelle Gewitterwarnungen im Osten. © Österreichische Unwetterzentrale

+++++ Update 17:45 Uhr +++++

Wien wird derzeit in die Zange genommen: Aus Südwesten ziehen die Reste der Gewitter in der Steiermark auf, bodennah erreicht derzeit aber die Böenfront der Gewitter im Osten die Stadt.

Gewitter östlich von Wien. © S. Dietz
Gewitter östlich von Wien. © S. Dietz

+++++ Update 17:35 Uhr +++++

Auch in Deutschland ziehen derzeit einige Gewitter unterwegs. Anbei ein spektakuläres Bild einer Böenfront mit „Shelf Cloud“ in Baden-Württemberg. Mit Durchzug solcher Wolken frischt in der Regel lebhafter bis kräftiger, manchmal auch stürmischer Wind auf.

+++++ Update 17:25 Uhr +++++

Am aktuelles Infrarot-Satellitenbild sind die aktuellen Gewitter-Hotspots gut zu erkennen. Auf dem folgenden Bild ist die Temperatur an der Wolkenobergrenze dargestellt: Je hochreichender die Wolken, desto kälter die Temperatur. Besonders in Kroatien ist ein ausgeprägter Gewitterkomplex unterwegs, der in abgeschwächter Form nach SW-Ungarn und SO-Österreich hineinreicht. Weitere Gewitter gibt es in Süddeutschland, im Innviertel und im Weinviertel.

Aktuelles IR-Satellitenbild. © EUMETSAT / UBIMET
Aktuelles IR-Satellitenbild. © EUMETSAT / UBIMET

+++++ Update 17:15 Uhr +++++

Im östlichen Flachland entstehen derzeit vermehrt Schauer und Gewitter. Auch aus Wien sind die Quellwolken bereits gut sichtbar. In der nächsten Stunde wird hier voraussichtlich lebhafter Ostwind mit Böen um 40 oder 50 km/h auffrischen, wenn die Böenfront der Gewitter das Wiener Becken erreicht.

Gewitter östlich von Wien. © www.wetterkameras.at
Gewitter östlich von Wien. © www.wetterkameras.at

+++++ Update 17:05 Uhr +++++

Die kräftigsten Gewitter sind derzeit weiterhin im Flachgau und im Salzkammergut unterwegs, so gab es letzte Stunde am Mondsee 18 Liter pro Quadratmeter Regen und Böen bis 58 km/h. Im äußersten Osten sind ebenfalls lokale Schauer und Gewitter entstanden, im Südosten fällt dagegen teils gewittrig durchsetzter Regen.

+++++ Update 16:35 Uhr +++++

Ein kräftiges Gewitter mit Hagel und Starkregen befindet sich derzeit an der Grenze zwischen dem Flachgau und Bayern. Es verlagert sich derzeit entlang der Grenze nach Nord-Nordwest.


Auch im Salzkammergut sind kräftige Gewitter entstanden, wie etwa am Wolfgangsee:

+++++ Update 16:15 Uhr +++++

Rund um die Stadt Salzburg haben sich einige kräftige Gewitter gebildet, welche langsam nach Nordwesten ziehen. Sie weisen höchste Radarreflektivitäten auf und können lokal Hagel bringen!

Auch an der March kommen slowakische Gewitter langsam nach Westen voran.

Blitze rund um Salzburg um 16:15 Uhr @ UBIMET, nowcast
Blitze rund um Salzburg um 16:15 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++++ Update 14:30 Uhr +++++

Durch die kräftigen Gewitter über Slowenien und Kroatien fällt nach Norden zu teils kräftiger Regen, der in Unterkärnten und der Steiermark die Auslöse von Gewittern bisher verhindert hat. Erst am nördlichen Rand des Regengebietes konnten sich Gewitter bilden, etwa im Murtal. So hat es in Murau in der letzten Stunde 21 mm gegeben, auf der Stolzalpe nebenan 23 mm.

1h-Niederschlagsmengen bis 14 Uhr @ UBIMET
1h-Niederschlagsmengen bis 14 Uhr @ UBIMET
Radarbild von 14:30 Uhr @ http://www.wetter.tv
Radarbild von 14:30 Uhr @ http://www.wetter.tv

Rückseitig des nach Osten ziehenden Regengebietes lockern die Wolken nun auf, so dass hier in den nächsten Stunden mit neuen Entwicklungen gerechnet werden muss. Auch im Nordosten sind die Voraussetzungen gut, hier scheint die Sonne und heizt die Luft etwas an. Wettermodelle deuten recht einheitlich auf ergiebige Gewitter am Abend hin, auch zum Donauinselfest.

+++++ Update 13:00 Uhr +++++

Zu was die Luftmasse in Verbindung mit dem Höhentief in der Lage ist, hat sich gestern und in der Nacht schon in der Schweiz gezeigt. In Neuchatel haben sich innerhalb von 3 Stunden rund 150 mm Niederschlag ergossen, die Überflutungen im Video waren die Folge:

+++++ Update 12:30 Uhr +++++

Die kräftigsten Gewitter sind aktuell über Slowenien zu finden, hier besteht heute wieder die Gefahr von sehr großem Hagel. Nördlich angrenzend fällt gewittrig durchsetzter Regen, der in Unterkärnten auch recht kräftig ist. Wetterstationen messen im Schnitt zwischen 2 und 5 mm in 10 Minuten.

Derweil haben wir Warnungen vor Starkregen am Alpenostrand ausgegeben. Am Abend gehen die Gewitter hier in anhaltenden, gewittrig durchsetzten Regen über, der sich von Osten her an den Bergen staut. Lokal sind hier dann Überflutungen möglich:

@ uwz.at
@ uwz.at

+++++ Update 11:30 Uhr +++++

Während Graz am Morgen nur gestreift wurde, hat ein kleinräumiges Gewitter die Stadt nun direkt getroffen. Gewitter bilden sich auch über der Pack- und Koralpe sowie greifen über die Karawanken auf Unterkärnten über. Am Loiblpass hat es soeben 7 mm in 10 Minuten geschüttet.

Blitze um 11:45 Uhr @ UBIMET, nowcast
Blitze um 11:45 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++++ Update 10:45 Uhr +++++

In der südlichen Steiermark ziehen bereits erste Gewitter durch, so hat die Wetterstation in Fürstenfeld in der Stunde bis 10 Uhr schon 23 mm gemessen. Nicht schlecht für die Tageszeit. Inzwischen schwächen sich die Gewitter zwar etwas ab, es ist jedoch rasch mit weiteren Entwicklungen zu rechnen. Zudem haben sich in den Karawanken und über Slowenien schon kräftige Gewitter entwickelt, welche auch zunehmend Hagel bringen können.


+++++ Update 09:30 Uhr +++++

Guten Morgen aus dem UWZ-Büro in Wien, wo es heute im Gegensatz zu den letzten Tagen bewölkt statt sonnig in den Tag geht. Doch nicht nur hier, nahezu im ganzen Land sind schon bzw. noch einige Wolken unterwegs. Zum Einen handelt es sich um Reste nächtlicher Schauer und Gewitter, zum Anderen sind nach etwas Sonne schon neue Schauer entstanden. Denn durch das nahende Höhentief und die reichlich vorhandene Feuchte geht es heute schnell mit der Auslöse. Wir erwarten nahezu überall Regen bzw. Gewitter, der Schwerpunkt liegt aber tendenziell im Süden und Osten. Vor allem starker Regen wird bei langsamer Verlagerung der Zellen ein Thema, im Südosten ist später auch großer Hagel möglich.

Blick vom Büro der Unwetterzentrale gen Südwest@ UBIMET, foto-webcam.eu
Blick vom Büro der Unwetterzentrale gen Südwest@ UBIMET, foto-webcam.eu

 

Titelbild: @ https://stock.adobe.com

Kaltfront brachte 51.000 Blitze in Österreich

Gewitter mit Blitz

Am Donnerstagnachmittag entwickelte sich ausgehend vom Tiroler Unterland eine Gewitterlinie, welche mit Sturmböen über Teile Oberösterreichs und das Mostviertel hinwegzog. Auch unmittelbar über der Wiener Innenstadt entwickelte sich ein Gewitter mit Starkregen und Hagel. In Summe gab es in Wien 745 Blitzentladungen, die meisten davon in der Donaustadt. In den Abend- und Nachtstunden gab es dann vor allem in der Oststeiermark und am Alpenostrand heftige Gewitter mit großen Regenmengen.

Blitze nach Tageszeit am Donnerstag. © UBIMET
Blitze nach Tageszeit am Donnerstag. © UBIMET

Windspitzen am Donnerstag:

  • 83 km/h Enns (OÖ)
  • 83 km/h Waizenkirchen (OÖ)
  • 76 km/h Wels (OÖ)
  • 74 km/h Summerau (OÖ)
  • 73 km/h Straßwalchen (S)
  • 72 km/h Langenlebarn (NÖ)

Viele Blitze

Landesweit wurden am Donnerstag 51.107 Blitze detektiert, davon 11.687 in Oberösterreich, 11.677 in Niederösterreich und 11.440 in der Steiermark. Blitzreichste Gemeinde war Hollenstein an der Ybbs mit 1.176 Blitzen, gefolgt von Reichraming in Oberösterreich mit 777 Entladungen. Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 226.000 Ampere wurde in der Gemeinde Rauris in Salzburg registriert.

Regensummen bis Donnerstagnacht:

  • 60 mm Hollenthon (NÖ)
  • 47 mm Bernstein (B)
  • 37 mm Alpbach (T)
  • 32 mm Amstetten (NÖ)
  • 31 mm Reichenau an der Rax (NÖ), Gleisdorf (ST)
  • 30 mm Wien – Botanischer Garten
Regensummen bis Donnerstagmorgen. © UBIMET
Regensummen bis Donnerstagmorgen. © UBIMET

Unwettergefahr am Samstag

Am Freitag sind besonders in den Alpen teils kräftige Schauer und Gewitter zu erwarten, während sich die Lage im Norden und Osten vorübergehend beruhigt. Am Samstag zieht allerdings ein Höhentief auf und mit einer südwestlichen Strömungen gelangen sehr feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Österreich. Am Nachmittag und Abend sind vor allem von Kärnten über die Steiermark bis nach Niederösterreich kräftige Gewitter zu erwarten. Örtlich besteht die Gefahr von Überflutungen, Hagel und Sturmböen. In der Nacht auf Sonntag fällt im Donauraum und am Alpenostrand mitunter noch gewittrig durchsetzter Starkregen.


Am Donnerstag kräftige Gewitter

Unwetter

Mitteleuropa liegt derzeit am Rande eines Tiefs namens „MOMO“ mit Kern über Skandinavien. Die Kaltfront des Tiefs erfasst tagsüber Deutschland und kommt dort kaum noch ostwärts voran. Im Vorfeld der Front gelangen feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Österreich.

Im Vorfeld der Kaltfront von Tief MOMO gelangt feuchtwarme Luft nach Österreich. © FU Berlin/DWD
Tief MOMO bestimmt das Wettergeschehen. © FU Berlin/DWD

Hagel und Starkregen

Am Donnerstag nimmt die Gewitterneigung ausgehend vom Bergland bereits ab Mittag zu. Besonders im Bergland sowie an der Alpennordseite sind auch kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht örtlich die Gefahr von Hagel, Starkregen und stürmischen Böen. Lokale Hitzegewitter sind aber auch im Süden und Osten zu erwarten. In der Nacht bleibt die Gewitterbereitschaft besonders im Norden und Osten erhöht.

Niederschlagsprognose bis Donnerstagnacht
Niederschlagsprognose bis Donnerstagnacht. © ICON / DWD

Unbeständiges Wochenende

Am Freitag und Samstag setzt sich das unbeständige Wetter mit zahlreichen Schauern und besonders in den Nachmittags- und Abendstunden auch kräftigen Gewittern fort. Örtlich zeichnen sich große Regenmengen in kurzer Zeit ab mit der Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen. Am Sonntag halten sich zunächst viele Wolken und im Bergland sowie im Südosten fällt etwas Regen. Im Tagesverlauf lockern die Wolken an der Alpennordseite und im Osten dann etwas auf und es stellt sich meist trockenes Wetter ein. Nur im zentralen Bergland und im Süden entstehen neuerlich Schauer und Gewitter.

Titelbild © Adobe Stock

Lokal kräftige Gewitter am Mittwoch

Am Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch gab es in Vorarlberg und Tirol ein paar Gewitter und die Reste der Gewitter ziehen noch über das Tiroler Unterland und Salzburg hinweg.

Die Regenmengen der vergangenen Nacht

Diese schwache Störungszone sorgt am späten Vormittag in Salzburg, Kärnten und der Obersteiermark bereits für erste Schauer und Gewitter, die nur langsam ziehen und somit lokal größere Regenmengen bringen können.

Lokale heftige Gewitter im Süden und Osten

Am frühen Nachmittag breiten sich die Gewitter in den Süden aus und auch im Mühl- und Waldviertel steigt das Gewitterrisiko rasch an. Im Laufe des Nachmittag  verlagert sich die Gewitterzone mehr in den Osten, auch in Wien ist ab dem späten Nachmittag ein Gewitter möglich! Im Bereich der Gewitter ist vor allem mit Starkregen und Hagel von  bis zu 2 bis 3 cm Durchmesser zu rechnen.

Während die Gewitter im Süden und Osten am Abend rasch zu Ende gehen sind dann wieder in Vorarlberg und Tirol welche möglich, die bis weit in die Nacht hinein andauern können.

Unwetter in Nordwesteuropa

Zu teils heftige Unwettern kommt es am Mittwoch in den Benelux-Staaten und im Nordwesten von Deutschland. Hier herrschen im Vorfeld einer Kaltfront noch deutlich bessere Bedingungen für Schwergewitter! Gestern am Abend und in der Nacht zogen bereits Hagelgewitter über den Westen und Norden von Frankreich.

Hitze: Juni 2019 auf Rekordkurs

Badewetter - pixabay.com

Hitzejuni 2003 in Reichweite

Der Juni 2003 leitete den sogenannten Jahrhundertsommer in Europa ein, er war mit einer Abweichung von +4,3 Grad zum langjährigen Mittel der bis dato wärmste Juni der Messgeschichte Österreichs. Der Juni in diesem Jahr ist aber auf dem besten Weg, diese Spitzenposition anzugreifen. Zur Monatshälfte liegen wir nämlich mehr als 4,5 Grad über dem langjährigen Mittel. Die kommenden zwei Wochen entscheiden nun darüber, ob Platz eins ins Wanken gerät. Zumindest Platz zwei oder drei in der ewigen Bestenliste scheinen dem Juni 2019 aber schon so gut wie sicher zu sein, dort befinden sich die Jahre 2017 und 1811. Bei den Landeshauptstädten hat bis dato St. Pölten die Nase vorne, 5,4 Grad war die erste Junihälfte hier zu warm.

Temperaturabweichungen Landeshauptstädte im Juni 2019:

Stadt Mitteltemperatur 01.-16. Juni 2019 Mitteltemperatur 01.-16. Juni 2019 (1981-2010) Abweichung in Grad
Wien 23,5°C 18,3°C +5,2
St. Pölten 22,9°C 17,5°C +5,4
Eisenstadt 23,1°C 18,2°C +4,9
Graz 22,5°C 18,0°C +4,5
Linz 23,0°C 17,7°C +5,3
Klagenfurt 21,4°C 17,3°C +4,1
Salzburg 21,4°C 16,8°C +4,6
Innsbruck 21,8°C 17,2°C +4,6
Bregenz 19,4°C 16,6°C +2,8

Verbreitet zu trocken

In der ersten Monatshälfte blieb zudem flächendeckender Regen mit Ausnahme Vorarlbergs komplett aus, Regenschauer und Gewitter sorgten nur sehr lokal für größere Regenmengen. Mit 95 l/m² ist Fischbach in der Steiermark der nasseste Ort des Landes, rund 71% des durchschnittlichen Monatsniederschlags sind hier durch Gewitter schon zusammengekommen. Dem gegenüber stehen aber zahlreiche Orte, die nahezu komplett trockene zwei Wochen hinter sich haben. In Eisenstadt summierte sich nur 1 Liter pro Quadratmeter auf, keinen einzigen Tropfen Regen gab es bislang in Linz.

Sommerliche Aussichten

Auch die kommenden Tage fallen sommerlich warm aus, zudem sorgen die sehr milden Nächte für hohe Tagesdurchschnittstemperaturen. Mit bis zu 33 Grad wird es am Donnerstag am heißesten, die 30 Grad sind aber fast jeden Tag in Reichweite. Die nächste Hitzewelle kündigt sich für die kommende Woche an, dann fällt aus heutiger Sicht auch wieder die 35-Grad-Marke.

Quelle Titelbild: pixabay

Gewitter: Aussicht und Analyse

Gewitter im Anmarsch

Bereits gegen 09:00 Uhr entstand am Sonntag knapp südlich von Wien ein Gewitter und zog dann nordwärts über den Osten und Norden der Stadt hinweg. Dabei kam es zu ein paar starken Blitzeinschlägen und Starkregen. In weitere Folge hat das Gewitter auch das Weinviertel überquert.

Der Blick von ober zeigt: Im Norden ist bereits die kühlere Luft, im Süden noch sonnig und heiß und im Osten erkennt man die Gewitter.
Der Blick von ober zeigt: Im Norden ist bereits die kühlere Luft, im Süden noch sonnig und heiß und im Osten erkennt man die Gewitter.

Am Nachmittag verlagert sich der Gewitterschwerpunkt in den Süden. Von Osttirol bis in die südliche Steiermark entstehen ein paar kräftige Gewitter, die lokal Starkregen und Hagel bringen. Am Abend gehen die Gewitter dann rasch zu Ende und in den kommenden Tagen herrscht großteils freundliches Sommerwetter.

Bereits am Samstagabend gab es zwischen dem Loferer Land und den Ybbstaler Alpen kräftige Gewitter. Hagel wurde z.B. im Westen der Stadt Salzburg beobachtet, großen Hagel gab es in Großraming und teilweise auch in Weyer.

Unwetter in Frankreich und der Schweiz

Am Samstag hat sich eine kräftige Gewitterlinie im französischen Zentralmassiv gebildet und ist bis zum Abend nordostwärts über die Schweiz bis in den Süden von Deutschland gezogen.

Blitzspur am Samstag©Ubimet
Blitzspur am Samstag ©Ubimet

Im Zuge der Gewitter gab es vor allem in Frankreich großen Hagel und in der Schweiz am Genfer See und am Bodensee Windböen von bis zu 100 km/h.

Stürmischer Samstag in der Schweiz
Stürmischer Samstag in der Schweiz

Die Gewitter sorgte in Frankreich für rund 31.000 Blitze und in der Schweiz für rund 27.000 Blitze. Deutlich blitzreicher verlief der Samstag in Deutschland mit rund 240.000 Blitzen.

Schäden in Norddeutschland

Im Norden von Deutschland kam es bereits Samstagfrüh zu heftigen Gewittern mit teils großem Hagel.

In weiterer Folge gab es aufgrund großer Regenmengen zwischen Hamburg und Rostock einige Überflutungen , auch eine Autobahn musste vorübergehend gesperrt werden.

24h Regenmengen ©Ubimet
24h Regenmengen ©Ubimet
24h Blitzdichte ©Ubimet
24h Blitzdichte ©Ubimet

Titelbild: Twitter – Christoph Schmutz @ Heiterluft

Auf Hitze folgen am Wochenende teils kräftige Gewitter

Blitz und Gewitter

Der Alpenraum liegt derzeit unter dem Einfluss einer kräftigen, föhnigen Südströmung und im Vorfeld einer Kaltfront erreicht ein weiterer Schwall subtropischer Warmluft aus Nordafrika das Land. Mit Temperaturen bis zu 35 Grad im östlichen Flachland steht der bislang heißeste Tag des Jahres bevor, so muss man etwa auch am Nova Rock mit einer sehr starken Hitzebelastung rechnen, Detail dazu gibt es hier: Große Hitze beim Nova Rock 2019.

Gewitter an Alpennordseite

Die Luftschichtung wird am Samstag zunehmend labil, so nimmt die Gewitterbereitschaft an der Alpennordseite im Tagesverlauf zu. Vor allem entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis zum Salzkammergut sowie im Mühl- und Waldviertel zeichnen sich ab dem späten Nachmittag örtlich kräftige Gewitter ab mit der Gefahr von Hagel, kleinräumigen Überflutungen und stürmischen Böen. Vom Klagenfurter Becken bis ins Burgenland bleibt es hingegen noch weitgehend trocken.

Druckverteilung in etwa 5500 m Höhe in der Nacht auf Sonntag
Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangt fuechtwarme Luft ins Land.

Temperaturrückgang ab Sonntag

Am Sonntag verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit in den Süden und Südosten des Landes, so zeichnet sich besonders von Kärnten bis zum Grazer Bergland örtlich Unwettergefahr ab. Lokale Schauer und Gewitter sind aber auch im Norden und Osten zu erwarten. Bei mäßigem bis lebhaftem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 19 Grad im Bregenzerwald und 31 Grad in Kärnten. Am Montag sind lokale Gewitter nur noch in den Alpen und im Süden ein Thema. De Temperaturen gehen vorübergehend etwas zurück, bei Höchstwerten zwischen 22 und 29 Grad bleibt es aber vor allem im Süden und Osten sommerlich warm. Gegen Mitte der kommenden Woche wird es dann neuerlich heiß.

Titelbild © AdobeStock

Riesenhagel in Slowenien und Kroatien

Nach dem gewitterreichen Pfingstmontag im Alpenraum (siehe Beitrag auf uwr.de), waren die Entwicklungen am Dienstag nicht all zu kräftig. Außer an der slowenischen-kroatischen Grenze. Dort passten die atmosphärischen Zutaten derart gut, dass ein Mesoscale Conventive System (MCS) entstand, kurz gesagt ein gut organisiertes und sehr starkes Gewitter. Die Hagelschlossen hatten einen beachtlichen Durchmesser von bis zu 12 cm, also ungefähr die Größe einer Faust! Hagelkörner diesen Ausmaßes können nur entstehen, wenn sie in der Gewitterwolke von den Aufwinden bis zur Tropopause (in rund 12 km Höhe) getragen werden und dabei unterkühlte Wassertröpfchen an ihnen anfrieren bis sie schließlich zu schwer werden und zu fallen beginnen.

 

 


Titelbild: pixabay.com

Nebel als mögliche Ursache für Heli-Absturz in New York

Helikopter stürzte auf Hochhaus

Nach dem Absturz eines Hubschraubers auf ein Hochhaus im New Yorker Stadtteil Manhatten wird nun nach einer möglichen Unfallursache gesucht. Dabei könnten die Wetterbedingungen eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Schlechte Sicht

Zum Zeitpunkt des Unglücks fiel mäßiger bis starker Regen und die Sichtweite betrug unterhalb der Wolken nur rund 2 km. Die obersten Stockwerke der umliegenden Wolkenkratzer waren dabei in Wolken gehüllt.  Der Pilot wollte Berichten zufolge ein kurze Phase besseren Wetters nutzen, um nach einemvon der  Plattform am East River abzuheben. Kurz nach dem Start teilte er der Flugsicherung mit, umzukehren – Augenzeugen berichteten von wilden Flugmanövern. Schließlich versuchte der Pilot eine Notlandung auf einem Dach eines nahen Wolkenkratzes und kollidierte dabei mit dem Gebäude.

Nun wird untersucht, in wie weit das vorherrschende Wetter mitverantwortlich für das Unglück gewesen sein könnte. Die scheinbar willkürlichen Richtungswechsel könnten auf einen Orientierungsverlust hindeuten – für Helikopterflüge müssen für gewöhnlich gute Sichtbedingungen herrschen.

Titelbild: Wikipedia.org / Andres Nieto Porras

Schneeschmelze in den Alpen

Altschnee schmilzt im Frühjahr

Die Schneeschmelze in den Alpen hat heuer mit Verspätung begonnen. Während der Mai deutlich zu kühl und überdurchschnittlich nass ausgefallen ist mit teils sogar neuen Schneerekorden für die Jahreszeit, präsentiert sich der Juni bislang von seiner hochsommerlichen Seite. Das große Tauen im Gebirge hat somit begonnen und seit dem Monatswechsel ist innerhalb von 10 Tagen etwa 1 Meter Schnee geschmolzen.

Schneehöhe 30.5. (cm) Schneehöhe 9.6. (cm) Unterschied
Sonnblick (3109 m) 560 459 -101 cm
Zugspitze (2964 m) 654 555 -99 cm
Thomaseck/Hohe Tauern (2131 m) 173 66 -107 cm
Galzig/St. Anton (2079 m) 137 48 -89 cm
Tamischbachturm/Gesäuse (1425 m) 141 42 -99 cm
Der Hahenkamm in Tirol ist ausgeapert. © Land Tirol
Die Messstelle am Hahenkamm bei Reutte ist ausgeapert. © Land Tirol

Im Mittel sind im Juni bislang etwa 10 cm Schnee pro Tag geschmolzen. Die Schmelzrate kann allerdings je nach Wetter und Exposition große Unterschiede aufweisen. Auf der nach Süden exponierten Seegrube oberhalb von Innsbruck haben sich beispielsweise an manchen Tagen auch rund 15 cm Schnee in flüssiges Wasser verwandelt.

Schneeschmelze
Schneeschmelze auf der Seegrube vom 2. bis zum 9. Juni 2019 © www.foto-webcam.eu

Das Schmelzwasser füllt die Bäche und Flüsse in den Alpen, so ist auch der Pegel des Inns deutlich angestiegen. Der Wasserstand in Innsbruck ist zeitweise auf die HW5-Marke gestiegen.

Pegel des Inns in Innsbruck © Land Tirol
Der Pegel des Inns in Innsbruck ist deutlich angestiegen. © Land Tirol

Vereinzelt kam es in den letzten Tagen aber dennoch zu Überflutungen, wie das folgende, ungewöhnliche Video vom Gaviapass im Nationalpark Stilfser Joch in Italien zeigt. Das Schmelzwasser hat dort die frisch geräumte Passstraße abschnittsweise in einen Bach verwandelt.

In den kommenden Tagen setzt sich das überdurchschnittlich temperierte Wetter fort, so pendelt die Schneefallgrenze zwischen etwa 3.000 und 4.000 m. Die Schneeschmelze im Ostalpenraum setzt sich also unvermindert fort.

Schneeschmelze an der Großglockner Hochalpenstraße vom 1. bis zum 9. Juni 2019 © www.foto-webcam.eu
Frühling an der Großglockner Hochalpenstraße ( 1.-9.6. 19) © www.foto-webcam.eu

Titelbild © AdobeStock

Die erste Hitzewelle steht im Osten bevor

Thermometer zeigt Hitze mit 30 Grad

Eine festgefahrene Wetterlage hat Mitteleuropa in der bevorstehenden Woche fest im Griff: Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet liegt nahezu ortsfest über Westeuropa und sorgt im Alpenraum für eine südliche Höhenströmung. Subtropische Warmluft aus Nordafrika erfasst dabei Österreich und leitet besonders im Osten die erste Hitzewelle des Jahres ein. Nur der Westen des Landes wird von der Hitze verschont.

Druckverteilung in etwa 5500 m Höhe in der Nacht zum Dienstag
Druckverteilung in etwa 5.500 m Höhe in der Nacht zum Dienstag. © NCEP / UBIMET

Hitzewelle

Es gibt verschiedene Definitionen einer Hitzewelle, in Mitteleuropa spricht man aber meist davon, wenn in einer Region über mindestens drei Tag hinweg Höchstwerte über 30 Grad verzeichnet werden. Weiters wird oft die Regel vom tschechischen Meteorologen Kysely verwendet: „Eine Hitzewelle wird festgestellt, sobald an mindestens drei Tagen in Folge die Maximaltemperatur 30 °C überschreitet und hält so lange an, wie die mittlere Maximaltemperatur über die gesamte Periode über 30 °C bleibt und an keinem Tag eine Maximaltemperatur von 25 °C unterschritten wird.“

Subtropische Warmluft erfasst den Osten Österreichs. © NOAA
Subtropische Warmluft erfasst zu Wochenbeginn den Osten Österreichs. © NOAA

Hitze in der Osthälfte

Bereits am Pfingstmontag liegen die Höchstwerte von Salzburg und Kärnten ostwärts verbreitet um 30 Grad, im Traunviertel und im Mostviertel sind Spitzenwerte um 33 Grad zu erwarten. Mit der südlichen Höhenströmung erfasst auch etwas Saharastaub den Alpenraum, somit wird es mitunter diesig. Ab Montagnacht kündigen sich zudem besonders in den Ballungsräumen vermehrt Tropennächte an, also Nächte mit einem Tiefstwert über 20 Grad. Noch heißer wird es voraussichtlich in der zweiten Wochenhälfte mit Temperaturen bis zu 36 Grad im äußersten Osten. Ein Ende der bevorstehenden Hitzewelle ist nach derzeitigem Stand frühesten am kommenden Wochenende in Sicht.

Saharastaub erfasst den den Ostalpenraum. © Univ. of Athens
Saharastaub erfasst den Ostalpenraum. © Univ. of Athens

Deutlich kühler im Westen

Der äußerste Westen Österreichs gerät am Rande des Tiefs über Frankreich unter den Einfluss kühlerer Luftmassen, so liegen die Temperaturen in Vorarlberg, im Tiroler Oberland und im Außerfern teils um 15 Grad tiefer als im Osten. Im Laufe der ersten Wochenhälfte nehmen die Temperaturgegensätze zwischen West und Ost sogar noch etwas zu, so zeichnen sich gegen Mitte der Woche in Vorarlberg nur Höchstwerte um oder knapp oberhalb der 20-Grad-Marke ab.

Temperaturkontraste zwischen Westeuropa und Osteuropa
Markante Temperaturkontraste am Dienstag zwischen West- und Osteuropa. © DWD

Kräftige Gewitter

Im Übergangsbereich zur kühlen Luft im Westen zeichnen sich im Laufe der kommenden Woche besonders im Grenzbereich zu Bayern sowie im Mühl- und Waldviertel kräftige Gewitter ab. Die am stärksten betroffenen Regionen sind derzeit zwar noch unsicher, die Wetterlage birgt allerdings eine erhöhte Unwettergefahr.

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Gewitter brachten großen Hagel in der Steiermark und im Waldviertel

Unwetter mit Hagel

Besonders im Waldviertel sowie im Grazer Becken und in der Oststeiermark gab es am Donnerstag heftige Gewitter mit teils großem Hagel. Im Waldviertel wurden etwa einige Fahrzeuge durch den Hagel beschädigt und auch zahlreiche Landwirte vermeldeten Schäden.

5 cm Hagel

Besonders in den Bezirken Zwettl und Gmünd gab es örtlich sehr großen Hagel, so wurden etwa in Rappottenstein und Marbach am Walde Hagelkörner mit einer Größe von bis zu 5 cm gemeldet. Teils erhebliche Schäden wurden auch in Teilen der Stadt Gmünd gemeldet.




Hagel in Graz

Großen Hagel gab es am Nachmittag aber auch im Süden von Graz, so fielen etwa im 7. Bezirk (Liebenau) Hagelkörner mit einer Größe von bis zu 3 cm vom Himmel.


Lokal große Regenmengen

Neben Hagelschlag kam es am Donnerstagnachmittag örtlich auch zu ergiebigen Regenmengen. Besonders betroffen war die Oststeiermark, so gab es in Fischbach im Bezirk Weiz 60 Liter pro Quadratmeter Regen in kurzer Zeit. Einige Keller wurden hier überflutet, zudem sorgte kleinkörniger, intensiver Hagelschlag für verstopfte Abwasserkanäle und kleinräumige Überflutungen. Auch kleine Bäche traten über die Ufer. In der Nacht gab es dann im östlichen Flachland und in Wien Gewitter mit Starkregen und teils auch mit kleinem Hagel. Anbei die gemessen Regenmengen in 24 Stunden bis Freitagmorgen:

  • 60 mm Fischbach (ST)
  • 47 mm Wolkersdorf (NÖ)
  • 41 mm Frohnleiten (ST)
  • 38 mm Wolfsegg (OÖ)
  • 38 mm Leiser Berge (NÖ)
  • 34 mm Gutenstein/Mariahilfberg (NÖ)
  • 34 mm Döbling (Wien)
Analyse der 24h-Regenmenge bis Freitagmorgen
Analyse der 24h-Regenmenge bis Freitagmorgen. © UBIMET

Titelbild © AdobeStock

Heftige Gewitter im Norden und Osten

Gewitter im Anmarsch

Zwischen einer Kaltfront über Deutschland und einem Höhentief über den Osten der Slowakei liegt der Großteil von Österreich am Donnerstag in einer konvergenten Strömung.

Zwischen Kaltfront und Höhentief strömt die Luft zusammen.

Das bedeutet feucht-warme Luft strömt von Westen und Osten zusammen und die Luft wird über Österreich gehoben. Durch die Hebung bilden sich heute zwischen Salzburg den Fischbacher Alpen und Wien verbreitet Gewitter.

Gefahr von Überflutungen und Hagelschlag

Da die Luft sehr feucht ist und die entstehenden Gewitter recht langsam ziehen und stellenweise sogar ortsfest sind, besteht lokal die Gefahr von Überflutungen. Besonders gefährdet sind das Mühl- und Waldviertel sowie die Semmering-Wechsel-Region und das südliche Wiener Becken.

Mit den Gewittern kann es auch zu Hagel kommen, der meist aber nur kleinkörnig ausfällt. Gerade kleinkörniger Hagel kann in Massen allerdings die Abflüsse verstopfen und so zu Überflutungen beitragen.  Größerer Hagel ist am ehesten im Osten vom Semmering bis in Weinviertel möglich.

Gewitterrückblick Mittwoch

Bereits am Mittwoch gab es im Süden sowie in Vorarlberg lokal kräftige Gewitter mit Hagel von bis zu 2 cm Durchmesser und 30 l/m² innerhalb von nur 1 Stunde.

Regenmengen am Mittwoch

Unser Blitzmessnetz hat am Mittwoch rund 10.000 Blitze registriert, die Hälfte davon gab es allein in der Steiermark.

Auf Gemeindebasis gemittelte Blitzdichte für Österreich

Titelbild: Adobe Stock

Kräftige Gewitter und erstmals 30 Grad

Kräftige Gewitter

Premiere in Bludenz

Um 13:30 Uhr wurde am Montag in Bludenz das erste Mal in Österreich die 30-Grad-Marke geknackt. Im Laufe des Nachmittags kamen noch mehr Wetterstationen hinzu, am Ende des Tages konnten 9 Stationen im Land mit den magischen 30 Grad aufwarten:

Die gemessenen Höchstwerte am Montag.
Die gemessenen Höchstwerte am Montag.

Noch besser erkennt man die Hitzepole des gestrigen Tages auf der folgenden Karte. In gelb markiert sind alle Regionen, die einen Sommertag registriert haben. Hier wurden also Höchstwerte von 25 bis knapp 30 Grad gemessen. All jene Gebiete, die einen Hitzetag (also 30 Grad und mehr) verzeichnet haben, sind in rot dargestellt. Man sieht gut die Hotspots im Walgau, im gesamten Inntal sowie im Innviertel.

Verteilung der Sommer- und Hitzetage am Montag.
Verteilung der Sommer- und Hitzetage am Montag.

Bis zu 40 Liter Regen

In den Abendstunden entluden sich dann in Vorarlberg und Nordtirol ein paar, teils kräftige Gewitter. So wurden in Ehrwald rund 16 Liter pro Quadratmeter gemessen, 15 l/m² waren es in Hochzirl bei Innsbruck.

Die nassesten Orte am Montag.
Die nassesten Orte am Montag.

Das waren aber nur die Wetterstationen, lokal kann es bei Gewittern natürlich immer noch deutlich höhere Regenmengen geben. Das sieht man gut auf der nächsten Karte. Sie zeigt die analysierten Regenmengen des gestrigen Tages. Dabei werden vereinfacht gesagt Stationsmessungen (wie jene 16 l/m² von Ehrwald) und Radarinformationen kombiniert.

Man sieht: Besonders in Nordtirol gab es lokal sogar rund 30-40 Liter Regen pro Quadratmeter, so zum Beispiels im Tannheimer Tal und rund um Scharnitz.

Vor allem im Westen regnete es zum Teil kräftig.
Vor allem im Westen regnete es zum Teil kräftig.

Auch Blitze wurden von unserem Messnetz zahlreiche registriert, insgesamt rund 1400. Die höchsten Blitzdichten gab es dabei in den Bezirken Bregenz und Reutte.

Blitzentladungen am Montag.
Blitzentladungen am Montag.

Ausblick

Am heutigen Dienstag gibt es wieder Temperaturen bis zu 30 oder 31 Grad, am Mittwoch werden von Vorarlberg bis Oberösterreich lokal sogar 32 oder 33 Grad erreicht. Und auch Gewitter sind wieder mit von der Partie: Treten sie heute noch vereinzelt auf (westliche Nordalpen, Bergland im Süden und Südosten), so sind morgen in der gesamten Osthälfte teils heftige Gewitter zu erwarten!

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Quelle Titelbild: pixabay

Hitzerekorde und bis zu 50 Grad im Mai 2019

Im Mai gab es weltweit zahlreiche neue Hitzerekorde.

Zu kalter Mai

Fast 3 Grad zu kalt fiel der Mai in Österreich aus, wir hatten vor ein paar Tagen hier ausführlich berichtet. Es war somit der kälteste Mai seit 1991. Aber auch in Deutschland beträgt die Abweichung rund -2 Grad. Gut zu sehen ist der unterkühlte Monat auf der folgenden Karte, sie zeigt die Temperaturabweichungen im Mai in Europa:

In Mittel- und Südeuropa war der Mai deutlich zu kalt.
In Mittel- und Südeuropa war der Mai deutlich zu kalt.

Weite Teile Mittel- und Südeuropas (blaue Farbtöne) erlebten einen zu kalten Monat. Man erkennt aber auch schon riesige Landflächen über Russland, dem Nahen Osten und Nordwestafrika, wo es zu warm war (orange-rot).

Nur ein kleiner zu kalter Fleck

Betrachtet man die gleiche Karte auf der globalen Ebene, so wird eines deutlich. Zusammen mit den Menschen in Teilen der USA haben praktisch nur wir in Europa einen zu kalten Mai erlebt. Weitaus größere Flächen der Erde verzeichneten dagegen positive Abweichungen. Rund +0,5 Grad betrug diese im globalen Mittel – wieder, muss man sagen.

Global fiel der Mai rund ein halbes Grad zu warm aus.
Global fiel der Mai rund ein halbes Grad zu warm aus.

Dass ein Monat global gesehen nämlich zu kalt ausfällt, ist schon sehr lange her. Findet ihr diesen Monat auf der folgenden Grafik? Es ist der kleine blaue Balken im Dezember 1984, seitdem fiel jeder Monat auf der Erde deutlich zu warm aus:

Seit über 35 Jahren ist jeder Monat zu warm!
Seit über 35 Jahren ist jeder Monat zu warm!

Temperaturrekorde

Der zu warme Mai auf der Erde äußert sich auch in einigen Temperaturrekorden. In der Türkei wurde am Donnerstag dieser Woche eine neue Bestmarke für den Mai aufgestellt, 42,8 Grad gab es in Kırıkhan im Süden des Landes:

Auch auf Zypern fiel der nationale Mairekord tags zuvor mit 42,1 Grad in Athalassa:

Weitere Landesrekorde für den Mai gab es in u.a. Kenia, Indonesien,  im Niger, Syrien, Laos, Vietnam und Israel.

Kein Rekord, aber doch eine bemerkenswerte Marke wurde diese Woche in Pakistan geknackt: das erste Mal 2019 wurden auf der Erde 50 Grad gemessen:

 

Quelle Titelbild: pixabay

Die 30 Grad kommen

Die 30 Grad werden am Sonntag geknackt.

Langes Warten

Bis dato hält Kirchberg an der Pielach mit 28,7 Grad noch immer den absoluten Höchstwert im laufenden Jahr. Beachtlich hierbei ist, dass diese Temperatur bereits im April gemessen wurde. Der komplette Mai hinkte hinsichtlich der Temperaturen deutlich hinterher, mehr als 27,0 Grad in Hermagor waren nicht drinnen. Dass bis Anfang Juni kein Hitzetag mit 30 Grad oder mehr registriert wird, ist in den vergangenen Jahren zur Rarität geworden. Meist erlebten die 30 Grad in Zeiten des Klimawandels nämlich schon im Mai, teilweise bereits im April ihre Premiere. Letztmalig so lange warten hieß es 2013, als sogar erst am 13. Juni das erste Mal die 30-Grad-Marke geknackt wurde.

Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:

Jahr Erster 30er des Jahres
2019 Voraussichtlich 02.06.
2018 20. April
2017 19. Mai
2016 22. Mai
2015 05. Mai
2014 21. Mai
2013 13. Juni
2012 27. April
2011 24. Mai
2010 25. Mai

Heißer Westen

Das Tief der vergangenen Tage ist ab Freitag Geschichte, ein Ableger des Azorenhochs übernimmt für einige Tage das Zepter. Dazu strömt von der Iberischen Halbinsel immer wärmere Luft heran, am Samstag klettern die Temperaturen beispielsweise in Bludenz, Innsbruck oder Lienz bereits auf bis zu 27 Grad. Noch ein paar Grad wärmer wird es dann am Sonntag und Montag. Als Anwärter auf die ersten 30 Grad des Jahres 2019 stehen die eben genannten Orte hoch im Kurs. Neben Vorarlberg und Tirol geraten die 30 Grad aber auch in Salzburg, Ober- und Niederösterreich zumindest in Reichweite.

Gut zu sehen ist die Warmluftzufuhr auf der Prognose-Karte des Wettermodells vom DWD (Temperatur in rund 1.500 m Höhe am Sonntag):

Warme Luft aus Südwesteuropa lässt die Temperaturen steigen.
Warme Luft aus Südwesteuropa lässt die Temperaturen steigen.

Quelle Titelbild: pixabay

Mai 2019: Deutlich zu kalt und zu nass

@ https://stock.adobe.com

War der Mai des Vorjahres noch der wärmste seit 150 Jahren, so zeigte sich der diesjährige Mai im Vergleich um ganze 5 Grad kälter. Letztlich fällt er um etwa 2,8 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel zu kalt aus. Beachtlich war die Abweichung vor allem in höheren Lagen, aber auch im Flachland war es im Schnitt um 2 Grad zu kalt. Vielerorts wurde kein einziges Mal die 25-Grad-Marke erreicht, so auch in 5 von 9 Landeshauptstädten. Zu einem so genannten Sommertag kam es beispielsweise in Innsbruck nur ein einziges Mal, normal wären hier 7 Sommertage im Mai. Mit einem Höchstwert von 27,0 Grad in Hermagor blieb die höchste in Österreich gemessene Temperatur zudem weit von der 30-Grad-Marke entfernt. Als Ursache für diese Bilanz kann die sich wiederholende Lage von Hoch- und Tiefdruckgebieten über Europa angesehen werden. Mehrmals baute sich hoher Luftdruck über dem Ostatlantik auf, weshalb sich Tiefs auf Mittel- und Osteuropa konzentrierten. Dazwischen hatte dies mehrmals Nordströmungen zur Folge, welche dem Alpenraum Kaltluft aus polaren Breiten brachten.

Niederschlagssumme Mai 2019 @ UBIMET
Niederschlagssumme Mai 2019 @ UBIMET

Teilweise doppelte Regenmenge

Nach den zuletzt häufig zu trockenen Monaten weist der Mai 2019 auch diesbezüglich eine gegensätzliche Entwicklung auf. Nahezu im ganzen Land fiel in Summe mehr Niederschlag als üblich. Entlang der Alpennordseite von Vorarlberg bis ins Nordburgenland regnete es im Schnitt 150 bis 200% der normalen Menge, bspw. fiel in Innsbruck, Salzburg und Wien etwa doppelt so viel Regen wie üblich. Besonders der Starkregen am 20. und 21.05.2019 sticht heraus, als am Bodensee und im Bregenzerwald um 200 l/m² innerhalb von zwei Tagen registriert wurden. Hier handelte es sich teilweise um das stärkste Regenereignis seit mindestens 20 Jahren. Dies hat auch zur Folge, dass Alberschwende mit aktuell 400 l/m² die Hitliste in Österreich anführt. Minimal zu trocken war es diesen Monat nur in einem Streifen von Oberkärnten bis zur Buckligen Welt. Aber auch hier fällt aktuell und in den verbleibenden Maitagen noch etwas Regen, die Regenmengen werden sich also landesweit noch etwas anpassen.

Tage mit Niederschlag > 1 l/m² @ UBIMET
Tage mit Niederschlag > 1 l/m² @ UBIMET

Das kühle und nasse Wetter im Mai schlägt sich auch bei den Schneemengen in den Bergen nieder. Am Hahnenkamm bei Reutte liegen aktuell noch immer 75 cm, so viel wie noch nie seit Messbeginn 1986 zu dieser Jahreszeit. Auch abseits der Nordstaulagen liegt noch deutlich mehr Schnee als üblich: Im Kühtai auf 2000 m beispielsweise noch immer 50 cm statt der 10 cm wie im langjährigen Mittel Ende Mai.

Weniger Sonne als üblich

Die logische Konsequenz aus zu kühler Luft und zu viel Niederschlag ist ein Sonnenscheindefizit. Und auch dieses weist der Mai 2019 auf, landesweit wurden bis heute gerade einmal 50 bis 70% der üblichen Sonnenscheindauer erreicht. Zwar zeigt sich die Sonne in den nächsten Tagen wieder häufiger, an der Bilanz wird dies aber nicht mehr viel ändern.

Maximale Windböen Mai 2019 @ UBIMET
Maximale Windböen Mai 2019 @ UBIMET
Blitzdichte Mai 2019 @ UBIMET
Blitzdichte Mai 2019 @ UBIMET

Extremwerte Mai 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 29.05., 10:00 Uhr

Höchste Temperaturen

  • 27,0 Grad Hermagor (K, 24.)
  • 26,6 Grad Hartberg (ST, 26.)
  • 26,5 Grad Lienz (T, 24.)

Tiefste Temperaturen

  • -8,8 Grad Obergurgl (T, 7.)
  • -8,2 Grad Galtür (T, 7.)
  • -6,8 Grad St. Jakob /Defereggen (T, 7.)

Nasseste bewohnte Orte

  • 400 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
  • 394 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
  • 306 Liter pro Quadratmeter Bregenz (V)

Trockenste bewohnte Orte

  • 57 Liter pro Quadratmeter Hartberg (ST), Obervellach (K)
  • 59 Liter pro Quadratmeter Leoben (ST)
  • 60 Liter pro Quadratmeter Sekau (ST)

Absolut sonnigster bzw. trübster, bewohnter Ort

  • 167 Sonnenstunden, Mattsee (S)
  • 76 Sonnenstunden, St. Leonhard / Pitztal (T)

Relativ sonnigster bzw. trübster, bewohnter Ort

  • 74 % Millstatt (K)
  • 44 % Mönichkirchen (NÖ)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 101 km/h Fischbach (ST, 12.)
  • 97 km/h St. Radegund (ST, 13.)
  • 94 km/h Kleinzicken (B, 13.), Friesach (K, 12.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 115 km/h Patscherkofel (T, 8.)
  • 115 km/h Rax (NÖ, 12.)
  • 97 km/h Feuerkogel (OÖ, 9.)

Frühe Hitze in Japan

Vergangenes Wochenende ging in die Geschichte der japanischen Wetteraufzeichnung ein: An etlichen Stationen des Landes lagen die Höchsttemperaturen über 30 Grad Celsius, auf der nördlichsten Insel, Hokkaido, wurden sogar neue Temperaturrekorde aufgestellt.

Federführende Druckgebilde

Zwischen einem Tief über Ostchina und ein flachen Hochdruckgebiet über dem Westpazifik gelangten äußert milde Luftmassen aus tropischen Ursprungs in Richtung Kamtschatka. Dabei wurde selbst in einer Höhe von rund 1500 m über dem Meer rund  20 Grad gemessen. Die ohnehin schon sehr warme Luft überströmte schließlich die nicht minder gebirgige Insel Hokkaido, in der Folge sorgten Föhneffekte (absinkende Luftmassen in der windabgewandten Seite des Gebirges) für einen zusätzlichen Temperatur-Boost.

An der Nordostküste Hokkaidos, im Städtchen  Saroma, wurden am Sonntagnachmittag historische 39,5 Grad gemessen. Beachtlich, denn seit Beginn der Aufzeichnungen blieben die Höchsttemperaturen der Präfektur im Mai stets unter 35 Grad – selbst der höchste je gemessene Wert der Insel lag bei 37,8 Grad (3. Juni 2014 in Otofuke).
Die hochsommerlichen Temperaturen führten zu etlichen Zugsausfällen im Schienenverkehr – präventiv wurden bestimmte Routen nicht befahren. Auch auf den südlichen Inseln wurden verbreitet Höchstwerte über 30 Grad, teils auch neue Rekorde gemeldet.

Wieder nasse Aussichten

Der Ausblick

Die milde und sonnige Witterung der vergangenen Tage war eine willkommene Abwechslung zu dem bislang verregneten und kühlen Mai. Die Freude währt aber nur kurz, denn ab Montag zeichnet sich erneut viel Regen ab. Die gute Nachricht ist: Am Donnerstag ist wiederum Wetterbesserung in Sicht.

Ausschlaggebend dafür sind aus heutiger Sicht zwei Entwicklungen: Zunächst trifft zu Wochenbeginn, ausgehend von einem Mittelmeertief,  feuchte Luft an die Alpensüdseite. Weiters befördert ein Skandinavientief anschließend feucht-kalte Luftmassen an die Nordseite der Alpen. Die Wetterlagen von Montag und Dienstag zeigt euch folgende Animation:

Animation der Wetterlage
Wetterlage am Montag und Dienstag. Quelle: ECMWF

Am Montag gehen nördlichen der Alpen und im Westen bereits tagsüber Schauer und Gewitter nieder. In den Abendstunden wird es auch von Osttirol bis ins Südburgenland zwischenzeitlich nass. In der Nacht auf Dienstag beruhigt sich hier das Wetter vorübergehend, während der Regen zwischen dem Bregenzerwald und dem Mühlviertel anhält.

Nass und kälter am Dienstag, Entspannung am Mittwoch

Der Dienstag startet landesweit unbeständig, vor allem an der Alpennordseite regnet es bereits aus der Nacht heraus verbreitet, teilweise auch kräftig. Im Tagesverlauf trifft eine Kaltfront aus Westen ein und sorgt ebendort für Temperaturen im unteren zweistelligen Bereich: In Vorarlberg sind rund 13 Grad zu erwarten, 20 bis 24 Grad werden hingegen noch im Osten erreicht. Vor dem Luftmassenwechsel entstehen in der Osthälfte zudem etliche Schauer und Gewitter: Die Hotspot liegen im Donauraum sowie in der Südsteiermark.  Dazu kommt im Donauraum auch kurzzeitig lebhaft auffrischender Westwind.
Am Mittwoch ist mit weiteren Schauern und Gewittern von Bregenz bis Linz zu rechnen, insgesamt nimmt die Intensität der Niederschläge aber noch am Vormittag ab.

Regional große Regenmengen

Aus heutiger Sicht rechnen die meisten Wettermodelle von Montagabend bis Mittwochnacht mit 100 bis 120 l/m² Regen, der Niederschlagsschwerpunkt liegt dabei zwischen dem Bregenzerwald und dem Tiroler Unterland. Damit trifft es, wie schon zu Wochenbeginn, wieder den Westen (siehe Starkregen: Über 200 l/m² in Vorarlberg), Überschwemmungen und Murenabgänge sind hier nicht zuletzt wegen der gesättigten Böden wahrscheinlich.
Die entsprechenden Unwetterwarnungen werden in den nächsten Tagen hier auf uwz.at ausgegeben.

Prognostizierter Niederschlag von Samstagnacht bis Mittwochnacht (in mm). Quelle: ECMWF

Quelle Titelbild: https://unsplash.com/@samuelfoster

30 Grad lassen auf sich warten

Negativer Ausreißer

Bis dato hält Schärding mit 25,2 Grad noch immer den absoluten Höchstwert im diesjährigen Mai. Es ist zudem der einzige Ort Österreichs, der im Mai 2019 bislang überhaupt einen Sommertag registrieren konnte. Im Durchschnitt kommen aber beispielsweise Linz, Graz oder auch Wien im Mai auf rund 6 bis 7 Sommertage.

30er immer früher

Im langjährigen Mittel werden die 30 Grad in den Tälern und Niederungen des Landes circa in der ersten Junidekade (01.-10.06.) erreicht. In Zeiten des Klimawandels verschiebt sich dieser Termin aber immer weiter nach vorne. So beweist der Blick in die jüngere Vergangenheit, dass erstmalige 30 Grad im Mai mittlerweile zur Normalität gekommen sind. Vor zwei Jahren wurden sogar das erste Mal in einem Mai 35 Grad gemessen, im Vorjahr fiel der erste 30er bereits im April. Für noch deutlich spätere Premieren der 30 Grad muss man in den klimatologischen Geschichtsbüchern schon etwas weiter nach hinten blättern: So dauerte es in Innsbruck anno 1989 sogar bis Mitte August, ehe die 30 Grad erstmals gemessen wurden.

Übersicht der „Ersten 30er“ und der Höchsttemperaturen im Mai seit 2010:

Jahr Erster 30er des Jahres Höchsttemperatur im Mai (Ort)
2019 25,2 Grad (Schärding)
2018 20. April 32,1 Grad (Enns)
2017 19. Mai 35,0 Grad (Horn) → ÖSTERREICH-REKORD
2016 22. Mai 32,5 Grad (Salzburg)
2015 5. Mai 31,8 Grad (Weyer)
2014 21. Mai 33,0 Grad (Salzburg)
2013 13. Juni 29,1 Grad (Waidhofen/Ybbs)
2012 27. April 32,3 Grad (Innsbruck)
2011 24. Mai 31,4 Grad (Wien-Innere Stadt)
2010 25. Mai 30,6 Grad (Innsbruck)

Wie geht es weiter?

In den kommenden Tagen pendeln sich die Temperaturen im frühsommerlichen Bereich ein, Höchstwerte meist zwischen 17 und 25 Grad entsprechen der Jahreszeit. Die 25 Grad, per Definition ein Sommertag, werden am Freitag beispielsweise in Innsbruck und Lienz erreicht. Am Sonntag steht dann auch dem östlichen Flachland der erste Sommertag des Monats bevor. An die Höchstwerte im April kommen wir aber in den letzten Tagen des Mais nicht mehr heran, so wurden im Vormonat an der Alpennordseite schon bis zu 29 Grad gemessen. Des weiteren ist es bereits jetzt sehr wahrscheinlich, dass der Mai 2019 deutlich zu kalt ausfallen wird.

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Schwere Gewitter in den Great Plains der USA

Schwere Gewitter in den Great Plains der USA

Am Montag kam es über den südlichen Great Plains in den USA zu einer klassischen Frühjahrs-Unwetterlage: Während es in mittleren bzw. höheren Lagen der Troposphäre für die Jahreszeit ungewöhnlich starken West- bis Südwestwind gab, strömten in der Grundschicht sehr feuchte Luftmassen vom Golf von Mexiko nach Texas und Oklahoma. Dies sorgte für eine hochreichend labile Schichtung der Luft und in Zusammenspiel mit dem starken Höhenwind waren alle Zutaten für schwere Gewitter vorhanden.

Die Meldungen von Hagel, Böen über 97 km/h und Tornados. © UBIMET
Die Meldungen von Hagel >2,5 cm, Böen >97 km/h und Tornados. © UBIMET

Tornados und Hagel bis 14 cm

Bereits in den Morgenstunden kam es in Oklahoma vereinzelt zu kräftigen Gewitter, in der zweiten Tageshälfte war dann ein breiter Streifen vom Norden von Texas bis in den Süden von Missouri betroffen. In Wellington, Texas, wurden am Nachmittag sogar Hagelkörner mit einer Größe von bis zu 14 cm gemeldet! Weiters gab es mehr als 20 Tornado-Meldungen, teils auch mitten in der Nacht, was eine besonders gefährliche Lage darstellt. In Tulsa, Oklahoma, wurde der Flughafen am Dienstagmorgen von einem Tornado nur knapp verfehlt, dafür kam es zu Schäden am naheliegenden Zoo. Zudem sorgten auch Orkanböen für entwurzelte Bäume und Stromausfälle: In Marshall, Oklahoma, wurden am Montagabend sogar Böen von bis zu 151 km/h gemessen.

Überflutungen

Vor allem im Norden Oklahomas, im Südosten von Kansas sowie im Südwesten von Missouri kam es auch zu großen Regenmengen: In diesen Gebieten fielen von Montagmorgen bis Dienstagabend verbreitet 100 bis 200 Liter pro Quadratmeter Regen. Viele Straßen mussten gesperrt werden, zudem zeichnet sich in den kommenden Tagen auch bei den größeren Flüssen ein schweres Hochwasser ab. In Summe gab es hier im Mai bereits 5- bis 6-mal mehr Niederschlag als üblich.

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Starkregen: Über 200 l/m² in Vorarlberg

Seit Sonntagabend geht es von Vorarlberg bis nach Oberösterreich ausgesprochen nass zu. Handelte es sich anfangs nur um Schauer und Gewitter, so regnet es seit der Nacht auf Montag ohne Pausen durch, meist auch mit starker Intensität. Insbesondere das Ländle ist betroffen, hier wurden seitdem dreistellige Regenmengen gemessen. Entsprechend kam es stellenweise zu Überflutungen und Hangrutschungen.

Um 19:00 Uhr am Dienstagabend bilanziert Alberschwende in Summe bei 210 l/m², selbst in der Landeshauptstadt Bregenz sind es bis dato 195 l/m². Nachfolgend die aktuelle Hitliste der gemessenen Werte über 48 Stunden:

  • 210 l/m² Alberschwende, VA
  • 199 l/m² Sulzberg, VA
  • 195 l/m² Bregenz, VA
  • 153 l/m² Dornbirn, VA
  • 127 l/m² Schoppernau, VA

Aber auch in Tirol wurde die 100 l/m²-Marke stellenweise überschritten (bspw. 112 l/m² in Kössen und 110 l/m² in Tannheim), in Salzburg und Oberösterreich wurden mehrfach um 50 l/m² gemessen.

Aktuell am Dienstagabend liegen die stündlichen Regenmengen noch bei 2-3 l/m² in Vorarlberg und 1 l/m² weiter ostwärts. In dieser Stärke geht es noch bis Mittwochvormittag weiter, bevor sich von Westen hoher Luftdruck durchsetzt und der Regen abklingt. In Summe sind entlang der Alpennordseite über Nacht noch etwa 15-30 l/m² zu erwarten, in Staulagen Vorarlbergs stellenweise auch mehr.

Nachfolgend die analysierten Regenmengen für Montag und Dienstag (bis 18:30 Uhr):

Analysierte Regenmenge Montag @ UBIMET
Analysierte Regenmenge Montag @ UBIMET
Analysierte Regenmenge Dienstag @ UBIMET
Analysierte Regenmenge Dienstag @ UBIMET

 

Titelbild @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/lofer/

Starkregen im Westen: 100 bis 150 l/m²

Durch Dauerregen lokale Überflutungen

Ein Tief wandert derzeit vom Alpenostrand in Richtung Tschechien und den Osten von Deutschland. Dabei wird feuchte und labile Luft vom Mittelmeer in einem großen Bogen über Osteuropa nach Deutschland und Österreich geschaufelt. In dieser Luftmasse bilden sich im Tagesverlauf verbreitet Schauer und Gewitter, die in der Nacht auf Dienstag in intensiven Dauerregen übergehen.

Großwetterlage sorgt für viel Regen im Westen.

Lokal besteht Vermurungs- und Überflutungsgefahr!

Bis Mittwochfrüh regnet es vom Vorarlberg bis Salzburg und dem Innviertel verbreitet 50 bis 100 l/m². In den Staulagen der Nordalpen, also vom Bregenzerwald bis zum Loferer Land sind stellenweise auch knapp an die 150 l/m² zu erwarten.

Regenmengen bis Mittwochfrüh
Regenmengen bis Mittwochfrüh

Die Schneefallgrenze befindet sich dabei um die 2000 m, in den Gletscherregionen kommt also einiges an Neuschnee hinzu. Aufgrund der doch relativ tiefen Schneefallgrenze ist auch die Überflutungsgefahr an den größeren Flüssen wie Bregenzer Ache, Lech, Inn oder Salzach nur gering, da doch ein guter Teil des Niederschlags als Schnee gebunden wird.

Bäche oder kleinere Flüsse können aber stellenweise schon ausufern und für lokale Überflutungen führen. Örtlich ist auch mit Murenabgängen zu rechnen. Hier spielt auch noch das zusätzliche Wasser durch die Schneeschmelze in mittleren Höhen eine Rolle.

Am Mittwoch Wetterberuhigung

Am Mittwoch zieht das Tief nach Nordosten ab, somit klingt der Dauerregen von Westen her ab. Allerdings ziehen weitere Schauer durch, im Nordosten von Österreich sind auch Gewitter möglich. Die zweite Wochenhälfte verläuft dann deutlich freundlicher und frühlingshaft mild. Ganz beständig ist es aber nicht, vor allem im Bergland muss man an den jeweiligen Nachmittagen mit Schauern und Gewittern rechnen.

Titelbild: Adobe Stock

Große Regenmengen in den nächsten Tagen

Heftige Regenschauer werden in den kommenden Tagen niedergehen.

Ein Tief nistet sich in den kommenden Tagen über Mitteleuropa ein, am Dienstag beispielsweise dreht es über dem Grenzbereich von Deutschland und Tschechien seine Kreise. Das Tief ist angereichert mit feucht-labiler Luft, womit zumindest lokal große Regenmengen drohen:

Ein Tief über Mitteleuropa versorgt uns mit Regen.
Ein Tief über Mitteleuropa versorgt uns mit Regen.

Am Sonntag gehen im Laufe des Nachmittags vor allem vom Bregenzerwald bis zum Salzkammergut Schauer und Gewitter nieder, auch im Mühl- und Waldviertel sowie von Osttirol bis zur Steiermark sind diese zu erwarten. Unwetterpotential ist aber noch nicht gegeben, die Regenmengen fallen nicht so groß aus.

Der Montag bringt dann aber verbreitet teils intensive Regenschauer und Gewitter. Ab dem Nachmittag regnet es dann im Westen schauerartig verstärkt und zum Teil heftig. Auch der Dienstag hat verbreitet Regenschauer und Gewitter im Angebot.

Der Mai fiel bislang schon deutlich zu nass aus, in St. Pölten zum Beispiel ist schon doppelt so viel Regen gefallen wie sonst üblich, in Eisenstadt sogar eineinhalb mal so viel.

Landeshauptstadt Regenmenge 01.-17.05.2019 Abweichung zum langjährigen Mittel
Wien 89 l/m² 135%
St. Pölten 83 l/m² +98%
Eisenstadt 90 l/m² +150%
Linz 68 l/m² +84%
Graz 45 l/m² -2%
Klagenfurt 57 l/m² +43%
Salzburg 113 l/m² +60%
Innsbruck 63 l/m² +80%
Bregenz 80 l/m² +16%

Schauen wir auf die erwartenden Regenmengen: Hier die aufsummierten Regenmengen bis Donnerstag exemplarisch vom Wettermodell des DWD. In den Bergen fallen verbreitet 50 bis 100 Liter pro Quadratmeter. Noch deutlich mehr dürfte es nach diesem Modell in den Nordstaulagen Vorarlbergs, Tirols und Salzburgs werden. Dort werden 100 bis 200 l/m² erwartet!

Große Regenmengen im westlichen Bergland.

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Umstellung der Großwetterlage bringt Föhn und Gewitter

Vom Winter in den Frühling

Der Alpenraum lag in den vergangenen Tagen wiederholt unter Tiefdruckeinfluss, dabei gelangten mit einer überwiegend nordöstlichen Strömung schubweise feuchte und für die Jahreszeit sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land. Auch vergangene Nacht sorgte ein Höhentief über Ostösterreich für teils kräftigen Regen von Oberösterreich bis zum Burgenland.

12-Stunden-Regenmengen bis Donnerstagmorgen
12-Stunden-Regenmengen bis Donnerstagmorgen. © UBIMET

Anbei die nassesten Orte in den letzten 24 Stunden (Stand 14 Uhr):

  • 25,4 mm Kierling
  • 24,9 mm Langenlebarn
  • 22,5 mm Wien – Jubiläumswarte
  • 21,2 mm Tulln
  • 21,0 mm Stockerau
  • 20,8 mm Wien – Innere Stadt

Der Mai war bislang außergewöhnlich kalt, so lag die Abweichung zur Monatsmitteltemperatur in der ersten Maihälfte etwa 4 Grad unter dem langjährigen Schnitt. Gebietsweise wurde auch schon die durchschnittliche Niederschlagsmenge übertroffen, wie etwa in östlichen Donauraum vom Mostviertel über das Wiener Becken bis zum Nordburgenland sowie auch in den Karawanken. Auf den Bergen liegt zudem noch ungewöhnlich viel Schnee für die Jahreszeit: Mancherorts in den Nordalpen gab es seit Messbeginn noch nie so viel Schnee so spät im Mai wie heuer.

Schneehöhe am Hanenkamm im Außerfern
Schneehöhe am Hahnenkamm im Außerfern. © Land Tirol
Viel Schnee auf den Bergen
Aktuelle Schneehöhe in Österreich. © UBIMET

Wetterumstellung

Am Donnerstag verlagert sich das Höhentief unter Abschwächung nach Bayern und am Freitag weiter nach Westdeutschland. Im Alpenraum dreht die Höhenströmung dabei von Nordost auf Süd und in den prädestinierten Föhntälern der Alpen kommt am Freitag lebhafter bis kräftiger Südföhn auf. Am Samstag wird das Höhentief von einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über West- bzw. Südwesteuropa eingefangen und mit einer anhaltenden Südströmung gelangen feuchmilde Luftmassen vom Mittelmeer nach Österreich.

Höhentief
Das Höhentief zieht nach Westen und im Alpenraum wird es föhnig. © UBIMET/NCEP

Zunehmend föhnig am Freitag

Am Freitag scheint von Vorarlberg bis zum Mostviertel nach Auflösung lokaler Nebelfelder oder Restwolken häufig die Sonne. Im Süden und Südosten halten sich dagegen hochnebelartige Wolken, welche sich tagsüber in flache Quellwolken umwandeln. Zumindest zwischendurch kommt aber auch hier die Sonne zum Vorschein und bis auf einzelne gewittrige Schauer in den Dolomiten sowie vereinzelt auch im Grenzbereich zu Bayern bleibt es trocken. Der Wind frischt lebhaft, im Großraum Innsbruck auch kräftig aus Süd auf und die Temperaturen steigen auf 14 bis 22 Grad.

Lokale Gewitter am Wochenende

Am Wochenende scheint an der Alpennordseite und im Osten bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne. Mehr Wolken gibt es dagegen im äußersten Westen und im Süden, zudem gehen besonders am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten ein paar Schauer nieder. Am Samstag sind im Bregenzerwald und im Außerfern erste gewittrige Schauer zu erwarten, am Sonntag nimmt die Gewitterneigung dann entlang der gesamten Nordalpen, im Mühl- und Waldviertel sowie teils auch in Unterkärnten und der Weststeiermark an. Die Temperaturen erreichen bis zu 24 Grad im östlichen Flachland.

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Maischnee und Kälterekorde auf Korsika

Maischnee und Kälterekorde auf Korsika

Korsika lag am Mittwochmorgen zwischen einem Bodentief über dem westlichen Mittelmeer und dem Höhentief über Norditalien. Dies hat zu einer Gegenstromlage geführt, bei der kühle Luftmassen arktischen Ursprungs in tiefen Lagen von sehr feuchter Mittelmeerluft in mittleren Höhen überströmt wurden. Die Schneefallgrenze ist dabei vorübergehend auf 600, vereinzelt auch 500 m abgesunken. Für den Monat Mai stellt dies ein absolut außergewöhnliches Ereignis dar.

Col de Vizzavona gesperrt

Bereits in Höhenlagen um 700 m wie etwa in Vivario gab es am Mittwochmorgen ein paar Zentimeter Nassschnee. Ab einer Seehöhe von rund 900 m gab es besonders im zentralen und nördlichen Bergland Mengen um 5 cm, auf der Passstraße „Col de Vizzavona“ auf 1.163 m waren es sogar 10 cm. Die Passstraße musste  in den Morgenstunden gesperrt werden, mittlerweile hat sich das Wetter aber beruhigt und die Straße ist wieder befahrbar. Da die Schneedecke ein hohes Wasseräquivalent hatte und die Bäume bereits belaubt sind, kam es zudem stellenweise auch zu Schneebruch.

Kälterekorde

Der Kaltlufteinbruch hat am Mittwoch auch für neue Kälterekorde für den Monat Mai gesorgt, welche zudem erst beim Kaltlufteinbruch vor einer Woche aufgestellt wurden. Etwa in Pietralba, einem Ort im nördlichen Bergland auf einer Seehöhe von 510 m, wurde mit 0,9 Grad die tiefste Maitemperatur seit Messbeginn im 1991 gemessen. In der Hafenstadt L’Île-Rousse gab es mit 5,6 Grad die tiefste Maitemperatur seit 1988.

Wetterextreme und Klimawandel

Während es in Mitteleuropa derzeit verbreitet zu kühl für die Jahreszeit ist, liegen die Temperaturen auf der Iberischen Halbinsel und in Teilen Russlands deutlich über dem langjährigen Mittel. Ursache für diese Temperaturextreme in Europa ist eine blockierte Wetterlage. Vor wenigen Tagen wurden am Polarkreis im Norden Russlands Temperaturen von knapp 30 Grad gemessen, Details dazu gibt es hier. Global betrachtet war der Mai bislang um etwa 0,5 Grad zu warm.

Hochwasser im Norden von Bosnien-Herzegowina und örtlich in Kroatien

Überschwemmungen

Seit Sonntag führt ein Tiefdruckgebiet über dem Mittelmeer sehr feuchte Luftmassen in den Balkan. Besonders im Nord- bzw. Nordoststau des Dinarischen Gebirges gab es in Summe teils über 100 Liter pro Quadratmeter Regen in weniger als 48 Stunden.

Regen am Sonntag Regen am Montag
 Ogulin (Kroatien) 94 mm 34 mm
 Bihac (BiH) 84 mm 53 mm
 Banja Luka (BiH) 49 mm 62 mm
 Sanski Most (BiH) 40 mm 39 mm
 Jajce (BiH) 24 mm 49 mm

Hochwasser

Einige Flüsse im Norden von Bosnien und Herzegowina sowie in Teilen Kroatiens führen derzeit Hochwasser und gebietsweise gab es auch Überschwemmungen. Besonders hoch sind derzeit etwa die Pegel der Flüsse Una und Sana. Einen hohen Pegelstand weist zudem auch die Korana kurz vor ihrer Mündung in die Kupa in der Stadt Karlovac auf.

Pegel der Sana
Pegelverlauf der Sana in Sanski Most. © DHMZBIH

Besserung in Sicht

In diesen Regionen kommen Erinnerungen an das schwere Hochwasser im Jahr 2014 hoch, ein vergleichbares Ereignis ist aber nicht zu erwarten, da der Tiefdruckeinfluss in der zweiten Wochenhälfte nachlässt und es spätestens ab Donnerstag wieder überwiegend trocken bleibt.





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Blockierte Wetterlage sorgt für Wetterextreme in Europa

Stürmischer Wind in Triest

Europa liegt zwar klimatologisch in der Westwindzone, derzeit ist der atlantische Einfluss auf unser Wetter allerdings verschwindend gering: Das Westwindband über dem Ostatlantik wird nämlich von einem blockierenden Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln nordwärts umgelenkt. An der Ostflanke des Hochs wird in Mitteleuropa gleichzeitig der Weg frei für kalte Luftmassen aus dem hohen Norden.

Druckverteilung in etwa 5500 m Höhe am Dienstag. © UBIMET / NCEP
Druckverteilung in etwa 5.500 m Höhe in der Nacht auf Dienstag. © UBIMET / NCEP

Wettergegensätze

Die festgefahrene Wetterlage sorgt quer über Europa für markante Temperaturgegensätze. Während die Iberische Halbinsel sowie in abgeschwächter Form auch die Britischen Inseln unter dem Einfluss subtropischer Luftmassen liegen, gelangt nach Mitteleuropa erneut ein Schwall kühler Luft arktischen Ursprungs. An der Ostflanke der Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa strömen wiederum ungewöhnlich warme Luftmassen bis in den Norden Russlands.

Anbei eine Auswahl an Höchstwerten von Sonntag:

  • 34 Grad Sevilla (Spanien)
  • 33 Grad Lissabon (Portugal)
  • 31 Grad Porto (Portugal)
  • 29 Grad Madrid (Spanien)
  • 25 Grad Belgrad (Serbien)
  • 23 Grad Moskau (Russland)
  • 16 Grad Murmansk (Russland)
  • 14 Grad Wien (Österreich)
  • 13 Grad Venedig (Italien)
  • 12 Grad Bern (Schweiz)
  • 10 Grad Linz (Österreich)
  • 8 Grad München (Deutschland)
  • 7 Grad Salzburg (Österreich)

An dieser Verteilung ändert sich in den kommenden Tagen vorerst wenig, so gibt es in Spanien und Portugal sowie in der Türkei hochsommerliche Temperaturen. Von Tschechien über den Süden und Osten Österreichs bis nach Kroatien und Bosnien bleiben die Temperaturen dagegen meist einstellig und häufig fällt Regen bzw. oberhalb von 700 bis 1200 m Schnee. Erst im Laufe der zweiten Wochenhälfte ist in ganz Österreich mit einem spürbaren Temperaturanstieg zu rechnen.

Höchstwerte am Dienstag. © UBIMET / DWD
Höchstwerte am Dienstag. © UBIMET / DWD

Stürmische Bora

An der Adria zwischen dem Golf von Triest und Norddalmatien sorgt die Druckkonstellation mit einem Hoch über der Nordsee und einem Tief im Mittelmeerraum für teils stürmische Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Fallwind aus nordöstlicher Richtung, der an der Westflanke des Dinarischen Gebirges wasserfallartig hangabwärts weht. In der Nacht auf Dienstag zeichnen sich besonders westlich vom Velebit – wie etwa auf der Insel Pag – abschnittsweise Orkanböen bis 130 km/h ab. Im Winter erreicht die Bora sogar noch höhere Windspitzen, so gab es etwa im Februar in Makarska Böen bis 191 km/h.

In den kommenden Tagen weht teils stürmische Bora. © UBIMET
In den kommenden Tagen weht teils stürmische Bora. © UBIMET

Während an der Adria Bora weht, kommt auch im Alpenraum und im westlichen Mittelmeerraum teils stürmischer Nord- bis Nordostwind auf. Je nach Region trägt dieser unterschiedliche Namen: Im Rhonetal in Frankreich weht Mistral, im Schweizer Mittelland Bise und in den Alpen vom Tessin über Südtirol bis in die Steiermark Nordföhn.

Typische Bezeichnungen für Nordwest bis Nordostwind im Alpenraum.
Typische Bezeichnungen für Nordwest- bis Nordostwind im Alpenraum. © UBIMET

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16.000 Blitze – Eisheilige starten mit heftigen Gewittern

Am Samstag gewitterte es in Österreich lokal heftig.

Heftige Gewitter am Samstag

Am Samstag, mit Mamertus dem ersten Tag der Eisheiligen, gingen vor allem in der Steiermark, im Burgenland und im südlichen Niederösterreich zum Teil heftige Gewitter nieder. Insgesamt erfasste unser Blitzmessnetz gut 16.000 Entladungen, diese teilten sich zu je einem Drittel auf die genannten Bundesländer auf. Die Nase vorne hatte Niederösterreich mit mehr als 5.500 Blitzen, dort ist mit Neunkirchen auch der blitzreichste Bezirk Österreichs beheimatet.

Gut zu sehen sind die Gewitter-Hotspots auf der Österreichkarte:

Blitze am Samstag.
Blitze am Samstag.

Neben zahlreichen Blitzeinschlägen kam es lokal zu großen Regenmengen, in Mattersburg wurden gestern 98 Liter pro Quadratmeter gemessen. Das ist deutlich mehr, als dort sonst in einem gesamten durchschnittlichen Mai an Regen fällt. 50 l/m² wurden in Reichenau an der Rax registriert, 40 in Puchberg am Schneeberg.

Hier eine Übersicht der Top 10 von gestern:

Regenmengen am Samstag.
Regenmengen am Samstag.

Kalter Servatius und Bonifatius

Die Gewitter bildeten sich im Vorfeld einer Kaltfront, die mittlerweile das ganze Land erfasst hat. Am heutigen Sonntag (Pankratius) fällt in Vorarlberg und Tirol schon oberhalb von rund 1000 m Schnee, in Warth am Arlberg liegt somit seit mehr als einem halben Jahr durchgehend Schnee. Am Montag (Servatius) geht es wechselhaft, stürmisch und mit 4 bis 14 Grad deutlich zu kalt für Mitte Mai weiter, Schnee ist schon oberhalb von 1000 bis 1300 m ein Thema. Mit Höchstwerten von nur 2 bis 12 Grad kühlt es am Dienstag sogar noch weiter ab. Damit ist es um 10 bis 15 Grad kälter, als in einem durchschnittlichen Mai. Spätwinterlich wird es dabei noch einmal vor allem in Lagen oberhalb von 700 bis 1000 m, hier schneit es immer wieder. Dazu bleibt der unangenehme, kräftige Nordwestwind erhalten, von Osttirol bis zum Wechsel sind Sturmböen einzuplanen.

Hier sieht man gut, dass vor allem die Berge eine ordentliche Portion Neuschnee abbekommen, 30 bis 40 cm fallen vom Großvenediger bis zur Rax.

Neuschnee bis Dienstag
Neuschnee bis Dienstag

Trend geht nach oben

Nach dem Tiefpunkt bei den Temperaturen am Dienstag kommt der Frühling in der zweiten Wochenhälfte allmählich wieder auf Touren. Zwar müssen wir weiterhin auf beständiges Hochdruckwetter warten, am Donnerstag sind aber schon wieder bis zu 17 Grad zu erwarten. Der Freitag hat dann sogar Werte um 20 Grad im Repertoire und aus heutiger Sicht setzt sich auch am kommenden Wochenende der Trend hin zu frühsommerlichen Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad fort.

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Am Samstag im Vorfeld einer Kaltfront teils kräftige Gewitter

Aufnahme der UBIMET-Foto-Webcam am Dach des Ares-Towers vom 12.07.2016 © https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien

Das Jahr 2019 erweist sich im Vergleich zu anderen Jahren bislang als ungewöhnlich blitzarm, so wurden seit Jahresbeginn nur knapp 4.000 Blitze österreichweit vom Blitzmessnetz von UBIMET registriert. Im Jahr 2018 waren es im selben Zeitraum hingegen 166.000 Entladungen, zudem gab es ab April durchgehend sommerliche Temperaturen. Heuer sorgen Kaltluftvorstöße aus dem hohen Norden seit Ende April hingegen für unterdurchschnittliche Temperaturen.

Heuer gab es deutlich weniger Blitze als im 2018
Blitzdichte im Frühjahr 2018 und 2019. © UBIMET

Zunehmende Gewitterneigung

Am Samstag ziehen von Vorarlberg bis Oberösterreich von Beginn an einige Wolken durch und vereinzelt gehen hier schon am Vormittag Schauer nieder. Im Süden und Osten gibt es dagegen noch längere sonnige Abschnitte. Im Laufe des Tages nimmt die Gewitterneigung ausgehend vom Bergland im ganzen Land zu, in den Abendstunden zeichnen sich von Kärnten über die Steiermark bis nach Niederösterreich auch kräftige Gewitter ab. Örtlich besteht dabei die Gefahr von Platzregen, Hagel und stürmischen Böen. Die Temperaturen erreichen zuvor von West nach Ost 13 bis 22 Grad.

Druckverteilung in etwa 5500 m am Samstagabend
Druckverteilung in etwa 5.500 m Höhe am Samstagabend. © UBIMET / NCEP

Am Muttertag trüb und teils nass

Am Sonntag dominieren die Wolken und vor allem von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark fällt verbreitet Regen. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 900 m in den westlichen Nordalpen und etwa 1400 m an Alpenostrand. Abseits der Alpen gibt es im Tagesverlauf längere trockene Abschnitte, die Wolken lockern aber höchstens kurzzeitig auf. Der Wind frischt lebhaft bis kräftig, vom Grazer Bergland bis zum Mittelburgenland auch stürmisch aus Nordwest auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Außerfern und 16 Grad im äußersten Osten.

Noch kühler zu Wochenbeginn

Unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss gehen die Temperaturen zu Wochenbeginn weiter zurück, so liegen die Höchstwerte selbst im Flachland nur noch um oder knapp oberhalb der 10-Grad-Marke. Am Dienstag sinkt die Schneefallgrenze im östlichen Bergland zudem vorübergehend sogar auf 900 bis 600 m ab. Erst in der zweiten Wochenhälfte kündigen sich dann eine zögerliche Wetterbesserung und wieder steigende Temperaturen an.

Schneeräumung auf den Passstraßen: Meterhoher Schnee in den Alpen

Schneeräumung mit Schneefräse

Der Winter 2018/19 brachte vor allem im Jänner außergewöhnliche Schneemassen in den Nordalpen. Derzeit liegt in den Hochlagen weiterhin überdurchschnittlich viel Schnee für die Jahreszeit, zudem haben mehrere Kaltluftvorstöße in den vergangenen Wochen für weiteren Neuschnee gesorgt. Dies macht vor allem den Mitarbeitern der hochalpinen Passstraßen zu schaffen, welche seit mehreren Wochen mit der jährlichen Schneeräumung beschäftigt sind.

Seit Jänner liegt überdurschnittlich viel Schnee in den Nordalpen
Seit Jänner liegt überdurchschnittlich viel Schnee in den Nordalpen. © Land Tirol

Bis zu 10 Meter Schnee

Wenn im Winter im Hochgebirge Schnee fällt, kommt es auf dem unebenen Gelände zu stark unterschiedlichen Schneehöhen: Der teils stürmische Wind verfrachtet den Schnee nämlich von Kuppen und Rücken und füllt dabei Mulden und Rinnen auf. Stellenweise türmt sich der Schnee hier bis zu 10 Meter auf, wie das folgende Bild, welches vor wenigen Tagen bei den Räumungsarbeiten der Timmelsjoch Hochalpenstraße entstanden ist, eindrücklich zeigt. Die Rotationspflüge fräsen sich bei solchen Schneemassen schichtweise nach unten und schleudern den Schnee bis zu 50 Meter weit.


Auch an der Großglockner Hochalpenstraße wurde im Zuge der Räumungsarbeiten an manchen Stellen von Schneehöhen bis zu 10 Meter berichtet. Der Durchstich fand heuer am 8. Mai statt, also etwa zwei Wochen später als im Jahr 2018. Am 10. Mai wird die Straße für Autos freigegeben.

Hochalpenstraße
Die Wallack-Rotations-Schneefräse im Einsatz. © Großglockner Hochalpenstraße

Ähnliche Bilder gibt es derzeit auch in der Schweiz und in Italien. Hier werden in diesen Wochen etwa der Gotthardpass und das Stilfser Joch vom Schnee befreit.

Frühjahr 2018 vs. 2019

Auch der Winter 2017/18 war in den Alpen schneereich, so lag Mitte April im Jahr 2018 und 2019 vergleichbar viel Schnee. Während im Jahr 2018 der April und Mai allerdings außergewöhnlich mild verliefen mit sommerlichen Temperaturen und einer rekordverdächtigen Schneeschmelze, gab es heuer mehrere Kaltluftvorstöße mit Schneefall und unterdurchschnittlichen Temperaturen. Durch diesen gegensätzlichen Witterungsverlauf in den letzten Wochen liegt derzeit deutlich mehr Schnee als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr. In den kommenden Tagen steht zudem ein weiterer Kaltluftvorstoß bevor.

10. April 10. Mai
Galzig / St. Anton, 2079 m 230 cm (2018)

210 cm (2019)

40 cm (2018)

173 cm (2019)

Zugspitze, 2964 m 410 cm (2018)

435 cm (2019)

315 cm (2018)

525 cm (2019)

Pitztaler Gletscher, 2864 m 280 cm (2018)

342 cm (2019)

204 cm (2018)

344 cm (2019)

Sonnblick, 3105 m 433 cm (2018)

371 cm (2019)

371 cm (2018)

487 cm (2019)

Villacher Alpe, 2117 m 205 cm (2018)

130 cm (2019)

0 cm (2018)

155 cm (2019)

Für die alpinen Gletscher bedeutet das kühle Frühjahr zwar einen verzögerten Beginn der Ablationsperiode, für die Massenbilanz ist aber in erster Linie die Witterung in den Sommermonaten von Juni bis August entscheidend. Wenn es in dieser Zeit über viele Wochen hinweg überdurchschnittliche Temperaturen gibt, wird die Schneeschmelze rasch nachgeholt.

Titelbild © https://www.facebook.com/grossglocknerstrasse/

Erste Hitzewelle in Spanien und Portugal

Wetterlage zum Muttertag mit der Temperatur in 1500 m Höhe @ UBIMET, NCEP

Immer, wenn in Mitteleuropa ungewöhnlich warme oder kalte Luft weit aus südlichen bzw. nördlichen Breiten herangeführt wird, muss es irgendwo daneben eine ausgleichende Luftströmung geben, die entsprechend in die umgekehrte Richtung führt. Denn zum Einen ist die Natur immer bestrebt Gegensätze auszugleichen, zum Anderen drehen sich Druckgebilde und haben eben zwei verschieden temperierte Seiten.

Höchsttemperaturen Dienstag, 14.05.2019 @ UBIMET
Höchsttemperaturen Dienstag, 14.05.2019 @ UBIMET

Als Folge des Kaltluftvorstoßes am Sonntag baut sich über Westeuropa ein Hochdruckgebiet auf, sein Zentrum liegt etwa bis Mittwoch über den Britischen Inseln. Da sich die Luft beim Hoch im Gegenuhrzeigersinn dreht, wird an dessen Südflanke tropische Luft direkt aus der Sahara angezapft und bis Südspanien und Portugal geführt. Zwar kommt das in diesen Regionen auch im Mai immer wieder mal vor, doch hat es meist nur Temperaturen bis zu 30 Grad zur Folge. Dieses Mal ist die Luft ausgesprochen heiß und liegt über mehrere Tage hinweg beständig etwa 10 Grad über dem Mittel.

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Werden am Sonntag bei uns im Schnitt gerade einmal etwa 10 Grad erreicht, so steigt das Thermometer in Sevilla auf 34 Grad, in Cordoba werden 36 Grad erwartet. Am Dienstag sind hier sogar 37 Grad möglich, gebietsweise wird es zwischen 32 und 35 Grad heiß. Erst ab Mittwoch geht die Hitze wieder auf normale Werte zurück.

 

Titelbild: Wetterlage zum Muttertag mit der Temperatur in 1500 m Höhe @ UBIMET, NCEP

Eisheilige werden ihrem Namen gerecht

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Stellenweise kälteste Mainacht seit über 30 Jahren

Die vergangene Nacht fiel im Westen und Süden gebietsweise frostig aus. Bei aufklarendem Himmel und nur schwachem Wind konnte sich die Luft selbst in tiefen Lagen vielerorts unter den Gefrierpunkt abkühlen. Selbst in den Landeshauptstädten Innsbruck, Klagenfurt und Graz gab es leichten Frost – zuletzt war dies hier in einem Mai im Jahr 1985 der Fall. Vielerorts mussten Obstbäume geschützt werden.

Hitliste der Tiefstwerte bewohnter Orte (Nacht auf Dienstag, 07.05.2019):

-6,9 Grad Bichlbach (TI, 1073 m)

-6,8 Grad St. Jakob/Defereggen (TI, 1383 m)

-6,3 Grad St. Leonhard/Pitztal (TI, 1454 m)

-6,3 Grad Tannheim (Ti, 1101 m)

-4,5 Grad Flattnitz (KÄ, 1437 m)

-4,4 Grad Weitensfeld (KÄ, 704 m)

-4,2 Grad Ehrwald (TI, 982 m)

Bis zu 22 Grad ab Mittwoch

Der Tiefpunkt bei den Temperaturen ist nun erst einmal überstanden, die kommenden Tage verlaufen allesamt deutlich milder. Meist liegen die Höchstwerte zwischen 15 und 20 Grad, vor allem am Mittwoch und am Freitag scheint auch häufig die Sonne und bringt die Temperaturen mancherorts gar auf bis zu 22 Grad. Am Samstag deuten sich derartige Werte zum vorerst letzten Mal an. Im Westen zieht bereits am Vormittag Regen auf, im Süden und Osten wird die wärmere Luft am Nachmittag mit teils kräftigen Gewittern ausgetrieben.

Temperatur in 1500 m Höhe am Sonntag, 12.05.2019 @ UBIMET, NCEP
Temperatur in 1500 m Höhe am Sonntag, 12.05.2019 @ UBIMET, NCEP

Temperatursturz zum Muttertag

Pünktlich zu Pankratius, dem ersten Tag der Eisheiligen und damit ausgerechnet zum Muttertag hat die Kaltluft schließlich das ganze Land erreicht. Mit Höchstwerten von nur noch 6 bis 13 Grad liegen die Temperaturen durchschnittlich um 10 Grad niedriger als zuvor. Dazu fällt aus dichten Wolken zeitweise Regen und der Wind weht kräftig bis stürmisch aus Nordwest. Schnee ist bereits oberhalb von etwa 1000 m wieder ein Thema.

Die Eisheiligen erstrecken sich bis zur Kalten Sophie am 15. Mai, den Mittwoch. Und nach aktuellem Stand bleibt das Wetter auch ziemlich genau bis dahin wechselhaft und für die Jahreszeit zu kühl. Beständiges Hochdruckwetter in Verbindung mit frühsommerlichen Temperaturen ist vorerst also nicht in Sicht.

Unwetter: Vor allem Italien betroffen

Tramontana Gardasee @ https://www.facebook.com/ReteMeteoAmatori

Durch den südwärts gerichteten Kaltluftvorstoß über Europa wurde am Samstag über Italien die Bildung eines kräftigen Tiefs ausgelöst. Es intensivierte sich am Sonntag rasch und verlagerte sich zur Adria. Im Nordwesten des Landes kam dadurch starker Nordwind auf, der in einigen Regionen Sturmstärke erreichte. Durch lokale föhnige Effekte verstärkt, wehte der so genannte Tramontana in Ligurien und am Gardasee mit Böen um 100 km/h. Besonders am letztgenannten Gardasee hatte dies hohen Wellengang und Schäden an den Ufern bzw. in Häfen zur Folge:

Enorme Schneemassen und lokale Überschwemmungen

Durch das Tief über Italien fielen die Niederschläge in den Apenninen und an der Alpensüdseite noch kräftiger als hierzulande aus. In tiefen Lagen handelte es sich meist um Regen, südwestlich von Bologna wurden bis zu 95 l/m² gemessen, hier kam es zu lokalen Überschwemmungen. In höheren Lagen fiel entsprechend Schnee, oberhalb von grob 1000 m wurden in Südtirol und Ligurien bis zu 70 cm Neuschnee verzeichnet. Selbst in der Toskana fielen in den Hochlagen wahre Schneemassen.

Hagelunwetter an der Adria

Während in den höheren Regionen durch den Schnee alles weiß gefärbt wurde, sorgte andernorts in Italien enormer Hagelschlag für weiße Straßen, bspw. in Ancona an der Adriaküste:

Orkanböen in Südfrankreich

Kaltluftvorstöße in den Mittelmeerraum haben für gewöhnlich auch einen Mistral in Frankreich zur Folge. Luft strömt nach Süden und wird im Rhonetal zwischen dem Zentralmassiv und den Alpen kanalisiert und damit beschleunigt. Die Region ist diesen Wind an sich gewohnt, doch so kräftig wie am Sonntag war er schon länger nicht mehr. Lokal wurden bis zu 155 km/h gemessen:

 


 

 

Titelbild: Tramontana Gardasee @ https://www.facebook.com/ReteMeteoAmatori

Schnee im Mai – eine Seltenheit

Über Nacht zog eine kräftige Kaltfront über die Alpen hinweg und über dem Golf von Genua bildete sich ein Tief. Die kalte Luft in Verbindung mit der Feuchtigkeit aus dem Mittelmeerraum führen derzeit zu kräftigem Schneefall. So schneit es nördlich der Alpen bis knapp unter 400 m herab, in den Landeshauptstädten Bregenz, Innsbruck und Salzburg wurde Schneefall registriert und die Hausdächer wurden weiß.

Zuletzt gab es im Mai Schneefall bzw. Schneeregen in Bregenz 1987, in Innsbruck 1997 und in Salzburg 2005. Im Süden liegt die Schneefallgrenze etwas höher, in Kärnten fallen bis auf rund 600 m nasse Flocken.

Deutlich mehr Schnee liegt dann in den Tälern oberhalb von rund  800 m. Von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sind verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee gefallen, aber auch in Osttirol gab es in den Hochtälern reichlich Neuschnee.


Rund 15 cm Neuschnee liegen derzeit in Reutte in Tirol

Tiefwinterlich auch im Bregenzerwald
Tiefwinterlich auch im Bregenzerwald

Tiefpunkt erreicht

Winterlich geht es auch in den kommenden Stunden weiter, die Schneefallgrenze steigt tagsüber aber auf 600 bis 900 m an. In der kommenden Nacht schneit und regnet es dann vor allem noch vom Tiroler Unterland bis zum Alpenostrand, dabei kann es wieder bis knapp unter 500 m winterlich werden.  Zu Wochenbeginn lässt der Niederschlag dann rasch nach und der gefallene Schnee schmilzt wieder ab.

Bis zur Wochenmitte wird es wieder frühlingshaft mild, am Mittwoch werden mit Südföhn schon wieder 21 Grad erreicht. Allerdings könnte sich pünktlich zu den Eisheiligen wieder kältere Luft zu den Alpen strömen. Wir halten euch dazu am Laufenden.

Titelbild: www.foto-webcam.eu/webcam/scheibenhaus

Am Wochenende Wintereinbruch mit Schneefall bis in die Täler

Schnee im Frühling. © Nikolas Zimmermann

Die Kaltfront eines Skandinavientiefs erfasst an diesem Wochenende den Alpenraum. Da ein blockierendes Hoch über Grönland sämtliche atlantische Tiefdruckgebiete von Europa fern hält, gelangen am Sonntag sogar arktische Luftmassen in den Alpenraum.

Arktische Luft erreicht am Sonntag Österreich
Arktische Luft erreicht am Sonntag Österreich. © NOAA

Gegenstromlage

In der Nacht auf Sonntag flutet kalte Luft die Alpennordseite und die Täler der Nordalpen, oberhalb des Kammniveaus der Alpen herrscht vorerst aber noch eine südliche Höhenströmung. Diese strömt über die kalte Luft in tiefe Schichten hinweg und in Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien fällt verbreitet Regen und Schnee. Meteorologen sprechen in solchen Fällen auch von einer Gegenstromlage.

Eine Gegenstromlage
In der Höhe weht Südwind (orange), bodennah Nordwestwind (blau). © GFS / UBIMET

Am Samstag fällt vor allem von Kärnten über die Steiermark bis zum Burgenland und ins südliche Niederösterreich verbreitet Regen. Schnee ist vorerst nur oberhalb von etwa 1300 bis 1700 m ein Thema. Ab etwa Mittag ziehen auch im Westen vermehrt Schauer und mitunter auch einzelne Gewitter auf, welche am Abend in den Nordalpen in anhaltenden Regen übergehen. Die Schneefallgrenze sinkt dabei in Bregenzerwald rasch gegen 1000 bis 700 m ab, in der Nacht auf Sonntag schneit es von Vorarlberg bis Salzburg dann allmählich bis in sämtliche Täler.

Starker Schneefall

Der Sonntag beginnt verbreitet trüb und nass. Besonders von Nordtirol bis zur nördlichen Obersteiermark schneit es in den Morgenstunden zeitweise auch kräftig! Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 m im Westen und etwa 800 m im Süden, kurzzeitig ist bei stärkerer Niederschlagsintensität aber auch in Kärnten bis in die Niederungen nasser Schneefall nicht ausgeschlossen. Im Laufe des Nachmittags lässt die Niederschlagsintensität im Süden und im äußersten Westen etwas nach und die Schneefallgrenze steigt etwas an. In der Nacht auf Montag fällt dann besonders vom Pongau über die nördliche Obersteiermark bis zum Semmering oberhalb von etwa 600 bis 700 m zeitweise noch etwas Schnee.

In den Hohen Tauern fallen teils über 50 cm Neuschnee
In den Hohen Tauern sind teils über 50 cm Neuschnee in Sicht. © UBIMET
In den Nordalpen zeichnen sich oberhalb von etwa 800 m 10 bis 15, in den Hochtälern vom Brenner bis zum Gasteinertal auch 20 cm Neuschnee ab! In den Hochlagen der Tauern ist sogar mit einem halben Meter Neuschnee zu rechnen.

Nassschnee im Inntal

Selbst in den großen Tälern wie dem Inntal und dem Salzachtal im Pongau und Tennengau zeichnen sind nach derzeitigem Stand etwa 5 cm Nassschnee ab. Autofahrer müssen sich in den Alpen also auf winterliche Straßenverhältnisse einstellen! Kurzzeitig ist am Sonntagmorgen zudem auch in Kärnten nasser Schneefall oder Schneeregen bis in tiefe Lagen möglich. Da die meisten Bäume mittlerweile belaubt sind, besteht in den Nordalpen die Gefahr von Schneebruch.

Spektakulärer Tornado in Rumänien

Gestern bildete sich in Rumänien ein eindrucksvoller Tornado.

Am gestrigen Dienstag lag der Südosten der Balkanhalbinsel unter Tiefdruckeinfluss. Wie man auf der nachfolgenden Frontenkarte erkennen kann, strömte an der Vorderseite gleich mehrerer Tiefdruckzentren sehr warme (rund 25 Grad) Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden. Die Luft war aber nicht nur sehr warm, sondern auch labil geschichtet. Die Folge waren teils heftige Gewitter.

Frontenkarte für Dienstag, 30.04.2019
Frontenkarte für Dienstag, 30.04.2019

Alleine in Rumänien wurden gestern 27.000 Blitzentladungen registriert, so viele wie im ganzen Rest Europas zusammen. Doch auch in Serbien und Bulgarien gab es heftige Gewitter.

Am Nachmittag bildete sich dann unweit der Stadt Calarasi (roter Punkt in Karte) eine sogenannte Superzelle. Neben großem Hagel entwickelte sich auch ein Tornado. Siedlungen wurden glücklicherweise nicht getroffen, der Tornado tobte sich auf dem flachen Land aus. Allerdings kam ihm ein Reisebus zu nahe, er wurde vom Tornado erfasst. Die Folge: 7 Verletzte.

Nachfolgend haben wir für euch die eindrucksvollsten Bilder und Videos des Tornados und der Gewitter im Allgemeinen zusammengestellt. Eindrucksvoll vor allem deshalb, weil der Tornado große Mengen Sand und Staub von den trockenen Felder aufwirbelte…

Blick auf den Tornado in Calarasi:

Großer Hagel ging im Südosten Rumäniens ebenso nieder:

In Serbien gab es im Zuge der Gewitter große Mengen Hagel, fast schon winterlich der Anblick in Vojvodina:

Tornados in Europa

Entgegen der weit verbreiteten Annahme gibt es Tornados in Europa nicht nur im Hochsommer, regional zeigen sich große Unterschiede. In Österreich trifft dies zwar zu, wie man folgender Grafik entnehmen kann. Hierzulande ist der Juli der Monat mit den meisten Tornados. In Rumänien jedoch ist dies der Juni, im Südosten des Landes bilden sich sogar schon im Mai die meisten Tornados. Im Mittelmeerraum stellen im langjährigen Mittel hingegen die Herbst- und Wintermonate die meisten Tornados.

Monate mit den meisten Tornados in Europa.
Monate mit den meisten Tornados in Europa.

Frühling in Lappland: verfrühte Eisschmelze

Eisstoß

Der Torne älv bzw. auf Finnisch Tornionjoki ist ein Fluss in Lappland, der zum Teil an der Grenze zwischen Schweden und Finnland fließt und im Winter gefroren ist. Seine Mündung liegt am Nordrand des Bottnischen Meerbusens, dem nördlichsten Teil der Ostsee. Im Frühjahr bricht das Eis wieder auf und erreicht im Mai seinen höchsten jährlichen Pegelstand. Ab Juni sinkt der Pegel im Mittel wieder und erreicht im Hochsommer keine vergleichbaren Pegelstände mehr.

Pegel torniojoki
Der Pegel vom Torniojoki (blau = Mittel; grau = bisherige Extrema). © www.environment.fi

Verfrühte Eisschmelze

Das Datum, wann das Eis im Frühjahr in Bewegung gerät bzw. wenn wieder Wasser im Fluss fließt, wird im Norden Finnlands seit vielen Jahren dokumentiert. Der Fluss Torniojoki besitzt eine der längsten Messreihen, so wird das Aufbrechen des Eises dort bereits seit dem Jahr 1693 dokumentiert. Der bislang früheste Eisgang fand am 26. April 2014 statt, der späteste am 9. Juni 1867. Auch heuer sind erste Bilder von fließendem Eis am 26. April entstanden.  Im Zuge der globalen Erwärmung, welche in der Arktis besonders stark ausgeprägt ist, findet der Bruch des Eises der Flüsse immer früher statt. Weitere Infos zum Klimawandel in der Arktis gibt es auch hier: Spitzbergen: 100 Monate lang überdurchschnittliche Temperaturen bzw. Rekord für Anfang März: Die Beringstraße ist nahezu eisfrei.


Auch andere Flüsse im Bereich des Polarkreises sind davon betroffen, so wurden in Lappland teilweise neue Pegelrekorde für die Jahreszeit verzeichnet, wie etwa beim nahe gelegenen Fluss Ounasjoki in Norden Lapplands. Mitunter fand der Eisbruch hier drei Wochen früher als üblich statt.

Pegel Ounasjoki
Der Pegel vom Ounasjoki (blau = Mittel; grau = bisherige Extrema). © www.environment.fi

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Schnee im Süden, ab Montag Regen im Norden

Regen auch in den Nordalpen

Eingeflossene Kaltluft und viel Feuchtigkeit durch ein Adriatief sind die perfekte Kombination für Schneefall in Osttirol und im südlichen Kärnten. Dabei sank die Schneefallgrenze im Gailtal im Laufe des Vormittags bis in tiefe Lagen, also bis auf rund 500 m ab.

Starker Schneefall am Presseggersee
Starker Schneefall am Presseggersee ©presseggersee.it-wms.com
Winterlich in Außervillgraten/Osttirol
Winterlich in Außervillgraten/Osttirol

Neuschneehöhen 11 MESZ:

  • Obertilliach 21 cm
  • Plöckenpass 18 cm
  • St. Jakob im Defereggental 12 cm
  • Sillian 10 cm

Etwas Schnee Sonntagnacht

Am Nachmittag regnet und schneit es im Großteils von Kärnten und Osttirol weiter, allerdings verlagert sich das Italientief langsam nach Südwesten. In der Nacht greift der Niederschlag auch wieder auf Westösterreich aus, über Nacht fällt speziell von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern und Osttirol noch etwas Schnee.

Neuschnee von Sonntagabend bis Montagfrüh
Neuschnee von Sonntagabend bis Montagfrüh

Regen im Norden

Am Montag übernimmt dann ein Tief über Osteuropa das Zepter und bestimmt bis Mittwoch das Wettergeschehen. Dabei fällt in den Nordalpen einiges an Regen, der Schwerpunkt liegt in Salzburg und Oberösterreich.

Niederschlagsumme Montag und Dienstag
Niederschlagsumme Montag und Dienstag

Vor allem vom Tiroler Unterland über Salzburg und Oberösterreich bis ins Most- und Waldviertel regnet es am Montag und Dienstag häufig, verbreitet kommen hier 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter zusammen. Weiter im Osten vom Weinviertel bis zum Burgenland bleiben die Regenmengen hingegen gering, hier setzt sich die Trockenheit fort.


Titelbild: Adobe Stock

Von Vorarlberg bis Kärnten Regen und Neuschnee

Kuh im Schnee

Die Kaltfront ist vergangene Nacht über den Osten von Österreich hinweggezogen. Regen fiel dabei kaum, dafür frischte vorübergehend stürmischer Westwind auf.

Satellitenbild von 11:20 Uhr MESZ mit Bodenfronten.
Satellitenbild von 11:20 Uhr MESZ mit Bodenfronten. ©UBIMET

Bevor am Abend die Kaltfront eines Sturmtiefs über den Britischen Inseln Westösterreich erreicht, stellt sich recht verbreitet freundliches Wetter ein. Nur ein kleinräumiges Höhentief sorgt in Teilen von Salzburg und Oberösterreich für etwas Regen.

Über Nacht winterlich

In der Nacht zum Sonntag sorgt dann die angesprochen Kaltfront von Vorarlberg bis ins Salzkammergut und in der zweiten Nachthälfte auch in Osttirol und Oberkärnten für regnerisches Wetter.

Neuschneemengen bis Sonntagfrüh
Neuschneemengen bis Sonntagfrüh

Dabei sinkt die Schneefallgrenze auf 1000 bis 700 m ab. In den Hochtälern oberhalb von rund 1200 m kommen so ein paar Zentimeter Neuschnee zusammen.

Italientief bringt Starkregen

Am Sonntag bildet sich dann über Oberitalien ein kleinräumiges Tief aus, das nach derzeitigem Stand vor allem von Osttirol bis zu den Karawanken für teils kräftigen Regen sorgt.

Regenmengen am Sonntag
Regenmengen am Sonntag

Verbreitet fallen im Süden an die 30 l/m², vom Lesachtal bis zum Loibl sind sogar knapp 50 l/m² zu erwarten. Auch Schnee bleibt weiterhin ein Thema, die Schneefallgrenze pendelt meist um die 1000 m, lokal kann diese für ein paar Stunden auch tiefer liegen. Vor allem in den Hohen Tauern sowie die Bergen Osttirols und Oberkärnten kommt einiges an Schnee hinzu. In den Gletscherregionen kommt gut ein halber Meter pulvriger Neuschnee zusammen.

Neuschnee bis Montagmorgen
Neuschnee bis Montagmorgen

In der Nacht auf Montag kann es auch in den Tauerntälern Salzburgs nochmals tiefwinterlich werden, dazu aber am Sonntag mehr. Leer geht wiederum der Norden und Osten aus, bis auf ein paar Tropfen bleibt es hier das restliche Wochenende trocken, erst in der neuen Woche kündigt sich etwas Regen an.

Titelbild: pixabay.com

Kaltfront bringt Temperatursturz: Am Wochenende 15 Grad kühler

Zweigeteiltes Wetter. © Adobe Stock

Mitteleuropa liegt derzeit zwischen einem Tief nordwestlich der Britischen Inseln und einem Hoch über Russland. Die Kaltfront des Tiefs THEODOR erfasst am Freitag den Alpenraum, im Einflussbereich einer kräftigen Südströmung kommt sie vorerst aber nur langsam ostwärts voran.

Die Kaltfront erfasst den Westen
Die Kaltfront am Freitagnachmittag. © UBIMET / NCEP

Föhn im Osten

Seit Wochenbeginn weht in den Nordalpen föhniger Südwind, in Innsbruck weht der Föhn sogar durchgehend seit Montagmittag. Am Freitagnachmittag lässt der Föhn hier langsam nach, im südlichen und östlichen Bergland bleibt es hingegen bis zum Abend föhnig. Die Temperaturen steigen im Osten nochmals auf sommerliche Werte an, im äußersten Nordosten liegen die Spitzenwerte sogar bei 28, vereinzelt auch 29 Grad!

Föhnmauer bei Innsbruck. © www.foto-webcam.eu
Föhnmauer südlich von Innsbruck. © www.foto-webcam.eu
Temperaturen am Freitag um 12 Uhr. © UBIMET
Temperaturen am Freitag um 12 Uhr. © UBIMET

Regen und Schnee im Westen

Von Vorarlberg bis Oberkärnten überwiegen von Beginn an die Wolken und am Vormittag setzt Regen ein. Im Tagesverlauf verstärkt sich der Regen zunehmend und die Schneefallgrenze sinkt im Bregenzerwald vorübergehend gegen 900 m ab. Bis zum Abend greift der Regen auf Nordtirol und Salzburg über, besonders vom Alpenhauptkamm südwärts  regnet es zeitweise auch kräftig und gewittrig durchsetzt.

Niederschlagsprognose bis Samstagvormittag
Niederschlagsprognose bis Samstagvormittag. © DWD / UBIMET

Im Laufe des Abends frischt im Donauraum teils kräftiger Westwind auf, vor allem vom Mostviertel bis zum Wiener Becken sind am späten Abend auch stürmische Böen um 65 km/h zu erwarten. Im Osten Österreichs zieht die Kaltfront allerdings ohne Niederschlag durch, höchstens stellenweise gehen hier in der Nacht Schauer nieder. Auf den Bergen im Westen kommen oberhalb etwa 2.500 m bis Samstagvormittag 20 cm, in den Hochlagen auch 30 cm Neuschnee zusammen.

Im Gebirge im Westen fällt etwas Neuschnee
Schneevorhersage bis Samstagvormittag. © UBIMET

Der Sonntag beginnt im Großteil des Landes dicht bewölkt und im Bergland sowie im Süden regnet es immer wieder, in den südlichen Kalkalpen auch kräftig. Die Schneefallgrenze steigt von anfangs 900 m tagsüber auf etwa 1300 m an. Im Donauraum und im Osten bleibt es weitgehend trocken, die Sonne kommt aber auch hier nur gelegentlich zum Vorschein. Bei lebhaftem Nordwestwind kommen die Temperaturen nicht mehr über 5 bis 17 Grad hinaus.

Titelbild © Adobe Stock

Wind und Trockenheit sorgten für Sandsturm in Polen

Sandsturm © Adobe Stock

Ein Tiefdruckgebiet über dem Norden Algeriens hat am Montag große Mengen an Saharastaub mit einer südlichen Höhenströmung in Richtung Alpenraum verfrachtet. Dieser hat in erster Linie für diesige Verhältnisse bzw. eine herabgesetzte Fernsicht gesorgt.

Saharastaub sorgt für diesige Verhältnisse in Vorarlberg
Saharastaub im Alpenraum. © www.foto-webcam.eu

Weiters wurde der Sand im Süden und Osten Österreichs mit dem Regen am Dienstag teilweise ausgewaschen, weshalb etwa auf Autos und Gartenmöbeln eine dünne Staubschicht übrig blieb.

Sandsturm in Polen

Während hierzulande der Saharastaub für Schlagzeilen gesorgt hat, gab es im Norden Polens am Dienstag einen regelrechten Sandsturm: Die markanten Luftdruckgegensätze zwischen einem Tief über dem Ostatlantik und einem Hoch über Russland haben für teils stürmisch auffrischenden Südostwind mit Böen um 70 km/h gesorgt. Auf den sehr trockenen und frisch bestellten Feldern wurden dabei große Mengen an Sand und Staub aufgewirbelt, welche im Laufe des Abends sogar Dänemark und die Nordsee erreicht haben. In Polen ging die Sichtweite  streckenweise auf unter 1000 m zurück. Ähnliches wurde zudem örtlich auch im Norden Deutschlands beobachtet.


Titelbild © Adobe Stock

Abwechslungsreiche Wetterwoche

Webcam Pass Thurn @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/passthurn

Dienstag kühler mit etwas Regen

Die ersten so genannten Sommertage liegen hinter uns – mit jeweils 25,5 Grad wurden am Ostersonntag die bis dato höchsten Temperaturen des Jahres in Bludenz, Vorarlberg und an der Uni in Innsbruck gemessen. Am ersten Arbeitstag nach Ostern ist davon vorübergehend nichts mehr zu spüren. Besonders im Süden wird es mit gerade mal 9 bis 14 Grad rund 10 Grad kühler als zuletzt, dazu fällt aus dichten Wolken immer wieder schauerartiger Regen. Auch im Osten kommen im Tagesverlauf mit kräftigem Südostwind Schauer auf, von Vorarlberg bis Oberösterreich sorgt Südföhn hingegen für trockene Bedingungen. Strahlend blau ist der Himmel aber auch hier nicht mehr, denn neben kompakten Wolkenfeldern sorgt Saharastaub für einen milchigen Eindruck. Immerhin werden hier noch bis zu 22 Grad erreicht.

Niederschlagsprognose für Dienstag @ UBIMET
Niederschlagsprognose für Dienstag @ UBIMET

Wetterbesserung ab Mittwoch

Am Mittwoch und Donnerstag sind Schauer nur noch in Osttirol und Kärnten ein Thema, sonst überwiegt wieder der Sonnenschein, wenngleich etwas getrübt durch den angesprochenen Saharastaub in höheren Luftschichten. Dazu bleibt es windig aus Südost. In den Alpen weht weiterhin Südföhn, welcher mit stürmischen Böen in prädestinierte Täler durchgreift. Die Temperaturen steigen wieder deutlich an und erreichen bis zu 26 bzw. 27 Grad, mit den höchsten Werten an der Alpennordseite und im Osten.

Prognose der Höchsttemperaturen am Donnerstag @ UBIMET
Prognose der Höchsttemperaturen am Donnerstag @ UBIMET

Kaltfront am Freitag

Der Freitag hat viel Abwechslung zu bieten. Vor allem im Norden und Osten verläuft der Tag noch lange Zeit freundlich und warm. In Vorarlberg kommt hingegen bereits in der Früh eine markante Kaltfront mit teils kräftigem Regen auf. Sie verlagert sich tagsüber nach Osten, mit ihr bricht der Föhn zusammen. Zum Abend hin erreichen nach aktuellem Stand Schauer und teils kräftige Gewitter mit stürmisch auffrischendem Westwind den Südosten und Osten. Der Temperaturunterschied wird beachtlich: In Vorarlberg werden teils nur noch 7 Grad erreicht, an der March sind hingegen noch einmal bis zu 28 Grad möglich.

Ein Gruß aus der Sahara

Prognostizierte Staubkonzentration in der Luft am Montag @ http://forecast.uoa.gr/dustindx.php

Die verursachende Wetterlage ist selten, aber nicht unbekannt und tritt vornehmlich zwischen November und Mai auf. Immer, wenn Kaltluft über Westeuropa weit nach Süden vorstößt, können sich beispielsweise über Marokko und Algerien kräftige Tiefdruckgebiete bilden. Diese bringen neben ersehntem Regen auch viel Wind in die Wüste, der die Sandpartikel kilometerhoch aufwirbeln kann. An der Vorderseite solcher Tiefs findet man zumeist starken Südwind, der neben warmer Luft auch den Sandtransport in den Alpenraum bewerkstelligt.

Beispielhafte Wetterlage - Temperatur und Druckverteilung in etwa 3 km Höhe © NOAA, UBIMET
Beispielhafte Wetterlage – Temperatur und Druckverteilung in etwa 3 km Höhe © NOAA, UBIMET

Genau diese Konstellation ist nun wieder gegeben. Bei uns im Alpenraum hat dies in der neuen Woche Südföhn und frühsommerliche Temperaturen von bis zu 27 Grad zur Folge, jedoch entwickelt sich das Wetter dadurch auch häufig weniger sonnig als prognostiziert. Denn die Körnchen in der Luft wirken als Kondensationskeime. Verglichen mit ähnlichen Situationen ohne Staub können bei viel Sand in hohen Luftschichten ausgedehnte und dichte Eiswolkenfelder entstehen.

Satellitenbild mit Blitzen am Mittwochmorgen. © EUMETSAT/nowcast/UBIMET
Satellitenbild mit Blitzen. © EUMETSAT/nowcast/UBIMET

Sandige Sonnenuntergänge

Der Sand in der Luft verändert auch die Lichtfarbe. Sonnenuntergänge werden blass und auch das Himmelsblau nimmt weißliche Züge an, was an der starken Streuung des Lichtes an den Staubpartikeln liegt. Auch die Entstehung von Schauern und Gewittern kann theoretisch begünstigt werden, da Staubteilchen im Vergleich zu reiner Luft nachts stark Wärmestrahlung abgeben, damit die hohen Luftschichten kühlen, wodurch die ganze Luftschichtung instabiler werden und Gewitter auslösen kann.

 

Letzteres ist zwar im aktuellen Fall eher weniger zu erwarten, jedoch kommt es am Dienstag im Süden und Osten gebietsweise zu Regen. Wenn mit diesem der Wüstenstaub ausgewaschen wird und den Boden erreicht, kann man bei besonders markanten Lagen auch so genannten Blutregen beobachten. Durch die enthaltenen Staubpartikel hinterlässt der Regen mitunter rötliche Spuren, Autofahrer dürften schon öfters diese Erfahrung gemacht haben. Für den Menschen ist der Wüstenstaub übrigens harmlos und die Böden bekommen bei solchen Situationen wertvollen Nachschub an Mineraldünger.

 

Die Autowaschanlagen in Wien werden in den nächsten Tagen ein gutes Geschäft machen… #Saharastaub pic.twitter.com/Kv04EWIblG

 

Titelbild: Prognostizierte Staubkonzentration in der Luft am Montag @ http://forecast.uoa.gr/dustindx.php

Wieder Trockenheit und Dürre?

Neben dem Norden hat auch der Südosten mit Wasserknappheit zu kämpfen. Seit dem vergangenen Herbst gab es aufgrund der anhaltenden Nordwestwetterlage kaum Regen im Südosten von Österreich. Von der Koralpe bis ins Mittelburgenland fiel deutlich zu wenig Niederschlag in den Wintermonaten. Das wirkte sich vor allem auf den Grundwasserpegel aus, der teilweise rekordverdächtig tief ist.

Grundwasserpegel in Diepersdorf, Südsteiermark ehyd.gv.at
Grundwasserpegel in Diepersdorf, Südsteiermark @ehyd.gv.at

Anfang April gab es dann seit langer Zeit wieder ergiebigen Regen, der zumindest die oberflächennahe Bodenschichten befeuchtete. Der Grundwasserspiegel wurde davon aber kaum beeinflusst und falls nicht noch deutlich mehr Regen kommt, werden auch die oberen Bodenschichten bald wieder austrocknen.

Trockener Donauraum

Vergangenen Sommer klagten besonders die Bauern in Oberösterreich sowie im Wald- und Weinviertel über Trockenheit, Dürre und teils massive Ernteausfälle. Ein Großteil des Regendefizits konnte besonders in Oberösterreich und Teilen des Waldviertels über den nassen Winter wieder weggemacht werden, allerdings scheint gerade jetzt im Frühling die Trockenheit wieder zurückzukehren. Seit gut 4 Wochen gab es bis auf ein paar Tropfen in Donauraum und nördlich davon kein nennenswerten Regen mehr. Gerade jetzt in der wachstumsintensiven Zeit ist allerdings das Nass von oben unverzichtbar.

Gesamtniederschlag bisher im April
Gesamtniederschlag bisher im April

Kein Regen in Sicht

In den kommenden Tagen bleibt uns die Trockenheit erhalten. In der Karwoche sorgt Hoch Katharina über Skandinavien dafür, das Fronten kaum nach Österreich vorankommen. Nach Ostern scheint sich dann eine föhnige Südströmung einzustellen. Damit bleibt Regen weiterhin Mangelware und mit den Temperaturen geht es weiter bergauf, die ersten Sommertage stehen wohl vor der Tür. Bis zum Monatswechsel ist also kaum mehr mit Regen zu rechen, da kann man als Landwirt nur auf einen nassen Mai hoffen.

Titelbild: Adobe stock

Tornado Outbreak im Süden der USA

The powerful EF4 tornado that struck Fair

In den vergangenen Stunden kam es von Texas bis nach Alabama verbreitet zu heftigen Gewittern. Nebel Hagel und Sturm produzierten einzelne Gewitter auch Tornados. Bisher wurden 18 Tornados gemeldet.

Hagel-, Sturm- und Tornadomeldungen der vergangenen 24 h
Hagel-, Sturm- und Tornadomeldungen der vergangenen 24 h @www.spc.noaa.gov

Durch die Gewitter kam es zu mindestens 3 Todesopfer, dabei handelt es sich um 2 Kinder die im Auto von einem Baum erschlagen wurden und ein Kind ertrank in den Regenfluten.

Gewitterzone verlagert sich nach Nordosten

In den Kommenden Stunden verlagert sich das Tief und somit auch die kräftigen Gewitter weiter nach Nordosten. Dabei nimmt die Gefahr von Tornados langsam ab, allerdings ist weiter mit Sturm und Hagel zu rechnen. Davon betroffen können auch die großen Ostküstenmetropolen wie Philadelphia, Washington D.C. und New York City sein.

Titelbild: stock.adobe.com

In der Nacht Neuschnee im Westen

Am Samstag wandert ein Höhentief von Norddeutschland in Richtung Schweiz und verbindet sich über Nacht mit einem kleinräumigen Tief über Norditalien. Diese Tiefkombination löst über Nacht nochmals kräftigen Schneefall in Vorarlberg und Tirol aus. Dabei schneit es bis in viele Täler, nur im Rheintal und im Inntal handelt es sich meist um Regen.

Neuschnee in den Skigebieten

In den Tallagen oberhalb von 700 bis 1000 m bildet sich über Nacht eine 5 bis 10 cm dicke Schneedecke aus. Skifahrer, die in den westlichen Skigebieten unterwegs sind, können sich auf rund 20 cm pulvrigen Neuschnee auf den Bergen freuen.

Neuschneemengen Samstagnacht
Neuschneemengen Samstagnacht

In den Frühstunden lässt der Schneefall rasch an Intensität nach und tagsüber regnet und schneit es nur mehr unergiebig, dabei steigt die Schneefallgrenze gegen 1000 m. Somit schmilzt der Schnee in den Tallagen wieder rasch ab. Derzeit sorgt ein Höhentief bereits im Westen und Norden Deutschlands gebietsweise für Schnee. Bilder dazu gibt es hier.

Warmfront leitet Ende ein

Während im Westen nochmals Schnee fällt, nähert sich aus Osten über Nacht eine Warmfront an, die am Sonntag auch in der Osthälfte für teils nasses Wetter sorgt. Dabei steigt hier die Schneefallgrenze rasch gegen 1300 m an. Die Warmfront leitet das Ende des Kaltlufteinbruchs ein und in der Karwoche kommt der Frühling wieder auf Touren.

In den Osterferien zunehmend sonnig, ab Gründonnerstag 20 Grad

Frühling mit Sonne und Blüte

Die Osterferien beginnen am Samstag im ganzen Land mit vielen Wolken und im Südosten fällt zeitweise ein wenig Regen. Nennenswerte Auflockerungen sind lediglich am Vormittag im Westen zu erwarten. Dazu ist es kalt für die Jahreszeit: Bei lebhaftem Nordwind kommen die Temperaturen nicht über 3 bis 12 Grad hinaus, besonders im Osten liegen die Höchstwerte meist im einstelligen Bereich. Am Sonntag fällt dann in weiten Teilen des Landes etwas Regen und im westlichen Bergland auch Schnee. Die Schneefallgrenze steigt von 500 m in Vorarlberg tagsüber auf 1100 m an. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 12 Grad.

Wetterbesserung in der Karwoche

Zu Beginn der Karwoche zieht das wetterbestimmende Höhentief nach Süditalien ab und aus Nordosten gelangen trockene Luftmassen ins Land. Besonders im Norden und Osten kommt am Montag wieder verbreitet die Sonne zum Vorschein und die Temperaturen steigen spürbar an. Die Temperaturen erreichen 8 bis 16 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal. Noch mehr Sonnenschein und Temperaturen von 10 bis 18 Grad sind dann am Dienstag zu erwarten, in der Früh besteht aber gebietsweise Frostgefahr!

Osterwetter-Westen
Ab Montag steigen die Temperaturen spürbar an (Stand: 12.4.19). © UBIMET

Ab Gründonnerstag föhnig

Im Laufe der zweiten Wochenhälfte stellt sich eine föhnige Südströmung ein, somit steigen die Temperaturen weiter an. Am Gründonnerstag liegen die Höchstwerte im Westen bereits um oder oberhalb der 20-Grad-Marke und am Karfreitag steigen die Temperaturen dann auch im Osten wieder auf über 20 Grad an. Die höchsten Werte um 23 Grad werden voraussichtlich am Samstag in den Nordalpen und im Nordosten erreicht. Die Vorhersage für Ostern ist noch etwas unsicher, nach derzeitigem Stand zeichnet sich aber besonders im Norden und Osten freundliches, frühlingshaftes Wetter ab.

Osterwetter_Osten
Ab Karfreitag gibt es Höchstwerte über 20 Grad (Stand: 12.4.19). © UBIMET

Gute Schneelage in den Alpen

Skifahrer können sich in den Osterferien auf eine sehr gute Schneelage in den Alpen freuen. In den Hochlagen des Alpenhauptkamms liegen drei bis vier Meter der weißen Pracht, aber auch in mittleren Höhenlagen ab etwa 1.200 m liegt in den Staulagen der Nordalpen gebietsweise noch viel Altschnee:

  • 132 cm Kühtai Längental
  • 112 cm Lech am Arlberg
  • 88 cm Obergurgl
  • 68 cm Warth
  • 65 cm Schröcken
  • 40 cm Hochfilzen
  • 27 cm Hintertux
  • 19 cm St. Ulrich am Pillersee
  • 15 cm Langen am Arlberg
In den Hochlagen liegt noch viel Schnee.
In den Hochlagen liegt noch viel Schnee.

Titelbild: © Adobe Stock

Frühling zeigt uns die kalte Schulter

Später Schnee im Frühling ist keine Seltenheit.

Skandinavische Kälte

Die Abkühlung kommt auf Raten, am Mittwoch ist davon mit Höchstwerten zwischen 8 und 16 Grad noch nicht allzu viel zu spüren. Über Deutschland lauert aber schon die polare Kaltluft, sie erreicht Österreich dann am Donnerstag. Dann werden nur noch Höchstwerte von 4 bis 11 Grad erreicht. Der absolute Tiefpunkt bei den Temperaturen steht uns jedoch am Freitag und Samstag bevor. Im Großteil des Landes kommen die Temperaturen selbst tagsüber nicht mehr über die 10-Grad-Marke hinaus, nachts droht dann vor allem im Berg- und Hügelland Frost.

Gut zu sehen ist die Abkühlung an der Luftmassenverteilung für Freitag:

Aus Nordosten erreicht uns polare Kaltluft.
Aus Nordosten erreicht uns polare Kaltluft.

Etwas Neuschnee

Neben der Kaltluft beschäftigt uns in den kommenden Tagen durchwegs tiefer Luftdruck, die Sonne ist somit bis einschließlich Samstag ein eher selten gesehener Gast. Das Tief über dem zentralen Mittelmeerraum schaufelt zudem jede Menge feuchte Luft nach Österreich, folglich gehen immer wieder Regenschauer nieder. Am Donnerstag schneit es dabei schon oberhalb von 600 bis 1000 m, in der Nacht auf Freitag sind sogar Schneeflocken bis rund 300 m hinab zu erwarten. Selbst für das östliche Flachland inklusive Wien wird es in der Nacht auf Samstag spannend, ein paar Schneeflocken dürften sich dann bis ganz hinab verirren.

Danach zögerlich wärmer

Ab Sonntag erholen sich die Temperaturen langsam, vor allem in Kärnten und in der Steiermark werden schon wieder bis zu 13 Grad erreicht. Sonst verharren die Höchstwerte vorerst aber noch im einstelligen Bereich. In der neuen Woche wird es dann von Tag zu Tag milder, der Tiefdruckeinfluss lässt allmählich nach. Dann klettern die Temperaturen wieder auf rund 15 Grad, für Mitte April sind dies durchschnittliche Werte.

Hier noch die Temperaturentwicklung der kommenden Tage für drei ausgewählte Städte:

Wien Klagenfurt Innsbruck
Dienstag 20 Grad 17 Grad 16 Grad
Mittwoch 10 Grad 11 Grad 12 Grad
Donnerstag 6 Grad 8 Grad 8 Grad
Freitag 5 Grad 5 Grad 6 Grad
Samstag 5 Grad 6 Grad 6 Grad
Sonntag 8 Grad 12 Grad 10 Grad

Launischer Monat

Der April ist einer der wenigen Monate, der alle Stückeln spielen kann. Eindrucksvoll beweist dies der Blick in die jüngere Vergangenheit, genauer gesagt auf die Aprilmonate 2017 und 2018. Vor zwei Jahren gab es einen deutlich markanteren Kaltluftvorstoß als jener, der uns jetzt bevorsteht, inklusive großer Neuschneemengen. So fiel in Mariazell fast 1 Meter Neuschnee, auch im Wienerwald gab es 30 cm der weißen Pracht. Selbst in Wien zuckerte es in den westlichen Bezirken an, mit einem Höchstwert von +3 Grad war es in der Bundeshauptstadt so kalt wie noch nie zu dieser Jahreszeit. Am anderen Ende der Extrema liegt der April des Vorjahres: Der österreichweit wärmste April der Messgeschichte gipfelte in Salzburg und Wien in Spitzenwerten von bis zu 30 Grad, so früh im Jahr gab es zuvor erst ein Mal einen sogenannten Hitzetag.

Quelle Titelbild: pixabay

Start der Gewittersaison 2019

Blitz und Gewitter

Grundsätzlich treten Gewitter in Mitteleuropa im gesamten Jahr auf, im Winter sind diese aber relativ selten: Meist handelt es sich um Graupel- oder Schneegewitter unter dem Einfluss von Höhenkaltluft oder um sehr schnell ziehende Gewitter an den Kaltfronten von markanten Tiefdruckentwicklungen. Die eigentliche Gewittersaison im Alpenraum beginnt aber im Mittel im April und endet im September. Dies hängt in erster Linie mit dem Sonnenstand zusammen, so beginnt die Saison je nach Großwetterlage ein paar Wochen nach dem Frühlingsäquinoktium und endet ein paar Wochen vor dem Herbstäquinoktium, wenn die Tage länger als etwa 13 Stunden dauern.

Höhepunkt

Der Höhepunkt der Gewittersaison mit zahlreichen und teils starken Gewitterlagen geht von Anfang Mai bis Mitte August. Die ersten starken Gewitterlagen können bereits kurz nach Saisonbeginn auftreten, da in dieser Zeit das Westwindband bzw. der Höhenwind meist noch stark ausgeprägt sind. Im Hochsommer steht zwar noch mehr Energie zur Verfügung, dafür ist der Wind in der Höhe aber oft nur schwach ausgeprägt. Letzteres spielt für langlebige Gewittersysteme eine entscheidende Rolle. Im vergangenen Jahr etwa gab es in Wien das blitzreichste Gewitter der Saison bereits am 2. Mai. Im Durchschnitt gibt es die meisten Blitze allerdings im Juli, zudem ist die Gefahr von großem Hagel in dieser Jahreszeit erhöht.

Die meisten Gewittertage gibt es im Bergland
Gewitterklimatologie anhand von METAR. © Kaltenböck (2000) via Dorau (2006)

Hierzulande geht die Saison im südöstlichen Berg- und Hügelland am schnellsten los, während in den Alpen wie etwa in Innsbruck die schneebedeckten Berge für eine Verzögerung bis in die zweite Maihälfte hinein sorgen.

Lokale Gewitter am Montag

Österreich liegt derzeit am Rande von schwach ausgeprägten Höhentiefs über West- und Südeuropa. Mit einer südöstlichen Strömung gelangen dabei feuchte Luftmassen ins Land. Am Montag überwiegen im Süden und Westen die Wolken und zeitweise fällt Regen, zeitweiligen Sonnenschein gibt es dagegen vom Wald- und Weinviertel bis zur Süd- und Oststeiermark. Besonders im östlichen Berg- und Hügelland entstehen im Laufe des Nachmittags ein paar kräftige Schauer und vereinzelt auch Gewitter.

Die Vorwarnungen vor Gewitter in der Steiermark sowie im Mühlviertel
In den gelb eingefärbten Regionen sind vereinzelte Gewitter möglich. © www.uwz.at

Die größte Wahrscheinlichkeit dafür gibt es in den Lavanttaler Alpen, im Grazer Bergland sowie in höheren Lagen des Mühl- und Waldviertels.

Die Schichtung der Atmosphäre wird leicht labil
Vertikalprofil der Atmosphäre am Montagnachmittag. © UBIMET RACE

Wie man am obigen Modellprofil der Atmosphäre am Montagnachmittag sehen kann, können die gewittrigen Schauer mitunter bis etwa 400 hPa in die Höhe wachsen, dies entspricht einer Seehöhe von etwa 7000 m. Im Sommer wird dann teils sogar die doppelte Höhe erreicht. Neben Platzregen kann es dabei vereinzelt auch zu kleinkörnigem Hagel kommen.

Abkühlung in Sicht

Auch am Dienstag sind im südlichen Bergland einzelne gewittrige Schauer möglich, in der zweiten Wochenhälfte lenkt ein umfangreiches Hoch über Skandinavien aber kühle Luftmassen ins Land. Die Gewitterneigung lässt somit wieder nach und wird erst kommende Woche wieder zum Thema.

Titelbild © Adobe Stock

Überflutungen auf Kreta

Überflutungen im Osten von Kreta

Am Samstag ist ein Tiefdruckgebiet vom Ionischen Meer in das Ägäische Meer gezogen und hat dabei von Kreta bis in die nördliche Ägäis für teils ergiebige Regenmengen gesorgt.

Auf Kreta gab es bis zu 134 mm am Samstag
Regenmengen in Griechenland. © http://www.meteo.gr/

Große Regenmengen

Auf manchen Inseln gab es punktuell Regenmengen über 100 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden, vereinzelt sogar 200. Anbei die maximalen Messungen pro Insel:

  • 227 mm Ikaria
  • 135 mm Rhodos
  • 134 mm Kreta
  • 131 mm Naxos

Auch der Osten  von Kreta war von kräftigem Regen betroffen, so wurden in Sitia 53 mm und in  Xerokamps 58 mm gemessen. Im Bergland dürften allerdings noch größere Mengen gefallen sein, so kam es im Osten der Insel zu Felsstürzen und Überflutungen. Auch Teile der Stadt Sitia standen vorübergehend unter Wasser.

Titelbild: FB Forecast Weather Greece

Italientief brachte 1 Meter Neuschnee in der Schweiz

Schnee auf Autos

Die Kaltfront des Tiefs PHILIPP mit Kern über den Britischen Inseln hat am Donnerstag den Südwesten Deutschlands, die Schweiz und den äußersten Westen Österreichs erreicht. In Zusammenspiel mit einem Italientief hat sich dabei eine sogenannte Gegenstromwetterlage eingestellt, bei der kalte Luft aus Nordwesteuropa in tiefen Schichten von sehr feuchter Luft aus dem Mittelmeerraum überströmt wird. Bei starken Niederschlagsraten sinkt die Schneefallgrenze dabei bis in tiefe Lagen ab. Besonders viel Schnee gab es in den Ötztaler Alpen, so wurden am Pitztaler Gletscher 82 cm Neuschnee gemeldet und in Obergurgl rund 50 cm. Sogar noch mehr Schnee gab es in der Zentralschweiz.

Vom Großraum Innsbruck ostwärts wehte hingegen teils stürmischer Föhn, somit war das Land zweigeteilt mit winterlichem Wetter im äußersten Westen und frühlingshaften Temperaturen im Norden und Osten.

Zweigteiltes Land - Temperaturen am Donnerstagnachmittag
Zweigeteiltes Land: Temperaturen am Donnerstagnachmittag. © UBIMET

1 Meter in der Schweiz

Besonders ergiebig hat es am Donnerstag in der Schweiz geschneit, so gab es vom nördlichen Tessin über den Grimselpass und den Gotthardpass bis ins Berner und Urner Oberland große Neuschneemengen von bis zu 1 Meter in 24 Stunden:

    • 99 cm Guttannen BE
    • 68 cm Andermatt UR
    • 63 cm Buffalora GR

Stellenweise gab es auch neue Neuschnee-Rekorde für den Monat April, wie etwa in Engelberg (OW) mit 50 cm Neuschnee. Wenn man das gesamte Ereignis betrachtet, gab es teils sogar mehr als ein Meter Neuschnee wie etwa in Andermatt (UR) mit 111 cm.

Viel Schnee auch in Südtirol

Auch in den typischen Südstaulagen Südtirols hat es von Mittwochfrüh bis Donnerstagnacht ergiebig geschneit. Im hintersten Ultental gab es etwa 135 cm Neuschnee. Die Lawinengefahr ist am Alpenhauptkamm sowie südlich davon verbreitet auf die zweithöchste Stufe 4 angestiegen.

Titelbild: © Adobe Stock

Tief PHILIPP bringt Föhnsturm im Osten und Schnee im Westen

Sturmgefahr

Die Kontraste beim Wetter könnten am Donnerstag kaum größer ausfallen: Während vom Tiroler Unterland und Unterkärnten ostwärts mit Hilfe des teils stürmischen Südföhns oft die Sonne scheint, fällt im äußersten Westen sowie in Osttirol und Oberkärnten Regen oder Schnee.

Die Kaltfront von Tief PHILIPP erfasst Vorarlberg.
Die Kaltfront von Tief PHILIPP erfasst Vorarlberg. © UBIMET / ECMWF

Die Schneefallgrenze sinkt in Vorarlberg und im Außerfern bis in viele Tallagen ab, mitunter ist sogar im Rheintal etwas Schneeregen oder Nassschnee nicht ausgeschlossen. Auf den Bergen vom Rätikon über die Ötztaler Alpen bis zu den Tauern gibt es bis Freitag teils über 50 cm Schnee. Die Höchstwerte liegen zwischen 1 Grad im Montafon und 21 Grad in Oberösterreich.

Im Westen kühl, im Osten mild
Temperaturprognose für Donnerstagnachmittag. © UBIMET

1 Meter Schnee in der Schweiz

Noch markanter fällt der Wintereinbruch in der Schweiz aus: Von den Walliser Alpen bis zum Engadin schneit es am Donnerstag anhaltend und kräftig, in höheren Tallagen kommen hier 40 bis 80 cm Neuschnee zusammen. Besonders intensiv schneit es im Simplongebiet sowie vom nördlichen Tessin über den Gotthardpass bis ins Urner Oberland, hier ist oberhalb von 1000 m teils über ein Meter Neuschnee zu erwarten, auf den Bergen sogar eineinhalb Meter.

Viel Schnee in den Westalpen
24h-Neuschneeprognose für Donnerstag. © UBIMET

Regen und Schnee am Freitag

Der Freitag startet im Süden und im zentralen Bergland mit teils kräftigem Regen, oberhalb von 500 bis 1100 m fällt Schnee. Im Donauraum und im östlichen Flachland bleibt es zunächst noch trocken mit etwas Sonnenschein, ehe sich am Nachmittag und Abend der Regenschwerpunkt in den Nordosten verlagert. Im Westen lockern die Wolken hingegen schon am Vormittag auf, der Nachmittag bringt hier einige Sonnenstunden. Maximal werden 4 bis 19 Grad erreicht mit den höchsten Werten im Weinviertel.

Besserung am Wochenende

Am Wochenende lässt der Tiefdruckeinfluss nach. Am Samstag kommt besonders von Vorarlberg bis Oberösterreich wieder häufig die Sonne zum Vorschein, am Sonntag dann im Großteil Österreichs. Die Temperaturen steigen vor allem im Westen deutlich an, am Sonntag ist dann örtlich auch wieder die 20-Grad-Marke in Reichweite.

Titelbild © Adobe Stock

Erste Aprilwoche mit Wärme und Schnee

Schnee im Frühling.

Föhniger Monatsbeginn

Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen bis einschließlich Mittwoch sehr milde Luftmassen nach Österreich. So scheint am Dienstag bei nur harmlosen Wolken häufig die Sonne. Im Tagesverlauf ziehen im Westen und Süden zwar vermehrt hochliegende Wolken auf, sonst dominiert aber weiterhin der Sonnenschein. Der Wind frischt vom Seewinkel bis zum Wald- und Weinviertel lebhaft aus Südost auf, in den Nordalpen wird es leicht föhnig. Dazu wird es sehr mild für Anfang April, die Temperaturen steigen auf 14 bis 21 Grad. Die höchsten Werte werden dabei mit Hilfe des Föhns vom Walgau über das Inntal bis zur Eisenwurzen erreicht.

Am Mittwoch stauen sich am Alpenhauptkamm und im Südwesten von Beginn an viele Wolken, in Osttirol sowie in Oberkärnten fällt zeitweise ein wenig Regen. An der Alpennordseite und im Osten machen die Wolken bei kräftigem, lokal auch stürmischem, föhnigem Südwind hingegen häufig der Sonne Platz. Die meisten Sonnenstunden gibt es vom Innviertel bis zum Weinviertel sowie im äußersten Südosten. Die Höchstwerte liegen zwischen 11 Grad in Osttirol und 21 Grad in der Eisenwurzen. Abends erreicht dann Vorarlberg aber eine markante Kaltfront mit ersten Regenschauern.

Wetterumschwung aus Westen

Die Kaltfront arbeitet sich am Donnerstag langsam nach Osten voran, vom Tiroler Unterland und Unterkärnten ostwärts stellt sich aber mit Hilfe des teils stürmischen Südwinds noch einmal ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein. Besonders vom Innviertel bis zum Burgenland dominiert meist sogar der Sonnenschein. Im Westen sowie in Osttirol und Oberkärnten ziehen dagegen von Beginn dichte Wolken durch und häufig fällt Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze sinkt im Westen auf 1000 bis 500 m ab, selbst ins Rheintal können sich ein paar Schneeflocken verirren. Die Höchstwerte liegen weit gestreut zwischen 2 Grad im Bregenzerwald und 21 Grad in Niederösterreich.

Trüber Freitag

Am Freitag erfasst die Kaltfront schließlich das ganze Land, folglich dominieren die Wolken und aus heutiger Sicht fällt vor allem in der Osthälfte häufig Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 1100 m. Im Laufe der zweiten Tageshälfte lässt die Intensität langsam nach und im Westen kommt immer häufiger die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen maximal 2 Grad im Bereich der Tauern und noch 13 Grad im Weinviertel.

Quelle Titelbild: pixabay

Rückblick: März rund 2 Grad zu mild

Der milde März lässt die Marillenbäume blühen.

Deutlich zu mild

Mit einer landesweiten Temperaturabweichung von mehr als 2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel verlief der März in Österreich deutlich zu mild. Betrachtet man das Land genauer, so ergeben sich hierbei regionale Unterschiede. Besonders mild war der März im Osten und Nordosten, hier betragen die Abweichungen rund 3 bis 3,5 Grad. Etwas geringer fallen die Anomalien vom Rheintal bis zum Ausseerland aus, doch auch hier geht der März 1 bis 2 Grad zu mild zu Ende. Die einzige Region, in der der März normal temperiert verlief, ist der Ennspongau rund um Radstadt. Zwar stach der März mit nahezu durchgängig zu mildem Wetter hervor, bei den absoluten Spitzenwerten hatte er jedoch gegenüber dem Februar das Nachsehen. Hier stehen 23,5 Grad in Hermagor stolzen 24,2 Grad in Güssing und Deutschlandsberg am Ende des Vormonats gegenüber.

Hier die Übersicht für die Landeshauptstädte:

Landeshauptstadt Mitteltemperatur März 2019 Abweichung vom langjährigen Mittel
Wien 5,7 Grad +3,0 Grad
St. Pölten 5,5 Grad +2,2 Grad
Eisenstadt 4,8 Grad +4,0 Grad
Linz 5,3 Grad +2,5 Grad
Graz 5,3 Grad +3,0 Grad
Klagenfurt 4,3 Grad +2,1 Grad
Salzburg 4,6 Grad +2,2 Grad
Innsbruck 4,7 Grad +1,3 Grad
Bregenz 5,0 Grad +2,4 Grad

Trockenheit im Südosten geht weiter

Mit nur 6 Liter pro Quadratmeter ist der trockenste Ort des Landes in Graz zu finden, doch auch in Gleisdorf und Hartberg hat es mit 7 l/m² nur unwesentlich mehr geregnet. Gegenüber dem langjährigen Mittel für März bedeuten diese Mengen ein Defizit von rund 85%. In der Steiermark setzt sich somit die Trockenheit fort, das Winterhalbjahr von Oktober bis zum jetzigen Zeitpunkt war dort eines der trockensten überhaupt. In diesen sechs Monaten sind beispielsweise in der steirischen Landeshauptstadt nur 110 Liter Regen und Schnee pro Quadratmeter zusammengekommen, zum Durchschnitt von 240 l/m² fehlen rund 55 Prozent.

Generell war der März abseits der Alpen oft etwas zu trocken bzw. genau im Soll, in Wien und Linz ist in etwa so viel Regen und Schnee gefallen wie im Mittel. Zu nasse Regionen sind im Mühlviertel sowie vom Arlberg über das Tiroler Oberland bis zum Salzkammergut zu finden.

Auch hier die Übersicht für die Landeshauptstädte:

Landeshauptstadt Niederschlagsmenge März 2019 Abweichung vom langjährigen Mittel (in Prozent)
Wien 53 +4%
St. Pölten 51 +5%
Eisenstadt 18 -69%
Linz 76 +1%
Graz 6 -85%
Klagenfurt 33 -35%
Salzburg 46 -47%
Innsbruck 54 -4%
Bregenz 57 -43%

Sonne im Soll

Praktisch im ganzen Land erfüllte die Sonnenscheindauer im März ihr Soll, die letzten hierfür nötigen Sonnenstunden liefert dieses Wochenende. Zu trübe Orte sucht man also vergeblich, deutlich sonniger als in einem durchschnittlichen März war es dagegen in Pörtschach am Wörthersee. Hier wird der März rund 40% sonniger abschließen, rund 225 Sonnenstunden hat im langjährigen Mittel eher ein Juni oder August vorzuweisen.

Landeshauptstadt Sonnenstunden März 2019 Abweichung vom langjährigen Mittel (in Prozent)
Wien 173 +21%
St. Pölten 167 +22%
Eisenstadt 176 +21%
Linz 142 +20%
Graz 188 +23%
Klagenfurt 225 +32%
Salzburg 125 +7%
Innsbruck 176 +7%
Bregenz 157 +26%

 

Der Beginn des Monats verlief ausgesprochen stürmisch, so brachte Sturmtief EBERHARD am 10. März in Melk mit 126 km/h sogar eine Orkanböe. Doch auch in Puchberg am Schneeberg, in Wien-Unterlaa sowie im Ennstal knackte der Sturm die Marke von 100 km/h.

Quelle Titelbild: pixabay

Waldbrände in Südeuropa

Waldbrand in Portugal nahe Braga

In einem breiten Streifen vom Norden Portugals und Spaniens über Südfrankreich und Norditalien bis in den Balkan verliefen die vergangenen Monate viel zu trocken. Die ständigen Nordwestlagen bzw. Hochdrucklagen führten zu ausgetrockneten Böden und Wälder. Daher gab es in den vergangenen Tagen in diesen Regionen verbreitet Flur- und  Waldbrände

Rote Punkte zeigen aktuelle Brände ©effis.jrc.ec.europa.eu
Rote Punkte zeigen aktuelle Brände ©effis.jrc.ec.europa.eu

Hier ein Foto aus der vergangenen Nacht von einem Waldbrand im Piemont zwischen Valsesia und Valsessera.

Ungewöhnlich viele Brände

Durch die Trockenheit gab es seit Jahresbeginn ungewöhnlich viele Brände. Im Durchschnitt verbrennen jedes Jahr rund 300.000 ha an Fläche in der EU und das mehrheitlich im Spätsommer und Herbst. 2019 wurden aber bisher schon 150.000 ha an Fläche verbrannt, also gut die Hälfte der letzten Jahre.

Brandfläche ein ha ©effis.jrc.ec.europa.eu
Brandfläche ein ha ©effis.jrc.ec.europa.eu

Feuerteufel oder auch Rauchteufel

Durch größere Brände erhitzt sich darüber die Luft enorm und im Übergangsbereich zur deutlich kälteren Umgebungsluft entstehen des Öfteren sogenannte Feuerteufel oder wie in diesem Fall in Spanien ein Rauchteufel.

Titelbild: ‏@MeteoOs

Gewitter bringen starken Hagel in Texas

Gewitter bringen starken Hagel in Texas

Am Samstag lag der Süden der USA unter dem Einfluss eines Tiefs mit Kern über Oklahoma und Kansas. Aus dem Golf von Mexiko gelangten dabei sehr feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Texas. In der Nacht auf Sonntag näherte sich aus Nordwesten allerdings eine schwache Kaltfront, somit kam es im Norden des Landes zu kräftigen Gewittern mit intensivem und teils großen Hagelschlag.

Hagel bis 10 cm

Besonders betroffen war die Region nördlich der Großstadt Dallas: Zwischen des Städten Frisco und McKinney wurden sogar Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 10 cm beobachtet! In Summe kam es dabei zu erheblichen Sachschäden.


Spitzbergen: 100 Monate lang überdurchschnittliche Temperaturen

Spitzbergen: 100 Monate lang überdurchschnittliche Temperaturen

Spitzbergen ist eine norwegische Inselgruppe und liegt am Rande des Nordpolarmeers nördlich von Skandinavien. Seit November 2010 verlief hier jeder Monat überdurchschnittlich warm im Vergleich zum langjährigen Mittel (1961-1990). In manchen Monaten wie etwa im Februar 2018 lagen die Temperaturen sogar um mehr als 10 Grad über dem Durchschnitt. Besonders extrem war der Februar 2014 mit einer Abweichung von +14,5 Grad: Statt bei -16,2 Grad lag die durchschnittliche Temperatur bei -1,7 Grad!

Fast 6 Grad Temperaturanstieg

Allgemein erwärmt sich die Arktis im Zuge des Klimawandels mehr als doppelt so schnell wie der Rest der Welt, Wissenschaftler sprechen daher auch von der sogenannten „Polaren Verstärkung“ bzw. „Arctic Amplification„. Hierfür spielen die veränderte Strahlungsbilanz sowie die Eis-Albedo-Rückkoplung eine entscheidende Rolle. Seit 1961 ist die Temperatur am Flughafen von Spitzbergen allerdings sogar um 5,6 Grad gestiegen! Besonders extrem fällt die Erwärmung in den Wintermonaten aus, da es immer weniger Meereis im Bereich der Inselgruppe gibt. Aktuellen Klimaprognosen zufolge wird die durchschnittliche Temperatur in Spitzbergen bereits am Ende dieses Jahrhunderts auf über 0 Grad ansteigen.

Besonders im Westen von Spitzbergen gibt es kein Meereis
Besonders im Westen von Spitzbergen gibt es kaum noch Meereis. © NSIDC

Noch gravierender fällt die Meereisausdehnung übrigens in der Beringsee aus, wir berichteten darüber bereits Rekord für Anfang März: Die Beringstraße ist nahezu eisfrei.

Der Klimawandel in Spitzbergen findet besonders schnell statt
Temperaturtrend in Spitzbergen. © Ketil Isaksen, Norwegian Meteorological Institute

Titelbild: Giåm on Visualhunt / CC BY-SA

Über Nacht Neuschnee in den Nordalpen

Forsythie im Schnee

Nach dem frühlingshaft warmen Wochenende sorgen in der neuen Woche zwei Kaltfronten für eine kräftige Abkühlung. Derzeit liegt bereits eine schwache Kaltfront über den Alpen und bringt stellenweise ein wenig Regen.

Satellitenbild von 09 Uhr @ UBIMET/Meteosat
Satellitenbild von 09 Uhr @ UBIMET/Meteosat

Eine weitere Kaltfront ist bereits über den Osten und der Mitte von Deutschland zu erkennen, die uns im Laufe des Nachmittags erreicht und die Schneefallgrenze dann unter 1000 m drückt.

Schnee über Nacht

Am Abend fällt schon Schnee bis auf 600 m herab und in der Nacht auf Dienstag schneit es in den Nordalpen von Vorarlberg bis ins Mostviertel mit nachlassender Intensität noch weiter.

Neuschneemengen bis Dienstagmorgen
Neuschneemengen bis Dienstagmorgen

Bis Dienstagmorgen kommen so in den Tallagen der Nordalpen oberhalb von rund 600 m verbreitet 5 bis stellenweise 10 cm zusammen. Am Dienstag selbst beruhigt sich das Wetter rasch wieder und der frisch gefallene Schnee schmilzt bald wieder dahin.

Stürmischer Wind kommt auf

Mit der Kaltfront kommt vorübergehend auch stürmischer Wind auf. Zunächst sind im Donauraum verbreitet Böen um die 60 bis 70 km/h zu erwarten, im Laufe des Nachmittags wird es mit Durchzug der Front im Süden vor allem in den Nordföhntälern mit Böen von bis zu 80 km/h ebenfalls stürmisch. Auch am Dienstag ist der Wind noch ein Thema, stürmische Böen treten aber nur mehr vereinzelt auf.

Titelbild: visualhunt.com

Update: Gleich zwei Zyklone treffen auf Australien

Zwei Zyklone bedrohen Australien.

Bereits vor ein paar Tagen hatten wir hier schon über die beiden Zyklone in Down Under berichtet, heute wollen wir euch mit einem Update auf dem Laufenden halten…

Trevor im Norden

Der Zyklon TREVOR ist in den Morgenstunden (unserer Zeit) an der Nordküste der Northern Territories an Land gegangen. Dabei hatte er vorübergehend die Stufe 3 der fünfteiligen Saffir-Simpson-Skala erreicht. Dabei kamen an der dünn besiedelten Küste verbreitet 100 bis 150 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, zudem wurden Windböen von knapp 200 km/h gemessen. Gut zu sehen ist der Wirbelsturm auf unserem Titelbild und im nachfolgenden Loop:

Wie geht es nun weiter?

In den kommenden Stunden schwächt sich TREVOR weiter ab, dann handelt es sich nur noch um ein Tropisches Tief und keinen Zyklon mehr. Zu Beginn der kommenden Woche dreht sich das Tief dann über dem Norden der Northern Territories bzw. Queenslands weiter, dürfte aber in den kaum bevölkerten Weiten keine nennenswerten Schäden mehr anrichten.

Hier noch die berechnete Zugbahn des Australischen Wetterdienstes:

Veronica im Nordwesten

Ein paar tausend Kilometer weiter im Westen, aber immer noch in Australien tobt zeitgleich der Zyklon VERONICA. Der Zyklon der Kategorie 2 (von 5) liegt noch auf dem offenen Meer, rund 175 km entfernt von der größten Stadt der Region Port Hedland. Dort leben zwar nur 14.000 Menschen, allerdings ist dort einer der größten Häfen der Welt beheimatet. Mehrere Zuglinien bringen das geförderte Eisenerz nach Port Hedland, von dort wird es dann weltweit verschifft. Somit drohen auch der wichtigen Rohstoffindustrie erhebliche Beeinträchtigungen!

VERONICAs weitere Zugbahn führt entlang der Nordwestküste des Bundesstaates Western Australia entlang. Dabei schwächt sich der Zyklon zwar ab, sorgt aber an der gesamten Küste für immense Regenmengen.

Spannend ist auch zu sehen, wie der Schiffsverkehr auf den Zyklon reagiert. In der Karte sieht man jedes einzelne Schiff auf dem Indischen Ozean, die Frachtschiffe in grün sind alle nach Osten „geflüchtet“. Die Küste vor Port Hedland ist somit praktisch „schifffrei“.

Schiffsverkehr vor Australien.
Schiffsverkehr vor Australien.

 

Quelle Titelbild: UBIMET / Japan Meteorological Agency

Am Wochenende sonnig und mild, kommende Woche Kaltlufteinbruch

Frühling. © Nikolas Zimmermann

Das Auf und Ab der Temperaturen dieses Frühjahrs setzt sich fort. Nach dem spätwinterlichen Wochenstart mit kräftigem Schneefall in Kärnten steigen die Temperaturen derzeit wieder stetig an. Bereits am Freitag werden bei viel Sonnenschein frühlingshafte 13 bis 19 Grad erreicht. Im Oberinntal und in Innsbruck ist auch die 20-Grad-Marke wieder in Reichweite.

Strahlend sonnig

Am Samstag scheint im ganzen Land von früh bis spät die Sonne. Lokale Frühnebelfelder im Donauraum und im Waldviertel lichten sich rasch und tagsüber ist der Himmel meist sogar wolkenlos. Auf den Bergen kann man sich auf eine ausgezeichnete Fernsicht freuen. Der Wind weht generell nur schwach und die Höchstwerte liegen zwischen 15 und 21 Grad. Auch am Sonntag überwiegt weiterhin der Sonnenschein, im Vorfeld einer Kaltfront machen sich aber besonders im Norden allmählich Wolken bemerkbar. Mit 14 bis 21 Grad bleibt es vorerst noch frühlingshaft mild.

Ein Kaltlufteinbruch steht bevor
Temperaturtrend in etwa 1500 m Höhe. © UBIMET / NCEP

Markante Abkühlung in Sicht

Die neue Woche beginnt bewölkt und mit Durchzug einer Kaltfront muss man an der Alpennordseite mit etwas Regen rechnen. Die Schneefallgrenze sinkt hier gegen 1100 m ab. Ein paar Schauer zeichnen im Tagesverlauf aber auch im Süden ab. Die Temperaturen erreichen 6 bis 15 Grad. In der Nacht auf Dienstag zieht dann eine weitere Kaltfront durch und die Schneefallgrenze sinkt an der Alpennordseite gegen 500 m ab. Die Temperaturen kommen am Dienstag selbst im Flachland kaum noch über die 10-Grad-Marke hinaus. Landwirte müssen kommende Woche zudem neuerlich mit Frostgefahr rechnen.

Zyklon Trevor bedroht Nordaustralien

Kaum besiedelt

Die Halbinsel liegt im tropischen Norden des australischen Bundesstaates Queensland und weist eine Fläche von rund 137.000 km² auf, das entspricht mehr als dem 1,6-fachen der Fläche Österreichs. Die Kap-York Halbinsel wird lediglich von 18.000 Menschen bewohnt und zeichnet sich durch eine beinahe unberührte Wildnis aus. In Nord-Süd-Richtung durchqueren lediglich zwei Straßen die Halbinsel: die Peninsula Developmental Road und die Telegraph Road. Beide Straßen sind unbefestigt, nur für Wagen mit Allradantrieb geeignet und in der Regenzeit oft nicht passierbar.

Zweiter Landfall

Nach Passage der Halbinsel zieht der Zyklon weiter westwärts in den Golf von Carpentaria, wo er bei Wassertemperaturen zwischen 29 und 31 Grad ideale Bedingungen vorfindet und sich nach derzeitigen Prognosen explosionsartig verstärken wird. Beim zweiten Landfall im Bereich der Limmenbucht drohen dann sogar Böen von teils über 200 km/h und Regenmengen an die 500 Liter pro Quadratmeter.

Bis zu 50 cm Schnee in den Karnischen Alpen, Milderung in Sicht

Pferde im Schnee

Die Temperaturen sind von Sonntag auf Montag vielerorts um etwa 15 Grad gesunken: Während es im Vorfeld der Kaltfront von Tief IGOR noch strahlenden Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 22,6 Grad im Mostviertel gab, lagen die Temperaturen am Montag mit wenigen Ausnahmen verbreitet unterhalb der 10-Grad-Marke.

Schnee in Villach
Schnee in Villach, © http://villach.it-wms.com/index.php
Schneefall in den Karawanken
Schneefall in den Karawanken.

Knapp 50 cm Neuschnee

Vor allem in Osttirol und Kärnten hat es zudem kräftig geschneit, so gab es am Montagmorgen auf höheren Straßen wie dem Loiblpass oder dem Katschberg Schneekettenpflicht. Bei winterlichen Straßenverhältnissen  kam es allerdings auch zu mehreren Unfällen. Die größten Schneemengen wurden in den Karnischen Alpen, in den Gailtaler Alpen und in den Karawanken mit 40 bis 50 cm Neuschnee verzeichnet. In machen Tallagen Kärntens gab es 5 cm Nassschnee, während im Klagenfurter Becken höchstens etwas Schneematsch zusammen gekommen ist.

Ort Neuschnee
Nassfeld, 1607 m 45 cm
Goldeck, 1910 m 45 cm
Loibl, 1097 m 35 cm
Kanzelhöhe, 1520 m 34 cm
Bad Bleiberg, 909 m 31 cm
Koschuta, 1262 m 30 cm
Emberger Alm, 1929 m 30 cm
Arriach, 890 m 23 cm
Analyse der Schneehöhe in Kärnten am Montagvormittag. © UBIMET
Analyse der Schneehöhe in Kärnten am Montagvormittag. © UBIMET
nassfeldpass
Viel Neuschnee am Nassfeld. © LWD Kärnten

Milderung in Sicht

In den kommenden Tagen macht sich allmählich ein Hochdruckgebiet bemerkbar und die Temperaturen steigen langsam wieder an. Spätestens ab Mittwoch überwiegt śomit im ganzen Land der Sonnenschein. Die Temperaturen steigen am Mittwoch auf maximal 12 Grad und am Donnerstag auf bis zu 16 Grad im Inntal. Zum Wochenende hin wird es noch etwas milder, so sind am Samstag auch wieder Höchstwerte im Bereich der 20-Grad-Marke in Sicht.

Wurzenpass
Winterliche Straßenverhältnisse am Wurzenpass. © Land Kärnten

Sonntag bis zu 23 Grad – Montag lokal Neuschnee

Die Frühlingsblumen sorgen für farbenfrohe Wiesen.

Frühling gibt Vollgas

Der letzte Tag dieser Woche wird zugleich der wärmste, Grund hierfür ist eine föhnige Südwestströmung. Diese hat vielerorts Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad im Gepäck, noch etwas wärmer wird es von der Südsteiermark über das Burgenland bis nach Niederösterreich und Wien. Hier sind lokal bis zu 23 Grad möglich, solch hohe Temperaturen gab es zuletzt Ende Februar. Von den Spitzenwerten für den März bleiben wir aber ein gutes Stück entfernt, so liegt der Österreichrekord aus Gumpoldskirchen bei 27,5 Grad. Neben der frühlingshaften Wärme glänzt der Sonntag mit zahlreichen Sonnenstunden, daran können auch etwaige Frühnebelfelder und Schleierwolken tagsüber nur wenig ändern.

Hier die Wetterlage für morgen:

Eine kräftige Kaltfront nähert sich Österreich.
Eine kräftige Kaltfront nähert sich Österreich.

Wintergruß am Montag

Am späten Sonntagnachmittag erreicht den Westen des Landes eine markante Kaltfront mit Wolken und Regenschauern. Mit stürmisch auffrischendem Westwind breiten sich diese in den Abendstunden bis in die Obersteiermark und das Mostviertel aus. In der Nacht regnet und schneit es dann verbreitet, wobei die Schneefallgrenze auf 700 bis 500 m sinkt. Am Montag zeigt der Frühling sein zweites Gesicht, mehr als 2 bis 10 Grad werden nicht mehr erreicht. Dazu regnet und schneit es besonders von den Zillertaler Alpen über den Lungau bis zum Murtal und südlich davon länger anhaltend. Dabei bekommen etwas höhere gelegene Täler eine Portion Neuschnee ab, liegt doch die Schneefallgrenze tagsüber zwischen 600 und 800 m.

Alle Landeshauptstädte erleben einen Temperatursturz:

Stadt Höchstwert Sonntag Höchstwert Montag
Wien 20 Grad 9 Grad
St. Pölten 20 Grad 7 Grad
Eisenstadt 21 Grad 8 Grad
Linz 19 Grad 8 Grad
Graz 19 Grad 5 Grad
Klagenfurt 17 Grad 4 Grad
Salzburg 19 Grad 6 Grad
Innsbruck 18 Grad 6 Grad
Bregenz 16 Grad 7 Grad

Zu guter Letzt noch die Neuschneeprognose von Sonntagabend bis Montagabend:

In den Bergen einiges an Neuschnee!
In den Bergen einiges an Neuschnee!

Quelle Titelbild: pixabay

Hagel mit bis zu 8 cm Durchmesser in Sydney

Sydney am Abend

Sydney wurde am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag von schweren Gewittern getroffen. Besonders im Westen der Stadt gab es sehr großen Hagel, so wurden verbreitet Hagelkörner in Golfballgröße gemeldet. Vereinzelt gab es allerdings auch riesige Hagelkörnen mit Durchmessern von rund 8 cm!

Die Gewitter haben zudem auch für kräftigen Regen gesorgt, so gab es in Mona Vale, einem Vorort nördlich von Sydney, sogar 120 Liter pro Quadratmeter Regen. In wenigen Stunden kam hier etwa der durchschnittliche Monatsniederschlag zusammen.


In Summe kam es zu zahlreichen Schäden wie etwa gesprungene Autoscheiben, umgeworfene Bäume oder überflutete Keller. Am Flughafen von Sydney mussten im Zuge des Gewitters zudem mindestens 44 Flüge gestrichen werden. Weiters waren 25.000 Haushalten vorübergehend ohne Strom. Bereits Ende Dezember wurde Sydney vor einem schweren Hagelunwetter betroffen, nun neigt sich die Gewittersaison dort aber langsam dem Ende zu.

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Tornado wütet in Westdeutschland

Tornado in Roetgen

Am Mittwoch bildeten sich in Benelux und im Westen von Deutschland zahlreiche Gewitter. Eines dieser Gewitter bildete auch an der deutsch-belgischen Grenze eine Tornado der Stärke F2 aus. Der Tornado zog dabei über Roetgen hinweg und beschädigte rund 30 Häuser zum Teil erheblich. Der Ort liegt rund 15 km südlich von Aachen in der Eifel.

Glimpflicher Ausgang

Zum Glück gab es durch den Tornado nur fünf Leichtverletzte und keine Todesopfer. Die Schäden an den Häusern sind teilweise aber enorm, 10 davon sind derzeit nicht mehr bewohnbar.

Titelbild: world_news24

Zyklon IDAI bedroht Mosambik

Satellitenbild von IDAI

Zyklon IDAI hat sich in den vergangenen Tagen über dem bis zu 30 Grad warmen Meer zwischen Mosambik und Madagaskar rasch zu einem Wirbelsturm der Kategorie 3 entwickelt. Das Tief entstand vor rund 10 Tagen zwischen Malawi und Mosambik und sorgte damals bereits für weitreichende Überschwemmungen und forderte auch Todesopfer.

Danach zog das Tief nach Osten übers offene Meer und entwickelte sich rasch zu einem gefährlichen Zyklon. Vor der Küste Madagaskars wendete sich der Sturm wieder nach Westen und zieht nun wieder auf die Küste von Mosambik zu .

Stärkster Sturm seit Jahren

Mosambik wird im Frühjahr immer wieder von tropischen Stürmen heimgesucht, selten sind diese aber so stark wie IDAI. Der Zyklon wird nach neuesten Berechnungen am Donnerstagabend nahe der Großstadt Beira auf Land treffen.

Die Zugbahn von Zyklon IDAI
Die Zugbahn von Zyklon IDAI

Dabei sind an der Küste Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h zu rechnen und eine 2 bis 3 Meter hohe Sturmflut sorgt in diesem dichtbesiedelten und flachen Gebiet für weitreichende Zerstörung. Das Tief zieht dann am Freitag in Richtung Simbabwe, in seiner Zugbahn fallen in kurzer Zeit bis zu 200 l/m². Somit wird es in den folgenden Tagen in Mosambik und auch in Simbabwe zu großflächigen Überflutungen kommen!

Titelbild: NASA

Kräftiger Regen am Freitag

@ https://pixabay.com/users/diego_torres-1118992/

Nach einem bereits unbeständigen und windigen Mittwoch und dem Durchzug eines Tiefausläufers über Nacht mit vorübergehend wieder sinkender Schneefallgrenze gehen am Donnerstag an der gesamten Alpennordseite von Beginn an Regen-, oberhalb von 600 bis 800 m Schneeschauer nieder. Am Nachmittag gehen diese durch eine Warmfront eines nächsten aufziehenden Tiefs von Deutschland her in länger anhaltenden und teils kräftigen Regen über, die Schneefallgrenze steigt dann auf über 1000 m an. Dazu weht nördlich der Alpen erneut kräftiger bis stürmischer West- bis Südwestwind. Maximal werden Temperaturen zwischen 3 Grad am Arlberg und 13 Grad im freundlicheren Südosten erreicht.

Prognose der 24-stündigen Niederschlagsmenge bis Freitagabend @ UBIMET, DWD
Prognose der 24-stündigen Niederschlagsmenge bis Freitagabend @ UBIMET, DWD

Kräftiger und anhaltender Regen im Westen

Am Freitag bleibt der Süden wetterbegünstigt und mit Föhn steigen die Temperaturen hier bereits bis auf 16 Grad an. Von Vorarlberg bis in die Obersteiermark hält hingegen der kräftige Dauerregen bei einstelligen Temperaturen an. Zwar schneit es am Morgen durch vorübergehend kühlere Luft wieder auf 900 bis 700 m, tagsüber setzt sich aber auch in der Höhe deutlich mildere Luft durch und bringt die Schneefallgrenze auf 1000 bis 1400 m. Bis zum Abend zeichnen sich in Summe gebietsweise um 50 l/m² an Regen ab, in Staulagen sind über 36 Stunden auch bis zu 100 l/m² möglich. Im Bergland ist entsprechend mit großem Neuschneezuwachs zu rechnen.

Prognose der Höchsttemperaturen am Sonntag, den 17.03.2019 @ UBIMET
Prognose der Höchsttemperaturen am Sonntag, den 17.03.2019 @ UBIMET

Deutliche Wetterbesserung

Der Samstag hat schließlich eine deutliche Wetterbesserung zu bieten. Die Strömung dreht auf Süd, damit wird deutlich mildere Luft herangeführt, zudem wird es nördlich des Alpenhauptkamms leicht föhnig. Die Restwolken lockern auch im Norden und Osten bald auf, am Nachmittag scheint überall die Sonne. Maximal werden bereits 12 bis 20 Grad erreicht.

Dieser Trend setzt sich am Sonntag fort. Nach aktuellem Modellstand scheint bei föhnigem Südwind im ganzen Land von früh bis spät die Sonne. Die Temperaturen steigen auf 14 bis 22 Grad, wobei die 20 Grad-Marke in nahezu jedem Bundesland zumindest erreicht werden sollte.

 

Titelbild: @ https://pixabay.com/users/diego_torres-1118992/

Der Sturm geht, der Schnee kommt

VERA-Analyse der maximalen Böen über 24 Stunden bis Montagmorgen @ UBIMET

Das Titelbild zeigt die analysierten maximalen Böen über 24 Stunden bis heute Montag, 07 Uhr. Neben den eingangs erwähnten Bundesländern und dem Bergland waren auch Vorarlberg, Tirol und Teile der Obersteiermark verstärkt betroffen. Die stärkste Böe im Flachland wurde am Stift Melk mit 126 km/h gemessen, das entspricht Windstärke 12 – Orkan. Darüber hinaus gab es viele Wetterstationen mit schweren oder orkanartigen Sturmböen um 100 km/h:

108 km/h Kollerschlag, OÖ
108 km/h Enns, OÖ
108 km/h Wolfsegg, OÖ
104 km/h Reichersberg, OÖ
104 km/h Seibersdorf, NÖ
101 km/h Waizenkirchen, OÖ
101 km/h Wien-Unterlaa, W
100 km/h Wien-Botanischer Garten, W
97 km/h Linz-Flughafen, OÖ
97 km/h Wien-Innere Stadt, W
97 km/h Salzburg-Flughafen, S

Aktuell weht der West- bis Nordwestwind noch teils stürmisch, er lässt aber am Nachmittag etwas nach. Dieser Trend setzt sich am Dienstagvormittag fort, nachfolgend schwächt sich der Wind vorübergehend deutlich ab und dreht am Dienstagabend kurz auf Süd. Bereits ab Mittwoch ist aber mit dem nächsten Tief wieder mit einer Zunahme des Westwindes zu rechnen. Stürmische Böen sind nachfolgend wieder möglich, ein neuerliches markantes Sturmtief zeichnet sich aktuell aber eher nicht ab.

Webcambild aus Wolfurt, VA von Montagvormittag @ http://wolfurtfuerwolfurt.at/httpdocs/cam/cam.jpg
Webcambild aus Wolfurt, VA von Montagvormittag @ http://wolfurtfuerwolfurt.at/httpdocs/cam/cam.jpg

Rückseitig des nach Russland abgezogenen Sturmtiefs ist nun auch wieder kältere Luft eingeflossen und die Schneefallgrenze liegt bereits zwischen tiefen Lagen im Westen bei stärkeren Schauern und rund 700 m im Osten. Selbst im Rheintal ist es kurz weiß geworden, wie das Webcambild von Wolfurt zeigt. Die Sequenz der Bilder von Dornbirn hingegen zeigt eindrucksvoll die aufziehende Schauer- und Gewitterlinie:

Aufziehende Schauer- und Gewitterlinie in Dornbirn gegen 10 Uhr (Montag) @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/dornbirn
Aufziehende Schauer- und Gewitterlinie in Dornbirn gegen 10 Uhr (Montag) @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/dornbirn

In der Nacht auf Dienstag hält die Zufuhr polarer Luftmassen an, so dass die Temperatur inneralpin bis zum Dienstagmorgen häufig in den leichten Frostbereich sinken wird. Entsprechend fällt bis in die Täler Schnee. Der Schwerpunkt liegt von den Kitzbüheler Alpen bis zum Mariazellerland, anfangs schneit es auch noch am Arlberg und im Tiroler Oberland. Morgen Vormittag fällt letzter Schnee im Nordstau etwa vom Salzkammergut bis zur Eisenwurzen. In Summe zeichnen sich in mittleren und höheren Lagen 20 bis 30 cm ab, über Nacht fallen in den Tälern zwischen 5 und 10 cm Neuschnee, lokal mehr. Details sind der nachfolgenden Karte zu entnehmen, welche die 12-stündige Neuschneehöhe von Mo, 22 Uhr bis Di, 10 Uhr zeigt:

Prognostizierter Neuschnee über 12 Stunden bis Dienstagvormittag @ UBIMET
Prognostizierter Neuschnee über 12 Stunden bis Dienstagvormittag @ UBIMET

 

Titelbild: VERA-Analyse der maximalen Böen über 24 Stunden bis Montagmorgen @ UBIMET

Tief „Eberhard“ sorgt für stürmischen Abend

Windwurf durch Sturm

Die Warmfront von Tief „Eberhard“ brachte im Norden von Österreich einiges an Regen, Spitzenreiter war das Mühlviertel mit teils an die 30 l/m².

Regenmengen seit Mitternacht
Regenmengen seit Mitternacht

Im Schutz der Alpen blieb es hingegen im Süden trocken und auch recht sonnig. Hier frischte am Vormittag kräftiger bis stürmischer Südwestwind auf, der die Temperaturen kräftig nach oben trieb.

Maximalwerte am Sonntag
Maximalwerte am Sonntag

Nun kommt der Sturm

Der Dauerregen geht nun auch in Oberösterreich zu Ende und von Westen her kommt nun staffelweise kältere Luft zu uns. Die Luft wird aber nicht nur kälter sondern auch schaueranfälliger und gerade mit den Schauern muss man mit Sturmböen rechnen. Erste Sturmböen gab es bereits am Bodensee und in den kommenden Stunden treten Sturmböen auch vermehrt am Donauraum, am Abend dann auch in Wien und am Alpenostrand auf. Dabei sind örtlich Böen um die 100 km/h zu erwarten.

Maximale Böen bis Montagmittag
Maximale Böen bis Montagmittag

Der Höhepunkt des Sturms wird in den meisten Regionen noch vor Mitternacht erreicht, stürmisch bleibt es dann aber noch den gesamten Montag. Dazu wird es immer kälter, in den Nordalpentälern kehrt der Winter zurück, aber auch im Flachland sind am Montag Graupelschauer zu erwarten.

Titelbild: visualhunt.com

Stürmisch und zu Wochenbeginn spätwinterlich mit Schnee in den Nordalpen

Schneefall am See - pixabay.com

Der Sonntag verläuft an der Alpennordseite stark bewölkt und im Tagesverlauf fällt hier häufig Regen, besonders im Mühlviertel regnet es auch länger anhaltend. Am Bodensee und im Donauraum kommt ab dem Nachmittag zudem teils stürmischer Westwind auf, am Alpenrand zeichnen sich örtlich auch schwere Sturmböen ab. Im Süden und Südosten bleibt es hingegen meist trocken und zwischendurch scheint die Sonne. Die Temperaturen erreichen 8 bis 17 Grad.

Es wird stürmisch
Prognose der Windspitzen am Sonntag. © DWD / UBIMET

Spätwinterlicher Wochenbeginn

In der Nacht auf Montag gelangen mit Durchzug einer Kaltfront deutlich kühlere Luftmassen ins Land. Die neue Woche beginnt von Vorarlberg bis zum Mostviertel bewölkt und besonders im Bereich der Nordalpen fällt häufig Regen bzw. oberhalb von 400 bis 700 m Schnee. Im Tagesverlauf gehen hier auch einzelne Graupelgewitter nieder. In den Staulagen der Nordalpen kommen oberhalb von etwa 1000 m rund 15 bis 30 cm Neuschnee zusammen. Wetterbegünstigt ist weiterhin die Alpensüdseite und auch im östlichen Flachland sind nur einzelne Schauer zu erwarten. Der Wind weht im Bergland und an der Alpennordseite teils stürmisch aus Nordwest und die Höchstwerte liegen zwischen 0 Grad im Arlberggebiet und +13 Grad in Oberkärnten.

In den Nordalpen gibt es 15 bis 30 cm Neuschnee
Neuschneeprognose von Montagmorgen bis Dienstagmorgen. © UBIMET

Weiterhin unbeständig

Am Dienstag gehen im Bereich der östlichen Nordalpen anfangs noch ein paar Schneeschauer nieder, tagsüber setzt sich aber ein Zwischenhoch durch und die Wolken lockern etwas auf. Im Süden und Westen überwiegt sogar der Sonnenschein und die Temperaturen steigen vorübergehend etwas an mit maximal 3 bis 12 Grad. Bereits am Mittwoch sorgt ein weiteres Tief aber besonders im Bergland und im Südosten für etwas Regen. Die Schneefallgrenze liegt bei 600 bis 900 m und die Temperaturen kommen nicht über 2 bis 9 Grad hinaus. Auch in der zweiten Wochenhälfte bleibt das Wetter unbeständig und die Temperaturen liegen um oder knapp unterhalb des langjährigen Mittels.

Schwerer Tornado-Outbreak im Südosten der USA

Der Tornado hat alles zerstört

Im Vorfeld einer Kaltfront lag der Südosten der USA am 3. März im Einflussbereich  feuchter und labil geschichteter Luftmassen. Im Tagesverlauf entwickelten sich schwere Gewitter, dabei kam es in Alabama und Georgia sowie im Florida-Panhandle zu zahlreichen Tornados. In Summe gab es mehr als 70 Tornado-Meldungen. Laut einer Auswertung des NWS handelte es sich dabei um mindestens 34 Tornados (manche wurden mehrfach gemeldet aufgrund ihrer langen Zugbahn).

Im Südosten der USA gab es zahlreiche Tornados
Unwettermeldungen am 3. März in den USA. © NOAA / SPC

EF4-Tornado

Am Sonntag entwickelte sich ein besonders langlebiger Tornado mit einer Zugbahn von rund 100 km quer durch Alabama und Georgia. Vorübergehend erreichte er dabei eine Breite von 1.500 m und Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h. Dies entspricht einem EF4-Tornado auf der 5-stufigen EF-Skala. Besonders schlimm traf es Lee County in Alabama, hier kamen 23 Menschen ums Leben, weshalb es sich um den tödlichsten Tornado seit dem EF5-Tornado in Moore, Oklahoma, am 20. Mai 2013 handelt.

Seltenes Ereignis

Tornados der Kategorie EF4 und EF5 werden in den Vereinigten Staaten auch als „violent Tornadoes“ bezeichnet, da sie besonders zerstörerische Auswirkung haben. Eine statistische Auswertung zeigt, dass EF4- und EF5-Tornados in Amerika zwar nur 1% aller Tornados ausmachen, dafür aber für 63% der Todesopfer verantwortlich sind.

Föhnsturm bis zu 110 km/h in den Nordalpen

Symbolbild für eine Sturmwarnung. © Olaf Naami; shutterstock.com

Tief über England

Blicken wir zunächst auf die aktuelle Großwetterlage: Wir erkennen ein mächtiges Sturmtief über Großbritannien, an der Vorderseite dieses Tiefs (names Cornelius) wird sehr milde Luft (rote Pfeile) aus dem Mittelmeerraum Richtung Alpen geführt. Am Alpenhauptkamm wird die Luft nun gehoben, dahinter sinkt sie wieder ab. Dabei erwärmt und beschleunigt sie sich, an der Alpennordseite macht sich dies als Föhnsturm bemerkbar. Man sieht auch an der Drängung der Isobaren (schwarze Linien gleichen Luftdrucks), dass der Föhn wirklich kräftig simuliert wird.

Großwetterlage kommende Nacht.
Großwetterlage kommende Nacht.

Große Druckunterschiede

Ein gutes Maß, wie stark der Föhn wird, ist die Druckdifferenz zwischen der Alpennord- und südseite. In diesem Fall betrachten wir den Unterschied zwischen Garmisch-Partenkirchen und Bozen. Zu Südföhn kommt es, wenn der Luftdruck im Süden höher ist als im Norden. Das heißt, die Differenz zwischen Garmisch und Bozen ist negativ. In der kommenden Nacht beträgt der Unterschied stolze 9 hPa. Ein Indiz, dass der Föhn wirklich kräftig wird!

Große Druckunterschiede zwischen Südtirol und Bayern.
Große Druckunterschiede zwischen Südtirol und Bayern.

Schwere Sturmböen

Schon heute wird es in den Nordalpen föhnig, erste Böen zwischen 60 und 80 km/h sind von Vorarlberg bis Salzburg zu erwarten. In den Abend- und Nachtstunden verstärkt sich der Föhn markant, dann sind Böen zwischen 80 und 100, lokal auch bis zu 110 km/h zu erwarten. Schwerpunkte sind dabei:

  • Rheintal
  • Rätikon + Silvretta
  • Tiroler Alpenhauptkamm
  • Wipptal + Innsbruck
  • Salzburger Tauerntäler

Morgen bleibt es dann stürmisch, von Westen her bricht der Föhn aber allmählich zusammen. Die stürmischsten Regionen am Donnerstag sind somit eher von Salzburg ostwärts zu suchen. Aber seht selbst auf unserer Warnkarte:

Erwartete Böen durch den Föhn.
Erwartete Böen durch den Föhn.

Am besten seid ihr stets auf www.uwz.at informiert.

Rekord für Anfang März: Die Beringstraße ist nahezu eisfrei

Eis in der Arktis

Die Beringstraße ist eine Meerenge zwischen Russland und Alaska. Sie verbindet den Arktischen Ozean mit dem Pazifik bzw. genau genommen die Beringsee mit der Tschuktschensee.

Karte der Beringsee
Von GretarssonBase map: © OpenStreetMap contributors – Eigenes WerkBase map is from https://maps-for-free.com, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=56149949

Negativrekord

Normalerweise wird die maximale Eisbedeckung in der Beringsee erst Ende März erreicht, zudem hält sich das Eis im langjährigen Mittel bis in den Mai hinein. Seit letzten Winter zeigt sich allerdings ein völlig außergewöhnliches Bild, so gab es im Winter 2017/18 im Februar die geringste Eisbedeckung seit Beginn der flächendeckenden Messungen mit Satellitenbildern vor rund 40 Jahren. Heuer gab es im Februar nur geringfügig mehr Eis als im Vorjahr, zudem zeichnet sich für den März ein neuer Negativrekord ab. Aktuell zeigt sich die Beringstraße am Satellitenbild sogar nahezu eisfrei.

Arktische Amplifikation

Neben dem zunehmenden Wärmegehalt der Ozeane durch den Klimawandel spielt für die geringe Eisbedeckung in der Beringsee derzeit auch der wiederholt stürmisch auftretende Wind eine wichtige Rolle, welcher in Zusammenspiel mit dem erhöhten Wellengang jegliches neu entstandene, dünne Eis wieder zerstört. Allgemein erwärmt sich die Arktis im Zuge des Klimawandels mehr als doppelt so schnell wie der Rest der Welt, Wissenschaftler sprechen daher auch von der sogenannten „Polaren Verstärkung“ bzw. „Arctic Amplification„. Hierfür spielen die veränderte Strahlungsbilanz sowie die Eis-Albedo-Rückkoplung eine entscheidende Rolle. Beispielsweise sind die Temperaturen in den letzten Jahrzehnten in Alaska deutlich stärker angestiegen als im Rest der Vereinigten Staaten.

Stürmische Zeiten an der Alpennordseite

Wetterhahn

Am Montag sorgt die Kaltfront von Tief „Bennet“ in Mitteleuropa verbreitet für Sturm, auch der Norden und Osten von Österreich ist davon betroffen. Zuvor wird es aber von der südlichen Steiermark über das Burgenland bis ins südliche Wiener Becken mit bis zu 21 Grad frühlingshaft mild. Im Zuge der Kaltfront frischt dann ab dem Nachmittag kräftiger bis stürmischer Westwind auf, dabei treten Böen um die 80 km/h auf, betroffen vor allem sind:

  • Bodenseeraum, Bregenzerwald
  • Donauraum
  • Wien und Wiener Becken

Mit der Kaltfront fällt am Abend und in der Nacht auf Dienstag im Westen und Süden verbreitet Regen, oberhalb von 800 bis 1000 m kommen wenige Zentimeter nasser Neuschnee hinzu.

Auch am Faschingsdienstag windig

Nach Abzug der Kaltfront über Nacht beginnt der Dienstag recht freundlich und auch tagsüber scheint im Bergland und im Süden häufig die Sonne. Nördlich der Alpen ziehen hingegen im Tagesverlauf zunehmend dichte Wolken und auch einzelne Schauer durch, dazu sind von Oberöstereich über Wien bis ins Nordburgenland tagsüber immer wieder stürmische Böen von 70 km/h zu erwarten.

Stürmischer Südföhn ab Mittwoch

Am Mittwoch stellt sich auf der Vorderseite eines Tiefs über den Britischen Inseln eine kräftige Südströmung ein. Bei meist sonnigen Bedingungen legt der Südföhn im Tagesverlauf an Stärke zu und greift am Nachmittag von Vorarlberg bis Salzburg mit stürmischen Böen in die Täler durch. Am Donnerstag verstärkt sich noch der Südföhn, dann ist an der gesamten Alpennordseite mit kräftigem bis stürmischem Südwind zu rechnen. Böen von 70 bis 90 km/h sind wahrscheinlich, lokal sind auch um die 100 km/h nicht ausgeschlossen. Dazu steigen die Temperaturen weiter an und überschreiten in einigen Regionen wieder die 20-Grad-Marke.

Titelbild: pixabay.com

Erste Moor- und Buschbrände durch Trockenheit

Löschflugzeug im Anflug, San Sebastian, Spanien

In der vergangenen Woche erwärmte sich die Luft im Süden von Frankreich und angrenzenden Teilen Spaniens bereits auf sommerliche Werte. Bis zu 28 Grad zeigte das Thermometer bei Perpignan mit leichtem Föhn von den Pyrenäen her, aber auch am Atlantik von Bilbao bis nach Bordeaux wurden 25 Grad und mehr erreicht. Auf den Skipisten der Pyrenäen zeigte das Thermometer zwischen 10 und 20 Grad, da wurde es manchem Skihaserl bereits im Februar zu warm.

Temperaturen Mittwochnachmittag, 27.02.2019 im Umfeld der Pyrenäen @ UBIMET, Aemet, MeteoFrance
Temperaturen Mittwochnachmittag, 27.02.2019 im Umfeld der Pyrenäen @ UBIMET, Aemet, MeteoFrance

Aufgrund der Trockenheit kam es bereits zu Bränden von Italien bis hinauf nach England. Das nachfolgende Video stammt aus San Sebastian im Norden Spaniens und zeigt ein Löschflugzeug, welches zum Befüllen mit Wasser den strandnahen Bereich mit einer ruhigen Wasseroberfläche aufsucht. Hier gehört schon einiges an fliegerischem Können dazu.

 

 

 

Meteorologischer Winter endet mit Rekordtemperaturen in 12 Ländern

Krokusse im Frühling

Nordwesteuropa lag in den vergangenen 10 Tagen unter anhaltendem Hochdruckeinfluss: In Zusammenspiel mit einem stark ausgeprägten Jetstream über den USA sowie einer Tiefdruckentwicklung über dem Nordatlantik baute sich sich über Nordwesteuropa ein außergewöhnlicher Hochdruckrücken bzw. Hochdruckkeil auf. In der CFSR-Modellklimatologie (seit 1979) wies das Geopotential in 500 hPa sogar Rekordwerte für diese Jahreszeit auf.

Extrem hohes Geopotential für die Jahreszeit
Rekordwerte beim 500-hPa-Geopotential über der Nordsee. © ECMWF via Tomer Burg

Hoher Luftdruck

In Mitteleuropa war der Hochdruckkeil an sich zwar nicht  so außergewöhnlich wie etwa über der Nordsee, am Boden gab es aber dennoch sehr hohen Luftdruck: Am 23. Februar wurde etwa in Wien mit 1045 hPa sogar der höchste Luftdruck seit dem 17. Februar 2008 gemessen.

Temperaturrekorde

In den letzten 10 Tagen wurden in 12 europäischen Ländern neue Rekorde für den Monat Februar aufgestellt. Teilweise wurden diese Rekorde sogar täglich übertroffen, wie etwa in Trawsgoed in England, wo es am 25. Februar mit 20,6 Grad einen neuen Landesrekord gab , der bereits am 26. Februar in Porthmadog mit 20,8 Grad überholt wurde. Dieser wurde wenige Stunden später allerdings wiederum von 21,2 Grad in London übertroffen! Neben den Landesrekorden gab es zudem von den Britischen Inseln über Deutschland bis nach Slowenien unzählige neue Stationsrekorde.

Neue Landesrekorde für Februar:

  • Schottland: 18.3 Grad in Aboyne
  • Wales: 20.8 Grad in Porthmadog
  • England: 21.2 Grad Kew Gardens, London
  • Belgien: 22.0 Grad in Dourbes
  • Niederlande: 20.5 Grad in Arcen
  • Luxemburg: 19,8 Grad am Flughafen Luxemburg
  • Schweden: 16.7 Grad in Karlshamn
  • Dänemark: 15.8 Grad in Tirstrup
  • Österreich: 24.2 Grad in Güssing und Deutschlandsberg
  • Ungarn: 23.5 Grad in Sárvár
  • Slowakei: 20,6 Grad in Hurbanovo
  • Slowenien: 24.1 Grad in Gačnik

Erwärmung durch Absinken

Für die zahlreichen Temperaturrekorde waren keine subtropischen Luftmassen verantwortlich: Die Luft in der Südsteiermark am Donnerstag stammte ursprünglich aus Schottland und davor vom Atlantik! Ausschlaggebend war das ausgeprägte Absinken der Luft in der freien Atmosphäre (Subsidenz unter Hochdruckeinfluss): Wenn Luft absinkt wird sie nämlich komprimiert und dadurch auch erwärmt. In Österreich spielte zusätzlich noch Westföhn eine entscheidende Rolle (Durchmischung der unteren Troposphäre).

Luftmassenursprung am Donnerstag
Luftmassenursprung am Donnerstag. © NOAA

 

Rekordtemperaturen und Moorbrände in Europa

Das Hoch sorgt für sonniges Wetter.

In Österreich wurde heute ein neuer Februarrekord aufgestellt, diesen hielt bis dato Bruck an der Mur mit 23,6 Grad (aufgestellt 1960). Der neue Spitzenreiter heißt Güssing mit 24,2 Grad. Noch nie war es in einem Februar wärmer als heute!

Schweden

Einen neuen Temperaturrekord meldet Schweden. Noch nie war es im Königreich in einem Februar so warm wie am Dienstag. Bis auf 16,7 Grad kletterte die Temperatur in Karlshamn. Damit wurde der alte Rekord aus dem Jahre 1961 um 0,2 Grad übertroffen. Zahlreiche weitere Stationen stellten zudem eigene Rekorde auf, so zum Beispiel in Kvikkjokk im Hohen Norden mit 9,1 Grad. Gemessen wird hier immerhin schon seit 130 Jahren!

Deutschland+Belgien

Auch unsere deutschen Nachbarn melden zahlreiche neue Februarrekorde. Der seit 1900 bestehende Landesrekord von 23,1 Grad in Jena ist zwar nicht gefallen, viele Stationen mit langen Messreihen meldeten aber ihren jeweils wärmsten Februartag.

Hier ein kleiner Auszug:

Station neuer Rekord am Dienstag Messbeginn
Kahler Asten 14,5 Grad 1926
Frankfurt Flughafen 18,9 Grad 1949
Düsseldorf 19,3 Grad 1969
Gießen 19,1 Grad 1939
Regensburg 18,1 Grad 1947

 

In Belgien bedeuten 22,0 Grad in Dourbes einen neuen Landesrekord für den Februar.

Großbritannien

Auch das Vereinigte Königreich meldet einen neuen Februarrekord, in Kew Gardens (Südwest-London) wurden ebenfalls am Dienstag 21,2 Grad erreicht. Noch nie war es im kalendarischen Winter auf der Insel wärmer!

Neben Rekordtemperaturen beschäftigen derzeit aber vor allem Moorbrände England. In der Mitte des Landes, nahe Manchester haben bereits einige Hektar Moorland Feuer gefangen…Folge der lang andauernden Trockenheit der vergangenen Wochen.

Wir haben hier für ein paar Impressionen/Videos aus der Gegend zusammengestellt:

Zu mild – zu sonnig: Der große Februarrückblick

Frühling und Winter kämpfen gegeneinander.

Überall warm

Mit einer positiven Abweichung von mehr als 3 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel geht der letzte Wintermonat als einer der zehn wärmsten Februare seit Messbeginn in die Geschichtsbücher ein. Für einen Platz auf dem Podest reicht es aber eindeutig nicht. Die drei wärmsten Februarmonate waren 1966, 2002 und 2016, in diesen Jahren betrug die Abweichung sogar mehr als 4 Grad.

Der zurückliegende Monat war im gesamten Bundesgebiet dank beständigem Hochdruckwetter zu mild, am größten waren die Abweichungen aber auf den Bergen. So geht der Februar auf der Rax fast 4 Grad zu mild zu Ende, rund 3,5 Grad über dem Mittel stehen auf dem Patscherkofel zu Buche. Die geringsten, aber noch immer positiven Abweichungen, ergeben sich in manchen Tälern der Nordalpen: So fällt in Mayrhofen der Monat nur um ein knappes Grad zu mild aus.

Bis dato steht der Monatshöchstwert bei 19,7 Grad, gemessen am gestrigen Dienstag an gleich drei Wetterstationen im Südosten des Landes sowie heute in St. Andrä im Lavanttal. Am morgigen letzten Tag des Monats wird dieser Wert aber definitiv noch übertroffen, bis zu 22 Grad sind dann vor allem in der Steiermark zu erwarten. Damit bewegen wir uns in Reichweite des erst vor drei Jahren aufgestellten Österreichrekordes für Februar, dieser steht bei 23,2 Grad in Pottschach-Ternitz. Zumindest der Steiermark-Rekord gerät aber morgen ins Wanken, diesen hält Deutschlandsberg mit 22,3 Grad.

Dauerbrenner Sonne

Das Hochdruckwetter äußert sich auch in einer stolzen Sonnenscheinbilanz. Knapp eine Woche vor Ablauf des Monats erreichten die Sonnenstunden an vielen Orten bereits ihr Soll, am Ende wird der Monat als einer der sonnigsten Februare der vergangenen Jahrzehnte bilanzieren. Der sonnigste Ort mit bislang 178 Sonnenstunden ist Lienz, rund 20 Stunden Sonnenschein kommen hier heute und morgen noch hinzu. In einem durchschnittlichen Februar kommt Lienz lediglich auf 161 Sonnenstunden. Der relativ sonnigste Ort liegt aber in Niederösterreich. In Seibersdorf strahlte die Sonne bislang schon 149 Stunden vom Himmel, gegenüber dem langjährigen Mittel bedeutet dies einen Überschuss von 66 Prozent. Von Rekorden sind wir aber generell ein gutes Stück entfernt, wie der exemplarische Blick auf die Bundeshauptstadt beweist: In Wien wird der Monat mit rund 155 Sonnenstunden enden, ähnlich sonnig war es im Februar zuletzt vor 20 Jahren. Den Rekord hält aber noch immer das Jahr 1920 mit 230 Sonnenstunden.

Oft zu trocken

Ein kräftiges Italientief brachte zu Monatsbeginn vor allem in Osttirol und Kärnten ergiebigen Regen und Schneefall. In nur drei Tagen kamen hier mehr als 100 l/m² zusammen, das Monatssoll war hier somit früh erreicht und sogar übertroffen. In Spittal an der Drau fallen in einem durchschnittlichen Februar rund 30 l/m², heuer waren es 142 l/m². Dies entspricht einer Abweichung von rund 400 Prozent. In den Zentralalpen war es ebenfalls etwas zu nass, ganz im Westen sowie von Linz und Graz ostwärts steht hingegen ein deutliches Minus in der Niederschlagsbilanz. In Krems beispielsweise – ohnehin nur mit knapp 20 l/m² in einem durchschnittlichen Februar – blieb es fast komplett trocken, magere 3 Liter Regen pro Quadratmeter fielen hier im zu Ende gehenden Monat.

Extremwerte Februar 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 27.02.

Höchste Temperaturen

19,7 Grad Bad Radkersburg (ST) + Deutschlandsberg (ST) + Güssing (B, alle 26.) + St. Andrä (K, 27.)

19,6 Grad Eibiswald (ST, 26.)

19,2 Grad Wörterberg (ST, 26.)

Tiefste Temperaturen

-18,8 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 05.)

-18,0 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 05.)

-16,6 Grad Summerau (OÖ, 05.)

Nasseste bewohnte Orte

165 Liter pro Quadratmeter Dellach + Weißensee (K)

153 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)

142 Liter pro Quadratmeter Spittal/Drau (K)

Trockenste bewohnte Orte

3 Liter pro Quadratmeter Langenlois + Krems (NÖ)

4 Liter pro Quadratmeter Gars am Kamp (NÖ)

5 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)

Absolut sonnigster bzw. trübster, bewohnter Ort

178 Sonnenstunden, Lienz (T)

70 Sonnenstunden, Lunz am See (NÖ)

Stärkste Windspitzen Niederungen

104 km/h Reichenau/Rax (NÖ, 11.)

101 km/h Fischbach (ST, 12.)

97 km/h Frohnleiten (ST, 12.)

Stärkste Windspitzen Berge

144 km/h Patscherkofel (T, 10.)

137 km/h Feuerkogel (OÖ, 10.)

122 km/h Rudolfshütte (S, 01.)

Maximale Schneehöhe Tallagen

211 cm Schröcken (V, 12.)

205 cm Hochfilzen (T, 12.)

177 cm Warth (V, 12.)

Quelle Titelbild: pixabay

„Eistsunami“ am Lake Erie

Eistsunami

Vor rund 1 Monat herrschte im Norden der USA eine extrem Kältewelle, die dafür sorgte das die Großen Seen immer mehr zufroren. Komplett mit Eis bedeckt war in den letzten Wochen aber nur Lake Erie und gerade hier wurde am Wochenende an seinen Ufern ein sogenannter Eistsunami beobachtet.

Tief bringt Eis in Schwung

Ein starkes Tief zog am Wochenende über den Osten der USA. Das Tief sorgte in den Südstaaten für ein paar Tornados, im Umfeld der Großen Seen wehte hingegen stürmischer bis orkanartiger Wind. Bei Windspitzen von bis zu 120 km/h brach das Eis am Lake Erie auf und wurde teilweise mit voller Wucht ans Ufer getrieben.

Teilweise schob der Sturm das Eis meterhoch auf und sorgte an den Uferpromenaden sowie auch an ein paar ufernahen Häusern für Schäden.

Solche massiven Eisdrifts sind an den großen Seen keine Seltenheit und treten beinahe jährlich auf. Je nachdem aus welcher Richtung der stürmische Wind kommt, sind aber andere Uferbereiche davon betroffen. Hier noch ein Video aus dem vergangenen Jahr, ebenfalls vom Lake Erie:

Titelbild: twitter.com/@DavidPiano

Schnee in Griechenland und Libyen

Kaltluftvorstoß über Südosteuropa - Temperatur in 850 hPa am Sonntagmorgen @ UBIMET, NOAA

Es geht weiter turbulent zu in den Urlaubsdestinationen des östlichen Mittelmeers. Während die Bora an der kroatischen Küste am Sonntagmorgen weiter nachließ, verlagerte sich der Schwerpunkt der Unwetter von Griechenland nach Malta und Libyen. Selbst hier fiel in Lagen oberhalb von rund 400 m beachtlicher Neuschnee. In Griechenland schneite es hingegen bis auf Meeresniveau, in der Ägäis kam es in Verbindung mit dem stürmischen Wind, dem Meltemi, zu blizzardähnlichen Bedingungen:

 



Text

Bora mit Orkanböen bis 200 km/h an der Adria

Sturm durch Bora in Triest

Die Bora ist ein kalter, böiger Fallwind aus nordöstlicher Richtung, der an der Adriaküste zwischen Triest, Kroatien und Montenegro auftritt. Er weht an der Westflanke des Dinarischen Gebirges wasserfallartig hangabwärts. Die Bora steht in direktem Zusammenhang mit der Druckverteilung: Aktuell befindet sich ein Tiefdruckgebiet im südlichen Mittelmeerraum und ein markantes Hoch über Osteuropa, welches entlang der Ostküste der Adria für große Druckunterschiede sorgt.

Das Hoch über Osteuropa und das Tief im MIttelmeer sorgen für Bora
Das Hoch über Polen und das Tief im Mittelmeer sorgen für Bora. © GFS / UBIMET
Derzeig herrschen große Druckunterschiede an der Adria
Prognostizierter Druckunterschied zwischen Split und Ogulin. © ECMWF / UBIMET

Besonders markant fällt der Druckgradient im südlichen Teil der adriatischen Ostküste aus, somit sind die stärksten Böen am Samstag im Süden Kroatiens und in Montenegro zu erwarten.

Weiße Bora

Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Haupttypen klassifiziert: Die „dunkle“ bzw. „schwarze Bora“ wird durch ein Tief über dem Mittelmeerraum ausgelöst und ist meist von Niederschlägen begleitet, die „helle“ bzw. „weiße Bora“ wird dagegen in erster Linie durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei klaren Bedingungen auf. Aktuell sorgt ein Hochdruckgebiet für trockene und klare Bedingungen an der östlichen Adria. Zusätzlich zu diesen beiden Typen gibt es noch den Borino, der mit meist nur mäßiger Intensität vor allem in klaren, kalten Winternächten durch die Hauptschneisen des Dinarischen Gebirges weht.

24h-Prognose der Windspitzen am Samstag
Prognose der Windspitzen am Samstag. © UBIMET RACE

Windspitzen (Stand Samstag, 8 Uhr):

  • 191 km/h Makarska (Kroatien)
  • 176 km/h Split – Marjan (Kroatien)
  • 152 km/h Dubrovnik (Kroatien)
  • 133 km/h Tivat (Montenegro)
  • 131 km/h Mostar (Bosnien und Herzegowina)
  • 126 km/h Split – Resnik (Kroatien)
  • 126 km/h Hvar (Kroatien)
  • 119 km/h Bar (Montenegro)
  • 112 km/h Sibenik (Kroatien)
  • 112 km/h Senj (Kroatien)
  • 104 km/h Zadar – Zemunik (Kroatien)
  • 101 km/h Rjieka (Kroatien)
  • 100 km/h Triest – Hafen (Italien)






Schneefall in Malibu und Las Vegas

Schnee in Las Vegas. © Caleb Steele

Der Westen der USA liegt derzeit unter dem Einfluss ungewöhnlich kühler Luftmassen. In Zusammenspiel mit Tiefdruckausläufern vom Pazifischen Ozean kam es in den letzten Tagen zu Schneefall in Regionen, wo Schneeflocken nur sehr selten zu sehen sind. Am Flughafen der Wüstenstadt Las Vegas wurden am Donnerstag 2 cm Schnee gemeldet und auch in der Innenstadt gab es Mengen zwischen 1 und 3 cm. Bereits zu Beginn der vergangenen Woche hatte es hier etwas Nassschnee gegeben.


Schnee in LA

Selbst in manchen Stadtteilen der Metropole Los Angeles wurde Nassschnee gemeldet und auch die Berge oberhalb von Malibu präsentierten sich in weiß. In Los Angeles stellt Schneefall ein außerordentliches Ereignis dar, so wurde es dort letztmals im Jänner 1962 weiß. Der Rekord von 5 cm stammt aus dem Jahr 1932.


Viel Schnee in den Bergen

Die größten Schneemengen gab es in der Sierra Nevada im Grenzbereich zwischen Kalifornien, Nevada und Arizona. Mehrere Autobahnen mussten aufgrund des starken Schneefalls gesperrt werden, nachdem hängengebliebene Autofahrer für mehrere Stunden in ihren Autos im dichten Schneefall ausharren mussten. In Flagstaff, eine Stadt in Arizona nahe zum Grand Canyon, wurde sogar eine neuer Tagesrekord aufgestellt mit 91 cm Schnee. Der bisherige Rekord von 79 cm stammte aus dem Jahr 1915.


Titelbild © Caleb Steele

Am Freitag Regen und Neuschnee in den Nordalpen

Regen im Tal, Schnee auf den Bergen

In den kommenden Stunden gelangt Österreich immer mehr in eine straffe Nordströmung. Dabei verdichten sich die Wolken und am Abend fallen im Nordosten erste Tropfen. In der Nacht regnet es dann an der Alpennordseite meist noch unergiebig, Freitagfrüh setzt dann aber vom Tiroler Unterland bis zum Wienerwald kräftiger Regen ein. Die Schneefallgrenze liegt dabei meist zwischen 1000 und 1300 m.

Regenmengen am Freitag
Regenmengen am Freitag

Bis Freitagabend kommen so verbreitet 25 bis 40 l/m² zusammen, in den Staulagen sind bis zu 50 l/m² möglich. Oberhalb von rund 1400 m kommt einiges an Neuschnee hinzu, die Wintersportler können sich auf rund einen halben Meter einstellen. Im Süden herrscht hingegen Nordföhn, hier bleibt es meist trocken.

Spürbar kälter

Am Freitagabend erreicht Österreich aus Nordosten ein Schub arktische Kaltluft. Diese ist sehr trocken, sodass der Niederschlag an der Alpennordseite rasch abklingt. Die Kaltluft erfasst den Großteil von Österreich, nur von Vorarlberg bis nach Oberkärnten hält sich die Abkühlung in Grenze, hier blockiert das Hoch über Westeuropa das Voranschreiten der Kaltluft.

Höchstwerte am Samstag
Höchstwerte am Samstag

Somit verläuft das Wochenende im Osten deutlich kälter, in Wien werden z.B. am Samstag nur 2 Grad , am Sonntag nur 4 Grad erreicht. Auch auf den Bergen gibt es ein starkes West-Ost-Gefälle. In 2.000 m wird am Arlberg am Samstag +1 Grad, am Schneeberg hingegen nur -11 Grad erreicht.

Titelbild: pixabay.com

Schneetornado in New Mexiko

Schneetornado

Unter schwachem Tiefdruckeinfluss mit relativ kalter Luft in der Höhe entwickelten sich am Sonntag besonders im Nordwesten von New Mexiko lokale Schauer. In der Nähe von Torreon, etwa 90 km nordwestlich von Albuquerque, wurde dabei sogar ein Tornado bei schneebedecktem Boden beobachtet.

Lokale Verwirbelung

Bei diesem Tornado handelt es sich nach derzeitigem Stand um eine lokale Verwirbelungen unterhalb einer Quellwolke, welche vermutlich durch den Abwind einer Schauerzelle begünstigt wurde. Solche Tornados sind in der Regel meist nur schwach ausgeprägt und nicht vergleichbar mit jenen, welche in Zusammenhang mit langlebigen Superzellengewittern mit rotierendem Aufwindbereich auftreten. Dieser Tornado ist allerdings auch nicht mit einem Schneeteufel zu verwechseln, welcher meist bei wolkenlosem Himmel auftritt.

Titelbild © Lydell Rafael

Große Temperatursprünge durch Hoch Dorit

Zwei Jahreszeiten an nur einem Tag.

Hoch Dorit bringt uns einen ersten Vorgeschmack auf den Frühling! Am Samstag wurden in Aspang bereits 16,5 Grad gemessen, so warm war es in diesem Jahr in Österreich überhaupt noch nicht (Update: am Sonntag wurden in Deutschlandsberg sogar 17.2 Grad erreicht). Die derzeitige Temperaturverteilung hat einige Überraschungen parat, so ist es auf den Bergen zum Teil milder als in den Tälern bzw. im Flachland

Temperaturumkehr

Das Stichwort heißt „Inversionswetterlage“: Bei einer solchen Wetterlage (wenig Wind, hoher Luftdruck, meist im Winter) sammelt sich nachts die kalte Luft in den Niederungen, dort kann es besonders gut auskühlen. Das sieht man auch gut an der folgenden Grafik. Sie zeigt den gestrigen Temperaturverlauf an der Station Aspang in der Buckligen Welt. Nachts ist es dort nach wie vor frostig, gestern Früh wurden -5 Grad gemessen. Zur gleichen Zeit war es auf der nahegelegenen Rax mit rund +3 Grad stolze 8 Grad wärmer. Und das, obwohl die Station auf der Rax ja rund 1000 m höher liegt als Aspang.

Temperaturverlauf in Aspang und auf der Rax.
Temperaturverlauf in Aspang und auf der Rax.

Tagsüber steigen die Temperaturen dann dank der Februarsonne schon kräftig an, bis auf die bereits erwähnten 16,5 Grad in Aspang. Auf der Rax tut sich indes tagsüber nicht allzu viel bei der Temperatur, mit einem Höchstwert von 9 Grad war es aber auch hier viel zu mild für die Jahreszeit. Am Sonntag stieg die Temperatur in Güssing sogar von -5 Grad auf +17 Grad, das entspricht einem Tagesgang von 22 Grad!

Beständiger Schnee

Nun möchte man meinen, dass es bei solchen Temperaturen dem Schnee an den Kragen geht – weit gefehlt! Schauen wir uns die nachfolgende Tabelle an.

Beispiel Reutte in Tirol (exemplarisch für weitere angeführte Orte): Gestern früh wurden dort 62 cm Schnee gemessen, das Ganze bei rund -3 Grad. Tagsüber erwärmte sich die Luft dann mit der Sonne auf bis zu +14 Grad. Heute präsentierte sich die Schneehöhe trotz frühlingshafter Wärme gestern nahezu unbeeindruckt – noch immer wurden 61 cm gemessen. Doch warum ist das so?

Die Antwort liegt in der Luftfeuchtigkeit versteckt: Die Luft ist nämlich derzeit so trocken, dass der Schnee nicht schmilzt oder taut, sondern sublimiert. Sublimation nennt man den Vorgang, wenn die Wassermoleküle aus der Schneedecke vom festen gleich in den gasförmigen Zustand übergehen. Dieser Prozess kostet viel Energie (mehr als das Schmelzen), die der Luft entzogen werden muss. Die Schneedecke kühlt somit eine wenige Millimeter dicke Lufthaut über der Schneedecke konstant auf rund 0 Grad. Zwei Meter darüber hat es dagegen frühlingshafte +14 Grad.

Ort Schneehöhe

Samstagfrüh

Höchsttemperatur

Samstag

Schneehöhe

Sonntagfrüh

Schröcken 181 cm +12 Grad 177 cm
Reutte 62 cm +14 Grad 61 cm
Lienz 16 cm +10 Grad 15 cm
Hermagor 21 cm +11 Grad 21 cm
Schönau an der Enns 33 cm +9 Grad 32 cm
Ramsau am Dachstein 89 cm +10 Grad 88 cm

Traumhafte Fernsicht

Die trockene Luft bekommen auch alle Wintersportler zu spüren, bzw. viel mehr zu genießen. Denn durch die geringe Anzahl der Wasser- und Eispartikel in der Luft ist die Atmosphäre derzeit kaum getrübt. Folglich beträgt die Fernsicht auf den Bergen teilweise mehr als 100 km. Selbst Sichtweiten bis zu 200 km sind momentan möglich.

Exemplarisch der Blick vom Großglockner über weite Teile der Nordalpen:

Gestochen scharfe Sicht vom Großglockner nach Norden.
Gestochen scharfe Sicht vom Großglockner nach Norden.

Tropischer Zyklon OMA nähert sich Australien

Zyklon Oma in der Südsee.

Derzeit befindet sich der Tropische Zyklon der Kategorie 1 (von 5) mit maximalen Böen um 130 km/h über dem östlichen Korallenmeer, nahe des Inselstaats Vanuatu. Gut zu sehen ist auf folgendem Satellitenbild das Auge des Sturms:

Wie geht es nun weiter? Der Zyklon verlagert sich in den kommenden Tagen unter leichter Verstärkung (durchaus Kategorie 2 möglich) weiter nach Südwesten. Somit rückt nach Vanuatu nun vermehrt die französische Überseeregion Neukaledonien in den Fokus. Hier sind zum Wochenwechsel vor allem im Westteil der Insel heftige Regenfälle und schwerer Sturm zu erwarten.

Auf der folgenden Grafik sieht man eine aktuelle Satellitenaufnahme von OMA. Ebenfalls haben wir für euch die wahrscheinlichste Route eingezeichnet. Demnach hätte der Sturm auf Australien keine allzu großen Auswirkungen. Doch das ist noch nicht fix…

Satellitenbild von Oma mit wahrscheinlichster Zugbahn.
Satellitenbild von Oma mit wahrscheinlichster Zugbahn.

Betrachtet man nämlich die sogenannten Ensemble-Prognosen, so fällt auf, dass es noch erhebliche Unsicherheiten in der weiteren Zugbahn von OMA gibt. Die wahrscheinlichste Variante ist die Verlagerung Richtung Neuseeland. Dort würde sich OMA dann aufgrund des kühleren Meerwassers deutlich abschwächen.

Es gibt aber auch ein paar Modellläufe, die einen Landgang an der Küste von Queensland prognostizieren. Auch die Metropole Brisbane wäre im Laufe der neuen Woche betroffen.

Die Modelle sind sich noch nicht einig über Omas weitere Zugbahn.
Die Modelle sind sich noch nicht einig über Omas weitere Zugbahn.

Quelle Titelbild: pixabay

Frost und Schnee in der Südsee

Gar nicht so selten - Schnee auf Hawaii.

Ein kräftiges Tief hat zu Beginn dieser Woche für äußerst turbulentes Wetter im US-Bundesstaat Hawaii gesorgt. In der Hauptstadt Honolulu wurde eine Böe von knapp 80 km/h gemessen, umstürzende Bäume waren die Folge:

Noch deutlich heftiger wütete der Sturm auf den Vulkanen Mauna Kea und Mauna Loa. Am Observatorium der NASA auf dem Mauna Kea in gut 4.000 m Höhe wurde eine Spitzenböe von unglaublichen 308 km/h registriert. Kein Wunder, dass auch der Pazifik rund um die Inseln aufgewühlt war, das Bild unten zeigt den Verlauf der Wellenhöhe an einer Boje vor der Insel Maui. Am Sonntag (Ortszeit) türmten sich die Wellen fast 40 Fuß, also rund 11 Meter hoch.

Fast 12 Meter hohe Wellen vor Maui.
Fast 12 Meter hohe Wellen vor Maui.

Ein Schauspiel der ungewöhnlichen Art brachte die polare Kaltluft mit sich. Zwar schneit es auf den beiden bereits erwähnten Vulkanen regelmäßig, diese sind aber auch beide über 4000 m hoch. Dass es – so wie vor wenigen Tagen passiert – bis auf rund 1900 m hinab schneit, ist extrem selten und könnte sogar eine Premiere gewesen sein.

 

Die folgenden beiden Bilder wurden am Gipfel des 3000 m hohen Haleakala aufgenommen, dem höchsten Berg Mauis. Wer denkt jetzt noch an Palmen und Südseefeeling?

Quelle Titelbild: pixabay

Der Vorfrühling kommt!

Winterlinge

Nachdem sich in den vergangenen Tagen das Wetter spätwinterlich mit Sturm und Schnee, präsentierte, kommen nun die Freunde der Sonne und milderer Temperaturen zum Zuge. Grund dafür ist das Hoch Dorit, welches bis über das Wochenende hinaus über Mitteleuropa zu liegen kommt.  In der meteorologischen Fachsprache heißt diese lang anhaltende Hochdrucklage „Omega-Lage“. Hintergründe dazu gibt es hier: Blocking-Lagen.

Omega-Lage
Das Hoch Dorit über Mitteleuropa nach der Vorhersage des EZMWF für Samstag 0 Uhr. © EZMWF / UBIMET

Sonniges Wochenende

Während am Donnerstag noch einzelne Wolkenfelder von Norden her über Österreich hinwegziehen, präsentieren sich die Folgetage meist mit ungetrübtem Sonnenschein. Nur ganz im Osten sind noch einzelne Wolkenfelder dabei. In den Morgenstunden können sich da und dort Nebelfelder bilden, die jedoch rasch durch den Sonnenschein wieder aufgelöst werden.

Dazu steigen die Höchstwerte Tag für Tag an: Liegen sie am Donnerstag noch bei 5 bis 12 Grad, erreichen sie am Sonntag zwischen 9 und 16 Grad. Die höchsten Werte sind jeweils im Südosten zu erwarten. Die absoluten Rekordtemperaturen für einen Februar sind jedoch noch ein ganzes Stück entfernt: Der höchste Wert wurde am 22. Februar 2016 in Pottschach-Ternitz mit 23,2 Grad gemessen.

Die Pollenbelastung nimmt zu

Eine unangenehme Begleiterscheinung für manche Menschen wird jedoch der auflebende Pollenflug werden. Besonders Hasel und Erle werden in den kommenden Tagen beginnen zu stäuben. Dies wird bei Allergikern zu mäßigen bis starken Belastungen führen, zumal zu Beginn der Saison das Immunsystem besonders empfindlich auf diese Reize reagiert.

Beitragsbild: www.pixabay.com

Am Dienstag Schnee in den Nordalpen und Föhnsturm im Süden

Schneeverwehung

Die Kaltfront von Tief UWE hat in der Nacht auf Montag Österreich überquert und im Alpenraum hat sich eine nördliche Höhenströmung eingestellt. Am Dienstag liegt der Tiefkern bereits über Ost- bzw. Nordosteuropa und aus Nordwesten nähert sich ein Hoch. Die Druckunterschiede im Alpenraum verstärken sich dadurch noch etwas und besonders im südlichen und östlichen Bergland muss man mit stürmischem Nordwind rechnen.

Eine Nordstaulage
Die Druckverteilung in ~5500 m Höhe am Dienstag entspricht einer Nordstaulage. © GFS

Schnee in den Nordalpen

Bis einschließlich Dienstag fällt von Vorarlberg bis zum Mariazellerland häufig Schnee. Besonders in den typischen Staulagen vom Arlberggebiet über die Kitzbüheler Alpen bis zur Eisenwurzen kommen teils bis zu 40 cm Neuschnee dazu.  Ein paar Schneeschauer ziehen am Dienstag aber auch vom Innviertel bis zum Seewinkel durch, vereinzelt sind sogar Graupelgewitter nicht ausgeschlossen.

In den östlichen Nordalpen gibt es teils mehr als 20 cm Neuschnee
Neuschneeprognose von Montagabend bis Dienstagabend

Sturmböen im Süden

Im Süden und Südosten machen die Wolken am Dienstag häufig der Sonne Platz und besonders in höheren Tallagen von Osttirol über Kärnten bis zum Alpenostrand muss man mit Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h aus Nord bis Nordwest rechnen. Vor allem am Dienstagvormittag zeichnen sich lokal von den Gurktaler Alpen bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet auch schwere Sturmböen um 100 km/h ab, zudem greift der Nordföhn stellenweise auch in Unterkärnten, in der südlichen Steiermark sowie im Südburgenland mit kräftigen bis stürmischen Böen durch. Auf exponierten Berggipfeln von den Niederen Tauern bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet gibt es Orkanböen! Am Dienstagabend lässt der Wind dann langsam wieder nach.

Von Kärnten bis nach Niederösterreich gibt es Sturmböen
Modellprognose der Windspitzen von Montagabend bis Dienstagabend. © ICON / DWD

Sturm UWE bringt Böen von bis zu 100 km/h

Sturm UWE zieht auf

In den kommenden Stunden wird der Südföhn entlang der Alpennordseite immer mehr ein Thema und greift mit Böen von 70 bis 90 km/h in die Föhntäler durch. Dazu steigen die Temperaturen rasant an, am mildesten wird es im Rheintal sowie im jetzt noch nebeligen Wiener Becken. Hier sind lokal bis zu 15 Grad zu erwarten.

Sturm UWE am Sonntag um 10 Uhr
Sturm UWE am Sonntag um 10 Uhr (UBIMET)

Kaltfront sorgt für Sturm

Am Sonntagabend erreicht die Kaltfront von Sturmtief UWE zunächst Vorarlberg und Tirol und bringt verbreitet Sturmböen, am Bodensee und im Tiroler Außerfern sind schwere Sturmböen um die 100 km/h zu erwarten. In der Nacht frischt der Wind schließlich auch im Donauraum und in östlichen Flachland stürmisch auf. Verbreitet muss man mit der Front mit Böen von 70 bis 90 km/h rechnen, im Wiener Becken sind auch schwere Sturmböen von 100 km/h möglich. Vom Sturm gänzlich verschont bleibt der Süden sowie die meisten inneralpinen Täler.

Reichlich Neuschnee bis Dienstagabend

Am Montag und Dienstag liegt Österreich in einer stürmischen Nordströmung. Im Nordstau der Alpen schneit es dabei häufig und zeitweise auch ergiebig.

Neuschnee bis Dienstagnacht
Neuschnee bis Dienstagnacht

Vom Bregenzerwald bis zum Semmering kommen bis Dienstagabend oberhalb von 500 m verbreitet 20 bis 40 cm Neuschnee hinzu, lokal sind bis zu 60 cm möglich. In Kombination mit dem stürmischen Nordwind steigt dadurch die Lawinengefahr wieder deutlich an.

Titelbild: www.oeffentliche.de

Eisregen durch Gewitter in den USA

Eisregen durch Gewitter

Bei einem Gewitter stellt man sich normalerweise auf Starkregen, Sturmböen oder Hagel ein. Im Winter kann es schon mal passieren, dass ein Wintergewitter für dichtes Schneetreiben sorgt. Das kräftige Gewitter aber auch zu Eisregen führen können, ist ein äußerst seltenes Phänomen.

Tief sorgt für extreme Luftmassenunterschiede

Ein kräftiges Tief über dem Mittleren Westen sorgt derzeit für extreme Luftmassenunterschiede. Im Vorfeld des Tief wird feucht-warme Luft aus dem Golf von Mexiko nach Norden geführt, teilweise wurden Höchstwerte um die 25 Grad gemessen.

Extreme Luftmassenunterschiede in den USA
Extreme Luftmassenunterschiede in den USA

Auf der Rückseite strömt hingegen bodennah arktische Kaltluft entlang der Rocky Mountains nach Süden. An der Luftmassengrenze bildeten sich am Dienstag heftige Gewitter in Texas, Oklahoma oder Kansas. Dabei schob sich bodennah die sehr kalte Luft unter die feucht-warme und gewitteranfällige Golfluft. Somit sorgten die Gewitter, die über die bodennahe Kaltluft zogen, für gefrierenden Regen.

Noch seltener gibt es gefrierenden Regen durch Gewitter in Europa. Am ehesten tritt das Phänomen im Hinterland der slowenischen und kroatischen Adriaküste auf, wenn sich die feucht-labile Adrialuft über die bodennahe kontinentale Kaltluft schiebt.

Titelbild: flickr

 

Bis zu 15 Grad am Wochenende

Die Hasel ist blübereit, der Pollenflug kann beginnen.

Zum Ende der ersten Semesterferienwoche klopft der Vorfrühling schon mal vorsichtig an. Bereits am Freitag werden im Wiener und Grazer Becken rund 10 Grad erreicht. Noch milder wird es dann am Samstag, bei 13 oder sogar 14 Grad am Nachmittag kann man im östlichen Flachland den Kaffee schon im Freien genießen. In den Alpen sowie im Süden bleiben die Temperaturen noch etwas verhalten, meist steigen sie hier auf 5 bis 10 Grad. Der wärmste Tag der Woche kommt ganz zum Schluss: Eine föhnige Südströmung lässt die Temperaturen vom Bodensee bis zum Neusiedler See auf 10 bis 15 Grad steigen, deutlich kühler bleibt es einmal mehr in Osttirol und Kärnten.

Hier die verantwortliche Wetterlage grafisch dargestellt:

Föhn bringt am Sonntag bis zu 15 Grad.
Föhn bringt am Sonntag bis zu 15 Grad.

Pollensaison startet

Der Winter war für Allergiker ein Segen, in den kommenden Wochen lässt sich der Frühling aber kaum mehr aufhalten. Traditionell wird die Pollensaison durch die Frühblüher Haselnuss und Erle eingeläutet, selbst wenn es nachts noch frostig ist und am Boden noch Schnee liegt. Sobald es reichlich Sonnenschein gibt und sich die Temperaturen tagsüber der 10-Grad-Marke nähern, beginnen Hasel und Erle zu blühen. Bereits in den vergangenen Wochen wurden in thermisch begünstigten Regionen erste Hasel- und Erlenpollen registriert. Bis zum Wochenende erreichen in den Niederungen Hasel und Erle verbreitet ihre Blühbereitschaft. Der nächste große Allergieschub folgt dann ab etwa Mitte bis Ende März, wenn die hochallergene Birke zu blühen beginnt.

Kräftige Abkühlung zu Wochenbeginn

Das Frühlingserwachen am Wochenende ist aber nur ein kurzes, denn pünktlich zum Start in die neue Woche erreicht uns eine markante Kaltfront von Nordwesten her. Im Vergleich zum Sonntag kühlt es um 5 bis 10 Grad ab, dazu sinkt die Schneefallgrenze auf rund 500 m. Noch kälter wird es am Dienstag, dann sind aus heutiger Sicht sogar im Flachland Schneeschauer und Wintergewitter möglich. Im Nordstau der Alpen kündigt sich eine ordentliche Ladung Neuschnee an, 20 bis 40 cm können hier zu Beginn der neuen Woche zusammenkommen. Ab Mittwoch übernimmt dann wieder ein Hoch die Regie beim Wetter, die Temperaturen beginnen aber nur langsam zu steigen.

Und zu guter Letzt noch bildlich festgehalten die Wetterlage am Dienstag:

Aus Nordwesten erreicht uns wieder deutlich kältere Luft.
Aus Nordwesten erreicht uns wieder deutlich kältere Luft.

Quelle Titelbild: pixabay

Eisiger Start in die Ski-WM 2019 in Åre

Schnee und Eiseskälte in Jämtland.

Åre ist der berühmteste schwedische Wintersportort und ist heuer schon zum dritten Mal Gastgeber der Alpinen Ski-Weltmeisterschaften. Dabei liegt Åre gar nicht mal hoch, nämlich nur rund 400 m. Die Lage im Hohen Norden sorgt aber für Schneesicherheit und tiefwinterliche Temperaturen.

Åre liegt in der Mitte Schwedens.
Åre liegt in der Mitte Schwedens.

Mit rund -22 Grad wurde am Dienstagmorgen zugleich der Tiefpunkt der ganzen Woche im schwedischen Wintersportort gemessen. Und auch zum Start des Super G der Damen um 12:30 Uhr wird es nur wenig milder. Nicole Schmidhofer und Co. Müssen sich warm anziehen, -15 Grad erwarten die Läuferinnen auf ihrer Fahrt vom 1420 m hohen Åreskutan. Dazu präsentiert sich das Wetter aber von seiner besten Seite, die Sonne scheint von einem meist wolkenlosen Himmel.

Dementsprechend traumhaft sieht auch das aktuelle Webcam-Bild mit Blick auf Åre aus…

Sonniger, aber kalter Auftakt zur WM.
Sonniger, aber kalter Auftakt zur WM.

Es wird milder

Wieder unbeständigeres Wetter erwartet dann die Herren beim morgigen Super G. Zwar ziehen zahlreiche mittelhohe Wolken durch, diese lassen die Sonne aber doch zumindest zweitweise durchschimmern. Dazu wird es mit rund -6 Grad schon deutlich milder als noch heute. Anschließend pendeln sich die Temperaturen bei rund -5 Grad ein, dazu stellt sich recht wechselhaftes Wetter ein. Das Hoch, welches bei uns für stabiles Winterwetter sorgt, zwingt die Tiefdruckgebiete vom Atlantik auf eine nördliche Zugbahn über Skandinavien. Sonnige Phasen, dichte Wolken und auch zeitweiliger Schneefall beispielsweise am Samstag und am Sonntag prägen den weiteren Verlauf der Weltmeisterschaften.

Schwedischer Winter

Dabei könnten am Sonntag sogar Temperaturen knapp jenseits des Gefrierpunkts erreicht werden, für diese Jahreszeit wäre das in Åre schon ungewöhnlich. Im langjährigen Mittel bewegen sich die Februar-Temperaturen im Westen der Region Jämtland nämlich zwischen -13 und -5 Grad. Auf diese Werte sinken die Werte in der kommenden, finalen WM-Woche dann auch wieder.

Quelle Titelbild: pixabay

Sintflut in Australien: Über 1500 mm Regen in einer Woche

Flut in Townsville

Große Teile von Australien leiden seit Wochen unter Hitze und Trockenheit, doch im Norden von Queensland an der Küste des Great Barrier Reefs gibt es seit gut einer Woche anhaltenden Starkregen. Aufgrund eines stationären Tiefs wird vom Meer extrem feuchte Luft an die Küste geführt, die sich hier dann an den naheliegenden Hügelketten abregnet.

Bis zu 1700 mm in einer Woche

In der vergangenen Woche fielen in der Region verbreitet um die 1000 mm Regen, einzelne Messungen in den Staulagen gingen bis zu 1700 mm. Das entspricht ungefähr dem Jahresniederschlag in dieser Region. Im Vergleich in Wien fallen im Durchschnitt pro Jahr rund 650 mm. Die im Hinterland befindlichen Staudämme mussten aufgrund der Wassermassen ihre Schleusen öffnen, damit es nicht zu einem Dammbruch kommt. Dadurch wurden aber große Teile von Townsville, der größten Stadt in der Region, überflutet. Die ganze Region wurde zum Katastrophengebiet erklärt.

Nicht nur das Wasser ist ein Problem, auch Krokodile werden immer öfter in Townsville beobachtet. Sie sind ebenfalls auf der Suche nach einem trockenen Ort:

 Entspannung in Sicht

In den kommenden Stunden und Tagen regnet es in der Region weiter, allerdings verlagert sich der Schwerpunkt des Niederschlags etwas nach Süden. In der zweiten Wochenhälfte zieht das Tief dann endgültig ab und trockene Bedingungen stellen sich ein.

Titelbild: twitter.com/GregBread123

Tief über Österreich: Neuschnee im Westen

Schneefall in Feldkirch

Am Sonntagvormittag liegt das Tiefzentrum über Oberösterreich und sorgt westlich der Linie Linz-Villach verbreitet für Schneefall bis meist in tiefe Lagen. Weiter im Osten hingegen ist es vorerst weitgehend trocken und mit bis zu 10 Grad auch noch mild.

Satellitenbild Sonntag 09 Uhr
Satellitenbild zeigt Position des Tiefs (Sonntag 09 Uhr)

Kältere Luft setzt sich durch

Am Nachmittag verlagert sich das Tief nach Polen, somit kann die kältere Luft von Deutschland auch in den Osten von Österreich vordringen. Bemerkbar macht sich das hauptsächlich durch den Wind. Am Nachmittag frischt am Alpenostrand kräftiger bis stürmischer Nordwestwind auf. Mit dem Vordringen der Kaltluft kann es gegen Abend im äußersten Südosten auch zu gewittrigen Schauern kommen.

Wetterberuhigung zu Wochenbeginn

Über Nacht zieht das Tief weiter nach Norden, der Schneefall im Westen geht zu Ende und am Montag setzt sich aus Südwesten ein Hochdruckgebiet durch. Die kommenden Tage verlaufen dann oft sonnig mit Frost am Morgen und einstelligen Höchstwerte am Nachmittag.

Viel Neuschnee in Süd- und Osttirol

Viel Neuschnee in Südtirol.

Verantwortlich für die großen Regen- und Schneemengen ist ein Tief über dem Mittelmeer, das sehr feuchte von Süden her gegen die Alpen steuert. Die Regionen südlich des Alpenhauptkamms – bisher ja eher wenig vom Schnee verwöhnt – bekamen so pünktlich zu den Semesterferien in Ostösterreich eine dicke Packung Neuschnee.

Hier die gemessenen Neuschneemengen von heute morgen (Auswahl):

Obertilliach (Osttirol) 70 cm
Sterzing (Südtirol) 65 cm
Brenner (Tirol) 48 cm
Sillian (Osttirol) 36 cm
Döllach (Kärnten) + St. Jakob im Defereggental (Osttirol) 35 cm
Toblach (Südtirol) 24 cm

Auf der Brennerautobahn zwischen Matrei und Sterzing ist seit Stunden Stillstand, hunderte LKW sind hängengeblieben…

In tiefen Lagen handelte es sich teilweise um Regen, große Mengen gab es aber auch hier. Am Loibl in Kärnten sind seit gestern 155 l/m² vom Himmel geprasselt, so viel wie im gesamten Winter bislang nicht!

Hier mal eine kleine Auswahl der besten Bilder aus der Schweiz, Südtirol und Österreich:

Val Müstair, Schweiz:

Sterzing, Südtirol:

Verlauf der Schneehöhe am Brenner.
Verlauf der Schneehöhe am Brenner.
Verlauf der Schneehöhe in Obertilliach.
Verlauf der Schneehöhe in Obertilliach.
Tief verschneit das Wipptal bei Sterzing
Tief verschneit das Wipptal bei Sterzing

Gute Schneelage in den Alpen in den Semesterferien

Gute Schneelage in den Alpen in den Semesterferien

Während in den Nordalpen bereits seit Jahresbeginn überdurchschnittlich viel Schnee liegt, gibt es am Freitag und Samstag besonders im südlichen Bergland kräftigen Schneefall: Eine Südstaulage bringt vor allem im südlichen Osttirol und im westlichen Oberkärnten bis zu ein Meter Neuschnee. In den Semesterferien kann man sich also im gesamten Bergland auf eine gute Schneelage freuen. Anbei ein Auswahl an aktuellen Schneehöhen (Stand: Freitag, 12 Uhr):

  • 172 cm Hochfilzen (T)
  • 152 cm Schröcken (V)
  • 114 cm Seefeld (T)
  • 105 cm Ramsau am Dachstein (ST)
  • 102 cm Brand (V)
  • 98 cm Windischgarsten (OÖ)
  • 92 cm Abtenau (S)
  • 77 cm Mariazell (ST)
  • 76 cm St. Anton am Arlberg (T)
  • 60 cm Kanzelhöhe (K)
  • 54 cm Kals am Großglockner (T)

Bis Sonntagmorgen kommen besonders im südlichen Bergland und am Alpenhauptkamm noch einige Zentimeter dazu.

In Oberkärnten schneit es kräftig
Neuschnee bis Sonntagvormittag. © UBIMET

Regen und Schnee am Wochenende

Der Samstag beginnt von Tirol bis in die Weststeiermark oftmals nass, in Osttirol und Kärnten regnet und schneit es zunächst noch intensiv. Die Schneefallgrenze befindet sich in Oberkärnten in den Tallagen, sonst zwischen 1000 und 1500 m. Sonnige Auflockerungen gibt es von der Eisenwurzen bis zum Burgenland sowie später auch im Westen. Im Osten wird es mit bis zu 15 Grad sehr mild für die Jahreszeit. Am Sonntag regnet es anfangs verbreitet, Schnee fällt oberhalb von 700 bis 1200 m. Tagsüber verlagert sich der Schwerpunkt des Niederschlags auf die Alpennordseite und mit Zufuhr kälterer Luft sinkt hier die Schneefallgrenze am Abend bis in tiefe Lagen. Von Vorarlberg bis zum Salzkammergut zeichnet sich etwas Neuschnee ab.

Zunehmende Lawinengefahr

Die Lawinengefahr nimmt im Laufe des Wochenendes neuerlich zu: Das Auf und Ab der Temperaturen in Zusammenspiel mit stürmischem Wind und Neuschnee sorgen für einen zunehmend ungünstigen Schneedeckenaufbau. Besonders am Alpenhauptkamm und in den Südalpen ist ab Samstag mit erheblicher bis großer Lawinengefahr zu rechnen. Die Gefahrenstellen liegen vor allem in Kammlagen, Rinnen und Mulden der Expositionen Nordwest über Nord bis Nordost und werden im Laufe des Wochenendes schwieriger zu erkennen!

Zwischenhoch am Montag

Der Montag startet an der Alpennordseite mit einigen Wolken, bis auf ein paar Flocken in den Nordalpen bleibt es aber trocken. Tagsüber setzt sich unter Zwischenhocheinfluss besonders im Süden und Westen verbreitet die Sonne durch. Länger bewölkt bleibt es hingegen im Norden und Nordosten. Die Temperaturen gehen etwas zurück und erreichen maximal 6 Grad. Auch am Dienstag scheint in der Früh noch häufig die Sonne, von Vorarlberg bis nach Oberösterreich verdichten sich die Wolken jedoch im Tagesverlauf und in weiterer Folge ist ein wenig Regen bzw. oberhalb von etwa 600 Metern Schnee nicht ganz ausgeschlossen.

Ab Freitag Föhnsturm in den Nordalpen, starker Schneefall im Südwesten

Unterberg © Nikolas Zimmermann

Während der Alpenraum in der ersten Jännerhälfte unter dem Einfluss einer anhaltenden Nordlage war, beginnt der Februar mit einer markanten Südlage: Tief PIRMIN sorgt am Freitag für eine Drehung der Höhenströmung auf Süd, somit staut sich im Südwesten sehr feuchte Mittelmeerluft. In höheren Tallagen Osttirols und Oberkärntens zeichnet sich innerhalb von 24 Stunden bis zu ein Meter Neuschnee ab.

Eine Südstaulage stellt sich ein.
Die Druckverteilung in 5.500 m Höhe Freitagnacht zeigt eine Südstaulage. © UBIMET/GFS

Starkschneefall im Südwesten

Der Freitag beginnt im Süden und Westen trüb und im Laufe des Vormittags setzt am Tiroler Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Kärnten Schneefall ein. In den Abendstunden und in der Nacht schneit es in Osttirol und Oberkärnten sowie am Alpenhauptkamm anhaltend und kräftig, in Unterkärnten steigt die Schneefallgrenze dagegen auf 1000 bis 1300 m an. Am Samstagvormittag lässt die Intensität wieder nach und die Schneefallgrenze steigt auch im Südwesten gegen 1200 m an. Im Oberen Gailtal und im Lesachtal gibt es bis zu 1 Meter Neuschnee! Die Lawinengefahr steigt hier deutlich an, zudem ist mit Verkehrsbehinderungen und erhöhter Schneebruchgefahr zu rechnen. In Unterkärnten gibt es hingegen nur vorübergehend am Freitag ein wenig Schnee.

Eine Südstaulage bringt Schnee in Osttirol und Oberkärnten
In Osttirol und Oberkärnten gibt es viel Neuschnee. © UBIMET

Föhnsturm in den Nordalpen

In den Nordalpen vom Großraum Innsbruck über die nördliche Obersteiermark bis zum Alpenostrand kommt am Freitag teils stürmischer Südföhn auf, der im Tagesverlauf für sonnige Auflockerungen sorgt. In der Nacht zeichnen sich in der nördlichen Obersteiermark örtlich auch schwere Sturmböen um 100 km/h ab! Während die Temperaturen in Südwesten zuvor kaum über 0 Grad hinauskommen, gibt es in der Eisenwurzen milde 11 Grad. Noch wärmer wird es am Sonntag: Bei föhnigem Südwind zeichnen sich selbst in Wien Spitzenwerte bis 15 Grad ab. Von Vorarlberg bis zum Innviertel kühlt es mit Ankunft einer Kaltfront allerdings wieder spürbar ab.

Prognose der Windspitzen von RACE
Prognose der Windspitzen (km/h) bis Samstagvormittag. © UBIMET

Kühler ab Sonntag

Samstagnacht fällt in weiten Teilen des Landes zeitweise etwas Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze sinkt an der Alpennordseite gegen 500 m ab, im Süden liegt sie hingegen bei 1200 m. Am Sonntag geht unbeständig weiter: Vor allem im Bergland und im Norden regnet und schneit es häufig, die Schneefallgrenze liegt von Nordwest nach Südost zwischen tiefen Lagen und 1100 m, etwas Neuschnee zeichnet sich vor allem in den westlichen Nordalpen und in Teilen Oberösterreichs ab. Am Montag stellt sich dann am Vormittag wieder verbreitet trockenes Wetter ein.

Reichlich Schnee über Nacht

Neuschnee in Klagenfurt

In der Nacht sorgte ein Italientief vor allem in Kärnten für teils ergiebigen Schneefall. Am meisten Schnee fiel in der Umgebung von Villach, hier waren es oftmals 20 bis 30 cm Neuschnee. Auch im übrigen Kärnten konnte man sich über 10 bis 15 cm Neuschnee freuen.

Niederschlagsmengen der vergangenen 24 Stunden
Niederschlagsmengen der vergangenen 24 Stunden

In den Frühstunden verlagerte sich der Schwerpunkt in den Nordosten von Österreich. Besonders im Weinviertel fielen 10 bis 15 cm Neuschnee, und auch in Wien gab es 5 cm Nassschnee. Hier ist es jetzt aber milder geworden und der Schnee schmilzt schon wieder dahin.

Glatteis im Südosten

Im Grazer Becken und stellenweise auch in der Oststeiermark und im Burgenland hatten die Autofahrer in der Früh hingegen mit Glatteis zu kämpfen. Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt sorgte leichter Regen in der zweiten Nachthälfte für rutschige Bedingungen.

Etwas Neuschnee noch im Westen

Am Abend und in der Nacht schneit es dann entlang der Nordalpen. Größere Neuschneemengen sind aber nur im Bregenzerwald und im Arlberggebiet zu erwarten. Hier sind rund 15 bis 25 cm Neuschnee bis Dienstagfrüh zu erwarten.

Prognostizierte Neuschneemengen Montagnacht
Prognostizierte Neuschneemengen Montagnacht

Am Dienstag beruhigt sich dann das Wetter wieder und es stellt sich zur Wochenmitte oftmals Dauerfrost ein.

Titelbild: pixabay.com

Massiver Eisregen in Rumänien

Eisregen

Während bei uns der Übergang von Dauerfrost zu etwas milderem Winterwetter mit etwas Schneefall und Regen recht harmlos vonstatten ging, gab es besonders im Süden und Osten von Rumänien von Donnerstag an massiven Glatteisregen. Gebietsweise bildete sich eine mehrere Zentimeter dicke Eisschicht. So war nahe der Stadt Buzau auch Eislaufen auf der Straße kein Problem:

Hier noch weitere beeindruckende Bilder aus Rumänien:

Eisregen keine Seltenheit

Durch die besondere geografische Lage sind Eisregenereignisse oder Blizzards im Winter keine Seltenheit. Zum einen können eisige kontinentale Luftmassen von Russland ungehindert ins Land fließen, zum anderen können auch sehr milde Luftmassen vom östlichen Mittelmeer bzw. vom Schwarzen Meer leicht nach Rumänien vorstoßen. Je nachdem welche Luftmasse überwiegt ist zwischen Starkregen, Eisregen und Starkschneefall alles möglich und auch in kurzer Abfolge hintereinander möglich.

Glatteisgefahr am Montag in Südostösterreich

Nachdem es am Sonntag in der Früh durch überfrierende Nässe im Osten des Landes stellenweise sehr glatt war, kann es Montagfrüh zum Berufsverkehr vor allem im Südosten durch gefrierenden Regen glatt werden. Während in den meisten Regionen Österreich Montagfrüh ein wenig Schnee fällt, besteht vom Grazer Becken und Leibnitzer Feld bis ins Burgenland stellenweise die Gefahr von gefrierendem Regen. Ein kurzer Blick auf uwz.at lohnt sich also Montagmorgen.

Titelbild: pixabay.com