1. Märzhälfte: Vom Winter in den Frühsommer

Die ersten Tage im März waren von Italientiefs geprägt, die für den ersten ergiebigen Niederschlag in diesem Jahr im Süden von Österreich sorgten.

Neuschneesumme für die erste Märzhälfte

Dabei sank die Schneefallgrenze am 6. März in Kärnten und der Obersteiermark bis in die Niederungen und zumindest für ein paar Stunden kam nochmals richtiges Winterfeeling auf. Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass in diesen Regionen bisher überdurchschnittlich viel Niederschlag fiel:

Bisherige Niederschlagsabweichung im März
Bisherige Niederschlagsabweichung im März

In einem Streifen von der südlichen und östlichen Steiermark bis ins Waldviertel sowie entlang der Alpennordseite von Tirol bis Oberösterreich war es hingegen bisher zu trocken und auch in den kommenden Tagen ist kein Regen in Sicht.

Bisher deutlich zum warm

Nach den Italientiefs in den ersten Märztagen folgte wieder eine Westwetterlage, die vor allem im Norden und Osten des Landes zu teils stürmischen und milden Wetter führte. Somit war Nachtfrost bisher kaum ein Thema und es ist wenig verwunderlich, dass der März bisher im ganzen Land zu mild verlief.

Bisherige Temperaturabweichung im März

Viel zu warm war es dabei im Osten des Landes, daraus resultiert, dass hier bereits die Marillenbäume zu blühen beginnen. Am 11. und 12. März stiegen die Temperaturen bereits verbreitet über die 20-Grad-Marke, so früh wie selten zuvor.

Bisherige Spitzenwerte im März

Bis auf Vorarlberg wurde in jedem Bundesland bereits die 20 Grad überschritten, absoluter Hitzepol war bisher Pottschach-Ternitz im südlichen Niederösterreich mit 23,7 Grad.

Hochdruckwetter bis Frühlingsbeginn

In den kommenden Tagen sorgt eine Hochdruckbrücke für viel Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Erst nach dem astronomischen Frühlingsbeginn am Freitag scheint sich das Wetter wieder markant umzustellen. Polare Kaltluft macht sich dann wohl auf den Weg nach Mitteleuropa, ob es dann auch nochmals Schnee bis in tiefe Lagen gibt, bleibt aber abzuwarten.

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Frühlingswetter für ein paar Tage

Webcambild aus Willingen @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/ettelsberg/

Hoher Luftdruck ist in Mitteleuropa in den nächsten Tagen vorherrschend, Ausläufer von nördlich durchziehenden Tiefs erreichen uns nur in abgeschwächter Form. Somit scheint nun häufig die Sonne, einzig im Nordwesten sind am Sonntag und im Südosten am Dienstag mal mehr Wolken unterwegs. Der Wind weht ein letztes Mal frisch bis kräftig aus Süd am Sonntag, danach nur noch schwach bis mäßig. Und aufgrund der südlichen Anströmung erreichen die Temperaturen tagsüber nahezu überall angenehme Werte im zweistelligen Bereich.

Bis zu 21 Grad am Mittwoch

Sind es am Sonntag noch 11 bis 17 Grad, so werden am Montag bspw. im Thüringer Becken oder am Oberrhein schon bis zu 19 Grad erreicht. Am Dienstag deuten sich Werte zwischen 12 Grad im Nordosten und 19 Grad an der Grenze zur Schweiz an und am Mittwoch zum Höhepunkt liegen sie gar verbreitet zwischen 15 und 21 Grad.

Kaltfront am Donnerstag

Am Donnerstag deutet sich schließlich eine Umstellung der Wetterlage an. Für ein Tief ergibt sich ein freier Weg über Nordskandinavien nach Russland, seine Kaltfront kommt nach jetzigem Stand gut nach Süden voran. Sie erreicht in der Früh schon den Norden, am Abend auch die Mitte und zum Freitag hin den Süden Deutschlands. Mit ihr wird es wieder markant kälter. Liegen die Werte in Bayern vor der Front am Donnerstag bspw. noch bei rund 17 Grad, so sind am Freitag nur noch Höchstwerte von rund 4 Grad zu erwarten. Zum Samstag hin wird im Alpenvorland auch Schnee wieder zum Thema, hier heißt es jedoch noch weitere Modellläufe abzuwarten.

 

Wir hoffen unsere Leser kommen gut und vor allem gesund durch diese schwierige Zeit. Zwar sollen enge soziale Kontakte gemieden werden, der eine oder andere Spaziergang an der frischen Luft ist bei den angekündigten Temperaturen aber sicherlich förderlich.

 

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Hoch HELGE bringt viel Sonnenschein

Webcmabild Hochwolkersdorf @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochwolkersdorf/

Rekordwärme am Donnerstag

Am Donnerstag hat das Zusammenspiel aus milder Luft und föhnigem Westwind für außergewöhnlich hohe Temperaturen für die Jahreszeit gesorgt. Mit der Ausnahme von Vorarlberg wurde in jedem Bundesland die 20-Grad-Marke erreicht, wärmster Ort war Pottschach-Ternitz im Bezirk Neunkirchen mit 23,7 Grad. So warm so früh im Jahr war es hier noch nie, gleiches gilt auch beispielsweise für Wien und Eisenstadt, wo neue Temperaturrekorde für die erste Märzhälfte aufgestellt wurden.

Hoch HELGE

Am Samstag gestaltet sich das Wetter besonders in den Alpen und im Süden noch unbeständig mit vielen Wolken und etwas Regen bzw. oberhalb von etwa 1000 m Schnee. Im Tagesverlauf macht sich aber besonders im Nordosten allmählich Hoch HELGE bemerkbar. Am Sonntag dominiert im ganzen Land der Sonnenschein. Nach einer verbreitet frostigen Nacht steigen die Temperaturen auf 6 bis 16 Grad, wobei es in den westlichen Nordalpen unter leichtem Föhneinfluss am mildesten wird.

Sonne pur

Die neue Woche beginnt im ganzen Land strahlend sonnig und die Temperaturen steigen langsam wieder etwas an. Am Montag liegen die Höchstwerte bei 9 bis 18 Grad, am Dienstag und Mittwoch kommt dann besonders im Süden und Westen wieder die 20-Grad-Marke in Reichweite, nur im Nordosten bleibt es mit Wolken vorübergehend kühler. In den Nächten kühlt es spürbar ab, so muss man auch im Flachland bis einschließlich Dienstag oft mit Morgenfrost rechnen.

Frühlingsbeginn fällt ins Wasser

Im Laufe der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss tendenziell etwas nach. Am Freitag, pünktlich zum astronomischen Frühlingsbeginn, kündigt sich ein markanter Kaltlufteinbruch an.

 

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Frühe Vegetationsentwicklung und Spätfrostgefahr

Blühende Maillenbäume

Kalendarisch befinden wir uns zurzeit noch im Winter, vielerorts erinnert der Zustand in der Natur aber schon seit Wochen an den Frühling. In den Gärten blühen Forsythien und Narzissen, die Schneeglöckchen und die Haselsträucher haben ihre Blüte in den Niederungen sogar schon beendet.

Marillenblüte

Als erste Obstbäume steht nach dem östlichen Flachland nun auch in der Wachau die Hauptblüte der Marillenbäume bevor. Verglichen mit dem langjährigen Mittel ist das um mehrere Wochen verfrüht, aber die Schwankungen von Jahr zu Jahr waren schon immer groß und liegen zwischen Anfang März und Mitte April für den Blühbeginn. Die frühe Blüte verwundert nicht, so erreichte doch bereits der Februar das Temperaturniveau eines durchschnittlichen März in diesen Regionen.

Marille
Marillenblüte am 11 März im Steinfeld. © R. Reiter

Frühblüte immer häufiger

In den vergangenen Jahren kam es mehrmals zu einem verfrühten Beginn der Marillenblüte, wie etwa in den Jahren 2019 und 2020. Im Jahr 2018 war es durch den kalten Februar zwar anders, dafür waren dann in einem extrem warmen April und Mai etwa die Apfel- und später dann die Rebblüte ausgesprochen früh dran. Erst 2013 findet man rückblickend eine durchgehend späte Vegetationsentwicklung, und das war ein Einzelfall: 2007 bis 2012 wiesen wiederum jeweils einen zum Teil rekordverdächtigen Vorsprung auf. Diese Häufung früher Frühjahre ist durchaus bemerkenswert.

Wetter vs. Klima

Das Wetter und damit die Blühtermine unterliegen früher wie heute großen Schwankungen von Jahr zu Jahr, so gab es Frühlingsblumen auch früher manchmal mitten im Winter. Wenn allerdings die frühere Ausnahme – wie beispielsweise die blühende Marillen in der ersten Märzhälfte – immer wieder und wieder vorkommt und dadurch zum Normalfall wird, müssen „durchschnittliche“ Daten angepasst werden. Und das ist eben genau das, was ein verändertes Klima bedeutet: Verschiebung der Durchschnittswerte!

Frostgefahr

Eine frühe Blüte bedeutet eine längere Reifezeit, die vor allem die Weinqualität in unseren Breiten sehr fördert. Und überhaupt freuen sich nicht alle nach dem Winter auf den Frühling? Eine Verfrühung desselben kann doch kein Nachteil sein? Der Haken an der Sache sind die erwähnten Temperaturschwankungen, eben das Wetter. Früher waren erst die Eismänner im Mai gefürchtet, zuvor waren die Pflanzen noch zu wenig entwickelt, um frostgefährdet zu sein. Vor vier Jahren aber hat ein eigentlich nicht allzu ungewöhnlicher Winterrückfall mit Frost und Schnee im April vielen Bäumen – die in ihrer Entwicklung um Wochen voraus waren – schwer zugesetzt. Mit ihrer vollen Belaubung brachen sie unter der Schneelast zusammen, die Obsternte fiel sehr gering oder örtlich sogar gänzlich aus. Auf diese Art kommt die paradox anmutende Situation zustande, dass bei wärmerem Klima die Frostgefährdung sogar zunimmt.

HANNA und GISELA bringen Sturmböen, kein Wintereinbruch in Sicht

Windig bis stürmisch geht es durch den Rest der Arbeitswoche. Südlich eines umfangreichen Tiefdrucksystems über dem Nordmeer und Nordeuropa liegt vor allem der Norden Deutschlands in einer kräftigen westlichen bis nordwestlichen Strömung. Dabei verdrängt die Kaltfront von Tief HANNA die sehr milde Luft bis Donnerstagabend auch aus dem äußersten Süden.

Bodenwetterkarte am Donnerstag. © FU Berlin / DWD

Aprilwetter im Norden

Die nachfolgende Luft stammt zwar ursprünglich aus polaren Breiten, wurde aber über dem Meer erwärmt und bringt für die Jahreszeit durchschnittliche oder immer noch leicht überdurchschnittliche Temperaturen zwischen 8 und 13 Grad mit sich. Nur in hohen Luftschichten ist es noch kalt, und das sorgt für eine labile Schichtung. Die Folge ist ein Wettertyp, der als Aprilwetter bekannt ist, aber auch in anderen Jahreszeiten und oft eben auch schon im März auftritt. In rascher Folge wechseln Aufheiterungen und Regenschauer einander ab, vereinzelt sind auch Graupelschauer und kurze Gewitter dabei. Gerade mit den Schauern wird der Westwind immer wieder stürmisch, speziell in Richtung Ostsee mit schweren Sturmböen um 100 km/h und über dem offenen Meer sogar mit Orkanböen.

Prognose der Windböen am Donnerstag von UCM. © UBIMET

Comeback von GISELA

Am Freitag feiert Tief GISELA Comeback. Die Warmfront des Tiefs hatte bereits am Dienstag Deutschland erfasst, der Tiefkern hatte sich in weiterer Folge aber gespalten. Der westliche Tiefkern, GISELA II, zieht mit dem Höhentrog am Freitag über die Ostsee hinweg, dabei kommt verbreitet starker Westwind mit teils stürmischen Böen auf. Besonders vom südlichen Niedersachsen und Thüringen ostwärts kündigen sich auch Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h ab.

Prognose der Windböen am Freitag von UCM. © UBIMET

Wetterberuhigung am Samstag

Bereits im Laufe des Freitags steigt der Luftdruck ausgehend von Frankreich deutlich an, am Wochenende verlagert sich dann ein Hoch über Deutschland ostwärts und das Wetter beruhigt sich. Nach einer zunehmend klaren und damit frischen, vielerorts leicht frostigen Nacht auf Samstag stellt sich trockenes und oft sonniges Frühlingswetter ein. Die Temperaturen steigen auf 6 bis 13, am Sonntag im Südwesten schon wieder gegen 17 Grad. Grund für die Erwärmung ist die südliche Strömung, die sich an der Westflanke des nach Osteuropa wandernden Hochs einstellt.

Frühlingshafter Ausblick

Zu Wochenbeginn erhält das Hochdruckgebiet Verstärkung von Westen her, wobei sich bei der Ablösung der beiden Hochs in den westlichen und mittleren Regionen am Montag vorübergehend der eine oder andere Regenschauer hereinschmuggeln kann. Das neue Hoch sorgt dann im weiteren Wochenverlauf für viel Sonnenschein bei weiterhin frühlingshaften Temperaturen. Die Höchstwerte liegen meist zwischen 12 und 17 Grad, am Rhein sind vereinzelt auch knapp 20 Grad möglich und nachts gibt es nur in ungünstigen Lagen leichten Frost. Auch der Wind ist kein großes Thema mehr. Zusammengefasst macht sich der Winter vor seinem kalendarischen Ende am Freitag, 20.3. kaum mehr bemerkbar.

Temperaturtrend in Frankfurt. © NCEP / UBIMET

In der Graphik ist der prognostizierte Temperaturtrend anhand von einer sog. Ensemble-Prognose dargestellt, bei der man etwaige Unsicherheiten in der Prognose besser erkennen kann. Meteorologen verwenden bei solchen Trendprognosen bewusst ein Höhenniveau um etwa 1500 m, da in dieser Höhe nahezu kein Tagesgang vorhanden ist und lokale Gegebenheiten wie etwa der Untergrund keine Auswirkungen auf die Modellgenauigkeit haben. Im Flachland liegt der Höchstwert an sonnigen oder windigen Tagen im Frühjahr etwa 12 bis 15 Grad darüber.

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Ägypten: Hochwasser in der Wüste

Regenwetter in der Wüste - pexels.com/veeterzy

Wie heuer schon öfter passiert, steht Ägypten und dem Levantinischen Meer neuerlich eine äußerst unbeständige und extrem nasse Wetterphase bevor. Vor allem westlich und südlich der Hauptstadt Ägyptens, Kairo, kommen binnen 36 Stunden rekordverdächtige Niederschlagsmengen zusammen. Grund dafür ist ein von der europäischen Frontalzone abgetropftes Höhentief, das bis Freitag von Libyen bis zum Irak durchzieht.

Die Wetterlage über Nordafrika am 12.03.2020 - Modell: ECMWF
Die Wetterlage über Nordafrika am 12.03.2020 – Modell: ECMWF

Der Jahresniederschlag in 48 Stunden!

Laut den meisten Wettermodellen zeichnen sich in den nördlichen Landesteilen binnen 48 Stunden verbreitet 40 bis 90 l/m² ab. Zum Vergleich: Im wüstenartigen Landesinneren, wie etwa in der Stadt Siwa, sind jährlich im Durchschnitt nur 9 l/m² zu erwarten! Selbst in Mersa Matruh, an der vergleichsweise feuchten Mittelmeerküste, kommen in einem durchschnittlichen März nur 11 l/m² zusammen.

48h Niederschläge [mm] bis 13.03.2020 um 13 Uhr MEZ über Ägypten - Modell: ECMWF
48h Niederschläge [mm] bis 13.03.2020 um 13 Uhr MEZ über Ägypten – Modell: ECMWF

In den letzten Monaten keine Seltenheit

Dass die Großwetterlage auf der Nordhalbkugel in den letzten Monaten vielerorts sehr von der Norm abweicht, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr: Äußerst mild über Nordeuropa und Weißrussland, deutlich kälter in den Polargebieten. Die beachtlichen Anomalien widerspiegeln sich auch in Nordafrika und dem Nahen Osten. Denn extreme Regenmengen und außergewöhnlich niedrige Temperaturen waren hier im vergangenen Herbst und Winter überhaupt keine Seltenheit! Gerade der Norden von Ägypten ist das beste Beispiel dafür: In den letzten drei Monaten sind dort bereits 100 bis 300 l/m² zusammengekommen. An der Mittelmeerküste entsprechen solche Mengen dem Zwei- bis Vierfachen des Durchschnitts, im wüstenartigen Landesinneren lokal dem bis zu 50-fachen!

Die Niederschläge der letzten 90 Tage bis zum 09.03.2020 über Nordafrika - NOAA/CPC
Die Niederschläge der letzten 90 Tage bis zum 09.03.2020 über Nordafrika – NOAA/CPC

 

Titelbild: Regenwetter in der Wüste – pexels.com/veeterzy

Sturmtief GISELA bringt Frühlingshauch

Tiefdruckgebiete bestimmen weiterhin unser Wetter. Am Dienstag erreicht uns dabei die kräftige Warmfront von Sturmtief GISELA und sorgt am Nachmittag vor allem im Westen für starken Regen. Über Nacht zieht die Warmfront über Österreich nach Osten hinweg und somit befindet sich die Alpenrepublik am Mittwoch hinter der Front im Warmsektor.

Luftmassengrenze über Europa @UBIMET

Die Kaltfront von GISELA bleibt über Deutschland liegen und verwellt in weiterer Folge. Da sich Österreich aber relativ nahe an der Luftmassengrenze befindet, überwiegen am Mittwoch an der Alpennordseite die Wolken. Dazu weht wieder kräftiger, teils sogar stürmischer Westwind, der die Temperaturen nach ober treibt. Im Süden scheint oft die Sonne und hier wird es in der südlichen Steiermark mit bis zu 21 Grad auch am wärmsten.

Höhepunkt am Donnerstag

Der wärmste Tag der Woche wird dann der Donnerstag. Die Zufuhr der warme Luft aus Südwesten hält an und dabei scheint auch im Norden häufiger die Sonne. Somit werden im Osten und Süden verbreitet Temperaturen um die 20 Grad erreicht.

Höchstwerte am Donnerstag

Im Laufe des Nachmittag verdichten sich aber die Wolken aus Norden und am späten Abend setzt dann im Vorfeld der Kaltfront Regen ein. Über Nacht legt sich die Kaltfront dann an die Alpen und es kühlt wieder merklich ab.

Am Wochenende meist trocken

Am Freitag regnet es vor allem am Vormittag noch, Schnee fällt oberhalb von rund 1000 m. Das Wochenende verläuft dann weitgehend trocken und es baut sich allmählich ein Hochdruckgebiet auf. Somit wird es vor allem am Sonntag auch sonnig. In der kommenden Woche dürften dann Hochdruckgebiets das Zepter übernehmen und die wochenlange Herrschaft der Tiefs beenden.

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Der Humboldtstrom

Artenreichtum dank Humboldtstrom auf den Galapagos-Inseln.

Der Humboldtstrom ist eine kalte Meeresströmung vor der Westküste Südamerikas, benannt nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt.

Von der Antarktis ausgehend fließt kaltes Meerwasser in der Tiefe des Ozeans parallel zur chilenischen und peruanischen Küste nach Norden. Da in dieser Region beständiger Wind aus Südosten (der Passat) weht, wird das Wasser an der Meeresoberfläche nach Nordwesten gelenkt. Die Folge: das kalte, antarktische Tiefenwasser kann aufsteigen. So beträgt die Wassertemperatur vor Peru im Mittel rund 18 Grad, auf gleicher geografischer Breite am anderen Ende des Pazifiks im Bereich von Papua-Neuguinea hingegen knapp 30 Grad. Kurz vor Erreichen des Äquators „biegt“ der Humboldtstrom schließlich nach Westen ab. Das Meerwasser erwärmt sich nun deutlich, in der Folge wird diese Meeresströmung Süd-Äquatorialstrom genannt.

Schematische Darstellung des Humboldtstroms.
Schematische Darstellung des Humboldtstroms.

Auswirkungen auf Wetter und Natur

Der Humboldtstrom übt auf die Tier- und Pflanzenwelt der Region sowie auf das Wetter einen großen Einfluss aus. Das kalte Meerwasser kühlt auch die Luft darüber ab, diese kann somit nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Fließen nun die Luftmassen vom Meer aufs Festland, erwärmen sie sich stark, etwaige Wolken oder Nebel lösen sich auf. Niederschlag ist demzufolge im Norden Chiles und im Süden Perus Mangelware. Dort befindet sich die Atacama-Wüste, die trockenste Wüste der Erde. Durchschnittlich fällt hier nur ein halber Liter Regen im Jahr. Das kalte und daher sauerstoffreiche Wasser vor der Küste bietet zudem Unmengen an Fischen und Plankton einen Lebensraum. Auch die enorme Artenvielfalt auf den Galapagos-Inseln kann man unmittelbar auf den Humboldtstrom zurückführen.

Was hat El-Nino damit zu tun?

Periodisch, circa alle sieben Jahre, schwächt sich der Passatwind vor der Küste Südamerikas ab. Das kalte Tiefenwasser kann nun nicht mehr aufsteigen, der Humboldtstrom kommt zum Erliegen. Aus diesem Grund erwärmt sich die Meeresoberfläche massiv. Die Folge ist ein Absterben des Planktons und in direkter Folge ein starker Rückgang der Fischbestände in den Gewässern vor Peru und Chile. Außerdem kommt es während El-Nino zu schweren Regenfällen und Überschwemmungen auf den Galapagos-Inseln und an der Westküste Südamerikas.

Ein besonders starkes El-Nino-Ereignis war im Jahre 1997. Abschließend noch die Anomalien der Meeresoberflächentemperaturen im Dezember 1997. Man sieht sehr gut, dass das Wasser nun vor den Küsten Chiles, Equadors und Perus deutlich wärmer als sonst ist. Zu kalt ist der Pazifik hingegen Richtung Westen (Australien, Neuguinea):

Meerestemperaturen während El-Nino.
Meerestemperaturen während El-Nino.

Quelle Titelbild: pixabay

Neue Woche bringt abwechslungsreiches Frühlingswetter mit bis zu 20 Grad

Regenbogen im Frühling

Die neue Woche startet im Osten und Südosten noch sonnig aufgelockert, von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich breitet sich hingegen Regen aus. Die Schneefallgrenze liegt meist um 1000 m, inneralpin schneit es aber anfangs noch bis in einige Tallagen um 700 m. Im östlichen Flachland sowie im äußersten Süden und Südosten bleibt es bis zum Abend trocken. Die Temperaturen erreichen 3 bis 11 Grad.

Am Dienstag im Westen weiterhin nass

Am Dienstag scheint im Osten und Südosten des Landes häufig die Sonne, sonst ziehen kompakte Wolken durch und im Westen setzt am Vormittag teils kräftiger Regen ein. Am Nachmittag breitet sich der Regen bis zum Waldviertel aus und die Schneefallgrenze steigt von knapp 800 gegen 1000 bis 1400 m an. Meist trocken bleibt es im Süden und im östlichen Flachland. Dazu gibt es 3 bis 14 Grad mit den mildesten Werten im Südosten.

Die Warmfront von GISELA bringt am Dienstag Regen, danach folgt Wärme. © NCEP / UBIMET

Milde Wochenmitte

Der Mittwoch verläuft an der Alpennordseite oft bewölkt und zeitweise fällt ein wenig Regen, Schnee ist nur noch im Hochgebirge ein Thema. Im Süden und Südosten bleibt es meist trocken und häufig sonnig, auch im Osten lockert es bei kräftigem Westwind auf. Die Temperaturen steigen auf 10 bis 19 Grad, frühlingshaft mild wird es im Osten und Südosten. Noch milder wird es am Donnerstag, dann sind bei einem freundlichen Mix aus Sonne und Wolken im Flachland Temperaturen bis 20 Grad in Sicht.

Nur mäßige Pollenbelastung

Trotz der milden Temperaturen ist in den kommenden Tagen nur mit einer mäßigen Pollenbelastung zu rechnen, da der Höhepunkt der Blüte von Hasel und Erle bereits überschritten ist und die Esche vorerst nur lokal für Belastungen sorgt. Die nächste große Belastungswelle kündigt sich dann mit dem Blühbeginn der Birke in der letzten Märzdekade an.

Abkühlung am Freitag

Der sehr milde Wetterabschnitt ist nur von kurzer Dauer, so zieht am Freitag die Kaltfront eines Tiefs über dem Baltikum durch. Am Wochenende beruhigt sich das Wetter wieder und die Temperaturen pendeln sich im Bereich des jahreszeitlichen Mittels ein mit Höchstwerten im Flachland knapp oberhalb der 10-Grad-Marke. In der nachfolgenden Graphik ist der prognostizierte Temperaturtrend anhand von einer sog. Ensemble-Prognose dargestellt, bei der man etwaige Unsicherheiten in der Prognose besser erkennen kann.

Temperaturtrend im Osten Österreichs im Vergleich zum Mittel. © NCEP / UBIMET

Meteorologen verwenden bei solchen Trendprognosen  bewusst ein Höhenniveau um etwa 1500 m, da in dieser Höhe nahezu kein Tagesgang vorhanden ist und lokale Gegebenheiten wie etwa der Untergrund keine Auswirkungen auf die Modellgenauigkeit haben. Im Flachland liegt der Höchstwert an sonnigen oder windigen Tagen im Frühjahr meist 13 bis 15 Grad darüber.

Hohe Wasserstände an Westdeutschen Flüssen

Hochwasser an der Mosel

Rückblick Februar in Sachen Regen

Die Westwetterlagen bringen immer wieder Tiefs mit ihren Fronten von Westen nach Europa. Damit ergibt sich landesweit eine Abweichung von rund 130% zum Mittel. Momentan sind daher besonders in der Westhälfte die Flüsse recht voll. Lokal werden sogar die Warnschwellen für ein kleines Hochwasser erreicht. Aufgeschlüsselt auf einzelnen Bundesländer ergibt sich:

Bundesländer

Abweichung in % zum Mittel

Schleswig-Holstein 170
Niedersachsen/Bremen 155
Nordrhein-Westfalen 140
Baden-Würtemberg 140
Rheinland-Pfalz/Saarland 130

Begrüden lässt sich das im sogenannten NAO-Index. Dieser beschreibt die Druckdifferenz zwischen den Azoren und Island. Ist diese Positiv, so herrscht in Island geringere Druck (Tief) als auf den Azoren (Hoch). Bei dieser Aufteilung herrscht über dem Atlantik Westwind und rege Tiefdrucktätigkeit. Viele Tiefs entstehen dann über Neufundland und ziehen in der Folge rasch nach Osten. Prominente Tiefs des Februars waren PETRA, SABINE oder BIANCA.

Nord Atlantische Oszillation
© https://www.cpc.ncep.noaa.gov/products/precip/CWlink/pna/nao_index_mrf.shtml

Hier einige Bilder von den Flüssen im Westen.

Mosel:

Rhein:

Saar:

Aussichten

Die Aussichten für die nächsten 5 Tage sind zwar nicht extrem, aber verbreitet kommen 20 L/m² zusammen. In den entsprechenden Stauregionen auch mehr. Das ist zwar nicht wirklich viel, wird aber die Flusspegel hoch halten. Grund für die Niederschläge ist die weiter anhaltende Westwetterlage, wie die oben gezeigte Graphik mit der Prognose des NAO-Index untermauert.

Summierter Niederschlag bis Donnerstagmittag nach dem deutschen ICON-Modell © DWD/UBIMET

Titelbild: https://twitter.com/NilsPetri1/status/1236058587350396928/photo/2

Starker Polarwirbel verursacht Ozonloch über dem Nordpol

Der stratosphärische Polarwirbel kann im Winterhalbjahr direkten Einfluss auf das Wettergeschehen in den mittleren Breiten haben. Heuer präsentiert sich der Polarwirbel seit Jahresbeginn außergewöhnlich stark, was in Europa eine anhaltende Westlage zur Folge hat. Der Polarwirbel hat allerdings auch Auswirkungen auf die Chemie der Atmosphäre, insbesondere auf die Ozonkonzentration. Diese Wechselwirkungen kann man meist besonders gut über der Antarktis beobachten, so dürfte der Begriff Ozonloch jedem bekannt sein.

Verkehrte Welt

Sowohl in der Antarktis als auch in der Arktis hatte der Polarwirbel im vergangenen Winter ein ungewöhnliches Verhalten: Über der Antarktis gab es im September 2019, also im dortigen Spätwinter, eine plötzliche Stratosphärenerwärmung. Die daraus resultierenden, ungewöhnlich hohen Temperaturen in der Stratosphäre haben den Ozonabbau deutlich verlangsamt, weshalb das Ozonloch über der Antarktis im 2019 so klein wie zuletzt in den 1980er Jahren war. Knapp ein halbes Jahr später passiert über der Arktis nun das Gegenteil: Ein außergewöhnlich stark ausgeprägter Polarwirbel hat in den vergangenen Tagen nämlich zur Entstehung eines Ozonlochs beigetragen.

Durchschnittliche Ozonkonzentration im März (links) und aktuell (rechts). © NASA

Ozonloch

Durch extrem niedrige Temperaturen teils unter -85 Grad können sich einige Substanzen in der Stratosphäre verflüssigen und sogar gefrieren, was die Entstehung von polaren Stratosphärenwolken (engl. Polar Stratospheric Clouds; PSC) zur Folge hat. Diese Wolken, welche ihrem Aussehen nach auch Perlmuttwolken genannt werden, sind von großer Bedeutung für die Entstehung des Ozonlochs. An den Kristallen der PSC laufen Reaktionen ab, bei denen Stickstoffoxide aus der Luft in die Kristalle übergehen, so dass nur die weitaus aggressiveren Chlorverbindungen in der Luft bleiben. Am Ende der Polarnacht werden diese Chlorverbindungen von der eintreffenden UV-Strahlung gespalten und plötzlich stehen sehr viele freie Chlorradikale zur Verfügung, die Ozonmoleküle zerstören können. Eines davon kann den katalytischen Zyklus viele Male durchlaufen und dabei bis zu 100.000 Ozonmoleküle zerstören! Erst wenn die Temperaturen wieder ansteigen und die PSCs verdampfen, wird der Ozonabbau gedämpft.


Normalerweise kommt es selten vor, dass in der Arktis solch niedrige Temperaturen auftreten, in der Antarktis dagegen häufig – deswegen finden diese Vorgänge meist in der Antarktis statt. Es handelt sich heuer allerdings um eine außergewöhnliche Situation, welche in diesem Ausmaß keinesfalls jedes Jahr zu erwarten ist.

Gefahren

Der Ozonabbau in der Stratosphäre ist deswegen besorgniserregend, weil die Ozonschicht in der Stratosphäre über 95 bis 99 % der ultravioletten Sonnenstrahlung absorbiert, vor allem die gefährliche UV-B Strahlung. Derzeit liegt der Gesamtozongehalt im Kern des Polarwirbels teils unter 200 DU, also 50% tiefer als normal. Vorerst bleibt dieses Ozonloch innerhalb des Polarwirbels im hohen Norden, im Frühling löst sich der Polarwirbel allerdings auf und die Reste des Ozonlochs können die mittleren Breiten erreichen. Je nach Großwetterlage kann es auch in Mitteleuropa mitunter zu einer ungewöhnlich hohen Sonnenbrandgefahr im Frühjahr kommen.

Ozonabweichungen teils um -50%  über der Arktis am 6. März. © WMO

Titelbild © Env. and Climate Change Canada

Kräftiger Regen und Schnee durch Tief ELLI

Prächtig präsentiert sich momentan das Tief Elli, dessen Kern sich am Donnerstagnachmittag über dem Nordwesten Frankreichs befindet. In weitere Folge zieht das Tief entlang des orangenen Pfeils über die Eifel und das Sauerland in Richtung Vorpommern.

Aktuelles Satellitenbild von Donnerstagmittag @EUMETSAT, UBIMET

Das aktuelle Radarbild zeigt schön die Warmfront mit dem Regen über dem Südwesten. In den letzten 6 Stunden sind hier lokal bereits um die 10 l gefallen und es kommen noch 10 bis 20 l hinzu in den nächsten Stunden.

Radarbild von 15:10 Uhr © DWD/UBIMET
Niederschlagssumme der letzten 6 Stunden © UBIMET/DWD

In weitere Folge kommt der Regen nordostwärts voran, schwächt sich jedoch dabei allmählich ab. Die Schneefallgrenze liegt jedoch zu hoch für die Mittelgebirge, nur auf den höchsten Gipfeln wird es weiß.

Schnee in den Mittelgebirgen

Am Freitag selbst liegt das Tief über der Mitte. Auf seiner Rückseite fließt kältere Luft ein, sodass die Schneefallgrenze in der Eifel und im Sauerland kurzzeitig auf 400 bis 600 m hinab sinkt. In der Nacht auf Samstag sind dann auch in den höheren Lagen des Weserberglands und des Wiehengebirges sowie im Harz einige Zentimeter Schnee möglich.

Wind im Süden

Südlich des Tiefs frischt am Freitagmorgen der Wind im Schwarzwald, der schwäbischen Alb und im bayrischen Alpenvorland auf. Dann muss mit Böen von 60 bis 80 km/h gerechnet werden. Der Wind nimmt dann im Laufe des Abend wieder ab.

Titelbild: Eumetsat

Tief ELLI sorgt für Regen und Schnee

Schneefall in Schladming

Wie schon in den vergangenen Wochen sind sonnige Abschnitte nur von kurzer Dauer. So nähert sich bereits in den kommenden Stunden das nächste kräftige Tief namens ELLI von Frankreich her dem Alpenraum an.

Aktuelles Satellitenbild von Donnerstagmittag @EUMETSAT, UBIMET

ELLI zieht dabei bis Freitag nach Norddeutschland und dann am Samstag weiter zur Ostsee. Die Warmfront des Tiefs hat bereits Westösterreich erreicht und sorgt im Arlberggebiet für kräftigen Schneefall.

Starkschneefall an der Galzigbahn/St. Anton @feratel

Die Kaltfront des Tiefs liegt derzeit noch quer über Frankreich. Wenn die Kaltluft dann in der Nacht auf Freitag den Mittelmeerraum erreicht, bildet sich über Norditalien ein Randtief.

Neuschnee in Hochtäler

Am Abend und in der Nacht breiten sich Regen und Schneefall weiter ostwärts aus und Freitagfrüh gibt es besonders in Kärnten und der Steiermark gebietsweise starken Regen bzw. Schneefall. Die Schneefallgrenze schwankt dabei stark von Tal zu Tal, liegt aber meist zwischen 700 und 1000 m. Lokal kann es aber für kurze Zeit bei kräftigem Niederschlag bis in tiefe Lagen nasse Flocken geben.

Neuschneemengen bis Freitagmittag
Neuschneemengen bis Freitagmittag

Vor allem in Oberkärnten und in der Obersteiermark sind so in höheren Tallagen in kurzer Zeit 5 bis 15 cm nasser Neuschnee zu erwarten. Auf den Bergen in Kärnten fallen teilweise 30 bis 40 cm Neuschnee in wenigen Stunden. Im Laufe des Nachmittags lässt der Niederschlag dann deutlich an Intensität nach.

Wetterbesserung am Wochenende

Am Samstag zieht das Oberitalientief nach Süden ab und auch das steuernde Tief ELLI zeit weiter nach Nordosten. Somit nimmt der Tiefdruckeinfluss insgesamt ab und im Süden setzt sich tagsüber die Sonne durch. Auf der Rückseite von ELLI strömt aber mit einer nordwestlichen Höhenströmung kalte Luft zu den Alpen, sodass von Vorarlberg bis ins Mostviertel oberhalb von 500 bis 700 m einige Schneeschauer durchziehen.

Am Sonntag sorgt dann ein Zwischenhoch verbreitet für Sonnenschein, aufziehende Wolken am Abend kündigen aber von Westen her schon wieder die nächste Front an.

Titelbild: Adobe Stock

Start der Tornadosaison in den USA

Tornado mit Blitz © Devin Pitts

Tornados treten zwar grundsätzlich im gesamten Jahr auf, der Höhepunkt der Saison beginnt in den USA aber ausgehend vom Südosten typischerweise im März. Im April und Mai herrscht dann besonders in den Great Plains rund um Oklahoma Hochsaison, so sind zu dieser Jahreszeit auch besonders viele Storm Chaser unterwegs. Im Hochsommer verlagert sich der Schwerpunkt dann weiter in den Norden. Im Durchschnitt treten in den USA etwa 1300 Tornados pro Jahr auf, wobei es von Jahr zu Jahr eine hohe Variabilität gibt.

Tornadoklimatologie in den USA. © SPC / NOAA

Tornado in Nashville

Ein Tief mit Kern über dem Süden von Missouri hat am Montag im Norden von Tennessee, im Südwesten von Kentucky sowie im Südosten von Missouri für kräftige Gewitter gesorgt. Neben Hagel und Starkregen kam es auch zu mehreren Tornados. Einer davon ist Dienstagfrüh direkt über den Norden von Nashville gezogen, der Hauptstadt des US-Bundestaates Tennessee, und hat dort für schwere Schäden und mindestens neun Todesopfer gesorgt. In den kommenden Tagen bleibt die Gewittergefahr vor allem von Texas bis nach Alabama erhöht.


Der Tornado von Nashville war nicht nur aufgrund seiner Zugbahn gefährlich, sondern auch aufgrund der Uhrzeit. So war es zum Zeitpunkt des Tornados noch dunkel und viele Menschen haben noch geschlafen. Man konnte die Windhose zudem nur vorübergehend erkennen, wenn sie von Blitzen angeleuchtet wurde.

Titelbild © DevinWxChase

Zweitwärmster Februar der Messgeschichte

Frühling und Winter kämpfen gegeneinander.

Der Winter 2019/20 war in Europa durch anhaltende Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa geprägt. Die daraus resultierende westliche Strömung über Mitteleuropa führte dabei wiederholt milde Luftmassen nach Österreich, zudem gab es im Februar nahezu im Wochentakt Sturmereignisse. In der Bilanz zeigt sich, dass wir in Österreich sowohl den zweitwärmsten Februar als auch den zweitwärmsten Winter seit Messbeginn erlebt haben.

Örtlich wärmster Februar

Landesweit gab es im Februar eine Abweichung von rund 4,6 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Aufgrund der zahlreichen Westwetterlagen waren die Abweichungen an der Alpennordseite und im Osten am höchsten, hier lag die durchschnittliche Temperatur teils 5,5 Grad über dem Schnitt! Vielerorts, wie etwa in Wien, Graz und Linz, gab es in diesem Monat keinen einzigen zu kalten Tag. Örtlich wie etwa in Wien wurde der wärmste Februar der Messgeschichte egalisiert, in Bregenz, Kremsmünster in Lienz war es sogar der wärmste überhaupt.

Temperaturabweichung vom Klimamittel 1981-2010 im Februar 2020 @ UBIMET

In windgeschützten Tälern fallen die Abweichungen etwas geringer aus: Wie schon im Jänner war Zell am See mit einer Abweichung von +1,5 Grad der relativ kühlste Ort des Landes. Hier gab es auch die tiefste Temperatur in einem bewohnten Ort mit -16,8 Grad.

Im Norden nass, im Süden trocken

Die Niederschlagsbilanz im Februar fällt zweigeteilt aus. Von Vorarlberg bis Niederösterreich gab es deutlich mehr Niederschlag als üblich, besonders vom Bregenzerwald über das Salzkammergut bis ins Rax-Schneeberg-Gebiet liegen die Mengen teils über dem doppelten Monatsdurchschnitt. An der Alpensüdseite setzt sich die Trockenheit seit Jahresbeginn hingegen fort, im Bereich des Drautals sowie in Teilen des Oststeiermark gab es weniger als 15 Liter pro Quadratmeter an Niederschlag.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel 1981-2010 im Februar 2020. © UBIMET

Verbreitet milder Winter

Nicht nur in Österreich, sondern in weiten Teilen Mittel- und Nordeuropas war der Winter 2019/20 viel zu warm. In mehreren Ländern wie etwa in Finnland und der Schweiz war es gar der wärmste überhaupt.

Moskau erstmals im Plus

Äußerst bemerkenswert war die Temperaturabweichungen im vergangenen Winter auch in Russland, einem Land, welches man normalerweise mit Kälte, Eis und Schnee in Verbindung bringt. Nicht so in diesem Jahr, mit einer Abweichung von +6,3 Grad erlebte die Metropole den mit Abstand wärmsten Winter seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1821. Zudem lag die mittlere Temperatur mit +0,2 Grad erstmals über dem Gefrierpunkt!

Extremwerte Februar 2020 in Österreich

Höchste Temperaturen

  • 21,3 Grad Mooslandl/Hieflau (ST, 19.)
  • 20,7 Grad Innsbruck (T, 23.)
  • 20,4 Grad Mattersburg (B, 23.)

Tiefste Temperaturen

  • -16,8 Grad Zell am See (S, 6.)
  • -16,6 Grad Seefeld (T, 6.)
  • -16,6 Grad Schmirn (T, 6.)

Nasseste Orte

  • 367 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
  • 360 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 339 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 259 Liter pro Quadratmeter St. Wolfgang (OÖ)

Trockenste Orte

  • 7 Liter pro Quadratmeter Eichberg (ST)
  • 8 Liter pro Quadratmeter Obervellach, Dellach, Weitensfeld, Kornat (K), Graz-Uni (ST), Lienz (T)

Sonnigste Orte

  • 184 Sonnenstunden Klagenfurt (K)
  • 178 Sonnenstunden Villach (K)
  • 176 Sonnenstunden Pörtschach ( K)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 126 km/h Innsbruck (Sturm PETRA am 5.2.)
  • 125 km/h Rohrbach (Sturm SABINE am 10.2.)
  • 122 km/h Straßwalchen-Ederbauer (Sturm SABINE am 11.2.)
  • 121 km/h Seibersdorf sowie Podersdorf (Sturm YULIA am 23.2.)

Das Positive am Coronavirus

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Satelliten sind heutzutage sehr vielfältig einsetzbar. Sie zeigen uns Meteorologen nicht nur, wo sich welche Wolken befinden oder wie hoch der Wasserdampfgehalt ist, sie sind auch für andere Umweltbereiche sehr wertvoll. U.a. messen sie die Konzentration von Stickstoffdioxid NO2 in der unteren Atmosphäre – dem giftigen Gas, was durch Kraftwerke, Fabriken, Autos etc. ausgestoßen wird.

Über China haben die Satelliten der NASA, der US-Raumfahrtbehörde, nun überraschend geringe NO2-Konzentrationen über bereits etliche Tage festgestellt. Mit anderen Worten: Die Luft ist hier aktuell relativ wenig verschmutzt! Verglichen mit dem gleichen Vorjahreszeitraum ist die Konzentration von Stickstoffdioxid markant zurück gegangen, Forscher des Goddard Space Flight Center der NASA sprechen gar von einem bisher nicht dagewesenen dramatischen Rückgang über weite Gebiete.

NO2-Konzentration über Wuhan im Vergleich @ https://earthobservatory.nasa.gov/images/146362/airborne-nitrogen-dioxide-plummets-over-china
NO2-Konzentration über Wuhan im Vergleich @ https://earthobservatory.nasa.gov/images/146362/airborne-nitrogen-dioxide-plummets-over-china

 

Und natürlich ist es naheliegend, dass diese Besserung der Luftqualität vor allem verbunden ist mit der wirtschaftlichen Abkühlung in China, sprich dem Schließen zahlloser Fabriken in Folge des Coronavirus-Ausbruchs. Zwar fanden von Ende Jänner bis Anfang Februar auch die Neujahrsfeiern in China statt, zu welchen traditionell weniger gearbeitet wird, doch Vergleiche mit gleichen Zeiträumen in den vergangenen Jahren zeigen ein deutliches Anhalten der Luftqualitätsverbesserung darüber hinaus.

 

 

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Rückblick auf stürmische Kaltfront

Radarbild am Samstag, 29.02.2020, 18:30 Uhr @ DWD, UBIMET

Weniger als zuletzt waren die Sturmböen diesmal jedoch mit der nahen Passage des Tiefzentrums verbunden, denn dieses lag weit entfernt bei Schottland, sondern mit einer kräftig ausgeprägten Kaltfront. Sie überquerte das ganze Land von West nach Ost ab den frühen Nachmittagsstunden. Vorlaufend wurde noch einmal ausgesprochen milde Luft herangeführt mit häufig zweistelligen Werten und bis zu 17 Grad am Oberrhein. Mit der organisierten Front einher ging häufig starker, teils gewittriger Regen und ein markanter Temperaturrückgang.

Temperaturmaximum am 29.02.2020 @ UBIMET
Temperaturmaximum am 29.02.2020 @ UBIMET

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Direkt an der Kaltfront wurden schließlich im Verlauf des Nachmittags verbreitet Sturmböen registriert, lokal auch schwere Sturmböen. Am Flughafen in Düsseldorf waren es mit 110 km/h sogar Beaufort 11. Auf dem Weg nach Osten ließ die Intensität schließlich nach, im Osten und Südosten wurden lediglich Böen zwischen 50 und 60 km/h gemessen.

Maximale Windböen am 29.02.2020 @ UBIMET
Maximale Windböen am 29.02.2020 @ UBIMET

Niederschlagssumme am 29.02.2020 @ UBIMET
Niederschlagssumme am 29.02.2020 @ UBIMET

 

Zwar verläuft der heutige Sonntag zeitweise ruhiger, doch der nächste Sturm lässt nicht lange auf sich warten. Ein kleinräumiges Randtief namens DIANA bringt sich über dem Golf von Biskaya bereits in Stellung, überquert am Nachmittag die Mitte Frankreichs und erreicht abgeschwächt am Abend auch den Südwesten Deutschlands. Für wenige Stunden sind hier bis in die Nacht noch einmal gebietsweise Sturmböen zu erwarten.

 

Titelbild: Radarbild am Samstag, 29.02.2020, 18:30 Uhr @ DWD, UBIMET

Februar 2020: Rekordmild, im Norden zu nass, im Süden zu trocken

Der Februar war 2020 verbreitet 2,5 bis örtlich über 5 Grad zu mild, vielerorts konnte der mildeste Februar seit Messbeginn verzeichnet werden. Bei den betrachteten Stationen konnte nur in Chur, auf dem Säntis, in St. Gallen, in Samedan und in Vaduz noch mindestens ein milderer Februar registriert werden. Verantwortlich für den Überschuss waren milde Westlagen, mit denen es im Norden und in den Bergen auch teilweise kräftig stürmte (Sturmtiefs Petra, Sabine, Tomris, Bianca).

Abweichungen von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer in größeren Städten der Schweiz im Februar 2020 @ Meteonews
Abweichungen von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer in größeren Städten der Schweiz im Februar 2020 @ Meteonews

 

Bezüglich Niederschlag gab es im Norden und Süden grosse Unterschiede: War es im Norden verbreitet zu nass, war es insbesondere im Tessin massiv zu trocken. In Lugano konnte nur eine Niederschlagssumme von 0,8 Litern pro Quadratmeter verzeichnet werden, normal wären rund 52 Liter! Dies erklärt auch die hier aktuell grosse Waldbrandgefahr. Die im Norden häufigen Störungen gelangten bei den in der Höhe vorherrschenden Westwinden nicht in den Süden, sondern blieben auf den Norden beschränkt. Dort gab es dagegen im Vergleich zum klimatischen Mittel von 1981 bis 2010 teilweise mehr als doppelt soviel Niederschlag, so z.B. in Aarau, Bern, St. Gallen und Zürich. Die Besonnung schliesslich war vielerorts überdurchschnittlich, auf dem Säntis aber als Ausnahme deutlich unterdurchschnittlich.

 

Abweichungen von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer in größeren Städten der Schweiz im Februar 2020 @ Meteonews
Abweichungen von Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer in größeren Städten der Schweiz im Februar 2020 @ Meteonews

 

Titelbild: Webcam Hoher Kasten @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/hoherkasten

Februar 2020: Extrem mild und oft stürmisch

Webcam Feldkirch @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/feldkirch

Westwinter

Der Winter 2019/20 war in Europa bisher durch anhaltende Tiefdrucktätigkeit über Skandinavien geprägt. Die daraus resultierende westliche Strömung über Mitteleuropa führte dabei wiederholt milde Luftmassen nach Österreich, so war der Winter hierzulande der zweitwärmste seit Messbeginn vor über 250 Jahren. Während der Jänner noch durch beständige Hochdrucklagen geprägt war, gab es im Februar eine dynamische Westlage mit zahlreichen Sturmtiefs. In Summe gab es vier markante Stürme: PETRA, SABINE, YULIA und BIANCA, welche auch im Flachland örtlich für Orkanböen sorgten.

Temperaturabweichung im Nordosten am höchsten

Mit einer landesweiten Abweichung von rund 4,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 fällt der Monat Februar extrem aus. Aufgrund der zahlreichen Westwetterlagen waren die Abweichungen an der Alpennordseite am höchsten, so lag das Temperaturmittel In Teilen Niederösterreichs fast 6 Grad über dem Schnitt. Vielerorts, wie etwa in Wien, Graz und Linz, gab es in diesem Monat keinen einzigen zu kalten Tag. In windgeschützten Tälern fallen die Abweichungen hingegen geringer aus: Wie schon im Vormonat war Zell am See mit einer Abweichung von +1,6 Grad der relativ gesehen kühlste Orte. Hier gab es auch die tiefste Temperatur in einem bewohnten Ort mit -16,8 Grad.

Abweichung der Monatsmitteltemperaturvom Klimamittel 1981-2010 im Februar 2020 @ UBIMET
Abweichung der Monatsmitteltemperaturvom Klimamittel 1981-2010 im Februar 2020 @ UBIMET

Im Norden nass, im Süden trocken

Die Niederschlagsbilanz im Februar fällt zweigeteilt aus. Von Vorarlberg bis Niederösterreich gab es deutlich mehr Niederschlag als üblich, besonders vom Bregenzerwald über das Salzkammergut bis ins Rax-Schneeberg-Gebiet liegen die Mengen teils über dem doppelten Monatsdurchschnitt. An der Alpensüdseite setzt sich die Trockenheit seit Jahresbeginn hingegen fort. Vor allem im Bereich des Drautals sowie in Teilen des Oststeiermark gab es weniger als 15 Liter pro Quadratmeter Regen.

Anteil des Monatsniederschlags vom klimatologischen Mittel 1981-2010 im Februar 2020 @ UBIMET
Anteil des Monatsniederschlags vom klimatologischen Mittel 1981-2010 im Februar 2020 @ UBIMET

Mehrere Gewitter, keine Eistage im Flachland

Die Westlage hat an der Alpennordseite für ungewöhnlich viele Gewitter gesorgt, so wurde im zurückliegenden Monat an 11 Tagen mindestens ein Blitz in Österreich detektiert. In Summe gab es 1463 Entladungen, die meisten davon in Ober- und Niederösterreich. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der modernen Blitzerfassung vor 13 Jahren. Im Gegensatz dazu gab es im Flachland sowie in vielen Tal- und Beckenlagen keinen einzigen Eistag, lediglich in den Hochtälern sowie im Pinz- und Pongau blieb die Temperatur an manchen Tagen ganztags unter dem Gefrierpunkt.

 

Extremwerte Februar 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Sonntag, 01.03.2020

Höchste Temperaturen
21,3 Grad Mooslandl/Hieflau (ST, 19.)
20,7 Grad Innsbruck (T, 23.)
20,4 Grad Mattersburg (B, 23.)

Tiefste Temperaturen
-16,8 Grad Zell am See (S, 6.)
-16,6 Grad Seefeld (T, 6.)
-16,6 Grad Schmirn (T, 6.)

Relativ wärmste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)
+5,9 Grad Schöngrabern (NÖ)
+5,7 Grad Weitra, Wiener Neustadt, Schwechat (NÖ)
+5,6 Grad Gumpoldskirchen (NÖ), Eisenstadt (B)

Relativ kälteste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)
+1,6 Grad Zell am See (S)
+2,4 Grad Krimml (S)
+2,6 Grad Bischofshofen (S)

Eistage (ganztägig weniger als 0 Grad)
5 Warth (V), Zell am See (S)
4 Langen/Arlberg (V), Seefeld (T), Ramsau am Dachstein (ST)

Nasseste Orte
359 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
339 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
258 Liter pro Quadratmeter Schoppernau (V)

Trockenste Orte
8 Liter pro Quadratmeter Obervellach, Dellach, Weitensfeld, Graz-Uni (ST), Lienz (T)

Absolut sonnigste Orte
183 Sonnenstunden Klagenfurt (K)
177 Sonnenstunden Villach (K)
176 Sonnenstunden Pörtschach ( K)

 

Titelbild: Webcam Feldkirch @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/feldkirch

2019/20 zweitwärmster Winter der Messgeschichte

Pistenbulli

Besonders markant fallen die Temperaturabweichung im Winter 2019/20 entlang der Nordalpen sowie im Norden des Landes aus: Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich sowie am Alpenostrand war der Winter vielerorts 3 bis 4 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel. Vergleichsweise gering waren die Abweichungen dagegen in inneralpinen Tallagen wie etwa im Pinzgau, wo sich im Zuge von Inversionswetterlagen kalte Luft ansammeln konnte. In Summe reiht sich der Winter mit einer Abweichung von +3,2 Grad an zweiter Stelle nach dem Rekordwinter 2006/07 ein.

Milder Winter
Temperaturabweichung im Winter 2019/20. © UBIMET

Milder Dezember

Mit einer österreichweiten Abweichung von 2,8 Grad war der erste Monat des Winters bereits deutlich zu warm. Besonders nach der Monatsmitte sorgte eine ausgeprägte Föhnlage für zahlreiche Temperaturrekorde, so wurde etwa am 17.12. im Land Salzburg erstmals eine Temperatur über 20 Grad in einem Dezember gemessen. Neue Monatsrekorde gab es unter anderem aber auch in Linz, Graz und St. Pölten. In der Nacht auf den 18.12. wurde zudem auch die wärmste Dezembernacht der Messgeschichte Österreichs mit fast 15 Grad in Pottschach-Ternitz verzeichnet.

Hochdruckdominierter Jänner

Der Jänner war durch beständige Hochdrucklagen geprägt, was anhaltende Inversionswetterlagen zur Folge hatte. Dies hat auf den Bergen zu sehr großen Temperaturabweichungen zwischen +3 und +4 Grad geführt; So wurde am 12.1. an der höchsten Wetterstation Österreichs, am Brunnenkogel, ein neuer Temperaturrekord mit +3 Grad aufgestellt. Die Abweichungen in den Niederungen waren hingegen geringer, im Pinzgau waren die Temperaturen teils sogar durchschnittlich.
Aufgrund der vielen Hochs war der Monat außergewöhnlich trocken: Besonders im Süden wurden verbreitet weniger als 10% des Monatssolls erreicht. Örtlich wie etwa in Lienz gab es im gesamten Monat überhaupt keinen messbaren Niederschlag. Dafür war der Monat vor allem in Unterkärnten außergewöhnlich sonnig, hier wurden teils langjährige Rekorde gebrochen: In Klagenfurt wurde der Sonnenrekord aus dem Jänner 1918 überboten. Die Messreihe reicht hier bis 1884 zurück.

Niederschlagsabweichung im Winter 2019/20. © UBIMET

Stürmischer und extrem warmer Februar

Der Februar geht als 9. Monat in Folge mit einer Abweichung von rund +4 Grad als einer der wärmsten überhaupt in die Messgeschichte ein. In den Alpen wurden teils auch neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa am Hohen Sonnblick mit +3,9 Grad. Verantwortlich dafür war eine sehr stark ausgeprägte Westlage, welche kontinuierlich milde Atlantikluft ins Land geführt hat. Dazu gab es mit PETRA, SABINE, YULIA und BIANCA nahezu im Wochentakt Sturmlagen. Selbst im Flachland kam es dabei mitunter zu Orkanböen, wie etwa im Mühlviertel am 10.2. oder im Wiener Becken in der Nacht auf den 24.2.

Kaum Eistage, kaum Schnee

Im Flachland war der Winter 2019/20 vielerorts der schneeärmste der Messgeschichte, so gab es etwa in St. Pölten, Graz und Bregenz an keinem einzigen Tag eine geschlossene Schneedecke! Neue Negativrekorde wurden aber auch in Wien und Linz aufgestellt. Während sich die Schneearmut in den Nordalpen meist auf Lagen unterhalb von etwa 1000 m beschränkt hat, betraf sie in den Südalpen sämtliche Höhenlagen. Dazu gab es etwa in Innsbruck und Salzburg keinen einzigen Eistag mit einem Höchstwert unter 0 Grad. Einen neuen Negativrekord gab es in Linz mit nur 2 Eistagen. In einem durchschnittlichen Winter sind es 20.

Extremwerte Winter 2019/20

Stand: 29.02.2020, 08 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen

  • 21,3 Grad Feldkirch (V, 17.12.), Mooslandl/Hieflau (ST, 19.2.)
  • 20,7 Grad Innsbruck (T, 23.2.)
  • 20,4 Grad Rohrspitz (V, 17.12.), Mattersburg (B, 23.2.)

Tiefste Temperaturen

  • -18,0 Grad St. Jakob / Defereggen (T, 21.1.)
  • -17,9 Grad Lech / Arlberg (V, 20.1.)
  • -17,7 Grad Schmirn (T, 29.12.), St. Leonhard / Pitztal (T, 20.1.)

Relativ wärmster Ort (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)

+3.9 Grad Weitra (NÖ)

Relativ kältester Ort (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)

+0.9 Grad Zell am See (S)

Nasseste Orte

  • 636 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 598 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 506 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)

Trockenster Ort

  • 37 Liter pro Quadratmeter Graz-Uni (ST)

Stärkste gemessene Windspitzen Niederungen

  • 126 km/h Innsbruck (T, 5., Sturm PETRA)
  • 125 km/h Rohrbach (OÖ, 10. Sturm SABINE)
  • 122 km/h Straßwalchen-Ederbauer (S, 11., Sturm SABINE)
  • 121 km/h Seibersdorf (NÖ, 23.), Podersdorf (B, 23., Sturm YULIA)

Stärkste gemessene Windspitzen Berge

  • 174 km/h Rudolfshütte (S, 5.2.)
  • 172 km/h Feuerkogel (OÖ, 23.2.)
  • 156 km/h Patscherkofel (T, 16.12.)

BIANCA bringt Sturm und Schnee

Sturmschäden zu befürchten

Sturmtief BIANCA zieht am Abend rasch über den Süden Deutschlands hinweg und liegt Freitagfrüh bereits über der Slowakei. An seiner Südflanke kommt stürmischer Westwind auf, die stärksten Böen sind am Alpenrand vom Bodensee über den Flachgau bis ins Salzkammergut zu erwarten.

Stürmische Nacht

Am Donnerstagabend kommt ab etwa 19 Uhr zunächst am Bodensee stürmischer Westwind auf, ab etwa 22 Uhr erreicht der Sturm den Flachgau und das Innviertel und gegen 02 Uhr am Freitag unter Abschwächung das Wiener Becken. In der Nacht ist zudem auch inneralpin wie etwa im Großraum Innsbruck und in der Obersteiermark mit Sturmböen zu rechnen. Am Freitag weht dann im Süden und Osten verbreitet kräftiger bis stürmischer Nordwestwind. Hier fällt der Sturm aber schwächer aus.

Prognose der Windböen von Do.abend bis Fr.abend von UCM. © UBIMET

Orkanböen am Alpennordrand

Der Schwerpunkt des Sturms liegt von Südbayern über den Flachgau bis ins Salzkammergut, in exponierten Lagen ist hier in der Nacht auf Freitag mit Orkanböen um 120 km/h zu rechnen! Auch sonst zeichnen sich an der Alpennordseite sowie in manchen Tallagen der Nordalpen allerdings teils schwere Sturmböen um 100 km/h ab.


Schnee in den Alpen

An der Alpennordseite sinkt die Schneefallgrenze am Donnerstagabend auf 800 bis 500 m ab und in der Nacht dann bis in tiefe Lagen. In den Alpen kommen oberhalb von etwa 900 bis 1200 m recht verbreitet 20 bis 30, im Arlberggebiet auch 40 cm Neuschnee zusammen. Auch in den Tallagen sowie gebietsweise in Oberösterreich ist aber mit ein paar Zentimetern Schnee zu rechnen. Entlang der Nordalpen muss man sich Donnerstagnacht bei teils stürmischem Wind mitunter auf tiefwinterliche Straßenbedingungen einstellen!

Neuschneeprognose bis Freitagnachmittag. © UBIMET

Am Freitag auch im Süden stürmisch

Im Wiener Becken und im östlichen Flachland liegen die Windspitzen in der zweiten Nachthälfte zwischen 70 und 90 km/h und somit wesentlich niedriger als etwa beim vergangenen Sturm YULIA. Im äußersten Nordosten bleiben die Böen meist unter 60 km/h. Am Dienstag gibt es im Süden und Osten recht verbreitet stürmische Böen von 60 bis 80 km/h, in prädestinierten Nordföhntälern von der Tauernschleuse über das Grazer Bergland bis zum Wechsel auch 90 km/h. Von Vorarlberg bis Oberösterreich lässt der Wind bereits nach und im Laufe des Nachmittags beruhigt sich das Wetter dann im ganzen Land.

Titelbild © https://www.noz.de/

Viel Neuschnee und schwerer Sturm – BIANCA zieht über Deutschland

Neuschnee

Stand Mitternacht

Mit den letzten Böen und Graphiken verabschieden wir uns von Ihnen/Euch und danken für die Aufmerksamkeit für unseren Liveticker.

  • Waging 101 km/h
  • Weihenstephan 100 km/h
  • Mühldorf 99 km/h
  • Gottfrieding 97 km/h
Maximale Böen © UBIMET/DWD
Top 10-Böen am 27.2.2020

 

Neuschneesumme am 27.2.2020 © UBIMET

Stand 23:00 Uhr – So allmählich verabschiedet sich BIANCA

Der Kern des Tiefs zieht nun über den Bayrischen Wald nach Tschechien ab.

Die Böen der letzten Stunde

  • Schongau 126 km/h
  • Chieming 104 km/h
  • Rotthalmünster 103 km/h
  • Waging 101 km/h
Satellitenbild von 22:55 Uhr © EUMETSAT/UBIMET

Stand 22:00 Uhr – Neue Böen

  • Chieming 120 km/h
  • München Franz-Josef-Strauß 107 km/h
  • Mühldorf 107 km/h
  • Wielenbach 100 km/h
  • München 97 km/h

Stand 21:40 Uhr – Probleme bei der Bahn

 

Stand 21:30 Uhr -Schneefall

Besonders nördlich des Tiefkerns fällt weiterhin teils ergiebig Schnee. Hier die Neuschneemengen der letzten 3 Stunden.

Neuschnee der letzten 3 Stunden © DWD/UBIMET

Stand 20:45 Uhr – Auch in den Nordalpen turbulent

Knapp 170 km/h wurden im Jura am Abend gemessen, 115 km/h auch in Tannheim in Österreich.

Stand 20:00 Uhr  – BIANCA erreicht Bayern

121 km/h in der letzten Stunde in Stötten auf der Schwäbischen Alb, 111 km/h in Schongau in Oberbayern!

Das Tiefzentrum ist sehr gut an den aktuellen Messwerten des Luftdrucks zu erkennen – um 20 Uhr lag der Kern ziemlich genau über der mittelfränkischen Seenplatte (990 Hektopascal in rot dargestellt):

Stand 19:15 Uhr – Schwere Sturmböen in Baden-Württemberg

Wie erwartet hat der Sturm den Südwesten Deutschlands erreicht, hier die Spitzenböen der vergangenen Stunde:

  • Weilheim-Bierbronnen 111 km/h
  • Pforzheim + Messstetten 103 km/h
  • Klippeneck 102 km/h
  • Kandern-Gupef 96 km/h
  • Karlsruhe 93 km/h

Stand 18:45 Uhr – Tiefzentrum erreicht Deutschland

Auf dem aktuellen Radarbild erkennt man gut das Tief BIANCA inkl. ihrer Fronten. Die Warmfront (rot) bringt nun auch dem Osten Bayerns Schnee, die Kaltfront (blau) erreicht nun Baden-Württemberg, teils sogar mit Gewittern!

Stand 18:15 Uhr – Baden-Württemberg im Fokus

Kürzlich wurden in Frankreich rund um die Vogesen Orkanböen bis 141 km/h (Belmont) gemessen…in diesen Minuten greift der Sturm auch auf den Rheingraben und den Schwarzwald über!

Stand 17:45 Uhr – Kurz vor Winterende markanter Neuschnee

Vielerorts hat es heute so viel geschneit wie den kompletten Winter nicht. Hierzu gehören auch die Ardennen in Belgien…

Stand 17:15 Uhr – Warmfront kommt ostwärts voran

Die Warmfront samt Regen und zumeist Schneefall ist inzwischen bis zur Linien Bielefeld-München vorangekommen. Auch im Großraum Frankfurt ist der Regen nun in Schnee übergegangen:

Im Schwarzwald (im sogenannten Warmsektor des Tiefs) jetzt aber Regen bis 800 m hinauf.

Stand 16:45 Uhr – Sturm etwas stärker als berechnet!

Vorsicht in den kommenden Stunden: Als erstes geht es demnächst mit dem Sturm in den südlichsten Teilen des Saarlands und Rheinland-Pfalz los, v.a. aber im westlichen Baden-Württemberg. Das Tief ist sogar etwas stärker als die Modelle es berechnet haben: In Frankreich wurden schon Böen von 90 bis 110 km/h gemessen, prognostiziert waren ca. 10-20 km/h weniger…

Stand 16:30 Uhr – Europa League-Spiel in Salzburg abgesagt

Stand 16:15 Uhr – 5 bis 10 cm Neuschnee

Hier mal ein Blick auf unsere Neuschneekarte. Verbreitet um 5 cm im Südwesten seit Mitternacht, Hochlagen Schwarzwald und Hunsrück sogar bis 10 cm:

Neuschneemengen seit Mitternacht
Neuschneemengen seit Mitternacht

Stand 15:45 Uhr – Aktuelle Neuschneehöhen

  • Freudenstadt 9 cm
  • Tholey 8 cm
  • Flughafen Hahn 6 cm
  • Berus 5 cm
  • Stuttgart 4 cm
  • Nürburg 2 cm

Stand 15:00 Uhr – Sturmtief BIANCA trifft Paris

Blick zu unseren Nachbarn nach Frankreich, hier wurden vor kurzem Böen von bis zu 117 km/h gemessen. Das war übrigens die höchste Windgeschwindigkeit in der französischen Hauptstadt seit 10 Jahren!

Stand 14:30 Uhr – Kräftiger Schneefall im Südwesten

 

Wie hier in Trier und in Idar-Oberstein schneit es derzeit von der Eifel und dem Westerwald hinab bis zum Schwarzwald kräftig! Die Schneefallgrenze: zwischen tiefen Lagen und rund 400 m (Schwarzwald)…

Stand 14:00 Uhr – Tief noch über Frankreich

Hier erst einmal ein Überblick über die betroffenen Regionen heute. Der Sturm ist v.a. südlich der Linie Saarbrücken-Regensburg ein Thema. Am Alpenrand haben wir die höchste Warnstufe ausgegeben:

Sturmwarnungen
Sturmwarnungen

Nördlich des Tiefs ist der Schnee das große Thema. Jetzt schon 6 cm Neuschnee in Tholey und 5 cm in Berus – beide im Saarland.

Schneewarnungen
Schneewarnungen

 

Quelle Titelbild: pixabay

BIANCA – Nächstes Tief mit Sturm und Schnee

Überraschendes Umdenken

In der heutigen Zeit kommt es selten vor, dass sich Wettermodelle im Kurzfristzeitraum markant ändern. Waren sie sich am gestrigen Montag noch einig bzgl. einer Zugbahn des Tiefs von Frankreich nach Norditalien und damit südlich der Alpen vorbei, besteht heute eine große Einigkeit bzgl. einer Zugbahn quer über Deutschland. Dies hätte das nächste Sturmereignis im Süden des Landes zur Folge, aufgrund der Kurzfristigkeit des allgemeinen Umdenkens ist jedoch noch von einer gewissen Unsicherheit auszugehen.

Zugbahn über Mitte Deutschlands

Nach aktuellem Stand verlagert sich das Tief BIANCA in den Abend- und Nachtstunden des Donnerstags mit seinem Zentrum etwa über den Mittelgebirgsraum und weiter über Tschechien hinweg nach Osten und erreicht am Freitagmorgen bereits die Ukraine. An seiner Südflanke kommt stürmischer Westwind auf. Wie auch in der jüngeren Vergangenheit deuten sich damit vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Sturmböen und teils schwere Sturmböen an.

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Böen bis zu 110 km/h

Am späten Donnerstagnachmittag kommt zunächst im Saarland und im südlichen Rheinland-Pfalz stürmischer Westwind auf, am frühen Abend erreicht der Sturm die Schwäbische Alb und gegen Mitternacht bereits die Grenzregion zu Tschechien und Österreich.  In diesen Regionen erscheinen nach jetzigem Stand über einen kurzen Zeitraum von wenigen Stunden gebietsweise schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 km/h als möglich, insbesondere südlich der Donau sind auch orkanartige Sturmböen bis 110 km/h nicht auszuschließen.

Verbreitet Neuschnee

Mit der Passage des Tiefs deutet sich auch das größte Schneefallereignis dieses Winters an. Bereits ab dem Nachmittag ist in der Mitte und im Süden mit aufkommendem Schneefall zu rechnen. Während es sich im Süden auch phasenweise um Regen handelt, dürfte es im Mittelgebirgsraum über mehrere Stunden bis in tiefe Lagen schneien. Über Nacht auf Freitag deuten sich hier beachtliche Mengen von teils über 20 cm an, südlich der Donau sind immerhin flächig zwischen 5 und 10 cm möglich. Wahrscheinlich zu mild für Neuschnee bleibt es nach derzeitigem Stand im Rhein-Main-Gebiet und im Oberrheingraben.

 

 

Titelbild: Wahrscheinliche Zugbahn des Sturmtiefs BIANCA @ NOAA, UBIMET

BIANCA – Nächstes Sturmtief droht

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Überraschendes Umdenken

In der heutigen Zeit kommt es selten vor, dass sich Wettermodelle im Kurzfristzeitraum markant ändern. Waren sie sich am gestrigen Montag noch einig bzgl. einer Zugbahn des Tiefs von Frankreich nach Norditalien und damit südlich der Alpen vorbei, besteht heute eine große Einigkeit bzgl. einer Zugbahn entlang der Alpennordseite. Dies hätte das nächste Sturmereignis in Österreich zur Folge, aufgrund der Kurzfristigkeit des allgemeinen Umdenkens ist jedoch noch von einer gewissen Unsicherheit auszugehen.

Zugbahn über Bayern und Tschechien

Nach aktuellem Stand verlagert sich das Tief BIANCA in den Abend- und Nachtstunden des Donnerstags mit seinem Zentrum etwa über den Norden Bayerns und weiter über Tschechien hinweg nach Osten und erreicht am Freitagmorgen bereits die Ukraine. An seiner Südflanke kommt stürmischer Westwind auf. Wie auch in der jüngeren Vergangenheit deuten sich damit vor allem vom Bodensee über das Außerfern bis Ober- und Niederösterreich, Wien und das Nordburgenland Sturmböen und schwere Sturmböen an.

Wahrscheinliche Zugbahn des Sturmtiefs BIANCA @ NOAA, UBIMET

Böen bis zu 110 km/h

Am frühen Donnerstagabend kommt zunächst am Bodensee, im Außerfern und bald auch am Achsensee stürmischer Westwind auf, am späten Abend erreicht der Sturm Oberösterreich und nach Mitternacht am Freitag bereits Wien und das östliche Flachland. In diesen Regionen erscheinen nach jetzigem Stand über einen kurzen Zeitraum von wenigen Stunden gebietsweise schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 km/h als möglich, insbesondere im oberösterreichischen Zentralraum sowie zwischen der Donau und den Alpen sind auch orkanartige Sturmböen bis 110 km/h nicht auszuschließen. Mit der Kaltfront ist schließlich auch im Rheintal sowie inneralpin von Tirol bis in die Obersteiermark mit stürmisch auffrischendem Nordwestwind und Böen von 60 bis 80, lokal wie etwa im Inn- und Ennstal mit bis zu 90 km/h zu rechnen. Im Süden spielt der Wind keine Rolle.

Während sich der Wind im Westen nach Kaltfrontdurchgang am Freitag rasch wieder beruhigt, weht er entlang der Donau und im östlichen Flachland bis in den Nachmittag hinein anhaltend lebhaft bis kräftig aus Nordwest mit Böen zwischen 60 und 80 km/h. Auch entlang des Steirischen Randgebirges über die Bucklige Welt bis ins Mittelburgenland sind dann stürmische Böen möglich.

 

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Nach Sturm YULIA kommt zur Wochenmitte der Spätwinter

Sturmtief YULIA zog am Sonntag von Deutschland über Südpolen ostwärts und sorgte besonders ab dem späten Sonntagnachmittag an der Alpennordseite für Sturm. Mit dem Sturm stiegen die Temperaturen am Sonntagabend immer weiter an und erreichten in Innsbruck um 20:40 Uhr einen Spitzenwert von 20,7 Grad.

Höchstwerte am Sonntag

Ähnlich mild verlief der Abend aber auch von der Obersteiermark über das Wiener Becken bis ins Nordburgenland. Erst mit Durchzug der Kaltfront in der zweiten Nachthälfte kühlte es wieder spürbar ab.

Sturm- und Orkanböen im Flachland

Am Höhepunkt des Sturm am späten Sonntagabend traten an der Alpennordseite verbreitet schwere Sturmböen um die 100 km/h auf, die für den einen oder anderen Baum zu viel waren. Im östlichen Flachland gab es lokal auch Orkanböen, so wurden in Seibersdorf oder Podersdorf Spitzenböen von 121 km/h registriert.

Die stärksten Windböen pro Bundesland

Deutlich heftiger tobte der Sturm noch auf den Bergen, auf dem 460 m hohen Buchberg im Wienerwald gab es Böen von bis zu 151 km/h und am Feuerkogel wurden 172 km/h gemessen.

Windspitzen auf den Bergen mit Ausnahme des Burgenlands

Noch höhere Windgeschwindigkeiten gab es am Schneeberg, hier registrierte die Messstation des niederösterreichischen Lawinenwarndienstes sogar Böen von knapp über 250 km/h!

Zur Wochenmitte winterlich

Mit dem Sturm geht es am Montag aber rasch zu Ende und eine Warmfront sorgt an der Alpennordseite noch für etwas Regen. Hinter der Front verläuft der Dienstag wieder ausgesprochen mild und besonders in der Osthälfte auch freundlich. Am Abend nähert sich aus Westen aber eine Kaltfront, die eine nachhaltige Abkühlung bringt. In Verbindung mit einem Oberitalientief sorgt sie Dienstagnacht verbreitet für Niederschlag, wobei die Schneefallgrenze allmählich bis in viele Tallagen absinkt.

Prognostizierte Niederschlagssumme von Dienstag- bis Mittwochabend

Der Mittwoch gestaltet sich im Bergland wechselhaft mit Schauern, die Schneefallgrenze liegt dabei von Nord nach Süd zwischen 400 und 700 m. Vereinzelt kommt es von Vorarlberg bis Oberösterreich auch zu Graupelgewittern bis in tiefe Lagen.

Tief YULIA bringt teils schwere Sturmböen

Sturmgefahr

Fazit:

Das Sturmtief YULIA sorgte am Sonntag verbreitet für Sturmböen, verschont blieb nur der Nordosten sowie der äußersten Südwesten des Landes.

Windspitzen am Sonntag

Besonders knapp südlich des Tiefdruckkerns von NRW über den Harz bis nach Sachsen sowie im Alpenvorland gab es auch verbreitet schwere Sturmböen um die 100 km/h.

Die 15. stärksten gemessenen Böen am Sonntag

Aber nicht nur der Sturm war ein Thema, sondern vor allem im Hochsauerland und im Harz auch der ergiebige Dauerregen. So manch kleiner Fluss schwoll bedrohlich an, zu größeren Ausuferungen kam es aber glücklicherweise nicht. Am meisten Regen fiel in Braunlage mit 65 l/m².

Top-Niederschlagsmengen am Sonntag

Deutschland liegt derzeit zwischen Tief XANTHIPPE über Skandinavien und Hoch GÜNTER über Südeuropa unter dem Einfluss einer starken, westlichen Höhenströmung. Eingebettet in diese Strömung entsteht derzeit über den Britischen Inseln Tief YULIA, welches im Tagesverlauf rasch über den Norden unseres Landes hinwegzieht. Auf der folgenden Grafik seht ihr die Situation am heutigen Nachmittag – YULIA dann schon über Brandenburg.

Die Druckverteilung am Sonntagnachmittag. © UBIMET

Südlich des Tiefzentrums von YULIA kommt starker bis stürmischer Westwind auf, besonders in einem Streifen vom Ems- und Münsterland über Nordhessen und den Harz bis nach Sachsen und Südbrandenburg sind örtlich auch schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten (dunkelorange + rot in der nächsten Grafik).

Die Position von Tief YULIA um 16 Uhr und die stärksten Böen von 13 Uhr bis 19 Uhr (Stand: So, 1 Uhr) © ECMWF/UBIMET

Der Teufel steckt im Detail

Die stärksten Böen im Flachland treten wie immer unmittelbar südlich des Tiefzentrums auf, somit kann eine geringe Verschiebung der Zugbahn in manchen Regionen bereits große Auswirkungen haben. Die letzten Modellläufe haben den Tiefkern über Deutschland tendenziell leicht nordwärts verschoben, weshalb für die Regionen von Hannover über die Mitte Sachsen-Anhalts bis zur Niederlausitz die Wahrscheinlichkeit für teils schwere Sturmböen um 100 km/h im Vergleich zu den gestrigen Modellen deutlich gestiegen ist.

Modellprognose der Windböen am Sonntag (Stand: So, 1 Uhr). © UBIMET

Auch im Süden kommt stürmischer Westwind auf, dabei sind Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h besonders in Mittelfranken und am Alpenrand zu erwarten. Sonst gibt es in der Südhälfte recht verbreitet stürmische Böen zwischen 60 und 75 km/h, nur am Oberrhein und am Bodensee bleiben die Windspitzen unter den Warnschwellen.

Titelbild © Adobe Stock

Staubsturm auf den Kanarischen Inseln

Eingeschränkte Sicht durch Saharastaub.

Auf dem folgenden Satellitenfilm sieht man toll, wie es den Sand bzw. den Staub von der Sahara westwärts auf den Atlantik weht und somit auch die Kanarischen Inseln erfasst. Diese Wetterlage ist auf dem Archipel nix ungewöhnliches und besitzt mit „Calima“ sogar einen eigenen Namen.

Mit dem Wind aus Afrika kommt aber nicht nur Staub, sondern auch ungewöhnlich heiße Luft für diese Jahreszeit. Hier mal die Höchsttemperaturen am heutigen Sonntag (bislang). Auf Teneriffa und Gran Canaria über 30 Grad!

Höchstwerte auf den Kanarischen Inseln.
Höchstwerte auf den Kanarischen Inseln.

Besonders an den Küsten der Inseln sowie in erhöhten Lagen frischt stürmischer Ostwind auf, zum Teil sogar in Orkanstärke. Hier die Spitzenböen von Sonntag:

Spitzenböen auf den Kanarischen Inseln.
Spitzenböen auf den Kanarischen Inseln.

Abschließend noch ein paar Eindrücke von den Kanaren, startend mit Puerto del Carmen auf Lanzarote…

…Jandia im Süden Fuerteventuras…

…und noch Gran Canaria:

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Tief YULIA sorgt für stürmischen Wochenausklang

Symbolbild für eine Sturmwarnung. © Olaf Naami; shutterstock.com

In diesen Stunden erreicht das Tief YULIA von der Nordsee her die Benelux-Länder, ihr weiterer Weg führt sie über den Norden Deutschlands nach Polen. Hier die Lage des Tiefs heute Nachmittag:

Bodendruckkarte am Sonntagnachmittag

An der engen Drängung der Isobaren (Linien gleichen Luftdrucks, im Bild rot und blau dargestellt) sieht man schon, dass es südlich des Tiefs – und somit auch in Österreich – sehr windig wird. Dabei legt der Wind heute Nachmittag an der Alpennordseite und im Osten sukzessive zu und erreicht in Böen bereits 60-90 km/h.

Höhepunkt abends und nachts

Die stärksten Böen erwarten wir aber unmittelbar vor sowie mit Durchzug der Kaltfront von YULIA in den Abend- und Nachtstunden! Dann frischt der West- bis Nordwestwind vom Innviertel bis zum Mittelburgenland verbreitet mit 70-90 km/h auf, schwere Sturmböen von 90 bis 110 km/h gibt es vom Wienerwald ostwärts.

Hier unsere Warnungen, die ihr auf uwz.at stets aktuell sehen könnt:

 

Die Sturmwarnungen für das Tief YULIA.
Die Sturmwarnungen für das Tief YULIA.

Wetterberuhigung am Montag

Zu Beginn der neuen Woche ist der ganze Spuk schon wieder vorbei, Tief YULIA dreht morgen bereits über der Ukraine ihre Runden. Somit muss man bis zum späten Vormittag im Osten noch mit kräftigem Nordwestwind rechnen, mehr als 60 km/h sind in Böen aber kaum noch zu erwarten. Die restliche Woche verläuft dann zwar an der Alpennordseite windig, ein markantes Sturmereignis steht uns aber erstmal nicht mehr bevor.

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Starker Polarwirbel verursacht Ozonabbau über dem Nordpol

Das bekannteste Merkmal der polaren Stratosphäre ist der Polarwirbel. Dieser führt zu weit verbreiteten Veränderungen im Wettersystem, hat aber auch Auswirkungen auf die Chemie der Atmosphäre, insbesondere in der Ozonvariation. Meistens werden die Wechselwirkungen zwischen dem Polarwirbel und der Ozonzerstörung über dem Südpol (Antarktis) beobachtet, nun rückt der heuer besonders stark ausgebildete arktische Polarwirbel und seine potentielle Rolle für die seltener stattfindende Ozonzerstörung über dem Nordpol ins Blickfeld der wissenschaftlichen Untersuchungen.

Ozonloch am Nordpol?

Über den arktischen Polarwirbel in der Stratosphäre und seine Beziehung zum Winterwetter in Europa haben wir bereits an einer anderen Stelle berichtet (siehe hier). Nun sieht es so aus, als könnte dieses stratosphärische Zirkulationsphänomen auch Auswirkungen auf den Ozonabbau über der Arktis haben. Der Ozonabbau in der Stratosphäre ist deswegen besorgniserregend, weil die Ozonschicht in der Stratosphäre über 95 bis 99 % der ultravioletten Sonnenstrahlung absorbiert, vor allem die gefährliche UV-B Strahlung.

Für den Ozonabbau sind vor allem sehr niedrigeTemperaturen und das Sonnenlicht notwendig, damit die Bildung von sog. polaren Stratosphärenwolken (engl. Polar Stratospheric Clouds – PSC) möglich wird. Die Stratosphärenwolken bilden sich oberhalb etwa 20 km Höhe und bestehen aus Schwefelsäure- oder Salpetersäurekristallen (Typ I). Wenn die Temperaturen unterhalb etwa -85 °C sinken, auch aus Eiskristallen (Typ II). Ihrem Aussehen nach werden sie auch Perlmuttwolken genannt.

Diese Wolken dienen als Oberflächen für verschiedene chemische Reaktionen während der Polarnacht, die dann zum Ende der Polarnacht durch eintreffende Solarstrahlung im Endeffekt zum Ozonabbau führen. Besonders effektiv dabei sind die Wolken vom Typ II. Normalerweise kommt es selten vor, dass in der Arktis solch niedrige Temperaturen auftreten, in der Antarktis dagegen häufig – deswegen finden diese Vorgänge meistens in der Antarktis statt.

Ungewöhnlich kalt in der Stratosphäre

In diesem Winter scheinen die Bedingungen auch auf der Nordhalbkugel perfekt zu sein. Während der Polarnacht auf der Nordhemisphäre wurden im Jänner und Februar extrem niedrige Temperaturen beobachtet, die zur Ausbildung von Stratosphärenwolken vom Typ II führten. Diese wurden heuer oft beobachtet, wie wir auch in unserem früheren Artikel berichtet haben.

Zeitlicher Verlauf der zonalen Mitteltemperatur
Zeitlicher Verlauf der zonalen Mitteltemperatur in etwa 20 km Höhe. Dunkelblaue Bereiche bezeichnen gute Bedingungen für PSC Typ II. Quelle: NOAA
Minimum Temperatur in etwa 20 km Höhe.
Minimum Temperatur in etwa 20 km Höhe. Unterhalb der unteren grünen Linie (~ -85°C) ist die Bildunf von PSC Typ II möglich. Quelle NOAA.

Das Zusammenspiel scheint auch schon Wirkung zu zeigen, denn Beobachtungen zeigen, dass die aktuelle Ozonkonzentration über dem Nordpol einen rekordverdächtig niedrigen Wert im Vergleich zum Winter 2018/19 sowie im jahrelangen Vergleich erreicht hat.

Ozonkonzentration über dem Nordpol.
Ozonkonzentration über dem Nordpol. Der aktuelle Wert (rot) liegt deutlich unter dem Vorjahreswert (blau) sowie einem langjährigen Mittelwert. Quelle: NOAA.

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Tief WILTRUD bringt Donnerstagnacht Sturmböen

Sturm UWE zieht auf

Die anhaltende Westlage sorgt derzeit etwa im Wochentakt für markante Tiefausläufer in Mitteleuropa. Das bislang heftigste Ereignis war Sturm SABINE am 9. und 10. Februar, welches verbreitet für teils schwere Sturmböen und im Süden örtlich für Orkanböen gesorgt hat. Knapp eine Woche später, am 16. Februar, gab es mit Sturm VICTORIA besonders im Westen und Nordwesten örtlich schwere Sturmböen bzw. ganz vereinzelt auch Orkanböen.

Tief WILTRUD

Am Donnerstag lebt in höheren und exponierten Lagen des Harzes, der Eifel und des Schwarzwalds starker Südwestwind auf. In den Abendstunden kommt dann im Westen und Nordwesten mit Durchzug einer markanten Kaltfront kurzzeitig stürmischer Westwind mit Böen meist zwischen 70 und 90 km/h auf.

Die Lage der Front am Donnerstagabend um 19 Uhr Lokalzeit (RACE). © UBIMET

In der Nacht erfasst die Front in Abgeschwächter Form auch den Süden und Osten des Landes, dabei sind besonders am Alpenrand aber weiterhin stürmische Böen von 60 bis 70 km/h zu erwarten. Im Westen lässt der Wind bereits rasch wieder nach. Die Schneefallgrenze sinkt mit Durchzug der Front im Mittelgebirgsraum gegen 500 m ab, in höheren Lagen kommen ein paar Zentimeter Neuschnee zusammen.

Sturmwarnungen von Donnerstagabend bis Freitagmorgen. © uwr.de

Schwere Sturmböen sind nach derzeitigem Stand nur ganz vereinzelt zu erwarten, weshalb das Ereignis in Summe also deutlich schwächer als etwa VICTORIA ausfällt.

Stürmischer Sonntag

Auch am Wochenende setzt sich die Westwetterlage fort, somit bleibt das Potential für Stürme erhöht. Besonders am kommenden Sonntag sind mit Durchzug eines Randtiefs neuerlich schwere Sturmböen möglich. Welche Regionen davon aber in erster Linie betroffen sein werden, ist derzeit noch sehr unsicher, da dies von der exakten Zugbahn des Randtiefs abhängt.

Milder Winter: Ostsee nahezu eisfrei

Im langjährigen Mittel sollten die nördlichen Teile der Ostsee in dieser Jahreszeit nahezu vollständig gefroren sein, so beträgt die durchschnittliche Eisdicke Mitte Februar im Bottnischen und Finnischen Meerbusen 20 bis 40, im äußersten Norden auch 50 cm.

Aktuelle Eisausdehnung (links) im Vergleich zum Mittel (rechts). © FMI

Derzeit sind weite Teile der Ostsee weiterhin eisfrei, lediglich an den Küsten des Bottnischen Meerbusens gibt es geschlossenes Eis. Die Wassertemperaturen liegen in einigen Gebieten sogar noch zwischen +1 und +3 Grad. Verantwortlich dafür ist in erster Linie der außergewöhnlich milde Winter.

Starker Polarwirbel

Eine entscheidende Rolle für den westwinddominierten Winter spielt der stratosphärische Polarwirbel. Er ist heuer nämlich sehr stark ausgeprägt und hält die arktische Kaltluft in den hohen Breiten zurück. Dies begünstigt einen von West nach Ost verlaufenden Jetstream und etwaige Kaltlufteinbrüche in den mittleren Breiten sind nur von kurzer Dauer.

Perfekt symmetrischer Polarwirbel in etwa 20 km Höhe. © ECMWF

Westwindwinter

Wenn man die Anomalien von Luftdruck und Temperatur seit Winterbeginn betrachtet, so fällt auf, dass es besonders in einem Streifen von den Färöer-Inseln über Skandinavien bis Russland deutlich mehr Tiefdruckeinfluss als üblich gab.

Druckabweichung seit Winterbeginn. © ESRL / NOAA

Am Südrand dieser Tiefs wurde aus Westen milde Atlantikluft bis nach Russland geführt, weshalb es im Flachland praktisch nirgendwo nennenswerten Schnee gab. Besonders extrem fallen die Temperaturabweichungen von Schweden und Polen ostwärts aus.

Temperaturabweichung seit Winterbeginn. © ESRL / NOAA

Viel Schnee im hohen Norden

Der Winter war in Europa außegewöhnlich schneearm, eine Ausnahme stellt allerdings der äußerste Norden Skandinaviens dar: Am Nordrand der Tiefs gab es in Finnmark und Nordfinnland schubweise Neuschnee, teilweise wurden sogar neue Schneerekorde aufgestellt. Auch auf Spitzbergen gab es nach langer Zeit mal wieder unterdurchschnittliche Temperaturen.

Im Norden Norwegens liegt viel Schnee (Finnmark) . © MET Norway
Im Süden Norwegens liegt kaum Schnee (nördlich von Oslo). © MET Norway

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Winter 2019/2020 auf Rekordkurs

Matterhorn

Der bislang wärmste Winter in der Schweiz war der Winter 2006/2007. Auf Rang 2 liegt der Winter 1989/1990, Rang 3 belegt der Winter 2013/2014. Die Werte liegen seit 1865 vor.

Winter 2019/2020 auf Rekordkurs

Nach aktuellem Stand wird der Winter 2019/2020 schweizweit der wärmste Winter seit Messbeginn 1864 werden. Denn nach aktuellem Stand bringen auch die nächsten Tage bis einschliesslich kommendem Wochenende und voraussichtlich auch dem darauf folgenden Wochenstart ziemlich mildes Wetter. Somit löst der Winter 2019/2020 den Winter 2006/2007 an der Spitze ab. Der aktuelle Winter dürfte schweizweit betrachtet 2.9 Grad über dem Durchschnitt der Normperiode von 1981 bis 2010 sowie 3.5 Grad über dem Durchschnitt von 1961 bis 1990 zu liegen kommen.

Vielfach noch kein messbarer Schnee im Flachland

Nicht nur in den Bergen herrscht gebietsweise Schneemangel, im Flachland gab es bisher vielerorts noch gar keine Schneedecke. So konnte in Basel, Genf, Luzern und Zürich-Kloten bisher noch kein Neuschnee verzeichnet werden. Messtermin ist jeweils am Morgen um 6 Uhr UTC, also um 7 Uhr Schweizer Zeit. Von den hier betrachteten Stationen konnte nur in Bern am 13.12.2019 mit 6 Zentimetern und in Locarno-Monti am 14.12.2019 mit 3 Zentimetern etwas Neuschnee verzeichnet werden. Zum Teil wurde bereits der Rekord für den spätesten Termin des ersten Schnees gebrochen, dies beispielsweise in Luzern. Während es im Süden bereits Winter bzw. Winterhalbjahre ohne Schnee gegeben hat, war dies im Norden noch nie der Fall. Der späteste erste Schnee beispielsweise in Genf gab es am 20. März 2008, in Basel am 23. März2008.

Wenige bis keine Eistage, wenig Frost

Eistage gab es in Basel, Genf, Locarno-Monti und Luzern bisher keine, in Luzern wurde ein einzelner Eistag verzeichnet. In Bern und Zürich waren es bisher deren 4. Doch selbst diese Zahlen liegen deutlich unter den durchschnittlich in einem Winterhalbjahr zu erwartenden Eistagen, wie der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen ist. Auch Frosttage gab es bislang relativ wenige in diesem Winterhalbjahr.

Station Frosttage 2019/20 Frosttage nach Normperiode 1981-2010 Eistage 2019/20 Eistage nach Normperiode 1981-2010 Tage mit Neuschnee 2019/20 Max. Schneehöhe 2019/20
Basel 31 64 0 13 0 0 cm
Bern 53 104 4 23 1 6 cm
Genf 40 77 0 9 0 0 cm
Locarno-Monti 9 30 0 1 1 3 cm
Luzern 35 84 1 19 0 0 cm
Zürich-Kloten 51 92 4 20 0 0 cm

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Februar auf Rekordkurs?

Seit Monatsbeginn befindet sich Österreich in einer milden Westströmung, in der kräftige Tiefdruckgebiete bereits für Sturm und an der Alpennordseite viel Regen gesorgt haben. Eine Phase mit winterlichem Wetter und Dauerfrost gab es bisher nicht. So ist es auch wenig verwunderlich, dass der Februar bisher rund 4,8 Grad zu mild verlief.

Bisherige maximale und minimale Temperaturabweichungen

Vor allem im Donauraum und im östlichen Flachland sind die Abweichungen mit +5 bis +6 Grad enorm. So gab es in Wien im bisherigen Monat noch keinen zu kalten Tag. Bei diesem windigen und milden Wetter gibt es kaum Morgenfrost und die Mitteltemperatur liegt bei Weitem über dem Durchschnitt. Etwas geringer sind die Abweichungen in den windschwachen und schneebedeckten inneralpinen Tälern.

Weiterhin viel zu mild

Auch in der zweiten Monatshälfte setzt sich wohl großteils das milde Westwetter fort. Somit muss man wohl zu Monatsende mit einer positiven Temperaturabweichung von 3,5 bis 4,0 Grad rechnen. Doch ist das rekordverdächtig?

Ähnlich mild verliefen der Februar im Jahr:

  • 2019 mit +3,2 Grad
  • 2016 mit +3,6 Grad
  • 2007 mit +3,7 Grad
  • 2002 und 1998 mit +4,0 Grad

All diese Jahre könnte der Februar 2020 überbieten, allerdings dürfte wohl der Februar 1990 und 1966 mit einer positiven Abweichung von +4,3 Grad wohl außer Reichweite sein. Eine Top-Platzierung ist dem heurigen Februar also sicher, rekordverdächtig dürfte er aber nicht sein.

Nasser Norden, trockener Süden

Die beständige West- bis Nordwestwetterlage hat in den vergangenen Wochen auch zu großen Kontrasten beim Niederschlag zwischen Nord- und Südalpen geführt. Während an der Alpennordseite teilweise schon das dreifache des üblichen Monatsniederschlags gefallen ist, fielen im Süden nur wenige Liter vom Himmel.

Bisherige Niederschlagsabweichung im Februar

Auch der Jänner verlief im Süden knochentrocken und auch für die zweite Monatshälfte ist kaum Niederschlag in Sicht!

Bisherige Niederschlagsabweichung im Jahr 2020

Das großräumige Strömungsmuster und damit bei uns das Westwetter dürfte sich erst ändern, wenn der heuer sehr stark ausgeprägte Polarwirbel zusammenbricht. Dies passiert durch die zunehmende Tageslänge im Laufe des März, dann werden die Wetterkarten neu gemischt.

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Nach dem Sturm ist vor dem Sturm

Sturm VICTORIA sorgte am Sonntag beinahe landesweit für einen außergewöhnlich milden Februartag. Am wärmsten wurde es dabei in Müllheim im Breisgau mit 21,5 Grad, das bedeutet neuen Dekadenrekord. Dazu gab es einige neue Monatsrekorde, wie etwa mit 17,4 Grad in Hamburg. Hier wurde der alte Rekord von 1959 knapp überboten.

Höchstwerte am Sonntag 16. Februar

Stürmischer Nordwesten

Am Abend erreichte dann die dazugehörige Kaltfront den Westen und Norden des Landes und sorgte verbreitet für schwere Sturmböen von 90 bis 100 km/h. Lokal gab es auch Orkanböen mit bis zu 140 km/h etwa in Bremervörde. Dadurch gab es Beeinträchtigungen im Bahnverkehr und für so manchen Baum war der Sturm zu viel.

Spitzenböen am Sonntag

Die Kaltfront liegt nun quer über Deutschland und erreicht bis zum Abend die Alpen. Allerdings ist es mit dem Sturm bereits vorbei und somit bleibt der Süden des Landes von VICTORIA verschont.

Unbeständige Woche

Auch in den kommenden Tagen sorgen Tiefs und die dazugehörigen Fronten für unbeständiges Wetter, vor allem in der Nordhälfte bleibt es auch windig. Gerade Am Mittwoch stellt sich richtiges Aprilwetter ein mit Schauer und Graupelgewitter. Ab Samstag nehmen dann die Druckgegensätze zwischen Nord- und Südeuropa wieder zu.

Stürmischer Karnevalsabschluss

Mit dem Höhepunkt des Karnevals nimmt auch die Sturmgefahr wieder zu. Ab dem Wochenende ziehen kräftige Tiefs knapp nördlich an Deutschland vorbei und bringen den einen oder anderen Sturm mit sich. Ob darunter auch so mancher Karnevalsumzug zu Beginn der kommenden Woche leiden wird, bleibt noch abzuwarten. Das Potential für einen stärkeren Sturm ist allerdings gegeben.

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Tief VICTORIA bringt Sturm und Milderung

Satellitenbild Europa

Das Tief VICTORIA (bei dem britischen Wetterdienst heißt es DENNIS) hat sich in ein mächtiges Kraftpaket entwickelt und sorgt gerade über Großbritannien für Sturm und kräftigen Regen.

EUMETSAT Wasserdampfbild
EUMETSAT Wasserdampfbild

Bereits am Samstagabend macht sich VICTORIA auch in Deutschland bemerkbar. Im Vorfeld deren Kaltfront frischt in der Nacht auf Sonntag vom Rheinland über die westlichen Mittelgebirge bis nach Schleswig-Holstein teils stürmischer Südwestwind auf mit Böen zwischen 70 und 90, in exponierten Lagen auch 100 km/h.

Maximale Windböen am Sonntag, ICON-Modell @ DWD
Maximale Windböen am Sonntag, ICON-Modell @ DWD

Am Sonntag kommt dann allmählich auch im Osten frischer bis starker Wind auf, insbesondere im Lee des Thüringer Waldes und entlang des Erzgebirges gibt es in der zweiten Tageshälfte Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h. Die stärksten Böen gibt es aber in der Eifel und im nordöstlichen Harzvorland: Hier sind Windspitzen um 100 km/h zu erwarten! Von Vorpommern über Brandenburg bis zur Niederlausitz bleiben die Spitzen dagegen geringer mit meist 60 km/h. Im oberen Bild ist eine Modellvorhersage mit höchsten Windspitzen am Sonntag dargestellt. Unsere Windwarnungen wurden auf UWR bereits gesetzt.

Sturmwarnungen für Sonntag bzw. Sonntagnacht.

Das Tief schlägt in weiterer Folge eine nord-nordöstliche Zugrichtung ein in Richtung Nordschweden, daher bleibt der Südosten des Landes vom Windereignis weitgehend verschont.

Am Sonntag erreicht die Kaltfront im Laufe des Tages den Nordwesten und bewegt sich unter Abschwächung nur langsam in Richtung Südosten, erst am Montag erreicht sie etwa zu Mittag die Alpen. Im Stau der westlichen Mittelgebirge sowie im Schwarzwald bringt die Kaltfront kräftigen Regen, sonst sind die Mengen unter den Warnschwellen.

Einen positiven Nebeneffekt gibt es: unter Zufuhr warmer Luftmassen wird es am Sonntag frühlingshaft warm, die Tagesmaxima klettern bis auf 19 Grad im Südwesten des Landes.

 

Titelbild: EUMETSAT SEVIRI IR, Sat 15.02.2020 15UTC

Starker Eisregen in Syrien

Eisregen durch Gewitter

Besonders betroffen von dem gefrierenden Regen waren die Regionen entlang der Ostflanke des Küstengebirges im Nordwesten des Landes, nicht weit von der Stadt Homs. Im äußersten Norden des Landes war die gesamten Luftsäule hingegen kalt genug für Schneefall.

Gefrierender Regen

Strenggenommen bezeichnet man Regen als gefrierenden Regen, wenn er bei negativer Lufttemperatur oder auf Oberflächen fällt, die unter 0 Grad kalt sind und dort sofort gefriert. Damit sich eine dicke Eisschicht wie in diesem Fall in Syrien bildet, muss es über mehrere Stunden hinweg bei deutlich negativen Temperaturen mit zumindest mäßiger Intensität regnen. Um Eisregen handelt es sich hingegen, wenn Regentropfen in frostiger Luft zu Eiskörnern gefrieren und zu Boden fallen.



Orkantief Victoria – Eine Einordnung

Der AO-Index

Um Wetterlagen miteinander zu vergleichen sind in der Meteorologie Kennzahlen entwickelt worden. Eine solche Kennzahl ist der sogenannte AO-Index (Arktische Oszillation). Ist dieser Wert positiv, weht über dem Atlantik Westwind; es gilt hierbei, je höher der Wert, desto stärker weht der Westwind. In der nun folgenden Woche wird dieser Wert rekordverdächtig positiv.

Die Ursache liegt in der momentan heftigen Tiefdrucktätigkeit auf dem Atlantik. Diese wird auch noch bis Ende des Monats anhalten. Besonders intensiv wird in den nächsten 36 Stunden die Entwicklung des Tiefs VICTORIA verlaufen.

Entwicklung von Orkan Victoria

Das zukünftige Orkantief VICTORIA noch als „Welle“ auf dem Atlantik mit Kerndruck von 976 hPa.  © EUMETSAT/UBIMET

Um die Mittagszeit des 14. Februars liegt das Tief – wie auf dem Satellitenbild zu erkennen ist – noch als schwaches Randtief/(„Welle“) auf dem offenen Atlantik. Zudem ist der Bodendruck angeschrieben. Dieses Tief erlebt in den kommenden 24-Stunden eine rapide Entwicklung zu einem Orkantief der Superlative. Solch eine Entwicklung nennt man in der Meteorologie auch Bombogenese. Dieses Wort setzt sich zusammen aus Bombe und Zyklogenese, was einfach Tiefdruckentwicklung heißt, also rasche oder kräftige Entwicklung.

Auf dem Höhepunkt der Tiefdruckentwicklung werden Böen von über 200 km/h berechnet, in der Karte der dunkelviolette Bereich. Solch hohe Böengeschwindigkeiten werden außerhalb von tropischen Wirbelstürmen vor allem in sogenannten Sting-Jets erreicht. Dies ist ein Phänomen, bei dem in einem relativ kleinen Bereich extrem hohen Windgeschwindigkieten auftreten. In Deutschland trat ein solcher Sting-Jet bei dem Orkan Christian am 28.10.2013 auf, der im Nordwesten für erhebliche Schäden sorgte.

6h-Böen Berechnung von Mitternacht bis 6 Uhr morgens am Samstag, den 15.2.2020 © ECMWF

In dem Zeitraum, wenn diese Böen auftreten, erreicht das Tief Victoria einen Kerndruck von 929 hPa. Im weiteren Verlauf vertieft sich das Tief auf unter 916 hPa am Sonnabend. Dann liegt der Tiefkern südlich von Island. Insgesamt beträgt der Druckfall knapp 70 hPa von Freitagmorgen bis Samstagnacht. Das ist wirklich außergewöhnlich. Zudem werden mittlere Wellenhöhen von 13 Meter erwartet.

Druckrekorde

Der tiefste Luftdruck auf der Erde wurde am 12. Oktober 1979 im Auge von Taifun „Tip“ bei Guam im Pazifik erreicht: Anhand von Satellitendaten wurde ein Kerndruck von 870 hPa ermittelt. Der höchste Luftdruck beträgt hingegen 1083,8 hPa und wurde am 31. Dezember 1968 in Agata (Sibirien) gemessen. In Deutschland liegen die Extreme zwischen 945,9 hPa (27. November 1983, Emden) und 1060,6 hPa (23. Januar 1907, Rügen).

Auswirkungen auf Deutschland

Im Vorfeld des riesigen Tiefdruckkomplexes wird am Wochenende für die Jahreszeit sehr warme Luft nach Deutschland geführt. Hier die Prognose der Höchstwerte für Sonntag:

Prognostizierte Höchsttemperatur am Sonntag © UBIMET

Im weiteren Verlauf verschiebt das Tief Victoria seinen Kern in Richtung der Britischen Inseln und das ausgedehnte Sturmfeld erreicht den Nordwesten. Dabei schwächt sich dieses aber ab.  Dennoch nimmt am Sonntag der Südwind nordwestlich eines Streifens vom Hunsrück über den Harz bis nach Rügen zu, hier muss mit Böen von 60 km/h bis 80 km/h gerechnet werden. An den Küsten und in den Hochlagen der Mittelgebirge sind Böen bis 100 km/h möglich. Jedoch ist der erwartete Sturm schwächer als das Sturmtief Sabine. Zudem erreicht am Sonntagabend die Kaltfront mit kräftigem Regen den Nordwesten und zieht unter leichter Abschwächung bis zu den Alpen. Dahinter werden am Montag meist nur noch Werte von 6 bis 12 Grad erreicht, dies ist jedoch weiterhin deutlich zu mild für die Jahreszeit.

Prognostizierte Böen über 24 Stunden von Sonntagfrüh bis Montagfrüh. © ECMWF

Orkan Victoria sorgt für extrem tiefen Luftdruck bei Island

Orkan Victoria sorgt für extrem tiefer Luftdruck bei Island

Bereits am vergangenen Wochenende hat das Tiefdruckduo RUTH+SABINE für extreme Druckgegensätze zwischen den Azoren und Island gesorgt, so wurde bei einem transatlantischen Flug von New York nach London am 9. Februar mit 4 Stunden und 56 Minuten auch eine neue Rekordzeit aufgestellt. Knapp eine Woche später kommt es nun zu einer Wiederholung, so sorgen die beiden Tiefs UTA und VICTORIA neuerlich für extreme Druckunterschiede bzw. für einen sehr starken Jetstream über dem Atlantik.

Westwindband
Der Jetstream am Atlantik erreicht am Samstag teils 215 kn bzw. 400 km/h. © ECMWF

Bombogenese

Orkan VICTORIA erreicht laut den neuesten Modellprognosen nach einer extrem raschen Vertiefung am Samstagabend einen Kerndruck von etwa 917 hPa. Dabei sinkt der Druck im Tiefkern um rund 70 hPa in 30 Stunden! Es handelt sich also um eine sog. rapide oder explosive Zyklogenese (manchmal auch „Bombogenese“). Auf dem offenen Ozean gibt es unmittelbar am Südrand des Tiefkerns Orkanböen über 200 km/h. Der bisher tiefste Luftdruck im Nordatlantik wurde übrigens bei Orkan Braer am 10. Jänner 1993 mit 913 hPa erreicht. Für Meteorologen sowie allgemein bei der Bobachtung eines Barometers ist allerdings weniger der absolute Luftdruck relevant, sondern vielmehr seine Änderung mit Zeit (v.a. rascher Druckfall).

Druckrekorde

Der tiefste Luftdruck auf der Erde wurde am 12. Oktober 1979 im Auge von Taifun „Tip“ bei Guam im Pazifik erreicht: Anhand von Satellitendaten wurde ein Kerndruck von 870 hPa ermittelt. Der höchste Luftdruck beträgt hingegen 1083,8 hPa und wurde am 31. Dezember 1968 in Agata (Sibirien) gemessen. In Deutschland liegen die Extreme zwischen 945,9 hPa (27. November 1983, Emden) und 1060,6 hPa (23.Jänner 1907, Rügen).


AO-Index

Bereits am vergangenen Wochenende haben die extremen Druckgegensätze über dem Nordatlantik beim AO-Index (Arktische Oszillation) für einen neuen Rekordwert von 6,3 beigetragen. Dieser Rekord wird nach derzeitigem Stand an diesem Wochenende neuerlich überboten! Allgemein herrscht bei positiven AO-Werten in Europa eine starke Westströmung, welche milde Luftmassen vom Atlantik bis nach Osteuropa führt. Der aktuell anhaltend positive AO-Index steht in direktem Zusammenhang mit dem sehr starken stratosphärischen Polarwirbel, welcher arktische Kaltluftausbrüche verhindert und die kalten Luftmassen sozusagen im hohen Norden gefangen hält.

Unterschiedliche Namen

Wie bereits bei Sturm SABINE, welches in Nord-, West- und Mitteleuropa drei unterschiedliche Namen trug (Elsa, Ciara und Sabine), erhält auch VICTORIA in Westeuropa einen anderen Namen: Hier ist nämlich von Storm Dennis die Rede. Im deutschsprachigen Raum werden die Namen von der FU Berlin vergeben, siehe hier.

Tief TOMRIS: Schneenachschub in den Alpen

Gute Schneelage in den Alpen. Foto: Nikolas Zimmermann

Schneefall am Freitag

Noch in der Nacht auf Freitag setzt vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut Regen ein, oberhalb von rund 800 Metern geht dieser in Schnee über. Zeitweise kräftig schneit es vom Rätikon bis ins Außerfern – bis zu 50 Zentimeter sind im  Arlberggebiet zu erwarten. In den mittleren und hohen Lagen des Salzkammerguts und des Toten Gebirges werden rund 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee prognostiziert. Auch einzelne Gewitter sind beim Durchzug und unmittelbar vor der Front eingelagert. Der Südföhn lässt spätestens ab Mitternacht nach, wird aber von auffrischendem Westwind abgelöst.
In der folgenden Karte sind die Neuschneesummen bis Freitagabend zu sehen:

Neuschneehöhe bis Freitag, 18 Uhr. Quelle: UBIMET
Neuschneehöhe bis Freitag, 18 Uhr. Quelle: UBIMET

Nicht ganz so wetterwirksam erreicht die Störung den Süden: Am Freitag sind südlich des Hauptkamms einige, unergiebige Schauer einzuplanen. Im Donauraum, ganz im Osten sowie im Berg- und Hügelland des Südostens wird es ebenfalls unbeständig mit Regenschauern. Dazu weht teils kräftiger Nordföhn: Der Schwerpunkt liegt von den Niederen Tauern über die östliche Obersteiermark, sowie von den Fischbacher Alpen bis zum Leithagebirge. Lokal sind auch Böen bis 90 km/h möglich. Lebhaft bis kräftig weht zudem der Nordwestwind auch am Alpenostrand.

Milderung und Sonnenschein am Wochenende

Ein Hochdruckkeil beschert am Samstag und Sonntag durchwegs freundliches Wetter und steigende Temperaturen. Neben vielen Sonnenstunden sind am Sonntag  im oberen Waldviertel bis zu 18 Grad möglich.

Wann stäubt die Hasel?

Haselpollen als Frühlinsgbote.

Bei der Hasel handelt es sich um große Sträucher oder kleinere Bäume, sie kommt in Mitteleuropa verbreitet vor. Manche gezüchteten Arten (Korkenzieherhasel) fallen besonders im Winter durch ihre schraubenförmigen Zweige auf. Oft kann man schon im Dezember an der Hasel die typischen, aber noch recht kleinen und geschlossen erscheinenden Kätzchen („Würstchen“) entdecken, dabei handelt es sich um die männlichen Blüten. Sobald die Kätzchen einige Zentimeter lang und deutlich gelblich sind, und die Schuppen sich öffnen, beginnt bei mildem Wetter der Pollenflug.

Haselpollen können, nachdem es schon einmal deutlichen Frost gegeben hat, bei mildem Wetter auch mitten im Winter freigesetzt werden. Die Hauptblüte und damit die erste große Pollenbelastungswelle im Jahr findet normalerweise je nach Region und Witterung im Februar oder im März statt. Nach einer eher kurzen Belastungsspitze von 1 bis 2 Wochen lässt die Pollenkonzentration aber bald wieder nach.

Die Hauptblüte der Hasel beginnt in tiefen Lagen (Donauraum, östliches Flachland, Steirisches Hügelland, Bodensee) üblicherweise während milder Wetterphasen im Februar. In milden Wintern sind aber schon deutlich früher, mitunter bereits ab Ende Dezember erste Pollen unterwegs. In den Niederungen nimmt die Pollenkonzentration dann je nach Witterungsverlauf Ende Februar oder Anfang März allmählich wieder ab.

Die Blüte der Hasel beginnt zuerst in tiefen Lagen des Südwestens, hier können bei mildem Wetter schon Ende Dezember erste Haselpollen unterwegs sein. Üblicherweise breitet sich ab der Monatswende Januar/Februar die Hauptblüte der Hasel von Südwest nach Nordost fortschreitend aus, in höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge, am Alpenrand und teils im Nordosten beginnt sie erst Ende Februar oder Anfang März. Ab Ende Februar nimmt die Pollenbelastung von Südwesten her wieder ab, in manchen Mittelgebirgslagen und am Alpenrand kann sich die Haselblüte bis in die zweite Märzhälfte hinein ziehen.

Quelle Titelbild: pixabay

Frühling grüßt – bis zu 23 Grad am Montag

Erster Blumengruß im Februar.

Wechselhafter Start ins Wochenende

Bevor der Frühling so richtig Fahrt aufnimmt, beschert uns Tief TOMRIS mit Kern über Polen am Freitag noch wechselhaftes und windiges Wetter. Meist liegen die Höchstwerte im einstelligen Plusbereich, wetterbegünstigt mit viel Sonnenschein und 10 bis 14 Grad sind das föhnige Osttirol, Kärnten, die Südsteiermark und das Südburgenland. In den Staulagen der Nordalpen kommen, zumindest oberhalb von 800 bis 1200 m, einige Zentimeter Neuschnee zusammen.

Hier eine Übersicht der zu erwartenden Neuschneemengen bis Freitagnachmittag, rund um den Arlberg 30-40 cm:

24-stündige Neuschneemengen bis Freitagnachmittag.
24-stündige Neuschneemengen bis Freitagnachmittag.

Westlich der Britischen Inseln zieht indes bereits das nächste kräftige Tief namens UTA auf, dieses sorgt hierzulande für ein frühlingshaftes Wochenende.

Samstag und Sonntag mild

UTA und nachfolgend VICTORIA lenken zu Beginn der Semesterferien in Oberösterreich und der Steiermark immer mildere Luft von der Iberischen Halbinsel in den Alpenraum –> siehe Großwetterlage auf dem nächsten Bild. Am Samstag steigen die Temperaturen schon auf 6 bis 13 Grad, wobei es im Rhein- und Inntal sowie im Flachgau am mildesten wird. Höchstwerte um 10 Grad gibt es aber auch in den anderen Landeshauptstädten. Am Sonntag legen die Temperaturen weiter zu, 14 bis 17 Grad lassen dann vor allem von Vorarlberg bis zum Salzkammergut schon Frühlingsgefühle aufkommen.

Tiefs schaufeln milde Luft zu uns.
Tiefs schaufeln milde Luft zu uns.

Es geht noch wärmer: Montag lokal über 20 Grad!

Der Höhepunkt der außergewöhnlich hohen Temperaturen wird am kommenden Montag erreicht. Mit Hilfe der mittlerweile doch schon kräftigen Sonne und leicht föhnigem Südwestwind erwärmt sich die Luft zu Beginn der neuen Woche verbreitet auf rund 15 Grad. Noch milder wird es vom Flachgau bis zum Alpenostrand, hier liegen die Höchstwerte bei 18 bis lokal 23 Grad. Dabei wird es im südlichen Wiener Becken wohl am mildesten. Der Allzeitrekord für Februar von 24,2 Grad – aufgestellt erst im Vorjahr in Güssing und Deutschlandsberg – dürfte somit zumindest ins Wanken geraten. Normal zu dieser Jahreszeit wären im Flachland Höchsttemperaturen von 1 bis 6 Grad, der Montag liegt also rund 15 Grad über den jahreszeitlich erwartbaren Temperaturen.

Das sind die Höchstwerte, die wir derzeit für den Montag berechnen:

Kaltfront beendet Kurzzeitfrühling

Das Frühlingsintermezzo ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn schon am Dienstag erreicht eine Kaltfront von Norden her Österreich. Sie bringt Regen und Schneefall, mit Höchstwerten von meist 5 bis 12 Grad bleibt es aber auch in den Folgetagen zu mild für die Jahreszeit. Der Februar wird folglich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deutlich überdurchschnittlich temperiert ausfallen, bis dato liegt die österreichweite Abweichung bei rund 5 Grad (siehe Grafik). Ein nachhaltiger Wintereinbruch ist jedenfalls weit und breit nicht in Sicht.

Viel zu mild fällt der bisherige Februar aus.
Viel zu mild fällt der bisherige Februar aus.

Quelle Titelbild: pixabay

28 Grad und 219 km/h Böen auf Korsika

Korsika im Winter - pixabay/cocoparisienne

Das ausgeprägte Sturmfeld von SABINE sorgte nicht nur bei uns für außergewöhnliches Wetter, auch auf Korsika wurden in den letzten Stunden vielerorts extreme Werte gemessen.

Der Südwestwind wehte verbreitet stürmisch, an den Küsten oft mit Orkanböen. Hier eine Liste der stärksten Böen der letzten 24 Stunden bis Dienstag 11.02.2020 um 18 Uhr:

  • Cap Corse 219 km/h (neuer monatlicher Stationsrekord)
  • Cap Sagro 180 km/h
  • Île Rousse 172 km/h
  • Conca 156 km/h
  • Bastia 139 km/h

 

Zudem wurde entlang der Ostküste im Lee der korsischen Alpen aufgrund des Westföhns ungewöhnlich warm. In Alistro ist die Temperatur bis auf sommerliche 27.8 Grad gestiegen! Dabei handelt es sich um die höchste je gemessene Temperatur im Winter (Dezember-Jänner-Februar) auf Korsika.

Tagesmaximum auf Korsika bis 11.02.2020 um 18 Uhr MEZ - UBIMET, Meteofrance
Tagesmaximum auf Korsika bis 11.02.2020 um 18 Uhr MEZ – UBIMET, Meteofrance

Wind und außergewöhnliche Wärme haben zudem die bereits schwierige Lage der Waldbrände östlich der Alpen weiterhin verschärft.

Titelbild: Korsika im Winter – pixabay/cocoparisienne

Erster Schneefall in 12 Jahren in Bagdad

Palmen im Schnee - Adobe Stock

Während bei uns der Winter nicht wirklich in Gang kommt, muss man im östlichen Mittelmeerraum und im Nahen Osten heuer öfter mit teils winterlichen Zuständen rechnen. Dienstagfrüh sorgte aber der letzte Kaltluftvorstoß für ein sehr seltenes Ereignis: Schnee in Bagdad! Im Januar 2008 hatte die auf nur 40 m über dem Meeresspiegel gelegene Hauptstadt Iraks das letzte Mal eine geschlossene Schneedecke erlebt. Laut der offiziellen Meldung der Wetterstation am Flughafen sind Dienstagfrüh bei Temperaturen um den Gefrierpunkt 4 cm Neuschnee zusammengekommen.

Titelbild: Palmen im Schnee – Adobe Stock

Sturm Sabine fegte über Österreich

Zusammenfassung und Ausblick

Das Sturmfeld von Tief SABINE sorgte am Montag verbreitet für Sturmböen, örtlich sowie generell in den sehr exponierten, höheren Lagen waren auch Orkanböen dabei. Sehr stark betroffen war vor allem Oberösterreich – die gemessenen 125 km/h in Rohrbach sind der neue Stationsrekord – aber im gesamten Norden und Osten sowie auch am Bodensee und im Außerfern wurden verbreitet teils schwere Sturmböen gemessen:

Analyse der max. Windböen am Montag - UBIMET
Analyse der max. Windböen am Montag – UBIMET
Max. gemessene Windböen am Montag. ohne Bergstationen - UBIMET, ZAMG
Max. gemessene Windböen am Montag. ohne Bergstationen – UBIMET, ZAMG

 

Österreich bleibt aber auch am Dienstag weiterhin in einer straffen Westströmung: Bei schnell durchziehenden, teils gewittrigen Schauern sind vor allem vom Bodensee über das Außerfern bis Ober- und Niederösterreich neuerlich Sturmböen einzuplanen. Lokal sind weiterhin auch schwere Sturmböen möglich!

Vorhergesagte max. Windböen für den Dienstag - UBIMET
Vorhergesagte max. Windböen für den Dienstag – UBIMET

UDPATE 16:00 Uhr – Böenfront erreicht den Osten

Eine Schauerlinie hat jetzt den Osten Österreichs erreicht. Auch hier sind verbreitet Sturmböen und lokal auch schwere Sturmböen dabei:

  • Buchberg 124 km/h
  • Irnfritz 104 km/h
  • Wien – Jubiläumswarte 101 km/h
  • Retz 96 km/h
  • Stockerau 96 km/h
  • Melk 95 km/h
  • Sankt Pölten 94 km/h
  • Wien – Innere Stadt 94 km/h

UDPATE 15:20 Uhr – Zwischenbilanz

Besonders stark betroffen von Sturm SABINE war bislang die Mitte und der Süden Deutschlands. Aktuell gibt es im Donauraum mit Durchzug von Schauern aber noch teils schwere Sturmböen!

UPDATE 14:30 Uhr – Neuerlich stürmisch

Die Kaltfront von Tief Sabine hat die Alpennordseite bereits überquert, während es in Teilen Oberösterreichs schwere Sturmböen bzw. vereinzelt sogar Orkanböen gab, bleiben die Windspitzen vom Zentralraum ostwärts bislang unter den Erwartungen. Derzeit erfasst aus Bayern aber ein Schauergebiet die Alpennordseite, welches rasch ostwärts zieht. Dabei kommt es örtlich wieder zu schweren Sturmböen:

  • 107 km/h Waizenkirchen
  • 99 km/h Reichersberg
  • 98 km/h Ranshofen / Braunau
  • 97 km/h Wolfsegg

UPDATE 12:55 Uhr – Fast 20 Grad

Im Vorfeld der Kaltfront wurde es nochmals sehr mild für Anfang Februar. Spitzenreiter war Mörbisch am Neusiedler See mit fast 20 Grad zu Mittag!

Höchsttemperaturen pro Bundesland

UPDATE 12:15 Uhr – Windwurf im Mühlviertel

In Oberösterreich war vor allem das Mühlviertel von Orkanböen betroffen, dementsprechend gab es auch größere Schäden im Wald. Im gezeigten Video fallen die Bäume reihenweise dem Sturm zum Opfer:

UPDATE 11:50 Uhr

Pünktlich zum Mittagessen erreicht die Kaltfront auch Wien. Hier wird es in den nächsten Minuten nicht nur stark regnen, sondern auch der Sturm legt los!

UPDATE 10:50 Uhr

Kurz vor der Kaltfront wurde es in Wien nochmals sehr mild, in Mariabrunn wurden 17,2 Grad gemessen. In Oberösterreich gibt es erste Blitze!

Erste Blitze im Hausruckviertel

UPDATE 10:15 Uhr

Sturmböen über 100 km/h gab es bisher vor allem vom Bodensee über das Tiroler Außerfern bis ins Inn- und Mühlviertel sowie im Waldviertel:

UPDATE 09:45 Uhr

An den Feuerwehreinsätze in Oberösterreich erkennt man gut, wo der Sturm schon angekommen ist:

UPDATE 09:15 Uhr – Erste Orkanböe

Erste Orkanböe wurde vor kurzem in Rohrbach im Mühlviertel mit 118 km/h gemessen. Das es aber noch deutlich schlimmer geht, zeigt der Messwert aus dem bayerischen Fürstenzell mit unglaublichen 154 km/h!

Im Donauraum herrscht noch Ruhe vor dem Sturm, im Mühl- und Waldviertel herrscht schon Sturm!

UPDATE 08:00 Uhr

Der Wind legt nun minütlich zu, sowohl in Vorarlberg als auch im Mühl- und Waldviertel treten erste Sturmböen auf. Die stärkste Böe gab es aber in der vergangenen Stunde mit 96 km/h in Hollenthon (NÖ) mit Südwind. Mit der Kaltfront gibt es derzeit auch in Bayern und Tschechien Gewitter:

UPDATE 07:20 Uhr

Orkanböe mit 119 km/h am Flughafen in München, am Feldberg im Schwarzwald tobt der Sturm mit Böen von bis zu 176 km/h!

Aktuelle Spitzenböen (Stationen – DWD)

UPDATE 07:00 Uhr

Die Kaltfront befindet sich derzeit über dem Norden von Baden-Württemberg und Bayern und zieht rasch nach Süden. Dabei kommt es stellenweise auch zu Gewitter:

Aktuelle Position der Kaltfront

UPDATE 06:30 Uhr

Im Vorfeld der Kaltfront wurde es in der Nacht in den Nordalpen föhnig und im Südosten frischte der Jauk auf. Daher wurde es ungewöhnlich mild, in Reutte (Tirol) stieg das Thermometer mit Föhn bereits auf 16, 4 Grad!

Maximale Temperaturen pro Bundesland seit Mitternacht

Dazu sorgte der Föhn bereits für einige Sturmböen:

Stürmische Nacht in Deutschland

Orkantief SABINE sorgte in Deutschland für eine stürmische Nacht und auch in Österreich macht sich das Sturmfeld immer mehr bemerkbar.

Maximale Böen seit Mitternacht

Im Laufe des Vormittag zieht die Kaltfront über Österreich hinweg und bringt vereinzelt Orkanböen mit sich

Orkantief SABINE brachte schwere Sturmlage

Zusammenfassung und Ausblick – Auch am Dienstag stürmisch

Der Höhepunkt des Sturms ist vorbei, doch SABINE wird auch in den kommenden Stunden für Sturmböen sorgen (siehe unten). Generell wurden bundesweit bei schnell durchziehenden, gewittrigen Schauern schwere Sturmböen gemessen. Vor allem an den Küsten, in exponierten Lagen der Mittelgebirge und im Süden waren aber auch Orkanböen oft dabei:

Max. Windböenam Montag - UBIMET, DWD
Max. Windböenam Montag – UBIMET, DWD
Max. Windböen am Montag, ohne Bergstationen - UBIMET, DWD
Max. Windböen am Montag, ohne Bergstationen – UBIMET, DWD
Blitzverlauf am Montag - UBIMET, Nowcast GmbH
Blitzverlauf am Montag – UBIMET, Nowcast GmbH

Auch am Dienstag beherrschen weitere Randtiefs und kleinere Tröge das Wettergeschehen in Deutschland. In einer straffen westlichen bis nordwestlichen Höhenströmung sorgen diese für zahlreiche Schauer und auch Graupelgewitter. Gerade in Schauer und Gewitternähe sind auch am Dienstag landesweit 80 bis 100 km/h, lokal auch mehr zu erwarten.

24h maximale Böen [km/h] am Dienstag 10.02.2020 nach dem Modell ECMWF - UBIMET
24h maximale Böen [km/h] am Dienstag 10.02.2020 nach dem Modell ECMWF – UBIMET
Am Mittwoch nimmt der Tiefdruckeinfluss langsam ab. Zwar bleibt landesweit noch stürmisch und es ziehen ein paar Schauer durch, die Unwettergefahr ist aber nur mehr gering im Vergleich zum Wochenbeginn.

Als Zusammenfassung könnt ihr unser Live-Ticker neuerlich durchgehen:

Update 15:00 Uhr

Auch wenn Orkanböen rasch unwahrscheinlicher werden, ist es landesweit weiterhin stürmisch und unbeständig mit gewittrigen Schauern. In Hamburg muss man allerdings auch auf die aufkommende Sturmflut von SABINE aufpassen!

Update 13:00 Uhr

In Summe gab es heute deutschlandweit schon über 6000 Blitze!

Update 12:10

Gebietswesie hat der Wind vergangene Stunde noch etwas zugelegt, wie etwas im Südosten Bayerns oder mit Durchzug von teils gewittrigen Schauern in Sachsen. Hier die Spitzenböen zwischen 11 und 12 Uhr:

  • 117 km/h Waging am See – Schnöbling (BY)
  • 115 km/h Chemnitz (S)
  • 108 km/h Weiden (B)

Update 11:50

Auch Österreich ist derzeit von Sturm Sabine betroffen, anbei ein beeindruckendes Video aus dem Norden Oberösterreichs.

Update 11:05

Anbei die Zwischenbilanz zu Sturm Sabine. In den kommenden Stunden besteht vor allem in Schauer- und Gewitternähe noch die Gefahr von schweren Sturmböen.

Update 11:00

Mittlerweile kommen immer mehr Bilder von teils schweren Schäden auf, wie etwa dieses Bild aus Hamburg:

Update 10:15

Weitere Bilder aus Deutschland:


Wie gefährlich es auf der Straße bei einem Sturm wie Sabine ist, zeigt dieses Video aus Schweden:

Update 10:00 Uhr

In Frankfurt ist ein Kran teilweise auf den Dom gestürzt, anbei ein Bild des Schadens am Dach:

Update 9:20 Uhr

In Bayern haben derzeit rund 50.000 Haushalte keinen Strom. Weitere Schäden werden aber auch im Westen gemeldet, so gab es vergangene Stunde in NRW 108 km/h in Gailenkirchen, 101 km/h in Nörvenich und 95 km/h am Flughafen Köln-Bonn. Anbei noch ein Video aus Ueß in Rheinland-Pfalz.

Update 9:05 Uhr

In Niederbayern gibt es derzeit Orkanböen: In Fürstenzell wurde soeben gar eine Windspitze von 154 km/h gemessen! In Mühldorf gab es Böen bis 128 km/h.


Anbei noch ein Bild aus Dresden:

Update 8:20 Uhr

Der Schwerpunkt liegt derzeit im Süden Deutschlands, auch im Westen und Norden sind mit Durchzug weiterer Schauer und Gewitter aber neuerlich schwere Sturmböen möglich, so gab es vergangenen Stunde etwa in Hannover Böen bis 108 km/h. Anbei die Spitzenböen der vergangenen drei Stunden:

  • 120 km/h Mühlacker (B-W)
  • 119 km/h Flughafen München (B)
  • 119 km/h Niederstetten (B-W)
  • 119 km/h Öhringen (B-W)
  • 116 km/h Freudenstadt (B-W)
  • 115 km/h Lechfeld (B)

Update 7:45 Uhr

Aktuelle Bilder:

Update 07:30 Uhr

Nun erreicht der Sturm im Süden seinen Höhepunkt, hier werden auch im Flachland öfter Orkanböen gemessen. Derzeitiger Spitzenreiter ist Stötten mit 129 km/h!

Aktuelle Spitzenböen (Stationen – DWD)

Update 06:00 Uhr

Sturm SABINE hat jetzt bereits den Großteil von Deutschland überquert und brachte verbreitet schwere Sturmböen um die 100 km/h.

Maximale Böen seit Mitternacht

Nur im Süden steuert der Sturm erst seinem Höhepunkt zu und hier gab es bereits teils orkanartige Böen bis in die Niederungen:

  • Niederstetten 119 km/h
  • Saarbrücken 114 km/h
  • Würzburg 110 km/h

Update 01:50 Uhr

Inzwischen erstreckt sich die Kaltfront entlang einer Linie Rheinland bis Brandenburg. Im Zuge dieser muss mit Starkregen, teils auch gewittrigen Schauern und Böen über 100 km/h gerechnet werden:

Verbreitet wurden seit Mitternacht von Baden-Württemberg über das Ruhrgebiet bis nach Mecklenburg-Vorpommern Böen über 100 km/h gemessen worden, speziell an den exponierteren Stellen:

Ein Nebeneffekt davon, wenn die Luftmassen durch den Sturm derart durchmischt werden, sind verhältnismäßig hohe Temperaturen nach vor der Front:

 

Update 21:15 Uhr

Entlang der Front Böen über 100 km/h nun. Also Vorsicht!

Böen von 20 bis 21 Uhr © DWD/UBIMET

Update 20:45 Uhr

Inzwischen an der Kaltfront immer mehr Blitze.

Blitze der letzten Stunde © UBIMET/NOWCAT

Update 20:30 Uhr

Nun ist die Kaltfront gut auf dem Radar zu erkennen. Sie zieht nach Osten also in Schleswig-Holstein. Hamburg, dem Emsland und Oldenburger Land aufpassen!

Radarbild von 20.20 Uhr © UBIMET/DWD

Update 19:30 Uhr

Die Kaltfront und ihre Zugrichtung. Vorsicht in Schleswig-Holstein, dem nördlichen Niedersachsen sind in den kommenden Stunden Orkanböen möglich!

Radarbild von 19:20 Uhr © UBIMET/DWD

Update 19:20 Uhr

Vorsicht auf den ostfriesischen und nordfriesischen Inseln, die Kaltfront kommt mit Orkanböen!

Update 18:10

Das aktuelle Radarbild, links oben ist die Kaltfront erkennbar. Mit ihr sind in den nächsten Stunden die größten Windgeschwindigkeiten zu erwarten. Also ab jetzt im Westen allmählich ACHTUNG!

Radarbild von 18:05 © UBIMET/DWD

Update 17:20 Uhr

Hier eine Liste der stärksten Böen, außer auf dem Brocken gab es bislang noch keine Orkanböen. Zudem wurde der Bahnverkehr im Nordwesten weitestgehend eingestellt.

Die stärksten Böen. © UBIMET

Update 16:00 Uhr

 

Update 15:30 Uhr

Das Orkantief Sabine befindet sich momentan knapp östlich von Schottland. Die Fronten sind angedeutet. Die Warmfront (in Rot) befindet sich über Deutschland. Im sogenannten Warmsektor haben sich Schauer und Gewitter in Linien organisiert. Die Kaltfront (in Blau) liegt aktuell noch über England. An ihr gibt es kräftige Gewitter dort.

Satellitenbild von Sabine © EUMETSAT

Update 15:00 Uhr

Es sind bereits erste Gewitter und Schauer über der Nordsee. Vorsicht, mit diesen kann der extrem starke Höhenwind den Boden erreichen, zunächst im Umfeld der Küsten.

Blitze auf der Nordsee © UBIMET/NOWCAST
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Update 14:55 Uhr

An der niederländischen Küste herrscht aktuell voller Orkan!

 

UPDATE 14:50 UHR

 

UPDATE 14:40 UHR

Momentan zieht die Kaltfront von Tief Sabine über England und bringt dort orkanartige Böen oder Orkanböen mit sich. Der Sturm heißt dort übrigens Ciara.

 

UPDATE 12:00 Uhr

So langsam lebt der Südwestwind in der Nordwesthälfte sowie auf den Mittelgebirgen stürmisch auf, hier die stärksten Böen von heute Vormittag:

Wie bereits vor Tagen angekündigt, sorgt Orkantief SABINE am Sonntag und Montag für stürmische Verhältnisse im Großteil des Landes.

Bodendruckkarte für Sonntag 09. Februar 2020

Sonntagmittag befindet sich Orkantief SABINE über dem Norden von Schottland und die Warmfront erfasst den Nordwesten von Deutschland. Somit legt der Wind im Nordwesten am Sonntag kontinuierlich zu und erreicht mit Eintreffen der Kaltfront am Sonntagabend seinen Höhepunkt. Dabei sind stellenweise Orkanböen bis 120 km/h möglich.

Verlagerung nach Süden

In der Nacht auf Montag zieht die Kaltfront weiter nach Südosten und mit der Front verlagert sich auch das stärkste Sturmfeld nach Süden. In der Nacht liegt der Schwerpunkt also von NRW bis zum Saarland und bis Franken. Im Zuge der Kaltfront kommt es auch hier vor allem in leicht erhöhten Lagen zu Orkanböen von 120 bis 140 km/h.

  • Violett: 120 – 140 km/h
  • Rot: 100- 120 km/h
  • Dunkelorange: 90 – 100 km/h
Sturmfeld von SABINE @UBIMET

Weiter im Osten von Deutschland dürfte der Sturm nicht ganz so heftig ausfallen, Böen von 80 bis 100 km/h treten aber verbreitet auf. Montagvormittag erreicht die Kaltfront dann den Süden des Landes und auch hier sind gerade im Vorfeld der Alpen Orkanböen möglich.

Titelbild: Adobe Stock

Orkantief SABINE sorgt für turbulenten Wochenbeginn

Im Vergleich zu Sturm PETRA Anfang der Woche liegt das Tiefzentrum von Orkantief SABINE am Sonntag weit entfernt von Österreich an der Nordspitze von Schottland. Allerdings bringt der Orkan ein großflächiges Sturmfeld mit sich, das von England über die Benelux-Staaten bis nach Deutschland reicht. In diesen Gebieten treten verbreitet schwere Sturmböen um die 100 km/h auf, mit der Kaltfront sind auch Orkanböen von bis zu 130 km/h möglich.

Bodendruckkarte für Sonntag 09. Februar 2020

Bis zum Montag verlagert sich das Zentrum des Sturms nach Norwegen, die dazugehörige Kaltfront erreicht dann Österreich Montag tagsüber mit schweren Sturmböen.

SABINE macht sich schon im Vorfeld bemerkbar

Abseits der Nebelregionen im Osten dominiert am Sonntag noch der Sonnenschein, allerdings kündigen am Abend aufziehende Wolkenfelder bereits den Wetterumschwung an. Dazu frischt in der Nacht auf Montag im Vorfeld der Kaltfront in den Nordalpen zunehmend stürmischer Südföhn auf. Vor allem in den prädestinierten Tallagen von Vorarlberg bis Oberöstereich sind Sturmböen zu erwarten. Im Südosten des Landes wird der Jauk ein Thema, besonders in der hügeligen Weststeiermark sind Montagfrüh stürmische Böen aus Südwest zu erwarten.

Sturm am Montag

Am Montag erfasst die Kaltfront von SABINE im Laufe des Vormittags von Norden her Österreich. Somit geht der stürmische Südföhn rasch zu Ende, dafür frischt nördlich der Alpen stürmischer Westwind auf mit schweren Sturmböen um die 100 km/h.

Maximale Böen Montagmittag @UBIMET

Am Bodensee sowie in Oberösterreich treten im Zuge der Kaltfront auch Gewitter auf und in deren Umfeld sind einzelne Orkanböen um die 120 km/h durchaus möglich. Noch heftiger tobt der Orkan in den Bergen mit Böen von 150 km/h und mehr. Im östlichen Flachland wird es dann am Nachmittag stürmisch, kaum vom Sturm betroffen ist hingegen der Süden. Hier geht der Jauk zu Mittag zu Ende. Mit der Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze in den Alpen gegen 1000 m ab.

Stürmischer und nasser Dienstag

Nach einer kurzen Wetterberuhigung Montagnacht, zieht am Dienstag ein in die stürmische Westströmung eingebettetes Randtief über Österreich hinweg. Somit verstärkt sich der Sturm entlang der Nordalpen und im angrenzenden Flachland Dienstag tagsüber neuerlich, sodass verbreitet Böen von 80 bis 100 km/h auftreten.

Neuschneesumme bis Mittwochfrüh

Dazu ziehen im Flachland zahlreiche kräftige Schauer und einzelne Gewitter durch, in den Nordalpen vom Arlberg bis zum Dachstein schneit es oberhalb von 700 bis 1000 m stark. Die Kombination aus Sturm und Neuschnee lässt die Lawinengefahr in allen Lagen wieder deutlich ansteigen.

Titelbild: Adobe Stock

Orkantief Petra brachte Orkan- und schwere Sturmböen

Achtung Sturmschaden! @ https://stock.adobe.com

In der Nacht auf Dienstag zog Orkantief Petra von Frankreich her Richtung Süddeutschland. Ausgehen von diesem Tief erreichte etwa um 3 Uhr eine Kaltfront die Schweiz. Bereits gegen 5 Uhr befand sich die Kaltfront an den Alpen und überquerte diese in den nächsten zwei Stunden.

Bis nach Mitternacht extrem mild

Vor der Kaltfront trieb der kräftige Südwestwind die Temperaturen nochmals weiter in die Höhe, in Evionnaz wurden um 2:40Uhr 19.3 Grad gemessen. An einigen Stationen konnten sogar neue Februarrekorde aufgestellt werden. Dies ist in Aigle, Fribourg, Interlaken, Meiringen, Wädenswil, Zürich-Affoltern und Güttingen der Fall.

Temperaturmaximum in der Nacht auf Dienstag © Ubimet
Temperaturmaximum in der Nacht auf Dienstag

Kaltfront sorgt verbreitet für Sturm-, lokal für Orkanböen

Neben dem kräftigen Niederschlag und rund 50 Blitzen im Jura, in den Waadtländer Alpen sowie im Berner Oberland und auf dem Säntis brachte die Kaltfront verbreitet schwere Sturmböen, die Böenspitzen erreichten verbreitet Werte um 100km/h, beispielsweise in Thun, Zürich-Affoltern, Brienz und Luzern konnten sogar Orkanböen registriert werden. Auf vielen Alpengipfeln wurden Orkanböen verzeichnet, die höchsten Windgeschwindigkeiten gab es allerdings in mittleren Höhen zwischen knapp 1000 bis gut 1500 Metern. So wurden auf dem Chasseral und auf dem Bantiger mittlere Windgeschwindigkeiten von gut 130 km/h bzw. 123 km/h gemessen, was volle Orkanstärke bedeutet.

Maximale Windböen vom Dienstag © Ubimet
Maximale Windböen vom Dienstag

Zum Teil neue Rekorde

Die höchsten Böenspitzen wurden ebenfalls auf dem Bantiger sowie auch auf dem Napf verzeichnet mit 171 km/h. Die 171km/h auf dem Napf sind Allzeit-Rekord für diese Station seit Messbeginn 1981. Der Wert löst den bisherigen Rekordwert von169 km/h ab, der während dem Orkan Vivian am 27. Februar 1990 aufgestellt wurde. Weitere Allzeit-Rekorde sind nicht geknackt worden, in Zürich-Affoltern, Cham, Einsiedeln, Brienz, Andermatt, Scuol, Buffalora/Ofenpass und im Münstertal wurden jedoch neue Februar-Rekorde aufgestellt, auf dem Hörnli wurde mit einer Windböe von 152 km/h der bisherige Februar-Rekord egalisiert.

Anbei findet ihr zwei kurze Hitlisten der höchsten Temperaturen vor der Kaltfront sowie der höchsten Windgeschwindigkeiten:

Messstation Höchste Temperatur (°C)
Evionnanz 19.3
Aigle 18.9
Giswil 18.7
Luzern 18.6
Interlaken 18.5
Messstation Stärkste Windböen (km/h)
Bantiger 171
Napf 171
Chasseral 155
Uetliberg 153
Hörnli 152

Titelbild: @ https://stock.adobe.com

Australien: Ergiebiger Regen in Brandgebieten

Überschwemmungen-in-Australien
Wetterlage im Südosten von Australien @ UBIMET
Wetterlage im Südosten von Australien @ UBIMET

Die obige Karte zeigt die Gesamtkonstellation. Ein Höhentief hat sich über dem nördlichen NSW etabliert und wird sich für mehrere Tage nicht großartig von dort weg bewegen. In der Zwischenzeit wird vom Meer her beständig feuchte Luft aufs Land geführt. Diese Strömung trifft senkrecht auf die Gebirgsketten und die nach Osten ausgerichteten Hänge werden dazu beitragen, die Aufwärtsbewegung der feuchten Luft zu verstärken. Die Kombination dieser Faktoren ist ein perfektes Rezept für anhaltende, teils starke Regenfälle entlang der Ostküste von NSW, einschließlich des Großraums Sydney.

Bis Anfang nächster Woche wird mit weiträumigen Niederschlägen von 150-300 mm gerechnet, wobei lokal auch noch größere Mengen bis 400 mm möglich sind. Diese Mengen werden zu schweren Sturzfluten führen, an einigen Berghängen wird es wahrscheinlich zu Erdrutschen kommen. Zunehmende Ostwinde mit Böen von bis zu 80 km/h werden in Kombination mit gesättigten Böden Bäume und Stromleitungen umstürzen lassen, was zu Stromausfällen führen kann.

Zyklon DAMIEN

Im Nordwesten hat sich gleichzeitig auch ein Zyklon entwickelt, der in der Nacht auf Samstag auf die Nordküste von Westaustralien treffen wird. Über dem recht warmen Meer konnte sich DAMIEN schnell intensivieren bis zur Kategorie 3 und außerdem große Mengen Wasser aufnehmen. Erwartet wird, dass er mit Sturmfluten von 1 bis 3 m Höhe auf Land treffen wird und dort mit Orkanböen um 150 km/h für große Schäden sorgen könnte.

 

Markante Sturmlage am Sonntag und Montag

Sturmgefahr

Noch sind es zwar ein paar Tage bis dorthin, die Wettermodelle zeigen aber bereits heute eine recht große Einigkeit bezüglich Timing und Intensität des Sturms. Doch der Reihe nach…

Ruhige Bedingungen dank Frank

Ab heute Donnerstag sorgt ein Hoch namens FRANK für ruhiges Winterwetter in Deutschland, dieses hält auch noch am Freitag und Samstag an. Exemplarisch hierzu die Frontenkarte für morgen Mittag. Am linken oberen Bildrand lässt sich aber schon das Tief ausmachen, voraussichtlich wird es auf den Namen SABINE getauft.

Hochdruckwetter am Freitag
Hochdruckwetter am Freitag

Neues Sturmtief zum Wochenwechsel

Zum Sonntag hin gerät die Bundesrepublik in den Einflussbereich dieses sehr kräftigen Sturmtiefs SABINE, das von Schottland über die Nordsee nach Skandinavien zieht. Folglich wird am Sonntag im Tagesverlauf stürmischer Südwestwind ein Thema – zunächst in der Nordwesthälfte. In der Nacht auf Montag und am Montag selbst verlagert sich der Schwerpunkt des Sturms in die Südhälfte des Landes.

Die Details:

Am Sonntag legt der Südwestwind in der gesamten Nordwesthälfte Deutschlands zu, Böen zwischen 60 und 80 km/h sind hier bereits tagsüber einzuplanen. Noch stärker mit Böen zwischen 80 und 100 km/h weht der Südwestwind untertags in exponierten Lagen von Eifel, Sauerland und Harz. Im Umfeld der Nordsee sind sogar schon schwere Sturm- und orkanartige Böen zwischen 100 und 120 km/h zu erwarten.

Im Laufe des Nachmittags und Abends verstärkt sich der Wind, sodass nordwestlich der Linie Saarbrücken-Greifswald generell mit Windspitzen von 80-100 km/h, auf den Mittelgebirgen und an der Nordsee auch bis 120 km/h zu rechnen ist.

In der Nacht zum Montag bleibt es stürmisch, mit Ausnahme des äußersten Südostens ist verbreitet mit Böen um 100 km/h zu rechnen. Lokal sind aber auch Böen bis zu 120 km/h möglich.

Am Montag selbst verlagert sich der Sturmschwerpunkt in die Südhälfte. Somit sind dann südlich der Linie Köln-Leipzig Böen zwischen 90 und 120 km/h zu erwarten, sonst beruhigt sich die Lage mit anhaltenden Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h allmählich wieder. Nur an der Nordsee sind noch immer Böen um 100 km/h einzuplanen.

Abschließend eine Karte mit den vorhergesagten Windspitzen am Sonntag und Montag nach dem europäischen Wettermodell. Die Farben bedeuten:

  • Violett: 120-140 km/h
  • Rot: 100-120 km/h
  • dunkles Orange: 90-100 km/h
Vorhergesagte Windspitzen von Sonntagabend bis Montagabend
Vorhergesagte Windspitzen von Sonntagabend bis Montagabend

Danach wieder Wetterberuhigung

Am Dienstag zieht aus heutiger Sicht ein weiteres kleinräumiges Tief über die Mitte Deutschlands hinweg, somit steht v.a. dem Süden der Bundesrepublik erneut stürmischer Westwind bevor. Hierbei gibt es aber noch größere Modellunsicherheiten, ob und wie stark sich dieses Tief entwickeln wird! Ab Mittwoch herrscht dann wieder deutlich ruhigeres Winterwetter.

Quelle Titelbild: adobe stock

Tipps für den Wintersport

Sonne und Schnee - Perfekte Bedingungen für Wintersport.

Wer sich im Winter sportlich betätigt, muss ein wachsames Auge haben und bei Entscheidungen sehr vorsichtig sein. Eine gute Faustregel lautet: Brechen Sie das Vorhaben beim geringsten Anzeichen von Gefahr sofort ab!

Zunehmende Sonnen- / Gletscherbrandgefahr

Die Sonne gewinnt jetzt im Februar rasch an Kraft. Die Wintersonnenwende kurz vor Weihnachten liegt schon wieder eine Zeit zurück und z. B. am 2. Februar, zu Mariä Lichtmess, war der Tag im Vergleich zum kürzesten Tag des Jahres bereits wieder um etwa 1 Stunde länger. In der Höhenkaltluft, die den Spätwinter prägt, ist der Himmel insbesondere im Bergland oft klar und die UV-Strahlung somit hoch. Doch dieser kurzwellige Strahlungsanteil des Sonnenlichtes kommt nicht nur von oben (Sonnenbrandgefahr!), sondern wird auf den weißen Schnee- und Eisflächen zu beinahe 100 Prozent reflektiert (Gletscherbrandgefahr!) und kommt somit auch von unten. Das ist auch der Grund, warum ein Gletscherbrand immer schlimmer ist, als ein herkömmlicher Sonnenbrand, da ein großer Strahlungsanteil von unten dazukommt. Da hilft auch keine Kopfbedeckung in der Form einer Kappe, sondern nur ein geeigneter UV-Schutz in der Form einer Sonnencreme für die Haut, eines UV-abweisenden Lippenbalsams sowie einer Sonnenbrille oder einer geeigneten Skibrille.

Lawinengefahr oft hoch

Aufgrund der zunehmend vielen Schneeschichten, die sich im Laufe des Winters akkumulieren, ist die Lawinengefahr im Februar besonders hoch. Das Schneeprofil ist oft komplex und besteht aus gefrorenen Schichten, die als Gleitflächen dienen. Zudem lagern in Hängen unterhalb von Kämmen oft meterhohe Schneewechten, die unter dem eigenen Gewicht kollabieren und abrutschen können. Wer die gesicherte Piste verlässt, läuft also Gefahr. Bei Skitouren empfiehlt es sich, einen Experten unter sich zu haben, der das Schneeprofil analysiert. Des Weiteren sollte man alpines Gelände nur mit Lawinenpiepser betreten und bei Skitouren einer zuverlässigen Person die genaue Route verraten und von dieser dann auch nicht abweichen. Betreten Sie den Tiefschnee nie mit normalem Schuhwerk, sondern nur mit Schneeschuhen, da die Tiefe von frisch gefallenem Pulverschnee schwer einzuschätzen ist und Sie einsinken könnten. Eine Mitgliedschaft beim Alpenverein ist in jedem Fall empfehlenswert.

Kälteschutz von Nöten

Das Temperaturminimum des Jahres liegt sowohl in den Niederungen als auch im Bergland im Jänner. Doch auch im Februar kann es noch bitterkalt werden. Es gilt sich also vor der Kälte in jedem Fall zu schützen. Denken Sie immer auch an den Notfall und dass Sie unter Umständen mehrere Stunden im Freien ausharren müssen. Erfrierungen stellen sich recht schnell ein. Sie sind bei starkem Wind, der die Wärme von der Haut abführt und Temperaturen unter -10 Grad innerhalb weniger Minuten möglich! Warme, der Witterung angepasste Kleidung sowie ein Kälteschutz für das Gesicht (Fettcreme, Lippenbalsam, …) sind in diesem Fall sehr wichtig.

Eislaufen auf Naturwasserflächen

Beim Eislaufen auf zugefrorenen Naturwasserflächen lauern einige Gefahren. Wenn man mal vom hohen Verletzungsrisiko absieht, dem man mit gepolsterter Kleidung und Protektoren (Sturzhelm, Knie- und Ellenbogenschoner) vorbeugen kann, ist da immer noch die größte Gefahr: Einbrechen ins Wasser! Deshalb sollte man nur Eisflächen betreten, die mit Bohrungen auf ausreichende Dicke untersucht und behördlich freigegeben wurden. Vergessen Sie nie, dass, auch wenn es sich um stehende Gewässer handelt, warmes Grundwasser aufsteigen und die Eisdicke lokal auf ein Minimum reduzieren kann. Zudem kann das Eis einbrechen, wenn darunter der Wasserstand abfällt. Das Betreten von Eis auf Fließgewässern ist generell ein No-Go und sobald die Lufttemperatur positiv ist, besteht besonders am Rand von Gewässern die Gefahr, dass das Eis durch Wärmeübertrag vom Ufer rasch sehr dünn wird. Ratsam ist auch, NIE alleine und ungesehen Eisflächen zu betreten und auf dem Eis zueinander Abstand zu halten. Aber das Wichtigste zuletzt: Lassen Sie immer Ihren Hausverstand walten, damit lassen sich bereits viele Gefahren abwenden!

Bilanz von Sturmtief Petra

Windrose

Wie erwartet sorgte Tief PETRA für einen ausgesprochen turbulenten Dienstag. Mit schweren Sturmböen und zum Teil sogar orkanartigen Böen zog dessen markante Kaltfront gestern über Österreich hinweg. Die größten Windgeschwindigkeiten aller offiziellen Wetterstationen wurden dabei auf der Buchbergwarte im Wienerwald gemessen, mit 145 km/h tobte der Sturm hier. Mehr als 130 km/h gab es aber beispielsweise auch auf dem Feuerkogel, dem Galzig und auf der Wiener Jubiläumswarte. Noch extremere Windgeschwindigkeiten wurden von einzelnen Stationen der Lawinenwarndienste gemessen: So registrierte die Station am Wetterkoglerhaus im Wechselgebiet Böen von knapp 200 km/h, mehr als 200 km/h gab es sogar am Gipfel des Schneebergs, ehe der Windmesser wohl sturmbedingt den Geist aufgab.

Die Kaltfront brachte neben Sturm und Regen auch ein paar Gewitter, mehr als 200 Blitze wurden österreichweit registriert. In Folge des Sturms waren einige Bahnstrecken und Straßen durch umstürzende Bäume blockiert, Skigebiete mussten den Betrieb einstellen. Die Feuerwehren waren landesweit im Großeinsatz.

Neuschnee in den Nordalpen

Mit der Kaltfront sank auch die Schneefallgrenze rasch vom Hochgebirge bis in die meisten Täler der Nordalpen, seit gestern stauen sich feuchkalte Luftmassen an den Alpen und bringen dort größere Schneemengen. So sind rund um den Arlberg schon etwa 40 cm Neuschnee zusammengekommen, 2 cm meldete heute früh aber zum Beispiel auch Innsbruck. Im Laufe des heutigen Mittwochs wird der anhaltende Schneefall im Nordstau der Alpen allmählich weniger und klingt spätestens in den Abendstunden ab. Ausgewählte 24-stündige Neuschneemengen bis Mittwoch 07 Uhr:

  • Schröcken (V): 43 cm
  • Seefeld (T): 26 cm
  • Pichl (ST): 26 cm
  • Krimml (S): 20 cm
  • Spital / Pyhrn (OÖ): 17 cm
  • Allentsteig (NÖ): 5 cm
  • Mallnitz (K): 4 cm
Schneehöhe am Mittwochmorgen.
Schneehöhe am Mittwochmorgen.

Keine Unwetter mehr diese Woche

In den kommenden Tagen steigt der Luftdruck von Westen her deutlich an, ruhiges und vielerorts sonniges Winterwetter ist die Folge. Dieses hält bis Sonntag an, erst in der neuen Woche kündigt sich wieder eine stürmische Wetterphase an. Auch die Temperaturen erholen sich vom gestrigen Absturz, mit meist 0 bis +10 Grad haben die nächsten Tage wieder leicht überdurchschnittliche Werte zu bieten. Am Sonntag sind nach derzeitigem Stand im Westen des Landes sogar vorfrühlingshafte +13 Grad zu erwarten. Dem Schnee geht es also in den tiefer gelegenen Tälern wieder an den Kragen.

Quelle Titelbild: pixabay

Markante Kaltfront bringt Sturm und Neuschnee

Achtung Sturmschaden! @ https://stock.adobe.com

Das Tief PETRA entwickelt sich an einer Luftmassengrenze, die wiederum seit Sonntag Früh große Regenmengen bringt. Zum Beispiel sind im Bregenzerwald, am Arlberg und von den Kitzbüheler Alpen bis zur Eisenwurzen schon 60 bis über 100 l/m² zusammengekommen. Die Pegel kleinerer Bäche haben in diesen Regionen bereits ein einjähriges Hochwasser erreicht. Der kräftige Dauerregen hält im Nordstau noch bis heute Abend an, bevor er für ein paar Stunden abklingt. Bis dahin sind hier weitere 10 bis 30 l/m² zu erwarten. Da die Schneefallgrenze in Westösterreich im Hochgebirge liegt, besteht lokal die Gefahr für Vermurungen und weiterhin für das Überlaufen von kleineren Flussläufen.

Analysierte Niederschlagssumme bis Montag, 16 Uhr
Analysierte Niederschlagssumme vom Montag, 00 bis 16 Uhr

Stürmische PETRA

Bereits in der zweiten Nachthälfte kommt in Vorarlberg, in den Morgenstunden auch bis Oberösterreich die kräftige Kaltfront des Randtiefs PETRA auf. Diese bringt zunächst schauerartig verstärkten und teils auch gewittrig durchsetzten Regen, jedoch auch eine rasch bis in viele Täler absinkende Schneefallgrenze. Nur unterhalb von etwa 500 m bleibt es noch bei Regen. Auch im Flachland und im Süden ziehen in der ersten Tageshälfte mitunter kräftige Regen- und Graupelschauer durch. Große Schneemengen kommen in den klassischen Staulagen der Nordalpen zusammen, oberhalb von rund 700 bis 1000 m sind hier am Dienstag 10 bis 30 cm, rund um den Arlberg auch 30 bis 50 cm zu erwarten.

Mit dem Randtief und insbesondere mit der angesprochenen Kaltfront frischt in weiten Teilen des Landes stürmischer Westwind auf. Bezüglich der genauen Zugbahn gibt es in den Modellen noch gewisse Unsicherheiten, dies wirkt sich hauptsächlich auf die zu erwartenden Böen entlang der Donau und im Großraum Wien aus. Nach aktuellem Stand sind hier verbreitet Sturmböen zwischen 70 und 80 km/h zu erwarten, mit eingelagerten Gewittern oder bei geringfügig nördlicherer Zugbahn von PETRA sind jedoch auch schwere Sturmböen um 100 km/h nicht auszuschließen. Im Wiener Becken und am Alpenostrand bis zur Buckligen Welt erscheinen Böen zwischen 80 und 100 km/h hingegen als recht wahrscheinlich.

Mit der Kaltfront greift der stürmische Wind auch in viele Alpentäler durch. Somit muss Dienstagfrüh und -vormittag selbst inneralpin kurzzeitig mit Sturmböen bis 80 km/h, am Bodensee, im Außerfern, im Raum Achenkirch und im Inntal bis 100 km/h gerechnet werden. Südlich des Alpenhauptkamms kommt nach Durchzug der Front Nordföhn auf, in prädestinierten Tälern sind hier im Tagesverlauf Böen bis 80 km/h zu erwarten.

 

Neuschneesumme bis Mittwoch, 18 Uhr @ UBIMET
Prognostizierte Neuschneesumme bis Mittwoch, 18 Uhr @ UBIMET

Am Mittwoch weiterhin nasskalt und stürmisch

Die Wochenmitte bringt den Nordstaulagen vom Bregenzerwald bis zum Mariazellerland weiteren Schneefall, und das bis in alle Täler. Dabei muss man mit weiteren Neuschneemengen zwischen 5 und 15 cm rechnen, 20-25 cm Neuschnee kommen in etwas höheren Lagen am Arlberg sowie zwischen Lofer und Eisenerz zusammen. Die Intensität des Schneefalls lässt aber allmählich nach, im Laufe des Tages werden dann auch die trockenen Phasen immer zahlreicher. Abseits der Berge ziehen ohnehin nur ein paar Regen-, Schnee- und Graupelschauer durch. Die Schneefallgrenze pendelt hier zwischen tiefen Lagen und rund 500 m.

Auch der Wind bleibt am Mittwoch noch ein Thema: Im östlichen Flachland, am Alpenostrand sowie in den Nordföhntälern von Osttirol bis zum Grazer Bergland muss man weiterhin mit Böen zwischen 60 und 80 km/h rechnen, lokal sind auch schwere Sturmböen von knapp 100 km/h einzuplanen.

Anschließend nachhaltige Wetterberuhigung

Ab Donnerstag herrscht dann wieder landesweit kräftiger Hochdruckeinfluss. Dieser hält gemäß den neuesten Modellberechnungen bis zum Ende der Woche an, dabei steigen die Temperaturen im Laufe des Wochenendes wieder auf ein vorfrühlingshaftes Niveau an. Stürmisch wird es dann erst wieder in der kommenden Woche.

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Auf Sturm folgt Starkregen und Schnee

Sturm am Alpenostrand

Zwischen einem ausgeprägten Hoch über Südwesteuropa und einem kräftigen Tief über Westskandinavien liegt der Alpenraum bereits heute in einer straffen nordwestlichen Strömung. In der Nacht verstärken sich die Druckgegensätze noch weiter und nördlich der Alpen frischt kräftiger Westwind auf. Vor allem am Alpenostrand und hier im Bereich der Gutensteiner Alpen sowie im südlichen Wiener Becken weht stürmischer Westwind. Dabei sind Windspitzen von bis zu  100km/h zu erwarten, in exponierten Lagen sind auch schwere Sturmböen bis 120 km/h möglich.

"Maximale

Am Montag Starkregen

Während es im Osten in der Nacht auf Montag stürmt, beginnt es in der ersten Nachthälfte vom Bregenzerwald bis zum Außerfern immer intensiver zu regnen. Bis Montagfrüh kommen hier 30 bis 50 l/m² zusammen. In der zweiten Nachthälfte regnet es auch vom Rofan bis ins Traunviertel kräftig, hier werden 25 bis 40 l/m² erwartet. Weil die Grenze zwischen kalter und warmer Luft genau über dem Alpenraum liegt, regnet es auch tagsüber anhaltend und kräftig weiter.  Vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut kommen weitere 25 bis 40 l/m² in 12 Stunden zusammen. Aufgrund der für die Jahreszeit untypisch hohen Schneefallgrenze besteht lokal die Gefahr für Vermurungen und das Überlaufen von kleineren Flussläufen.

24 Stunden Regensummen bis Montagabend © Ubimet
24 Stunden Regensummen bis Montagabend © Ubimet

Wintereinbruch am Dienstag

Am Dienstag trifft dann von Nordwesten eine markante Kaltfront auf die Alpen. An der Alpennordseite fällt noch in der Früh kräftiger und anhaltender Regen, mit Durchgang der Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze am Vormittag sukzessive  bis in die Täler. In Lagen oberhalb von 1000 m kommen bis zum Abend rund 10-20 cm, am Arlberg auch bis 40 cm Neuschnee hinzu. Ab Mittag werden Regen und Schneefall etwas schwächer, in den Alpen schneit es aber weiterhin noch mäßig. Von den Tauern bis zu den Fischbacher Alpen kommt kräftiger Nordföhn auf und greift in den Tälern mit stürmischen Böen durch. Auch im Norden und Osten weht wieder kräftiger Nordwestwind, hier ziehen vermehrt Regen- und Graupelschauer durch. Aufgrund der Höhenkaltluft kann es mitunter auch zu vereinzelten Wintergewittern kommen.

24 Stunden Neuschneemengen von Dienstag- bis Mittwochfrüh © Ubimet
24 Stunden Neuschneemengen von Dienstag- bis Mittwochfrüh © Ubimet

Wetterbesserung ab Mittwoch

Am Mittwoch klingt der Anfangs noch kräftige Schneefall an der Alpennordseite allmählich ab. Im Osten ziehen bei lebhaftem Nordwestwind Schneeregenschauer durch. Der Nordföhn flaut langsam ab. Am Donnerstag steigt dann von Westen her der Luftdruck wieder an und das Wettergeschehen beruhigt sich.

Titelbild: © Adobe Stock

Jännerrückblick: Mehr als 2 Grad zu warm und viel zu trocken

Fast nur Hochdruckgebiete

Der Winter 2019/20 war in Europa bisher durch rege Tiefdrucktätigkeit über Nordskandinavien und ungewöhnlich viele Hochdrucklagen über den Azoren und Mitteleuropa geprägt. Der vorherrschende Westwind über Nordeuropa führte wiederholt milde Luftmassen vom Atlantik bis nach Russland, weshalb der Winter in Europa bislang außergewöhnlich mild verlief. Insbesondere der Jänner war durch beständige Hochdrucklagen geprägt, rund um den 20. des Monats wurden mit über 1050 hPa gar außergewöhnlich hohe Druckwerte im Alpenraum gemessen. Lediglich dreimal schafften es Tiefausläufer mit Kaltluft aus Norden zu uns, am letzten Montag brachte eine markante Kaltfront immerhin im ganzen Land Niederschlag, eingelagerte Gewitter und vielerorts stürmische Böen.

Abweichung der Temperatur vom Klimamittel @ UBIMET
Abweichung der Temperatur vom Klimamittel @ UBIMET

Temperaturabweichung im Bergland am höchsten

Mit einer landesweiten Abweichung von rund 2,2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der Monat Jänner einmal mehr als zu mild. Aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen durch Hochdruckeinfluss waren die Abweichungen vor allem in mittleren Lagen und im Bergland am höchsten, so lag das Temperaturmittel etwa am Feuerkogel 4,8 Grad und am Sonnblick 3,8 Grad über dem Schnitt. Währenddessen fallen die Abweichungen in einigen Tälern, im östlichen Flachland und dem Grazer Becken minimal aus. Häufig hielt sich hier Nebel und Hochnebel, durch welchen die Temperaturen tagsüber nur wenig anstiegen.

Gemessene Temperaturminima @ UBIMET
Gemessene Temperaturminima @ UBIMET

Im Süden fast durchwegs trocken

Österreichweit wurden rund 41% des üblichen Monatsniederschlags erreicht. Lediglich in einem schmalen Streifen entlang des Kamptals und bis St. Pölten reichte es für eine halbwegs ausgeglichene Bilanz, sonst war es überall zu trocken. Besonders in der Südhälfte wurden verbreitet weniger als 10% des Monatssolls erreicht. Einige Wetterstationen registrierten erst mit dem angesprochenen Kaltfrontdurchgang am 28. des Monats ein paar Regentropfen.

Anteil vom klimatologischen Monatsniederschlag @ UBIMET
Anteil vom klimatologischen Monatsniederschlag @ UBIMET

Neuer Sonnenscheinrekord in Klagenfurt

Einhergehend mit dieser Entwicklung schließt der Jänner zudem überdurchschnittlich sonnig ab. Besonders außergewöhnlich sind die Abweichungen in Unterkärnten, hier wurden bereits am Montag dieser Woche einige, teils langjährige Rekorde gebrochen: Dank der Kombination aus Hochdruckeinfluss und wenig Hochnebel wurde in Klagenfurt der Sonnenrekord aus dem Jänner 1918 überboten. Die Messreihe reicht hier bis 1884 zurück. Halbwegs ausgeglichen ist die Bilanz nur im Osten.

 

Extremwerte Jänner 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Donnerstag, 30.01.2020 … 08 Uhr

 

Höchste Temperaturen (werden am 31. noch überboten)

  • 13,2 Grad Weitra (NÖ, 09.)
  • 13,0 Grad Bärnkopf (NÖ, 15.)
  • 12,9 Grad Kolm-Saigurn (S, 15.)

 

Tiefste Temperaturen

  • -18,0 Grad St. Jakob / Defereggen (T, 21.)
  • -17,9 Grad Lech / Arlberg (V, 20.)
  • -17,7 Grad St. Leonhard / Pitztal (T, 20.)

 

Relativ wärmste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)

  • +3,8 Grad Fischbach (ST)
  • +3,5 Grad Mönichkirchen (NÖ)
  • +3,4 Grad Weißensee / Gatschach (K)

 

Relativ kälteste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)

  • 0,0 Grad Saalbach (S)
  • +0,1 Grad St. Jakob / Defereggen (T)
  • +0,2 Grad Bad Radkersburg (ST)

 

Eistage (ganztägig weniger als 0 Grad)

  • 17 Saalbach (S), St. Jakob / Defereggen (T)
  • 16 Flirsch (T)
  • 14 Böckstein (S), Gstatterboden (ST), Holzgau (T)

 

Nasseste Orte

  • 89 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)
  • 85 Liter pro Quadratmeter Spital / Pyhrn (OÖ)
  • 77 Liter pro Quadratmeter St. Wolfgang (OÖ)

 

Trockenste Orte

  • <1 Liter pro Quadratmeter Lienz, Sillian, Mittewald / Drau (T), Obervellach, Millstatt, Spittal / Drau, Fresach (K)

 

Absolut sonnigste Orte

  • 184 Sonnenstunden Klagenfurt (K)
  • 178 Sonnenstunden Feldkirchen (K)
  • 175 Sonnenstunden Preitenegg (K)

 

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 101 km/h Achenkirch (T, 28.)
  • 99 km/h Tannheim (T, 28.)
  • 97 km/h Rohrspitz (V, 28.)

 

Titelbild: Trocken, sonnig und schneearm präsentierte sich der Jänner in Kärnten @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/obervellach/

Sturmtief LOLITA: Eine Bilanz

Achtung Sturmschaden! @ https://stock.adobe.com

Gewitter gab es für die Jahreszeit ganzschön viele (über 6000 Blitzentladungen) und das so ziemlich aufs gesamte Bundesgebiet verteilt. Rückseitig der Kaltfront wurde schließlich Schnee wieder ein Thema – in den Mittelgebirgen, aber auch im Flachland von Baden-Württemberg und Bayern sowie minimal im norddeutschen Tiefland. Im Bayerischen Wald schneite es über Nacht schließlich etwas mehr als gedacht, hier wurden heute Morgen an einer Station auf 450 m 18 cm gemessen.

Windspitzen am 28.01.2020 @ UBIMET
Windspitzen am 28.01.2020 @ UBIMET
Windspitzen am 28.01.2020 @ UBIMET
Windspitzen am 28.01.2020 @ UBIMET

 

Anzahl der Blitzentladungen je Bundesland @ UBIMET
Anzahl der Blitzentladungen je Bundesland @ UBIMET
Blitzverlauf am 28.01.2020 @ UBIMET
Blitzverlauf am 28.01.2020 @ UBIMET

 

Analyse der Gesamtschneehöhe am Morgen des 29.01.2020 @ UBIMET
Analyse der Gesamtschneehöhe am Morgen des 29.01.2020 @ UBIMET

Hier noch eine kleine Impression aus dem Norden, in Elmshorn im Kreis Pinneberg lag zwischenzeitlich 1 cm Neuschnee.

Das Video zeigt den Schneesturm im Hochschwarzwald.

 

Titelbild: @ https://stock.adobe.com

Auf Wintermezzo folgt ausgesprochen milde Wetterphase

Analyse der Gesamtschneehöhe am Morgen des 29.01.2020 @ UBIMET
Analyse der Gesamtschneehöhe am Morgen des 29.01.2020 @ UBIMET

Schnee bis Donnerstagmorgen

Mit Pauken und Trompeten hat die kräftige Kaltfront des Tiefs LOLITA am Mittwoch den Winter nach Österreich zurückgebracht. Sturmböen bis 100 km/h wurden vor allem im Westen des Landes gemessen, mehr als 1000 Blitzentladungen wurden registriert und über Nacht fielen am Arlberg und im Außerfern schließlich rund 30 cm Neuschnee. Zwar geht es mit Schnee an der Alpennordseite auch heute noch weiter und erst am Donnerstagmorgen klingen letzte Flocken in der Eisenwurzen ab, dann jedoch setzt eine markante Milderung ein. Ein Zwischenhoch sorgt im Tagesverlauf für ruhiges und meist freundliches Wetter, ab Freitag wird es schließlich unbeständig.

Gemessene stärkste Windböen am 28.01.2020 @ UBIMET
Gemessene stärkste Windböen am 28.01.2020 @ UBIMET
Blitzverlauf am 28.01.2020 @ UBIMET
Blitzverlauf am 28.01.2020 @ UBIMET

 

Semesterferien beginnen häufig mit zweistelligen Plusgraden

Hintergrund hierfür ist eine ausgeprägte Tiefdruckaktivität über dem Nordatlantik bis weit in die kommende Woche hinein, Mitteleuropa liegt entsprechend an der Südflanke in einer kräftigen Südwestströmung. Wiederholt erreichen Tiefausläufer den Alpenraum, somit gestalten sich die kommenden Tage zumindest nach Norden zu auch häufig bewölkt, nass und windig, während der Süden etwas wetterbegünstigt bleibt. Für die Jahreszeit deutlich zu mild wird es aber überall, bereits am Freitag erreichen die Höchstwerte 6 bis 15 Grad. Mit Ausnahme von windgeschützten Tälern in Salzburg und Kärnten kündigen sich in tiefen Lagen tagsüber fast überall zweistellige Temperaturen an.

Zum Höhepunkt bis zu 20 Grad möglich

Das Wochenende und der Montag verlaufen von Vorarlberg bis nach Oberösterreich zeitweise nass, im Süden und mit Abstrichen auch im Osten hingegen recht freundlich. Dazu ist vor allem im Norden und Osten mit teils kräftigem Wind zu rechnen. Mit bis zu 16 Grad liegen die Temperaturen deutlich über dem jahreszeitlichen Schnitt, normal wären aktuell etwa in Wien 4 Grad. Der Höhepunkt dieser milden Wetterphase deutet sich schließlich für den Dienstag an, nach aktuellem Stand sind dann mit viel Sonnenschein und etwas Föhn stellenweise auch um 20 Grad möglich.

 

Titelbild: Webcam Tschagguns @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Winterliche Wochenmitte

Rote Unwetterwarnung im Westen: Wieviel Schnee fällt derzeit dort, wo ist der „Hotspot“?

Gewarnt ist primär vor Schnee. Grund hierfür ist eine Kaltfront, welche aktuell am Dienstagvormittag von Westen her das Tiroler Oberland erreicht und nachfolgend für etwa zwei Tage kühlere und feuchte Luft heranführt. Aktuell liegt die Schneefallgrenze noch bei rund 1000 m, zum Abend sinkt sie auf 500 bis 300 m ab. Besonders in der heutigen Nacht, aber auch von Mittwochnachmittag bis Donnerstagfrüh schneit es an der Alpennordseite bis in die meisten Täler, tagsüber taut es leicht. In Summe sind von Vorarlberg bis in die Obersteiermark einige Zentimeter Neuschnee zu erwarten, am meisten davon mit rund 50 cm am Arlberg. Aber auch in den meisten Tälern stellen sich phasenweise winterliche Bedingungen ein.

Unwetterwarnungen, Stand 12:30 Uhr am 28.01.2020 @ uwz.at
Unwetterwarnungen, Stand 12:30 Uhr am 28.01.2020 @ uwz.at

Wann kommt die Weiße Pracht in den Osten?

Vermutlich garnicht. Morgen Mittwoch in der Früh sind im Wienerwald Schneeflocken möglich, das war es aber auch schon. Besser schaut es im westlichen Donauraum aus, hier kann es am Morgen für ein oder zwei Zentimeter reichen.

Zum Sturm: Wie stark ist der Wind, wie heftig wird er noch?

Mit der Kaltfront und eingelagerten Gewittern wurden am Bodensee auf dt. Seite in Lindau soeben Orkanböen von 123 km/h gemessen, am Rohrspitz auf öst. Seite waren es 100 km/h. Generell sind heute in Vorarlberg und im Tiroler Außerfern, am Nachmittag auch im Innviertel Sturmböen bis 90 km/h zu erwarten, am Abend frischt der Westwind auch im Norden und Osten kräftig auf. Hier bleibt es morgen Mittwoch windig, in Wien und im Wiener Becken sind morgentagsüber die stärksten Böen von bis zu 80 km/h zu erwarten.

Wie lange bleibt der Schnee?

Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter unter Zwischenhocheinfluss rasch, nachfolgend wird eine sehr milde Wetterphase eingeläutet. Im Flach- und Hügelland, aber auch vielen Tälern der Alpen deuten sich für einige Tage zweistellige Plusgrade an. Der Höhepunkt der Wärmezufuhr wird aus heutiger Sicht am Montag oder Dienstag nächster Woche erreicht. Dann sind sogar 20 Grad nicht ausgeschlossen.

 

Titelbild: Prognose der Neuschneemenge über 24 Stunden bis Donnerstag, 00 Uhr UTC @ UBIMET

Sonnigster Jänner der Messgeschichte in Unterkärnten

Die Sonne macht fleißig Überstunden.

Der Winter 2019/20 war in Europa durch rege Tiefdrucktätigkeit über Nordskandinavien und ungewöhnlich vielen Hochdrucklagen über den Azoren und Mitteleuropa geprägt. Der vorherrschende Westwind über Nordeuropa hat wiederholt milde Luftmassen vom Atlantik bis nach Russland geführt, weshalb der Winter in Europa bislang außergewöhnlich mild war. Dies betrifft auch den Alpenraum: Auf den Bergen war der Jänner 4 Grad wärmer als im langjährigen Schnitt. Etwas geringer fallen die Abweichungen bislang in den Niederungen aus, da Inversionswetterlagen hier gebietsweise für beständigen Nebel gesorgt haben.

Druckabweichung zum Mittel seit dem 1.12.19. © NOAA

Sonnenrekord in Kärnten

Wie bereits hier berichtet erleben wir in weiten Teilen des Landes einen überdurchschnittlich sonnigen Jänner, nur im östlichen Flachland gibt es aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen durchschnittliche Werte. Besonders außergewöhnlich sind die Abweichungen in Unterkärnten, hier wurden am Montag einige, teils langjährige Rekorde gebrochen: Dank der Kombination aus Hochdruckeinfluss und wenig Hochnebel wurde in Klagenfurt der Sonnenrekord aus dem Jänner 1918 überboten. Die Messreihe reicht hier bis 1884 zurück. Vereinzelt wurden aber auch in der Steiermark und Salzburg neue Stationsrekorde aufgestellt bzw. vorläufig eingestellt. Auf den Bergen werden die Rekordwerte aus dem Jahre 1989 hingegen nicht erreicht.

Jänner 2020 (Stand: 27.1., 14 Uhr)

Alter Rekord

Klagenfurt (K)

173 h

172 h

Villach (K)

162 h

159 h

St. Veit / Glan (K)

148 h

143 h

Feldkirchen (K)

169 h

163 h

St. Andrä / Lavanttal (K)

151 h

149 h

Arriach (K)

143 h

142 h

Mallnitz (K)

94 h

91 h

Bad Aussee (ST)

115 h

115 h

Tamsweg (S)

148 h

147 h

Sonnenstunden im Jänner 2020 (Stand 27.1.) © UBIMET

Kaltfront bringt Wind, Regen und Schnee

Am Dienstag überquert die Kaltfront vom Nordseetief LOLITA Österreich, dabei kommt besonders von Vorarlberg bis ins Salzkammergut stürmischer Westwind auf. Dazu breitet sich im Tagesverlauf Regen auf weite Teile des Landes aus, die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen am Abend gegen 500 m ab und in der Nacht auf Mittwoch allmählich bis in tiefe Lagen. In den Hochlagen des Arlberggebiets sind bis Mittwochabend rund 50 cm Schnee zu erwarten. Auch in den Niederungen fällt im Norden am Mittwochmorgen ein wenig Schnee oder Schneeregen, im Süden steht hingegen neuerlich Sonnenschein auf dem Programm.

Neuschneeprognose bis Mittwochabend. © UBIMET

Neue Woche bringt Wetterumstellung

Wetterhahn

Seit Wochenbeginn sorgt Hoch EKART für stabile Wetterbedingungen im Alpenraum. Während man in den Alpen viel Sonnenschein und milde Temperaturen genießen konnte, gab es im Flachland häufig Nebel oder Hochnebel. Ab Montag leitet ein umfangreiches Islandtief namens KIM eine Wetterumstellung ein und Mitteleuropa gerät unter den Einfluss einer westlichen Höhenströmung. Am Dienstag und Mittwoch kündigt sich verbreitet etwas Regen an und besonders im westlichen Bergland gibt es Neuschnee.

Frontenkarte
Tief KIM hat den Atlantik überquert und verdrängt das Hoch EKART. © UBIMET

Auflockerungen zu Wochenbeginn

Am Montag halten sich im Flachland anfangs noch Nebel und Hochnebel, mit der Ausnahme vom äußersten Osten und Südosten lockert dieser am Nachmittag aber auf. Im Westen ziehen zunächst Wolken durch und vereinzelt gehen Regenschauer nieder, tagsüber gibt es von Tirol bis Kärnten aber einige Sonnenstunden. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 Grad in der Oststeiermark bzw. im Südburgenland und 10 Grad im Walgau.

Kaltfront bringt stürmische Böen

In den vergangenen Tagen hat der Wind bei nur schwachen Druckgegenätzen nahezu keine Rolle gespielt, am Dienstag wird er aber neuerlich zum Thema: Mit Durchzug einer Kaltfront sind vom Bodensee bis nach Niederösterreich teils stürmische Böen in Sicht. Dazu breitet sich tagsüber Regen aus und am Abend sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 500 ab. In den Nordalpen gehen die Temperaturen zurück, im Südosten wird es mit bis zu 10 Grad hingegen spürbar milder.

Im Norden gibt es Sturmböen
Prognose der Windspitzen am Dienstag von RACE. © UBIMET

Regen und Schnee am Mittwoch

Zur Wochenmitte erfasst vorübergehend kalte Luft die Alpennordseite. Unter Tiefdruckeinfluss dominieren dabei die Wolken und von Vorarlberg bis Niederösterreich fällt häufig Regen oder Schnee. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 400 und 700 m, anfangs zeichnet sich im Norden aber vorübergehend auch im Flachland Schneeregen ab. Die größten Neuschneemengen gibt es im westlichen Bergland: Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sind oberhalb von etwa 1000 m rund 15 bis 30 cm, im Arlberggebiet auch 40 cm Schnee in Sicht. Die Höchstwerte liegen zwischen 1 Grad in den Nordalpen und 9 Grad im sonnigen Süden.

Auch im Norden ist am Mittwochmorgen etwas Nassschnee möglich. © UBIMET

Milderung zum Wochenende

Am Donnerstag lässt der Tiefdruckeinfluss etwas nach und bevorzugt von Tirol bis zur Steiermark gibt es sonnige Auflockerungen, bereits am Freitag macht sich aber voraussichtlich ein weiterer atlantischer Tiefausläufer bemerkbar. Zum Wochenende hin zeichnen sich somit neuerlich Regen und Wind ab, die Temperaturen steigen allerdings in allen Höhen deutlich an.

Titelbild © Adobe Stock

Inversionswetterlagen und Industrieschnee

Industrieanlange im Winter - pixabay.com

Aufgrund eines ausgeprägten Hochdruckgebiets herrscht derzeit über weiten Teilen Mittel- und Osteuropas eine anhaltende Inversionswetterlage. Nebel- und Hochnebelbildung bei Temperaturen oft unter dem Gefrierpunkt ist somit begünstigt. Dank vorübergehender Auflockerungen über Ungarn und der Slowakei wurde gestern ein besonderes Phänomen auf mehreren hochaufgelösten Satellitenbilder erkennbar: Der Industrieschnee! Dieser sorgt im Winter in der Nähe von großen Industrieanlagen oder Kraftwerken für extrem lokalisierte, aber nennenswerte Neuschneeakkumulation.

Schnee (rot eingefärbt) über Ungarn und der Slowakei am 23.01.2020 - NASA-Terra Satellit
Schnee (rot eingefärbt) über Ungarn und der Slowakei am 23.01.2020 – NASA-Terra Satellit
Industrischnee knapp südlich von Budapest am 23.01.2020 - ESA Sentinel-2 Satellit
Industrischnee knapp südlich von Budapest am 23.01.2020 – ESA Sentinel-2 Satellit

Was ist Industrieschnee

Industrieschnee entsteht bei Hochdrucklagen mit tief liegendem Hochnebel oder Nebel durch Emissionen von Wasserdampf und/oder feinen Ruß- und Staubpartikeln vor allem aus größeren Industrieanlagen wie Kraft- oder Heizwerke. Voraussetzung ist eine ausgeprägte Temperaturinversion mit sehr kalter, frostiger Luft in den Niederungen und milder und trockener Luft in mittleren Höhenlagen (am Boden sollte es mindesten 10 Grad kälter sein als oberhalb der Inversion). Häufig ist Industrieschnee nur auf wenige hundert Meter beschränkt, kann aber im Extremfall in kurzer Zeit eine mehrere Zentimeter dicke Schneeschicht verursachen.

Menschengemacht

Aufgrund des generell höheren Schadstoffausstoßes durch das größere Verkehrsaufkommen und die ausgeprägte Industrie hält sich über Städten oftmals eine drei- bis fünfmal höhere Konzentration an Kondensationskernen, was die Entstehung von Nebel und mitunter auch von Niederschlag begünstigt. Allerdings betrifft dies oft nur kleine Teile oder das nähere Umland der Städte, da sich der Niederschlag auf die windabgewandten Seiten der Industrieanlagen beschränkt. Dieser Schnee ist oft feinkörniger als normaler Schnee, da er aus deutlich geringeren Höhen stammt.


Titelbild: Industrieanlange im Winter – pixabay.com

Saharastaub erfasst Mitteleuropa

Hoch EKART sorgt in weiten Teilen Mitteleuropas nach wie vor für eine Inversionswetterlage. Während es dabei in den Niederungen zum Teil Dauerfrost mit Nebel oder Hochnebel gibt, scheint in den Alpen bei überdurchschnittlichen Temperaturen verbreitet die Sonne. Im Vergleich zu den Vortagen lässt die Fernsicht ab Freitag jedoch nach: Tief ILKA führt nämlich Saharastaub ins Land.

Tief ILKA führt von Algerien Saharastaub nach Mitteleuropa. © NASA (21.-23.1.20)

Saharastaub

Tief ILKA hat in den vergangenen Tagen für schwere Unwetter mit mindesten 12 Todesopfern im Osten und Nordosten Spaniens gesorgt. Am Samstag erfassen die Reste der Okklusionsfront des Tiefs den Alpenraum, bis auf ein paar Tropfen oder Flocken im Süden bleibt es aber meist trocken. In der Höhe gelangt allerdings Saharastaub ins Land, somit wird es vielerorts diesig. Die gute Fernsicht der vergangenen Tage ist damit vorerst Geschichte, zumal auch einige Wolken durchziehen.

Am Samstag erfasst der Saharastaub ganz Österreich. © CAMS
Saharastaub
Im Westen wird es bereits am Freitag zunehmend diesig. © foto-webcam.eu
Beim Blick vom Großglockner kündigt sich der Saharastaub an. © foto-webcam.eu

Wetterumstellung

Der Kern des Tiefdruckgebiets, welches in Spanien den Namen „Gloria“ trug, befindet sich derzeit über dem Ostatlantik und leitet hierzulande allmählich eine Wetterumstellung ein. In Zusammenspiel mit Tief KIM über dem Nordatlantik wird das einst blockierende Hoch EKART nämlich in die Zange genommen und zu Beginn der kommenden Woche wird schließlich der Weg frei für atlantische Tiefausläufer. Der Saharastaub ist dann rasch wieder Geschichte.

Am Dienstag kündigt sich eine Westlage an. © UBIMET / NCEP

Nach derzeitigem Stand zeichnet sich Mitte der kommenden Woche besonders von Vorarlberg bis Oberösterreich und zur nördlichen Obersteiermark wieder etwas Regen und Schnee ab.

Wintersturm am kommenden Dienstag?

In den vergangenen Tagen sorgte das mächtige Hoch EKART für stabiles und nebelanfälliges Winterwetter. EKART beginnt aber jetzt zu schwächeln und am Wochenende nimmt der Tiefdruckeinfluss von Süden und Westen her zu. Am Wochenende sind die Einflüsse noch gering, nur im Süden kann es Sonntagmorgen stellenweise zu leichtem gefrierendem Regen kommen.

In der neuen Woche Atlantikwetter

In der neuen Woche übernehmen die Tiefs vom Atlantik die Regie und über Mitteleuropa stellt sich eine zügige West- bis Südwestströmung ein. Somit wird es wieder deutlich milder und schon erste Frühlingsgefühle werden aufkommen. Allerdings besteht bei solch einer Wetterlage auch das Potential für starke Winterstürme.

Sturmtief am Dienstag über der Nordsee?
Sturmtief am Dienstag über der Nordsee? Quelle: UBIMET

Derzeit zeigen mehrere Wettermodelle eine gefährliche Tiefdruckentwicklung für den kommenden Dienstag. Ein Randtief zieht über Südengland unter Verstärkung bis Dienstagfrüh zur Nordsee und dann über die Ostsee weiter ins Baltikum. Bei dieser Zugbahn wäre vor allem in der Nordhälfte von Deutschland mit Sturm- oder Orkanböen zu rechnen, weiter im Süden könnte es im Zuge der Kaltfront ebenfalls stürmisch werden.

Einige Modellläufe zeigen sogar Orkanböen

Orkantief oder laues Lüftchen?

Noch sind es ein paar Tage hin und  die genaue Entwicklung und Zugbahn des Tiefs ist noch nicht in Stein gegossen. Man muss also noch 1 bis 2 Tage warten um zu erkennen, ob sich das Tief zu einem gefährlichen Orkan entwickelt oder schlussendlich nur ein laues Lüftchen übrig bleibt.  Wie auch immer, wir halten euch  auf www.uwr.de am Laufenden.

Titelbild: Adobe Stock

Jänner-Sonne hat Soll teils schon erreicht

Die Sonne ist ein Dauerbrenner im laufenden Jänner.

Das Hochdruckwetter der ersten drei Jännerwochen macht sich nun allmählich auch in der Sonnenscheinbilanz bemerkbar. Noch sind zwar 9 Tage zu absolvieren, schon jetzt haben aber viele Orte im Land ihr Soll an Sonnenstunden für den gesamten Monat weit übertroffen.

Der Jänner ist – no na – einer der sonnenscheinärmsten Monate des ganzen Jahres. Für Wien, Klagenfurt und Innsbruck haben wir mal nachfolgend die durchschnittlich zu erwartenden Sonnenstunden in den einzelnen Monaten aufgetragen. Demnach darf man sich im ersten Monat eines Jahres auf 70 (Wien) bis 100 Sonnenstunden (Innsbruck) freuen:

Sonnenstunden im Jahresverlauf
Sonnenstunden im Jahresverlauf

Wie sieht es nun im laufenden Monat aus?

Es gibt zahlreiche Orte – v.a. im Bergland – , die bereits ihr Soll erreicht oder sogar übertroffen haben. Eine kleine Auswahl haben wir für euch zusammengestellt:

Ort Sonnenstunden 01.01. – 22.01.2020 Abweichung in % von Gesamtmonatssumme
Feldkirch 94 +32%
Jenbach 92 +1%
Bad Gastein 68 +31%
Aspach 65 +27%
Litschau 65 +30%
Bad Gleichenberg 95 +27%
Pörtschach 119 +45%

 

Eine weitere Grafik, auf der man die sonnigsten Regionen schnell identifizieren kann, seht ihr nachfolgend. Sie zeigt, wieviel Prozent der astronomisch maximal möglichen Sonnenscheindauer im Jänner 2020 bislang erreicht wurden. Beispiel: In Osttirol und Oberkärnten bewegt sich dieser Wert bei nahe 100%, hier gab es also seit 3 Wochen keine nennenswerte Abschattung durch Wolken! Anders das Bild von Linz bis zum Seewinkel, hier lagerte des öfteren Hochnebel. Somit wurden hier nur 35-40% der astronomisch möglichen Sonnenscheindauer erreicht.

Viel Sonne im Bergland - öfter trüb im Flachland
Viel Sonne im Bergland – öfter trüb im Flachland

Es geht noch mehr

Von Rekorden für den sonnigsten Jänner der Messgeschichte liegen wir aber meist noch ein ganzes Stück entfernt, hier der Blick auf die Landeshauptstädte:

Stadt Sonnenstunden bis 23.01.2020 Rekord Sonnenstunden Jänner (Jahr)
Wien 64 h 131 h (1883)
St. Pölten 73 h 91 h (2006)
Eisenstadt 69 h 116 h (1993)
Linz 52 h 90 h (2006)
Graz 122 h 161 h (1981)
Klagenfurt 153 h 172 (1918)
Salzburg 86 h 117 h (2006)
Innsbruck 105 h 149 h (2006)
Bregenz 78 h 95 h (2008)

 

Am ehesten könnte es in Bregenz, Klagenfurt und Graz für einen neuen sonnigsten Jänner der Messgeschichte reichen. Endgültig feststehen wird dies aber erst am 01. Februar 🙂

Quelle Titelbild: pixabay

Hahnenkammrennen 2020: Die Wetteraussichten

Sonniges Winterwetter rund um Kitzbühel.

Die Bilder der Schneemassen in den Nordalpen vom Vorjahr sind sicher noch dem einen oder anderen präsent. Auch in Kitzbühel hatten die Verantwortlichen 2019 alle Hände voll zu tun, um die Pisten für das Highlight des Jahres vorzubereiten. Etwa 90 cm hoch lag der Schnee vergangenes Jahr im Tal, etwa 2 Meter wurden am Berg gemessen.

Heuer präsentiert sich das Tiroler Unterland zwar ebenfalls in weißem Kleid, von den immensen Schneemengen vom Vorjahr sind wir aber weit entfernt. So liegen aktuell in Kitzbühel je nach Höhenlage im Ort 5 bis 15 cm, ein guter halber Meter Schnee wird auf dem Hahnenkamm gemessen. An der Schneelage wird sich bis zum Rennwochenende sowie an selbigem nichts ändern, nennenswerter Niederschlag ist nämlich nicht in Sicht.

Aktuelle Webcambilder gibt es hier: Webcam Kitzbühel

Derzeit herrschen traumhafte Bedingungen:

Die Aussichten im Detail:

Am Freitag scheint von früh bis spät die Sonne, meist ist der Himmel sogar komplett wolkenlos. Erst nach Sonnenuntergang ziehen ein paar Wolken durch. Dabei hält die sogenannte Inversionswetterlage an, d.h. auf dem Berg ist es milder als herunten im Tal. In Zahlen ausgedrückt: In den Morgenstunden werden in Kitzbühel knapp -10 Grad gemessen, auf dem Hahnenkamm in 1700 Metern dagegen milde +5 Grad. Untertags gleichen sich die Temperaturverhältnisse an, am Nachmittag liegen die Höchstwerte zwischen +4 (Zielbereich) und +7 Grad (Startbereich).

Der Samstag bringt einigermaßen freundliche Verhältnisse, so strahlend sonnig wie noch am Vortag wird es aber nicht mehr. Zum Klassiker auf der Streif teilt sich die Sonne den Platz am Himmel mit ausgedehnten Wolkenfeldern, die zeitweise auch mal etwas dichter ausfallen können. Es bleibt trocken, dazu werden sowohl im Startbereich der Abfahrt (+2 Grad) als auch im Zielstadion (+4 Grad) leichte Plusgrade gemessen.

Am Sonntag zu den beiden Slalomläufen kann sich die Sonne zumindest zeitweise behaupten, aus heutiger Sicht ziehen von Westen her aber auch dichtere Wolken durch. Diese bringen sogar ein paar Schneeflocken, unterhalb von 1100 bis 1300 m handelt es sich wohl eher um Regentropfen. Der Wind spielt wie auch an den Vortagen keine Rolle, dazu werden Höchstwerte von +1 Grad auf dem Hahnenkamm und +5 Grad in Kitzbühel selbst erreicht.

Falls sich an den Prognosen noch etwas ändert, könnt Ihr das im Vorhersagediagramm für Kitzbühel auf wetter.tv sehen: HIER geht’s lang

Quelle Titelbild: pixabay

Unwettertief hält Spanien in Atem

Seit Sonntag sorgt Sturmtief GLORIA an der Ostküste von Spanien, auf den Balearen sowie im südlichsten Frankreich für Sturm, Gewitter und Starkregen. Zudem prallen meterhohe Wellen an die Küste und sorgen für Schäden. Im gebirgigen Hinterland bzw. in den östlichen Pyrenäen kommt es zu großen Neuschneemengen.

Feucht-warmes Förderband

Das Tiefzentrum liegt zwischen Spanien und Algerien und somit wird warme Luft von Nordafrika über dem Mittelmeer angefeuchtet und weiter an die Ostküste Spaniens befördert. Dabei kann es gewittrig verstärkt regnen und in kurzer Zeit zu großen Regenmengen kommen. In den vergangenen 24 Stunden kamen teils über 200 l/m² zusammen. Dazu prallten teils 6 m hohe Wellen an die Küste:

Im Bergland viel Neuschnee

Im Hinterland sowie in den östlichen Pyrenäen ging der Regen oberhalb von 500 bis 1000 m in starken Schneefall über, sodass sich hier teils tief winterliche Bedingungen einstellten.

Unwetter auch noch am Mittwoch

Das Sturmtief verlagert sich am Mittwoch westwärts an die Südküste Portugals und schwächt sich dabei merklich ab. Allerdings muss man in Katalonien und dem angrenzenden Frankreich weiterhin mit ergiebigen Regen und Starkschneefall in den Hochlagen rechnen. Am Donnerstag geht dann auch dort der Regen zu Ende und die Lage beruhigt sich nachhaltig.

Titelbild: Twitter/Noticias Terra Gea

Früher Pollenflug durch milden Winter

Der bisherige Winter verlief viel zu mild und von einer Kältewelle sind wir auch in nächster Zeit weit entfernt. Da ist es wenig verwunderlich, dass bereits jetzt erste Pollen in der Luft herumschwirren. Traditionell wird die Pollensaison durch die Frühblüher Hasel und Erle eingeläutet. Die blühen nämlich trotz Frost oder Schnee, sobald es reichlich Sonnenschein und die Temperaturen tagsüber mehrmalig die 10-Grad-Marke erreichen.

Belastungen steigen allmählich an

Während die Inversionswetterlage der vergangenen Wochen die Blühbereitschaft in der Niederungen noch gehemmt hat, blüht die Hasel in der mittleren Lagen schon verbreitet. Vor allem in Westösterreich kann es in Lagen oberhalb von rund 800 m schon zu stärkeren Konzentrationen kommen. Deutlich mehr Pollen sind schon in der Schweiz und in Westdeutschland unterwegs, hier verlief der Winter sogar noch milder als in Österreich. Auch die Erle ist bereits blühbereit und bei der nächsten milderen Wetterphase, also vermutlich kommende Woche, ist mit steigenden Belastungen zu rechnen.

Höhepunkt im Februar

Der Höhepunkt der Hasel- und Erleblüte wird wohl heure bereits Anfang  oder Mitte Februar erreicht, außer eine Kältewelle verzögert doch noch die Pollenfreisetzung. Anschließend können Allergiker etwas durchatmen, bevor ab Mitte bis ende März die hochallergenen Birken zu blühen beginnen.

Titelbild: Adobe Stock

Unwetter in Australien: Hagel, Regen und Sturm

Haboob

Nach der extremen Hitze im Dezember bzw. zu Jahresbeginn hat sich das Wetter in Australien grundlegend umgestellt. Am vergangenen Freitag gab es vor allem an der Gold Coast südlich von Brisbane gewittrigen Starkregen mit ergiebigen Regenmengen von teils über 200 Liter pro Quadratmeter in weniger als 12 Stunden und örtlichen Überflutungen.

Gewitter und Staubsturm

Seit dem Wochenende sorgt nun ein Tiefdruckgebiet über dem Südosten des Landes für Unwetter. Im Bereich der Städte Parkes und Dubbo (NSW), etwa 300 km westlich von Sydney, kam es auch zu einem spektakulären Staubsturm. Dieser ist durch die ausfließende Kaltluft eines Gewitters entstanden, welcher den staubigen, trockenen Boden aufgewirbelt hat.

5 cm Hagel

Am Sonntag und Montag kam es besonders in Teilen von New South Wales, Victoria sowie im ACT zu heftigen Gewittern. Auch die Großstädte Melbourne und Canberra waren von großem Hagel teils bis 5 cm betroffen, zudem wurden in der Hauptstadt auch orkanartige Böen bis 117 km/h gemessen. Die Folgen waren massive Schäden u.a. an Autos, Dächern und Gewächshäusern.


Titelbild © Adobe Stock

Unwetteralarm in Spanien

Webcambild von Mallorca @ http://sunshine-bar.net

Update Montag, 20.01.2020:

Hier nun ein paar Impressionen zu den Auswirkungen:

 

 


Artikel vom Sonntag, 19.01.2020:

In Deutschland reicht es aktuell zwar zumindest hier und da für Schneeschauer und damit ein halbwegs winterliches Feeling, die nächsten Tage sind jedoch einmal mehr von Hochdruckeinfluss und entsprechender Trockenheit geprägt. Doch wenn es hierzulande ein massives Hoch gibt, muss woanders auch tiefer Luftdruck vorherrschen. Diesen findet man derzeit im westlichen Mittelmeerraum, entsprechend gestaltet sich das Wetter hier deutlich turbulenter.

Webcambild Mallorca @ https://www.seemallorca.com
Webcambild Mallorca @ https://www.seemallorca.com

Zahlreiche Gewitter tummeln sich Sonntagmittag im Bereich der Balearen, 48 l/m² an Regen wurden in zwei Stunden soeben in Porto Colom auf Mallorca gemessen. Im Laufe des Abends und der Nacht verstärkt sich schließlich der Wind an der Nordseite des Tiefzentrums. In Teilen Mallorcas, auf Ibiza und generell zwischen Valencia und Alicante an der Costa Blanca ist dann mit Sturmböen zu rechnen, lokal sind auch schwere Sturmböen bis zu 115 km/h möglich.

Maximale Böen über 6 Stunden bis Montag, 0 UTC @ ECMWF, UBIMET
Maximale Böen über 6 Stunden bis Montag, 0 UTC @ ECMWF, UBIMET

Das verantwortliche Tief verlagert sich zwar ab Montag weiter nach Afrika, die Zufuhr feuchter und labiler Luft auf die Iberische Halbinsel hält jedoch an. Bis inklusive Mittwoch ist an der gesamten Ostküste immer wieder teils gewittriger Starkregen zu erwarten, der Schwerpunkt verlagert sich jedoch allmählich nach Norden Richtung Barcelona und Pyrenäen. Lokal werden von den Wettermodellen über 250 l/m² simuliert.

Aufsummierter Niederschlag bis Donnerstag 0 UTC @ ECMWF, UBIMET
Aufsummierter Niederschlag bis Donnerstag 0 UTC @ ECMWF, UBIMET

 

 

Titelbild: Webcambild von Mallorca @ http://sunshine-bar.net

Extrem hoher Luftdruck über Mitteleuropa

Luftdruck am Montagmorgen nach GFS @ UBIMET, NCEP

Als Luftdruck wird die Kraft bezeichnet, welche die Luft unter Einwirkung der Gravitationskraft (Gewicht) auf eine Fläche ausübt. In der Physik definiert man den Druck somit als Kraft pro Fläche mit der Einheit Hektopascal (hPa). Eine vertikale Luftsäule, die sich von der Erdoberfläche bis an den Rand der Atmosphäre erstreckt, übt auf eine Einheitsfläche einen Druck von durchschnittlich 1013,25 hPa aus.

Je höher man kommt, desto geringer ist der Anteil der Luftsäule über einem. Zudem wird die Luftdichte nach oben rasch weniger. Entsprechend nimmt der Luftdruck mit der Höhe ab, etwa 1 hPa alle 8 m. Es ist also normal, dass der Luftdruck auf einem Berg weitaus geringer ist als im Tal und selbst in der 10. Etage eines Wohnhauses schon 4 hPa geringer ist als am Boden. Gemessen wird der Luftdruck reduziert auf Meereshöhe, um ihn an verschiedenen Punkten vergleichen zu können und so Gebiete mit hohem und vergleichsweise tiefen Luftdruck zu erkennen.

Abnahme des Luftdrucks mit der Höhe @ Wikipedia
Abnahme des Luftdrucks mit der Höhe @ Wikipedia

Aktuell ist der Luftdruck sehr hoch: Warum ist das so?

Aktuell erstreckt sich das Hoch EKART von den Britischen Inseln bis nach Osteuropa und damit quer über Mitteleuropa hinweg, es wird flankiert von markanten Tiefs über Skandinavien und im westlichen Mittelmeerraum. Es ist sehr kräftig ausgeprägt, sprich in seinem Bereich sinkt Luft in großem Maße ab. Die Frage nach dem ‚Warum?‘ lässt sich relativ schwer beantworten. Das Hoch ist momentan einfach etwas kräftiger ausgeprägt als üblich.

Wo genau ist er derzeit am höchsten?

Aktuell um 09 Uhr am Montagmorgen liegt der auf Meereshöhe reduzierte Luftdruck in Österreich zwischen 1044 hPa im Osten des Landes und 1050 hPa im Westen. 1050,7 hPa werden in Imst und 1050,3 hPa in Reutte gemessen. In Deutschland liegen die niedrigsten Werte im Nordosten, in Oberstdorf an den Alpen werden hingegen 1050,0 hPa gemessen. In der Schweiz wird der höchste Druck mit bis zu 1052 hPa in Graubünden gemessen.

Analyse der Luftdruckverteilung @ FU Berlin
Analyse der Luftdruckverteilung @ FU Berlin

Nachfolgend ein paar Luftdruckrekorde (reduziert auf Meereshöhe):

  • 1084,8 hPa – 19.12.2001 – Tosontsegel, Mongolei (Weltrekord höchster Luftdruck)
  • ~ 870 hPa – 12.10.1979 – Taifun Tip, Nähe Guam, Nordwestpazifik (Weltrekord tiefster Luftdruck)
  • 1068,7 hPa – 23.01.1907 – Riga, Lettland (Europarekord höchster Luftdruck)
  • 1060,8 hPa – 23.01.1907 – Greifswald (Deutschlandrekord höchster Luftdruck)

Luftdruck am Montagmorgen nach GFS @ UBIMET, NCEPFür Österreich liegt kein Rekord vor. Jedoch gab es am letztgenannten 23.01.1907 in Ungarn 1055 hPa, ähnlich dürfte der höchste Wert in Österreich gewesen sein.

Woran kann man merken, dass der Luftdruck hoch/niedrig ist?

Der Mensch verfügt über kein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Luftdruck, man merkt sowas also nicht direkt. Lediglich rasche Luftdruckschwankungen können durch Druck im Ohr wahrgenommen werden, wenn man bspw. mittels Aufzug/Skilift große Höhen in kurzer Zeit überwindet oder mit dem Auto auf einen Berg fährt.

Fun Fact nebenbei: Die Siedetemperatur von Wasser hängt auch vom Luftdruck ab. Auf einem 2000 m hohen Berg liegt sie im Schnitt bei 93 Grad, auf dem Mt. Everest bereits bei rund 70 Grad. Bei derart hohem Luftdruck wie aktuell kocht Wasser in Wien hingegen erst bei 101 statt 100 Grad.

Welche Auswirkungen hat das auf die Gesundheit des Menschen? Oder auf die Umwelt/Tiere?

Die Auswirkungen halten sich sehr in Grenzen. Neben Druck im Ohr führen Luftdruckschwankungen am ehesten zu vereinzelten Kopfschmerzen.

Wann wird sich der Luftdruck wieder auf Normalwerte einpendeln?

Bis zum Wochende bleibt uns der Hochdruckeinfluss erhalten, bereits morgen am Dienstag gehen die Werte aber wieder zurück auf 1040 bis 1030 hPa.

Muss man irgendetwas beachten? Darf man Sport machen?

Man muss nichts beachten und darf auch ganz normal Sport treiben. Der heutige Handball-Kracher Österreich gegen Deutschland in der Wiener Stadthalle muss also nicht abgesagt werden 😉

Ist hoher Luftdruck für Kinder/Babys gefährlich?

Nein.

 

Titelbild: Luftdruck am Montagmorgen nach GFS @ UBIMET, NCEP

Bilder: Blizzard auf Neufundland

@ https://twitter.com/KaylaHounsell

 

Titelbild: @ https://twitter.com/KaylaHounsell

Am Samstag Glätte und etwas Schnee

Schnee in Wien

Am Samstag zieht die Kaltfront eines Tiefs mit Kern über der Norwegischen See über Österreich hinweg. In Zusammenspiel mit einem Randtief über Italien muss man verbreitet mit etwas Regen und Schnee rechnen, wobei besonders im Mühl- und Waldviertel am Samstagmorgen und – vormittag Glättegefahr durch gefrierenden Regen besteht!

Etwas Schnee

Tagsüber erfasst die Front unter Abschwächung auch den Osten Österreichs. Nach der vergangenen Inversionswetterlage hält sich im östlichen Flachland noch kalte Luft, welche aufgrund der nur noch schwachen Ausprägung der Front kaum bzw. zögerlich ausgeräumt wird. Während die Schneefallgrenze an der Alpennordseite bei etwa 600 m liegt, schneit es in windgeschützten Tälern der Alpen sowie im Osten bis in tiefe Lagen. Die Mengen halten sich zwar in Grenzen, auch im Flachland kann sich aber gebietsweise ein dünne Schneedecke bilden. Nennenswerte Mengen von 5 bis 15 cm gibt es von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark oberhalb von etwa 700 bis 800 m. Auf den Bergen gibt es besonders von den Kitzbüheler Alpen bis zum Toten Gebirge rund 20 cm Neuschnee.

Schneefall in Innsbruck am Samstagmorgen. © www.panomax.com / www.innsbruck.info

Hoch EKART

Am Sonntag hält die Zufuhr kalter Luftmassen an und in den Nordalpen gehen noch ein paar Schneeschauer nieder. Auch im Osten bleibt es bewölkt und gelegentlich fällt ein wenig Regen, wetterbegünstigt ist dagegen der Süden des Landes. In den Staulagen vom Außerfern bis ins Mariazellerland kommen noch ein paar Zentimeter Neuschnee zusammen. In der kommenden Woche kündigt sich allerdings neuerlich ein kräftiges Hochdruckgebiet an und die Temperaturen steigen besonders im Westen sowie in mittleren Höhenlagen neuerlich an.

Bis zu 1050 hPa Luftdruck über den Britischen Inseln am Montag. © NCEP / UBIMET

2019 global zweitwärmstes Jahr seit Messbeginn

Vor wenigen Tagen haben die großen Wetterdienste bzw. Forschungsinstitute der Welt ihre Auswertungen über die weltweiten Temperaturabweichungen im Jahr 2019 veröffentlicht. Übereinstimmend zeigt sich dabei, dass vergangenes Jahr das zweitwärmste seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1850 ist. Auf Platz eins verbleibt das Jahr 2016, wobei wir die fünf wärmsten Jahre allesamt in den vergangenen 5 Jahren erlebt haben (in der Reihenfolge: 2016, 2019, 2017, 2015, 2018).


88 Prozent

Die Abweichung im Vergleich zum Mittel von 1951-1980 liegt laut Berkeley Earth (Univ. of California) bei +0,9 Grad. Rund 88% der globalen Fläche war deutlich wärmer als im Durchschnitt von 1951-1980 und nur knapp 2 % deutlich kühler. Wenn sich die laufende Erwärmungsrate seit 1980 fortsetzt, wird sich die Welt etwa im Jahr 2035 im Mittel um +1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erwärmt haben.

In 36 Ländern war das Jahr 2019 sogar das wärmste Jahr überhaupt, wie etwa in manchen Ländern Osteuropas oder auch in Australien. Das entspricht mindestens 10% der Gesamtfläche der Erde.

Erderhitzung

Bekanntermaßen hat es Klimaveränderungen auf der Erde schon immer gegeben. Wenn man allerdings den Zeitraum seit der letzten Eiszeit betrachtet, ist es auffällig, dass es in den letzten 20.000 Jahren noch nie so hohe Temperaturen sowie einen so schnellen Temperaturanstieg wie aktuell gegeben hat. Global betrachtet haben wir in den vergangenen 100 Jahren einen Temperaturanstieg von rund 1,1 Grad erlebt: Das ist mehr als zehnmal schneller als der bislang markanteste Temperaturanstieg der letzten 20.000 Jahre von 1 Grad in etwa 1100 Jahren.


Die Ursache für die aktuelle Klimaveränderung seit der vorindustriellen Zeit ist die zunehmende Konzentration an Treibhausgasen. Eine Übersicht zum Einfluss von unterschiedlichen Faktoren wie Erdbahnparameter, Sonnenaktivität, Vulkanausbrüche und Treibhausgase auf unser Klima sind im folgenden Video zusammengefasst, ein paar Fakten zum Thema Sonne gibt es weiters auch hier: Sonnenaktivität und Klima.

Titelbild: Temperaturabweichung im Jahr 2019 im Vergleich zum Mittel 1881-1910. © NASA

Neuschnee am Wochenende auch im Flachland?

Schnee ist in Wien in diesem Winter eine Rarität.

Bis einschließlich Freitag herrscht unter Hochdruckeinfluss durchwegs ruhiges Winterwetter ohne markante Erscheinungen. In der Nacht auf Samstag erfasst eine Kaltfront Österreich von Westen her, sie überquert am Samstag das ganze Land. Zugleich bildet sich über Norditalien ein Tief, dieses lenkt zusätzlich feuchte Luft heran. Somit kündigen sich vor allem in den Nordalpen von Salzburg ostwärts, unter Umständen aber auch im östlichen Flachland inklusive Wien v.a. ab Samstagabend winterliche Bedingungen ab.

Die Aussichten (Update Do. 10 Uhr)

In der Nacht auf Samstag setzt von Vorarlberg bis Oberösterreich allmählich Schneefall ein, unterhalb von 800 bis 1000 m handelt es sich um Regen.

Am Samstag selbst breiten sich Regen und Schneefall weiter ostwärts aus und erfassen weite Teile des Landes, der Schwerpunkt befindet sich dabei in den Nordstaulagen der Alpen. Im Nordosten schneit es anfangs noch bis in tiefe Lagen, sonst liegt die Schneefallgrenze zwischen 600 und 800 m. Im Laufe der zweiten Tageshälfte kann es dann auch im östlichen Flachland zeitweise leicht schneien, am Abend geht der Schnee aber auch hier bei aufkommendem Nordwestwind zunächst im Wiener Becken, später dann im äußersten Osten in Regen oder Schneeregen über.

Der Sonntag bringt aus heutiger Sicht v.a. in den Alpen vom Karwendel über die Eisenwurzen bis zum Wienerwald zeitweiligen Schneefall. Im Osten liegt die Schneefallgrenze nach aktuellem Stand (Do. 10 Uhr) bei etwa 400 m. Leicht wetterbegünstigt sind Osttirol und Kärnten, hier gibt es teils sonnige Auflockerungen.

Die Mengen:

Am meisten Schnee kommt zwischen Freitagnacht und Sonntagabend in den Nordalpen zusammen, hier sind oberhalb von 700-800 m rund 10 bis 20 cm in Sicht. Weiter herunten in den Tälern (Rhein-, Inn-, Salzachtal) sowie im Flachland fällt entsprechend weniger Schnee. Der Schwerpunkt des Schneefalls liegt aus heutiger Sicht im Bregenzerwald sowie im Bereich der Kitzbüheler Alpen bzw. der Hohen Tauern, hier sind in exponierten Lagen auch Mengen um 30 cm zu erwarten. Abseits der Alpen fällt zwar deutlich weniger Schnee, doch selbst in Wien könnten die ersten Zentimeter des Winters zusammenkommen.

Schneeprognose für das Wochenende (Stand: Do. 10 Uhr). © UBIMET

Schneepremiere in Landeshauptstädten

Bis dato warten mit Wien, St. Pölten, Linz, Bregenz, Graz und Salzburg noch immer sechs Landeshauptstädte auf die erste geschlossene Schneedecke von mindestens 1 cm in diesem Winter. Das kommende Wochenende könnte also besonders im östlichen Flachland einen Totalausfall in punkto Schnee noch abwenden, im bislang schneeärmsten Winter in Wien 1974/75 waren es drei Tage mit Schneedecke. Nichtsdestotrotz wird dieser Winter in der Bundeshauptstadt deutlich unter dem langjährigen Mittel von 32 Schneedeckentagen bleiben.

Wie die nachfolgende Grafik zeigt, gab es bereits im Winter 2013/2014 einen ähnlich schneearmen Winter:

Übersicht der Tage mit einer Schneedecke von mind. 1 cm in sechs Landeshauptstädten.
Übersicht der Tage mit einer Schneedecke von mind. 1 cm in sechs Landeshauptstädten.

Quelle Titelbild: pixabay

Wo bleibt der Schnee?

Grüne Landschaft selbst am Alpenrand auf knapp 1000 m.

Schnee muss man in Deutschland schon fast mit der Lupe suchen – zumindest auf der nachfolgenden Karte mit der Verteilung der Schneedecke am heutigen Dienstag. Nennenswerten Schnee gibt es demnach momentan nur an und in den Alpen, oberhalb von 800 bis 1000 m. In den Mittelgebirgen sind lediglich die höchsten Lagen von der weißen Pracht bedeckt – zu wenig, um auf unserer Karte hervorzustechen:

Kaum Schnee in Deutschland.
Kaum Schnee in Deutschland.

Umso markanter ist die derzeitige Schneearmut, wenn man sich die Situation vor exakt einem Jahr in Erinnerung ruft. Auf dem Brocken beispielsweise lag der Schnee statt knöchel- locker hüfthoch, in Oberbayern türmten sich die Schneemassen mehr als eineinhalb Meter hoch!

Aktuelle Schneehöhen von heute 07 Uhr im Vergleich zum Vorjahr:

Station (Bundesland)
Schneehöhe heute Schneehöhe vor exakt 1 Jahr
Brocken (S-A) 6 cm 125 cm
Fichtelberg (S) 15 cm 100 cm
Zinnwald-Georgenfeld (S) 2 cm 70 cm
Jachenau-Tannern (BY) 2 cm 107 cm
Kreuth-Glashütte (BY) 17 cm 160 cm
Reit im Winkl (BY) 6 cm 140 cm
Ramsau-Schwarzeck (BY) 8 cm 184 cm

In Bildern ausgedrückt ergibt dies ein tristes, weil braunes und grünes Bild der Bundesrepublik.

Im Sauerland ist es selbst für Schneekanonen zu mild, an einen Skibetrieb ist rund um Willingen nicht zu denken:

Kein Schnee im Sauerland.
Kein Schnee im Sauerland.

Schnee gibt es zwar wie eingangs erwähnt auf den höchsten Gipfeln der Mittelgebirge, der Feldberg im Schwarzwald mit seinen knapp 1500 m kann aber auch kein wirkliches Winterfeeling hervorzaubern:

Nur wenig Schnee selbst auf dem Feldberg.
Nur wenig Schnee selbst auf dem Feldberg.

Unwinterlich auch der Blick vom Fichtelberg im Erzgebirge über Oberwiesenthal hinüber nach Tschechien:

Angezuckert: Die höchsten Lagen des Erzgebirges.
Angezuckert: Die höchsten Lagen des Erzgebirges.

Von Sonnenschein und sehr milder Luft profitierte seit Jahresbeginn vor allem der Alpenrand. Wie hier am Hohenpeißenberg knapp 1000 m über dem Meer sieht es in Bayern verbreitet aus:

Frühling im Alpenvorland.
Frühling im Alpenvorland.

Wie geht es weiter?

Ein nachhaltiger Wintereinbruch mit Schnee bis ins Flachland ist weit und breit nicht in Sicht. Von Freitag auf Samstag überquert zwar eine Kaltfront mit etwas Neuschnee den Süden des Landes, oberhalb von 700 bis 900 m kann es dabei vorübergehend mal anzuckern. Danach geht es zwar nicht mehr ganz so mild, aber mehr oder weniger schneelos weiter. Schneefreunde müssen also wohl auf den Februar als letzte Chance hoffen.

Quelle Titelbild: https://www.foto-webcam.eu/webcam/obermaiselstein/

Frühlingsgefühle mitten im Januar

Die Pollensaison startet extrem früh.

Das frühlingshaft anmutende Wetter geht in eine nächste Runde. Zwischen Tiefdrucksystemen am Polarkreis und hohem Luftdruck vom Mittelmeerraum bis zum Schwarzen Meer gestaltet sich unser Wetter ruhig. Mit einer südwestlichen Höhenströmung werden zudem weiterhin sehr milde Luftmassen in den Alpenraum gebracht. Erst im Laufe des Freitags bringt eine Kaltfront aus Westen eine Wetterverschlechterung.

Nachdem die Nächte jeweils kalt und auch frostig verlaufen, gibt es tagsüber sehr milde Höchstwerte von jeweils 6 bis 11 Grad. Am Freitag liegen die Maxima weiterhin bei 6 bis 9 Grad.

Zwischenbilanz zur ersten Januarhälfte 2020

Das neue Jahrzehnt verlief bisher fast ausnahmslos unter hohem Luftdruck und dem Einfluss von recht milden Luftmassen. Auch der Nebel war im Flachland kein Dauergast, dadurch liegen die durchschnittlichen Temperaturen zur Monatsmitte im Flachland bei 1.5 bis 2 Grad über dem langjährigen Januarmittel von 1981 bis 2010. Etwas geringer beträgt der Überschuss im Wallis und im Engadin. Am grössten ist die positive Temperaturabweichung auf den Bergen mit 3 bis 4.5 Grad. Auch in Sachen Sonne kamen wir bisher gut weg, so dürfte bis Donnerstag verbreitet schon die sonst für den gesamten Januar zu erwartende Sonnenscheindauer erreicht werden.

Dagegen gab es bisher kaum Niederschläge, an mehreren Messstationen wurde bisher gar kein Regen oder Schnee registriert (siehe Grafik(en) unten)! Am meisten Niederschlag wurde bisher am östlichen Alpennordhang gemessen.

Nur sehr wenig Niederschlag seit Jahresbeginn.
Nur sehr wenig Niederschlag seit Jahresbeginn.
Kaum Neuschnee bisher im Januar.
Kaum Neuschnee bisher im Januar.

Früher Start der Pollensaison

Auch die Natur reagiert prompt auf den milden Wetterabschnitt, so setzen erste Kätzchen bereits jetzt Hasel- und Erlenpollen in die Luft. Auf der Alpensüdseite hat die Haselblüte schon Ende Dezember 2019 begonnen, dementsprechend erreichen die Konzentrationen dort zum Teil schon hohe Konzentrationen.

Am Wochenende deutlich kühler

Mit der Kaltfront am Freitag kommen aus Westen im Tagesverlauf Niederschläge und lebhafter Südwestwind auf, die Schneefallgrenze sinkt gegen 1000 Meter. Im Osten dürfte es bis zum Eindunkeln noch trocken bleiben. In der Nacht überquert die Front mit ihren Niederschlägen die Alpennordseite, die Schneefallgrenze sinkt bis zum Morgen weiter ab. Am Samstag sind bei wechselnder Bewölkung noch wenige Schauer mit Flocken bis rund 500 Meter möglich. Die Temperaturen erreichen noch 4 bis 7 Grad. Am Sonntag dürften bei viel Bewölkung und maximal 2 bis 4 Grad höchstens noch direkt am Alpennordhang vereinzelt ein paar Schneeflocken vom Himmel kommen.

Die Krux mit dem Hochnebel im Winter

Berge im Nebel ©shutterstock.com/outdoorpixel

Der Winter derzeit ist geprägt von stabilem Hochdruckwetter mit Sonnenschein und für Jänner ausgesprochen angenehmen Temperaturen.  Die Sonnenanbeter kommen aber in den tieferen Lagen sowie in manchen Tälern und Becken nur bedingt auf ihre Kosten: Nebel und Hochnebel sorgen hier in diesen Tagen oft für einen kalten und grauen Eindruck.

Unten kalt, oben warm

Eine Grundvoraussetzung für Hochnebel ist ganz allgemein eine sehr stabile Schichtung der unteren Atmosphäre, bei der sich warme Luft in der Höhe über kalter Luft am Boden befindet. Diese sogenannte Inversion markiert die Wolkenobergrenze, an der sich der Hochnebel ausbreiten kann. Darüber gibt es oft strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen, in und auf den Bergen somit perfektes Skiwetter.

So herrschen auch auf dem Schneeberg derzeit beste Bedingungen, weit über dem Hochnebel:

Perfektes Bergwetter auf dem Schneeberg.
Perfektes Bergwetter auf dem Schneeberg.

Entstehung von Hochnebel

Hochnebel kann auf unterschiedliche Wege entstehen: Einerseits durch die nächtliche Auskühlung unmittelbar vor Ort, andererseits durch eine geringfügige Hebung der Luft unterhalb der Inversionsschicht, etwa durch aufwärtsgerichtete Winde. Dies kann sogar tagsüber nach einem sonnigen Beginn passieren. Hochnebel kann aber auch aus umliegenden Gebieten vom Wind herantransportiert werden.

Viel Sonne in den Alpentälern

Allgemein ist Hochnebel in den inneralpinen Tallagen seltener als am Alpenrand oder im Flachland, da hier die starke nächtliche Auskühlung für sogenannte Talauswinde sorgt: Diese abwärtsgerichtete Bewegung führt in der Regel zur Nebelauflösung. Tagsüber begünstigt die Hangwindzirkulation an den Berghängen oberhalb des Hochnebels eine raschere Nebelauflösung. Eine Ausnahme bilden hier allerdings das Klagenfurter Becken oder das Mur- und Mürztal, wo sich mitunter tagelang Hochnebel halten kann.

Spezialfall Ostösterreich

Im Osten Österreichs von der südlichen Steiermark über das Burgenland und das östliche Flachland bis zum Waldviertel bildet sich Hochnebel bevorzugt bei Südostwind: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Diese Hebung verursacht Kondensation und somit Hochnebelbildung.

Fragen und Antworten zum Schnee in Österreich

@ https://stock.adobe.com/

Die kommenden Tage: Wie wird da das Wetter?

Bis inkl. Freitag gestaltet sich das Wetter im Alpenraum durch Hochdruckeinfluss ruhig und trocken mit viel Sonnenschein. Nur in den Niederungen entlang der Donau, im Osten und Südosten hält sich teils zäher Nebel und Hochnebel mit lokalem Schneegriesel. Hier bleiben die Temperaturen ‚winterlicher‘ und liegen tagsüber um den Gefrierpunkt. Abseits der Hochnebelgebiete gibt es mäßige Nachtfröste und tagsüber bis zu +10 Grad.

Wann ist mit Neuschnee in Österreich zu rechnen? Wieviel Schnee fällt? Wo?

Am Wochenende stellt sich die Wetterlage wieder mehr Richtung Winter um, am Samstag und Sonntag deuten sich an der Alpennordseite ein paar Zentimeter Neuschnee bis in die meisten Täler an. Im Bergland sind durchaus auch bis zu 30 oder 40 cm drin. Für das Flachland schaut es hingegen weiter schlecht aus. Nachfolgend bleiben die Temperaturen wohl für ein paar Tage des Jahreszeit entsprechend, nach signifikantem Niederschlag schaut es dann eher nicht aus.

Analyse der Gesamtschneehöhe am 13.01.2020 @ UBIMET
Analyse der Gesamtschneehöhe am 13.01.2020 @ UBIMET
Analyse der Gesamtschneehöhe am 13.01.2019 @ UBIMET
Analyse der Gesamtschneehöhe am 13.01.2019 @ UBIMET

Was ist der Grund für den ‚Wintereinbruch‘?

Man kann es wohl eher als eine ‚vorübergehende Rückkehr zu der Jahreszeit entsprechenden Verhältnissen‘ beschreiben. Grund hierfür ist ein kräftiges Tief, das in den Norden von Skandinavien zieht und auf der Rückseite Kaltluft aus Nordwest nach Mitteleuropa führt. Zudem bildet sich dann über dem Ostatlantik ein Hoch, welches die Rückkehr milderer Luft aus Westen verhindert/blockiert. Entsprechend kann sich die etwas kältere Luft wohl ein wenig halten.

Warum ist es überhaupt derzeit so mild?

Etwa seit Weihnachten liegt der Alpenraum mehrheitlich unter Hochdruckeinfluss, in einigen Teilen Österreichs ist 2020 bisher noch gar kein Niederschlag gefallen, vor allem im Süden. Tiefs konzentrieren sich bisher auf den Atlantik und ziehen häufig an Mitteleuropa vorbei nach Norden, daher ist der Hochdruckeinfluss bei uns mit einer leichten Südwestströmung verbunden. Diese führte und führt vor allem in mittleren und hohen Lagen zu zu milden Temperaturen. Im Mittel über das ganze Land beträgt die Abweichung der Temperatur im bisherigen Jänner +3 Grad, wobei sie mit bis zu +5 Grad in Hochlagen am markantesten ist.

Frontenkarte für Dienstag, den 14.01.2020 @ UBIMET
Frontenkarte für Dienstag, den 14.01.2020 @ UBIMET

Besteht noch Hoffnung auf einen Flachland-Winter?

De facto geht der Winter ja noch zwei Monate, insofern besteht noch genügend Zeit für Kaltluftausbrüche aus Sibirien oder eine Ladung Schnee auch in tiefen Lagen. Jedoch ist tendenziell nicht von zu kaltem Wetter über längere Zeit auszugehen. Langfristmodelle sind sich relativ einig über weiterhin überdurchschnittlich hohe Temperaturen, wie das Mittel aus sechs Modellen für den 3-Monatszeitraum Januar bis März in der nachfolgenden Grafik zeigt:

Prognose der 2m-Temperatur-Anomalie Jänner-März @ https://climate.copernicus.eu/charts/c3s_seasonal/
Prognose der 2m-Temperatur-Anomalie Jänner-März @ https://climate.copernicus.eu/charts/c3s_seasonal/

 

Titelbild: https://stock.adobe.com/

Wie entsteht Kunstschnee?

Kunstschneeproduktion

Am häufigsten werden zur künstlichen Erzeugung von Schnee Schneekanonen eingesetzt. Sie bestehen aus einem Propeller, der einen Luftstrom erzeugt, umgeben von mehreren Düsen. Aus diesen tritt ein einfaches Gemisch aus Wasser und Druckluft aus, der Druck liegt dabei ein Vielfaches über dem normalen Luftdruck. Beim Austritt weitet sich dieses sehr feine Gemisch durch den nun geringeren Druck aus und kühlt ab, winzige Eiskristalle entstehen.

Typischer Aufbau einer Schneekanone
Typischer Aufbau einer Schneekanone (Bild von Hans Braxmeier)

Zusätzliche Düsen zerstäuben feines Wasser, es kristallisiert an den vorhandenen Eiskeimen. Sie werden durch den Luftstrom verbreitet und sinken als feiner Schnee nieder.

Chemische Hilfe

Dieser Vorgang ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt möglich, u.a. abhängig von der vorhandenen Luftfeuchte. Fügt man dem Wasser-Luft-Gemisch auch noch eine Brise Flüssigstickstoff zu, kann Schnee auch bei deutlich positiven Lufttemperaturen erzeugt werden. Der Schmelzpunkt von Stickstoff ist deutlich niedriger als von Wasser, somit wird das Wasser und die Luft vor dem Austritt aus der Düse massiv abgekühlt. Damit sind keine negativen Lufttemperaturen mehr für den Kristallisationsprozess nötig. Neben Stickstoff können theoretisch auch andere chemische Hilfsmittel für die Schnee-Erzeugung bei positiven Temperaturen verwendet werden, vorzugsweise handelt es sich dabei um abgetötete Bakterien. Diese würden dabei jedoch in die Umwelt gebracht, weshalb deren Einsatz in Österreich und Deutschland verboten ist.

Kunstschnee ist in seiner Beschaffenheit immer gleich und härter als natürlicher Schnee, da der Wasseranteil höher ist. Durch die komprimierte Form taut er allerdings wesentlich langsamer.

Titelbild: Adobe Stock

Manila: Vulkan Taal ausgebrochen

Ausbruch des Vulkans Taal @ https://twitter.com/seokjanekook

 

Lage des Vulkans auf den Philippinen @ google.at
Lage des Vulkans auf den Philippinen @ google.at

Titelbild: Ausbruch des Vulkans Taal @ https://twitter.com/seokjanekook

Ein intensiver Wintersturm zieht über die Mitte und den Osten der USA hinweg

Der Sturm, der voraussichtlich das ganze Wochenende andauern wird, hat viele verschiedene Wetterlagen am Programm und wird Millionen von Menschen treffen. Mit Schnee im Mittleren Westen, Tornados im Süden und warmen Temperaturen im Osten wird es wahrlich ein Wetterereignis, das einen Eindruck mehrerer Jahreszeiten vermittelt.

Vorhersagekarte für Samstag 11.01.2020 (Quelle: NOAA)

Die breite Unwetterpalette

Der gefährlichste Teil dieses Sturmsystems ist sein Unwetterpotential. In den nächsten Tagen sind heftige Gewitter mit zerstörerischen Winden, großem Hagel und sogar Tornados möglich. Das Gebiet mit dem höchsten Risiko erstreckt sich von den Southern Plains nach Südosten.

Tornados wurden bereits in mehreren Bundestaaten von Texas bis Kentucky beobachtet, dabei wurden zahlreiche Häuser und die Infrastruktur zerstört.

Tornado-Warnungen, Sturzfluten und Hagel wurden am Freitagabend in der Region Dallas, im Bundesstaat Texas, gemeldet, während viele Flüge am Flughafen Dallas verschoben oder abgesagt wurden. Am Samstag wurde dann auch der Flughafen in Chicago vom Wintersturm betroffen.

Tornado-Vorwarnungen gibt es derzeit in mehreren Bundesstaaten, darunter in Arkansas und Louisiana, selbst nächtliche Tornados sind möglich.

Sobald der Sturm weiter nach Osten zieht, so verlagert sich auch die Gefahr von schweren Gewittern in Richtung Osten.

Ungewöhnlich hohe Temperaturen an der Ostküste

Während die mittleren und die nördlichen Teile des Landes von extremem Winterwetter heimgesucht werden, wird sich der größte Teil der Ostküste in frühlingshafter Wärme sonnen. Mit Temperaturen am Wochenende von bis zu 15, teils sogar bis 25 Grad Celsius (60 – 70 Grad Fahrenheit), was 25 bis 30 Grad über dem Durchschnitt liegt, werden sich viele Leute fragen, ob es Januar oder Mai ist.

Die ungewöhnlich warmen Temperaturen werden wahrscheinlich dazu führen, dass in den kommenden Tagen viele Rekorde gebrochen werden.

 

Dubai: Überschwemmungen im Wüstenstaat durch künstliche Eingriffe?

Lahmgelegter Airport in Dubai @ https://twitter.com/bhimberone

Wenn es in der Region um Dubai und Abu Dhabi mal regnet, dann von Dezember bis März. Und wenn, dann ist der Niederschlag konvektiver Natur und fällt folglich auch mal kräftiger aus. Starkregen und auch mal Hagel ist im Wüstenstaat im Winter also durchaus möglich. Dennoch: im langjährigen Klimamittel sind es im Januar nur 10 l/m², im ganzen Jahr 94 l/m² an Niederschlag. In den letzten 24 Stunden hat es durch anhaltenden und phasenweise sehr kräftigen, von Gewittern durchsetzten Regen hingegen ganze 63 l/m² am Dubai International Airport gegeben – zwei Drittel des Jahresniederschlags.

Natürlich geht das in einer Gegend, die auf solche Wassermassen nicht vorbereitet ist, nicht ohne Komplikationen über die Bühne. Die Sheikh-Zayed-Road als wichtigste Straße der Stadt und Verbindung zu Abu Dhabi ist nach wie vor komplett gesperrt, der Flughafen als größter und wichtigster des Arabischen Raums war über Stunden dicht. Vielerorts steht das Wasser und auch ein Motorsport-Event war betroffen: das erste 24h-Rennen des Jahres musste mitten in der Nacht abgebrochen werden, da das Wasser auf der Strecke und in der Boxengasse kniehoch stand. Die nachfolgenden Bilder geben einen Eindruck:

Selbst schuld?

Ausgelöst wurden die Niederschläge durch einen kräftigen Höhentrog, ein begleitendes Bodentief verlagerte sich von der Mitte Saudi-Arabiens bis zum Süden von Iran. Verstärkt wurden sie jedoch offenbar mit Absicht durch die nationalen Behörden! Gemäß nachfolgendem Artikel hat die nationale Wetterbehörde ein so genanntes ‚cloud-seeding‘ bestätigt, also ein künstliches Einbringen von Silberjodid mittels Flugzeugen, um existierende Wolken zum abregnen zu bringen. In Anbetracht der Schäden und den genannten Behinderungen liegt die Vermutung nahe, dass man es hier ein wenig übertrieben hat. Mal ganz abgesehen davon, dass ein derartiger Eingriff in natürliche Prozesse umstritten ist.

Artikel der Gulf News, siehe Link
Artikel der Gulf News, siehe Link

https://gulfnews.com

 

 

Titelbild: Lahmgelegter Airport in Dubai @ https://twitter.com/bhimberone

Schneemassen 2019 vs. Schneearmut 2020

So sieht für viele Menschen der perfekte Winter aus.

Der beste Weg, um Schneehöhen zu vergleichen ist neben dem Blick auf die nackten Zahlen die Zuhilfenahme von Webcams. In der Folge haben wir für euch mehrere Bilder zusammengetragen. Sie zeigen einen enormen Unterschied im Landschaftsbild zwischen 2019 und 2018.

Feldkirch:


Dornbirn:


Furkajoch (Vorarlberg):


Oberstdorf (Bayern):


Ein bisschen anders schaut es in den südlichen Landesteilen aus. Dellach im Drautal beispielsweise ähnelt sich 2019 und 2020 sehr – jeweils liegt kein Schnee, sondern nur Raureif.


Abschließend haben wir für euch noch die Schneehöhen an ausgewählten Orten gegenübergestellt. Frappierend die Unterschiede, in Schröcken beispielsweise fehlen eineinhalb Meter auf den Vorjahreswert!

Vergleich Schneehöhen 10. Jänner 2019 vs. 10. Jänner 2020:

Station Schneehöhe 10.1.19 Schneehöhe 10.1.20
Schröcken (VBG) 183 cm 31 cm
Seefeld (TIR) 122 cm 31 cm
Radstadt (SBG) 79 cm 12 cm
Windischgarsten (OÖ) 107 cm 3 cm
Mariazell (STMK) 100 cm 7 cm
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) 31 cm 0 cm
Wien-Hohe Warte 0 cm 0 cm
Kötschach-Mauthen (KTN) 2 cm 1 cm

Quelle Titelbild: pixabay

Weiterhin warten auf Neuschnee

Geringfügigen Regen und Schnee bringt lediglich eine Kaltfront in der Nacht auf Samstag, doch selbst in den Staulagen der Nordalpen kommen dabei oberhalb von 700-800 m nur rund 5 cm Neuschnee zusammen. Am Samstag steigt der Luftdruck von Westen her schon wieder, ab Sonntag übernimmt dann für einige Tage ein stabiles Hoch die Regie beim Wetter. Dabei stellt sich eine sogenannte Temperaturinversion ein. Während es im Berg- und Hügelland teilweise Höchstwerte von milden 10 Grad und mehr gibt, verharren die Temperaturen in den Niederungen im einstelligen Bereich. Im Flachland werden zudem wieder Nebel und Hochnebel ein Thema, lokal präsentieren sich die Temperaturen hier mit rund 0 Grad oder sogar leichtem Dauerfrost zumindest einigermaßen der Jahreszeit entsprechend.

Änderung erst nach Monatsmitte

Die nächste markantere Front samt nennenswerten Mengen Regen und Schnee trifft aus heutiger Sicht frühestens am nächsten Wochenende auf Österreich. Diese Entwicklung ist allerdings noch mit Unsicherheiten behaftet. Eine nachhaltige Umstellung der Wetterlage hin zu einem Kaltluftvorstoß mit Schneefall bis ins Flachland ist jedenfalls weit und breit nicht in Sicht.

Jänner bislang deutlich zu mild

Über ganz Österreich gemittelt verliefen die ersten neun Tage des Jänners um 2,5 Grad zu mild. Besonders auf den Bergen und in leicht erhöhten Lagen Süd- und Ostösterreichs wurden bis dato sogar noch etwas höhere Abweichungen registriert. So halten der Feuerkogel, die Kanzelhöhe und der Patscherkofel derzeit bei einer positiven Anomalie von 4-5 Grad –> siehe Grafik.

Angesichts der wenig winterlichen Aussichten wird sich dieses deutlich zu milde Muster weiter manifestieren. Bemerkenswert: Von den rund 270 Wetterstationen im Land gibt es keine einzige, an der der Jahresauftakt zu kühl war. Zell am See und Tamsweg liegen als kälteste Orte derzeit genau im langjährigen Mittel.

Deutlich zu mild bisher: Der Jänner 2020.
Deutlich zu mild bisher: Der Jänner 2020.

Warten auf Regen und Schnee im Süden

Abgesehen von einer Kaltfront, die den Nordalpen vergangenes Wochenende 20 bis 30 l/m² in Form von Regen und Schnee brachte, besticht der Auftakt in das Jahr 2020 mit sehr trockenen Verhältnissen. Knapp 62% fehlen über ganz Österreich gemittelt aktuell auf eine ausgeglichene Bilanz, noch markanter ist das Defizit im Westen, Süden und Südosten: In Landeck, Lienz und Klagenfurt ist beispielsweise noch kein einziger Tropfen Regen bzw. keine Schneeflocke gefallen (siehe Grafik: Abweichung -100%) Hier heißt es zumindest bis zur Monatsmitte warten auf den ersten Niederschlag im neuen Jahr.

Deutlich zu trocken bisher: Der Jänner 2020.
Deutlich zu trocken bisher: Der Jänner 2020.

Quelle Titelbild: pixabay

Zyklon Blake sorgt in Westaustralien für kräftigen Regen

Zyklon Blake über Westaustralien

Zyklon Blake liegt mittlerweile auf dem Festland über Westaustralien und sorgt dort für kräftigen Regen und stürmische Böen. Die Intensität des Wirbelsturms lässt zwar langsam nach, das Tief führt aber sehr feuchte Luftmassen in das Landesinnere, weshalb die Gefahr von Überflutungen weiterhin ein Thema bleibt. Bislang wurden örtlich bereits ergiebige Regenmengen gemessen, wie etwa in Marble Bar mit 150 Liter pro Quadratmeter in weniger als 36 Stunden und Böen bis 74 km/h.

Zwei tropische Wirbelstürme betreffen Australien.

Zyklon Claudia

Ein weiteres tropisches Tief entsteht derzeit im äußersten Norden Australiens. Laut neuesten Modellberechnungen wird es sich langsam westwärts über den Großraum Darwin hinweg zum Indischen Ozean verlagern, wo er sich dann zum Zyklon verstärken wird. Bis dahin stellen lokal große Regenmengen in kurzer Zeit die Hauptgefahr dar.

Satellitenbild von Mittwochabend in Australien. © JMA

Im Südosten Australien herrschen am Donnerstag und besonders am Freitag weiterhin hochsommerliche Temperaturen, danach folgt eine Abkühlung. Große Niederschlagsmengen sind hier aber nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten.

Starker Polarwirbel sorgt weiterhin für milden Winter in Europa

Perlmuttwolken

Die Atmosphäre der Erde besteht hinsichtlich ihres vertikalen Temperaturverlaufs aus verschiedenen Schichten. Das tägliche Wetter passiert in der Troposphäre, für die Großwetterlagen im Winter auf der Nordhalbkugel spielen allerdings manchmal auch die Geschehnisse in der Stratosphäre eine Rolle. Hier entwickelt sich im Winter nämlich der sogenannte Polarwirbel. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte unter -80 Grad erreichen kann. Seine Stärke hängt vom Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen ab, daher erreicht er seine maximale Ausprägung meist im Jänner.

Der Polarwirbel in der Stratosphäre am 3.1.20 © FU Berlin

Extreme Kälte

Während es in den vergangenen beiden Wintern je zu einer Spaltung des Polarwirbels kam (mittels einer plötzlichen Stratosphärenerwärmung), präsentiert er sich heuer außergewöhnlich stark. Am 3. Jänner wurden von einer Radiosonde in einer Höhe von 25 km sogar Temperaturen von -96 Grad gemessen, was dem tiefsten Wert seit mindestens 40 Jahren entspricht.

Milder Winter

Der Polarwirbel in der Stratosphäre ist derzeit vergleichsweise gut mit dem Jetstream in der Troposphäre gekoppelt. Seine starke Ausprägung sorgt dabei für relativ mildes, westwinddominiertes Winterwetter in Mitteleuropa und etwaige Kaltlufteinbrüche sind nur von kurzer Dauer. Eine Änderung ist vorerst nicht in Sicht und die Langfristmodelle deuten bis auf Weiteres auch auf überdurchschnittliche Temperaturen in Europa hin. Da das Azorenhoch zudem stark ausgeprägt ist und die Frontalzone weit nördlich verläuft, berechnen die Modelle im Alpenraum bis zum Monatsende nur noch geringe Niederschlagsmengen. Nach derzeitigem Stand ist somit selbst auf den Bergen kein nennenswerter Neuschnee in Sicht.

Der stratosphärische Polarwirbel bleibt vorerst stark ausgeprägt. © ECMWF
Die Langfristprognosen für die kommenden Monate sehen mild aus. © copernicus

Stratosphärenwolken

In Höhen über 20 km bei Temperaturen unter -78 Grad treten in den Polarregionen manchmal polare Stratosphärenwolken auf (polar stratospheric clouds), welche nach ihrem Aussehen auch Perlmuttwolken genannt werden. Sie bestehen aus Kristallen von Schwefelsäure oder Salpetersäure (Typ I) bzw. bei extrem niedrigen Temperaturen mitunter auch aus Eiskristallen (Typ II). Wenn die Wolken aus Säurekristallen bestehen, sind sie für Ozonabbau in der Stratosphäre verantwortlich.

Tiefste Temperaturen in etwa 28 km Höhe. Heuer gab es Rekordwerte (pink) © NASA


Titelbild © Adobe Stock

Stratosphärenwolken und extreme Kälte

Stratosphärenwolke ©flickr.com

Die Atmosphäre der Erde ist aufgrund ihrer Eigenschaften (Temperatur, Druck, Dichte) in verschiedene Schichten eingeteilt. Während diese Eigenschaften in der Troposphäre sehr variabel sind, sind diese in der Stratosphäre weniger dynamisch. Hier herrschen meist Temperaturen von unter -70°C und über den Polen entwickelt sich im Winter auch der sogenannte Polarwirbel. In dieser Schicht der Atmosphäre entstehen nun auch die Stratosphärenwolken.

Der Polarwirbel in der Stratosphäre am 3.1.20 © FU Berlin

Extreme Kälte

Um auch über die Stratosphäre Informationen sammeln zu können und generell über die Temperatur in den höheren Schichten, werden weltweit täglich Sonden in die Höhe geschickt. Diese messen verschiedene meteorologische Parameter, so auch die Temperatur. Ein Radiosondenaufstieg, so werden diese Messungen genannt, hat nun in Island eine Temperatur von -96°C in einer Höhe  etwa 25 km (10 hPa) gemessen. Dies deutet nun auf einen starken Polarwirbel über dem Nordpol hin und dies hat große Auswirkungen auf den Winter in Europa. Ist dieser nämlich stark, stellen sich bei uns im Winter meist Wetterlagen mit einer vergleichsweise milden, westlichen Strömung ein.

Stratosphärenwolken

Doch wie kommen nun die wundervoll aussehenden Wolken ins Spiel? Bei diesen tiefen Temperaturen und der chemischen Zusammensetzung der Stratosphäre entstehen nun vor allem im Winterhalbjahr die polaren Stratosphärenwolken oder auch Perlmuttwolken genannt. Diese bestehen aber nicht immer aus Wasser, sondern manchmal aus Kristallen von Schwefelsäure oder Salpetersäure. Bei extrem tiefen Temperaturen kann sich um diese Säurekristalle noch ein Eismantel bilden. Teils sind diese Wolken auch für den Ozonabbau und somit für die Entstehung des Ozonlochs verantwortlich.

Über Nacht Neuschnee und Sturm

Ein erstes Frontensystem hat in der Nacht Österreich erreicht und sorgt in den Nordalpen für Regen und Schnee. Dabei hält sich die bodennahe Kaltluft in den Alpentälern hartnäckig, daher gab es in den Früh- und Vormittagsstunden vom Pinz- und Pongau über das Ennstal und Gesäuse bis ins Mur- und Mürztal gebietsweise spiegelglatte Straßen durch gefrierenden Regen.

Vorstoß polarer Kaltluft bringt Neuschnee

Zwischen einen Hoch über Südwesteuropa und einem Tief über Russland kommt es über Osteuropa zu einem kräftigen Kaltluftvorstoß, der am Sonntag die Ägäis erreicht. Auch Österreich wird von diesem Vorstoß polarer Kaltluft gestreift und in der Nacht setzen von Tiroler Unterland bis zum Mariazellerland kräftiger Regen und Schneefall ein. Dabei sinkt die Schneefallgrenze von 700 m von Osten her bis in die Tallagen.

Neuschneemengen Samstagnacht
Neuschneemengen Samstagnacht

Die größten Neuschneemengen kommen vom Hochkönig bis zum Ötscher zusammen, hier sind oberhalb von rund 800 m gute 20 bis 30 cm , lokal sogar bis zu 40 cm Neuschnee zu erwarten. In tieferen Lagen hingegen handelt es sich anfangs um Regen bis Sonntagfrüh sind aber doch verbreitet 5 bis 10 cm möglich. Kaum bzw. kein Schnee fällt westlich von Innsbruck sowie im leeseitigen Süden.

Stürmischer  Alpenostrand und Föhnsturm

Mit Annäherung der polaren Kaltluft frischt der Wind am Alpenostrand am Abend stürmisch auf  und vor allem in der ersten Nachthälfte sind verbreitet Böen von 70-90 km/h zu erwarten. Zwischen Bad Vöslau und Reichenau an der Rax sind stellenweise auch Böen um die 100 km/h zu erwarten.

Sturmwarnungen für Samstagnacht und Sonntagvormittag
Aktuelle Sturmwarnungen für Samstagnacht und Sonntagvormittag www.uwz.at

Gleichzeitig macht sich auch der Nordföhn in den Tallagen von Osttirol und Oberkärnten bis zum Joglland immer öfter bemerkbar. Bereits in der Nacht gibt es hier immer wieder Sturmböen, der Höhepunkt wird hier aber erst Sonntagfrüh bzw. -vormittag erreicht. Dann treten auch in diesen Regionen Sturmböen von 70-90 km/h auf.

Wetterberuhigung im Laufe des Sonntags

Am Sonntag klingt zunächst der Schneefall in den Nordalpen am Vormittag ab, am Nachmittag lässt dann auch der stürmische Nordföhn im Süden deutlich nach. Verantwortlich dafür ist ein Hoch über Südwesteuropa, das allmählich auch die Alpen beeinflusst. In der kommenden Woche setzt sich das ruhige Hochdruckwetter meist fort, nur der Norden wird ab und zu von schwachen Tiefausläufern gestreift. Dazu wird es vor allem auf den Bergen wieder sehr mild, in den schneebedeckten inneralpinen Tallagen baut sich hingegen eine mächtige Inversionswetterlage auf. Hier bleibt es also oftmals bei Dauerfrost.

Unwetterrückblick 2019

Schneemassen gab es im Jänner in den Nordalpen.

Drittwärmstes Jahr der Messgeschichte

Mit einer österreichweiten Abweichung von +1,8 Grad fällt das Jahr 2019 gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 deutlich zu warm aus. Seit Beginn der instrumentellen Temperaturmessung 1767 waren lediglich die Jahre 2018 und 2014 noch wärmer. Passend zu dieser großen Temperaturabweichung weist das Jahr 2019 zehn überdurchschnittlich warme Monate auf. Der Jänner zeigte sich eine Spur und der Mai markant kälter als das langjährige Mittel, er ging als kältester Mai seit 1991 in die Annalen ein.

Das drittwärmste Jahr der Messgeschichte.
Das drittwärmste Jahr der Messgeschichte.

Jänner: Schneemassen in den Nordalpen

Durch eine gut zwei Wochen anhaltende, nasskalte Nordlage gab es an der Alpennordseite außergewöhnliche Neuschneemengen. So lagen zur Monatsmitte in den Nordalpentälern verbreitet 1 bis 2 Meter Schnee, stellenweise wurden neue Schneehöhenrekorde für den Jänner aufgestellt. Auf den Bergen türmten sich die Schneemassen teilweise bis zu 5 Meter in die Höhe. Diese enormen Schneemengen führten zur höchsten Lawinenwarnstufe 5. Dadurch kam es zu weitreichenden Straßensperren und einige Orte waren für Tage von der Außenwelt abgeschnitten.

Extremer Juni

Auf der anderen Seite der Extrema lag der Juni. Er fiel mit einer Abweichung von +4,7 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel nicht nur deutlich zu warm aus. Landesweit war der Juni 2019 nämlich sogar der wärmste der Messgeschichte, nur gebietsweise wie etwa in Vorarlberg und in Teilen Tirols war der Juni 2003 noch etwas heißer. Nach dem zu kalten und zu nassen Mai setzte in den Alpen zudem eine extreme Schneeschmelze ein, welche am 12. und 13. zu einem markanten Hochwasser am Inn führte. Nur knapp wurde in Innsbruck ein hundertjährliches Hochwasser verfehlt. Bei den Tageshöchstwerten wurden im Juni an mehr als der Hälfte aller Wetterstationen neue Juni-Stationsrekorde aufgestellt, 27 Stationen stellten sogar neue Allzeit-Rekorde dar, wie etwa Imst, der Brenner oder die Schmittenhöhe.

In drei Bundesländern wurden zudem neue Monatsrekorde aufgestellt:

  • Kärnten: 38,1 Grad in Hermagor (27.6.)
  • Tirol: 37,5 Grad in Imst (26.6.) und Innsbruck (27.6.)
  • Steiermark: 37,2 Grad in Graz (27.6.)

November: Rekordniederschläge im Südwesten

Die Wetterlage im November war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kräftige Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten. Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze zu Slowenien zusammengekommen, nämlich 741 l/m². Mehr als 500 l/m² gab es aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee. Mehr als 30 Stationen haben einen neuen Novemberrekord aufgestellt, bspw. wurde in Kals am Großglockner der 103 Jahre währende Rekord um knapp 100 l/m² regelrecht pulverisiert. Orte wie Mallnitz, Virgen oder Millstatt meldeten gar den generell nassesten Monat der jeweiligen Messgeschichte.

Im Norden Trockenheit

Über das gesamte Land gemittelt lagen die Niederschlagsmengen 2019 genau im Durchschnitt, allerdings mit lokalen Unterschieden. Um 20 bis 30% zu trocken war das Jahr vom Innviertel über das Mariazellerland bis nach Graz. Von Vorarlberg bis Kärnten fiel dagegen mehr Regen und Schnee als im Mittel. So kamen in Spittal an der Drau statt 981 l/m² insgesamt 1474 l/m² zusammen.

Im Norden war es 2019 zu trocken.
Im Norden war es 2019 zu trocken.

Quelle Titelbild: pixabay

Rund um Sydney: Silvesterfeiern und Feuerhölle nah beieinander

Aktuelle Waldbrände im Südosten Australiens @ http://google.org/crisismap/australia

Und nicht nur hier, das gesamte Hügelland im Südosten Australiens erfährt aktuell wieder massive Buschbrände. Starke Winde und sengende Temperaturen fachen kleinere Brandherde an – außer Kontrolle geratene Waldbrände, die die Häuser und das Leben von Tausenden bedrohen, sind die Folge. Furchtbare Szene werden über Facebook und Twitter geteilt:

Nach Bränden in der Umgebung von Bateman’s Bay musste New South Wales am Dienstag Tausende von Bewohnern an den Strand evakuieren. Erstickender Rauch machte den Tag zur Nacht, Asche regnete. Verzweifelte Evakuierte waren bereit, in Booten zu fliehen oder sogar zu schwimmen, als die Brände selbst den Strand bedrohten. Die australische Marine war in Alarmbereitschaft, um die Bewohner abgeschnittener Städte wie Bateman’s Bay zu evakuieren.

 Wald

Durch die Busch- und Waldbrände entstehen so genannte Pyrocumuluswolken. Sie ragen tausende von Metern in die Luft und  funktionieren ähnlich wie Gewitter, so dass sie regelmäßig Blitze auslösen (siehe Radartweet oben). Genau wie Gewitter können diese Feuer auch sehr starke Winde erzeugen, sogar Tornados. Ein solcher Tornado hat möglicherweise das Leben eines freiwilligen Feuerwehrmanns gefordert, der am Dienstag beim Feuer im Green Valley in der Nähe von Jingellic, NSW, gearbeitet hat. Zeugen berichteten von einem plötzlichen Feuertornado, bei dem mehrere Fahrzeuge umgekippt wurden, einschließlich des 10-Tonnen-Truck des Feuerwehrmanns, als er versuchte Vieh zu retten. Zwei weitere Personen in demselben Lastwagen wurden mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus in Sydney geflogen.

Ein paar Gewitter ziehen heute in der Region durch, verbunden mit einem Wechsel hin zu kühlerer Luft. Leider ist es unwahrscheinlich, dass diese die Art von Niederschlag erzeugen, die zum Ersticken der Brände erforderlich ist. Starke Südwestwinde in Folge der Front können die gefährlichen Bedingungen tatsächlich verschärfen und die Brände in Richtung zuvor unverbrannter Gebiete treiben.

 

Titelbild: http://google.org/crisismap/australia

Unwetterrückblick 2019 – Teil 1

Gewitter mit Regen. © Adobe Stock

Januar – erst windig, dann viel Schnee

Das Jahr begann bereits an Neujahr im Norden stürmisch. Das Tief ZEETJE brachte an den Küsten von Nord- und Ostsee teils orkanartige Sturmböen, auf der Hallig Hooge wurde sogar eine Orkanböen gemessen. Aber auch im Binnenland wurden Böen zwischen 60 und 80 km/h gemessen.

Doch das Hauptthema des Januars war der Schnee im Alpenraum. Ein erster Schwall von 4. bis 7. des Monats brachte im Alpenvorland verbreitet 20 bis 40 cm Neuschnee, an den Alpen direkt 50 bis 70 cm. Nachdem am 7. der Schneefall etwas nachließ, fielen von 8. bis zum 11. an den Alpen erneut 30 bis 50 cm , in den Staulagen sogar fast 1 Meter. Dies führte dazu, dass in einigen Kreisen Katastrophenalarm ausgelöst wurde und einige Gemeinden kurzzeitig von der Außenwelt abgeschnitten waren. Gebäude mussten von Schneemassen auf den Dächern befreit werden, teils herrschte sehr hohe Lawinengefahr. Die damaligen Schneehöhen (vom 11. Januar) lassen sich sehen:

  • Zugspitze 345 cm
  • Ramsau-Schwarzeck 200 cm
  • Bischofswiesen-Loipl 190 cm
  • Aschau-Stein 153 cm
  • Reit im Winkl 150 cm
  • Jachenau-Tannern 142 cm
  • Kiefersfelden-Gach 141 cm
  • Mittenwald-Buckelwiesen 137 cm
  • Berchtesgaden 110 cm
  • Immenstadt-Reute 101 cm
  • Oberstdorf 84 cm
  • Holzkirchen 81 cm

Ein weiterer Nachschlag kam dann noch am 13. und 14. mit rund 50 cm an den Alpen. Danach war aber ein Ende des Schnees erreicht.

Februar – ein Sturmtief

Der zweite Monat brachte vom 9. bis zum 11. das Sturmtief UWE, dass von Nordwesten kommend einmal quer über die Republik zog und verbreitet Böen von 80 bis 100 km/h brachte.

März – sehr stürmisch

Der März war im allgemeinen ein windiger Monat. Den Anfang einer ganzen Serie machte das Tief BENNET am 4. , dass verbreitet Böen um 100 km/h brachte. Dabei wurde unter anderem in Gießen 110 km/h, in Berlin-Tegel am Flughafen 103 km/h und 94 km/h in Nürnberg gemessen.

Nach nur knapp 48 Stunden Pause folge eine außergewöhnlich lange Serie an Tiefs, die vom 7. bis zum 16. immer wieder windiges bis stürmischen Wetter brachten. Höhepunkt war das Tief EBERHARD, welches am 9. und 10. Deutschland erfasste und südlich einer Linie Münster – Harz – Cottbus für Böen zwischen 90 und 110 km/h sorgte. Am Flughafen in Leipzig, in Chemnitz und im hessischen Alsfeld wurden sogar Orkanböen von über 120 km/h gemessen.

April – erste Gewitter

Nach einem unwettertechnisch lange ruhigen April, gab es am Abend des 24. und in der Nacht auf den 25. des Monats die erste Gewitterlage im Westen. Die Gewitter zogen vom Elsass her ins Saarland und Rheinland-Pfalz, weiter nach Nordrhein-Westfalen und ins westliche Niedersachsen. In der Nacht entwickelten sich auch in der Mitte und im Raum Berlin Gewitter. Dabei gab es meist Böen zwischen 60 und 80 km/h und lokal fielen um 20 L/m².

Mai – zu kalt

Da der Mai insgesamt unterdurchschnittlich temperiert war (negative Abweichung von fast 2 Grad zum Mittel 1981 bis 2010), gab es recht wenig Gewitter, einzig am 19. gab es verbreitet Gewitter, die lokal kräftigen Regen brachten.Dagegen fiel nochmals Schnee.

 

Zu einem Starkregenereignis, das von teils kräftigen Gewittern begleitet wurde kam es am 20. und 21. des Monats. Das Tief AXEL brachte in einem Streifen vom Weserbergland über die Rhön bis nach Bayern um die 50 L/m², von München südwärts verbreitet über 100 L/m² in zwei Tagen.

 

Juni – heiß und teils gewittrig

Die erste Gewitterlage des Monats gab es am 3.. Besonders im Westen und von der Pfalz bis nach Mecklenburg gab es kräftige Gewitter. Die nächsten zogen am 5. und 6. ganz im Westen durch, die kräftigsten Entwicklungen gab es aber in den BeNeLux-Staaten.  Am 7. gab es im Nordwesten einen für den Sommer außergewöhnlich kräftigen Sturm mit Tief IVAN, an der Küste gab es Böen über 80 km/h. Zudem gab traten an der Kaltfront einzelne Gewitter auf.

Die erste kräftige Gewitterlage des Jahres gab es vom 10. bis 12. . Das Tief JÖRN lag über der Mitte des Landes.

Am Nachmittag des 10. zogen Gewitter von der Schweiz her ins Allgäu. Hier entwickelte sich schließlich eine so genannte Superzelle, die in der Folge in Richtung des nördlichen München zog und auf ihrem Weg teils großen Hagel um 5 cm brachte.

 

Zudem gab es auch im Nordwesten des Landes einzelne kräftige Gewitter. Im weiteren Verlauf des Abend entwickelten sich in Franken weitere kräftige Gewitter, die in der Folge nach Sachsen und Brandenburg zogen und hier ergiebigen Regen brachten.

Am nächsten Tag entwickelten sich in schwül-warmer bis schwül-heißer Luft in Bayern, Hessen, Thüringen, Sachsen und Brandenburg am Nachmittag erste kräftige Gewitter, die in der Folge nordwärts ausweiteten und intensivierten. Dabei bildete sich allmählich ein Gewitterkomplex, der in der Folge Ostniedersachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Holstein erfassten und regional 20 bis 40 L/m², in Brandenburg teils 80 l/m² brachte.

 

Der 12. brachte dann erneut Gewitter in der Osthälfte. Erneut zogen Gewitter von Thüringen und Sachsen-Anhalt her nach Nordosten. Dabei gab es aber kräftigere Böen als am Vortag, 110 km/h maß man am Flughafen Schönefeld und 102 km/h in Kyritz in der Prignitz. Erneut fielen lokal 20 L/m² Regen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause gab es am 15. erneut Gewitter. Dabei war ein Gewittersystem prägnant, dass sich am Weserbergland bildete und nach Nordnordost zog. Besonders östlich von Hamburg fielen verbreitet um 50 L/m² an Regen, zudem gab es viele Blitze. Am Abend machten sich dann noch kräftige Gewitter im Südwesten bemerkbar, hier gab es lokal Böen um 100 km/h.

Obwohl es auch im Osten Gewitter gegeben hatte wird der Juni als sehr trocken und heiß in Erinnerung bleiben, die Abweichung von 4 Grad zum langjährigen Mittel kam nicht von irgendwo her. Zum Ende des Monats herrschte besonders im Osten teils extreme Waldbrandgefahr.

Titelbild: adobestock.com

Dezember 2019 knapp 3 Grad zu warm

Winterwetter im Dezember.

10 von 12: Warme Serie geht weiter

Mit einer österreichweiten Abweichung von knapp +3 Grad fällt der Dezember gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 deutlich zu warm aus. Seit 1961 war lediglich der Dezember 2015 wärmer, in der gesamten Messhistorie Österreichs seit 1767 rangiert der ablaufende Monat unter den Top 5. Damit weist das Jahr 2019 zehn überdurchschnittlich warme Monate auf, einzig der Jänner und der Mai zeigten sich kälter als das langjährige Mittel. Die Abweichungen im Dezember sind im ganzen Land positiv, relativ gesehen am wärmsten war es in Ehrwald in Tirol mit einer Anomalie von +4 Grad. Etwas geringer fallen die Abweichungen in windgeschützten Tal- und Beckenlagen von Osttirol, Salzburg und Kärnten aus, wo Inversionswetterlagen zu vergleichsweise gedämpften Temperaturen geführt haben.

Deutlich zu warm im Dezember.
Deutlich zu warm im Dezember.

Mehr als 20 Grad: Extrem warme Monatsmitte

Für das Gros der Temperaturabweichung war eine föhnige und außergewöhnlich warme Woche rund um die Monatsmitte verantwortlich. So wurden zwischen dem 17. und dem 20. Dezember an insgesamt 34 Wetterstationen im Land neue Temperaturrekorde für den Monat aufgestellt, auch die wärmste Dezembernacht der Messgeschichte Österreichs mit fast 15 Grad in Pottschach gab es in diesem Zeitraum. Unter anderem schraubten Amstetten, Golling, Schärding und Tannheim ihre jeweiligen Bestmarken nach oben. Auch die Mozartstadt verzeichnete zur Monatsmitte einen neuen Rekord. Die 20,1 Grad am Salzburger Flughafen bedeuten nicht nur einen neuen Stationsrekord, sondern auch das erstmalige Überschreiten der 20-Grad-Marke im Dezember überhaupt im Bundesland Salzburg. Der Österreichrekord für den Dezember von 22,2 Grad anno 1989 bleibt aber zumindest ein weiteres Jahr in Laz (Vorarlberg) beheimatet.

Wenig Eis- und Frosttage

Die Milde des zurückliegenden Monats zeigt sich auch bei der Auswertung von Eis- und Frosttagen. Darunter fasst man all jene Tage zusammen, an denen die Temperatur zu keiner Zeit über den Gefrierpunkt klettert (=Eistag) oder der Tagestiefstwert unter 0 Grad liegt (=Frosttag). So konnte die Station Wien-Hohe Warte im Dezember keinen einzigen Eis- und nur 11 Frosttage verzeichnen, im langjährigen Mittel sind es in der Bundeshauptstadt 6 bzw. 15 dieser Kenntage. Auch Salzburg, Innsbruck und Bregenz schließen den Monat mit 0 Eistagen ab, normal sind es in diesen drei Städten ebenfalls 5-6 Tage mit Dauerfrost.

Etwas mehr Niederschlag

Über ganz Österreich gemittelt zeigt sich der Dezember eine Spur zu nass, rund 5% beträgt die Abweichung. Wie so oft lohnt sich hier aber ein genauerer Blick auf die einzelnen Regionen. Deutlich mehr Regen und Schnee als im Durchschnitt kam im Großteil des Berglandes sowie im Nordosten zusammen, exemplarisch hierfür geht der Monat in Poysdorf mit 60 statt den üblichen 39 Litern pro Quadratmeter und somit um rund 50% zu nass zu Ende. Auf der anderen Seite der Extrema liegt ein Streifen vom Innviertel bis zum Neusiedler See, hier fehlen 30 bis 40 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz.

Zu trockene und zu nasse Regionen liegen nah beinander.
Zu trockene und zu nasse Regionen liegen nah beinander.

Extremwerte Dezember 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens) Stand: Montag, 30.12.2019 … 09 Uhr

Höchste Temperaturen

  • 21,3 Grad Feldkirch (V, 17.)
  • 20,4 Grad Rohrspitz (V, 17.)
  • 20,1 Grad Salzburg-Flughafen (S, 17.)

Tiefste Temperaturen

  • -17,7 Grad Schmirn (T, 29.)
  • -17,1 Grad St. Jakob / Defereggen (T, 11.)
  • -16,7 Grad Tamsweg (S, 12.)

Relativ wärmste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)

  • +4,0 Grad Ehrwald (T)
  • +3,8 Grad Wien-Hohe Warte (W)
  • +3,7 Grad Schoppernau (V), Feldkirch (V), Fürstenfeld (ST)

Relativ kälteste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)

  • +0,6 Grad St. Jakob / Defereggen (T)
  • +0,9 Grad Zell am See (S)
  • +1,0 Grad Sillian (T), St. Leonhard / Pitztal (T)

Frosttage (Tiefstwert von weniger als 0 Grad)

  • 30 Obergurgl (T), St. Leonhard/Pitztal (T)
  • 29 St. Jakob / Defereggen (T), St. Anton (T), Flirsch (T)
  • 28 Mariapfarr (S), Neumarkt (ST), Sillian (T), Lech (V), Galtür (T), Seefeld (T)

Eistage (ganztägig weniger als 0 Grad)

  • 16 St. Jakob / Defereggen (T)
  • 12 Obergurgl (T)
  • 11 Flattnitz (K)

Nasseste Orte

  • 282 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 210 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 186 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)

Trockenste Orte

  • 22 Liter pro Quadratmeter Wiener Neustadt (NÖ)
  • 23 Liter pro Quadratmeter Mattersburg (B)
  • 24 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)

Absolut sonnigste Orte

  • 97 Sonnenstunden Neumarkt (ST)
  • 91 Sonnenstunden Güssing (B)
  • 89 Sonnenstunden Fresach (K)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 112 km/h Achenkirch (T, 20.)
  • 107 km/h Mariazell (ST, 23.)
  • 102 km/h Tannheim (T, 14.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 156 km/h Patscherkofel (T, 16.)
  • 146 km/h Brunnenkogel (T, 16.) + Feuerkogel (OÖ, 14.)
  • 140 km/h Rudolfshütte (S, 20.)

Quelle Titelbild: pixabay

Jahreswechsel vielerorts frostig

Feuerwerk zu Silvester.

Wettermäßig ruhiger Jahreswechsel

Am Dienstag, zu Silvester, halten sich zwischen Osttirol und dem Mittelburgenland anfangs noch kompakte Wolken, rasch ziehen diese aber nach Süden ab. Dann wird es in ganz Österreich wieder überwiegend sonnig. Ab etwa Mittag ziehen von Norden her im Zuge einer Kaltfront einige Wolken durch, es bleibt aber trocken. Mit 1 bis 13 oder sogar 14 Grad wird es tagsüber besonders vom Wiener Becken bis zum Grazer Bergland außergewöhnlich mild, hier greift nämlich kräftiger Wind durch.

Zum Läuten der Pummerin zeigt sich der Himmel im Großteil Österreichs sternenklar, ein paar tiefliegende Wolken muss man einzig vom Mühlviertel bis zum Neusiedler See einplanen. Der West- bis Nordwestwind lässt überall nach, dazu ist es beim Feuerwerk verbreitet leicht frostig. Ausnahmen mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sind das östliche Flachland sowie Mittelgebirgslagen um 1000 m in den Alpen.

Temperaturen in den Landeshauptstädten am Mittwoch (01.01.20) um 00:00 Uhr:

  • Wien +3 Grad
  • St. Pölten -1 Grad
  • Eisenstadt +2 Grad
  • Linz -1 Grad
  • Graz 0 Grad
  • Klagenfurt -2 Grad
  • Salzburg -1 Grad
  • Innsbruck -2 Grad
  • Bregenz -1 Grad

Ruhiges Hochdruckwetter bis zum Wochenende

Das neue Jahr startet neuerlich mit kräftigem Hochdruckeinfluss, so darf man sich von Mittwoch bis einschließlich Freitag auf zahlreiche Sonnenstunden freuen. Etwaige Nebelfelder lösen sich noch am Vormittag auf. Dazu stellt sich eine sogenannte Temperaturinversion ein, am wärmsten wird es in sonnigen Hanglagen zwischen 800 und 1200 m. Hier klettern die Temperaturen an den ersten Tagen des neuen Jahres auf bis zu +12 Grad, frischer mit meist einstelligen Höchstwerten bleibt es dagegen weiter herunten in den Tälern sowie im Flachland.

Schwung ins Wettergeschehen bringt aus heutiger Sicht eine markante Kaltfront am ersten Jännerwochenende. Dabei kündigen sich in den Nordalpen einige Zentimeter Neuschnee an. Der genaue zeitliche Ablauf ist aber naturgemäß noch mit Unsicherheiten behaftet.

Quelle Titelbild: pixabay

Hoch WILTRUD bringt ruhiges Winterwetter mit Sonne und Frost

Präparierte Skipiste

Mit einer nördlichen Höhenströmung gelangen derzeit kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Österreich und wir geraten zunehmend unter den Einfluss von Hoch WILTRUD. Der Sonntag hat ruhiges und meist freundliches Winterwetter zu bieten, nur vom Waldviertel bis ins Nordburgenland halten sich hochnebelartige Wolken. Die Temperaturen erreichen nur -4 Grad in manchen schattigen Tälern der Nordalpen und +5 Grad in sonnigen Hanglagen um 1000 m in Vorarlberg.

Hoch WILTRUD über Mitteleuropa am Sonntag. © NCEP / UBIMET

Frost und Sonnenschein

Kommende Woche setzt sich das ruhige Hochdruckwetter fort, verbreitet scheint von der Früh weg die Sonne. Nebelfelder bleiben die Ausnahme und im Nordosten ziehen höchstens harmlose Wolken durch. Die Temperaturen steigen besonders auf den Bergen spürbar an, in windgeschützten Tallagen stellt sich allerdings eine Inversionswetterlage ein. In schneebedeckten Tälern der Alpen muss man mit strengem Frost zwischen -15 und -10 Grad rechnen. Tagsüber liegen die Höchstwerte am Montag zwischen 0 und +9 Grad bzw. am Dienstag zwischen 1 und 11 Grad. Am mildesten wird es zu Silvester bei lebhaftem Nordwestwind im Wiener und Grazer Becken. Die Silvesternacht verläuft voraussichtlich landesweit trocken.

Gutes Skiwetter

Zu Jahresbeginn setzt sich der Hochdruckeinfluss fort, somit können sich Skifahrer in den kommenden Tagen auf beste Bedingungen freuen. In den Nordalpen liegt mittlerweile meist durchschnittlich viel Schnee für die Jahreszeit, am Alpenhauptkamm und in den Südalpen sind die Werte seit November oft überdurchschnittlich. Der schneereichste Ort Österreichs ist derzeit Obergurgl mit 88 cm Schnee, mehr als 70 cm liegen aber auch in Lech am Arlberg, Warth, Obertilliach sowie St. Jakob in Defereggen.

Sehr milder Dezember

Der Dezember 2019 verlief außergewöhnlich mild, seit 1961 war lediglich der Dezember 2015 noch wärmer als heuer. Über das ganze Land gemittelt wird der Monat mit einer Temperaturabweichung knapp unter +3 Grad abschließen, örtlich wie im Rheintal sind allerdings auch Anomalien bis zu +4 Grad zu verzeichnen. Etwas geringer fallen die Abweichungen dagegen in windgeschützten Tal- und Beckenlagen von Osttirol, Salzburg und Kärnten aus, wo Inversionswetterlagen zu vergleichsweise gedämpften Temperaturen geführt haben.

Die Temperaturabweichung im Dezember 2019. © UBIMET

Titelbild © Adobe Stock

Etwas Neuschnee, dann ruhiges Winterwetter

Frost

Der Dezember verlief bislang außergewöhnlich mild, so liegt die Abweichung zum Mittel landesweit etwa bei knapp +3 Grad. In der Rangliste der wärmsten Dezember seit 1961 reiht sich der laufende Monat derzeit auf Platz 2 ein. An diesem Wochenende erfasst aber kalte Luft arktischen Ursprungs das Land, somit gibt es zumindest vorübergehend winterliche Temperaturen.

Aus Skandinavien erreichen uns arktische Luftmassen. © DWD / UBIMET

Arktische Luft

Am Freitag stauen sich noch die Reste von Tief DIETMAR in den Nordalpen, somit gibt es von Vorarlberg bis zur Obersteiermark etwas Schnee. Die Schneefallgrenze liegt von Ost nach West zwischen den Tallagen und etwa 1000 m. In den kommenden Stunden etabliert sich allerdings ein umfangreiches Hoch namens WILTRUD über Mitteleuropa und an dessen Ostflanke gelangt ein Schwall arktischer Luft nach Österreich.

Arktische Luft erfasst am Samstag Österreich. © NOAA

Etwas Neuschnee

Am Samstag dominieren vom Kaiserwinkl bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet die Wolken und besonders vom Salzkammergut bis zu den Gutensteiner Alpen schneit es zeitweise. Hier sind etwa 5, in höheren Lagen auch 10 cm Neuschnee zu erwarten. Vom Großraum Innsbruck westwärts sowie in den Südalpen lockert es hingegen auf, besonders im Tiroler Oberland sowie in Osttirol und Kärnten dominiert der Sonnenschein. Der Wind weht allerdings besonders im Osten und in den Südalpen lebhaft bis kräftig aus Nord. Die Höchstwerte liegen zwischen -2 Grad im Oberen Waldviertel und +5 Grad im Rheintal sowie in Kärnten.

Neuschneeprognose von Donnerstagvormittag bis Freitagnachmittag. © UBIMET

Strenger Frost

Der Sonntag und Montag bringen kräftigen Hochdruckeinfluss. In weiten Teilen des Landes dominiert ganztags der Sonnenschein, nur im östlichen Flachland und im Rax-Schneeberg-Gebiet halten sich teils hochnebelartige Wolken. Die Temperaturen erreichen nur -4 Grad in manchen schattigen Tälern und +4 Grad in sonnigen Hanglagen um 1000 m. In den Nächsten gibt es verbreitet Frost, in vielen Tälern der Alpen ist auch strengen Frost zwischen -15 und -10 Grad zu erwarten. Auf den Bergen herrschen dafür aber sehr gute Bedingungen zum Skifahren! Im Laufe der kommenden Woche steigen die Temperaturen dann wieder etwas an.

Die Wetterprognose für das Wochenende gibt es auf wetter.tv

Titelbild © Adobe Stock

Fotos: Ringförmige Sonnenfinsternis

@ https://twitter.com/jae__juneeeeeh

Zu sehen war die ringförmige Finsternis nur in einem Streifen von der Arabischen Halbinsel über Singapur bis Indonesien, nördlich wie südlich davon handelte es sich um eine partielle Sonnenfinsternis. Im südlichen Indien wurde sogar extra ein Feiertag ausgerufen, damit alle menschen das Spektakel verfolgen konnten. Die nächste Möglichkeit dazu wird sich erst in 40 Jahren wieder ergeben. Wir haben ein paar Aufnahmen zusammen getragen:

 

 

 

Titelbild: https://twitter.com/jae__juneeeeeh

26.12.1999: Orkantief Lothar – ein Rückblick

Bodendruckkarte vom 26.12.1999, 01 Uhr @ http://www.wetter-express.de/lothar.htm

1999 – eine Zeit, in welcher die Meteorologie im Vergleich zu heute noch deutlich weniger fortschrittlich war. Wetterprognosen waren weniger präzise und kurzfristige Entwicklungen wurden schlechter erfasst. Zudem war das Warnmanagement mit dem von heute nicht vergleichbar. Und so kam es, dass sich in der Nacht auf den 2. Weihnachtsfeiertag über der Biskaya, eingebettet in eine kräftige westliche Strömung an der Südflanke eines umfangreichen Tiefdruckkomplexes über dem Nordatlantik ein Randtief bildete. Unscheinbar muss es zunächst gewirkt haben, doch die Intensivierung in den nächsten Stunden war gewaltig. Damalige Wettermodelle müssen Probleme mit der Einordnung dieser Entwicklung gehabt haben, denn absehbar war diese lange Zeit nicht.

Warnungen sehr kurzfristig

Im Laufe des Vormittags verlagerte sich das Tief über den Norden Frankreichs hinweg nach Luxemburg und allmählich wurde auch in Deutschland klar, was da aufkommt. Erste Nachrichten von Todesopfern in Paris kamen über die Radiosender und Wetterberichte wurden angepasst, Sturmwarnungen ausgegeben. Doch das war kaum mehr rechtzeitig. Mit großer Geschwindigkeit rauschte Lothar über die Mitte Deutschlands hinweg und erreichte bereits am Nachmittag die Oder. Kurz, aber sehr heftig – nach 6 Stunden war alles vorbei.

Spitzenböen durch Orkan Lothar am 26.12.1999 @ UBIMET, DWD
Spitzenböen durch Orkan Lothar am 26.12.1999 @ UBIMET, DWD

Böen bis zu 272 km/h auf den Bergen

Die meisten Menschen wurden komplett überrascht, nichts hatte in den Wetterberichten auf einen derartigen Orkan hingewiesen. Neben dem Norden Frankreichs waren vor allem die Schweiz und die Südhälfte Deutschlands betroffen. Auf dem knapp 700 m hohen Berg Hohentwiel bei Singen wurden nahezu unglaubliche 272 km/h gemessen, auf dem Wendelstein waren es 259 km/h. Auf dem Feldberg war der letzte Wert 212 km/h, bevor die Wetterstation den Geist aufgab. Doch auch im Flachland wurden verbreitet deutliche Orkanböen registriert: Im Schweizer Brienz waren es außergewöhnliche 181 km/h, in Deutschland stammt der höchste Wert mit 151 km/h aus Karlsruhe. Hier zog das Tiefzentrum nur knapp vorbei, der Luftdruck fiel an der Station innerhalb von 10 Stunden um beeindruckende 30 hPa.

Über 100 Todesopfer zu beklagen

Ganze Wälder wurden gekappt, vor allem der Schwarzwald lag im Bereich des stärksten Orkanfeldes. Mit geschätzten 6 Mrd. US-$ gilt Lothar als einer der weltweit teuersten Versicherungsfälle. Zudem waren 110 Todesopfer zu beklagen – sicherlich auch aufgrund unzureichender Warnungen. Die meisten Menschen starben in Frankreich, wo am Tag darauf noch ein zweites Orkantief durchzog. In Baden-Württemberg wurden allein durch Lothar 13 Menschen getötet.

 

Titelbild: Bodendruckkarte vom 26.12.1999, 01 Uhr @ http://www.wetter-express.de/lothar.htm

 

Lokal Dauerfrost: Am Wochenende vorübergehend kälter

Am Wochenende nähern sich die Temperaturen dem jahreszeitlichen Mittel an.

Bis einschließlich Freitag dominieren noch atlantische Luftmassen unser Wetter, dementsprechend eher mild ist es bis dahin. Auch Schnee ist weiterhin ein Thema. Bis Donnerstagfrüh bekommen die Nordalpen oberhalb von 600 bis 900 m einige Zentimeter ab, eine weitere Front bringt den gleichen Regionen am Freitag noch einmal etwas Neuschnee.

Dann aber beginnt sich die Großwetterlage umzustellen. Über Deutschland etabliert sich am Samstag ein kräftiges Hoch, über der Ukraine als Gegenspieler ein Tief. Die resultierende Strömung in Österreich ist dabei Nord bis Nordost (=blauer Pfeil in der nachfolgenden Grafik). Aus Skandianvien kommt somit vorübergehend deutlich kältere Luft zu uns.

Aus Nordosten kommt deutlich kältere Luft zu uns.
Aus Nordosten kommt deutlich kältere Luft zu uns.

Somit ist am Samstag besonders im Wald- und Mühlviertel sowie in den östlichen Nordalpen Dauerfrost zu erwarten. Dies ist insofern bemerkenswert, da es beispielsweise in Mariazell bisher im Dezember erst 2 Tage mit Dauerfrost gab. Normal sind es hier 8 solcher sogenannten Eistage. Im Flachland bleiben die Temperaturen am Wochenende meist im Plus.

Richtig zapfig wird’s am Samstag auf den Bergen am Alpenostrand. Hier der Verlauf der Höchstwerte auf der Rax in 1600 m Höhe. Tiefpunkt am Samstag mit -8 Grad als Tageshöchstwert. Wir sehen aber auch schon, wohin danach die Reise geht. Ab Sonntag wird die Luftmasse nämlich wieder deutlich milder, sodass kommende Woche auf der Rax wieder Tageshöchstwerte zwischen +3 und +8 Grad gemessen werden.

Nach kurzer Abkühlung deutlich überdurchschnittliche Temperaturen auf der Rax.
Nach kurzer Abkühlung deutlich überdurchschnittliche Temperaturen auf der Rax.

Somit wird sich auch am bislang viel zu milden Dezember wenig ändern. Über das ganze Land gemittelt beträgt die Temperaturabweichung derzeit +2,9 Grad (siehe folgende Grafik),  Anomalien bis zu +4 Grad gibt es an der Alpennordseite.

Der Dezember 2019 ist viel zu warm.
Der Dezember 2019 ist viel zu warm.

In der Rangliste der wärmsten Dezember seit 1961 reiht sich der laufende Monat derzeit auf Platz 2, ein Platz in den Top 5 ist wohl trotz der kurzen kühleren Phase am Wochenende sicher.

Die wärmsten Dezember seit 1961:

Rang Jahr Abweichung zum Mittel 1981-2010
1 2015 4,5
2 2019 2,9
3 1985 2,6
4 1979 2,5
5 2006 2,4
6 1974 2,4
7 2014 2,3
8 2013 2,2
9 2000 2,1
10 1971 2,1

Quelle: pixabay

Stürmische Weihnacht

Windsack © pixabay.com

Deutschland steht heuer am 24. Dezember im Einfluss einer stürmischen West- bis Nordwestströmung. Ein Randtief ausgehend von den Britischen Inseln zieht im Tagesverlauf über die Bundesrepublik hinweg und lässt die letzten noch benötigten Weihnachtseinkäufe alles andere als gemütlich ablaufen.

Von Westen her stürmisch

Zuerst frischt am Vormittag in der Eifel kräftiger bis stürmischer Südwestwind auf. Im Tagesverlauf wandert das Tief dann aber direkt über Mitteldeutschland hinweg und somit wird es vor allem in der Südhälfte des Landes stürmisch. In den Mittelgebirgen, wie dem Schwarzwald, ist mit Sturmböen von bis zu 90 km/h zu rechnen, aber auch im Flachland sind leicht Böen bis 70 km/h möglich. Da die Luft direkt vom Atlantik kommt und somit viel Feuchtigkeit enthält, ziehen auch immer wieder Regenschauer durch.

24h Sturmböen ©Ubimet/ICON
Prognose der Windspitzen am Dienstag (gelb = 60 km/h) ©Ubimet/ICON

Ungemütlicher Heiligabend

Während zum Abend hin der Wind dann im Westen wieder deutlich schwächer wird, verlagert sich der Schwerpunkt des Sturmes zum Alpenrand hin. So sind dann im Allgäu und generell in den Bayerischen Alpen in der Nacht auf den 25. Dezember verbreitet Sturmböen einzurechnen.
Der Christtag verläuft dann wieder deutlich ruhiger, stellenweise wird es im Süden aber richtig nass.

Sturmwarnung 24. Dezember

Stürmische Weihnachtszeit

Vor genau 20 Jahren, also am 26/27. Dezember 1999 zog Orkan Lothar über Mitteleuropa hinweg und verursachte vor allem im Süden immense Schäden. Damals wurden Böen von bis zu 272 km/h gemessen. Zwar ist der Sturm heuer um einiges schwächer, in der Weihnachtszeit ist es aber in den letzten Jahren oft recht turbulent zugegangen.

Quelle Titelbild: pixabay.com

Zu Weihnachten an der Alpennordseite Regen, auf den Bergen winterlich

Christbaum

Der Alpenraum liegt in den kommenden Tagen unter dem Einfluss einer westlichen bis nordwestlichen Strömung und atlantische Tiefausläufer führen zeitweise feuchte Luftmassen an die Alpennordseite. Die Luft ist allerdings auch relativ mild, weshalb weiße Weihnachten auch heuer im Flachland kein Thema sind. Auf den Bergen und in den Hochtälern  gibt es in den kommenden Tagen hingegen reichlich Neuschnee.

Weiße Weihnachten in den Landeshauptstädten werden immer seltener. © UBIMET

Regen und Schnee

Am Dienstag stauen sich in den Nordalpen viele Wolken und am Morgen gehen vom Salzkammergut bis zum Wienerwald einzelne Regen- bzw. oberhalb von etwa 600 m Schneeschauer nieder. Tagsüber stellt sich vorübergehend trockenes Wetter ein und besonders im Süden und Osten lockert es auf. Im Westen verdichten sich die Wolken hingegen zunehmend und ab etwa Mittag setzt ausgehend von Vorarlberg Regen ein, welcher sich bis zum späten Nachmittag bis nach Oberösterreich ausbreitet. Die Schneefallgrenze steigt dabei vorübergehend gegen 1500 m an, nur im Mühlviertel gibt es noch bis 700 m herab ein paar Schneeflocken. Am Abend erreicht der Regen auch den Osten, im Süden bleibt es hingegen trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen 3 und 11 Grad.

In der Heiligen Nacht erreicht uns feuchte und mäßig kühle Atlantikluft. © UBIMET

Heilige Nacht, nasse Nacht

In der Nacht auf Mittwoch fällt an der Alpennordseite verbreitet Regen, dabei sinkt die Schneefallgrenze allmählich wieder gegen 1100 bis 900 m ab. Der Christtag verläuft an der Alpennordseite dann weiterhin trüb mit teils kräftigem Regen, oberhalb von 800 bis 1000 m schneit es. Im Donauraum und im Nordosten scheint zwischen einzelnen Regenschauern ab und zu die Sonne, von Kärnten bis ins Südburgenland überwiegt sogar der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen 2 bis 11 Grad. In der Nacht auf den Stefanitag schneit es von den Kitzbüheler Alpen bis zur nördlichen Obersteiermark bis in die meisten Täler.

 

Schneeprognose für den 24. und 25. Dezember 2019. © UBIMET

Auf den Bergen gibt es reichlich Neuschnee, so sind oberhalb von etwa 2000 m 50 bis 80 cm Neuschnee zu erwarten, am Arlberg sowie von den Hohen Tauern bis zum Toten Gebirge vereinzelt auch etwas mehr. Weiße Weihnachten gibt es heuer somit in den Alpen ab einer Seehöhe von etwa 1000 m sowie generell in Osttirol.

Stefanitag bringt Besserung

Am Stefanitag gehen vom Salzkammergut bis zum Wienerwald anfangs noch ein paar Regen- oder Schneeschauer nieder, wobei die Schneefallgrenze bei etwa 400 m liegt. Im Tagesverlauf macht sich dann ein Zwischenhoch bemerkbar und die Wolken lockern auf. Die meisten Sonnenstunden gibt es einmal mehr von Osttirol über Kärnten bis ins Südburgenland. Die Temperaturen steigen auf 1 bis 8 Grad mit den höchsten Werten im Südosten.

Neues Jahr, neues Glück

Nach einer vorübergehenden kühlen Phase rund um den 29. Dezember deuten die Modelle zum Jahresende auf einen Temperaturanstieg hin. Der Dezember wird in Summe somit deutlich zu mild ausfallen, derzeit liegt die Abweichung im Flächenmittel bei +2,4 Grad. Winterwetter war im Flachland bislang eher die Ausnahme, klimatologisch betrachtet gibt es die höchste Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke im Donauraum sowie im Osten und Südosten des Landes aber erst Ende Jänner. Schneefreunde können also durchaus noch auf einen richtigen Flachlandwinter hoffen.

 

Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke im Laufe des Winters. © UBIMET

Titelbild © Adobe Stock

Böen bis Tempo 100: Stürmischer Wochenbeginn

Sturm in Sicht

Der Grund für diesen stürmischen Auftakt in die Weihnachtswoche lässt sich wie so oft auf der Bodenwetterkarte für morgen ausmachen. Zwischen Tief AILTON mit Kern über Rumänien und einem namenlosen Hoch über Spanien nimmt der Druckunterschied deutlich zu. Die Folge ist stürmischer Nordwestwind.

Eine stürmische Nordwestströmung stellt sich ein.
Eine stürmische Nordwestströmung stellt sich ein.

Dementsprechend bunt präsentiert sich unsere Warnkarte (die aktuellsten Warnungen gibt es wie gewohnt auf www.uwz.at ). Dabei sind je nach Warnstufe zu erwarten:

  • Rot: 80 bis 100 km/h
  • Orange: 70 bis 80, lokal auch 90 km/h
  • Gelb: 60 bis 70 km/h möglich
Windwarnungen am Montag.
Windwarnungen am Montag.

Los geht es schon in der Nacht auf Montag, der Schwerpunkt ist dann tagsüber. Bis Dienstagfrüh verliert der Nordwestwind wieder deutlich an Stärke.

Deutlich heftiger als morgen Österreich hat es vergangene Nacht und heute Vormittag jedoch Frankreich erwischt. In Bordeaux wurde eine Orkanböen von 144 km/h registriert, noch kräftiger wehte der Wind auf der Mittelmeerinsel Korsika. An allen Wetterstationen auf der Insel gab es Böen von mehr als 100 km/h, an den Küsten und in exponierten Lagen tobte der Sturm sogar mit Tempo 180 bis 200 km/h!

Hier die stärksten Böen auf Korsika der vergangenen Stunden:

Orkanböen auf Korsika.
Orkanböen auf Korsika.

In Folge des Sturms gibt es nicht nur zahlreiche Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen, auch der Flughafen der Hauptstadt Ajaccio ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Er liegt direkt am Meer, der Sturm hat das Wasser weit ins Landesinnere gedrückt. An das Landen eines Flugzeuges ist hier erstmal nicht mehr zu denken. Bis mindestens Montag bleibt der Airport daher gesperrt. Kein Wunder, wenn man das folgende Video sieht:

Föhn: Temperaturrekorde an 34 Wetterstationen

Föhn trieb die Temperaturen am Alpenrand in die Höhe.

Besonders herausragend waren dabei der Dienstag und Freitag. Doch der Reihe nach…

Am Dienstag gab es den ersten Wärme-Höhepunkt im Land. In der nächsten Grafik seht ihr die Temperaturabweichungen an diesem Tag im Vergleich zum langjährigen Mittel. Über Österreich gemittelt war es 7,6 Grad wärmer als an einem 17.12. üblicherweise. In Feldkirch betrug die Abweichung sogar mehr als 17 Grad! Zur Verdeutlichung: Eine Anomalie von 17 Grad nach oben würden beispielsweise im Juli in Feldkirch einen nächtlichen Tiefstwert von 31 Grad und einen Tagshöchstwert von 42 Grad bedeuten. Unvorstellbar…

Temperaturabweichungen am Dienstag.
Temperaturabweichungen am Dienstag.

Ein noch extremeres Bild ergibt sich am Freitag (siehe nächste Grafik): Mit 9,4 Grad Abweichung über ganz Österreich gemittelt war es sogar noch wärmer. Mit Weyer und Salzburg lagen die Orte mit den höchsten Abweichungen weiter im Osten. Bemerkenswert: Der kälteste bewohnte Ort war Kals, hier war der Freitag „nur“ 5,4 Grad zu warm.

Temperaturabweichungen am Freitag.
Temperaturabweichungen am Freitag.

Abschließend haben wir für euch mal alle neuen Rekorde aufgelistet, vielleicht ist ja auch euer Ort mit dabei…

Station Bundesland neuer Rekord aufgestellt am
Alpbach T 15,2 Grad Dienstag
Altmünster 19,1 Grad Freitag
Amstetten 17,0 Grad Freitag
Aspach 17,3 Grad Freitag
Bad Eisenkappel K 15,0 Grad Dienstag
Bad Goisern 18,7 Grad Dienstag
Gallspach 14,0 Grad Freitag
Gaschurn V 14,4 Grad Freitag
Golling S 18,9 Grad Freitag
Graz-Straßgang ST 17,3 Grad Dienstag
Großarltal T 13,0 Grad Freitag
Hohe Wand 16,9 Grad Mittwoch
Jauerling 15,3 Grad Mittwoch
Kitzbühel T 16,6 Grad Donnerstag
Lech am Arlberg V 11,2 Grad Dienstag
Linz-Flughafen 16,7 Grad Freitag
Linz-Stadt 16,9 Grad Freitag
Lofer S 17,6 Grad Freitag
Lunz am See 17,2 Grad Dienstag
Mattighofen 18,0 Grad Freitag
Oberndorf/Melk 18,0 Grad Freitag
Rax 15,6 Grad Dienstag
Rottenmann ST 16,7 Grad Dienstag
Rohrspitz V 20,4 Grad Freitag
Salzburg-Freisaal S 19,6 Grad Dienstag
Salzburg-Flughafen S 20,1 Grad Dienstag
Schärding 16,5 Grad Freitag
Söll T 16,5 Grad Freitag
St. Pölten 16,4 Grad Freitag
Tannheim T 14,1 Grad Dienstag
Wachtberg bei Steyr 18,4 Grad Freitag
Waizenkirchen 15,2 Grad Freitag
Wieselburg 15,7 Grad Freitag
Windischgarsten 17,6 Grad Dienstag

 

Mit solch hohen Temperaturen ist es jetzt erst einmal vorbei, neue Rekorde werden also in den kommenden Tagen nicht geknackt. Meist liegen die Höchstwerte zwischen 2 und 10 Grad, besonders an Heiligabend sind im Südosten auch 12 Grad zu erwarten. Für Ende Dezember ist das aber weiterhin deutlich zu mild.

Quelle Titelbild: pixabay

Wetter zu Weihnachten: Mild und wechselhaft

Weihnachten ohne Schnee im Flachland.

Heiligabend windig und mild

Am Dienstag, zu Heiligabend, kann es in der Früh in den Nordalpen von Salzburg bis Mariazell aus der Nacht heraus noch ein bisschen regnen, oberhalb von 500 bis 800 m schneien. Sonst startet der Tag trocken, ehe sich von Westen her neuerlich Regen und Schneefall an der Alpennordseite ausbreiten. Da deutlich mildere Luft herangeführt wird, steigt die Schneefallgrenze im Tagesverlauf auf 1000 bis 1500 m an. Erst in der Christnacht sinkt sie mit Eintreffen einer Kaltfront an der Alpennordseite wieder bis in viele Täler. Im Osten regnet es am Nachmittag ab und zu ein wenig, im Süden bleibt es generell trocken und zeitweise sonnig. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 und 12 Grad, am mildesten wird es im Rheintal.

Somit gibt es wie im Vorjahr in allen Landeshauptstädten grüne Weihnachten, wie die folgende Abbildung zeigt. Innsbruck war zuletzt 2017 weiß, am längsten heißt es in St. Pölten auf weiße Weihnachten warten. Hier ist heuer das 12. grüne Fest in Folge!

Weiße Weihnachten in den Landeshauptstädten immer seltener.
Weiße Weihnachten in den Landeshauptstädten immer seltener.

Etwas Neuschnee am Christtag

Am Christtag schneit es in den Nordstaulagen vom Bregenzerwald bis zum Mariazellerland immer wieder, unterhalb von 600 bis 1000 m handelt es sich um Regen. Im Donauraum und im Nordosten scheint zwischen einzelnen Regenschauern dagegen ab und zu die Sonne, von Kärnten bis ins Südburgenland überwiegt sogar der Sonnenschein. Dazu weht lebhafter bis kräftiger, am Alpenostrand anfangs auch stürmischer Nordwestwind. Die Temperaturen steigen auf 2 Grad in höher gelegenen Tälern der Nordalpen und 11 Grad im Grazer Becken.

Hochdruckeinfluss am Stefanitag

Der Stefanitag gestaltet sich unter Hochdruckeinfluss verbreitet freundlich und aus heutiger Sicht überall trocken. Ein paar Sonnenstunden kann man also auf dem Weg zu Verwandten oder bei einem Weihnachtsspaziergang genießen, ab und zu schieben sich jedoch auch ausgedehnte Wolken einer Warmfront vor die Sonne. Mit Höchstwerten von 1 Grad in manchen schattigen Alpentälern, 5 Grad im östlichen Flachland und sogar bis zu 10 Grad im Rheintal bleibt es deutlich zu mild für die Jahreszeit.

Quelle Titelbild: pixabay

Rekordhitze in Australien

Red desert of Australian continent. Quelle: Adobe STock

Großwetterlage

Ein Hoch führt an dessen Rückseite sehr trockene und heiße Luft ins Zentrum und den Süden des Kontinents. Im Anbetracht der hochstehenden Sonne (Sonnenwende 21.12.) und der aktuellen Tageslänge (~13h17Min) stehen  Rekordwerte bis 50 Grad Celsius im Raum. Da die Luft zudem sehr trocken ist, geht beinahe die gesamte solare Energie in die Erwärmung des Erdbodens, der wiederum die Luft anheizt.

Geopotentialverteilung und relative Tropgrafie in 500 hPa am 19.12.2019, 12 UTC. Daten: NCEP
Geopotentialverteilung und relative Tropgrafie in 500 hPa am 19.12.2019, 12 UTC. Daten: NCEP

In den vergangenen Tagen wurden bestehende Temperaturrekorde mehrfach eingestellt oder sogar übertroffen. Die landesweite Durchschnittstemperatur lag am Mittwoch bei beachtlichen 40,9 Grad. Damit wurde der alte Dezember-Rekord aus dem Jahr 2013 um 0,6 Grad übertroffen. Aber schon am Donnerstag wurde dieser abermals übertroffen: Mit 41,9 Grad war landesweit gesehen der heißeste Tag bis dato.
In Nullarbor (SA) wurde mit 49,9 °C sogar die fünfthöchste Temperatur seit Messbeginn verzeichnet und damit auch eine neue Höchstmarke im Dezember gesetzt (bislang: 49,5°). Der Abstand zum absoluten Allzeit-Rekord ist dabei beachtlich klein (50,7 Grad, Oodnadatta Airport (SA) 1960). In Adelaide, der Haupstadt des Bundesstaates South Australia, wurden 45,3 Grad gemessen – ein neuer Dezember-Höchstwert.

Die Spitzenwerte von Donnerstag (Stand 17:00 Uhr UTC):

  • 49,9 – Nullarbor (SA) (landesweiter Dezemberrekord)
  • 49,8 – Eucla (WA) (zweithöchste Dezembertemperatur)
  • 48,8 – Ceduna (SA)
  • 48,5 – Port Augusta  (SA)

In den kommenden Tagen verlagert sich der Schwerpunkt der Hitzewelle in den Südosten. Dann sind auch neue Rekorde der Maximumtemperaturen in und um Canberra wahrscheinlich.

Im Folgenden die 2m-Temperaturen für Freitag 20.12.2019:

Höchsttemperaturen in Australien am Freitag, 6 UTC. Quelle/Daten: UBIMET
Höchsttemperaturen in Australien am Freitag, 6 UTC. Quelle/Daten: UBIMET
Höchsttemperaturen im Südosten Australiens am Freitag, 6 UTC. Quelle/Daten: UBIMET
Tmax im Südosten Australiens am Freitag 20.12.19 6 UTC, Quelle/Daten: UBIMET

 

Zu erwartendes Ausmaß der Hitze ab Donnerstag bis Samstag. Quelle: UBIMET
Zu erwartendes Ausmaß der Hitze ab Donnerstag bis Samstag. Quelle: UBIMET

 

Die angegebenen Werte gelten für die Temperaturen der Luft. Der Boden ist dabei um einiges heißer, sodass vielerorts Straßenschäden auftreten, wie beispielsweise in Port Augusta:

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Am Freitag Föhnorkan, danach Abkühlung

Weite Teile Mitteleuropas erleben derzeit außergewöhnlich milde Temperaturen für die Jahreszeit, so lag die Temperaturabweichung österreichweit am Dienstag und Mittwoch knapp 8 Grad über dem Mittel. In manchen Föhnschneisen waren die Abweichungen allerdings noch markanter, so verlief etwa der Dienstag in Feldkirch rund 17 Grad milder als üblich für Mitte Dezember!

Temperaturabweichung vom Klimamittel am Dienstag (Tagesbasis). © UBIMET

Wetterumstellung

Die Großwetterlage in Mitteleuropa stellt sich am Wochenende um, zunächst gibt es am Freitag aber nochmals einen schweren Föhnsturm bzw. auf den Bergen sogar Föhnorkan. Besonders von Vorarlberg bis zu den Hohen Tauern sowie am Freitagabend dann auch im Semmering-Wechsel-Gebiet und Steinfeld sind örtlich teils schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten, aber auch entlang der östlichen Nordalpen gibt es Sturmböen. Auf exponierten Berggipfeln vom Rätikon über die Stubaier Alpen bis zu den Hohen Tauern zeichnen sich Windspitzen teils um 180 km/h ab!

Sturmwarnungen für Freitag in Österreich (Stand Donnerstag, 12 Uhr). © www.uwz.at

Italientief bringt Regen und Schnee

Am Freitag scheint an der Alpennordseite von den Kitzbüheler Alpen ostwärts häufig die Sonne, am Alpenhauptkamm sowie südlich davon stauen sich dagegen kompakte Wolken und im Tagesverlauf setzt leichter Regen bzw. oberhalb von etwa 1500 m Schneefall ein. Gegen Abend nimmt die Intensität langsam zu und auch in Vorarlberg beginnt es mit Ankunft einer Kaltfront zu regnen und zu schneien, wobei die Schneefallgrenze allmählich gegen 1000 m absinkt.  In der Nacht greift der Niederschlag in Zusammenspiel mit einem Italientief auf den gesamten Alpenraum über, dabei sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen vorübergehend gegen 800 m ab. Im Westen sind auf den Bergen besonders oberhalb von etwa 2000 m rund 20 cm Neuschnee zu erwarten, in den Hochlagen des Alpenhauptkamms 30 bis 40 cm.

Neuschneeprognose von Freitagabend bis Samstagabend von UCM. © UBIMET

Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung am Samstag im Westen bzw. Samstagabend im Osten macht sich am Sonntag bereits das nächste Italientief bemerkbar, wobei die exakte Zugbahn und damit auch die Niederschlagsmengen noch mit Unsicherheiten behaftet sind. Die besten Chancen für Neuschnee gibt es auf den Bergen von Kärnten bis zum Semmering sowie im Arlberggebiet.

Titelbild © Adobe Stock

Bis zu 50 Grad – Extreme Hitze in Australien

Großwetterlage

Ein Hoch führt an dessen Rückseite sehr trockene und heiße Luft ins Zentrum und den Süden des Kontinents. Im Anbetracht der hochstehenden Sonne (Sonnenwende 21.12.) und der aktuellen Tageslänge (~13h17Min) stehen  Rekordwerte bis 50 Grad Celsius im Raum. Da die Luft zudem sehr trocken ist, geht beinahe die gesamte solare Energie in die Erwärmung des Erdbodens, der wiederum die Luft anheizt.

Geopotentialverteilung und relative Tropgrafie in 500 hPa am 19.12.2019, 12 UTC. Daten: NCEP
Geopotentialverteilung und relative Tropgrafie in 500 hPa am 19.12.2019, 12 UTC. Daten: NCEP

In den vergangenen Tagen wurden bereits bestehende Temperaturrekorde eingestellt oder sogar übertroffen. Gestern Dienstag lag die landesweite Durchschnittstemperatur (= ein Mittel über alle Messstationen) bei 40,9 Grad. Damit wurde der alte Rekord aus dem Jahr 2013 um 0,6 Grad übertroffen. Beachtlich sind auch die Temperaturen der heißesten Messstationen:

  • 46,5 Grad – Ceduna, (SA)
  • 46,1 Grad – Birdsville (Qld)
  •  46 Grad – Lajamanu (NT)
  • 45.8 Grad – Rabbit Flat (NT)
  • 45.6 –  Jervois (NT)
  • 45.3 – Longreach (Qld)
  • 45 – Trepell (Qld)
  • 44.9 – Oodnadatta (SA)

In South Australia, im Südwesten von Queensland und im Nordwesten von Victoria werden morgen Donnerstag Spitzenwerte bis 48 oder 49 Grad erwartet. Oben genannte Stationen sind dabei heiße Kandidaten, an denen neue Rekorde aufgestellt werden könnten.  Lokal könnte auch das Allzeit-Maximum (49,5 Grad in Birdsville) fallen und  auch 50 °C sind in Reichweite. Allerdings ist fraglich, ob entsprechende Rekordwerte auch tatsächlich an einer Wetterstation anfallen.

 

Im Folgenden die 2m-Temperaturen für Donnerstag, 19.12.2019

Temperaturvorhersage für Donnerstag, 19. Dezember 2019, 5:00 UTC. Quelle: UBIMET
Temperaturvorhersage für Donnerstag, 19. Dezember 2019, 5:00 UTC. Quelle: UBIMET

Der Ausschnitt aus oberer Karte (rotes Rechteck):

Temperaturvorhersage für Donnerstag, 19. Dezember 2019, 5:00 UTC. Quelle: UBIMET
Temperatur im Süden Australiens, Donnerstag, 19. Dezember 2019, 5:00 UTC. Quelle: UBIMET

 

Zu erwartendes Ausmaß der Hitze ab Mittwoch. Quelle: UBIMET
Zu erwartendes Ausmaß der Hitze ab Mittwoch. Quelle: UBIMET

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Wärmste Dezembernacht seit Messbeginn

Blick auf Feldkirch, die mildeste Stadt im Dezember

In Feldkirch im Rheintal wurde in der Nacht von Montag auf Dienstag mit einem Minimum von 13,9 Grad die bisher mildeste Dezembernacht gemessen. Feldkirch schlug damit den 30 Jahre alten Rekord von Leibnitz mit 13,4 Grad. Der Rekord hat allerdings keine 24 Stunden gehalten, da dieser Wert in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch an gleich drei Stationen in drei unterschiedlichen Bundesländern wieder überboten wurde! Der neue Rekordhalter ist Pottschach-Ternitz im Bezirk Neunkirchen mit 14,6 Grad.

Die jeweilig tiefsten und höchsten Minimas der vergangenen Nacht
Die jeweilig tiefsten und höchsten Minimas pro Bundesland der vergangenen Nacht

Verantwortlich für die hohen Tiefstwerte war das Zusammenspiel aus sehr milder Luftmasse, föhnigem Südwestwind und dichter Bewölkung.

Die höchsten Tiefstwerte in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. © UBIMET
Die höchsten Tiefstwerte in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch. © UBIMET

Überhaupt ähnelt die derzeitige Wetterlage sehr der von 1989. So wurde es auch damals kurz vor Weihnachten  durch stürmischen Südföhn extrem mild, wenig verwunderlich, dass auch diesem Jahr auch der bisherige Dezemberhöchstwert von 22,2 Grad in Latz (Vorarlberg) stammt. Tatsächlich wurden am Dienstag in Nenzing sogar 22,3 Grad gemessen, dieser Wert stammt allerdings nicht vom offiziellen Messnetz.

Nach Verschnaufpause erneut Föhnorkan

Der Föhn lässt am Mittwoch ist er selbst in den klassischen Föhntälern kaum spürbar. Trotzdem bleibt es verbreitet mild. Am Donnerstag legt der Südföhn im Tagesverlauf wieder an Stärke zu. und am Abend sind erneut Sturmböen an der Alpennordseite zu erwarten. Diesmal frischt auch im östlichen Flachland lebhafter bis kräftiger Südostwind auf, der allmählich den Nebel verdrängt.

Die Druckdifferenz zwischen Salzburg und Udine zeigt das Föhnmaximum am Freitag. © UBIMET
Die Druckdifferenz zw. Salzburg und Udine zeigt das Föhnmaximum am Freitag. © UBIMET

Am Freitag erreicht der Südföhn seinen zweiten Höhepunkt. Auf den Bergen tobt ein Föhnorkan mit Windspitzen um die 150 km/h und auch in den Tälern entlang der Alpennordseite wird es verbreitet stürmisch. Dazu scheint zeitweise die Sonne und gerade im Rheintal sind wieder Höchstwerte um die 20 Grad zu erwarten. Am Abend geht dann die Südföhnphase mit Annäherung einer Kaltfront von Westen her zu Ende und es setzt Regen ein.

Zu Weihnachten kühler und Schnee?

Am letzten Adventswochenende stellt sich die Großwetterlage auf ein abwechslungsreiches Westwetter um. Dabei ziehen in Folge mehrere Tiefs über das nördliche Mitteleuropa hinweg und bringen einmal kühlere, dann wieder mildere Luft nach Österreich. Generell pendelt die Schneefallgrenze um die 1000 m, zu Weihnachten vielleicht sogar etwas tiefer.

Weiße Weihnachten in den Landeshauptstädten

Somit bestehen in den höheren Nordalpentälern trotz des derzeit massiven Südföhns noch Hoffnungen auf weiße Weihnachten, im Flachland hingegen sind diese verschwindend gering. Somit heißt es wohl ein weiteres Jahr warten auf weiße Weihnachten.

Titelbild: www.foto-webcam.eu/webcam/hoherkasten

 

Grandioses Morgenrot in den Alpen

Wer heute in der Früh im Süden am Alpenrand aus dem Fenster sah oder gar gerade auf Urlaub in den Alpen unterwegs ist, bekam einen wunderschönen Himmel zu Gesicht.

Bereits in der Nacht war in den Bayrischen Alpen der Südföhn spürbar und trieb in Österreich die Temperaturen auf über 20 Grad. Selbst in München durfte man sich heute über 15 Grad freuen.
Auf der Nordseite der Alpen kam es dann zu sogenannter Lee Bewölkung und in Kombination mit der aufgehenden Sonne ergab sich in der Früh ein atemberaubender Anblick.

Satellitenbild der Leewolke (12:00 MEZ) nördlich der Alpen ©Eumetsat/Ubimet

Anbei findet ihr noch ein paar Impressionen von heute Früh:


Hier ein paar Webcam Fotos:

Jenner © foto-webcam.eu
Jenner © foto-webcam.eu

Titelbild: ©foto-webcam.eu

Der Polarwirbel: Taktgeber des Winters?

Die Atmosphäre der Erde ist die gas­förmige Hülle der Erdoberfläche und erstreckt sich vom Boden bis etwa 10.000 km Höhe. Der Druck, die Temperatur sowie der Gehalt an Gasen sind allerdings sehr variabel, somit kann man die Erdatmosphäre in mehrere Schichten unterteilen:

  • Troposphäre: vom Boden bis zur Tropopause in ca. 10-15 km Höhe
  • Stratosphäre: von der Tropopause bis zur Stratopause in ca. 50 km Höhe
  • Mesosphäre: von der Stratopause bis zur Mesopause in ca. 85 km Höhe
  • Thermosphäre: von der Mesopause bis in ca. 500 km Höhe
  • Exosphäre: von 500 bis ca 10.000 km Höhe

In der Troposphäre sind etwa 90 Prozent der Luft sowie beinahe der gesamte Wasserdampf enthalten. Hier spielt sich das Wetter ab und die Temperatur nimmt im Mittel um etwa 6,5 Grad pro Kilometer Höhe ab. Ab einer Höhe von etwa 7 km (Polargebiete) bzw. 17 km (Tropen) geht die Temperatur aber nicht mehr weiter zurück sondern beginnt allmählich wieder anzusteigen. Hier beginnt die Stratosphäre.

Tatsächlich beinhalten die ersten 39 Höhenkilometer über 99 % der atmosphärischen Masse. Rein räumlich gesehen ist die Lufthülle in dieser Höhe aber noch lange nicht zu Ende. Es folgen nach oben noch die Meso-, Thermo- und Exosphäre. Die Grenze zwischen den Stockwerken stellt jeweils wieder eine Umkehr im Temperaturverlauf dar. Besonders kalt ist es mit Temperaturen um -100 Grad in etwa 85 km Höhe im Bereich der Mesopause.

Beständige Inversion

Meteorologen bezeichnen so eine Umkehr der Temperaturschichtung als Inversion. Man muss allerdings nicht bis in die Stratosphäre aufsteigen, um eine Temperaturumkehr zu erleben, denn auch innerhalb der Troposphäre können beispielsweise winterliche Kaltluftseen für Inversionen sorgen. Die Luftschichtung ist dann stabil und ein Luftaustausch in vertikaler Richtung findet nicht statt. Die Stratosphäre stellt allerdings eine beständige Grenze für aufsteigende Luftmassen dar. Daher gelangen Wolken und Wasserdampf in der Regel nicht in die Stratosphäre, von einem eigentlichen Wettergeschehen kann in diesen Höhen nicht mehr die Rede sein. Aus einem Verkehrsflugzeug, das im Bereich der Tropopause fliegt, kann man diese Sperre für jegliche Wolken an der nach oben abrupt dunkler werdenden Himmelsfarbe erkennen. Der Temperaturanstieg oberhalb der Tropopause ist auf die Absorption der UV-Strahlung durch das Ozon in gut 50 km Höhe zurückzuführen: Hier erwärmt sich die Luft von etwa –60 Grad bis auf knapp unter 0 Grad.

Der Polarwirbel

Der Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis (bzw. Antarktis), das sich im Winter von der mittleren und oberen Troposphäre über die gesamte Stratosphäre erstreckt. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Der Polarwirbel ist normalerweise relativ rund um den Pol angeordnet und sein Einfluss auf das Wetter in den mittleren Breiten hält sich in Grenzen.

Der Polarwribel mäandriert
Beispiele für einen ungestörten (links) und gespaltenen Polarwirbel (rechts). © NOAA

Stratosphärenerwärmung

Der Polarwirbel kann aber gestört oder gar gespalten werden, wie etwa im Fall einer sogenannten plötzlichen Stratosphärenerwärmung: In etwa 25 km Höhe gibt es dabei innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad! Die Spaltung des Polarwirbels kann sich im Laufe von zwei bis vier Wochen auch auf das Westwindband in der Troposphäre auswirken und dieses verlangsamen oder unterbrechen. Während in der Polarregion dann überdurchschnittliche Temperaturen verzeichnet werden, kommt es in mittleren Breiten zu markanten Kaltluftausbrüchen wie beispielsweise im Februar und März 2018. Auch heuer gab es Anfang Jänner eine plötzliche Stratosphärenerwärmung, deren Auswirkungen in den Bayrischen Alpen und besonders am Alpenhauptkamm in Österreich zu spüren waren ( siehe Schneemassen in den Alpen).

Die aktuelle Lage und Ausformung des Polarwirbels lassen zwar auf sehr wechselhaftes Wetter in Europa schließen, hingegen stehen dem Nordosten der USA winterliche Bedingungen bevor.  Es bleibt also abzuwarten, inwieweit die Erwärmung der Stratosphäre noch zum Jahreswechsel stattfindet und sich damit in unseren Breiten ein nachhaltig tiefe Temperaturen einstellen. Aus heutiger Sicht sind, bis auf ein paar kurze Kälteschübe aus Nordwesten, keine lang anhaltenden Kältewellen oder Wintereinbrüche in Sicht.

Aktuelle Lage des Polarwirbels. Geopotential in 10 hPa. Quelle: wxcharts.com
Aktuelle Lage des Polarwirbels. Geopotential in 10 hPa. Quelle: wxcharts.com

 

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Vögel im Winter richtig füttern

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Nicht alle Vögel zieht es in der kalten Jahreszeit in den sonnigen und warmen Süden. Vor allem Vögel, die sich nicht ausschließlich von Insekten ernähren, bleiben den Winter über in heimischen Gefilden. Mit den passenden Tipps der wetter.tv-Redaktion erleichtert ihr Vögeln die harten Wintermonate in Europa.

Richtiges Füttern

Ob es sich bei den Vögeln im eigenen Garten um Körner- oder Weichfresser handelt, beeinflusst welches Futter verspeist wird. Körnerfresser brechen mit dem Schnabel harte Schalen auf. Sie essen Sonnenblumenkerne, Pflanzensamen oder Nüsse. Im Fachhandel gibt es für sie passende Futtermischungen. Weichfresser hingegen bevorzugen Obst, Haferflocken, Rosinen oder gemahlene Nüsse.

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Die richtige Futterstelle

Wenn ihr eine Futterstelle einrichtet, bitte diese den ganzen Winter über geöffnet lassen. Die Futterstelle soll sich nicht zu nahe am Fenster befinden, um Unfälle bei den Tieren zu vermeiden. Ein Vogelhaus oder ein Futtersilo schützt das Futter zusätzlich vor Niederschlag. Wer die Bedingungen für Vögel verbessern möchte, kann den eigenen Garten entsprechend gestalten.

Gärten natürlich gestalten

Gibt es kaum künstliche Eingriffe im eigenen Garten, wirkt sich das positiv auf die Lebensbedingungen der gefiederten Besucher aus. Das bedeutet, heruntergefallenes Laub nicht vollständig weg zu räumen sowie eventuell eine Kompostecke im eigenen Garten einzurichten. Je mehr Initiativen ihr setzt, desto dankbarer zeigen sich die gefiederten Besucher. Der natürliche Lebensraum der Vögel wird durch die Ausbreitung des Menschen laufend dezimiert. Daraus folgt, dass das Angebot an Insekten sowie anderen Nahrungsquellen weniger wird.

Vierte Adventswoche bringt Föhnsturm

Föhnstimmung am Alpenrand.

Am Freitag schon haben wir bereits an dieser Stelle auf die anstehende föhnige Wetterwoche hingewiesen, nun konkretisiert sich der Ablauf bis zum 4. Advent zunehmend.

Auf der Frontenkarte für die Nacht auf Dienstag sehen wir die typische Wetterlage für Föhn im Alpenraum. Über der Iberischen Halbinsel dreht sich ein Tief, an dessen Vorderseite strömt in den kommenden Tagen sehr milde Luft aus dem Norden Afrikas über das Mittelmeer bis zu uns – symbolisiert durch den roten Pfeil.

Eine stürmische Südströmung stellt sich ein.
Eine stürmische Südströmung stellt sich ein.

Wie stark der Föhn wird, lässt sich u.a. am Druckgradienten zwischen der Alpensüd- und der Alpennordseite festmachen. Je größer dieser ist (im Süden herrscht also ein höherer Luftdruck als im Norden), desto kräftiger greift auch der Föhn in den Nordalpen durch. Wir sehen auf dem Verlauf ebendieser Druckdifferenz, dass der Föhn am Dienstag und am Freitag sein Maximum erreichen wird.

Große Druckunterschiede zwischen Süd- und Nordalpen bewirken Föhn.
Große Druckunterschiede zwischen Süd- und Nordalpen bewirken Föhn.

Dabei sind in den prädestinierten Tälern der Nordalpen zwischen Vorarlberg und der Obersteiermark Böen zwischen 70 und 90 km/h zu erwarten, vereinzelt gibt es aber selbst in den Tallagen schwere Sturmböen um 100 km/h! Auf den Bergen tobt der Föhn teils sogar in Orkanstärke, dem Patscherkofel etwa stehen Böen um 150 km/h bevor.

Der Föhn bringt aber nicht nur Sturmböen, er sorgt auch für außergewöhnlich hohe Temperaturen:

  • Montag in den Föhntälern schon 10-14 Grad, im Walgau/Rheintal sogar um 17 Grad
  • Dienstag an der Alpennordseite verbreitet um 15 Grad, vereinzelt (Rheintal, Flachgau, Salzkammergut, Eisenwurzen) sogar an die 20 Grad!
  • Mittwoch+Donnerstag etwas „kühler“, aber mit Föhn wieder 11-16 Grad
  • Freitag dank Föhn 14-19 Grad, selbst 20 Grad sind aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen

Der abschließende Blick auf ausgewählte Rekordtemperaturen für den Dezember zeigt: Da sind wir kommende Woche nicht mehr allzu weit weg. Vor allem die Stadt Salzburg könnte den alten Rekord von 19,2 Grad aus dem Jahr 2006 einstellen oder sogar übertreffen!

Ort Temperaturrekord Dezember
Salzburg-Freisaal 19,2 Grad
Innsbruck-Kranebitten 17,9 Grad
Windischgarsten 16,9 Grad
St. Wolfgang 19,1 Grad
Feldkirch 21,8 Grad (Österreich-Rekord!)
Kufstein 19,2 Grad
Hieflau 16,5 Grad

Quelle Titelbild: pixabay

Auf stürmischen Samstag folgt die Milderung

Hundewetter am Wochenende

Am Samstag in der Früh zieht ein kleines Randtief von Belgien über das Sauerland ostwärts und liegt zu Mittag mit seinem Zentrum schon über dem Leipziger Land. Dabei lebt der südlich des Tief stark bis stürmisch auf, verbreitet ist mit Böen von 60 bis 80 km/h zu rechnen. Vor allem in erhöhten Lagen, lokal aber auch im Tiefland sind auch schwere Sturmböen um die 90 km/h möglich.

Sturmwarnungen für Samstag
Sturmwarnungen für Samstag

Im Tagesverlauf lebt dann auch an der Küste stürmischer West- bis Südwestwind auf. Die Schneefallgrenze steigt von anfangs 400 m rasch auf rund 900 m an. Dazu wird es im Rheingraben mit bis zu 12 Grad schon deutlich milder.

Am Sonntag folgt nächstes Tief

Am Sonntag zieht bereits in der Früh das nächste Randtief mit Regen über Deutschland hinweg. Im Westen und Norden weht dazu kräftiger Südwestwind.

Deutlich milder ab Sonntag
Deutlich milder ab Sonntag

Mit der Drehung der Strömung auf Südwest wird es noch milder, von Nord nach Süd werden dann schon 7 bis 15 Grad erreicht.

Tauwetter bis zum 4. Advent

Auch in der neuen Woche bleibt es mild, oftmals liegen die Höchstwerte in den Niederungen im zweistelligen Bereich. Dazu nimmt der Tiefdruckeinfluss ab und es stellen sich trockene Abschnitte ein. Der frisch gefallene Schnee in den Mittelgebirgen hat durch das massive Tauwetter nicht lange Bestand. Das milde Winterwetter hält zumindest bis zum 4. Adventswochenende an. Ob sich das Wetter zu Weihnachten dann möglicherweise winterlicher präsentiert, bleibt abzuwarten.

Hier die wenig winterlichen Aussichten für Freiburg am 3. und 4. Adventswochenende @https://wetter.tv/de-DE/pw/freiburg_im_breisgau
Hier die wenig winterlichen Aussichten für Freiburg am 3. und 4. Adventswochenende @https://wetter.tv/de-DE/pw/freiburg_im_breisgau

Titelbild: Adobe Stock

Föhn sorgt kommende Woche für bis zu 18 Grad in den Nordalpen

Schnee im Frühling mit Sonne

Derzeit liegt der Alpenraum noch unter dem Einfluss von Italientief UWE, welches im Arlberggebiet sowie im Süden Österreichs am Freitag 5 bis 10, im Süden Kärntens auch 15 cm Schnee bringt. Im Laufe des Wochenendes sorgt rege Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik allerdings für eine Drehung der Höhenströmung auf West bis Südwest. In Österreich stellt sich ab Sonntag eine föhnige Südwestströmung ein. Die Temperaturen steigen dabei Tag für Tag etwas an, in windgeschützten Tallagen sowie teils auch im Norden und Osten stellt sich allerdings eine Inversionswetterlage ein.

Neuschneeprognose von UCM bis Samstagvormittag. © UBIMET

Wetterbesserung am Wochenende

Am Samstag fällt von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich etwas Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze von anfangs tiefen Lagen in den Alpen auf 700 bis 1200 m ansteigt. Der Wind frischt an der Alpennordseite kräftig bis stürmisch aus West auf. Weitgehend trocken und zeitweise sonnig verläuft der Tag dagegen von Kärnten bis ins Burgenland. Die Temperaturen erreichen 0 bis +10 Grad. Am Sonntag ziehen im Norden anfangs noch kompakte Wolken durch, im Mühl- und Waldviertel regnet es leicht. Sonst ist es von Beginn an sonnig und am Nachmittag gibt es auch im Norden einige sonnige Abschnitte. Die Höchstwerte liegen zwischen -1 Grad in manchen Tallagen Oberkärntens und +13 Grad bei aufkommendem Föhn entlang der Nordalpen.

Außergewöhnlich mild

Kommende Woche liegt Österreich unter Föhneinfluss und besonders in den Nordalpen wird es sehr mild für die Jahreszeit. In mittleren Höhenlagen liegen die Temperaturen teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt, die Nullgradgrenze steigt an der Alpennordseite gegen 3000 m an. Während in den Nordalpen und im Südosten verbreitet die Sonne scheint, hält sich in den Niederungen von Oberösterreich bis ins östliche Flachland jedoch gebietsweise beständiger Hochnebel und auch in Osttirol und Oberkärnten stauen sich kompakte Wolken. Die höchsten Temperaturen werden nach derzeitigem Stand am Dienstag und Mittwoch mit 15 bis 18 Grad etwa im Walgau oder in den Niederösterreichischen Voralpen erreicht. In den trüben Regionen kommen die Temperaturen allerdings gebietsweise nicht über 3 Grad hinaus.

Die kommenden Tage verlaugen ungewöhnlich mild. © NCEP via Karsten Haustein

Grüne Weihnachten

In der zweiten Wochenhälfte gehen die Temperaturen geringfügig zurück, bleiben aber über dem langjährigen Mittel. Die Vorzeichen für weiße Weihnachten im Flachland sowie generell in Lagen unterhalb von 1000 m stehen also denkbar schlecht. Eine Ausnahme stellen hier manche Tallagen in Osttirol und Oberkärnten dar, wo nach den Rekordniederschlägen im November noch immer viel Schnee liegt. Über die vorherrschende Witterung an den Weihnachtstagen herrscht derzeit aber noch große Unsicherheit.

Temperaturtrend im Vergleich zum langjährigen Mittel für Wien. © NCEP / UBIMET

Titelbild © Adobe Stock

Etwas Neuschnee in den Mittelgebirgen

In der Nacht auf Freitag setzt von Westen her Regen und Schneefall ein. Dabei schneit es anfangs teils bis auf 300 m herab. Allerdings kommt mit dann auch etwas mildere Luft herangeströmt, womit die Schneefallgrenze rasch auf 600 m steigt. Größere Neuschneemengen sind somit in den westliche Mittelgebirgen nur im Hochsauerland zu erwarten.

Winterlich in der Rhön und im Thüringer Wald

Zum Morgen hin setzt auch weiter östlich im Spessart, in der Rhön, im Thüringer Wald und zuletzt auch im Fichtelgebirge Schneefall ein, der am Vormittag bis in tiefe Lagen fällt und zeitweise kräftig ausfällt.

Neuschneemengen am Freitag
Neuschneemengen am Freitag

Hier kann sich die kalte Luft noch länger halten, sodass 5 cm Neuschnee selbst in tiefen Lagen möglich sind. Erst zu Mittag wird es milder, dann steigt die Schneefallgrenze auf 500 bis 600 m an. Darüber bleibt es tiefwinterlich, 15, lokal vielleicht sogar 20 cm Neuschnee sind vor allem im Thüringer Wald durchaus möglich.

Schnee auch im Schwarzwald und auf der Alb

Auch im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb wird es am Freitag oberhalb von 700 bis 900 m tiefwinterlich, dazu weht hier auch noch ein kräftiger bis stürmischer Wind. Wer also am Freitag in höheren Lagen unterwegs ist, muss sich auf winterliche Fahrverhältnisse einstellen.

Titelbild: Adobe Stock

256 km/h: Schwerer Schneesturm in Island

Schwerer Schneesturm in Island.

Verantwortlich für den Blizzard auf der Insel im Nordatlantik ist das kräftige Orkantief SIRO. Auf der Bodendruckkarte von vergangener Nacht erkennt man dessen Kern knapp östlich von Island. Auf der Rückseite des Tiefs strömt seit gestern sehr kalte Luft Richtung Island. Der Druckunterschied ist dabei enorm. Im Tiefkern beträgt der Luftdruck nur 950 Hektopascal, auf der Nordwestseite Islands dagegen 990 hPa. 40 hPa Unterschied auf so kleinem Raum kann nur eines bedeuten: STURM!

Orkantief SIRO über dem Nordatlantik.
Orkantief SIRO über dem Nordatlantik.

In Folge des Sturms und der massiven Schneeverfrachtungen gibt es auf der Insel derzeit unzählige Straßensperren (= „Durchfahrt verboten“-Symbol auf Karte):

Zahlreiche Straßen sind derzeit gesperrt.
Zahlreiche Straßen sind derzeit gesperrt.

Kein Wunder, wenn man sich die Windgeschwindigkeiten ansieht. In der Hauptstadt Reykjavik peitschte der Nordwind mit Böen bis zu 120 km/h durch die Straßen, noch heftiger erwischte es das hügelige Inselinnere. So wurden an der Station Skálafell knapp östlich von Reykjavik gestern Abend mittlere (!) Windgeschwindigkeiten von 209 km/h (58 m/s in Grafik ) gemessen. Die Böen erreichten sogar Tempo 256 km/h (71 m/s in Grafik)! Zur Einordnung: Solche Windgeschwindigkeiten entsprechen einem Hurrikan der Kategorie 4 von 5.

Verlauf der Wetterstation Skalafell.
Verlauf der Wetterstation Skalafell.

Abschließend haben wir für euch ein paar eindrucksvolle Bilder bzw. Videos aus Island zusammengetragen:

Quelle Titelbild: pixabay

Mittwochmorgen Glättegefahr in der Mitte

Nach kurzen Zwischenhocheinfluss nähert sich in der Nacht auf Mittwoch die Front von Orkantief SIRO, das mit seinem Zentrum knapp südlich von Island liegt. Im Vorfeld der Front verläuft die Nacht oftmals noch klar, somit kann es kräftig auskühlen. In der Höhe kommt hingegen vorübergehend etwas mildere Luft nach Deutschland. Damit sind die Voraussetzungen für möglichen gefrierenden Regen geschaffen.

Glätte vor allem in der Mitte

Nach einer anfangs klaren Nacht setzt nach Mitternacht vom Saarland bis zur Nordsee leichter Regen ein, dabei kann es vor allem vom Hunsrück über das Moseltal bis in die Eifel glatt werden durch gefrierenden Regen. Bis zum Morgen breiten sich der Regen langsam ostwärts aus über Hessen bis nach Unterfranken und den Thüringer Wald aus.

Regionen mit der größten Glatteisgefahr
Regionen mit der größten Glatteisgefahr @UBIMET

Mit dem Regen ist in den betroffenen Gebieten mit spiegelglatten Verkehrswegen zu rechnen, somit kann es im dichten Frühverkehr zu witterungsbedingten Verzögerungen kommen.

Entspannung am Vormittag

Im Laufe des Vormittags entspannt sich allmählich die Lagen aufgrund zweierlei Faktoren. Die bodennahe Kaltluft wird allmählich abgebaut und gleichzeitig fließt aus Westen in der Höhe wieder kältere Luft nach Deutschland. Somit sinkt die Schneefallgrenze allmählich gegen 500 m ab. Zum Abend hin schneit es im Osten von Bayern teilweise bis in tiefe Lagen.

Neuschneemengen Mittwochnachmittag und Abend
Neuschneemengen Mittwochnachmittag und -abend @UBIMET

Am Donnerstag fällt oberhalb von 300 bis 600 m ab und zu ein wenig Schnee, am häufigsten schneit es noch im Südosten. In der Nacht auf Freitag setzt dann im Westen kräftiger Schneefall ein, der aber bald bis in höchsten Lagen in Regen übergeht und einen milderen Wetterabschnitt einläutet.

Titelbild: Adobe Stock

Tief RUDI sorgt für Neuschnee in den Nordalpen

Schnee

Während die Südalpen im vergangenen Monat außergewöhnlich viel Schnee abbekommen haben, liegt in den Nordalpen weniger Schnee als üblich für die Jahreszeit. Die Strömung dreht Montagnacht aber von West auf Nordwest bis Nord und vorübergehend stellt sich eine Nordstaulage ein.

Die Nordkette oberhalb von Innsbruck ist nur in den Hochlagen weiß. ©www.stefanjud.net/
Die Nordkette ist derzeit nur in den Hochlagen weiß. ©www.stefanjud.net/

Tief RUDI

Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss von Tief RUDI mit Kern über Skandinavien. Die Kaltfront des Tiefs liegt bereits quer über dem Alpenraum, vorerst liegt die Schneefallgrenze aber noch zwischen etwa 500 m in der Obersteiermark und 1200 m in den Nordalpen. In der Nacht auf Dienstag führt ein weiteres Randtief allerdings einen weiteren Schwall feuchtkalter Luft ins Land und die Schneefallgrenze sinkt an der Alpennordseite bis in viele Täler.

Unterdurchschnittliche Schneehöhen in den Nordalpen. © Land Tirol
Aktuell gibt es unterdurchschnittliche Schneehöhen in den Nordalpen. © Land Tirol

50 cm am Arlberg

Am Montagabend beginnt es im Westen wieder vermehrt zu regnen und zu schneien, besonders im Arlberggebiet schneit es zeitweise auch kräftig. In der Nacht auf Dienstag breitet sich der Schneefall ostwärts bis zum Mariazellerland aus, dabei sinkt die Schneefallgrenze von anfangs 1200 m allmählich bis in die Tallagen ab. Die größten Neuschneemengen sind mit bis zu 50 cm im Arlberggebiet zu erwarten, aber auch sonst sind oberhalb von etwa 1000 m rund 15, im Bregenzerwald auch 25 cm Schnee in Sicht. In den größeren Tallagen wie dem Rhein- oder Inntal reicht es hingegen nur für etwas Schneematsch.

Neuschneeprognose bis Dienstagabend. © UBIMET
Neuschneeprognose bis Dienstagabend. © UBIMET

Nordföhn

Am Dienstag schneit es von Vorarlberg bis ins Mariazellerland und zur nördlichen Obersteiermark zunächst verbreitet, ab etwa Mittag lockern die Wolken im Westen aber langsam auf. Am Abend klingen letzte Schneeschauer dann auch in den östlichen Nordalpen ab. Die Schneefallgrenze pendelt zwischen tiefen Lagen und etwa 500 m. Vom Lienzer Becken über Unterkärnten bis ins östliche Flachland bleibt es hingegen weitgehend trocken und zeitweise scheint die Sonne. Am Alpenostrand und in manchen Tallagen Oberkärntens weht allerdings kräftiger Nordwestwind mit teils stürmischen Böen.

Prognose der Windspitzen am Dienstag von RACE. © UBIMET

Buschbrände hüllen Sydney in Rauch

Buschfeuer in Australien @ https://stock.adobe.com

Buschbrände wüten aktuell in nahezu jedem Bundesstaat, besonders betroffen sind jedoch die küstennahen Regionen im Südosten, welche auch durch eine große Bevölkerungsdichte geprägt sind – New South Wales und Queensland. Von der Hauptstadt Canberra über Sydney bis hinauf nach Brisbane brennt es schon seit Wochen, 140 verschiedene Brände werden hier gezählt.

Schaut man auf die meteorologischen Statistiken, ist der Grund hierfür schnell ausgemacht: Es war einfach viel zu trocken und zu warm. Seit rund 20 Monaten hat sich in weiten Teilen des Landes und hier speziell im Südosten ein enormes Niederschlagsdefizit aufgebaut, teilweise ist von Rekorden die Rede.

Regionen mit markantem Regendefizit über die letzten 20 Monate @ BOM, Australian Government
Regionen mit markantem Regendefizit über die letzten 20 Monate @ BOM, Australian Government

 

Auf den ganzen Kontinent gesehen war der Frühling 2019 (äquivalent zu unserem Herbst auf der Nordhalbkugel) der trockenste überhaupt. Die mittlere Höchsttemperatur lag um 2,41 Grad über dem Mittel:

Feuerwehrleute geben ihr bestes die Brände einzudämmen und nicht auf Siedlungen übergreifen zu lassen. Wie sehr sie sich dabei selber in Gefahr begeben, zeigt das nachfolgende Video. Man erkennt, wie plötzlich markant auffrischender Wind eine wahre Feuerwalze auslöst und in Sekunden ausgedorrte Bäume in Brand setzt:

Rund 300.000 Hektar stehen aktuell nur eine Autostunde von Sydney entfernt in Flammen, die Stadt ist phasenweise in dichten Rauch gehüllt. Das wirkt sich natürlich auf die Gesundheit vieler Menschen aus, an Sport im Freien ist bspw. nicht zu denken. Am Dienstag werden dazu rund 36 Grad erwartet. Lokale Behörden gehen davon aus, dass sich an dieser Situation über mehrere Wochen bis hin zu Monaten nicht viel ändern wird. Nur großflächige Niederschläge könnten die Feuer löschen, doch diese sind momentan nicht in Sicht.

 

 

 

 

Stürmischer Sonntag

@ UBIMET, NCEP

Windig aus Südwest wird es im Tagesverlauf fast überall, nur direkt an den Alpen und in Niederbayern spielt der Wind kaum eine Rolle. Sonst legt er jedoch bereits in den Morgenstunden an Stärke zu, über Mittag erreicht er häufig seinen Höhepunkt.

Betroffene Regionen am Sonntag, Stand: Samstag @ UBIMET
Betroffene Regionen am Sonntag, Stand: Samstag @ UBIMET

Maximale Böen von 60 bis 80 km/h sind besonders in den Mittelgebirgen und hier an exponierten Stellen zu erwarten. Aber auch auf der Ostseite der Mittelgebirge beschleunigt der Wind föhnartig bzw. bei manchen führt je nach Ausrichtung auch die Umströmung zu einer Verstärkung des Windes im Flachland. So etwa beim Harz, wo die Wetterstationen in Ilsenburg und Wernigerode häufig Sturmböen messen. Am Brocken selber sind hingegen Orkanböen über 120 km/h zu erwarten.

Abseits der Mittelgebirge muss man vor allem im Nordwesten des Landes mit stürmischen Böen um 60 oder 70 km/h rechnen, an der Nordsee hingegen wieder mit Sturmböen um 80 km/h.

 

 

 

Am Samstag im Norden Glättegefahr, danach spürbarer Temperaturanstieg

Raureif

Das Wetter in Österreich ist derzeit auf den Kopf gestellt, so gibt es auf den Bergen höhere Temperaturen als im Flachland: Am Donnerstag wurden auf der Schmittenhöhe in knapp 2000 m Höhe bis zu 10 Grad gemessen, während die Temperaturen etwa in Graz, Linz und Klagenfurt bei beständigem Hochnebel nicht über 0 Grad gekommen sind. Diese sogenannte Inversionswetterlage wird am Samstag allerdings von Tief QUENTIN beendet.

Nebel im Rheintal
Inversion mit Hochnebel im Rheintal. © foto-webcam.eu

Glättegefahr im Norden

Freitagnacht ziehen aus Westen kompakte Wolken auf und am Samstagmorgen setzt von Vorarlberg über Oberösterreich bis ins Weinviertel Regen ein. Besonders entlang der Donau, im Kamptal sowie im Weinviertel kann es mitunter auch zu gefrierendem Regen kommen. Die Böden sind zwar noch nicht gefroren, dennoch kann es lokal wie etwa auf Brücken zu Glätte kommen. Weiters kann der Regen auf freistehenden, metallischen Gegenständen wie etwa Autos anfrieren. Im Süden und Südosten bleibt es hingegen trocken und zeitweise kommt die Sonne zum Vorschein.

Glättegefahr am Samstag (Stand: Freitag 11 Uhr). © www.uwz.at
Glättegefahr am Samstag (Stand: Freitag 11 Uhr). © www.uwz.at

Milderung

Am Samstagvormittag kommt an der Alpennordseite lebhafter Westwind auf, welcher die kühle Luft in den Niederungen ausräumt und für einen spürbaren Temperaturanstieg sorgt. Im Wiener Becken gibt es am Nachmittag bis zu 11 Grad, vergleichsweise kühl mit Höchstwerten zwischen 2 und 5 Grad bleibt es allerdings in windgeschützten Tallagen der Alpen wie etwa im Pongau, in Osttirol und in Oberkärnten.

Wetterprognose für Wien
Wetterprognose für Wien (Quelle: wetter.tv)

Sonniger Sonntag

Am Sonntag ziehen im Nordosten anfangs noch ein paar Wolken durch, tagsüber zeigt sich aber im ganzen Land die Sonne. Am Nachmittag ziehen im Westen vermehrt Wolken auf, bis zum Abend bleibt es aber noch trocken. Vor allem im zentralen Bergland und im Süden gibt es viele Sonnenstunden. Die Höchstwerte liegen zwischen 2 Grad im Oberpinzgau und 12 Grad im Mostviertel.

Am Freitag im Mittelgebirgsraum lokal Glättegefahr

Schelchte Sicht beim Autofahren

Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss von Hoch SARENA mit Kern über Südosteuropa, welches für eine ausgeprägte Inversionswetterlage sorgt. In den Niederungen hält sich dabei gebietsweise beständiger Nebel oder Hochnebel, wie beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet oder im Donauraum. Vereinzelt wurde hier sogar Industrieschnee beobachtet, wie etwa in Teilen von Frankfurt am Main.

Abseits der Nebelregionen sowie generell in mittleren Höhenlagen scheint dagegen verbreitet die Sonne. Die wärmste Wetterstation in ganz Deutschland war am Donnerstag der Hohenpeißenberg mit 9,4 Grad (Stand: 15 Uhr).

Mildes Wetter am Alpenrand. © www.foto-webcam.eu

Die Wetterlage stellt sich in den kommenden Stunden jedoch um, so zieht aus Nordwesten die Warmfront von Tief QUENTIN auf. Bereits am späten Donnerstagabend setzt im Nordwesten allmählich Regen ein, der sich bis Freitagmorgen bis etwa zu einer Linie Aachen-Dortmund-Hamburg ausbreitet.

Lokal Glättegefahr

In den Morgenstunden beginnt es in der Nordwesthälfte  verbreitet zu regnen, dabei besteht in windgeschützten Tal- und Beckenlagen von der Eifel über das Siegerland bis zum Harz bei frostigen Temperaturen die Gefahr von gefrierendem Regen. Die Böden sind zwar noch nicht gefroren, dennoch kann es lokal wie etwa auf Brücken zu Glätte kommen. Weiters kann der Regen auf freistehenden, metallischen Gegenständen wie etwa Autos anfrieren. Auch abseits dieser Regionen sollte man allerdings die Gefahr von Aquaplaning beachten.

Glättegefahr am Freitag (Stand: Donnerstag 15 Uhr). © www.uwr.de

Am Abend bzw. in der Nacht zum Samstag erfasst die Front schließlich auch den Südosten des Landes, dabei kann es streckenweise wie etwa im Werratal, im Thüringer Wald sowie später auch in Niederbayern zu leichtem gefrierenden Regen kommen.


Titelbild © Adobe Stock

Erste Eistage im Flachland

Eistag

Von einem Eistag spricht der Meteorologe, wenn die Temperatur den ganzen Tag über im Frostbereich verharrt. Solche Eistage treten bei uns im Flachland mehrmals jährlich auf. Allerdings schwankt die Anzahl der Eistage stark und ist abhängig von der vorherrschenden Großwetterlage im Winter.

Bisher sehr mild und wenig Frost

Die vergangenen Wochen verliefen relativ mild und es gab in den Niederungen im Herbst ungewöhnlich wenig Frosttage, von Eistagen ganz zu sprechen.

Anzahl der Frosttag 2019 Durchschnitt
Bregenz 3 7
Innsbruck 3 13
Salzburg 6 12
Linz 3 8
St. Pölten 4 11
Wien 2 8
Eisenstadt 1 10
Graz 0 12
Klagenfurt 0 18

Graz erlebte erst am Dienstag den ersten Tag mit Frost, nur 2014 wurde es in der steirischen Hauptstadt noch später das erste Mal frostig. Nun sorgt aber eingeflossene Kaltluft und das Hoch SARENA für winterliche Bedingungen, dabei stellt sich eine ausgeprägte Inversionswetterlage ein.

Inversionwetterlage

Zu dieser Jahreszeit stellt sich unter beständigem Hochdruckeinfluss eine sogenannte Inversionswetterlage ein. Diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, so ist auf den Bergen milder als in den Tal- und Beckenlagen. Dafür verantwortlich sind die langen Nächte sowie die Subsidenz bei Hochdrucklagen.

Inversion mit Subsidenz. © UBIMET / www.foto-webcam.eu
Ein perfektes Beispiel für Inversion mit Subsidenz. © UBIMET / www.foto-webcam.eu

Kräftige Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge oft sehr trocken und die Fernsicht ausgezeichnet ist. Die Grenze zum darunterliegenden Kaltluftsee wird dann besonders markant und fördert beständigen Nebel oder Hochnebel.

Erste Eistage am Donnerstag und Freitag

Am heutigen Mittwoch gibt es kaum Hochnebel und somit verbreitet Sonnenschein, die Inversionswetterlage bildet sich aber allmählich aus. Am Donnerstag und Freitag herrscht dann in den Niederungen im Donauraum, im östliche Flachland sowie im Südosten meist trübes und kaltes Wetter, während auf den Bergen weiterhin die Sonne scheint und hervorragende Fernsicht herrscht.

Höchstwerte am Freitag
Höchstwerte am Freitag Quelle: UBIMET

In den ganztags trüben Regionen stellt sich bereits am Donnerstag ein Eistag ein, am Freitag tritt dieser wohl noch verbreiteter auf. Dann muss man sich auch in Wien auf den ersten Eistag der Saison einstellen. Allerdings geht die Inversionswetterlage bereits am Samstag mit einer schwachen Front zu Ende und auch in der kommenden Woche kündigt sich unter vorherrschenden Tiefdruckwetter im Flachland keine frostige Wetterphase mehr an.

Titelbild: Adobe Stock

3. Dezember 1999: Orkantief Anatol fegt über die Nordsee

Ausgerissene Straßenschilder © Seewetter Kiel

Am 2. Dezember 1999 entwickelte sich aus einer kleinen Störungszone westlich von Irland ein Tiefdruckgebiet. Das System wanderte rasch ostwärts und vertiefte sich durch begünstigte atmosphärische Bedingungen in der Höhe sehr schnell. Innerhalb von 12 Stunden erreichte der Kerndruck 952 hPa und aufgrund der hohen Windgeschwindigkeiten wurde das Tief am 3. Dezember zu einem Orkantief hochgestuft.

Satellitenbild Anatol @NOAA
Satellitenbild Anatol @NOAA

Extrem hohe Windgeschwindigkeiten

Der Orkan zog dann in voller Stärke in der Nacht auf den 4. Dezember über die Nordsee hinweg. Vor allem in Dänemark kam es zu massiven Schäden, leider waren auch einige Todesopfer zu beklagen. Im Norden Deutschlands traten Windböen auf, die neue Rekordmarken für die damaligen Messstationen darstellten. So wurde etwa in List auf Sylt eine Windböe von unglaublichen 185 km/h gemessen. Wegen Problemen mit der Stromversorgung fiel die Station dann aber für mehrere Stunden aus. Somit kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sogar noch stärkere Böen gab. Neben Bäumen wurden auch einige Straßenschilder aus dem Boden gerissen, dies verdeutlichte die extreme Kraft des Sturms. Weiters kam es auch zu einer fünfeinhalb Meter hohen Sturmflut an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein und Dänemark.


Am 4. Dezember war aber auch schon wieder alles vorbei, der Sturm zog weiter in Richtung Ostsee und schwächte sich dann über dem Baltikum ab.

Maximale Windböen vom den 3. Dezember 1999 ©DWD

Jahr der Stürme

Generell war der Winter 1999 geprägt von Stürmen. So fegten auch noch zwei weitere Winterstürme über Deutschland hinweg. Neben Sturmtief MARTIN führte besonders der Orkan LOTHAR zu extrem hohen Schäden in Süddeutschland. Im Schwarzwald hat der Sturm LOTHAR sogar mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h eine breite Schneise in den Wald gerissen.

Sturmschäden im Schwarzwald durch Orkan Lothar ©planetwissen

Titelbild: ©seewetter-kiel.de

Taifun KAMMURI wütet auf den Philippinen

Taifun Kamurri

Taifun KAMMURI hat sich am Montag kurz vor der philippinischen Küste zu einem Tropensturm der Kategorie 4 verstärkt und ist vergangene Nacht als sogenannter Supertaifun auf die Westküste der Hauptinsel Luzon getroffen.

Kamurri zieht über die Philippinen hinweg
Kammuri zieht über die Philippinen hinweg

Vorsorglich wurde bereits rund 100.000 Personen evakuiert und ins Landesinnere gebracht. Als der Tropensturm auf die Küste traf gab es Windböen von bis zu 240 km/h, eine Sturmflut und enorme Regenmengen.

Großflächige Zerstörung durch Taifun

Durch den Sturm wurde Häuser abgedeckt, umgestürzte Bäume sorgten für Stromausfälle und im Landesinneren kam es zu Überflutungen.

Zieht südlich an Manila vorbei

Durch die Interaktion mit dem Land hat sich der Tropensturm in den vergangenen Stunden zu einem Sturm der Kategorie 1 abgeschwächt und zieht knapp südlich an der Hauptstadt und Millionenmetropole Manila vorbei. Vorsorglich wurde der Flugbetrieb eingestellt und auch die meisten Schulen bleiben geschlossen.

Weitere Zugbahn von Kammuri
Weitere Zugbahn von Kammuri

In weiterer Folge zieht KAMMURI westwärts ins Südchinesische Meer und dürfte sich dort weiter abschwächen. Somit scheint der Tropensturm keine Gefahr für Südchina oder Vietnam darzustellen.

Titelbild: himawari8.nict.go.jp/

Schnee bis in die Niederungen

Schnee am Hocheck im Wienerwald. Quelle: Adobe Stock

In der Nacht auf Montag – pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn – schwenkte ein Trog über den Alpenraum; Die mit der nordwestlichen Höhenströmung in den Alpenraum transportierte Luft  sorgte für eine winterliches Bild, teils auch in den Niederungen.
Auf folgendem Bild ist sind die Neuschneesummen dargestellt:

Neuschnee von 0 bis 11 Uhr, 2.12.2019. Quelle: UBIMET
Neuschnee von 0 bis 11 Uhr, 2.12.2019. Quelle: UBIMET

 

Der Niederschlagsschwerpunkt lag vor allem in der Obersteiermark. Im Mürztal fielen 5 bis 10 cm, auf den Bergen, wie etwa am Grimming, waren es auch bis 20 cm.

Neuschneezuwachs auf dem 2350 m hohen Grimming. Quelle: lawine-steiermark.at
Neuschneezuwachs auf dem 2350 m hohen Grimming. Quelle: lawine-steiermark.at

 

St. Lorenzen im Mürztal

Mürzzuschlag

 

Weitaus geringer, wie auch in der Neuschnee-Grafik oben zu erkennen, waren die Mengen im Mariazellerland und im Mostviertel, aber zumindest für eine hauchdünne Auflage hat es hier gereicht:

Nur angezuckert: Mariazell. Quelle: mariazell.at
Nur angezuckert: Mariazell. Quelle: mariazell.at

 

Wenig Neuschnee in Lunz, Quelle: https://www.lunz.at/m1/m1/webcam.jpg
Wenig Neuschnee in Lunz, Quelle: https://www.lunz.at/m1/m1/webcam.jpg

 

Eine winterliche Schneedecke gab’s auch im Wald- und Mühlviertel:

Moorbad, Harbach

Tautendorf bei Gars am Kamp

 

Auch in den höher gelegenen Randbezirken Wiens fielen ein paar Flocken. Vorübergehendes Schneegestöber wurde auch im Wienerwald und am Bisamberg, nördlich der Stadt, beobachtet:

https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg/2019/12/02/0820https://www.foto-webcam.eu/webcam/bisamberg/2019/12/02/0820

 

Auf der Karte der Gesamtschneehöhe sind nun auch die östlichen Alpenausläufer und der Norden eingefärbt, weiters sticht deutlich der Südwesten hervor: Mehrere Italientiefs brachten in Osttirol und Oberkärnten Rekordniederschläge:

Gesamtschneehöhe 2.12.2019, 6:00 Uhr. Quelle: UBIMET
Gesamtschneehöhe 2.12.2019, 6:00 Uhr. Quelle: UBIMET

 

Ausblick

In den kommenden Tagen stellt sich mit dem Hoch SERENA verbreitet ruhiges Frühwinterwetter ein. Die Nächte verlaufen meist frostig und in den Niederungen nimmt die Neigung für Nebel- und Hochnebel wieder zu. Besonders am Mittwoch und Donnerstag sind auf den Bergen aber auch einige Sonnenstunden zu erwarten, in rund 1500 Meter steigen die Temperaturen auf knapp +10 Grad, während in den tiefen Lagen stellenweise je nach Wolken und Wind Dauerfrost angesagt ist.

 

Quelle Titelbild: Schnee am Hocheck im Wienerwald / Adobe Stock

Tief OLAF bringt ein wenig Schnee

Schneefall im Herbst - Adobe Stock

Der Alpenraum liegt am ersten Adventssonntag zwischen Hoch ROMY über Osteuropa und Tief OLAF über Frankreich. Die daraus resultierende Südströmung sorgt in den Nordalpen vorübergehend für Südföhn, so wurden etwa in Ellbögen im Wipptal bereits Sturmböen bis 77 km/h gemessen. Noch stärker macht sich der Wind auf den Bergen bemerkbar, wie etwa am Brunnenkogel in den Ötztaler Alpen mit 126 km/h.

Tief OLAF bringt die ersten Schneeflocken im Flachland. © FU Berlin / DWD / Disney

Gegen Abend verdichten sich die Wolken im gesamten Land und am Abend setzt von Vorarlberg bis Oberkärnten leichter Regen und Schneefall ein. Die Schneefallgrenze liegt zwischen den Tallagen in Osttirol und etwa 1000 m in Vorarlberg.

Regen und Schneefall

In der Nacht auf Montag greift das Niederschlagsgebiet nach und nach auf das gesamte Land über, dabei sinkt die Schneefallgrenze an der Alpennordseite allmählich gegen 300 m ab. Die Niederschlagsmengen bleiben überall gering, nur im südlichen Kärnten sind Summen um 10 Liter pro Quadratmeter zu erwarten. Im Süden pendelt die Schneefallgrenze allerdings zwischen manchen Tallagen in Oberkärnten und etwa 1200 m nach Südosten zu.

Besonders von den Ötztaler bis zu den Gurktaler Alpen gibt es etwas Neuschnee. C UBIMET
Besonders im zentralen Bergland gibt es etwas Neuschnee. © UBIMET

Am Montagmorgen geht der Regen auch im östlichen Flachland vorübergehend in Schneeregen oder Nassschnee über, somit kündigen sich hier die ersten Flocken der Saison an. Schneeakkumulation ist allerdings nicht zu erwarten und auch im Bergland bleiben die Mengen gering. Nennenswerte Neuschneemengen um 10 cm sind am ehesten in höheren Lagen von den Ötztaler Alpen bis zu den Karawanken in Sicht. Am späten Montagvormittag geht der Regen voraussichtlich auch im äußersten Südosten kurzzeitig in Schneeregen über, aus Nordwesten macht sich am Nachmittag aber rasch Hochdruckeinfluss bemerkbar und Regen und Schneefall klingen weitgehend ab.

Montagmorgen zeichnet sich auch in Wien Schneeregen (gelb) bzw. Schnee (grün) ab.

Hochdruckeinfluss ab Dienstag

Am Dienstag gerät der Alpenraum unter den Einfluss von Hoch SARENA, lediglich in den Nordalpen vom Salzkammergut bis zum Semmering gehen bis Dienstagvormittag noch vereinzelte Schneeschauer nieder. Sonst bleibt es meist trocken und besonders im Süden und Westen scheint oft die Sonne.

Sonne und Frost

Dienstagnacht gibt es im gesamten Land Frost, selbst im Donauraum und im östlichen Flachland zeichnen sich am Mittwoch Frühtemperaturen zwischen -6 und -2 Grad ab. In höheren Tallagen der Alpen ist auch mit strengem Frost unter -10 Grad zu rechnen. Untertags dominiert dann aber verbreitet der Sonnenschein, lediglich am Bodensee und im Klagenfurter Becken hält sich zeitweise Hochnebel.

Prognose der Tiefstwerte in der Nacht auf Mittwoch. © UBIMET

 

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1. Advent: Etwas Schnee im Südwesten

Zwischenhoch ROMY sorgt am Samstag für zunehmend freundliches Wetter, nur mehr vereinzelt ziehen noch schwache und kurze Schauer durch. Allerdings zieht Tief OLAF bis zum Sonntag vom Atlantik nach Südwesteuropa und spaltete sich dort in mehrere Teiltiefs auf.

Frontenkarte für Sonntag

Dabei nähert sich ein Randtief am Sonntag dem Südwesten von Deutschland an.

Etwas Schnee zum 1. Advent

Der Sonntag startet im Südwesten bereits mit dichten Wolken und am Vormittag setzt im Saarland und im Südwesten Regen ein. Besonders in Oberschwaben und im Bereich der Alb besteht dabei Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Im Tagesverlauf breitet sich der Regen etwa bis auf die Linie Eifel-Fränkische Alb aus und die Schneefallgrenze sinkt von Norden her auf 700 bis 300 m ab.

Neuschneeprognose. © UBIMET

Die Niederschlagsmengen fallen meist gering aus, sodass sich in den betroffenen Regionen oftmals nur eine hauchdünne Schneedecke ausbildet. Etwas mehr Schnee kann in höheren Lagen der Eifel, vom Hunsrück sowie in der Nacht dann auch am Alpenrand fallen. Streckenweise kann es hier also zu winterlichen Straßenverhältnisse kommen. In der Nacht zieht der leichte Schneefall dann in Richtung Alpenrand ab.

Am Montag Schneeschauer im Osten

Am Montag klingt der leichte Schneefall an den Alpen rasch ab und Deutschland liegt zwischen Hoch SARENA über Westeuropa und Tief NICOLAS am Nordkap in einer kalten Nordströmung.

Großwetterlage am Montag
Großwetterlage am Montag ©UBIMET

Dabei ist die polare Kaltluft vor allem im Osten auch schaueranfällige. Somit sind besonders in Brandenburg, Berlin und Sachsen einzelne Schneeregen- und Schneeschauer zu erwarten. In weiterer Folöge setzt sich dann SARENA durch und über Deutschland bildet sich eine kräftige Inversionswetterlage auf. Vor allem in der Südhälfte bleibt es dann in den Niederungen kalt und nebelanfällig, auf den Mittelgebirgen wird es bis zur Wochenmitte hingegen markant milder.

Titelbild: Adobe Stock

Die Gesichter des Schnees – Teil 2

Schnee verändert sich im Laufe der Zeit

Nicht nur wir werden alt, sondern auch der Schnee. Im ersten Teil (Link einfügen) unserer Serie ging es um die Entstehung des Schnees und wie die verschiedenen Entstehungsarten genannt werden. Heute sehen wir uns die Bezeichnungen nach dem Alter genauer an:

Neuschnee

Neuschnee ist in seiner Kristallform noch klar erkennbar. Im Wintersportbereich wird meist von Neuschnee gesprochen, wenn er weniger als drei Tage alt ist. In der Meteorologie wird jene Menge als Neuschnee bezeichnet, die bei der Messung (meist frühmorgens) in den letzten 24 Stunden gefallen ist.

Wildschnee

Als Wildschnee wird ein sehr lockerer, pulvriger Neuschnee bezeichnet.

Wildschnee in den Karpaten
Wildschnee in den Karpaten

Altschnee

Altschnee ist älter als drei Tage und hat bereits viel von seiner ursprünglichen Kristallform eingebüßt.

Harsch

Harsch ist Altschnee, bei dem die oberste Schicht durch Antauen und erneutes Gefrieren zu einer festen Kruste geworden ist. Der Schnee darunter bleibt pulverig. Oberflächlich durchweichter und wieder durchfrorener Schnee wird als Bruchharsch bezeichnet, während sich Windharsch bei feuchtem Wind als Kruste auf dem Altschnee bildet.

Schwimmschnee

Schwimmschnee ist eine besondere Form von Altschnee. Er entsteht, wenn eine Schneedecke einen Temperaturgradienten von mehr als 0,25°C pro cm aufweist und die Kristalle des Altschnees eine charakteristische Kelchform annehmen. Schwimmschnee rieselt aus der Hand ähnlich wie Zucker und ist aufgrund seiner sehr schlechten Verbundeigenschaften ein wesentlicher Faktor bei der Bildung von Schneebrettern.

Büßerschnee

Büßerschnee ist eine weitere spezielle Form von Altschnee. Er besteht aus einem Feld von spitzen Säulen, welche in Richtung der stärksten Sonneneinstrahlung zeigen. In den Alpen ist dies nur an Südhängen möglich, die einzelnen Schneesäulen können hier meist nur 10 bis 20 cm hoch werden. In den Hochgebirgen der Tropen und Subtropen sind dagegen Höhen von bis zu 6 m oder noch mehr möglich, da die Sonneneinstrahlung dort stärker und steiler ist. Die Säulen entstehen, wenn der Schnee durch geringe Unterschiede in Farbe, Härte oder Form unterschiedlich stark schmilzt oder sublimiert.

Firn

Firn ist durch wiederholte Schmelz- und Gefriervorgänge verdichteter Schnee, der mindestens ein Alter von einem Jahr aufweist. Mit einer Dichte von 400 bis 800 g/m³ ist er bereits rund vier Mal schwerer als gebundener Neuschnee. Aus Firnschnee kann bei weiterer Verdichtung mit der Zeit Gletschereis entstehen.

Firn - klassischer Frühlingsschnee
Firn – klassischer Frühlingsschnee

Im letzten Teil unserer Serie beschäftigen wir uns mit dem Feuchtigkeitsgehalt des Schnees. Je nach Feuchtigkeitsgehalt ändert sich nämlich auch das Erscheinungsbild des Schnees.

Titelbild: Adobe Stock

Novemberrückblick

Anteil vom klimatologischen Monatsniederschlag November @ UBIMET

Die Wetterlage in den vergangenen 4 Wochen war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kalte Luft stieß über Westeuropa ins Mittelmeer vor, dort bildeten sich in der Folge kräftige Tiefdruckgebiete. Diese lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten. Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze Kärnten-Slowenien zusammengekommen, 741 l/m² sind mehr als beispielsweise in Wien in einem gesamten Jahr im Mittel fällt. Mehr als 500 l/m² gab es aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee. Im langjährigen Mittel kommen im Süden in einem November nur 80-150 l/m² zusammen, die Abweichungen hierzu sind also enorm. So hat es z.B. in Spittal an der Drau rund fünfmal mehr geregnet und geschneit als üblich. Mehr als 30 Stationen haben einen neuen Novemberrekord aufgestellt, bspw. wurde in Kals am Großglockner der 103 Jahre währende Rekord um knapp 100 l/m² regelrecht pulverisiert. Orte wie Mallnitz, Virgen oder Millstatt meldeten gar den generell nassesten Monat der jeweiligen Messgeschichte.

Stationen mit der höchsten Niederschlagssumme im November 2019 @ UBIMET
Stationen mit der höchsten Niederschlagssumme im November 2019 @ UBIMET

Teils mehr Schnee als im Februar

Auch Schneerekorde sind zu vermelden. Besonders viel Schnee gab es von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern bzw. zur Kreuzeckgruppe in Oberkärnten. Stellenweise lag auf den Bergen bereits fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters Ende Februar hat. Der bisherige November-Schneerekord in Zettersfeld wurde mit 163 cm um fast 70 cm übertroffen, ebenfalls wurden in Obergurgl oder am Brenner neue Rekordschneehöhen für die erste Novemberhälfte registriert. Die großen Schneemengen haben vor allem in Osttirol sowie teils auch in den Tauern für Schneebruch und etliche Stromausfälle gesorgt, nachfolgendes Tauwetter und Regen hingegen für viele Schäden durch Hangrutschungen und Muren.

Rekordschnee für die Jahreszeit am Zettersfeld. © Land Tirol
Rekordschnee für die Jahreszeit am Zettersfeld. © Land Tirol

Was an der Alpensüdseite an Niederschlag zu viel des Guten war, fehlte im Monatsverlauf im Norden. Als trockenste Regionen bilanzieren etwa Teile Vorarlbergs, das Außerfern und vor allem Oberösterreich. In Rohrbach im Mühlviertel wurde mit 44% bspw. nicht mal die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge erreicht.

Knapp 2 Grad zu mild

Durch die zahlreichen Südlagen wurde im November nicht nur feuchte, sondern häufig auch entsprechend milde Luft in den Alpenraum geführt. So verwundert es nicht, dass auch dieser Monat mit einer Abweichung von knapp 2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 zu mild ausfällt. Es ist damit der 6. zu milde Monat in Folge und der 9. in diesem Jahr. Weniger markant war die Abweichung in den erwähnten Regionen mit Regen- und Schneerekorden, mit 3 bis 4 Grad über dem Schnitt bilanziert der Monat am mildesten vom Klagenfurter Becken bis ins Weinviertel. Die absolut höchsten Temperaturen wurden meist bei Südföhn gemessen, welcher ebenso überdurchschnittlich häufig wehte. In den klassischen Föhntälern der Nordalpen konnten wiederholt teils schwere oder gar orkanartige Sturmböen registriert werden. So tobte der Südföhn am 15. und 17. des Monats mit bis zu 108 km/h durch Windischgarsten und Bichlbach. Ein wirklich markantes herbstliches Sturmtief blieb im zurückliegenden Monat dagegen aus, folglich kamen die Spitzenböen im dafür anfälligen Donauraum auch nicht über 80 km/h hinaus.

Abweichung der Temperatur im November 2019 @ UBIMET
Abweichung der Temperatur im November 2019 @ UBIMET

 

Extremwerte November 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 29.11.2019 – 9 Uhr

Höchste Temperaturen
20,9 Grad Bad Radkersburg (ST, 03.)
20,7 Grad Weyer (OÖ, 03.)
20,1 Grad Micheldorf (OÖ, 17.)

Tiefste Temperaturen
-14,5 Grad St. Leonhard/Pitztal (T, 13.)
-14,0 Grad Galtür (T, 14.)
-13,3 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 14.)

Nasseste Orte
741 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
616 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
573 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)

Trockenste Orte
24 Liter pro Quadratmeter Retz (NÖ)
29 Liter pro Quadratmeter Litschau (NÖ)
30 Liter pro Quadratmeter Rohrbach + Freistadt + Linz (OÖ), Weitra, Allentsteig + Schöngrabern (NÖ)

Absolut sonnigster bzw. trübster Ort
113 Sonnenstunden Feuerkogel (OÖ)
12 Sonnenstunden Ferlach (K)

Relativ sonnigster bzw. trübster Ort
131 % St. Pölten (NÖ)
17 % Ferlach (K)

Stärkste Windspitzen Niederungen
108 km/h Windischgarsten (OÖ, 17.) + Bichlbach (T, 15.)
104 km/h Zell am See (S, 15.) + Bad Gastein (S, 15.)
97 km/h Bad Goisern (OÖ, 17.)

 

Die Gesichter des Schnees – Teil 1

Schneeflocke. @unsplash.com

Schnee kann man anhand von drei Kriterien unterteilen: Entstehung, Alter und Feuchtigkeitsgehalt. Im Folgenden erklären wir euch die unterschiedlichen Entstehungsarten von Schnee:

Schneeregen

Schneeregen ist ein Gemisch aus Regen und Schnee mit variablen Anteilen. Er bleibt nur bei hohem Schneeanteil liegen oder wenn die Temperatur des Untergrunds unter dem Gefrierpunkt liegt. In diesem Fall spricht man von gefrierendem Schneeregen, das ist eine häufige Ursache von Glatteisbildung bei aufziehenden Warmfronten, wenn Schneefall allmählich in Regen übergeht.

Schneegriesel

Schneebedeckte Straße mit Bäumen. @unsplash.com
Schnee hat viele Gesichter. Von weiter weg lässt sich die Schneeart oft schwer erkennen. @unsplash.com

Schneegriesel bezeichnet körnige, undurchsichtige Schneeflocken mit rund 1 mm Durchmesser oder weniger. Er kann von einer dünnen Eisschicht oder von Raureif überzogen sein. Charakteristischerweise fällt Griesel in kleinen Mengen aus tiefen Schichtwolken bei Temperaturen um oder knapp unter null Grad.

Polarschnee und Diamantschnee

Polarschnee, auch Diamantschnee genannt, entsteht bei zweistelligen Minustemperaturen, wenn Wasserdampf direkt aus der Luft ohne Wolkenbildung ausfriert (resublimiert). Die so entstandenen, sehr leichten Eisnadeln schweben in der Luft, glitzern in der Sonne oder auch unter künstlichen Lichtquellen durch Lichtbrechung in den Spektralfarben, mitunter entstehen sogar Halos um die Sonne oder Lichtsäulen um Straßenlampen.

Schneefegen

Als Schneefegen bezeichnet man das Aufwirbeln von Pulverschnee durch den Wind. Wird die Sicht dadurch auf Augenhöhe vermindert, spricht man von Schneetreiben.

Industrieschnee

Emissions und Industrieschnee. @shutterstock.com/Anatoliy Berislavskiy
Industrieschnee kommt meist nur wenige hundert Meter rund um die Verursacherquelle vor. @shutterstock.com/Anatoliy Berislavskiy

Industrieschnee entsteht bei Hochdrucklagen mit tief liegendem Hochnebel oder Nebel durch Emissionen von Wasserdampf und/oder feinen Ruß- und Staubpartikeln vor allem aus größeren Industrieanlagen, Heizwerken und dergleichen. Häufig ist Industrieschnee nur auf wenige hundert Meter rund um die Verursacherquelle beschränkt, kann aber im Extremfall in kurzer Zeit eine mehrere Zentimeter dicke Schneeschicht verursachen.

Kunstschnee

Kunstschnee wird mittels einer Beschneiungsanlage (Schneekanone) bei Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt erzeugt.

 

Im zweiten Teil unserer Schneeserie erfahrt ihr wie sich der Schnee im Laufe seines Lebens verändert.

Temperaturrückgang: Etwas Schnee an Alpennordseite

Die Aussichten im Detail:

Am Freitag scheint vom Lienzer Becken bis ins Südburgenland abseits lokaler Nebelfelder gelegentlich die Sonne und es bleibt trocken. An der Alpennordseite regnet es zunehmend häufig, Schnee fällt oberhalb von etwa 1000 bis 1200 m. Am Abend sinkt die Schneefallgrenze vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut auf 800 bis 700 m ab. Im Nordosten fällt nur vereinzelt etwas Regen, zwischendurch lockert es auf. In Ober- und Niederösterreich weht lebhafter bis kräftiger Westwind, von West nach Ost werden maximal 5 bis 13 Grad erreicht.

In der Nacht auf Samstag fällt von Vorarlberg bis zum Salzkammergut Schnee bis auf rund 600 m hinab und somit bis in die meisten Täler.

Prognostizierte Neuschneesumme über 48 Stunden bis Samstagmorgen @ UBIMET
Prognostizierte Neuschneesumme über 48 Stunden bis Samstagmorgen @ UBIMET

Der Samstag beginnt an der Alpennordseite streckenweise noch mit etwas Schneefall meist bis in die Niederungen, nur am Bodensee mischt sich Regen dazu. Tagsüber lockert es in den Nordalpen nur zögerlich auf, im Donauraum und im Flachland kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein. Häufig sonnig wird es im Süden und Südosten. Der zunächst lebhafte West- bis Nordwestwind lässt tagsüber nach. Mit 0 bis +8 Grad kühlt es deutlich ab, oberhalb von 1100 m stellt sich Dauerfrost ein.

Der Sonntag startet im Westen mit vielen Wolken und leicht unbeständig. Etwas öfter zeigt sich die Sonne im Osten und Südosten sowie föhnbedingt entlang der Alpennordseite. In den Abendstunden breitet sich der Regen allmählich nach Norden aus, ganz im Süden intensiviert er sich. Die Schneefallgrenze liegt von Süd nach Nord bei rund 1400 bis 1000 Meter. Bei teils lebhaftem Südostwind werden -1 bis +6 Grad erreicht.

Sehr gute Bedingungen zum Ski fahren findet man bereits am Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT
Sehr gute Bedingungen zum Ski fahren findet man bereits am Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT

In der Nacht auf Montag fällt vorübergehend im ganzen Land Regen und Schnee. Dabei sinkt die Schneefallgrenze von Norden her wieder auf rund 400 bis 200 m ab, im Süden bleibt es mehrheitlich bei Regen.

Am Montag schneit es an der Alpennordseite anfangs noch leicht, selbst im östlichen Flachland sind aus der Nacht heraus ein paar nasse Schneeflocken möglich. Im Süden und Südosten mischt sich unterhalb von etwa 500 m Regen dazu. Tagsüber klingen Regen und Schneefall ab, die Sonne zeigt sich aber kaum. Bei mäßigem, im Osten auch lebhaftem Nordwestwind kommen die Temperaturen nicht mehr über -2 bis +5 Grad hinaus.

Nächste Woche wieder milder

Die Zufuhr von Kaltluft ist jedoch leider nicht von Beständigkeit geprägt, bereits ab Mitte der kommenden Woche wird es wieder in allen Lagen milder. Immerhin bekommen nun aber auch die Nordalpen etwas Schnee ab und dieser dürfte oberhalb von etwa 2000 m auch die nachfolgende Milderung mehrheitlich überstehen. Und so wird bspw. auch der Stubaier Gletscher weiterhin sehr gute Pistenbedingungen liefern, hier ist Schneeauflage aufgrund vorangegangener Schneeschübe von Süden schon beeindruckend gut. Nachfolgend dazu ein paar aktuelle Bilder, die uns heute durch Thomas Weninger / QUINT erreicht haben:

Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT
Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT
Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT
Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT
Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT
Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT
Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT
Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT

 

Titelbild: Stubaier Gletscher, Tirol, Alpen © QYINT

 

Kaltluftvorstoß in Mitteleuropa

Großwetterlage

Ein Tiefdruckgebiet über Skandinavien lenkt zum Wochenende kalte Polarluft nach Mitteleuropa. Im Laufe des Freitags stößt die Kaltluft mit einer nordwestlichen Höhenströmung in den Alpenraum vor. Am Samstag liegt die Luftmassengrenze parallel zum Alpenhauptkamm und es besteht damit ein markanter Temperaturgradient in der freien Atmosphäre über Österreich.

Am Freitag Mittag befindet sich die Kaltfront voraussichtlich über Frankreich und Deutschland und bewegt sich Richtung Süden weiter. © Deutscher Wetterdienst

Temperaturunterschiede im Alpenraum

In den südlichen Landesteilen liegt am Samstag tagsüber die Lufttemperatur auf dem Druckniveau von 850 hPa bei bis zu 2 Grad, im äußersten Nordosten dagegen bei etwa minus 7 Grad. Somit ist auch bei der Schneefallgrenze ein deutlicher Unterschied von Nord nach Süd zu verzeichnen. In der kalten aber relativ trockenen Luft nördlich der Alpen ist dort nur wenig Niederschlag zu erwarten, in den westlichen Landesteilen – von Vorarlberg bis in die Tauernregion – ist die Luft wesentlich feuchter, dort gehen dagegen teils kräftige Schneefälle nieder.

Der Temperaturgradient über Österreich am kommenden Samstag um 00 UTC gemäß dem RACE-Wettermodell. © UBIMET

Frost

Vielerorts ist in der Nacht von Freitag auf Samstag bzw. Samstag auf Sonntag mit Bodenfrost zu rechnen, tagsüber bleiben die Temperaturen dann jeweils im einstelligen, aber positiven Bereich. Am Montag sind dagegen in einigen Landesteilen Eistage möglich, d.h. die Tageshöchstwerte übersteigen über den gesamten Tag den Gefrierpunkt nicht.

Ausblick

Am Sonntag setzt sich mit einer südwestlichen Höhenströmung etwas wärmere Luft durch, die jedoch im Laufe des Montags erneut von polarer Kaltluft zurückgedrängt wird. Dabei ist dann nach aktuellem Stand der Wettermodelle bis ins nordöstliche Flachland etwas Schnee möglich.

Am 27. November 2018, vor genau einem Jahr, lag am 358 m hohen Bisamberg bei Wien ein wenig Schnee. © foto-webcam.eu

 

Titelbild: pixabay.com

Kaltlufteinbruch am Wochenende

Laub mit Raureif

Europa liegt seit mehreren Wochen unter dem Einfluss einer festgefahrenen Wetterlage mit reger Tiefdrucktätigkeit über West- und Südwesteuropa und Hochdruckeinfluss über Russland. Die daraus resultierende Südströmung hat besonders in Osteuropa für stark überdurchschnittliche Temperaturen gesorgt, zudem gab es im Mittelmeerraum und in den Südalpen ergiebige Regen- und Schneemengen.

Die 500-hPa-Geopotentialanomalie zeigt anhaltenden Tiefdruckeinfluss über Westeuropa. © NOAA
Im November gab es in Westeuropa anhaltenden Tiefdruckeinfluss. © NOAA

Deutschland lag bislang im Übergangsbereich zwischen den eher durchschnittlichen bis leicht unterdurchschnittlichen Temperaturen in Westeuropa und den außergewöhnlichen milden Temperaturen in Ost- und Südosteuropa.

Temperaturanomalie im November 2019 (Stand 24.11.). © Karsten Haustein
Temperaturanomalie im November 2019 (Stand 24.11.). © Karsten Haustein

Umstellung der Großwetterlage

In diesen Stunden zieht über dem Ostatlantik der ehemalige tropische Sturm SEBASTIEN auf, welcher als Hybridsturm am Dienstag mit teils schweren Sturmböen auf den Süden von Irland treffen wird.

Die Zugbahn von SEBASTIEN
Die Zugbahn von SEBASTIEN. © NHC / NOAA

In weiterer Folge zieht das Tief nach derzeitigem Stand unter Abschwächung über die Nordsee hinweg und gerät zum Freitag hin unter den Einfluss eines Höhentroges über Skandinavien. Im Bereich der überdurchschnittlich temperierten Gewässer der Ostsee sorgt der Trog für eine neuerliche Intensivierung des Tiefs und an dessen Westflanke werden kalte Luftmassen arktischen Ursprungs nach Mitteleuropa geführt. Damit kommt es zu einer vollständigen Umstellung der Großwetterlage, so deuten die Modelle mittelfristig auf ein blockierendes Hoch über dem Ostatlantik bzw. den Britischen Inseln.

GEFS prognostiziert ein Hoch über dem Ostatlantik
Die Modelle berechnen kommende Woche ein Hoch über dem Ostatlantik. © GEFS

Frost

Ab Freitag gerät Deutschland unter den Einfluss einer nordwestlichen Höhenströmung und die Temperaturen gehen Tag für Tag zurück. Besonders im Norden und Osten liegen sie am Wochenende meist unterhalb des langjährigen Durchschnitts und pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn am Sonntag ist in mittleren Höhenlagen vom Sauerland bis zum Erzgebirge sogar Dauerfrost möglich. Nachtfrost wird im gesamten Land zunehmend ein Thema, lediglich die Küsten und der äußerste Südwesten bleiben am Wochenende meist noch frostfrei. Auch die Chancen für Schneefall nehmen zu, so berechnet etwa der aktuelle 0z-Hauptlauf vom ECMWF-Modell am kommenden Sonntag im Westen Deutschlands etwas Nassschnee. Ob und in welchen Regionen man mittelfristig ein paar Schneeflocken zu Gesicht bekommt, kann man allerdings derzeit noch nicht seriös prognostizieren, da die generelle Druckverteilung noch sehr unsicher ist.

Temperaturtrend in etwa 1400 m Höhe für Berlin (rot = langjähriges Mittel). © NCEP
Temperaturtrend in etwa 1400 m Höhe für Berlin (rot = langjähriges Mittel). © NCEP

Titelbild © Adobe Stock

Neue Niederschlagsrekorde in Südösterreich

Heftige Regenfälle im Herbst.

Die Wetterlage in den vergangenen 3 Wochen war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kalte Luft stieß westlich von uns ins Mittelmeer vor, dort bildeten sich in der Folge kräftige Tiefdruckgebiete. Diese lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten.

Grafisch aufbereitet sieht das Ganze folgendermaßen aus: Hotspot oder besser gesagt Wetspot war ganz klar Oberkärnten:

Große Regen- und Schneemengen im Süden und Südwesten.
Große Regen- und Schneemengen im Süden und Südwesten.

Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze Kärnten-Slowenien zusammengekommen, 723 l/m² sind mehr als beispielsweise in Wien in einem gesamten Jahr im Mittel fällt! Mehr als 500 l/m² gab’s aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee:

Die nassesten Orte im November 2019 bislang.
Die nassesten Orte im November 2019 bislang.

Im langjährigen Mittel kommen im Süden in einem November „nur“ 80-150 l/m² zusammen, die Abweichungen hierzu sind enorm. Auf der folgenden Grafik sind genau diese dargestellt. So hat es z.B. in Spittal an der Drau bislang schon 5-mal (in Grafik: 540%) mehr geregnet und geschneit als üblich!

Im Süden und Südwesten viel zu nass.
Im Süden und Südwesten viel zu nass.

Folglich können wir schon jetzt – eine Woche vor Monatsende – zahlreiche neue Novemberrekorde vermelden. Diese haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst. Bemerkenswert zwei Fakten:

  • mehr als 30 Stationen haben ihren Novemberrekord geknackt
  • Kals hat seinen 103 Jahre alten Rekord sogar regelrecht pulverisiert (alt: 176 l/m²  — neu: 275 l/m²)
Station Niederschlag November 2019 November-rekord Jahr Differenz zu Rekord
Spittal 474 303 2000 171
Sonnblick 482 319 2002 163
Mallnitz 456 316 2002 140
Virgen 269 150 2012 119
Feldkirchen 280 173 2010 107
Kals 275 176 1916 99
Weißensee 504 412 2000 92
Lienz 415 331 2002 84
Obervellach 433 352 2002 81
Millstatt 348 275 2000 73
Krimml 213 146 1966 67
Rauris 266 203 1947 63
St. Michael/Lungau 261 199 2000 62
Sillian 384 323 2002 61
Flattnitz 334 275 2000 59
Fresach 340 289 2000 51
Tamsweg 225 176 1996 49
Bad Bleiberg 379 332 2000 47
Mayrhofen 207 184 1979 23
Kornat 587 568 2002 19
Kanzelhöhe 270 253 2000 17
Gröbming 140 124 2007 16
Bischofshofen 138 123 2007 15
Pörtschach 243 239 2000 4
Zell am See 205 202 1947 3
Seckau 133 131 1893 2

Zudem stellten auch Arriach, St. Johann und St. Veit / Pongau, Mariapfarr, Murau und Bad Gastein neue Bestmarken für den November auf.

Auch in St. Jakob im Defereggental sowie in Döllach dürfte es einen neuen Novemberrekord gegeben haben, an diesen beiden Stationen gab es zuletzt allerdings leider Datenlücken.

Kommt da noch mehr?

Laut den Berechnungen des europäischen Wettermodells sind bis zum kommenden Wochenende und somit dem Monatswechsel in den betroffenen Regionen noch einmal 20 bis 30 l/m² zu erwarten. Nicht die Welt, aber ausreichend, dass noch ein paar weitere Stationen einen neuen Niederschlagsrekord aufstellen werden.

Nicht mehr allzu viel Niederschlag bis Ende November.
Nicht mehr allzu viel Niederschlag bis Ende November.

Quelle Titelbild: adobe stock

Große Regen- und Schneemengen in den Südalpen

Schneemassen in den Alpen

Verantwortlich für dieses extreme Herbstwetter ist das Tief namens LUIS. Heute Mittag (siehe nachfolgende Wetterkarte) weist das Tief gleich zwei Kerne auf, einen über Nordwestfrankreich und einem über dem Löwengolf. Dabei lenkt das Tief von Süden her sehr feuchte Mittelmeerluft gegen die Alpen, die dort regelrecht ausgepresst wird und zu enormen Regen- und Schneemengen führt. Eine ganz ähnlich Wetterlage gab es in den vergangenen Wochen ja auch im Süden Österreichs und in Südtirol.

Tief LUIS sorgt für extreme Niederschläge
Tief LUIS sorgt für extreme Niederschläge

Die Niederschlagsmengen, die beispielsweise das deutsche Wettermodell berechnet, sind wahrlich beeindruckend. 200 bis 400 l/m² kommen bis Sonntagabend zusammen, vereinzelt in den Ligurischen Alpen sogar noch mehr. Zum Vergleich: In Berlin fallen in einem Jahr (!) durchschnittlich 550 l/m², in Frankfurt 630 l/m².

Massive Regen- und Schneemengen in der Schweiz, Italien und Frankreich.
Massive Regen- und Schneemengen in der Schweiz, Italien und Frankreich.

Besonders betroffen sind dabei folgende Regionen:

  • Cevennen (FRA)
  • Provence (FRA)
  • Ligurien (ITA)
  • Piemont (ITA)
  • Aostatal (ITA)
  • Wallis (CH)
  • Tessin (CH)

Aus dem Wallis stammt auch das folgende Webcam-Bild. In Simplon-Dorf auf 1470 m sind bislang schon 40 cm Neuschnee zusammengekommen. Derzeitige Gesamtschneehöhe rund 110 cm!

Massive Neuschneemengen in Simplon.
Massive Neuschneemengen in Simplon.

Auch im Tessin tiefster Winter: Bosco Gurin misst ebenfalls mehr als 1 Meter Schnee:

Dementsprechend hoch ist die Lawinengefahr, in Italien herrscht lokal sogar die höchste Warnstufe 5! Für November ist das absolut außergewöhnlich:

Gleichzeitig tobt an der Alpennordseite ein Föhnsturm. In Meiringen wurden sogar schon 138 km/h gemessen, 120 waren es im Wintersportort Adelboden. Hier eine Übersicht der Spitzenböen in der Schweiz:

Föhnsturm an der Alpennordseite.
Föhnsturm an der Alpennordseite.

Bis zu 100 km/h: Föhnsturm am Samstag

Föhn in den Alpen

Stürmischer Südföhn am Samstag

Bereits am heutigen Freitag macht sich der Südföhn in den dafür typischen Tälern der Nordalpen mit kräftigen bis stürmischen Böen bemerkbar. Mit Annäherung von Tief LUIS über dem Löwengolf verstärkt sich am Samstag der Druckunterschied und folglich der Südföhn deutlich. Vor allem vom Brandnertal über den Großraum Innsbruck bis zu den Salzburger Tauerntälern muss man mit Böen von 80 bis 100 km/h rechnen. Ein regelrechter Föhnorkan kündigt sich sogar auf den Bergen an, beispielweise werden am Patscherkofel oder in den Kammlagen der Hohen Tauern Spitzenböen bis zu 150 km/h erwartet. Die aktuellsten Warnungen findet Ihr stets auf unserer Hauptseite

Die vom Föhnsturm betroffenen Regionen am Samstag.
Die vom Föhnsturm betroffenen Regionen am Samstag.

Der Föhn treibt auch die Temperaturen kräftig in die Höhe, am wärmsten mit bis zu 19 Grad wird es im Walgau und im Rheintal. Selbst 20 Grad sind dort nicht ausgeschlossen! Außergewöhnlich mild mit 14 bis 17 Grad wird es aber generell in den Nordalpen.

Danach: Wechselhaft, aber mild

Am Sonntag lässt der Föhn zwar wieder nach, sorgt aber vom Salzkammergut bis zum Mariazellerland noch einmal für bis zu 16 Grad. Deutlich frischer bleibt es am Wochenende dagegen generell in weiten Teilen des Flachlands, wo zäher Nebel und Hochnebel die Temperaturen kaum über die 10-Grad-Marke steigen lassen.

In der neuen Woche kommt dann Bewegung in die Großwetterlage: Tiefs über dem Atlantik nehmen mehr und mehr Einfluss auf unser Wetter. Eine erste Front überquert uns am Dienstag mit Regenschauern, wechselhaft geht es anschließend weiter. Die Temperaturen bleiben aber auch nächste Woche klar über dem langjährigen Mittelwerten für Ende November.

Winterwetter zum Winterbeginn?

Noch herrscht bei den großen Wettermodellen Uneinigkeit, allerdings mehren sich die Anzeichen für eine nachhaltige Abkühlung zum kommenden Wochenende hin. Pünktlich zum Monatswechsel und zum Start des meteorologischen Winters könnte nach derzeitigem Stand kalte Polarluft aus Nordeuropa bis nach Österreich vorankommen. Ob ein solcher Kaltlufteinbruch mit Schneefall oder doch eher trocken vonstatten geht, kann man aber noch nicht verlässlich sagen.

Diesbezüglich müssen wir uns also noch ein paar Tage gedulden, dann sollten auch die Wetterkarten ein eindeutigeres Bild zeigen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Start der Gewittersaison in Australien

Riesenhagel in Italien und Griechenland

Im Bereich der Sunshine Coast in Queensland haben sich am Sonntag mehrere Superzellen gebildet. Eine davon brachte knapp südlich der Stadt Sunshine Coast Hagel mit Durchmesser um 8 cm. Die Auswirkungen waren dementsprechend groß, besonders an Autos und Dächern kam es zu teils massiven Sachschäden. Auch der Flughafen von Brisbane war vorübergehend von Hagelschlag betroffen.

Gewittersaison

Im Süden von Queensland herrscht in den kommenden Wochen Gewitterhochsaison. Besonders das Zusammenspiel aus extrem feuchter Seebrise und trockenem Westwind in der Höhe sorgt von der Sunshine Coast über den Großraum Brisbane bis zur Gold Coast oft für eine extrem labile Schichtung der Atmosphäre. Im australischen Hochsommer verlagert sich der Schwerpunkt der Hageltätigkeit dann mehr in den Südosten Australiens, da der westliche Höhenwind in den zentralen Regionen nachlässt.

Heftige Unwetter mit Schnee und Regen im Österreich

Der Schwerpunkt der Unwetter lag in der Mitte des Landes. Hier fielen in einem Streifen vom Süden bis zu den Tauern verbreitet über 100 l/m².

Niederschlagssumme am 17.11.2019 © UBIMET

Da in den Tagen zuvor auch immer wieder Tiefs viel Schnee in die höheren Lagen gebracht hatten, waren die Auswirkungen nun entsprechend heftig. Sowieso ist der November in den betroffen Regionen bisher rekordverdächtig nass, wie auf der unten stehenden Graphik zu ersehen ist. Die Graphik beschriebt die prozentuale Abweichung vom durchschnittlich Niederschlag, der in einem November fällt.

Abweichung zum durchschnittlichen Novemberniederschlag. © UBIMET
Abweichung zum durchschnittlichen Novemberniederschlag. © UBIMET

Dies alles führte dann in Summe zu heftigen Auswirkungen. Es gab mancherorts Lawinen, wie das folgende Beispiel zeigt.  Zudem gab es aufgrund der gesättigten Böden Murenabgänge, sodass die Zufahrt zu manchen Orten nicht möglich oder zu gefährlich ist. In Folge eines solchen Abgangs ist eine Person verstorben.

Außerdem wurden Straßen beschädigt, sodass sie unpassierbar sind. In manchen höheren Tälern fiel vorübergehend der Strom aus.  Auf einigen Bahnstrecken ist der Zugbetrieb eingestellt, da die Gefahr von Lawinen-/ Murenabgängen auf die Gleise immer noch besteht.

Dies ist Ausdruck der enormer Schneemassen, die bereits auf den Bergen liegen. Am Beispiel Zettersfeld erkennt man, dass die momentane Schneehöhe schon ungefähr die des Hochwinters entspricht, obwohl es erst November ist.

Schneerekord für die Jahreszeit am Zettersfeld oberhalb von Lienz. © Land Tirol Schneerekord für die Jahreszeit am Zettersfeld oberhalb von Lienz. © Land Tirol

Neben Lawinen sorgt auch Schneebruch für große Probleme, der in dem Video zu sehen ist. Schneebruch tritt besonders bei sehr nassen Schnee auf, da die Schneelast auf den Bäumen riesig ist, sodass große Äste abbrechen oder sogar ganze Bäume einfach umfallen.

Zudem stiegen die Flusspegel deutlich an, wie das Beispiel des Flusses Gurk zeigt. Hier sind zur Stunde immer noch Personen aus ihren Häusern evakuiert. Da in den betroffenen Gebieten momentan Werte über dem Gefrierpunkt herrschen kann in einigen Tälern der gefallene Schnee antauen.

Titelbild: https://twitter.com/angelikanoerr/status/1196074264987865088/photo/1

Rekord: Im Südwesten örtlich nassester November seit Messbeginn

Vermurung und Nassschnee

Italientief INGMAR hat am Sonntag für ergiebige Regen- und Schneemengen gesorgt, wobei die Schneefallgrenze im Tagesverlauf auf über 1500 m angestiegen ist. Neben Osttirol und Oberkärnten war diesmal auch der Pinzgau von großen Regenmengen betroffen. Die ergiebigsten Regenmengen gab es im Lesachtal sowie im Bereich der Hohen Tauern.

48-h-Regenmengen bis Montag, 7 Uhr

  • 186 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)
  • 166 Liter pro Quadratmeter Kolm-Saigurn (S)
  • 157 Liter pro Quadratmeter Obervellach (K)
  • 154 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
  • 149 Liter pro Quadratmeter Mallnitz (K)

Stellenweise kam es durch die großen Niederschlagsmengen zu Überflutungen und Vermurungen, zudem sind die Pegel mancher Flüsse in Kärnten auf HQ5 bis HQ10 gestiegen bzw. vereinzelt wie an der Gurk sogar auf HQ30. Ein katastrophales Hochwasser konnte aber dank der tiefen Schneefallgrenze bislang verhindert werden, da ein Großteil des Niederschlags im Einzugsgebiet vorerst nicht zum Abfluss kommt. Die festgefahrene Wetterlage erinnert an den Jänner 2019: Damals sorgte allerdings eine persistente Nord- bis Nordwestströmung für ergiebige Neuschneemengen in den Nordalpen.

Regenrekorde

In Summe wurden seit Monatsbeginn in Tirol, Kärnten und Salzburg bereits an 28 Wetterstationen neue Novemberrekorde aufgestellt. Hier eine Auswahl:

  • Spittal an der Drau: 450 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 303)
  • Mallnitz: 441 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 316)
  • Virgen: 267 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 150)
  • Kals am Großglockner: 273 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 176)
  • Feldkirchen: 265 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 173)
  • Lienz: 406 Liter pro Quadratmeter (bisheriger Rekord: 331)

In Osttirol und Oberkärnten ist gebietsweise schon viermal mehr Niederschlag gefallen, als in einem durchschnittlichen November. In Spittal an der Drau entsprechen die gemessenen 450 Liter pro Quadratmeter sogar 484 Prozent des mittleren Novemberniederschlags von 93 Liter pro Quadratmeter.

Abweichung zum durchschnittlichen Novemberniederschlag. © UBIMET
Abweichung zum durchschnittlichen Novemberniederschlag. © UBIMET

Weiters melden sechs Stationen sogar den nassesten Monat überhaupt der jeweiligen Messgeschichte: Mallnitz, Virgen, Obervellach, Millstatt, Weißensee und Fresach. Am Dienstag dürften dann auch Sillian und St. Michael im Lungau folgen.

Regen im November 2019 (bis 18.11)
Im Südwesten gab es bereits über 500 l/m² im November 2019 (Stand 18.11). © UBIMET

Schneerekorde

In den vergangenen Tagen wurden nicht nur Regenrekorde aufgestellt, sondern auch Schneerekorde für die Jahreszeit. Besonders viel Schnee gab es von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern bzw. zur Kreuzeckgruppe in Oberkärnten.

48-Stunden-Neuschnee bis Montagmorgen. © UBIMET
48-Stunden-Neuschnee bis Montagmorgen. © UBIMET

Stellenweise liegt auf den Bergen bereits jetzt fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters, Ende Februar hat. Der bisherige November-Schneerekord in Zettersfeld wurde mit den aktuell 163 cm ebenfalls regelrecht pulverisiert.

Schneerekord für die Jahreszeit am Zettersfeld oberhalb von Lienz. © Land Tirol
Schneerekord für die Jahreszeit am Zettersfeld oberhalb von Lienz. © Land Tirol


Die großen Schneemengen haben vor allem in Süd- und Osttirol sowie teils auch in den Tauern für Schneebruch gesorgt.

Tief KEKE

Am Dienstag greift ein weiteres Italientief namens KEKE auf den Süden über, somit muss man zeitweise wieder mit Regen bzw. oberhalb von 800 bis 1400 m mit Schneefall rechnen. Dienstagnacht lässt der Regen langsam wieder nach. In Summe handelt es sich aber um ein wesentlich schwächeres Italientief und die Niederschlagsmengen halten sich mit 25 bis 50 Liter pro Quadratmeter in Grenzen. Die Schneebruchgefahr lässt deutlich nach, allerdings kann es auf den gesättigten Böden mitunter noch zu Vermurungen kommen. In den Hochtälern besteht zudem noch die Gefahr von Gleitschneelawinen.

Niederschlagsprognose für Dienstag von UCM. © UBIMET
Niederschlagsprognose für Dienstag von UCM. © UBIMET

Entspannung ab Mittwoch

Ab Mitte dieser Woche ist eine längere, ruhige Wetterphase in Sicht. Die großräumige, südliche Höhenströmung bleibt zwar erhalten, nach aktuellem Stand ziehen die nächsten Mittelmeertiefs aber nach Süden ab. Im Laufe der Woche kann man in Osttirol und Kärnten also allmählich mit einer Entspannung rechnen.

Titelbild © Freiwillige Feuerwehr Mittersill

Im Süden und Westen starker Regen und Schneefall

Schneewarnsignal ©shutterstock.com/Olaf Naami

Update 23:00 Uhr

Hiermit beenden wir unseren Live-Ticker für heute. Gute Nacht!

Update 21:05 – Obergurgl von der Außenwelt abgeschnitten

Update 21:00 Uhr – Der Blick aufs verschneite Lienz

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/lienz/

Update 20:40 Uhr – Föhn

Neben Regen und Schnee gab es heute auch Föhn. Dabei gab es insbesondere in Windischgarsten und Umgebung einen Föhnsturm mit Böen über 100 km/h. Es gab auch dort etliche Feuewehreinsätze, wie der unten stehende Tweet zeigt.

© UBIMET

Update 20:30 Uhr – Lawine im Stubaier Tal

Update 20:20 Uhr – Lawine bei Heiligenblut

Update 20:10 Uhr – Niederschlag

Der Niederschlag geht allmählich zurück. Daher kann ein erstes Fazit getroffen werden. Man erkennt in der Graphik, dass viel Regen und Schnee zwischen den Ötztaler Alpen und Oberkärnten gefallen ist. Die höchsten Werte wurden in einem Streifen von den Karnischen Alpen bis in den Pongau gemessen.  Hier sind verbreitet über 100 L/m² gefallen. Hier konzentrieren sich ja auch die Auswirkungen, wie man am Tage verfolgen konnte.

Niederschlagssumme © UBIMET

Update 18:40 – Tauernbahn

Update 18:25 Uhr

Anbei noch ein gefilmter Felssturz in Villanders in Südtirol:

Update 18:15 Uhr

Der Höhepunkt des Ereignisses ist überschritten. Dennoch werden im Süden bis Mitternacht noch 10 bis 20 L/m² zusammenkommen. Nun gilt der Blick den Flüssen. Besonders in Kärtnen und Salzburg steigen die Pegel. Dabei überschreitet die Gail in Hermagor gerade HQ5.

Update 17:40 Uhr – Zivilschutzwarnung Land Salzburg

In den Gemeinden Muhr, Großarl, Hüttschlag und Bad Hofgastein (alle befinden sich im Pongau) ist deine Zivilschutzwrnung erlassen worden. Alle Bewohner sollen in ihren Häusern bleiben. Es besteht große Murenabgangs- und Hochwassergefahr. An der Station Bad Gastein hat es 81 l/m² geregnet in den letzten 24 Stunden.

Update 17:20 Uhr – Vermurung

Update 17:05  – Video aus Heiligenblut

Update 17:00 – Video aus Bobojach Gemeinde Prägraten am Grossvenediger

 

Update 16:30 Uhr – Blitze

Hier der bisherige Blitzverlauf des heutigen Tages. Aus der Nacht heraus hat es geblitzt, insgesamt 264 Blitze wurden registriert. Die meisten in Kärnten mit 167 Stück.

Blitze am 17.11.2019 © nowcast

Update 15:30 Uhr – Satellitenbild

Das Satellitenbild zeigt die momentane Wettersituation. Der Tiefkern von Tief INGMAR zieht in diesen Stunden über Vorarlberg nach Norden. Die Kaltfront wird dann in der Nacht von Südwesten das Land erreichen. Damit verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt in den Südosten des Landes. Zudem schwächst sich der Regen und der Schnee dann ab.

Satellitenbild von 15.20 Uhr © EUMETSAT mit den Blitzen der letzten Stunde © nowcast

Update 15:20 Uhr – ÖBB Streckensperrung

Neben den Auswirkungen auf der Straße hat das Wetter natürlich auch Auswirkungen auf den Schienenverkehr.

Update 14:40 – Schneefallgrenze

Die Schneefallgrenze ist derzeit von Tal zu Tal je nach Wind und Niederschlagsintensität sehr unterschiedlich, so fällt etwa in Obergurgl (1942 m) bei +2 Grad Regen, während in Telfs im Oberinntal (634 m) bei knapp +1 Grad Nassschnee fällt. Auch in Osttirol und Oberkärnten fällt derzeit teils bis 1500 m hinaus Regen, während es im Oberpinzgau noch bis in die Täler schneit. Der nasse und schwere Schnee sorgt weiterhin für eine erhöhte Schneebruchgefahr.

Update 14:20 Hochwasser

Der Pegel kleiner Flüsse in den Kitzbüheler Alpen steigen derzeit unvermindert an, die Saalach hat die HW1-Schwelle und die Tiroler Ache sogar die HW5-Schwelle überschritten.

Die Saalach bei Lofer führt Hochwasser. © www.foto-webcam.eu
Die Saalach bei Lofer führt Hochwasser. © www.foto-webcam.eu

Update 14:00 – Südtirol

Auch in Südtirol bleibt die Lage kritisch. Die Totalsperre der Brennerautobahn konnte zwar mittlerweile wieder aufgehoben werden, es gibt aber weiterhin unzählige Straßensperren. Immer wieder brechen Bäume unter der Schneelast zusammen, mitunter wurden auch Stromleitungen beschädigt:

Update 13:30 – Pinzgau

Die großen Regen- und Schneemengen sorgen auch im Pinzgau zunehmend für Probleme. Neben Schneebruch wurden örtlich auch Vermurungen gemeldet. Hier die bislang nassesten Orte im Pinzgau:

  • 93 mm Kolm-Saigurn
  • 75 mm Rauris
  • 62 mm Zell am See
  • 60 mm Maria Alm


In den kommenden Stunden fällt im Pinzgau weiterhin kräftiger Regen bzw. oberhalb von etwa 900 bis 1300 m Schnee, erst am späten Abend lässt die Niederschlagsintensität deutlich nach.

Update 13:00 – Novemberregen

Anbei die Niederschlagsmengen in Österreich seit dem 1. November:

  • 568 mm Loibl
  • 502 mm Kötschach-Mauthen
  • 478 mm Dellach im Drautal
  • 470 mm Kornat
  • 400 mm Weißensee
  • 400 mm Kolm-Saigurn
  • 393 mm Spittal an der Drau
Niederschlagsmenge seit dem 1. November. © UBIMET
Niederschlagsmenge seit dem 1. November. © UBIMET

Die Niederschlagsmengen in Osttirol und Oberkärnten entsprechen etwa dem 3- bis 4-fachen, durchschnittlichen Novemberniederschlag. Ein schweres Hochwasser konnte bislang nur verhindert werden, weil der Großteil des Niederschlags als Schnee gefallen ist.

Update 12:40 – 20 Grad

Im Norden Österreichs steigen die Temperaturen weiter an, in Micheldorf werden bei föhnigem Südwind werden derzeit 20 Grad gemessen!

    • 20,1 Grad Micheldorf (OÖ)
    • 19,7 Grad Amstetten (NÖ)
    • 19,5 Grad Waidhofen an der Ybbs (NÖ)

Im Oberinntal fällt dagegen weiterhin Schnee oder Schneeregen bei +1 Grad.

Update 12:10 – Regenmengen

Von Tirol bis zum Pongau sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt weiterhin kräftiger Regen und Schnee. Anbei die nassesten Orte der vergangenen 12 Stunden:

  • 92 mm Kornat (K)
  • 83 mm Kötschach-Mauthen (K)
  • 82 mm Kolm-Saigurn (S)
  • 74 mm Lienz (T)
  • 69 mm Mittewald an der Drau (T)
  • 68 mm Obervellach (K)
  • 65 mm Rauris (S)

Update 11:40 – Örtlich Hochwasser

Nicht nur im Süden sorgt die anhaltende Südlage zunehmend für Hochwassergefahr, auch in Salzburg sind die Pegel mancher Bäche und Flüsse wie die Saalach angestiegen.

Update 11:10 – Temperaturen

Tief INGMAR sorgt derzeit für zweigeteiltes Wetter, so fällt in Innsbruck bei +1 Grad Schneeregen, währen in Linz bei zeitweiligem Sonnenschein 17 Grad erreicht werden! Am mildesten ist es derzeit in Waidhofen an der Ybbs bei föhnigem Südwind. Anbei eine Auswahl an Temperaturen um 11 Uhr:

  • -1 St. Leonhard im Pitztal (T)
  • 0 Grad Imst (T)
  • +1 Innsbruck (T)
  • +1 Lienz (T)
  • +1 Dellach im Drautal (K)
  • +5 Salzburg (S)
  • +5 Schärding (OÖ)
  • +9 Ramsau am Dachstein (ST)
  • +11 Villach (K)
  • +11 Graz (ST)
  • +12 Wien (W)
  • +14 St. Pölten (NÖ)
  • +17 Linz (OÖ)
  • +19 Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Temperaturverteilung um 11 Uhr. © UBIMET
Temperaturverteilung um 11 Uhr. © UBIMET

Update 10:40 – Schneebruch

Der Schnee in Osttirol und im westlichen Oberkärnten wird immer feuchter, in den größeren Tallagen fällt Regen. Da die Bäume schneebedeckt sind, nimmt die Schneelast weiter zu! Aufgrund der Schneebruchgefahr gibt es zahlreiche Straßensperren und auch manche Ortschaften haben weiterhin keinen Strom. Auch einige Wetterstationen sind davon betroffen, so gibt es derzeit etwa keine Daten mehr aus Döllach.

Schneebruch an der Glocknerstraße. © Land Tirol
Schneebruch an der Glocknerstraße. © Land Tirol

Update 10:10 – Große Lawinengefahr

Am Alpenhauptkamm sowie in Süd- und Osttirol herrscht derzeit Lawinenwarnstufe 4. Auch große, spontane Lawinenabgänge sind zu erwarten, welche in Höhenlagen unterhalb von 2500 m als Gleitschneelawinen abgehen. Es gibt bereits eine Lawinenmeldung aus dem Martelltal in Südtirol.

Update 9:45 – Schneefallgrenze

Die Warmfront von Tief INGMAR liegt derzeit quer über dem Westen Österreichs, dementsprechend weist die Schneefallgrenze große Unterschiede von West nach Ost auf: Im Tiroler Oberland fällt derzeit bis in die Tallagen um 650 m kräftiger Schnee, im Lungau fällt dagegen am Katschberg in 1600 m Höhe bei +4 Grad Regen. Selbst auf der Villacher Alpe auf 2100 m geht der Schneefall derzeit in Regen über!

Schneefall in Landeck. © https://www.landeckzams.at
Schneefall in Landeck. © https://www.landeckzams.at

Update 9:10 – Obergurgl

Auch am Alpenhauptkamm in Nordtirol schneit es derzeit wieder kräftig, so liegen in Obergurgl bereits 115 cm Schnee am Boden, davon 20 cm Neuschnee in den vergangenen 10 Stunden!

Update 9:00 Uhr – 40 cm Neuschnee

Am meisten Neuschnee ist in den vergangenen 10 Stunden in den Hohen Tauern gefallen mit bis zu 40 cm Neuschnee! Viel Schnee ist auch in Teilen Osttirols gefallen, etwa am Zettersfeld oder in Obertilliach mit 30 cm Neuschnee. Die Gesamtschneehöhe erreicht hier bereits Rekordwerte für die Jahreszeit.

Rekordschnee für die Jahreszeit am Zettersfeld. © Land Tirol
Rekordschnee für die Jahreszeit am Zettersfeld. © Land Tirol

Update 8:45 Uhr – Föhnsturm

Die Osthälfte Österreichs liegt an der Ostflanke des Tiefs und in den östlichen Nordalpen kommt zunehmend stürmischer Föhn auf. In Windischgarsten in Oberösterreich wurde soeben sogar eine orkanartige Böe von 108 km/h gemessen!

Update 08:30 Uhr – Satellitenbild

Anbei ein aktuelles Satellitenbild sowie die Blitze der vergangenen 60 Minuten. Über der Adria entstehen wiederholt Gewitter und mit der südlichen Höhenströmung gelangen besonders nach Tirol, Salzburg und Oberkärnten sehr feuchte Luftmassen. Die Niederschlagsraten liegen derzeit bei bis zu 9 l/m² pro Stunde im Pongau.

Satellitenbild und Blitze um 8:30 Uhr. © UBIMET / EUMETSAT
Satellitenbild und Blitze um 8:30 Uhr. © UBIMET / EUMETSAT

Update 07:20 Uhr – Steigende Schneefallgrenze

In den vergangenen Stunden hat es in Tirol, Salzburg und Oberkärnten bis in viele Täler geschneit, aus Südosten erfasst nun aber etwas mildere Luft Österreich, somit steigt die Schneefallgrenze auch in Osttirol gegen 1200 m an. Im Drautal fällt mittlerweile mehrheitlich Regen.

In der Höhe gelangt etwas mildere Luft nach Österreich
In der Höhe gelangt etwas mildere Luft nach Österreich. © UBIMET / NCEP

Update 06:10 Uhr – Schneegewitter

Das Italientief INGMAR sorgt im Süden und am Alpenhauptkamm derzeit für kräftigen Regen und Schneefall, vereinzelt sind in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich der Tauern auch Gewitter eingelagert.

Schneegewitter
Ein Blitz erhellt das Drautal. © www.foto-webcam.eu

Überblick: Italientief INGMAR

In der Nacht auf Sonntag hat uns das nächste Italientief erfasst, auch dieses hat wieder große Regen- und Schneemengen im Gepäck. Vom Tiroler Alpenhauptkamm bis zum Lungau sowie in Osttirol und Oberkärnten regnet und schneit es intensiv. Die Schneefallgrenze pendelt zwischen 1000 und 1400 m, lokal kann es aber auch wieder etwas weiter hinab schneien. In diesen Regionen kommen verbreitet 50 bis 100 l/m² zusammen, örtlich auch mehr. In den Hochtälern sind weitere Neuschneemengen von 20 bis 50 cm zu erwarten.

Hier die zu erwartenden Neuschneemengen:

Neuschnee bis Sonntagabend.
Neuschnee bis Sonntagabend.

Regen und Schnee auch am Dienstag

Der Montag bringt eine vorübergehende Wetterberuhigung, doch schon in den Abendstunden erreicht von Italien her der nächste Regen und Schneefall den Süden und Südwesten Österreichs. Zunächst schneit es nur oberhalb von 1400 m, in der Nacht auf Dienstag sinkt die Schneefallgrenze aber wieder bis auf knapp unter 1000 m ab. Vor allem Osttirol und Oberkärnten stehen abermals große Niederschlagsmengen bevor, aus heutiger Sicht kommen hier in den Tälern 40 bis 70 l/m² zusammen. In höheren Tallagen dürften dagegen wieder 20-40 cm Nassschnee fallen.

Steigende Überflutungsgefahr

Durch die extrem nasse Vorgeschichte steigt neben der Schneebruch- und Murengefahr auch die Überflutungsgefahr deutlich an. So wird an der Unteren Drau, der Gurk, Glan und Vellach ein Hochwasser erwartet, das statistisch gesehen alle 10 bis 30 Jahre vorkommt. Doch auch abseits der Flüsse kann es auf Wiesen und Feldern zu Überschwemmungen kommen.

Lokal neue Monats-Rekordwerte

Die ausgesprochen nassen ersten beiden Wochen des Novembers führen in Osttirol und Kärnten sowie im Lungau lokal bereits zu ersten neuen Rekordwerten. So war es beispielsweise im laufenden Monat mit 366 l/m² in Spittal an der Drau ebenso wie mit 206 l/m² in St. Michael im Lungau noch nie in einem November so nass wie heuer. Mit den erwarteten großen Regen- und Schneemengen der kommenden Tage dürften sich noch einige weitere Wetterstationen auf der Rekordliste eintragen, selbst der uralte Novemberrekord in Klagenfurt gerät ins Wanken. Im November anno 1851 wurden in der Landeshauptstadt 320 l/m² verzeichnet, aktuell hält Klagenfurt schon bei 155 l/m².

Hier die Abweichung der Niederschlagssumme im November 2019 vom Klimamittel (auf der Karte sind zusätzlich die jeweiligen Top-15-Stationen dargestellt) –> Lesebeispiel: In Dellach sind bislang schon 426% dessen gefallen, was im langjährigen Mittel bis 15.11. zusammenkommt:

Im Südwesten rekordverdächtig nass.
Im Südwesten rekordverdächtig nass.

Ab Mittwoch nachhaltige Wetterberuhigung

Zur Wochenmitte beruhigt sich das Wetter dann spürbar. Zwar liegt der Alpenraum weiterhin im Einflussbereich einer föhnigen Südwestströmung, die Serie an Italien- bzw. Mittelmeertiefs reißt jedoch ab. Nennenswerte Regen- oder Schneemengen sind nach derzeitigem Stand also nicht mehr in Sicht, womit sich die Situation im Südwesten Österreichs allmählich entspannen dürfte.

Rückblick: Turbulenter Freitag

Bereits am Freitag sind im Südwesten des Landes wieder große Niederschlagsmengen zusammengekommen, mehr als 100 l/m² teils als Regen, teils als Schnee verzeichneten beispielsweise Kornat, Dellach und Mallnitz. In Folge des nassen und sehr schweren Neuschnees stürzten mancherorts Bäume um, folglich mussten in den Hochtälern einige Straßen gesperrt werden. Nördlich des Hauptkamms tobte dagegen ein Föhnsturm, 104 km/h wurden in Zell am See gemessen. Doch auch in Warth, Bichlbach und Rottenmann wehte der Südföhn mit Tempo 100. Auf den Bergen im Südwesten herrscht mittlerweile die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4.

Gesamtschneehöhen am Samstagmorgen (Auswahl):

  • 101 cm Obergurgl (T)
  • 92 cm St. Jakob in Defereggen (T)
  • 87 cm Virgen (T)
  • 72 cm Sillian (T)
  • 70 cm Kals (T)
  • 67 cm Kornat (K)
  • 58 cm Brenner (T)
  • 37 cm Lienz (T)
  • 36 cm Mallnitz (K)
  • 18 cm Dellach/Drautal (K)

Südstau in den Alpen: Regen und Schnee in extremen Mengen

Südstau bringt große Regenmengen in den Südalpen

Als Südstau werden Niederschläge südlich des Alpenhauptkamms bezeichnet, die durch das Hindernis Alpen ausgelöst oder verstärkt werden. Bei einer Südstaulage wird eine ohnehin schon recht feuchte Luftmasse durch die Alpen zum Aufsteigen gezwungen, dabei kühlt sie sich ab. Da Luft mit sinkender Temperatur weniger Wasser halten kann, kommt es zu Regen und Schneefall. Die Luft wird somit förmlich wie ein Schwamm ausgequetscht. Nördlich des Alpenhauptkamms stellt sich ein regelrechtes Kontrastprogramm ein, hier macht sich oft Föhn bemerkbar.

Regen und Schnee

In Österreich werden von Südstaulagen vor allem die Regionen von Osttirol über Kärnten bis in die südliche Steiermark beeinflusst. In diesem Gebiet wird die feuchte Mittelmeerluft an den Karawanken, den Karnischen Alpen bzw. am Alpenhauptkamm gehoben. So gibt es vor allem in Osttirol und Oberkärnten bei kräftigen Südstaulagen teils enorme Regen- oder Schneefälle. Stellenweise fallen dann über 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur 24 Stunden. Vor rund einem Jahr gab es etwa am Plöckenpass knapp über 600 Liter pro Quadratmeter in nur drei Tagen (siehe auch hier)! Sogar noch ergiebigere Mengen werden manchmal in den Alpen in Friaul verzeichnet, welche daher auch zu den nassesten Regionen Europas zählen. Im Winter kann es zudem trotz der eigentlich recht milden Luftmasse sogar in manchen Tallagen bis in tiefe Lagen heftigen Schneefall geben. Grund hierfür ist die Schmelzwärme des Schnees, die der Umgebung entzogen wird.

Föhn im Norden

An der Alpennordseite und im östlichen Flachland gibt es bei einer Südstaulage nur selten nennenswerten Niederschlag. Markant ist hier allerdings der Wind, der besonders in prädestinierten Tallagen wie etwa dem Großraum Innsbruck oft stürmisch aus Süd weht. Bei besonders kräftigen Südströmungen kann der Niederschlag allerdings über den Alpenhauptkamm hinweg greifen, so kann es in Innsbruck und Salzburg durchaus Föhn und Niederschlag gleichzeitig geben. In solchen Fällen spricht man von Dimmerföhn.

Wettergipfel 2019 im Stubaital

@ https://wettergipfel.at

Es ist bereits der 13. Wettergipfel, seit 2007 hat er sich zu einer festen Größe in der Branche entwickelt. Erstmals sind im Stubaital mit Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Belgien, Großbritannien, Irland, Dänemark, Schweden, Kroatien, Rumänien, Polen, Tschechien, Russland, Spanien und Griechenland 16 europäische Nationen vertreten. 50 WettermoderatorInnen von über 35 TV-Stationen und Online-Plattformen nutzen das Treffen in Neustift und am Stubaier Gletscher, um sich fachlich auszutauschen und ihr Netzwerk zu vergrößern; vor allem aber auch dafür, ihre aktuellen Wettershows mit animierenden Bildern aus dem Tiroler Schnee aufzuwerten. In Form von Live-Schaltungen, Aufzeichnungen und Hintergrundreportagen.

@ https://wettergipfel.at
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Nach all den Italientiefs in letzter Zeit und auch dem erneuten Schneefall unter der Woche präsentiert sich die Bergwelt der Stubaier Alpen tief verschneit, die Voraussetzungen Mitte November könnten diesbezüglich also kaum besser sein. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwiefern der Freitag auch tatsächlich am Gletscher für all die Aufnahmen genutzt werden kann und inwieweit tolle Bilder möglich sind. Nach aktuellem Stand der Wettermodelle ist von einem Föhnsturm bis hin zu kräftigem Schneefall alles möglich. wetter.tv wird jedenfalls ebenso auf dem Wettergipfel vertreten sein und von dort berichten.

@ https://wettergipfel.at
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@ https://wettergipfel.at
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Lichtmangel im Herbst

Webcam Saalfelden @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalfelden

Der jahreszeitlich bedingte Lichtmangel geht bei vielen Menschen mit einem Mangel an Wohlbefinden einher. Das Unbehagen verstärken zudem die sogenannten, im Flachland oder in manchen Beckenlagen anzutreffenden Inversionswetterlagen mit teils über Tage anhaltendem Nebel oder Hochnebel.

Gründe und Auswirkungen

Unser Körper reagiert in vielerlei Hinsicht auf das reduzierte Lichtpensum in den Herbst- und Wintermonaten. Nicht nur die Stimmung ist oftmals gedämpft, es treten auch vermehrt Erschöpfung, Müdigkeit oder Antriebslosigkeit auf. Grund dafür ist das Hormon Melatonin. Bei Dunkelheit produziert unser Körper dieses Hormon im Gehirn, damit wir schlafen können. Bei Helligkeit wird das sogenannte Schlafhormon hingegen abgebaut. Wenn man nun bei Dunkelheit aufsteht, wird das Hormon nicht so schnell abgebaut und wir fühlen uns folglich antriebslos.

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Aber auch der Botenstoff Serotonin, der auch als „Glückshormon“ bekannt ist, spielt eine wichtige Rolle: Der Spiegel dieses Hormons wird auf der einen Seite durch das Sonnenlicht quasi automatisch gesteuert (je länger der Aufenthalt in der Sonne, desto höher wird der Gehalt des Serotonins), auf der anderen Seite kann man durch den regelmäßigen Verzehr von Obst und Gemüse den Spiegel erhöhen.

Was tun?

Trotz des Nebelgraus sind längere Aufenthalte im Freien in den Herbst- und Wintermonaten sehr wichtig. Es ist bewiesen, dass gemäßigte Bewegung und Aktivitäten im Freien die Stimmung aufhellen. Das liegt daran, dass bei regelmäßigem Sport im Freien der Serotoninspiegel automatisch erhöht wird. Somit tut man mit Sport nicht nur dem Körper etwas Gutes, sondern eben auch der Psyche. Deshalb sollte man jede Gelegenheit ins Freie zu kommen auch nutzen!

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Titelbild: Webcam Saalfelden @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/saalfelden

Mysteriöse Eier aus Eis

Ereignet hat sich dieses Naturschauspiel auf der Insel Hailuoto im äußersten Norden der Ostsee. Das Eiland liegt im Bottnischen Meerbusen, nicht weit entfernt von der Stadt Ouolu.

Damit solch eindrucksvolle Eiskugeln auf natürliche Weise entstehen können, sind mehrere meteorologische „Zutaten“ nötig. Hierbei muss aber erwähnt werden, dass die ganz genauen Entstehungsursachen noch immer Gegenstand der Forschung sind.

  • Die Lufttemperatur muss unterhalb des Gefrierpunkts liegen, aber nicht allzu weit. Am Sonntag vergangene Woche, als das Bild aufgenommen wurde, wurden an der Wetterstation im Westen der Insel rund -1 Grad gemessen – perfekt also.

  • Zudem muss die Wassertemperatur des Meeres genau richtig sein, am besten nur knapp über 0 Grad. Auch diese Bedingung war vergangenes Wochenende gegeben, wie die Analyse der Meerestemperaturen des Dänischen Wetterdienstes zeigt. Rund 1-2 Grad über dem Gefrierpunkt wurden registriert.

  • Dann braucht man noch einen flach abfallenden Sandstrand und ein bisschen Wellengang. Auch letzterer war bei lebhaftem Nordwestwind wohl vorhanden.
  • Abschließend ist natürlich noch ein „Kern“ nötig, um den immer neues Wasser anfrieren kann. Meist dient hierzu ein Brocken aus teilweise gefrorenem Schlamm. Der Wellengang spült diesen Brocken nun immer wieder ans Ufer und zurück, Wasser friert an diesem fest. Durch die Rollbewegung werden aus Brocken immer rundere Bälle.

Bereits vor 3 Jahren wurde das gleiche Phänomen am Fluss Ob in Sibirien (siehe Bild) beobachtet, auch am Lake Michigan in den USA wurden schon Eier aus Eis angespült.

Quelle Titelbild: Privates Foto von Risto Mattila

Südstau in den Alpen

Südstau bringt kräftigen Regen in Norditalien

Als Südstau werden Niederschläge an der Alpensüdseite bezeichnet, welche durch das orographische Hindernis Alpen ausgelöst oder verstärkt werden. Bei einer Südstaulage wird eine ohnehin schon recht feuchte Luftmasse durch die Alpen zum Aufsteigen gezwungen, dabei kühlt sie sich ab. Da Luft mit sinkender Temperatur weniger Wasser halten kann, verstärken sich die Niederschläge. Somit fällt bei Südstaulagen im Luv der Alpen deutlich mehr Regen oder Schnee, als im unbeeinflussten Flachland. Auf der Leeseite der Berge, also nördlich des Alpenhauptkamms, kann sich dann Föhn bemerkbar machen.

Auswirkungen auf Deutschland

In den deutschen Alpen bekommt man von den verstärkten Niederschlägen an der Alpensüdseite meist nur wenig mit, denn nördlich des Alpenhauptkamms sorgt Südföhn oft für frühlingshaftes Wetter. Die zuvor zum Aufstieg gezwungene Luft sinkt nördlich der Alpen wieder ab. Da die abwärts gerichtete Luftströmung sehr trocken ist, führt dies rasch zur Auflösung der Wolken. Der Himmel präsentiert sich oftmals sogar gering bewölkt. Zudem erwärmt sich die Luft beim Absteigen um etwa 1 Grad pro 100 m, somit wird die in den Tälern liegende, oft deutlich kühlere Luft ausgeräumt. Nicht selten kommt es dabei zu einem Temperaturanstieg von 10 Grad oder mehr.

Ergiebiger Regen im Süden

Bei kräftigen Südstaulagen gibt es besonders in den Italienischen Alpen, im Tessin sowie in Osttirol und Kärnten teils enorme Regen- oder Schneefälle. Stellenweise fallen dann über 150 Liter pro Quadratmeter innerhalb von nur 24 Stunden. Vor rund einem Jahr gab es etwa an der italienisch-österreichischen Grenze am Plöckenpass knapp über 600 Liter pro Quadratmeter in nur drei Tagen! Sogar noch ergiebigere Mengen wurden manchmal in den Alpen in Friaul und im Tessin verzeichnet, welche zu den nassesten Regionen Europas zählen. Im Winter kann es zudem trotz der eigentlich recht milden Luftmasse sogar bis in tiefe Lagen heftigen Schneefall geben. Grund hierfür ist die Schmelzwärme des Schnees, die der Umgebung entzogen wird.

GÜNTHER sorgt für Sturmschäden und Schneebruch

Schneebruch durch Nassschnee

Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet über Westeuropa sorgt seit mehreren Wochen für eine anhaltende Südströmung im Alpenraum und das Wetter kommt nicht zur Ruhe. In den vergangenen Stunden haben sowohl der stürmische Föhn an der Alpennordseite, als auch die großen Schneemengen im Südwesten für Schäden und Sperren gesorgt.

Böen bis 200 km/h

Am Donnerstag haben Schneefahnen auf den Bergen den stürmisch auffrischenden Südwind bereits angekündigt, der in den Abend- und Nachtstunden dann immer häufiger bis in die Tallagen der Alpennordseite durchgegriffen hat. Auf den Bergen gab es in der Nacht auf Freitag einen regelrechten Föhnorkan, anbei eine Auswahl an Messdaten:

  • 201 km/h Elferspitze (Tirol)
  • 193 km/h Feuersang (Salzburg)
  • 193 km/h Tuxer Joch (Tirol)
  • 155 km/h Rudolfshütte (Salzburg)
  • 155 km/h Brunnenkogel (Tirol)
  • 151 km/h Patscherkofel (Tirol)


Der Föhn hat mit teils orkanartigen Böen auch bis in viele Täler durchgegriffen, besonders heftige Böen gab es unter anderem im Arlberggebiet, im Außerfern und im Pinzgau. Anbei die maximalen Windspitzen in den Tälern:

  • 112 km/h Warth (Vorarlberg)
  • 108 km/h Bichlbach (Tirol)
  • 105 km/h Ellbögen (Tirol)
  • 104 km/h Zell am See (Salzburg)
  • 104 km/h Bad Gastein (Salzburg)
  • 101 km/h Obertauern (Salzburg)
  • 97 km/h Innsbruck (Tirol)
  • 97 km/h Rottenmann (Steiermark)

Besonders im Außerfern stürzten einige Bäume um, wie etwa auf der Fernpassstraße oder der Außerfernbahn zwischen Bichlbach und Reutte. Sturmschäden gab es zudem auch an manchen Häusern in Bichlbach.

Schneebruch

Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt hingegen unvermindert Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze ist tagsüber zeitweise auf über 1000 m gestiegen, bei stärkerer Niederschlagsintensität ist sie aber wieder bis in die Tallagen gesunken. Der zunehmend nasse Schnee sorgt allerdings immer häufiger für Probleme, so kam es wiederholt zu Schneebruch.

In Südtirol wurden vorsorglich schon am Mittwoch Hubschrauber eingesetzt, um die Bäume entlang der Pustertaler Straße von der Schneelast zu befreien.

1 Meter Schnee

In höheren Tallagen türmt sich der Schnee hingegen weiter auf, stellenweise wurden bereits neue Rekorde für die erste Novemberhälfte aufgestellt. Anbei ein paar aktuelle Schneehöhen (Freitag 18 Uhr):

  • 100 cm Obergurgl (Tirol)
  • 95 cm Obertilliach (Tirol)
  • 77 cm St. Jakob in Defereggen (Tirol)
  • 64 cm Sillian (Tirol)
  • 64 cm Kornat (Kärnten)
  • 62 cm Mittewald an der Drau (Tirol)
Neue Schneerekord für die Jahreszeit oberhalb von Lienz. © Land Tirol
Neuer Schneerekord für die Jahreszeit am Zettersfeld oberhalb von Lienz. © Land Tirol



Keine Entspannung

Am Samstag lässt der Niederschlag im Südwesten vorübergehend nach, am Abend greift allerdings ein weiteres Italientief auf den Alpenraum über. In der Nacht auf Sonntag regnet und schneit es besonders in Osttirol und Oberkärnten dann neuerlich kräftig, wobei die Schneefallgrenze zwischen den Tallagen und 1400 m pendelt. Erst am Freitagnachmittag lässt die Niederschlagsintensität nach derzeitigem Stand deutlich nach. Auf den Bergen herrscht gebietsweise bereits große Lawinengefahr (Stufe 4 auf der 5-teiliegn Skala).

Auf den Bergen im Südwesten ist neuerlich bis zu 1 m Neuschnee in Sicht. © UBIMET
Auf den Bergen ist neuerlich bis zu 1 m Neuschnee in Sicht. © UBIMET

Sonnenaktivität und Klima

Sonnenaktivität und Klima

Die Sonne strahlt nicht immer mit der gleichen Intensität. Die Zahl und Häufigkeit der Sonnenflecken variiert in einem rund 11-jährigen Rhythmus. Auch wenn die Magnetfelder der Flecken punktuell die Abstrahlung hindern, bewirkt die „kühlere“ Sonne keine Abkühlung.

Helle Flecken vs. dunkle

Im Gegenteil, die kühleren und damit strahlungsärmeren Flecken auf der Sonne werden durch so genannte Sonnenfackeln überkompensiert. Sie sind anders als die Flecken heißer und heller als die übrige Sonnenoberfläche. Ihre Zahl steigt und sinkt parallel zu den Sonnenflecken. Es gibt zwar keine theoretische Grundlage, nach der es immer so sein müsste, aber nach den bisherigen Beobachtungen produziert die Sonne bei vielen Sonnenflecken insgesamt sogar mehr Strahlung als eine „blanke“ Sonne.

Das 20. Jahrhundert brachte insgesamt viele Sonnenflecken und auf der Erde gleichzeitig eine Erwärmung, sodass die Theorie aufkam, die Sonnenaktivität sei für den globalen Temperaturanstieg verantwortlich. Dies passte zu den bisherigen Beobachtungen, weil indirekte Methoden eine geringe Sonnenaktivität im kalten 18. Jahrhundert und eine hohe während der mittelalterlichen Wärmeperiode ergaben. Nachdem das Sonnenfleckenmaximum im Jahr 2000 bereits eine deutlich geringere Aktivität als seine Vorgänger zeigte, erwarteten manche Klimatologen eine Trendwende hin zur Abkühlung. Von einer „schwächelnden“ oder gar „kalten“ Sonne war die Rede.

Verlauf von Strahlungsaktivität der Sonne und Globaltemperatur. ©NASA
Verlauf von Strahlungsaktivität der Sonne und Globaltemperatur. ©NASA

Entgegengesetzter Trend

Das nächste Sonnenfleckenmaximum trat dann auch verspätet im Jahr 2014 ein und fiel noch weit schwächer aus als das vorhergehende. Schon das vorherige Minimum war das tiefste seit fast 200 Jahren, und das derzeit laufende schickt sich an, noch niedriger und länger auszufallen. Dennoch ist von der beschworenen kalten Sonne noch wenig zu spüren, die Temperaturkurve auf der Erde geht weiterhin ungebremst nach oben.

Unwettertief GÜNTHER bringt in den Alpen Sturm und Schnee

Schneebruch durch Nassschnee

Tief GÜNTHER liegt seit Donnerstag über Westeuropa und sorgt vor allem im Alpenbereich für Unwetter. Die Kombination aus eingeflossener Kaltluft und kräftigem Niederschlag sorgte am Donnerstagabend in Großraum Lyon und Grenoble für starken und nassen Schneefall bis in die Tieflagen.

So wurden am Flughafen in Lyon 15 cm Neuschnee gemessen, in Grenoble sogar 30 cm. In Lyon war das der früheste Schneefall seit über 50 Jahren. Da der Schnee sehr nass und schwer war, gab es verbreitet Schneebruch und Stromausfälle. So waren bis zu 300.000 Haushalte im Südosten von Frankreich ohne Strom!

Enorme Schneemengen in den Südalpen

Am freitag hat sich der Schwerpunkt des Niederschlags auf die Südalpen verlagert vom Tessin über Südtirol und Trentino bis nach Osttirol und Oberkärnten regnet und schneit es intensiv. Die Schneefallgrenze liegt dabei sehr unterschiedlich, teilweise im Tal, teilweise auf über 1500 m. Im Hochgebirge handelt es sich aber durchwegs um Schnee, sodass hier über 1 Meter Neuschnee zu erwarten ist.

Neuschneesummen seit Mitternacht in der Schweiz
Neuschneesummen seit Mitternacht in der Schweiz

In den kommenden Tagen kommt hier noch mehr Schnee zusammen, die Lawinengefahr ist deutlich erhöht!

Föhnsturm an der Alpennordseite

Nördlich der Alpen sorgt Tief GÜNTHER hingegen für einen sehr straken Föhnsturm. Sowohl in der Schweiz als auch in Österreich wurden in den prädistinierten Tallagen Föhnböen von über 100 km/h gemessen. Auf den Bergen wütet der Föhnorkan, in den Hohen Tauern in Österreich wurde ein Böe von 193 km/h gemessen!

Spitzenböen in der Schweiz
Spitzenböen in der Schweiz
Spitzenböen in der Österreich
Spitzenböen in der Österreich

Der stürmische Föhn hat aber nun seinen Höhepunkt bereits erreicht und geht von Westen her zu Ende. Auch in den kommenden Tagen bleibt es nördlich der Alpen oft trocken und mild, während es in den Südalpen ergiebige Regen- und Schneefälle gibt.

 

Tief GÜNTHER bringt Föhnorkan auf den Bergen mit Böen um 150 km/h

Sturm und große Neuschneemengen lassen Lawinengefahr ansteigen.

Eine festgefahrene Großwetterlage mit einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über Westeuropa sorgt derzeit für eine anhaltende Südströmung im Alpenraum. Während im westlichen Mittelmeerraum der nächste Kaltluftvorstoß stattfindet, kommt in den Alpen vorübergehend eine sehr starke Höhenströmung aus Süd auf. Auf den Bergen steht ein kurzer, aber heftiger Föhnorkan bevor, wobei der Höhepunkt am Alpenhauptkamm in der Nacht auf Freitag erreicht wird und in den östlichen Nordalpen am Freitagvormittag.

Wind in etwa 3000 m Höhe am Freitagmorgen
Wind in etwa 3000 m Höhe am Freitagmorgen (ICON). © DWD / UBIMET

Föhnorkan

Am Alpenhauptkamm und in den Nordalpen weht am Donnerstag bereits tagsüber Föhn, in den Abendstunden legt der Wind aber deutlich zu und in der Nacht muss man auf den Bergen mit Orkanböen rechnen. In exponierten Lagen wie auf dem Patscherkofel sind Böen um 150 km/h zu erwarten, aber auch in höheren Tallagen greift der Föhn stellenweise mit teils schweren Sturmböen durch. In der zweiten Nachthälfte setzt am Alpenhauptkamm allmählich Regen und Schneefall ein, somit verlagert sich der Schwerpunkt nordwärts in die Nördlichen Kalkalpen.

Druckprognose für Freitagvormittag
Am Freitag gibt es große Druckunterschiede auf engem Raum. © ECMWF / UBIMET

Am Freitag lässt der Föhn im Westen bei einsetzendem Regen rasch nach, länger föhnig bleibt es dagegen von den Tauern bis zum Mariazellerland. Auch abseits der Alpen kommt zudem im westlichen Donauraum sowie im Mühl- und Waldviertel kräftiger Ost- bis Südostwind auf.

Sturmwarnungen
Warnungen vor dem bevorstehendem Föhnsturm. © www.uwz.at

Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten fällt am Freitag neuerlich kräftiger Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze hier mit 900 bis 1400 m etwas höher als zuletzt liegt. Einiges an Neuschnee gibt es wieder auf den Bergen, so sind in den Hochlagen von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern 50 bis 100 cm Neuschnee in Sicht.

Große Lawinengefahr

Dank der zahlreichen Italientiefs der vergangenen Tage liegt am Alpenhauptkamm und in den Südalpen außergewöhnlich viel Schnee für die Jahreszeit. Stellenweise wurden sogar neue Rekorde für die erste Novemberhälfte aufgestellt, wie etwa am Brenner, in Obergurgl oder in Obertilliach. Auf den Bergen herrscht in den kommenden Tagen allerdings teils große Lawinengefahr: Stürmischer Föhn sorgt in der Nacht auf Freitag in den Hochlagen für massive Schneeverfrachtungen und in den kommenden Tagen ist hier weiterer Neuschnee in Sicht. Der Triebschnee wird somit teilweise eingeschneit, weshalb Gefahrenstellen nur schwer zu erkennen sind. Wintersportler müssen in den kommenden Tagen mit größter Vorsicht agieren!

https://www.foto-webcam.eu/webcam/sonnblickbasis/
Im Hochgebirge wird aktuell bereits Schnee verfrachtet. © www.foto-webcam.eu/

Hochwasser in Venedig fordert zwei Menschenleben

Hochwasser in Venedig.

Hochwasser in Venedig (auch Acqua alta genannt) kommt praktisch jedes Winterhalbjahr vor. Damit die Lagunenstadt, die nur wenig über dem Meeresspiegel liegt, von der Adria überschwemmt wird, braucht es im Grunde genommen nur 2 Bedingungen.

  1. Starke Flut
    Bei normaler Flut steigt der Meeresspiegel in Venedig bereits um rund 90 cm gegenüber dem Normalzustand. Fällt der Tidenhub nun noch stärker aus, herrscht Acqua alta.
  2. Passende Großwetterlage
    Gestern (siehe die nachfolgende Karte mit den Hochs und Tiefs von Dienstag) drehte sich zwischen Italien und Nordafrika ein kräftiges Tief, an der Adria war die Folge stürmischer Südostwind (= blauer Pfeil). Dieser drückt das Wasser zusätzlich in die Kanäle von Venedig.
Ein kräftiges Tief sorgt für Hochwasser in Venedig.
Ein kräftiges Tief sorgt für Hochwasser in Venedig.

Kurz vor Mitternacht kletterte der Pegel gestern auf 187 cm über Normal, somit wurde die historische Höchstmarke von 194 cm aus dem Jahre 1966 nur knapp verfehlt:

In Folge des Hochwassers kamen bislang 2 Menschen ums Leben, es gab Stromausfälle und Probleme mit den Telekommunikationsverbindungen. Folglich blieben Schulen und Kindergärten heute geschlossen. Wegen des Sturms zerschellten mehrere Boote in den Kanälen, auch mit den Wasserbussen gab es massive Probleme.

Die folgenden Bilder und Videos vermitteln einen guten Eindruck davon, mit welcher Wucht das Wasser die Lagunenstadt getroffen und 85% von Venedig geflutet hat:

Starker Schneefall in den Alpen, zunehmende Lawinengefahr

Schneebruch

Ein Italientief führt seit Dienstag sehr feuchte Luftmassen aus dem Mittelmeerraum ins Land, dabei hat das Zusammenspiel aus kühlen Luftmassen und starken Niederschlagsraten die Schneefallgrenze an der Alpennordseite bis 300 Meter absinken lassen. Auch in den Landeshauptstädten Innsbruck und Salzburg gab es den ersten Schnee der Saison. Die größten Neuschneemengen gab es mit rund 1 Meter in den Hohen Tauern. Knapp 50 cm Neuschnee sind aber auch in höheren Tallagen des Alpenhauptkamms und der Karnischen Alpen gefallen, wie etwa in Obergurgl, Böckstein oder Obertilliach.

24-h-Neuschnee (Update 14 Uhr):

  • 51 cm Mittewald an der Drau (T)
  • 50 cm Ginzling (T)
  • 50 cm Böckstein (S)
  • 48 cm Obergurgl (T)
  • 44 cm Kornat (K)
  • 40 cm Sillian (T)
  • 39 cm St. Jakob in Defereggen (T)
Neuschnee bis Mittwochmorgen. © UBIMET
Neuschnee bis Mittwochmorgen. © UBIMET

Auf Wetterberuhigung folgt Föhnsturm

Am Donnerstag stellt sich vorübergehend ruhiges und trockenes Spätherbstwetter ein, am Alpenhauptkamm kommt im Tagesverlauf aber eine föhnige Südströmung auf, welche sich am Abend deutlich verstärkt. In der Nacht herrscht auf den Bergen ein schwerer Föhnsturm mit Orkanböen über 130 km/h. Der Föhn greift allerdings auch bis in höhere Tallagen von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark mit stürmischen Böen durch.


Nächstes Italientief am Freitag

Der Freitag bringt im Norden und Osten trockenes Wetter mit ein paar Auflockerungen, der Rest des Landes gerät dagegen unter den Einfluss eines weiteren Italientiefs. Am Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten sind somit von Beginn an wieder kräftiger Regen und Schneefall zu erwarten. Westlich von Villach kommen verbreitet 60 bis 90, in den Stauregionen wie Lesach- und Gailtal teilweise auch über 100 l/m² innerhalb von 24 Stunden zusammen. Die Schneefallgrenze steigt leicht an und liegt zunächst um 1200 m, sinkt am Abend aber neuerlich bis in höhere Tallagen um 800 m ab. Am Samstag regnet und schneit es zunächst noch kräftig, tagsüber lässt die Intensität aber deutlich nach und die Schneefallgrenze steigt gegen 1400 m an. Erst am Abend verstärkt sich der Regen neuerlich.

Weiterer Regen und Schnee

Nach derzeitigem Stand macht sich in der Nacht auf Sonntag ein weiteres, kräftiges Italientief bemerkbar, somit muss man im Südwesten wieder mit intensivem Regen und oberhalb von etwa 1000 m Schneefall rechnen. In den Tallagen nimmt aufgrund der extrem nassen Vorgeschichte die Gefahr von Hangrutschungen und kleinräumigen Überschwemmungen zu. Eine Nachhaltige Wetterberuhigung ist erst kommende Woche in Sicht.

Große Lawinengefahr

Der Föhnsturm auf den Bergen sorgt Donnerstagnacht für massive Schneeverfrachtungen, weshalb man in den kommenden Tagen im Hochgebirge mit großer Lawinengefahr rechnen muss. Da am Wochenende zudem weiterer Neuschnee fällt, ist bis auf Weiteres keine Entspannung der Lage in Sicht. Obwohl es erst Mitte November ist und es noch keinen offiziellen Lawinenlagebericht gibt, müssen sich Wintersportler im Hochgebirge also auf Bedingungen wie mitten im Winter einstellen.

Titelbild © Adobe Stock

Markanter Schneefall bis in viele Täler

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Zwischenhocheinfluss sorgte besonders am Sonntag zwar für ruhiges Wetter, bereits ab Montagabend greift aus Süden jedoch schon das nächste Italientief auf den Alpenraum über. Es sorgt am Dienstag und auch am Mittwoch speziell in Osttirol und Kärnten für teils kräftigen Regen und Schneefall. Im Nordalpenbereich sinkt die Schneefallgrenze mit Einsickern kälterer Luft bis in viele Täler.

Die Details:

In der Nacht auf Dienstag halten Regen und Schnee in Osttirol und Oberkärnten an, in den Karnischen Alpen regnet es bereits teils kräftig, zudem kommt auch nördlich des Alpenhauptkamms in Vorarlberg und Nordtirol Niederschlag auf. Die Schneefallgrenze sinkt von anfangs 1000 m auf bis zu 800 m ab.

Der Dienstag startet generell stark bewölkt, dazu fällt westlich der Linie Salzburg-Villach von Beginn an Regen, die Schneefallgrenze bleibt unverändert. Im Tagesverlauf breiten sich Regen und Schneefall ostwärts aus, im Südosten regnet es am Nachmittag auch phasenweise kräftig, ganz im Westen trocknet es hingegen vorübergehend ab.

Am Abend und in der Nacht auf Mittwoch werden Regen und Schneefall von Süden her generell stärker und an den Alpennordseite schneit es dann zunehmend bis in die Täler. Insbesondere vom Arlberg bis zur Eisenwurzen sowie in Osttirol und Oberkärnten schneit es über Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt teils kräftig, nasser Schnee deutet sich hier auch für tiefste Lagen wie Innsbruck und Salzburg an.

Prognose der Neuschneesumme über 48 h bis Mittwochabend @ UBIMET
Prognose der Neuschneesumme über 48 h bis Mittwochabend @ UBIMET

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Am Mittwoch regnet und schneit es im Großteil des Landes von Beginn an, ganz im Osten gibt es noch längere trockene Phasen. Tagsüber verlagern sich Regen und Schnee mit ihrem Schwerpunkt etwas nach Osten, lokal kann der Niederschlag erneut kräftig ausfallen. In Vorarlberg und Tirol stellt sich dagegen mehr und mehr trockenes Wetter ein, lokal lockern sogar die Wolken auf. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 900 m, im Südosten über 1000 m. In der Nacht auf Donnerstag zieht der Niederschlag schließlich Richtung Tschechien ab, letzter Schnee fällt vorwiegend noch in der Obersteiermark und im Waldviertel, aber auch im Wienerwald kann es oberhalb von rund 300 bis 400 m etwas anzuckern.

Fazit:

In Summe deuten sich besonders von Dienstagabend bis Mittwochnachmittag von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sowie im Südwesten winterliche Bedingungen bis in viele Täler an, phasenweise schneit es hier kräftig. In Lagen oberhalb von rund 800 m sind markante Neuschneemengen zwischen 10 und 20 cm zu erwarten, oberhalb von rund 1000 m bis zu 40 cm. Aber selbst in den tiefsten Tälern zwischen 500 und 800 m Seehöhe deutet sich der erste markante Neuschnee des Winters an, hier reicht die Spanne voraussichtlich von etwas Schneematsch bis zu 5, lokal bis zu 10 cm.

Alpensüdseite auch nachfolgend ausgesprochen nass

In der zweiten Wochenhälfte gewinnt ein ausgeprägtes Tiefdrucksystem zwischen Frankreich und der Iberischen Halbinsel an Einfluss auf das Wettergeschehen und führt wieder wärmere Luft aus dem Mittelmeer an den Alpenraum heran. Besonders südlich des Hauptkamms sind somit bei ansteigender Schneefallgrenze nach wie vor große Regenmengen in Sicht.

 

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