Zu Wochenbeginn mit Kaltfrontdurchzug unbeständig und windig

Eine Kaltfront sorgt vorübergehend für eine Abkühlung.

Österreich liegt am Sonntag noch an der Vorderseite einer voranschreitenden Kaltfront eines Tiefdruckkomplexes über Skandinavien. Der heutige Tag verläuft somit entsprechend ruhig.

Wetterlage am Sonntag - UBIMET
Wetterlage am Sonntag – UBIMET

Doch bereits in der zweiten Hälfte der Nacht auf Montag erreichen erste Schauer und lokale Gewitter Vorarlberg, diese breiten sich tagsüber weiter nach Osten und Südosten aus. Die Kaltfront erreicht am Nachmittag auch die südöstlichsten Landesteile und verlässt  dann Montagabend den Alpenraum.

Animation des Kaltfrontdurchzugs am Montag (Niederschlagsintensität) - UBIMET RACE Modell
Animation des Kaltfrontdurchzugs am Montag (Niederschlagsintensität) – UBIMET RACE Modell

Gebietsweise viel Regen, regional gewittrig

Dabei sind vor allem entlang der westlichen Nordalpen nennenswerte Regenmengen von bis zu 20, im Bregenzerwald örtlich auch bis zu 30 l/m² Regen zu erwarten. Zwar sind nach Osten und Süden zu generell niedrigere Niederschlagsmengen in Sicht, hier steigt aber am Montag die Gewittergefahr vorübergehend an. Besonders im äußersten Süden sind auch heftigere Gewitter mit Hagel möglich! Die Lage beruhigt sich schon am späten Montagabend wieder und der Dienstag verläuft dann ähnlich wie der heutige Sonntag überwiegend trocken.

Animation der Niederschlagsprognose für Sonntag, Montag (Kaltfrontdurchzug) und Dienstag - UBIMET
Animation der Niederschlagsprognose für Sonntag, Montag (Kaltfrontdurchzug) und Dienstag – UBIMET
Gewittergefahr am Montag - UBIMET, www.uwz.at
Gewittergefahr am Montag – UBIMET, www.uwz.at

Vorübergehend windiger und kühler

Mit Kaltfrontdurchzug frischt der West- bis Nordwestwind auf. Im Norden und Osten des Landes – und hier vor allem am Alpenostrand – weht der Wind am Montag teils kräftig, in sehr exponierten Lagen sind teils stürmische Böen nicht ganz auszuschließen. Der auffrischende Wind sorgt am Montag und Dienstag von Westen her für einen mäßigen Temperaturrückgang. So werden am Sonntag noch verbreitet sommerliche 25 bis 30 Grad erreicht. Die 25 Grad bleiben am Montag im Westen und Norden, am Dienstag dann am ehesten im Osten außer Reichweite. Im Süden wird der Rückgang kaum spürbar sein, die Luft wird aber auch hier vorübergehend trockener und klarer.

Animation der prognostizierten Höchstwerten für Sonntag, Montag (Kaltfrontdurchzug) und Dienstag - UBIMET
Animation der prognostizierten Höchstwerten für Sonntag, Montag (Kaltfrontdurchzug) und Dienstag – UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Montag - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen am Montag – UBIMET

Bereits zur Wochenmitte hin macht sich von Westen her aber neuerlich eine schwül-warme Luftmasse aus dem westlichen Mittelmeerraum bemerkbar. Mit den Temperaturen geht es somit rasch wieder bergauf und auch die Schauer- und Gewitterneigung nimmt ausgehend vom Bergland tendenziell wieder zu.

 

 

Titelbild: Schauer mit Regenbogen – pixabay.com

Die Gewitterhauptstadt Österreichs

Gewitter

Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, eine labile Schichtung der Atmosphäre sowie ein Mechanismus, der die Luft zum Aufsteigen bringt. Letzteres kann beispielsweise ein Zusammenströmen der Luft in Bodennähe oder eine Front sein. Für die Entstehung schwerer Gewitter ist zusätzlich noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe notwendig, da diese den Gewittern ermöglicht, sich über längere Zeit hinweg am Leben zu erhalten (die sog. Windscherung).

Blitzreiche Steiermark

Graz hat „die Ehre“ die blitzreichste Hauptstadt ihrer geographischen Lage am Rande der Alpen zu sein. Die Stadt liegt im sogenannten Grazer Becken und wird umgeben vom Grazer Bergland im Norden und dem Oststeirischen Hügelland im Süden. Dabei stellt die im Südosten Österreichs oft sehr warme und feuchte Luft aus dem nahen Mittelmeerraum in Zusammenspiel mit dem Steirischen Bergland eine besonders gute Voraussetzung für Gewitter dar, da hohe Luftfeuchtigkeit zusätzliche Energie für kräftige Gewitterentwicklungen bietet. Weiters hält sich rund um Graz bei Kaltfrontdurchgängen lange Zeit schwülwarme Luft, da die bodennahe Kaltluft erst von den Alpen über Wien hinweg umgeleitet wird und zeitlich verzögert im Südosten ankommt. In mittleren Höhenlagen findet aber dennoch eine Temperaturabnahme statt, was zu eine labilen Luftschichtung führt.

Ein Blitz in Graz. © www.foto-webcam.eu

Zugrichtung: Graz

Sehr oft entstehen die Gewitter im angrenzenden Berg- und Hügelland der West- und Obersteiermark: Ganz besonders im Semmering-Wechsel-Gebiet, in den Fischbacher Alpen, im Grazer Bergland, im Bereich der Niederen Tauern oder über der Koralpe, da es hier regelmäßig zu zusammenströmenden Winden aus unterschiedlichen Richtungen kommt. Bei einer meist südwest- bis nordwestlichen Höhenströmung ziehen die Gewitter dann in Richtung Graz. Der Grazer Hausberg Plabutsch, der an der westlichen Stadtgrenze in einer Nord-Süd-Ausrichtung liegt, stellt mit seinen 754 m keine Barriere dar.

Die höchste Blitzdichte im Mai 2022 gab es in der Steiermark. © UBIMET

Im Mai wurden in der Steiermark mehr als 70.000 Blitzentladungen verzeichnet, dabei kam es mitunter auch zu kräftigen Gewittern, wie beispielsweise am 27. Mai.

Titelbild © AdobeStock

Die Schafskälte

Schafskälte

Meteorologisch gesehen ist die Schafskälte eine sogenannte Singularität, also ein Witterungsereignis, welches in einem begrenztem Zeitraum immer wieder an einem ähnlichen Datum auftritt. Bei der Schafskälte handelt es sich um einen Kälterückfall in Mitteleuropa im Frühsommer, meist im Zeitraum zwischen dem 4. und 20. Juni mit einem Maximum der Häufigkeit um den 11. Juni. Eine ähnliche Singularität stellen im Mai die Eisheiligen dar.

Kälte und Schafe?

Allgemein ist die Schafskälte weniger im Flachland sondern vielmehr in höheren Lagen im Gebirge von Bedeutung, was auch zum Namen dieser Wetterlage führt. So können plötzliche Kälteeinbrüchen für frisch geschorene Schafe durchaus bedrohlich sein, besonders für Muttertiere und Lämmer in hochgelegenen Almgebieten. In den Nordalpen gehen solche Kaltlufteinbrüche manchmal auch mit Schnee bis in mittlere Höhenlagen um etwa 2000 m einher.

Unregelmäßiges Ereignis

Im Laufe des Junis erfassen zwar immer wieder kühle Luftmassen Mitteleuropa, allerdings gibt es kein fixes Datum für die Schafskälte. So führten Auswertungen der Jahre 1881 bis 1947 mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von über 80 Prozent zu einer Häufung um den 11. Juni, allerdings auch mit einer Streuung vom 4. bis zum 20 Juni. Etwas neuere Analysen aus den Jahren 1986 bis 1991 ergeben für das Auftreten dieser Singularität im Mittel die Zeit vom 11. bis zum 20 Juni. Auch eine Analyse der MeteoSchweiz zeigt, dass die Analyseperiode für den Zeitpunkt sowie die Dauer der Schafskälte eine wesentliche Rolle spielt, so war sie etwa in Davos am stärksten im Zeitraum 1931 bis 1960 ausgeprägt.

Schaf im Schnee
Schaf friert im Winter

Titelbild © Adobe Stock

Auf nasse Wetterwoche folgt warmes Wochenende

Viel Regen

Niederschlagsabweichung der ersten Juniwoche © UBIMET

Nach einem heißen und gewitterträchtigen Pfingsten ist nun die Schafskälte in Österreich angekommen und somit präsentieren sich die Temperaturen wenig sommerlich. Dazu fällt sogar bis auf etwa 2000 m hinab auch Schnee.

In Summe erfüllt der Juni sein Regensoll bereits Anfang des Monats über. Niederschlagsabweichungen von mehr teils mehr als 200 % sind schon beachtlich und daher ist es wenig verwunderlich, dass einige Flüsse Hochwasser führen und auch das trockene Frühjahr wird mehr und mehr ausgeglichen.

Wasserstand der Salzach © https://www.salzburg.gv.at/wasser/hydro/#/Fliessgew%C3%A4sser?station=203901

Grund hierfür waren Störungen, die in rascher Folge vom Atlantik her auf unser Wetter Einfluss genommen haben. Am Pfingstsonntag zogen im auch Salzburger Land kräftige Gewitter mit Starkregen durch, am Dienstag erreichte eine erste Front den Westen des Landes und heute macht sich eine weitere bemerkbar. Diese Störungen sind gut an den einzelnen Maxima im Wasserstand der Salzach erkennbar.

Niederschlagssumme des Junis bis 9.6. © UBIMET

Warmes Wochenende

Doch eine Unterbrechung dieses nassen Wetters ist in Sicht. mit einem Hoch am Wochenende steigen die Temperaturen wieder an und die Höchstwerte am Samstag liegen immerhin bei knapp 30 Grad. Am Sonntag sind dann vereinzelt sogar 31 Grad zu erwarten. Dazu scheint abseits der Alpen meist die Sonne und nur harmlose Quellwolken zieren den Himmel.

Prognostizierte Höchstwerte am Samstag, den 11.6.2022 © UBIMET

 

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/steiermark-nature-landschaft-2718958/

Rückblick: Unwetter am Pfingstsonntag

+++ Update 01:00 Uhr +++

Mit dieser Übersicht über die größten gemessenen Niederschlagssummen beenden wir diesen Live-Ticker. Vielen Dank fürs Mitlesen, gute Nacht und einen entspannteren Pfingstmontag!

+++ Update 00:53 Uhr +++

Der Gewitterschwerpunkt verlagert sich nun in den Südosten des Landes, sonst beruhigt sich das Wetter langsam wieder:


Radarbild von 00:35 Uhr, Quelle: AustroControl, UBIMET

+++ Update 00:14 Uhr +++

30-40 Liter Regen pro m² in Transdanubien

Im 21. und 22. Bezirk Wiens hat es ordentlich geschüttet, hier brachten die Gewitter in den letzten 1  1/2 Stunden zwischen 30 und 40 Liter Regen pro Quadratmeter:

Regenmenge der letzten 90 Minuten, Quelle: ZAMG, UBIMET

+++ Update 23:38 Uhr +++

Leobersdorf: 40 Liter Regen in 40 Minuten!

An der Messstelle in Leobersdorf wurden beachtliche 40 Liter Regen innerhalb von 40 Minuten verzeichnet! Der Niederschlagsschwerpunkt liegt mittlerweile südöstlich von Wien zwischen Seibersdorf und Groß Enzersdorf.

Messwerte von Leobersdorf, Quelle: Nö. Landesregierung

+++ Update 23:25 Uhr +++

Die neuesten Messwerte zeigen, dass örtlich noch mit kräftigen Schauern im Zuge der Gewitter gerechnet werden muss:
Wien Donaufeld: 19,6 mm in 30 min
Kroisegg (Bgld): 30,5 mm in 40 min

+++ Update 23:15 Uhr +++

Ein Blick auf das aktuelle Radarbild zeigt, dass von Kärnten über das Burgenland bis nach Tschechien (entlang der weißen Linie) derzeit noch Gewitter niedergehen. Sturmböen sind dabei weniger das Thema, eher kurzzeitig kräftiger Niederschlag.

Radarbild von 23 Uhr, Quelle: AustroControl, UBIMET

+++ Update 23:00 Uhr +++

Ein landesweit blitzreicher Tag geht nun allmählich zu Ende – nicht aber die Gewitter. Derzeit „sammelt“ Wien noch mit dem kräftigen Gewitter, das nun doch über den Wienerwald auch die Stadt erreicht hat.

+++ Update 22:30 Uhr +++

Jetzt beginnt es auch im östlichen Flachland verbreitet zu gewittern, auch der Westwind frischt hier nun gebietsweise kräftig auf mit Böen zwischen 60 und 70 km/h. Hier ein Bild der registrierten Blitze zwischen 22:15 und 22:20 Uhr:

+++ Update 21:45 Uhr +++

Die Gewitterlinie hat etwas abgeschwächt nun auch Niederösterreich und die Steiermark erreicht. Die Druckwelle hat deutlich nachlassen, allerdings gibt es aktuell eine Neuentwicklung bei St. Pölten. Diese Zelle zieht Richtung Osten und somit auf Wien zu. Ob sie es bis in die Bundeshauptstadt schafft, wird sich in den nächsten Minuten zeigen, denn noch hat sie es nicht über den Wienerwald geschafft.

Weitere Gewitter haben sich über dem Steirischen Randgebirge Richtung Hochwechsel und über der Buckligen Welt gebildet, die jedoch nur sehr zögerlich (nach Osten) vorwärts kommen.

Quelle: nowcast/UBIMET/ZAMG

+++ Update 20:15 Uhr +++

Nicht nur Sturm gehen mit den Gewittern einher, auch beachtliche Regenmengen wurden bereits gemessen.
Die Summen der vergangenen Stunde in Oberösterreich:

    • Ried/Innkreis 34.4 mm
    • Obertrattnach 33.0 mm
    • Vöcklabruck 20.3 mm
    • Kremsmünster 24.7 mm

+++ Update 19:50 Uhr +++

In Oberösterreich kam es in der vergangenen Stunde zu teils orkanartigen Böen (z.B: Kremsünster 116 km/h). Die Gefahr ist aber noch nicht gebannt: Vor allem im Donauraum rast die Druckwelle ostwärts. In den nächsten Stunden wird es mit Durchzug der Gewitterlinie auch im Wald- und Mostviertel vorübergehend stürmisch! Die Böen erreichen auch hier teilweise 80 bis 100 km/h, lokal auch mehr!

Quelle: nowcast/UBIMET/ZAMG

+++ Update 19:40 Uhr +++

Aktuell sind bereits 100 Feuerwehreinsätze in Oberösterreich im Gange:

Quelle: http://ooe.martinhochreiter.at

+++ Update 18:55 Uhr +++

Im Donauraum kommt es nun immer häufiger zu Sturmböen, vereinzelt auch zu schweren und sogar orkanartigen Sturmböen, in der Grafik sind die Böen der letzten Stunde (Stand 18:40 Uhr MESZ) zu sehen.

Ein Auszug:

  • Chieming (Bayern): 104 km/h
  • Waging am See (Bayern): 94 km/h
  • Mondsee (OÖ): 81 km/h
  • Ostermiething (OÖ): 75 km/h
  • (Und etwas exponiert, weil Bergstation: Kolomansberg ( 1113 m) mit 111 km/h)

 

Max. Windböen der letzten Stunde, 5.6.2022, 18:40 MESZ (Quelle: UBIMET/ZAMG/DWD)

+++ Update 18:25 Uhr +++

Jenes Gewitter, das am Nachmittag über das Allgäu zog, hat lokal viel kleinkörnigen Hagel gebracht:

++++ Update 18:00 Uhr +++

In Achenkirch (T) gab’s beachtlichen, 3 bis 4 cm Hagel:

+++ Update 17:30 +++

Über dem nördlichen Alpenvorland sowie in den Nördlichen Kalkalpen sorgt derzeit eine Gewitterlinie für teils Sturmböen, Platzregen und Hagel. Achtung auch in der Stadt Salzburg und im Flachgau sowie im Innviertel! In ca. 30-40 Minuten trifft die Gewitterlinie auch hier ein.

Quelle: nowcast/UBIMET

+++ Update 17:10 Uhr +++

Beachtliche Böen in der vergangenen Stunde in Tirol! Im Oberland ist die Luft um rund 10 bis 15 Grad kühler, als im Raum Innsbruck. Die kalte Luft aus diesem cold pool ist ins Obere Inntal hinunter geschwappt und hat dann in Innsbruck innerhalb von Minuten teils für Orkanböen gesorgt:

  • Innsbruck (Uni): 98 km/h
  • Innsbruck – Kranbitten: 143 km/h

+++ Update 17:00 Uhr +++

Ein kurzer Blick auf das Satellitenbild offenbart die overshooting tops der Zelle im Murtal. Dabei schießt der Aufwindbereich des Cumulonimbus kurzzeitig über die Tropopause in die relativ wärmere, untere Stratosphäre.  Diese wirkt wie ein Deckel für das Gewitter, sodass die overshootings rasch zusammenfallen. Auf dem Satellitenbild unten sind sie als weißer Fleck (-55 °C) inmitten des rosa Amboss (-60 °C) zu erkennen.

QUelle: UBIMET/ EUmetsat

+++ Update 15:45 Uhr +++

Am Alpennordrand wird es jetzt zunehmend gewittrig. Eine kräftige Gewitterzelle zieht vom Toten Gebirge ostwärts, allerdings sehr langsam. Eine weitere Zelle ist über dem Murtal entstanden und steuert nun Richtung Seckauer Tauern.

Quelle: Niederschlagsradar, 5.6.2022, 15:35 Uhr MESZ UBIMET /DWD

+++ Update 15:07 Uhr +++

Wer gerade aus dem Allgäu mitliest: Achtung, ein schweres Gewitter zieht aus Südwesten Richtung LK Kaufbeuren zu. Zwei weitere Zellen steuern Richtung München bzw. Bad Tölz

Quelle: Niederschlagsradar, 5.6.2022, 15:00 Uhr MESZ UBIMET /DWD

+++ Update 14:47 Uhr +++

Am Bodensee kommt es gerade sintflutartig herunter. Sehr hohe Niederschlagsraten:

  • Rohrspitz 24 l/10 Min
  • Bregenz 15 l/10 Min

Die Zelle zieht nun nach Nordosten in den Allgäu.

+++ Update 14:40 Uhr +++

Die Gewitterlinie hat nun auch das Rheintal erwischt, Sturmböen ( ~ 80 km/h) und Starkregen (17 l in 10 Minuten) wurden in Rohrspitz bzw. Altenrhein gemessen.

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/dornbirn/2022/06/05/1430

+++ Update 14:00 Uhr +++

Erste Zelle nun im Tiroler Oberland, Starkregen und kleiner Hagel sind in Kürze im Außerfern zu erwarten.

Radarbild von 13:55 Uhr © Austrocontrol

+++ Update 13:45 Uhr +++

Von der Schweiz greifen jetzt kräftige Gewitter auf Vorarlberg über.

Radarbild von 13:45 Uhr © DWD

+++ Update 13:35 Uhr +++

Hier das aktuelle Satellitenbild, derzeit kann es noch gut einstrahlen. Damit steigt die Unwetterfefahr an. Im Rot und Violett markierten Bereich sind in den nächsten Stunden Unwetter zu erwarten.

Satellitenbild von 13:15 Uhr © EUMETSAT und Gefahrengebiete der nächsten Stunden

+++ Update 13:15 Uhr +++

Erste Schauer sind nun im Pinzgau und in Osttirol entstanden.

Radarbild von 13:05 Uhr © Austrocontrol

+++ Update 13:30 Uhr +++

Hier die Analyse des Tiefs MAYA mit Warmfront in Rot und Kaltfront in Blau.

Händische Analyse des Tiefs Maya um 12 Uhr MESZ

+++ Update 12:15 Uhr +++

Derzeit ziehen bereits in der Schweiz erste Gewitter nach Nordosten, die Kurs auf Vorarlberg nehmen.

Blitzt der letzten Stunde © NOWCAST/UBIMET

+++ Update 12:00 Uhr +++

Das aktuelle Satellienbild zeigt, dass große teile Österreichs derzeit klaren Himmel haben, somit kann es gut einstrahlen und kräftige Gewitter am Nachmittag sind zu erwarten.

Satellitenbild von 11:40 Uhr © EUMETSAT

Blog

In Verbindung mit guter Scherung durch das nahe Tiefzentrum deuten sich von der Ostschweiz über Bayern bis nach Oberösterreich die kräftigsten Unwetter mit dem Potential für großen Hagel und Sturmböen an. Aber auch im Südosten von Österreich ist am späten Abend ausgehend vom Steirischen Randgebirge die Möglichkeit für schwere Gewitter gegeben, hier rücken neben Hagel lokale Überflutungen als Gefahr in den Fokus.

Entlang der Donau sollte sich am Abend zudem eine Druckwelle ausbilden. Im Gegensatz zu sonst simulieren die Wettermodelle in der Nacht aber ein Voranschreiten der Gewitter bis nach Wien und ist östliche Flachland, selbst eine markante Gewitterlinie mit Sturmböen ist dann möglich. Über dem Osten von Österreich wird die verursachende Front in der Nacht schließlich relativ stationär, so dass hier noch größere Regenmengen bis in den Montag hinein möglich sind.

Wettergefahren am Pfingstsonntag @ UBIMET

Alles in allem ist das Potential für den schwersten Gewittertag des bisherigen Jahres in Österreich gegeben. Bis es soweit ist, heißt es aber sich noch auf die heutigen Gewitter zu fokussieren. Der ‚Waldviertelexpress‘ ist bereits in Fahrt gekommen und bringt heute wohl noch das ein oder andere Gewitter nach Wien.

Radarbild von 14:20 Uhr am Samstag, den 04.06.2022 @ UBIMET, ACG

 

Titelbild @ Storm Science Austria

Neue Unwetter am Pfingstsonntag

+++ Zusammenfassung +++

Wie erwartet haben sich am heutigen Pfingstsonntag im Süden Deutschlands kräftige Gewitter entwickelt. Die Begleiterscheinungen reichten dabei von größerem Hagel über lokal sehr große Regenmengen in nur kurzer Zeit bis hin zu orkanartigen Böen. Auswirkungen waren dabei verbreitet zu beobachten mit lokalen Überflutungen oder umgestürzten Bäumen.

+++ Update 18:30 Uhr +++

Das Augenmerk liegt zwar auf dem Gewitterkomplex in Bayern, aber auch in Baden-Württemberg sind noch kräftige Gewitter unterwegs. Ein beeindruckendes Foto über dem Remstal von unserer Kollegin:

Gewitter über dem Remstal

+++ Update 18:15 Uhr +++

Eine Orkanartige Böe mit 104 km/h wurde nun in Chieming gemessen, sicherlich bedingt durch den Chiemsee, aber auch sonst ist das Potential hoch für Sturmböen mit Eintreffen der Gewitterlinie:

+++ Update 17:55 Uhr +++

Lokale Überschwemmungen werden aus dem Erdinger Land berichtet, aber die Niederschlagssummen lassen auch anderswo einige Überschwemmungen vermuten:

Niederschlagssummen bis 17 Uhr, Quelle: DWD, UBIMET

+++ Update 17:45 Uhr +++

Die neuesten Blitzdaten bestätigen, nun haben sich auch Gewitter in Niederbayern entwickelt, erste Blitze wurden im südlichen Landkreis Deggendorf detektiert:
Ein derzeit sehr kräftiges Gewitter entwickelt sich außerdem nach Osten weiter Richtung Regensburg, könnte dort aber knapp nördlich vorbei ziehen.
Weiterhin erhöhte Vorsicht gilt vom Chiemgau bis nach Landshut aufgrund der nach Osten bzw. Nordosten ziehenden Gewitterlinie!

Blitzdaten bis 17:30 Uhr

+++ Update 17:30 Uhr +++

Der Blick auf den heutigen Blitzverlauf zeigt nicht nur die Gewitter, die bereits in den Morgenstunden von Baden-Württemberg nach Bayern gezogen sind, oder den gewittrigen Schauer bei Köln von Kurzem, sondern auch die aktuelle, blitzintensive Linie im Chiemgau lässt sich gut erkennen.

Die Temperaturen gingen mit Durchzug der Gewitterlinie im Alpenvorland deutlich zurück. Unweit davon nordöstlich, in Niederbayern, wo bisher noch die Sonne gut anheizen konnte, werden noch sommerliche Temperaturen gemessen. Die Energie ist dort also ausreichend für ebenso kräftige Gewitter – demnächst.

Blitzverlauf bis 17 Uhr
Temperaturen von 17 Uhr, Quelle: DWD, UBIMET

+++ Update 16:50 Uhr +++

Das aktuelle Radarbild zeigt, wieviele Schauer und Gewitter derzeit über die Südhälfte Deutschlands ziehen. Neben einigen lokalen Gewittern fällt besonders eine gewittrige Schauerlinie in Hessen auf, die südlich an Frankfurt vorbeiziehen wird, sowie die weiterhin sehr kräftige Gewitterlinie an den Alpen, die derzeit im Landkreis Miesbach für größeren Hagel und Sturmböen sorgt.
Für den Landkreis Rosenheim gilt daher jetzt eine Warnung vor sehr starkem Gewitter mit größerem Hagel und Sturmböen. Für den Chiemsee gilt: Steuern Sie jetzt das Ufer an!

Radarbild, Quelle: DWD, UBIMET

+++ Update 16:28 Uhr +++

Video aus Garmisch-Partenkirchen:

 

+++ Update 16:25 Uhr +++

Ein Video aus Oggersheim bei Mannheim:

+++ Update 16:15 Uhr +++

Wie an einer Perlschnur aufgereiht sind weitere Zellen im Rhein-Neckar und Rhein-Main-Gebiet entstanden. Diese ziehen mit Starkregengefahr weiter nach Nordosten bzw. Norden.

Radarbild von 16:10 Uhr © DWD

++ Update 16:10 Uhr +++

In den letzten 3 Stunden sind im Bereich Pforzheim lokal um die 50 L/m² an Regen gefallen.

+++ Update 16:00 Uhr +++

Weitere Hagelbilder aus dem Allgäu:

 

+++ Update 15:20 Uhr +++

Hagel im Allgäu:

 

+++ Update 15:15 Uhr +++

Im Allgäu gehen derzeit schwere Gewitter nieder, wie hier am Hanusel Hof:

Webcam: © https://www.foto-webcam.eu/webcam/hanuselhof/

+++ Update 15:10 Uhr +++

 

+++ Update 15:05 Uhr +++

Die Gewitter im Allgäu mit einer schönen Shelfcloud:

 

+++ Update 14:55 Uhr +++

Derzeit gehen im Allgäu, am Wettersteingebirge, im Rhein-Neckar-Gebiet und in der Pfalz kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen nieder. Besonders die Zellen im Allgäu gilt es gut im Auge zu behalten.

Radarbild von 14:50 Uhr © DWD

+++ Update 14:30 Uhr +++

Das Satellitenbild zeigt, dass erste Gewitter nun wieder bis auf ungefähr 11 km, dies entspricht rund -60°C, herauf reichen. Damit wird deutlich, dass die Aufwind kräftig sind und Hagel sehr wahrscheinlich ist.

Satellitenbild der Wolkenhöhe in Grad Celsius © EUMETSAT

+++ Update 14:20 Uhr +++

Gewitter bei Mannheim:

 

+++ Update 14:10 Uhr +++

Gewitterwalze über dem Bodensee

Webcam bei Friedrichshafen © http://webcam.langenargen.de/

+++ Update 14:10 Uhr +++

Einige kräftige Zellen sind nun auch in der Pfalz und im nördlichen Schwarzwald unterwegs. Dabei muss mit Hagel und Starkregen gerechnet werden.

Radarbild von 14:05 Uhr © DWD

+++ Update 13:40 Uhr +++

Hier das aktuelle Satellitenbild, derzeit kann es noch gut einstrahlen. Damit steigt die Unwetterfefahr an. Im Rot und Violett markierten Bereich sind in den nächsten Stunden Unwetter zu erwarten.

Satellitenbild von 13:15 Uhr © EUMETSAT und Gefahrengebiete der nächsten Stunden

+++ Update 12:45 Uhr +++

An der Schwäbischen Alb hat sich eine Gewitterlinie gebildet, die in Richtung Alpenvorland zieht. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen.

Radarbild von 12:40 Uhr © DWD

 

 

+++ Update 12:30 Uhr +++

Hier die Analyse des Tiefs MAYA mit Warmfront in Rot und Kaltfront in Blau.

Händische Analyse des Tiefs MAYA um 12 Uhr MESZ

+++ Update 12:00 Uhr +++

Der Gewitterkomplex hat sich über Franken zu einem MCV (Messkaliger Konvektiver Wirbel) weiterentwickelt. Dies bedeutet, dass sich in den mittleren Lagen ein kleines Tief gebildet hat.

Radarbild von 11:55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 11:55 Uhr +++

Die Zelle am Bodensee von Heiligenberg bei Ravensburg aus gesehen.

Webcam © https://www.heiligenberg.de/data/cam.htm

+++ Update 11:45 Uhr +++

Zwei kräftige Zellen haben sich gebildet. Die nördlichere zieht in Richtung Pfalz  die südliche erreicht den Bodensee.

Radarbild von 11:40 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 11:25 Uhr +++

In der Schweiz bilden ziehen nun weitere Gewitter nordostwärts. Diese werden sich in den kommenden Stunden verstärken und in Bayern für Unwetter sorgen.

Blitze der letzten Stunde © NOWCAST/UBIMET

+++ Update 11:15 Uhr +++

Blitze der letzten 3 Stunden © NOWCAST/UBIMET

+++ Update 10:50 Uhr +++

Ein Video aus Titisee-Neustadt:

 

+++ Update 10:45 Uhr +++

Mit dem Gewitterkomplex sind in der Früh bereits größere Regenmengen gefallen, örtlich in Summe bereits nahe 50 L/m².

Niederschlagssumme seit Mitternacht © UBIMET

+++ Update 10:25 Uhr +++

Das derzeitige Radarbild zeigt einen Gewitterkomplex, der in Richtung Franken und Oberpfalz zieht und von heftigem Starkregen begleitet wird. Dahinter bilden sich über der Schweiz weitere Schauer und Gewitter, die neuerlich den äußersten Südwesten erreichen werden.

Radarbild von 10:20 Uhr © DWD

+++ Update 10:15 Uhr +++

Mit dem aktuellen Satellitenbild begrüßen wie euch heute zu unserem Liveticker zu den erwarteten Unwettern am Pfingstsonntag.

Satellitenbild von 9:55 Uhr © EUMETSAT

Titelbild: Webcam: https://www.wetter-wittighausen.de/images/cam.jpg

Am Freitag und in der Nacht auf Samstag aus Westen teils schwere Gewitter

Gewitter im Süden Österreichs am 02.06.2022 - UBIMET / Storm Science Austria

+++ Update 22:00 Uhr +++

Mit der Anzahl der Blitze pro Bundesland beenden wir unseren Liveticker für heute.

+++ Update 21:30 Uhr +++

Derzeit fällt bei den Gewittern in Oberösterreich teils kräftiger und ergiebiger Starkregen, lokal besteht Überflutungsgefahr, demnächst auch in Linz.

Radarbild von 21:!5 Uhr © Austrocontrol

+++ Update 21:00 Uhr +++

Wie angekündigt, im Innviertel und im Flachgau regnet es kräftig, hier die Top3 der letzten Stunde:

Feldkirchen bei Mattighofen (OÖ) 22,1 L/m²
Ranshofen (OÖ) 12,3 L/m²
Aspach (OÖ) 10,7 L/m²

+++ Update 20:30 Uhr +++

Inzwischen hat sich im Westen eine Gewitterlinie mit Starkregen gebildet.

Blitze der letzten Stunde © NOWCAST

+++ Update 19:30 Uhr +++

Direkt an der Grenze zu Deutschland haben sich Gewitter gebildet, die nun auf das Flachgau und Innviertel übergreifen. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen.

Radarbild von 19:20 Uhr © Austrocontrol

+++ Update 19:00 Uhr +++

Im Berchtesgadener Land hat sich eine Gewitterzelle gebildet, dies zieht in Richtung Flachgau.

Radarbild von 18:50 Uhr © Austrocontrol

+++ Update 17:15 Uhr +++

Derzeit gehen in Österreich nur im Bereich der Tauern einzelne Gewitter nieder. Die kräftigen Gewitter sind inzwischen ins bayerische Alpenvorland gezogen, später besteht in Oberösterreich und im Flachgau dann Unwettergefahr.

+++ Update 15:45 Uhr +++

Gewitterzelle in Richtung Seefeld © foto-webcam.eu

+++ Update 15:30 Uhr +++

Im Tiroler Oberland und in Osttirol gehen derzeit erste Gewitter nieder. Dies ziehen nach Nordost bzw. Ost. Derzeit bringen sie kräftigen Regen.

Radarbild 15:20 Uhr © Austrocontrol

+++ Update 14:45 Uhr +++

Herzlich Willkommen zu unserem Live-Ticker zur heutigen Gewitterlage. Aktuell haben sich bereits erste Schauer und Gewitter in Baden-Württemberg und in den südlichen Alpen gebildet. Diese werden sich in den kommenden Stunden nach Osten verlagern und dabei deutlich intensivieren.

Satellitenbild von 14:40 Uhr. © EUMETSAT

Blog

Am Freitag zieht ein Tief von Frankreich in Richtung Alpenraum und im Zusammenspiel mit der bereits vorhandenen warmen, feuchten Luft sorgt für aufziehende, heftige Gewitter.

Wetterlage am Freitag, ein Tief zieht von Frankreich in Richtung Alpenraum und bringt teils schwere Gewitter mit sich - UBIMET
Wetterlage am Freitag, ein Tief zieht von Frankreich in Richtung Alpenraum und bringt teils schwere Gewitter mit sich – UBIMET

Auf dem Satellitenbild ist bereits das Wolkenband mit einzelnen kräftigen Gewittern zu erkennen. Dieses zieht am Nachmittag ostwärts weiter und erreicht in der Nacht auf Samstag samt schweren Gewittern auch den westlichen Donauraum sowie den Süden Österreichs. Samstagfrüh könnte es dann sogar im Osten und Südosten des Landes gewittrig werden.

Satellitenbild um 12:10 Uhr MESZ - Aus Westen ziehen Wolken und erste Schauer/Gewitter auf - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild um 12:10 Uhr MESZ – Aus Westen ziehen Wolken und erste Schauer/Gewitter auf – EUMETSAT, UBIMET

Die Störung zieht in eine Region mit außergewöhnlich feuchter und warmer Luft. Damit ist reichlich Energie vorhanden, um heftige Gewitter zu bilden. Besonders vom Rheintal über das Außerfern bis zum westlichen Donauraum (hier aber erst am späten Abend und in der Nacht auf Samstag) drohen lokal unwetterartige Entwicklungen mit großem Hagel, Starkregen und auch schweren Sturmböen aus West. Der zweite Schwerpunkt ist der Süden des Landes, wo vor allem am Abend und in der Nacht auf Samstag lokal viel Hagel und/oder große Regenmengen in kurzer Zeit möglich sind.

Unwettergefahr am Freitag und in der Nacht auf Samstag - UBIMET, uwz.at
Unwettergefahr am Freitag und in der Nacht auf Samstag – UBIMET, uwz.at

 

Titelbild: Gewitter im Süden Österreichs am 02.06.2022 – UBIMET / Storm Science Austria

Kräftige Gewitter am Freitag im Süden

+++ Update 21:00 Uhr +++

Mit dem Verlauf der Blitze beenden wir für heute den Liveticker. In Summe gab es heute knapp 35.000 Blitze, die meisten in Bayern. Am Pfingstsonntag sind wird dann voraussichtlich wieder mit einem Liveticker zur Stelle, neue Unwetter drohen.

Verlauf der Blitze © NOWCAST/UBIMET

+++ Update 20:30 Uhr +++

In Bayern sind noch einige kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel unterwegs.

Radarbild von 20:30 Uhr © DWD

+++ Update 19:30 Uhr +++

 

+++ Update 18:20 Uhr +++

In Franken ziehen auch kräftige Gewitter durch, dabei muss mit Starkregen und Hagel gerechnet werden.

Radarbild von 18:20 Uhr © DWD

+++ Update 18:15 Uhr +++

 

+++ Update 18:10 Uhr +++

Derzeit ist Starkregen das Hauptthema bei den Geittern, hier die To3 der letzten Stunde:

Leutkirchen-Herlazhofen (BW) 38,8 L/m²
Vilgertshofen-Pflugdorf (BY) 36,4 L/m²
Mergentheim (BW) 18,6 L/m²

+++ Update 17:55 Uhr +++

 

+++ Update 17:45 Uhr +++

Auch in Unterfranken gehen kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel nieder.

Webcam © https://www.wetter-wittighausen.de/images/cam.jpg

+++ Update 17:40 Uhr +++

Gewitteraufzug in München.

Webcam © http://cam.kriemhild.de/record/current.jpg

+++ Update 17:30 Uhr +++

 

+++ Update 17:05 Uhr +++

In Friedrichshafen am Bodensee sind in der letzten Stunde 31 L/m² gefallen und ein Böe mit 77 km/h wurde registriert.

+++ Update 17:00 Uhr +++

Auch vom Spessart bis zur Fränkischen Alb bilden sich nun erste Zellen. Dabei muss mit kräftigem Regen gerechnet werden.

Radarbild von 16:50 Uhr © DWD

+++ Update 16:50 Uhr +++

Die Shelfcloud der Gewitter nördlich des Bodensees © https://www.bergfex.de/sommer/bodensee-deutschland/webcams/c7284/

+++ Update 16:45 Uhr +++

Der derzeitige Hotspot der Gewitter liegt nördlich vom Bodensee.

Blick auf die Gewitter am Bodensee vom österreichischen Dornbirn aus gesehen. © foto-webcam.eu

+++ Update 16:30 Uhr +++

Vom Bodensee bis zu den Wettersteingebirge bilden sich nun vermehrt Gewitter.

Blitze der letzten Stunde © NOWCAST/UBIMET

+++ Update 16:20 Uhr +++

Entlang der Alpen ziehen nun erste kräftige Zellen allmählich ins Alpenvorland hinaus. Dabei besteht die Gefahr von Starkregen und kleinem Hagel. 

Radarbild von 16:00 Uhr © DWD

Titelbild: pixabay.com

Kräftige Gewitter: am langen Wochenende regional Unwetter

Blitz

Österreich liegt seit mehreren Tagen im Bereich einer Luftmassengrenze, welche feuchtwarme Luftmassen im Mittelmeerraum von kühler, maritimer Luft über dem nördlichen Mitteleuropa trennt. Im Vorfeld eines Tiefs über Westeuropa namens JASNA erfasst die energiereiche Luft derzeit weite Teile Österreichs, so sind am Donnerstag vor allem in Kärnten und der Steiermark erste kräftge Gewitter zu erwarten. Am Freitag steigen die Temperaturen wieder landesweit  auf ein sommerliches Niveau, allerdings wird die warme Luft nicht von einem Hoch begleitet, weshalb regional wieder kräftige Gewitter zu erwarten sind.

Am Freitagnachmittag und -abend herrscht entlang der Nordalpen erhöhte Hagelgefahr. © UBIMET

Vor allem von Vorarlberg bis ins Innviertel herrscht am Freitagnachmittag und -abend örtlich Unwettergefahr. Stellenweise kann es am Alpennordrand zu Starkregen, großem Hagel und Sturmböen kommen.  Auch sonst entstehen im Bergland lokale Hitzegewitter, vorerst ruhig und mit bis zu 30 Grad sommerlich warm gestaltet sich das Wetter in den südlichen Becken sowie im Osten. In der Nacht steigt die Gewitterneigung dann auch hier an.

Sonne und Gewitter

Der Samstag hat sommerliche Bedingungen zu bieten, über weite Strecken des Tages scheint die Sonne. Allerdings ist weiterhin kein beständiges Wetter zu erwarten, so muss man im Laufe des Tages vor allem im Berg- und Hügelland lokal mit kräftigen Hitzegewittern rechnen. Oft trocken bleibt es bevorzugt im äußersten Süden sowie im westlichen Donauraum. Die Temperaturen steigen auf 25 bis 31 Grad.

Am Samstag wird es schwülwarm mit Höchstwerten um 30 Grad. © UBIMET

Zu Pfingsten neuerlich Unwettergefahr

Am Pfingstsonntag setzt sich das sommerliche Wetter fort, allerdings nimmt die Unwettergefahr aus Westen wieder zu. Besonders von Vorarlberg bis nach Oberösterreich und in der Obersteiermark sind ab dem Nachmittag kräftige Gewitter zu erwarten. Streckenweise besteht die Gefahr von ergiebigen Regenmengen, Hagel und stürmischen Böen. Im Süden und Osten scheint weiterhin häufig die Sonne, ab dem Abend steigt die Gewitterneigung generell an. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 und 30 Grad.
Der Pfingstmontag präsentiert sich von seiner unbeständigen Seite, von der Früh weg sind teils kräftige Schauer und Gewitter einzuplanen, regional sind auch große Regenmengen möglich. Die Sonne zeigt sich vor allem im Flachland zeitweise und die Temperaturen gehen leicht zurück.

Am Dienstag Sommer-Rückkehr und erste Gewitter

Blitze erleuchten den Nachthimmel © pixabay

Der Mai war zwar außergewöhnlich warm, die vergangenen drei Tage waren aber kühler als üblich und zuletzt wurde am 27.5. ein Sommertag verzeichnet. Der kurze, kühle Wetterabschnitt wird aber bereits heute beendet, so steigen die Temperaturen am Nachmittag bei überwiegend sonnigem Wetter auf 25 bzw. lokal auch 26 Grad im Osten des Landes, was per Definition einem Sommertag entspricht.

Gewitter in der Nacht

Im Laufe des Nachmittags entstehen im westlichen Bergland aber erste Regenschauer, die sich im Laufe des Abends unter Verstärkung entlang der Nordalpen ostwärts ausbreiten. Auf dem Weg nach Osten treffen sie auf zunehmend feuchtwarme Luft, somit steigt die Gewitterbereitschaft vor allem ab etwa Salzburg ostwärts an. Bei starker Höhenströmung werden die Bedingungen für Gewitter also am Abend günstiger und kurz vor Mitternacht zeichnen sich dann besonders im östlichen Flachland Schauer und Gewitter ab. Die Unwettergefahr hält sich in Grenzen, vom Traunviertel bis ins östliche Flachland kann es aber dennoch streckenweise zu teils stürmischen Windböen um 60 km/h, Starkregen und kleinem Hagel kommen.

Wetterradar-Modellprognose von Dienstagnachmittag bis Dienstagnacht. © RACE/UBIMET

Beständig unbeständig

Wie bereits am Wochenende angekündigt, steigen die Temperaturen im Laufe der zweiten Wochenhälfte weiter an und zum Wochenende hin wird es schwülwarm. Ab Freitag ist regional auch die 30-Grad-Marke in Reichweite. Das Wetter gestaltet sich allerdings nach wie vor unbeständig, da wir weiterhin im Bereich eine Luftmassengrenze liegen, die sich quer über Mitteleuropa erstreckt. Diese kommt zwar langsam nordwärts voran, weshalb die Temperaturen hierzulande ansteigen, die warme Luft wird aber nicht von einem Hoch begleitet. Kleine Randtröge (Tiefausläufer) nördlich der Alpen sorgen dagegen nahezu täglich vor allem im Bergland für Schauer und Gewitter, wobei die Unwettergefahr in der zunehmend energiereichen Luft speziell ab Donnerstag zunimmt.

Eine Luftmassengrenze liegt quer über dem Alpenraum. © GFS/UBIMET

Tornadoausbruch im Norden der USA erwartet

Wetterlage

Derzeit liegt ein kleines Tief über Nebraska auf dessen Vorderseite sehr feucht Luft vom Golf von Mexiko bis zur kanadischen Grenze geleitet wird (grüner Pfeil in der Grafik). In Folge dessen kann sich im breiten Warmsektor (Bereich zwischen Warm- und Kaltfront) in den kommenden Stunden hohe Labilität von Kansas bis Minnesota und Wisconsin aufbauen.

Wetterlage am 30.5.2022 um 16.00 Uhr MESZ mit Rot der Warmfront und Blau der Kaltfront

Der Hodograph zeigt die große Scherung, die bereits jetzt im Warmsektor vorhanden ist. Dabei gibt es in 3000 m Höhe Winde mit über 70 Knoten, also rund 130 km/h. Allein diese Scherung macht die Lage brandgefährlich, denn mit der hohen Labilität ist die Gefahr von langlebigen Superzellen gegeben.

Hodograph des Radiosondenaufstiegs in Valley Nebraska

Gefahren

In den roten Bereichen in der Grafik unten besteht die Gefahr von orkanartigen Böen, größerem Hagel, Starkregen und Tornados. Im violetten Bereich muss mit starken Tornados, Riesenhagel und Orkanböen gerechnet werden. Im laufe des Abends sollte sich ein Bow Echo bilden und bis nach Kanada ziehen. Dabei muss schließlich verbreitet mit Böen über 120 km/h gerechnet werden.

Gefahrengebiete

Titelbild: http://© https://twitter.com/ReedTimmerAccu/status/1469580898546995203/photo/1

Mai 2022 brachte erste Hitze und kräftige Gewitter

Der Mai 2022 schließt mit einer Abweichung von +2 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 wärmer als üblich ab. Eine regional vergleichbare bzw. landesweit noch ausgeprägtere Abweichung gab es zuletzt im Mai 2018, welcher der wärmste Mai seit mehr als 150 Jahren war. Besonders markante Abweichungen teils über +2,5 Grad wurden heuer von Vorarlberg bis Oberkärnten beobachtet. In diesen Regionen war es einer der wärmsten bzw. lokal wie in Bregenz und Lienz sogar der wärmste Maimonat seit Messbeginn. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit +1,5 bis +2 Grad dagegen im äußersten Norden sowie im östlichen Bergland aus.

Temperaturabweichung im Mai 2022. © UBIMET

Hochsommerliche Temperaturen

Verantwortlich für die milde Gesamtbilanz waren zahlreiche Tiefs über dem Ostatlantik bzw. Hochdruckgebiete über dem Mittelmeerraum, wobei mit einer südwestlichen Strömung wiederholt warme Luftmassen nach Österreich gelangten. Am 11. Mai wurde in Wien und Innsbruck erstmals die 30-Grad-Marke erreicht. Zur Einordnung: Im Mittel von 1991 bis 2020 wäre der erste Hitzetag etwa in der Tiroler Landeshauptstadt am 27. Mai zu erwarten, im Klimamittel von 1961 bis 1990 gar erst am 21. Juni. Der Mai 2022 bestätigt den allgemeinen Trend, dass die ersten Hitzetage immer früher auftreten. In Summe wurde in jeder Landeshauptstadt mindestens ein Hitzetag verzeichnet, wobei Innsbruck mit 4 an der Spitze liegt. Einige neue Monatsrekorde wurden zudem in Vorarlberg aufgestellt, wo am 20. Mai in Bludenz bis zu 33,7 Grad und in Schoppernau 30,8 Grad erreicht wurden. Ein nennenswerter kühler Wetterabschnitt wurden erst am Monatsende beobachtet, wobei die Schneefallgrenze kurzzeitig gegen 1600 m sank. Auch von den Eisheiligen fehlte jede Spur und die Schneelage im Hochgebirge ist sehr gering für die Jahreszeit.

Höchstwerte pro Bundesland im Mai.

Teils nass, teils trocken

Der Mai brachte im Flächenmittel nahezu durchschnittliche Regenmengen, allerdings gab es große regionale Unterschiede. So war der Monat von Tirol über das zentrale und östliche Bergland bis ins Mittelburgenland sowie im äußersten Nordosten niederschlagsreicher als üblich, während es vor allem in Teilen Vorarlbergs sowie von Oberösterreich bis ins Nordburgenland meist zu trocken war. Verantwortlich für die markanten Unterschiede waren mehrere intensive Gewitterlagen, wie sie sonst meist erst im Sommer vorkommen. So gab es im Bereich der Tauern und im Aflenzer Becken ein Plus von fast 70%, während im Norden und Osten, wie etwa in Wolfsegg oder Groß-Enzersdorf, örtlich weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge fiel.

Niederschlagsabweichung im Mai 2022. © UBIMET

Kräftige Gewitter

In Summe wurden österreichweit 220.600 Blitzentladungen erfasst, davon allein 72.000 in der Steiermark. Dieser Wert liegt deutlich über dem Mittel von 2011 bis 2020 und stellt den höchsten Wert seit Mai 2018 dar. Örtlich gab es auch heftige Gewitter mit ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit und teils großem Hagel, wie etwa in Kärnten am 27.5.

Blitzdichte im Mai 2022. © UBIMET

Das Soll an Sonnenstunden wurde vom Bodensee über Oberösterreich bis ins östliche Flachland erreicht oder übertroffen. Teils etwas weniger Sonnenschein als üblich gab es dagegen am Alpenhauptkamm sowie im Süden und Südosten des Landes.

Sonnenscheinabweichung im Mai 2022. © UBIMET

Extremwerte Mai 2022

Stand: Montag, 30.05.2022, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
  • 33,7 Grad Bludenz (V, 14.); entspricht neuem Monatsrekord für Vorarlberg
  • 32,9 Grad Haiming (T, 14.)
  • 32,6 Grad Innsbruck (T, 14.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
  • -2,8 Grad Schwarzau / Moorbad Harbach (NÖ, 3.)
  • -0,6 Grad Radstadt (S, 3.)
  • -0,4 Grad Zwettl (NÖ, 19.)
Sommertage (Höchstwert >25 Grad)
  • 16 St. Andrä im Lavanttal (K)
  • 14 Bad Radkersburg (ST), Ferlach (K)
  • 13 u.a. Innsbruck (T), Klagenfurt (K), Lienz (T)
Vorläufig nasseste Orte
  • 181 Liter pro Quadratmeter Präbichl (ST)
  • 163 Liter pro Quadratmeter Reichenau an der Rax (NÖ), Hochfilzen (T)
  • 153 Liter pro Quadratmeter Semmering (NÖ)
Vorläufig trockenste Orte
  • 17 Liter pro Quadratmeter Groß-Enzersdorf (NÖ)
  • 23 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)
  • 26 Liter pro Quadratmeter Eisenstadt (B)
Vorläufig sonnigste Stationen
  • 264 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 256 Sonnenstunden Neusiedl am See (B)
  • 255 Sonnenstunden Podersdorf (B)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 99 km/h Hartberg (ST, 21.)
  • 94 km/h Golling (S, 20.)
  • 93 km/h Haiming (T, 20.)
Sommertage im Mai 2022. © UBIMET


Titelbild: Gewitter nahe Graz am 25.5.22 © Storm Science Austria

Neue Woche bringt Sommer und Gewitter

Sommertag mit Cumulonimbus - pixabay.com

Österreich liegt im Laufe der kommenden Woche zwischen reger Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa und einem sich verstärkenden Hoch über dem Mittelmeerraum. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei bereits in der ersten Wochenhälfte wieder warme Luftmassen nach Österreich. Pünktlich zu Beginn des meteorologischen Sommers am 1. Juni sind somit vielerorts wieder sommerliche Temperaturen in Sicht.

Die Temperaturen in der freien Atmosphäre (etwa 1500 m) steigen deutlich an. © ECMWF

Zunehmende Gewitterneigung

In der zweiten Wochenhälfte steigen die Temperaturen noch etwas an, vor allem im Süden und Osten zeichnen sich auch Spitzen um 30 Grad ab. Das Wetter bleibt jedoch unbeständig und in der zunehmend schwülen Luft zeichnen sich regional kräftige Gewitter samt Unwettergefahr ab.

Das Potential für kräftige Gewitter nimmt ab Donnerstag zu (im Loop: Mi, Do, Fr & Sa,). © ECMWF

Der Ausblick im Detail

Am Montag scheint im Osten, im Donauraum und am Bodensee zeitweise die Sonne. In den Alpen überwiegen dagegen die Wolken und vor allem in der zweiten Tageshälfte gehen vom Tiroler Alpenhauptkamm bis in die Obersteiermark einige Regenschauer nieder. Mit 14 bis 22 Grad beginnt sich die Luft langsam wieder zu erwärmen.

Der Dienstag hat vor allem im Norden und Osten einige Sonnenstunden zu bieten. Von Vorarlberg bis in die Steiermark ziehen einige Wolken durch und ab Mittag gehen im Bergland erste Regenschauer nieder. Gegen Abend wird es an der Alpennordseite von Westen her vermehrt nass und stellenweise gewittrig, im Süden bleibt es dagegen meist trocken. Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 18 und 26 Grad.

Am Mittwoch kommt vor allem im Flach- und Hügelland häufig die Sonne zum Vorschein. Im Tagesverlauf werden die Wolken aus Westen aber neuerlich dichter und über den Bergen bilden sich Quellwolken. In der zweiten Tageshälfte breiten sich von Vorarlberg bis Oberösterreich Schauer und lokale Gewitter aus, meist trocken bleibt es dagegen in den südlichen Becken und im östlichen Flachland. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 28 Grad.

Der Donnerstag beginnt gebietsweise mit Restwolken, an der Alpennordseite und im Nordosten vereinzelt auch mit Regenschauern. Am Vormittag kommt verbreitet die Sonne zum Vorschein, nachfolgend bilden sich aber neuerlich Regenschauer und teils kräftige Gewitter, dabei besteht örtlich die Gefahr von Sturmböen und Hagel. Die Temperaturen steigen auf 22 bis 30 Grad.

Am Freitag und zu Beginn des Wochenendes setzt sich das sommerliche, aber unbeständige Wetter fort. Im Westen und Norden geht es am Wochenende mit den Temperaturen tendenziell wieder langsam etwas bergab. Im Süden und Osten wird es schwül und sommerlich heiß, allerdings drohen hier auch heftige Gewitter.

Titelbild © pixabay.com

Hagelunwetter im Süden

Bis zu 31 l/qm zeigten die Wetterstationen im Süden, dazwischen dürfte es aber nicht selten für deutlich höhere Mengen gereicht haben. Vollgelaufene Keller und vermurte Straßen waren die Folge, in Mogersdorf im Bezirk Güssing wurde ein Auto von den Wassermassen eingeschlossen und der Fahrer musste gerettet werden.

Niederschlagsmenge über 24 Stunden bis Sonntag, 11 Uhr @ UBIMET

 

Beachtlich war zudem der Hagel, der vor allem am Wörthersee fiel und Klagenfurt mit den größten Geschossen nur knapp verschonte, wenngleich es auch hier zu Schäden kam. Allein in der Landwirtschaft Kärntens verursachte der gestrige Hagel Schäden von rund einer halben Million Euro.

 

Zu erkennen sind die betroffenen Gebiete in unserer automatischen Hagelanalyse sehr gut:

Hagelanalyse vom 27.05.2022 @ UBIMET

 

Schöne Aufnahmen gelangen dagegen einem Kollegen von einer blitzintensiven Zelle bei Hartberg:

 

Titelbild: Abendliche Gewitterzelle bei Hartberg @ Christoph Matella

Aufziehende Kaltfront sorgt für unterkühltes Wetter am Wochenende

Koblach im Rheintal - pixabay.com

Die Kaltfront des Tiefs INGE über dem Baltikum liegt momentan knapp nördlich von Österreich, gut zu erkennen an dem langgezogenen Wolkenband. Die Störung überquert in den kommenden Stunden die Alpen und sorgt im Süden Österreichs am heutigen Freitagabend und in der ersten Nachthälfte für ein paar Gewitter.

Satellitenbild um 16Uhr mit voranschreitender Kaltfront - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild um 16 Uhr mit voranschreitender Kaltfront – EUMETSAT, UBIMET

Deutliche Abkühlung in Sicht

Hinter der Kaltfront fließt am Samstag deutlich kühlere Luft aus Norden ein. Nach den heutigen, sommerlichen Höchstwerten wischen 23 und 27 Grad sind am Samstag maximal nur noch 16 bis 22 Grad in Reichweite, letztere sogar nur im Burgenland: Ein beachtlicher Temperatursturz von 5 bis 8 Grad! Am Sonntag wird es noch eine Spur kühler, dann könnte die 20-Grad-Marke landesweit unangetastet bleiben.

Animation der gemessenen Höchstwerte am Freitag und der Prognose für Samstag und Sonntag - UBIMET
Animation der gemessenen Höchstwerte am Freitag und der Prognose für Samstag und Sonntag – UBIMET

Die Abkühlung wird zweifellos spürbar sein, doch die gedämpften Höchstwerte am Wochenende sind nicht so weit entfernt vom langjährigen Klimamittel.
Nehmen wir Wien als Beispiel: Heute wurden sommerlich warme 26 Grad verzeichnet, am morgigen Samstag sind dann nur noch 20 Grad in Reichweite, doch im langjährigen Klimamittel sollten 22 Grad „normal“ sein! Man sieht: Die heutigen 26 Grad sind hier deutlich außergewöhnlicher als die morgigen 20 Grad.

Klimatologisch normale Höchstwerte, die an einem 27. Mai zu erwarten sind (Klimamittel 1981-2010) - UBIMET
Klimatologisch normale Höchstwerte, die an einem 27. Mai zu erwarten sind (Klimamittel 1981-2010) – UBIMET

Kühl ja, aber auch unbeständig

Mit Eintreffen der Kaltfront sind in der kommenden Nacht – nach den Gewittern im Süden – nahezu landesweit Regenschauer einzuplanen. Am Samstag bleibt es dann vor allem entlang der Nordalpen und im Süden auch tagsüber am längsten unbeständig.

Prognose der Niederschlagssumme am Samstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Samstag – UBIMET

Am Sonntag etabliert sich ein ausgeprägtes Tiefdrucksystem ziemlich genau über der Mitte Deutschlands. Dessen Randtiefs sorgen auch bei uns für oft trübes und teils regnerisches Wetter.

Prognose der Niederschlagssumme am Sonntag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme am Sonntag – UBIMET

 

 

Titelbild: Koblach im Rheintal – pixabay.com

Am Mittwoch im Süden neuerlich teils heftige Gewitter

Gewitterzelle in der Nähe von Graz am 25.05.2022 © Storm Science Austria

Nach dem gestrigen, gewitterreichen Dienstag steht uns heute regional erneut Unwettergefahr bevor. Denn Österreich liegt derzeit im Bereich einer Luftmassengrenze, die das Land teilt. Nach Westen und Norden zu ist bereits kühlere Luft angekommen: Hier verläuft der Nachmittag zwar oft trüb, die Unwettergefahr ist aber aufgrund der stabileren Luft verbannt. Südlich der Luftmassengrenze hält sich hingegen noch eine schwül-warme Luftmasse, die reichlich Energie für etwaige Gewitter bereitstellt.

Satellitenbild um 11:15 MESZ mit Wetterfronten - Eumetsat, UBIMET
Satellitenbild um 11:15 MESZ mit Wetterfronten – Eumetsat, UBIMET

Die ersten Gewitter bilden sich derzeit zwischen dem Oberen Murtal und Unterkärnten, sowie auch im Nordosten Italiens. Diese ziehen dann am Nachmittag und Abend unter Verstärkung nach Osten und Südosten weiter. Dementsprechend muss man heute vor allem von Unterkärnten über die Südhälfte der Steiermark bis ins Mittel- und Südburgenland neuerlich mit lokal heftigen Gewittern samt Hagel, Starkregen und Sturmböen rechnen.

Unwettergefahr am Mittwoch, 25. Mai 2022 - uwz.at
Unwettergefahr am Mittwoch, 25. Mai 2022 – uwz.at

Verbreitet sind in diesen Regionen ein paar Liter pro Quadratmeter Regen in Sicht, örtlich können die Gewitter aber neuerlich sehr große Regenmengen binnen wenigen Minuten bringen!

Prognose der 12-stündigen Niederschlagsmenge am Mittwochnachmittag und - abend - UBIMET
Prognose der 12-stündigen Niederschlagsmenge am Mittwochnachmittag und – abend – UBIMET

 

 

Titelbild: Gewitterzelle in der Nähe von Graz am 25.05.2022 © Storm Science Austria

Gewitter am Dienstag von Lienz und Graz bis nach Wien und Eisenstadt

Unwettergefahr am Dienstag, 24. Mai 2022 - uwz.at

+++ Update 21:00 Uhr +++

Der Tag geht allmählich zu Ende. Besonders im östlichen Bergland und im angrenzenden Flachland gab es heftige Gewitter mit ergiebigem Starkregen. Lokal sind mehr als 50 L/m² zusammengekommen. In Summe gab es seit Mitternacht rund 40.000 Blitze. Wir danken für Ihre/Eure Aufmerksamkeit und wünschen noch einen schönen Abend.

Niederschlagssumme seit Mitternacht © UBIMET
Zeitlicher Ablauf der Blitze am Dienstag © NOWCAST/UBIMET

Die 42.8 l/m² Regen binnen 3 Stunden in Wiener Neustadt sind ein neuer Rekord für die Station.

Rekorde der 3h-Regenraten in Wiener Neustadt - UBIMET, ZAMG
Rekorde der 3h-Regenraten in Wiener Neustadt – UBIMET, ZAMG

Auch die 43.9 l/m² Regen binnen 60 Minuten in Hartberg sind außergewöhnlich. Seit Beginn der 10-minütigen Messungen gab es im Mai hier noch nie mehr als 35 l/m² Regen in einer Stunde!

Rekorde der 1h-Regenraten in Hartberg - UBIMET, ZAMG
Rekorde der 1h-Regenraten in Hartberg – UBIMET, ZAMG

+++ Update 20:40 Uhr +++

Derzeit im Südburgenland

Webcam Güssing © http://www.logg.at/index.php/flugplatz/webcam-wetter

+++ Update 20:10 Uhr +++

In der letzten Stunde gab es besonders im Südosten nochmals große Regenmengen.

Hartberg 36 L/m²
Wörterberg 26 L/m²
Bernstein 16 L/m²
Lutzmannsburg 16 L/m²

+++ Update 20:00 Uhr +++

Überschwemmungen in Hartberg

 

+++ Update 19:15 Uhr +++

Gewitterzelle von Bad Waltersdorf aus gesehen © Storm Science Austria

+++ Update 19:05 Uhr +++

 

+++ Update 19:00 Uhr +++

 

+++ Update 18:55 Uhr +++

Im Osten haben sind weiter kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel unterwegs. Dies ziehen nur sehr langsam nach Osten, somit sind örtlich weiterhin Überflutungen zu erwarten.

Radarbild von 18.50 Uhr © ACG

+++ Update 18:50 Uhr +++

Dieses beeindruckende Bild erreicht uns aus Wolfau bei Hartberg in der Oststeiermark.

Gewitterzelle bei Wolfau © Storm Science Austria

+++ Update 18:25 Uhr +++

Hagel bei Bruck an der Mur © http://www.blumentalcam.at/cam_1.jpg

+++ Update 18:15 Uhr +++

Örtlich sind die Gewitter in der Steiermark auch durch Hagel begleitet, wie hier in Thörl.

Hagel in Thörl bei Aflenz © Roland Reiter

+++ Update 17:30 Uhr +++

In Aflenz sind in den vergangenen 10 Minuten 20 L/m² gefallen.

+++ Update 17:00 Uhr +++

Die Top-3 Stationen mit dem meisten Regen der letzten 3 Stunden.

Rottenmann 36,1 L/m²
Reichenau/Rax 36,1 L/m²
Rax/Seilbahn 32,3 L/m²

Zudem sind in den letzten 6 Stunden 50 L/m² in Wiener Neustadt gefallen.

+++ Update 16:05 Uhr +++

Die Zellen in der Steiermark reichen nun bis auf etwa 11 km hinauf.

Satellitenbild von 15.45 Uhr © EUMETSAT

+++ Update 16:00 Uhr +++

Die Shelfcloud bei Hollenthon aus einer anderen Perspektive.

Shelfcloud bei Hollenthon © Storm Science Austria

+++ Update 15:50 Uhr +++

Diese schöne Shelfcloud wurde bei Hollenthon in der Buckligen Welt von Stormchasern der Storm Science Austria abgelichtet. Vielen Dank für das Bereitstellen.

Shelfcloud bei Hollenthon © Storm Science Austria

+++ Update 15:45 Uhr +++

An der Station Rottenmann sind in den letzten 10 Minuten 13 L/m² gefallen und ein Böen 67 km/h wurde registriert.

+++ Update 15:30 Uhr +++

In der nördlichen Obersteiermark ziehen nun zwei kräftige Gewitter mit heftigem Starkregen langsam ostwärts.

Radarbild von 15.20 Uhr © ACG, UBIMET

+++ Update 15:!5 Uhr +++

In Admont verfinstert sich der Himmel. In der Obersteiermark bilden sich nun erste kräftigere Gewitter mit der Gefahr von Starkregen.

Webcam Admont © https://www.admont.at/_webcam_images/webcam2_watermark.jpg

+++ Update 14:45 Uhr +++

Viele Schauer und einzelne Gewitter ziehen derzeit durchs Land, lokal ist Starkregen dabei.

Radarbild von 14.35 Uhr © ACG/UBIMET

+++ Update 14:10 Uhr +++

In der letzten Stunde fielen in Wiener Neustadt rund 21 L/m² mit einem Gewitter, man muss besonders im Osten des Landes heute mit lokalem Starkregen rechnen.

+++ Update 13:05 Uhr +++

Im Wiener Becken gibt es auch schon erste (Orange-)Warnungen vor Gewittern. Momentan ist Hagel (noch) kein großes Thema.

Warnungen und Vorwarnungen für Gewitter, gültig für den Dienstag (Stand: 13 Uhr) - www.uwz.at
Warnungen und Vorwarnungen für Gewitter, gültig für den Dienstag (Stand: 13 Uhr) – www.uwz.at
Die Gewitterzelle am Alpenostrand gesehen von Wiener Neustadt um 12:50 Uhr - https://aviationacademy.panomax.com/
Die Gewitterzelle am Alpenostrand gesehen von Wiener Neustadt um 12:50 Uhr – https://aviationacademy.panomax.com/

+++ Update 12:45 Uhr +++

Und auch die ersten Blitzentladungen des Tages sind da! Im Außerfern schon vor 30 Minuten, jetzt aber auch am Alpenostrand.

Blitze der letzten 60 Minuten bis 12:45 MESZ - UBIMET, nowcast.de
Blitze der letzten 60 Minuten bis 12:45 MESZ – UBIMET, nowcast.de

+++ Update 12:25 Uhr +++

Die ersten Schauer sind nun am Alpenostrand unterwegs. Noch wurden aber hier keine Blitze geortet.

Radaranimation der letzten 25 Minuten bis 12:20 Uhr - Austrocontrol, UBIMET
Radaranimation der letzten 25 Minuten bis 12:20 Uhr – Austrocontrol, UBIMET

+++ Update 11 Uhr +++

Während es im Westen und Norden bereits recht wolkig ist, scheint in der Südosthälfte noch verbreitet die Sonne. Damit erwärmt sich hier die Luft in den kommenden Stunden weiter. Als direkte Folge entstehen in dieser Region bereits erste Quellungen, die am Nachmittag heranwachsen werden und allmählich auch zu Schauern und teils heftigen Gewittern führen werden.

Satellitenbild um 11 Uhr MESZ - Eumetsat, UBIMET
Satellitenbild um 11 Uhr MESZ – Eumetsat, UBIMET

Wetterlage

Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs FINJA mit Kern bei Norwegen hält sich am Dienstag vor allem im Osten und Süden Österreichs schwül-warme, gewitteranfällige Luft. Im Westen und Norden des Landes fließt hingegen bereits kühlere Luft aus Westen ein, daher ist hier die Unwettergefahr trotz  unbeständiger Verhältnisse bereits deutlich geringer.

Am Dienstagnachmittag und -abend muss man somit primär von Osttirol und Oberkärnten über die Steiermark bis nach Wien und dem Burgenland mit zunehmender Gewitterneigung rechnen. Hier sind lokal auch kräftige Gewitter mit der Gefahr von Hagel bis etwa 2 oder 3 cm Durchmesser, Starkregen und Sturmböen.

Unwettergefahr am Dienstag, 24. Mai 2022 - uwz.at
Unwettergefahr am Dienstag, 24. Mai 2022 – uwz.at

 

Titelbild: Unwettergefahr am Dienstag, 24. Mai 2022 – uwz.at

Tief FINJA bringt kräftige Gewitter

Blitz bei Gewitter - AdobeStock

+++ Update 03:30 +++

Das letzte Gewitter verlässt Österreich gerade in Richtung Slowenien, damit wollen wir diesen Liveticker mit ein paar abschließenden Statistiken beenden:

Wie man an den folgenden Abbildungen gut erkennen kann, lag der Gewitterschwerpunkt tagsüber zwischen Vorarlberg und dem zentralen Bergland. Dabei war neben Hagel vor allem Starkregen das größte Thema, in Tannheim kamen zum Beispiel 50 l/m² zusammen. Der Süden und Südosten präsentierte sich tagsüber noch oft von seiner freundlichen Seite, hier gingen aber schließlich in den Abend- und Nachtstunden teils kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel nieder. In St. Veit an der Glan wurden innerhalb einer halben Stunde 18.9 l/m² registriert.

Blitzverlauf 23.05.2022 © nowcast/UBIMET
Blitzverlauf seit Mitternacht © nowcast/UBIMET
24-stündige Niederschlagssumme © UBIMET
Niederschlagssumme seit Mitternacht © UBIMET
Niederschlagssumme seit Mitternacht © UBIMET

+++ Update 02:40 +++

Blick auf die aufziehenden Gewitter im Mölltal und in Heiligenblut vor etwa 3 Stunden:

Aufziehendes Gewitter im Mölltal © foto-webcam.eu
Aufziehendes Gewitter im Mölltal © foto-webcam.eu
Gewitter mit Blitz in Heiligenblut © foto-webcam.eu
Gewitter mit Blitz in Heiligenblut © foto-webcam.eu

+++ Update 01:30 +++

Ein kräftiges Gewitter ging gerade in Köflach nieder, die dortige Webcam konnte sogar einen Blitz festhalten. Diese Zelle verlagert sich jetzt erneut in die Südsteiermark, hier ist besonders Starkregen zu erwarten.

Wolkenblitz @ Webcam Köflach - https://koeflach.panomax.com/
Wolkenblitz @ Webcam Köflach – https://koeflach.panomax.com/

Ein weiteres kräftiges Gewitter erreicht demnächst St. Veit an der Glan. Hier ist ebenfalls mit Starkregen, aber auch noch mit Hagel zu rechnen. In Spittal an der Drau fielen in der letzten Stunde 14.8 l/m², in Millstatt waren es 10.9 l/m².

Blitzverlauf © nowcast/UBIMET
Blitzverlauf © nowcast/UBIMET

+++ Update 24.05. – 00:10 +++

In den letzten 3 Stunden haben sich die Gewitter immer weiter nach Süden vorgearbeitet.

Blitzverlauf der letzten 3 Stunden © Nowcast/UBIMET
Blitzverlauf der letzten 3 Stunden © Nowcast/UBIMET

Östlich von Murau hat sich zudem eine Zelle mit einem Bogenecho („bow echo“) formiert. In dessen Zugbahn ist mit Sturmböen zu rechnen.

Radarbild 00:00 © Austro Control/UBIMET

+++ Update 23:20 +++

Die stärksten Gewitter gehen derzeit im Süden nieder, eine kräftige Zelle mit Starkregen und Hagel zieht derzeit von der Koralpe in die Südweststeiermark.

Radarbild 23:10 © Austro Control/UBIMET

+++ Update 22:50 +++

Auch entlang des Wienerwalds hat sich nun eine Gewitterlinie gebildet, diese breitet sich langsam nach Osten aus und könnte damit auch noch für Wien – zumindest für die südlichen Bezirke – interessant werden.

Radarbild 22:40 © Austro Control/UBIMET
Radarbild 22:40 © Austro Control/UBIMET

Unsere Webcam in Wien Donaustadt konnte bereits einen Blitz einfangen:

Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien/
Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien/

+++ Update 22:20 +++

Ausgehend von der Obersteiermark ist demnächst im Grazer Bergland mit Gewittern zu rechnen, auch in Graz und im weiteren Verlauf in der Oststeiermark kann es noch gewittrig werden.

Aktuelles Radarbild © Austro Control/UBIMET
Aktuelles Radarbild © Austro Control/UBIMET

+++ Update 21:10 Uhr +++

Blitze der letzten 3 Stunden © NOWCAST

+++ Update 20:15 Uhr +++

Derzeit zieht ein Gewittersystem einmal quer von West nach Ost über Österreich hinweg und bringt kräftigen Regen. In Bad Mitterndorf fielen in der vergangenen Stunde 26 L/m² und in Gröbming 25 L/m².

Radarbild von 20.10 Uhr © ACG

+++ Update 19:40 Uhr +++

 

+++ Update 19:20 Uhr +++

Derzeit sind immer noch teils kräftige Gewitter im Westen und im zentralen Bergland unterwegs. Dabei besteht vor allem die Gefahr von Starkregen.

Blitze der letzten Stunde © NOWCAST

+++ Update 19: 00 Uhr +++

Weiterhin gibt es örtlich Starkregen, die Top 3 der letzten Stunde

Flattnitz 17 L/m²
St. Jakob im Defereggen 16 L/m²
Tannheim 13 L/m²

+++ Update 18:30 Uhr +++

Die kräftigste Gewitterzelle befindet sich aktuell genau über dem Dachstein. Beim Blick auf das dreidimensionale Radar zeigt sich, dass dieser Wolkenturm bis etwa 13 km in die Höhe geschossen ist und zudem auch in mehreren Kilometern Höhe maximale Reflektivitäten aufweist. Hagel ist mit diesem Gewitter sehr wahrscheinlich. Es verlagert sich nach Ost bis Südost und bedroht somit aktuell das Ennstal von Schladming bis Gröbming.

3D-Radar von 18:20 Uhr @ UBIMET, ACG

+++ Update 17:50 Uhr +++

Sturmböen jetzt in Vorarlberg mit der zweiten Gewitterrunde:

73 km/h Bregenz

72 km/h Rohrspitz

70 km/h Feldkirch

+++ Update 17:15 Uhr +++

Für das Rheintal und den Bregenzerwald zeichnet sich die zweite Runde ab:

Analysierte Blitze von 17:00 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 16:45 Uhr +++

+++ Update 16:35 Uhr +++

Über der Nordkette bei Innsbruck hat sich ein weiteres kräftiges Gewitter gebildet und zieht ostwärts. Mit dem Gewitter muss man mit Hagel rechnen.

Hagel auf der Nordkette. © www.foto-webcam.eu

+++ Update 16:30 +++

Mit den Gewittern fällt zum Teil sehr intensiver Regen, anbei ein paar Stundensummen:

  • 22 mm Tannheim
  • 20 mm Reutte
  • 16 mm Sillian

+++ Update 16:20 +++

Eine Gewitterlinie hat sich in der Schweiz entwickelt und zieht rasch nordostwärts. Mit Ankunft der Gewitter zeichnet sich rund um den Bodensee erhöhte Sturmgefahr ab. Die kräftigen Gewitter mit Hagel am Alpenrand verlagern sich dagegen ostwärts in Richtung Kaiserwinkl und Flachgau.

Radarbild um 16:10 Uhr. © DWD / UBIMET

+++ Update 16:10 +++

Im Satellitenbild erkennt man eindrucksvoll die an der Alpennordseite entstandenen Gewitter. Eingezeichnet ist ihre Zugbahn und die womöglich betroffenen Regionen im Osten. Derweil haben sich über der Schweiz weitere Gewitter formiert, welche in den nächsten Stunden nach Nordost Richtung Bayern ziehen werden. Am Bodensee kann es damit stürmisch werden. In Grün markiert: Auch über Osttirol hat es ausgelöst.

Satellitenbild von 15:30 Uhr mit demnächst betroffenen Regionen @ EUMETSAT, UBIMET

+++ Update 15:55 +++

Und auch ein ehemaliger Kollege, den es zurück in die Heimat nach Reutte gezogen hat, meldet Hagel:

+++ Update 15:40 +++

Die Gewitter erreichen auch das Unterinntal. Obacht also demnächst in Kufstein, aber auch von Schwaz bis Wörgl und im Raum Kitzbühel!

Webcam Innsbruck mit Blick nach Nordost @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/innsbruck-uni/

+++ Update 15:30 +++

Der Hagel im Rheintal hatte bereits einen Durchmesser von 1 bis 2 cm:

+++ Update 15:15 +++

Wir starten hiermit unseren heutigen Live-Ticker. Von der Schweiz kommend hat eine kräftige Gewitterzelle bereits Dornbirn überquert und hier Hagel gebracht. Zudem sind im Umfeld des Außerferns kräftige Gewitter entstanden. Sie ziehen nun an der Alpennordseite entlang nach Osten und werden früher oder später auch Salzburg und die oberösterreichsichen Seen treffen. Das ist jetzt schon absehbar, es ist ein relativ üblicher Ablauf.

Registrierte Blitze über eine Stunde bis 15:10 Uhr @ UBIMET, nowcast

 

 


Österreich gerät am Montag zunehmend unter den Einfluss eines Tiefs namens FINJA, welches sich von Nordfrankreich in Richtung Nordsee verlagert. Aus dem westlichen Mittelmeerraum gerät dabei feuchtwarme und energiereiche Luft nach Österreich. Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs steigt die Gewittergefahr ab dem Nachmittag an der Alpennordseite deutlich an, örtlich kann es dabei zu Starkregen und Hagel kommen. Am Abend besteht an der gesamten Alpennordseite die Gefahr von kräftigen Gewittern mit teils schweren Sturmböen. In der Nacht gehen schließlich auch im Osten örtlich Gewitter nieder.

Die Niederschlagsprognose von ICON deutet am Montagabend auf kräftige Gewitter im Norden.

Am Dienstag zweigeteilt

Der Dienstag bringt von Vorarlberg bis Oberösterreich dichte Wolken und zeitweise fällt etwas Regen. Im Osten bzw. vor allem im Süden kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein, im Laufe des Tages ziehen von Niederösterreich bis ins Burgenland sowie in den Südalpen aber teils kräftige Schauer und Gewitter durch. Stellenweise besteht dabei die Gefahr von Starkregen und Hagel. Die Temperaturen präsentieren sich zweigeteilt: Während es von Vorarlberg bis ins Salzkammergut nur noch 14 bis 19 Grad gibt, wird es im Süden und Südosten nochmals sommerlich warm mit 25 bis 29 Grad. Zur Wochenmitte sind besonders im äußersten Süden und Südosten nochmals kräftige Gewitter zu erwarten, sonst ist eine Beruhigung in Sicht. Die Temperaturen entsprechen mit 15 bis 25 Grad in etwa dem jahreszeitlich Durchschnitt.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag (zum Vergrößern  auf das Bild klicken). © UBIMET

Am Montag von NRW bis nach Bayern kräftige Gewitter

Blitz

+++ Update 21:50 Uhr +++

Die Gewitter gehen inzwischen vermehrt ein, in der Nacht sollten nur mehr vereinzelt ein paar Blitze in einem Streifen von der Nordsee bis zum Erzgebirge auftreten. Damit danken wir für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen noch einen schönen Abend.

Zeitlicher Verlauf der Blitze © NOWCAST/UBIMET
Niederschlagssumme seit Mitternacht © UBIMET

+++ Update 21:30 Uhr +++

 

+++ Update 21:10 Uhr +++

Weiterhin fällt im Umfeld der Gewitter kräftiger Regen, wie in München-Oberschleißheim mit 20 L/m² oder Burgwald in Hessen mit 21 L/m². Zudem gab es in München eine Böe mit 89 km/h und in Frankenberg in Hessen 84 km/h.

+++ Update 21:00 Uhr +++

 

+++ Update 20:45 Uhr +++

Auch aus Nordwesthessen wird eine ansehnliche Shelf-Cloud gemeldet:

 

+++ Update 20:40 Uhr +++

In der Nähe von München:

 

+++ Update 20:15 Uhr +++

München im Gewitter © foto-webcam.eu

+++ Update 19:45 Uhr +++

 

+++ Update 19:40 Uhr +++

 

+++ Update 19:20 Uhr +++

Ein weiteres Gewitter zieht auf München zu, dabei besteht die Gefahr von Starkregen.

Blitze der letzten Stunde © NOWCAST

+++ Update 19:10 Uhr +++

Bisher zeichnen sich die Gewitter vor allem durch Starkregen aus, in der letzten Stunde fielen in

Biberach (BW) 18 L/m²
Gevelsberg (NRW) 18 L/m²
Meinerzhagen (NRW) 13 L/m²
Waltrop (NRW) 12 L/m²
Dietenheim (BW) 12 L/m²

+++ Update 18:50 Uhr +++

Im Taunus, im Rhein-Main-Gebiet und im Odenwald haben sich kräftige Gewitterzellen gebildet, örtlich muss hier mit Hagel und Starkregen gerechnet werden.

Radarbild von 18.55 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 18:10 Uhr ++

In der letzten Stunde sind in Konstanz 26 L/m² gefallen. Zudem verzeichnete Lindau am Bodensee ein Böe von 84 km/h.

+++ Update 16:40 Uhr +++

Das aktuelle Satellitenbild zeigt die Gewitter an den Alpen sowie die einzelnen Zellen im Westen des Landes.

Aktuelles Satellitenbild von 16.25 Uhr © EUMETSAT

+++ Update 16:10 Uhr +++

Eine Gewitterlinie hat sich in der Schweiz entwickelt und zieht rasch nordostwärts. Mit Ankunft der Gewitter zeichnet sich rund um den Bodensee erhöhte Sturmgefahr ab. Die kräftigen Gewitter mit Hagel am Alpenrand verlagern sich dagegen ostwärts in Richtung Chiemgau und Berchtesgadener Land.

Radarbild um 16:10 Uhr. © DWD / UBIMET

Bislang wurden etwa 14.000 Blitzentladungen erfasst. Daten und Tagesstatistiken gibt es wie immer hier: Aktuelle Wetterdaten.

+++ Update 15:50 Uhr +++

Webcam Rosenheim © foto-webcam.eu

+++ Update 15:35 Uhr +++

In der Schweiz haben sich neue Gewitter gebildet, die in der kommenden Stunde auf Süddeutschland übergreifen werden.

Blitze der letzten Stunde © NOWCAST

+++ Update 15:30 Uhr +++

Auch im Westen kommen nun Gewitter mit kräftigem Regen auf.

Radarbild von 15.20 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 15:00 Uhr +++

An den Alpen ziehen derzeit mehrere Zellen mit teilweise größerem Hagel entlang.

Radarbild von 15.00 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 14:20 Uhr +++

Blick von der Zugspitze

Blick vom höchsten Berg Deutschlands © foto-webcam.eu

+++ Update 14:15 Uhr +++

Gewittrige Stimmung an den Alpen in Murnau am Staffelsee © foto-webcam.eu

+++ Update 13:30 Uhr +++

Auch in den Nordalpen wird es nun zunehmend gewittrig. Aus der Schweiz und aus Nordtirol greifen demnächst Gewitter auch auf Südbayern über.

+++ Update 12:30 Uhr +++

Zwischen Tuttlingen und Schaffhausen zieht derzeit ein sehr kräftiges Gewitter auf, Vorsicht vor Hagel und Sturmböen! Das Gewitter zieht weite nordostwärts.

Radarbild um 12:25 Uhr. © DWD/UBIMET

+++ Update 12:00 Uhr +++

Im Süden von Baden-Württemberg gibt es erste Meldungen von Sturmböen und kleinem Hagel. Dies wird auch von der Wetterstation in Dogern (Landkreis Waldshut) mit einer Messung von bis zu 77 km/h bestätigt. Lokal regnet es zudem ergiebig, etwa in Todtmoos wurden in der vergangenen Stunde 17 mm gemessen.

+++ Update 10:50 Uhr +++

Auf dem aktuellen Satellitenbild sieht man die aufziehenden Gewitter. Vor allem zwischen Basel und dem Hochschwarzwald gehen bereits erste kräftige Gewitter nieder, auch in Luxemburg zieht ein erstes Gewitter auf. Ab etwa Mittag sind dann auch in Rheinland-Pfalz erste Gewitter zu erwarten.

Satellitenbild um 10:50 Uhr. © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 10:10 Uhr +++

Ausgehend von Frankreich und der Schweiz ziehen erste kräftige Gewitter auf den Südwesten Baden-Württembergs zu.

Radarbild um 10:05 Uhr. © DWD / UBIMET

+++ Update 09:50 Uhr +++

Tief FINJA hat gestern bereits in Frankreich für heftige Gewitter gesorgt, nahe Poitiers im mittleren Westen des Landes wurden lokal sogar Hagelkörner um 10 cm beobachtet!

+++ Übersicht 08:30 Uhr +++

Deutschland liegt zu Wochenbeginn zwischen einem Tiefdruckgebiet mit Kern über den Britischen Inseln und einem Hoch über Osteuropa. Ein Randtief über Frankreich namens FINJA zieht dabei im Tagesverlauf über Benelux hinweg zur Nordsee, dabei gelangen mit mit einer südwestlichen Strömung feuchtmilde und energiereiche Luftmassen Deutschland. Vor allem von NRW bis nach Baden-Württemberg und Bayern muss man somit im Tagesverlauf mit teils kräftigen Schauern und Gewittern rechnen, in den Abendstunden erfassen diese auch die Regionen von Niedersachsen bis zum Erzgebirge. Vor allem im Süden besteht die Gefahr von teils großem Hagel und schweren Sturmböen, im Westen und in der Mitte ist zudem die Tornadogefahr leicht erhöht.


Titelbild © UBIMET

Am Montag regional wieder Unwettergefahr

In den Morgenstunden sind Gewitter vorübergehend bereits vom Bodensee über das Allgäu bis zur Zugspitze möglich. Tagsüber entwickeln sich hier die typischen Wärmegewitter über den Bergen, ausgehend vom Allgäu und den Alpen kann dann schon eine Zelle im Alpenvorland nach Osten unterwegs sein. Für gewöhnlich haben diese Gewitter das Potential für markanten Hagel.

 

Gefahrenkarte für Montag, den 23.05.2022 @ UBIMET

Über Mittag sollte es auch die ersten Entwicklungen im Raum Saarland/Rheinland-Pfalz geben, großflächig steigt die Unwettergefahr im Südwesten jedoch am Nachmittag an. Mit der sich nähernden Kaltfront rechnen die Wettermodelle verbreitet die Auslöse von Gewittern von den Vogesen über den Schwarzwald bis zur Schwäbischen Alb. Da die Scherungsbedingungen im Umfeld des Tiefs wieder gut sein werden, ist die Gefahr von schweren Gewittern oder Unwettern hier relativ hoch. Es ist gut möglich, dass sich im Verlauf des Abends eine Gewitterlinie nach Nordosten ausbreitet, welche vor allem Sturm bringen kann.

Auch in der Mitte des Landes steigt die Gewitterneigung zum Abend hin markant an, in der Nacht verlagert sich die aktive Zone wie schon am Freitag Richtung Österreich und Tschechien.

 

Titelbild @ Storm Science Austria

Mehrere Tornados richten in Deutschland schwere Schäden an

Wetterlage

Das Wettergeschehen am Freitag wurde in Mitteleuropa von Tief EMMELINDE geprägt, welches in der Früh noch über Nordfrankreich lag. Im weiteren Tagesverlauf zog das Tief unter allmählicher Verstärkung über die BeNeLux-Staaten nach Norddeutschland und in der Nacht auf Samstag nach Polen. Dabei führte es feucht-labile Luft aus Südwest nach Deutschland und Österreich. Im breiten Warmsektor (Gebiet zwischen Warm- und Kaltfront) waren somit gute Bedingungen für kräftige Gewitter gegeben.

Händische Analyse der Fronten um 17 Uhr Ortszeit und 10 m Wind.

Die Analyse oben zeigt die Lage der Fronten (Rot = Warmfront, Blau = Kaltfront) um 17 Uhr, in etwa dem Zeitpunkt als die Tornados auftraten.

Tornados

Der Auszug aus der Datenbank ESWD (European Severe Weather Database) zeigt die bisher (Samstagnachmittag) eingegangenen Meldungen über Tornados (Rot), Starkregen (Blau), Hagel (Grün) und Windböen (Gelb). Man erkennt die bisher gemeldeten 6 Tornados vom Freitag.

Bisherige Meldungen in der ESWD-Datenbank

Bedingungen

Die Orte, an denen die Tornados auftraten, boten ideale Bedingungen. Im rot umrandeten Gebiet (Grafik siehe unten) war die Luft nahezu gesättigt, denn der Unterschied zwischen Temperatur und Taupunkt ist nur gering. Dies begünstigt die Bildung von Tornados, da unter solchen Verhältnissen die Wolkenuntergrenze sehr niedrig ist.

Da zudem die Richtungsscherung (Windrichtung ändert sich mit der Höhe) südlich der Warmfront ausgeprägt war, war bereits im Vorfeld die Bildung von Superzellen erwartet worden. Dabei wird die durch die Scherung induzierte Rotation im Bereich des Aufwinds der Superzelle gekippt und durch Streckung erhöht (Pirouetteneffekt).

Vereinfachtes Prinzip der Tornadoentwicklung
Schema des Piroutteneffekts

Im gelb umrandeten Gebiet war die Differenz zwischen Lufttemperatur und Taupunkt (auch „Spread“) hingegen deutlich größer, hier war die Gefahr von Sturm bzw. Orkanböen sehr hoch, später trat über Tschechien noch ein Bow Echo örtlich mit Orkanböen auf.

Differenz zwischen Temperatur und Taupunkt1m 20.5.2022 um 17 Uhr MESZ.

Häufigkeit in Österreich

Tornados zählen sicherlich in Österreich zu den seltenen Phänomenen, dennoch treten pro Jahr im Schnitt 5 auf. Die gefühlte, zunehmende Häufigkeit ist besonders im Aufkommen von Smartphones und Videokameras zu erklären, da inzwischen viele Fälle dokumentiert werden und via Internet schnell Verbreitung finden, die früher nur lokal publik wurden.

Zudem hat sich die Beobachtungstechnik und hier speziell das Radar weiterentwickelt und mit sog. Doppler-Radaren können inzwischen Rotationen vermessen werden. Mit noch neuerer Technik kann inzwischen sogar indirekt erkannt werden, ob ein Tornado Bodenkontakt hatte oder nicht, in den USA sind solche als polarimetrischen Radare bezeichneten Radare inzwischen Standard.

Die zudem häufig gestellte Frage, ob Tornados mit dem Klimawandel zunehmen, lässt sich bei derzeitiger Datenlage nicht gut beantworten. Derzeit ist auf jedenfalls kein signifikanter Trend in eine Richtung erkennbar. Hier ist der Zusammenhang mit den jeweiligen Wetterlagen im Frühling und Sommer entscheidend.

Bilder

 

 

Titelbild: https://twitter.com/5fach/status/1527693068081717248

Tornados und blitzreichster Tag seit fast 2 Jahren

Mit Tief EMMELINDE wurden am Freitag ungewöhnlich warme, feuchte und labil geschichtete Luftmassen nach Deutschland gelenkt. Diese entluden sich im Laufe des Tages in teils kräftigen Gewittern, lokal kam es zu Hagel und Überflutungen durch Starkregen. Das Tief sorgte für passende Windverhältnisse, die die Entwicklung von rotierenden, so genannten Superzellen begünstigten. An diesen entwickelten sich auch einzelne Tornados, die wie bspw. in Paderborn für große Verwüstungen sorgten.

 

Die meisten Blitze gab es aber entlang einer kräftigen Gewitterlinie im Norden Bayerns. An dieser traten gebietsweise Sturmböen auf, in Nürnberg wurden schwere Sturmböen von bis zu 96 km/h gemessen, östlich der Stadt in Hersbruck gar orkanartige Sturmböen von 115 km/h. Insgesamt gab es am Donnerstag 298.212 und am Freitag 336.223 Blitzentladungen, davon an letzterem allein in Bayern über 154.000. Damit war der Freitag der blitzreichste Tag in Deutschland seit dem 13.06.2020, also seit fast zwei Jahren. Generell handelte es sich um ein außergewöhnlich starkes Ereignis, besonders in Bezug auf die Jahreszeit.

Blitzdichte am Freitag, den 20.05.2022 @ UBIMET, nowcast
Anzahl der registrierten Blitze nach Bundesland @ UBIMET, nowcast

Stärkster Blitz mit 432.000 Ampere

Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 432 kA wurde am Freitag in Tholey (Saarland) im Landkreis Sankt Wendel detektiert. Bei den Gemeinden mit der höchsten Blitzdichte muss man hingegen nach Bayern blicken. Am Freitag hatte Langfurth im Landkreis Ansbach die Nase vorne mit 55 Blitzen pro km².

Es war auch der bisher heißeste Tag des Jahres – Gemessene Höchsttemperaturen @ UBIMET, DWD

 

Am Montag wieder Unwettergefahr

Das Wochenende verläuft ruhig, bereits am Montag könnte sich das gestrige Szenario aber in ähnlicher, leicht schwächerer Weise schon wiederholen. Der DACH-Raum gelangt bis dahin wieder auf die Vorderseite eines Tiefs, mit der daraus resultierenden Südwestströmung wird neuerlich sommerlich warme und feuchte Luft herangeführt. Das Tief zieht am Montag nach jetzigem Stand von Nordfrankreich über Benelux zur Nordsee. Mit den zu erwartenden Luftmassengegensätzen und erneut guten Scherungsbedingungen zeichnen sich besonders in der Mitte und im Süden Deutschlands sowie den angrenzenden Regionen einmal mehr schwere Gewitter ab. Je nach Timing deuten sich die kräftigsten Entwicklungen von Baden-Württemberg über Bayern und entlang der Alpennordseite bis nach Salzburg/Oberösterreich an, hier sind neben Hagelschlag vor allem wieder Sturmböen ein Thema.
Titelbild: https://twitter.com/5fach/status/1527693068081717248

Unwettergefahr durch Hagel und Orkanböen

Blitz bei Gewitter - AdobeStock

+++ Update 22:00 Uhr +++

Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende. Am Schluss gibt es hier noch die Abfolge der Blitze und die Niederschlagsverteilung seit Mitternacht. Wir danken für eure Aufmerksamkeit und melden voraussichtlich am Montag wieder mit einem Liveticker. Gute Nacht.

Niederschlagssumme seit Mitternacht © DWD/UBIMET
Blitzverlauf seit Mitternacht © nowcast/UBIMET

+++ Update 21:45 Uhr +++

Hier eine Auflistung der bisherigen Blitze seit Mitternacht.

Anzahl Blitzte in jedem Bundesland © nowcast/UBIMET

+++ Update 21:30 Uhr +++

Blitz über den Chiemgauer Alpen © https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochries/2022/05/20/2120

 

+++ Update 21:25 Uhr +++

Gewitter über Leipzig

Gewitter in der Umgebung von München

 

+++ Update 21:20 Uhr +++

Am Alpenrand und östlich von München haben sich nun ebenfalls kräftige Gewitter mit der Gefahr von Hagle gebildet.

Radarbild von 21.15 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 20:55 Uhr +++

Das dazugehörige Radarbild

Radarbild von 20.50 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 20:40 Uhr +++

Hagelschäden z.B. in Koblenz

 

+++ Update 20:30 Uhr +++

Mit der Gewitterlinie gab es im Bayerischen Wald und im Fichtelgebirge Böen über 100 km/h. Inzwischen ist sie in Tschechien angekommen und hat sich zu einem Bow Echo weiterentwickelt.

Radarbild von 20.30 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 20:00 Uhr +++

Satellitenbild von 19.55 Uhr © EUMETSAT

+++ Update 19:40 Uhr +++

Superzelle bei Leipzig

 

+++ Update 19:30 Uhr +++

 

 

+++ Update 19:05 Uhr +++

Gewitter über Nürnberg

 

+++ Update 18:50 Uhr +++

 

+++ Update 18:30 Uhr +++

In Bayern hat sich nun eine Gewitterline gebildet, in ihrem Umfeld besteht die Gefahr von schweren Sturmböen.

Radarbild von 18.30 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 18:10 Uhr +++

 

+++ Update 18:05 Uhr +++

Ein weiteres Video des Tornados bei Lippstadt.

+++ Update 17:50 Uhr +++

In Thüringen haben sich ebenfalls Superzellen gebildet. Hier besteht auchTornadogefahr.

Radarbild von 17:45 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 17:40 Uhr +++

Hagel in Rheinland-Pfalz

 

+++ Update 17:35 Uhr +++

Satellitenbild von 17.30 Uhr © EUMETSAT

+++ Update 17:30 Uhr +++

+++ Update 17:25 Uhr +++

Tornadoschäden in Lippstadt

 

+++ Update 17:20 Uhr +++

Schäden der Superzelle in Lippstadt

+++ Update 17:15 Uhr +++

 

+++ Update 17:00 Uhr +++

Es haben sich inzwischen etliche Superzelle gebildet.

Radarbild von 17.00 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 16:50 Uhr +++

Möglicher Tornado in Nordrhein-Westfalen.

 

+++ Update 16:45 Uhr +++

Kleiner Hagel in der Eifel.

+++ Update 16:35 Uhr +++

Superzelle über dem Nürburgring © https://nuerburgring.de/info/nuerburgring/webcams

+++ Update 16:30 Uhr +++

 

+++ Update 15:55 Uhr +++

In Rheinland-Pfalz besteht nun Unwettergefahr durch Hagel, Starkregen und Sturmböen mit diesen 2 Superzellen.

Radarbild von 15:50 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 15.45 Uhr +++

Kräftiger Regen in Düsseldorf

 

+++ Update 15:30 Uhr +++

Derzeit ziehen vom Süden Belgiens her kräftige Zellen in Richtung Luxemburg/Rheinland-Pfalz. Bei der südlicheren handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Superzelle.

Radarbild von 15.30 Uhr © DWD/UBIMET
Satellitenbild von 15.30 Uhr © EUMETSAT

+++ Update 14:30 Uhr +++

Ein Bild der Zelle bei Köln.

 

+++ Update 14:15 Uhr +++

Eine kräftige Gewitterzelle erreicht nun Köln.

Radarbild von 14.15 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 13:45 Uhr +++

Gewitter ante portas, im Westen ziehen nun zunehmend kräftige Gewitter auf. Dabei besteht die Gefahr von Hagel und Sturmböen.

Radarbild von 13.40 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 13:15 Uhr +++

Die Graphik gibt die Position der Fronten (Rot = Warmfront und Blau = Kaltfront) des Tiefs EMMELINDE wieder. Man erkennt die bodennahen Winde aus Südost. Dies erhöht die Gefahr für Tornados falls Superzellen entstehen besonders dort, wo der Taupunkt erhöht ist.

Händische Analyse der Fronten um 13.00 Uhr und Wind in 10 m Höhe Daten © DWD

+++ Update 12:30 Uhr +++

Die Gewitteraktivität verlagert sich nun immer weiter in den Nordosten Frankreichs und in Richtung Belgien. Vor etwa einer Stunde ist allerdings noch ein kräftiges Gewitter knapp nördlich an Paris vorbeigezogen:

Bereits in der Früh gab es zudem im Nordwesten Frankreichs Gewitter mit sintflutartigem Starkregen und Hagel, wie das folgende Video zeigt:

+++ Update 11:30 Uhr +++

Ein Blick auf das aktuellste Satellitenbild kombiniert mit den neuesten Daten der Blitzortung zeigt die bereits kräftigen Gewitter im Norden Frankreichs, in Deutschland dominiert, abgesehen von den einzelnen Gewittern in der Mitte des Landes, noch ruhiges und oft sonniges Wetter.

Aktuelles Satellitenbild inkl. Blitzortung © Meteosat, Nowcast

+++ Update 10:50 Uhr +++

Aktuell zieht ein Gewitter über Oberfranken hinweg, die Unwettergefahr ist aber gering. In erster Linie muss man hier örtlich mit kurzzeitigem Starkregen rechnen.

+++ Update 10:30 Uhr +++

Der aktuelle Lauf unseres Lokalmodells bestätigt die Unwettergefahr quer über die Mitte bzw. den Norden des Landes im Laufe der zweiten Tageshälfte. Besonders von NRW bis nach Brandenburg und Sachsen ist das Potential für ein langlebiges, schnell ziehendes Gewitterkomplex hoch.

Niederschlagsprognose von RACE.

+++Update 10:15 Uhr +++

Auch die unabhängige Prognose der Meteorologen von ESTOFEX sieht heute ein hohes Potential für Unwetter in Teilen Deutschlands: „A level 3 was issued in a belt of north – central Germany for severe to extremely severe wind gusts, large hail, tornadoes and excessive rainfall.

+++ Übersicht 10:00 Uhr +++

Der Freitag bringt im Laufe des Tages vor allem in der Nordhälfte erhöhte Unwettergefahr. Verantwortlich dafür ist ein kleinräumiges Wellentief namens EMMELINDE, welches im Laufe der zweiten Tageshälfte von Nordfrankreich unter Verstärkung über das Norddeutsche Tiefland hinweg zieht.

In einem breiten Streifen quer über das Land von NRW bis nach Brandenburg und Sachsen kündigen sich im Laufe des Nachmittags bzw. Abends teils heftige Gewitter an. Die Wettermodelle deuten auf eine sehr schnell ziehende Gewitterlinie teils mit Orkanböen ab. Einzelne vorlaufende Gewitterzellen bzw. am Südrand der Gewitterlinie können allerdings auch zu teils großem Hagel und ganz vereinzelt zu einem Tornado führen. Direkt im Bereich des Tiefkerns am Nordrand der Gewitterlinie kann es zudem vorübergehend ergiebig regnen mit der Gefahr von kleinräumigen Überflutungen.

In den Abendstunden und in der Nacht nimmt die Gewittergefahr dann auch von Rheinland-Pfalz über Baden-Württemberg bis nach Bayern zu, auch hier kann es zumindest örtlich zu schweren Sturmböen und Hagel kommen.
Unwetterpotential am Freitag. © UBIMET

Titelbild © AdobeStock

Am Freitag vor allem im Westen Hitze, in der Nacht Gewitter

Wörthersee

Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem Hoch über Südosteuropa und einem sich entwickelnden Randtief über Frankreich. Aus Südwesteuropa gelangen dabei außergewöhnlich warme Luftmassen in den Alpenraum, die Temperaturen steigen im Westen am Nachmittag auf bis zu 33 Grad, aber auch sonst sind verbreitet Höchstwerte um 30 Grad zu erwarten.

Aus Südwesten gelangen sehr warme Luftmassen zu den Alpen. © ECMWF/UBIMET

Lokal Rekorde in Reichweite

Die höchsten Temperaturen werden am Nachmittag mit bis zu 33 Grad im Rheintal, im Walgau und im Flachgau erwartet. Damit sind vor allem in Vorarlberg neue Stationsrekorde möglich. Beispielsweise liegt der Mairekord in Bregenz bei 32,2 Grad und in Feldkirch bei 33 Grad. In Innsbruck steht heute bereits der vierte Hitzetag in diesem Mai an, der Rekord liegt bei 6 (im langjährigen Mittel wären 1 bis 2 üblich).

Prognose der Höchstwerte am Freitag.

Im Laufe des Nachmittags entstehen zunächst nur im östlichen Bergland von den Tauern über das Grazer Bergland bis ins Mittelburgenland lokale Hitzegewitter. In den Abend- und Nachtstunden steigt die Gewittergefahr aber auch an der Alpennordseite an, besonders im Grenzbereich zu Bayern und Tschechien sind auch starke Gewitter mit Sturmböen möglich. Noch heftigere werden in der Nordhälfte Deutschlands erwartet, mehr Infos dazu gibt es hier.

Die Temperatauren liegen teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Mittel. Bild: © K. Haustein

Erste Tropennacht?

Im Osten sind nach derzeitigem Sand nur vereinzelt Gewitter zu erwarten, in der zweiten Nachthälfte kommt aber voraussichtlich kräftiger Westwind auf. Damit zeichnet sich hier eine sehr laue Mainacht ab, in der Wiener Innenstadt sowie lokal auch im Mittelburgenland ist sogar eine Tropennacht möglich. Tropennächte sind im Mai selbst in der Wiener Innenstadt außergewöhnlich, zuletzt gab es eine am 30. Mai 2018.

Am Samstag Gewitter im Süden

Am Samstag ziehen an der Alpennordseite von der Früh weg einige Schauer und lokale Gewitter durch, im Donauraum und im Osten klingen vereinzelte Schauer in der Früh aber rasch ab und es wird häufig sonnig. Auch von Osttirol über das westliche und nördliche Kärnten bis in die Mur-Mürz-Furche scheint häufig die Sonne, noch weiter südlich gehen nach einem sonnigen Start aber kräftige Schauer und Gewitter nieder. Bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 21 und 30 Grad.

 

 

Starke Gewitter brachten am Donnerstag 300.000 Blitzentladungen

Gewitter

In Summe wurden am Donnerstag 298.000 Blitzentladungen erfasst, also ein Wert der vergleichbar ist zu den blitzreischten Tagen eines Sommers. Die meisten Entladungen gab es in Rheinland-Pfalz, Bayern, NRW, Baden-Württemberg und Hessen.

Blitzverlauf am 19. Mai 2020. © UBIMET

+++ Update 20:30: Mehr als 200.000 Blitze +++

Unser Blitzortungssystem hat heute bislang 236.729 Blitze registriert. Zum Vergleich: Am gewitterreichsten Tag des Sommers 2021 (20. Juni) wurden mehr als 316.000 Blitze erfasst.

Anzahl der Blitze am 19. Mai 2022, 00:00 bis 21:10 MESZ (QUELLE: UBIMET/nowcast)

+++ Update 20:20 +++

Und noch einmal die Blitzkarte mit dem Verlauf der letzten 3 Stunden. Die Gewitteraktivität verlagert sich nun in den Osten, hier liegt allerdings trockenere Luft, sodass den Gewittern sozusagen der Saft ausgehen wird.  Anders bei jenen Komplexen im südlichen Rheinland-Pfalz und im Grenzgebiet Baden-Württemberg/Bayern. Mit Durchzug der Gewitter sind hier lokal noch Sturmböen mit 70 bis 80 km/h möglich.

Blitzverlauf der letzten 3 Stunden, 19.05.2022 ~ 18:00 bis 21:00 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET/nowcast)

+++ Update 19:30 +++

Jetzt wird es auch im Norden Bayerns etwas unbeständig.

+++ Update 18:40 Uhr +++

Mit Durchzug der Gewitter kühlt es vorübergehend um bis zu 5 bis 15 Grad ab. Die Luft wird aber nicht wie nach einer Kaltfront nachhaltig kühler, morgen erwarten uns abermals sommerliche Temperaturen und kräftige Gewitter.

Aktuelle Temperatur, 19. Mai 2022, 17:00 Uhr (Quelle: UBIMET)

+++ Update 17:20 Uhr +++

Die Gewitterlinie, die vor rund 3 Stunden den den Westen erreicht hat, wird nun vor allem im nördlichen Teil (Münsterland bis zur Nordsee) löchriger. Vorsicht ist aber auch hier noch geboten.
Die kräftigsten Exemplare sind derzeit vom Sauerland bis zum Hunsrück zu finden. In der nächsten Stunde verlagern sich diese nach Hessen. Achtung vor Starkregen und Sturmböen!

Die aktuelle Blitzkarte mit dem Verlauf der Blitze der vergangenen 3 Stunden. je dünkler, desto älter):

Blitzverlauf der letzten 3 Stunden, 19.05.2022 14:00 bis 17:00 Uhr MESZ (Quelle: UBIMET/nowcast)

+++ Update 16:20 Uhr +++

In Summe wurden bis jetzt bereits knapp 43.000 Blitzentladungen in Deutschland verzeichnet, die meisten davon in NRW. In den kommenden Stunden kommen noch einige dazu. Der bislang blitzreichste Tag des Jahres war der 16. Mai mit 103.000 Entladungen, diesen Wert können wir heute noch übertreffen.

+++ Update 16:15 Uhr +++

Mit den Gewittern kühlt es im Westen teils um mehr als 10 Grad ab, so liegen die Temperaturen etwa in Essen und Köln nun zwischen 16 und 18 Grad. Im Vorfeld der Linie werden aktuell noch sommerliche 27 bis 30 Grad gemessen.

+++ Update 16:05 Uhr +++

Am Flughafen Münster/Osnabrück wurden mit Durchzug der Böenfront Spitzen bis zu 105 km/h gemessen.

+++ Update 16:00 Uhr +++

Hier kommt das aktuelle Satellitenbild inkl. Blitze der vergangenen Stunde.

Satellitenbild und Blitze um 15:50 Uhr. © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 15:45 Uhr +++

Anbei weitere Bilder der Böenfront in NRW:

+++Update 15:25 Uhr +++

Die Gewitterlinie liegt derzeit quer über dem Westen von NRW. Sie erfasst demnächst u.a. das Münsterland, das Ruhrgebiet und die Kölner Bucht.


Im Bereich von frisch bestellten Feldern kann es auch Sichtbehinderungen kommen durch aufgewirbelten Staub!

+++Update 15:10 Uhr +++

In Xanten wurde in der vergangenen Stunde eine schwere Sturmböe von 92 km/h gemessen. In Eindhoven (NL) wurden sogar 111 km/h verzeichnet.

+++Update 15:00 Uhr +++

Anbei ein aktuelles Bild der Böenfront nahe Bottrop.

+++ Update 14:45 Uhr +++

Im äußersten Westen von NRW werden bereits erste Sturmschäden gemeldet. Die Gewitterfront zieht mit einer spektakulären Böenfront auf (sog. „shelf cloud“).

+++ Update 14:15 Uhr +++

Im westlichen NRW sollte man bereits jetzt achtsam sein. Die kräftige Gewitterlinie kommt hier innerhalb der nächsten Stunde auf und hat neben zahlreichen Blitzen und Hagel auch Sturmböen im Gepäck!

Radarbild von 14:00 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 14:00 Uhr +++

Und so sah der Böenkragen übrigens bei Brüssel aus:

Derweil noch ein Video aus Nordfrankreich:

+++ Update 13:45 Uhr +++

Inzwischen haben die Gewitter auch den dt. Radarverbund erreicht. Sie werden am Nachmittag auf den Nordwesten Deutschlands übergreifen.

Radarbild von 13:40 Uhr @ UBIMET, DWD

+++ Update 13:25 Uhr +++

In Uccle (Brüssel, Belgien) wurden vergangene Stunde Böen bis zu 104 km/h gemessen! Diese Messung bestätigt wie hoch das Potential für schwere Sturmböen heute ist.

Auf der Vorderseite der dort entstandenen Gewitter werden bereits 30 Grad gemessen, mit ihnen kühlt es auf rund 17 Grad ab.

Aktuelle Blitze von 13:25 Uhr und gemessene Temperaturen von 13 Uhr @ UBIMET, nowcast

+++ Update 12:45 Uhr +++

Am aktuellen Satellitenbild sieht man eindrücklich die kräftigen Gewitter über Belgien und den Niederlanden. Diese ziehen nordostwärts und werden am späteren Nachmittag auch den Nordwesten Deutschlands erreichen. Mit Ankunft der Gewitter ist mit erhöhter Sturmgefahr zu rechnen.

Satellitenbild und Blitze um 12:45 Uhr. © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 12:00 Uhr +++

Derzeit sind im äußersten Westen wie etwa im Raum Trier erste Gewitter entstanden, vorerst hält sich die Unwettergefahr aber noch in Grenzen. Starke Gewitter ziehen derzeit hingegen schon in Belgien und den Niederlanden durch. Vor etwa einer Stunde wurden in Nordfrankreich in Arras (Dép. Pas-de-Calais) bereits schwere Sturmböen bis 94 km/h gemessen. Örtlich wurde zudem auch Hagel beobachtet.

+++ Update 11:30 Uhr +++

Die gestrige Prognose wurde von den heutigen Modellen im Wesentlichen bestätigt. Bereits heute Abend besteht mit den Gewittern vor allem in der Westhälfte bzw. in der Mitte die Gefahr von Sturmböen bzw. örtlich auch schweren Sturmböen. Noch markanter wird allerdings der Freitag: Das Randtief „EMMELINDE“ zieht im Laufe der zweiten Tageshälfte direkt über Norddeutschland hinweg und sorgt für eine für Mitteleuropa ungewöhnliche Überlappung von starker Windscherung und energiereicher Luft.

Unwetterpotential am Freitag. © UBIMET

Wir erwarten daher eine äußerst dynamische Gewitterlage (mit vermutlich einer oder mehreren Gewitterlinien mit einem hohen Potential für Sturmschäden). Die größte Unwettergefahr herrscht in einem breiten Streifen von NRW über Thüringen und Sachsen-Anhalt bis nach Brandenburg und Sachsen, zumindest örtlich sind hier sogar Orkanböen möglich. In Summe könnte am Freitag durchaus eine der markantesten Unwetterlagen der Saison bevorstehen.

+++ Übersicht  vom 18.5.2022 +++

Zwischen einem Hochdruckkeil über dem Mittelmeerraum und einem Tiefdruckgebiet über dem Ostatlantik stellt sich am Donnerstag eine südwestliche Höhenströmung in Deutschland ein. Damit gelangen feuchtwarme und energiereiche Luftmassen ins Land und im Vorfeld einer vorübergehend stationären Luftmassengrenze über Westeuropa steigt die Gewittergefahr vor allem in den westlichen Landesteilen deutlich an. Am Freitag entwickelt sich an der Luftmassengrenze über Benelux ein weiteres Randtief, welches regional für erhöhte Unwettergefahr sorgt.

Am Donnerstag Gewitter im Westen

Am Donnerstag scheint zunächst häufig die Sonne, nur im äußersten Westen und Nordwesten ziehen bereits in der Früh einige Wolken sowie ein paar mitunter gewittrige Schauer durch. Nach teils sonnigen Auflockerungen stiegt die Gewitterneigung im Westen im Laufe des Nachmittags rasch wieder an, vor allem von Rheinland-Pfalz über NRW bis ins westliche Niedersachsen sind örtlich auch kräftige Gewitter möglich mit der Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen. In den Abendstunden breiten sich die Gewitter tendenziell in der Mitte des Landes aus (nördliches Baden-Württemberg, Franken, Hessen, östliches Niedersachsen). Mit Ankunft der Gewitter kündigt sich hier erhöhte Sturmgefahr an, örtlich sind auch schwere Sturmböen um 100 km/h nicht ausgeschlossen. Im Osten und Südosten bleibt es noch weitgehend trocken.

Am Freitag regional Unwettergefahr

Der Freitag bringt im Laufe des Tages vor allem in der Mitte bzw. in der Nordhälfte erhöhte Unwettergefahr. In einem breiten Streifen quer über das Land von Rheinland-Pfalz, NRW und Teilen Niedersachsen bis nach Brandenburg und Sachsen sind im Laufe des Nachmittags und Abends heftige Gewitter mit ergiebigen Regenmengen, teils großem Hagel und schweren Sturmböen möglich. Etwas geringer ist die Gewittergefahr lediglich im äußersten Norden. Im Süden gibt es zunächst nur im Berg- und Hügelland lokale Hitzegewitter, in den Abend- und Nachtstunden ziehen dann auch im Südwesten und am Alpenrand teils kräftige Schauer und Gewitter durch.

Das Potential für heftige Gewitter ist am Freitag regional groß (EFI-Index für CAPE shear). © ECMWF

Titelbild © AdobeStock

Gewitter brachten am Montag 17.000 Blitzentladungen

Kräftiges Gewitter mit Blitz und Donner.

Am Montag wurden in Österreich in Summe 17.500 Blitzentladungen gemessen, davon allein 5300 in Kärnten bzw. 5000 in der Steiermark. In Jedem Bundesland wurde zumindest eine Entladung detektiert, wobei das östliche Flachland und der Donauraum nur vereinzelt betroffen waren. Die nasseste Station war Hochfilzen mit 37 mm Regen, wobei unsere Radaranalyse lokal noch höhere Spitzen zeigt. Die stärksten Windböen in den Niederungen wurde in Zell am See mit 82 km/h sowie in Villach mit 63 km/h gemessen. Die höchste Blitzdichte wurde in der Gemeinde Königstetten (Tulln) gemessen, der stärkste Blitz dagegen in Obervellach mit 195 kA.

Live-Ticker-Rückblick

+++ Update 20:00 Uhr +++

Bis auf ein kräftigeres Gewitter über dem Bregenzer Wald und ein Gewitter im Waldviertel lösen sich alle bisherigen Gewitter derzeit auf. Dennoch regnet es stellenweise noch kräftig weiter. Die bisherigen Niederschlagssummen können sich zumindest sehen lassen, da einige der Mengen in nur kurzer Zeit zusammenkamen:

Bis auf das eben genannte Gewitter im Waldviertel blieb der Norden heute noch von Schauer oder Gewittern verschont. Morgen kehrt sich die Situation um. Der bisherige Blitzverlauf zeigt, dass sich die Gewitter meist an das Bergland und den Südosten hielten:

+++ Update 19:10 Uhr +++

Die Gewitterlinie aus Bayern erreicht in diesem Moment Salzburg und Oberösterreich – zwar bereits schwächelnd, aber immer noch kräftig. In diesem Foto aus Piding erkennt man ebenso die Böenfront:

+++ Update 18:20 Uhr +++

Eindrucksvolle Bilder von der Webcam aus Hartberg. Zu sehen ist dabei ein kurzer, aber sehr kräftiger Gewitterschauer:

+++ Update 17:45 Uhr +++

Vorher wurde bereits erwähnt, dass man vom Tennengau bis ins Innviertel zum Abend hin den Blick gen Westen schweifen lassen sollte. Hier nun ein erstes Radarbild mit einer Gewitterlinie in Bayern, die derzeit nach Osten zieht:

Radarbild 17:40, UBIMET, Austrocontrol, DWD

+++ Update 17:00 Uhr +++

Umgangssprachlich spricht man oft von Gewittertürmen, pilzförmigen Wolkenquellungen, Wolkenamboss und dergleichen. Ein Blick auf das animierte Satbild bringt einem das näher. Man beachte dabei den Süden Österreichs:

Satbilder: UBIMET, EUMETSAT

Dahinter steckt, dass in der labilen Atmosphärenschichtung Luftpakete aufgrund der Konvektion schnell in höhere Schichten gehoben werden, spätestens an der Tropopause aber vom weiteren Aufsteigen gehindert werden und sich letztlich als Gewitterwolke in Amboss-Form ausbreiten. In obigem Satbild sieht man

Während man in Innsbruck letzte Nacht schon von einem Gewitter geweckt wurde, ist derzeit erhöhte Vorsicht geboten vom Tiroler Unterland über den Pinzgau und Osttirol bis in die Südsteiermark!

Hier eine schöne Aufnahme einer beeindruckenden Gewitterwolke in Kärnten:

+++ Update 13:20 Uhr +++

Besonders langsam ziehende Gewitter sorgen lokal für viel Regen, sehr gut zeigen das die Zellen in Kärnten und Tirol.

Ort Niederschlagsmenge, letzte Stunde, mm
Flattnitz (K) 19,2
Steinach am Brenner (T) 12,6
Mallnitz (K) 6,3

+++ Update 12:25 Uhr +++

Die ersten Zellen haben sich jetzt in Tirol und Kärnten gebildet. Hier gab es auch schon die ersten Blitze.

Radarbild von 12:10 Uhr © Austro Control/nowcast

+++ Update 11:55 Uhr +++

Herzlich Willkommen zu unserem Liveticker. Derzeit erstreckt sich die Warmfront eines Tiefs über den Westen des Landes. Bereits in der Früh ist die erste Gewitterzelle durch Tirol durchgezogen. In den kommenden Stunden wird die Front weiter in Richtung Osten ziehen und es werden sich besonders im Westen und Süden weitere Gewitter bemerkbar machen. Bereits jetzt haben sich schon Quellwolken gebildet aus denen Schauer nieder gehen.

Innsbruck - www.foto-webcam.eu
Innsbruck – www.foto-webcam.eu

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In der Früh erreicht die Warmfont des Tiefs BORA den Westen des Landes mit ersten Schauern. Damit fließt feucht-labile Luft ein. Um die Mittagszeit liegt Österreich im sogenannten Warmsektor (Bereich zwischen Warm- und Kaltfront) des Tiefs, wie auf der Frontenkarte zu erkennen ist.

Frontenkarte für Montag, den 16. Mai zur Mittagszeit

In dieser Luftmasse bilden sich am Vormittag im Bergland mächtige Quellwolken. In der Folge gehen schließlich zunehmend kräftige Schauer und Gewitter nieder. Dabei besteht im Rot markierten Bereich in der Graphik Unwettergefahr durch Starkregen, örtlich sind Überflutungen zu erwarten. Bei den stärksten Gewittern muss zudem mit kleinem Hagel und Sturmböen gerechnet werden.

Gefahrengebiete am Montag

Insbesondere im Südosten der Steiermark gibt es noch Unsicherheiten, ob Gewitter, die sich an den dortigen Randgebirgen bilden, die Niederungen erreichen. In diesem Fall besteht auch dort erhöhte Unwettergefahr, da hier die Luft am labilsten ist.

Abseits des Berg- und Hügellands verläuft der Tag zunächst weitgehend trocken, meist sonnig und im Osten auch heiß. Erst am Abend erreichen ausgehend von Bayern Gewitter auch den westlichen Donauraum, jedoch in abgeschwächter Form.

 

Titelbild: visualhunt.com

Gewitter brachten am Montag 100.000 Blitzentladungen

In Summe wurden am Montag knapp mehr als 100.000 Blitzentladungen gemessen, die meisten davon in Bayern, NRW und Baden-Württemberg. Lokale kräftige Gewitter gab es aber auch etwa in Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen. Wie erwartet stellte Starkregen die Hauptgefahr dar, so wurden örtlich wie etwa rund um Bad Neuenahr-Ahrweiler mehr als 40 mm in wenigen Stunden gemessen. Die Radaranalyse deuten punktuell auch auf noch größere Summen hin. Stellenweise kam es dabei auch zu kleinem Hagel und teils stürmischen Böen (max. Messungen im Flachland: 66 km/h in Lautertal bzw. 65 km/h in München).

Am kommenden Donnerstag und Freitag kündigt sich die nächste ausgeprägte Gewitterlage in weiten Teilen Deutschlands an. Im Gegensatz zum Montag zeichnet sich bei der bevorstehenden Gewitterlage auch eine erhöhte Hagel- und Sturmgefahr ab! Mehr Infos dazu folgen wie gewohnt auf www.uwr.de in den kommenden Tagen!

Live-Ticker-Rückblick

+++ Update 20:30 Uhr +++

Der erste Gewitter-intensivere Tag neigt sich dem Ende entgegen. Während sich die Front im Laufe der Nacht weiter nach Nordosten verlagert und dort noch für den ein oder anderen gewittrigen Schauer sorgen wird, beruhigt sich das Wetter in den restlichen Landesteilen wieder – spätestens am Donnerstag steht bereits die nächste Schwergewitterlage bevor.
Ein erster Überblick zeigt die bisherige Blitzverteilung am heutigen Tag.

Dabei hat es einige Orte und Städte nicht nur sehr blitzintensiv getroffen, auch die Niederschlagsmengen waren teils erheblich. So zB liefen in Bad Neuenahr-Ahrweiler bei über 40 Liter auf den Qudratmeter in nur kurzer Zeit manche Keller voll.

+++ Update 19:45 Uhr +++

Kräftiger Gewitter in und um Erfurt samt kleinkörnigem Hagel. Es wird von vielen Feuerwehreinsätzen und manch vollgelaufenen Kellern berichtet.

+++ Update 19:20 Uhr +++

Während die Gewitterlinie inzwischen in leicht abgeschwächter Form Bayern nach Osten verlässt, ziehen weitere kräftige Gewitter durchs Alpenvorland in Richtung Tölzer Land. Auch dort muss man sich auf kräftige Schauer und kleinkörnigen Hagel einstellen!

Radarbild 19:20, UBIMET, DWD

+++ Update 18:20 Uhr +++

Bilder der Gewitterlinie aus Bayern samt Böenfront im Chiemgau:

+++ Update 17:45 Uhr +++

Kräftige Neuentwicklung nun wieder in Baden-Württemberg nördlich von Ravensburg mit Kurs Richtung Kempten und Memmingen!
Zudem breitet sich die bereits bekannte Gewitterlinie in Bayern weiter nach Osten aus.

Radarbild 17:40 Uhr, UBIMET, DWD

+++ Update 17:00 Uhr +++

Mit der Gewitterlinie, die soeben auch über München zieht, geht Starkregen einher. Das webcam-Bild von Dachau zeigt dies eindrucksvoll:

Webcam-Dachau, foto-webcam.eu

+++ Update 16:00 Uhr +++

In Bad Neuenahr-Ahrweiler sind in den letzten 3 Stunden 51 L/m² Regen gefallen. Das zeigt, dort wo die Gewitter länger verweilen, kann es größere Regenmengen geben.

+++ Update 15:50 Uhr +++

Kräftiges Gewitter auch nun über Wuppertal:

+++ Update 15:30 Uhr +++

Inzwischen haben sich vom Münsterland bis nach Oberbayern mächtige Wolkentürme entwickelt, die teils bis zu 11 km Hoch sind. Dementsprechend sind die Aufwinde der Gewitter kräftig und Starkregen und Hagel sind die Folge.

Aktuelles Satllitenbild von 15.30 Uhr © EUMETSAT

+++ Update 15:20 Uhr +++

 

+++ Update 15:15 Uhr +++

Die Blitzte der vergangenen 3 Stunden. © NOWCAST/UBIMET

+++ Update 15.00 Uhr +++

Starkregen nun in Köln.

+++ Update 14:50 Uhr +++

Auch im Hessischen Niederbach sieht man inzwischen dunkle Wolken eines nördlich gelegenen Gewitters.

Gewitter zieht nördlich vorbei http://www.niedererbach.com/ne.jpg

+++ Update 14:45 Uhr +++

In diesen Minuten erreicht Köln von Westen ein kräftiges Gewitter, mit Starkregen.

Köln nun mit Volltreffer, hier zu sehen auf der WDR-Webcam © http://www.wdr.de/themen/global/webcams/domcam/domcam_512_live.jpg

+++ Update 14:30 Uhr +++

Wie angekündigt haben sich nun viele kräftige Gewitter mit Starkregen und Hagel gebildet.

Radarbild von 14.25 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 13:30 Uhr +++

Bild eines Cumulonimbus über der Eifel © http://wwwi.blatzheim.com/pic/webcam/edkb/current.jpg

+++ Update 13:20 Uhr +++

Inzwischen gehen auch erste Meldungen von kleinem Hagel ein, hier in der Eifel.

 

+++ Update 13:10 Uhr +++

Einige Stationen werden schon getroffen bzw. gestreift, hier die Top3 der letzten Stunde.

Nideggen-Schmidt (NRW) 11.4 L/m²
Geisenheim (HE) 9,6 L/m²
Burladingen-Hausen (BW) 8,2 L/m²

+++ Update 13:05 Uhr +++

Inzwischen wachsen die Wolkentürme gut in die Höhe. Erste Zellen gehen gegen -60 Grad.

Temperatur der Wolkenobergrenze © EUMETSAT/UBIMET

+++ Update 13:00 Uhr +++

 

+++ Update 12:20 Uhr +++

In der Nähe von Reutlingen wird es nun finster, eine Gewitterzelle mit Hagel nähert sich dem Ort.

Webcam Bad-Urbach bei Reutlingen © http://webcam-badurach.land-in-sicht.com/Marktplatz.jpg

+++ Update 12:15 Uhr +++

Die Zellen werden zunehmend kräftig, dabei muss nun auch mit kleinem Hagel gerechnet werden. Markant sind dabei die Gewitter in der Schwäbischen Alb.

Radarbild von 12:05 Uhr © DWD/nowcast

+++ Update 11:30 Uhr +++

Eine erste Zelle hat sich nun auch über der Schwäbischen Alb gebildet. Westlich davon geht über dem Breisgau kräftiger gewittriger Regen nieder.

Radarbild von 11:20 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 10:45 Uhr +++

Auf dem Satellitenbild erkennt man über Belgien (rote Ellipse) erste Schauer, die in den kommenden Stunden über NRW zu Gewittern heranwachsen werden. Dazu sieht man im Südwesten eine größere Wolkenlücke, hier erwärmt sich die Luft derzeit gut. Damit steigt auch hier die Gewittergefahr an.

Satellitenbild von 10.35 Uhr © EUMETSAT

+++ Update 10:30 Uhr +++

Herzlich Willkommen zu unserem Liveticker. Derzeit liegt die Warmfront gut erkennbar etwa vom Münsterland bis zum Allgäu. Mit ihr sind bereits in der Früh erste Gewitter niedergegangen. In den kommenden Stunden werde diese zahlreicher und kräftiger.

Radarbild von 10.20 Uhr © DWD/UBIMET

Blog

Wetterlage

Zu Beginn der neuen Woche liegt ein Trog über dem östlichen Atlantik. Auf seiner Vorderseite zieht ein kleinräumiges Tief von Frankreich nach Großbritannien. Dessen Warmfront (rote Linie in der Graphik) zieht am Montagfrüh im Westen auf. Dahinter strömt feucht-labile Luft (gelbe Farbe) ein. Im weiteren Tagesverlauf zieht sie schließlich weiter nach Nordosten. Am Abend erreicht schließlich die schwache Kaltfront des Tiefs den Westen.

Luftmasse am Montagmittag nach dem ECMWF © ECMWF

Ablauf

Mit der Warmfront gehen bereits am Vormittag ganz im Westen erste Schauer nieder, die mitunter bereits gewittrig sein können. Allgemein beginnt der Tag im Westen bereits bewölkt, sodass hier keine Unwetter erwartet werden. Mit vorankommen der Warmfront erreicht ab dem Mittag die feuchte Luft auch die Mitte und den Nordwesten des Landes. Damit steigt hier die Unwettergefahr an.

Gewittergefahren am Montag

Dabei sollten sich zunächst über den Mittelgebirgen Quellwolken bilden und ab dem frühen Nachmittag erste Schauer und Gewitter niedergehen. Diese breiten am Nachmittag auch auf das angrenzende Flachland aus. Dann besteht die Gefahr von Starkregen und vereinzelten Sturmböen. Die kräftigsten Gewitter können zudem auch von kleinem Hagel begleitet sein. Da die Luftmasse sehr feucht ist, sind lokal auch größere Regenmengen und dementsprechend Überflutungen zu erwarten.

Im Laufe des Abend ziehen die Gewitter weiter nach Norden und Osten, hier nimmt aber die Unwettergefahr schrittweise wieder ab, da die Labilität der Atmosphäre abnimmt. Dann muss nur mehr mit Starkregen gerechnet werden.

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/unwetter-gewitter-natur-landschaft-3176551/

Bauernregel „Mairegen bringt Segen“

@ https://stock.adobe.com

Die alte Wetterregel „Mairegen bringt Segen“ beschreibt die Wichtigkeit ausreichender Regenmengen im späten Frühling für Natur und Landwirtschaft. Heutzutage wünschen sich viele Menschen möglichst immer Sonne und Wärme, aber längere Trockenheit kann trotz moderner Technik gravierende Folgen haben.

Hoher Wasserbedarf

Im Winter verdunstet nur wenig Wasser, somit sind auch im zeitigen Frühjahr die Böden durch Wasser aus Regen und Schnee meist feucht. Mit steigendem Sonnenstand kann jedoch täglich immer mehr Wasser verdunsten, das dann durch ausreichende Niederschläge nachgeliefert werden muss. Zudem beginnen die Pflanzen zu wachsen und bilden Blätter, über die weiteres Wasser verdunstet. Daher ist nun für gutes Pflanzenwachstum häufiger Regen besonders wichtig. Das widerspricht zwar dem Bild vom Wonnemonat Mai mit Sonnenschein und bestem Outdoor-Wetter, aber neben Landwirten wissen besonders Gartenbesitzer um die Wichtigkeit des Regens.

Feuchtes Klima

In Mitteleuropa herrscht in den meisten Jahren gutes Wachstums-Wetter, denn im Laufe des Frühlings nehmen die Regenmengen im Mittel deutlich zu, um im Sommer ihr Maximum zu erreichen. Damit wird die mit dem Sonnenstand ansteigende Verdunstung ausgeglichen, als Folge davon haben wir dichte grüne Wälder und intensive und ertragreiche landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings kann es auch zu viel des Guten geben: Hin und wieder kommt es im Spätfrühling oder Frühsommer zu anhaltendem, starkem Regen und in weiterer Folge zu Hochwasser. Zuletzt war das Ende Mai / Anfang Juni 2013 der Fall.

Kräftige Gewitter folgen auf erste Hitze

+++ Update 19:00 Uhr +++

Inzwischen verlassen alle Gewitter im Süden das Land. Bad Bleiberg in Kärnten hat es letzte Stunde noch etwas heftiger erwischt mit 15 l/m². Ein kräftiges Gewitter hat sich auch noch über der Buckligen Welt entwickelt und ist nach Ungarn gezogen. Vom Büro in Wien können wir es noch ganz gut am Horizont erkennen:

Blick von der Donau-City auf das Gewitter über Ungarn @ Steffen Dietz, UBIMET
Radarbild von 19:00 Uhr mit eingezeichnetem Blickwinkel nach Süden sowie Zugbahn der Gewitter in Kärnten und der Steiermark @ UBIMET, Austrocontrol

+++ Update 17:00 Uhr +++

19 l/m² sind in Völkermarkt gefallen, dazu gab es Böen bis 59 km/h. Demnächst ziehen die Gewitter nach Slowenien ab, dann beruhigt sich das Wetter.

+++ Update 16:30 Uhr +++

Die käräftigsten Gewitter sind derzeit in Unterkärnten und der südlichen Steiermark unterwegs, Zugrichtung Südost. Gerade in Völkermarkt dürfte es gerade sintflutartigen Regen und womöglich Hagel geben.

Radarbild von 16:20 Uhr @ UBIMET, Austrocontrol

+++ Update 15:40 Uhr +++

Ein kräftiges Gewitter hat soeben Velden am Wörthersee überquert und wird demnächst etwas südlich von Klagenfurt am Weg nach Osten vorbeiziehen.

Webcam Schloss Loretto @ https://www.klagenfurt.at/webcams/webcam-domplatz

+++ Update 15:00 Uhr +++

Nun haben sich in Kärnten einzelne Gewitter mit Starkregen gebildet, in Villach in der letzten Stunde 11 L, davon 10 L in 10 Minuten!

Radarbild von 15:00 Uhr © Austrocontrol
Kräftiger Regen in Wernberg © foto-webcam.eu

+++ Update 14:45 Uhr +++

Der Blick auf das Gewitter bei Lienz.

Lienz © foto-webcam.eu

+++ Update 14:20 Uhr +++

Jetzt auch im Süden verbreitet Schauer und örtlich erste Gewitter.

Radarbild von 14:15 Uhr © Austrocontrol

+++ Update 13:45 Uhr +++

Nun haben sich auch im oberösterreichischen Zentralraum erste Gewitter gebildet. Auch hier besteht in Kürze die Gefahr von Starkregen.

+++ Update 13:15 Uhr +++

Die Gewitter haben das südliche Innviertel und den Flachgau erreicht, auch die Landeshauptstadt Salzburg wird in der kommenden Stunde erreicht. In Bayern gab es in der letzten Stunde vereinzelt über 10 L/m².

+++ Update 12:30 Uhr +++

Im Flachgau und im südlichen Innviertel setzt nun örtlich kräftiger und mit Gewittern durchsetzter Regen ein.

Radarbild von 12:25 Uhr © Austrocontrol

+++ Update 12:00 Uhr +++

Die Gewitter nördlich der Alpen können ganz lokal größere Regenmengenbringen, die bayerische Landeshauptstadt München hat letzte Stunde 30 L gemessen.

+++ Update 11:20 Uhr +++

Derzeit gehen im bayerischen Alpenvorland Gewitter nieder. Diese werden in nächster Zeit nach Oberösterreich hineinziehen.

Radar und Blitze © Austrocontrol und nowcast

+++ Update Freitag 13. Mai 2022 um 11:00 Uhr +++

Mit den aktuellen Temperaturen beginnen wir unsere Live Berichterstattung über die erwarten Gewitter. Diese können am Nachmittag insbesondere im Süden kräftig ausfallen.

Die aktuellen Temperaturen von 11 Uhr © UBIMET

Blog

Am Donnerstag nähert sich aus Norden eine Kaltfront, die nur langsam südwärts voran kommt. Im deren Vorfeld erreicht weiterhin sehr warme Luftmassen das Land und bei lebhaft auffrischendem Westwind sind vor allem im östlichen Flachland wieder Spitzenwerte um 30 Grad zu erwarten. Die Luftschichtung wird aber labiler und im Laufe des Nachmittags entstehen im zentralen und östlichen Bergland Schauer und Gewitter. Besonders in der Obersteiermark und im Mittel- und Nordburgenland können diese örtlich auch kräftig ausfallen. In der Nacht ziehen dann auch im Westen und Norden teils gewittrige Schauer durch.

Am Donnerstagnachmittag und -abend sind erste Gewitter zu erwarten. © UBIMET

Erste Hitzetage

Bereits am Mittwochnachmittag wurde an der Wetterstation Wien-Innere Stadt österreichweit zum ersten Mal in diesem Jahr die Marke von 30 Grad erreicht, nur wenige Minuten später war es dann auch in Innsbruck soweit mit 30,1 Grad. Ursache für die ungewöhnlich frühen Hitzetage ist die Zufuhr warmer Luftmassen aus dem westlichen Mittelmeerraum am Südrand der Tiefdruckgebiete über Nordwesteuropa. Tendenziell wird die 30-Grad-Marke immer früher erreicht, wir berichteten bereits hier.

Am Freitag erfasst uns aus Norden eine Kaltfront. Karte: FU Berlin

Am Freitag im Süden Gewitter

Der Freitag gestaltet sich verbreitet unbeständig. An der Alpennordseite fällt bereits in der Früh schauerartiger Regen, tagsüber breiten sich dann Schauer und Gewitter auch auf den anfangs noch teils sonnigen Süden und Südosten aus. Vor allem im äußersten Süden zeichnet sich örtlich die Gefahr von Starkregen und Hagel ab. Am Nachmittag kommt besonders im Norden und Osten wieder die Sonne zum Vorschein, entlang der westlichen Nordalpen sowie vereinzelt auch im Osten gehen aber noch ein paar gewittrige Schauer nieder.

Gewitterpotential am Freitag (rot = kräftige Gewitter möglich). © wwwuwz.at

Titelbild © Storm Science Austria

Schwere Unwetter treffen Norden der USA

Derecho

Der Begriff beschreibt ein besonders verheerendes Gewittersystem, welches mindestens auf einer Länge von 400 km wiederholt und gemessen Windböen über 93 km/h produziert. Die Meldungen, die an den amerikanischen Wetterdienst übermittelt wurden, lassen erkennen das das Kriterium in diesem Fall übererfüllt wurde. Dabei wurde an einer Station eine Böe von 107 mph = 172 km/h gemessen. Aber auch sonst traten verbreitet Orkanböen auf, welche als schwarze Kästen dargestellt sind.

Meldungen von Windböen, Hagel und Tornados am 12. Mai 2022 © SPC

Wie auf den unten stehenden Bilder zu erkennen ist, gab es verbreitet Schäden an Gebäuden, teilweise wurden LKW von den Straßen geweht. Zudem trat in South Dakota mit dem Gewitter ein Staubsturm Haboob genannt auf. Hier ist es trocken und die Felder sind noch nicht ausreichend bewachsen mit z.B. Mais, sodass der Wind einfach viel Staub aufwirbeln kann. Zudem kam es zu vielen Stromausfällen, weil Strommasten umgeweht wurden.

Der Radarfilm im Tweet zeigt die Entwicklung des Derecho sehr eindrucksvoll.

Impressionen

Titelbild: https://twitter.com/GoBarSouth23/status/1524886782046789636/photo/1

Bauernregel „Mairegen bringt Segen“

Regen im Frühling tut den Pflanzen gut.

Die alte Wetterregel beschreibt die Wichtigkeit ausreichender Regenmengen im späten Frühling für Natur und Landwirtschaft. Die vollständige Weisheit lautet:

Mairegen bringt Segen, da wächst jedes Kind, da wachsen die Blätter und Blumen geschwind„.

Heutzutage wünschen sich viele Menschen möglichst immer Sonne und Wärme, aber längere Trockenheit kann trotz moderner Technik gravierende Folgen haben.

Steigender Wasserbedarf

Im Winter verdunstet nur wenig Wasser, somit sind auch im zeitigen Frühjahr die Böden durch Wasser aus Regen und Schnee meist feucht. Mit steigendem Sonnenstand kann jedoch täglich immer mehr Wasser verdunsten, das dann durch ausreichende Niederschläge nachgeliefert werden muss. Zudem beginnen die Pflanzen zu wachsen und bilden Blätter, über die weiteres Wasser verdunstet. Daher ist nun für gutes Pflanzenwachstum häufiger Regen besonders wichtig. Das widerspricht zwar dem Bild vom Wonnemonat Mai mit Sonnenschein und bestem Outdoor-Wetter, aber neben Landwirten wissen besonders Gartenbesitzer um die Wichtigkeit des Regens in dieser Zeit des Jahres.

Feuchtes Klima

In Mitteleuropa herrscht in den meisten Jahren gutes Wachstums-Wetter, denn im Laufe des Frühlings nehmen die Regenmengen im Mittel deutlich zu, um im Sommer ihr Maximum zu erreichen. Damit wird die mit dem Sonnenstand ansteigende Verdunstung ausgeglichen, als Folge davon haben wir dichte grüne Wälder und intensive und ertragreiche landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings kann es auch zu viel des Guten geben: Hin und wieder kommt es im Spätfrühling oder Frühsommer zu anhaltendem, starkem Regen und in weiterer Folge zu Hochwasser. Zuletzt war das Ende Mai / Anfang Juni 2013 der Fall.

Und 2022?

Das Frühjahr war bislang deutlich zu trocken, besonders im Westen sowie teils auch im östlichen Flachland gab es deutlich weniger Niederschlag als üblich. Von März bis Anfang Mai gab es etwa im Tiroler Oberland weniger als 40% der üblichen Niederschlagsmenge. In diesen Regionen ist in den kommenden Wochen nennenswerte Regenmengen also besonders wichtig! Leicht überdurchschnittliche Mengen wurden lediglich rund um Graz gemessen.

Anteil vom klimatologischen Niederschlag bis zum 7.5. © UBIMET

Quelle Titelbild: pixabay

12. Mai: Eisheiliger Pankratius

Blümchenfrost @ https://stock.adobe.com

Der Name Pankratius kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Der alles Beherrschende“. Er lebte von rund 290 bis etwa 304 n. Chr. und war ein christlicher Märtyrer. Schon als Jugendlicher wurde er wegen seines Glaubens unter der Herrschaft des Diokletian oder der des Kaisers Valerian hingerichtet. Seine Verehrung war europaweit verbreitet. Der Hl. Pankratius wird oft in vornehmer Kleidung oder Ritterrüstung, mit Schwert, Märtyrerkrone und Palme dargestellt. Nach ihm werden – oft in der Kurzform Pankraz – Orte benannt. Dazu gehören beispielsweise St. Pankraz in Oberösterreich und in Salzburg.

Wetterbezug

Pankratius gehört zu den Eisheiligen, entsprechend sind ihm auch ein paar Bauernregeln zugeordnet:

„Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert.“

„Pankratius hält den Nacken steif, sein Harnisch klirrt vor Frost und Reif.“

„Ist Sankt Pankratius schön, wird guten Wein man sehn.“

„Pankratz und Urban ohne Regen versprechen reichen Erntesegen.“

Neben dem Bezug zur Ernte steht Pankratius klarerweise vor allem für Frostgefahr. Durchforstet man man aber alte Aufzeichnungen und analysiert die Wetterstatistik, lässt sich feststellen, dass Frost im Mai eher selten auftritt und genau zu Pankratius nochmal um einiges unwahrscheinlicher ist.

Erste Hitzetage immer früher

Zu verdanken haben wir diese warme Wetterphase nicht nur dem Hoch WOLF, sondern auch diversen Tiefs über dem Nordwesten Europas. Durch die damit verbundene südliche Strömung wird Luft aus dem westlichen Mittelmeerraum zu uns geführt. Am Mittwoch erwarten wir in den Niederungen bei viel Sonnenschein fast überall Werte jenseits der 25 Grad-Marke, landesweit liegt die Spanne bei 24 bis 29 Grad. Gut möglich, dass es ganz lokal schon für den ersten 30er reicht, wahrscheinlicher ist dieser aber am Donnerstag. Dann ist das Wetter gerade inneralpin zwar schon nicht mehr ganz so beständig, die Warmluftzufuhr erreicht aber erst dann ihren Höhepunkt, besonders im Osten – übrigens ziemlich genau zu Beginn der Eisheiligen.

Prognose der Höchsttemperatur am Donnerstag, den 12. Mai 2022 @ UBIMET

Somit ist bspw. in Wien oder in Eisenstadt ein Erreichen der 30 Grad-Marke möglich, wenngleich noch nicht gesichert. In der nachfolgenden Grafik sind für alle Landeshauptstädte die Tage aufgetragen, an denen im Jahr das erste Mal 30 Grad oder mehr gemessen wurden. Wir sehen am Beispiel Wien: der früheste 30er wurde am 30. April 2012 gemessen, der späteste im Jahr 1960 gar erst am 27. August. Mit 30 Grad am 12. Mai 2022 wäre also zumindest mal kein Rekord verbunden, relativ früh wäre es aber schon. Denn im Mittel der letzten 30 Jahre (1991-2020) wird der erste so genannte Hitzetag erst am 11. Juni erreicht, also grob einen Monat später.

Statistik zum Tag der ersten 30 Grad in den Landeshauptstädten @ UBIMET, Michele Salmi

Dabei liegt dieser Mittelwert noch 14 Tage vor dem Mittel (25. Juni) der ‚alten‘ Klimareferenzperiode, welche sich von 1961 bis 1990 erstreckt hat. Dieser Trend hin zu einem früheren Eintreten des ersten Hitzetages zeigt sich bei allen Landeshauptstädten in ähnlichem Ausmaß und ist als eine Folge des sich verändernden Klimas anzusehen.

Dass es immer öfter bereits im Mai zu den ersten 30 Grad des Jahres kommt, kann man der folgenden Grafik entnehmen. Besonders in Innsbruck ist dies zuletzt schon zur Gewohnheit geworden:

 

Jahre mit und ohne Hitzetage im Mai @ UBIMET, Michele Salmi

 

Titelbild: pixabay.com

Kurzer Gruß vom Sommer

Prognose der Höchstwerte am Montag, den 09.05.2022 @ UBIMET

Erst an drei Wetterstationen wurde in diesem Jahr ein so genannter Sommertag mit einer Temperatur von 25,0 Grad und mehr gemessen – und dies war bereits Mitte April der Fall. Im Mai hat es bis dato noch nicht gereicht, doch heute Montag sollte es generell entlang des Rheins klappen. Vom Oberrheingraben über den Raum Frankfurt am Main bis hinauf ins westliche Nordrhein-Westfalen sind 25, lokal auch 26 Grad zu erwarten. Und auch sonst werden nahezu im ganzen Land über 20 Grad erreicht – damit stellt sich der bisher wärmste Tag des Jahres ein.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag, den 10.05.2022 @ UBIMET

Grund hierfür ist nicht nur der häufig wolkenlose Himmel, wie man dem aktuellen Satelittenbild im Titel entnehmen kann, sondern vielmehr die Zufuhr warmer Luft aus südlichen Breiten auf der Vorderseite tiefen Luftdrucks über Nordwesteuropa. Und so ist der Höhepunkt der sommerlichen Phase mit dem heutigen Tag auch bei Weitem nicht erreicht, am Dienstag und besonders am Mittwoch sind nahezu landesweit sommerliche Temperaturen drin. Bis zu 29 Grad sind am Mittwoch zu Beginn der Eisheiligen wahrscheinlich, vielleicht wird dann auch das erste Mal die Marke von 30 Grad geknackt.

Prognose der Höchstwerte am Mittwoch, den 11.05.2022 @ UBIMET

Nachfolgend kommt in Verbindung mit Tiefausläufern zumindest in die Nordhälfte wieder kühlere Luft voran. Inwiefern sie sich auch im Süden durchsetzen kann, bleibt noch abzuwarten.

 

Titelbild: Satellitenbild vom 09.05.2022, 11 Uhr @ UBIMET, EUMETSAT

Schneelage im Hochgebirge: geringe Reserven für den Sommer

Im Flachland gibt es die größte Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke im Mittel Anfang Februar. Mit zunehmender Seehöhe verschiebt sich der Zeitpunkt mit der maximalen Schneehöhe der Saison aber nach hinten, in höheren Tälern ist dies meist Ende Februar der Fall. Im Hochgebirge fällt der Niederschlag auch im Frühjahr noch großteils als Schnee, daher wird die maximale Schneehöhe in Lagen über 2000 m durchschnittlich erst Anfang April bzw. über 3000 m erst Ende April oder Anfang Mai erreicht.

Vor allem in den Südalpen gab es im Winter 2021/22 außergewöhnlich wenig Schnee.

Am Hohen Sonnblick liegen im Mai durchschnittlich 5 Meter Schnee, der Rekord liegt sogar bei 11,9 m gemessen am 9. Mai 1944. Derzeit ist die Schneedecke mit 2,75 m allerdings unterdurchschnittlich und kommende Woche steigt die Nullgradgrenze auf über 3000 Meter an. Auch am Tiroler Alpenhauptkamm sind die Schneehöhen unterdurchschnittlich, noch gravierender ist der Schneemangel allerdings in den Südalpen sowie teils auch in den Westalpen. In der folgenden Graphik sieht man die Abweichung zum Mittel der Tage mit Schneedecke in diesem Winter: Vor allem in mittleren Höhenlagen gab es vielerorts teils starke negative Abweichungen, mit der Ausnahme vom Klagenfurter Becken.

Abweichung der Tage mit Schneedecke im vergangenen Winter. © https://labo.obs-mip.fr/

Akkumulation und Ablation

Die Massenbilanz eines Gletscher ergibt sich durch den Unterschied zwischen Akkumulation und Ablation im Laufe eines Jahres, wobei die Gesamtbilanz typischerweise am Ende des Sommers gezogen wird. Schneefall stellt den wichtigsten Prozess für die Akkumulation dar, wobei für manche Gletscher auch andere Faktoren wie etwa Lawinen eine Rolle spielen. Für die Ablation ist dagegen vor allem das Schmelzen im Sommer verantwortlich. Wenn das Akkumulations- und Ablationsgebiet am Ende des Sommers in etwa gleich groß sind, befindet sich der Gletscher im Gleichgewicht. Die Massenbilanz reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen des Klimas und gibt Auskunft über die Gesundheit der Gletscher.

Der Hintereisferner im September 2021: Das Ablationsgebiet war deutlich größer als das Akkumulationsgebiet (die Schnee-Eis-Grenze stellt die sog. Gleichgewichtslinie dar).

Schlechte Ausgangslage

Für die Gletscher in den Alpen ist vor allem die Witterung in den Sommermonaten entscheidend, so sind feuchtkühle Sommer besonders wichtig, um größere Eisverluste zu verhindern. Weiters spielen aber auch die Niederschlagsmengen im Winter eine Rolle, so schützt eine mächtige Schneedecke die Gletscher länger von der Sonnenstrahlung im Sommer. Heuer ist davon auszugehen, dass große Teile der Gletscher früher als sonst ausapern werden, da einerseits weniger Schnee als üblich liegt, und andererseits auch noch erhöhte Mengen an Saharastaub in der Schneedecke enthalten sind. Diese werden im Laufe des Sommers wieder zum Vorschein kommen und den Schmelzprozess beschleunigen.


Hinzu kommt noch, dass die neueste Saisonprognose vom ECMWF auf einen überdurchschnittlich warmen sowie  trockenen Sommer in Mitteleuropa hindeutet. Sollte diese Prognose eintreffen, sind heuer ungewöhnlich große Eisverluste in den Alpen zu befürchten, da die Kombination aus einem schneearmen Winter und einem sehr heißen Sommer stark negative Massenbilanzen wie etwa im Jahre 2003 zur Folge hat.


Titelbild © www.foto-webcam.eu

Laufe für die, die es nicht können

Viele Läufer am Rathausplatz in Wien. @Philipp Greindl for Wings for Life World Run

Wie funktioniert der Wings for Life World Run?

Dieser Lauf ist für alle, egal ob Amateur oder Profi. Eine fixe Distanz wie bei einem Marathon gibt es nicht. Anstatt dessen verfolgt einen das Catcher Car, die bewegliche Ziellinie in Form eines Autos. Und hier gilt es davonzulaufen, bevor es einen erreicht. Aber ein bisschen Vorsprung gibt es, erst eine halbe Stunde nach den Läufern und Läuferinnen startet das Catcher Car und erhöht dann langsam in festgelegten Intervallen seine Geschwindigkeit. Wer es zu keiner der Event Locations am 8. Mai schafft, kann auch mit der Wings for Life World Run App dabei sein und auf seiner Lieblings-Laufstrecke gegen ein virtuelles Catcher Car antreten.

Der Catcher Car ist die bewegliche Ziellinie. Wer früher überholt wird, ist schneller am Ziel. @ Robert Snow for Wings for Life World Run
Der Catcher Car ist die bewegliche Ziellinie. Wer früher überholt wird, ist schneller am Ziel. @ Robert Snow for Wings for Life World Run

Der gute Zweck

Dieser Lauf ist nicht einfach nur ein Lauf, sondern er hat einen wunderbaren Nebeneffekt. 100% aller Startgelder und Spenden fließen in wichtige Forschungsprojekte von Wissenschaftlern, die an einer Heilung für Querschnittslähmung arbeiten. Wer nicht mitlaufen kann und sich trotzdem beteiligen möchte, kann hier spenden.

Laufe für die, die es nicht können: 100% der Startgelder fließen direkt in die Rückenmarksforschung. @ Robert Snow for Wings for Life World Run
Laufe für die, die es nicht können: 100% der Startgelder fließen direkt in die Rückenmarksforschung. @ Robert Snow for Wings for Life World Run

Welche Rolle spielt eigentlich das Wetter?

Der Wings for Life World Run ist ein einzigartiges, globales Event, bei dem jeder einzelne Teilnehmer und jede einzelne Teilnehmerin neben dem Streckenverlauf vor allem auch eines einplanen muss: das Wetter! Die Event-Locations befinden sich in nahezu allen Klimazonen der Erde und dementsprechend ist der Wings for Life World Run auch ein meteorologisches Weltereignis. Schon beim ersten Wings for Life World Run im Jahr 2014 zeigte sich im Vorfeld, wie wichtig eine genaue Einschätzung der Wetterentwicklung an jedem einzelnen Austragungsort ist. Während die Läufer und Läuferinnen im indischen Haryana vor allem gegen extreme Hitze ankämpfen mussten, stellte sich nahe der rumänischen Hauptstadt Bukarest die Frage, ob starke Gewitter mit Blitzschlag und Hagel den gesamten Ablauf gefährden. Im südafrikanischen Kapstadt wiederum mussten sich die Läufer und Läuferinnen gegen stürmischen, kalten Wind und Dauerregen stemmen. Jeder Streckenabschnitt mit Gegenwind konnte wertvolle Sekunden gegen die Catcher Cars kosten. Eine präzise, stündlich aktualisierte Einschätzung des Wetterverlaufs war somit entscheidend für den Verlauf des gesamten Runs.

Der Meteorologe Peter Hocking im Global Race Control des Wings for Life World Run in Salzburg. @ Joerg Mitter for Wings for Life World Run
In der Global Race Control des Wings for Life World Run in Salzburg wird ganz genau auf das Wetter geachtet. @ Joerg Mitter for Wings for Life World Run

Temperaturen

Die Temperatur spielt eine wichtige Rolle beim Laufen, denn zu heiße oder zu kalte Luft kann einen negativen Einfluss auf die eigene Leistung haben. Das ist auch mit ein Grund, warum zum Beispiel bei den bisherigen Läufen die längsten Strecken von Läufern an jenen Orten erzielt wurden, die temperaturmäßig eher im Mittelfeld lagen. Höhere Temperaturen erhöhen das Risiko zu dehydrieren. Auch ein Hitzschlag kann nicht ausgeschlossen werden. Wenn der Körper dehydriert verliert er seine Fähigkeit sich effizient zu kühlen und die Laufleistung wird schlechter. Bei kühleren Temperaturen hingegen benötigt der Körper mehr Nährstoffe und Energie um die gleiche Laufgeschwindigkeit bei gleichbleibender Körpertemperatur beizubehalten.

Die meisten Läufer und Läuferinnen hoffen auf niedrige Temperaturen. 4 bis 11 Grad Celsius sind ideal für gutes Laufwetter. @unsplash
Die meisten Läufer und Läuferinnen hoffen auf niedrige Temperaturen. 4 bis 11 Grad Celsius sind ideal für gutes Laufwetter. @unsplash

Die meisten Sportler und Sportlerinnen hoffen demnach auf niedrige Temperaturen: Für ideales Laufwetter sind 4 bis 11 Grad Celsius das Optimum, wobei Profis mehr Körperhitze produzieren und daher die tieferen Werte bevorzugen. Je mehr das Quecksilber von diesem Idealbereich abweicht, desto langsamer werden die Sportler und Sportlerinnen, überhaupt bei großer Hitze.

Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit ist ein kniffliger Parameter: Ist diese zu hoch, kann der Schweiß beim Laufen nur sehr schlecht verdunsten, womit das natürliche Kühlsystem des Körpers versagt. Bei extrem trockenen Verhältnissen (Wüstenklima) laufen die Athleten hingegen Gefahr zu dehydrieren. 

Wind

Der Wind hat einen großen Einfluss auf die Laufperformance. Bei Gegenwind benötigt der Körper mehr Energie, um dieselbe Laufgeschwindigkeit wie bei Rückenwind beizubehalten. Rückenwind kann beim Laufen natürlich helfen. Wenn es sich jedoch um kalten Wind handelt, der die Körpertemperatur verringert dann werden Läufer und Läuferinnen langsamer und verlieren wertvolle Sekunden im Kampf gegen das Catcher Car.

Regen, Schnee und Gewitter

Der Regen ist auch ein wichtiger Faktor, der die Laufleistung beeinflusst. Starker Regen durchnässt die Kleidung, erhöht somit das Laufgewicht und auch den Energieverbrauch, der für die gleiche Laufgeschwindigkeit erforderlich ist. Auch Schnee ist hinderlich, zu groß sind Erkältungs- und Verletzungsgefahr. Schlimm wird es überhaupt dann, wenn ein Gewitter die Laufstrecke kreuzt. In heftigen Gewittern kommen quasi alle ungünstigen Zutaten örtlich und zeitlich zusammen: Regen, Sturmböen aus wechselnden Richtungen, erhöhte Blitzschlaggefahr und im Extremfall sogar Hagel.

Wenn ein Gewitter die Laufstrecke kreuzt können alle ungünstigen Zutaten örtlich und zeitlich zusammen kommen: Regen, Sturmböen aus wechselnden Richtungen, erhöhte Blitzschlaggefahr und im Extremfall sogar Hagel. @pexels
Wenn ein Gewitter die Laufstrecke kreuzt kann es ungut werden: Regen, Sturmböen aus wechselnden Richtungen, erhöhte Blitzschlaggefahr und im Extremfall auch Hagel. @pexels

 

Berücksichtigt man all diese limitierenden Faktoren, so wird eines schnell klar: Die besten Wetterbedingungen sind im Mittel – also klimatisch gesehen – zum Wings for Life World Run in den höheren geographischen Breiten der Nordhemisphäre sowie in den gemäßigten Breiten der Südhemisphäre zu erwarten. Wien wird voraussichtlich schon deutlich über dem Idealbereich der Temperaturen liegen, dies ergibt sich zwangsläufig nicht zuletzt aus der Tageszeit. Keineswegs vernachlässigen darf man also die Uhrzeit, die sich durch den Sonnenstand nicht nur auf die Temperaturen, sondern auch auf die körperliche Verfassung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen auswirken wird. Aber letztendlich relativiert sich doch jegliches Konkurrenzdenken, zählt doch am Ende des Tages nur der gute Zweck.

 

Neue Woche zunehmend sommerlich

Der Samstag hat noch häufig trübe und nasse Bedingungen zu bieten. Gebietsweise fällt Regen, teils schauerartig verstärkt, lediglich vom Mühlviertel bis zum Burgenland kann sich am Nachmittag noch kurz die Sonne zeigen. Mit 13 bis 19 Grad bleibt es etwas zu kühl für die Jahreszeit.

Auch Wien präsentiert sich am Samstag noch grau und nass @ Thomas Goerlitz

Bereits bis zu 23 Grad am Muttertag im Osten

Der Muttertag startet noch oft bewölkt und vor allem im Bergland sowie im Südosten mit ein paar Regenschauern. Die dichtesten Wolken halten sich im Süden, im Bergland entstehen nach einem mitunter freundlichen Vormittag neuerlich teils gewittrige Regenschauer. Auch im östlichen Flach- und Hügelland sind diese über Mittag vereinzelt möglich. Entlang und nördlich der Donau wird es dagegen tagsüber zunehmend freundlich mit einigen Sonnenstunden. Bei schwachem bis mäßigem Nordostwind steigen die Temperaturen je nach Sonne auf 16 bis 23 Grad.

Am Montag bleibt es im Rheintal sowie vom Flachgau und Innviertel bis ins Nordburgenland mehrheitlich trocken bei einem Sonne-Wolken-Mix. Im Bergland und im Süden machen die Wolken am Vormittag nur vorübergehend der Sonne Platz, ab Mittag steigt hier die Schauer- und Gewitterneigung wieder an. Mit 17 bis 24 Grad entsprechen die Temperaturen inzwischen wieder der Jahreszeit.

Der Dienstag zeigt sich von seiner frühsommerlichen Seite. Verbreitet scheint die Sonne, allfällige Frühnebelfelder lösen sich rasch auf und ein paar Schleierwolken trüben den freundlichen Eindruck kaum. Ab Mittag bilden sich im Berg- und Hügelland Quellwolken, die Schauerneigung ist aber nur gering. Bei meist nur schwachem Wind steigen die Temperaturen auf 20 bis 26 Grad, mit den höchsten Werten im Inntal.

Aktuelle Prognose der Höchstwerte am Donnerstag, den 12.05.2022 @ UBIMET

Eisheilige präsentieren sich dieses Jahr sommerlich

Ähnlich geht es auch zu Beginn der Eisheiligen am Mittwoch und Donnerstag weiter. Durch eine südliche Strömung wird vermehrt warme Luft herangeführt und man darf sich in den Niederungen verbreitet auf sommerliche Temperaturen über 25 Grad freuen. Nach aktuellem Stand sind dann auch erstmals in diesem Jahr 30 Grad möglich, am ehesten im Osten. Wie es mit den Eisheiligen bis zum 15. Mai weitergeht, bleibt noch abzuwarten. Für die Pflanzen gefährlicher Morgenfrost erscheint in diesem Jahr aber sehr unwahrscheinlich.

Wissenswertes zu den Eisheiligen

Den Ursprung der Eisheiligen, deren Gedenktage vom 11. bis zum 15. Mai liegen, nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Aufgrund der gregorianischen Kalenderreform finden die Eisheiligen genau genommen aber erst knapp 10 Tage später statt, weil diese Bauernregel noch aus der Zeit des julianischen Kalenders stammt. Tatsächlich weist die durchschnittliche Tagesmitteltemperatur in Österreich zwischen dem 19. und dem 24. Mai einen vorübergehenden Rückgang auf, also gibt es zu dieser Jahreszeit eine Häufung an Kaltlufteinbrüchen. Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, also eine spezielle Wetterlage, die zu einem bestimmten Zeitabschnitt im Jahr mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftritt.

 

Titelbild @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/mayrhofen

Unwetter in Spanien

 

 

In der Großstadt Valencia wurden am Dienstag beachtliche 204 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gemessen, das entspricht der höchsten Menge seit 151 Jahren. Natürlich ist das zu viel für die dortige Kanalisation. In Caravaca sah es ähnlich aus.

In der Gegend wird viel Obst und Gemüse angebaut. Befürchtet wird nun, dass der Hagel zu Schäden bspw. an den Marillen geführt haben könnte.

 

Titelbild @ https://www.zdf.de

Ausfall der Eisheiligen in diesem Jahr?

Nahaufnahme von Frost auch einem Gänseblümchen ©pixabay/Myriamy_Fotos

Den Ursprung der Eisheiligen nimmt man im Mittelalter an, als die gläubige, vorwiegend bäuerliche Bevölkerung von spätem Frost und den dadurch entstandenen Ernteeinbußen betroffen war. Die Ehrfurcht vor diesem Witterungsphänomen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage Heiligen und Märtyrern zuzuordnen. Je nach Region sind das drei bis fünf Eisheilige:

  1. Mamertus, Bischof von Vienne – 11. Mai (nur Norddeutschland)
  2. Pankratius, frühchristlicher Märtyrer – 12. Mai
  3. Servatius, Bischof von Tongeren – 13. Mai
  4. Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer – 14. Mai
  5. Sophia „Kalte Sophie“, frühchristliche Märtyrerin – 15. Mai (Süddeutschland und Österreich)

Frost im Mai

Die Temperaturen auf dem europäischen Festland steigen im Mai im Durchschnitt sehr schnell an, so erhöht sich die durchschnittliche Tagesmitteltemperatur in Deutschland im Laufe des Monats von 12 auf 15 Grad. Frost im Mai und somit auch zu den Eisheiligen ist in den tiefen Lagen also generell recht selten. In Wien, Zürich und Berlin muss man höchstens alle 10 Jahre, in Innsbruck und München zumindest in jedem zweiten Jahr damit rechnen. Deutlich häufiger sind späte Fröste allerdings in höher gelegenen Alpentälern oder in den Mittelgebirgen. In diesen Regionen ist sogar Anfang Juni noch leichter Morgenfrost möglich.

Eismänner

Die Ehrfurcht vor dem Frost während der Blütezeit wichtiger Pflanzen hat die Menschen dazu veranlasst, die Gedenktage vom 11. bis zum 15. Mai zuzuordnen. Aufgrund der gregorianischen Kalenderreform finden die Eisheiligen genau genommen aber knapp 10 Tage später statt, weil diese Bauernregel noch aus der Zeit des julianischen Kalenders stammt.

2022: Zu Servatius 30 Grad möglich

Die Eisheiligen sind aus meteorologischer Sicht eine sogenannte Singularität, also eine spezielle Wetterlage, die zu einem bestimmten Zeitabschnitt im Jahr mit erhöhter Wahrscheinlichkeit auftritt. Doch in diesem Jahr schaut es nach einem Ausfall der Eisheiligen aus. In der nächsten Woche dominiert bei uns Hochdruckeinfluss und auf der Vorderseite eines Tiefs über dem Ostatlantik wird zeitweise warme Luft aus südlichen Breiten herangeführt. Etwa ab der Wochenmitte,  also dem 11. Mai sind nach aktuellem Stand Höchstwerte um 23 bis 27 Grad zu erwarten. Zu Servatius am 13. Mai deuten sich sogar die ersten 30 Grad des Jahres an. Von Morgenfrost sind wir dann entsprechend weit entfernt. Unklar ist es noch, wie es danach weiter geht. Doch ein wirklich markanter Kaltlufteinbruch mit Frost im Flachland ist aktuell nicht zu sehen.

Wetterlage am Freitag, den 13. Mai @ UBIMET, ECMWF

Klimawandel

Das Wetter und damit die Blühtermine unterliegen früher wie heute großen Schwankungen von Jahr zu Jahr. Mittlerweile sorgen die milden Winter und die rasch steigenden Temperaturen im März und April jedoch regelmäßig für einen früheren Start der Vegetationsperiode. Wenn diese frühere Ausnahme immer häufiger vorkommt und dadurch zum Normalfall wird, kommt es zu einer Verschiebung der Durchschnittswerte, und das ist eben genau das, was der Klimawandel macht. Auf diese Art kommt die paradox anmutende Situation zustande, dass bei wärmerem Klima die Frostgefährdung in Mitteleuropa sogar zunimmt. Früher waren die Eisheiligen besonders gefürchtet, da die Pflanzen erst zu dieser Zeit soweit entwickelt waren, um frostgefährdet zu sein. Heutzutage haben Landwirte dagegen bereits im April mit der Frostgefahr zu kämpfen.

2. Mai 2018: Gewitter mit 50.000 Blitzen rund um Wien

Blitz in Wien

Am 2. Mai 2018 lag der Alpenraum am Rande eines Tiefdruckgebietes mit Kern über dem zentralen Mittelmeerraum. Mit einer südöstlichen Strömung gelangten dabei außergewöhnlich feuchte und labil geschichtete Luftmassen in den Osten Österreichs. Zunächst entwickelten sich am Nachmittag erste kräftige Gewitter am Alpenostrand, so kam es im Bezirk Neunkirchen und im Osten von Wien lokal zu Hagelschlag.

In den Abendstunden gab es dann im gesamten Osten kräftige Gewitter, im Wienerwald und im östlichen Tullnerfeld fielen dabei ergiebige Regenmengen: In Langenlebarn etwa gab es innerhalb von wenigen Stunden rund 64 Liter pro Quadratmeter Regen. Weiters wurden örtlich auch Sturmböen verzeichnet wie etwa in Gumpoldskirchen mit 79 km/h.

12-Niederschlag bis Freitagmorgen. © UBIMET
12-Niederschlag bis Freitagmorgen. © UBIMET

Durch die Unwetter wurden Dutzende Keller überflutet, Straßen und Äcker überschwemmt, zudem stürzten Bäume auf Strom- und Telefonleitungen. Besonders betroffen waren die Bezirke Wien Umgebung, Tulln, St. Pölten und Mödling. Die Feuerwehren standen hier im Dauereinsatz um Bäume zu beseitigen und Keller auszupumpen. Am Flughafen Wien-Schwechat musste die Bodenabfertigung für etwa 60 Minuten teilweise bzw. gänzlich unterbrochen werden.

Gewitterhotspot Niederösterreich

In Summe wurden landesweit 69.948 Blitze detektiert, davon 49.631 in Niederösterreich, 8.707 in der Steiermark, 6.761 im Burgenland und 4.683 in Wien. Diese Zahlen sind vergleichbar mit hochsommerlichen Gewitterlagen, für diese Jahreszeit ist das aber außergewöhnlich. Anbei noch eine die blitzreichsten Gemeinden:

    • Tulln an der Donau (2.261 Blitze)
    • Pressbaum (1.884 Blitze)
    • Purkersdorf (1.668 Blitze)
Blitzdichte am Mittwoch. © nowcast / UBIMET
Blitzdichte am 2. Mai 2018. ©  UBIMET

 

Maibeginn bringt Schauer und Gewitter

Quellwolken am Himmel © pixabay.com

Trockener Frühling

Nach einem viel zu trockenen März als im Durchschnitt erwartet und einem verbreitet durchschnittlichen April, liegt der bisherige meteorologische Frühling in Sachen Niederschlag auf der trockenen Seite. Wie die Graphik zeigt, ist insbesondere im Westen und Nordosten immer noch deutlich weniger Regen gefallen, als im Durchschnitt. In den kommenden Tagen wird sich dieses Bild nun beginnen zu ändern.

Abweichungen des Niederschlags vom Klimamittel © UBIMET

Wetterlage

Derzeit liegt Österreich wettertechnisch quasi im Niemandsland. Sowohl ein ausgeprägtes Tief, wie auch ein mächtiges Hoch sind derzeit weit weg und somit gibt es bei der Luftdruckverteilung am Boden auch in den kommenden Tagen wenig Änderung, es dominiert hier höherer Luftdruck. Entscheidend sind daher, wie immer bei solchen Wetterlagen, die Verhältnisse in der mittleren und oberen Troposphäre.

Am Montag liegt ein Höhentief über der Adria und sorgt in Österreich für unbeständiges Wetter. Zur Wochenmitte hin gelangt der Alpenraum schließlich auf die Vorderseite eines schwachen Troges und somit setzt sich das wechselhafte und feucht-milde Wetter fort. Mit dem Trog deutet sich im Westen zum Wochenende hin eine Abkühlung an.

Wetterlage am Montag, den 2.5.2022 © ECMWF/UBIMET

Schauer und Gewitter

Die Folge all dieser Entwicklungen in der Höhe sind immer wiederkehrende Schauer und Gewitter, die sich jeweils ab dem Mittag zunächst über den Bergen entwickeln und nachfolgend auch auf die Niederungen und das Flachland übergreifen. Die Luft ist inzwischen in tiefen Schichten zunehmend mit Feuchtigkeit angereichert, daher ist örtlich Platzregen zu erwarten. Zudem kann in den kräftigeren Entwicklungen auch kleiner Hagel auftreten. In Summe sind dies also verbreitet die sogenannten Wärmegewitter.

Wärmegewitter

Dabei handelt es sich um tageszeitabhängige Konvektion. Dieser Fachbegriff beschreibt den Ausgleich von Unterschieden in der Dichte der Luft. In der Meteorologie verwendet man zur Veranschaulichung den Begriff des Luftpakets.

Prinzip eines Wärmegewitters © UBIMET

Ist das gedachte Luftpaket wärmer (gestrichelte rote Linie) als seine Umgebung (durchgezogene rote Linie) und damit leichter steigt es auf, bis der Wasserdampf kondensiert. Die Erwärmung der Luft erfolgt durch die Sonneneinstrahlung. Im Falle der Kondensation wird die so genannte latente Wärme (Verdunstungswärme) frei (gestrichelte blaue Linie) und das Luftpaket steigt weiter auf. Dabei kondensiert das Wasser aus und eine Cumulus-Wolke ist geboren. Aufgrund der latenten Wärme bleibt das Luftpaket stets wärmer als seine Umgebung, es erfährt dadurch weiteren Auftrieb. Mit der Zeit wächst die Cumulus-Wolke zum Cumulonimbus heran, dann geht ein Schauer oder Gewitter nieder. Mit dem Sonnenuntergang endet dieses Spiel und es kehrt Ruhe ein.

Regensumme

Die unten stehende Graphik zeigt den erwarteten Regen bis Freitagfrüh, vor allem durch Wärmegewitter. Insbesondere im Westen wird also die Trockenheit in den kommenden Tagen etwas gelindert. Ab Freitag werden dann die Prognosen zunehmend unsicher.

Prognostizierte Niederschlagssumme bis Freitag © ECMWF/UBIMET

Titelbild:https://pixabay.com/de/photos/wolke-quellwolke-cumulus-gewitter-8075/

Klima im Mai: Von Frost bis Hitze

@ https://stock.adobe.com

Mit den Temperaturen geht es im Mai deutlich bergauf, in Deutschland liegt das langjährige Mittel im Mai mit etwa 12 Grad um rund 5 Grad höher als im April. Dabei fließen auch die Nächte in die Berechnungen ein. Am mildesten ist es im Oberrheingraben mit 15 Grad, in Mittelgebirgslagen und an der Ostsee kommt man hingegen nur auf ca. 11 Grad. Die Regenmenge beträgt im Flächenmittel knapp 70 mm, wobei es im Norden und Osten nur 50 bis 60 mm regnet, an der Nordsee teils noch weniger. Vom Schwarzwald bis zum Alpenrand liegen die Mengen hingegen bei 100 bis 130 mm, örtlich noch höher. Bei der Sonnenscheindauer haben der Norden und Osten mit 210 bis 240 Stunden die Nase vorn, die Ostsee kommt sogar auf 250 Sonnenstunden. In den Mittelgebirgen und am Alpenrand muss man sich hingegen mit 180 bis 200 Stunden zufrieden geben.

Frost und Hitze

Etwa bis zu den Eisheiligen (11. bis 15.5.) kann es nach Kaltlufteinbrüchen in klaren Nächten vereinzelt noch zu Frost kommen. In Oberstdorf im Allgäu wurden im Mai sogar schon -11 Grad gemessen, und selbst im selten sehr kalten Hamburg liegt der Mai-Kälterekord bei -5 Grad. Andererseits können von Süden schon hochsommerlich warme Luftmassen einfließen. Mit diesen sind unterstützt durch den hohen Sonnenstand schon heiße Tage mit 30 Grad oder mehr möglich. So liegt der Monatsrekord selbst in Kiel bei 33 Grad, in Berlin und Frankfurt am Main sogar bei 35 Grad.

Gewittersaison

Im Mai kommt die Gewittersaison in Fahrt, so sind in dieser Jahreszeit  markante Gewitterlagen mit Hagel, Starkregen und Sturmböen nicht ungewöhnlich. Ebenso kann es zu Hochwasserlagen kommen, da die nun warme Luft große Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen kann. Somit können etwa bei „Vb-Wetterlagen“ regional sehr große Regenmengen fallen. Beispiele dafür sind das große Hochwasser Ende Mai / Anfang Juni 2013 oder das Pfingsthochwasser 1999. Nassschneefall mit Schneebruchgefahr stellt nun hingegen selbst in den Mittelgebirgen und am Alpenrand die Ausnahme dar, kann aber vereinzelt noch vorkommen.

Mittelwerte im Mai

durchschnittl. Max-Temp. in °C durchschnittl. Min-Temp. in °C Regenmenge in mm Regentage (mind. 0,1 mm)
Berlin 18,9 9,0 54 8,9
Hamburg 17,5 7,4 54 9,6
München 18,0 7,2 93 11,6
Köln 19,0 7,7 72 10,4
Frankfurt 20,0 9,1 63 9,7

April 2022 kühl und im Norden nass

Frühling in den Alpen

Der April 2022 schließt mit einer Abweichung von -1,6 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 kühler als üblich ab. Eine ähnlich ausgeprägte negative Abweichung gab es zuletzt im August 2021. Besonders markante Abweichungen um -2 Grad wurden vom Mühl- und Waldviertel bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet beobachtet. Nahezu durchschnittlich war der vergangene Monat dagegen in den Tallagen von Vorarlberg über Tirol bis nach Oberkärnten. Wenn man den April allerdings mit dem Klimamittel von 1961 bis 1990 vergleicht, schließt er nahezu durchschnittlich ab. Das verdeutlicht, wie sich unser Klima in den vergangenen 30 Jahren bereits erwärmt hat. Noch kühler verlief zuletzt der April 2021: Vor einem Jahr lag die Abweichung zum Mittel bei -2,5 Grad.

Temperaturabweichung im April 2022 - UBIMET
Temperaturabweichung im April 2022 – UBIMET

Einige Frosttage, erste Sommertage

Verantwortlich für die kühle Gesamtbilanz war rege Tiefdrucktätigkeit über dem Baltikum, welche im Alpenraum zu mehreren Nordlagen geführt hat. Gleich zu Monatsbeginn sorgte ein Italientief namens LOTTE für spätwinterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen, am 3. wurden vorübergehend selbst in Wien 5 cm Schnee gemessen.

Der saisonale Zusammenbruch des stratosphärischen Polarwirbels Ende März hat die Druckanomalien im April auf der Nordhalbkugel geprägt.

In der folgenden, teils klaren Nacht gab es im Mühl- und Waldviertel strengen Frost, in Reichenau und Freistadt wurden neue Monatsrekorde aufgestellt. In der Schwarzau im Oberen Waldviertel, einer flachen Senke in der Gemeinde Moorbad Harbach, sank die Temperatur sogar auf -21,3 Grad.

Die Wetterstation in Schwarzau. Mehr Infos gibt es hier. Bild © M. Kopecky

In Summe wurde regional eine überdurchschnittliche Anzahl an Frosttagen verzeichnet, beispielsweise waren es in Salzburg 8 bei einem Mittel von 3 oder in Weitensfeld 20 bei einem Mittel von 11.

Statistik der Frosttage (Tage mit Tiefstwert unter 0 Grad).

Zwischendurch gelangte allerdings auch mehrfach wieder Saharastaub ins Land und kurz vor der Monatsmitte gab es einen sehr milden Abschnitt. Dabei wurde in Innsbruck am 12. April, deutlich früher als üblich, der erste Sommertag verzeichnet. Im Mittel von 1991 bis 2020 wäre hier der erste Sommertag am 29. April bzw. im Klimamittel von 1961 bis 1990 am 11. Mai zu erwarten.

Jahre mit (rot) und ohne (blau) Sommertage im April - UBIMET
Jahre mit (rot) und ohne (blau) Sommertage im April – UBIMET
Das Datum des ersten Sommertag des Jahres inkl. Mittelwerte.
Das Datum des ersten Sommertag des Jahres inkl. Mittelwerte.

Im Norden nass

Der April brachte im Flächenmittel durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Niederschlagsmengen, allerdings gab es große regionale Unterschiede. So war der Monat vom Mühl- und Waldviertel über das Traun- und Mostviertel bis zum Alpenostrand sowie streckenweise auch im Süden niederschlagsreicher als üblich, während es vor allem in Teilen Nordtirols weiterhin zu trocken war. Besonders markant fallen die Abweichungen im Mostviertel aus, streckenweise gab es hier doppelt so viel Regen wie üblich, während es im Tiroler Oberland und im Oberpinzgau teils weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge gab.

Anteil des klimatologischen Monatsniederschlags im April 2022 (%) - UBIMET
Anteil des klimatologischen Monatsniederschlags im April 2022 (%) – UBIMET

Im östlichen Flachland war der Monat durchschnittlich nass, damit konnte das Defizit der ersten Monate des Jahres allerdings nicht aufgeholt werden. Entsprechend liegt der Pegel des Neusiedler Sees weiterhin auf einem Rekordtief für die Jahreszeit. Im April wird hier im Mittel der höchste Pegel des Jahres erreicht, derzeit liegt er allerdings deutlich unterhalb des mittleren jährlichen Tiefststands, der meist im September erreicht wird.

Der Pegel vom Neusiedler See. © Hydrographischer Dienst Burgenland

Gewittersaison steht bevor

Auch die bevorstehende Gewittersaison gab erste Lebenszeichen von sich, so kam es am 15. und am 24. zu den ersten Gewitterlagen der Saison. Mit in Summe knapp über 17.500 Entladungen war die Blitzanzahl nahezu durchschnittlich sowie auch die höchste seit April 2018.

Blitzdichte im April 2022. © UBIMET


Das Soll an Sonnenstunden wurde im Westen und Süden erreicht oder übertroffen. Etwas weniger Sonnenschein als üblich gab es dagegen im Norden und Osten des Landes.

Extremwerte April 2022

Stand: Freitag, 30.04.2022, 18 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
  • 26,9 Grad Innsbruck (T, 14.)
  • 26,1 Grad Mooslandl / Hieflau (ST, 14.)
  • 25,6 Grad Tullnerfeld (NÖ, 14.)
Anzahl Sommertage
  • 3 Innsbruck (T)
  • 2 Haiming, Landeck (T) Bad Goisern (OÖ)
  • 1 u.a. St. Andrä/Lavanttal (K), St. Johann/Pongau (S), Langenlois (NÖ),…
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
  • -21,3 Grad Schwarzau / Moorbad Harbach (NÖ, 4.)
  • -12,5 Grad Summerau (OÖ, 4.)
  • -10,1 Grad Reichenau/Mühlkreis (OÖ, 4.)
Anzahl Frosttage unter 1000 m Seehöhe
  • 21 Weitensfeld (K; Mittel 11)
  • 19 Radstadt (S; Mittel 8)
  • 18 Achenkirch (T; Mittel 13), Zeltweg (ST; Mittel 9)
  • 17 Zwettl (NÖ; Mittel 10), Neumarkt (ST; Mittel 10)
Vorläufig nasseste Orte
  • 147 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)
  • 145 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 134 Liter pro Quadratmeter Unterach am Attersee (OÖ)
Vorläufig trockenste Orte
  • 16 Liter pro Quadratmeter Haiming (T)
  • 17 Liter pro Quadratmeter Prutz (T)
  • 17 Liter pro Quadratmeter Landeck (T)
Vorläufig sonnigste Stationen
  • 222 Sonnenstunden Villach (K)
  • 215 Sonnenstunden Rohrspitz (V)
  • 214 Sonnenstunden Ferlach (K)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 103 km/h Rohrspitz (V, 9.)
  • 94 km/h Ranshofen/Braunau (OÖ, 7.)
  • 92 km/h Reicherbserg (OÖ, 7.)

Starker Tornado trifft Wohngebiet im US-Bundesstaat Kansas

Satellitenbild um 9:10 Uhr MESZ mit dem Gewitterkomplex zwischen Kansas und Oklahoma - CIRA/RAMMB

Letzte Nacht kam es in den zentralen USA zu heftigen Gewittern samt großem Hagel und mindestens einem schweren Tornadofall. Die Wetterlage war metrorologisch gesehen ziemlich explosiv – wie so oft zu dieser Jahreszeit in dieser Region. Feucht-warme Luftmassen wurden im Vorfeld eines aufziehenden Tiefs vom Golf von Mexiko in Richtung Midwest der USA geführt.

Animation der potentiell vorhandenen Energie für Gewitter (CAPE), Luftdruck und Wind über den USA in den letzten 24 Stunden. Auf dem Bild klicken um die Animation zu vergrößern/starten - UBIMET, ECMWF IFS
Animation der potentiell vorhandenen Energie für Gewitter (CAPE, rötliche Töne = sehr hoch), Luftdruck und Wind über den USA in den letzten 24 Stunden. Auf dem Bild klicken um die Animation zu vergrößern/starten – UBIMET, ECMWF IFS

Feuchtwarme, energiereiche Luft und ein aufziehendes Tief sind oft beste Voraussetzungen für Schwergewitterlagen. Kein Wunder also, dass sich eine beachtliche Gewitterlinie entlang bzw. im Vorfeld der zugehörigen Kaltfront in der Nacht auf Samstag (MESZ) gebildet hat.

Satellitenanimation der letzten Stunden über den USA mit dem Gewitterkomplex zwischen Kansas und Oklahoma (gelbliche/rötliche Töne = hochreichende Gewitterwolken) - CIRA/RAMMB
Satellitenanimation der letzten Stunden über den USA mit dem Gewitterkomplex zwischen Kansas und Oklahoma (gelbliche/rötliche Töne = hochreichende Gewitterwolken) – CIRA/RAMMB

Der Tornado zog in den Abend- und Nachtstunden mit voller Wucht durch ein Wohngebiet knapp östlich von Wichita, Kansas. Erste Schätzungen gehen von einer EF3 Stärke (Skala von 0 bis 5) aus. Wie man aus den zahlreichen Videos sehen kann, kam es leider auch zu erheblichen Schäden und mehrere Häuser wurden komplett zerstört. Zum Glück wurden bislang keine Verletze  gemeldet, sicherlich auch dank der rechtzeitig ausgegebenen Vorwarnung bzw. Warnung.

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Solch eines Ereignis ist allerdings keine Überraschung. Der Zeitraum zwischen April und Juni ist der Höhepunkt der Tornadosaison in den USA. Genau die Region zwischen den Bundesstaten Oklahoma und Kansas wird zudem klimatologisch betrachtet am häufigsten von Tornados betroffen.

Tornadoklimatologie in den USA. © SPC / NOAA
Tornadoklimatologie in den USA. © SPC / NOAA

 

 

Titelbild: Satellitenbild um 9:10 Uhr MESZ mit dem Gewitterkomplex zwischen Kansas und Oklahoma – CIRA/RAMMB

Was ist ein Höhentief?

höhentief

Oft denkt man, dass Gewitter nur im Sommer auftreten, besonders wenn es heiß ist. Tatsächlich können Gewitter aber unterschiedlichste Ursachen haben, so unterscheidet man zB. die eben genannten Sommer-/Hitzegewitter (im Fachjargon: Luftmassengewitter) von Frontengewittern (meist im Zuge einer Kaltfront) oder solchen Gewittern, die bei entsprechend vorhandener Orographie (Gebirge) entstehen.
Eine weitere Ursache können Höhentiefs sein.

Die Definition

Höhentiefs liegen in mehren Kilometern Höhe und zeichnen sich durch niedrige Temperaturen im Vergleich zur Umgebung aus. Deren Entstehung wird oft durch Verwirbelungen des polarumlaufenden Jetstreams begünstigt, Meteorologen sprechen auch von einem Abschnürungsprozess bzw. einem „Cut-Off“. Solche Höhentiefs verlagern sich nicht mit der Höhenströmung, sondern werden durch die umgebende Luftdruckverteilung beeinflusst. Oft verharren sie wie ein Kreisel an Ort und Stelle (Titelbild: ECMWF-Prognose für den vergangenen Ostermontag mit einem Höhentief über Osteuropa).

Höhentief im IR-Satbild mit IFS-Modelldaten und Blitzen am 29.5.21, 13 Uhr MESZ. © EUMETSAT / UBIMET

Kaltlufttropfen

Ehemalige Tiefdruckgebiete bzw. Höhentiefs können sich zu sog. Kaltlufttropfen umwandeln, wenn das Bodentief durch Reibung oder Warmluftzufuhr aufgelöst wird und das Höhentief stattdessen erhalten bleibt. Tatsächlich befinden sich Kaltlufttropfen sogar oft im Randbereich eines Bodenhochs. In einem begrenzten Gebiet von etwa 100 bis 1000 Kilometern hält sich dabei deutlich kältere Luft als in der Umgebung. So eine Situation stellt sich am Freitag und Samstag über Deutschland ein.
Was hat das aber nun mit dem Wetter zu tun?

Labile Schichtung der Luft

Ein Höhentief wirkt sich merklich auf das tägliche Wettergeschehen aus, denn Höhenkaltluft sorgt für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Besonders im Frühjahr und Sommer entstehen unter dem Einfluss der Höhenkaltluft Quellwolken, welche im Tagesverlauf zu Schauern und Gewittern heranwachsen. Die Lebensdauer von Kaltlufttropfen ist allerdings meist auf ein paar Tage bis etwa eine Woche begrenzt, da sich die Temperaturunterschiede in der Höhe allmählich ausgleichen.

Die Wetterprognose

Ein solches Höhentief zieht am Freitagabend von Nordwesten her über Deutschland herein. Erste Schauer sind noch in den späten Abendstunden vom Saarland bis Hessen zu erwarten, auch ein kurzes Gewitter ist dabei möglich. Am Samstag breiten sich die Schauer nahezu auf die ganze Südhälfte Deutschlands aus. Die Gewitterwahrscheinlichkeit nimmt dabei deutlich zu.

Vorhersagegenauigkeit

Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagbarkeit des Wetters etwas ab: Einerseits werden Kaltlufttropfen durch die bodennahe Strömung gesteuert, was sich negativ auf die Qualität von Modellprognosen auswirkt, andererseits sorgt die konvektive Wetterlage für große Unterschiede auf engem Raum. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen, wie etwa jene von Wetter-Apps, sind bei solchen Wetterlagen also mit Vorsicht zu genießen.

Extreme Hitze: Bis knapp 50 Grad in Pakistan

Im Norden Indiens sowie in Pakistan werden die höchsten Temperaturen des Jahres meist im Mai oder Juni erreicht, da danach aus Süden allmählich der Monsun einsetzt. Heuer kämpft die Region allerdings bereits seit einigen Wochen mit überdurchschnittlichen Temperaturen, so war etwa der März in Indien der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1901. In den kommenden Tagen sind recht verbreitet Temperaturen um 45 Grad in Sicht, was zu dieser Jahreszeit durchaus ungewöhnlich ist. Ein Ende ist zudem nicht in Sicht, ganz im Gegenteil, im Laufe dieser Woche wird es immer heißer.

Lokal bis zu 50 Grad

In den kommenden Tagen muss man im Nordwesten Indiens recht verbreitet mit Höchstwerten zwischen 40 und 45, lokal auch 47 Grad rechnen. Noch heißer wird es regional in Pakistan, wo zum vorläufigen Höhepunkt der Hitzewelle am Wochenende bis zu knapp 50 Grad erwartet werden. Solche Höchstwerte liegen etwa 11 Grad über dem Mittel. Auch in der kommenden Woche bleibt es weiterhin sehr heiß. In diesen Regionen leben hunderte Millionen Menschen, wovon ein Großteil keinen Zugang zu klimatisierten Räumen hat. Allgemein hat die Übersterblichkeit bei Hitze in Indien stark zugenommen.

Immer häufiger heiß

In den Regionen südlich des Himalaya stellt Hitze zwar keine Seltenheit dar, die Häufigkeit hat aber deutlich zugenommen. Laut einer Studie vom „India Meteorological Department“ gab es im Mittel von 1981 bis 1990 durchschnittlich 41 Tage pro Jahr mit einer Höchsttemperatur von mindestens 40 Grad, im Mittel von 2011 bis 2020 waren es bereits 60 Tage jährlich! Vor allem im Frühjahr wird große Hitze immer häufiger.

Am Sonntag werden in Pakistan Temperaturen bis knapp 50 Grad erreicht. Graphik: wxcharts.com

Die bisherigen Landesrekorde:

  • Pakistan: 53,7 Grad in Turbat am 28.5.2017
  • Indien: 51,0 Grad in Phalodi am 19.5.2016

Im April liegt der Rekord bei 50,2 Grad, gemessen am 30.04.2018 in Nawabshah, Pakistan.

Mit dem Monsun beginnt die Regenzeit und die ganz große Hitze ist vorbei.

Gewittersaison nimmt Fahrt auf

Blitzverlauf am 24.04.2022 @ UBIMET

Mit über 9000 Blitzentladungen war der Sonntag der bislang blitzreichste Tag des noch jungen Jahres, dabei war nur der Norden des Landes betroffen. Von Salzburg bis Wien gab es einige Zellen, welche durchaus auch langlebig waren und neben Starkregen auch Hagelkörner brachten. Diese waren zwar mit rund 1 cm nicht besonders groß, traten aber stellenweise in großen Mengen auf und sorgten so auch für Schäden und Behinderungen, wie bspw. im Raum Amstetten (siehe Kurier-Artikel) oder bei St. Pölten auf der Westautobahn:

Hagel auf der Westautobahn @ Andreas Demel

 

Auch Wien erlebte ein beeindruckendes Gewitter, welches vor allem den Norden der Stadt überquerte und bei Korneuburg Hagel brachte. Inklusive einzelner Blitzeinschläge:

Blick von der Wiener Seestadt gen Norden @ Steffen Dietz

Im meteorologischen Sinne noch besser organisert waren die Gewitter in Ungarn. Die Stadt Miskolc östlich von Budapest wurde von einer Superzelle getroffen, welche lokal größere Sturmschäden gebracht hat. Auch ein Tornado kann in Vereseggyház nahe Budapest nicht ausgeschlossen werden:

Zunächst weitere Gewitter

Bis Mittwoch bleibt die Wetterlage noch anfällig für konvektive Entwicklungen, erst dann stellt sich vorübergehend wieder mehr Ruhe ein. Heute, Montagnachmittag, sind noch ein paar Gewitter vor allem von Osttirol bis in die südliche Steiermark möglich, morgen Dienstag vom Tiroler Unterland bis zur Donau.

 

Titelbild: Gewitter bei Gaweinstal im Bezirk Mistelbach im Weinviertel @ Storm Science Austria

Copernicus: Klimazustandsbericht 2021

Global betrachtet kam es 2021 zu steigenden Luft- und Meeresoberflächentemperaturen, zum Anstieg des Meeresspiegels und zu Massenverlusten der Gletscher, während Europa ein Jahr der Extreme erlebte. Darunter Hitzewellen, Rekordtemperaturen des Meerwassers, Waldbrände, Überschwemmungen und ungewöhnlich niedrige Windgeschwindigkeiten in einigen Regionen. Nachfolgend eine Auflistung der wichtigsten Erkenntnisse:

Weltweit:

  • Die letzten sieben Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, wobei das Jahr 2021 zwischen Platz 5 und 7 der wärmsten Jahre rangiert.
  • Die Treibhausgaskonzentrationen von Kohlendioxid (CO2) und insbesondere von Methan (CH4) sind im Jahr 2021 weiter angestiegen, und zwar um etwa 2,3 ppm bzw. 16,5 ppb.
Monatliche atmosphärische Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4). Die Daten wurden aus Satellitenmessungen abgeleitet und über die gesamte Atmosphärensäule und für 60S-60N gemittelt. @ https://climate.copernicus.eu

Europa:

  • Europa erlebte seinen wärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, mit 1,0°C über dem Durchschnitt von 1991-2020.
  • Rekordniederschläge trugen zu schweren Überschwemmungen in Westeuropa bei.
  • Die jährlichen Meeresoberflächentemperaturen waren in weiten Teilen der Ostsee und des östlichen Mittelmeers die höchsten seit mindestens 1993. Im Juni und Juli lag die Temperatur in Teilen der Ostsee mehr als 5 °C über dem Durchschnitt.
Sommerliche (Juni-August) Temperaturanomalien über Land für Europa als Ganzes von 1950-2021, im Vergleich zum Referenzzeitraum 1991-2020. @ https://climate.copernicus.eu

Sommerextreme im Mittelmeerraum:

  • Der Mittelmeerraum erlebte im Juli und August eine intensive und langanhaltende Hitzewelle.
  • In Italien und Spanien wurden Temperaturrekorde gebrochen, wobei ersterer mit 48,8 Grad auf Sizilien einen vorläufigen Tageshöchsttemperaturrekord für Europa darstellte.
  • In mehreren Ländern, darunter die Türkei, Griechenland und Italien, kam es zu schweren Waldbränden.

Niedrige Windgeschwindigkeiten in Westeuropa:

  • In einigen Ländern wurden die niedrigsten jährlichen Windgeschwindigkeiten seit mindestens 1979 verzeichnet.
  • Geringere Windgeschwindigkeiten als im Durchschnitt führten in einigen westeuropäischen Ländern zu einem geringeren Potenzial für die Windenergieerzeugung.
Rangfolge der durchschnittlichen jährlichen Windgeschwindigkeiten in 100 m Höhe im Jahr 2021 von der niedrigsten (dunkelblau) bis zur höchsten (dunkelrot) innerhalb der 43-jährigen Aufzeichnungsperiode von 1979 bis 2021. @ https://climate.copernicus.eu

Überschwemmungen in Westeuropa:

  • Rekordniederschläge am 14. Juli 2021 über Belgien und Westdeutschland.
  • Rekordabfluss in Teilen der Einzugsgebiete von Maas und Rhein.
  • Rekordniederschläge und gesättigte Böden trugen zu dem außergewöhnlichen Hochwasserereignis bei.

Wichtige Erkenntnisse für die Arktis:

  • Die Kohlenstoffemissionen aus arktischen Waldbränden waren die vierthöchsten seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003, hauptsächlich aus Ostsibirien.
  • Das Meereisminimum erreichte die zwölftniedrigste Ausdehnung seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen im Jahr 1979.
  • In der Grönlandsee wurde die geringste Meereisausdehnung seit Beginn der Aufzeichnungen registriert.
Zeitreihe der monatlichen mittleren Anomalien der arktischen Meereisausdehnung für alle Septembermonate von 1979 bis 2021. Die Anomalien sind als Prozentsatz des September-Durchschnitts für den Referenzzeitraum 1991-2020 ausgedrückt. @ https://climate.copernicus.eu

 

Der ausführliche Bericht kann hier nachgelesen werden: https://climate.copernicus.eu/esotc/2021

Weitere Infos zu den Unwetterlagen in Österreich haben wir hier zusammengefasst: Die markantesten Unwetterereignisse im Jahr 2021

Titelbild © www.pixabay.com

Das Wetter zum Vienna City Marathon 2022

Sonnenschein beim Wien-Marathon

Der Vienna City Marathon findet in diesem Jahr zum 38. Mal statt. Der Startschuss um 9 Uhr bei der UNO-City fällt zwar bei überwiegend bewölktem Himmel, es bleibt aber trocken und die Wolken lockern am Vormittag etwas auf. Einzig der Wind könnte die Läufer streckenweise behindern, so kommt am Vormittag lebhafter Süd- bis Südostwind mit Böen bis 40 oder knapp 50 km/h auf.

Uhrzeit Temperatur Windmittel
9 Uhr 11 Grad 10 km/h Südost (Böen um 25 km/h)
11 Uhr 17 Grad 15 km/h Südost (Böen um 35 km/h)
13 Uhr 19 Grad 17 km/h Süd (Böen um 45 km/h)

Am Nachmittag erreicht die Temperatur bis zu 21 Grad, dann steigt allerdings auch die Schauer- und Gewitterneigung ausgehend vom Wienerwald langsam an.

Das ideale Laufwetter

Das perfekte Laufwetter hängt im Grunde vom subjektiven Empfinden des Läufers ab. Studien zeigen allerdings, dass die idealen Wetterbedingungen bei einem Marathon Temperaturen zwischen etwa 5 und 10 Grad, Windstille, niederschlagsfreies Wetter sowie nicht zu trockene Luft sind. Das Wetter ist heuer zwar nicht ganz ideal, aber in Summe dennoch günstig. Der Weltrekord im Marathon wurde übrigens 2018 in Berlin vom Kenianer Eliud Kipchoge bei ähnlichen Temperaturen erreicht, allerdings bei etwas schwächerem Wind. Die Strecke von 42,195 Kilometer legte er damals in 2:01:39 Stunden zurück. Neben dem Wetter spielt allerdings auch eine flache Streckenführung eine entscheidende Rolle, hier gilt beispielsweise Berlin als besonders günstig.

Wetterextreme beim VCM

Der Marathon ging in der Vergangenheit bei äußerst unterschiedlichen Wetterverhältnissen über die Bühne. So fand etwa der Zieleinlauf am 25. Mai 2003 bei schweißtreibenden 29 Grad statt. Am 13. April 1986 schneite es hingegen immer wieder und die Temperaturen kamen nur knapp über den Gefrierpunkt hinaus. Im Jahr 2017 sorgte der kräftige Nordwestwind mit Böen bis knapp 60 km/h für Probleme.

Titelbild © Adobe Stock

Staubige Tage erwarten uns

Diesige Luft durch Saharastaub - AdobeStock

In den kommenden Tagen macht sich erneut ein Ereignis bemerkbar, welches wir in diesem Jahr schon öfter erlebt haben. Und zwar handelt es sich hierbei um den Saharastaub. Grund dafür ist ein Tiefdruckgebiet namens SIMONE über dem Mittelmeer. Durch seine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn gelangen wir in eine südliche Strömung und somit erreichen uns mildere und staubige Luftmassen aus dem Norden Afrikas.

Wetterlage am Donnerstag - UBIMET
Wetterlage am Donnerstag – UBIMET

Aber dieses Mal gibt es einen kleinen Unterschied, denn bereits heute hat uns schon ein Schwall staubiger Luftmassen erreicht. Hierbei handelt es sich aber nicht um Staub aus der Sahara. Das kann man gut auf der folgend Abbildung sehen. Dort sind die Rücktrajektorien der Luft in einer Höhe von 1000 m dargestellt. Das heißt es kann festgestellt werden wo die Luftmasse über uns ihren Ursprung hat. Wenn man die rote Linie betrachte sieht man, dass die Luftmasse über der Mitte von Deutschland bereits einen langen Weg aus dem Nahen Osten zurück gelegt hat. Anders dagegen die Luft, welche den Alpenraum und den Süden Deutschlands in den nächsten Tagen erreichen wird (blaue Linie). Die hat nämlich ihren Ursprung in Nordafrika und somit Staub aus der Sahara im Gepäck.

Woher kommt die Luft, die am kommenden Samstag über Europa sein wird? Die "Rücktrajektorien" helfen dabei, die Zugbahnen der Luftmassen besser zu verstehen - NOAA HySPLIT Modell, UBIMET
Woher kommt die Luft, die am kommenden Samstag über Europa sein wird? Die „Rücktrajektorien“ helfen dabei, die Zugbahnen der Luftmassen besser zu verstehen – NOAA HySPLIT Modell, UBIMET

Bereits am Donnerstag erreicht uns der Saharastaub im Süden und Osten, in den kommenden Tagen breitet er sich dann weiter nach Norden aus.  Dabei werden die höchsten Staubkonzentrationen am  Freitag erwartet. Somit wird dann der Himmel eher diesig wirken, mancher Orts auch eine gelb-orange Färbung haben.

Animation der Konzentration an Sandpartikeln in der Atmosphäre von Mittwoch bis Samstag (bräunliche Töne = viel Staub in der Luft) - University of Athens, SKIRON Modell
Animation der Konzentration an Sandpartikeln in der Atmosphäre von Mittwoch bis Samstag (bräunliche Töne = viel Staub in der Luft) – University of Athens, SKIRON Modell

Mit dem so genannten Blutregen ist aber vorerst nicht zu rechnen, denn bis einschließlich Samstag werden nur sehr geringe Niederschlagsmengen erwartet, meist fällt aber überhaupt kein Niederschlag. Erst ab dem Sonntag macht sich das Tief THALKE dann mit Regen besonders in Süddeutschland bemerkbar. Somit wird der Staub erst ab Sonntag aus der Luft ausgewaschen. Dann kann sich auch wieder eine dünne Staubschicht draußen ablegen. Wer den Frühjahrsputz der Terrasse oder der Fenster noch nicht erledigt hat kann sich damit also noch getrost Zeit lassen.

Prognose der Niederschlagssumme [l/m²] bis inklusive Samstag - UBIMET UCM-Modell
Prognose der Niederschlagssumme [l/m²] bis inklusive Samstag – UBIMET UCM-Modell

Nächster Schub Saharastaub bereits auf dem Weg nach Österreich

Niedergeschlagener Saharastaub auf Autos in Wien © Steffen Dietz, UBIMET

Der Frühling ist typischerweise Hauptsaison für Saharastaub-Ereignisse über Mitteleuropa. Kein Wunder also, dass die nächste Ladung des goldenen Düngers sich bereits unterwegs von Nordafrika in Richtung Alpenraum befindet. Denn im Vorfeld des Mittelmeertiefs SIMONE wird am Donnerstag nicht nur mildere Luft aus Nordafrika transportiert, sonder auch ein ordentlicher Schub Saharastaub!

Wetterlage am Donnerstag - UBIMET
Wetterlage am Donnerstag – UBIMET

Prognose des Saharastaubs

Der Höhepunkt des staubigen Ereignisses wird dabei am Freitag erreicht, aber auch im Laufe des kommenden Wochenendes bleibt die Saharastaub-Konzentration erhöht.

Animation der Konzentration an Sandpartikeln in der Atmosphäre von Mittwoch bis Samstag (bräunliche Töne = viel Staub in der Luft) - University of Athens, SKIRON Modell
Animation der Konzentration an Sandpartikeln in der Atmosphäre von Mittwoch bis Samstag (bräunliche Töne = viel Staub in der Luft) – University of Athens, SKIRON Modell

Staub ist nicht gleich Staub

Interessant sind auch die Ursprungsgebiete der Sandpartikel über Europa. Wenn man die Rücktrajektorien der Luft in 1000 m Höhe für den kommenden Samstag berechnet, sieht man besondere Unterschiede. Die Luftmasse, welche am Samstag in Österreich sein wird, kommt tatsächlich aus Nordafrika und bringt viel Saharastaub mit sich (blaue Linie in der Grafik). Über Deutschland ist die Lage aber anders. Hier kommt die Luft eher aus dem Kaspischen Meer (rote Linie), doch sandig ist sie dennoch! In diesem Fall handelt es sich um eine Mischung aus frisch aufgewirbeltem Saharastaub (also Staub aus Nordafrika) und Staub aus dem Nahen Osten, der seit mehreren Tagen unterwegs ist.

Woher kommt die Luft, die am kommenden Samstag über Europa sein wird? Die "Rücktrajektorien" helfen dabei, die Zugbahnen der Luftmassen besser zu verstehen - NOAA HySPLIT Modell, UBIMET
Woher kommt die Luft, die am kommenden Samstag über Europa sein wird? Die „Rücktrajektorien“ helfen dabei, die Zugbahnen der Luftmassen besser zu verstehen – NOAA HySPLIT Modell, UBIMET

Am Freitag regional „Blutregen“

Trotz erhöhter Saharastaub-Konzentration bleibt es am Donnerstag österreichweit noch trocken. Am Freitag streift aber das Tief SIMONE den Südosten des Landes und bringt vor allem von Osttirol und Kärnten über die Steiermark bis nach Wien etwas (Blut-)Regen. Hier wird somit ganz viel Staub ausgewaschen und zum Boden (bzw. auf Autos und Fenstern) gebracht. Aber auch im Rest des Landes sind am Freitag zumindest ein paar staubige Tropfen zu erwarten!

Prognose der Niederschlagssumme [l/m²] bis inklusive Samstag - UBIMET UCM-Modell
Prognose der Niederschlagssumme [l/m²] bis inklusive Samstag – UBIMET UCM-Modell
Prognose der Konzentration an Saharastaub (rötliche Töne) und Prognose der Wolken und Niederschläge in Wien von Mittwoch bis Sonntag - NASA-GMAO GEOS5-Modell
Prognose der Konzentration an Saharastaub (rötliche Töne) und Prognose der Wolken und Niederschläge in Wien von Mittwoch bis Sonntag. Besonders am Freitag ist im Zusammenhang mit Regen (grüne Balken) viel ausgewaschener Saharastaub in Sicht – NASA-GMAO GEOS5-Modell

 

Titelbild: Niedergeschlagener Saharastaub auf Autos in Wien © Steffen Dietz, UBIMET

Kalte Nächte in Sicht: Frost bleibt vielerorts ein Thema

Nahaufnahme von Frost auch einem Gänseblümchen ©pixabay/Myriamy_Fotos

Ein Höhentief knapp östlich von Österreich sorgte am Dienstag für teils gewittrige Schauer samt Schneefall kurzzeitig sogar bis ins Flachland, wie z.B. in Sankt Pölten.

Doch das Wetter beruhigt sich in den kommenden Stunden mit Abzug des Höhentiefs rasch wieder. Die vor allem in die Osthälfte des Landes eingeflossene, kontinentale Kaltluft sorgt im Zusammenspiel mit der Wetterberuhigung neuerlich für günstige Rahmenbedingungen für Frost.

Prognostizierte Tiefstwerte am Mittwoch - UBIMET
Prognostizierte Tiefstwerte am Mittwoch – UBIMET

Sowohl Mittwochfrüh als auch Donnerstagfrüh ist vielerorts Morgenfrost angesagt. Meist ist allerdings leichter Frost zwischen 0 und -5 Grad in Sicht. Zum Freitag hin gelangen wieder mildere, feuchtere und zunehmend staubige Luftmassen aus Nordafrika in den Alpenraum und die Frostgefahr ist dann gebannt.

Prognostizierte Tiefstwerte am Donnerstag - UBIMET
Prognostizierte Tiefstwerte am Donnerstag – UBIMET

Doch Frost im April kommt selbst in der Landeshauptstädte oft vor: In den letzten beiden Jahren gab es überall April-Frost. Ein vielerorts frostfreier April gab es zuletz im Jahre 2019.

Jahre mit und ohne Frost im April (Landeshauptstädte und Lienz) - UBIMET, Data: ZAMG
Jahre mit und ohne Frost im April (Landeshauptstädte und Lienz) – UBIMET, Data: ZAMG

Auch zum Thema Spätfrost sollte Frost Ende April keine große Überraschung sein. Denn in allen Landeshauptstädten gab es schon mal Frost auch im Mai. Allerdings hat sich der Tag mit letztem Frost im Jahr in den letzten Jahrzehnten wegen der Klimakrise deutlich zurückgezogen. Er liegt nun meist zwischen Ende März (Wien) und Mitte/Ende April (Klagenfurt, Lienz). Wird also Frost in den kommenden paar Tagen in einer Landeshauptstadt oder in Lienz gemessen, so würde es klimatologisch gesehen schon außergewöhnlich spät im Jahr auftreten (rote Kreuze in der Grafik).

Langzeitstatistik des Spätfrosts (letzter Tag mit Frost im Jahr) für die Landeshauptstädte und Lienz - UBIMET, Data: ZAMG
Langzeitstatistik des Spätfrosts (letzter Tag mit Frost im Jahr) für die Landeshauptstädte und Lienz – UBIMET, Data: ZAMG

Die Anzahl an Frosttagen (Tagestiefstwert unter Null Grad) im bisherigen April ist schließlich schon verbreitet überdurchschnittlich, nur im Südosten liegen wir teilweise noch im unterdurchschnittlichen Bereich. Die Rekorde sind aber noch sehr weit entfernt.

Statistik der Frosttage (Tage mit Tiefstwert unter Null Grad) in den Landeshauptstädten + Lienz. Zum Beispiel: In Wien Hohe Warte gab es im bisherigen April einen einzigen Frosttag bis heute. Dieser Wert ist klimatologisch betrachtet bereits leicht überdurchschnittlich,aber noch sehr weit entfernt vom Rekord (7 Frosttage im April 1864) - UBIMET
Statistik der Frosttage (Tage mit Tiefstwert unter Null Grad) in den Landeshauptstädten + Lienz. Zum Beispiel: In Wien Hohe Warte gab es im bisherigen April einen einzigen Frosttag bis heute. Dieser Wert ist klimatologisch betrachtet bereits leicht überdurchschnittlich,aber noch sehr weit entfernt vom Rekord (7 Frosttage im April 1864) – UBIMET, Data: ZAMG

 

Titelbild: Frostiger Morgen ©pixabay/Myriamy_Fotos

Nachtfröste in Sicht

Blümchenfrost @ https://stock.adobe.com

Nachdem das Wetter in den vergangen Wochen schon deutlich frühlingshaft war schickt uns nun der Winter noch einmal einen kurzen Abschiedsgruß. In den kommenden Nächten sinken die Temperaturen in manchen Gebieten teils nochmal unter den Gefrierpunkt.

Verantwortlich dafür sind unter anderem zwei Druckgebilde. Das eine ist ein Hochdruckgebiet namens SPIRO, welches derzeit über der Skandinavischen Halbinsel liegt. Durch seine Drehung im Uhrzeigersinn schaufelt es zusammen mit einem Tief über dem westlichen Mittelmeer kontinentale Luftmassen aus Osten zu uns und die haben in unseren Breiten die Merkmale, dass sie im Winterhalbjahr meist trocken und kalt sind. Somit sinken die Temperaturen in Deutschland.

Großwetterlage am Mittwoch, dem 20. April 2022 - UBIMET
Großwetterlage am Mittwoch, dem 20. April 2022 – UBIMET

Da die Luft zusätzlich eher trocken ist, und wir am Mittwoch vermehrt unter den Einfluss eines Zwischenhochs gelangen bilden sich nur wenig bis keine Wolken. Das bedeutet, dass der Boden die tagsüber aufgenommene Energie Nachts ungehindert ins Weltall zurück geben kann. Somit kühlt auch die bodennahe Luftschicht ab.

Das wird in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch meist im Südosten Deutschlands der Fall sein. In höheren Lagen, wie zum Beispiel entlang der Alpen, der Fränkischen Alb, dem Fichtel- und Erzgebirge, dem Harz, sowie dem Thüringer Wald sinken die Temperaturen teils auf bis zu -4 Grad.  Aber auch im restlichen Land ist es mit Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt recht kühl. Nur im Westen ist es mit Tiefstwerten um die 3 bis 5 Grad eine kleine Spur wärmer.

Prognose der Tiefstwerte am Mittwoch – UBIMET

Und auch die darauffolgende Nacht von Mittwoch auf Donnerstag verläuft ähnlich. Diesmal finden wir die niedrigsten Temperaturen hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg. Hier liegen die Tiefstwerte verbreitet zwischen -2 und 1 Grad. In Richtung Norden steigen die Temperaturen aber an und liegen bei Werten zwischen 3 und 5 Grad.

Prognose der Tiefstwerte am Donnerstag – UBIMET

Gefährlich werden diese frostigen Nächte besonders für die Landwirte, denn zum Beispiel die Kirschbäume befinden sich derzeit in der Vollblüte. Das ist eine Phase in der sie besonders verwundbar sind und Frost in dieser phänologischen Phase führt oft zu hohen Ernteausfällen. Aber nicht nur Landwirte müssen um ihre Pflanzen bangen, auch der Normalbürger sollte empfindliche Pflanzen in diesen Nächten wenn möglich in Sicherheit bringen oder zum Beispiel nahe an die Hauswand stellen.

Kurzer Wintereinbruch am Dienstag

Winterlicher Dienstag

Am Dienstag ist es zumeist trüb und in der Osthälfte von Beginn an auch unbeständig. Die Schneefallgrenze liegt in der Früh am Alpenostrand und im Mostviertel bei etwa 600 m. Im Salzburger Land liegt sie zeitgleich bei etwa 1100 m. Im Tagesverlauf kommt der Regen schließlich bis zum Tiroler
Unterland voran. Dabei pendelt die Schneefallgrenze meist um 800 m, bei Schauern auch darunter.

Gänzlich anderes Wetter herrscht derweil in Vorarlberg, hier scheint zumeist die Sonne und die Höchstwerte steigen m Rheintal auf bis zu 17 Grad. Ansonsten werden meist nicht mehr als 4 bis 11 Grad erwartet. Insbesondere am Abend sinkt dann die Schneefallgrenze in der Obersteiermark, in den Niederösterreichischen und Oberösterreichischen Alpen auf 600 bis 700 m, somit muss am Abend nochmals mit einigen Zentimetern Neuschnee gerechnet werden. Auch in den Tälern kann es auf Wiesen nochmals kurzzeitig weiß werden.

Prognostizierter Neuschnee am Dienstag © UBIMET

Neuerlich Saharastaub

In der zweiten Wochenhälfte nimmt dann ein weiteres Höhentief über
dem westlichen Mittelmeerraum immer mehr Einfluss auf unser Wetter. Dabei dreht die Strömung auf Süd und für die Jahreszeit üblich temperierte Luft erreicht den Ostalpenraum.

Wie bereits mehrfach in diesem Jahr gelangt die warme Luft direkt aus Nordafrika nach Österreich und damit ist auch wieder Saharastaub im Spiel. Mit der südlichen Strömung und gleichzeitigem Aufgleiten der Luft wird es am Donnerstag jedoch zunehmend dicht bewölkt und am Freitag zusätzlich unbeständig, aber meist nur mit leichtem Regen. Damit wird auch wieder etwas Staub ausgewaschen und kann sich somit wieder auf Gegenständen wie Autos ansammeln.

 

Titelbild: © Adobe Stock

Aktive erste Hälfte der Tornadosaison in den USA

Die Mehrheit der Tornados trat in 5 separaten Outbreaks auf. Dabei fanden 4 Outbreaks zu großen Teilen in Dixie Alley statt, eine Überblick zu den Tornadoalleen finden sie in unserem Blog von Anfang März.

Datum Anzahl bestätigte Tornados (EF3 und EF4)
5.-7. März 30 (1,1)
21.-23. März 78 (3,0)
29.-31. März 89 (3,0)
4.-7. April 82 (3,1)
11.-14. April bisher 53 (1,0)

Von diesen sind 11 EF3 und 2 EF4-Tornados. Bei den Tornados starben seit Anfang März bereits 12 Menschen, zudem wurden dutzende verletzt.

Stärkster Tornado

Der bisher stärkste Tornado der Saison trat am 5. April in Georgia auf.  Die Rotationsspur zeigt die Strecke, die der Tornado zurück gelegt hat nahe der Atlantikküste. Insgesamt legte er rund 21 km zurück und hatte dabei eine maximale Breite  von 1,2 km. Die abgeschätzte höchste Windgeschwindigkeit lag bei knapp 300 km/h, was einem mittleren EF4-Tornado entspricht. Dabei kam ein Mensch ums Leben.

Rotationsspur des Tornados © MRMS.NSSL.NOAA.gov

Aus dem offiziellen Schadensreport entstammt das folgende Foto, das das Ausmaß der Schäden eines EF4-Tornados zeigt. Der Ort des Geschehens heißt Black Creek im US-Bundesstaat Georgia und befindet sich in der Nähe der Küstenstadt Savannah.

Zerstörtes Wohnhaus © NOAA

Die an jenem Tag verantwortliche Superzelle, bildete sich im Vorfeld einer aus Westen anrückenden Squall Line (für die Kenner: QLCS), mit dieser traten schon im Vorfeld immer wieder schwächere Tornados von Mississippi über Alabama bis nach Georgia auf.

Meteorologische Bedingungen

Hodograph des Radiosondenaufstiegs von Charlston (in South Carolina)

Der Hodograph zeigt das Vorhandensein eines Low Level Jets, Starkwindband in etwa 1000 m Höhe (rote Linie), aus Süd mit knapp 50 kt. Dies ist für die Entwicklung von starken Tornados sehr vorteilhaft, da viel Geschwindigkeitsscherung und damit Rotation um eine horizontale Achse vorliegt. Wird diese unter dem rotierenden Aufwind (Mesozyklon) einer Superzelle gekippt und gestreckt ist der Tornado geboren.

Bei einem Hodographen wird die Windrichtung polar (mit dem Uhrzeigersinn) und die Windgeschwindigkeit nach außen hin zunehmend dargestellt. Dabei entspricht ein Punkt auf der 180°-Linie einem Südwind.

Darüber ist in Grün noch der Wind von 1000 bis 3000 m Höhe dargestellt. Man erkennt die Richtungsänderung nach Südwest, dies ist für die Bildung einer Mesozyklone notwendig.

Titelbild: Allendale,Sc Tornado am 5.4.2022 © https://twitter.com/BeaufortSC_EMS/status/1512370354995539971/photo/2

Am Karfreitag im Norden lokale Gewitter

Quellwolken die zu Gewittern heranwachsen - Adobe Stock

Am Freitag ist in den Morgenstunden die Kaltfront eines Tiefs namens QUELLA mit Kern über Weißrussland durchgezogen, dabei ist vor allem im Norden sowie im östlichen Bergland etwas Regen gefallen (alle Daten gibt es hier). Hinter der Kaltfront gibt es am Freitagmittag und -nachmittag sonnige Auflockerungen, dabei steigt die Schauer- und Gewitterneigung im Vorfeld einer weiteren Kaltfront vom Mühlviertel über das Mostviertel bis ins Wiener Becken an.

Satellitenbild um 14:20 Uhr. Die Kaltfront von Tief QUELLA zieht südostwärts ab. © EUMTSAT / UBIMET

Lokale Gewitter

Unter Tiefdruckeinfluss sorgt eine bodennahe Windkonvergenz am Freitagnachmittag ausgehend vom Mühl- und Waldviertel für Hebung und mit etwas Erwärmung der bodennahen, angefeuchteten Luft kommt es zu einer leicht-labilen Luftschichtung. Vor allem in Niederösterreich sowie stellenweise auch in Oberösterreich und Wien ist dementsprechend mit den ersten Gewittern der Saison zu rechnen. Einzelne gewittrige Schauer sind zudem auch im Süden und Südosten möglich. Die Unwettergefahr ist aber generell gering, lokal kann es allerdings zu Platzregen und sehr kleinem Hagel kommen.

Zusammenströmender Wind sorgt für Hebung. © UBIMET / ECMWF
Nach dem Frontabzug im Südosten gibt es ab dem Nachmittag weitere Schauer und Gewitter im Nordosten. © UBIMET

Das erste Gewitter ist im Mühlviertel bereits entstanden, mit der nordwestlichen Höhenströmung zieht dieses in Richtung Mostviertel. Am Abend gehen weitere Schauer nieder, mit einfließender Kaltluft lässt die Gewitterneigung aber nach. Zu Ostern gestaltet sich das Wetter kühler als zuletzt und Gewitter sind vorerst nicht mehr zu erwarten.

Osterwetter 2022


Erster Sommertag des Jahres möglich

Geradezu frühsommerlich präsentieren sich die nächsten Tage im Alpenraum. Während tiefer Luftdruck über Westeuropa liegt, profitiert Österreich von Hoch REINER über Osteuropa. Durch die daraus resultierende südliche Strömung wird vergleichsweise warme Luft herangeführt, so dass die Temperaturen in jedem Bundesland am Mittwoch und am Gründonnerstag über die 20 Grad-Marke steigen. Am wärmsten wird es dabei im Westen des Landes, in Tirol sind lokal auch 25 Grad möglich – per Definition ein Sommertag. Strahlenden Sonnenschein darf man sich dabei aber nicht erwarten, denn einmal mehr ist eine Portion Saharastaub im Spiel. Dieser lässt den Himmel phasenweiße milchig weiß erscheinen und kann bei stärkerer Konzentration auch einen negativen Effekt auf die Höchsttemperaturen haben.

Prognose der Höchstwerte am Gründonnerstag, 14.04.2022 @ UBIMET

Ab Karfreitag Zufuhr kühlerer Luft

Am Karfreitag stellt sich die Wetterlage um. Ausgehend von einem Tief über der Ostsee überquert eine Kaltfront das Land, sie bringt einige Wolken und zeitweilig Regen. Im Süden sind nach einem noch freundlichen Start am Nachmittag Schauer und einzelne Gewitter zu erwarten. Während sich die Luft hier noch auf bis zu 22 Grad erwärmt, wird es sonst mit 15 bis 20 Grad schon kühler.

Dieser Temperaturtrend setzt sich schließlich am Karsamstag fort, es kühlt weiter ab. Die Höchstwerte liegen dann nur mehr zwischen 8 und 17 Grad. Zunächst halten sich noch viele Wolken und mit Ausnahme des Nordostens fällt noch gebietsweise schauerartiger Regen. Im Tagesverlauf zieht sich der Regen aber in die zentralen Alpen zurück und klingt ab, abseits des Berglandes lockern die Wolken bald auf und die Sonne setzt sich durch. Dabei weht im Osten teils kräftiger Nordwind, im Süden wird es föhnig.

Trocken und meist sonnig an den Feiertagen

Damit ist das Schlimmste aber überstanden. Am Ostersonntag halten sich nach aktuellem Stand nur am Alpenostrand noch ein paar Wolken, sonst geht es bereits mit viel Sonnenschein in den Tag. In der Früh kann es in mittleren Lagen jedoch noch leicht frostig sein. Tagsüber bleibt es sonnig und trocken und die Temperaturen steigen mit 10 bis 18 Grad wieder leicht an, am mildesten wird es im Westen und Süden.

Der Ostermontag hat ebenso trockene Bedingungen mit viel Sonnenschein zu bieten, mitunter machen sich aber wieder ein paar Wolkenfelder bemerkbar. Mit den Temperaturen geht es noch ein Stück bergauf, sie erreichen 13 bis 20 Grad.

Titelbild @ https://pixabay.com/de/photos/hase-gras-rasen-tier-niedlich-1903016/

Brennende Weinberge

Luftaufnahme @ Le Bien Republic / Météo Express

Kühlt sich die Luft nachts über einen zu langen Zeitraum auf zu deutliche  Minusgrade ab, so können frische Triebe bei Weinpflanzen, Marillen & co. absterben bzw. kann die Bildung der Früchte nachfolgend beeinträchtigt werden. Aus diesem Grund verfolgen Obstbauern zu dieser Jahreszeit insbesondere die Temperaturvorhersagen ganz genau und planen bei Bedarf entsprechende Maßnahmen, um ihre Pflanzen zu schützen.

Bei der Frostschutzberegnung werden die Pflanzen mit feinen Wassertröpfchen besprüht, welche gefrieren und eine Eisschicht um die sensiblen Bereiche legen. Beim Prozess des Gefrierens wird Wärme freigesetzt, wodurch die Temperatur innerhalb der Eishülle nicht unter den Gefrierpunkt absinkt. Die nachfolgenden Bilder lassen einen Erfolg dieser Methode nicht unbedingt erahnen:


Ähnlich beeindruckende Aufnahmen gibt es, wenn Landwirte versuchen mittels Aufstellen von Fackeln oder Töpfen mit Brennpaste die Temperatur über dem Gefrierpunkt zu halten. Im Sinne einer damit verbundenen Luftverschmutzung mag diese Methode fragwürdig sein, es ergeben sich jedoch äußerst stimmungsvolle Bilder:

Titelbild: Le Bien Republic / Météo Express

 

 

Typische Bräuche zu Ostern

Osteier bemalen

Karwoche: Eier färben

Das Färben von Eiern gehört zu Ostern wie das Christkind zu Weihnachten. Es ist einer der Bräuche, der eigentlich einen heidnischen Ursprung hat, aber von der christlichen Kirche übernommen wurde. Bemalte Ostereier wurden erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt.

Eier zu bemalen macht vor allem Kinder Spaß

Der Brauch dürfte aus der Ukraine stammen. Damit gedachte man in vorchristlicher Zeit während der Frühlingsfeierlichkeiten der wärmenden Sonne.

Gründonnerstag: Spinat und Antlaßeier

Am Gründonnerstag sticht vor allem ein Brauch hervor: das traditionelle Spinatessen in Anlehnung an die Farbe Grün. In vielen Familien wird diese Tradition bis heute gelebt. Auf unserer Suche nach Bräuchen sind wir auch auf den recht alten Begriff der „Antlaßeier“ gestoßen. Jenes Ei, das eine Henne am Gründonnerstag als erstes legt, ist das ‚Antlaßei‘. Es wird vergraben, um so das Anwesen zu schützen. Allerdings kennen nur noch wenige diesen Brauch.

Karfreitag: Ratschen

Einem unwissenden Besucher kann es in vielen Orten Österreichs geschehen, dass er am Karfreitag oder Karsamstag zeitig in der Früh von einem lauten, „ratschenden“ Ge­räusch aus dem Bett gerissen wird. Beim Ratschen ziehen die Ministranten mit hölzernen, lärmenden Instrumenten, den Ratschen, durch die Straßen der Dörfer, um die Gläubigen mit unterschiedlichen Sprüchen an die Gebetszeiten zu erinnern. Die Ratschen gibt es in den verschiedensten Formen und Konstruktionen. Gemeinsam ist allen das rumpelnde und klappernde Geräusch, das sie erzeugen. Aufgrund der Coronavirus-Krise gibt es heuer keine ratschenden Kinder, es wird jedoch zumindest in Niederösterreich als Ersatz im Radio und Fernsehen geratscht.

Ostersonntag: Osterhase

Der Osterhase ist das bekannteste Symbol der Osterzeit. Jeder kennt den Osterhasen, und jeder freut sich auf ihn. Er bringt den Kindern am Ostersonntag nicht nur Ostereier, sondern auch jede Menge Süßigkeiten. Ursprünglich ein Symbol für die Fruchtbarkeit, hat sich der Brauch in der Moderne auch bei Nicht-Christen durchgesetzt. Der Hase taucht als Symbol bereits in der ägyptischen Mythologie auf. Die Vorstellung vom Hasen als österlichem „Eierbringer“ ist zum ersten Mal im 17. Jahrhundert belegt. In Byzanz soll er im Mittelalter sogar ein Zeichen für Christus gewesen sein.

Wir wünschen euch eine schöne Karwoche und viel Spaß mit den Osterbräuchen!

Ttielbild: Adobe Stock

Karwoche bringt Frühlingswetter

Die Höhenströmung dreht in den kommenden Tagen auf Südwest und damit erreicht den Alpenraum mildere Luft.

Frühling mit Werten über 20 Grad

Zu Wochenbeginn liegt der Westen bereits im Einflussbereich der milderen Luft und somit steigen die Temperaturen hier bereits auf Werte nahe 20 Grad. Der Osten verbleibt derweil noch im Einflussbereich der kälteren Luft vom Wochenende und hier liegen die Höchstwerte z.B. im Waldviertel teils nur bei 11 oder 12 Grad.

Prognostizierte Höchstwerte am Montag, den 11.4. © UBIMET

Im weiteren Wochenverlauf steigen die Höchstwerte unter Zufuhr von warmer Luft weiter an, der Dienstag bringt bereits Werte über 20 Grad, erneut besonders im Westen und den Tälern im zentralen Bergland.

Prognostizierte Höchstwerte am Dienstag, den 12.4. © UBIMET

Spätestens am Mittwoch liegen die Höchstwerte dann verbreitet um 20 Grad und im Westen sind ganz vereinzelt sogar 25 Grad möglich, somit kann sich hier der erste Sommertag ausgehen. Dabei gibt es jedoch einen im wahrsten Sinne des Wortes kleinen Spielverderber.

Saharastaub, die nächste Episode

Mit der sich über Westeuropa einstellenden Südströmung wird bereits zu Wochenbeginn Saharastaub über das Mittelmeer nach Frankreich geführt und in der weiteren Folge erreicht dieser auch neuerlich Österreich.  Somit erscheint der Himmel ab Dienstag diesig und die Temperatur- und Sonnenscheinprognose enthält gewisse Unsicherheiten. Dies liegt insbesondere daran, dass der Saharastaub für die, den Prognosen zu Grunde liegenden Modellen, mit dem Staub und der damit einhergehenden  atmosphärischen Chemie noch einige Probleme haben. Somit sind die 25 Grad im Westen nicht sicher!

Pollenbelastung steigt

Ein weiterer Nebeneffekt der Wärme stellt sicherlich der Pollenflug dar. Mit der Erwärmung und dem gefallenen Nass, werden die Pflanzen in  den Niederungen und Tälern in der kommenden Woche gute Bedingungen vorfinden und somit rasch austreiben. Damit steigt aber die Pollenbelastung spürbar an und Allergiker sollten wieder mit ansteigender Belastung zunächst durch Eschen- und Birkenpollen rechnen.

Erste Ostertrends

Auch der Gründonnerstag verläuft weiterhin warm mit Werten um 20 Grad, jedoch macht sich von Norden her eine Störung allmählich bemerkbar und im Westen deuten sich erste Schauer und Wärmegewitter an. Nach derzeitigem Stand verläuft der Karfreitag dann besonders nördlich der Alpen und inneralpin im Einflussbereich der Störung wechselhaft mit Schauern und örtlichen Gewittern, aber noch warm. Danach deutet sich eine spürbare Abkühlung, pünktlich zum Osterwochenende, an, demnach wären nach aktuellem Stand nicht mehr als 14 Grad zu erwarten.

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/krokus-blume-fr%c3%bchjahrsbl%c3%bcher-2139395/

Tief ORTRUD sorgte für einen teils nassen Freitag

Der April präsentiert sich derzeit eher spätwinterlich als frühlingshaft. Grund hierfür sind zwei Tiefs, die in rascher Folge das Land überquerten.

Tief Ortrud

Nachdem das Tief am Donnerstag über dem Ostatlantik entstand, zog es am Freitag rasch über Frankreich hinweg und erreichte am Nachmittag den Südwesten des Landes. Da auf seiner Nordseite, bedingt durch das Tief NASIM, recht kalte Luft lag, fielen in einem schmalen Streifen vom Saarland bis zum Fichtelgebirge örtlich 10 bis 20 cm Neuschnee. In Summe kamen hier rund 30 bis 50 L/m² zusammen, wobei 20 L als Schnee ausfielen. Dabei kam es örtlich zu Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr sowie ganz vereinzelt zu Stromausfällen.

Niederschlagssumme der vergangenen 24 Stunden © UBIMET
Gesamtschneehöhe, gut zu erkennen der Streifen durch Tief ORTRUD © UBIMET


Weiter südlich, auf der warmen Seite der Warmfront, bildete sich eine Superzelle, die von Frankreich her nach Baden-Württemberg hereinzog. Nach einer kurzen Unterbrechung in der Blitzaktivität zog sie noch von Stuttgart bis nach Niederbayern, immerhin mehr als 300 km. Dabei wurde immer wieder stärkere Rotation beobachtet und in der Nähe von Göppingen gibt es sogar einen Tornadoverdachtsfall. Zudem frischte der Wind wieder stürmisch auf und es gab etwa am Münchener Flughafen ein orkanartige Böen von 109 km/h.

Blitzverlauf am Freitag, den 8.4.2022 © Nowcast/UBIMET

Ausblick

Nach einem Wochenende mit typischem Aprilwetter, verspricht die neue Woche eine spürbare Milderung mit Höchstwerten verbreitet über 20 Grad.

Höchstwerte am Mittwoch © UBIMET

Titelbild: https://twitter.com/harald112/status/1512683101989875712/photo/2

Nach unbeständigem Wochenende folgt milder Start in die Karwoche

Aprilwetter im Juli

Mitteleuropa liegt aktuell unter Einfluss von Tief NASIM mit Kern über Südskandinavien,  dessen Kaltfront erreicht in der Nacht auf Freitag den Alpenraum. Im Vorfeld des Randtiefs ORTRUD über Frankreich wird die Kaltfront im Laufe des Freitags aber wieder warmaktiv und die Luftmassengrenze wandert wieder nach Nordosten. Tief ORTRUD zieht in weiterer Folge rasch nach Osten ab, bereits in der Nacht auf Samstag fließen mit dessen Kaltfront aber wieder kältere und feuchte Luftmassen aus Nordwesten ein.

Prognose der Bodenwetterkarte für Freitagnachmittag. © FU Berlin/DWD
Prognose der Bodenwetterkarte für Freitagnachmittag. © FU Berlin/DWD

Nasskaltes Wochenende

Bereits der Freitag verläuft an der Alpennordseite verbreitet nass, die Schneefallgrenze steigt von etwa 1000 m rasch auf 1500 bis 1800 m an. Besonders in der ersten Tageshälfte muss man vom Mühlviertel bis ins Nordburgenland auch noch mit lebhaftem bis kräftigem, besonders am Alpenostrand auch stürmischem Westwind rechnen.

Am Samstag setzt sich das unbeständige Wetter fort, besonders im Westen und Süden regnet es auch kräftig. Die Schneefallgrenze sinkt dabei in den Nordalpen gegen 1000 bis 700 m, in der zweiten Tageshälfte lässt der Niederschlag aber deutlich nach. Dazu frischt verbreitet lebhafter bis kräftiger Nordwestwind mit stürmischen Böen auf, in den Alpen stellt sich kräftiger bis stürmischer Nordföhn ein.

Der Sonntag bringt dann allmählich eine Wetterberuhigung, tagsüber stellt sich von Salzburg ostwärts ein Sonne-Wolken-Mix ein. In den Alpen ziehen allerdings Schneeschauer durch und auch nördlich der Alpen sind einzelne Schnee-, Schneeregen- und Graupelschauer dabei. Im Westen und Süden dominiert der Sonnenschein, gegen Abend klart es allgemein vermehrt auf. Der West- bis Nordwestwind weht zunächst noch lebhaft bis kräftig, flaut aber im Tagesverlauf ab.

Prognose der Niederschlagsmengen bis Samstag Abend - Quelle: UCM/UBIMET
Prognose der Niederschlagsmengen bis Samstag Abend – Quelle: UCM/UBIMET [für größere Ansicht anklicken]

Milder Start in die Karwoche

Zu Beginn der Karwoche nimmt der Hochdruckeinfluss allmählich wieder zu und es gelangen deutlich mildere Luftmassen in den Alpenraum. Bei viel Sonnenschein steigen die Temperaturen spürbar an, besonders ab Dienstag sind landesweit Höchstwerte über 20 Grad in Sicht. Auch die 25-Grad Marke ist lokal in Reichweite, damit könnte heuer überdurchschnittlich früh ein Sommertag verzeichnet werden.  Betrachtet man die letzten 30 Jahre, war das in den meisten Landeshauptstädten im Mittel erst Ende April bzw. Anfang Mai der Fall.

Statistik für den ersten Tag mit 25 Grad (=Sommertag) im Jahr - Quelle: UBIMET/M. Salmi
Statistik für den ersten Tag mit 25 Grad (=Sommertag) im Jahr – Quelle: UBIMET/M. Salmi

Unsicherheiten zum Osterwochenende

Zum Ende der Karwoche nehmen die Unsicherheiten wieder deutlich zu, auch ein neuerlicher Kaltlufteinbruch ist aus heutiger Sicht nicht ausgeschlossen. Damit muss man sich für eine genaue Osterprognose noch ein paar Tage gedulden.

Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien, Graz und Innsbruck – ECMWF Ensemble Modell
Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien, Graz und Innsbruck – ECMWF Ensemble Modell [für größere Ansicht anklicken]
Titelbild © pixabay.com

Tief NASIM sorgt am Donnerstag für Sturm

Sturmgefahr

Auf der nachfolgenden Bodenwetterkarte für morgen Donnerstag sieht man gut, welches Tief verantwortlich für diesen stürmischen Tag ist. NASIM wurde das Tief getauft, zu Mittag liegt es auf der Nordsee vor der dänischen Küste.

Bodenwetterkarte für Donnerstag 14 Uhr. Quelle: DWD + FU Berlin

Mit welchen Windspitzen ist grob zu rechnen? Der Schwerpunkt liegt v.a. im Westen und der Mitte des Landes. Die am stärksten betroffene Region dürfte ein Streifen von der Eifel/Hunsrück/Pfälzerwald über das Hessische Bergland bis zum Harz/Thüringer Wald/Erzgebirge sowie Leipziger Bucht sein. Hier muss man v.a. mit Kaltfrontdurchgang mit einzelnen schweren Sturmböen von 80 bis 100 km/h rechnen. Doch auch sonst sollten Sie sich verbreitet auf Böen von 70 bis 90 km/h einstellen!

Hier die aktuellste Prognose der Windspitzen für morgen:

Prognostizierte Böen für den Donnerstag.

Besonders brisant dürfte der Durchzug von NASIMs Kaltfront werden. Kräftige Schauer und einzelne Gewitter können die Windspitzen noch einmal verstärken. Auf dem folgenden Radarloop für morgen sieht man die Kaltfront gut als schmales Band mit orangenen/roten Echos, wie sie ausgehend von von NRW und Niedersachsen einmal nach Südost über die Bundesrepublik zieht.

Animation des prognostizierten Radarsignals

Abschließend noch unsere Warnkarte für morgen, alle aktuellen Infos gibt es wie immer auf www.uwr.de!

Sturmwarnungen für Donnerstag.

Kalte Nacht in Sicht, verbreitet ist leichter bis mäßiger Frost einzuplanen

Frostiger Morgen - pixabay.com

Die Schneeschauerneigung lässt zum Abend hin auch in den Alpen endgültig nach und in der Nacht auf Montag klart es von Norden her zusehends auf. Bei nachlassendem Wind herrschen also mit der eingeflossenen Kaltluft zunehmend gute Bedingungen für eine frostige Nacht. Montagfrüh muss man somit verbreitet mit leichtem bis mäßigem Frost (meist zwischen -2 und -6 Grad) rechnen. In manchen, frisch eingeschneiten Tallagen der Nordalpen und im Mühl- und Waldviertel ist lokal auch strenger Frost unter -10 Grad in Reichweite!

Prognose der Tiefstwerte am Montag - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte am Montag – UBIMET

Meist frostfrei bleibt es kommende Nacht nur in den südlichen Tal- und Beckenlagen. Hier werden die vielen Restwolken die ordentliche, nächtliche Abkühlung verhindern.

Prognose der Tiefstwerte am Montag - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte am Montag – UBIMET

Doch der Süden könnte dann am Dienstag bei teils aufklarendem Himmel dran sein. Während im Rest des Landes die Frostgefahr dank aufziehender Wolken und auffrischendem Westwind rasch zurückgeht, wird es Dienstagfrüh in den südlichen Beckenlagen am kältesten.

Prognose der Tiefstwerte am Dienstag - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte am Dienstag – UBIMET

Wie ungewöhnlich ist Frost im April? Die Antwort lautet: Selbst im Donauraum nicht so ungewöhnlich! In den letzten beiden Jahren (2020 und 2021) gab es im April in allen Landeshauptstädten Frost. Keinen April-Frost gab es zuletzt nahezu überall im Jahre 2019, nur am Salzburger-Flughafen muss man weiter zurück bis ins Jahr 2009 gehen. In der unterstehenden Grafik sieht man dies ganz deutlich: Frost im April (blau) kommt immer wieder vor!

Jahre mit und ohne Frost im April (Landeshauptstädte und Lienz) - UBIMET, Data: ZAMG
Jahre mit und ohne Frost im April (Landeshauptstädte und Lienz) – UBIMET, Data: ZAMG

In der Tabelle unten sind ein paar Statistiken bezüglich der Anzahl an Frosttagen im April in den Landeshauptstädten aufgelistet. In Klagenfurt wird Frost klimatologisch gesehen (1991-2020) an vier Tagen im April verzeichnet. Im langjährigen Mittel 1961-1990 waren es hier im Schnitt noch 6 Frosttage. In Linz, Wien und Bregenz gibt es im klimatologischen Durchschnitt 1991-2020 nur einen Frosttag im April. Frost im April ist also trotz Klimawandel weiterhin normal. Manchmal, wenn die Wetterlage es zulässt, können sogar noch Rekorde gebrochen werden wie z.B. in Salzburg-Flughafen im April 2021 (12 Frosttage).

Stadt Klima 91-20 Klima 61-90 Rekordanzahl Tiefstwert [°C]
Bregenz 1 2 12 (1938) -4.7 (1952)
Innsbruck 2 3 11 (1938) -7.0 (2003)
Salzburg 3 4 12 (2021) -9.2 (1956)
Klagenfurt 4 6 15 (1955) -7.1 (1956)
Graz 2 2 8 (1938) -5.5 (1986)
Linz 1 1 6 (1938) -5.0 (1931)
St. Pölten 2 2 10 (1997) -5.0 (1954)
Wien 1 1 7 (1864) -8.1 (1900)
Eisenstadt 2 1 6 (2003) -4.0 (1978)

Frost gehört also doch zum April. Wenn man sich dann die Statistik des Spätfrosts anschaut (also der letzte Tag im Jahr mit Frost) dann wird es sofort klar, dass dies oft im April vorkommt. Die einzige Landeshauptstadt, wo der letzte Frost des Jahres im Schnitt bereits im März stattfindet, ist Wien (31. März fürs Klima 1961-1990 und 27. März für den Mittel 1991-2020). In windgeschützten Tallagen wie z.B. in Lienz ist es bis Ende April durchaus normal, mit Frost zu rechnen. In manchen Jahren gab es sogar Mitte bis Ende Mai noch Frost, in Salzburg und Klagenfurt im Jahre 1962 sogar noch Anfang Juni!

Langzeitstatistik des Spätfrosts (letzter Tag mit Frost im Jahr) für die Landeshauptstädte und Lienz - UBIMET, Data: ZAMG
Langzeitstatistik des Spätfrosts (letzter Tag mit Frost im Jahr) für die Landeshauptstädte und Lienz – UBIMET, Data: ZAMG

 

 

Titelbild: Frostiger Morgen – pixabay.com

Tief MIRELLA bringt am Montag in der Nordhälfte Regen und Sturmböen

Überflutungen sind in Spanien möglich!

Zu Wochenbeginn gerät Deutschland unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs mit Kern über der Nordsee bzw. Skandinavien. Mit Drehung der Höhenströmung auf West stellt sich die Großwetterlage um und deutlich mildere Luftmassen gelangen nach Mitteleuropa.

Tief MIRELLA zieht am Montag auf. © FU Berlin / DWD

Regen und Wind

Ausgehend von der Nordsee breitet sich am Montagvormittag im Nordwesten verbreitet Regen aus, anfangs ist regional auch noch etwas Schneeregen dabei. Im Laufe der zweiten Tageshälfte erfasst der Regen auch auf den Mittelgebirgsraum, dabei fällt in höheren Lagen wie etwa im Sauerland, im Harz und vor allem im Thüringer Wald zunächst noch etwas Schnee. Im Bergischen Land regnet es dagegen zeitweise auch kräftig.

Schneeprognose bis inkl. Montagnacht. © UBIMET

Dazu kommt in der Nordhälfte verbreitet frischer bis starker Südwestwind auf, vor allem an den Küsten sowie vom Harzvorland bis zum Erzgebirge muss man mit Sturmböen um 90 km/h rechnen, aber auch sonst sind verbreitet stürmische Böen um 70 km/h zu erwarten. Deutlich schwächer bleibt der Wind dagegen im Süden des Landes, hier bleibt es bis zum Abend auch noch weitgehend trocken.

Prognose der Windspitzen am Montag von UCM © UBIMET
Sturmwarnung für Montag, 4.4.2022 (Stand: 3.4.22; 14 Uhr). © www.uwr.de

Frostgefahr: Gebietsweise Tiefstwerte unter -10 Grad in Reichweite!

Morgenfrost im Frühling - pixabay.com

Der teils kräftige Schneefall der letzen Stunden lässt zum Abend hin allmählich nach. Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich dabei immer mehr in Richtung Alpen und am Abend klart von Norden her zusehends auf. Auch der frische Nordostwind flaut sukzessive ab. Gute Nachrichten?

Ja und nein! Denn die ruhigere, klare Verhältnisse, die eingeflossene kalte Luftmasse und regional auch der frisch gefallene Schnee sind perfekte Zutaten, um eine rasche und starke nächtliche Abkühlung zu ermöglichen! Sonntagmorgen ist somit landesweit mit Frost zu rechnen, nur unmittelbar an der Küste bleibt es frostfrei. Die prognostizierten Tiefstwerte liegen nahezu überall zwischen -4 und -8 Grad, aber vor allem in der Mitte sind gebietsweise sogar Werte unter -10 Grad und somit auch Monatsrekorde in Reichweite!

Tiefstwerte Sonntagmorgen - UBIMET
Tiefstwerte Sonntagmorgen – UBIMET

In der Nacht zum Montag wird es dann auch im Süden neuerlich meist klar und windschwach und der Schwerpunkt des Frosts verlagert sich somit nach Baden-Württemberg und Bayern. Auch in diesem Fall sind regional Werte unter -10 Grad und somit auch Monatsrekorde zu erwarten. Auch in der Mitte geht sich ein weiterer Frosttag aus, im Norden und hier vor allem im Nordwesten sorgen hingegen aufziehende Wolkenfelder und auffrischender Westwind für eine frostfreie Nacht.

Tiefstwerte Montagmorgen - UBIMET
Tiefstwerte Montagmorgen – UBIMET

Wolken und Wind sind die Vorboten des Frontensystems eines Tiefs über dem Nordatlantik, das in der neuen Woche eine etwas mildere, sehr unbeständige, regenreiche und vor allem zunehmend stürmische Phase einleitet.

Mittelfristige, probabilistische Prognose der 2 Meter Temperatur und der 6-stündigen Niederschläge in Hamburg, Frankfurt und München - ECMWF Ensemble
Mittelfristige, probabilistische Prognose der 2 Meter Temperatur und der 6-stündigen Niederschläge in Hamburg, Frankfurt und München für die kommenden etwa 10 Tage – ECMWF Ensemble

 

Titelbild: Morgenfrost im Frühling – pixabay.com

Schneereicher Wintereinbruch: Bis zu 20 cm Neuschnee mitten im Frühling

Frankfurt am Main am 2. April 2022 - https://www.mainhattan-webcam.de/

Ein bemerkenswerter April-Wintereinbruch liegt fast hinter uns. Eine für die Jahreszeit sehr kalte Luftmasse erreichte Ende März von Nordosten her Deutschland. Entlang der langsam südwärts voranschreitenden Luftmassengrenze bildeten sich immer wieder Randtiefs, die verbreitet Schnee brachten.

Animation der Gesamtschneehöhe in den letzten drei Tagen (Samstag 2. April bin 9 Uhr MESZ) - UBIMET
Animation der Gesamtschneehöhe in den letzten drei Tagen (Samstag 2. April bin 9 Uhr MESZ). Auf dem Bild klicken um die Animation zu starten – UBIMET

Am 31. März schneite es vor allem im Nordwesten des Landes, in Hamburg wurden bis zu 10 cm verzeichnet, aber auch Bremen wurde teilweise leicht angezuckert. Am 1. April war dann die Mitte dran: Von Münster über Göttingen und Erfurt bis nach Chemnitz begann im Laufe des Tages teils kräftig zu schneien. Heute wurde der Höhepunkt erreicht: Schnee wurde bis in den Südwesten gemeldet, auch in Köln, Saarbrücken, Karlsruhe und Freiburg. In Frankfurt am Main reichte sogar für knappe 10 cm Neuschnee! Schwerpunkt des Ereignisses war aber die Region vom Sauerland über Nordhessen und Unterfranken bis zur Schwäbischen Alb, wo verbreitet 10 bis 20 cm zusammengekommen sind! Nachfolgend ein paar Impressionen aus Twitter-Meldungen:

 

Im Laufe des Samstags lässt der Schneefall von Norden her langsam nach. In Richtung Alpen schneit es allerdings bis in die Nacht zum Sonntag weiterhin teils kräftig.

 

Titelbild: Frankfurt am Main am 2. April 2022 – https://www.mainhattan-webcam.de/

Am Samstag spätwinterlich mit Schnee bis in tiefe Lagen

Nassschnee

Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines ausgeprägten Höhentiefs, welches sich von Frankreich zum Golf von Genua verlagert. Mit einer nordöstlichen Strömung erfassen dabei immer kühlere Luftmassen den Alpenraum und am Samstag sorgt ein Italientief namens LOTTE für trübe und vielerorts spätwinterliche Verhältnisse in Österreich.

Ein Italientief führt feuchte Luft in den Alpenraum, aus Norden sickert dabei Kaltluft ein. © ECMWF/UBIMET

Schnee bis in tiefe Lagen

Am Samstag regnet und schneit es verbreitet, nur im östlichen Flachland bleibt es bis Mittag noch meist trocken. Die Schneefallgrenze liegt an der Alpennordseite in tiefen Lagen, vom Klagenfurter Becken bis in die Südsteiermark fällt dagegen mitunter auch noch Regen oder Schneeregen. Im Laufe des Nachmittags beginnt es auch im Osten allmählich zu schneien, der Abend verläuft dann verbreitet spätwinterlich. Auf den Bergen kommen bis Samstagnacht verbreitet 25 bis 40 cm Neuschnee zusammen, in den Hochtälern ab etwa 1000 m aufwärts werden es 15 bis 25 cm. Aber auch in den größeren Tallagen sowie im Norden und am Alpenostrand sind um 5 cm Nassschnee zu erwarten, auf den Straßen muss man also vielerorts mit winterlichen Verhältnissen rechnen. Vom Großraum Linz über das Tullnerfeld bis ins östliche Flachland kommen etwa 1 bis 3 cm Nassschnee zusammen.

24h-Schneeprognose bis Sonntag früh. © UBIMET

Frostiger Wochenstart

Am Sonntag ist eine zögerliche Wetterbesserung in Sicht, nur in den Nordalpen schneit es anfangs noch leicht. Im Laufe des Tages lockern die Wolken etwas auf und die Nacht auf Montag verläuft im Norden teils nur gering bewölkt und entsprechend frostig. Die neue Woche beginnt somit vor allem im Norden mit mäßigem Frost um -5 Grad, also Temperaturen, bei denen Frostschäden an den noch blühenden Marillen möglich sind. Im Laufe der ersten Wochenhälfte steigen die Temperaturen dann aber an und ab Dienstag ist Frost kaum noch ein Thema.

Prognose der Tiefstwerte in der Nacht auf Montag. © UBIMET

Titelbild © AdobeStock

März 2022 extrem sonnig und trocken

Dürre am Land

Der März 2022 war im Flächenmittel mit einer Abweichung von +0,4 Grad zum klimatologischen Mittel von 1991 bis 2020 nahezu durchschnittlich temperiert, wobei es von Vorarlberg bis Oberösterreich meist 1 bis 1,5 Grad zu mild war und im Südosten etwa -0,5 Grad zu kühl.

Die Geopotential-Anomalie im März zeigt die überwiegende „Omega-Lage“ über Europa.
Temperaturabweichung im März 2022. © UBIMET

Sonnenscheinrekord an der Alpennordseite

Der Monat war vor allem durch anhaltenden Hochdruckeinfluss geprägt, weshalb auch die Sonnenscheinbilanz mit einem Plus von etwa 50% stark positiv ausfällt und der März sich auf Platz 3 der Messgeschichte einreiht. An der Alpennordseite war der März mancherorts sogar sonniger als ein durchschnittlicher Juni. Regional wurden neue Sonnenscheinrekorde aufgestellt, wie etwa in den Landeshauptstädten Bregenz, Innsbruck, Salzburg, Linz und St. Pölten.

Sonnenscheinabweichungen im März 2022. © UBIMET
Sonnenscheinextreme im März. © UBIMET

Besonders in der Tiroler Landeshauptstadt war der Monat in jeder Hinsicht außergewöhnlich, so gab es hier auch die längste Periode im Frühjahr ohne Niederschlag sowie auch den trockensten März seit Messbeginn.

Niederschlagsextreme im März. © UBIMET

Im Flächenmittel liegt die Niederschlagsbilanz bei -75%, was dem 4. trockensten März seit Messbeginn entspricht. Lediglich am letzten Tag des Monats gab es etwa in Teilen Nordtirols und der Steiermark messbaren Niederschlag.

Niederschlagsabweichungen im März 2022. © UBIMET

Die trockene Luft hat auch zu überdurchschnittlich vielen Frostnächten geführt, etwa in Wien mit 15 Tagen (Mittel 7) oder in Graz mit 19 Tagen (Mittel 10), sowie auch zu teils außergewöhnlichen Tagesgängen der Temperatur. In Gars am Kamp stieg die Temperatur am 24. von -9.9 Grad in der Früh auf +20,5 Grad am Nachmittag, was einem Tagesgang von gut 30 Grad und damit einem der bislang höchsten der Messgeschichte in Österreich entspricht (mehr dazu hier). Bemerkenswert im März waren allerdings auch die teils starken Saharastaub-Ausbrüche, ganz besonders rund um den 15. März.

Extremwerte März 2022

(Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
  • 23,8 Grad Leibnitz (ST, 28.)
  • 23,5 Grad Deutschlandsberg (ST, 28.)
  • 23,4 Grad Bad Radkersburg (ST, 28.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
  • -16,3 Grad Radstadt (S, 1.)
  • -14,5 Grad Zell am See (S, 2.)
  • -13,4 Grad Bad Mitterndorf (ST, 1.)
Nasseste bewohnte Orte
  • 43 Liter pro Quadratmeter Unterach am Attersee (OÖ)
  • 38 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 37 Liter pro Quadratmeter Bad Ischl (OÖ)
Trockenste Orte
  • 2 Liter pro Quadratmeter Steinach am Brenner, Imst (T)
Sonnigste Stationen
  • 290 Sonnenstunden Brunnenkogel (T)
  • 268 Sonnenstunden Dachstein-Hunerkogel (ST)
  • 267 Sonnenstunden Sonnblick (S)
Sonnigste Stationen
  • 261 Sonnenstunden Mittersill (S)
  • 260 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 259 Sonnenstunden Haag (NÖ)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 95 km/h Brand (V, 14.)
  • 83 km/h Innsbruck-Kranebitten (T, 12.)
  • 79 km/h Reichenau an der Rax (NÖ, 16.)

Zum Wochenende hin Wintereinbruch mit Schnee bis in tiefe Lagen

Schnee im Frühling - pixabay.com

Eine Luftmassengrenze liegt derzeit quer über Deutschland und trennt eine für die Jahreszeit sehr kalte Luftmasse über Nordwesteuropa von deutlich milderer Luft subtropischen Ursprungs über Südosteuropa. In den kommenden Stunden bzw. Tagen verlagert sich allerdings die Luftmassengrenze langsam in Richtung Alpen. Vor allem in den Mittelgebirgen, später auch generell in der Südhälfte ist ein spätwinterliches Wochenende in Sicht!

Animation der Großwetterlage über Europa von Donnerstag bis Sonntag (blau/violett = kalte Luft, gelb/rot = warme Luft) - UBIMET, ECMWF IFS Modell
Animation der Großwetterlage über Europa von Donnerstag bis Sonntag (blau/violett = kalte Luft, gelb/rot = warme Luft) – UBIMET, ECMWF IFS Modell

 

Bereits in der Nacht zum Donnerstag ist im Nordwesten zunehmend mit Schneeregen oder gar nassem Schnee zu rechnen. Auch in Städten wie Hamburg oder Bremen ist Donnerstagmorgen etwas Schneematsch denkbar! Am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag beginnt es dann auch vom Ems- und Münsterland bis zum Harz allmählich bis ins Flachland zu schneien.

24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Donnerstag - UBIMET
24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Donnerstag – UBIMET

 

Am Freitag verlagert sich die Luftmassengrenze weiter in Richtung Mittelgebirge. Unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss muss man besonders von der Eifel über Nordhessen, Thüringen und den Harz bis zum Erzgebirge mit Schneefall rechnen. Hier schneit es meist bis in die tiefsten Lagen. Oberhalb von 400-500 m muss man sich auf tiefwinterliche Verhältnisse einstellen! Auch im Schwarzwald, in der Schwäbischen Alb und in den Alpen sinkt die Schneefallgrenze allmählich bis auf rund 800 bis 600 m ab.

24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Freitag - UBIMET
24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Freitag – UBIMET

 

Am Samstag erreicht die kalte Luftmasse schließlich auch die Alpen. Vom Mittelgebirgsraum südwärts ist vielerorts leichter Schneefall bis ins Flachland zu erwarten. Nennenswerte Neuschneemengen kommen aber nur in leicht erhöhten Lagen ab etwa 500 m zusammen.

24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Samstag - UBIMET
24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Samstag – UBIMET

 

Am Sonntag beruhigt sich die Lage wieder. Nennenswerter Schneefall ist nach derzeitigem Stand nicht mehr zu erwarten. Die Temperaturen bleiben aber noch bis in die erste Hälfte der kommenden Woche hinein auf einem spätwinterlichem Niveau.

24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Sonntag - UBIMET
24h Neuschnee-Intensität (Maximum) am Sonntag – UBIMET

 

Titelbild: Schnee im Frühling – pixabay.com

Endlich Regen: Italientief bringt am Donnerstag flächigen Niederschlag

Kind spielt im Regen - pixabay.com

In der Nacht auf Donnerstag verstärkt sich ein Tief bei Korsika und zieht am Donnerstag über Oberitalien hinweg in Richtung Ungarn. Diese Zugbahn ist oft die beste, um flächendeckenden Regen nach Österreich zu bringen.

Großwetterlage am Donnerstag, dem 31. März 2022 - UBIMET
Großwetterlage am Donnerstag, dem 31. März 2022 – UBIMET

Mäßiger Landregen ist derzeit österreichweit dringend notwendig, denn im bisherigen März kam verbreitet nur 0 bis 10 Prozent des klimatologisch üblichen März-Niederschlags zusammen! Vielerorts verlief der Monat sogar komplett trocken, wie z.B. in Innsbruck oder Graz.

Anteil des klimatologischen Monatsniederschlags im März 2022 - UBIMET
Anteil des klimatologischen Monatsniederschlags im März 2022 – UBIMET

Nach derzeitigem Stand (30.03.2022 um 16 Uhr) wäre der heurige März auf dem Weg zum trockensten März der Messgeschichte in allen Landeshauptstädten mit Ausnahme von Wien (siehe untenstehende Statistik).

März-Niederschlag Statistik für die Landeshauptstädte (2022 bis zum 30.03. um 16 Uhr) - UBIMET, ZAMG
März-Niederschlag Statistik für die Landeshauptstädte (2022 bis zum 30.03. um 16 Uhr) – UBIMET, ZAMG

Doch zum Gluck ist flächendeckender Regen in Sicht! Am Donnerstag beginnt es in der Früh von Süden her allmählich zu regnen. Tagsüber breitet sich der Niederschlag auf das gesamte Land aus. Verbreitet sind 10 bis 20 l/m² zu erwarten, im Süden und hier vor allem in den Karawanken auch bis zu 40 l/m². Dank des letzten Tages dieses Monats werden also aller Voraussicht nach nirgends Dürre-Monatsrekorde geknackt.

Prognose der Niederschlagssumme für den Donnerstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme für den Donnerstag, 31.03.2022 – UBIMET

Übrigens: Schnee ist vorerst noch kein Thema. Die Schneefallgrenze liegt morgen noch in mittleren Lagen auf etwa 1000 bis 1400 m. Dies wird sich erst zum Wochenende hin ändern, dann wird Schneefall sogar bis in die tiefsten Tallagen möglich!

Prognose der Neuschneesumme für den Donnerstag - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme für den Donnerstag, 31.03.2022 – UBIMET

 

 

Titelbild: Kind spielt im Regen – pixabay.com

Sonnigster März der Messgeschichte in Bregenz, Innsbruck, Salzburg, Linz und St. Pölten

Sonne, Sonnenschirm und Sonnenbrillen - pixabay.com

Ihr habt es vermutlich bemerkt: Der zu Ende gehende März war extrem sonnig! Nahezu überall, wo die Topographie nicht im Weg steht, wurde die 200-Sonnenstunden-Marke geknackt. Auf dem Brunnenkogel wurden in diesem März bis heute um 12 Uhr sogar 286 Sonnenstunden verzeichnet!

Anzahl Sonnenstunden im März 2022 - UBIMET
Anzahl Sonnenstunden im März 2022 – UBIMET

Dies entspricht mehr als 90 Prozent der maximal erreichbaren Sonnenscheindauer für den März. Viel sonniger geht es also hier nicht, aber landesweit schien die Sonne zwischen 70 und 90 Prozent der verfügbaren Zeit.

Relative Sonnenscheindauer im März 2022 (österreichweit schien die Sonne 77% der verfügbaren Zeit) - UBIMET
Relative Sonnenscheindauer im März 2022 (österreichweit schien die Sonne 77% der verfügbaren Zeit) – UBIMET

Kein Wunder also, dass die klimatologischen Anomalien durch die Decke gehen. Verbreitet wurden zwischen 50% und 100% mehr Sonnenstunden verzeichnet als üblich (100% = doppelt so viel wie klimatologisch vorgesehen). Nur im Süden des Landes war es „nur“ um 30 bis 40 Prozent sonniger als im Schnitt.

Abweichung der relativen Sonnenscheindauer vom langjährigen Mittel (+100% = doppelt so viel Sonnenschein als üblich) - UBIMET
Abweichung der relativen Sonnenscheindauer vom langjährigen Mittel (+100% = doppelt so viel Sonnenschein als üblich) – UBIMET

Bemerkenswert war es sicherlich auch, dass sehr viele Tage nahezu komplett wolkenlos verlaufen sind! Der mittlere Bedeckungsgrad (=Anteil des Himmels, der von Wolken zumindest teilweise „verschmutzt“ ist) für den März liegt in allen Landeshauptstädten zwischen 2/8 und 3/8. Als direkte Folge gab es verbreitet 16 bis 22 „heitere“ Tage in diesem Monat.

Mittlerer Bedeckungsgrad des Himmels im März 2022 - UBIMET
Mittlerer Bedeckungsgrad des Himmels im März 2022 – UBIMET
Anzahl heitere Tage im März 2022 - UBIMET
Anzahl heitere Tage im März 2022 – UBIMET

In einem derart sonnigen Monat sind natürlich auch Rekorde gefallen. In der nachfolgenden Übersicht sind die Sonnenstunden im März für die Hauptstädte Österreichs aufgetragen. Jeder Punkt symbolisiert ein Jahr der Messgeschichte. Bspw. war der März 1944 in Wien mit 55 Stunden der bisher sonnenscheinärmste März, 1921 wurden dagegen mit 251 Stunden so viele wie sonst nicht registriert. Die dick schwarz umrandeten Punkte in der Grafik zeigen den aktuellen Stand im März 2022 an, hier wurde der gesamte Sonnenschein bis inkl. 30.03. bis 16 Uhr berücksichtigt. Man sieht: In Bregenz, Innsbruck, Salzburg, Linz und Sankt Pölten (also generell nördlich der Alpen) war es seit Messbeginn noch nie so sonnig im März! Unsere Prognose war also nicht komplett verkehrt.

Statistik der Sonnenscheindauer im März - UBIMET
Statistik der Sonnenscheindauer im März – UBIMET

 

Titelbild: Sonne, Sonnenschirm und Sonnenbrillen – pixabay.com

Wetterumstellung in Sicht: Saharastaub, Regen und Schnee

Feldkirch (V) beim letzten Saharastaub-Ereignis am 15. März - https://www.foto-webcam.eu/webcam/feldkirch/

Der Montag präsentiert sich unter dem Einfluss des schwächelnden Hochs PETER noch sonnig und frühlingshaft mild. Er wird aber der letzte nahezu wolkenlose Tag dieses rekordverdächtig sonnigen März sein, denn ab Dienstag gelangen an der Vorderseite eines Tiefs über den Balearen zahlreiche, mit reichlich Saharastaub gemischte Wolkenfelder in den Alpenraum. Es geht jedoch landesweit trocken weiter und trotz zunehmender Bewölkung werden verbreitet 15 bis 21 Grad erreicht.

Großwetterlage am Montag - UBIMET
Großwetterlage am Montag – UBIMET
Animation der Saharastaub-Konzentration in der Atmosphäre (bräunliche Töne = sehr staubig) vom heutigen Sonntag bis zum kommenden Freitag - University of Athens https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe
Animation der Saharastaub-Konzentration in der Atmosphäre (bräunliche Töne = sehr staubig) vom heutigen Sonntag bis zum kommenden Freitag – University of Athens https://forecast.uoa.gr/en/forecast-maps/dust/europe
Prozent des Himmels ohne Wolken von Montag bis Freitag (gelb = sonnig, schwarz = bedeckt). Der Montag wird der letzte sonnige Tag der Woche sein. - UBIMET, ECMWF IFS
Prozent des Himmels ohne Wolken von Montag bis Freitag (gelb = sonnig, schwarz = bedeckt). Der Montag wird der letzte sonnige Tag der Woche sein. – UBIMET, ECMWF IFS

Endlich Regen

Die Sonne zeigt sich dann am Mittwoch kaum noch zwischen den kompakten Wolken und die Temperaturen erreichen maximal 9 bis 17 Grad. Bis auf vereinzelte, sehr sandige Regenschauer ist es aber weiterhin meist trocken. Erst am Donnerstag ist mit Bildung eines Italientiefs erstmals seit Mitte Februar mit flächigem Niederschlag zu rechnen. Vor allem im von der Trockenheit besonders betroffenen Süden Österreichs sind teils ergiebige Mengen in Sicht. Die Höchstwerte erreichen meist nur noch 5 bis 10 Grad.

Prognose der Niederschlagssumme am Mittwoch und Donnerstag - UBIMET UCM Modell
Prognose der Niederschlagssumme am Mittwoch und Donnerstag – UBIMET UCM Modell

Am Wochenende unbeständig, zunehmend winterlich

Ab Freitag sickert von Norden her langsam eine deutlich kältere Luftmasse arktischen Ursprungs ein. Im Zusammenhang mit der anhaltenden, regen Tiefdrucktätigkeit über Oberitalien steht uns somit ein unbeständiges und zunehmend winterliches Wochenende bevor. Zwar sind die Unsicherheiten in der Prognose für Anfang April noch erheblich, doch die Chancen für reichlich Regen und sogar für Schnee bis in viele Tallagen stehen gut. Mit den Temperaturen geht es entsprechend rasch bergab: Die Höchstwerte erreichen nur noch zarte Plusgrade. Mäßiger oder gar strenger Frost ist aufgrund der unbeständigen Verhältnissen vorerst nicht zu erwarten. Für die meisten Pflanzenarten, inkl. Marillenbäume, ist der bevorstehende Kaltlufteinbruch also vorerst wenig gefährlich.

Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien, Graz und Innsbruck - ECMWF Ensemble Modell
Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien, Graz und Innsbruck – ECMWF Ensemble Modell

 

Titelbild: Feldkirch (V) beim letzten Saharastaub-Ereignis am 15. März – https://www.foto-webcam.eu/webcam/feldkirch/

Hauptblüte der Marille geht los

Marille

Aus phänologischer Sicht befinden wir uns seit Beginn der Forsythienblüte im Erstfrühling, also der mittleren Phase des phänologischen Frühlings. Nur kurze Zeit später beginnen meist die Marillen zu blühen, welche daher die am stärksten frostgefährdete Obstsorte darstellen. In der Wachau hat die Blüte in diesen Tagen begonnen, etwas früher als im langjährigen Mittel. Mit Beginn der Apfelblüte folgt dann im April schließlich der Vollfrühling, also das letzte Drittel des phänologischen Frühlings.

Die sog. phänologische Uhr. © DWD

Hauptblüte

Derzeit blühen täglich mehr Knospen auf und kommende Woche findet die Hauptblüte der Marille statt. Die Dauer der Marillenblüte ist vom Wetter abhängig: Bei sehr warmen Temperaturen beträgt die Blühdauer etwa 1 Woche, bei kühleren Temperaturen auch entsprechend länger bis zu ca 2 Wochen. Da sich das milde Wetter nach derzeitigem Stand bis weit in die kommende Woche hinein fortsetzen wird, kann man heuer von etwa einer Woche mit vielen Bäumen in Vollblüte rechnen. Die Ernte beginnt dann voraussichtlich Anfang Juni.

Die Marille blüht. © https://www.wachauermarille.at/

Spätfrostgefahr

Als die am frühesten blühende Obstsorte ist die Marille auch am stärksten frostgefährdet. Heuer ist die Spätfrostgefahr keinesfalls gebannt, so sind auch im April durchaus markante Kaltlufteinbrüche möglich, wie etwa im Jahr 2020. Paradoxerweise hat sich die Gefahr von Frostschäden aufgrund der steigenden Temperaturen vergrößert, mehr dazu hier: Frühe Vegetationsentwicklung und Spätfrostgefahr. Derzeit deuten die Modelle auf einen möglichen Kaltlufteinbruch im Laufe der zweiten Wochenhälfte, infolgedessen wäre mittelfristig auch leichter Frost denkbar. die Unsicherheiten sind aber noch groß.

Ensemble-Prognose von Tempertaur in 1500 m Höhe und Niederschlag für Wien. © ECMWF

Birkenpollen

Die Marillenblüte kündigt Pollenallergikern meist die unmittelbar bevorstehende Blüte der Birke an, dessen Hauptblütezeit in Mitteleuropa im April bzw. in den Wäldern Nordeuropas sowie im Gebirge im Mai oder Juni stattfindet. Die Blühbereitschaft wurde regional bereits erreicht und im Laufe der kommenden Woche werden die Birken in den Niederungen zunehmend zu stäuben beginnen. Birkenpollen sind als starkes Allergen bekannt und stellen das wichtigste Baumpollenallergen dar. Sie stehen zudem in Zusammenhang mit Kreuzreaktionen zu Pollen von Hasel, Erle und Hainbuche, weiters kann es auch zu Kreuzallergien mit Nahrungsmitteln kommen wie etwa Äpfel, Steinobst, Karotten oder Nüsse.

Birkenpollen
Birkenpollen.

Titelbild © AdobeStock

Hochdruck open end: Die Trockenheit verschärft sich

März auf Rekordkurs

-93 Prozent: So lautet die erschreckende Niederschlagsbilanz im diesjährigen März bis zum heutigen Tage. Dabei erleben weite Landesteile bis dato einen Totalausfall in punkto Niederschlag, in Innsbruck und Graz beispielsweise fiel in diesem März noch kein einziger Regentropfen vom Himmel.

Abweichung des Niederschlags im März bis inkl. 22.3. (zum Vergrößern anklicken)

Die nasseste Landeshauptstadt war bislang Salzburg mit rund 13 l/m², doch selbst das sind um rund 80 Prozent weniger als im langjährigen Mittel der Mozartstadt. Somit ist es wenig verwunderlich, dass wir derzeit auf den trockensten März der Messgeschichte Österreichs zusteuern. In den Annalen rangiert hier der März 1929 noch immer auf Platz 1, in jüngerer Vergangenheit fielen die Märze 2003 und 2012 mit einem Minus von rund 70 Prozent annähernd ähnlich trocken aus.

Auch der Jänner und Februar waren lokal schon deutlich zu trocken, sodass landesweit für die ersten 80 Tage im Jahr 2022 ein ebenfalls dickes Minus von rund 45 Prozent in der Niederschlagsbilanz steht. Besonders markant war die Trockenheit heuer bislang im Wald- und Weinviertel sowie generell in Osttirol, Kärnten und im Süden der Steiermark. In diesen Regionen fehlen schon jetzt 70 bis 80 Prozent Niederschlag auf das langjährige Mittel.

Abweichung des Niederschlags im Jahr 2022 bis inkl. 22.3. (zum Vergrößern anklicken)

Pegel sinken – Waldbrandgefahr steigt

Die lang anhaltende Trockenheit hat mittlerweile ganz konkrete und für jeden sichtbare Folgen. Am Neusiedler See wird seit 1965 systematisch der Wasserstand aufgezeichnet, noch nie seit Beginn dieser Messungen war der Pegel des Sees zu dieser Zeit im Jahr niedriger als jetzt. Ganze 36 cm liegt der Pegel derzeit unter dem langjährigen Mittelwert für März. Das klingt wenig, bei einer durchschnittlichen Seetiefe von nur zwei Metern sind das aber Welten.

Für diese Zeit im Jahr ein neuer Tiefstwert beim Wasserstand.

In den vergangenen vier Wochen ist der Wasserstand des Sees um 3 bis 4 cm gesunken – und das in einer Zeit im Jahr, in welcher der See eigentlich durch Niederschlag und Schneeschmelze Wasser gewinnen sollte.

Seit Februar zeigt der Wasserstand steil nach unten.

Auch in den heimischen Wäldern macht sich die Trockenheit bemerkbar, aktuell gilt verbreitet eine mittlere Waldbrandgefahr. Besonders markant ist die Waldbrandgefahr im Nordosten des Landes, hier herrscht lokal schon ein hohes Risiko für Wald- und Flurbrände.

Nächste Woche (endlich) Wetterumstellung

Etwas Linderung in Form von Regen und Schneefall ist in der kommenden Woche in Sicht – wenngleich aus heutiger Sicht freilich noch nicht klar ist, wo und wie viel Niederschlag fallen wird. Nach derzeitigem Stand erreicht uns am Montag eine Kaltfront aus Norden, sie bringt ein paar Regenschauer und beendet den lang anhaltenden Hochdruckeinfluss. In der Nacht auf Dienstag legt sich die Front an die Alpen und sorgt dort für nennenswerte Regenmengen, abseits der Berge dürfte es sich bei den Schauern mit Kaltfrontdurchgang um den viel zitierten „Tropfen auf den heißen Stein“ handeln. Auch am Dienstag und Mittwoch bleibt es wohl unter Tiefdruckeinfluss eher wechselhaft und deutlich kälter als zuletzt. Um die Trockenheit nachhaltig zu lindern bzw. zu beenden bräuchte es flächendeckenden Landregen, dieser ist aber weit und breit nicht in Sicht.

Anhaltender Hochdruckeinfluss sorgt für ausgeprägten Tagesgang

Morgenfrost im Frühjahr - pixabay.com

Derzeit herrscht über Europa anhaltender Hochdruckeinfluss. Das ausgeprägte Hoch PETER bei Dänemark bzw. der Slowakei sorgt auch im Alpenraum für nahezu wolkenlose und windschwache Verhältnisse.

Wetterlage am Mittwoch, Hoch PETER herrscht über Europa - UBIMET
Wetterlage am Mittwoch, Hoch PETER herrscht über Europa – UBIMET

Hochdruckeinfluss begünstigt großen Tagesgang

Diese Lage begünstigt sowohl die nächtliche Abkühlung, als auch eine durch die bereits recht kräftige Sonneneinstrahlung rasche Erwärmung der Luft im Laufe des Tages. Nach verbreitet frostigen Frühwerten wurde heute in Innsbruck sogar die 20-Grad-Marke geknackt.

Tagesmaximum am Dienstag, die 20 Grad wurden schon erreicht - UBIMET
Tagesmaximum am Dienstag, die 20 Grad wurden schon erreicht – UBIMET
Tagesminima am Dienstag, verbreitet ist morgens mit Frost zu rechnen - UBIMET
Tagesminima am Dienstag, verbreitet ist morgens mit Frost zu rechnen – UBIMET

Berechnet man die Differenz zwischen dem Tageshöchstwert und dem Tagestiefstwert, so erhält man den sogenannten „Tagesgang“. Heute war der Tagesgang z.B. in Freistadt (Tmin -7 Grad, Tmax +18 Grad) und in Kirchberg an der Pielach (Tmin -6 Grad, Tmax +19 Grad) mit 25 Grad Temperaturdifferenz am größten.

Differenz zwischen Tageshöchstwert und Tagestiefstwert (= "Tagesgang") am Dienstag - UBIMET
Differenz zwischen Tageshöchstwert und Tagestiefstwert (= „Tagesgang“) am Dienstag – UBIMET

Kaum Änderung in Sicht

Bis zum Wochenende ändert sich die Lage kaum. Zwar steigen die Temperaturen tendenziell an, doch von Tag zu Tag muss man weiterhin mit einem kalten Start rechnen. Vielerorts bleibt der Morgenfrost bis auf weiteres ein Thema. Tagsüber klettern die Temperaturen hingegen immer häufiger jenseits der 20-Grad-Marke hinauf, ausgeprägte Tagesgänge zwischen 20 und 25 Grad werden somit zur Routine.

Prognose der Tiefst- und Höchstwerte am Mittwoch - UBIMET
Prognose der Tiefst- und Höchstwerte am Mittwoch – UBIMET
Prognose der Tiefst- und Höchstwerte am Donnerstag - UBIMET
Prognose der Tiefst- und Höchstwerte am Donnerstag – UBIMET

Extremwerte des Tagesgangs in Österreich

Doch wenn man die Werte des Tagesgangs für alle Stationen Österreichs seit Messbeginn auswertet, dann wird es sofort klar, dass 20 bis 25 Grad Differenz doch nicht so extrem sind. Der maximal je gemessene Tagesgang liegt nahezu überall zwischen 23 und 27 Grad. Entscheidend dafür ist die Zufuhr trockener, kalter Kontinentalluft aus Osteuropa. Setzt sich gleich danach ruhiges Hochdruckwetter durch, so werden die Unterschiede zwischen den klaren, windstillen und frostigen Nächten und den, aufgrund der im Frühjahr bereits kräftigen Sonneneinstrahlung, recht milden Nachmittagen maximiert. An manchen Stationen wurden sogar Tagesgänge über 30 Grad verzeichnet, in diesem Fall reicht aber der „einfache“ Hochdruckeinfluss meist nicht aus. Oft spielte in den Extremfällen der Föhn mit. Die in der Nacht entstandenen Kaltluftseen werden von auflebenden Föhnwinden ausgeräumt. Damit werden vor allem am Alpenrand oft Tagesgänge deutlich über 25 Grad erreicht.

Rekordwerte des Tagesgangs seit Messbeginn (nur Wetterstationen, die bis heute noch aktiv sind) - Daten: ZAMG; Auswertung: UBIMET
Rekordwerte des Tagesgangs seit Messbeginn (nur Wetterstationen, die bis heute noch aktiv sind) – Daten: ZAMG; Auswertung: UBIMET
Wetterstationen mit den größten Tagesgängen in der österreichischen Messgeschichte (Top 20, nur Stationen die bis heute noch aktiv sind). Daten: ZAMG; Auswertung: UBIMET
Wetterstationen mit den größten Tagesgängen in der österreichischen Messgeschichte (Top 20, nur Stationen die bis heute noch aktiv sind). Daten: ZAMG; Auswertung: UBIMET

 

Titelbild: Morgenfrost im Frühjahr – pixabay.com

Erster größerer Tornadoausbruch im Süden der USA erwartet

Vor einigen Wochen haben wir bereits auf den Beginn der Tornadosaison in den USA hingewiesen. Am 5. März hatte es ungewöhnlich weit im Norden in Illinois einen EF4-Tornado gegeben. Nun wird im Süden der USA von Texas bis nach Florida ein mehrtägiger Ausbruch erwartet.

Ablauf

Montag

Am Montag erreicht ein ausgeprägter Trog den mittleren Westen der USA. Auf seiner Vorderseite bildet sich ein Lee-Tief über dem nordwestlichen Texas. Mit der auf Süd bis Südost drehenden Strömung in Bodennähe gelangt sehr feuchte Luft vom Golf von Mexiko in die Osthälfte von Texas und nach Louisiana. Damit verbunden wird es erste Gewitter bis hinauf nach Oklahoma entlang der Warmfront des Tiefs geben, die von Starkregen begleitet werden. Die Entwicklung dieser Gewitter hat aber durchaus Einfluss auf das weitere Geschehen am Montag.

Erwartet wird die erhebliche Zunahme der Gefahr am späten Montagabend deutscher Zeit. Im Warmsektor des Tiefs etabliert sich ein Low-Level-Jet (Starkwindband in etwa 1000 bis 1500 m Höhe) sodass die Geschwindigkeitsscherung (Geschwindigkeit nimmt mit der Höhe zu) über der Osthälfte von Texas deutlich zunimmt. Da zudem auch die hochreichende Scherung zunimmt wird die Bildung von Superzellen und die damit verbundenen Tornados angenommen. Diese können bereits kräftig sein und einzelne intensive Tornados sind bereits möglich. Zudem setzt sich die Gefahr in der Nacht fort. Dann erhöht sich die Gefahr, da man nur indirekt Sichtkontakt hat.

Ein zweiter Schwerpunkt ist die Dryline, eine Front, die feucht-warme und trocken-warme Luft von einander trennt. Diese stößt am Abend in die Osthälfte Texas vor und löst hier Hebung und die Bildung von weiteren Superzellen aus. Dabei besteht auch die Gefahr von großem Hagel. In der Nacht wird sich schließlich eine Gewitterlinie bilden, dann muss mit Böen über 100 km/h gerechnet werden.

Die folgende Animation (bitte anklicken) gibt den Ablauf des Wettergeschehens wieder. Dabei bedeuten rote Farben feuchte und warme Luft und blaue Farben trocken und kalte Luftmassen. Die weißen Linien entsprechen dem Bodendruck.

Wetterablauf nach dem ICON Modell von Sonntag bis Donnerstag © DWD/UBIMET

Dienstag

Der gefährlichste Tag im speziellen für Louisiana und Mississippi ist der Dienstag. Der Low-Level-Jet nimmt weiter an Stärke zu und mit fortwährender Feuchtezufuhr vom Golf sind im Warmsektor des Tiefs weitere Superzellen mit großem Hagel zu erwarten. Dabei besteht die Gefahr von gefährlichen und langlebigen Tornados! Zudem erreicht die Gewitterlinie von Westen die Region und weitere Böen über 100 km/h sind möglich. Etwas südlich des Tiefkerns kann es zudem zu Überschwemmungen kommen, da auf der Nordseite von Gewitterlinien häufig ein größeres Regengebiet entsteht.

Mittwoch

Am Mittwoch erreicht das Tief schließlich den Osten des Landes. Dabei gelangt feuchte und instabil geschichtete Luft bis hinauf in den Süden Kanadas und verbreitet sind von Florida bis Massachusetts kräftige Gewitter mit Sturmböen und Hagel zu erwarten. Die größte Tornadogefahr verlagert sich in den Südosten der USA, da jedoch die Scherung allmählich nachlässt ist die Gefahr von starken Tornados geringer.

Graphische Darstellung des Tornadoausbruchs bezüglich der Tornadogefahr

Titelbild: https://twitter.com/hippiestrmchsr/status/1502755015064264704/photo/1

Regional sonnigster März der Messgeschichte

In der nachfolgenden Übersicht sind die Sonnenstunden im März für die Hauptstädte Österreichs aufgetragen. Jeder Punkt symbolisiert ein Jahr der Messgeschichte. Bspw. war der März 1944 in Wien mit 55 Stunden der bisher sonnenscheinärmste März, 1921 wurden dagegen mit 251 Stunden so viele wie sonst nicht registriert. Die dick schwarz umrandeten Punkte in der Mitte der Grafik zeigen den aktuellen Stand im März 2022 an, hier wurde der gesamte Sonnenschein bis inkl. 19.03. berücksichtigt. Man sieht: Mit 121 bis 147 Stunden liegen wir aktuell im Mittelfeld, selbst wenn es von jetzt an keine Sonne mehr in diesem Monat geben würde.

 

Statistik der Sonnenscheindauer im März @ Michele Salmi, UBIMET

 

Rekorde am Monatsende wahrscheinlich

Dem ist jedoch nicht so, im Gegenteil: Auch die nächsten Tage verlaufen im Alpenraum ausgesprochen sonnig! Nicht selten ist es wolkenlos, meist erwarten wir 10 bis 12 Sonnenstunden pro Tag. Bei noch verbliebenen 12 Tagen kann man mit einer zurückhaltenden Schätzung von rund 100 weiteren Sonnenstunden ausgehen. Addiert man diese auf die aktuelle Zahl, erhält man in der Grafik die dünn schwarz umrandeten Punkte im oberen Bereich je Hauptstadt.

Was man damit erkennt: In Städten wie Graz, Klagenfurt oder Wien ist ein neuer Sonnenscheinrekord für den März unwahrscheinlich, in allen anderen jedoch sehr wohl möglich. In Städten wie Bregenz oder Linz mit kürzerer Messreihe erscheint ein neuer Rekord hingegen gar sicher. Wir werden es am Monatsende sehen.

 

Titelbild: Webcambild @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/furkajoch

Nach teils kühlem Wochenende startet der Frühling durch

Frühling in den Alpen

Am Sonntag um exakt 16:32 Uhr ist astronomischer Frühlingsbeginn, knapp drei Wochen nachdem wir Meteorologen den Lenz bereits eingeläutet haben. Zwar bringt das Wochenende einiges an Sonnenschein, besonders der Sonntag hat einen strahlend blauen Himmel zu bieten. Wir liegen aber an der Südseite eines Hochs mit Zentrum über Nordosteuropa und mit der daraus resultierenden Ostströmung erreichen uns relativ kühle Luftmassen. In der Osthälfte kommen die Temperaturen am Wochenende nicht über 6 bis 10 Grad hinaus, milder mit 10 bis 15 Grad wird es von Vorarlberg bis Salzburg.

Aus zwei wird eins: Ein umfangreiches Hoch liegt am Samstag über Europa.

Frühling startet durch

In der kommenden Woche setzt sich das stabile Hochdruckwetter fort, die kühle Ostströmung schwächt sich dabei allmählich ab. Mit strahlendem Sonnenschein zeigt der Trend bei den Temperaturen somit wieder nach oben. Am Montag und Dienstag sind im Westen schon 15 bis 17 Grad möglich, auch sonst werden es meist 10 bis 14 Grad. Am Mittwoch wird die 15-Grad-Marke verbreitet geknackt, spätestens am Donnerstag dürfte es dann an der leicht föhnigen Alpennordseite sogar den ersten 20er in Österreich seit dem 17. Februar geben. Auch die nachfolgenden Tage haben aus heutiger Sicht viel Sonnenschein und Tageshöchstwerte um 20 Grad zu bieten.

Am Donnerstag zeichnen sich vielerorts Temperaturen um 20 Grad ab. © UBIMET

Niederschlag Fehlanzeige

Abgesehen von einzelnen, aber nur kurzen und unergiebigen Schauern am Samstag durch ein kleinräumiges Höhentief ist weit und breit kein Niederschlag in Sicht. Das kräftige Hoch hält auch kommende Woche alle Fronten vom Alpenraum fern, die markante Trockenheit verschärft sich somit weiter. Schon bis dato waren Regen und Schnee im März absolute Mangelware, verbreitet beträgt das Defizit 90 bis 100 Prozent. Einzig vom Flachgau bis zur Eisenwurzen brachte die Kaltfront vom Mittwoch dieser Woche etwas mehr Regen, rund 75% fehlen aber selbst hier auf eine ausgeglichene Bilanz.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel bis zum 17.3. © UBIMET

Alle Landeshauptstädte bis auf Wien steuern somit derzeit auf den trockensten März ihrer jeweiligen Messgeschichte zu, nach derzeitigem Stand dürfte das auch so bleiben.

Niederschlagsprognose bis einschließlich 27.3. von ECMWF-ENS und UCM. © UBIMET

Saharastaub begünstigt Schneeschmelze

Der Saharastaub hat im Laufe dieser Woche nicht nur zu einem oft milchigen Himmel, teils farbenfrohen Sonnenauf- bzw. untergängen sowie Staubablagerungen etwa auf Autos geführt, sondern hat auch eine weitere meteorologische Besonderheit zu bieten: Der Staub hat sich großflächig auf den schneebedeckten Bergen abgelagert, die Landschaft im Hochgebirge erscheint derzeit mehr rötlich-braun als weiß. Mit den hohen Temperaturen der kommenden Woche wird sich die ohnehin einsetzende Schneeschmelze daher deutlich beschleunigen. Die Erklärung: Durch die Staubschicht auf Schnee und Eis und der daher dunkleren Oberfläche verringert sich das Rückstrahlvermögen der Oberfläche. Die einfallende Sonnenstrahlung wird also eher absorbiert statt reflektiert. Folglich erwärmen sich Schnee und Eis rascher und schmelzen schneller.

Weiße Pisten in einer bräunlichen Landschaft. ©www.foto-webcam.eu/
Traumhaftes Morgenrot am Hochkar - https://www.foto-webcam.eu/webcam/hochkar/
Morgenrot am Hochkar mit Saharastaub und Eiswolken. © www.foto-webcam.eu/

Titelbild © AdobeStock

Saharastaub in weiten Teilen Europas

Saharastaub

Saharastaub ist in geringen Konzentrationen in Süd- und Mitteleuropa mehrmals pro Jahr anzutreffen, das aktuelle Ereignis ist aber außergewöhnlich und kommt in Mitteleuropa dieser Intensität nur selten vor. Meteorologen sprechen dabei auch von Mineralstaub, der eine Größe von nur 0,1 bis etwa 20 Mikrometern aufweist (ein menschliches Haar ist etwa 50 bis 80 Mikrometer dick) und damit in der Atmosphäre schweben und auch Auswirkungen auf die gemessene Feinstaubbelastung haben kann (PM10 sowie PM2.5).

Bodenwetterkarte am Mittwoch, 0 UTC. © DWD/FU Berlin

Verantwortlich für das aktuelle Ereignis ist ein kräftiges Tiefdruckgebiete bei Marokko und Algerien, welches dort Staubpartikel kilometerhoch aufgewirbelt hat. Mit einer südlichen bzw. in Mitteleuropa westlichen Strömung wurde der Staub zu Wochenbeginn nach West- und Mitteleuropa verfrachtet. Große bzw. schwere Teilchen fallen dabei auf Grund ihres Gewichts tendenziell schneller wieder auf den Boden zurück (trockene Deposition), während kleine Partikel große Entfernungen zurücklegen und mitunter auch als Kondensationskeime für Eiswolken dienen können. In Mitteleuropa kommt der Staub meist nur mit Niederschlag zu Boden (nasse Deposition), wobei bei diesem Ereignis vor allem im Bergland auch die trockene Deposition eine Rolle gespielt hat.

Satellitenbild von Tief ELKE am Dienstag.

Zu Wochenbeginn waren vor allem der Osten Spaniens und die Pyrenäen betroffen, in weiterer Folge dann auch Frankreich, Süddeutschland und der gesamte Alpenraum. In Österreich sind die hohen Staubkonzentrationen in Vorarlberg gegen Dienstagmittag angekommen, im Osten dagegen erst am späten Abend. In der Nacht auf Mittwoch hat ein Randtief namens FATIME dann regional zu regenbedingten Staubablagerungen sowie in der Osthälfte auch zu einer deutlichen Abnahme der Staubkonzentrationen geführt.

Ein annähernd ähnlich starkes Ereignis gab es zuletzt am 6. Februar 2021 während dem Wintersturm TRISTAN, wie man in den folgenden Aufnahmen sieht. Damals war die betroffene Fläche in Mitteleuropa aber geringer.

Am Donnerstag neuerlich viel Staub

Derzeit gibt es von Vorarlberg bis nach Osttirol und Oberkärnten weiterhin hohe Konzentrationen an Saharastaub, am Donnerstag sind diese aber wieder im gesamten Land zu erwarten. Damit muss man verbreitet mit diesigen Verhältnissen rechnen und tagsüber ziehen teils dichte, hochliegende Wolken durch. Ab Freitag dreht die Höhenströmung dann wieder zunehmend auf Nord bis Nordost, damit wird der Saharastaub wieder nach Süd- bzw. Südwesteuropa verdrängt.

Prognose der Staubkonzentration. © Univ. of Athens

Saharastaub und Wetter

Meist erreicht uns Saharastaub vor allem in größeren Höhen oberhalb von etwa 5 km, damit wirkt er sich hauptsächlich auf die Himmelsfärbung und Wolkenbildung aus. Der Himmel erscheint nicht mehr strahlend blau, je nach Konzentration eher milchig weiß bis leicht gelblich, zudem fördert der Staub die Bildung von kompakten Cirruswolken in Höhen oberhalb von etwa 7 km. Kommt es jedoch gleichzeitig zu Niederschlag, dann kann der Staub entsprechend aus der Atmosphäre ausgewaschen werden und mit den Regentropfen zum Boden gelangen. Weiters kann auch das Absinken der Luft durch Subsidenz in einem Hoch sowie föhniger Wind den Staub in tiefere Luftschichten bringen.

Am Mittwoch bzw. Mittwochnacht hatte die Staubschicht im Süden eine große vertikale Ausdehnung und es gab auch etwas Regen. Am Donnerstag ist die Konzentration hoch, die Untergrenze liegt im Süden und Osten aber etwas höher. ©NOAA

Bilder aus Südwesteuropa


Titelbild © www.foto-webcam.eu

Saharastaub erfasst Europa

Saharastaub

Die verursachende Wetterlage ist selten, aber nicht unbekannt und tritt vornehmlich zwischen November und Mai auf. Wenn Kaltluft über dem Ostatlantik bzw. über Westeuropa weit nach Süden vorstößt, können sich beispielsweise über Marokko und Algerien kräftige Tiefdruckgebiete bilden. Diese bringen neben Regen auch viel Wind in die Wüste, der die Sandpartikel kilometerhoch aufwirbeln kann. An der Ostflanke solcher Tiefs findet man zumeist starken Südwind, der neben warmer Luft auch den Sandtransport nach Mitteleuropa bewerkstelligt. In dieser Woche ist das Tief ELKE dafür verantwortlich. Ein annähernd ähnlich starkes Ereignis gab es zuletzt am 6. Februar 2021 während dem Wintersturm TRISTAN.

Bodenwetterkarte am Mittwoch, 0 UTC. © DWD/FU Berlin

Zunächst hat der Staub am Montag den Osten Spaniens und die Pyrenäen erreicht, in weiterer Folge hat er sich am Dienstag mit der südlichen bzw. in Mitteleuropa westlichen Höhenströmung weiter in Richtung Deutschland ausgebreitet. Ein sich entwickelndes Randtiefs namens FATIME hat dabei in der Nacht zum Mittwoch im Süden regional zu regenbedingten staubablagerungen geführt und den Staub vorübergehend wieder südwestwärts verdrängt.

Satellitenbild von Tief ELKE am Dienstag.

Höhepunkt steht bevor

Am Mittwochabend erfassen hohe Konzentrationen an Saharastaub den Westen des Landes. Aufgrund der hohen vertikalen Ausdehnung der Staubschicht zeichnet sich regional ein orangefarbener Himmel ab, ähnlich wie es am Dienstagnachmittag im äußersten Süden der Fall war. Am Donnerstag sind dann im gesamten Land erhöhte Konzentrationen zu erwarten, wobei die Kaltfront vom Randtief GESINE im Nordwesten zu Regen und damit auch für Staubablagerungen führt. Im Osten und Süden ist die Staubschicht etwas weniger mächtig, hier muss man aber dennoch mit diesigen Verhältnissen rechnen und tagsüber ziehen dichte, hochliegende Wolken auf. Ab Freitag dreht die Höhenströmung wieder zunehmend auf Nord bis Nordost, damit wird der Saharastaub wieder nach Süd- bzw. Südwesteuropa verdrängt.

Prognose der Staubkonzentration. © Univ. of Athens

Saharastaub und Wetter

Grundsätzlich erreicht uns Saharastaub meist in größeren Höhen oberhalb etwa 5 km, damit wirkt er sich hauptsächlich auf die Himmelsfärbung und Wolkenbildung aus. Der Himmel erscheint nicht mehr strahlend blau, je nach Konzentration eher milchig weiß bis leicht gelblich, zudem fördert der Staub die Bildung von kompakten Cirruswolken in Höhen oberhalb von etwa 7 km. Kommt es jedoch gleichzeitig zu Niederschlag, dann kann der Staub entsprechend aus der Atmosphäre ausgewaschen werden und mit den Regentropfen zum Boden gelangen. Weiters kann auch das Absinken der Luft durch Subsidenz in einem Hoch sowie föhniger Wind den Staub in tiefere Luftschichten bringen.

Am Mittwoch bzw. Mittwochnacht hatte die Staubschicht im Süden eine große vertikale Ausdehnung und es gab auch etwas Regen. Am Donnerstag ist die Konzentration hoch, die Untergrenze liegt im Süden und Osten aber etwas höher. ©NOAA

Bilder aus Südwesteuropa


Titelbild © www.foto-webcam.eu

Schwache Front unterbricht vorübergehend die trockene Phase

Aschach an der Donau - https://aschach.panomax.com/

Tief Elke bei Marokko bestimmt derzeit das Wetter im Großteil Europas. Es lenkt reichlich milde, sandige Luft aus Nordafrika bis nach Mitteleuropa. Interessanter für unser Wetter wird aber das kleinräumige Tief Fatime, das sich in den kommenden Stunden von Belgien über Österreich bis nach Südosteuropa verlagert.

Satellitenbild am Dienstag um 9:45 Uhr - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild am Dienstag um 9:45 Uhr – EUMETSAT, UBIMET

Mit Durchzug der Störung sind ab Dienstagnachmittag und bis Mittwochmittag nach sehr langer Zeit neuerlich Regen und Schnee nahezu überall ein Thema. Am ehesten trocken sollte es im äußersten Südwesten bleiben, aber auch hier sind einzelne Schauer möglich. Am kräftigsten regnet es bzw. oberhalb von rund 1400 bis 1600 m schneit es vom Kaiserwinkel über das Salzburger Land und das Hausruckviertel bis zu den Eisenwurzen und dem Mariazellerland. Hier sind verbreitet 10 bis 20, in den Staulagen auch bis zu 30 l/m² in Reichweite. Ansonsten kommen meist sehr überschaubare 2 bis 7 l/m² zusammen.

Prognose der Niederschlagssumme bis Mittwochabend - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme bis Mittwochabend – UBIMET

Der angesagte Niederschlag ist ohne Zweifel ein Segen nach der trockenen Phase, die hinter uns liegt: Der März war bisher mit ganz wenigen Ausnahmen landesweit staubtrocken. Wenn man sich aber die Karte der klimatologischen Niederschlagssumme für den März anschaut – also der Niederschlag, der in einem durchschnittlichen März fällt – wird sofort klar, dass die prognostizierten Mengen viel zu klein sind. Nehmen wir die Stadt Salzburg als Paradebeispiel: In den kommenden Stunden fallen dort aller Voraussicht nach zwischen 15 und 20 l/m² Regen, der bisherige März war hier aber komplett trocken. Der durchschnittliche März-Niederschlag liegt hingegen bei etwa 90 l/m². Bis Mittwoch kommt also hier höchstwahrscheinlich lediglich rund ein Fünftel (oder 20 Prozent) des Monatsniederschlages zusammen. Viel zu wenig.

Durchschnittliche Niederschlagsmenge im gesamten März laut Klimamittel 1981-2010 - UBIMET
Durchschnittliche Niederschlagsmenge im gesamten März laut Klimamittel 1981-2010 – UBIMET
Niederschlagssumme für den März 2022 bis zum 14.03.2022 - UBIMET
Niederschlagssumme für den März 2022 bis zum 14.03.2022 – UBIMET

Die Lage der langanhaltenden Trockenheit wird also kaum gelindert, vor allem im Süden des Landes. Das Niederschlagsdefizit seit Jahresbeginn liegt österreichweit bei etwa -40%. Es gibt aber bestimmte Regionen – vor allem den Osten und Süden der Alpenrepublik  – die markante Niederschlagsabweichungen von bis zu -70% aufweisen!

Niederschlagsabweichung vom langjährigen Mittel für das Jahr 2022 ( bis zum 14. März 2022) - UBIMET
Niederschlagsabweichung vom langjährigen Mittel für das Jahr 2022 ( bis zum 14. März 2022) – UBIMET

Kein Wunder also, dass der Wasserstand am Neusiedlersee für diese Jahreszeit aktuell bei einem Rekordminimum seit 1965 liegt.

Mittlerer Pegelstand am Neusiedlersee (Rekordminimum seit 1965) - https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-seen/mittler-wasserstand-neusiedler-see
Mittlerer Pegelstand am Neusiedlersee (Rekordminimum seit 1965) – https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-seen/mittler-wasserstand-neusiedler-see

Mittelfristig sieht es zudem weiterhin alles andere als nass aus. Vor allem im Osten und Südosten setzt sich nach der Störung am Mittwoch neuerlich eher kaltes, extrem trockenes und oft sonniges Wetter durch. Im Westen sind zwar zum Wochenende hin ein paar Regenschauer möglich, die Mengen halten sich aber eindeutig in Grenzen und nachfolgend geht es nach derzeitigem Stand auch hier überwiegend trocken weiter.

Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien und Innsbruck, nach der Störung der kommenden Stunden setzt sich wieder überwiegend trockenes Wetter durch - ECMWF ENS, UBIMET
Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien und Innsbruck, nach der Störung der kommenden Stunden setzt sich wieder überwiegend trockenes Wetter durch – ECMWF ENS, UBIMET

Der März 2022 könnte somit als außergewöhnlich trocken ins Archiv eingehen. Ob dabei Rekorde erreicht werden, bleibt weiterhin unsicher, denn extrem trockene März-Monate gab es auch in jüngerer Zeit ziemlich viele. In Graz sowie auch in Wien war der März 1921 am trockensten mit lediglich 1 bzw. 2 l/m² Niederschlag. Im März 1972 wurde der Rekord für den trockensten März in Innsbruck und Salzburg mit 6 bzw. 15 l/m² verzeichnet. Im Osten des Landes waren auch die März-Monate in den Jahren 2014 und 2021 extrem niederschlagsarm. Die Stationen mit einer etwas kürzeren Messreihe (St. Pölten, Eisenstadt) verzeichneten somit erst im letzten Jahrzehnt die Rekorde dazu.

Statistik der Niederschlagssumme im März mit Allzeit-Rekorden und dem vorläufigen Bilanz für 2022 (bis zum 14.03.2022) - UBIMET
Statistik der Niederschlagssumme im März mit Allzeit-Rekorden und der vorläufigen Bilanz für 2022 (bis zum 14.03.2022) – UBIMET

 

 

Titelbild: Aschach an der Donau – https://aschach.panomax.com/

Wochenausblick: Frühlingshaft, staubig und am Ende neuerlich kühl

Diesige Luft durch Saharastaub - AdobeStock

Zu Wochenbeginn liegt Österreich zwischen Hoch NOE, dessen Kern mittlerweile über Rumänien liegt, und einem umfangreichen Tiefdruckgebiet namens ELKE im Bereich der Straße von Gibraltar. Mit einer südlichen Höhenströmung gelangen dabei milde Luftmassen ins Land, allerdings lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach.

Prognose der Bodenwetterkarte für Montagnachmittag. © FU Berlin/DWD

Der Montag verläuft trocken und oft sonnig, nur an der Alpennordseite ziehen zeitweise kompakte Wolken durch. Die Temperaturen steigen auf 10 bis 17 Grad. Am Dienstag entwickelt sich direkt über Mitteleuropa ein Randtief und im ganzen Land ziehen teils dichte, hochliegende Wolken durch, längere sonnige Abschnitte gibt es am ehesten im Südosten. Die Temperaturen erreichen 9 bis 15 bzw. im Walgau auch 17 Grad. Tagsüber fallen nur im westlichen Bergland vereinzelt ein paar Tropfen, am Abend ziehen im Norden aber Regenschauer auf und in der Nacht ist dann von den Kitzbüheler Alpen ostwärts etwas Regen in Sicht. Im östlichen Bergland zeichnen sich regional um etwa 20 Liter pro Quadratmeter ab, sonst halten sich die Mengen jedoch in Grenzen.

Niederschlagsprognose von Dienstagabend bis Mittwochnachmittag. © UBIMET

Der Mittwoch startet mit häufig dichten Wolken und vom zentralen Bergland bis in den Südosten fällt zeitweise Regen, Schnee ist meist nur oberhalb von etwa 1400 bis 1600 m ein Thema. Tagsüber gehen nur noch einzelne Schauer nieder und die Wolken lockern ausgehend von Vorarlberg auf. Die Temperaturen steigen auf 9 bis 16 bzw. in Vorarlberg auch 19 Grad.

Saharastaub

Das Tiefdruckgebiet ELKE wirbelt zu Wochenbeginn große Mengen an Saharastaub in Marokko und Algerien auf, die im Laufe der Woche mit der südlichen bis westlichen Höhenströmung weite Teile Europas erfassen. Es zeichnet sich ein massiver Staubausbruch ab, der sich auch auf unser Wetter auswirken wird: Bereits ab Dienstag nehmen die Unsicherheiten bei der Bewölkungsprognose zu, da die Staubpartikel als zusätzliche Kondesationkeime fungieren können. Mit dem Regen kann es zudem Dienstagnacht bzw. Mittwochmorgen vor allem im Norden und Osten auch zu Staubalagerungen etwa auf Autos und Gartenmöbeln kommen. Auch in der zweiten Wochenhälfte dürfte der Staub zeitweise zu einer Trübung der Atmosphäre bzw. zu diesigen Verhältnissen führen, die Unsicherheiten bezüglich der Staubkonzentrationen sind aber noch erhöht.

Prognose der Staubkonzentration von Montag bis Donnerstag. © Univ. of Athens

Erneut Ostlage

In der zweiten Wochenhälfte etabliert sich über dem Baltikum das nächste, umfangreiche Hochdruckgebiet, damit dreht die Höhenströmung wieder auf östliche Richtung und trockene sowie in weiterer Folge auch kühle Luftmassen breiten sich in Ost- und Mitteleuropa aus. dabei scheint vor allem an der Alpennordseite und im Osten bei teils diesigen Verhältnissen häufig die Sonne. Die Temperaturen gehen ab Freitag von Osten her wieder spürbar zurück. Am Wochenende kündigt sich auch wieder verbreitet Frost an, der Wetterablauf ist aber noch unsicher: Am Südrand des Hochs deuten die Modelle nämlich auf durchziehende Höhentiefs, dessen Lage aber noch mit großen Unsicherheiten behaftet ist. Tendenziell deutet das aber vor allem im Bergland auf eine leicht erhöhte Schauerneigung hin.

Am Ende der Woche geht der Temperaturtrend wieder bergab. © ECMWF/UBIMET

Titelbild © AdobeStock

Frühjahr ist Föhnzeit

Föhn in den Bergen.

Im Allgemeinen ist Föhn ein Wind, der auf der Leeseite von Gebirgen durch Absinken wärmer und relativ trockener wird. Wenn Gebirgsketten der Luftströmung  im Weg stehen, kann Luft auf der windabgewandten Seite des Gebirges (im Lee) bei bestimmten Bedingungen als trockener Wind in die Täler durchgreifen. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, das sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert. Es gibt aber durchaus auch Westföhn, wie etwa am Alpennordrand, im Inntal oder im Wiener Becken, sowie Ostföhn etwa in den französischen Alpen.

Erscheinungsbilder

Die bekannteste Form ist der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen nordwärts strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. An dessen Vorderseite baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite setzt die Föhnströmung in Gang. Beim klassischen Föhn („Schweizer Föhn„), kühlt die Luft beim Aufsteigen an der Alpensüdseite ab, wobei es vielfach zur Kondensation und oft auch zur Niederschlagsbildung kommt. Auf der anderen Seite des Gebirgskamms rauscht die Luft dann als turbulenter Fallwind talwärts, wobei sich diese, ihrer Feuchtigkeit mittlerweile entledigt, schneller erwärmen kann, als sie sich zuvor abgekühlt hat. So kommt es dass die Luft bei gleicher Höhenlage an der Alpennordseite deutlich wärmer als an der Alpensüdseite ist.

Der „Schweizer“ Föhn. © Roland Stull; Univ. of British Columbia

Wolken und Niederschlag im Luv der Berge sind aber keine Voraussetzung, so kann der Föhn manchmal auch auftreten, obwohl der Himmel nahezu wolkenlos auf beiden Seiten der Alpen ist. Tatsächlich kann Luft in mittleren Höhen nach dem Überströmen des Alpenhauptkamms wasserfallartig in die Täler strömen. Die Luft steigt zuvor nicht auf, sondern befindet sich in mittleren Höhenniveaus über den mit Kaltluft gefüllten Tälern südlich des Alpenhauptkamms („Österreichischer Föhn„).

Der „österreichische“ Föhn. © Roland Stull; Univ. of British Columbia

Beide Föhntypen können überall auftreten, es handelt sich keineswegs um geographisch begrenzte Varianten, so gibt es durchaus auch in Österreich Föhnlagen mit Niederschlag am Alpenhauptkamm bzw. südlich davon. Der Begriff „Österreichischer Föhn“ stammt aus Innsbruck, da es hier häufig föhnig ist, auch wenn in Südtirol mitunter noch die Sonne scheint.

Frühjahr und Herbst

Speziell im Winter steigt die Wahrscheinlichkeit für zähe Kaltluftseen in den tieferen Tallagen deutlich an. Dann kommt es bei schwach ausgeprägten Luftdruckunterschieden vor, dass sich der Föhn nicht gegen die kalte Talluft durchsetzen kann und sich auf die Hochtäler beschränkt. Gut zu sehen ist dieses winterliche Minimum auch im folgenden Bild, es zeigt die Häufigkeit für Südföhn in Innsbruck im Laufe eines Jahres: Die „föhnigste“ Jahreszeit ist demnach der Frühling (der hohe Sonnenstand begünstigt den Föhndurchbruch), ein zweites Maximum gibt es im Oktober. Im Sommer sind die Druckgegensätze und die Höhenströmung dagegen meist nur schwach ausgeprägt.

Boxplot der monatlichen Anzahl von Föhntagen in Innsbruck. © A. Ortner / Uni Innsbruck

Des einen Freud, des anderen Leid

Im Gegensatz zur Luv-Seite, wo der Himmel oft bewölkt ist und zum Teil auch der feuchte und kühle Wettercharakter dominiert, bewirkt Föhn als trockener Wind im Lee oft freundliche Wetterbedingungen. Dabei zeigt sich der Himmel häufig wolkenarm und somit kommen Sonnenhungrige auf ihre Rechnung. Allerdings kann der Föhn in Sachen Windstärke Probleme bereiten und örtlich durchaus auch für Sturmschäden verantwortlich sein. Überdies ist der Föhn bei manchen Menschen in Verruf geraten, denn er steht in Verdacht, den Organismus zu beeinflussen. Empfindliche Menschen leiden bei Föhn unter Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, innerer Unruhe und mitunter auch unter Kreislaufbeschwerden. Weiters kann die südliche Höhenströmung auch Saharastaub im Gepäck haben, weshalb die Luft bei Föhnlagen manchmal diesig erscheint und die Fernsicht eingeschränkt ist.

Titelbild © visualhunt.com

Unterkühlter Start in den Frühling, Reihe an Frosttagen setzt sich fort

Frostiger Morgen im Frühling - pixabay.com

Der äußerst ruhige und gänzlich trockene März geht weiter. Die klaren und teils windschwachen Nächte sorgen im Zusammenspiel mit kontinentaler Luft aus Nordosteuropa nach wie vor für frostige Frühtemperaturen. Auch am heutigen Freitag gab es in den Alpen teils strengen Frost unter -10 Grad. Doch auch abseits der Alpen verzeichneten die Wetterstationen verbreitet leichten bis mäßigen Frost. Frostfrei war es heute nur stellenweise in manchen mittleren Lagen Vorarlbergs sowie lokal im Klagenfurter Becken.

Tiefstwerte am Freitag, 11. März - UBIMET
Tiefstwerte am Freitag, 11. März – UBIMET
Tiefstwerte am Freitag, 11. März - UBIMET
Tiefstwerte am Freitag, 11. März – UBIMET

Mittlerweile ist Eiskratzen in der Früh vielerorts zur Routine geworden. Die kontinentale Luft sorgt sowohl in den Niederungen als auch auf den Bergen für unterdurchschnittlich temperierte Verhältnisse. Die bisherige Temperaturanomalie für den März liegt dabei österreichweit bei etwa -2,6 Grad.  Die extrem sonnigen Tage – im Westen mit teils sogar doppelt so viel Sonnenschein wie üblich – sorgen aber von Vorarlberg bis ins Innviertel immerhin für durchschnittliche Höchstwerte. Deutlich ausgeprägter ist die Abweichung dagegen bei den Tiefstwerten (-4 Grad österreichweit).

Abweichung der mittleren Tagesmaxima im März 2022 (bis zum 10.03.) im Vergleich zum Klimamittel 1991-2020 - UBIMET
Abweichung der mittleren Tagesmaxima im März 2022 (bis zum 10.03.) im Vergleich zum Klimamittel 1991-2020 – UBIMET
Abweichung der mittleren Tagesminima im März 2022 (bis zum 10.03.) im Vergleich zum Klimamittel 1991-2020 - UBIMET
Abweichung der mittleren Tagesminima im März 2022 (bis zum 10.03.) im Vergleich zum Klimamittel 1991-2020 – UBIMET
Abweichung der relativen Sonnenscheindauer im bisherigen März 2022 im Vergleich zum Klimamittel 1991-2020 - UBIMET
Abweichung der relativen Sonnenscheindauer im bisherigen März 2022 im Vergleich zum Klimamittel 1991-2020 – UBIMET

Frost im März – Klimatologie

Der Start in den Frühling war eindeutig zu trocken, extrem sonnig und durchaus kälter als im langjährigen Klimamittel. Neben der Trockenheit ist aber auch der Morgenfrost das Wetter-Thema dieser Phase. Fast alle Stationen meldeten gleich 11 Frosttage (Tage mit Tiefstwert unter 0°C) in den ersten 11 März-Tagen. Doch Frost im März ist absolut normal im Alpenraum. Dies kann man auch anhand der Langzeitstatistik für die Landeshauptstädte in der Tabelle unten entnehmen. Generell nehmen die Frosttage im Zuge des Klimawandels ab: Die schwarzen, fetten „x“ im Diagramm sind die Werte im langjährigen Durchschnitt 1991-2020. Alle liegen unterhalb der einfachen „x“, die das Klima 1961-1990 darstellen. Obwohl der März 2022 längst noch nicht vorbei ist, haben viele Stationen nördlich der Alpen (u.a. Wien und Bregenz) die langjährigen Durchschnitte an Frosttagen bereits überschritten (orange Kreise in der Grafik für März 2022). Dennoch kann man auch gut erkennen, dass die Allzeit-Rekorde (dunkelblaue Dreiecke) bei allen Stationen noch sehr weit entfernt sind und meist zwischen 25 und 29 Frosttage liegen.

Statistik der Frosttage (Tage mit Tiefstwert unter Null Grad) in den Landeshauptstädten + Lienz. Zum Beispiel: In Wien gab es im bisherigen März 10 Frosttage. Dieser Wert ist schon überdurchschnittlich im Vergleich zum langjährigen Mittel 1991-2020 (7 Frosttage), aber noch sehr weit entfernt vom Rekord (26 Frosttage im März 1958) - UBIMET
Statistik der Frosttage (Tage mit Tiefstwert unter Null Grad) in den Landeshauptstädten & Lienz im März. Zum Beispiel: In Wien gab es im bisherigen März 10 Frosttage (orange). Dieser Wert ist schon überdurchschnittlich im Vergleich zum langjährigen Mittel 1991-2020 (7 Frosttage, „fettes“ x), aber noch sehr weit entfernt vom Rekord (26 Frosttage im März 1958, dunkelblau) – UBIMET

Weitere Frosttage in Sicht

Bis zum Beginn der neuen Woche hält die eher kalte und kontinentale Witterung an. Zwar dreht die Strömung allmählich wieder auf Süd und tagsüber wird es etwas milder, bis inklusive Montag muss man aber nahezu überall mit Morgenfrost rechnen. Erst zur Wochenmitte hin erreichen aus heutiger Sicht mildere Luftmassen atlantischen Ursprungs den Alpenraum. Trotz des kalten Starts werden also im heurigen März aller Voraussicht nach keine neuen Frost-Rekorde eingestellt.

Prognose der Tiefstwerte von Samstag bis Mittwoch. Erst im Laufe der neuen Woche wird es allmählich milder - UBIMET
Prognose der Tiefstwerte von Samstag bis Mittwoch. Erst im Laufe der neuen Woche wird es allmählich milder – UBIMET

 

Titelbild: Frostiger Morgen im Frühling – pixabay.com

Winter im März

Besonders nach milden Wintern gibt es im Laufe des März häufig kräftige Kaltluftvorstöße aus Norden. Die Arktis und allgemein der Nordatlantik erreichen erst jetzt die tiefsten Temperaturen des Winters. Kaltlufteinbrüche aus Nordwesteuropa gehen meist mit feuchter Luft einher und können nochmals Schneefall bis ins Flachland bringen. Dagegen sind Luftmassen aus dem Nordosten Europas in der Regel trocken und führen zu strengem Nachtfrost. Eistage sind aufgrund des bereits relativ hohen Sonnenstandes zwar selten, aber auch am Ende des Monats noch im Bereich des Möglichen.

Gefahren

Vor allem nach einem bis dahin milden Winter besteht das Risiko von Ernteverlusten im Obstbau, denn in den kalten Nächten besteht bei Frühblühern die Gefahr, dass die Blüten erfrieren. Doch auch ohne Schnee- oder Frostschäden kann es zu Problemen in diesem Sektor kommen, da die Bienen bei zu tiefen Temperaturen ihren Flug einstellen und damit die Bestäubung ausbleibt.

Extreme Märzmonate in Deutschland

Die kältesten Märzmonate seit 1761 gab es 1785 und 1845 mit einer Mitteltemperatur von je -3,7 Grad, das Mittel der Jahre 1961-1990 liegt zum Vergleich bei +3,5 Grad. In der jüngeren Vergangenheit zeigte sich vor allem der März 2013 als noch sehr winterlich (+0,2 Grad Mitteltemperatur). Zugleich zeigte uns dieser März auch die volle Bandbreite der Temperaturen innerhalb nur einer Woche. So wurden am 6. März 2013 in Düsseldorf 20,2 Grad gemessen und nur sieben Tage später fiel das Quecksilber mit -11,9 Grad in den strengen Frostbereich. Berlin lag ab dem 10. des Monats erstmals seit 1892 wieder für lange Zeit im März unter einer Schneedecke.

Nach Einfließen kontinentaler Kaltluft sind über der Schneedecke auch Tiefstwerte von unter -20 Grad möglich, wie z.B. am 01.03.2005 am Münchener Flughafen mit -24,5 Grad oder in Göttingen am 03.03.1963 mit -20,2 Grad.

Extreme Märzmonate in Österreich

Der März 2005 brachte reichlich Schnee, im Seewinkel türmte sich der Schnee am 7. März in Verwehungen bis zu 2 Meter hoch auf. Der nachfolgende März 2006 begann ebenfalls schneereich und kalt, wegen hoher Lawinengefahr mussten das Paznaun- und Pitztal sowie die Arlbergbahn gesperrt werden. In seltenen Fällen kann es im März auch noch zu Eisregen kommen, so z.B. in Graz im Jahr 1997.

Vielen wird wahrscheinlich noch der März 2013 in Erinnerung sein. Vor 6 Jahren gab es am 26. des Monats den spätesten Eistag in Wien seit 1872, über -1,5 Grad kam das Thermometer nicht hinaus. Zudem lag selbst im Flachland Ende März eine mehrtägig geschlossene Schneedecke.

 

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Die Tornadosaison in den USA beginnt

Zwei Alleen

Prinzipiell besteht in den USA östlich der Rocky Mountains und im Süden von Kanada vom Frühling bis in den Herbst hinein eine geringe Wahrscheinlichkeit für Tornados und über den angrenzenden Wasserflächen für Wasserhosen (Tornados über Wasser). Dabei stechen jedoch zwei Bereiche hervor, die sogenannten Alleen der Tornados. Die bekanntere der beiden ist die Tornado Alley im mittleren Westen, sie reicht in etwa vom südlichen Nebraska bis ins nördliche Texas.

Die bei uns weniger bekannte Allee ist die Dixie Alley im Süden und Südosten der USA. Hier kam es in den vergangenen Jahren zu heftigen Tornadoausbrüchen, den sogenannten Outbreaks.

Wahrscheinlichkeiten für Tornados in den USA

In Summe treten im Jahresmittel rund 1200 Tornados in den USA auf. Dabei wird eine größere Anzahl während solcher Outbreaks registriert. Diese kann man drei Arten von Outbreaks unterscheiden:

  1. Eine Vielzahl von langlebigen Superzellen erzeugen immer wieder teils sehr zerstörerische Tornados
  2. Entlang einer Gewitterlinie (QLCS (Quasi lineares konvektives System)) bilden sich immer wieder schwache Tornados
  3. Im Umfeld von tropischen Systemen (z.B. Hurrikan) , die auf Land ziehen (Landfall).

Klassifikation

Die Einteilung der Tornados erfolgt mit Hilfe der Fujita-Skala. Diese beginnt bei 0 und endet bei 5. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den verursachten Schäden an Gebäuden und der Vegetation. Hierfür wird von Mitarbeitern der Amerikanischen Wetterbehörde im Nachhinein eine Begehung durchgeführt und eine Art Protokoll abgearbeitet (Survey).  Erst in einem späteren Schritt werden den Schäden Windgeschwindigkeiten zugeordnet. Mit Einführung der überarbeiteten Skala am 1.2.2007 wird nun die Enhanced Fujita Scale (EF) verwendet:

Fujita Skala Windgeschwindigkeit in km/h
EF0 104-137
EF1 139-177
EF2 178-217
EF3 218-265
EF4 267-322
EF5 >322

Dabei ist zu beachten, dass die stärksten Tornados also EF4 und EF5 nur bei  Superzellen auftreten und als Major Tornado bezeichnet werden.

Iowa-Outbreak

Der erste Major Tornado des Jahres trat am Samstagfrüh MEZ in Iowa auf und tötete 6 Menschen. Dabei legte der Tornado eine Strecke von 111 km zurück, bei der größten Breite von über 700 m.

 

Entstehung

Die Bildung von stärkeren Tornados ist nur möglich, wenn sich zuvor eine  Superzelle gebildet hat. Dabei handelt es sich um Gewitterzellen mit rotierendem und mächtigem Aufwind. Dieser wird auch als Mesozyklone bezeichnet. Superzellen entstehen bevorzugt wenn warme/heiße und feuchte Luft vom Golf von Mexiko in tiefen Schichten herangeführt wird und gleichzeitig große Scherung vorherrscht. Als Scherung bezeichnet man den Unterschied in der Windgeschwindigkeit und der Windrichtung mit der Höhe.

Vereinfachtes Prinzip der Tornadoentwicklung

Eine weitere Zutat für Tornados ist der sogenannte Low Level Jet. Dies ist ein Starkwindband in etwa ein bis zwei Kilometer Höhe, welches sich vor Kaltfronten im Warmsektor eines Tief bilden kann. Dabei führt die erhöhte Scherung zur Bildung eines horizontalen Rotors. Wird dieser in die Vertikalen gekippt, entsteht ein vertikaler Rotor, der Tornado. Ein weiterer wichtiger Effekt ist der Pirouetteneffekt. Dabei erhöht sich die Rotationsgeschwindigkeit wenn der Rotor in die Höhe gestreckt wird. Hierfür ist der mächtige Aufwind der Superzelle verantwortlich.

Schematische Darstellung des Piroutteneffekts

 

Titelbild Nächtlicher Tornado im  Dezember 2021: http://© https://twitter.com/ReedTimmerAccu/status/1469580898546995203/photo/1

Blockierendes Hoch sorgt für Trockenheit

Trockenheit © Adobe Stock

Wenn ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet an seiner Südost- und Südwestflanke von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird, sprechen Meteorologen von einer „Omega-Lage“. Grund für diesen Name ist die Form der Strömung im Uhrzeigersinn rund um das Hoch, die dem griechischen Buchstaben Omega ähnelt. Diese blockierte Wetterlage beeinflusst aller Voraussicht nach bis in die zweite Märzhälfte hinein das Wettergeschehen in Europa, dabei gelangen trockene und in der kommenden Woche allmählich auch milde Luftmassen ins Land.

Großwetterlage am Dienstag. Man erkennt das "Omega" (griechisches Alphabet Ω) rund um Hoch MARTIN über Dänemark - UBIMET, ECMWF
Man erkennt das „Omega“ (Ω) rund um Hoch MARTIN. © UBIMET, ECMWF

Viel Sonnenschein

Am Donnerstag erfasst ein weiterer Schwall kontinentaler Kaltluft den Osten des Landes, somit ziehen im Osten anfangs kompakte Wolken durch. Im Laufe des Tages kommt im Osten wieder häufig die Sonne zum Vorschein, abseits davon dominiert stets der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen 4 bis 14 Grad mit den mildesten Werten im Oberinntal.

Im Westen mild, sonst noch kühl

Der Freitag und das Wochenende bringen in weiten Teilen des Landes sonniges Wetter, nur in den Südalpen halten sich mitunter hochnebelartige Wolken. Dazu kommt im Donauraum kräftiger, kalter Ostwind mit teils stürmischen Böen auf. Die Temperaturen präsentieren sich zweigeteilt: Während es im Süden und Osten sowie im Donauraum meist nur 3 bis 8 Grad gibt, wird es im westlichen Bergland frühlingshaft mild mit bis zu 15 Grad. In der kommenden Woche kündigt sich weiterhin oft sonniges und trockenes Wetter an, die Temperaturen steigen aber im ganzen Land an. Der Frühling kommt langsam in Fahrt, allerdings fehlt der Regen.

Niederschlagsprognose bis zum 18 März. © UBIMET

Regional Trockenheit

In den Nordalpen war der vergangene Winter ausreichend nass, während es im Süden und Osten des Landes meist weniger Niederschlag als üblich gab. Besonders trocken war es im Bereich der Karawanken sowie in Teilen Oberkärntens und Osttirols. Der Herbst 2021 war nahezu landesweit zu trocken und im Süden sowie Südosten selbst der Sommer 2021. In diesen Regionen gab es im vergangenen Jahr also mehrfache Dürreperioden, weshalb man regional von einer hydrologischen Dürreperiode sprechen kann, was ein Absinken des Grundwasserspiegels unter den langjährigen Durchschnitt zur Folge hat. Weitere Infos zu diesem Thema gibt es hier. Eindrücklich sieht man dies auch am Pegel des Neusiedler Sees, wo sich in den kommenden Wochen ein neuer Negativrekord für die Jahreszeit ankündigt (Messbeginn 1965). Weiters stiegt die Waldbrandgefahr langsam an, ab dem Wochenende herrscht vor allem im Osten und Südosten bereits erhöhtes Risiko.

Trockenheit in Sicht: Zwei Wochen ohne nennenswerten Niederschlag

Blick vom Thüringer Wald in Richtung Norden am 8. März 2022 - https://inselsberg.panomax.com/

Wenn ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet an seiner Südost- und Südwestflanke von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird, sprechen Meteorologen von einer „Omega-Blocking-Lage“. Grund für diesen Name ist die Form der Strömung im Uhrzeigersinn rund um das Hoch, die dem griechischen Buchstabe „Omega“ (Ω) ähnelt. Solch eine Wetterlage ist äußerst stabil und kann daher über mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten. Bei uns in Europa unterbricht diese Konstellation die Zufuhr an feuchter, gemäßigter Atlantik-Luft und sorgt oft für langanhaltende Dürreperioden. Genau diese Lage herrscht derzeit mit dem Hoch MARTIN über Mitteleuropa.

Großwetterlage am Dienstag. Man erkennt das "Omega" (griechisches Alphabet Ω) rund um Hoch MARTIN über Dänemark - UBIMET, ECMWF
Großwetterlage am Dienstag. Man erkennt das „Omega“ (griechisches Alphabet Ω) rund um Hoch MARTIN über Dänemark – UBIMET, ECMWF

Trockenheit

Die Folgen sind klar: Das äußerst trockene, oft sonnige und teils spätwinterlich temperierte Wetter setzt sich von der Ostsee bis zum östlichen Alpenraum aller Voraussicht nach bis in die zweite Märzhälfte hinein fort. Erst zum Monatsende hin könnten atlantische Störungen wieder freie Fahrt haben. Bis dahin heißt es: Trockenheit!

Wahrscheinlichkeit für mehr als 2 l/m² Niederschlag in den kommenden 10 Tagen (vom 08.03. bis zum 17.03.). Im Großteil Deutschlands bleibt es aller Voraussicht nach bis dahin meist trocken - UBIMET, ECMWF-ENS
Wahrscheinlichkeit für mehr als 2 l/m² Niederschlag in den kommenden 10 Tagen (vom 08.03. bis zum 17.03.). Im Großteil Deutschlands bleibt es aller Voraussicht nach bis dahin meist trocken – UBIMET, ECMWF-ENS

Zum Glück gab es im Winter nahezu landesweit reichlich Niederschläge. Die Folgen der Dürreperiode der kommenden Tage halten sich somit vorerst in Grenzen.

Waldbrandgefahr

Trotz der eher kalten Witterung der kommenden Tage steigt zudem aufgrund der anhaltenden Trockenheit auch die Waldbrandgefahr langsam aber sicher an. Am Wochenende muss man dann verbreitet mit mäßigem Risiko rechnen.

Prognose der (tendenziell steigenden) Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen - UBIMET
Prognose der (tendenziell steigenden) Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen – UBIMET

 

Titelbild: Blick vom Thüringer Wald in Richtung Norden am 8. März 2022 – https://inselsberg.panomax.com/

Omega-Lage: Kein Niederschlag in Sicht, Trockenheit spitzt sich zu

Der Neusiedlersee am 07.03.2022 - https://seebad-breitenbrunn.it-wms.com/

Wenn ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet an seiner Südost- und Südwestflanke von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird, sprechen Meteorologen von einer „Omega-Blocking-Lage“. Grund für diesen Name ist die Form der Strömung im Uhrzeigersinn rund um das Hoch, die dem griechischen Buchstaben „Omega“ (Ω) ähnelt. Solch eine Wetterlage ist äußerst stabil und kann daher über mehrere Tage oder sogar Wochen anhalten. Bei uns in Europa unterbricht diese Konstellation die Zufuhr an feuchter, gemäßigter Atlantik-Luft und sorgt oft für langanhaltende Dürreperioden. Genau diese Lage herrscht derzeit mit dem Hoch MARTIN über Mitteleuropa.

Großwetterlage am Dienstag. Man erkennt das "Omega" (griechisches Alphabet Ω) rund um Hoch MARTIN über Dänemark - UBIMET, ECMWF
Großwetterlage am Dienstag. Man erkennt das „Omega“ (griechisches Alphabet Ω) rund um Hoch MARTIN (weiße Töne) mit Kern über Dänemark – UBIMET, ECMWF

Trockenheit

Die Folgen sind klar: Das äußerst trockene, oft sonnige und teils spätwinterlich temperierte Wetter setzt sich von der Ostsee bis zum östlichen Alpenraum aller Voraussicht nach bis in die zweite Märzhälfte hinein fort. Erst zum Monatsende hin könnten atlantische Störungen wieder freie Fahrt haben. Bis dahin heißt es: Trockenheit!

Wahrscheinlich für mehr als 2 l/m² Niederschlag in den kommenden 10 Tagen (vom 08.03. bis zum 17.03.). In Österreich bleibt es aller Voraussicht nach bis dahin meist trocken - UBIMET, ECMWF-ENS
Wahrscheinlichkeint für mehr als 2 l/m² Niederschlag in den kommenden 10 Tagen (vom 08.03. bis zum 17.03.). In Österreich bleibt es aller Voraussicht nach bis dahin meist trocken – UBIMET, ECMWF-ENS

Doch Trockenheit ist nicht gleich Trockenheit. Relativ kurze Dürreperioden, die sich nur über einige Wochen oder wenige Monaten erstrecken, bezeichnet man oft als „meteorologische Dürre“. In diesem Fall sind vor allem die Landwirtschaft und kleinere Oberflächengewässer betroffen. Eine Häufung an meteorologischen Dürreperioden führt zur sogenannten „hydrologischen Dürre“, welche schwere Folgen für die Grundwasserpegel und die größeren Oberflächengewässer mit sich bringt.

Anteil der klimatologisch üblichen Regensumme im Sommer und Herbst 2021 sowie im Winter 2021/2022 (blaue Töne = zu nass, bräunliche Töne = zu trocken) - UBIMET
Anteil der klimatologisch üblichen Regensumme im Sommer und Herbst 2021 sowie im Winter 2021/2022 (blaue Töne = zu nass, bräunliche Töne = zu trocken) – UBIMET

Standardized Precipitation Index

Im Großteil Österreichs war der vergangene Winter zum Glück ausreichend nass, nur im Süden des Landes kam zum Teil zu wenig Niederschlag zusammen. Doch genau diese Region war bereits im Sommer 2021 und auch im landesweit zu trockenen Herbst 2021 von Dürreperioden betroffen. Im obigen Diagramm sieht man die Anteile vom klimatologischen Jahreszeiten-Niederschlag für die vergangenen drei Jahreszeiten. Ein ähnliches Maß ist der sogenannte Standardized Precipitation Index (SPI). Den SPI kann man z.B. über eine Zeitperiode von einem Monat (SPI 1 Monat) berechnen, um die kürzeren Trockenheit-Ereignisse („meteorologische Dürre“) zu erfassen. Oder man nimmt eine etwas längere Zeitspanne, z.B. 12 Monate (SPI 12 Monate), um die „hydrologischen Dürreperiode“ zu identifizieren. SPI-Werte unter -1 bezeichnen sehr trockene Verhältnisse, ab SPI = -2 spricht man von extremer Dürre. Positive Werte des SPI deuten hingegen auf zu nasse Verhältnisse hin.

Zeitreihen der Temperaturabweichung vom Klimamittel 1991-2020 und des SPI (Standardized Precipitation Index, Maß für Trockenheit: -2 = extrem trocken, +2 = extrem nass) für 1 bzw. für 12 Monate. Auswahl einiger Landeshauptstädte - UBIMET
Zeitreihen der Temperaturabweichung vom Klimamittel 1991-2020 und des SPI (Standardized Precipitation Index, Maß für Trockenheit: -2 = extrem trocken, +2 = extrem nass) für 1 bzw. für 12 Monate. Auswahl einiger Landeshauptstädte – UBIMET

Wenn man den SPI für ausgewählte Landeshauptstädte (repräsentativ für West, Ost, Nord, Süd) zusammen mit der monatlichen Temperaturabweichung der letzten 5 Jahre darstellt (Bild oben), kann man bereits deutliche Unterschiede erkennen. Im Westen (Bregenz) sowie auch im Nordosten (Wien) ist die Lage der Trockenheit nicht so angespannt wie in der Mitte und im Süden / Südosten Österreichs (Linz, Graz). Die häufig trockenen und oft überdurchschnittlich milden Perioden der letzten Monate sorgen hier zum Teil für eine „hydrologische Dürre“ und damit auch für das Absinken des Grundwasserspiegels unter den langjährigen Durchschnitt (Karte unten).

Grundwasserpegeln in Österreich am 8. März 2022 - https://ehyd.gv.at/#
Grundwasserpegeln in Österreich am 8. März 2022 – https://ehyd.gv.at/#

Doch auch an der Oberfläche erkennt man bereits die Folgen dieser Lage. So sinkt derzeit der mittlere Wasserstand am Neusiedler See in Richtung Rekordminimum für diese Jahreszeit (blaue Linie im Diagramm unten).

Mittlerer Pegelstand des Neusiedlersees bis zum 8. März 2022. Wir nähern uns dem Niedrigwasser-Rekordwert für die Jahreszeit - https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-seen/mittler-wasserstand-neusiedler-see
Mittlerer Pegelstand des Neusiedlersees bis zum 8. März 2022. Wir nähern uns dem Niedrigwasser-Rekordwert für die Jahreszeit – https://wasser.bgld.gv.at/hydrographie/die-seen/mittler-wasserstand-neusiedler-see

Trotz der eher kalten Witterung der kommenden Tage steigt zudem aufgrund der anhaltenden Trockenheit auch die Waldbrandgefahr langsam aber sicher an. Am Wochenende muss man dann verbreitet mit mäßigem Risiko rechnen.

Prognose der (tendenziell steigenden) Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen - UBIMET
Prognose der (tendenziell steigenden) Waldbrandgefahr in den kommenden Tagen – UBIMET

 

 

Titelbild: Der Neusiedlersee am 07.03.2022 – https://seebad-breitenbrunn.it-wms.com/

Ein besorgniserregender Rekord in der Antarktis

Meereis Antarktis- pixabay.com

Während bei uns der meteorologische Winter schon zu Ende ist, ist in der Antarktis auf der Südhalbkugel der Sommer zu Ende gegangen. Und das mit einem neuen traurigen Rekord – einem Negativrekord. Denn seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen vor über 40 Jahren wurde noch nie eine so kleine Fläche des antarktischen Meereises gemessen.

Im folgenden Diagramm ist der Jahresverlauf der Fläche des Antarktischen Meereises zu sehen. Normalerweise erreicht die Fläche im September oder Oktober seinen Höhepunkt, also gegen Ende der dortigen Wintersaison. Denn zu dieser Zeit ist das Wasser rund um die Antarktis kalt genug, dass sich Meereis bildet. Im Schnitt misst dann die Fläche der Antarktis im Winter rund 18 Millionen Quadratkilometer. Im Februar, also zum Ende der Sommerzeit, wird dagegen das jährliche Minimum erreicht, was bisher rund 2 Millionen Quadratkilometer waren. Nur diesen Februar wurde erstmals eine Fläche kleiner als 2 Millionen Quadratkilometer gemessen. Grund für den starken Verlust von Meereis ist ein für antarktische Verhältnisse relativ warmer Sommer und häufig auftretende Föhnereignisse.

Verlauf der Ausdehnung des antarktischen Meereises - https://nsidc.org/arcticseaicenews/charctic-interactive-sea-ice-graph/
Verlauf der Ausdehnung des antarktischen Meereises – https://nsidc.org/arcticseaicenews/charctic-interactive-sea-ice-graph/

Albedo und der positive Rückkopplungseffekt

Angesichts der Klimaerwärmung wird das aller Voraussicht nach nicht der letzte Negativrekord in den nächsten Jahren gewesen sein. Grund dafür ist, dass das Schmelzen von Eisflächen einen positiven Rückkopplungseffekt mit sich bringt. Die Fläche, die nun ursprünglich mit Eis bedeckt war, wird dann von Meerwasser eingenommen. Das Wasser hat aber einen deutlich niedrigeren Albedowert als das Eis. Das heißt, die Wasserflächen absorbieren die Sonnenenergie und nehmen somit die Wärme auf, die Eisflächen dagegen würden das Sonnenlicht wieder zurück ins Weltall reflektieren. Das bedeutet, weniger Eisflächen führen zu einer Erwärmung der Wasseroberflächen, was wiederum das weiter Abschmelzen der Schnee- und Eisflächen fördert.  Ironischerweise wirkt sich dann also der so genannte „positive“ Rückkopplungseffekt negativ auf das Klima aus.

Und noch ein kleiner Funfact am Rande. Obwohl die Antarktis einen Großteil der gesamten Süßwasserreserven der Erde enthält, gehören die antarktischen Trockentäler zu den niederschlagsärmsten Regionen der Welt.

Schwere Gewitter in den USA, Tornado fordert sechs Menschenleben

Tornado-Schäden in den USA (Archivbild) - www.pixabay.com

Nach den schweren Unwettern zum Jahreswechsel kam es von Samstag auf Sonntag in den USA neuerlich zu heftigen Gewittern, die mindestens 6 Tote im Bundesstaat Iowa zur Folge hatten. Verantwortlich für die Verwüstungen war diesmal ein kleinräumiges Randtief, das von Südwesten nach Nordosten die zentralen Staaten in der Nacht zum Sonntag (MEZ) überquerte. Wie so oft der Fall bei solchen extremen Ereignissen, trifft sehr feuchte und milde Luft vom Golf von Mexiko (gelbliche Pfeile im Bild) auf deutlich kältere Luftmassen arktischen Ursprungs (hellblaue Pfeile).

Wetterlage am Sonntag in den USA (blaue Töne = Tiefdruckeinfluss) - UBIMET, ECMWF
Wetterlage am Sonntag in den USA (blaue Töne = Tiefdruckeinfluss) – UBIMET, ECMWF

Das Resultat sind schnell durchziehende Gewitter, die vor allem größeren Hagel und mehrere Tornados bringen können. Momentan wurden in bzw. rund um Iowa 20 Tornados gemeldet. Zu dieser Jahreszeit sind Tornados vor allem am Golf von Mexiko bereits üblich, sie können jedoch auch in der Mitte der USA auftreten. Texas hat zum Beispiel im langjährigen Durchschnitt etwa 11 Tornado-Meldungen in März, Iowa dagegen nur 2. Der Höhepunkt der Tornado-Saison wird in den USA typischerweise zwischen April und Juni erreicht. Am stärksten betroffen war in den letzten Stunden die Region südwestlich von Des Moines, wo ein Tornado gleich 6 Menschenleben forderte. Die Bilder, die uns aus dem Gebiet erreichen sind erschreckend.

 

 

Titelbild: Tornado-Schäden in den USA (Archivbild) – www.pixabay.com

Kontinentale Kaltluft erfasst Österreich

Nebel und Frost

Mitteleuropa liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Hoch über Nordeuropa und reger Tiefdruckaktivität über dem Mittelmeerraum bzw. Südosteuropa. Damit gelangen aus Nordosten kalte, aber nur mäßig feuchte Luftmassen nach Österreich. Eine nennenswerte Änderung der Großwetterlage ist nicht in Sicht, die erste Märzhälfte wird in Österreich zu kalt ausfallen.

Auf Nordosten gelangen kalte Luftmassen ins Land. © ECMWF / UBIMET

Am Wochenende teils zähe Wolken

Am Samstag überwiegen in der Osthälfte meist die Wolken und im östlichen Berg- und Hügelland fällt da und dort etwas Schneegriesel bzw. in tiefsten Lagen auch Nieselregen. Wetterbegünstigt sind die Regionen von Vorarlberg bis nach Salzburg und Oberkärnten, hier scheint häufig die Sonne. Bei mäßigem, kaltem Ostwind kommen die Temperaturen nicht mehr über 0 bis +8 Grad hinaus. Der Sonntag beginnt im Süden sowie entlang der Nordalpen mit hochnebelartigen Wolken, sonst scheint zeitweise die Sonne. Im Tagesverlauf ziehen auch im Osten und in den Alpen einige Wolken durch. Die Temperaturen ändern sich kaum.

Prognose der Höchstwerte am Samstag. © UBIMET

Kalt, regional etwas Schnee

In der neuen Woche dominieren an der Alpennordseite und im Osten weiterhin die Wolken, entlang der zentralen und östlichen Nordalpen schneit es zeitweise leicht. Besonders vom Salzkammergut bis an den Alpenostrand und selbst im Wienerwald ist durchaus mit dem einen oder anderen Zentimeter Neuschnee zu rechnen, vor allem in den Nächten. Auch im Nordosten ziehen lokale Schneeschauer durch, die Mengen bleiben hier aber gering.

Kommende Woche zeichnet sich vor allem in den östlichen Nordalpen etwas Neuschnee ab. © UBIMET

Leicht wetterbegünstigt sind weiterhin der äußerste Westen sowie Osttirol und Kärnten. Bei teils lebhaftem Nordwind kommen die Temperaturen im Norden und Osten nicht über -1 bis +5 Grad hinaus, nur im Südwesten gibt es noch bis zu +8 Grad. In mittleren Höhenlagen stellt sich von Oberösterreich bis an den Alpenostrand leichter Dauerfrost ein. Eine nennenswerte Änderung ist auch in der zweiten Wochenhälfte nicht in Sicht, selbst im Donauraum kommen die Temperaturen teils nur noch knapp über den Gefrierpunkt hinaus. Erst gegen Monatsmitte stiegen die Chancen auf eine Umstellung der Großwetterlage langsam an.

In der zweiten Märzwoche liegen die Temperaturen unterhalb des Mittels. © ECMWF

Titelbild  © AdobeStock

Zweitwärmster Winter der Messgeschichte in Wien und Eisenstadt

Gartenzwerg im Winter - pixabay.com

Im Vergleich zum 30-jährigen Mittel 1991-2020 fiel der heurige Winter österreichweit um etwa 1.6 Grad zu mild aus, wobei das Land eindeutig zweigeteilt ist. Von Vorarlberg über Tirol bis nach Kärnten waren die Temperaturanomalien etwas geringer, meist war hier der Winter um 1 Grad zu mild. In Kärnten war vor allem der Dezember 2021 in den Tal- und Beckenlagen wegen häufiger Inversionslagen samt Nebel und eisigen Temperaturen deutlich kälter als im Durchschnitt. Hier fiel der Winter insgesamt durchschnittlich temperiert aus. In Klagenfurt beträgt die Anomalie +0.5 Grad, in Dellach im Drautal war die kalte Jahreszeit sogar eine Spur zu kalt im Vergleich zum langjährigen Schnitt mit -0.5 Grad Abweichung. Nach Nordosten zu und hier vor allem vom Wald- und Weinviertel bis ins Nordburgenland erreichen die Anomalien oft +2.5 Grad. Spitzenreiter dabei war Wiener Neustadt mit +3.2 Grad. Österreichweit betrachtet wurden die größten Abweichungen am Ende des Winters registriert:

  • Dezember: +0.7 Grad
  • Jänner: +1.6 Grad
  • Februar: +2.9 Grad
Temperaturabweichung vom langjährigen Mittel im Winter 2021/2022 - UBIMET
Temperaturabweichung vom langjährigen Mittel im Winter 2021/2022 – UBIMET

Die Statistik der Mitteltemperatur des Winters für die Landeshauptstädte zeigt, dass die Saison vor allem in der Osthälfte regional extrem mild verlaufen ist. So war der Winter 2021/2022 sowohl in Wien als auch in Eisenstadt der zweitwärmste der Messgeschichte. Der Winter 2006/2007 bleibt vorerst unerreichbar.

Statistik der Wintertemperatur für die Landeshauptstädte - UBIMET
Statistik der Wintertemperatur für die Landeshauptstädte – UBIMET

Windige Rekorde

Die milde Witterung wurde vor allem im neuen Jahr auch von häufig windigen Verhältnissen begleitet. In Sankt Pölten und Eisenstadt war es in der kalten Jahreszeit seit Beginn der Messungen noch nie so oft stürmisch wie im heurigen Winter. In Wien wurde der Rekord an stürmischen Tagen (Tage mit Windböen über 60 km/h) vom Winter 1975/1976 mit 36 Tagen eingestellt.

Statistik der Tage mit stürmischen Böen für die Landeshauptstädte und Lienz - UBIMET
Statistik der Tage mit stürmischen Böen für die Landeshauptstädte und Lienz – UBIMET

Meist genügend Niederschlag

Die häufig windigen West- bis Nordwestlagen sorgten vor allem in den nördlichen Voralpen, in Vorarlberg und im Mühlviertel für reichlich nasse Verhältnisse durch Stauniederschläge. In diesen Regionen fiel mehr Regen und Schnee als üblich, teilweise sogar eineinhalbmal mehr als im langjährigen Durchschnitt wie z.B. in Kollerschlag. Die größten negativen Abweichungen wurden hingegen im Südwesten verzeichnet. Zum Teil fiel hier nicht mal die Hälfte des Niederschlags (Obervellach in Oberkärnten nur 40%), der in einem durchschnittlichen Winter zusammenkommt.

Niederschlagsabweichung vom langjährigen Mittel im Winter 2021/2022 - UBIMET
Niederschlagsabweichung vom langjährigen Mittel im Winter 2021/2022 – UBIMET

Die landesweite Abweichung der Niederschläge vom Klimamittel beträgt aber lediglich -14%. Auch für die Landeshauptstädte war der Winter niederschlagsmäßig nicht allzu auffällig. In Sankt Pölten reiht sich aber der Winter auf Platz 9 unter die trockensten seit Messbeginn.

Statistik des Winterniederschlags für die Landeshauptstädte - UBIMET
Statistik des Winterniederschlags für die Landeshauptstädte – UBIMET

Zweigeteiltes Land bei der Sonnenscheindauer

Bei der Sonnenscheindauer ist das Land eindeutig zweigeteilt. Im Osten und Süden schien die Sonne im Winter um 30% häufiger als im langjährigen Durchschnitt. Die östlichen Nordalpen und das Mühlviertel verzeichneten hingegen leicht negative Abweichungen von bis zu -20%.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom langjährigen Mittel im Winter 2021/2022 - UBIMET
Abweichung der Sonnenscheindauer vom langjährigen Mittel im Winter 2021/2022 – UBIMET

Wenige Eistage, aber mit Ausnahmen

Ein weiteres, wichtiges Maß für die Klimatologie des Winters ist die Anzahl an Eistagen; also die Tage, an denen der Tageshöchstwert durchgehend unter dem Gefrierpunkt bleibt. In den meisten Niederungen war der heurige Winter ein Reinfall. In Innsbruck gibt es im Schnitt 11 solcher Tage, heuer aber nur 2. In Wien beträgt der Durchschnitt 18 Eistage, im Winter 2021/2022 gab es hier nur 3 davon. Eine Ausnahme stellen die Tal- und Beckenlagen in Osttirol und Kärnten dar. Dank der sich bereits im Dezember gebildeten Schneedecke und der häufigen Inversionswetterlagen gab es z.B. in Klagenfurt heuer 29 Eistage. Im Klimamittel 1991-2020 sind es normalerweise 27.

Höchste Anzahl an Eistagen (Temperature stets unter 0 Grad) im Winter 2021/2022 – UBIMET

 

Titelbild: Gartenzwerg im Winter – pixabay.com

Frühlingsbeginn mit viel Sonnenschein und nächtlichem Frost

Morgenfrost im Frühling - pixabay.com

Pünktlich zum Frühlingsbeginn am 1.März erwartet uns in den kommenden Tagen viel Sonnenschein. Grund dafür ist das Hoch namens KAI, welches heute und in den nächsten Tagen über Nordosteuropa liegt. Das sorgt verbreitet für Wolkenauflösung, somit hat die Sonne vielerorts freie Fahrt. Sogar 11 Sonnenstunden sind mit dabei. Nur im Nordosten des Landes tummeln sich am Freitag dichte Wolken. Es bleibt aber weitgehend trocken und auch windstill. Das erfreuliche: Diese Wetterlage wird uns aus heutiger Sicht noch bis zu Beginn der neuen Woche erhalten bleiben.

Wetterlage am Mittwoch - UBIMET
Wetterlage am Mittwoch – UBIMET
Animation der Prognose des täglichen Bedeckungsgrads von Mittwoch bis Sonntag (hell=sonnig) - ECMWF Model
Animation der Prognose des täglichen Bedeckungsgrads von Mittwoch bis Sonntag (hell=sonnig) – ECMWF Model

Nächtlicher Frost

Trotz dem vielen Sonnenschein werden die bevorstehenden Nächte und auch Morgenstunden deutlich kühler. Grund dafür ist der wolkenlose Himmel. Dadurch kann die Wärme in Form von langwelliger Strahlung nun ungehindert in den Weltraum entweichen und es kommt zu einer markanten Abkühlung der bodennahen Luft. Verbildlicht ausgedrückt: Dem Boden wird also die Decke weggenommen. Somit ist in den nächsten Tagen verbreitet mäßiger Frost in den Nächten zu erwarten. Durch die Kraft der Frühlingssonne steigen die Temperaturen im Tagesverlauf aber deutlich an. Bis zu 12 Grad in der Westhälfte, vereinzelt sogar 15 Grad im Süden entlang des Rheins sind mit dabei.

Animation der Prognose der täglichen Tiefstwerte von Mittwoch bis Sonntag - ECMWF Model
Animation der Prognose der täglichen Tiefstwerte von Mittwoch bis Sonntag – ECMWF Model

Phänologie vs. Frost

Nach einem doch eher milden Winter mit Temperaturen oft im zweistelligen Bereich in den letzten Wochen hat so manche Pflanze schon begonnen sich auf den Frühling vorzubereiten. Die ersten Schneeglöckchen blühen und zum Leid der Allergiker auch schon Haselsträucher und Erlen. Doch woher weiß eine Pflanze eigentlich wann Frühling ist? Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Ein Beispiel dafür sind die Wachstumgradtage. Diese werden täglich berechnet aus den höchsten und niedrigsten Temperaturen des Tages. Schließlich werden diese Tage aufsummiert. Ist ein definierter Schwellenwert, abhängig von der Klimazone, erreicht hat die Pflanze genügen Wärmeenergie erhalten um in den phänologischen Frühling zu starten.

Befindet sich eine Pflanze in der Blüte ist sie besonders anfällig für Frost. Somit sind die bevorstehenden nächtlichen Temperaturen ein eher unangenehmes Unterfangen für die Pflanzen. Im Großen und Ganzen stellt Frost Anfang März aber kein allzu großes Problem dar, da die Pflanzen noch nicht allzu weit in ihrer Phänologie fortgeschritten sind. Deutlich schlimmer ist ein Frostereignis im April oder sogar Mai, denn dann stehen viele Pflanzen in der Vollblüte und sind am verwundlichsten. Besonders für Obstbauern stellt das dann ein großes Problem welches mit teils enormen Ernteausfällen einhergeht.

Titelbild: Morgenfrost im Frühling – pixabay.com

Frühlingsbeginn in Europa

Der Frühling setzt sich durch

Bei vielen Menschen steigert der Frühling das Wohlbefinden bis hin zu leichter Euphorie. So werden mit der zunehmenden Lichtintensität im menschlichen Körper vermehrt Dopamin und Serotonin ausgeschüttet, welche zum allgemeinen Wohlbefinden beitragen. Im Winter befinden wir uns zwar oft im künstlichen Licht, dieses wirkt aber aufgrund seiner anderen spektralen Zusammensetzung kaum auf den Organismus.

Der Begriff der Frühjahrsmüdigkeit geht übrigens auf das Hormon Melatonin zurück. Aufgrund des meist trüben und lichtarmen Winters wird dieses Hormon in der kalten Jahreszeit vermehrt ausgeschüttet und trägt so zur anfänglichen Müdigkeit bei.

Wo zieht der Frühling als erstes ein?

Aus phänolgischer Sicht wird der Beginn des Frühlings durch den Zeitpunkt des Sprossenaustriebs verschiedener Pflanzen definiert, wobei man zwischen Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling unterscheidet. Als Vorfrühling zählt die Blüte der Hasel, welche heuer bereits im Jänner beobachtet wurde. Der Erstfrühling beginnt mit der Blüte der Forsythie, welcher in diesen Tagen in thermisch begünstigten Regionen beginnt. Der Vollfrühling beginnt schließlich mit der Apfelblüte. Für Meteorologen beginnt der Frühling immer am 1. März, da man so einfacher Bilanzen ziehen kann. Aus astronomischer Sicht geht er dagegen erst zur Tag-und-Nacht-Gleiche am 20.3. los.

Breitengrad und Höhe

Der Frühling arbeitet sich von Südwesteuropa nach Nordost- und Nordeuropa voran. Dabei setzt der Sprossenaustrieb zunächst im Mittelmeerraum und an der französischen Atlantikküste ein und wandert ungefähr pro Tag im Mittel 44 km weiter in Richtung Norden und 200 km in Richtung Osten. Der Blütenaustrieb ist natürlich auch abhängig von der Höhe, so gilt hier die Faustregel, dass pro 100 m Höhenunterschied sich der Frühlingsbeginn um etwa 3 Tage verzögert.

Der Frühling startet mit teils strengem Frost, aber strahlend sonnig

Morgenfrost im Frühling - pixabay.com

Zum Frühlingsbeginn liegt das Land unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets über Nordosteuropa namens KAI bzw. zum Wochenende hin LINO. Die erste Frühlingswoche gestaltet sich somit trocken, überwiegend sonnig und windschwach. Bis Samstag sind keine nennenswerten Niederschlagsmengen in Sicht und höchstens machen sich ein paar Schleierwolken bemerkbar. Erst ab Sonntag ist neuerlich mit unbeständigerem Wetter zu rechnen.

Großwetterlage am Dienstag - UBIMET
Großwetterlage am Dienstag – UBIMET

Frostige Nächte

Durch klare und windschwache Verhältnisse gibt der Boden nachts sehr schnell und effizient Wärme ab und kühlt somit markant ab. Uns stehen daher nahezu überall frostige Nächte bevor. Inneralpin ist sogar strenger Frost unter -10 Grad weiterhin in Reichweite. Tagsüber erwärmt sich aber die Luft dank der bereits etwas kräftigeren Frühlingssonne rasch und vor allem in den tiefsten Tal- und Beckenlagen des Westens und Südwestens – wie z.B. im Walgau, im Inntal und im Klagenfurter Becken – wird die +10-Grad-Marke oft überschritten. Der Tagesgang (also die Differenz zwischen Tiefst- und Höchstwert) wird in den kommenden Tagen inneralpin besonders ausgeprägt und örtlich sogar in Richtung 20 Grad gehen.

Prognose des mittleren Bedeckunsgrads des Himmels tagsüber von Dienstag bis Freitag (hell = sonnig) - ECMWF IFS-Modell
Prognose des mittleren Bedeckunsgrads des Himmels tagsüber von Dienstag bis Freitag (hell = sonnig) – ECMWF IFS-Modell
Prognose der täglichen Tiefstwerte von Dienstag bis Donnerstag - UBIMET
Prognose der täglichen Tiefstwerte von Dienstag bis Donnerstag – UBIMET

Frühlingsbeginn und Phänologie

Wegen der sehr milden Witterung im heurigen Spätwinter befinden sich Pflanzen und Tiere bereits im Vorfrühling, doch solche frostigen Bedingungen kommen in März immer wieder vor und werden daher kein großes Problem für den Vegetationszyklus der allermeisten Arten darstellen. Frost im April oder gar im Mai kann hingegen erhebliche Schäden verursachen. Als Parameter für den Start in den Frühling wird oft auch eine „Wärmesumme“ gleich 200 genommen. Die Wärmesumme ist dabei die „einfache“ Summe der täglichen Mitteltemperaturen, wenn sie über 0 Grad liegen. Erreicht dieser Wert 200, werden die meisten Pflanzenarten aktiv in den neuen Vegetationszyklus starten. Im Bild unten kann man eine Statistik der Wärmesumme für Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Wien finden. Man sieht: Im Vergleich zur Klimatologie der 70/80er Jahre wird der Wert „200“ – also der Phänologische Frühlingsbeginn – heutzutage im Schnitt 10 bis 12 Tage früher im Jahr erreicht. Heuer ist die Wärmesumme vor allem in der Osthälfte deutlich überdurchschnittlich. Der Schwellenwert von 200 wird z.B. in Wien aller Voraussicht nach pünktlich zum meteorologischen Frühlingsbeginn erreicht! Inneralpin bzw. generell im Westen und Südwesten sind die Werte noch weit entfernt vom Soll.

Statistik der Wärmesumme für Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Wien - UBIMET
Statistik der Wärmesumme für Graz, Innsbruck, Klagenfurt und Wien – UBIMET

 

 

Titelbild: Morgenfrost im Frühling – pixabay.com

Februar im Flachland teils mehr als 4 Grad wärmer als üblich

Frühling und Winter kämpfen gegeneinander.

Der Februar 2022 war durch zahlreiche Nordwest- sowie Westlagen geprägt. Zu Monatsbeginn gab es mehrmals kräftigen Schneefall in den Nordalpen, wobei die Kombination aus viel Wind und Neuschnee zu großer Lawinengefahr führte. Vom 4. bis 6. Februar kam es dadurch in Tirol auch zu einem neuen Rekord an Lawinen-Einsätzen. Am 7.2. sorgte die Kaltfront von Tief ROXANA mit orkanartigen Böen bis zu 115 km/h zudem für einen neuen Windrekord in Innsbruck.

Zahlreiche Sturmtage

Nach einer vorübergehenden ruhigen Phase zur Monatsmitte war die zweite Monatshälfte durch zahlreiche atlantische Sturmtiefs geprägt. Der Höhepunkt der Westlage wurde am 17. Februar erreicht, als Sturm YLENIA in Enns Orkanböen bis 120 km/h brachte und in Graz frühlingsfhafte 22 Grad gemessen wurden. Im Südosten handelte es sich örtlich wie in Graz um den zweitwärmsten Wintertag der dortigen Messgeschichte bzw. in Eisenstadt wurde der Rekord von 21,1 Grad eingestellt. Mancherorts kam es zudem zu doppelt bis dreimal so vielen Tagen mit stürmischen Böen als üblich, etwa in Wien und St. Pölten mit 13 Tagen (Mittel bei 6,5 bzw. 4), in Eisenstadt mit 12 Tagen (Mittel 7) und in Salzburg mit 8 Tagen (Mittel 2,5). Mehr Infos zu den Hintergründen der Großwetterlage gibt es hier. Erst zum Ende des Monats stellte sich die Lage um und kühle Luftmassen erfassten das Land.

Teils mehr als 4 Grad zu warm

Im Flächenmittel war der Februar rund 3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Die größten Abweichungen von mehr als 4 Grad gab es im Norden und Osten, mancherorts wie etwa im Tullnerfeld liegen die Abweichungen sogar bei 4,5 Grad. In diesen Regionen handelt es sich um einen der wärmsten Februarmonate der Messgeschichte, etwa in Wien war es der zweitwärmste Februar nach 2020, nahezu gleichauf zu den Jahren 1966 und 2016.

Die Temperaturabweichung im Februar. © UBIMET

Die geringsten Abweichungen gab es dagegen in windgeschützten, inneralpinen Lagen, wo sich in den klaren Nächten ausgeprägte Inversionen bilden konnten. In Radstadt, wo mit -20,3 Grad die tiefste Temperatur des Winters in einem bewohnten Ort gemessen wurde, war der Monat nahezu durchschnittlich.

Im Süden sehr trocken

Die Abwechslung von Nordwest- bis Westlagen mit Hochdrucklagen hat im Süden des Landes zu Trockenheit geführt, so wurde im Klagenfurter Becken mit nur 13 l/m² lediglich ein Drittel der üblichen Niederschlagsmenge verzeichnet. Auch im Weinviertel war der vergangene Monat sehr trocken, meist gab es hier nur knapp weniger als die Hälfte der zu erwartenden Niederschlagsmenge. Ganz anders präsentiert sich die Bilanz dagegen an der Alpennordseite: In den Nordalpen und im Mühlviertel wurde das Soll übertroffen, mancherorts gab es in den Alpen sogar doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Im landesweiten Flächenmittel präsentiert sich die Bilanz dadurch recht ausgeglichen.

Der Niederschlagsanteil vom Mittel. © UBIMET

Entsprechend dazu präsentiert sich auch die Sonnenscheindauer: Vor allem von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis ins östliche Flachland war es deutlich sonniger als üblich, regional gab es hier sogar ein Plus von etwa 40%. Leicht unterdurchschnittlich bilanzieren dagegen die Nordalpen, so war der relativ trübste Ort mit -35% Warth am Arlberg.

Die Sonnenscheinabweichung im Februar. © UBIMET

Extremwerte Februar 2022

Stand: Sonntag, 27.2.2022, 09 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
  • 22,1 Grad Graz Straßgang (ST, 17.)
  • 21,9 Grad Deutschlandsberg (ST, 17.)
  • 21,5 Grad Graz Universität (ST, 17.)
  • 21,4 Grad Mörbisch (B, 17.)
Tiefste Temperaturen unter 1500 m Seehöhe
  • -20,3 Grad Radstadt (S, 13.)
  • -20,1 Grad Zell am See (S, 14.)
  • -20,0 Grad Lech am Arlberg (V, 12.)
  • -19,3 Grad St. Michael im Lungau (S, 14.)
Nasseste bewohnte Orte
  • 260 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 248 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 243 Liter pro Quadratmeter Mittelberg (V)
Trockenste Orte
  • 4 Liter pro Quadratmeter Schöngrabern (NÖ)
  • 4 Liter pro Quadratmeter Gars am Kamp (NÖ)
  • 5 Liter pro Quadratmeter Limberg (NÖ)
Vorläufig sonnigste Stationen
  • 172 Sonnenstunden Kanzelhöhe (K)
  • 168 Sonnenstunden Wolfsberg-Klippitztörl (K)
  • 166 Sonnenstunden Villacher Alpe (K)
Vorläufig sonnigste Orte
  • 166 Sonnenstunden Laßnitzhöhe (ST)
  • 164 Sonnenstunden Graz (ST), Hollenthon (NÖ)
  • 163 Sonnenstunden Villach (K)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 120 km/h Enns (OÖ, 17.)
  • 118 km/h Kremsmünster (OÖ, 17.)
  • 117 km/h Melk (NÖ, 17.)
Stärkste Windspitzen Berge
  • 167 km/h Feuerkogel (OÖ, 17.)
  • 150 km/h Galzig (T, 7.), Dachstein (ST, 7.)
  • 146 km/h Buchberg (NÖ, 17.)
Windspitzen im Februar. © UBIMET

Update: Schwere Überflutungen im Raum Brisbane

Update:

Der Regen lässt wie angekündigt nicht nach. Verbreitet sind in den letzten  72 Stunden 200 bis 400, örtlich bis 600 und an an einzelnen Punkten teils über 1000 Liter pro Quadratmeter gefallen.

 

Station Beerburrum nördlich von Brisbane.

Niederschlagssumme der letzten 72 Stunden. © UBIMET

La Nina

Bei dem Phänomen La Nina gelangt kaltes Tiefenwasser vor der Küste Südamerika an die Oberfläche (blauer Kasten) und strömt in der Folge nach Westen (blauer Pfeil). Dabei erwärmt es sich und kommt damit überdurchschnittlich warm auf der Westseite des Pazifiks an (roter Kasten). Somit kann im tropischen Westpazifik mehr Wasser verdunsten und zur Bildung von Regen und Gewittern beitragen.

Abweichungen der Wassertemperuren © https://www.tropicaltidbits.com/analysis/ocean/

Kräftiger Regen in Brisbane

Äquipotentielle Temperatur in 1500 m und Bodendruck © UBIMET

Der Grund für den anhaltenden Regen in Brisbane und der Umgebung liegt in der Anströmung. Diese folgt ungefähr dem grünen Pfeil in der Graphik. Dabei gilt für die dargestellte äquipotentielle Temperatur, je höher (röter) desto wärmer und feuchter ist die Luft. Diese stammt aus dem Gebiet, in dem es derzeit überdurchschnittlich warme Wassertemperaturen vorherrschen.

Zudem sind in dem Regen vereinzelt Gewitter eingelagert, die die Regenmengen lokal noch weiter erhöhen. Der Radiosondenaufstieg aus der vergangenen Nacht (MEZ) zeigt ein hochgradig feuchtes Profil. Dabei entspricht die durchgezogene Linie der Temperatur und die gestrichelte Linie dem Taupunkt. Man erkennt das die Atmosphäre bis hinauf auf 12 km Höhe sehr feucht ist, dies ist in Mitteleuropa nur schwer möglich. Somit kann viel Regen erzeugt werden. Würde man alles Wasser aus der Luftsäule des Aufstiegs herauspressen, bekäme  man rund 60 Liter.

Radiosondenaufstieg Brisbane am 24.2.2022 0 Uhr MEZ.

Die folgenden Bilder und Videos geben einen kleinen Überblick über die Situation vor Ort. Verbreitet führen die Flüsse Hochwasser und einige Gemeinden sind bereits überflutet. Dabei ist an machen Stationen in den letzten 72 Stunden etwa ein drittel dessen gefallen, was in Deutschland im Mittel einem Jahr fällt.

Stationsdiagramm Wetterstation Brisbane © UBIMET

Ausblick

In den kommenden 2 Tagen werden zu den bereits gefallenen 260 mm nochmals rund 230 mm fallen, wie das europäische Wettermodell zeigt.

48-stündige Niederschlagsprognose © ECMWF

Titelbild: https://www.facebook.com/photo/?fbid=5154461814598406&set=pcb.5154462617931659

Stürmische Bora an der Adria

Bora in Triest

In den kommenden Tagen liegt die Adria zwischen einem Hoch über Nordosteuropa und einem Mittelmeertief. Durch diese Druckverteilung kommt es zu einer östlichen Strömung und an der Ostseite der Adria kommt Bora auf. Besonders entlang des Dinarischen Gebirges, welches kühle Luftmassen im Landesinneren von feuchtmilder Adrialuft trennt, kommt es zu großen Druckgegensätzen.

Zwischen Hoch KAI und dem Mittelmeertief kommt Bora auf. Karte: © FU Berlin

Die kalte Luft fällt hier wasserfallartig zur Adria ab, wo es in exponierten Lagen am Rande des Velebit-Gebirges zu Okranböen über 120 km/h kommt. Aber auch sonst sind von Triest südwärts schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten.

Prognose der Böen von Samstag- bis Sonntagabend von ICON D2. © UBIMET/DWD

Auf der anderen Seite der Adria fällt im Oststau der Apenninen dagegen kräftiger Regen und Schnee, im Bergland Mittelitaliens wie etwa in den Abruzzen ist gebietsweise 1 Meter Neuschnee zu erwarten.

Bora-Typen

Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Haupttypen klassifiziert: Die „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch eine Zyklone über dem Mittelmeerraum ausgelöst und meist von Niederschlägen begleitet, die „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei klaren Bedingungen auf. In besonders exponierten Lagen wurde sogar schon Orkanböen um 250 km/h gemessen. Zusätzlich zu diesen beiden Typen gibt es noch den Borino, der mit meist nur mäßiger Intensität vor allem in klaren, kalten Winternächten durch die Hauptschneisen der Dinarischen Alpen weht, wie beispielsweise von der Pforte von Postojna in Slowenien zur Bucht von Triest.

Titlebild © AdobeStock

Bora vs. Föhn

Die Bora wird meist als trockenkalter Fallwind definiert, obwohl bei schwarzer Bora sogar intensive, mitunter gewittrige Niederschläge auftreten können. Tatsächlich kommt es durch das Absinken der Luft auf dem Weg zur Adria, analog wie beim Föhn in den Alpen, zu einer Kompression und damit zu einer Erwärmung der Luft um knapp 1 Grad pro 100 m Höhenunterschied. Ungeachtet dieser Erwärmung wird der Wind aber dennoch als kalt empfunden, da die Luft im Gegensatz zum Föhn häufig einen kontinentalen Ursprung hat und somit vor allem im Winter trotz der Erwärmung noch immer sehr kalt ist (und der Windchill auch noch im Spiel ist). Da die Bora zudem manchmal nur eine geringe vertikale Ausdehnung von ein paar hundert Metern besitzt, kann in mittleren Höhenlagen zeitgleich noch feuchter Südwestwind wehen, der auf die relativ kalte Boraluft aufgleitet. Bei diesem Prozess wird Niederschlag gebildet, der anschließend in die eigentlich trockene Boraluft hinein fällt.

Wo weht die Bora?

Die Bora weht besonders häufig in der Bucht von Triest, entlang der Dalmatinischen Küste sowie der Küste Montenegros. Besonders bekannt dafür sind die Städte Triest in Italien, die Ortschaften an der Westflanke des Velebit-Gebirges in Kroatien sowie auch die Städte Makarska und Dubrovnik. Die Bora weht allerdings nicht immer an der gesamten Adriaküste gleichzeitig: Während bei nördlichen Zugbahnen von Mittelmeertiefs vor allem die nördliche Adria betroffen ist, sind bei südlichen Zugbahnen der Tiefs hingegen Süddalmatien und Montenegro betroffen. Bora-Winde gibt es allerdings nicht nur an der Adria, sondern auch in anderen Regionen der Welt, wie zum Beispiel die russische Schwarzmeerküste bei Noworossijsk, auf der russischen Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer, an der Norwegischen Westküste oder auch in der Kantō-Ebene in Japan.

Kaltes Wochenende in Österreich

In den kommenden Tagen verstärkt sich das Hoch über Mitteleuropa und Österreich liegt dann an seiner Ostflanke, dabei gelangt in den unteren Schichten zunehmend kalte und mäßig feuchte Luft aus Nord bis Nordost zu uns.

Luftdruckverteilung am Samstag 12 Uhr. ECMWF, UBIMET

In der Höhe erstreckt sich von Westrussland bis zum Mittelmeerraum ein Trog gefüllt mit kalter Luft, dabei schnürt sich am Wochenende über Osteuropa ein Höhentiefkomplex ab und somit verbleiben wir an seinem Westrand weiterhin unter Zufuhr kalter, aber zunehmend trockener Luftmassen aus nordöstlichen Richtungen.

Anfangs unbeständiges Wochenende

Der Samstag beginnt besonders vom Bregenzerwald bis ins Mariazellerland winterlich mit Schneefall bis in die Täler, nur am Bodensee und im Donauraum mischt sich Regen dazu.

Niederschlagssumme für Samstag. UCM-UBIMET

Tagsüber lässt der Schneefall in den Nordalpen nur zögerlich nach, in den Staulagen ist noch mit 10 bis 15 cm Neuschnee zu rechnen. Abseits davon lockert es aber allmählich auf und ab Sonntag bleibt es dann auch meist trocken, aber kalt.

Hier noch die Neuschneemengen am Samstag:

Neuschneesumme bis Samstagabend. UCM-UBIMET

 

Damit wird es am Wochenende vor allem im Osten Österreichs deutlich kälter. Von aktuell etwa 15 Grad werden im Osten des Landes am Wochenende maximal 7 Grad, am Montag sogar nur mehr 4 Grad erwartet.

Temperaturmaximum für Samstag bis Montag. ECMWF

Auch die Nächte werden zunehmend frostiger, insbesondere in der Nacht auf Montag sinkt die Temperatur verbreitet in den Frostbereich.

Minimumtemperatur für die Sonntagnacht (zum vergrößern klicken). UBIMET

 

Titelfoto: www.pixabay.com

Anzahl der Tage mit Sturm im heurigen Winter regional auf Rekordkurs!

Sturmschäden, Symbolbild - pixabay.com

Vor allem wer den Norden und den Osten Österreichs sein Zuhause nennen darf, hat es sicherlich schon mitbekommen: In letzter Zeit war es oft (vielleicht sogar zu oft) windig, wie schon hier berichtet. Doch wer entscheidet was „windig“ heißt? Meteorologen sprechen von „stürmischen“ Tagen, wenn die maximale Windböe über 60 km/h liegt. Die Anzahl an stürmischen Tagen ist heuer nahezu landesweit deutlich überdurchschnittlich. Doch in manchen Regionen wurden schon Rekorde gebrochen!

Vor allem seit Beginn des neuen Jahres, also im Jänner und im bisherigen Februar, gab es nördlich und östlich der Alpen zahlreiche Sturmereignisse. In Wien (Messbeginn 1951), Sankt Pölten (1984), Eisenstadt (1984), Linz (1992) und Lienz (1984) war es noch nie so oft stürmisch wie seit dem Jahresbeginn. Für einige Städte wurde nun auch der Winterrekord eingestellt. In Wien fehlen jedoch noch ein paar stürmische Tage bis Ende Februar, um den Rekord aus dem Winter 1975/1976 zu erreichen.

Statistik der Tage mit stürmischen Böen für die Landeshauptstädte und Lienz - Michele Salmi, UBIMET
Statistik der Tage mit stürmischen Böen für die Landeshauptstädte und Lienz – Michele Salmi, UBIMET

Langfristig betrachtet nimmt die Anzahl an Sturmtage dabei leicht ab wie man in der unten stehenden Grafik für Wien erkennen kann. Die heurigen Rekorde stechen somit in diesen relativ „sturmarmen“ Zeiten besonders hervor!

Sturm in Wien
Entwicklung der Tage mit Böen > 60, 70, 80 und 100 km/h in Wien.

Interessant ist es auch, dass die maximalen Windböen im diesjährigen Winter nicht allzu auffällig sind. Dieses passt zur langfristigen Statistik der Extreme. Denn im Durchschnitt nehmen die maximal erreichbaren Spitzenböen leicht ab (dies gilt aber nur für großräumige Sturmereignisse und nicht für Gewitterböen).

Mittlere tägliche Windböenmaxima im bisherigen Winter 2021/2022 - UBIMET
Mittlere tägliche Windböenmaxima im bisherigen Winter 2021/2022 – UBIMET
Maximale Windböen im bisherigen Winter 2021/2022 - UBIMET
Maximale Windböen im bisherigen Winter 2021/2022 – UBIMET

 

Titelbild: Sturmschäden, Symbolbild – pixabay.com

Das Gewicht der Luft und der Luftdruck

Luftdruck

Neben Galileo Galilei erforschte auch der Magdeburger Physiker Otto von Guericke das Eigengewicht der Luft. Er kam zur Erkenntnis, dass Luft ein Gewicht haben müsse. Denn alles was eine Masse hat, wird von der Erde angezogen. Die Luft würde also davonfliegen, wenn sie kein Eigengewicht hätte, so seine Auffassung. Er wies anhand seiner zahlreichen Versuche mit Luft unter anderem nach, dass im Vakuum Kerzen nicht brennen und dass der Schlag auf eine Glocke keinen Klang erzeugt.

Gewicht der Luft

Ein Liter Luft wiegt 1,2 Gramm. Aber Luft wiegt nicht immer gleich viel, der Wert von 1,2 Kilogramm pro Kubikmeter gilt für sogenannte Normalbedingungen, also bei einer Temperatur von 20 Grad und auf Meeresniveau. Bei kälterer Luft sind die Luftmoleküle näher beisammen, weshalb die Luftdichte größer ist. Dies bedeutet nichts anderes, als dass kältere Luft schwerer als warme ist. Stehen wir also beispielsweise bei -20 Grad am Meer, wiegt dort ein Kubikmeter Luft bereits 1,4 Kilogramm. Als Luftdruck wird die Kraft bezeichnet, welche die Masse der Luft unter Einwirkung der Gravitationskraft auf eine Fläche ausübt. Eine vertikale Luftsäule, die sich vom Meeresniveau bis an den Rand der Atmosphäre erstreckt, übt auf eine Einheitsfläche einen Druck von durchschnittlich 1013,25 hPa aus.

Bodendruck- und Frontenkarte für Montag, 21. Februar 2022, 13:00 Uhr MEZ (Quelle: UBIMET)

Siedepunkt

Auf der Welt steht der Luftdruck nicht nur mit dem Wetter in Zusammenhang. Beispielsweise gilt der Siedepunkt des Wassers von 100°C nur bei Normalbedingungen, so kocht das Wasser etwa im Kern eines mächtigen Hochdruckgebiets erst bei einer Temperatur von knapp über 100 Grad. In einem Dampfdruckkochtopf wird noch größerer Druck hergestellt, damit stiegt die Siedetemperatur des Wassers gegen 130 Grad an! Mitten in einem umfangreichen Tiefdruckgebiets geht das Wasser dagegen schon knapp unterhalb von 100 Grad in den gasförmigen Aggregatzustand. Da der Luftdruck mit der Höhe nachlässt, siedet das Wasser auf den Bergen bei niedrigeren Temperaturen: Auf dem Hohen Dachstein sind es etwa 90 Grad und auf dem Mount Everest nur noch 70 Grad!


Drucktendenz

Bei täglichen Wetter kann der Blick aufs Barometer manchmal irreführend sein, denn auch bei vergleichsweise hohem Luftdruck kann sich das Wetter mitunter unbeständig präsentieren. Für das Wetter ist tatsächlich die Luftdruckänderung mit der Zeit viel aussagekräftiger als der absolute Luftdruck, wobei ein rascher Druckfall auf schlechtes Wetter hindeutet.
Titelbild: Adobe Stock

Spektakuläre Lichtsäulen in Kanada

Lichtsäule

Lichtsäulen entstehen durch die Spiegelung von Lichtquellen an hexagonalen Eisplättchen, die bei windschwachen Bedingungen langsam absinken bzw. in der Luft schweben und sich dabei vorzugsweise horizontal in der Luft ausrichten. Als Lichtquelle ist einerseits die Sonne geeignet, andererseits aber auch die Lichter einer Stadt. In diesen Tagen wurden in Alberta, Kanada, außergewöhnlich hohe Lichtsäulen beobachtet. Die Temperatur lag zu diesem Zeitpunkt knapp unter -20 Grad.

Diese Lichterscheinung ist nicht mit Polarlichtern zu verwechseln, welche in diesen Regionen ebenfalls häufig auftreten – allerdings in viel größeren Höhen. Anbei ein Bild mit Polarlichtern und Lichtsäulen aus Norwegen:

Light Pillars
Lichtsäulen in Kanada. Bild © Tree Tanner

Sonnensäule

Lichtsäulen werden häufig oberhalb der tiefstehenden Sonne beobachtet: Ausgehend von der Sonnenscheibe erstreckt sich ein linear ausgedehnter schmaler Lichtstreifen senkrecht nach oben bzw. in seltenen Fällen auch nach unten. Voraussetzung für diese sog. Sonnensäule sind allerdings ausgedehnte Cirruswolken bzw. Schleierwolken mit hexagonalen Eiskristallen.

Sonnenuntergang
Lichtsäule oberhalb der Sonne inkl Spiegelung im Wasser. Bild: Adobe Stock

Ein ähnliches Phänomen kann man übrigens auch auf einer leicht bewegten Wasserfläche beobachten, wenn die Sonne für einen „Glitzerpfad“ auf der Wasseroberfläche sorgt.

Titelbild: Adobe Stock

Sturm Antonia zieht über Deutschland hinweg

Sturmwarnungen für Deutschland, gültig bis Montagnacht - www.uwr.de

Das kräftige Sturmtief ANTONIA zieht bis Montag von der Nordsee in Richtung Baltikum. Die zugehörige, kräftige Kaltfront erreicht Sonntagabend die Nordseeküsten und überquert in der Nacht zum Montag von West nach Ost Deutschland.

Großwetterlage am Montag, Sturmtief ANTONIA liegt zu Wochenbeginn über dem Baltikum – UBIMET

Dabei muss man entlang bzw. hinter der Kaltfront mit kräftigen Schauern und lokalen Gewittern rechnen. Im Vorfeld der Störung weht der Wind bereits stark aus Südwest, in exponierten Lagen sind schon Sturmböen mit von der Partie. Mit Durchzug der Kaltfront dreht der Wind immer mehr auf West und verbreitet sind bis Montagmorgen Sturmböen bis 90 km/h einzuplanen. In der Westhälfte und an den Küsten sowie auch in exponierten Lagen der Mittelgebirge sind vor allem in Verbindung mit Schauern und Gewittern sogar orkanartige Böen bis 110 km/h zu erwarten.

Animation der Windrichtung und der maximalen Windböen von Sonntagabend bis Montagabend (Auf dem Bild klicken zum Vergrößern und Animieren) - UBIMET UCM-Modell
Animation der Windrichtung und der maximalen Windböen von Sonntagabend bis Montagabend (Auf dem Bild klicken zum Vergrößern und Animieren) – UBIMET UCM-Modell

Nach einer kurzen Beruhigung Montagmorgen nimmt der Wind im Westen im Laufe des Vormittags mit Eintreffen eines weiteren Randtiefs neuerlich zu. Dieses zieht im Tagesverlauf bis zu den Alpen und sorgt weiterhin für Sturmböen, in exponierten Lagen der Mittelgebirge auch noch für schwere Sturmböen. Erst in der Nacht zum Dienstag beruhigt sich die Lage allmählich wieder.

Sturmwarnungen für Deutschland, gültig bis Montagnacht - www.uwr.de
Sturmwarnungen für Deutschland, gültig bis Montagnacht – www.uwr.de

Stürmischer Winter 2021/22

Sturm

Der Winter 2021/22 zeichnet sich nicht nur durch mildes Wetter, sondern auch durch zahlreiche Tage mit stürmischen Böen aus, so gab es etwa in Wien schon 31 Tage mit Böen über 60 km/h. In einem gewöhnlichen Winter kommt Wien im Mittel auf 19 Tage, der Rekord aus dem Winter 1975/76 liegt bei 36 Tagen. Während dieser Rekord in Reichweite ist, war die bislang höchste Windspitze mit 102 km/h eher unauffällig und weit entfernt von jeglichen Rekorden (klimatologische Station Hohe Warte). Im Winter 2006/07 wurden hier mit Orkan Kyrill bis zu 122 km/h gemessen, im Winter 1975/76 mit dem Capella-Orkan sogar bis zu 135 km/h.

Sturm in Wien
Entwicklung der Tage mit Böen > 60, 70, 80 und 100 km/h in Wien (zum Vergrößern auf das Bild Klicken). © UBIMET

Wenn man die Entwicklung der Tage mit stürmischem Wind pro Jahr in Wien seit 1951 beobachtet, fällt tendenziell eher eine geringfügige Abnahme auf, auch wenn es eine hohe jährliche bzw. sogar dekadische Variabilität gibt. Heuer spielt beispielsweise der außergewöhnlich stark ausgeprägte stratosphärische Polarwirbel eine entscheidende Rolle, der im Laufe des Winters zunehmend auch den troposphärischen Jetstream beeinflusst hat (positive Phase der Nordatlantischen Oszillation bzw. NAO).

Mittlerweile kann man bereits einige Wetterereignisse klar dem Klimawandel zuordnen, wie beispielsweise die Zunahme an winterlichen Wärmewellen und sommerlichen Hitzewellen, die im Mittel steigende winterliche Nullgradgrenze bzw. die abnehmende Schneemenge in tiefen Lagen. Oder auch die Zunahme an Starkregenereignissen, da wärmere Luft generell mehr Wasserdampf enthalten kann. Aber was ist mit dem Wind? Bei tropischen Wirbelstürmen spielen die Wassertemperaturen eine entscheidende Rolle, weshalb man davon ausgeht, dass der Klimawandel zu einer schnelleren Verstärkung der tropischen Wirbelstürme führt (die Wirbelstürme werden also kräftiger, aber die Anzahl bleibt ähnlich). Die Auswirkungen auf außertropische Tiefs sind allerdings komplexer.

Der Polarwirbel in der Stratosphäre ist heuer sehr stark und beeinflusst zeitweise den Jetstream. © stratobserve.com

Jetstream entscheidend

Für ausgeprägte Sturmlagen in den mittleren Breiten sind dynamische Wetterlagen mit einem starken, von West nach Ost ausgerichteten Jetstream erforderlich. Die Stärke des polarumlaufenden Jetstreams ist in erster Linie von den Temperaturunterschieden in der Atmosphäre zwischen den mittleren Breiten und den polaren Gebieten abhängig, wobei größere Temperaturunterschiede zu höheren Windgeschwindigkeiten in der Höhe führen.

Im Nordwesten war der westliche Höhenwind im Jahr 2022 bislang überdurchschnittlich stark, im Süden dagegen unterdurchschnittlich.

Durch den Klimawandel wird der Temperaturunterschied zwischen der Arktis und den Subtropen aber etwas geringer (die Arktis erwärmt sich gut dreimal schneller als der Rest der Welt), weshalb Studien darauf hindeuten, dass der Jetstream in den mittleren Breiten tendenziell ein wenig an Stärke verliert. Diese Ergebnisse sind allerdings noch nicht abgesichert, am Thema Jetstream, Polarwirbel und Klimawandel wird noch intensiv geforscht. So zeigt eine neue Studie, dass die abnehmende Eisausdehnung in der Arktis im Winter zu einer leichten Verschiebung des Jetstreams nach Süden führen könnte, diese ist aufgrund der hohen jährlichen Variabilität aber kaum mit Messungen feststellbar. Derzeit kann man jedenfalls keine Zunahme an Stürmen in Mitteleuropa nachweisen, sondern eher eine leichte Abnahme.

Titelbild © AdobeStock

Orkan ZEYNEP trifft auf Deutschland

Sturm am Atlantik

+++ Update 11:00 Uhr +++

Damit war das Tief ZEYNEP auch stärker ausgeprägt als sein Vorgängertief YLENIA, lediglich im äußersten Süden wurden schwächere Böen registriert. Ein Klick öffnet das nachfolgende Bild in voller Auflösung:

Vergleich der Spitzenböen bei Tief YLENIA und Tief ZEYNEP @ UBIMET, DWD (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

Wie geht es nun weiter? Die großen Stürme sind zwar abgezogen, die Großwetterlage zeigt sich aber auch fortan nur wenig verändert. Am heutigen Abend und in der Nacht auf Sonntag sorgt ein kleinräumiges Randtief zunächst im Mittelgebirgsraum vorübergehend für stürmisch auffrischenden Wind, ehe mit Tief ANTONIA von Sonntag auf Montag noch einmal im ganzen Land Sturm aufkommt. Nach aktuellem Stand wird dieses verbreitet Böen zwischen 70 und 90 km/h bringen, also zwar kräftig, aber in Summe deutlich schwächer ausfallen als die beiden Orkantiefs zuletzt.

+++ Update 10:15 Uhr +++

Das Tief ZEYNEP ist mit seinem Zentrum inzwischen über den Baltischen Staaten angekommen, das Sturmfeld verlässt Deutschland mehr und mehr. Zwar sind besonders im Osten bis zum Nachmittag noch einzelne Sturmböen möglich, insbesondere in Verbindung mit Schauern, man kann jedoch bereits Bilanz ziehen.

Satellitenbild von 10:00 Uhr @ EUMETSAT, UBIMET (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

In Teilen Deutschlands, besonders im Nordwesten, war ZEYNEP das kräftigste Orkantief seit mehreren Jahren. Verbreitet wurden schwere Sturmböen mit mehr als 90 km/h (Bft. 10), gebietsweise auch orkanartige Sturmböen mit über 105 km/h (Bft. 11) gemessen. An nicht wenigen Wetterstationen reichte es auch für Orkanböen (Bft. 12) mit mehr als 118 km/h, in der nachfolgenden Grafik in violetter Farbe zu sehen. Mit 162 km/h wurde der höchste Wert an der Wetterstation ‚Leuchtturm Alte Weser‘ gemessen, dieser befindet sich jedoch im Wattenmeer vor der Küste. Platz 1 in der Hitliste der bewohnten Orte nimmt somit Büsum mit beachtlichen 143 km/h ein.

Gemessene 24h-Böen bis Samstag, 10:00 Uhr @ UBIMET (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

Wie man der Grafik beim Blick über die Ländergrenzen hinaus entnehmen kann, war ein Streifen vom Norden Frankreichs über Belgien und die Niederlande bis in den Nordwesten Deutschlands am stärksten vom Orkan betroffen.

+++ Update 08:05 Uhr +++

Auch im Osten lässt der Wind bereits etwas nach, hier die maximalen, gemessenen Böen in der vergangenen Stunde:

  • 113 km/h Arkona
  • 108 km/h Putbus
  • 107 km/h Darßer Ort
  • 103 km/h Barth
  • 99 km/h Berlin Schönefeld
  • 96 km/h Lindenberg
  • 95 km/h Potsdam
  • 95 km/h Grünow


+++ Update 06:35 Uhr +++

Im Westen und Nordwesten hat der Wind bereits deutlich nachgelassen, von der Ostsee bis nach Sachsen bleibt es in den kommenden Stunden noch stürmisch. Im Laufe des Tages ist dann auch hier eine Beruhigung in Sicht. Anbei die Spitzenböen in den vergangenen 3 Stunden:

  • 134 km/h Arkona
  • 126 km/h Darßer Ort
  • 115 km/h Barth
  • 107 km/h Potsdam

+++ Update 06:10 Uhr +++

Aktuelle Bilder der schweren Sturmflut aus der Hafencity Hamburg.

+++ Update 04:50 Uhr +++

Strumflutwarnung in Hamburg:

+++ Update 04:30 Uhr +++

Noch immer fegt der Sturm in der Nordhälfte Deutschlands mit orkanartigen Böen, dies sind die aktuellen Windspitzen der vergangenen Stunde (Stand 04:30)

Und hier sind die stärksten Windböen seit Mitternacht:

+++ Update 22:30 Uhr +++

In Berlin und Umgebung werden auch orkanartige Geschwindigkeiten gemessen!

Potsdam 111 km/h
Berlin Tempelhof 100 km/h
Berlin Schönefeld 107 km/h
Windspitzen der letzten Stunde.

+++ Update 21:30 Uhr +++

Seid bitte weiterhin vorsichtig, solltet Ihr noch nach draußen müssen und achtet auf umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste oder sonstige herumfliegende Teile!
So wie hier bei Münster sieht es vielerorts aus:

+++ Update 21:00 Uhr +++

Neuer absolute Windrekord:

196 km/h wurden an der Südküste Englands in der Nähe von Southampton gemessen, was damit einen neuen absoluten Windrekord für England bedeutet. Damit ist Orkan ZEYNEP selbst für die sturmerprobten Engländer etwas außergewöhnliches.
Mit 165 km/h in der Normandie und 144 km/h in den Niederlanden wurden dort ebenfalls sehr schwere Orkanböen verzeichnet.

Nun der Blick auf Deutschland mit einem bisherigen Zwischenstand:
(man beachte, dass hier nur die Top 15 Stationen abgebildet wurden und keine davon unter 100 km/h liegt. Es gibt noch viele weitere Stationen, die Sturmböen über 100 km/h gemessen haben und das eigentliche Sturmfeld hat den ganzen Norden Deutschlands noch nicht mal erfasst!)

+++ Update 20:45 Uhr +++

So ein Orkan kann ja für den ein oder anderen Stunt sorgen…

… aber im Ernst:
Bleibt zu Hause, es besteht Lebensgefahr im Norden Deutschlands!

Aus Belgien, Niederlande und Großbritannien sind bereits 4 Todesfälle zu beklagen.

+++ Update 20:15 Uhr +++

Ein Blick auf das aktuelle Radarbild zeigt die beiden Schwerpunkte des Orkans:

  • die sich von der Ostsee bis zum Schwarzwald erstreckende und weiter nach Osten wandernde Kaltfront des Orkantiefs, im Zuge dieser nun in Brandenburg, Sachsen und Bayern mit orkanartigen Böen von 90 bis knapp über 100 km/h zu rechnen ist (schraffierter Bereich)
  • das eigentliche Sturmfeld des Orkans samt Schauern und Orkanböen von 100 bis 120 km/h und um 140 km/h im direkten Küstenumfeld (roter Bereich, allmählich nach Osten ausbreitend)

Im grünen Bereich beruhigt sich das Wetter inzwischen wieder. Hier weht der Wind aber auch in den kommenden Stunden noch kräftig bis stürmisch um 60 km/h

Radarbild samt Windböen der letzten Stunde um 19:00 Uhr. © DWD / UBIMET

+++ Update 19:15 Uhr +++

Die Kaltfront erreicht nun – wie schon aus Westdeutschland bekannt – mit orkanartigen Böen auch den Nordosten des Landes.
Bleiben Sie, wenn möglich, bitte weiterhin zu Hause! Es besteht hohe Gefahr auch vor herumfliegenden Teilen… so wie es dieser humorvolle Beitrag andeutet:

+++ Update 19:00 Uhr +++

Der Sturm schlägt stellenweise richtige Schneisen in den Wald.
So schlimm folgendes Video aussieht, so gefährlich kann es auch sein, sich während des Sturmes im Wald aufzuhalten. Wir raten nicht zu Nachahme!

+++ Update 18:30 Uhr +++

Am Radarbild ist die Kaltfront (schmales Regenband von Nord nach Süd) des Orkantiefs gut zu erkennen. Nach dessen Durchzug beruhigt sich vor allem in der Südhälfte das Wetter allmählich wieder. Weiterhin aufpassen muss man aber im Norden und Osten, denn hier zieht das Sturmfeld des Orkantiefs erst in der Nacht auf Samstag durch. Die höchsten Windböen sind dabei an der Nord- und Ostsee zu erwarten.

+++ Update 18:00 Uhr +++

Anbei die maximalen Böen der letzten Stunde die um Zuge der Kaltfront (hier illustriert in blau) entstanden. Die Kaltfront verlagert sich weiter in Richtung Osten, somit wird in den nächsten Stunden vor allem das nördliche Bayern sowie Thüringen betroffen sein.

+++ Update 17:30 Uhr +++

In Amsterdam sollte das gröbste schon vorbei sein. 126 km/h wurden am Flughafen gemessen, in der Bucht waren es sogar unglaubliche 145 km/h. Die Auswirkungen sind dementsprechend groß, wie auf den Videos zu sehen ist.

+++Update 17:00 Uhr+++

Sturmvorbereitungen sind nun auch im Osten Deutschlands schon in vollem Gange.
Hier ist etwa ab etwa 20 Uhr bei Eintreffen der Kaltfront mit schweren Sturmböen bis hin zu orkanartigen Böen zu rechnen (80 bis 100 km/h, teils auch darüber). Diese halten auch die ganze Nacht über bis morgen Vormittag an.

+++Update 16:40 Uhr+++

Böen in Orkanstärke!
In Köln-Bonn wurde bei Eintreffen der Schauerlinie nun eine orkanartige Sturmböe mit 115 km/h gemessen, Gütersloh hat mit 119 km/h bereits Orkanstärke erreicht. Per Definition spricht man ab 118 km/h von Orkan.

Der Kartenausschnitt zeigt die Winddaten von Benelux und Nordwest-Deutschland von 16:30 Uhr. Im Radarbild erkennt man die den Nordwesten Deutschlands überquerende Kaltfront samt Schauerlinie. Im Zuge dieser ist weiterhin besondere Vorsicht vor Orkanböen geboten!

Radarbild um 16:30 Uhr. © DWD / UBIMET

+++Update 16:05 Uhr+++

Inzwischen wurden weitere Böen über 100 km/h gemessen. Die Windspitzen mit der Kaltfront (Schauerlinie) in NRW in der vergangenen 90 Minuten:
  • 122 km/h Geilenkirchen
  • 105 km/h Wuppertal
  • 104 km/h Ahaus
  • 97 km/h Nörvenich
  • 95 km/h Aachen
  • 94 km/h Essen
Nach eine kurzen Beruhigung legt der Wind hier bald nochmals zu!

+++Update 15:50 Uhr+++

Die Kaltfront liegt nun quer über dem Westen und zieht rasch ostwärts in Richtung östliches Niedersachsen und Hessen. Auch in der Mitte von Hessen bis nach Franken und Sachsen besteht am späten Nachmittag bzw. Abend die Gefahr von schweren Sturmböen!

Radarbild um 15:45 Uhr. © DWD / UBIMET

+++Update 15:40 Uhr+++

Sogenannte Planespotter sind bei einem Sturm oft an Flughäfen anzutreffen. So auch einer, der live am London Heathrow Airport Flugzeuge bei ihren Landeversuchen filmt:

 

+++Update 15:10 Uhr+++

Mit Durchzug der Schauerlinie kommt es wie erwartet zu schweren Sturmböen bzw. vereinzelt sogar zu Orkanböen. Hier die maximalen Böen in den vergangenen 60 Minuten:

  • 122 km/h Geilenkirchen (NRW)
  • 92 km/h Xanten (NRW)
  • 91 km/h Aachen (NRW)
  • 90 km/h Mönchengladbach (NRW)
  • 80 km/h Düsseldorf (NRW)

Die DB stellt im Norden den Regional- und Fernverkehr ein:

+++Update 14:40 Uhr+++

Die Kaltfront erfasst aktuell von Westen her NRW und Niedersachsen, in kürze muss man hier mit stürmischen Verhältnissen rechnen!

Radarbild um 14:35 Uhr. © DWD/UBIMET

+++Update 14:20 Uhr+++

Am Radar sieht man nun die Kaltfront aufziehen. Sie besteht aus einer schmalen, aber intensiven Schauerlinie, in den kommenden Stunden sind lokal auch Gewitter möglich. Mit Durchzug der Front frischt der Wind stürmisch auf, lokal sind auch schwere Sturmböen einzuplanen! Hier geht’s zum Radar.

Radar und Stationsdaten um 14:15 Uhr. © DWD/UBIMET

+++Update 14:10 Uhr+++

Wie stark der Wind derzeit in London ist, sieht man auch in diesem Video:


In Irland suchen ausgebrochene Schafe derweil Windschutz in einer Bushaltestelle:

+++Update 13:45 Uhr+++

Der Kern von Tief ZEYNEP liegt aktuell über den Britischen Inseln, die Kaltfront erstreckt sich von der Biskaya über Paris und Brüssel bis zu den Niederlande. Die vorlaufende Warmfront liegt über Ostdeutschland. Der Wind legt im Westen nun langsam zu, regional werden Böen zwischen 60 und 70 km/h gemessen.

Satellitenbild um 13:40 Uhr.

+++Update 13:20 Uhr+++

Aktuelle Windspitzen in England (Auswahl):

  • 130 km/h Chievnor
  • 126 km/h Charlwood
  • 124 km/h Plymouth
  • 122 km/h Bournemouth
  • 113 km/h London Heathrow

Anbei noch zwei Videos aus England:


Die 02-Arena in London:

+++Update 13:00 Uhr+++

Auf der Isle of Wight (liegt im Ärmelkanal) wurden am Vormittag 122 Meilen pro Stunde gemessen, das sind unglaubliche 196 km/h. Wenn der Messwert bestätigt wird, wäre es ein neuer Rekord für England (bisherige Spitzenböe: 118 Meilen pro Stunde bzw. 190 km/h am 15.12.1979 in Gwennap Head (Cornwall))

+++Update 12:55 Uhr +++

Vor allem in England legt der Wind aktuell rasch zu, mittlerweile werden auch in London schwere Sturmböen bzw. lokal auch orkanartige Böen gemeldet wie etwa am City Airport mit 105 km/h. In Bournemouth an der Südküste werden 122 km/h gemessen.

+++Update 12:25 Uhr +++

Anbei die neuesten Berechnungen des UCM-Modells von UBIMET. An der Nordsee werden für den Abend weiterhin Orkanböen um 130 km/h berechnet, wobei örtlich in Schauernähe noch höhere Spitzen wahrscheinlich sind.

Prognose der maximalen Windböen bis Samstagmittag von UCM. © UBIMET

+++Update 12:05 Uhr +++

Anbei die bisherigen Spitzenböen in Deutschland:

  • 77 km/h Kall-Sistig (NRW)
  • 75 km/h Aachen (NRW)
  • 73 km/h Trier-Petrisberg (R-P)

Aktuelle Daten sowie graphische Wetteranalysen gibt es im Tagesverlauf auch wie immer hier.

+++Update 11:35 Uhr +++

Anbei ein aktuelles Video aus Swansea (Wales). In Mumbles an der Swansea Bay wurden in den vergangenen Stunden Orkanböen bis 141 km/h gemessen.


Anbei noch ein Video aus Cornwall (England):

+++Update 11:15 Uhr +++

Die Warmfront von Orkantief ZEYNEP liegt derzeit quer über Deutschland und sorgt verbreitet für Regen. Hinter der Warmfront wird der Wind kontinuierlich zunehmen, im Bereich der Eifel gibt es bereits stürmische Böen wie etwa in Aachen mit 72 km/h. An der Küste von Wales und England werden dagegen schon Orkanböen gemessen, wie etwa 124 km/h in Plymouth.

Satellitenbild um 11:15 Uhr. © EUMETSAT / UBIMET

+++Update 10:45 Uhr +++

Schwere Sturmflut an der Nordsee erwartet: Der Orkan Zeynep wird an der gesamten Nordseeküste eine schwere Sturmflut auslösen. Hier die Pegelvorhersage für Büsum, für andere Orte an der Küste inkl. Hamburg sieht der Verlauf ähnlich aus. In rot der gemessene Pegel der Vergangenheit, in lila die Vorhersage. Grün zeigt den normalen Verlauf von Ebbe und Flut. Man sieht: Der Pegel kommende Nacht wird rund 3 m höher sein als bei einer „normalen“ Flut!

Pegelvorhersage Büsum. Quelle: https://www.bsh.de/DE/DATEN/Vorhersagen/Wasserstand_Nordsee/wasserstand_nordsee_node.html

+++ Update 09:30 Uhr +++

In diesem Wasserdampf-Satellitenfilm sieht man die Entwicklung vom Orkantief ZEYNEP von Donnerstagnachmittag bis Freitag 8 Uhr. Es handelt sich um eine sog. Shapiro-Keyser-Zyklone. In rot sind sehr trockene Luftmassen dargestellt, wobei der Wolkenstachel südwestlich von Irland auf einen sog. Sting Jet hindeutet. Vereinfacht erklärt strömt aus Südwesten sehr trockene Luft in das Tief (Dry Intrusion): Die um den Tiefkern herumgeführten Wolken verdunsten hier und der extrem starke Höhenwind kann sich bis zum Boden durchsetzen.

+++ Übersicht 09:00 Uhr +++

Das Orkantief ZEYNEP hat sich vergangene Nacht stark verstärkt, so wurde in der MetOffice-Bodenanalyse um 0 UTC ein Kerndruck von 975 hPa analysiert. Am Donnerstag um 12 UTC lag der Kerndruck noch bei 1002 hPa, entsprechend ist der Druck innerhalb von nur 12 Stunden um 28 hPa gefallen!

Bodenwetterkarte für Freitagmittag. © FU Berlin
Prognose der Windspitzen von ICON D2. © DWD / UBIMET

Sturmtiefs nehmen Kurs auf Deutschland

Symbolbild für eine Sturmwarnung. © Olaf Naami; shutterstock.com

+++ Update 17:00 Uhr +++

Der Sturm lässt nun immer mehr nach. Mit den Windböen der vergangenen Stunde beenden wir unseren Liveticker für das Tief Ylenia und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen folgt in der Nordhälfte bereits der nächste Orkan Zynep, wir werden voraussichtlich ab dem Nachmittag erneut in einem Liveticker über die Geschehnisse berichten.

Maximale Windböen zwischen 16 und 17 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 15:45 Uhr +++

Weiterhin viele Schauer unterwegs, dabei ist lokal auch mit Graupel zu rechnen.

Radarbild von 15:40 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update 14:50 Uhr +++

Alleine in Hamburg über 600 Feuerwehreinsätze.

 

+++ Update 14:30 Uhr +++

Die schönen Seiten des Windes sind für diejenigen, die die Gelegenheit haben, ein ausgedehnter Strand/Dünenspaziergang bei schöner Brandung.

 

+++ Update 14:15 Uhr +++

So ganz allmählich lässt der Sturm von Norden her nach, nur mehr ganz vereinzelt treten noch Böen über 100 km/h auf.

+++ Update 13:30 Uhr +++

Die zwei Orkantiefs, Ylenia das alte und Zeynap das zukünftige © EUMETSAT

Das eine Tief geht, das andere kommt. Derzeit befindet sich Tief Zeynep noch über dem Atlantik im Entwicklungsstadium, während Ylenia allmählich das Ende ihrer Entwicklung erfährt.

+++ Update 12:50 Uhr +++

Wie häufig bei Stürmen fällt die Ebbe in den betroffenen Gebieten quasi aus. Man erkennt hier am Pegel Schulau heute Morgen, dass der niedrigste Wasserstand ungefähr auf dem des astronomischen Flutlevels liegt. Zudem gab es am Pegel eine Sturmflut von 1 3/4 Meter.

Pegel Wedel-Schulau © https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=5950090

+++ Update 12:45 Uhr +++

Einsteigen zur wilden Fahrt auf der Elbe heute im Hamburger Hafen.

 

+++ Update 12:30 Uhr +++

Kleinere Flüsse in der Mitte des Landes führen inzwischen Hochwasser. Dabei wird zumeist nur die Meldestufe 1 überschritten, die kleine Nahe im Thüringer Wald ist jedoch inzwischen bei Meldestufe 2. Grund hierfür ist Tauwetter. Auf der Schmücke sind bisher 10 cm Schnee geschmolzen.

Pegel des Flüsschens Nahe © https://hnz.thueringen.de/hw2.0/42160.0_w.html

+++ Update 12:00 Uhr +++

Weiterhin sehr stürmisch im Osten, Wittenberg mit 115 km/h, 112 in Potsdam und  111 km/h am DWD-Observatorium Lindenberg.

+++ Update 10:10 Uhr +++

Die Kaltfront des Tiefs erfasst aktuell auch die Alpen. Nachfolgende Schauerstaffeln sorgen aber vor allem im Osten noch für orkanartige Böen, wie etwa vergangene Stunde rund um Berlin mit bis zu 111 km/h in Schönefeld oder 116 km/h in Baruth.

+++ Update 09:00 Uhr +++

Hier die Spitzenböen der vergangenen Stunde. Verbreitet Sturmböen, rund um Berlin sowie an der Nordsee sogar schwere Sturmböen um 100 km/h:

1-stündige Spitzenböen bis 9 Uhr – DWD, UBIMET

+++ Update 07:25 Uhr +++

Durch den stürmischen Wind kommt es derzeit zu unzähligen  Feuerwehreinsätzen, etwa um umgestürzte Bäume von den Straßen zu entfernen. Mancherorts werden auch Stromausfälle gemeldet.

+++ Update 06:45 Uhr +++

Anbei die höchsten Windspitzen in der vergangenen Stunde:

  • 133 km/h LT Alte Weser (32 m)
  • 131 km/h Weinbiet (553 m)
  • 129 km/h Brocken (1134 m)

+++ Update 05:40 Uhr +++

Die stärksten Windböen bis 5 Uhr:

+++ Update 05:15 Uhr +++

Blitzstatistik: Mehr als 2000 Blitzentladungen geortet ab Mitternacht. 1600 davon in Brandenburg. Beachtlich für den Winter ist auch die Stärke eines Blitzes auf Rügen: 159 kA! Solche Werte treten auch im Sommer nur in Verbindung mit sehr kräftigen Gewittern auf.

+++ Update 04:50 Uhr +++

Anhand der Meldungen der Stromausfälle in den letzten 3 Stunden erkennt man ganz gut die zwei Schwerpunkte: Im Westen sowie in einem Streifen von Hamburg und Bremen bis nach Berlin und Dresden.

Meldungen von Stromausfällen in den letzten drei Stunden bis 4:45 Uhr - https://xn--strungsauskunft-9sb.de/stromausfall
Meldungen von Stromausfällen in den letzten drei Stunden bis 4:45 Uhr – https://xn--strungsauskunft-9sb.de/stromausfall

+++ Update 04:30 Uhr +++

Spitzenböen der letzten Stunde: Im Westen und Nordwesten zieht das Sturmfeld der nächsten Kurzwelle auf. Von der Eifel und dem Sauerland bis zur Nordsee wurden neuerlich verbreitet Böen zwischen 90 und 110 km/h gemessen. Die gewitterige Kaltfront des Tiefs hat zudem die Lausitz und Sachsen erreicht: Auch hier sind schwere Sturmböen mit von der Partie.

1-stündige Spitzenböen bis 4 Uhr - DWD, UBIMET
1-stündige Spitzenböen bis 4 Uhr – DWD, UBIMET

+++ Update 04:15 Uhr +++

Die Gewitterlinie, die vor etwa einer Stunde Berlin überquert hat und nun die Lausitz erreicht hat Spuren hinterlassen. In der Hauptstadt wurden bis zu 104 km/h Böen in Dahlem gemessen. In Potsdam waren es 111 km/h, in Angermünde sogar 125 km/h!

+++ Update 04:00 Uhr +++

Wichtige Hinweise der Berliner Feuerwehr für diesen stürmischen Donnerstag. Gilt übrigens für nahezu ganz Deutschland, nicht nur für die Bundeshauptstadt.

+++ Update 03:50 Uhr +++

Die Pegel an der Nordsee erreichten wegen der Sturmflut sowohl in Bremen als auch in Hamburg die Meldegrenze.

Hochwasserlage um 3:45 Uhr an der Nordsee - https://www.hochwasserzentralen.de
Hochwasserlage um 3:45 Uhr an der Nordsee – https://www.hochwasserzentralen.de

+++ Update 03:30 Uhr +++

Eine erste Bilanz dieser stürmischen Nacht. Es wurden schon Orkanböen gemessen.

+++ Update 03:00 Uhr +++

Entlang der Kaltfront bildete sich im Osten der Republik eine kräftige Gewitterlinie. Vereinzelt sind aber auch im gesamten Westen und Norden teils gewittrige Schauer unterwegs. In Schauer- und Gewitternähe sind sogar orkanartige Böen möglich!

+++ Update 00:15 Uhr +++

Die Kaltfront des Orkantiefs YLENIA verstärkt sich nun über dem Norden des Landes. Entlang des schmalen Niederschlagsbands sind schwere Sturmböen um 100 km/h einzuplanen!

Radarbild um Mitternacht - DWD, UBIMET
Radarbild um Mitternacht – DWD, UBIMET

+++ Update 23:15 Uhr +++

Orkantief YLENIA liegt nun über Dänemark, die zugehörige Kaltfront überquert gerade den Norden Deutschlands. Im Atlantik nimmt zudem bereits das nächste Orkantief ZEYNEP Form an. Es wird dann in der Nacht zum Samstag neuerlich die Nordhälfte des Landes mit Orkanböen treffen.

Infrarotes Satellitenbild um 23 Uhr - EUMETSAT
Infrarotes Satellitenbild um 23 Uhr – EUMETSAT

+++ Update 21:15 Uhr +++

Pegel Büsum © https://www.pegelonline.wsv.de/gast/stammdaten?pegelnr=9510095

Das Wasser an der Küste steigt, wie hier in Büsum. Die durchgezogene Linie entspricht der gemessenen, die gestrichelte Linie der astronomische Prognose. Die heutige Spätebbe ist schon rund 50 cm höher ausgefallen als astronomisch erwartbar. In der Nacht sind rund 1,5 Meter über Normalnull zu erwarten, also nix wildes.

+++ Update 21:00 Uhr +++

Erste orkanartige Böe mit 113 km/h auf der Niederländischen Insel Vlieland gemessen im Umfeld eines durchziehenden Schauers. Es ist jedoch anzumerken das  die Station sicherlich exponiert steht. Dennoch die Vorbereitungen auf den Sturm sollten nun abgeschlossen sein.

+++ Update 20:15 Uhr +++

Luftmassen und Satellitenbild um 20:10 Uhr © EUMETSAT

Das aktuelle Satellitenbild zeigt die Luftmassen anahnd der Farbe, dabei entspricht Grün feucht und/oder warm und Rot kalt und/oder trocken. Über der Nordsee erkennen wir die Kaltfront als Grenzbereich von Grün und Rot. Hier sehen wir zudem wie sich allmählich Wolkentürme in den Himmel schrauben. Hier sind in den kommenden zwei Stunden erste Blitze zu erwarten.

+++ Update 20:00 Uhr +++

Derzeit „schöner“ Harzföhn, auf den Brocken Orkan mit 130 km/h, aber auch in Wernigerode und in Harzgerode 86 respektive 79 km/h Böen.

+++ Update 19:30 Uhr +++

Mit den warmen Temperaturen bis in über 1000 Meter Höhe hat in den Mittelgebirgen Tauwetter eingesetzt. Dabei ist insbesondere im Umfeld kleinerer Flüsse und Bäche mit lokalen Überschwemmungen zu rechnen. Derzeit liegen noch 20 cm Schnee auf dem Brocken (Harz), 28 cm auf den Kalen Asten (Sauerland) und 70 cm auf der Schmücke (Thüringer Wald).

+++ Update 19:00 Uhr +++

Aus Schottland werden diese schönen Mammatus Wolken berichtet. Dort sind am Nachmittag kräftige Schauer durchgezogen. In Großbritannien heißt das Tief übrigens Dudley (ohne Nachnamen).

+++ Update 18:00 Uhr +++

Satellitenbild von 17:30 Uhr und Fronten © EUMETSAT

Das aktuelle Satellitenbild zeigt die Frontenposition an. Zur Verdeutlichung wurde die Warmfront in Rot, die Kaltfront in Blau und die Okklusion in Violett dargestellt.

+++ Update 17:30 Uhr +++

Im Westen und Nordwesten kommt nun neuerlich Regen auf, dieser gehört zu der Warmfront des zweiten Tiefkerns, der sich derzeit über Schottland befindet.

+++ Update 17:10 Uhr +++

Erste Böen um 90 km/h werden nun auch aus dem Westen des Landes gemeldet, wie etwa in Geilenkirchen. In Großbritannien sind in den Niederungen bereits Böen über 100 km/h gemessen worden.

+++ Update 17:00 Uhr +++

Erste kleinere Schäden in Großbritannien durch den Sturm.

+++ Update 16:45 Uhr +++

Über den Britischen Inseln ziehen nun die ersten Gewitter hinweg. Diese werden in den kommenden Stunden in Richtung Niederlande und Norddeutschland ziehen, in ihrem Umfeld muss man dann in der Nacht mit Böen über 100 km/h, lokal 120 km/h rechnen.

+++ Update 16:15 Uhr +++

Vorsicht an der Nordsee, in der Nacht wird es eine Sturmflut geben. Diese wird in Hamburg etwa 2 Meter und an der Nordfriesischen Küste etwa 1 Meter über Normalnull ausfallen.

+++ Update 15:45 Uhr +++

Im Norden und Nordwesten ist es vor der Kaltfront verbreitet recht warm für Mitte Februar mit zweistelligen Temperaturen.

+++ Update 15:30 Uhr +++

Bitte folgt besonders in der Nordhälfte der Republik diesem Rat der Umweltbehörde der Stadt Hamburg.

+++ Update 15:15 Uhr +++

Satellitenbild von 13:00 Uhr © EUMETSAT

Auf dem Satellitenbild erkennt man die beiden Tiefkerne (L), die für das bevorstehende Ereignis verantwortlich sind. Die markante Kaltfront liegt derzeit noch über den Britischen Inseln.

+++ Update 15:00 Uhr +++

Die erste Warmfront des Tages liegt derzeit noch über dem äußersten Osten des Landes. Dahinter nimmt der Wind nun bereits zu. Büsum an der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste meldete bereits eine Böe von 92 km/h.

Unsere Warnkarte für Donnerstag, den 17.2.2022

Blog vom 15. Februar

Wie auf einer Perlekette aufgereiht ziehen in den kommenden Tagen kräftige Sturmtiefs knapp nördlich an Deutschland vorbei. Den Auftakt macht bereits heute Wenjin, allerdings ist dieses Tief noch relativ schwach ausgeprägt und hat daher keinen markanten Sturm zur Folge.

Wetterlage am Mittwoch. Zum Vergrößern Bild anklicken bzw. -tippen.

Ganz anders dann die Situation ab Mittwochabend. Auf der obigen Wetterkarte erkennt man schon die beiden nächsten Tiefs Xandra und Ylenia (wurde international Dudley getauft).

Das Sturmfeld der beiden Tiefs Xandra und Ylenia (die beiden Kerne verschmelzen zu einem großen Tief) erfasst die Bundesrepublik am Abend, in der Nacht zum Donnerstag sowie am Donnerstag selbst weite Teile des Landes. Verbreitet gibt es Böen von 80 bis 100 km/h, besonders in der Nordhälfte sind aber auch Böen von 100 bis 110, vereinzelt 120 km/h möglich!

Donnerstagabend beruhigt sich die Lage wieder, ehe am Freitag schon das nächste Sturmtief ins Wettergeschehen eingreift. Diesbezüglich gehen die Wettermodelle aber noch recht weit auseinander, deswegen ist die folgende Karte mit Vorsicht zu genießen. Sie zeigt die Spitzenböen von Freitagnachmittag bis Samstagmittag, wieder nach dem europäischen Modell. Das Tief wird vermutlich den Namen Zeynep tragen.

Knapp 20 Grad: Frühlingshafter Donnerstag

Haselpollen im Frühling © pixabay

Am morgigen Mittwoch machen die beiden Tiefs XANDRA (zu Mittag mit ihrem Kern östlich von Schottland -> siehe nachfolgende Bodenwetterkarte) und YLENIA (zur gleichen Zeit mit Kern nordwestlich von Irland -> siehe ebenfalls Karte) den Weg frei für unseren milden Donnerstag.

Quelle: DWD, FU Berlin, http://www.met.fu-berlin.de/de/wetter/maps/emtbkna.gif. Zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen.

Mit einer stürmischen Westströmung erreichen uns nämlich sehr milde Luftmassen vom Atlantik, verstärkt wird das Ganze noch durch föhnige Effekte am Alpenostrand.

Hier seht Ihr die Temperaturverteilung am Donnerstag. In den Niederungen gibt es verbreitet 10 bis 15 Grad, wobei die wärmsten Regionen von der Wachau über das östliche Flachland das Burgenland bis zum Grazer Becken zu finden sein werden. Hier steigen die Temperaturen sogar auf 15-18 Grad. Selbst 19 oder 20 Grad sind nicht ausgeschlossen, am besten hierfür stehen die Chancen im südlichen Wiener Becken, im Nordburgenland und in derWeststeiermark.

Die Höchstwerte am Donnerstag. Zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen.

Wie außergewöhnlich solche Temperaturen jetzt Mitte Februar sind, zeigt der Blick auf die durchschnittlichen Höchstwerte zu dieser Jahreszeit. In Wien und Salzburg darf man mit 5 Grad Tageshöchstwert rechnen, in Innsbruck und Graz mit 6 Grad. Am Donnerstag liegen wir da also teils deutlich mehr als 10 Grad drüber!

Durchschnittliche Höchstwerte Mitte Februar in Österreich. Zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen.

Für Februarrekorde werden diese Temperaturen aber definitiv nicht reichen. Hier eine Übersicht der Spitzenwerte für den Februar inklusive Temperaturprognose für den Donnerstag in den Landeshauptstädten:

Stadt Höchstwert Donnerstag Februarrekord  Datum
Wien-Hohe Warte 16 Grad 20,6 Grad 23.02.1903
St. Pölten 14 Grad 19,2 Grad 25.02.1990
Eisenstadt 19 Grad 21,1 Grad 05.02.2004
Linz 15 Grad 19,1 Grad 22.02.2016
Graz-Uni 17 Grad 22,8 Grad 28.02.2019
Salzburg-Freisaal 15 Grad 21,9 Grad 23.02.2017
Klagenfurt 11 Grad 21,5 Grad 13.02.1998
Innsbruck-Uni 16 Grad 21,5 Grad 28.02.2019
Bregenz 14 Grad 20,7 Grad 22.02.2021

Am knappsten wird es demzufolge in Eisenstadt, sonst liegen die Rekorde aber außer Reichweite.

Italientief bringt dem Süden den lang ersehnten Regen und Schnee

Winterliche Verhältnisse im Straßenverkehr - pixabay.com

Die Kaltfront des Skandinavientiefs VERA erreicht schon Montagabend den Alpenraum und führt in der Folge zur Bildung eines Italientiefs. Das letzte markante Italientief bildete sich übrigens am 4. und 5. Jänner 2022. Seitdem – also seit fast eineinhalb Monaten – gab es im Süden Österreichs keinen nennenswerten Niederschlag mehr.

Wetterlage am Dienstag - www.uwz.at.
Wetterlage am Dienstag – www.uwz.at.

Kurzzeitig kräftiger Regen und Schnee

In der Nacht auf Dienstag beginnt es im Westen allmählich zu regnen bzw. oberhalb von rund 600 m zu schneien. Der Niederschlag breitet sich tagsüber ostwärts weiter aus, vor allem im zentralen Bergland und im Süden kann es um die Mittagszeit vorübergehend auch kräftig regnen bzw. oberhalb von 700 bis 900 m schneien. Die größten Niederschlagsmengen – 20 bis 40 l/m² – sind dabei von den Hohen Tauern über Oberkärnten bis zu den Karnischen Alpen und den Karawanken zu erwarten.

Prognose der Niederschlagssumme für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Niederschlagssumme für den Dienstag – UBIMET.

Am Arlberg, in den Hohen Tauern und in den Karnischen Alpen sind in höheren Lagen oberhalb von etwa 1300 m auch bis zu 30 cm Neuschnee zu erwarten. In tieferen Lagen wie z.B. im Inn- und Ennstal aber auch im Lienzer Becken und im Drau- und Gailtal ist höchstens eine dünne Schneedecke in Sicht.

Prognose der Neuschneesumme für den Dienstag - UBIMET
Prognose der Neuschneesumme für den Dienstag – UBIMET.
Schneewarnungen für den Dienstag - www.uwz.at
Schneewarnungen für den Dienstag – www.uwz.at.

Trockenheit wird etwas gelindert

Egal ob fest oder flüssig, der Niederschlag wäre vor allem im Süden dringend notwendig: Seit Beginn des neuen Jahres fielen in Graz z.B. gerade mal 9 l/m², normalerweise sollten es im langjährigen Mittel etwa 52 l/m² sein. Gebietsweise, wie z.B. rund um Lienz oder in Deutschlandsberg, ist im bisherigen Winter 30 bis 40 Prozent weniger Niederschlag gefallen als im Durchschnitt.

Anomalie der Niederschläge für den heurigen Winter (bläuliche Töne = überdurchschnittlich nass, bräunliche Töne = zu trocken) - UBIMET
Anomalie des Niederschlags für den heurigen Winter (bläuliche Töne = überdurchschnittlich nass, bräunliche Töne = zu trocken) – UBIMET.
Gesamtniederschläge im heurigen Winter: Bisher haben die Nordalpen deutlich viel mehr Niederschlag abbekommen im Vergleich zur Alpensüdseite - UBIMET
Gesamtniederschlag im heurigen Winter: Bisher haben die Nordalpen deutlich mehr Niederschlag abbekommen im Vergleich zur Alpensüdseite – UBIMET.

 

 

Titelbild: Winterliche Verhältnisse im Straßenverkehr – pixabay.com

Sturm, Schnee und Wärme in der neuen Woche

@ https://stock.adobe.com

Ruhiger Auftakt

Bevor es so richtig turbulent wird, hat am Montag zuerst aber noch einmal die Sonne das Sagen. Nebel- und Hochnebelfelder im Wald- und Mostviertel, im Mürztal und in den südlichen Becken lichten sich meist am Vormittag, sonst dominiert von früh bis spät sonniges Wetter. Es wird leicht föhnig, so sind an der Alpennordseite wie etwa in Innsbruck oder Salzburg bis zu 12 Grad in Sicht. Meist liegen die Höchstwerte aber zwischen 3 und 10 Grad.

Regen und Schnee am Dienstag

Das letzte größere Niederschlagsereignis in Kärnten fand am 05. Jänner statt, in den nachfolgenden knapp sechs Wochen herrschte im Süden des Landes nahezu vollständige Trockenheit. Das ändert sich am kommenden Dienstag, eine Kaltfront in Kombination mit einem Italientief bringen viele Wolken sowie verbreitet Regen und Schneefall. Die Schneefallgrenze pendelt dabei zwischen 700 und 1000 Metern, besonders in Kärnten kann es aber auch zeitweise bis ins Klagenfurter Becken hinabschneien. Am meisten Neuschnee kommt rund um den Alpenhauptkamm zusammen, rund 20 cm fallen hier in den etwas höher gelegenen Tälern. Die Temperaturen gehen wieder zurück, bleiben aber mit 1 bis 10 Grad über das ganze Land betrachtet zumindest leicht überdurchschnittlich.

Hier die prognostizierten Neuschneemengen am Dienstag:

Die Neuschneemengen am Dienstag.

Frühlingswärme am Donnerstag

Am Mittwoch gerät Österreich in den Einflussbereich eines Sturmtiefs über den Nordatlantik, die zugehörige Warmfront bringt der Alpennordseite zeitweiligen Regen. Die Schneefallgrenze steigt dabei nach und nach auf rund 1500 Meter an, der Winter zieht sich also ins Mittelgebirge zurück. Mit den Temperaturen geht es schon wieder bergauf, sie steigen abseits der Alpen auf 9 bis 12 Grad. In den Alpentälern bleibt es mit 4 bis 8 Grad etwas kühler. Das alles ist aber nur der Auftakt zu einem turbulenten Donnerstag… Dann nämlich erfasst uns die Warmluft vom Atlantik so richtig, die Temperaturen steigen auf frühlingshafte 10 bis 18 Grad. Selbst die 20 Grad sind im Wiener Becken sowie im Südosten nicht völlig außer Reichweite.

Die Höchstwerte am Donnerstag (zum Vergrößern klicken bzw. tippen)

Für Mitte Februar sind das extreme Höchstwerte, so beläuft sich die durchschnittliche Höchsttemperatur zu dieser Jahreszeit eigentlich auf 3 bis 7 Grad. Für einen Februarrekord reichen diese Temperaturen nicht, dieser stammt mit 24,2 Grad in Güssing und Deutschlandsberg aus dem Jahr 2019.

Stürmische Wärme

Mit der Wärme kommt aber auch der Sturm nach Österreich. Aus heutiger Sicht frischt im Laufe des Donnerstags an der Alpennordseite und im Osten immer öfter stürmischer Westwind mit Böen zwischen 70 und 90 km/h auf, selbst einzelne schwere Sturmböen um 100 km/h sind dann zwischen dem Innviertel und dem Großraum Wien möglich.

Die Windspitzen am Donnerstag (zum Vergrößern klicken bzw. tippen)

Perfektes Bergwetter am Wochenende, erhöhte Sonnenbrandgefahr!

Skifahrer genießen im Liegestuhl am Berg den Sonnenschein © pixabay/sunyela

Solch ein traumhaftes Winterwochenende mit nahezu durchgehend strahlend sonnigen Bedingungen und wenig Wind sollte man unbedingt ausnutzen! Sowohl am heutigen Samstag als auch am Sonntag darf man sich dank Hoch INGO verbreitet auf satte 9 Sonnenstunden freuen.

Anteil des Tages mit wolkenlosem Himmel in Prozent am Sonntag - ECMWF-IFS Modell, UBIMET
Anteil des Tages mit wolkenlosem Himmel in Prozent am Sonntag – ECMWF-IFS Modell, UBIMET

Dazu kommt , dass die Tage deutlich länger werden: Die Tageslänge nimmt aktuell täglich um rund 3 Minuten zu. Momentan ist die maximale Sonnenscheindauer schon mehr als 1.5 Stunden höher als am kürzesten Tag am 22. Dezember.

Tageslänge und Sonnenaufgang / Sonnenuntergang Statistik für Wien - UBIMET
Tageslänge und Sonnenaufgang / Sonnenuntergang Statistik für Wien – UBIMET

Steigender UV-Index

Der UV-Index (UVI) ist ein einfaches Maß für die Stärke der UV-Strahlung der Sonne, die am schädlichsten für Haut und Augen ist. Je höher der UVI, desto stärker und desto schädlicher ist die Sonnenstrahlung.  Der UVI wird mit einer Zahl dargestellt. Je höher der UV-Index ist, desto besserer Schutz ist nötig.

UV-Index und Schutzmaßnahmen - bfs.de
UV-Index und Schutzmaßnahmen – bfs.de

Der UVI hängt vor allem vom Sonnenstand ab und ändert sich daher am stärksten mit der Jahreszeit, der Tageszeit und der geografischen Breite. Die Gesamtozonkonzentration in der Atmosphäre, die Bewölkung und die Höhenlage eines Ortes spielen ebenfalls eine Rolle. In Abhängigkeit vom Sonnenstand gibt es im Flachland in Österreich über das Jahr verteilt meist UVI zwischen 1 und 8. Der aktuelle maximale UVI im Flachland beträgt etwa 2, d.h. es ist auch ohne Sonnenschutz noch ein weitgehend gefahrloser Aufenthalt im Freien möglich. In den Bergen kann die UV-Belastung dagegen erheblich höher sein, weil der Weg der Sonnenstrahlen bis zur Erde kürzer ist und deshalb weniger Strahlung von der Atmosphäre aufgefangen wird. Mit der Meereshöhe nimmt damit die UV-Strahlung zu. Kommt noch dazu, dass Reflexionen die UV-Strahlung weiter verstärken, so ist Letztere über Schnee fast doppelt so hoch.

Maximal erreichbarer UV-Index in den Alpen im Laufe des Jahres (angenommen perfekt sonniges Wetter und Schnee auf den Bergen) - UBIMET
Maximal erreichbarer UV-Index in den Alpen im Laufe des Jahres (angenommen perfekt sonniges Wetter und Schnee auf den Bergen) – UBIMET

Schutz vor UV-Belastung bei Wintersport

Bei Wintersportaktivitäten sollte so unbedingt auf genügenden Sonnenschutz geachtet werden, der umso stärker sein muss, je weiter in der Höhe man sich aufhält. Zudem ist die UV-Strahlung auch tageszeitabhängig, denn je höher die Sonne am Himmel steht, desto höher ist der Anteil an UV-Strahlung. So ist das Maximum der Strahlung jeweils um die Mittagszeit und am frühen Nachmittag.

Folgende Maßnahmen sind schon Mitte Februar empfohlen:

  • Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 25 auf alle ungeschützten Körperpartien. Besonders exponiert beim Wintersport sind: Nase, Lippen, Ohren und Nacken
  • Hut oder Mütze zum Schutz von Kopf, Gesicht und Nacken
  • Sonnenbrille mit hohem UV-Filter, die auf allen Seiten gut schließt

Bei Einhaltung obiger Schutzmaßnahmen steht bezüglich schädlicher Sonnenstrahlung ungetrübten Wintersportfreunden am Wochenende nichts im Wege!

 

Titelbild: Ein Sonnenbad am Berg © pixabay/sunyela

Winterliche Hitzewelle in Kalifornien

Besonders im Süden Kaliforniens wurden zahlrecihe Hitzerekorde gebrochen.

In den Vereinigten Staaten hat der Winter bisher eine breite Facette von Wetterextremen gebracht. Erwähnenswert ist da beispielsweise der verheerende Tornadoausbruch am 10./11. Dezember vergangenen Jahres, der Blizzard an der Ostküste in der ersten Januarhälfte oder ein veritabler Eissturm Anfang Februar im mittleren Westen. Nun wird ein weiteres Kapitel geschrieben. Der National Weather Service (NWS) hat eine Hitzewarnung für Teile von Kalifornien erlassen. In Los Angeles war dies an einem Februar letztmals 2006 der Fall.

Doch was sind die Hintergründe dieser für die Jahreszeit unüblich hohen Temperaturen? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir einen Blick auf die Druckverteilung im Westen der USA werfen. Die untenstehende Karte zeigt ein Hochdruckgebiet über dem Hochplateau der Bundesstaaten Idaho, Nevada und Utah. Die antizyklonale Strömung (im Uhrzeigersinn) um das Druckzentrum führt die Luftmassen von diesem Plateau in Richtung Pazifikküste. Durch den Absinkprozess wird die Luft trockenadiabatisch erwärmt – dieser Prozess wird durch den Gebirgszug der Sierra Nevada noch verstärkt. Dieser trockene und warme Santa-Ana-Wind wird umgangssprachlich auch als Teufelswind oder roter Wind bezeichnet, dies weil er oftmals im Herbst auftritt und die vorhandenen Waldbrände neu anfacht oder rasch ausbreiten lässt.

Druckverteilung am heutigen Samstag

Wovor warnt der Nationale Wetterdienst?

Die Warnungen betreffen einerseits die hohen Temperaturen von verbreitet über 32°C (90°F), dies besonders in der Grossregion um Los Angeles, im San Fernando Valley und im San Gabriel Valley mit den bekannten Orten Malibu, Beverly Hills oder Hollywood. Auch wenn solche Temperaturen im Sommer normal sind, sind die meisten Leute zur jetzigen Jahreszeit noch nicht an solche Bedingungen gewohnt. Es wird darauf hingewiesen genügend zu trinken, angemessenen Sonnenschutz zu tragen sowie keine Menschen oder Tiere unbeaufsichtigt in Autos zu lassen. Da es in dieser Region in den vergangenen Wochen zudem größtenteils zu trocken war, warnt der NWS ausserdem von einer „signifikanten“ Feuergefahr (Stufe 4 von 5) durch den trockenen Fallwind. Besonders betroffen dürfte die Region nördlich der Millionenstadt Los Angeles sein, wie folgende Darstellung für den heutigen Samstag zeigt.

Gebiete mit der größten Feuergefahr am Wochenende

Welches Wetter wäre für LA im Februar denn normal?

Das Klima von Los Angeles gilt als warm-gemäßigt. Statistisch beträgt die Durchschnittstemperatur im Februar rund 12°C, wobei die Tagesmaxima im Mittel auf 19,4°C steigen. Im klimatischen Mittel kann mit 3 Sommertagen (mindestens 25°C) und einem Hitzetag (mindestens 30°C) gerechnet werden. Hitzetage sind also nichts extrem seltenes, allerdings ist die Dauer von 5 Hitzetagen in Serie einzigartig. Die aktuellen Temperaturen von verbreitet 30°C (lokal auch mehr) liegen demnach rund 10 bis knapp 15 Grad über den zu erwartenden Höchstwerten.

Die folgende Karte zeigt die Temperaturanomalien für den morgigen Sonntag um 16 Uhr Ortszeit. Man sieht die großflächigen und stark über der Norm liegenden Temperaturen für den gesamten Bundesstaat Kalifornien.

Prognostizierte Temperaturabweichungen für heute Samstag, 16 Uhr Ortszeit. (Quelle:TropicalTidbits)

Wo wurden bereits Rekorde gebrochen?

Die aktuelle Hitzewelle hat am vergangenen Mittwoch begonnen und wird bis inkl. morgen Sonntag andauern. Am ersten Tag der Hitzewelle wurden beispielsweise in Camp Pendleton 33°C und San Pasqual 32°C gemessen. Am Donnerstag wurden zudem an mehreren Stationen neue Februarrekorde aufgestellt:

  • Santa Maria: 27.8°C (bisheriger Rekord: 26.7°C)
  • Paso Robles: 26.7°C (bisheriger Rekord: 26.1°C)
  • Burbank: 31.7°C (bisheriger Rekord: 30.6°C)
  • Salinas: 30.6°C (bisheriger Rekord: 24.4°C)

In San Francisco wurde mit 25.6°C sogar die höchste Temperatur für einen Wintertag registriert (Dezember-Februar, bisheriger Rekord: 25.0°C aus dem Jahr 1986.

Am Sonntag findet in Los Angeles der 56. Super Bowl statt. Die Chancen für das wärmste Finalspiel zwischen den Los Angeles Rams und den Cincinnati Bengals stehen sehr gut. Bisher war es in den Jahren 1973 und 2003 mit jeweils 27.7°C am wärmsten. Morgen wird eine Höchsttemperatur von bis zu 31°C erwartet. Spätestens zu Beginn der neuen Woche sinken die Temperaturen dann wieder. Am Montag werden für Los Angeles rund 27°C prognostiziert, am Dienstag sogar nur noch 18°C mit etwas Niederschlag.

Hier die aktuellste Vorhersage für Los Angeles:

Hoch HOLM bringt einen Hauch von Frühling

Ski und Sonnenschein

Am Dienstag zieht an der Alpennordseite eine schwache Warmfront durch, dabei frischt vom östlichen Mostviertel bis zum Neusiedler See neuerlich kräftiger Westwind mit stürmischen Böen auf. Aus Westen setzt sich aber zunehmend hoher Luftdruck durch und der Wind lässt im Laufe der Nacht langsam etwas nach.

Sonnig und mild

Der Mittwoch beginnt vom Innviertel bis ins Nordburgenland mit Restwolken, diese lockern aber noch am Vormittag langsam auf. Tagsüber ist der Himmel im westlichen Bergland meist sogar wolkenlos, nur vom Mühl- bis ins Weinviertel ziehen zeitweise noch ein paar Wolkenfelder durch. Bei nachlassendem Westwind steigen die Temperaturen auf sehr milde 7 bis 15 Grad mit den höchsten Werten vom Steirischen Hügelland bis zur niederösterreichischen Thermenlinie. In 2000 m Höhe liegen die Temperaturen tagsüber zwischen 3 und 7 Grad bzw. in 3000 m Höhe um +1 Grad. Skifahrer und Tourengeher sollten sich durch das sonnige Wetter aber nicht zu unüberlegten Abfahrten verleiten lassen: Die Lawinengefahr bleibt erheblich, die Schneedecke ist vor allem nordseitig weiterhin sehr störanfällig!

Die Lawinengefahr ist regional groß! © www.lawinen.at

Teils hohe Pollenbelastung

Auch der Donnerstag hat ruhiges und freundliches Wetter zu bieten, lokale Nebelfelder lichten sich rasch und bei nur harmlosen Wolken scheint verbreitet die Sonne. Bei meist nur schwachem Wind erreichen die Temperaturen 6 bis 14 Grad. In den Niederungen muss man allerdings mit dem ersten Belastungsgipfel durch Hasel- und Erlenpollen rechnen, ganz besonders im Donauraum und im Südosten. Zu Saisonbeginn kann das Immunsystem von Pollenallergikern besonders empfindlich reagieren, zudem können auch Birkenpollenallergiker durch Kreuzreaktion betroffen sein.

Pollen
Haselpollen. © AdobeStock

Auf HOLM folgt INGO

Am Freitag zieht eine Kaltfront mit etwas Regen bzw. oberhalb von etwa 600 bis 800 m Schnee durch, die Mengen halten sich jedoch in Grenzen. Bereits am Samstag setzt sich dann schon das nächste Hoch namens INGO durch und sorgt am Wochenende für viel Sonnenschein. Die Temperaturen sind aber tiefer als zuletzt und liegen am Samstag meist zwischen 1 und 6 Grad.

Der Fahrplan für den Rest der Woche: Nach der Kaltfront am Freitag folgt ein weiteres Hoch. © FU Berlin/ DWD /UBIMET

Titelbild © AdobeStock

Sapporo: Olympiaort versinkt im Schnee

Aktuell finden bei Peking die Olympischen Winterspiele statt. Schnee natürlicher Herkunft sieht man in den TV-Bildern jedoch kaum. Zwar ist es dort ausreichend kalt, aber eben auch staubtrocken. Anders sieht dies in Japan aus –  an einem Ort, an dem die Winterspiele 1972 stattgefunden haben: Sapporo. Hier türmen sich, wie eigentlich fast jeden Winter, auch aktuell wieder die Schneemassen, es gab sogar einen neuen Rekord. Seht selbst in unserer Zusammenstellung:

Titelbild: https://twitter.com/ThierryGooseBC

Kräftiges Tief ROXANA bringt Schnee und Sturm

Die nächsten Stunden bringen in Österreich einiges an Action, zumindest beim Wetter. Zwar geht der Sonntag noch mehrheitlich ruhig zu Ende, doch von Vorarlberg bis Oberösterreich kommt am Abend bereits Regen auf. Dieser erfasst in der Nacht die gesamte Alpennordseite und fällt zeitweise kräftig aus, dazu kommt im Norden und Osten generell stürmischer Westwind auf. Schnee fällt zunächst nur ab etwa 1200 m bzw. im Mühl- und Waldviertel ab etwa 800 bis 900 m, mit der Kaltfront des Tiefs drückt es die Schneefallgrenze im Laufe der zweiten Nachthälfte jedoch bis in manche Täler. Zudem bringt sie auch inneralpin kurzzeitig Sturm, allen voran bspw. im Ennstal.

Prognose der akkumulierten Neuschneesumme über 24 Stunden bis Montagabend @ UBIMET

Verbreitet stürmischer Wind

Am Montagmorgen greifen Regen und Schnee vorübergehend auch auf den Süden über, doch schon bald setzt sich hier wieder die Sonne durch. Dazu frischt stürmischer Nordföhn auf. Generell bleibt es besonders im Norden und Osten windig mit wiederholten Böen aus West bis Nordwest zwischen 60 und 80 km/h, besonders in Verbindung mit durchziehenden Graupelschauern, selbst kurze Gewitter sind wieder möglich. Dazwischen zeigt sich die Sonne. In den Fischbacher Alpen, in der Buckligen Welt sowie in der Früh auch im Bereich des Leithagebirges zeichnen sich gar schwere Sturmböen bis zu 100 km/h ab.

Aktuelle Warnungen vor Sturm @ UBIMET

Schnee und Graupel

Der Niederschlag an der Alpennordseite hält an und lässt erst am Abend nach, tagsüber liegt die Schneefallgrenze zwischen 400 und 600 m, aber auch im Flachland sind Graupelschauer möglich. Die dafür ausgegebenen Warnungen der Stufe „rot“ gelten meist ab einer Höhe von 800 bzw. im Westen von 1000 m. Auf den Bergen sind orkanartige Böen zu erwarten, damit muss man neuerlich mit erheblichen Schneeverwehungen sowie einer Verschärfung der Lawinengefahr rechnen!

Aktuelle Warnungen vor Schneefall @ UBIMET

Bereits am Dienstag beruhigt sich das Wetter wieder und die nächsten Tage verlaufen wie zuletzt angekündigt ruhig und häufig mild.

Tief ROXANA bringt Regen, Sturm und Schnee

Derzeit liegt das Tief noch zwischen Island und Skandinavien. Die Bundesrepublik liegt am heutigen Samstag im Warmsektor des Tiefs in einer milden Südwestströmung. In der Nacht erreicht das Tiefdruckgebiet allerdings Skandinavien und es kommt zu einer weiteren Entwicklung über dem Baltikum am Sonntag. Die Kaltfront überquert dann im Verlauf des Sonntags das Land und erreicht am Abend den Alpenrand.

Großwetterlage Sonntagmittag. Tief ROXANA liegt bereits über Skandinavien. ©DWD

Kräftiger Regen, Schneefall in den Mittelgebirgen

Von der Früh weg muss man zunächst in der Nordhälfte von Deutschland mit teils kräftigen Regenschauer rechnen. Tagsüber breiten sich diese dann auf den Rest des Landes aus. Mit dem Eintreffen deutlich kühlerer Luft sinkt dann auch die Schneefallgrenze auf etwa 500 m ab. Ein paar Zentimeter Neuschnee gibt es allerdings nur in den Mittelgebirgen und erst ab einer Seehöhe von 600-700 m. Mit größeren Regenmengen muss man in NRW, in Teilen Hessens sowie in der Südhälfte von Niedersachsen rechnen.

24-stündige Niederschlagsmengen am Sonntag ©Ubimet/DWD

Kaltfront bringt stürmischen Westwind, einzelne Gewitter

Markant wird am Sonntag dann neuerlich auch der Wind werden. Während sich anfangs in der Eifel sowie im Sauerland starker Südwest bemerkbar macht, legt der Wind mit der Kaltfront weiter zu und dreht auf westliche bis nordwestliche Richtung. Vom Münsterland bis zum Harz und nach Süden bis nach Rheinland-Pfalz sowie auch in Bayern wird es am Nachmittag und Abend zunehmend stürmisch. Verbreitet sind hier stürmische Böen von 60 bis 80 km/h möglich. Einzelne Gewitter sowie Graupelgewitter sind im Nordwesten zu erwarten, die kalte Luft in der Höhe sorgt hier für die nötige Instabilität.

6-stündige Maximalböen bis Sonntagabend ©Ubimet/ECMWF

Am Montag weiterhin windig, langsame Wetterbesserung

Am Montag gehen zunächst noch einzelne Schnee- und Regenschauer nieder. Entlang der Alpen und im Bayerischen Wald schneit es in der Früh noch teils kräftig, bis Mittag lässt die Intensität aber deutlich nach. Dazu weht verbreitet starker bis stürmischer Nordwestwind, an der Nordsee und in den Alpen sind auch Sturmböen möglich.

© Titelbild: stock.adobe.com

Die Semesterferien bringen oft sonniges und mildes Wetter

Skifahrer genießen im Liegestuhl am Berg den Sonnenschein © pixabay/sunyela

Nach der ausgeprägten Nordwestlage zum Monatswechsel liegt in den Alpen mittlerweile recht verbreitet durchschnittlich bzw. regional wie etwa auf dem Seefelder Plateau auch überdurchschnittlich viel Schnee. Anbei eine Auswahl an aktuellen Schneehöhen:

  • 132 cm Lech am Arlberg
  • 92 cm Hochfilzen
  • 85 cm Seefeld
  • 85 cm Saalbach
  • 66 cm Ramsau am Dachstein
  • 53 cm Mariazell
  • 52 cm Krimml
  • 40 cm Dellach im Drautal
  • 36 cm Windischgarsten
  • 30 cm Lunz am See
Aktuelle Schneelage in Leutasch. © Land Tirol

Am Wochenende Sonne und Wolken

Nach Durchzug einer schwachen Kaltfront scheint am Samstag häufig die Sonne. Nur im Donauraum und im Nordosten ziehen untertags bei teils kräftigem Westwind auch dichtere Wolkenfelder durch. Die Temperaturen erreichen 2 bis 10 Grad. Der Sonntag bringt vor allem im Süden zeitweiligen Sonnenschein, an der Alpennordseite ziehen dagegen zeitweise ausgedehnte, hochliegende Wolken durch. Ab dem Nachmittag verdichten sich die Wolken zunehmend und am Abend breitet sich an der Alpennordseite bei neuerlich kräftig auffrischendem Westwind Regen bzw. oberhalb von etwa 800 bis 1100 m Schneefall aus.

Turbulenter Wochenbeginn

Zu Beginn der kommenden Woche zieht die Kaltfront eines Skandinavientiefs durch und in den Alpen fällt anfangs verbreitet Regen bzw. oberhalb von etwa 500 bis 800 m Schnee. In den Nordalpen sind auf den Bergen recht verbreitet 30 bis 60 Neuschnee in Sicht. Auch abseits der Alpen ziehen ein paar Regen- und Graupelschauer durch, dazu weht verbreitet kräftiger Nordwestwind mit teils stürmischen Böen. Die Lawinengefahr bleibt erheblich, Wintersportler sollten auf den gesicherten Pisten bleiben. Die Temperaturen erreichen von Nord nach Süd 5 bis 11 Grad, am Abend beruhigt sich das Wetter.

Neuschneemengen von Sonntag- bis Montagabend. © Ubimet

Zur Wochenmitte sehr mild

Am Dienstag gerät der Alpenraum zunehmend unter Hochdruckeinfluss und aus Westen erfassen milde Luftmassen das Land. Die Temperaturen steigen deutlich an, zur Wochenmitte liegt die Nullgradgrenze in gut 3000 m Höhe. Skifahrer können sich also auf frühlingshaftes Wetter mit viel Sonnenschein freuen. In der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss langsam nach, vorerst setzt sich das milde Wetter aber fort. Die Höchstwerte liegen in tiefen Lagen meist um oder oberhalb der 10-Grad-Marke bzw. am Mittwoch und Donnerstag im Südosten auch bei 15 Grad.

Gutes Skiwetter in den Alpen, © www.foto-webcam.eu

Megaflash: längster Blitz mit 768 Kilometern

Blitze, aufgenommen vom NOAA-Satelliten GOES-16 am 29. April 2020. Einer der Blitze in diesem Gewitterkomplex wurde von der WMO als der längste aufgezeichnete Blitz bezeichnet. (NOAA)

Der längste jemals gemessene Blitz hat sich laut der UN-Wetterorganisation WMO über 768 Kilometer erstreckt. Das entspricht in etwa der kürzesten Entfernung (Luftlinie) von der dänischen Grenze bis zum Bodensee, also quer über Deutschland. Die Entladung ereignete sich am 29. April 2020 zwischen den US-Staaten Texas, Louisiana und Mississippi. Der Blitz erstreckte sich überwiegend horizontal innerhalb der Wolken auf der Rückseite einer ausgedehnten Gewitterlinie, welche an jenem Tag von den Großen Ebenen zum Golf von Mexiko gezogen ist.

Der längste Blitz (in weiß) wurde auf der Rückseite innerhalb der Gewitterwolke erfasst, die höchste Blitzdichte (farbig) gab es dagegen im vorderen Teil der Gewitterlinie.

Radarbild der Gewitterlinie am 29. April 2020. © NOAA / UBIMET

Als bisheriger Rekordhalter galt ein Blitz mit 709 Kilometern über Südbrasilien im Oktober 2018. Der geostationäre Satellit GOES-16 ist allerdings erst seit dem Jahr 2017 operativ, entsprechend ist die Messreihe noch nicht besonders lang (mehr zum Messverfahren folgt unten).

17 Sekunden

Die WMO hat auch einen neuen Rekord für den am längsten dauernden Blitz bestätigt: Ein Blitz über Uruguay am 18. Juni 2020 dauerte ganze 17,1 Sekunden. Auch in diesem Fall handelte es sich um einen Blitz, der sich über mehrere hundert Kilometer innerhalb eines Gewitterkomplexes quer über dem Südwesten Uruguays erstreckte. Als bisherige Rekordhalter galt ein 16,7 Sekunden dauernder Blitz über Nordargentinien im März 2019.

Der Blitz mit der längsten Dauer (weiß) und die Blitzdichte (farbig). © NOAA

Voraussetzungen

Solche zeitlich und räumlich extreme Blitze treten im Zuge von großräumigen Gewitterkomplexen mit zahlreichen eingelagerte Gewitterkernen auf, Meteorologen sprechen auch von „mesoskaligen konvektiven Systemen“. Während im vorderen, aufwind-dominierten Teil der Gewitterwolken viele Bodenblitze auftreten, welche meist eine Länge von nur wenigen Kilometern aufweisen, kann es auf der Rückseite zu sehr vielen Entladungen innerhalb der Gewitterwolken kommen. Die „Rekordblitze“ setzen sich also aus unzähligen kleineren, sich fortpflanzenden Entladungen zusammen (auch mit eingelagerten Bodenblitzen), welche aber laut Satellitenanalyse eine durchgehende Verbindung aufgewiesen haben.

Messungen nur in Amerika

Die Messung dieser Blitze erfolgte nicht mittels klassischer, bodenbasierter Blitzortung, sondern über den Satellit GOES-16.  Dieser geostationäre Satellit wurde erstmals mit einem optischen Blitzsensor im NIR-Band ausgestattet (Nahinfrarot) namens Geostationary Lightning Mapper (GLM). Dieser Sensor erfasst Informationen wie die Häufigkeit, den Ort und das Ausmaß von Blitzentladungen mit einer räumlichen Auflösung von etwa 10 km und einer Rate von 500 Bildern pro Sekunde . Derzeit werden davon Nord- und Südamerika sowie die angrenzenden Ozeangebiet abgedeckt, in Europa wird es solche Daten voraussichtlich ab 2023 geben (Meteosat Third Generation). Man kann davon ausgehen, dass es dazu in Europa am ehesten im Mittelmeerraum im Zuge von besonders heftigen Gewitterlagen kommt.

Regionen, wo sog. „Megaflashes“ aufgetreten sind in den Jahren 2018 und 2019. © BAMS 102, 3; 10.1175/BAMS-D-20-0178.1

Titelbild © NOAA

Neuer Rekord: längster Blitz mit 768 Kilometern

Gewitter

Der längste jemals gemessene Blitz hat sich laut der UN-Wetterorganisation WMO über 768 Kilometer erstreckt. Das entspricht in etwa der Entfernung von Wien bis nach Hamburg. Die Entladung ereignete sich am 29. April 2020 zwischen den US-Staaten Texas, Louisiana und Mississippi. Der Blitz erstreckte sich überwiegend horizontal innerhalb der Wolken auf der Rückseite einer ausgedehnten Gewitterlinie, welche an jenem Tag von den Großen Ebenen zum Golf von Mexiko gezogen ist.

Der längste Blitz (in weiß) wurde auf der Rückseite innerhalb der Gewitterwolke erfasst, die höchste Blitzdichte (farbig) gab es dagegen im vorderen Teil der Gewitterlinie. © NOAA
Radarbild der Gewitterlinie am 29. April 2020. © NOAA / UBIMET

Als bisheriger Rekordhalter galt ein Blitz mit 709 Kilometern über Südbrasilien im Oktober 2018. Der geostationäre Satellit GOES-16 ist allerdings erst seit dem Jahr 2017 operativ, entsprechend ist die Messreihe noch nicht besonders lang (mehr zum Messverfahren folgt unten).

17 Sekunden

Die WMO hat auch einen neuen Rekord für den am längsten dauernden Blitz bestätigt: Ein Blitz über Uruguay am 18. Juni 2020 dauerte ganze 17,1 Sekunden. Auch in diesem Fall handelte es sich um einen Blitz, der sich über mehrere hundert Kilometer innerhalb eines Gewitterkomplexes quer über dem Südwesten Uruguays erstreckte. Als bisherige Rekordhalter galt ein 16,7 Sekunden dauernder Blitz über Nordargentinien im März 2019.

Der Blitz mit der längsten Dauer (weiß) und die Blitzdichte (farbig). © NOAA

Voraussetzungen

Solche zeitlich und räumlich extreme Blitze treten im Zuge von großräumigen Gewitterkomplexen mit zahlreichen eingelagerte Gewitterkernen auf, Meteorologen sprechen auch von „mesoskaligen konvektiven Systemen“. Während im vorderen, aufwind-dominierten Teil der Gewitterwolken viele Bodenblitze auftreten, welche meist eine Länge von nur wenigen Kilometern aufweisen, kann es auf der Rückseite zu sehr vielen Entladungen innerhalb der Gewitterwolken kommen. Die „Rekordblitze“ setzen sich also aus unzähligen kleineren, sich fortpflanzenden Entladungen zusammen (auch mit eingelagerten Bodenblitzen), welche aber laut Satellitenanalyse eine durchgehende Verbindung aufgewiesen haben.

Messungen nur in Amerika

Die Messung dieser Blitze erfolgte nicht mittels klassischer, bodenbasierter Blitzortung, sondern über den Satellit GOES-16.  Dieser geostationäre Satellit wurde erstmals mit einem optischen Blitzsensor im NIR-Band ausgestattet (Nahinfrarot) namens Geostationary Lightning Mapper (GLM). Dieser Sensor erfasst Informationen wie die Häufigkeit, den Ort und das Ausmaß von Blitzentladungen mit einer räumlichen Auflösung von etwa 10 km und einer Rate von 500 Bildern pro Sekunde . Derzeit werden davon Nord- und Südamerika sowie die angrenzenden Ozeangebiet abgedeckt, in Europa wird es solche Daten voraussichtlich ab 2023 geben (Meteosat Third Generation). Man kann davon ausgehen, dass annähernd ähnlich lange Blitze am ehesten im Mittelmeerraum im Zuge von besonders heftigen Gewitterlagen möglich sind.

Regionen, wo sog. „Megaflashes“ aufgetreten sind in den Jahren 2018 und 2019. © BAMS 102, 3; 10.1175/BAMS-D-20-0178.1

Weitere Infos sowie eine Animation gibt es hier.

Blitz
Ein Wolkenblitz. © AdobeStock

USA: Murmeltier Phil macht Hoffnung auf Frühling

Murmeltier

Ein Nest namens Punxsutawney

Heute ist es wieder soweit: in Punxsutawney, Pennsylvania, wird in einer feierlichen Zeremonie das wohl berühmteste Murmeltier der Welt aus seinem Schlaf gerissen, nur um das Wetter vorauszusagen. Phil kommt also, reißt die Augen auf und schaut, ob es seinen Schatten sehen kann. Übersetzt in eine Wetterprognose hieße das eine Verlängerung des Winters in den USA um weitere sechs Wochen. Bei bedecktem Himmel würde der Nager vor seinem Bau herumtollen, in diesem Fall würde der Frühling vor der Tür stehen. Diese Tradition reicht bereits bis ins Jahre 1886 zurück.

@ stock.adobe.com

Da sich gerade ein kräftiges Tief entlang der amerikanischen Ostküste bewegt und u.a. dem Großraum New York über Nacht bis zu einem halben Meter Schnee gebracht hat, sehen die Chancen für Sonnenschein bei Phil heute äußerst bescheiden aus. Dies würde einen raschen Frühling bedeuten.

Meteorologische Niete

Allerdings: Phils Vorhersagen sind – gelinde gesagt – nicht die besten. Eine Untersuchung des Klimazentrums der Nationalen Ozeanischen und Atmosphärischen Verwaltung (NOAA) ergab, dass seine Prognosen in den vergangenen 10 Jahren lediglich eine Trefferquote von 40% aufwiesen. So hat Phil beispielsweise 2006 seinen Schatten gesehen, die Temperaturen lagen allerdings US-weit sowohl im Februar als auch im März über dem langjährigen Durchschnitt. Und auch der März 2015 fiel teils deutlich zu mild aus, der Winter hätte aber noch andauern sollen.

‚Phil‘ ist nicht allein

Übrigens: ‚Phil‘ ist nicht das einzige Murmeltier, das am 2. Februar auf der anderen Seite des großen Teiches seinen Dienst antreten muss. An mehreren Orten in den USA und in Kanada werden am 2. Februar im Rahmen von Volksfesten Waldmurmeltiere zwecks Schattenbegutachtung aus ihren Bauten gelockt. Allerdings nicht so in der kanadischen Stadt Winnipeg im vergangenen Jahr: Hier musste das geplante Fest kurzerhand abgesagt werden, nachdem das örtliche Nagetier namens „Willow“ wenige Tage vor dem Fest das Zeitliche gesegnet hat. Ein weiterer Konkurrent, der sogar eine bessere Erfolgsquote aufgeweisen hat war „Milltown Mel“, leider ist es am Vortag gestorben.

Titelbild @ AdobeStock

Jänner rund 1,5 Grad zu mild

Skitour

Temperaturen wenig winterlich

Österreichweit betrachtet schließt der Jänner rund 1,5 Grad zu mild ab, vergleicht man ihn mit dem langjährigen Klimamittel von 1991-2020. Mit dem alten, etwas kühleren Klimamittel von 1981-2010 fällt die Bilanz sogar noch markanter aus, knapp +2,5 Grad beträgt dann die Anomalie. Die Abweichungen zeigen sich dabei doch recht unterschiedlich, betrachtet man sich das Land etwas genauer.

Nahezu ausgeglichen temperiert bzw. nur minimal zu mild verlief der Jänner in Vorarlberg und weiten Teilen Kärntens, Abweichungen von bis zu +3 Grad gab es hingegen in der Osthälfte. Die absolut höchsten Temperaturen wurden gleich zu Monatsbeginn gemessen, bis auf 18,8 Grad erwärmte sich die Luft in Köflach. Nicht nur in den Niederungen war es aber zum Jännerauftakt ausgesprochen mild, mit 8,5 Grad wurde an der Rudolfshütte in den Hohen Tauern auf über 2300 Metern ein neuer Jännerrekord aufgestellt.

Wenige Eistage

Die Abnormalität des Jänners lässt sich auch an der Anzahl der Eistage (ganztags unter 0 Grad) eindrücklich festmachen. Diese sind ein Anzeichen dafür, wie streng ein Wintermonat war, von Strenge war vielerorts aber keine Spur. In einem durchschnittlichen Jänner der vergangenen 30 Jahre gibt es in Wien 8 Eistage, 7 sind es in Graz, 6 in Salzburg und deren 5 in Innsbruck. Im zurückliegenden Jänner gab es diesbezüglich aber mehr oder weniger einen Totalausfall. Von den genannten Landeshauptstädten schaffen lediglich Wien und Salzburg einen mageren Eistag, sonst steht die Null in der Bilanz. Eine winterliche Ausnahme stellt – neben den höher gelegenen Alpentälern – Unterkärnten dar. In Klagenfurt gab es 15 Eistage, das ist sogar etwas mehr als man im langjährigen Mittel erwarten darf. Hauptverantwortlich für diese meteorologische Besonderheit ist die Schneedecke, die sich dort seit über zwei Monaten hält und im Klagenfurter Becken ein eigenes Klima schafft.

Deutlich zu trocken

Passend zum häufig vorherrschenden Hochdruckeinfluss fällt auch die Niederschlagsbilanz eindeutig negativ aus, rund 40 Prozent Regen bzw. Schnee fehlen in den heimischen Messkübeln am Ende des Monats. Somit erlebten wir den dritttrockensten Jänner der vergangenen 20 Jahre.

Lokal zeigen sich hier aber doch deutliche Unterschiede, so brachte ein einziges starkes Niederschlagsereignis zu Monatsbeginn Kärnten mehr als den gesamten durchschnittlichen Jännerniederschlag. In Spittal an der Drau beträgt die Abweichung +50%, auch wenn weite Teile des Monats hier staubtrocken waren. Im großen Rest Österreichs haben die Wetterstationen aber ein mehr oder weniger großes Minus in der Bilanz stehen. Graz meldet ein Niederschlagsdefizit von 80%, Innsbruck schließt mit -65% und Wien mit -30% den Monat ab. Der relativ gesehen trockenste Ort Österreichs war aber der Schöckl mit einem Minus von 94%.

Sonne macht Überstunden

Österreichweit wurden rund 7 Prozent mehr Sonnenstunden gemessen als im langjährigen Mittel, lokal ergeben sich aber auch hier große Differenzen.

In weiten Teilen des Landes fällt das Plus an Sonnenstunden nämlich größer aus, speziell von Kärnten über die Südsteiermark und das Burgenland bis ins Weinviertel beträgt der Überschuss an Sonnenstunden oft 30 bis 50%. Dass die landesweite Bilanz an Sonnenstunden lediglich ein Plus von 7% hergibt, ist in erster Linie Oberösterreich sowie Teilen Niederösterreichs, Salzburgs und der nördlichen Obersteiermark zu ‚verdanken‘. In diesen Regionen blieb die Sonnenscheindauer nämlich unter den langjährigen Mittelwerten zurück, so gab es in Linz und Salzburg gut 20% weniger Sonnenstunden als in einem durchschnittlichen Jänner.

Extremwerte Jänner 2022 (Bundesland, Tag des Auftretens)

Stand: Heute, 01.02.2022, 10 Uhr

Höchste Temperaturen

  • 18,8 Grad Köflach (ST, 01.)
  • 18,1 Grad Micheldorf (OÖ, 02.)
  • 18,0 Grad Hohe Wand (NÖ, 02.)
  • 17,9 Grad Gleisdorf (ST, 01.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler

  • -20,2 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 07.)
  • -18,8 Grad Schmirn (T, 12.)
  • -18,5 Grad Lech/Arlberg (V, 12.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe

  • -17,8 Grad Hermagor (K, 13.)
  • -17,7 Grad Radstadt (S, 13.)
  • -17,2 Grad Villach-Fürnitz (K, 13.)

Anzahl Eistage (ganztags unter 0 Grad)

  • 20 Bärnkopf (NÖ)
  • 19 Hermagor (K)
  • 17 Kollerschlag (OÖ), Galtür (T), Mittersill (S)
  • 16 Mittewald/Drau (T)

Nasseste bewohnte Orte

  • 133 Liter pro Quadratmeter Ebensee (OÖ)
  • 112 Liter pro Quadratmeter Bad Ischl (OÖ)
  • 111 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ), Kollerschlag (OÖ)
  • 110 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 109 Liter pro Quadratmeter Schönau/Enns (OÖ)

Trockenste Orte

  • 3 Liter pro Quadratmeter Obervellach (K), Köflach (ST)
  • 4 Liter pro Quadratmeter Graz-Uni + Laßnitzhöhe (beide ST), Gars am Kamp (NÖ)
  • 5 Liter pro Quadratmeter Pernegg/Mur, Zeltweg, Oberwölz (alle ST)
  • 6 Liter pro Quadratmeter St. Andrä/Lavanttal, Preitenegg, Döllach (alle K), Langenlois (NÖ), Graz-Straßgang, Frohnleiten, Aigen/Ennstal, Kapfenberg, Gleisdorf (alle ST)

Absolut sonnigste Orte

  • 162 Sonnenstunden Kötschach-Mauthen + Weißensee (beide K)
  • 157 Sonnenstunden Graz-Uni (ST)
  • 154 Sonnenstunden Graz-Straßgang (ST)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 135 km/h Irdning/Gumpenstein (ST, 30.)
  • 120 km/h Mariazell (ST, 30.)
  • 111 km/h Reichenau/Rax (NÖ, 30.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 132 km/h Buchberg (NÖ, 17.)
  • 127 km/h Leiser Berge (NÖ, 30.)
  • 124 km/h Wien-Jubiläumswarte (W, 17.)

Nordwestlage bringt regional 1 Meter Neuschnee in den Nordalpen

Schneefall mit Räumfahrzeug

Die neue Woche beginnt noch meist trocken, an der Alpennordseite breitet sich am Vormittag jedoch Schneefall aus. Unterhalb von etwa 600 m mischt sich vorübergehend Regen dazu, zum Abend hin sinkt die Schneefallgrenze aber wieder bis in die Täler. Zunächst im Westen, am Nachmittag dann auch im Donauraum und im Osten frischt neuerlich kräftiger, in Böen auch teils stürmischer Westwind auf. In der Nacht auf Dienstag schneit es von Vorarlberg bis zum Mariazellerland intensiv bis in die Täler, ehe am Dienstag selbst die Intensität vorübergehend etwas nachlässt. Im Nordosten gehen abseits der Alpen bei weiterhin kräftigem Nordwestwind lokale Schnee-, Schneeregen und Graupelschauer nieder, überwiegend trocken und freundlich bleibt es nach wie vor im Süden.

Windströmung in etwa 3 km Höhe vom Montag bis Donnerstag. © ECMWF / UBIMET

Große Neuschneemengen

Dienstagabend und in der Nacht auf Mittwoch intensiviert sich der Schneefall in den Nordalpen wieder. Mit Eintreffen einer ausgeprägten Front vom Atlantik her greift der Niederschlag zunehmend auch auf die Südseite des Hauptkamms von Osttirol bis zur Mur-Mürz-Furche über. Am Mittwoch geht es landesweit unbeständig weiter mit gewittrigen Schnee- und Graupelschauern, wobei der Schwerpunkt nach wie vor entlang der Nordalpen liegt. Die Schneefallgrenze steigt auch inneralpin auf etwa 600 bis 800 m an. Erst im Laufe des Donnerstags sorgt ein Zwischenhoch für eine generelle Wetterberuhigung.

Neuschneeprognose von Montag bis Mittwoch. © UBIMET

Von Montag bis Mittwoch kommt in den Staulagen am Arlberg und in den Hohen Tauern teils mehr als 1 Meter Neuschnee zusammen, vom Bregenzerwald und dem Walgau über Nordtirol bis in die Obersteiermark ist oberhalb von rund 700 m und somit auch in einigen Tallagen etwa ein halber Meter der weißen Pracht zu erwarten. Auch in tieferen Lagen wie dem Oberrheintal, dem Inntal und dem Tennengau, aber auch entlang der Mur und der Mürz zeichnen sich Mengen zwischen 15 und 30 cm ab.

Aktuelle Schneewarnungen mit Beginnzeit im Laufe des Montags. © www.uwz.at

Große Lawinengefahr

Auf den Bergen sowie nördlich und östlich der Alpen weht bis inklusive Mittwoch oft stürmischer West- bis Nordwestwind. In Gipfelhöhe sind weiterhin teils orkanartige Böen einzuplanen. Im Laufe der Woche steigt die Lawinengefahr vor allem am Hauptkamm und in den Nordalpen durch die vom Wind verfrachteten Schneemassen markant an. Gegen Wochenmitte kann in manchen Regionen sogar die höchste Warnstufe nicht ausgeschlossen werden.

Titelbild © AdobeStock

Am Sonntag in der Nordosthälfte Österreichs teils schwerer Sturm

Sturmwarnungen bis Sonntagabend, Stand 29.01. um 14 Uhr - Österreichische Unwetterzentrale

Das Sturmtief NADIA verlagert sich in den kommenden Stunden von Skandinavien in Richtung Nordosteuropa und liegt am Sonntag ziemlich genau bei Riga, der Hauptstadt Lettlands. Die zugehörige Kaltfront überquert schon in den Morgenstunden am Sonntag den Osten Österreichs. Gleichzeitig verstärkt sich ein blockierendes Hoch über dem Atlantik und die Druckgegensätze nehmen von der Ostsee bis zu den Ostalpen deutlich zu.

Frontenkarte für Sonntag, den 30.01.2022.
Bodenwetterkarte für Sonntag, den 30.01.2022. © UBIMET

Sturm am Sonntag

Bereits in der Nacht auf Sonntag frischt im Norden und Osten kräftiger West- bis Nordwestwind auf, im Donauraum und am Alpenostrand gibt es gebietsweise auch stürmische Böen. Doch der Höhepunkt wird im Laufe des Sonntags erreicht: Vom Wald- und Weinviertel über das Mostviertel und Wien bis ins Nordburgenland, zum Alpenostrand und zur Obersteiermark sind im Tagesverlauf verbreitet teils schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten. Zudem muss man hier auch mit vereinzelten, schnell durchziehenden Schnee- oder Graupelschauern rechnen. Auch der Nordföhn erreicht von den Tauern bis zum Semmering-Wechsel Gebiet und dem Grazer Bergland Sturmstärke mit Böen teils bis 100 km/h. Auf den Bergen ist in der gesamten Osthälfte in exponierten Lagen mit orkanartigen Böen zu rechnen. Hier steigt die Lawinengefahr durch den  vom Wind verfrachteten Schnee weiter an!

Prognose der maximalen Windböen am Sonntag - UBIMET UCM-Modell
Prognose der maximalen Windböen am Sonntag – UBIMET UCM-Modell

Auch in den übrigen Regionen von Oberösterreich und dem Tiroler Unterland bis in den Süden des Landes sind vielerorts stürmische Böen, in exponierten Lagen bzw. nach Osten zu auch Sturmböen in Sicht. Relativ windschwach bleibt es am Sonntag nur ganz im Westen sowie in den Tal- und Beckenlagen des äußersten Südens. In den mit Warnstufe „rot“ und „orange“ bewarnten Gebieten sollte man auf Freizeitaktivitäten auf den Bergen sowie in Wäldern besser verzichten und bei Autofahrten und Spaziergängen besonders aufmerksam sein!

Sturmwarnungen bis Sonntagabend, Stand 29.01. um 14 Uhr - Österreichische Unwetterzentrale
Sturmwarnungen bis Sonntagabend, Stand 29.01. um 14 Uhr – Österreichische Unwetterzentrale

 

Titelbild: Sturmwarnungen bis Sonntagabend, Stand 29.01. um 14 Uhr – Österreichische Unwetterzentrale

Tief NADIA bringt im Nordosten schwere Sturm- und lokal Orkanböen

Sturm Orkan

Deutschland liegt derzeit eines Tiefs namens MARIA mit Kern über Russland, das besonders von Bayern bis in die Lausitz für unbeständige und windige Wetterverhältnisse sorgt.

Bodenwetterkarte am Samstag. © FU Berlin

Auf MARIE folgt NADIA

Nach einer vorübergehenden Pause gelangt Deutschland am Samstag unter den Einfluss eines Skandinavientiefs namens NADIA, dessen Warmfront im Tagesverlauf das Land überquert. Im Laufe der zweiten Tageshälfte erfasst aus Norden die Kaltfront das Land und der Wind frischt stark bis stürmisch aus West bis Nordwest auf.

Sturmwarnungen für den Sonntag, 30.1.2022. © www.uwr.de

Sturmflut und Orkanböen

In der Nacht zum Sonntag legt der Wind im Nordosten weiter zu, besonders in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns sind auch schwere Sturmböen bzw. in exponierten Lagen von Warnemünde bis nach Rügen auch Orkanböen um 120 km/h zu erwarten. An der Nordsee muss man zudem mit einer Sturmflut rechnen. Am Sonntag tagsüber zeichnen sich dann auch im Osten schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h ab.

Prognose der Windspitzen am Sonntag. © UBIMET

Ende Jänner bringt Neuschnee und Sturm

Das erste Tief bringt am Freitag vor allem am Alpenostrand kräftigen Westwind, an der Alpennordseite auch Neuschnee. Am Sonntag erreichen uns dann Ausläufer eines Sturmtiefs. Im östlichen Flachland kündigen sich Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h ab, auf den Bergen ist mit Orkanböen zu rechen.

Lage des Sturmtiefs am Sonntag ©Ubimet/ECMWF

Das erste Tief am Freitag

In der Nacht auf Freitag breitet sich von Norden her Regen und Schneefall auf die gesamte Alpennordseite aus, unterhalb von 400 bis 600 m mischt sich Regen dazu.  Am Freitag selbst überquert uns dann die Okklusion des Tiefs. Von Vorarlberg bis ins Mariazellerland ziehen am Vormittag teils kräftige Schneeschauer durch. Einige Zentimeter Neuschnee zeichnen sich vom Kaiserwinkl bis ins Salzkammergut ab, weitere 10 bis 15 cm kommen hier etwa dazu. Wechselhaft geht es auch im Norden und Osten durch den Tag, vor allem in der ersten Tageshälfte ziehen bei kräftigem Westwind Regen-, Schnee- und Graupelschauer durch. Im Tagesverlauf klingen die Schauer im Flachland allerdings weitgehend ab und die Sonne kommt zum Vorschein. Wetterbegünstigt ist der Süden und Südosten des Landes, hier sorgt der kräftige Nordföhn für freundliche Bedingungen.

Am Sonntag Ausläufer eines Sturmtiefs

Der Samstag verläuft unter Zwischenhocheinfluss noch verbreitet ruhig, die Wolken dominieren aber. In der Nacht auf Sonntag erreichen uns dann die Ausläufer eines Sturmtiefs über dem Baltikum. Regen- und Schneeschauer breiten sich auf die Alpennordseite aus und der Wind frischt erneut kräftig bis stürmisch aus West auf. Vom Mühlviertel über den östlichen Donauraum bis ins Wiener Becken wird es am Sonntag stürmisch, verbreitet ist hier mit Sturmböen zu rechnen. Auf den Bergen sind Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h möglich, auch größere Schneeverwehungen sind hier nicht auszuschließen. Erst am Nachmittag beruhigt sich das Wetter langsam wieder und mit dem Einfließen kühlerer Luft aus dem Norden zeigt sich öfters die Sonne.

Maximale Windböen zu Sonntagmittag ©Ubimet/DWD

Schneechaos: Bis zu 40 cm in Athen

Athen im Winter

Am vergangenen Wochenende hat ein Tief namens IDA mit Kern über Russland einen markanten Kaltlufteinbruch in Südosteuropa eingeleitet. Am Rande davon kam es auch Österreich zu teils kräftigem Schneefall in den Nordalpen, der Kern der Kaltluft hat aber die Ukraine und Südosteuropa getroffen. Mittlerweile ist hat sich das Tief vom Jetstream abgeschnürt und liegt nun als umfangreiches, abgetropftes Höhentief über der Ägäis bzw. dem Schwarzen Meer.

Der Kaltlufteinbruch in Südosteuropa wurde durch ein blockierendes Hoch über Westeuropa begünstigt.
Schnee in Athen. © D. Klapanaras

Schneegewitter

Unter Tiefdruckeinfluss hat die Kaltluft im Zusammenspiel mit dem relativ milden Wasser der Ägäis zu einer labilen Schichtung der Luft geführt, weshalb es zu zahlreichen Gewittern kam. Diese wurden mit der nordöstlichen Höhenströmung am Montagabend nach Mittelgriechenland bzw. Athen gelenkt, ähnlich wie es manchmal auch im Bereich der Großen Seen in den USA passiert (dort spricht man auch von „lake-effect snow“).

24h-Blitzentladungen bis Dienstagmorgen. © UBIMET

Lake-effect snow

Das Phänomen „lake-effect snow“ tritt  allgemein im Bereich von sehr großen Seen sowie auch Meeren auf, wo man es dann korrekterweise „sea-effect snow“ nennen muss. Typische Beispiele sind etwa das Japanische Meer bzw. der Norden Japans oder auch das Schwarze Meer und die Nordtürkei. Manchmal kann es aber auch an der Nord- und Ostsee sowie an der Westküste der Adria in Italien dazu kommen. Auch in Griechenland sind solche Lagen nicht ganz unbekannt, so gab es etwa in Mittelgriechenland sowie vorübergehend auch in Athen zuletzt erst am 14. Februar 2021 Schneefall. Am 23. Februar 2019 kam es vor allem in der nördlichen Ägäis zu starkem Schneefall, etwa auf der Insel Limnos und Samothraki kam es zu Blizzard-ähnlichen Bedingungen.

Schneechaos

Der starke Schneefall hat rund um Athen zu einem Verkehrskollaps geführt. In diesen Regionen herrscht keine Winterreifenpflicht und es gibt auch vergleichsweise wenig Räumfahrzeuge. Dadurch mussten tausende Autofahrer die Nacht in ihren Autos verbringen, teils sogar mehr als 20 Stunden lang. Mittlerweile ist auch das Militär im Einsatz, um die Straßen wieder frei zu bekommen. Am Hauptstadtflughafen wurden zahlreiche Flüge gestrichen, zudem stürzten mancherorts Bäume durch die Schneelast auf Stromleitungen, weshalb es auch zu einigen Stromausfällen kam.

Athen ist derzeit die schneereichste Hauptstadt Europas:

  • 40 cm Athen (Tatoi)
  • 30 cm Athen (Flughafen)
  • 16 cm Helsinki
  • 13 cm Sofia
  • 12 cm Oslo
  • 4 cm Belgrad
  • 4 cm Sarajevo
  • 2 cm Zagreb
  • 1 cm Warschau

Mehr Schnee liegt nur in Moskau mit 45 cm.

Schnee in Athen. © P. Goulas

Schneegewitter auch in Istanbul

Auch die Türkei hat derzeit mit dem Wintereinbruch zu kämpfen. Die türkische Metropole Istanbul wurden am Montagabend ebenfalls von Schneegewittern getroffen, hier wurden 25 cm Schnee gemeldet. Der Flughafen wurde komplett gesperrt, erst im Laufe des Dienstags soll der Betrieb wieder aufgenommen werden.

Titelbild © AdobeStock

Griechenland im Schnee

Schnee am Strand in Halkidiki 2022

Ebenjenes Tief hatte bereits den Alpen, und dort besonders den östlichen Nordalpen, reichlich Neuschnee gebracht. Über Russland angekommen setzte es einen Kaltlufttransport in den östlichen Mittelmeerraum in Gang, wodurch dort wiederum eine weitere Tiefdruckentwicklung ausgelöst wurde. Das Zusammenspiel aus kalter kontinentaler Luft und Feuchtigkeit aus dem relativ warmen Mittelmeer begünstigte den ergiebigen Schneefall. Selbst „Schnee-Tornados“ wurden gesichtet; Dabei handelte es sich viel mehr um Wasserhosen, die aus Schneeschauern entstanden sind. Die winterlichen Verhältnisse sind natürlich auch von den sozialen Medien umgehend eingefangen worden, hier ein kleines Best-of:

 

 

Nächster Stopp: Türkei

In weiterer Folge trifft das Tief auf die Türkei, wo nun auch vor allem die Regionen entlang der Mittelmeerküste betroffen sein werden.

Titelbild: @ https://twitter.com/NickBarnets

Mykonos & co: Verschneite Urlaubsinseln

Verantwortlich hierfür war das selbe Tief, welches auch dem Alpenraum eine winterliche Wetterphase beschert hat. Über Russland angekommen setzte es einen Kaltlufttransport in den östlichen Mittelmeerraum in Gang, wodurch dort wiederum eine weitere Tiefdruckentwicklung ausgelöst wurde. Nachfolgend haben wir euch ein paar Aufnahmen des heutigen Tages zusammengestellt:

 

Am Samstag in den Alpen starker Schneefall

Schneefall im Westen

Zwischen einem Hoch über den Britischen Inseln namens ERICH und einem Tief über Russland mit dem Namen IDA liegt Österreich derzeit unterm dem Einfluss einer kräftigen, nördlichen Höhenströmung. In der Nacht auf Samstag zieht aus Norden eine Warmfront auf, die in weiterer Folge kaum mehr ostwärts vorankommt und als Luftmassengrenze quer über dem Osten des Landes zum Liegen kommt. Vor allem im zentralen und östlichen Bergland ist somit kräftiger Schneefall in Sicht.

Mit der Warmfront gelangt feuchte Luft zu den Alpen. © FU Berlin / DWD

Starker Schneefall

In der Nacht auf Samstag setzt im Norden verbreitet Schneefall ein, der sich in der zweiten Nachthälfte auf den Osten ausbreitet. Dazu frischt neuerlich kräftiger Westwind mit teils stürmischen Böen auf, am Alpenostrand zeichnen sich stellenweise Schneeverwehungen ab. Am Samstag in der Früh schneit es an der Alpennordseite und im Osten verbreitet und vor allem von den Kitzbüheler Alpen bis ins Mariazellerland kräftig. Im Donauraum und im Wiener Becken ist sind recht verbreitet 3 bis 6 cm zu erwarten. Tagsüber gehen im Osten nur noch einzelne Schauer nieder, in den Nordalpen fällt dagegen weiterhin anhaltend Schnee mit den größten Niederschlagsraten vom Kaiserwinkl bis in die nördliche Obersteiermark. Die Schneefallgrenze steigt im westlichen Donauraum langsam gegen 300 bis 400 m an. Weitgehend trocken bleibt es von Lienz über das Klagenfurter Becken bis ins die Südweststeiermark.

Vor allem im zentralen und östlichen Bergland schneit es am Samstag intensiv. © UBIMET

Vom östlichen Tiroler Unterland über die Salzburger Gebirgsgaue bis in die Obersteiermark und zum Semmeringpass sind recht verbreitet 20 bis 40 cm Neuschnee zu erwarten, im Dachsteingebiet sowie rund um den Hochschwab kommt sogar ein halber Meter Neuschnee zusammen, damit ist hier mit starken Behinderungen im Straßen- und Bahnverkehr zu rechnen, zudem sind mancherorts Stromausfälle in Folge von Schneebruch möglich. Im Hochgebirge fällt teils bis zu 1 Meter Neuschnee, was in Kombination mit dem teils stürmischen Nordwestwind zu einer stark ansteigenden Lawinengefahr führt. Deutlich geringer bleiben die Schneemengen dagegen im westlichen Bergland.

Am Sonntag im Westen Besserung

Am Sonntag fällt vom Kaiserwinkl ostwärts zeitweise noch etwas Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze zwischen tiefen Lagen im äußersten Osten und etwa 400 bis 500 m im Norden liegt. Die Mengen halten sich aber meist in Grenzen, nur noch vom Gesäuse bis zum Wienerwald sind nennenswerte Mengen in Sicht, wobei der Schnee in den Tälern zunehmend feucht wird. Von Innsbruck westwärts bleibt es bereits trocken.

Zweiteilung zu Wochenbeginn

Der Montag verläuft zweigeteilt: Von Vorarlberg bis Kärnten scheint häufig die Sonne, im Norden und Osten dominieren dagegen die Wolken und von der Eisenwurzen ostwärts regnet oder schneit es zeitweise mit leichter bis mäßiger Intensität. Die Schneefallgrenze liegt weiterhin zwischen tiefen Lagen im äußersten Osten und etwa 500 m im Mostviertel.

Tief IDA holt den Winter zurück

Schnee

Am Donnerstag kommt der Alpenraum zwischen einem Hoch über dem Ostatlantik und einem Tiefdruckkomplex über dem Norden und Osten  Europas in eine stramme Nordwestströmung. Bereits in der Nacht auf Donnerstag erreicht die Kaltfront des Tiefs IDA, das sich am Donnerstag über dem Baltikum einfindet, den Westen und Norden Österreichs.

Frontenkarte für Donnerstag, den 20. Jänner 2022. Quelle: DWD.

Im Norden und Osten lokale Wintergewitter

Mit Eintreffen der Kaltfront setzt an der Alpennordseite am Donnerstag bereits in den Morgenstunden Schneefall ein, unterhalb von 500 bis 600 m mischt sich anfangs noch Regen dazu. Im Tagesverlauf ziehen dann im gesamten Norden und Osten bei teils stürmischem Nordwestwind kräftige Schneeschauer sowie lokale Graupelgewitter durch. Auch der Freitag verläuft entlang der Nordalpen unbeständig mit weiteren Schnee- und Graupelschauern. Vom Bregenzerwald über das Karwendel und das Salzkammergut bis zum Mariazellerland kommen somit verbreitet 10 bis 20 cm Neuschnee zusammen, lokal auch mehr.

Akkumulierte Neuschneesumme am Donnerstag und Freitag, Prognose vom Donnerstagmorgen @ UBIMET

Entsprechend sind Unwetterwarnungen aktiv, diese gelten von Donnerstagfrüh bis Freitagfrüh.

Schneewarnungen bis Freitagfrüh. (UWZ)
Schneewarnungen bis Freitagfrüh. (UWZ.at)

 

Bis zum Ende der Woche bleibt es windig, insbesondere am Alpenostrand sind bis Sonntag stürmische Böen zu erwarten. Auch im Süden weht föhniger Nordwestwind.

Windböen von Donnerstag bis Sonntag. (ECMWF, UBIMET)

Tiefwinterliches Wochenende in den Nordalpen

Der Samstag verläuft an der Alpennordseite tiefwinterlich und vor allem entlang der Nordalpen vom Tiroler Unterland bis in die Obersteiermark und zum Alpenostrand schneit es verbreitet und häufig kräftig. Im Osten und Südosten ziehen nur Schneeschauer durch, ehe in der Nacht auf Sonntag auch hier phasenweise Schneefall einsetzt. Die Schneefallgrenze steigt im westlichen Donauraum langsam von tiefen Lagen gegen 300 bis 400 m an.

Auch am Sonntag muss man vor allem entlang der östlichen Nordalpen vom Salzkammergut bis zum Wienerwald weiterhin mit Schneefall rechnen, ansonsten beruhigt sich die Lage wieder. Vom Wiener Becken bis ins Burgenland sowie im Donauraum fällt zunehmend nasser Schnee oder Schneeregen.

Von den Kitzbüheler Alpen und dem Pinzgau entlang der Nordalpen bis zum Alpenostrand sind am Wochenende verbreitet 30 bis 50, in exponierten Lagen ab etwa 1000 m auch bis zu 1 Meter Neuschnee zu erwarten. Und das alles zum Großteil innerhalb von rund 24 bis 36 Stunden. In ganz tiefen Lagen wie dem Unterinntal oder dem Flachgau, aber auch entlang der Mur und der Mürz sind Mengen zwischen 10 und 20 cm Nassschnee in Sicht. Die Mengen im östlichen Flachland inkl. Wien sind noch mit Unsicherheiten behaftet und hängen von der genauen Lage der Luftmassengrenze ab. Nach neuestem Modellstand kann es aber zum Einen in der Nacht auf Samstag anzuckern, zum Anderen deutet sich in der Nacht auf Sonntag hier sowie im Südosten Österreichs eine dünne Schneedecke mit etwa 2 bis 5 cm Höhe an.

Akkumulierte Neuschneesumme am Samstag und Sonntag, Prognose vom Donnerstagmorgen @ UBIMET

Starkschneefall gefährdet 82. Hahnenkamm-Rennen

Entsprechend besorgniserregend sind die Wetterprognosen für das Hahnenkamm-Rennen, das am kommenden Wochenende in Kitzbühel stattfindet. Vor allem am Samstag muss man mit anhaltendem und intensivem Schneefall samt äußerst schlechter Sichtverhältnisse rechnen. Beim Starthaus am Hahnenkamm wird es zudem recht windig. Der Freitag sowie auch der Sonntag verlaufen hingegen verhältnismäßig ruhig. Zwar ziehen häufig Schneeschauer durch, die Niederschlagsintensität fällt aber deutlich geringer aus und die Sichtweite bessert sich ein wenig im Vergleich zum Samstag.

 

Titelfoto: Unwetterwarnungen @ uwz.at

18. Januar: Jahrestag von Orkan Kyrill und Friederike

Kyrill Wetterkarte

Kyrill

Am 18. Januar 2007 zog das Orkantief Kyrill vom Atlantik über die Nordsee hinweg in Richtung Baltikum. Orkanböen richteten in weiten Teilen Mitteleuropas schwere Schäden an,  dabei kamen europaweit 47 Menschen ums Leben, davon allein in Deutschland 13. In vielen Regionen gab es Stromausfälle und der Zugverkehr wurde in ganz Deutschland erstmals wegen eines Orkans eingestellt. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherer beliefen sich die Schäden allein in Deutschland auf etwa 4,7 Milliarden Euro. Vor allem in den Wäldern von Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen kam es zu erhebliche Schäden, örtlich wurden ganze Waldstücke umgelegt.

Schäden durch Orkan Kyrill
Typisches Bild von Windbruch durch Kyrill (hier im Thüringer Wald). © Michael Sander

Spitzenböen auf den Bergen in Deutschland:

  • 201 km/h Wendelstein
  • 198 km/h Brocken
  • 184 km/h Fichtelberg
  • 178 km/h Großer Kornberg
  • 176 km/h Zugspitze
  • 169 km/h Großer Arber
  • 166 km/h Feldberg im Schwarzwald

Auch im Flachland kam es allerdings zu Orkanböen, ganz besonders mit Durchzug der Kaltfront. Diese sorgte in den zentralen Landesteilen für eine ausgeprägte Gewitterlinie, dabei kam es sogar zu mehreren Tornados.

Orkanböen in den Niederungen (Auswahl):

  • 150 km/h Eppendorf (Sachsen)
  • 148 km/h Bad Liebenwerda  (Brandenburg)
  • 146 km/h Berlin-Adlershof (Berlin)
  • 144 km/h Flughafen Düsseldorf (NRW)
  • 137 km/h Fürstenzell (Bayern)
  • 133 km/h Chemnitz (Sachsen)
  • 133 km/h Flensburg (Schleswig-Holstein)
  • 130 km/h Wolfsbrug (Niedersachsen)
  • 130 km/h Flughafen Köln-Bonn (NRW)
  • 122 km/h Flughafen Dresden (Sachsen)
  • 119 km/h Flughafen Erfurt (Thüringen)
  • 119 km/h Flughafen München (Bayern)
  • 119 km/h Aachen (NRW)
  • 118 km/h Karlsruhe (B-W)
Schäden durch Kyrill
Schäden durch Kyrill. Photo: pittigliani2005; Visual Hunt / CC BY-NC-ND

Friederike

Der Tiefkern von Orkan Friederike zog am 18. Januar 2018 von England über Norddeutschland nach Polen hinweg. Besonders betroffen vom Sturmfeld waren NRW, das südliche Niedersachsen, Nordhessen, das südliche Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Auf dem Brocken wurden 203 km/h gemessen, aber auch im Flachland gab es Orkanböen bis zu 138 km/h. Der Fernverkehr der DB wurde landesweit eingestellt und in manchen Bundesländern auch der Regionalverkehr. Der Orkan forderte mindestens 8 Todesopfer und der versicherte Schaden betrug eine Milliarde Euro. In der Mitte Deutschlands war es das stärkste Sturmereignis seit Kyrill.

Spitzenböen auf den Bergen:

  • 203 km/h Brocken
  • 174 km/h Fichtelberg
  • 158 km/h Zugspitze

Spitzenböen in den Niederungen (Auswahl):

  • 138 km/h Gera (Thüringen)
  • 134 km/h Frankenberg-Geismar (Hessen)
  • 130 km/h Erfurt (Thüringen)
  • 130 km/h Flughafen Leipzig/Halle (Sachsen)
  • 126 km/h Flughafen Münster/Osnabrück (NRW)
  • 122 km/h Werl (NRW)
  • 122 km/h Dresden (Sachsen)
  • 116 km/h Flughafen Düsseldorf (NRW)
Orkan Friederike
Böen am 18. Januar 2018. © UBIMET

Kyrill und Friederike stellen zwei außergewöhnliche Ereignisse dar. Orkan Kyrill war allerdings wesentlich großräumiger als Friederike, so beeinflusste sein Sturm- und Orkanfeld ganz Deutschland und weite Teile Mitteleuropas. Friederike beeinflusste in erster Linie die Niederlande und den Streifen von NRW bis nach Sachsen in Deutschland.

Tief HANNELORE sorgt für stürmischen Wochenbeginn

Sturm

Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Hoch über Westeuropa namens DIETER und reger Tiefdruckaktivität über Osteuropa bzw. Russland. Am Montag zieht ein Tief mit dem Namen HANNELORE von Skandinavien nach Russland und die Druckgegensätze in Österreich nehmen deutlich zu. Das sorgt besonders im Osten für stürmisch auffrischenden Westwind.

Bodenwetterkarte am Montag. © UBIMET

Örtlich schwere Sturmböen

Am Montag weht von Oberösterreich bis ins Nordburgenland von Beginn an kräftiger Westwind und auch von Osttirol bis ins Grazer Bergland kommt gebietsweise kräftiger, föhniger Nordwestwind auf. Tagsüber legt der Wind besonders in Niederösterreich, Wien und dem Nordburgenland weiter zu, hier muss man am Nachmittag verbreitet mit Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h rechnen. Vor allem in der Thermenregion sowie in Teilen Wiens zeichnen sich örtlich auch schwere Sturmböen um 100 km/h ab und auf den Bergen gibt es von den Niederen Tauern ostwärts Orkanböen.

Prognose der Windspitzen am Montag. © UBIMET

Bei vielen Wolken fällt zudem vor allem vom Kaiserwinkl bis ins Mariazellerland immer wieder Regen bzw. oberhalb von 400 bis 700 m Schnee. Gegen Abend ziehen mit Durchzug der Kaltfront des Tiefs auch im Osten Regen- und Schneeschauer durch, dabei lässt der Wind etwas nach. Die Höchstwerte liegen zuvor von Nord nach Südost zwischen 1 und 10 Grad.

Sturmwarnung für Montag. © www.uwz.at
Sturmwarnung für Montag. © www.uwz.at

Am Dienstag Wetterberuhigung

Am Dienstag halten sich im Norden weiterhin dichte Wolken und vom Salzkammergut bis ins Mariazellerland schneit es anfangs noch leicht. Sonst bleibt es meist trocken und tagsüber kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein. Anfangs weht noch lebhafter Nordwestwind, am Nachmittag lässt der Wind nach. Die Höchstwerte liegen zwischen 1 und 8 Grad. Zur Wochenmitte sorgt Hochdruckeinfluss wieder für ruhiges und nach Nebelauflösung oft sonniges Wetter. Am Donnerstag kündigt sich an der Alpennordseite dann die nächste Kaltfront mit Schnee- und Graupelschauern sowie teils stürmischen Windböen an.

Titelbild © AdobeStock

50 Grad: Historische Hitze auf der Südhalbkugel

Hitze im Sommer @ https://stock.adobe.com

In Südamerika und Australien kann es in den Sommermonaten heiß werden, das war schon immer so. Wie auch anderswo auf der Welt verschiebt sich der Rahmen des zu Erwartenden langsam aber sicher nach oben. Dass die aktuelle Hitze in Südamerika und Australien das übliche Mass sprengt, war zu befürchten und zeigte sich in den letzten Tagen beispielsweise schon in Argentinien, Chile, Uruguay und Paraguay.

Heute Nachmittag um 14:26 Uhr Ortszeit wurde an der Station Onslow Airport mit 50,7 Grad der alte australische Rekord sowie der Rekord für die gesamte Südhalbkugel egalisiert. Der alte Rekord mit ebenso 50,7 Grad stammt aus dem Jahr 1960 und wurde in Oodnatta registriert. Onslow ist eine Siedlung im Bundesstaat Western Australia mit rund 850 Einwohnern. Sie liegt unmittelbar an der Küste, was diesen Temperaturwert noch außergewöhnlicher macht. Es ist nämlich die höchste global je gemessene Temperatur in einem Küstenort! Er übertrifft die 49,5 Grad in Port Augusta (ebenfalls Australien) aus dem Jahr 2019 um über ein Grad.

Dass es in Australien, vor allem im Landesinneren (Outback), sehr heiß wird, ist keine Neuigkeit. Aber Temperaturen um 50 Grad sind auch hier eine absolute Seltenheit. Der letzte 50er liegt schon 24 Jahre zurück! Und mit 50,5 Grad an den Stationen Mardie und Roebourne wurde diese Marke heute noch zweimal geknackt.

Hier die Analyse der Temperaturen: hellviolette Farben entsprechen dabei mehr als 40 Grad, schwarz (im Nordwesten des Kontinents) = mehr als 50 Grad:

Anderer Kontinent – ähnliche Hitze

In Argentinien wird der Höhepunkt der Hitze heute, morgen und am Samstag erreicht. Dabei dürften etliche Stationsrekorde fallen. Der Landes- und gleichzeitig auch kontinentale Südamerikarekord ist schon sehr alt und stammt aus dem Jahr 1905. Er liegt bei 49,1 Grad in Villa de Maria (48,9 Grad in Rivadavia). Diese beiden Messwerte werden aber stark angezweifelt. Wahrscheinlicher liegt der Rekord eher bei 47,3 Grad in Campo Gallo aufgestellt am 16. Oktober 1936.

Wie dem auch sei, er liegt dieser Tage durchaus in Reichweite! Schon zuletzt brachte die Hitze die Infrastruktur des Landes an den Anschlag – und darüber hinaus, wie massive Stromausfälle zeigen. Auch die Landwirtschaft leidet unter Trockenheit und Hitze. Anfang nächster Woche gehen die Temperaturen in Argentinien deutlich zurück, dies dürft mit zum Teil ergiebigen Niederschlägen und starken Gewittern einhergehen. Die Hitze zieht sich in der Folge etwas weiter nach Norden nach Paraguay und das südliche Brasilien zurück.

Warme Antarktis

Auf den ersten Blick weniger spektakulär – aber ins Bild passend: In der Polarstation Belgrano 2, einer von 13 argentinischen Forschungsstationen in der Antarktis, wurde mit 11,4 Grad der höchste Januarwert seit Aufzeichnungsbeginn erfasst. Normalweise liegen hier die Höchstwerte zu dieser Jahreszeit nur um oder knapp über 0 Grad. An diesem Tag sanken sie nie unter den Gefrierpunkt, was ebenfalls ein Novum darstellt.

Beachtliche Hitzewelle in Südamerika

Besonders Argentinien, aber auch die benachbarten Länder Uruguay und Paraguay sehen sich in diesen Tagen außergewöhnlich hohen Temperaturen ausgesetzt. Bis inklusive Samstag, also über einen Zeitraum von zumindest fünf Tagen hinweg werden in dieser Region Südamerikas Höchsttemperaturen im Bereich der 40 Grad-Marke erwartet, auch über 45 Grad sind möglich. Und das nicht nur in bestimmten Regionen, sondern wirklich verbreitet. Auch in der Hauptstadt Buenos Aires sind am Freitag bis zu 43 Grad zu erwarten, hier ist somit die bisher höchste gemessene Temperatur von 43,3 Grad aus dem Jänner 1957 in Reichweite bzw. ein neuer Rekord möglich.

Prognose der Höchsttemperaturen am Freitag, den 14.01.2022 @ UBIMET
Prognose der Höchsttemperaturen am Freitag, den 14.01.2022 @ UBIMET, ECMWF

Dass es sich um eine außergewöhnliche Hitzewelle handelt, lässt sich auch der nachfolgenden Karte der Temperaturanomalie am 14.01. entnehmen. So liegen die Temperaturen an diesem Tag, ähnlich zu den anderen Tagen, um bis zu 20 Grad über den für diese Jahreszeit üblichen Werten. Mit Auswirkungen auf Mensch und Natur ist zu rechnen, ist dies zudem nicht die erste Hitzewelle des Jahres. So geht man insbesondere bei Soja und Mais von massiven Ernteausfällen aus. Die Getreidebörsen haben bereits reagiert und die Preise sind deutlich gestiegen.

Abweichung der 2m-Temperatur von der Jahreszeit entsprechenden Werten am 14.01.2022 @ http://wxcharts.com

 

 

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Wetterumstellung bringt ruhiges Winterwetter

Kräftiges Hoch

Die neue Woche bringt dann eine Wetterumstellung. Dabei baut sich über Westeuropa ein mächtiges Hoch auf, das bis zum Wochenende wetterbestimmend wird. Dabei werden im Zentrum über 1040 hPa prognostiziert, dies ist für ein Hoch in Mitteleuropa recht markant. Der Druck an sich ist dabei weniger wichtig, eher die damit verbundene Strömungsverteilung.

Prognostizierte Druckverteilung am Mittwoch den 12.1.2022 Mittags © ECMWF

In der Grafik sieht man das mächtige Hoch mit Zentrum über den Britischen Inseln. Die weißen Linien entsprechen dabei  dem Bodendruck. Die Farbe repräsentiert das sog. Geopotential in 5500 Meter Höhe. Die Strömung verläuft in der Höhe parallel zu der Färbung, also z.B entlang der schwarzen Linie.

Zunehmend neblig-trüb

Die Auswirkungen des Hochs auf unser Wetter sind neben den zunehmend trockenen Verhältnissen zunächst vor allem im Norden und der Mitte eine zunehmende Nebel/Hochnebelneigung. Im Süden ist es anfangs noch sonnig, hier werden die Nächte aber frostig, teils mit mäßigem Frost. Über den frischen Schneeflächen sind vereinzelt auch Tiefstwerte unter -10 Grad zu erwarten.

Am Dienstagabend erreicht zwar eine Okklusion den Norden, diese wird aber durch das Hoch beim Zug nach Südosten bis zur Auflösung abgeschwächt. Dabei besteht in einem Streifen von der Eifel bis nach Mecklenburg-Vorpommern kurzzeitig die Gefahr von gefrierenden Sprühregen.

Mildes Skandinavien

Markanter sind die Auswirkungen für Skandinavien. Mit der Südwestströmung auf der West- und Nordwestseite des Hochs werden Tiefs, die sich im Winter häufig im Seegebiet zwischen Neufundland und Island bilden, nach Norwegen geführt. Diese bringen eine deutliche Milderung, wie die beiden Graphiken unten zeigen. Anfang der Woche ist es verbreitet noch rund 10 Grad zu kalt für die Jahreszeit, am Ende der Woche schließlich meist rund 10 Grad zu warm. Zudem fällt insbesondere in Norwegen ergiebiger Regen/Schnee im Weststau des Küstengebirges.

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Am Montag etwas Neuschnee in den Nordalpen

Schnee und Schneefahrbahn

Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss eines sich auflösenden Tiefs namens DOREEN mit Kern über der Nordsee, welches aus Westen feuchte Luftmassen in den Alpenraum führt. Am Montag geraten wir unter den Einfluss einer nördlichen Höhenströmung und die feuchte Luft wird gegen die Nordalpen gedrückt.

An den Alpen staut sich aus Norden feuchte Luft (in grün). © ECMWF / UBIMET

An der Alpennordseite dominieren am Montag die Wolken und vom Tiroler Unterland über das Salzkammergut bis in den Wienerwald schneit es zeitweise. Auch im Norden und Osten fällt gelegentlich etwas Schnee bzw. unterhalb von etwa 300 m Regen. Die größten Niederschlagsmengen sind vom Salzkammergut über die Eisenwurzen bis ins Mariazellerland zu erwarten, besonders in den Ybbstaler Alpen sind um die 20 cm Neuschnee zu erwarten. Weitgehend trocken und zeitweise sonnig verläuft der Tag hingegen im Süden, am Nachmittag lockert es mit lebhaftem Nordwestwind auch im östlichen Flachland langsam auf. Die Höchstwerte liegen zwischen -2 Grad in den Kitzbüheler Alpen und +5 Grad im Grazer Becken.

Neuschneeprognose für Montag. © UBIMET

Hoch breitet sich aus

In den kommenden Tagen etabliert sich über Nordeuropa ein Hochdruckgebiet und im Alpenraum stellt sich eine nordöstliche Höhenströmung ein. Diese führt kühle und vor allem im Osten auch trockene Luftmassen ins Land. Auf den Bergen sowie im Osten ist somit sonniges Winterwetter in Sicht, im Westen und Norden sowie in Unterkärnten muss man allerdings gebietsweise mit zähem Hochnebel rechnen.

Titelbild © AdobeStock

Jänner 2019: Schneemassen in den Nordalpen

Schnee am Auto

Durch eine gut zwei Wochen anhaltende, nasskalte Nordlage gab es im Jänner 2019 an der Alpennordseite außergewöhnliche Neuschneemengen. Zur Monatsmitte lagen in den Tälern der Nordalpen oberhalb von etwa 700 m recht verbreitet 1 bis 2 Meter Schnee, stellenweise wurden auch neue Schneehöhenrekorde für den Jänner aufgestellt wie etwa in Reutte mit 116 cm. Auch bei den 15-tägigen Neuschneesummen vom 1. bis 15. Jänner wurden mancherorts Rekordwerte aufgestellt:

  • 451 cm Hochfilzen (Messungen seit 1971)
  • 283 cm Seefeld (Messungen seit 1895)
  • 263 cm Lofer (Messungen seit 1971)
  • 240 cm Abtenau (Messungen seit 1964)
  • 168 cm Kufstein (Messungen seit 1923)
Hoher Luftdruck über dem Ostatlantik hat zu einer anhaltenden Nordlage geführt (im Bild: Druckanomalien in der ersten Jännerhälfte 2019). © NOAA

Auf den Bergen türmten sich die Schneemassen teilweise bis zu 5 Meter in die Höhe, wie etwa am Loser im Toten Gebirge am 10.1.2019. Diese enormen Schneemengen führten im Zusammenspiel mit dem zeitweise starken Wind zur höchsten Lawinenwarnstufe 5, das Hochkar bzw. die Göstlinger Katastralgemeinde Lassing in Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch kam es zu weitreichenden Straßensperren und einige Orte waren für Tage von der Außenwelt abgeschnitten. Das Bundesheer war vielerorts im Einsatz um etwa Dächer freizuschaufeln und Straßen zu räumen.

In den Nordalpen liegen vielerorts mehr als 2 m Schnee
Schneehöhen am 10. Jänner 2019. © UBIMET

Vergleich max. Schneehöhen im Jänner 2019 vs. Jänner 2022:

Station Max Schneehöhe Jänner 2019 Max Schneehöhe Jänner 2022 (vorläufig)
Schröcken (V) 213 cm 64 cm
Seefeld (T) 157 cm 27 cm
Hochfilzen (T) 218 cm 21 cm
Windischgarsten (OÖ) 112 cm 5 cm
Lunz am See (NÖ) 110 cm 2 cm
Abtenau (S) 112 cm 8 cm
Reutte (T) 116 cm 8 cm
Innsbruck (T) 45 cm 0 cm
Furkajoch am und am 11.1.2019 und am 7.1.2022. © www.foto-webcam.eu



Temperatursturz und Neuschnee am Mittwoch

Schnee

Der Blick auf die heutigen Höchstwerte zeigt: Alles andere als normal sind die Temperaturen derzeit im Land. Rund 15 Grad heute mit Föhn v.a. im Westen des Landes, doch eine markante Kaltfront steht ante portas.

Die Höchstwerte am Dienstag.

So sieht der Vergleich der Temperaturen zwischen heute 16 Uhr und morgen 16 Uhr aus. Um rund 10 Grad rasseln die Temperaturen besonders in den Nordalpen hinab.

Temperaturvergleich heute vs. morgen.

Die Kaltfront, die uns am Abend und in der kommenden Nacht aus Nordwesten erfasst bringt in Kombination mit einem Genuatief ordentliche Niederschlagsmengen. Hier die aufsummierten Mengen von heute Abend bis Donnerstagfrüh. Am meisten Regen (und später immer öfter Schnee) fällt am Arlberg sowie vom Brenner bis zum Lungau und südlich davon.

Die Niederschlagsmengen von Dienstagabend bis Donnerstagfrüh.

Die Schneefallgrenze sinkt vom Hochgebirge in der kommenden Nacht auf 1200 bis 1000 m ab. Südlich des Hauptkamms bleibt sie noch etwas höher. Morgen schneit es dann immer öfter bis in die meisten Täler hinab, auch im Süden geht der teils gefrierende Regen im Tagesverlauf in Schneefall über.

Hier die zu erwartenden Neuschneemengen am Mittwoch:

Neuschneemengen am Mittwoch.

Kaltfront beendet am Mittwoch winterliche Wärmewelle

Wind un Kälte, der Windchill-Effekt - pixabay.com

Der Jahreswechsel und die ersten Tage des neuen Jahres verliefen unter dem Einfluss subtropischer Luftmassen außergewöhnlich mild. Auf den Bergen und im Osten lag die Temperatur bis zu 13 Grad über dem klimatologischen Mittelwert. An einzelnen Wetterstationen hat diese winterliche Wärmewelle auch zu neuen Monatsrekorden geführt, wie etwa auf der Hohen Wand mit 18,0 Grad, in St. Anton am Arlberg mit 11,9 Grad oder auch auf der Rudolfshütte in 2.317 m Höhe mit 8,5 Grad. Anbei ein paar eingestellte bzw. neue Monatsrekorde:

  • 18,0 Grad Hohe Wand (NÖ)
  • 14,3 Grad Tannheim (T)
  • 11,9 Grad St. Anton am Arlberg (T)
  • 10,5 Grad Obertauern (S)
  • 10,4 Grad Galtür (T)
  • 8,5 Grad Rudolfshütte (S)
  • 5,6 Grad Pitztaler Gletscher (T)
Temperaturabweichung zu Neujahr. © UBIMET

Nicht nur Österreich war von dem milden Wetter betroffen, sondern weite Teile Mitteleuropas. In Summe wurden unzählige neue Tagesrekorde gebrochen, wie u.a. zu Silvester bzw. Neujahr in Wien, Eisenstadt, Berndorf, Krems, Wiener Neustadt, Reichenau an der Rax, Köflach, Gleisdorf oder auch Wörterberg.

Temperaturabweichungen in Europa in den ersten 54 Stunden des neuen Jahres. © K. Haustein

Kaltfront in Sicht

Am Dienstag zieht über Deutschland ein Randtief namens ANNETTE durch und von Vorarlberg bis ins Wald- und Weinviertel fällt zeitweise Regen. Tagsüber wird es in den Alpen vorübergehend föhnig und vor allem in den Nordalpen nochmals sehr mild: Die Temperaturen erreichen bis zu 14 Grad in Vorarlberg. Nur in Unterkärnten bleibt es bei hochnebelartigen Wolken weiterhin kühl. In der Nacht zieht aus Westen dann eine Kaltfront auf und im Zusammenspiel mit einem Italientief verläuft der Mittwoch verbreitet trüb und nass. Die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf von 1000 m allmählich gegen 400 m ab. Vor allem in Kärnten wird es gegen Abend auch in tiefen Lagen wieder winterlich. Auf den Bergen schneit es gebietsweise kräftig, so kündigen sich etwa im Arlberggebiet und in den Hohen Tauern 30 bis 50 cm Neuschnee an.

Neuschneeprognose für Mittwoch. © UBIMET

Spürbare Abkühlung

Am Dreikönigstag gehen an der Alpennordseite ein paar Schneeschauer nieder, im Süden und Südosten kommt dagegen zeitweise die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen -1 Grad in den Nordalpen und bis zu +7 Grad im Südosten. Der Freitag verläuft unter Zwischenhocheinfluss nach Nebelauflösung oft sonnig und winterlich, so liegen die Temperaturen mit -4 bis +3 Grad wieder im Bereich der langjährigen Mittelwerte. Nur im äußersten Westen ziehen tagsüber Wolken auf und am Abend zeichnet sich leichter Schneefall ab. Mittelfristig ist derzeit weder ein markanter Kaltlufteinbruch noch eine weitere Wärmewelle in Sicht.

Temperaturtrend in der freien Atmosphäre im Osten Österreichs. © ECMWF

Titelbild © pixabay.com

Heftige Unwetter in den USA zum Jahreswechsel

Eine eisige arktische Luftmasse hat in der vergangenen Woche für bitterkalte Bedingungen im pazifischen Nordwesten gesorgt. In Großstädten wie Seattle und Portland, die nur selten winterliches Wetter erleben, hat sich zeitweise Schnee angesammelt. Das Tief aus dem Südwesten zieht nun in Richtung Great Plains und bringt auch dort die arktische Kälte.

Fischregen

Die warme, feuchte Luft hat in der vergangenen Woche den Süden und Osten beherrscht. Sie hat dazu beigetragen, einige vereinzelte schwere Stürme zu entfachen, von denen einer am Mittwoch in der Nähe von Texarkana, Arkansas, eine kurze Wasserhose auslöste. Der Sturm verursachte kaum Schäden und hätte normalerweise keine Schlagzeilen gemacht. Diese Wasserhose drehte sich jedoch über einem See und verschlang nicht nur Wasser, sondern auch kleine Meeresbewohner. Das Ergebnis war ein Regen von Fischen, die vom Himmel fielen, als der Sturm abebbte. Einige Anwohner berichteten von bis zu 30 dieser ungewöhnlichen Besucher in ihren Gärten und auf ihren Dächern.

Waldbrände durch Sturm

Heute Abend strömt kalte Luft aus den westlichen Gebirgsregionen in die Plains. Von den Central Plains bis zu den Großen Seen gilt eine Wintersturmwarnung. Es werden erhebliche Eis- und Schneemengen erwartet, die über das Feiertagswochenende zu schwierigen Fahrbedingungen führen werden. Vor der Kaltfront fegten jedoch am Donnerstag warme und trockene Winde über die High Plains. In den Ausläufern des Gebirges in der Nähe von Denver, Colorado, wurden Sturmböen von 130-185 km/h gemessen. Bäume und Stromleitungen stürzten um und trugen dazu bei, dass Waldbrände entstanden. Die Brände breiteten sich schnell in einem dicht besiedelten Vorstadtgebiet aus, was zu raschen Evakuierungen führte. Trotz des beherzten Einsatzes der Feuerwehr wurden Hunderte von Häusern und Geschäften von den Flammen vernichtet, bevor der Wind nachließ und der Schnee zu fallen begann.

© Titelbild: Federal Emergency Management Agency (FEMA)

Die markantesten Unwetter im Jahr 2021 in Österreich

Jahreszeiten

Das Jahr 2021 ist in wenigen Stunden Geschichte und wir blicken zurück auf ein abwechslungsreiches Jahr mit einigen Unwettern. Anbei folgt eine Auswahl an besonders markanten Wetterlagen in den vergangenen 365 Tagen, auf die wir etwas näher eingehen wollen:

  • 14.1. Starker Schneefall im Westen
  • 17.2 Gefrierender Regen im Osten
  • 2.5. Sturm im Wiener Becken
  • 21. bis 24.6. Gewitter mit Hagel in Ober- und Niederösterreich
  • 13. bis 18.7. Tief BERND bringt Hochwasser und Gewitter
  • 30.7. Unwetter in Graz
  • 5. bis 9.12. Schnee in ganz Österreich
  • 23.12. Gefrierender Regen im Norden und Osten

14.1. Starker Schneefall im Westen

Der erste Monat des Jahres brachte vor allem im Süden und Westen große Neuschneemengen. Ein Italientief sorgte gleich zu Beginn des Monats im Süden und Südwesten für große Niederschlagsmengen, bis zu knapp einem Meter Neuschnee fiel in Osttirol und Oberkärnten. Zur Monatsmitte sorgte eine nahezu stationäre Luftmassengrenze dann vor allem in Westösterreich, in der Schweiz und in Südwestdeutschland für anhaltenden und teils starken Schneefall. In Gaschurn gab es 66 cm Neuschnee innerhalb von nur 24 Stunden und selbst im Rheintal fiel fast ein halber Meter Schnee. Auch Bregenz und Innsbruck haben im Jänner mehr Schnee ausgefasst als sonst in einem ganzen Winter.

17.2. Gefrierender Regen im Osten

Der Februar verlief deutlich wärmer als im langjährigen Mittel, zum Monatsende wurde sogar reihenweise neue Rekorde aufgestellt wie etwa in Bregenz, Wien und Zwettl. Zwischen dem 11. und 15.2. gab es aber einen sehr kalten Abschnitt, dabei wurde mit -29,4 Grad am Dachstein auch die tiefste Temperatur des Jahres verzeichnet. Diese kalte Phase wurde am 17. durch eine Warmfront mit gefrierendem Regen im Osten beendet, auch in der Landeshauptstadt kam es dabei auf einigen Gehwegen zu Glatteis.


2.5. Tief DANIEL bringt Sturm in Wien

Der April war heuer kühl und frostreich, in Summe handelt es sich österreichweit um den kühlsten April seit 1997 und den ersten zu kühlen Monat seit Mai 2020. Lokal wurden sogar neue Monatsrekorde aufgestellt wie etwa in Bad Mitterndorf mit -11,8 Grad. Auch der Mai verlief kühler als im langjährigen Mittel, zudem gab es gleich zu Monatsbeginn einen außergewöhnlichen Sturm: Tief DANIEL brachte am 2.5. in Wien orkanartige Böen bis 112 km/h bzw auf der Jubiläumswarte sogar 124 km/h, was dem schwersten Maisturm seit Aufzeichnungsbeginn entspricht. Auch wenn der Monat in Summe kühl verlief, sorgte der Föhn für sehr warme Abschnitte: In der Nacht auf den 10. gab es im Rheintal die erste Tropennacht und am 10. wurde in Salzburg der erste Hitzetag verzeichnet.

21-24.6. Gewitter mit Hagel und Sturm

Vom 21. bis zum 24 bzw. im Südosten auch 25. Juni wurden in Österreich mehr als 240.000 Blitzentladungen erfasst. Vor allem in Ober- und Niederösterreich sowie örtlich auch in der Steiermark gab es teils schwere Unwetter mit großem Hagel. Etwa am 22.6. wurde das Oberösterreichische Seengebiet besonders heftig getroffen, als eine Superzelle mit Sturmböen und großem Hagel vom Flachgau über Gmunden bis  in den Raum Sierning zog.

Der Höhepunkt der Unwetterlage wurde am 24.6. erreicht, als es in Oberösterreich sowie auch in Teilen Niederösterreichs und Wiens Superzellen mit teils sehr großem Hagel gab. Eines dieser Gewitter sorgte knapp hinter der Grenze zu Tschechien sogar für einen sehr starken  F4-Tornado mit einer Zugbahn von etwa 26 km! In dieser Woche wurde laut der Österreichischen Hagelversicherung mit 28 Millionen Euro Gesamtschaden in Ober- und Niederösterreich eine neuer Negativrekord aufgestellt.

13.-18.7. Tief BERND bringt Starkregen

Mitte Juli sorgte das nahezu ortsfeste Tief BERND für eine schwere Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland, Belgien und den Niederlande mit mehr als 200 Todesopfern und Schäden in Milliardenhöhe.



Österreich war davon zunächst nur marginal betroffen, vom 16. bis zum 18. kam es dann aber auch entlang der Nordalpen zu ergiebigem Regen, in Melk wurden beispielsweise 170 mm in 48 Stunden gemessen. Einige Flüsse führten Hochwasser und es kam zu Überflutungen und Vermurungen.


Im Osten Österreichs gab es Gewitter mit Starkregen, so kam es auch in Teilen Wiens zu Überflutungen. Im Orbi-Tower in Wien-Erdberg wurden zwei unterirdische Geschosse komplett geflutet und das Hochhaus steht aufgrund des Schadens in Millionenhöhe weiterhin leer.

30.7. Unwetter in Graz

Der heißeste Tage des Jahres wurde mit bis zu 37,1 Grad in Wien sowie am Neusiedler See der 8. Juli. Im Süden bleibt der Sommer aber vor allem für Trockenheit und vergleichsweise wenig Gewitter in Erinnerung, allerdings wurde Graz am 30. Juli noch von einem schweren Unwetter getroffen. Innerhalb von nur einer Stunde wurden dabei 61 mm Regen gemessen, in wenigen Stunden sogar 112 mm. Den gesamten Sommerrückblick gibt es hier: 1,4 Millionen Blitze im Sommer 2021.

Anfang Dezember: Verbreitet Schnee

Nach einem milden und gebietsweise sehr trockenem Herbst (in der Südsteiermark gab es Mitte September noch einen Hitzetag und in Wien wurde sogar noch eine Tropennacht verzeichnet) und nur einem nennenswerten Sturm am 30. November stellte sich die Wetterlage pünktlich zu Winterbeginn um. Ein Italientief brachte am 5. Dezember in Kärnten, in den Hohen Tauern sowie im Oberen Murtal kräftigen Schneefall, in Klagenfurt wurden 32 cm gemessen. Ein weiteres Italientief versorgte am 9. Dezember das gesamte Land mit Schnee, selbst in Teilen Wiens wurden 15 cm gemessen.


23.12. Gefrierender Regen im Norden & Osten

Das winterliche Wetter im Flachland währte nicht lange und noch vor Weihnachten gelangten schubweise immer mildere Luftmassen ins Land. Von Oberösterreich bis ins östliche Flachland kam es dabei mehrmals zu gefrierendem Regen. Nach Weihnachten gelangte vorübergehend nochmals kontinentale Kaltluft in die Osthälfte des Landes, dabei kam es im Norden streckenweise erneut zu Glatteis.

Titelbild © AdobeStock

Rückblick: Temperatursturz Silvester 1978/79

Die Wetterlage nach Weihnachten im Jahre 1978 war durchaus eine besondere. Zuerst suchte ein massiver Schneesturm den Norden Deutschlands heim, gefolgt von einem Temperatursturz, der mancherorts bis heute noch Rekorde hält für die tiefste Temperatur. Nur wenige Wochen später, Mitte Februar, stellte sich aber bereits eine ähnliche Wetterlage mit einem erneut massivem Schneesturm ein.

Die Großwetterlage

Ein kräftiger Tiefdruckkomplex über dem Ostatlantik führte feucht-warme Luftmassen aus Süden heran, während ein kräftiges Hoch über Skandinavien sehr kalte und trockene Luftmassen aus Nordrussland einströmen ließ.

In folgender Abbildung sieht man die Großwetterlage mit den weißen Linien für die Isobaren, farblichen Markierungen für die Luftmassen (blau & violett steht hierbei für trockene und kalte Luftmassen) und schwarz hervorgehoben die heutige BRD.

Großwetterlage vom 31.12.1978 um 0-UTC, Quelle: wetter3.de

Genau über Norddeutschland stießen diese beiden völlig gegensätzlichen Luftmassen am 28. Dezember zusammen, wobei die feucht-warmen nach oben verdrängt wurden und somit zu ergiebigen Niederschlägen und Neuschneemengen führten. Aufgrund der heftigen Schneefälle musste mancherorts Katastrophenalarm ausgelöst werden.

Enorme Schneemassen in Norddeutschland, Quelle: dpa

Die starken Luftdruckgegensätze äußerten sich zudem noch in einem kräftigen Sturm. Dieser führte wiederum dazu, dass viele Ortschaften bei meterhohen Schneeverwehungen auf den Straßen eingeschneit und von der Außenwelt abgeschnitten wurden. Räumdienste kamen gegen diese Massen an Schnee nicht mehr an, Panzer mussten den Eingeschneiten helfen und Schwangere mit Helikoptern in die Krankenhäuser fliegen. Der Begriff „Heli-Babys“ wurde dabei mit ihnen geboren.

Verschneite Straßen, Quelle: dpa

Temperatursturz

Das angesprochene Tief, welches zuerst noch die feucht-warmen Luftmassen nach Norden lenkte, zog über Silvester nach Osten weiter:

Verlauf der Großwetterlage, Quelle: wetter3.de

Rückseitig des Tiefs strömten in der Silvesternacht die polaren Luftmassen folglich über Deutschland hinweg bis in den Süden. Während in Thüringen und Sachsen-Anhalt an Silvester bereits Tagesmitteltemperaturen von -20 Grad gemessen wurden, war es in Bayern und Baden-Württemberg mit bis zu +10 Grad noch sehr warm:

Tägliche Temperatur-Minima im zeitlichen Verlauf, Quelle: mtwetter.de

Energiekrise

Der enorme Temperatursturz und auch die großen Schneemengen im Norden führten besonders in der damaligen DDR zu Schwierigkeiten in der Energieversorgung.
Mit einem Wasseranteil von 60% gefror die Braunkohle nach vorausgegangenen Regenfällen in den Güterwaggons und konnte für die Kraftwerke nicht mehr verarbeitet werden. Letztere mussten teilweise lahmgelegt werden. Der mit 49,5 Hertz eh schon grenzwertig niederfrequente Strom in der DDR drohte noch weiter zu fallen, die landesweite Energieversorgung stand an einem kritischen Punkt, was besonders dramatisch war für die eingeschneiten Bezirke.
Letztlich – und noch nie zuvor geschehen – mussten in der Silvesternacht bei bis zu -25 Grad Außentemperatur die ganzen Bezirke Erfurt, Suhl und Gera vom Strom genommen werden.

Titelbild: Schneemassen in Norddeutschland, Quelle: dpa

In Wien mildester Jahreswechsel seit mindestens 80 Jahren

Wien zu Silvester

Österreich liegt in den kommenden Tagen unter dem Einfluss einer milden Westströmung, welche subtropische Luftmassen ins Land führt. Zu Silvester gerät das Land zudem unter den Einfluss eines Hochs namens CHRISTINE, somit machen die Restwolken im Norden und Osten sowie auch die Nebelfelder in manchen Tal- und Beckenlagen tagsüber immer häufiger der Sonne Platz. Die Temperaturen steigen verbreitet auf frühlingshaft anmutende 10 bis 17 Grad, nur in den Niederungen Kärntens und in schattigen Tallagen liegen die Höchstwerte stellenweise um 5 Grad.

Subtropische Luft erreicht den Osten Österreichs. © NOAA

Jahr klingt ruhig und trocken aus

Der Jahreswechsel gestaltet sich zumindest vom Wetter her trocken und vor allem in den Alpen und im Osten ist der Himmel oft sogar sternenklar. Der Wind frischt vom Mostviertel über das Wiener Becken bis ins Nordburgenland lebhaft bis kräftig aus West auf, in der zweiten Nachthälfte sind von der Hohen Wand bis in die Thermenregion stellenweise auch stürmische Böen zu erwarten. In Oberösterreich sowie im Most- und Waldviertel ziehen dagegen hochnebelartige Wolken durch und in den südlichen Becken bildet sich streckenweise Nebel. Vor allem im Norden und Osten verläuft die Nacht zudem sehr mild, leicht frostig wird es nur in Kärnten sowie in höheren Tallagen der Nordalpen.

Temperaturprognose Jahreswechsel

Extrem milder Jahreswechsel im Wiener Becken

Der zunehmende Wind treibt die Temperaturen in der Silvesternacht in die Höhe: Um Mitternacht liegen die Temperaturen im Wiener Becken oft zwischen 10 und 13 Grad. Damit kündigt sich in der Landeshauptstadt der mildeste Jahreswechsel seit mindestens dem Jahre 1941 ab: Wenn man die Temperaturen um exakt 0 Uhr betrachtet, erlebten die Wiener den bislang mildesten Jahreswechsel mit rund 9 Grad um 0 Uhr am 1.1.1987. Dieser Wert dürfte heuer überboten werden. Den kältesten Jahreswechsel in Wien gab es dagegen am 1.1.1997 mit -9,4 Grad.

Temperaturen zum Jahreswechsel in Wien seit 1941. © M. Salmi / UBIMET

Zu Neujahr im Süden und Westen oft sonnig

Am Samstag, Neujahr, ziehen im Norden und Nordosten kompakte Wolken durch, bis auf vereinzelte Regentropfen bleibt es aber trocken und im Tagesverlauf kommt im östlichen Flachland zeitweise die Sonne zum Vorschein. Von Vorarlberg bis ins Südburgenland überwiegt meist der Sonnenschein, nur in den Niederungen kann sich stellenweise Nebel halten. Im Nordosten weht anfangs kräftiger Nordwestwind, der tagsüber nachlässt. Die Temperaturen liegen weiterhin über dem jahreszeitlichen Mittel mit maximal 4 bis 15 Grad. Eine Abkühlung ist nach derzeitigem Stand erst gegen Mitte der kommenden Woche in Sicht.

Temperaturtrend in Wien in der freien Atmosphäre. © ECMWF

Titelbild  © AdobeStock

Bergwetter am Wochenende

Sonne, Berge und Schnee sorgen besonders im Frühling für erhöhte Sonnenbrandgefahr - pixabay.com

Freitag, 31. Dezember 2021

Der Freitag beginnt vom Salzkammergut ostwärts mit einigen Restwolken und in manchen Tallagen sowie in den südlichen Becken wie etwa in Unterkärnten hält sich Nebel. Tagsüber setzt sich allgemein trockenes und häufig sonniges Wetter durch, in den Alpen ist der Himmel oft wolkenlos. Auch in der Silvesternacht bleibt es in den Alpen meist trocken und vielerorts auch sternenklar. Der Wind weht lebhaft bzw. in den Hochlagen zeitweise kräftig aus West bis Nordwest. In der Nacht gibt es von den Fischbacher Alpen bis in den Wienerwald dann stürmische Böen. Die Temperatur erreicht in 3.000 Meter Höhe 0 bis +3 Grad, in 2.000 Meter Höhe liegen die Höchstwerte zwischen 6 Grad am Schneeberg und 10 Grad am Arlberg.

Samstag, 1. Jänner 2022

Am Samstag, Neujahr, ziehen von den Berchtesgadener Alpen über die nördliche Obersteiermark bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet anfangs teils kompakte Wolken durch, bis auf vereinzelte Regentropfen bleibt es aber trocken. Von Vorarlberg und dem Allgäu über die Tauern bis nach Kärnten und zum Grazer Bergland scheint dagegen bei höchstens harmlosen Schleierwolken oft die Sonne, nur in den Niederungen hält sich anfangs Nebel. Tagsüber lockert es auch im östlichen Bergland auf, nur vom Toten Gebirge bis zu den Gutensteiner Alpen bleibt es überwiegend bewölkt. Der Wind weht von den Tauern bis an den Alpenostrand kräftig mit Sturmböen aus Nordwest, im Laufe der zweiten Tageshälfte lässt er dann langsam nach. Die Höchstwerte liegen in 3.000 m Höhe zwischen -1 und +2 Grad, in 2.000 m gibt es von Ost nach Südwest 2 bis 7 Grad.

Sonntag, 2. Jänner 2022

Der Sonntag beginnt im Bergland oft noch sonnig, im Flach- und Hügelland sowie in einigen Tälern häufig trüb durch Nebel oder Hochnebel. Tagsüber ziehen von Westen her auch über dem Nebel immer mehr Wolken durch, meist bleibt es aber trocken und vor allem inneralpin sowie im Süden freundlich. Die meisten Sonnenstunden sind in den Südalpen und am Alpenostrand zu erwarten, aber auch am Alpenhauptkamm überwiegt meist der freundliche Eindruck. Der Wind weht mäßig, in den westlichen Nordalpen auch lebhaft aus westlicher Richtung. Die Temperatur erreicht in 3.000 Meter Höhe -1 bis +2 Grad, auf 2.000 m liegen die Höchstwerte zwischen 5 und 9 Grad.

Bergwetter-Tipp:

In den Alpen kann man sich in der Silvesternacht recht verbreitet auf sternenklaren Himmel und milde Temperaturen freuen. Selbst in 2.000 Meter Höhe liegen die Temperaturen um Mitternacht deutlich über 0 Grad, so erwarten wir etwa auf der Schmittenhöhe und am Galzig +5 Grad und selbst auf der Rudolfshütte +3 Grad. Leicht frostig wird es nur in den Niederungen in Kärnten sowie in einzelnen, höheren Tallagen der Nordalpen. Extrem mild verläuft die Nacht im Wiener Becken: Bei föhnigem Westwind liegen die Temperaturen zum Jahreswechsel zwischen 10 und 13 Grad!

Temperaturprognose für den Jahreswechsel (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

Titelbild © pixabay.com

Starkregen und Tauwetter in den Alpen

Die kalte Luft über dem Alpenraum wurde in der Nacht auf Mittwoch endgültig ausgeräumt. Mit einer kräftigen Warmfront strömt nun aus Westen sehr milde Luft aus den Subtropen zu uns. Die Schneefallgrenze steigt damit ins Hochgebirge auf über 2000 m an, an der Alpennordseite kommt es zu kräftigem Regen und markantem Tauwetter.

Die kalte Luft (blau/grün) wird von milder Luft aus Westen (rot/orange) nach Osten abgedrängt. ©ECMWF/Ubimet

Kräftiger Regen an der Alpennordseite

In Vorarlberg und Nordtirol beginnt es am Mittwochnachmittag von Westen her zunehmend kräftig zu regnen. Die Schneefallgrenze steigt mit Ankunft der milden Luft rasch ins Hochgebirge an. Vor allem in der Nacht auf Donnerstag fällt dann anhaltender und kräftiger Regen, wobei in den Staulagen der Nordalpen die größten Regenmengen zu erwarten sind. Vom Bregenzerwald über den Kaiserwinkl bis zur Eisenwurzen kommen zu den gefallenen Mengen noch etwa 15 bis 30 Liter pro Quadratmeter dazu. In den Staulagen des Arlbergs sowie Dachsteins weitere 20 bis 40 Liter.

Nassschneelawinen und lokale Überflutungen

Derzeit liegen in den höher gelegenen Täler etwa 20 bis 30 Zentimeter Schnee. Dieser wird aufgrund der milden Luft rasch schmelzen und in Kombination mit den Regenmengen kann es zu Problemen kommen. Kleinere Flüsse können über die Ufer treten und auch die Gefahr von Nassschneelawinen steigt in den kommenden Tagen deutlich an. Auch einzelne Murenabgänge sowie Hangrutschungen sind nicht auszuschließen.

Aktuelle Warnungen der Unwetterzentrale

Bis zu 15 Grad: Letzte Dezemberwoche immer milder

Die Wetterlage der kommenden Tage

Derzeit liegt eine Luftmassengrenze noch quer über Österreich. Diese ist zwar kaum wetteraktiv, trennt aber frostige Polarluft im Norden und Osten des Landes von deutlich milderer Luft nach Westen zu. Mit einem Tief, das in den kommenden Tagen von Nordfrankreich über Mitteleuropa zur Ostsee zieht, wird die kalte Luft sukzessive aus Österreich verdrängt, immer mildere Atlantikluft macht sich ausgehend von Deutschland und der Schweiz breit. Zur Wochenmitte kündigt sich dann von Westen her zusätzlich eine kräftige Warmfront an, noch mildere Luft subtropischen Ursprungs strömt in den Alpenraum und die Schneefallgrenze zieht sich endgültig ins Hochgebirge zurück.

Die Aussichten bis Silvester im Detail

Von heute bis einschließlich Dienstag herrschen in Österreich weitgehend ruhige Bedingungen, von lokalem gefrierendem Regen in Oberösterreich und im Waldviertel einmal abgesehen. Dazu bleibt noch die Zweiteilung bei den Temperaturen bestehen, so liegen die Höchstwerte am Montag und Dienstag bei -2 Grad im Waldviertel und schon +9 Grad im Rheintal.

In der Nacht auf Mittwoch erreicht die angesprochene Warmfront Österreich von Westen her, von Vorarlberg bis zum Mostviertel beginnt es verbreitet zu regnen. Die Schneefallgrenze liegt in den östlichen Nordalpen noch bei 1000 bis 1300 m, nach Westen zu schon deutlich oberhalb von 1500 m.

Am Mittwoch selbst regnet es in den gesamten Nordalpen ohne nennenswerte Pausen weiter, dabei wird der Regen zunehmend intensiv. In den klassischen Staulagen kommen so große Regenmengen zusammen, die Schneefallgrenze steigt zugleich besonders im Westen schon auf über 2000 m an. Außerdem macht sich im Mittel- und Hochgebirge kräftiger bis stürmischer Westwind bemerkbar. Mit 2 bis 12 Grad wird es schon spürbar milder.

Der Donnerstag bringt im Nordstau der Alpen weiteren Regen, wobei sich dessen Schwerpunkt im Laufe des Tages allmählich auf die Regionen von Salzburg ostwärts konzentriert und im Westen die trockenen Phasen tendenziell wieder länger werden. Dabei ist es für die Jahreszeit extrem mild, die 0-Grad-Grenze beispielsweise liegt in 2000-2500 m Höhe. Zudem bleibt es in den Höhenlagen stürmisch. In den Abendstunden beruhigt sich die Situation dann nachhaltig, was den Regen angeht. Die Höchstwerte: milde 4 bis 15 Grad!

Hier noch exemplarisch die Höchstwerte für den 31.12.2021 (zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen):

Viel Regen in den Nordalpen

Von Dienstagnacht bis Donnerstagabend kommen in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Mostviertel verbreitet 30-50 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Einzelne Staulagen scheinen aber noch deutlich größere Regenmengen abzubekommen. So kündigen sich für das Arlberggebiet, den Kaiserwinkl und den Raum Lofer sowie für das Salzkammergut und Ausseerland sogar Mengen zwischen 50 und vereinzelt 100 l/m² an.

Auswirkungen

Derzeit liegen in den etwas höher gelegenen Tälern oft noch 20-50 cm Schnee. Dieser wird dem Tauwetter rund um die Wochenmitte zu großen Teilen zum Opfer fallen, hinzu kommen die angesprochenen großen Regenmengen. Somit können kleinere Flüsse über die Ufer treten, Wiesen können überschwemmt werden. Zudem steigt die Gefahr von Nassschneelawinen durch die Durchfeuchtung der Schneedecke deutlich an. Im Hochgebirge kommen große Schneemengen zusammen, auch hier nimmt in Kombination mit dem stürmischen Wind und massiven Schneeverfrachtungen die Lawinengefahr markant zu.

Wir halten euch diesbezüglich hier auf uwz.at auf dem Laufenden!

Christtag bringt Neuschnee im Norden

Weiße Weihnachten (Symbolbild) - pixabay.com

Mittlerweile sind weiße Weihnachten selten geworden. In den vergangenen Jahren war es meistens zu mild, auch heuer setzte pünktlich zu Heiligabend das Tauwetter ein. Somit kann am 24.12. als einzige Landeshauptstadt Klagenfurt mit einer Schneedecke aufwarten. Mit einem Tag Verspätung bekommt aber dieses Mal der Norden des Landes am Samstag (Christtag) noch eine regelrechte Schnee-Bescherung!

Die Wetterlage dieses Jahr zu Weihnachten ist wirklich spannend. Eine Luftmassengrenze befindet sich morgen quer über Mitteleuropa, sie trennt eiskalte Polarluft (blauer Pfeil) nördlich und milde Mittelmeerluft (roter Pfeil) südlich davon. Österreich liegt heute noch voll und ganz auf der warmen Seite, am Samstag kommt die Luftmassengrenze dann etwas nach Süden voran.

Die Wetterlage am Samstag.

Das sieht man auch schön am Verlauf der Temperaturen von Samstagfrüh bis Samstagabend. In Ober- und Niederösterreich sowie in Wien und im Nordburgenland werden die Höchstwerte (+2 bis +6 Grad) schon am Vormittag erreicht, dann kühlt es von Tschechien her immer weiter ab. Am Nachmittag und Abend ist dann schon Dauerfrost zu erwarten.

Der Temperaturverlauf am Christtag.

Mit Vorankommen der Front sinkt die Schneefallgrenze nach und nach bis in tiefe Lagen. Am meisten Schnee mit 5-10 cm (vereinzelt auch etwas mehr) fällt im Oberen Mühl- und Waldviertel sowie im nördlichen Weinviertel. Auch in Wien sind am Nachmittag und Abend Schneeflocken mit dabei, für eine Schneedecke reicht es wohl knapp nicht.

24-stündige Neuschneemengen am Christtag.

Tief PER bringt regional Glätte und im Nordosten Schnee

Schnee auf der Autobahn

Der Hochdruckeinfluss in Mitteleuropa lässt langsam nach und am Donnerstag zieht ein atlantischer Tiefausläufer über Norddeutschland hinweg. In weiten Teilen des Landes setzt sich dabei mildere Luft durch, nur der äußerste Nordosten verbleibt durchgehend in der kalten Luftmasse arktischen Ursprungs.

Bodenwetterkarte für Donnerstagmittag. © UBIMET

Regen und Schnee

Am Donnerstagvormittag setzt im Nordwesten allmählich leichter Schneefall oder Schneeregen ein, stellenweise sind auch Eiskörner dabei.  Der Schnee geht aber ausgehend vom Emsland rasch in Regen über, dabei ist streckenweise auch in Niedersachsen und im äußersten Nordosten von NRW leichter gefrierender Regen möglich. Im Laufe des Nachmittags greift die Front auch auf den Nordosten sowie die Mitte über und am Abend fällt schließlich im gesamten Osten häufig Schnee. Besonders in Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Brandenburg schneit es zeitweise auch etwas kräftiger, hier zeichnen sich teils über 5 cm Schnee ab. Im Laufe des Abends geht der Schneefall in einem Streifen von Schleswig-Holstein und Hamburg bis nach Sachsen in teils gefrierenden Regen über, von Mecklenburg bis zum Oderbruch fällt dagegen auch in der Nacht noch Schnee, hier sind streckenweise sogar 10 cm Schnee möglich.

Im Nordosten sind bis teils mehr als 5 cm Schnee in Sicht. © UBIMET

An Heiligabend breiten sich in der Nordhälfte wieder kalte Luftmassen aus und in der Nacht auf dem 25. Dezember ist im Osten von Mecklenburg-Vorpommern und in der Uckermark sogar teils strenger Frost um -10 Grad in Sicht. Am Abend vom 25. steigen die Chancen für Schneefall dann auch in einem Streifen von Nordhessen über die Rhön bis zum Fichtelgebirge an, hier bestehen aber noch einige Unsicherheiten. Im Süden und Westen bleiben dagegen feuchtwarme Luftmassen wetterbestimmend.

Die Rückwärtstrajektorien zu Weihnachten zeigen ein zweigeteiltes Land. ©www.wetter3.de

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Weihnachten 2021: Oft grün und mild

Weihnachten ohne Schnee im Flachland.

Maue Schneelage

Derzeit präsentieren sich bereits nahezu alle Landeshauptstädte schneefrei, in Bregenz sind noch ein paar Schneereste in schattigen Lagen anzutreffen. Diese werden bis zum Heiligabend aber nicht bestehen bleiben, sodass auch am Bodensee Weihnachten 2021 grün ausfallen wird. Einzig Klagenfurt zeigt sich noch immer mit einer Schneehöhe von rund 15 cm tief winterlich, diese Schneedecke wird sich definitiv auch bis zum Weihnachtsfest halten können.

Die Schneehöhen am Dienstag.

Mildes Weihnachtsfest

Die kommenden beiden Tage verlaufen teils sonnig, teils länger trüb durch Hochnebel – klassisches Hochdruckwetter also. Kalt ist es in jedem Fall, die Höchstwerte liegen meist um den Gefrierpunkt. Milder wird es am Donnerstag bereits im Westen mit bis zu +7 Grad in Vorarlberg, hier macht sich bereits jene Luftmasse vom Atlantik bemerkbar, die uns (wieder mal) ein ausgesprochen mildes Weihnachtsfest beschert. Die milde Luft verdrängt bis zum Heiligabend nach und nach verbreitet die Kaltluft, wobei es am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag an der Alpennordseite sowie im Osten zu gefährlichem gefrierendem Regen kommen kann.

Glättegefahr in der Nacht vom 23. auf den 24.12. (Stand: 22.12.; 12 Uhr). © www.uwz.at

Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage haben dann nahezu überall deutliche Plusgrade zu bieten, wobei besonders der Freitag im Osten sehr mild ausfällt: Die Höchstwerte kommen im Wiener Becken sogar bei 10 bis 12 Grad zu liegen. Zu Weihnachten gehen die Temperaturen nur geringfügig zurück, bei vielen Wolken und im Norden auch etwas Regen präsentiert sich das Wetter wenig winterlich. Einzig im äußersten Nordosten sickert vorübergehend wieder kalte Luft ein und mitunter geht der Regen im Wald- und Weinviertel vorübergehend in Schnee über. Generell kühl und somit halbwegs weihnachtlich bleibt es an den Feiertagen in Osttirol und Kärnten sowie einigen schattigen Alpentälern mit 0 bis +3 Grad.

Statistik bestätigt

Die Statistik der vergangenen Jahre spricht eine deutlich Sprache: Weiße Weihnachten werden in den Landeshauptstädten immer seltener. So gab es eine Schneedecke zu Weihnachten seit 2013 lediglich 2017 in Innsbruck und eben heuer in Klagenfurt. Für den Rest heißt es nun mehr seit mindestens 9 Jahren Warten auf eine Schneedecke zur Bescherung. Die längste Wartezeit gibt es dabei in St. Pölten, hier gab es anno 2007 das letzte Mal weiße Weihnachten.

Geschlossene Schneedecke am 24.12. („Weiße Weihnachten“) in den Landeshauptstädten in den letzten Jahrzehnten. © UBIMET

Grob hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Chance auf weiße Weihnachten in den Niederungen halbiert. Folglich überrascht es auch kaum, dass der Schneerekord zu Weihnachten in den Landeshauptstädten aus grauer Vorzeit stammt: 96 cm Schnee meldete Innsbruck am 24.12.1962, den Kälterekord hält Tamsweg mit einem Tiefstwert von -29 Grad zu Weihnachten 1944. Immerhin ist heuer trotz milder Luft kein Wärmerekord zu erwarten, dieser bleibt unangetastet (Salzburg, 19,1 Grad anno 2013). Weitere Infos dazu gibt es auch hier: Weiße Weihnachten: Trend und Klimatologie.

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Kontinentale Kaltluft erfasst zu Wochenbeginn Österreich

Frost

Die Großwetterlage in Europa wird derzeit von einem blockierenden Hochdruckgebiet namens ZAFIRA mit Kern über den Britischen Inseln bestimmt. Das Hoch hält atlantische Tiefs vom Alpenraum fern und macht zu Wochenbeginn den Weg frei für trockene, kontinentale Kaltluft arktischen Ursprungs. Es handelt sich dabei um einen Streifschuss des massiven Kaltlufteinbruchs über Osteuropa.

In Osteuropa gibt es einen massiven Kaltlufteinbruch. © ECMWF

Im Laufe der Woche verlagert sich das blockierende Hoch langsam weiter in Richtung Grönland, damit können pünktlich zu Weihnachten wieder atlantische Tiefs auf Mitteleuropa übergreifen. Der exakte zeitliche Verlauf macht den Wettermodellen noch zu schaffen, allerdings kündigt sich zu Heiligabend eine Warmfront an.

Berechnete Rückwärtstrajektorien der Luft in Mitteleuropa am Dienstag. © wetter3.de

Kaltfront zu Wochenbeginn

Am Montag erfassen kalte Luftmassen aus Norden das Land und anfangs fällt vor allem vom Kaiserwinkl bis ins Mariazellerland etwas Schnee bzw. unterhalb von 500 m mitunter auch Regen. Nennenswerte Mengen sind nur vom Toten Gebirge bis zum Hochschwab zu erwarten. Im Tagesverlauf lässt der Schneefall zögerlich nach, die Wolken lockern aber kaum auf. Im Donauraum und im östlichen Flachland ziehen nach einem oft sonnigen Start einige Wolken durch, im Westen und Süden bleibt es abseits lokaler Nebelfelder freundlich. Bei lebhaftem, am Alpenostrand auch noch kräftigem Nordwestwind erreichen die Temperaturen -1 bis +7 Grad mit den höchsten Werten im Grazer Becken.

Neuschneeprognose von Sonntagnacht bis Montagmittag. © UBIMET

Oft sonnig und frostig zur Wochenmitte

Der Dienstag und der Mittwoch verlaufen bei nur harmlosen Wolken überwiegend sonnig, nur regional wie etwa in Unterkärnten und in Vorarlberg halten sich teils zähe Nebel- oder Hochnebelfelder. Bei schwachem Wind liegen die Höchstwerte zwischen -4 und +2 Grad. Die Nächte verlaufen verbreitet frostig, in vielen Alpentälern muss man mit strengem Frost rechnen.

Prognose der Tiefstwerte in der Nacht auf Mittwoch. © UBIMET

Wetterumstellung zu Weihnachten

Der Donnerstag beginnt vor allem im Norden und Osten meist bewölkt oder nebelig-trüb. Die Sonne zeigt sich zeitweise im westlichen und südlichen Bergland, aber auch hier zieht es am Nachmittag zu und von Vorarlberg bis ins Mühlviertel beginnt es am Abend mit Ankunft einer Warmfront allmählich zu regnen. Mit maximal -3 bis +5 Grad wird es speziell im Westen spürbar milder, im Osten kommen die Temperaturen dagegen nur vereinzelt über die 0-Grad-Marke hinaus. In der Nacht erfasst die Warmfront die gesamte Alpennordseite: Anfangs fällt im äußersten Norden und Nordosten mitunter noch etwas Schnee oder Schneeregen bis in tiefe Lagen, dieser geht aus heutiger Sicht aber immer häufiger in teils gefrierenden Regen über. Der weitere Trend ist noch unsicher, die Modelle tendieren zu Heiligabend aber auf aber etwas milderes Wetter und an der Alpennordseite auch auf etwas Regen hin. Die Chancen auf weiße Weihnachten im Flachland stehen also schlecht, weitere Infos dazu gibt es auch hier: Weiße Weihnachten: Trend und Klimatologie.

Titelbild © AdobeStock

Tief NEO bringt am Sonntag teils stürmischen Wind im Osten

matrix

Österreich liegt derzeit weiterhin am Rande eines umfangreichen Hochs namens ZAFIRA mit Kern über Westeuropa. Am Sonntag zieht über Russland ieht aber ein Tief namens NEO hinweg, damit nehmen die Druckgegensätze im Ostalpenraum deutlich zu. Bereits in den frühen Morgenstunden frischt am 4. Advent kräftiger Westwind auf, im Laufe des Vormittags muss man vom Mostviertel bis ins Wiener Becken dann mit stürmischem Westwind rechnen.

Bodenwetterkarte für Sonntagmittag. © UBIMET

Föhnig und mild

Besonders in den westlichen und südlichen Außenbezirken Wiens, in den Regionen entlang der Thermenlinie sowie generell in exponierten Lagen des Wienerwalds zeichnen sich stellenweise teils schwere Sturmböen um 90 km/h ab. In den Hochlagen wie etwa auf der Jubiläumswarte in Ottakring sind auch Böen um 100 km/h in Sicht. Sturmböen um 75 km/h sind dagegen im südlichen Wiener Becken, in Teilen des Mostviertels sowie im Osten Wiens zu erwarten. Der föhnige Westwind treibt die Temperaturen in die Höhe, besonders im Steinfeld sowie rund um das Grazer Becken gibt es Spitzenwerte um 10 Grad.

Modellprognose der Windspitzen am Sonntag. © UBIMET
Sturmwarnungen für den Sonntag. © www.uwz.at

Sonntagnacht Kaltfront

In der Nacht auf Montag zieht die Kaltfront von Tief NEO durch und bringt im Nordosten etwas Regen. Die Schneefallgrenze sinkt von 700 gegen 500 m ab. Bis Montagmorgen klingt der Regen im Osten überall ab und die Wolken lockern rasch auf, länger nass bleibt es dagegen vom Kaiserwinkl über das Salzkammergut bis ins Mariazellerland. Besonders in den Niederösterreichischen Voralpen und im Mariazellerland sind oberhalb von etwa 600 Meter 5 bis 10 cm Schnee in Sicht.

Neuschneeprognose von Sonntagnacht bis Montagmittag.

Titelbild © www.foto-webcam.eu

Weihnachtswetter ohne Überraschungspotential

Aktuell liegt Deutschland an der Ostflanke des kräftigen Hochs ZAFIRA mit Zentrum über den Britischen Inseln. Beständiger Hochdruckeinfluss im Winter ist oft auch mit einer kompakten Hochnebeldecke verbunden, so wie wir sie auch in diesen Tagen erleben.  Hier ist exemplarisch die Wetterlage am Samstag dargestellt:

Bodendruckkarte und Bewölkung bzw. Niederschlag am Samstag, 18.12.2021. RACE-Modell @ UBIMET.

Am kommenden Sonntag zieht das Zentrum des Hochs etwas weiter nach Norden und zwischen diesem und einem ausgeprägten Tiefdruckgebiet über Westrussland gelangt Deutschland in eine Nordströmung. Mit dieser werden deutlich kältere Luftmassen herangeführt –  da sie relativ trocken sind, gibt es keine großen Auswirkungen auf unser Wetter.

Wetterumschwung

Richtung Heiligabend wird es aber wettertechnisch spannender, denn zur Wochenmitte schwächt sich der Hochdruckeinfluss über Westeuropa ab und ein Tief über dem Atlantik greift in unser Wettergeschehen ein. Am Donnerstag, den 23. Dezember gelangt Mitteleuropa allmählich in eine südwestliche Strömung und mit dieser gelangen nun mildere Luftmassen nach Deutschland. Dabei baut sich am Freitag (24. Dezember) eine Luftmassengrenze auf, die sich im Laufe des Tages quer über die Bundesrepublik von Südwest nach Nordost hinwegbewegt.

Animation der zu erwartenden Niederschlagsart um den Weihnachtstag herum. Quelle: ECMWF.

Entlang dieser fällt an ihrer Nordseite noch etwas Schnee, bevor sich unter dem Warmluftvorstoß aus dem Süden überall Regen durchsetzt. Von der Mitte des Landes nordwärts ist zudem im Laufe des Tages mit Glatteis durch gefrierenden Regen zu rechnen!

Am Weihnachtstag selbst wird ganz Deutschland dann von den relativ milden Luftmassen erfasst.

Äquivalentpotentielle Temperatur in etwa 1500 m Höhe am 25. Dezember, sie charakterisiert die Eigenschaften der Luftmasse – Orange bzw. rot stehen für milde und energiereichere, Blau bzw. Violet für kalte Luftmassen. Quelle: ECMWF, UBIMET

Ein Vergleich verschiedener Wettermodelle zeigt aus heutiger Sicht keine markanten Unterschiede, somit erwartet uns aller Voraussicht nach ein relativ mildes und zum Teil verregnetes Weihnachten.

Titelbild: www.pixabay.com

 

Blocking-Lage sorgt bis Sonntag für trockenes und mildes Wetter

Im westlichen und südlichen Bergland herrscht oft sonniges Wetter bei sehr guter Fernsicht - www.pixabay.com

Am Donnerstag verstärken sich gleich zwei Hochs über Mittel- und Westeuropa weiter und verlagern sich zum Wochenende hin in Richtung Britische Inseln.

Wetterlage am Donnerstag - www.uwz.at
Wetterlage am Donnerstag – www.uwz.at

Blocking-Lage

Solch eine Wetterlage wird unter Meteorologen als „Blocking-Lage“ benannt, weil das Hoch die sonst bei uns vorherrschenden Westwinde und Wetterfronten aus dem Atlantik blockiert bzw. nach Norden umlenkt. Diese Konstellation gilt als sehr stabil und kann oft mehrere Tage wenn nicht gleich ein paar Wochen anhalten. Die Osthälfte Österreichs verbleibt somit bis inklusive Sonntag am Rande der zunehmenden Tiefdrucktätigkeit über Osteuropa in einer straffen, leicht unbeständigen und nur etwas kühleren Nordströmung. Die richtig kalte Polarluft aus Nordosten erfasst vorerst nur den Südosten Europas. Der Westen Österreichs steht hingegen eindeutig unter dem Einfluss des Hochs.

Animation der Großwetterlage bis zum Beginn der Weihnachtswoche (blau = Tiefdruckeinfluss, rot = Hochdruckeinfluss) - ECMWF-IFS, UBIMET
Animation der Großwetterlage bis zum Beginn der Weihnachtswoche (blau = Tiefdruckeinfluss, rot = Hochdruckeinfluss) – ECMWF-IFS, UBIMET

Uns steht somit ein wettertechnisch ruhiges, warnfreies und nur nach Osten zu zeitweise etwas abwechslungsreicheres Ende der Woche bevor. Im Kern des Hochs (zwischen England und den Westalpen bzw. den Pyrenäen) ist in den kommenden 6 Tagen oft sogar kein einziger Tropfen in Sicht!

Aufsummierte Niederschlagsmenge bis zum kommenden Dienstag - ECMWF-IFS Modell, UBIMET
Aufsummierte Niederschlagsmenge bis zum kommenden Dienstag. Im Kern des Hochs bleibt es komplett trocken! – ECMWF-IFS Modell, UBIMET

Hoch lässt Luftmassen kreisen

Das kräftige Hoch ist nämlich so stabil, dass sich die Luft in der Höhe (auf etwa 3000 m) buchstäblich im Kreis dreht. Im unteren Bild sind die Trajektorien der Luftmassen in Bregenz und in Wien für die kommenden Tagen dargestellt. Die Luft, die heute über dem Ärmelkanal bzw. Nordfrankreich zu finden ist, wird rund um das Hoch umgelenkt und kommt dann am Sonntag aus Norden wieder zu uns. Das Fahrgeschäft des Wetters!

Trajektorien der Luftmasse in Wien und Bregenz bis zum kommenden Sonntag - HYSPLIT-Modell - https://www.arl.noaa.gov/
Trajektorien der Luftmasse in Wien und Bregenz bis zum kommenden Sonntag – HYSPLIT-Modell – https://www.arl.noaa.gov/

Zusammengefasst heißt das für uns: Bis inklusive Sonntag ist unspektakuläres, oft trockenes und teils sonniges Wetter in Sicht. Nur in exponierten Lagen des Alpenostrandes und des Ostens frischt zum Wochenende hin teils kräftiger Nordwestwind auf. Zudem bleiben die Temperaturen vor allem in höheren Schichten nach Westen zu deutlich zu mild für die Jahreszeit. Im Südosten sind dank des föhnigen Nordwindes sogar Höchstwerte im zweistelligen Bereich – zumindest lokal – in Reichweite.

Winterlich kalte Weihnachtszeit?

Doch eine Umstellung hin zu deutlich kälterem Wetter könnte sich pünktlich zu Beginn der Weihnachtswoche verwirklichen. Laut probabilistischen, mittelfristigen Prognosen könnte ab Montag oder Dienstag kontinentale Polarluft zumindest in den Osten des Landes einfließen. Höchstwahrscheinlich würde es sich aber vorerst um sehr kalte, aber auch sehr trockene (= wenig bis kaum Niederschlag) Luft handeln.

Mittelfristige Tendenz für Wien und Bregenz - ECMWF Ensemble-Modell
Mittelfristige Tendenz für Wien und Bregenz – ECMWF Ensemble-Modell

Dank der zuerst sehr trockenen und später auch höchstwahrscheinlich kalten Tendenz gibt es schon ein paar Städte (Klagenfurt und Lienz, wo immer noch knappe 20 cm Altschnee liegen) wo weiße Weihnachten bereits jetzt recht wahrscheinlich sind. Für Klagenfurt war dies das letzte Mal vor 10 Jahren der Fall!

Geschlossene Schneedecke am 24.12. ("Weiße Weihnachten") in den Landeshauptstädten in den letzten Jahrzehnten - UBIMET, ZAMG
Geschlossene Schneedecke am 24.12. („Weiße Weihnachten“) in den Landeshauptstädten in den letzten Jahrzehnten – UBIMET, ZAMG

Die anderen Landeshauptstädte müssen noch auf eine sicherere Wetterprognose für die Weihnachtszeit warten. Von kräftigem und stürmischem Weihnachtstauwetter gibt es heuer jedenfalls höchstwahrscheinlich keine Spur!

 

Titelbild: Im westlichen und südlichen Bergland herrscht oft sonniges Wetter bei sehr guter Fernsicht – www.pixabay.com

Wie Tornados klassifiziert werden

Der nationale Wetterdienst der USA, im besonderen das Sturmvorhersagezentrum (SPC), hat die Aufgabe im Nachhinein die Stärke eines Tornados zu klassifizieren. Dafür wird die als „Enhanced Fujita Scale“, kurz EF-Skala, bezeichnete Klassifikationsskala verwendet.

Enhanced Fujita Scale

Dabei kommt es in erster Linie auf die Schäden an, die ein Tornado verursacht hat. Hierzu wird eine Vorortuntersuchung durch Experten aus Meteorologie, Ingenieurwesen und Biologie durchgeführt, wie derzeit unter anderem in Kentucky. Die Experten haben dabei einen ganzen Katalog an Schadensmustern zu analysieren und zu bewerten.

Ein Hauptkriterium ist zum Beispiel die Beschaffenheit eines Gebäudes. Handelt es sich um ein einfaches Holzhaus kann ein nur mäßiger Tornado bereits ein großes Schadensbild hervorrufen. Ist hingegen ein solide gebautes Gebäude schwer beschädigt müssen die Kräfte schon deutlich höher gewesen sein. Ähnliches kann auch über Vegetation gesagt werden. Hierbei spielen insbesondere Bäume eine wichtige Rolle.

Hat ein Baum nur Äste verloren war der Tornado eher schwach. Wurde hingegen die Rinde abgeschält und/oder der Baum zur Hälfte abgebrochen, muss der Tornado schon  kräftiger gewesen sein. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht:

Skala Windgeschwindigkeit in km/h Schaden
EFU nicht definiert Schäden können nicht klassifiziert werden
EF0 105-137 Geringer Schaden
EF1 138-177 Moderate Schäden
EF2 178-217 Deutliche Schäden
EF3 218-266 Schwere Schäden
EF4 267-322 Sehr schwere Schäden
EF5 >322 Extreme Schäden

Dabei entspricht ein geringer Schaden z.B. einem teilweise abgedeckten Dach. Unter „deutlichen Schäden“ fallen beispielsweise abgedeckte Dachstühle oder umgekippte Bäume. Extreme Schäden bedeuten schließlich, dass ganze Häuser von ihren Fundamenten gerissen wurden, Autos teils hunderte Meter verfrachtet wurden und Bäume nahezu vollständig entrindet sind.

Ein Manko für manche ist, dass ein Tornado, der für kurze Zeit extreme Windgeschwindigkeiten aufweisen kann und sich rasch wieder abschwächt, bisweilen eine zu geringe Klasse gewählt wird. Dies ist zum Beispiel beim Tornado von El-Reno in Oklahoma vom 31.5.2013 der Fall. Hier wurden für kurze Zeit Windgeschwindigkeiten von über 400 km/h gemessen, schlussendlich wurde er aber als EF3 klassifiziert, da er nur zum Ende hin einen Bauernhof zerstörte und ansonsten über Felder zog.

EF5 in Kentucky?

Bei dem verheerenden Tornado (siehe Blog) vor wenigen Tagen wird den ersten Einschätzungen nach von Windgeschwindigkeiten bis 300 km/h oder sogar darüber ausgegangen. Dies würde eine Tornado der Klasse EF4 entsprechen. In den nächsten Tagen wird sich erweisen, ob der Tornado nicht aber auch als ein EF5-Tornado klassifiziert wird.

Titelbild: https://twitter.com/HenryRothenberg/status/1470419300984971277/photo/3

 

Kräftiges Hoch bringt ruhiges Wetter

Aktuell liegt (noch) verbreitet Schnee

Die Schneefälle der vergangenen Woche haben das Land verbreitet in ein weißes Kleid gehüllt, im Flachland geht es der Schneedecke jedoch schon wieder an den Kragen. Heute morgen meldeten Wien, Eisenstadt und Innsbruck noch 2-3 cm Schnee, etwas mehr Schnee liegt in Graz und Bregenz mit 8 bzw. 10 cm. Die schneereichste Landeshauptstadt ist eindeutig Klagenfurt, wo zum Wochenstart 27 cm der weißen Pracht gemessen wurden. Es gibt jedoch auch schon schneefreie Regionen im Land, so präsentieren sich St. Pölten und Umgebung ebenso wie Teile des oberösterreichischen Zentralraums wieder im tristen braun. Viel Schnee melden naturgemäß etwas höhere Tallagen der Alpen, so liegen exemplarisch in Schröcken derzeit 86 cm, in Schmirn 42 cm und in Radstadt 35 cm.

Die Schneehöhen am Montag.

Die Gesamtschneehöhe der Landeshauptstädte am Montagmorgen um 07 Uhr:

Landeshauptstadt Schneehöhe
Wien 2 cm
St. Pölten 0 cm
Eisenstadt 3 cm
Linz 0 cm
Klagenfurt 27 cm
Graz 8 cm
Salzburg 4 cm
Innsbruck 3 cm
Bregenz 10 cm

Kräftiges Hoch kommt

Die kommenden Tage verheißen für die verbleibende Schneedecke im Flachland nichts Gutes – Neuschnee ist nämlich bis zum Wochenende nicht in Sicht. Im Gegenteil, ab morgen stellt sich stabiles Hochdruckwetter ein. Das kräftige Hoch platziert sich dabei über Nordfrankreich und Großbritannien und lässt atlantischen Tiefs samt ihrer Frontensysteme keine Chance, bis nach Österreich voranzukommen. Zudem liegen die Höchstwerte in den kommenden Tagen meist zwischen 0 und +8 Grad, womit es dem Schnee abseits der Alpen vielerorts an die Existenz geht. In den Alpen selbst hält sich das Tauwetter in Grenzen, hier wird sich die Schneedecke auf jeden Fall halten können.

Hier exemplarisch die Wetterlage am Freitag: Das kräftige Hoch über den Britischen Inseln dominiert in weiten Teilen Europas:

Hochdruckeinfluss bedeutet aber nicht zwangsläufig Sonnenschein, so sorgen Hochnebel und tiefliegende Wolken abseits der Berge vielfach für trübe Verhältnisse. Am meisten Sonnenschein gibt es in dieser Arbeitswoche von Vorarlberg bis Salzburg und Kärnten.

Neuschnee am 4. Adventswochenende?

Zum Wochenende hin zieht sich das Hoch weiter nach Norden zurück, somit wird der Weg frei für deutlich kältere Luft aus Osteuropa. Aus heutiger Sicht gibt es rund um den 4. Advent somit nur noch Höchstwerte um den Gefrierpunkt und mit einer Kaltfront fällt v.a. in der Osthälfte zeitweise Schnee. Auch in der Weihnachtswoche geht es tendenziell kalt und wechselhaft weiter. Wo sich der Schnee also bis zum kommenden Wochenende hält, stehen die Chancen für eine weiße Weihnacht sehr gut. Und auch im Flachland bestehen berechtigte Hoffnungen, dass sich Weihnachten 2021 kurzfristig noch weiß präsentieren könnte.

Der früheste Sonnenuntergang des Jahres

Der früheste Sonnenuntergang des Jahres

Der kürzeste Tag des Jahres ist der 21. Dezember, dann erreicht die Sonne in den Breiten unterhalb des südlichen Wendekreises den Höchststand. Nördlich des Polarkreises (66,57° N) ist es dagegen durchgehend finster.

Der früheste Sonnenuntergang findet bereits vor der Sonnenwende statt
Die Tageslänge im Laufe des Jahres (grau = Nacht; weiß = Tag).

Aufgrund der Neigung der Erdachse und der elliptischen Umlaufbahn unseres Planeten erfolgte der früheste Sonnenuntergang des Jahres hierzulande bereits am gestrigen 11. Dezember und nicht erst zur Wintersonnenwende am kürzesten Tag. Den spätesten Sonnenaufgang gibt es hingegen erst zu Neujahr, danach nimmt die Tageslänge sowohl am Morgen als auch am Abend langsam wieder zu.

Anbei eine Übersicht (Sonnenaufgang und Sonnenuntergang):

11. Dezember 21. Dezember 1. Januar
Wien 7:35 bis 16:00 7:43 bis 16:03 7:45 bis 16:11
Berlin 8:07 bis 15:51 8:15 bis 15:53 08:17 bis 16:01
Bern 8:06 bis 16:40 8:13 bis 16:42 8:16 bis 16:50

Bei winterlichem Tornadoausbruch in den USA viele Tote

Tornadobildung

Für die Bildung eines Tornados sind zwei Dinge hauptverantwortlich, zum einen muss der Wind mit der Höhe zunehmen, zum anderen muss sich die Windrichtung mit der Höhe verändern. Beides zusammen lässt sich mit Hilfe eines Hodographen studieren. Dabei wird die gemessene Windgeschwindigkeit mit der Höhe dargestellt, der Winkel entspricht der Windrichtung und die Länge der Geschwindigkeit. Die kleinen Zahlen geben die Höhe in Hektofuß (eine gebräuchliche Höhenangabe aus der Luftfahrt) an.

Hodograph in der weiteren Umgebung des Tornados am 11.12.2021 um 1 Uhr MEZ.

Man erkennt, dass der Wind mit der Höhe nach rechts dreht und deutlich an Stärke zunimmt. Von etwa 20 km/h (10 kt) in Bodennähe sind es in ungefähr 2000 m (kleine 69 im Bild) bereits rund 90 km/h (50 kt). Dies entspricht einer extremen Geschwindigkeitsscherung. Zudem dreht die Windrichtung von fast Süd mit 200 Grad auf 230 Grad in 2000 m Höhe.

Dies sind ideale Bedingungen für die Bildung von Superzellen. Die mit der Höhe zunehmende Geschwindigkeit erzeugt eine Rotation, wie sie in der Graphik unten erkennbar ist an dem Football. Wird diese Rotation gestreckt (Pirouettenfeekt) und in einem Aufwind aufgerichtet, ist eine Superzelle entstanden. Zusätzlich kann Rotation am Niederschlagsfuß entstehen und dann ebenfalls mittels Streckung und Kippung einen Tornado bilden.

 

Schema einer Superzelle. © https://sites.psu.edu/pmarkowski/how-tornadoes-form/
Schema einer Superzelle. © https://sites.psu.edu/pmarkowski/how-tornadoes-form/

Auswirkungen

Ein besonders heftiger Tornado hat in der Kleinstadt Mayfield in Kentucky große Schäden hinterlassen, wie die folgenden Tweets zeigen. In Summe kamen bei dem Tornadoausbruch nach bisherigen Erkenntnissen mehr als 50 Menschen ums Leben. Dabei wurden bei dem Ausbruch mehr als 30 Tornados beobachtet.

Der unten stehende Tweet zeigt die Radarbilder der für den heftigen Tornado verantwortlichen Superzelle. Das Titelbild zeigt den Tornado aufgenommen vom bekannten Storm Chaser Reed Timmer.

 

Titelbild: https://twitter.com/ReedTimmerAccu/status/1469580898546995203/photo/1

Viele Tote bei Tornadoausbruch im mittleren Westen der USA

Wettersituation

Im Vorfeld eines Troges bildete sich am Freitag über Colorado im mittleren Westen der USA ein Tief, welches in der Folge nordostwärts in Richtung Michigan zog. Im Vorfeld wurde für die Jahreszeit sehr milde Luft vom Golf von Mexiko weit nach Norden geführt. Dabei wurde es im weiten Umfeld des Mississippi-Flusses 10 bis 20 Grad wärmer als üblich. Die unten stehende Graphik zeigt diese enorme Abweichung. Mit der Wärme kam gleichzeitig auch bodennah feuchte Luft mit, in Summe war die Luftmasse mit der im Monat März vergleichbar.

Abweichung der 2 Meter Temperatur am Samstagmorgen © http://www.karstenhaustein.com/reanalysis/gfs0p5/ANOM2m_ntham/verification/ANOM2m_f00_verification_ntham.html

Bedingungen für Tornados

Da auf der Rückseite der Kaltfront winterlich-kalte Luft aus dem südlichen Kanada nach Süden strömte, gab es an der Front einen Temperaturunterschied von rund 20 Grad. Daher gab es im Vorfeld der Front einen sogenannten Low-Level-Jet, einen Bereich mit deutlich erhöhten Windgeschwindigkeiten in den untersten Schichten der Atmosphäre, man spricht dabei auch von Windscherung. Dies ist extrem günstig für Tornadobildung. Die unten stehende Graphik zeigt anhand des Football-Balls, wie in Superzellen, die vertikale Scherung durch Kippung und Streckung, sowohl den Aufwind rotieren lassen, als auch für Tornadobildung sorgen.

Schema einer Superzelle. © https://sites.psu.edu/pmarkowski/how-tornadoes-form/
Schema einer Superzelle. © https://sites.psu.edu/pmarkowski/how-tornadoes-form/

Auswirkungen

Bei den entstandenen Tornados kamen bisherigen Schätzungen zufolge mehr als 50 Menschen ums Leben, da mehrere Industriekomplexe schwer getroffen wurden, in denen viele Arbeiter anscheinend im Schichtbetrieb arbeiteten. Die Bilder und Videos zeigen die stark getroffene Stadt Mayfield in Kentucky.

 

In dem unteren Tweet ist die aus Radardaten abgeleitete Rotationsspur der Superzelle dargestellt. Die Länge der Spur ist weit über unglaubliche 200 km lang und führt durch 4 Bundesstaaten. Daher wird der Tornado auch „Quad-State tornado“ genannt, in Anlehnung an den „Tri-State Tornado“, der zuvor die längste Spur der Messgeschichte hervorbrachte.

 

Titelbild: https://twitter.com/AlaStormTracker/status/1469498784946307072/photo/1

Tornadoausbruch im mittleren Westen der USA erwartet

Unwetter

Wetterlage

Die Animation (Anklicken zum Starten) zeigt die prognostizierte Entwicklung des Tiefs über dem südlichen mittleren Westen der USA nach dem ICON-Modell. Dabei  entsprechen die weißen Linien dem Bodendruck und die Farbe der Temperatur in etwa 1500 m Höhe. Man erkennt, dass das Tief in der Folge nach Nordosten über die Großen Seen zum Atlantik zieht.

Entwicklung der Wetterlage von Freitagvormittag bis Sonntagnachmittag© UBIMET/DWD

Dabei werden für die Jahreszeit sehr warme Luftmassen in den Osten der USA geführt wird. Hier ist es teils 15 bis 20 Grad wärmer als im Durchschnitt, wie die unten stehende Graphik zeigt.

Abweichung der 2 Meter Temperatur
© http://www.karstenhaustein.com/reanalysis/gfs0p5/ANOM2m_ntham/ANOM2m_f24_ntham.html

Tornadogefahr

Diese ungewöhnliche warme und feuchte Luft bildet die Grundlage für die Entwicklung von kräftigen Gewittern. Die Scherung ist aufgrund der hohen Temperaturgegensätze im Umfeld der Kaltfront hoch, sodass die Bildung von Superzellen (rotierende Gewitterzellen) erwartet wird. Zudem nimmt der Wind bereits deutlich an Geschwindigkeit zu im unteren Kilometer der Atmosphäre, somit ist die Bildung von starken Tornados zu erwarten.

Die Vorhersage des nationalen Wetterdienstes der USA sieht daher eine erhöhte Gefahr (enhanced risk,orange):

Vorhersage des nationalen Wetterdienstes der USA © spc.noaa.gov

Sturm über den großen Seen

Mit dem Tief wird es am Sonntag stürmisch im Bereich der großen Seen. Insbesodners für den Huronsee, den Eriesee und den Ontariosee werden am Sonntag teils orkanartige Böen vorhergesagt. Die unten stehende Graphik zeigt die prognostizierten Böen des europäischen Modells.

Spitzenböen von Samstagabend bis Sonntagabend © ECMWF

 

Titelbild: Adobe Stock

Am Donnerstag landesweit Schnee, auch in Wien bis zu 15 cm in Sicht

Tiefwinterliche Wetterverhältnisse in Wien - Archivbild, Nikolas Zimmermann

Am Mittwoch vertieft sich ein Italientief weiter und zieht am Donnerstag über Ungarn hinweg in Richtung Polen, unter Meteorologen werden solche Tiefs auch als „5B-Tiefs“ bekannt. Diese bringen typischerweise nicht nur im Bergland, sonder auch dem äußersten Osten und Südosten Österreichs die größten Neuschneemengen.

Wetterlage am Donnerstag - uwz.at
Wetterlage am Donnerstag – uwz.at

Bereits Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag breitet sich teils kräftiger Schneefall auf den Großteil Österreichs aus, wobei die größten Schneemengen zunächst in Osttirol und Kärnten sowie in Vorarlberg zu erwarten sind. Im Frühverkehr am Donnerstag sind aber im ganzen Land winterliche Verhältnisse einzuplanen. In den Morgenstunden verlagert sich der Schwerpunkt vom Bergland mehr und mehr in den Osten und Südosten des Landes und vom Weinviertel über Wien bis ins Burgenland schneit es am Vormittag kräftig. In der zweiten Tageshälfte muss man im Osten weiterhin mit tiefwinterlichen Straßenverhältnissen rechnen, ansonsten lässt die Intensität deutlich nach.

Regional stärkster Schneefall in 10 Jahren

Mit Abzug des Tiefs nach Nordosten klingt der Schneefall in der Nacht auf Freitag auch im Nordosten ab. Bis dahin kommen aber vom Weinviertel über Wien bis ins Nord- und Mittelburgenland verbreitet 10 bis 20 cm Schnee zusammen bzw. im Seewinkel und an der March stellenweise auch etwas mehr. Solch ein markantes Schneeereignis im östlichen und südöstlichen Flachland gab es zuletzt im Winter 2012/2013 und somit vor knappe 10 Jahren. Im Bergland muss man verbreitet mit 20 bis 40 cm Neuschnee rechnen. In Vorarlberg, Osttirol und Oberkärnten kommen gebietsweise auch bis zu 50 oder 60 cm der weißen Pracht hinzu. Aber auch sonst sind in ganz Österreich 5 bis 10 cm zu erwarten, lediglich im westlichen Donauraum rund um Linz bildet sich aller Voraussicht nach nur eine sehr dünne Schneedecke aus. Eine landesweite Schneedecke anfangs Dezember kommt es klimatologisch gesehen etwa jede 5 Jahre vor.

Prognostizierte Neuschneemenge bis Freitagfrüh - UBIMET UCM-Modell
Prognostizierte Neuschneemenge bis Freitagfrüh – UBIMET UCM-Modell

Der Schnee ist gekommen, um zu bleiben

Nach einer kurzen Wetterberuhigung am Freitag setzt im Westen bereits in der Nacht auf Samstag vorübergehend wieder kräftiger Schneefall ein und auch am Wochenende geht es entlang der Nordalpen winterlich weiter. Hier kommen ein paar Zentimeter Neuschnee hinzu. Große Neuschneemengen sind nach derzeitigem Stand aber nicht mehr zu erwarten und im Süden kommt dank kräftigen Nordföhns wieder häufig die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen bleiben aber landesweit auf einem winterlichen Niveau. Erst in der neuen Woche ist eine leichte Erwärmung in der Höhe wahrscheinlich, wobei gleichzeitig die Neigung zu kalten und nebelanfälligen Inversionen in den Niederungen der Osthälfte zunimmt. Der gefallene Schnee könnte sich somit bis in die zweite Dezemberhälfte hinein nicht nur im Bergland, sondern auch in manchen Niederungen relativ gut erhalten. Vor allem in den Alpen und im Süden steigt damit auch die Chance für weiße Weihnachten.

Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien und Innsbruck - ECMWF Ensemble-Modell
Mittelfristige, probabilistische Prognose für Wien und Innsbruck – ECMWF Ensemble-Modell

 

Titelbild: Tiefwinterliche Wetterverhältnisse in Wien – Archivbild, Nikolas Zimmermann

Zur Wochenmitte lokal wieder viel Neuschnee

Erste schwache Front am Dienstag

Bis Montagabend herrschen weitgehend ruhige Bedingungen, ein paar Schneeschauer gehen heute noch im Nordstau der Alpen nieder. In der Nacht auf Dienstag setzt in Vorarlberg mit der Front eines Nordseetiefs leichter bis mäßiger Schneefall ein.

Der Dienstag startet somit in Vorarlberg und Nordtirol mit Schneefall, im Laufe des Tages verlagert sich dieser unter Abschwächung über Salzburg hinweg nach Oberösterreich und ins westliche Niederösterreich. Im Rheintal und Innviertel mischt sich vorübergehend auch Regen dazu. Die Intensität des Niederschlags lässt dabei mit jedem Kilometer nach Osten nach. Spätestens am Abend trocknet es überall wieder ab.

Diese erste Front bringt lediglich in höheren Lagen Vorarlbergs (Bregenzerwald – Kleinwalsertal – Arlberg – Silvretta) sowie in Nordtirol nahe des Arlbergs nennenswerten Schneezuwachs von 10-15 cm. Sonst fallen die Schneemengen in den Nordalpen deutlich geringer aus.

Neuschneemenge am Dienstag.

Föhnsturm und Neuschnee am Mittwoch

Am Mittwoch, zu Mariä Empfängnis, wird es im Vorfeld eines Sturmtiefs über den Britischen Inseln vorübergehend föhnig, ehe das zugehörige Frontensystem auf Österreich übergreift. Zudem bildet sich ein Tief über Norditalien, womit im Westen und Süden große Schneemengen zu erwarten sind.

Hier die Großwetterlage mit dem Sturmtief HARRY über Großbritannien:

Die Großwetterlage am Mittwoch.

Zunächst weht von Innsbruck ostwärts teils stürmischer Föhn. Dieser hält den Niederschlag noch etwas zurück, sodass sich der Schneefall in der ersten Tageshälfte auf Vorarlberg konzentriert. Am Nachmittag bricht der Föhn von Westen her zusammen und der teils kräftige Schneefall greift auch mehr und mehr auf Tirol sowie Kärnten über. Im Süden schneit es v.a. zum Abend hin intensiv. In der Nacht auf Donnerstag erfasst der Schneefall dann den Großteil Österreichs, wobei die größten Schneemengen weiterhin Osttirol und Kärnten sowie Richtung Vorarlberg zu erwarten sind.

Winterlicher Donnerstag

Der Donnerstag startet im Großteil des Landes mit Schneefall, dieser wird im Laufe des Tages aber überall seltener und klingt auch in den Nordalpen bis zum Abend ab.

Die Neuschneemengen lassen sich durchaus sehen:

Neuschneemenge am Mittwoch + Donnerstag.

Ein Schwerpunkt wird dabei Vorarlberg und das Tiroler Oberland bzw. der Tiroler Alpenhauptkamm sein. In diesen Regionen fallen oft 15-30 cm Neuschnee, bis zu 40 oder sogar 50 cm sind rund um den Arlberg in den Hochtälern möglich. Der zweite Niederschlagsschwerpunkt liegt eindeutig in Osttirol und Oberkärnten. Hier sind verbreitet 30-50 cm Neuschnee zu erwarten, in Richtung Karnische Alpen auch mehr als ein halber Meter. Mengen um 20 cm sind aber auch in Villach oder Klagenfurt zu erwarten. In den Salzburger Tauerntälern kündigen sich ebenfalls 20-30 cm Neuschnee an. Auch abseits der genannten „Hotspots“ fällt in den Alpen vielerorts Schnee, wobei vom Karwendel über die Kitzbüheler Alpen bis zur Koralpe kaum mehr als 10-20 cm zusammenkommen. Eine dünne Schneedecke ist auch abseits der Alpen möglich, allerdings selten mehr als 5 cm mächtig.

Am Freitag und am Wochenende sind aus heutiger Sicht keine nennenswerten Schneemengen mehr zu erwarten.

Am 2. Advent in Kärnten und Salzburg teils kräftiger Schneefall

Ergiebiger Schneefall

Das winterliche Wetter in Teilen Österreichs setzt sich fort. Nach dem Durchzug einer Warmfront mit teils gefrierendem Regen am Samstag folgt in der Nacht auf Sonntag bereits die nächste Kaltfront. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien ist am Sonntag vor allem in Kärnten und im zentralen Bergland Neuschnee in Sicht.

Kalte Luftmassen aus Nordwesten treffen auf feuchte Mittelmeerluft. © ECMWF / UBIMET

Regen und Schnee

Der Sonntag verläuft in den zentralen Landesteilen und im Süden häufig winterlich mit zeitweiligem Schneefall, vor allem in den Hohen Tauern und Kärnten schneit es zeitweise auch kräftig. Abseits der Alpen liegt die Schneefallgrenze bei 400 bis 600 m, in der Früh ist im Nordosten sowie stellenweise auch im Grazer Becken und in der Oststeiermark gefrierender Regen möglich. Im Arlberggebiet sowie im Mühl- und Waldviertel überwiegen untertags die trockenen Phasen. Die Sonne zeigt sich am ehesten ganz im Westen zwischendurch. Nördlich der Alpen weht mäßiger Wind aus westlichen Richtungen, sonst bleibt der Wind schwach. Die Höchstwerte liegen zwischen -2 Grad im Lungau und +4 Grad im Rheintal sowie im östlichen Flachland.

Neuschneeprognose für den 2. Advent (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

Die größten Neuschneemengen sind in den Hohen Tauern und in den Karawanken zu erwarten, auf den Bergen kommen hier teils mehr als 30 cm Neuschnee zusammen. Aber auch in den Beckenlagen Kärntens sind recht verbreitet 10 bis 15 cm Schnee in Sicht.

Zu Wochenbeginn Wetterbesserung

Am Montag halten sich von Vorarlberg bis Oberösterreich dichte Wolken und vor allem in den typischen Staulagen von den Kitzbüheler Alpen bis ins Mariazellerland gehen ein paar Schneeschauer nieder, die Mengen bleiben in Summe aber gering. Im Osten und Süden bleibt es hingegen meist trocken mit mit einigen Sonnenstunden, am Nachmittag lockert es auch ganz im Westen auf. Im Osten frischt tagsüber mäßiger bis lebhafter Nordwestwind auf. Die Temperaturen liegen zwischen -2 Grad in manchen Tälern am Alpenhauptkamm und bis zu +5 Grad im Südosten. Am Dienstag ist dann von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark wieder ein wenig Schnee bzw. in tiefsten Lagen im Norden auch Schneeregen in Sicht.

Tief FRANK bringt am Samstag regional Glättegefahr

Eisregen

Mit einer nordwestlichen Höhenströmung gelangen am Freitag kalte Luftmassen nach Österreich und unter Zwischenhocheinfluss lockern die Wolken vorübergehend auf.  Damit gibt es in der Nacht auf Samstag verbreitet teils mäßigen bzw. in den Alpen vom Pinzgau bis in die nördliche Obersteiermark auch strengen Frost.

Tief FRANK zieht auf. © Fu Berlin

In der Nacht zieht aus Westen die Warmfront von Tief FRANK auf, damit steigen die Temperaturen im äußersten Westen bei aufziehender Bewölkung und einsetzendem Regen schon in der zweiten Nachthälfte langsam wieder an und am Samstag geht es am Bodensee und im Rheintal oft schon frostfrei in den Tag.

Prognose der Tiefstwerte in der Nacht auf Samstag. Im Westen werden diese schon in der ersten Nachthälfte erreicht (zum Vergrößern auf die Karte klicken). © UBIMET

Glättegefahr

Am Samstag dominieren meist die Wolken und in Vorarlberg sowie im Außerfern fällt bereits in der Früh Regen oder Schnee. Im Laufe des Tages breitet sich der Niederschlag an der gesamten Alpennordseite aus, die Schneefallgrenze liegt anfangs in den Alpen sowie im Mühl- und Waldviertel in tiefen Lagen,  entlang der Nordalpen steigt sich aber rasch gegen 1300 m an. Damit fällt regional bei Temperaturen um oder knapp unter 0 Grad Regen, wie etwa in Teilen des Donauraums, im Waldviertel oder auch in manchen Tallagen wie dem Ennstal. Am Abend und in der Nacht steigt das Risiko auch im äußersten Osten und am Alpenostrand leicht an, am Alpenhauptkamm fällt dagegen immer häufiger Schnee.

Potential für gefrierenden Regen (orange/rot) am Samstag. © UBIMET

Weitgehend trocken bleibt es vorerst nur im Süden und Südosten, in der zweiten Nachthälfte setzt dann in Kärnten Schneefall bzw. in Südosten Regen ein. Die Höchstwerte liegen zuvor meist zwischen -2 und +3 Grad, nur in Vorarlberg und im Außerfern gehen sich tagsüber 6 bis 8 Grad aus.

Am 2. Advent in Kärnten Schnee

Der 2. Advent verläuft landesweit bewölkt und vor allem in Kärnten, im Süden Salzburgs sowie in der Obersteiermark winterlich mit zeitweiligem Schneefall. Im Osten und Südosten fällt zeitweise etwas Regen, wobei die Schneefallgrenze zwischen etwa 400 und 600 m liegt. Die Sonne zeigt sich höchstens vorübergehend in Vorarlberg und Nordtirol, am Abend gehen dann auch im Bregenzerwald Schneeschauer nieder. Die Temperatur erreicht maximal -2 bis +5 Grad.

Titelbild © AdobeStock

Novemberrückblick: Auffallend unauffällig

Beständige Hochdrucklagen mit anhaltenden Inversionswetterlagen und Nebel waren in diesem Monat Mangelware. Wiederholt prägte Tiefdruckeinfluss das Wettergeschehen im Alpenraum. Insbesondere das letzte Monatsdrittel verlief durch ein blockierendes Hoch über dem Atlantik und einer damit verbundenen feuchten nördlichen Strömung zunehmend winterlich. Gerade seit dem 23. des Monats lagen die täglichen Höchstwerte nicht selten zwischen 2 und 5 Grad unter den für diese Jahreszeit üblichen Temperaturen. Zu Beginn des meteorologischen Winters liegt somit nahezu überall Schnee. Dies ist aber nichts Außergewöhnliches und kommt klimatologisch gesehen etwa alle 5 Jahre vor. Auch die derzeitigen Schneemassen im Bergland fallen in der Langzeitstatistik nicht besonders auf und kommen im Alpenraum fast jedes Jahr vor.

Abweichung der Temperatur vom Klimamittel 1991-2020 @ UBIMET

Landesweit leicht unterdurchschnittlich temperiert

Eine kurze, deutlich mildere Phase gegen Monatsmitte reichte nicht, um den zweiten zu kalten Monat in Reihe zu verhindern. Nach dem Oktober verlief also auch der November eine Spur zu kühl im Vergleich zum allerneusten Klimamittel. Umso erstaunlicher ist damit jedoch, dass der gesamte Herbst 2021, bestehend aus den drei Monaten September, Oktober und November, trotzdem als einer der zwanzig wärmsten der letzten 100 Jahren in die Geschichtsbücher eingehen wird. Ausschlaggebend hierfür ist vor allem der ausgesprochen warme September. Österreichweit fiel der November leicht unterdurchschnittlich temperiert mit geringen regionalen Unterschieden. Vor allem in den westlichen Nordalpen ist die negative Abweichung ausgeprägter, zwischen Osttirol und Oberkärnten wurden hingegen sogar leicht positive Abweichungen verzeichnet.

Regional viel Niederschlag

Der Herbst war bis Ende Oktober rekordverdächtig trocken mit nur der Hälfte des Niederschlags, der normalerweise fällt. Dies hat sich im November im Großteil Österreichs glücklicherweise geändert. Landesweit betrachtet war der letzte Herbstmonat durchschnittlich nass, doch vor allem das zentrale Bergland und der Süden haben mehr Regen als üblich abbekommen. Etwas zu trocken blieb es dagegen im Norden, hier spitzt sich die Lage in Sachen Trockenheit weiterhin zu.

Abweichung der Niederschlagsmenge vom Klimamittel 1991-2020 @ UBIMET

Im Osten nebelarm mit viel Sonne

Die meist fehlenden Inversionswetterlagen führten vor allem in der Osthälfte des Landes zu wenigen Nebel- und Hochnebeltagen. Trotz unbeständigen Wetters verlief somit der November hier verbreitet um 30 bis 50% sonniger als im langjährigen Durchschnitt. Nach Westen zu sorgten hingegen atlantische Fronten und Italientiefs für oft trübe Verhältnisse. Vor allem in Kärnten sowie vom Rheintal bis zum Flachgau und dem Innviertel machte die Sonne Unterstunden.

Abweichung der Sonnenscheindauer vom Klimamittel 1991-2020 @ UBIMET

Extremwerte November 2021 (Bundesland, Tag des Auftretens)

 

Höchste Temperaturen
18,7 Grad Brand (V, 10.)
18,7 Grad Patsch (T, 10.)
18,4 Grad Lutzmannsburg (B, 04.)

Tiefste Temperaturen unter 1500 m Seehöhe
-12,9 Grad Schmirn (T, 06.)
-11,6 Grad Lech am Arlberg (V, 07.)
-11,5 Grad Zeltweg (ST, 30.)

Nasseste bewohnte Orte
208 Liter pro Quadratmeter Kötschach – Mauthen (K)
179 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)
168 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)

Trockenste Orte
24 Liter pro Quadratmeter Retz (NÖ)
25 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)
26 Liter pro Quadratmeter Allentsteig (NÖ)

Sonnigste Stationen
152 Sonnenstunden Brunnenkogel (T)
144 Sonnenstunden Rax (NÖ)
135 Sonnenstunden Dachstein (ST)

Stärkste Windspitzen Niederungen
98 km/h Wien – Hohe Warte + Wien – Innere Stadt (W, 30.)
91 km/h Brunn am Gebirge (NÖ, 30.)
90 km/h Wolfsegg (OÖ, 30.)

Stärkste Windspitzen Berge
157 km/h Feuerkogel (OÖ, 30.)
123 km/h Patscherkofel (T, 03.)
119 km/h Sonnblick (S, 04.)

 

Titelbild: Webcam @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/koettmannsdorf

Tief CHRISTIAN bringt Sturm und Schnee

Den Anfang macht am Dienstag Tief CHRISTIAN. Zu stürmischen Böen kommt es neben den Küstenregionen vor allem in Thüringen und Sachsen sowie in Bayern. Besonders südlich der Donau sind am Nachmittag auch Sturmböen über 75 km/h zu erwarten. Windig aus westlichen Richtungen wird es aber im ganzen Land.

Prognose der Wetterlage am Dienstag, den 30.11.2021 @ DWD, wetterpate.de
Prognose der Spitzenböen am Dienstag von ICON. © DWD / UBIMET

Mit dem okkludierten Frontensystem des Tiefs kommt zudem verbreitet anhaltender, mäßiger, teils auch kräftiger Niederschlag auf. Im Westen und Norden setzt bereits in der Nacht Regen ein, am Weg landeinwärts handelt es dagegen zumindest zu Beginn auch öfters um Schnee und Schneeregen bis in tiefe Lagen. In den Mittelgebirgen zeichnen sich oberhalb von rund 400 bis 500 m innerhalb weniger Stunden durchaus Neuschneemengen über 10 cm, in den Hochlagen auch über 20 cm ab. So etwa im Thüringer Wald, im Schwarzwald und im Bayerischen Wald. Aber selbst in den tiefen Regionen im Süden sind vorübergehend 1 bis 4 cm möglich, ehe der Schneefall hier im Verlauf des Nachmittags in Regen übergeht. Denn mit dem Wind wird auch mildere Luft herangeführt.

Prognose der Neuschneehöhe über 12 Stunden bis Dienstag, 16:00 Uhr MEZ @ UBIMET

Damit ist Schnee am Mittwoch zum meteorologischen Winterbeginn kein Thema mehr, der Wind bleibt es jedoch. Nach aktuellem Stand zieht das nächste Tief DANIEL auf ähnlicher Zugbahn über Dänemark hinweg, es bringt besonders der Nordhälfte Sturm, an den Küsten sind dann auch Böen um 100 km/h möglich.

Prognose der Spitzenböen am Mittwoch von ICON. © DWD / UBIMET

Zu Wochenbeginn weiterer Neuschnee in den Nordalpen

Schneefall im Westen

Mitteleuropa liegt unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss und am Rande eines umfangreichen, blockierenden Hochs über dem Atlantik gelangen auch zu Wochenbeginn kühle Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land. Vor allem in den Nordalpen muss man weiterhin mit winterlichen Bedingungen rechnen. Speziell am Dienstag kommen dabei im Nordalpenbereich zwischen Arlberg und Hochschwabgebiet große Neuschneemengen zusammen. Im Donauraum setzt sich mit stark bis stürmisch auffrischendem Westwind hingegen allmählich mildere Luft durch. Nach einem milden Mittwoch geht es in der zweiten Wochenhälfte mit den Temperaturen tendenziell wieder bergab.

Mitteleuropa liegt unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss. © ECMWF / UBIMET

Zu Wochenbeginn Nordstau

Am Montag setzt sich das unbeständige und kalte Wetter fort. Von Vorarlberg bis ins Waldviertel dominieren die Wolken, in den Staulagen der Nordalpen vom Bregenzerwald bis zum Mostviertel schneit es zeitweise. Speziell in den westlichen Nordalpen kommen einige Zentimeter Neuschnee zusammen. Abseits der Alpen ziehen mit dem lebhaften Westwind nur einzelne Schauer durch und vor allem im östlichen Flachland gehen sich freundliche Phasen aus. Südlich des Alpenhauptkamms ist es leicht föhnig, hier scheint sogar häufig die Sonne. Mit maximal nur -2 bis +5 Grad bleibt es vor allem an der Alpennordseite und bei lebhaftem Westwind im Donauraum frühwinterlich kalt.

Am Dienstagabend starker Schneefall

Am Dienstag zieht im Tagesverlauf ein Randtief über Dänemark hinweg, dicht gefolgt von einem atlantischen Tief. An der Alpennordseite ziehen von der Früh weg Schneeschauer durch und in der zweiten Tageshälfte wird der Schneefall hier wieder häufiger. Am Abend schneit es in den Nordalpen anhaltend und intensiv. In den klassischen Staulagen sind 15 bis 30, auf den Bergen wie im Dachsteingebiet auch 50 cm Neuschnee in Sicht. Die Schneefallgrenze stiegt von tiefen Lagen allmählich gegen 500 m an und der Westwind weht zunehmend kräftig, am Alpenostrand ab den Abendstunden auch stürmisch. In der Nacht zeichnen sich vom Mostviertel bis ins Wiener Becken lokal schwere Sturmböen ab. Ruhiger mit sonnigen Auflockerungen bleibt es nur im äußersten Süden und Südosten. Dazu gibt es -1 bis +5 Grad.

Neuschneeprognose von Montagfrüh bis Dienstagnacht. © UBIMET

Bis zu 10 Grad zur Wochenmitte

Am Mittwoch, dem meteorologischen Winterbeginn, gerät Mitteleuropa unter den Einfluss einer milden Westströmung. Östlich von Salzburg fällt anfangs noch etwas Regen, Schnee ist nur noch oberhalb von 1000 m ein Thema. Tagsüber setzt sich trockenes und teils freundliches Wetter durch, die meisten Sonnenstunden gibt es im Süden und im zentralen Bergland. Am Abend setzt von Vorarlberg bis ins Mühlviertel neuerlich Regen bzw. oberhalb von rund 1000 m Schneefall ein. Der anfangs im Norden und Osten kräftige Westwind lässt im Laufe des Tages nach und die Temperaturen steigen auf 1 bis 10 Grad, am mildesten wird es im Wiener Becken.

Am Mittwoch wird es im Flachland deutlich milder. © UBIMET

Der Donnerstag verläuft dann wieder trüb und vor allem im Bergland oft nass, die Schneefallgrenze sinkt gegen 800 bis 600 m ab. Nach eine vorübergehenden Besserung setzt sich der Tiefdruckeinfluss am 2. Adventwochenende tendenziell fort.

Am Wochenende weiter winterlich in den Alpen

Das Italientief YILMAZ sorgte am Freitag besonders in der Osthälfte für einen markanten Wintereinbruch. Zuerst sorgte gefrierender Regen in der Obersteiermark für einige Probleme, im Mur- und Mürztal sowie im Aflenzer Becken war die Straßen und Gehwege stellenweise spiegelglatt. Im Laufe des Vormittags ging der Regen aber fast überall in Schneefall über. Besonders von Oberkärnten bis ins Wald- und Weinviertel kamen einige Zentimeter Schnee zusammen, selbst in Wien und St. Pölten wurde es verbreitet weiß.

Samstag und Sonntag nächster Schub Schnee in den Alpen

Das Tief Andreas sorgt nun am Wochenende für den nächsten Schnee in Österreich. Während das Flachland am Samstag noch durch die Finger schaut, fällt am Alpenhauptkamm sowie im Bereich der Tauern und in Oberkärnten ein wenig Schnee. Mit Durchzug einer Front und der gleichzeitigen Bildung eines schwachen Italientiefs intensiviert sich der Schneefall dann in der Nacht auf Sonntag von Innsbruck bis in die Obersteiermark. In Tallagen kommen dabei etwa 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee zusammen, auf den Bergen sind es 20 bis 40 Zentimeter. Eine dünne Schneedecke wird sich wohl auch in den tiefen Lagen Unterkärntens ausgehen. Sonntagfrüh wird es dann im Norden und Osten neuerlich winterlich, für ein paar Stunden ist auch hier nochmals mit Schneefall bzw. Schneeregen zu rechnen.

Nordstaulage am Montag

Am Montag liegt das Tief dann nordöstlich von Österreich und damit dreht die Strömung dann endgültig auf Nord. Somit muss dann zu Beginn der Woche in den Staulagen der Nordalpen mit ein paar Zentimetern Neuschnee gerechnet werden. Wetterbegünstigt durch den Nordföhn bleibt dann der Süden und Südosten, hier zeigt sich dann zeitweise auch wieder die Sonne. Im Rest des Landes bleibt es dagegen dicht bewölkt.

Hier noch ein paar winterliche Eindrücke von heute:

Schnee auf der Jubiläumswarte in Wien © Ubimet

Das erste Adventwochenende bringt den Winter

Italientief bringt Wintereinbruch

Von Süden her greift ein Italientief auf Österreich über und von Norden her fließt gleichzeitig kalte Luft ins Land. Am Freitag halten sich von Beginn an im ganzen Land dichte Wolken, in Kärnten sowie der Steiermark fällt bereits Regen. Die Schneefallgrenze liegt hier anfangs noch auf 800 bis 1000 m. Tagsüber breitet sich der Regen und Schnee dann weiter in Richtung Norden und Osten aus. Während es sich von Salzburg bis ins westliche Mostviertel meist von Beginn an um Schnee handelt, fällt im Osten anfangs noch Regen sowie stellenweise auch gefrierender Regen. Tagsüber kommt die kalte Luft aber nach Osten voran, damit geht auch in der Bundeshauptstadt der Regen rasch in Schneefall über. Am Abend zieht der Niederschlag dann allmählich nach Nordosten ab.

Erster Schnee im Flachland

Für das Flachland steht am Freitag der erste Schneefall der neuen Wintersaison bevor. Die größten Schneemengen sind von den Tauern bis zum Mariazellerland zu erwarten, hier kommen bis zum Abend etwa 15 bis 30 Zentimeter zusammen. Auch im Wald- und Mühlviertel wird es verbreitet weiß, in höheren Lagen sind 10 bis 15 Zentimeter zu erwarten. Im Flachland wird es für eine dünne Schneedecke reichen; in der Bundeshauptstadt wird es verbreitet schneien, im Wienerwald schneit es zeitweise kräftig und selbst in der Stadt kann es kurzzeitig weiß werden. Während es in den Alpen in der Saison bereits ein paar Tage mit Schneefall gab, ist es am Freitag im Flachland das erste Mal der Fall.

Prognose der Neuschneemengen am Freitag. © UBIMET

Wochenende verläuft weiter winterlich

Nach dem Italientief verleibt der Alpenraum weiterhin im Einfluss eines Tiefs über den Niederlanden. Somit macht sich in den nächsten Tagen die Sonne rar und in den Alpen bleibt es weiterhin winterlich. In der Nacht auf Sonntag sowie am Sonntag selbst überquert uns die Kaltfront von diesem Tief und in den Alpen kündigt sich der nächste Schneefall ab. In den inneralpinen Tälern sowie stellenweise auch im Inntal zeichnen sich in der Nacht größere Schneemengen ab, stellenweise sind hier nochmals 10 bis 15 Zentimeter zu erwarten. Die größten Mengen fallen allerdings am Alpenhauptkamm, hier kommen weitere 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee dazu. Am Montag gehen dann in den westlichen Nordalpen Schneeschauer nieder, größere Mengen kommen im Nordstau der Alpen zusammen.

Quelle Titelbild: pixabay.com

Wintereinbruch: Zum 1. Advent Schnee teils bis in tiefe Lagen

Schnee in München - pixabay.com/holzijue

Das wetterbestimmende Hoch WALPURGA wird in der zweiten Wochenhälfte von einem ausgeprägten Trog aus dem Nordatlantik nach Osteuropa verdrängt. Zum 1. Advent hin gelangt somit zunehmend kalte Luft polaren Ursprungs ins Land. Auch der Tiefdruckeinfluss nimmt sukzessive zu, sodass es regional wiederholt zu Schnee teils bis in tiefe Lagen kommen wird!

Animation der Wetterlage von Mittwoch bis Montag samt Luftmassen (gelbliche Töne = warme Luft, bläuliche Töne = kalte Luft polaren Ursprungs) - ECMWF IFS Modell, UBIMET
Animation der Wetterlage von Mittwoch bis Montag samt Luftmassen (gelbliche Töne = warme Luft, bläuliche Töne = kalte Luft polaren Ursprungs) – ECMWF IFS Modell, UBIMET

Ein erster Schub Neuschnee ist vor allem im Bereich der Alpen bereits am Freitag mit Bildung eines Italientiefs einzuplanen. In Richtung Berchtesgadener Land sind dabei bis zu 15 cm Neuschnee in Sicht, aber auch im Alpenvorland sind ein paar Schneeflocken dabei. Am 1. Adventswochenende kommt dann ein ausgeprägter Tiefdruckkomplex zwischen der Nordsee und Deutschland zu liegen. Von Samstag bis inklusive Montag ist somit vor allem in der Südhälfte der Bundesrepublik mit winterlichen Verhältnissen zu rechnen. Zwar halten sich die Neuschneemengen meist in Grenzen, selbst in den Niederungen des Südens sind aber immer wieder ein paar Zentimeter Schneematsch zu erwarten. Im Mittelgebirgsraum und in den Alpen sind in etwas erhöhten Lagen insgesamt 15 bis 30 cm Neuschnee einzuplanen. Im nördlichen Flachland ist aus heutiger Sicht nur hie und da mit sehr nassen Schneeflocken zu rechnen.

Mit den Temperaturen geht es vor allem im Norden deutlich zurück. Am Wochenende sind dann landesweit Höchstwerte zwischen +1 und +5 Grad zu erwarten. Aufgrund des auffrischenden Windes aus westlichen Richtungen werden sich aber die Temperaturen teils deutlich kälter anfühlen. In den Nächten wird es dann trotz Windes und Bewölkung oft frostig.

Mittelfristige Prognose der 2m Lufttemperatur und der 6h Niederschläge für Hamburg und München - ECMWF Ensemble
Mittelfristige Prognose der 2m Lufttemperatur und der 6h Niederschläge für Hamburg und München – ECMWF Ensemble

Die Tendenz für die erste Dezemberwoche ist noch sehr unsicher, die probabilistischen Prognosen deuten aber auf eine mögliche, leichte Erwärmung hin. Der Tiefdruckeinfluss und somit auch das oft nasse Wetter sollten uns aber noch für eine Weile begleiten.

 

Titelbild: Schnee in München – pixabay.com/holzijue

Auf Hoch folgt am Freitag an der Alpennordseite Wintereinbruch

Schnee auf der Autobahn

Der meteorologische Herbst neigt sich dem Ende zu, in Summe war er etwa 0,6 Grad milder als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 mit den größten Abweichungen um +1 Grad auf den Bergen und im Nordosten. Dank zahlreicher Hochdrucklagen war der Herbst zudem außergewöhnlich sonnig und sehr trocken, so gab es im Flächenmittel nur etwa 50% der üblichen Niederschlagsmenge. Am kommenden Wochenende ist aber eine nachhaltige Umstellung der Wetterlage in Sicht: Am Rande eines blockierenden Hochs über dem Nordatlantik gelangen aus Norden kalte Luftmassen zu uns und in Mitteleuropa stellt sich Tiefdruckeinfluss ein.

In weiten Teilen des Landes war der Herbst deutlich zu trocken. © UBIMET

Hoch WALPURGA

Bevor sich die Wetterlage umstellt, herrscht in Mitteleuropa von Dienstag bis Donnerstag nochmals Hochdruckeinfluss. Am Dienstag kommt verbreitet die Sonne zum Vorschein, lediglich in den westlichen Nordalpen und in den südlichen Becken hält sich mitunter zäher Hochnebel. Die Temperaturen erreichen 2 bis 8 Grad. Am Mittwoch gibt es wenig Änderungen und in den Alpen dominiert der Sonnenschein, nur im Nordosten wird der Hochnebel wieder etwas häufiger. Dazu gibt es 1 bis 7 Grad. Der Donnerstag bringt dann bei teils kräftig auffrischendem, föhnigem Südwind nochmals sonnige Auflockerungen, die Wolken werden am Alpenhauptkamm und im Süden aber dichter und gegen Abend beginnt es hier zu regnen bzw. oberhalb von 1000 bis 1300 m zu schneien. Zuvor liegen die Höchstwerte noch zwischen 0 Grad im Nebel und knapp 10 Grad am Alpenostrand.

Am Dienstag gerät Mitteleuropa unter den Einfluss von Hoch WALPURGA. © UBIMET

Wetterumstellung

Am Donnerstag etabliert sich über dem Nordatlantik ein weiteres Hoch namens XAVIELLE. An dessen Ostflanke führt ein Tief namens ZEUS aus Norden kalte Luftmassen zu uns, gleichzeitig versorgt uns ein Mittelmeertief namens YILMAZ mit feuchten Luftmassen. Damit kündigen sich am Freitag verbreitet Regen und Schneefall an. An der Alpennordseite von Vorarlberg bis Niederösterreich und Wien ist nach derzeitigem Stand zeitweise bis in tiefe Lagen etwas Schnee in Sicht, wobei die Mengen im äußersten Westen gering bleiben. An der Alpennordseite stellt sich ab mittleren Höhenlagen leichter Dauerfrost ein, die Höchstwerte liegen meist zwischen etwa -1 und +4 Grad.

Neuschneeprognose für Freitag (Stand: Dienstag, 12 Uhr). © UBIMET

Die größten Schneemengen zeichnen sich im zentralen und östlichen Bergland vom Brenner und den Kitzbüheler Alpen über das Land Salzburg und die nördliche Obersteiermark bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet sowie in Osttirol und im westlichen Oberkärnten mit Mengen nach derzeitigem Stand meist zwischen etwa 5 und 15 cm ab, aber auch im Donauraum sind ein paar Zentimeter Nassschnee möglich.

Das Hoch über dem Atlantik begünstigt anhaltenden Tiefdruckeinfluss bei uns. © ECMWF

Das kühle und vor allem im Bergland teils frühwinterliche Wetter setzt sich voraussichtlich bis zum Monatsende fort, bereits am Sonntag ist gebietsweise weiterer Schnee möglich.