Zu Wochenbeginn nochmals Schnee

Aus Nordwesten hat die Okklusion von Tief FLAVIU den Westen von Österreich erreicht und sorgte vom Bodensee bis zum Karwendel seit der Nacht für ergiebigen Schneefall. So fielen hier verbreitet in 12 Stunden 20 bis 30 cm Neuschnee.

Neuschnee seit Mitternacht

Auch in den kommenden Stunden schneit es in Vorarlberg und Tirol weiter. Allerdings ist etwas mildere Luft angekommen, sodass am Bodensee auch Regen oder Schneeregen möglich ist.

Am Montag nochmals winterlich

In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt des Schneefalls ins Salzkammergut und in die Eisenwurzen. Hier muss man sich Montagmorgen auf tiefwinterliche Bedingungen einstellen. Am Nachmittag erreicht das Schneefallgebiet auch den Osten von Österreich und auch in Wien sind bis zu 5 cm Neuschnee möglich.

Am Abend lässt der Schneefall dann überall nach und klingt in der Nacht ab. Mit dieser Front wird allerdings auch die arktische Kaltluft nach Osten abgedrängt und somit findet eine Umstellung der Großwetterlage statt.

Ab Dienstag Tauwetter

Am Dienstagabend erreicht eine kräftige Warmfront von Nordwesten her Österreich. Dabei setzt von Oberösterreich bis ins Nordburgenland Regen und Schneefall ein, wobei die Schneefallgrenze rasch gegen 1000 m steigt. In den windgeschützten Gebieten zwischen Schärding und Linz ist auch gefrierender Regen möglich

Am Dienstag liegen die Höchstwerte schon verbreitet über dem Gefrierpunkt.

Am Mittwoch kommt dann allmählich Südföhn auf, womit es mit den Temperaturen weiter bergauf geht. In den Föhnregionen sind dann Höchstwerte um die +10 Grad zu erwarten und starkes Tauwetter setzt ein.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Schneefall am Wochenende

Aktuelle Schneehöhen am Sonntag

In der vergangenen Nacht ist vor allem im Westen noch etwas Schnee dazu gekommen, oftmals wurden 2 bis 5 cm Neuschnee gemessen. Innerhalb der letzten 12 Stunden kamen in Ulm 7 cm Schnee zusammen, im Allgäu knapp 15 cm und im Schwarzwald sogar rund 20 cm. Die folgende Karte zeigt die aktuelle Gesamtschneehöhe für ganz Deutschland.

+++ Update Samstag, 20.50 Uhr +++

Auch weiter südlich in Bittburg in Rheinland-Pfalz schneit es.

Webcam Bittburg © http://www.webcam.bitburg.net/

+++ Update Samstag, 20.40 Uhr +++

Wie angekündigt fällt nun auch in Köln Schnee.

 

+++ Update Samstag, 20.15 Uhr +++

Inzwischen schneit es im Westen, dort wo nicht gestreut wurde, bildet sich nun eine dünne Schneedecke aus.

Webcam Goch © http://www.goch.de/webcam/current.jpg

+++ Update Samstag, 18.20 Uhr +++

In den Niederlanden ist bereits ein wenig Schnee gefallen, wie hier in Breda.

 

+++ Update Samstag, 17.45 Uhr +++

In Maastricht hat inzwischen Schneefall eingesetzt.

Webcambild aus Maastricht © http://www.meteomaastricht.nl/cam_1.jpg

+++ Update Samstag, 17.40 Uhr +++

Allmählich ist die Warmfront, im nördlichen Teil Okklusion auf dem Radar zu erkennen. Ganz im Westen setzt nun der Schneefall ein.

Radarbild von 17.30 Uhr © DWD/UBIMET

+++ Update Samstag, 16.15 Uhr +++

Inzwischen ist die Warmfront mit ihrer Bewölkung im Westen angekommen. Ganz im Westen setzt in den nächsten Stunden Schneefall ein.

Warmfrontaufzug aus Westen © EUMETSAT/UBIMET

Originaler Blog

Die Graphik zeigt die aktuelle Schneehöhe in Deutschland. Besonders entlang der Luftmassengrenze hat es vom Saarland bis ins Allgäu geschneit und in letzterer Region sind teils drei viertel Meter Neuschnee zusammen gekommen. Ansonsten liegt momentan nur in den höheren Lagen der Mittelgebirge etwas Schnee.

Aktuelle Schneehöhe © UBIMET

Warmfront am Samstagabend

Dies ändert sich am Samstag vor allem im Westen. Im Laufe des Samstagnachmittags setzt ganz im Westen Schneefall ein, der aufgrund der verbreitet frostigen Temperaturen selbst in der Kölner Bucht und im Ruhrgebiet liegen bleibt. In der Nacht auf Sonntag fällt schließlich vom Emsland bis zum Breisgau Schnee. Da die Atmosphäre bis in tiefe Lagen frostig ist, handelt es sich dabei um Pulverschnee.

Prognostizierte Neuschneesumme von Samstagnachmittag bis Sonntagnachmittag © UBIMET

Dabei sind auch in Köln durchaus 5 bis 7 cm Neuschnee zu erwarten. Zudem sind insbesondere im Südwesten flächig weitere 10 cm Neuschnee zu erwarten. Bis Montagvormittag fällt zudem im Nordstau der Alpen teils ein halber Meter Neuschnee.

Aussichten

Ansonsten beruhigt sich das Wetter vorübergehend. Am Dienstag kommt dann von Westen eine weitere Warmfront auf, mit der die Strömung auf Südwest dreht und deutlich mildere Luft als zuletzt nach Deutschland strömt. Im Übergangsbereich der Front muss nach heutigem Stand sogar mit gefrierenden Regen gerechnet werden.

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/schnee-winter-br%C3%BCcke-114195/

Arktische Luft sorgt am Wochenende für Winterwetter mit Schnee

Ergiebiger Schneefall

An diesem Wochenende steht der Höhepunkt der aktuellen Kältewelle bevor, so gelangt mit einer nördlichen Strömung noch etwas kältere Luft ins Land und auch im Osten stellt sich Dauerfrost ein. Höchstens in der südlichen Steiermark und im Südburgenland kommen die Temperaturen tagsüber noch knapp über den Gefrierpunkt hinaus.

Die Luft am Wochenende stammt ursprünglich aus arktischen Regionen. © NOAA

Pulverschnee im östlichen Bergland

Am Freitagabend gehen im Nordosten des Landes immer häufiger Schneeschauer nieder, in der Nacht auf Samstag schneit es dann vor allem vom Kaiserwinkl über das Salzkammergut bis zum Wienerwald oft anhaltend. Auch am Samstag überwiegen im Norden und Osten die Wolken und in den Nordalpen schneit es häufig, in Summe kommen besonders vom Tennengau bis zu den Gutensteiner Alpen rund 10 bis 15 cm Pulverschnee zusammen, in manchen Staulagen von der Eisenwurzen bis ins Mariazellerland aber auch 20 cm. Ein paar Zentimeter sind örtlich aber auch im Donauraum und im Wiener Becken möglich. In den zuletzt schneereichen Regionen in Vorarlberg und im Tiroler Oberland sowie generell im Süden bleibt es  hingegen bei zeitweiligem Sonnenschein weitgehend trocken. Am Alpenostrand weht eisiger, lebhafter Nordwestwind, südlich des Alpenhauptkamms macht sich Nordföhn bemerkbar.

In den östlichen Nordalpen fällt pulvriger Neuschnee.
Höchstwerte am Samstag (zum Vergrößern auf die Karte klicken). © UBIMET

Milderung beginnt mit Schnee

In der Nacht auf Sonntag ziehen im Westen vermehrt Wolken auf: Die ersten Vorzeichen einer bevorstehenden Wetterumstellung. Die Warmfront eines atlantischen Tiefausläufers sorgt nämlich am Sonntag von Vorarlberg bis Salzburg verbreitet für Schneefall, besonders vom Bregenzerwald bis zum Karwendel schneit es zeitweise auch kräftig. Vorerst macht sich die Milderung nur in der Höhe bemerkbar, so schneit es generell noch bis in tiefe Lagen. Nur am Bodensee ist im Tagesverlauf auch etwas Schneeregen möglich.

Am Sonntag schneit es im Westen zeitweise auch kräftig.

Auch im Osten fallen anfangs ein paar Schneeflocken, am Nachmittag kommt hier aber stellenweise die Sonne hervor. Der anfangs noch lebhafte Wind flaut tagsüber aber ab. Der Dauerfrost setzt sich vielerorts fort, nur im Südosten und in Vorarlberg gibt es mitunter knappe Plusgrade.

Höchstwerte am Sonntag (zum Vergrößern auf die Karte klicken). © UBIMET

Temperaturanstieg

Zu Wochenbeginn greift der Schneefall unter Abschwächung dann auch auf den Osten über und die Temperaturen steigen am nördlichen Alpenrand bei aufkommenden Westwind allmählich gegen +3 Grad an. Ab Dienstag ist dann generell eine Milderung in Sicht. Ab Mitte der Woche sind im Flachland und am Alpenrand örtlich auch Höchstwerte um 10 Grad möglich.

Niederschlagsprognose und Temperaturtrend in der freien Atmosphäre im Osten. © ECMWF

Starker Schneefall: Schon über 60 cm Schnee im Westen

Unterberg © Nikolas Zimmermann

Die Kombination aus einsickernder Kaltluft aus Nordosten und einer warmaktiven Luftmassengrenze über der Schweiz sorgt seit Mittwochabend für kräftigen Schneefall im westlichen Bergland. Anbei die bisherigen Neuschneemengen (Stand: Donnerstag, 14 Uhr):

  • 69 cm Gaschurn (V)
  • 66cm Sulzberg (V)
  • 62 cm Langen am Arlberg (V)
  • 61 cm Schröcken (V)
  • 59 cm Mittelberg (V)
  • 55 cm St. Anton am Arlberg (T)
  • 55 cm Leutasch (T)
  • 54 cm Warth (V)
  • 52 cm Brand (V)
  • 44 cm Seefeld (T)
  • 41 cm Bichlbach (T)
  • 35 cm Tannheim (T)
  • 32 cm Westendorf (T)
  • 32 cm Krimml (S)
  • 30 cm Hochzirl (T)


Am Freitag fällt in Vorarlberg und im Tiroler Oberland anfangs noch etwas Schnee, tagsüber lässt dieser aber nach. Bis dahin kommen noch weitere 20 bis 40 cm Neuschnee dazu.

Winterliches Wochenende

Am Samstag überwiegen im Norden und Osten die Wolken, besonders vom Salzkammergut bis ins Mariazeller Land schneit es zeitweise. Die Neuschneemengen bleiben aber mit 5 bis 15 cm vergleichsweise gering. Von Vorarlberg bis Salzburg und Kärnten scheint häufig die Sonne. Der Nordwestwind weht vor allem im Osten lebhaft und mit -6 bis +1 Grad bleibt es auch tagsüber meist frostig, zarte Plusgrade sind nur im Grazer Becken und im Südburgenland zu erwarten. Wintersportler müssen auf ausreichenden Kälteschutz achten, so kommen die Temperaturen in 2000 m Höhe nicht über -16 bis -10 Grad hinaus.

Neuschnee in den kommenden 48 Stunden. © UBIMET

Warmfront am Sonntag

Der Sonntag gestaltet sich in Vorarlberg und Tirol neuerlich winterlich, von Westen her breitet sich Schneefall aus. Auch in den nördlichen Regionen ziehen dichte Wolken mit einzelnen Schneeschauern durch, die Sonne scheint vor allem von Unterkärnten bis ins Burgenland zeitweise. Im Donauraum und im Osten weht mäßiger Wind aus West bis Nordwest. Die Höchstwerte liegen zwischen -5 und +2 Grad.

Titelbild © N. Zimmermann

Bis zu 1 Meter Neuschnee im Westen

Nach einer kurzen Wetterberuhigung setzt am Abend in Vorarlberg rasch intensiver Schneefall ein, der nur im Unteren Rheintal zeitweise in Schneeregen oder Regen übergeht. Über Nacht breitet sich der Schneefall unter Abschwächung bis in die westliche Obersteiermark aus. Allein bis Donnerstagfrüh kommt so im Arlbergebiet rund ein halber Meter Neuschnee zusammen.

Tiefwinterlicher Donnerstag

Am Donnerstag ziehen in der Früh von Norden kommend auch kräftige Schnee- und Graupelschauer über die Osthälfte von Österreich, somit kann sich auch im östlichen Flachland stellenweise eine dünne Schneedecke ausbilden. Dazu frischt lebhafter bis kräftiger, im Osten stellenweise auch stürmischer Nordwestwind auf. Im Westen setzt sich der Schneefall unter allmählicher Abschwächung fort.

Am Freitag klingt der Schneefall in Vorarlberg, dem Tiroler Oberland und im Außerfern bis Mittag endgültig ab. In Summe kommen in diesen Regionen verbreitet 30 bis 60 cm Neuschnee zusammen. Im Arlbergebiet, im Montafon sowie im Paznauntal sind bis zu 1 Meter der weißen Pracht zu erwarten.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Tief DIMITRIOS bringt turbulentes Winterwetter

Nachdem am Dienstag bereits die Warm- und Kaltfront von Tief DIMITRIOS über Deutschland hinweg gezogen sind und vor allem im Süden für Winterwetter sorgten, nähert sich nun das Tiefdruckzentrum Ostdeutschland an. Das Tief zieht nämlich von Südschweden in den Osten von Deutschland und dann in der Nacht weiter nach Tschechien.

Schnee- und Graupelschauer, dazu Wintergewitter

Mit dem Tief kommt nun zu Mittag ein Schwall polarer Kaltluft in den Norden und Osten. Diese Kaltluftstaffel bringt von der dänischen Grenze bis zum Erzgebirge vorübergehend kräftige Schnee- und Graupelschauer, zudem gibt es auch ein paar Wintergewitter mit Graupel und Sturmböen. Auch in Berlin ist ab etwa 16 Uhr mit kräftigen Schneeschauern zu rechnen.

Neuschneemengen bis Donnerstagfrüh

Mit den kräftigen Schneeschauern kann sich von Schwerin bis Berlin und Leipzig am Abend und in der Nacht zum Donnerstag verbreitet eine dünne Schneedecke ausbilden. Im Stau des Erzgebirges sind 10 bis 15 cm Neuschnee sowie Schneeverwehungen zu erwarten. Mit dem Tief nimmt nämlich vorübergehend auch der Druckgradient und somit der Wind zu.

Stürmischer Nachmittag

Das Tief bringt nicht nur Schnee sondern auch kurzzeitig Sturm. Von der Nord- und Ostsee bis zum Erzgebirge wird es am Nachmittag verbreitet stürmisch.

Windspitzen am Mittwoch

Schwere Sturmböen treten zum Teil an den Küsten auf sowie auch mit den kräftigsten Gewittern im Landesinneren. Dazu kommt es im Harz und im Erzgebirge in höheren Lagen zu Schneeverwehungen.

Mit Abzug des Tiefs beruhigt sich das Wetter zum Donnerstag hin, ein paar Schneeschauer sind aber im Osten weiterhin möglich.

Quelle Titelbild: Stock Adobe

Tief DIMITRIOS bringt in den Nordalpen Schnee

Hoch ANTJE sorgt derzeit für ruhiges Winterwetter im Alpenraum mit strengem Frost in den Tälern. Besonders in Osttirol sorgt das Zusammenspiel auf kalter Luftmasse, viel Schnee und wenig Wind für eine weitere Abkühlung der Luft an Ort und Stelle, so wurde etwa in Lienz mit -23,5 Grad die kälteste Temperatur seit 1987 gemessen. Noch kälter war es nur in St. Jakob in Defereggen mit -24,2 Grad. Kommende Nacht ist neuerlich mit Tiefstwerten unter -20 Grad zu rechnen.

Tief DIMITRIOS

Am Dienstag gerät der Alpenraum zunehmend unter den Einfluss eines Tiefs namens DIMITRIOS, das von Skandinavien in Richtung Baltikum zieht. Die Höhenströmung dreht dabei auf Nordwest und im Laufe des Dienstags erfassen allmählich feuchte Luftmassen die Alpennordseite.

Tief DIMITRIOS zieht auf. © ECMWF

Von Nordwesten her zieht es somit rasch zu und gegen Mittag beginnt es zunächst vom Bodensee bis ins Mühlviertel zu schneien. Bis zum Abend breitet sich der Schneefall unter Verstärkung auf die gesamte Alpennordseite aus. Zunächst schneit es verbreitet bis in tiefe Lagen, vom Bodensee bis ins äußere Salzkammergut sowie in der Nacht dann auch im Donauraum steigt die Schneefallgrenze aber gegen 500 m an.

Neuschneeprognose von Dienstagmittag bis Mittwochnachmittag.

Am Mittwoch selber lässt die Intensität des Schneefalls rasch nach, tagsüber gehen allerdings noch ein paar Schneeschauer nieder. Bis dahin zeichnen sich in den Nordalpen verbreitet Neuschneemengen von 15 bis 30 cm bzw. im Bregenzerwald und am Arlberg 30 bis 50 cm ab. In den größeren Tallagen gibt es meist 5 bis 10 cm, ein paar Zentimeter kommen aber vorübergehend auch im Donauraum in Oberösterreich zusammen, ehe hier am Abend der Westwind durchgreift.

Mittwochnacht neuerlich Schnee

Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung am Mittwoch erfasst voraussichtlich am Mittwochabend eine Luftmassengrenze den Westen Österreichs, womit sich in der Nacht auf Donnerstag starker Schneefall abzeichnet. Nur im Rheintal und am Bodensee steigt sich Schneefallgrenze allmählich auf 500 bis 700 m an. Am Donnerstag gehen an der Alpennordseite und im Nordosten dann weitere Schneeschauer nieder. Es besteht zwar noch eine gewisse Unsicherheit, nach aktuellem Stand sind in den Nordalpen aber neuerlich 15 bis 30 cm bzw. vor allem im Arlberggebiet auch 30 bis 50 cm möglich.

Neuschneeprognose von Mittwochabend bis Donnerstagabend.

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Vorsicht, Kälte! So beugt man Erfrierungen vor

In Nordeuropa haben zwei von drei Menschen schon Erfrierungen gehabt. Anders als bei der Unterkühlung sind bei Erfrierung einzelne Körperteile (vor allem Zehen, Finger, Nase und Ohren) betroffen. Eine Erfrierung bedeutet, dass Gewebe (zum Beispiel die obere Hautschicht) geschädigt ist. Man unterscheidet bei Erfrierungen drei Schweregrade:

• 1. Grad: Blässe, kalte Haut, vorübergehende, leichte Taubheit, Frostbeulen (bläulich-blasse Schwellungen). Im Warmen verstärkt sich die Durchblutung, die gerötete Haut kann jucken oder schmerzen.
• 2. Grad: Durch oberflächliche Zellzerstörung bilden sich Blasen, die Haut kann sich auch abschälen – manchmal erst nach Stunden. Im Warmen reagiert die Haut mit starken Schmerzen.
• 3. Grad: Durch Eiskristalle und verklumpende Blutzellen sterben auch tiefere Gewebeschichten ab (,,Nekrose“, zum Beispiel im Zeh). Es entstehen Narben.
• Frostbeulen und Erfrierungen vorbeugen.

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Tipps gegen Erfrierungen

Mit ein paar einfachen Tipps kann man Frostbeulen und Erfrierungen vorbeugen:
• Tragen Sie Kleidung, die den Temperaturen angemessen ist. Achten Sie besonders auf eine warme Haube, warme Handschuhe und dicke Wollsocken, wenn Sie sich länger im Freien aufhalten.
• Wenn Sie an der frischen Luft Sport treiben, sollten Sie danach schnell wieder ins Warme gehen. Denn beim Schwitzen entsteht auf der Haut Verdunstungskälte.
• Schützen Sie Ihre Gesichtshaut mit einer dicken Schicht Fettcreme oder einer speziellen Kältecreme.

 

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Madrid versinkt im Schnee

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es folgen nun ein paar kalte Tage, so dass der Schnee nicht sofort dahin schmilzt. Nachts sind sogar bis zu -10 Grad zu erwarten.

 

Titelbild @ https://twitter.com/Tosgriju/status/1347779767605592065

Neuschnee und eisige Kälte – Wetterumstellung naht

Schneeflocke Nahaufnahme. @pixabay.com

Bis dato waren im Winter 2020/21 eindeutig Südwest- und Südlagen vorherrschend, dementsprechend fällt auch die Niederschlagsverteilung zur nahenden Halbzeit der kalten Jahreszeit aus. Von den Ötztaler Alpen über den Brenner bis hin nach Osttirol, Kärnten und dem Lungau fiel bereits jetzt deutlich mehr Niederschlag als durchschnittlich in drei vollen Wintermonaten. Besonders ins Auge sticht hierbei der Südwesten Österreichs: In Mallnitz wurde im Vergleich zu einem durchschnittlichen ganzen Winter bislang rund sechs mal so viel Regen und Schneefall registriert, in Lienz sogar mehr als das achtfache. Siehe nachfolgende Grafik, zum Vergrößern anklicken:

Im Südwesten war die erste Winterhalbzeit extrem nass.

Völlig konträr präsentiert sich die Lage hingegen in den Nordalpen. Vom Arlberg bis zum Schneeberg fehlen derzeit 50 bis 70 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz. In Schneehöhen ausgedrückt: Kornat in Oberkärnten schlägt mit 164 cm der weißen Pracht Hochfilzen in Nordtirol mit 9 cm um Längen.

Wenig Schnee in den Nordalpen.

Umstellung naht

Bis einschließlich Dienstag bleibt uns noch das aktuell herrschende Hochdruckwetter mit Sonne und Hochnebel erhalten. Besonders die Nächte im Bergland fallen weiterhin eisig kalt aus, in den schneebedeckten Tälern stehen noch drei weitere Nächte mit Tiefstwerten zwischen -15 und -20 Grad auf dem Programm.

Am Dienstagabend erreicht ein Frontensystem von Norden her den Alpenraum, teils kräftiger Schneefall setzt in den Nordalpen ein. Dieser hält aus heutiger Sicht bis Donnerstag an, in kalter Luft schneit es dabei bis in alle Täler. Bezüglich der Mengen bestehen noch große Unsicherheiten, ein halber Meter Pulverschnee auf den Bergen und 10 bis 40 cm in den Tälern scheinen derzeit aber abgesichtert – mit der Option auf mehr.

Hier die zu erwartenden Niederschlagsmengen bis Freitag nach dem europäischen Modell (fällt de facto alles als Schnee)

Endlich bekommen die Nordalpen Schnee

Auf Schnee folgt eisige Kälte

Ab Donnerstag klingt der Schneefall aus heutiger Sicht allmählich ab, dafür rücken dann die immer tieferen Temperaturen in den Fokus. Aus Russland strömt nämlich zum kommenden Wochenende hin eisige Luft heran, selbst tagsüber stellen sich oftmals Höchstwerte von -10 bis -5 Grad ein. In den Nächten rasseln die Temperaturen dann – besonders dort, wo Schnee liegt und die Wolken auflockern – im Sinkflug noch tiefer ins Minus. Selbst im östlichen Flachland heißt es bei -15 bis -10 Grad frieren, in manchen Alpentälern drohen sogar Tiefsttemperaturen von -25 bis -20 Grad.

Exemplarisch hierfür der Temperaturverlauf von Wien in den nächsten 7 Tagen:

In der zweiten Wochenhälfte wird es immer kälter.

Quelle Titelbild: pixabay

Viel Neuschnee in Spanien

Auf der Bodenwetterkarte von heute Mittag ist das Tief BARTOSZ bereits gut zu erkennen, noch befindet es sich vor der Küste Marokkos. In den kommenden Stunden verlagert sich das Tief weiter ostwärts in den Mittelmeerraum. An dessen Vorderseite wird sehr feuchte Luft nach Norden und somit nach Spanien gelenkt, diese feucht-warme Luft gleitet auf der vorhandenen Kaltluft auf. Voilá: Fertig ist die perfekte Mischung für ergiebige Schneefälle.

Tief BARTOSZ sorgt für Neuschnee in Spanien

Hier seht ihr, wieviel Schnee das europäische Wettermodell rechnet: Abseits der Küsten und des Süd- und Nordwestens dürfte verbreitet Schnee fallen, selbst Madrid darf sich auf 20-30 cm der weißen Pracht freuen. Noch mehr Schnee – nämlich rund ein halber Meter – ist in höheren Lagen zu erwarten.

Prognostizierte Neuschneemengen an diesem Wochenende

Kurz zur Einordnung, wie außergewöhnlich ein solches flächendeckendes Schneefall-Event in Spanien ist. Nachfolgend seht ihr die durchschnittliche Anzahl der Tage mit einer Schneedecke in einem ganzen Jahr. Vor allem auf den Bergen sind das doch teils mehr als 40 Tage (violett), weiter unten dagegen schon deutlich weniger. Erstmals seit 2007 hat daher der spanische Wetterdienst die höchste Schneewarnstufe ausgerufen!

Anzahl der Tage mit Schneedecke im langjährigen Mittel von 1981-2010

In Madrid selbst bildet sich im Mittel an nicht einmal 3 Tagen (2,6 ganz genau) pro Jahr eine Schneedecke.

Anzahl der Tage mit Schneedecke in Madrid im langjährigen Mittel von 1981-2010


Quelle Titelbild: pixabay

Kräftiger Schneefall in Spanien

In der Nacht auf Freitag liegt das Tief vor der Küste Marokkos. Man erkennt auf dem speziellen Satellitenbild neben den Wolken (in Weiß) auch die Luftmasse. Grüne Farbtöne stehen für tropische (feucht-warme) Luftmassen, während orangene und violette für arktische (trocken-kalt) Luftmassen stehen. Man erkennt, dass im Bereich des Tief beide Luftmassen direkt nebeneinander liegen.

Satellitenbild von 22.45 Uhr am Donnerstag, den 7.1.2021 © EUMETSAT

Schnee in Spanien

Auf der Vorderseite wird sehr warme und feuchte Luft über Marokko ins westliche Mittelmeer geführt. Diese gleitet entlang der Luftmassengrenze, die sich bis zum Balkan erstreckt, auf und sorgt mit der bodennahen Kaltluft für gute Bedingungen für Schnee.

Aufsummierter Niederschlag bis Sonntagmittag nach dem ICON-Modell © DWD/UBIMET

Dabei sind in den höheren Lagen lokal bis zu 60 L/m² Niederschlag möglich, die bei einer Schneefallgrenze von 400 bis 600 m als Schnee fallen. Dies ergibt in den tieferen Lagen 20 bis 40 cm Neuschnee, in den höheren Lagen sind lokal bis zu 70 cm drin.

So fiel bereits am Donnerstag in Madrid Schnee, wie dieses Video zeigt.

In den kommenden Tagen wird das Tief allmählich nach Osten ins Mittelmeer ziehen. Dabei tritt insbesondere in Marokko und Algerien Sturm auf. Zudem sind insbesondere an der marokkanischen Küste auch kräftige Gewitter möglich.

 

Titelbild: https://twitter.com/realmadriden/status/1347242848542806016/photo/1

Schneelage der Nation, ein Statusbericht

Winterlandschaft über dem Wienerwald. Quelle: Nikolas Zimmermann.

Nach etwa einem Drittel des heurigen Winters stellen wir extreme Unterschiede in der Niederschlagsverteilung fest. Aufgrund einer Häufung von Südwetterlagen in den letzten Wochen zeigt der Süden des Landes einen hohen Niederschlagsüberschuss im Vergleich zu den Regionen nördlich des Alpenhauptkamms, wo relativ wenig Niederschlag gefallen ist. Während Oberkärnten und Osttirol bereits das Zwei- bis Dreifache ihres Wintersolls erreicht haben, liegt dieses im Salzkammergut gerade mal bei etwa 15 %.

Anteil des aktuellen Winterniederschlags im Vergleich zur Klimatologie. @ UBIMET

Dementsprechend sieht die Verteilung der aktuellen Schneehöhen aus, im Südwesten liegt derzeit noch immer gut ein Meter Schnee. Insgesamt kann man feststellen, dass am Arlberg und am westlichen Alpenhauptkamm in etwa durchschnittliche, von den den Ötztaler Alpen bis zu den Tauern sowie im Süden überdurchschnittliche Schneeverhältnisse vorzufinden sind.  In den Nordalpen hingegen liegt derzeit nur relativ wenig Schnee, und zwar je weiter ostwärts, umso weniger.

Gesamtschneehöhe zum 06. Jänner 2021.
Gesamtschneehöhe zum 06. Jänner 2021. Quelle: UBIMET

Hier zwei repräsentative Beispiele:

  • einmal in den Nordalpen in Hochfilzen im Bezirk Kitzbühel liegt derzeit deutlich weniger Schnee im Vergleich zum langjährigen Mitte, derzeit sogar im Bereich der minimalen Schneehöhen.
Schneehöhe Hochfilzen (T) Fieberbrunner Ache (
Schneehöhendiagramm – aktuell und im Vergleich zum langjährigen Mittel. Quelle: wiski.tirol.gv.at
  • und in Lienz an der Drau in Osttirol, wo extrem viel Schnee liegt.
Schneehöhe in Lienz (T)
Schneehöhendiagramm – aktuell und im Vergleich zum langjährigen Mittel. Quelle: wiski.tirol.gv.at

Ein paar Eindrücke:


Osttirol

Gepostet von Katharina Fasching am Mittwoch, 6. Januar 2021

Oberösterreich

Gepostet von Manfred Rachbauer am Mittwoch, 6. Januar 2021

Steiermark

Gepostet von Margit Frühwirth am Mittwoch, 6. Januar 2021

Kärnten

Gepostet von Anni Scheiber am Mittwoch, 6. Januar 2021

Titelbild: Winterliche Landschaft im Wienerwald @ N. Zimmermann

Tief LISA bringt etwas Schnee bis in tiefe Lagen

Schnee auf der Autobahn

In der Nacht auf Mittwoch greift das Mittelmeertief LISA – das vorerst letzte Tief mit einem weiblichen Namen – auf den Alpenraum über. Am späten Dienstagabend setzt somit im Süden Österreichs Schneefall ein, der sich im Laufe der Nacht langsam nordwärts ausbreitet.

Die Zugbahn von Tief LISA (Dienstag bis Donnerstag). © ECMWF / UBIMET

Vor allem von Unterkärnten bis zum Semmering schneit es in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend kräftig. Gegen Morgen erfasst das Niederschlagsgebiet unter Abschwächung auch den Nordosten des Landes, am Mittwoch tagsüber schneit es dann vor allem vom Kaiserwinkl über Oberösterreich bis ins Waldviertel.

Satelliten- und Radarbild am Dienstag um 13:30. © UBIMET/EUMETSAT

Etwas Neuschnee

Im äußersten Osten und Südosten fällt anfangs Regen oder Schneeregen, in den frühen Morgenstunden geht der Regen aber überall vorübergehend in nassen Schnee oder Schneeregen über. Im Osten lässt der Niederschlag allerdings bis zum Vormittag schon wieder nach, länger nass bleibt es dagegen im Norden.

Neuschneeprognose in 6h-Schritten von Dienstagnachmittag bis Mittwochabend.

In Summe sind im Süden recht verbreitet 5 cm Schnee zu erwarten, auf den Bergen von den Karawanken über die Koralpe bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet gibt es etwa 10, lokal auch 15 cm Neuschnee. Im östlichen Flachland bleibt nur vorübergehend ein wenig Nassschnee auf Autos und Wiesen liegen bzw. ganz im Osten bleibt es meist selbst dafür eine Spur zu mild. In Wien kommen ein paar Zentimeter in höheren Lagen der Wienerwaldbezirke zusammen, etwa am Kahlenberg oder bei der Jubiläumswarte sind 2 bis 4 cm zu erwarten. Tagsüber bzw. am Abend zeichnen sich dann etwa 5 bis 10 cm vor allem in Lagen oberhalb von etwa 500 m von den Kitzbüheler Alpen über das Salzkammergut bis in Mühl- und Waldviertel ab. In der Nacht ziehen an der Alpennordseite schließlich noch ein paar Schneeschauer durch.

Wetterbesserung in Sicht

Am Donnerstaggehen an der Alpennordseite vom Kaiserwinkl bis zum Wienerwald anfangs noch lokale Schneeschauer nieder, im Tagesverlauf lockern die Wolken aber etwas auf. In den Alpen, im Süden und im östlichen Flachland scheint zeitweise die Sonne. Auch der Freitag bringt im Süden und Osten etwas Sonnenschein, ab Samstag nimmt die Nebelneigung allerdings zu und es kühlt weiter ab. Zum Sonntag hin steigen die Chancen auf Schneefall vor allem im Süden und Südosten wieder etwas an, die Unsicherheiten sind allerdings groß, da die Zugbahn des nächsten Tiefs noch ungewiss ist.

Titelbild © AdobeStock

Jahresrückblick 2020 – Teil 2: Extremwerte

Das Jahr 2020 reiht sich in Österreich als fünftwärmstes der Messgeschichte ein. Waren es im Februar noch zahlreiche Sturmtiefs, die für Schlagzeilen sorgten, so dürfte vielen Menschen noch der ungewöhnlich kühle Mai und der zunächst nur durchschnittliche Sommer in Erinnerung geblieben sein. Alle Details dazu gibt es im ersten Teil des Jahresrückblicks. Nun kommen wir zum Herbst und Winteranfang.

Im Oktober dreimal so viel Regen wie üblich in Wien

Eine Verlängerung fand der Sommer schließlich im September, welcher zwar zu Beginn und erneut am Ende mit beachtlichen Niederschlagsmengen aufwarten konnte, dazwischen jedoch auch von einer langen spätsommerlichen Wetterphase geprägt war. Ähnlich feucht präsentierte sich der Oktober. Vom Weinviertel über Wien bis ins Nordburgenland kam meist die dreifache mittlere Monatsniederschlagsmenge zusammen, lokal wie etwa in Poysdorf sogar die vierfache. Mehr Niederschlag als üblich wurde aber nahezu überall verzeichnet. Im November kehrte sich das Blatt schließlich wieder, er reiht sich auf Platz 2 der trockensten November der vergangenen 60 Jahre ein. Lediglich anno 2011 bilanzierte der November österreichweit noch deutlich trockener.

Niederschlagsabweichung im Oktober 20202. (Stand: 29.10.2020)

Rekorde im Südwesten im Dezember

Noch in guter Erinnerung befindet sich der Dezember. Zahlreiche Südlagen sorgten für extreme Niederschlagsmengen in Osttirol und Kärnten. So wurde etwa in Lienz mit mehr als 850% des Solls der bislang nasseste und zudem auch schneereichste Monat der dortigen Messgeschichte aufgestellt. Gerade zu Beginn des Monats wurde in Osttirol und Oberkärnten innerhalb von nicht einmal zwei Tagen bereits mehr Niederschlag gemessen, als normalerweise in einem ganzen Winter zu erwarten ist, in den Tälern gab es dabei teils mehr als 1 Meter Neuschnee.

Anteil vom durchschnittlichen Dezemberniederschlag.

An der Alpennordseite ließen markante Schneemengen hingegen bis zuletzt weiter auf sich warten. Im Flachland des Nordostens war das Kalenderjahr 2020 damit stellenweise das schneeärmste Jahr überhaupt, so wurden in Wien in Summe lediglich 3 cm Neuschnee gemessen.

In Summe im Süden und Osten zu nass

Über das gesamte Land gemittelt lagen die Niederschlagsmengen 2020 leicht über dem Durchschnitt, allerdings mit lokalen Unterschieden. Um rund 10 bis 15 % zu trocken war das Jahr inneralpin und in Oberösterreich. Von Osttirol über das Burgenland bis ins Waldviertel fiel mit 125 bis 150 % dagegen deutlich mehr Regen und Schnee als im Mittel.

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel.

Mit 1.341.695 Blitzentladungen präsentierte sich das Gewitterjahr unterdurchschnittlich. Im ersten Halbjahr 2020 wurden seit Beginn der modernen Blitzerfassung noch nie so wenige Blitzentladungen wie heuer in Österreich registriert. In Summe gab es rund ein Viertel mehr Blitzentladungen als noch im Vorjahr. Trotzdem fehlen rund 100.000 Blitze auf den Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts, mehr Infos dazu gibt es hier.

Sonnenscheinabweichung vom Klimamittel.

Klimawandel weltweit

Im globalen Kontext gesehen, war das Jahr 2020 in 88 % der Regionen wärmer als üblich. Am größten waren die Abweichungen in Sibirien und der Arktis. Finnland meldet bspw. das mit Abstand wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1850, dabei lag die Jahresdurchschnittstemperatur gleich um rund 0,6 Grad über dem bisherigen Rekordhalter. Aber bspw. auch in Frankreich, Norwegen und Schweden wurden Rekorde verzeichnet. Ob das Jahr auch weltweit als das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1891 eingeht, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Es handelt sich aber um ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Rekordjahr 2016.

Extremwerte 2020

(Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen

  • 37,2 Grad Wien-Innere Stadt (W, 28.07.)
  • 36,4 Grad Wien-Botanischer Garten (W, 28.07.)
  • 36,3 Grad Hohenau an der March (NÖ, 28.07.), Wien-Donaufeld (W, 28.07.), Innsbruck-Universität (T, 28.07.)
  • 36,1 Grad Laa an der Thaya (NÖ, 28.07.)
  • 35,9 Grad Wien-Hohe Warte (W, 28.07.), Korneuburg, Wolkersdorf (NÖ, 28.07.)

Tiefste Temperaturen

  • -20,4 Grad St.Michael / Lungau (S, 27.12.)
  • -19,9 Grad St. Jakob / Defereggen (T, 27.12.)
  • -18,3 Grad Mariapfarr (S, 27.12.)
  • -17,9 Grad Lech / Arlberg (V, 20.01.)
  • -17,8 Grad Tamsweg (S, 27.12.)

Höchste Jahresmitteltemperatur

  • 12,9 Grad Wien – Innere Stadt
  • 12,1 Grad Andau
  • 11,9 Grad Wien – Hohe Warte, Eisenstadt, Podersdorf

Tiefste Jahresmitteltemperatur

  • -3,5 Grad Hoher Sonnblick

Bewohnte Orte:

  • 3,7 Grad Obergurgl
  • 3,9 Grad Obertauern
  • 4,4 Grad St. Jakob / Defereggen

Sommertage

  • 90 Andau (B)
  • 87 Bad Radkersburg (ST)
  • 86 Güssing, Mörbisch (B)
  • 84 Hohenau an der March (NÖ)
  • 83 Neusiedl am See (B)

Hitzetage

  • 30 Andau (B)
  • 29 Seibersdorf (NÖ)
  • 27 Hohenau an der March (NÖ)
  • 26 Wien-Innere Stadt (W)
  • 24 Gänserndorf (NÖ), Neusiedl am See (B)

Nasseste Orte

  • 2418 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 2058 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
  • 1969 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
  • 1920 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
  • 1841 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)

Trockenste Orte

  • 553 Liter pro Quadratmeter Podersdorf (B)
  • 563 Liter pro Quadratmeter Wien-Unterlaa (W)
  • 572 Liter pro Quadratmeter Retz (NÖ)
  • 575 Liter pro Quadratmeter Gänserndorf, Zwerndorf (NÖ)
  • 581 Liter pro Quadratmeter Laa an der Thaya (NÖ)

Sonnigste Orte

  • 2547 Sonnenstunden Hollenthon / Bucklige Welt (NÖ)
  • 2364 Sonnenstunden Mörbisch (B)
  • 2299 Sonnenstunden Güssing (B)
  • 2237 Sonnenstunden Irnfritz (NÖ)
  • 2224 Sonnenstunden Summerau (OÖ)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 126 km/h Innsbruck (T, 05.02., Sturm PETRA)
  • 125 km/h Rohrbach (OÖ, 10.02., Sturm SABINE)
  • 122 km/h Straßwalchen-Ederbauer (S, 11.02., Sturm SABINE)
  • 121 km/h Podersdorf (B, 23.02.), Seibersdorf (NÖ, 23.02., Sturm YULIA)
  • 116 km/h Tannheim (T, 27.02.), Summerau (OÖ, 10.02.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 175 km/h Patscherkofel (T, 03.10.)
  • 174 km/h Rudolfshütte (S, 05.02., Sturm PETRA)
  • 172 km/ h Feuerkogel (OÖ, 23.02., Sturm YULIA)
  • 153 km/h Galzig (T, 11.02., Sturm SABINE
  • 151 km/h Buchberg (NÖ, 23.02., Sturm YULIA

Jahresrückblick 2020 – Teil 1

Seit 2014 fünf wärmste Jahre der Messgeschichte

Im zurückliegenden Jahr setzte sich der Trend der Milderung fort, mit einer österreichweiten Abweichung von +1,5 Grad fällt es gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 einmal mehr deutlich zu warm aus. Damit reiht es sich nach 2018, 2014, 2019 und 2015 auf den fünften Platz der seit Beginn der instrumentellen Temperaturmessung 1767 registrierten wärmsten Jahre in Österreich. Lediglich der Mai präsentierte sich wie schon im Vorjahr von seiner zu kalten Seite. Juni und Juli verliefen annähernd durchschnittlich, alle übrigen Monate bilanzieren zu mild. Dabei fallen die Abweichungen im Bergland am markantesten aus, hier liegt das Jahr 2020 zusammen mit 2015 sogar auf Platz 1.

Temperaturabweichung 2020 im Vergleich zum langjährigen Mittel @ UBIMET

Sonnigster Jänner im Süden, Sturmtiefs im Februar

Das Jahr begann ausgesprochen trocken. Geprägt durch viele Hochdruckgebiete wurde landesweit deutlich zu wenig Niederschlag gemessen, im Süden gab es gar nur ein paar Tropfen. Gleichzeitig war es hier der sonnigste Jänner der Messgeschichte. Im Februar wendete sich das Blatt und eine dynamische Westlage stellte sich ein. Zahlreiche Sturmtiefs überquerten nahezu im Wochentakt das Land, besonders PETRA und SABINE sorgten auch in den Niederungen örtlich für Orkanböen. Durch die Westlage fiel vor allem der Februar mit einer Abweichung von über 4 Grad viel zu mild aus, damit reihte sich der Winter 2019/20 als zweitwärmster Winter in die Messgeschichte ein. Schnee war im Flachland absolute Mangelware – in Bregenz, Graz und St. Pölten gab es erstmals in der Messgeschichte keinen einzigen Tag mit einer geschlossenen Schneedecke.

Frühling ruhig und trocken, Mai zu kühl

Mit dem ersten Lockdown stellte sich auch wieder ruhigeres Wetter im Land ein. Der Frühling war geprägt durch häufige Hochdrucklagen, im landesweiten Mittel fiel rund ein Drittel zu wenig Regen und im April schien die Sonne sogar häufiger als in einem typischen Sommermonat. Der April begann auch frostig, örtlich wurden die kältesten Aprilnächte seit Aufzeichnungsbeginn registriert und bei Obstbauern so mancher Schaden angerichtet. Mit rund einem Grad unter dem Mittel präsentierte sich der Mai schließlich zu kalt – als erster Monat nach einer Reihe von 11 zu warmen Monaten in Folge.

Sommer zunächst nur durchschnittlich

So richtig in Fahrt kommen wollte der Sommer anfangs nicht. Trotz minimal positiver Temperaturabweichungen im Juni und Juli wurde er von vielen Menschen als kühl und verregnet wahrgenommen. In der Tat zeichnete er sich durch unbeständige Bedingungen aus, weshalb es gebietsweise mehr als 150% der üblichen Niederschlagsmenge gab. Durch einen deutlich wärmeren August konnte schlussendlich aber auch dieser Sommer noch um fast 1 Grad zu warm abschließen. Der vergangene Sommer zeigt eindrucksvoll, wie sich die Menschen an die zunehmend heißen Temperaturen der vergangenen Jahre gewöhnt haben.

 

Niederschlagsabweichung vom Klimamittel im Sommer 2020 @ UBIMET

 

Teil 2 des Jahresrückblicks folgt morgen.

 

Titel: Vier Jahreszeiten in einem Bild @ foto-webcam.eu / Steffen Dietz

Mittelmeertief: Sonntag Schnee bis in tiefe Lagen

Schnee auf der Autobahn

In der Nacht auf Sonntag bringt zunächst die Warmfront des Mittelmeertiefs LISA erste Schneeflocken vom Schwarzwald bis ins Erzgebirge. Mit der Entwicklung eines Randtiefs über dem Süden des Landes verstärkt sich der Schneefall dann weiter. Am Sonntagmorgen verlagert sich dieser weiter in Richtung Norden und Osten. Besonders morgen am Vormittag schneit es somit verbreitet vom Thüringer Wald sowie im Umfeld des Harzes bis in den Nordosten des Landes.

Die Karte zeigt die aktuellen Schneewarnungen für Deutschland. In den roten Gebieten (Harzvorland) werden bis Montagabend 15 bis 20 Zentimeter Neuschnee erwartet, in den orange und gelb markierten werden es in etwa 5 bis 10 Zentimeter Schnee.

Titelbild: © stock.adobe.com

Nächster Schnee für Osttirol und Oberkärnten

Während in den den Nordalpen nur wenige Zentimeter Schnee liegen und sehnlichst auf Neuschnee gewartet wird, liegen derzeit in Osttirol und Oberkärnten in den Tälern verbreitet 75 bis 150 cm Schnee.

Als ob das noch nicht genug wäre, kommt zu Beginn des neuen Jahres wieder ein Schub Neuschnee hinzu. Über dem westlichen Mittelmeer hat sich zum Jahreswechsel das Tief namens LISA gebildet und es schaufelt wieder feucht-milde Mittelmeerluft an die Alpensüdseite.

Halber Meter Neuschnee

Freitagabend setzt in Osttirol und Oberkärnten leichter bis mäßiger Schneefall ein, der auch am Samstag andauert und sich am Nachmittag und Abend verstärkt. Dann kann es wieder für ein paar Stunden sehr ergiebig schneien.  Im Gegensatz zum letzten Ereignis, ist diesmal die Luft wieder etwas milder und somit der Schnee merklich schwerer. In Unterkärnten  fallen die Niederschlagsmengen deutlich geringer aus und der Schneefall geht hier wohl im Laufe des Samstags in Regen oder Schneeregen über.

Samstagnacht breitet sich der Niederschlag auf die Steiermark und das Burgenland aus, hier liegt die Schneefallgrenze aber deutlich höher bei 800 bis 1000 m. Im Laufe des Sonntags beruhigt sich  Wetter insgesamt und somit geht der Schneefall auch in Osttirol und Oberkärnten zu Ende. Bis Sonntagfrüh ist in den Regionen verbreitet mit 30 bis 60 cm Neuschnee zu rechnen.

Auch in der neuen Woche verbleibt Österreich im Einfluss verschiedener Tiefdruckgebiete, größere Neuschneemengen sind aber vorerst nirgendwo in Sicht. Somit heißt es im Norden und Osten weiter warten auf Schnee.

Titelbild: Adobe Stock

Geschlechterwandel bei Tiefs und Hochs

Mittelmeertief LISA bestimmt zwar in den ersten Tagen des neuen Jahres das Wetter im Alpenraum, doch nachfolgend tragen die Tiefdruckgebiete wieder Männernamen im Jahr 2021.

Frontenkarte am 01.01.2021

Im Gegenzug bekommen Hochdruckgebiete in diesem Jahr wieder Frauennamen. Doch warum ist das so?

Wie alles begann

Zuständig für die Taufe von Hoch- und Tiefdruckgebieten in Mitteleuropa ist die Freie Universität Berlin. Sie vergibt im Rahmen der Aktion “Wetterpate” die Namen. Jeder von uns kann eine Patenschaft übernehmen und sich so ein Hoch oder Tief selbst gönnen oder verschenken. Die Einnahmen kommen der studentischen Wetterbeobachtung am Institut für Meteorologie zugute.

Begonnen hat alles 1954 in den USA. Damals wurden zur leichteren Kommunikation zwischen den Meteorologen erstmals Tiefs mit Namen versehen. Die breite Öffentlichkeit wurde aber erst 1990 durch die Orkantiefs VIVIAN und WIEBKE darauf aufmerksam. Seit dem ist die Verwendung der Namen in den Medien quasi Standard. Jedoch waren damals Tiefs immer weiblich und Hochs männlich.

Frauen bekommen Recht auf ruhiges Wetter

Das änderte sich 1998 mit der Diskussion über eine mögliche Diskriminierung der Frauen. Tiefs bringen nun mal eher ’schlechtes Wetter‘ und sorgen mitunter sogar für Schäden. Warum sollten also immer die Frauen dafür verantwortlich sein? Letztendlich hat man sich auf eine neue Vorgehensweise geeinigt und die Geschlechter werden fortan im jährlichen Turnus gewechselt.
Im Jahre 2002 wurde schließlich die Aktion Wetterpate ins Leben gerufen. Bis heute konnten bereits über 2000 Menschen aus 15 europäischen Ländern sowie Brasilien, Japan, den USA und Südafrika als Wetterpaten begrüßt werden. Ein Hoch kostet aktuell 360 Euro, ein Tief hingegen aufgrund der kürzeren Dauer nur 240 Euro.

2021 beginnt mit „Wetterberichtigung“

Die ersten Hoch- und Tiefdruckgebiete in diesem Jahr haben migrantische Namen. Die Neuen deutschen Medienmacher*innen (NdM) sowie ihre Pendants aus Deutschland und der Schweiz haben 14 Wetterpatenschaften für die ersten Wochen 2021 gekauft, um die Hochs und Tiefs mit migrantischen Namen zu taufen. Die Kampagne läuft unter dem Namen „Wetterberichtigung“ und soll die Vielfalt in der Bevölkerung widerspiegeln.

Die Bodenwetterkarte der FU-Berlin am 5. Jänner 2020.

Titelbild: Adobe Stock

Plötzliche Stratosphärenerwärmung: Kommt eine Kältewelle?

Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich in einer Höhe zwischen 10 und 50 km befindet. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf markante Kaltausbrüche in Mitteleuropa an.

Die mittlere zonale Windkomponente „U“ in 30 km Höhe ändert sich von West (27 m/s) aus Ost (-18 m/s) . © ECMWF / FU Berlin

Plötzliche Stratosphärenerwärmung

In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer sogenannten plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gibt. Der stratosphärische Polarjet wird dabei unterbrochen und es kommt zu einer Umkehr der West- in Ostwinde. Die Auswirkungen können zeitlich etwas verzögert über Wochen hinweg zu spüren sein, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im Februar 2018 (unter Meteorologen bzw. im englischen Sprachraum als „the Beast from the East“ bekannt).


Die saisonalen Prognosemodelle haben bislang für den Hochwinter überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Europa und vor allem in Russland berechnet, definitiv keine rosigen Aussichten für Winterfreunde. Derzeit liegt Europa allerdings unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches milde Luft zum Schwarzen Meer führt, während kalte Luftmassen weite Teile Westeuropas erfasst haben.

Prognose der Temperaturabweichungen für Jänner und Februar von CFS. © NOAA

Kälte ab Ende Januar?

Für die zweite Monatshälfte sowie den Februar werden die Karten aufgrund der plötzlichen Stratosphärenerwärmung bzw. des schwachen Polarwirbels neu gemischt. Erste Modelle berechnen ab etwa der zweiten Januarhälfte unterdurchschnittliche Temperaturen in Skandinavien und im Norden Russlands – ganz im Gegensatz zu den bisherigen saisonalen Prognosen. Wenn dort sehr kalte Luft lagert, ist der Weg bis nach Deutschland jedenfalls nicht mehr so weit. Die Prognoseunsicherheit für den weiteren Winter ist größer denn je, die Aussichten für Winterfreunde stehen nun aber etwas besser als noch vor ein paar Wochen.

Ausblick für den Januar. © EFFIS / ECMWF

In der Silvesternacht ruhig und oft frostig

Feuerwerk in Wien. © www.foto-webcam.eu

Der Donnerstag startet im Süden und Osten bewölkt und besonders in Kärnten und in der Weststeiermark fallen anfangs noch ein paar Schneeflocken. Tagsüber bleibt es weitgehend trocken und vor allem von Nordtirol über Oberösterreich bis ins Weinviertel scheint häufig die Sonne. Am Nachmittag ziehen im Westen dann hochliegende Wolken auf.

In der Silvesternacht im Osten Nebel

Der Jahreswechsel gestaltet sich ruhig und trocken, aber frostig: Die Temperaturen liegen zu Mitternacht zwischen -10 Grad in den Hochtälern am Alpenhauptkamm und etwa 0 Grad am Bodensee und im Seewinkel. Im Westen ist der Himmel durch hochliegende Wolken bewölkt, im zentralen Bergland und am Alpenostrand ist es dagegen oft klar. In den Niederungen des Ostens breitet sich spätestens ab Mitternacht allerdings vielerorts Nebel aus.

Temperaturen in der Silvesternacht.

Zu Neujahr Hochnebel, im Süden aufkommender Schnee

Der Freitag, Neujahr, verläuft besonders im Donauraum und im Nordosten meist trüb durch zähen Hochnebel. Etwas Sonnenschein gibt es in den Nordalpen und am Alpenostrand, aus Süden ziehen aber vermehrt Wolken auf und ab dem Nachmittag beginnt es in Osttirol und Oberkärnten allmählich zu schneien. Die Höchstwerte liegen zwischen -3 Grad in Osttirol und +4 Grad am Bodensee. Am Wochenende schneit es im Süden neuerlich häufig, in Oberkärnten sind wieder 30 bis 50 cm Neuschnee in Sicht bzw. im Lesach- und Gailtal mitunter auch etwas mehr.

Plötzliche Stratosphärenerwärmung: Wie wird der Hochwinter?

Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich in einer Höhe zwischen etwa 10 und 50 km befindet. Wie jedes Tiefdruckgebiet auf der Nordhalbkugel dreht sich der arktische Polarwirbel gegen den Uhrzeigersinn. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Seine Stärke hängt vom Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen ab, daher erreicht er seine maximale Ausprägung meist im Jänner. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel – wie zuletzt im Winter 2019/20 der Fall – sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf markante Kaltausbrüche in den mittleren Breiten an. Die aktuellen Modellprognosen deuten nach dem Jahreswechsel auf einen stark gestörten Polarwirbel.

Die mittlere zonale Windkomponente „U“ in 30 km Höhe ändert sich von West (27 m/s) aus Ost (-18 m/s) . © ECMWF / FU Berlin

Plötzliche Stratosphärenerwärmung

In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer sog. plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gibt. Der stratosphärische Polarjet wird dabei unterbrochen und es kommt zu einer Umkehr der West- in Ostwinde. Mit einer Verzögerung von ein paar Wochen kann sich diese Umkehr auch in der Troposphäre bemerkbar machen: Der Jetstream verlagert sich südwärts bzw. mäandriert stärker, somit steigen die Chancen für markante Kaltluftausbrüche in mittleren Breiten deutlich an. Die Auswirkungen können zudem über Wochen hinweg zu spüren sein, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im Februar 2018 (unter Meteorologen bzw. im englischen Sprachraum als „the Beast from the East“ bekannt).


Die saisonalen Prognosemodelle haben bislang für den Hochwinter überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Europa und vor allem in Russland berechnet, definitiv keine rosigen Aussichten für Winterfreunde. Derzeit liegt Europa allerdings unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches milde Luft zum Schwarzen Meer führt, während kalte Luftmassen weite Teile Westeuropas erfasst haben. Österreich liegt dabei genau im Übergangsbereich, wobei sich der Tiefdruckeinfluss und die kalten Luftmassen am Rande eines blockierenden Hochs über dem Nordatlantik nach dem Jahreswechsel tendenziell etwas ostwärts verlagern. Aus heutiger Sicht zeichnet sich somit auch hierzulande in der ersten Monatshälfte bzw. ggbfs auch noch zur Monatsmitte ein winterlicher Wetterabschnitt mit Schnee auch in tiefen Lagen ab.

Prognose der Temperaturabweichungen für Jänner und Februar von CFS. © NOAA

Für die zweite Monatshälfte sowie den Februar werden die Karten aufgrund der plötzlichen Stratosphärenerwärmung bzw. des schwachen Polarwirbels neu gemischt. Erste Modelle berechnen ab etwa der zweiten Jännerhälfte unterdurchschnittliche Temperaturen in Skandinavien und im Norden Russlands – ganz im Gegensatz zu den bisherigen saisonalen Prognosen. Wenn dort sehr kalte Luft lagert, ist der Weg bis nach Mitteleuropa jedenfalls nicht mehr so weit. Die Prognoseunsicherheit für den Kern des Winters ist größer denn je, die Karten für Winterfreunde stehen nun aber etwas besser als noch vor ein paar Wochen.

Ausblick auf den Jänner. © EFFIS / ECMWF

Rekord: In Osttirol und Oberkärnten nassester Dezember seit Messbeginn

Weihnachten

Der Dezember 2020 war landesweit 1,9 Grad milder als im langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 und von mehreren Südlagen geprägt. Damit setzt sich die Serie an milden Dezembermonaten fort: Leicht unterdurchschnittlich verlief der Dezember zuletzt im Jahre 2012. Die größten Abweichungen von teils mehr als +3 Grad wurden vom Salzkammergut bis ins Weinviertel verzeichnet, nahezu durchschnittlich war der Monat dagegen am Tiroler Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten. An einer Station des Landes war der Monat sogar unterdurchschnittlich temperiert: In Lienz konnte die Luft dank der windgeschützten Lage und des schneebedeckten Bodens vor Ort effektiv abkühlen, somit beträgt die Abweichung zum Mittel -1 Grad.

Klima im Dezember 2020
Temperaturabweichungen im Dezember.

Eistage mit einem Höchstwert unter 0 Grad waren generell selten, in Bregenz und Linz gab es gar keinen einzigen. In Wien, Graz, St. Pölten, Eisenstadt und Innsbruck wurde lediglich ein Eistag verzeichnet, in Salzburg waren es 2 und Klagenfurt 5. Üblich wären meist etwa 5 bis 6 bzw. in Klagenfurt sogar 11.

Extreme Südstaulagen

Bereits kurz nach Monatsanfang kam es am vom 4. bis zum 6. zu einem schweren Föhnsturm in den Nordalpen und ergiebigen Schneemengen in Osttirol und Oberkärnten. In den Nordalpen wurden orkanartige Böen bis 109 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in der Eisenwurzen auf bis zu 17 Grad. In Osttirol und Oberkärnten wurde dagegen innerhalb von nicht einmal zwei Tagen bereits mehr Niederschlag gemessen, als normalerweise in einem ganzen Winter zu erwarten ist. In den Tälern gab es dabei teils mehr als 1 Meter Neuschnee und auf den Bergen herrschte in Osttirol die höchste Lawinenwarnstufe 5. Ein weiteres Italientief folgte am 8. Dezember, danach herrschte längere Zeit ruhiges Wetter, ehe am 28. ein neues Italientief selbst im Raum Villach rund 40 cm Neuschnee brachte.

Starker Schneefall in Lienz. © www.alpenkaiser.com

In Lienz, Sillian und Döllach war der Dezember der niederschlagsreichste Monat der jeweiligen Messgeschichte. In Summe gab es etwa in Lienz 443 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, also 850% des durchschnittlichen Dezemberniederschlags von 52 Liter pro Quadratmeter. Noch mehr Niederschlag wurde im Lesachtal mit 537 Liter pro Quadratmeter in Kornat gemessen. Neue Monatsrekorde wurden zudem in ganz Osttirol sowie in weiten Teilen Oberkärntens aufgestellt. Vereinzelt wurden auch bei der maximalen Schneehöhe neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in St. Jakob in Defereggen mit 143 cm und Kornat mit 149 cm. Auch in Lienz war der Dezember der schneereichste Monat der dortigen Messgeschichte. Deutlich zu trocken war der Monat hingegen an der Alpennordseite, so gab es vom Außerfern bis ins Weinviertel oft weniger als 50% des üblichen Dezemberniederschlags.

Anteil des durchschnittlichen Dezemberniederschlags.

In den Niederungen wenig Sonnenschein

Hand in Hand mit den Südstaulagen kam es in den Nordalpen mehrmals zu stürmischem Föhn, klassische Weststürme sind dagegen vollständig ausgeblieben. Abgesehen von den Südlagen war der Monat somit durch anhaltende Inversionswetterlagen geprägt. Während man dabei im Bergland viel Sonnenschein genießen konnte, gab es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland oft beständigen Hochnebel. In Pörtschach gab es im gesamten Monat nur 7 bzw. in Klagenfurt 10 Sonnenstunden. Das entspricht lediglich 10 bis 15% des Solls. Vom Grazer Becken bis ins Wiener Becken wurde die Bilanz erst nach Weihnachten etwas aufgebessert, auch hier war der Monat mit nur 30 bis 45% der üblichen Sonnenstunden aber einer der trübsten der Messgeschichte. Teils überdurchschnittliche Werte wurden dagegen in den Nordalpen aufgestellt, Spitzenreiter ist Bad Aussee mit sogar 150% des Solls.

Abweichung der Sonnenstunden im Dezember.

Extremwerte Dezember 2020

Stand: 30.12.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen
  • 17,0 Grad Schönau an der Enns (OÖ, 5.)
  • 16,9 Grad Waidhofen an der Ybbs (NÖ, 5.)
  • 16,7 Grad Bad Ischl (OÖ, 6.)
Höchstwerte pro Bundesland.
Tiefste Temperaturen Hochtäler
  • -20,4 Grad St.Michael/Lungau (S, 27.)
  • -19,9 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 27.)
  • -18,3 Grad Mariapfarr (S, 27.)
Tiefstwerte pro Bundesland.
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
  • -15,9 Grad Lienz (T, 27.)
  • -14,9 Grad Summerau (OÖ, 27.),
  • -14,3 Grad Mittersill (S, 4.)
Anzahl Eistage (Höchstwert unter 0 Grad)
  • 20 St. Jakob/Defereggen (T)
  • 19 Dellach (K), Semmering (NÖ)
  • 17 St.Michael/Lungau, Tamsweg, Mariapfarr (S), Preitenegg, Bad Bleiburg (K)
Nasseste bewohnte Orte
  • 537 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)
  • 457 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
  • 443 Liter pro Quadratmeter Lienz (T)
  • 401 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)
  • 387 Liter pro Quadratmeter Sillian (T)
Niederschlagsmengen im Dezember 2020. © UBIMET
Trockenste Orte
  • 13 Liter pro Quadratmeter Limberg (NÖ)
  • 14 Liter pro Quadratmeter Langenlois, Allentsteig (NÖ)
  • 15 Liter pro Quadratmeter Litschau, Raabs/Thaya, Irnfritz, Gars am Kamp, Laa/Thaya (NÖ)
Absolut sonnigste Stationen
  • 100 Sonnenstunden Dachstein/Hunerkogel (OÖ)
  • 98 Sonnenstunden Feuerkogel (OÖ)
  • 96 Sonnenstunden Rax Bergstation (NÖ)
Sonnigste bewohnte Orte
  • 80 Sonnenstunden Ramsau am Dachstein (ST)
  • 76 Sonnenstunden Bad Aussee (ST), Radstadt (S)
  • 74 Sonnenstunden St. Veit / Pongau (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
  • 109 km/h Abtenau (S, 6.)
  • 108 km/h Windischgarsten (OÖ, 5.)
  • 98 km/h Zell am See (S, 4.)
Stärkste Windspitzen Berge
  • 143 km/h Rudolfshütte (S, 28.), Patscherkofel (T, 27.)
  • 140 km/h Brunnenkogel (T, 6.)
  • 133 km/h Hahnenkamm/Ehrenbachhöhe (T. 4.)

Titelbild © AdobeStock

Jahresrückblick 2020: 1,34 Mio. Blitze in Österreich

Gewitterarmes 1. Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2020 wurden seit Beginn der modernen Blitzerfassung noch nie so wenige Blitzentladungen wie heuer in Österreich registriert. Verantwortlich dafür war in erster Linie der ausgesprochen kühle Mai sowie ein tiefdruckgeprägter und verregneter Juni. Im Laufe des Julis nahm die Gewittertätigkeit zu und erreichte im August mit zahlreichen Unwetterlagen seinen Höhepunkt. Allein im August wurden vom Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, knapp eine halbe Million Blitzentladungen erfasst (Wolken- und Erdblitze) und auch der September war überdurchschnittlich blitzreich.

Blitzdichte im Jahr 2020. © UBIMET

In Summe gab es rund ein Viertel mehr Blitzentladungen als noch im Vorjahr, trotzdem fehlen allerdings rund 100.000 Blitze auf den Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts.

Blitzentladungen im met. Sommer (ohne Mai und September). © UBIMET

Orkanböen und Großhagel

Mit den Gewittern gab es im vergangenen Jahr auch wieder zahlreiche Schäden. Vor allem in der südlichen Steiermark, im Hausruckviertel sowie in Vorarlberg kam es zu großem Hagel mit einem Durchmesser von 5 bis 7 cm. Dazu sorgten Gewitterlinien besonders in der südlichen Steiermark sowie auch im Burgenland für orkanartige Sturmböen. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Nachmittag des 11.08. in Fischbach in der Steiermark zusammen: In nur einer Stunde prasselten 64 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. In Pottendorf in Niederösterreich verursachte am 03.06. ein kurzlebiger Tornado Schäden an ein paar Gebäuden.

Maximale stündliche Niederschlagsmenge im Sommer. © UBIMET
Unwetter im Südburgenland am 4. August 2020.. © Storm Science Austria

Blitzhauptstadt Graz

Mit exakt 429.521 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an. Das entspricht nahezu einem Drittel aller in Österreich registrierten Blitze. Graz avancierte zudem erneut zur Blitzhauptstadt unter den Landeshauptstädten: In diesem Sommer gab es mit 7.263 Entladungen zwar eine Spur weniger Blitze als in Wien, die Blitzdichte stellt mit 56,7 Blitzen pro Quadratkilometer aber mit großem Abstand den Spitzenwert unter allen Landeshauptstädten dar.

Wolken- und Erdblitze im Jahr 2020. © UBIMET

Mariazell blitzreichste Gemeinde

Wenig überraschend liegt auch der blitzreichste Bezirk mit der Südoststeiermark in der Steiermark, ebenso wie die blitzträchtigste Gemeinde mit dem Wallfahrtsort Mariazell. Der stärkste Blitz im Bundesgebiet wurde mit 306.400 Ampere in Anras im Bezirk Lienz am 25. Juni gemessen. In Sekundenbruchteilen entlud sich dabei 19.000 Mal mehr Energie, als über eine haushaltsübliche Steckdose verfügbar ist.

Blitzdichte auf Gemeindebasis.

Stärkster Blitz pro Bundesland

  • Steiermark 287 kA in Bad Gleichenberg (Südoststeiermark) am 26.5.
  • Niederösterreich 240 kA in Lichtenegg (Wiener Neustadt) am 17.9.
  • Oberösterreich 296 kA in Gosau (Gmunden) am 6.6.
  • Kärnten 278 kA in Rangersdorf (Spittal an der Drau) am 14.6.
  • Burgenland 243 kA in Wiesen (Mattersburg) am 29.6.
  • Tirol 306 kA in Anras (Lienz) am 25.6.
  • Salzburg 271 kA in Uttendorf (Zell am See) am 15.7.
  • Vorarlberg 301 kA in Mittelberg (Bregenz) am 26.6.
  • Wien 182 kA in Wien Donaustadt am 28.7.


Halber Meter Pulverschnee in Oberkärnten

+++ Update 22:30 Uhr +++

In Villach sind noch einige Zentimeter Neuschnee dazugekommen, insgesamt fielen dort innerhalb von 24 Stunden 40 cm Schnee, in Dellach im Drautal waren es 53 cm.

Neuschneehöhen der letzten 24 Stunden in cm. (UBIMET)

AUSBLICK: 5 bis 10 cm Neuschnee in Oberkärnten

Auch morgen ist Schnee noch ein Thema, es werden aber deutlich geringer Mengen erwartet. Vor allem in Teilen Osttirols, Oberkärntens und in den Karawanken sind am Dienstag rund 5 bis 10 cm Neuschnee zu erwarten.

Damit beenden wir unseren Live-Ticker für heute.

Erwartete 24-stündige Neuschneemengen für den 29. Dezember 2020 (UBIMET).

+++ Update 19:15 Uhr +++

Zwischen Hermagor und dem Wörthersee schneit es im Staubereich der Gail- Gurktaleralpen weiterhin teils kräftig, in der letzten Stunde sind 4-5 cm dazugekommen.

Die bisherige Schneebilanz des Tages:

Quelle: UBIMET

+++ Update 17:30 Uhr +++

Eine Zwischenbilanz, Stand 17 Uhr:

Quelle: UBIMET

… mit einem schönen Bild aus Klagenfurt, wo heute über 20 cm Neuschnee gemessen wurden.

Webcam Klagenfurt. Quelle: http://klagenfurt.it-wms.com/panorama1.jpg

+++ Update 17:00 Uhr +++

Der Schnefall hat die steirische Hauptstadt erreicht, hier ein aktuelles Bild vom Hauptplatz in Graz.

Graz, Hauptplatz @ graz.at

In Osttirol und Kärnten nimmt die Intensität allmählich ab, in Villach werden aber noch immer um die 4 cm Neuschnee gemessen. Auch im Westen, am Arlberg fällt kurzzeitig kräftiger Schnee.

Neuschneehöhe der letzten Stunde. (UBIMET)

 

+++ Update 15:45 Uhr +++

Winter-Wonderland auch in Klagenfurt auf dem Neuen Platz mit dem verschneiten Rathaus im Hintergrund:

Webcam Klagenfurt – Neuer Platz, Quelle: https://www.klagenfurt.at/live-cam/live-cam-neuer-platz.html

Die Neuschneemengen der letzten Stunde sind ebenfalls beachtlich:

Wetterstation Neuschneemenge letzte Stunde (cm)
Spittal (Drau) 16
Ferlach 14
Dellach 11
Klagenfurt 10

 

+++ Update 14:15 Uhr +++

Das ist schon beachtlich – Neuschneemengen von 10 bis 17 cm pro Stunde!

Neuschnee [cm] in einer Stunde von 13 bis 14 Uhr @ UBIMET

+++ Update 13:15 Uhr +++

Im südlichen Osttirol sind in der letzten Stunde grob 10 cm Neuschnee gefallen, so auch in Lienz. In Wien wäre so etwas innerhalb mehrerer Stunden schon ein Winterhighlight.

Webcam Drautalstraße bei Lienz @ https://www.tirol.gv.at
Webcam Lienz @ https://www.alpenkaiser.com

+++ Update 12:30 Uhr +++

Neuschnee seit 08 Uhr:

19 cm Kötschach-Mauthen, K
18 cm Kornat, K
15 cm Dellach, K
13 cm Sillian + Mittwald, T, Hermagor + Bad Bleiberg, K
12 cm Lienz, T + Villach-Süd, K
9 cm St. Jakob/Defereggen, T + Villach-Stadt, K
6 cm Ferlach, K
4 cm Kals, T
3 cm Klagenfurt + Spittal, K
2 cm Obervellach + Mallnitz, K

+++ Update 11:45 Uhr +++

Auch auf italienischer Seite fällt heute natürlich viel Schnee, selbst in der Po-Ebene oder wie hier in Mailand:

Webcam Mailand @ https://www.milanocam.it

+++ Update 11:30 Uhr +++

Die aktuellen Temperaturen in Kärnten können sich sehen lassen. Die Gefahr von sich zwischenzeitlich beimischenden Regen besteht später eigentlich nur im südlichen Lavanttal, sonst bleibt es beim Pulverschnee.

Aktuelle Temperaturen in Kärnten um 11:00 Uhr @ UBIMET, ZAMG

 

Anders sehen die Temperaturen hingegen an der Alpennordseite mit Föhn aus, hier werden häufig +5 bis +10 Grad gemessen. Dies ändert sich am Nachmittag, wenn eine Kaltfront den Föhn beendet. Dann schneit es auch hier noch häufig bis in die Täler.

Aktuelle Temperaturen um 11:00 Uhr @ UBIMET

+++ Update 11:00 Uhr +++

Am Morgen hat der Schneefall zwar etwas später eingesetzt als ursprünglich gedacht, inzwischen schneit es aber kräftig. In Kötschach-Mauthen sind allein in der letzten Stunde 7 cm Neuschnee hinzugekommen, in Villach hat sich bereits eine Schneedecke von 5 cm gebildet:

Webcambild Villach @ http://villach.it-wms.com/index.php

+++ Update 10:45 Uhr +++

Nachfolgend die prognostizierte Neuschneesumme bis heute Abend:

Prognostizierte Neuschneesumme für Montag @ UBIMET

+++ Update 10:30 Uhr +++

Verantwortlich für den neuerlichen Starkschneefall ist wie so häufig eine feuchte Südströmung in Verbindung mit einem Italientief. Das gab es diesen Winter schon öfters, entsprechend liegt gerade in Osttirol und Oberkärnten bereits am meisten Schnee im österreichweiten Vergleich.

Aktuelle Gesamtschneehöhe @ UBIMET

Heute kommen in Oberkärnten häufig um 50 cm Neuschnee hinzu, selbst in Lienz und Villach können es bis zu 40 cm werden, in Klagenfurt um 20 cm. Das Besondere dabei: der Schnee fällt locker flockig, bei deutlich negativen Temperaturen handelt es sich um feinsten Pulverschnee.

 

Titelbild: Webcambild Berg im Drautal @ https://www.cafe-hassler.at

Tief Hermine bringt Föhnsturm

Gebirgskette und Druckdifferenz

Im Allgemeinen ist Föhn ein Fallwind. Wenn sich Gebirgsketten der Luftströmung  in den Weg stellen, wird die Luft zunächst auf der windzugewandten Seite (Luv) zum Aufsteigen gezwungen, um dann auf der windabgewandten Seite des Gebirges (Lee) wieder talwärts zu strömen, was sich als Fallwind bemerkbar macht. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, welches sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert. An diesem Sonntag und auch am morgigen Montag gibt es einen Südföhn in den Nordalpen.

Tiefdruckgebiet Hermine

Die bekannteste Form ist wohl der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. Derzeit befindet sich ein solches namens HERMINE bei den Britischen Inseln.

Isobarenkarte mit Tiefdruckgebiet Hermine, Quelle: GFS

Große Luftdruckunterschiede

An der Vorderseite des Tiefs baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite (in folgender Abbildung zwischen Udine und Salzburg) setzt die Föhnströmung in Gang.

Druckdifferenz Salzburg-Udine, Quelle: UBIMET

Beim Aufsteigen an der Alpensüdseite kühlt die teils über das Mittelmeer zusätzlich angefeuchtete Luft ab, wobei es vielfach zur Kondensation und oft auch zur Niederschlagsbildung kommt, so z.B. besonders morgen in Osttirol und Kärnten mit ergiebigen Schneemengen:

Niederschlagsprognose für Montag, 28.12.2020, Quelle: UBIMET

Föhnsturm

Auf der anderen Seite des Gebirgskamms rauscht die Luft als turbulenter Fallwind talwärts. Bereits heute wurden dabei Windgeschwindigkeiten in Sturmstärke gemessen:

Maximale Windböen bis Sonntag, 27.12.2020, 18 Uhr. Zu den aktuellen Daten.

In der Nacht auf Montag wird der Höhepunkt im westlichen Bergland erreicht mit Orkanböen auf den Bergen. Am Montag verlagert sich der Schwerpunkt dann ins Bergland von den Tauern ostwärts, besonders vom Dachstein bis zum Ötscher gibt es auch in manchen Tälern schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h. Auch im Osten kommt allerdings zunehmend stürmischer Südwind mit Böen um 70 km/h auf.

Titelbild: Föhnwolken über dem Lungau, Quelle: foto-webcam.eu

 

Am Montag kräftiger Schneefall in Osttirol und Kärnten

Am Wochenende liegt Österreich noch unter Zwischenhocheinfluss. In der eingeflossenen trockenen Polarluft stellen sich in der Nacht auf Sonntag überall klare Bedingungen ein, damit kann es besonders über Schnee markant auskühlen. Inneralpin sinkt die Temperatur gebietsweise in den Bereich von -10 bis -15 Grad ab, selbst in den westlichen Landeshauptstädten wird es mit -6 bis -9 Grad klirrend kalt. In hochgelegenen Alpentälern kühlt es regional unter -15 Grad ab, so darf man bspw. in St. Jakob im Defereggental gar bis zu -20 Grad erwarten.

Tiefstwerte in der Nacht auf Sonntag, den 27.12.2020 @ UBIMET

Am Sonntag noch sonnig, am Montag Wetteränderung

Am Sonntag selber wird es in den Nordalpen zunehmend föhnig, häufig scheint noch die Sonne. Am Montag gelangt das Land dann unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs mit Kern über Westeuropa und einem weiteren Tief über Oberitalien. Mit einer kräftigen Südströmung werden dabei feuchte Luftmassen in den Süden des Landes geführt, an der Alpennordseite weht teils stürmischer Föhn. Montagabend sickert an der Alpennordseite kühle Luft ein, damit lässt der Föhn nach und der Niederschlag greift auch auf die Nordalpen über.

Analyse der aktuellen Gesamtschneehöhe am 26.12.2020 @ UBIMET

Bereits am frühen Montagmorgen setzt in Osttirol und Kärnten sowie am Brenner Schneefall ein, der in den Morgenstunden rasch an Intensität zulegt und besonders in Oberkärnten sehr ergiebig ausfällt. Im Laufe des Nachmittags verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt Richtung Unterkärnten und in die Steiermark. Auf dem Weg nach Osten lässt aber die Intensität des Niederschlags nach. Während es in Osttirol und Oberkärnten bei Dauerfrost durchgehend bis in die Täler schneit, mischt sich östlich von Klagenfurt am Nachmittag bei leicht positiven Temperaturen mitunter auch Regen hinzu. In der südlichen Steiermark liegt die Schneefallgrenze meist zwischen 400 und 600 m.

Viel Pulverschnee in kurzer Zeit

Vor allem im südlichen Osttirol und in Oberkärnten zeichnen sich damit neuerlich große Neuschneemengen von meist 40 bis 60 cm ab, im Lesach- und Gailtal sind lokal bis zu 80 oder 90 cm möglich. Aber selbst in den Städten Lienz und Villach deuten sich bis zu 50 cm Pulverschnee an, in Klagenfurt rund 20-30 cm. Dabei fällt der meiste Schnee in relativ kurzer Zeit – innerhalb von nur 12 Stunden von Montagfrüh bis zum späten Nachmittag, für einige Stunden muss also mit beachtlichen Neuschneeraten gerechnet werden. Auch im angrenzenden zentralen Bergland sind Mengen zwischen 25 und 40 cm möglich.

Prognostizierte Neuschneesumme am Montag, den 28.12.2020 @ UBIMET

Kräftiger Südföhn

Der Südföhn fällt besonders im Osten von Windischgarsten über das Mariazellerland bis zum Semmering-Rax-Gebiet und zur Buckligen Welt kräftig aus. Nach derzeitigem Stand sind hier besonders am Montag häufig Böen zwischen 70 und 90 km/h zu erwarten und auch im östlichen Flachland sind Sturmböen möglich.

Sturm und Schnee am Wochenende

Besonders im Westen und Nordwesten steht Deutschland ein stürmischer Sonntag bevor. Bevorzugt in den westlichen Mittelgebirgen fällt zudem etwas Neuschnee.

Der Ablauf

Im Laufe des Samstagnachmittags nimmt von der Eifel über das Emsland bis zur Nordseeküste der Südwestwind spürbar zu und auf den Inseln sind erste stürmische Böen möglich. In der Nacht auf Sonntag sind dann auch im Binnenland erste stürmische Böen mit dabei. Besonders auf den Nordfriesischen und Ostfriesischen Inseln muss mit Böen über 80 km/h gerechnet werden.

Der Höhepunkt des Sturms wird von Sonntagvormittag bis -nachmittag erwartet. Dann treten in den Hochlagen von Eifel, Sauerland und Harz Böen von 90 bis 100 km/h auf. Aber auch im Hunsrück, dem Thüringer Wald und dem Erzgebirge sind in den höheren Lagen Böen um 80 km/h wahrscheinlich.  Insbesondere von der Elbmündung bis zu den Nordfriesischen Inseln sind teils sogar 110 km/h aus Süd dabei. Ansonsten treten vom Ruhrgebiet über das Weserbergland bis nach Fehmarn häufig Böen von 60 bis 80 km/h auf.

Im Laufe des Abends lässt dann der Wind von Westen allmählich in den Niederungen wieder nach. In den höheren Mittelgebirgslagen ist es  jedoch noch bis Montagvormittag stürmisch.

Prognostizierte Spitzenböen am Sonntag, den 27.12.2020 © UBIMET

Der Schnee

Mit dem Wind kommt am Sonntag von Westen im Vorfeld der Front des Tiefs leichter Schneefall oder Schneeregen auf. Insbesondere in der Eifel und im Sieger- und Sauerland liegt die Schneefallgrenze bei 300 m. Im Tagesverlauf nimmt dann die Intensität in der Mitte  allmählich zu und von Hunsrück bis zum Harz fällt oberhalb von etwa 400 m Schnee. Lokal kommen über 10 cm Neuschnee zusammen.

Prognostizierter Neuschnee von Sonntag- bis Montagmorgen © UBIMET

 

Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/brandung-nordsee-meer-wasser-13706/

Vielerorts strenger Frost am Sonntag

Der Stefanitag gestaltet sich recht ruhig. Letzte Flocken fallen in der Früh an der Alpennordseite, im Westen und Osten lockern zudem die Wolken auf, im Süden darf man sich gar auf 5 bis 7 Sonnenstunden freuen. In der eingeflossenen trockenen Polarluft stellen sich in der Nacht auf Sonntag schließlich überall klare Bedingungen ein, damit kann es besonders über Schnee markant auskühlen.

Tiefstwerte in der Nacht auf Sonntag, den 27.12.2020 @ UBIMET

Im ganzen Land werden Tiefstwerte im Frostbereich erwartet, was im Dezember zugegebenermaßen noch keine Meldung wert ist. Doch inneralpin kühlt es gebietsweise in den Bereich von -10 bis -15 Grad ab, selbst in den westlichen Landeshauptstädten wird es mit -7 bis -10 Grad klirrend kalt. In hochgelegenen Alpentälern sinkt die Temperatur gar unter -15 Grad, so darf man in St. Jakob im Defereggental gar bis zu -20 Grad erwarten.

Prognose der Neuschneesumme am Montag (24h), den 28.12.2020 @ UBIMET

Gerade hier in Osttirol und Oberkärnten, wo es erst Mitte Dezember viel Schnee gegeben hat, steht schließlich am Montag das nächste große Schneefallereignis an. Innerhalb von rund 12 Stunden deuten sich häufig 40 bis 60 cm Neuschnee an. Mehr dazu am Wochenende.

 

Titelbild @ https://pixabay.com

Neuschnee am Christtag

Das klassische Weihnachtstauwetter geht in den kommenden Stunden zu Ende. Eine erste Kaltfront hat Österreich bereits am Vormittag überquert, eine zweite Kaltfront erfasst den Alpenraum in der Nacht. Dabei sinkt die Schneefallgrenze bis auf 600 m ab, am Christtag kommt dann noch kältere Luft zum Alpenraum und es schneit bis auf 300 m herab.

Neuschnee in den Nordalpen

In den klassischen Staulagen an der Alpennordseite sind so 10 bis 20 cm, lokal bis zu 30 cm Neuschnee zu erwarten. Auch in den tiefer gelegenen Regionen, im Rheintal, Inntal oder der Stadt Salzburg wird sich eine dünne Schneedecke ausbilden. Im Flachland hingegen heißt es weiter warten auf Schnee.

Stefanitag kalt und trocken

Am Stefanitag sorgt dann ein Zwischenhoch für mehr Sonnenschein, nur im Stau der Nordalpen fallen noch ein par Schneeflocken. Somit geht sich auch in Wien wieder einmal etwas Sonnenschein aus. Das letzte Mal länger sonnig war es in Wien am 05. Dezember. In den schneebedeckten Tälern bleibt es auch tagsüber frostig, zarte Plusgrade sind nur mehr im Flachland zu erwarten.

Weiße Weihnachten: Blick auf die Welt

Nordlichter

In weiten Teilen Europas liegt derzeit kein Schnee und selbst in Nordosteuropa sind die Schneehöhen deutlich unterdurchschnittlich. Die einzigen Hauptstädte mit einer dünnen Schneedecke in der näheren Umgebung sind Minsk in Weißrussland, Vilnius in Litauen sowie Tallinn in Estland. Etwa 5 cm Schnee liegen weiters auch in Kiew und Moskau.

Aktuelle Schneelage in Europa. © ECMWF

Eine Spur winterlicher schaut die Lage im Norden Skandinaviens aus, so meldet Rovaniemi immerhin 15 cm Schnee. Auch die Skanden sind abseits der Küstengebiete weitgehend schneebedeckt.

Schneelage in den Alpen

In Mitteleuropa stechen nur die Alpen heraus, so liegt besonders in den Südalpen und am Alpenhauptkamm seit Monatsbeginn oft überdurchschnittlich viel Schnee. In den Nordalpen und besonders am Alpenostrand sind die Schneehöhen dagegen deutlich unterdurchschnittlich, meist liegt hier unterhalb von etwa 1000 m kein Schnee.

Aktuelle Schneehöhen in Österreich:

  • 104 cm Kornat (Kärnten)
  • 89 cm Sillian (Osttirol)
  • 84 cm Döllach (Kärnten)
  • 82 cm Kötschach-Mauthen (Kärnten)
  • 61 cm Lienz (Osttirol)
  • 55 cm Dellach (Kärnten)
  • 49 cm Umhausen (Tirol)
  • 37 cm Lech/Arlberg (Vorarlberg)
  • 26 cm St. Anton (Tirol)
  • 24 cm Böckstein (Salzburg)
  • 20 cm Spittal (Kärnten)
  • 19 cm Krimml (Salzburg)
  • 18 cm Seefeld (Tirol)
  • 15 cm Warth (Vorarlberg)
  • 7 cm Zeltweg (Steiermark)
  • 4 cm Villach (Kärnten)
  • 1 cm Hochfilzen (Tirol)

In der Christnacht bzw. zu Weihnachten ist besonders in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Salzkammergut etwas Schnee in Sicht. Auf den Bergen gibt es beispielsweise im Bregenzerwald und im Arlberggebiet 20 bis 25 cm Neuschnee, aber auch in den großen Tälern sind ein paar wenige Zentimeter Schnee in Sicht. Mit minimaler Verspätung kann man sich also in weiten Teilen der Alpen auf weiße Weihnachten freuen.

Neuschneeprognose für die Christnacht bzw. Weihnachten. © UBIMET

Auch in mittleren Höhenlagen der vielen kleinen Gebirgsgruppen in Mitteleuropa ist ein wenig Neuschnee in Sicht, wie etwa im Zentralmassiv, in den Pyrenäen, im Schwarzwald, im Erzgebirge oder auch im Riesengebirge. In den Südalpen kündigt sich die nächste Ladung Neuschnee dann zu Beginn der kommenden Woche an.

Schneelage auf der Nordhalbkugel

Abseits von Europa gibt es auf gleicher geographischen Breite typischerweise mehr Schnee, so ist Kanada weitgehend schneebedeckt. Z.B. meldet Calgary derzeit eine Schneehöhe von 24 cm. Auch im Nordosten der USA liegt seit etwa einer Woche Schnee, beispielsweise meldet New York noch 5 cm, hier stellt sich aber aktuell Tauwetter ein. Ein wenig Schnee liegt weiters auch in den gebirgigen Regionen in Colorado, Wyoming, Idaho und Montana, während im Norden der USA rund um South Dakota weniger Schnee als üblich liegt.

Schneelage in Nordamerika. © NOAA

Sibirien ist ebenfalls weitgehend schneebedeckt, zudem liegt seit vergangener Woche auch auf der Westseite Japans vielerorts Schnee. Im Norden Chinas wird ebenfalls gebietsweise etwas Schnee gemeldet.

Schneelagen in Asien. © ECMWF

Titelbild © AdobeStock

Weihnachtswetter: Mit dem Christkind kommt der Schnee

Schnee zu Weihnachten - pixabay.com

Die Vorweihnachtszeit verläuft ohne winterliche Weihnachtstimmung, bis zum Heiligabend bleibt es landesweit außergewöhnlich mild und vor allem im Norden auch unbeständig. Bei föhnigem West- bis Südwestwind sind am Mittwoch am Alpenostrand lokal bis zu 17 Grad in Reichweite. Mit Annäherung einer Kaltfront nimmt die Schauerneigung im Laufe des Heiligen Abends im gesamten Land an, die Temperaturen bleiben aber mit 4 bis 12 Grad meist deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Nur im Süden bleibt es örtlich eine Spur kühler.

Vorhergesagte Höhcstwerte für den Mittwoch - UBIMET
Vorhergesagte Höhcstwerte für den Mittwoch – UBIMET

In der Christnacht Kaltlufteinbruch

In der Heiligen Nacht erreicht aus Nordwesten kalte Luft polaren Ursprungs den Alpenraum. Die Schneefallgrenze sinkt dabei rasch bis in die Tallagen. Von Vorarlberg über das Außerfern bis zum Karwendel beginnt es schon gegen Mitternacht kräftig zu schneien. In den frühen Morgenstunden am Christtag ist dann entlang der Nordalpen verbreitet mit Schneefall bis in die tiefsten Lagen zu rechnen, aber auch im Süden ist kurzzeitig Schnee oder Schneeregen bis in die Beckenlagen möglich.

Animation der Lufttemperatur in etwa 1500 m Höhe vom 22.12. bis zum 26.12. (zum Animieren und Vergrößern klicken) - UBIMET, ECMWF
Animation der Lufttemperatur in etwa 1500 m Höhe vom 22.12. bis zum 26.12. (zum Animieren und Vergrößern klicken) © UBIMET, ECMWF

Selbst in Bregenz, Innsbruck und Salzburg bildet sich zu Weihnachten eine dünne Schneedecke. Vom Walgau und dem Bregenzerwald über das Außerfern bis zum Tiroler Mittelgebirge sind bis zu 20, lokal auch 25 cm in Reichweite. In den Nordalpen fällt im Laufe des Christtages noch etwas Schnee, in Summe kommen hier verbreitet 5 bis 10 cm Neuschnee zusammen. Im Norden und Osten geht es hingegen meist trocken durch den Tag: Hier ziehen bei lebhaftem bis kräftigem West- bis Nordwestwind nur ein paar Schnee- oder Schneeregenschauer durch. Mit den Temperaturen geht es rasch bergab, landesweit werden nur noch -2 bis +6 Grad erreicht.

Prognostizierte Neuschneemenge in der Christnacht und zu Weihnachten - UBIMET
Prognostizierte Neuschneemenge in der Christnacht und zu Weihnachten – UBIMET

Winterlich kalt am Stefanitag

Am Stefanitag fallen entlang der Nordalpen anfangs noch letzte Flocken, im Laufe des Tages trocknet es aber aus heutiger Sicht auch hier ab und die Sonne kommt immer öfter zum Vorschein. Es bleibt zudem landesweit winterlich kalt, die Höchstwerte erreichen in den Niederungen trotz Sonnenschein nur 0 bis +4 Grad und in den Alpen ist mit Dauerfrost zu rechnen.

Rückwärtstrajektorien am 23., 24., und 25.12. Sie dienen zur Herkunftsanalyse der Luftmassen. ©wetter3.de

Titelbild: Schnee in den Weihnachtsfeiertagen – pixabay.com

Frost und Nebel sorgen für Eislandschaft

Raueis

Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für eine Inversionswetterlage mit beständigem Hochnebel in Österreich, so gab es am Sonntag mit der Ausnahme von Innsbruck in keiner Landeshauptstadt Sonnenschein. Die Nebelobergrenze ist im Osten zeitweise bis auf 1100 m angestiegen, darüber war die sonnigste Messstation des Landes die Bergstation auf der Rax mit rund 8 Stunden.

Satellitenbild vom 20.12. von Sentinel-3. © ESA/EUMETSAT (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Typisch für solche Wetterlagen waren auch die Temperaturgegensätze groß, so gab es in Höhenlagen um 1000 m am Alpenrand Höchstwerte um 10 Grad, während in mittleren Höhenlagen gebietsweise ein Eistag verzeichnet wurde.

Tiefste Höchstwerte (unter 1000 m) Höchstwerte
-3,7 Grad Obervellach (K) +10,8 Grad Kolomansberg (S/OÖ)
-2,6 Grad Pichl / Schladming (ST) +9,1 Grad Sulzberg (V)
-2,6 Grad Aigen / Ennstal (ST) +8,3 Grad Dalaas (V)
-2,4 Grad Mönichkirchen (NÖ) +8,3 Grad Loferer Alm (S)
-2,3 Grad Turnau (ST) +7,9 Grad Steinach am Brenner (T)

Weitere Daten gibt es hier: Aktuelle Wetterdaten aus Österreich

Gebietsweise blieb die Temperatur ganztags unter 0 Grad (dunkel blau). © UBIMET

Nebelfrostablagerungen

Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt kommt es häufig zu sog. Nebelfrostablagerungen, ein Sammelbegriff für unterschiedliche meteorologische Phänomene wie Raureif, Raueis oder auch Klareis. In diesen Tagen konnte man vor allem in mittleren Höhenlagen im Osten Österreichs wie etwa im Waldviertel, im Wienerwald oder am Alpenostrand häufig Raueis und Klareis beobachten, die sich meist bei leicht frostigen Temperaturen und erhöhten Windgeschwindigkeiten ausbilden. Die Nebeltröpfchen wachsen dabei gegen den Wind vorwiegend an vertikalen Flächen, deren Oberflächentemperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Dieses Phänomen wird häufig mit Raureif verwechselt, der sich bei deutlich negativen Temperaturen durch Resublimation bildet.

Raueis im Wienerwald am 20.12.2020. © N. Zimmermann

Umstellung in Sicht

Am Montag greift aus Westen eine erste schwache Front auf Österreich über, dabei besteht besonders in Oberösterreich und Salzburg örtlich Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Am Dienstag folgt dann eine weitere Warmfront und die Inversion samt Hochnebel wird langsam, aber sicher ostwärts verdrängt. Damit steigen die Chancen auf Sonnenschein zur Wochenmitte auch im Osten an, ehe am Heiligen Abend eine Kaltfront eintrifft.

Klareis im Wienerwald am 19.12.2020. ©: M. Beisenherz
Frost
Raueis im Wienerwald am 20.12.2020. © N. Zimmermann

Montagfrüh im Norden stellenweise gefrierender Regen

Gefrierender Regen - pixabay.com

Eine erste Atlantikfront erreicht in der Nacht auf Montag den Westen der Alpenrepublik und zieht in den Morgenstunden mitsamt leichtem Regen bzw.  Schnee oberhalb von rund 1000 m über den Norden Österreichs hinweg. Nach dem tagelangen Hochdruckeinfluss erweist sich diese erste Störung allerdings als zu schwach, um die kalte und nebelanfällige Luft in den Niederungen endgültig auszuräumen. Somit ist Montagfrüh vom Kaiserwinkl und dem Salzkammergut bis zum Mühl- und Waldviertel lokal gefrierender Regen möglich.

Abschätzung der betroffenen Regionen - UBIMET
Abschätzung der betroffenen Regionen . © www.uwz.at

Hotspot Mühlviertel

Die Temperaturen in den Niederungen bleiben dabei meist um den Gefrierpunkt, sodass der flüssige Niederschlag besonders auf kalten Oberflächen wie etwa Brücken, Autos und Bäumen gefrieren kann. Am Montag ist also im westlichen Donauraum Vorsicht geboten! In etwas erhöhten Lagen zwischen 500 und 800 m wie z.B. im Hausruck und vor allem im Mühlviertel sind Werte bis zu -3 Grad zu erwarten. Selbst bei geringen Niederschlagsmengen kann hier also sehr rutschig werden!

Vertikalprofil der Temperatur im Mühlviertel vom ECMWF Modell für Montagfrüh um 7 Uhr - ECMWF, UBIMET
Vertikalprofil der Temperatur im Mühlviertel vom IFS-Modell für Montagfrüh um 7 Uhr. © ECMWF, UBIMET

Titelbild: Gefrierender Regen – pixabay.com

Sonntagnacht im Südosten lokaler gefrierender Regen

Gefrierender Regen - pixabay.com

Bevor die kalte und nebelanfällige Luft im Süden und Südosten des Landes im Laufe der neuen Woche und vor der Weihnachtskaltfront ausgeräumt wird, sorgt eine schwache Störung aus Westen in den kommenden Stunden lokal für glatte Verhältnisse. Bereits am Abend setzt westlich einer Linie München – Bayreuth leichter Regen ein. Die Schneefallgrenze liegt dabei auf rund 1000 m. In den tiefen Lagen zwischen der Schwäbischen Alb und den Alpen sowie in Franken ist dabei unterhalb der Hochnebelschicht mit Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt zu rechnen. Lokal ist also in diesen Regionen leichter gefrierender Regen möglich.

Abschätzung der betroffenen Regionen - UBIMET
Abschätzung der betroffenen Regionen – UBIMET

Höhepunkt Montagmorgen

Der leichte Niederschlag verlagert sich in der Nacht auf Montag nach Osten weiter und erreicht in den Morgenstunden auch den Bayerischen Wald und Niederbayern. Dabei bleiben die Temperaturen meist leicht im negativen Bereich, sodass der flüssige Niederschlag besonders auf kalten Oberflächen wie etwa Brücken, Autos und Bäumen gefrieren kann. Am Montag ist also von München und Regensburg ostwärts Vorsicht geboten! Vor allem in etwas erhöhten Lagen im Bereich des Bayerischen Waldes zwischen 400 und 800 m ist in der Früh mit Temperaturen zwischen -1 und -3 Grad zu rechnen. Selbst bei geringen Niederschlagsmengen kann hier also sehr rutschig werden!

 

Titelbild: Gefrierender Regen – pixabay.com

Kaltfront bringt Schnee zu Weihnachten teils bis in tiefe Lagen

Schnee zu Weihnachten - pixabay.com

Zu Beginn der Weihnachtswoche leitet eine kräftige Warmfront eines Randtiefs über der Nordsee eine deutliche Milderung ein. Der stark auffrischende West- bis Südwestwind treibt die Temperaturen in die Höhe: Am Dienstag und Mittwoch sind vor allem im Westen und Süden verbreitet 10 bis 15 Grad in Reichweite!

Temperaturprognose für Mittwochnachmittag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Kaltlufteinbruch in Sicht

Zugegeben, das ist kein passendes Wetter für die Vorweihnachtszeit. Ein sich verstärkendes Hochdruckgebiet über dem Atlantik versucht aber gerade noch rechtzeitig, es wiedergutzumachen: Denn im Laufe des 24. Dezembers fließt mit einer nördlichen Strömung zwischen dem sich verstärkenden Atlantikhoch und einem Tief über Finnland deutlich kältere Luft polarer Ursprung ins Land. Nach derzeitigem Stand erfasst die kräftige Kaltfront bereits in der Nacht auf den 24. den Norden der Bundesrepublik und erreicht dann genau an Heiligabend auch die Alpen. Im Bild unten sieht man die Animation der prognostizierten Lufttemperatur auf rund 800 m Höhe vom 23.12. bis zum 26.12..

Kaltlufteinbruch bringt Schnee zu Weihnachten - ECMWF, UBIMET
Animierte Prognose der Lufttemperatur auf rund 800 m für die Weihnachtszeit – Mittelwert des probabilistischen Modells ECMWF

Schnee zu Weihnachten?

Die Wahrscheinlichkeit, dass es schon vor Weihnachten deutlich kälter wird, ist also sehr hoch. Doch wie hoch ist aus heutiger Sicht die Wahrscheinlichkeit für eine weiße Weihnachten? Natürlich ist eine derartige Wetterlage von sehr großen Unsicherheiten geprägt, doch für manche Regionen deuten die Modelle bereits vielversprechende Signale. In den Bildern unten ist die berechnete Wahrscheinlichkeit für mehr als 5 cm (links) bzw. 10 cm (rechts) Neuschnee in 24 Stunden (also vom 24.12. um 13 Uhr  bis zum 25.12. um 13 Uhr) vom probabilistischen Modell ECMWF dargestellt.

Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten (mehr als 5cm links, 10cm rechts) nach dem ECMWF probabilistischen Modell - UBIMET
Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten (mehr als 5cm links, 10cm rechts) nach dem ECMWF probabilistischen Modell – UBIMET

In den mittleren Lagen der Mittelgebirge ist schon am 24. etwas Nassschnee möglich. Doch der Höhepunkt wird aller Voraussicht nach pünktlich an Heiligabend und in der Christnacht erreicht. In den Alpen sind dann nennenswerte Neuschneemengen fast abgesichert, aber auch im Alpenvorland, im Schwarzwald und in der Schwäbischer Alb sowie auch im Erzgebirge sind ein paar Zentimeter Neuschnee zu erwarten. Der Schnee – mit oder ohne Akkumulation ist noch fraglich – wird sich aber sehr wahrscheinlich auch in manchen Städten zeigen wie z.B. in Stuttgart, München, Nürnberg und vielleicht kurzzeitig auch in Dresden.

Mittelfristig feucht-kalt

Mittelfristige, probabilistische Prognose für die Temperatur und die 6h Schnneeakkumulation in Hannover und München - ECMWF
Mittelfristige, probabilistische Prognose für die Temperatur und die 6h Schnneeakkumulation in Hannover und München – ECMWF

In den tiefsten Lagen – vor allem im Westen und Norden – wird es heuer für eine dünne Schneedecke zu Weihnachten nicht reichen, doch die Wetterlage nach der Weihnachtszeit bleibt spannend. In den Bildern oben ist die mittelfristige Prognose der Lufttemperatur in 2 Metern Höhe und der akkumulierten Neuschneemengen in 6 Stunden für Hannover und München dargestellt. Die feucht-kalte Witterung bleibt uns also höchstwahrscheinlich bis zu Jahresende herhalten.

 

Titelbild: Schnee zu Weihnachten – pixabay.com

Starke Schneefälle in Japan

Ein sibirischer Kaltluftvorstoß sorgt in diesen Tagen besonders an der Westseite Japans für starken Schneefall. An einigen Orten wurden sogar Allzeit-Rekorde gebrochen, wie etwa in Fujiwara, auf einer Seehöhe von etwa 700 m, mit 219 cm in nur 48 Stunden.

In der Präfaktur Niigata gibt es teils kein Durchkommen mehr, so stecken auf der Kan’etsu Autobahn in der Mitte des Landes etwa 1000 Autos in den Schneemassen fest. Diese könne nur mit Hilfe der sog. Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte nach und nach befreit werden.


Der Schneefall hat derzeit nur vorübergehend etwas nachgelassen, Freitagnacht wird mit einer erneuten Intensivierung gerechnet.

Aktuelle Warnkarte für Japan. @ JMA

 

Sea-effect snow

Ursache für die extremen Schneemassen sind die sehr kalten Luftmassen aus Sibirien, welche beim Überströmen des vergleichsweise milden und überdurchschnittlich temperierten japanischen Meeres viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit sorgt dann besonders im Weststau der Japanischen Alpen für intensiven Schneefall. Entlang der Westküste liegt verbreitet bereits mehr als ein halber Meter Schnee.

Aktuelle Schneehöhe am 18. Dezember 2020. Quelle: JMA

Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der etwa im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt. Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, handelt es sich in Japan eher um „sea-effect snow“. Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise ist dieser Effekt gelegentlich auch an der Adria in Italien oder an der Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei zu beobachten.

 

 

Auf Tauwetter folgt zu Weihnachten Kaltlufteinbruch

Weihnachten mit Schnee

Der Dezember war im Flachland bislang außergewöhnlich trüb: In Wien gab es seit Monatsbeginn erst 5 Sonnenstunden, in Klagenfurt waren es gar nur 2. Ganz anders sieht es in den Nordalpen aus, so gab es etwa in Bad Aussee mit 40 Sonnenstunden bereits 80% des Monatsolls. Am letzten Adventwochenende setzt sich die Inversionswetterlage unter schwachem Hochdruckeinfluss fort, somit muss man in den Niederungen weiterhin mit dichtem Nebel oder Hochnebel rechnen und besonders im Osten fällt häufig Nieselregen. Die Höchstwerte liegen zwischen etwa 0 Grad etwa im Oberen Waldviertel und rund 10 Grad in mittleren Höhenlagen in Vorarlberg.

Vorläufige Sonnenstunden im Dezember. © UBIMET

Weihnachtstauwetter

Kommende Woche gerät der Alpenraum allmählich unter den Einfluss einer westlichen Höhenströmung und milde Atlantikluft erfasst Österreich. Damit wird die hochnebelanfällige Kaltluft im Donauraum von Westen her langsam abgedrängt und die Temperaturen steigen zunächst entlang der Nordalpen, spätestens am Mittwoch dann auch im Osten deutlich an. Die Höchstwerte erreichen 9 bis 14, lokal wie im Steinfeld auch 16 Grad. Die Nullgradgrenze steigt auf über 2000 m an. Vergleichsweise kühl mit Höchstwerten knapp über dem Gefrierpunkt bleibt es nur in windgeschützten Lagen wie etwa im Pinzgau oder in Osttirol und Kärnten.

Prognose der Höchstwerte am 23.12. © UBIMET

Kaltfront am Heiligen Abend

Am Donnerstag, am Heiligen Abend, erfasst eine Kaltfront das Land und zeitweise fällt Regen. Das genaue Timing ist noch unsicher, die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf aber rasch auf 1000 bis 600 m ab. In der Christnacht schneit es nach derzeitigem Stand immer häufiger bis in die Täler. Am Christtag ist vor allem an der Alpennordseite etwas Schnee in Sicht und mit den Temperaturen geht es spürbar bergab. Der winterliche Wetterabschnitt setzt sich nach Weihnachten tendenziell fort, wobei vor Silvester noch eine vorübergehende Milderung möglich ist.

Ensemble-Prognose des Temperaturtrends in der Höhe und des Niederschlags. © ECMWF

Weiße Weihnachten

Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert. In den vergangenen 15 Jahren sind weiße Weihnachten in den Niederungen zur Ausnahme geworden. In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor acht Jahren weiß, danach hat es nur noch in Innsbruck im Jahre 2017 für eine dünne Altschneedecke von 2 cm am heiligen Abend gereicht. Mehr Infos zur klimatologischen Wahrscheinlichkeit findet man hier. Heuer gibt es am 24. nur in Osttirol und Oberkärnten, im Oberen Murtal, im Arlberggebiet sowie am Tiroler Alpenhauptkamm eine geschlossene Schneedecke. In den Landeshauptstädten werden sich in der Statistik zwar keine weißen Weihnachten ausgehen, dennoch kann man sich besonders im Bergland spätestens ab der Christnacht auf eine winterliche Stimmung freuen.

Weiße Weihnachten in der Statistik (geschlossene Schneedecke am 24.12). © UBIMET

Titelbild © AdobeStock

UPDATE 4: Kräftiger Schneesturm im Nordosten der USA erwartet

4.4. Grund für die hohen Schneemengen – Meteorologische Leckereien II

Drei Radiosondenaufstiege aus Albany Bundesstaat New York

Die drei Radiosondenaufstiege zeigen den Verlauf der Profile vom 16.12 13  Uhr MEZ (Blau), 17.12. 1 Uhr MEZ (Rot) und am 17.12. 13 Uhr MEZ (Schwarz), genau so wie die unten.

Die größten Regenraten traten zur Zeit des schwarzen Aufstiegs auf. Man erkennt ein nahezu gesättigtes Profil in den untere Schichten (Temperatur und Taupunkt (gestrichelte Linie)liegen nahe bei einander). Während zuvor trockene Kaltluft aus der Arktis ein gesickert ist (blaues Profil), drehte die Strömung zwischen 1000 m und 2000m auf Ost bis Südost und deutlich feuchtere Luft wurde im Bereich der Okklusion des Tiefs herangeführt. Da gleichzeitig bodennah weiterhin schwacher Nordwestwind herrschte, der ständig noch kältere heranbrachte, glitt die feuchtere und wärmere Luft auf und musste abschneien.

Drei Radiosondenaufstiege zur gleichen Zeit am 17.12.2020 um 13 Uhr MEZ

Noch deutlicher wird dies an den drei Profilen, diesmal zur gleichen Zeit, blau am Atlantik in Chatham, Albany und Buffalo bei den Niagara-Fällen.

Man erkennt die feuchte Nase in derzwischen 1000 und 3000 m an der Küste, hier regnet es bei auflandigem Wind. In Albany, dann ebenfalls die feuchte Nase, hier schneit es häftig. In Buffalo in der Höhe trockener und kälter, hier fällt nur wenig Schnee. Die etwas milderen Temperaturen am Boden sind hier durch die Nähe zum Ontario-See begründet, ähnlich wie Stationen an Nord- oder Ostsee wärmer sind im Winter, als in Mitteldeutschland. Zudem fällt in Buffalo der Nordostwind in 1500 m auf, ein weiteres Indiz für das Aufgleiten weiter östlich. Zudem sind die Windgeschwindigkeiten auf selber Höhe über Albany und Chatham beachtlich (35 kt und 50 kt), über Buffalo nur 15 kt.

Zudem spielt das hügelige Terrain dort eine Rolle, hier wird zusätzlich lokal noch etwas orographisch gehoben.

FAZIT: Orographische Hebung im Zusammenspiel mit gutem Import von feuchte um 1500 m und bodennaher Temperaturen um -5°C stellen gute Bedingungen für viel Pulverschnee da.

4.3. Update – Meteorologische Leckereien

Drei Radiosondenaufstiege aus Newport North Carolina

Ein wenig Analyse, die drei Radiosondenaufstiege zeigen den Verlauf der Profile vom 16.12 13  Uhr MEZ (Blau), 17.12. 1 Uhr MEZ (Rot) und am 17.12. 13 Uhr MEZ (Schwarz).

Das Tief ist während des Zeitabschnitts komplett über den Standort hinweg gezogen. Vor dem sich bildenden Tief herrscht in Bodennähe Nordost Wind (blaue Windfiedern), das Tiefzentrum befindet sich südlich des Standorts. In der Höhe weht der Jet aus Westen.

12 Stunden später ist das Tief östlich vorbei gezogen und die Warmfront ist über den Standort hinweg gezogen. In den unteren Schichten ist es wärmer geworden (rotes Profil, der Bauch), zudem weht hier stürmischer Südwestwind (50 kt Windfieder in ca. 1500 m Höhe). Dies erklärt zudem die Gewitter die in der Umgebung auftraten, sogenannte Warmlufteinschubgewitter, bei der die Hebung über der Grundschicht einsetzt.

Wiederum 12 Stunden später ist die Kaltfront durchgezogen (schwarzes Profil). Die Temperatur bodennah ist gefallen, der Wind ist auf Nordwest gedreht. Interessant ist die Abtrocknung in der Höhe (Taupunkt, gestrichelte schwarze Linie).

4.2. Update

Das Satellitenbild zeigt das Tief vor der Ostküste der USA, als Wirbel in den Wolken (blaue Falschfarben Darstellung). Die Wolken in Weiß stellen die Kaltfront dar. Die Westküste der USA ist noch im Sonnenschein.

Satellitenbild von 17.12.2020 23.15 Uhr MEZ © NOAA

4.1. Update – Zukunft des Tiefs

Hier folgt eine kleine Animation, bitte anklicken:

Vorhersage bis Weihnachten nach dem ECMWF vom 17.12.2020 12z © ECMWF/UBIMET

Das Tief zieht in den kommenden Tagen über den Atlantik und wird dabei Keimzelle für die Wetterumstellung, die Mitteleuropa nach Weihnachten bevor steht. Dargestellt ist quasi die Luftmasse, blaue und violette Farben stellen arktische Luftmassen da, gelbe und rote subtropische.

4. Update: Schneebilanz

Hier eine Bilanz der gemeldeten Schneehöhen im Nordosten. Für eine bessere Abschätzung ist unten eine Tabelle mit der Umrechnung eingefügt. Dabei sind im zentralen Streifen (Schwarze Punkte) rund 1 Meter Neuschnee gefallen, meist innerhalb eines Tages.

Inch Zentimeter
1 2,54
5 12,7
10 25,4
15 38,1
20 50,8
25 63,5
30 76,2
35 88,9
40 101,6
50 127

3.12. Update

Schon mehr als 15 cm Neuschnee fielen in New York City in den letzen Stunden: Das ist bereits mehr als die gesamte Schneeakkumulation des Winters 2019-2020:

Nach Nordosten zu, zwischen NYC und die Great-Lakes-Region, sind es schon teils mehr als 30 cm zusammengekommen!

3.11. Update

Weitere Berichte von gefrierenden Regen mit imposanten Bildern folgen aus Virginia.

Teils fällt aber auch erster kräftiger Schnee wie dieses Video westlich von Washington zeigt.

 

3.10. Update

Im Großraum Washington D.C. sind die ersten 5 cm Schnee gefallen, wie diese Messung mit 2 inch beweist.

 

3.9. Update

So allmählich verstärkt sich der Schneefall von Ohio bis New Jersey. Hier sind die Temperaturen sowohl am Boden, als auch in der Höhe unter Null. Das Video zeigt das eingeschneite Nanty-Glo, einem Ort rund 80 km östlich von Pittsburgh.

 

3.8. Update weitere Bilder von gefrierendem Regen

Diese eindrucksvollen Bilder stammen aus dem Staat Virginia.

3.7. Update Schnee in Washington D.C.

In der Bundeshauptstadt Washington sind die ersten knapp 3 cm Schnee gefallen. Der Maßstab ist in der amerikanischen Einheit inch, wobei 1 inch = 2,54 cm entspricht.

3.6. Temperaturen

Die aktuellen Temperaturen im Osten der USA zeigen 3 Bereiche, die von Interesse sind. Im violetten Oval fällt teils kräftiger gefrierender Regen mit Mengen von 2 bis 3 L in der Stunde. Dem entsprechend sind dort die Straßenverhältnisse. Die rote Ellipse zeigt, dass es an der Atlantikküste im Einflussbereich des Golfstroms +18 Grad warm ist. im Bereich der blauen Ellipse herrscht Frost mit Werten von -2 bis -8 Grad. Hier sollte in den kommenden Stunden teils kräftiger Schneefall einsetzen.

Temperaturen am 16.12.2020 17 Uhr MEZ

3.5. Video vom gefrierenden Regen

3.4. Update zum ersten Tief

Satellitenbild vom 16.12.2020 0 Uhr MEZ © EUMETSAT/UBIMET

Hier ist ein Bild des ersten Tiefs vor der Küste Kanadas oben im Bild. Dabei gab es an der Ostküste von Kanada Böen von teils über 100 km/h.

3.3. Update

Das aktuelle Satellitenbild zeigt das Tief an der Ostküste. Die Kaltfront reicht einmal über den Golf von Mexiko. Ungefähr in der Bildmitte erheben sich die Gewittertürme. Zudem erkennt man im Nordosten, wie kalte Luft auf den Atlantik heraus strömt, anhand der Wolkenstraßen dort. Dort werden Temperaturen von -7 bis -10 Grad an der Küste gemessen.

Satellitenbild von 15.45 Uhr MEZ © NOAA

3.2. Update

Im Warmsektor des Tiefs wird subtropische Warmluft zwischen 1000 und 2500 m nach Nordosten geführt. Hier entwickeln sich an der Kaltfront Gewitter.

Blitze der letzten Stunde von 14 bis 15 Uhr MEZ © Nowcast/UBIMET
Radiosondenaufstieg von 13 Uhr MEZ von der Hauptstadt Floridas

3.1. Update:

Der Radiosondenaufstieg zeigt den Grund für den gefrierenden Regen. In der warmen Schicht (Rote Ellipse, Temperaturen über 0°C) taut der fallende Schnee auf und fällt als unterkühltes Wasser in die frostige Grundschicht (blaue Ellipse, Temperaturen unter 0°C).

Radiosondenaufstieg von Greensboro von 13 Uhr MEZ

3. Update: Gefrierender Regen

Momentan bringt das zweite Tief gefrierenden Regen, teils zu Beginn des Berufsverkehrs:

Das aktuelle Radarbild zeigt den Niederschlag, in der Bildmitte fällt der gefrierende Regen.

Radarbild vom 16.12.2020 um 13.20 Uhr MEZ © NOAA/UBIMET

 

2. Update: Bilanz erstes Tief

In einem breiten Streifen entlang der Applachen hat es mit dem Tief kräftig geregnet. Mitunter gab es an der Kaltfront auch Gewitter.

24-stündige Niederschlagssumme von Montag 7 Uhr bis Dienstag 7 Uhr

Das entsprechende Tief ist inzwischen weiter nach Nordost gezogen und liegt vor Neufundland. Auf dem Atlantik hat sich an der Kaltfront eine mächtige Gewitterlinie gebildet, schön an den hell-weißen Wolken rechts auf dem Satellitenbild. Vor Kanada ist weiterhin die Aufgleitbewölkung der Warmfront zu erkennen. Für Schnee hat es New York nicht gereicht, es war etwas zu mild.

Satellitenbild vom 15.12.2020 um 12 Uhr © NOAA

Am Abend wird es dann im Osten Kanadas stürmisch, bevor das Tief komplett auf den Atlantik hinaus zieht. Dann richtet sich der Blick auf die Bildung des zweiten Tiefs an der mittleren Ostküste.

1. Update: Erstes Tief am Montagmittag

Wie bereits beschrieben entwickelt sich das erste Tief über dem Süden der USA am Montagmittag. Auf dem Wasserdampfbild erkennt man schön die massive Aufgleitbewölkung der Warmfront in Grüntönen (hohe Feuchtigkeit) und die trockne Kaltluft (blaue bis gelbe Farbe) hinter der Kaltfront.

NOAA/NESDIS/STAR GOES ABI BAND 08 OR_ABI-L1b-RadC-M6C08_G16_s20203490956078_e20203490958450_c20203490958515.nc

Auch auf dem Radarbild ist das verwaschene Bild des Warmfrontregens und die scharfe Linie der Kaltfront zu erkennen. Die starken Echos in der Bildmitte entsprechen der Schmelzschicht von Schnee, die im Radar besonders kräftig (hell) erscheint und englisch als Bright Band bezeichnet wird. Auch in den Temperaturen sind die Frontenpositionen ersichtlich.

Radarbild von 10.00 Uhr am 14.12.2020 © NEXRAD/UBIMET
Aktuelle Temperaturen am 14.12.2020 um 11 Uhr.

Hier folgt eine kleine Animation:

 

Dem Nordosten der USA und den Osten Kanadas steht ein turbulente Wetterwoche bevor. Zwei sogenannte Nor’easter genannte Sturmtiefs bringen zusehends winterliches Wetter. Den  Anfang macht ein Tief, das am Sonntag über dem Süden des USA entsteht und in der Folge südöstlich der Appalachen nach Nordosten ziehen wird.

Erstes Tief

Dabei wird zunächst hauptsächlich in höheren Lagen der Appalachen 15 bis 25 Zentimeter Neuschnee fallen. In den Großstädten New York und Bosten sind hingegen meist nur 2 bis 4 Zentimeter zu erwarten, da es hier zunächst noch recht warm ist.

Dieses erste Tief zieht in der Folge nach Neufundland weiter und verschmilzt mit einem weiteren und wird ein mächtiges Orkantief. In Neufundland sind Böen über 120 km/h und 12 Meter hohe Wellen auf den Westatlantik zu erwarten.Zudem wird ein beachtlicher Kerndruck von rund 950 hPa erwartet.

Zweites Tief

Auf der Rückseite fließt mit der Kaltfront Polarluft bis zur nördlichen Ostküste der USA. In weiterer Folge entwickelt sich an den südlichen Appalachen das zweite Tief. Dieses liegt Donnerstagfrüh vor New York. Dabei treffen warme und feuchte Luftmassen tropischen Ursprungs auf die eingeflossene Polarluft. Dies ist ein gutes Umfeld um dieses Tief weiter zu verstärken. Zudem sorgt die feuchte Luft für viel Niederschlag an der Warmfront und der Okklusion.

Wettersituation am Donnerstagfrüh (Europäische Zeit) nach ICON © DWD/UBIMET

In der Graphik sind die Fronten eingezeichnet. Die rote Linie entspricht der Warmfront, die blaue der Kaltfront und die Violette der Okklusion. Im Bereich der weißen Ellipse schneit es ergiebig. Hier kommen von Mittwochabend bis Donnerstagfrüh teils 50 cm Neuschnee zusammen, wie auf der Niederschlagssummengraphik im eingerahmten Bild zu erkennen ist. Da es sich um Pulverschnee handelt, muss man als Faustformel die Niederschlagssumme verdoppeln um auf die Schneehöhe zu kommen.

24-stündige Niederschlagssumme © DWD/UBIMET

Zudem weht an der Küste stürmischer Nordwind mit Böen von teils um oder über 100 km/h. Es muss also mit Schneeverwehungen und Stromausfällen gerechnet werden. Letzteres insbesondere dadurch begründet, dass in den USA viele Stromleitungen in den Ortschaften noch oberirdisch verlaufen.

Maximale Böen von Donnerstagvormittag bis -mittag © ECMWF/UBIMET

Insbesondere am Mittwoch besteht entlang der östlichen Appalachen zudem die Gefahr von gefrierenden Regen, dabei können mitunter 5 Liter Regen fallen, somit sind Eisdicken von 3 cm auf Gegenständen möglich. Hier besteht die Gefahr von extremer Glätte.

 

 

 

Titelbild: http://Photo credit: <a href=“https://visualhunt.co/a6/a7dc4b“>Christophe JACROT</a> on <a href=“https://visualhunt.com/re8/a5ac2463″>VisualHunt</a> / <a href=“http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/“> CC BY-NC-SA</a>

Extreme Schneemassen in Japan

Ein sibirischer Kaltluftvorstoß sorgt in diesen Tagen besonders an der Westseite Japans für starken Schneefall. An einigen Orten wurden sogar Allzeit-Rekorde gebrochen, wie etwa in Fujiwara, auf einer Seehöhe von etwa 700 m, mit 199 cm in nur 48 Stunden. In der Präfaktur Niigata gab es teils kein Durchkommen mehr, so stecken etwa auf der Kan’etsu Autobahn in der Mitte des Landes etwa 1000 Autos noch immer in den Schneemassen fest. Mittlerweile wurde hier der Einsatz der sog. Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte angefordert.


Sea-effect snow

Ursache für die extremen Schneemassen sind die sehr kalten Luftmassen aus Sibirien, welche beim Überströmen des vergleichsweise milden und überdurchschnittlich temperierten japanischen Meeres viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit sorgt dann besonders im Weststau der Japanischen Alpen für intensiven Schneefall. Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der etwa im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt. Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, handelt es sich in Japan eher um „sea-effect snow“. Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise ist dieser Effekt gelegentlich auch an der Adria in Italien oder an der Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei zu beobachten.

72h-Neuschneemengen in Japan. © JMA


Extremereignisse

Da die Meere im Zuge des Klimawandels tendenziell milder werden, sind vor allem im Frühwinter mancherorts besonders extreme Schneefallereignisse möglich – vorausgesetzt es kommt zu frühzeitigen arktischen Kaltluftausbrüchen, was in erster Linie im Umfeld der kontinentalen Regionen Kanadas und Sibiriens möglich ist. Auch innerhalb der Alpen kann der zunehmende Feuchtigkeitsgehalt der Luft aber zu Extremereignissen führen, wie etwa erst kürzlich in Osttirol und Oberkärnten. Weitere Details zu diesem Thema gibt es hier: Schnee und Klimawandel in den Alpen.

Zyklon Yasa trifft auf die Fidschi-Inseln

Ein Zyklon, beobachtet aus dem Weltall © pixabay

Der tropische Wirbelsturm namens YASA über dem Pazifik stellt den bislang stärksten Zyklon der Saison auf der Südhalbkugel dar. Am Mittwoch hat er mittlere Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreicht, was auf der amerikanischen Hurrikan-Skala einem Sturm der höchsten Kategorie 5 entspricht. Der Kern des Zyklons verlagert sich derzeit mit etwa 20 km/h in östliche bis südöstliche Richtung.


Naturkatastrophe im Urlaubsparadies

Am heutigen Donnerstag wird der Zyklon unter leichter Abschwächung auf die Fidschi-Inseln treffen, dabei muss man besonders im südlichen Teil der Insel Vanua Leva (die zweitgrößte Insel des Südpazifik-Staats) allerdings weiterhin mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 240 km/h und Böen bis knapp 300 km/h rechnen. Dazu kommen extreme Regenmengen teils über 300 Liter pro Quadratmeter, sehr hohe Wellen und eine Sturmflut. Auf den Fidschi leben etwa 915.000 Menschen, davon etwa 130.000 auf Vanua Leva. Die Region gilt als Urlaubsparadies, nun droht allerdings eine Naturkatastrophe.

Zyklon YASA nimmt Kurs auf die Fidschi-Inseln. © JTWC
Zyklon YASA nimmt Kurs auf die Fidschi-Inseln. © JTWC

Altocumulus Lenticularis – Die Linsenwolke

Föhnwolken. © Adobe Stock

Diese ästhetischen Wolken, im Fachjargon Altocumulus lenticularis, also “linsenförmige hohe Haufenwolken” genannt, entstehen wenn ein in der Luftströmung stehender Berg von mäßig feuchter Luft überströmt wird. Die zunächst nicht gesättigte Luft kühlt beim Aufsteigen bis zur Wolkenbildung ab, an der Rückseite des Berges sinkt die Luft hingegen wieder ab und die Wolke löst sich auf. Die Luft weht also durch diese ortsfeste Wolke hindurch und während sich die Wolke am windzugewandten Ende dauernd neu bildet, löst sie sich am windabgewandten Ende ständig auf. Im Alpenraum werden sie meist als Föhnfische bezeichnet, da ihre Form an den Körper eines Fisches ohne Flossen erinnert.

Diese Wolken entstehen speziell bei einer stabil geschichteten Atmosphäre, also vorwiegend zwischen Herbst und Spätwinter, und können bei ausreichender Feuchte auch mehrere Stockwerke aufweisen. Aktuell kursieren beeindruckende Aufnahmen aus dem kanadischen Alberta im Internet:

Auch in den Alpen häufig

In den Alpen treten solche Wolken in der Regel bei Föhn auf, nicht selten allerdings auch bei einer westlichen Höhenströmung. Ein paar schöne Beispiele von Lenticularis folgen unten bzw. gibt es auch hier: Föhnwolken – Beeindruckende Aufnahmen aus Vorarlberg

 

Der abendliche Himmel über Schwarzenbach (NÖ) am 4.12.2020. Quelle: foto-webcam.eu
Der abendliche Himmel über Schwarzenbach (NÖ) am 4.12.2020. Quelle: foto-webcam.eu

 

Föhnwolken über dem Lungau. Quelle: https://www.foto-webcam.eu/webcam/obertauern2/2020/12/04/1010
Föhnwolken über dem Lungau. Quelle: foto-webcam.eu

 

Am 4.12. sorgter der Sonnenaufgang für eine malerische Farbgegbung. Quelle: foto-webcam.eu
Am 4.12. sorgter der Sonnenaufgang für eine malerische Farbgegbung. Quelle: foto-webcam.eu

 

Föhnwolken in der Schweiz. © www.foto-webcam.eu
Föhnwolken in der Schweiz. © www.foto-webcam.eu

 

Föhnfische am Schneeberg. © https://www.panomax.com/en.html
Föhnfische am Schneeberg in Niederösterreich. © https://goldbergen.panomax.com/

 

Titelbild: Pittoreske Stimmung in Biella/Piedmont am 29.10.2017 (Quelle: Adobe Stock)

Mittwochfrüh mitunter glatt

Derzeit liegt eine südwestliche Höhenströmung über dem Alpenraum und versorgt diesen in mittleren und hohen Lagen mit milder Luft. In vielen Tallagen sowie in den Hochnebelregionen hat sich über die vergangenen Tage jedoch Kaltluft gesammelt – eine klassische Wintersituation – die Inversionswetterlage.

Strömung in rund 5 km Höhe. Die kleine "Delle" sorgt am Mittwoch für Nieseln oder leichten Regen. Quelle: ECMWF/UBIMET
Strömung in rund 5 km Höhe am Mittwoch 16.12.2021 um 10 Uhr MEZ. Die kleine „Delle“ sorgt am Mittwoch für Nieseln oder leichten Regen im Westen und Südwesten Österreichs . Quelle: ECMWF/UBIMET

Am Mittwoch überquert eine schwache Störung in Form einer Okklusion die Alpen und bringt vorwiegend dem Westen und Südwesten ein paar Flocken bzw. Tropfen. Die oben angesprochene Kaltluft in den Tälern in Kombination mit dem schwachen Niederschlag sorgt dann in der Früh mitunter lokal für Glätte. Vor allem in Oberkärnten, dem Pinz- und Pongau sowie bis in die Obersteiermark kann der Niesel in der Früh gefrieren und für schwierige Fahrverhältnisse  auf den Straßen sorgen.

Im Süden und Südwesten besteht in der Mittwochfrüh die Gefahr für gefrierendes Nieseln. Quelle: UBIMET
Im Süden und Südwesten besteht in der Mittwochfrüh die Gefahr für gefrierendes Nieseln. Quelle: UBIMET

 

Titelbild: pixabay.com

Richtig lüften im Winter

Winterfenster @ https://pixabay.com/de/users/jill111-334088/

Stoß- statt Dauerlüften

Wer ständig die Fenster gekippt hat und gleichzeitig heizt, wirft das Geld buchstäblich zum Fenster hinaus. Dauerhaft gekippte Fenster kühlen Räume und Wände aus. Statt Dauerlüften wird Stoßlüften empfohlen. Am Besten ihr öffnet morgens, nach der Arbeit und abends alle Fenster in der Wohnung für einige Minuten, um ordentlich durchzulüften. Wer tagsüber daheim ist, der sollte versuchen vier- oder fünfmal am Tag zu lüften. Falls die Fenster gegenüber liegen ist das ideal und beide können gleichzeitig geöffnet werden. Falls nicht, könnt ihr Türen öffnen um einen kurzen Durchzug zu schaffen.

Schimmelbildung vermeiden

Wer im Winter nicht lüftet, der riskiert Schimmelbildung. Die feuchte Raumluft bleibt in den Zimmern stehen und an den Wänden bildet sich Schimmel. Vor allem im Badezimmer und in der Küche ist Lüften essenziell, da hier besonders viel Feuchtigkeit entsteht. Auch hier sind einige Minuten Stoßlüften ausreichend.

Heizkörper @ https://pixabay.com/de/users/ri-138286/
Heizkörper @ https://pixabay.com/de/users/ri-138286/

Heizkörper @ https://pixabay.com/de/users/ri-138286/

Heizung ausschalten

Während ihr stoßlüftet, schaltet bitte die Heizung aus. Da die Heizung versucht gegen die plötzliche Kälte anzukämpfen, wird sehr viel Energie verschwendet.

Gesund wohnen

Im Winter strapaziert und reizt die trockene Heizungsluft die Schleimhäute. Ihr seid somit anfälliger auf Erkältungskrankheiten. Wer im Winter jedoch richtig lüftet, sorgt dafür, dass trockene, abgestandene Luft gegen frische Luft im Zimmer ausgetauscht wird. Gegen die trockene Heizungsluft im Winter helfen Grünpflanzen oder Raumbefeuchter, denn sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit.

 

Titelbild: @ https://pixabay.com/de/users/jill111-334088/

Verfrühtes Weihnachtstauwetter

Seit dem Beginn des meteorologischen Winters am 1. Dezember dominieren Tiefdruckgebiete das Wetter in Österreich und sorgten im Südwesten für Rekordschneesummen.  Am Sonntag gab es in den Nordalpen oberhalb von 1000 m noch etwas Neuschnee, damit ist dann aber in der neuen Woche Schluss.

In den vergangenen Stunden ging der Schneefall unterhalb von 1000 m allmählich in Regen über. Auf den Bergen gab es 10 bis 20 cm Neuschnee.

Warmfront von Tief BARBARA leitet Wetterumstellung ein

Über dem Atlantik befindet sich das kräftige Tief BARBARA, dessen Warmfront stark abgeschwächt Österreich am Montag erreicht. Dabei ziehen nur ein paar harmlose Wolken durch, es wird aber auf den Bergen um beinahe 10 Grad milder.

Bodendruckkarte für Montag 14.12.2020

In den Niederungen hält sich hingegen unter schwachem Hochdruckeinfluss die kühle Luft und somit baut sich eine ausgeprägte Inversion auf. Das macht sich auch bei den Temperaturen deutlich bemerkbar. Während in den windschwachen und schneebedeckten Alpentälern im Südwesten die Temperaturen kaum über den Gefrierpunkt kommen, liegen die Höchstwerte in Vorarlberg und Nordtirol in Mittelgebirgslagen um die 1000 m bei rund 10 Grad.

Tauwetter in den Nordalpen

In den Folgetagen liegt der Alpenraum zwischen dem Atlantiktief und einem sich aufbauenden Hoch über Osteuropa in einer milden südwestlichen, teils föhnigen Höhenströmung. Somit muss man sich im östlichen Flachland auf beständiges Dauergrau durch Nebel oder Hochnebel einstellen, im Bergland scheint hingegen zeitweise die Sonne und es bleibt mild.

Die Temperaturkontraste sind bei den Tiefstwerten deutlich zu erkennen. Auf den Bergen bleibt es auch über Nacht frostfrei, in den schneebedeckten Tälern stellt sich hingegen mäßiger Frost ein.

Die derzeit vorhandene dünne Schneeauflage in den Nordalpen schmilzt somit langsam dahin. Den Schneemassen im Südwesten des Landes kann diese Wetterlage aber nichts anhaben, hier sind weiße Weihnachten abgesichert.

Weihnachtswetter noch ungewiss

Diese trockene und milde Wetterlage setzt sich bis zum vierten Adventwochenende fort. Nach derzeitigem Stand scheint dann wieder etwas Bewegung ins Wettergeschehen zu kommen.

Ensemble-Vorhersage der Temperatur in ca. 1500 m Höhe. Dicke rote Linie beschreibt durchschnittliche Temperatur in den vergangenen Jahrzehnten. Deutlich zu warm bis knapp vor Weihnachten, danach ungewiss.

Ob es dann sogar noch milder wird oder zumindest in höheren Lagen wieder der Winter Einzug hält, bleibt noch abzuwarten. Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland und damit in den meisten Landeshauptstädten dürfte aber aus heutiger Sicht nur sehr gering sein.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Schnee und Klimawandel in den Alpen

Schneefall

In den vergangenen Tagen gab es besonders im Südwesten Österreichs teils extreme Schneemengen, in Obertilliach wurden am Mittwoch bis zu 180 cm Schnee gemessen – ein neuer Rekord für den Monat Dezember. In manchen Orten wie etwa Döllach gab es innerhalb weniger Tage sogar die 8-fache Niederschlagsmenge, die normalerweise im gesamten Dezember zusammenkommt.

Für Dezember wurden etwa in Obertilliach oder auch am Zettersfeld neue Maßstäbe gesetzt. Daten: Land Tirol
Im Südwesten gab es teils schon mehr als 600% vom üblichen Dezemberniederschlag.

Auch sonst gab es im Bergland und teils auch im Flachland etwas Schnee. In manchen Medien wurde von „einem Winter wie damals“ berichtet und in sozialen Medien tauchte oft der Satz „es ist ja Dezember“ auf, um darauf hinzudeuten, dass alles normal sei. Doch wie beeinflusst der Klimawandel tatsächlich den Schnee in Österreich?

Klimawandel und Schnee

Der Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels erfolgt in den Alpen schneller als im globalen Durchschnitt, auf dem Sonnblick sind die Temperaturen etwa im letzten Jahrhundert um mehr als 1,5 Grad gestiegen. Dies wirkt sich auf die Schneefallgrenze aus, so hat die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke besonders in tiefen Lagen schon deutlich abgenommen. Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so wird die Nullgradgrenze wohl noch vor 2050 im Winter durchschnittlich über einer Seehöhe von 1000 m liegen. Dadurch nimmt die Länge des Winters ab, gemessen an der Anzahl von Tagen mit einer Schneedecke: Der Schnee kommt später und schmilzt früher. Etwa in Arosa in der Schweiz hat sich die Periode mit einer Schneedecke von mindestens 40 cm bereits von fünfeinhalb Monaten auf etwas mehr als drei Monate verkürzt. Studien aus der Schweiz zeigen, dass derzeit Lagen unterhalb von 1300 m davon besonders stark betroffen sind, zudem werden auch die Zeitfenster für künstliche Beschneiung in diesen Höhenlagen immer kürzer. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m gibt es dagegen keinen klaren Trend, da es hier auch bei einem mittleren Temperaturanstieg von 2 Grad immer noch kalt genug für Schneefall ist.

Klimawandel in Arosa
Mittlerer Verlauf der Schneehöhe in Arosa. Mehr Details dazu gibt es hier: Meteoschweiz

Besonders markant fällt die Abnahme an Tagen mit Schneedecke im Flachland auf: Immer häufiger ist es hier es eine Spur zu mild für Schneefall und wenn er mal liegen bleibt, ist er nach wenigen Tagen wieder weg. Der Wind lässt hier meist auch keine Niederschlagsabkühlung zu, wie es etwa in Osttirol oft der Fall ist. Eine internationale Studie hat neulich ergeben, dass die Zahl der Tage mit einer Schneedecke etwa in Wien oder München in weniger als 100 Jahren um etwa 30 Prozent abgenommen hat, und der Trend geht weiter bergab.

Anzahlt der Tage mit Schnee in München. © DWD

Extremereignisse

Markante Südstaulagen mit Italientiefs hat es schon immer gegeben, allerdings fällt die Häufung an Extremereignissen mit neuen Niederschlagsrekorden in den vergangenen Jahren deutlich auf, wie etwa im Jänner 2019 an der Alpennordseite oder im November 2019 und neuerlich im Dezember 2020 in den Südalpen. Die ehemaligen Ausnahmeereignisse werden langsam aber sicher zur Gewohnheit, ebenso wie es mit der Hitze im Sommer der Fall ist. Wie man bereits im vergangenen Winter gesehen kann, ist es allerdings auch möglich, dass im gesamten Rest des Winters nahezu kein Schnee mehr fällt.


Im Bild: Schneemassen im Raum Obertilliach.

Mehr Feuchtigkeit

Allgemein kann milde Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft, zudem sorgen die steigenden Wassertemperaturen rund um Mitteleuropa (Nordsee, Mittelmeer) bei Kaltluftvorstoßen für eine labile Schichtung der Luft, so gab es auch in den vergangenen Tagen von der Adria teils bis zu den Lienzer Dolomiten Gewitter. Besonders bei blockierten Wetterlagen kann es also vor allem von mittleren Höhenlagen aufwärts ergiebig schneien, zudem kann die Schneefallgrenze durch die Niederschlagsabkühlung auch im Einflussbereich relativ milder Luftmassen bis in windgeschützte Täler absinken. Sehr effektiv funktioniert dies dankt der Topographie in Osttirol und Oberkärnten, da hier einerseits die Adria als Feuchtequelle in ummittelbarer Nähe liegt und anderseits die Berge im Süden hoch genug sind, um die milde Luft in tiefen Lagen fern zu halten. Die Luftmasse ist bei solchen Ereignissen tatsächlich nicht besonders kühl: Vom Talboden bis über 1500 m hinauf liegt sie meist nahezu exakt bei 0 Grad.

Blockierte Wetterlagen

Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass blockierte Wetterlagen – anders als in den vergangenen Jahren oft angenommen – im Winter nicht zunehmen. Allerdings verstärkt der Klimawandel tendenziell die Auswirkungen einer blockierten Wetterlage, wenn sie mal auftritt: Im Sommer wird etwa ein umfangreiches Hoch rasch zur Hitzewelle, im Winter sorgt dagegen ein blockiertes Tief in manchen Regionen aufgrund der zunehmenden absoluten Luftfeuchtigkeit immer häufiger für extreme Niederschlagsmengen. Da solche Lagen allerdings meist nur unregelmäßig alle paar Jahre auftreten, ist von einer hohen Variabilität auszugehen, weshalb der Trend in tiefen Lagen langsam, aber sicher im Mittel nach unten geht.

Nach weniger als 10 Tagen steht fest, dass der Winter im Südwesten viel zu nass ausfallen wird.

Titelbild © AdobeStock

Mehr als 50 cm Schnee in Oberkärnten, Wetterberuhigung kommt

Schnee

Tief YVONNE führt seit Dienstag sehr feuchte Luft nach Österreich. In Osttirol und Oberkärnten sind in den vergangenen Stunden neuerlich 40 bis 70 cm Schnee gefallen. Spitzenreiter ist der Ort Kötschach-Mauthen mit knapp 70 cm Neuschnee. Am Mittwochnachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt aber langsam in den Nordosten des Landes und im Süden kommt es zu einer Wetterberuhigung.

Ort

24-Neuschnee bis Mittwoch, 10 Uhr

Gesamtschneehöhe

Kötschach-Mauthen (K)

68 cm 118 cm

Kornat (K)

54 cm 145 cm

Bad Bleiberg (K)

54 cm 66 cm

Obervellach (K)

47 cm 65 cm

Dellach (K)

47 cm 72 cm

Hermagor (K)

44 cm 54 cm

Lienz (T)

41 cm 76 cm

Obertilliach (T)

37 cm 179 cm
24h Neuschnee bis Mittwoch, 8 Uhr. © UBIMET
Schneemassen auf der Pustertaler Höhenstraße. © Land Tirol

Wintersoll teils schon übertroffen

Zum Teil ist in Osttirol und Oberkärnten innerhalb von etwa einer Woche bereits mehr Regen bzw. Schnee gefallen, als normalerweise im gesamten Winter. In Döllach gab es bereits mehr als dreimal so viel Niederschlag, wie im langjährigen Mittel von Dezember bis einschließlich Februar zu erwarten ist.

Anteil vom Winterniederschlag. © UBIMET

Auch beim Schnee wurde das Wintersoll vielerorts schon erreicht, in Döllach etwa gab es bereits fast 1,5 Meter Neuschnee, im Schnitt fallen hier im Dezember, Jänner und Februar 91 cm.

Ort

Neuschneesumme im Dezember 2020 (eine Messung täglich)

Mittlerer Neuschnee von Dez. bis Feb.

Döllach

139 cm 91 cm

Lienz

88 cm 71 cm

Dellach

80 cm 78 cm
Viel Arbeit für den Winterdienst. © Land Tirol
Am Zettersfeld gibt es ein neuen Schneehöhenrekord für Dezember, auch November 2019 wurde übertroffen. © Land Tirol

Am Mittwochnachmittag bzw. -abend verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt vom Süden allmählich in den Nordosten des Landes. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf 500 bis 300 m ab. Am abend und in der Nacht schneit es besonders in der östlichen Obersteiermark, am Alpenostrand bzw. im Semmering-Wechsel-Gebiet zeitweise kräftig, in Lagen ab etwa 600 m kündigen sich hier 15 bis 20 cm Neuschnee an.

24h-Neuschneeprognose bis Donnerstagvormittag. © UBIMET

Ruhiges Wetter in Sicht

Am Donnerstag fällt im Osten und Nordosten anfangs noch verbreitet Regen bzw. oberhalb von 300 bis 500 m Schnee, im Tagesverlauf lässt der Niederschlag aber nach. Im Süden und Westen bleibt es bereits trocken und mitunter kommt im westlichen Bergland die Sonne zum Vorschein. Der Freitag bringt in den Niederungen zähen Nebel oder Hochnebel, in den Nordalpen scheint dagegen zeitweise die Sonne. Am Wochenende zieht an der Alpennordseite dann eine schwache Störung durch, diese bringt aber nur im Bergland ein wenig Schnee, wobei die Schneefallgrenze aus Westen gegen 600 bis 1000 m ansteigt. Die Temperaturen ändern sich kaum und erreichen bis zu 5 Grad, am Sonntag im Südosten bei etwas Sonnenschein auch 7 Grad.

Ein Vorher-Nachher-Vergleich aus dem Lesachtal. © Alpenhof-Wolayersee

Titelbild © AdobeStock

Weiteres Italientief: Neuerlich höchste Warnstufe in Osttirol und Oberkärnten

Schnee

Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss einer südlichen Höhenströmung und im Laufe des Dienstags greift aus Süden ein weiteres Mittelmeertief namens YVONNE auf den Alpenraum über und am Mittwoch gerät dann das gesamte Land unter Tiefdruckeinfluss. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt zunächst in Osttirol und Kärnten, im Laufe des Mittwochs verlagert er sich dann vom Süden in den Osten des Landes.

Tief YVONNE bringt in den Alpen Schnee. © FU Berlin / DWD

Starker Schneefall

In diesen Stunden beginnt es im Süden verbreitet zu schneien und ab dem Nachmittag muss man in Osttirol und Oberkärnten wieder mit kräftigem Schneefall rechnen. In der Nacht lässt die Intensität nur langsam nach und bis etwa Mittwochmittag muss man weiterhin mit Schneefall rechnen. Die Schneefallgrenze liegt meist in den Tälern, nur in Unterkärnten bzw. im Grazer Becken und in der Südsteiermark fällt in tiefen Lagen zunächst Regen. Bis Mittwochnachmittag kommen im südlichen Osttirol und in Oberkärnten verbreitet 40 bis 60, im Lesachtal auch 70 cm Neuschnee dazu. Von Spittal bis Villach zeichnen sich dagegen 10 bis 15 cm nasser Schnee ab, in der Nacht sind dann auch in Unterkärnten ein paar Zentimeter zu erwarten.

Warnkarte am Dienstag, 12 Uhr (mit Schnee und Wind). © www.uwz.at

Die Schneebruchgefahr bleibt erhöht, zudem muss man weiterhin mit einigen Straßensperren rechnen, zumal die Lawinengefahr in Osttirol und Oberkärnten groß ist (4 auf der 5-stufigen Skala).

Am Mittwoch im Bergland winterlich

In der Nacht auf Mittwoch greift leichter bis mäßiger Schneefall auch auf den Westen über und am Mittwoch selbst verlagert sich der Schwerpunkt von Süden mehr nach Oberösterreich und die Steiermark. An der Alpennordseite gibt es oberhalb von 600 bis 700 m verbreitet 5 bis 10, am Alpenhauptkamm auch 15 cm Neuschnee, aber auch im Grazer Becken kann sich mitunter eine dünne Schneedecke ausbilden. Ab dem Nachmittag liegt der Schwerpunkt dann im Osten des Landes, wobei die Schneefallgrenze abseits der Alpen um etwa 400 bis 500 m liegt. Besonders im Semmering-Gebiet und in der östlichen Obersteiermark schneit es zeitweise kräftig, hier gibt es oberhalb von etwa 700 m gut 20 cm Schnee.

Schneeprognose bis einschließlich Mittwochnacht. © UBIMET

Auch im Waldviertel und im Wienerwald ist aber etwas Nassschnee in Sicht, so muss man etwa auf der Außenring-Autobahn am späten Abend mit winterlichen Bedingungen rechnen. In Wien bleibt es dagegen eine Spur zu mild für Schnee, nur in höheren Lagen der westlichen Außenbezirke ist etwas Schneeregen oder Nassschnee in Sicht.

Auch im Nordosten fällt am Abend gebietsweise Schnee. © UBIMET

Ab Donnerstag stellt sich dann eine nachhaltige Wetterberuhigung ein und derzeit sind keine weiteren, großen Niederschlagsereignisse in Sicht.

Tornado und Wasserhose im Golf von Triest

Gewitter

Das Zusammenspiel aus kühler Luft in der Höhe und dem vergleichsweise milden Wasser sorgt vor allem im Herbst im Mittelmeerraum für teils heftige Gewitter. Im Winter verlagert sich der Schwerpunkt dann tendenziell ins südliche bis südöstliche Mittelmeer (siehe auch Unwettersaison im Mittelmeer), aber auch im nördlichen Mittelmeerraum kann es manchmal noch zu Gewittern kommen.

Wasserhose und Tornado

Ein Höhentrog hat am Montag über der nördlichen Adria für günstige Bedingungen für Gewitter gesorgt. Über dem Golf von Triest wurde bereits gegen Mittag eine Wasserhose gesichtet:

Die Wasserhose war allerdings nur ein Vorgeschmack auf den Abend, als ein Superzellengewitter mit Hagel, Starkregen und kräftigen Windböen auf die Küste zwischen Piran und Triest getroffen ist. Im Hafen von Triest wurde dabei eine weitere Wasserhose beobachtet, die vermutlich als Tornado im Hafen auch auf Land getroffen ist.


Anbei noch ein weiteres Bild der Wasserhose zu Mittag:

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Titelbild © AdobeStock

Schnee über alle Maßen

Am Wochenende fielen in Osttirol und Oberkärnten verbreitet 200 bis 300 l/m² teils als Regen, teils als Schnee. Rekordhalter war die Station Kornat mit 363 l/m². So große Niederschlagsmengen sind nur rund alle 100 Jahre in dieser Region zu erwarten. Die Neuschneemengen sind ebenfalls über 1000 m beachtlich. So liegen etwa in Sillian 128 cm oder in Obertilliach 150 cm Neuschnee.

Ungewöhnlich viel Schnee fiel auch vom Pitztal bis zum Stubai- und Wipptal. Hier gab es oberhalb von 1000 m auch knapp 1 Meter Neuschnee.

Am Dienstag neuerlich viel Neuschnee

Am Dienstag setzt mit einem neuen Italientief namens YVONNE ab Mittag in Osttirol und Oberkärnten zunehmend kräftiger Schneefall ein, der vor allem über Nacht dann intensiv ausfällt. Dabei sind im Lesachtal und im Oberen Gailtal weitere 70 bis 100 cm, im Hochpustertal, Mölltal und Oberen Drautal rund ein halber Meter Neuschnee zu erwarten.

Neuschneesumme von Dienstag- bis Mittwochvormittag

In tiefen Lagen unterhalb von rund 600 m geht der Schneefall zeitweise aber auch in Schneeregen und Regen über. In der Nacht auf Mittwoch breitet sich der Schneefall dann auch auf Westösterreich aus, sodass auch hier ein paar Zentimeter Neuschnee hinzukommen.

Am Mittwoch im Bergland verbreitet etwas Neuschnee

Am Mittwoch lässt der Starkschneefall im Südwesten rasch nach und der Schwerpunkt des Schneefalls verlagert sich von Westen und Südwesten mehr in die Steiermark und nach Oberösterreich. Dabei liegt die Schneefallgrenze meist zwischen tiefen Lagen und 600 m. Oberhalb von 600 m kommen verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee hinzu.

 

Schneemassen im Südwesten

+++ Update 00:30 +++

Letztes Update von unserer Seite, denn in den kommenden Stunden werden die Niederschlagsraten weiter zurückgehen. Das Niederschlagsgebiet wird sich zwar noch etwas nach Nordosten ausbreiten, mit Schnee ist dort aber nicht zu rechnen, denn hier liegen die Temperaturen ein paar Grad im Plus. Mit Föhneinfluss wurden selbst um Mitternacht stellenweise noch zweistellige Temperaturen gemessen:

Temperaturen um Mitternacht – UBIMET, ZAMG

Dies ist eigentlich schon beeindruckend genug, wird aber von den rekordbrechenden Niederschlagsmengen der letzten 48 Stunden in Osttirol und Kärnten regelrecht in den Schatten gestellt:

Niederschlagsmengen aus den vergangenen 48 Stunden – UBIMET, ZAMG

 

+++ Update 21:20 +++

Die Niederschlagsintensität im Südwesten lässt zumindest in Richtung des Hauptkamms endlich nach. Das Ende des Ereignisses nähert sich und in der letzten Stunde sind „nur“ noch 1 bis 3 l/m² gefallen. An der Grenze zu Italien sind immer noch höhere Raten dabei mit bis zu 8 l/m² binnen 60 Minuten, aber auch hier wird der Schneefall bis Mitternacht allmählich schwächer.

+++ Update 20:40 +++

Auch im Rheintal (Webcam Dornbirn) wird es allmählich weiß mit Tempreraturen um den Gefrierpunkt.

Webcam Dornbirn um 20:40 Uhr - https://www.dornbirn.at/rathaus/infos/webcams-in-dornbirn
Webcam Dornbirn um 20:40 Uhr – https://www.dornbirn.at/rathaus/infos/webcams-in-dornbirn

+++ Update 19:40 +++

Der Schnee (wenn auch noch sehr nass) hat jetzt neuerlich den Bodensee erreicht. In der Nacht sind in Vorarlberg verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee einzuplanen!

Webcam Bregenz um 19:45 Uhr - http://www.vorarlberg.travel/livecams-webcams-vorarlberg/
Webcam Bregenz um 19:45 Uhr – http://www.vorarlberg.travel/livecams-webcams-vorarlberg/

+++ Update 19:10 +++

Die föhnige Südostströmung in der Osthälfte treibt nach wie vor die Temperaturen in die Höhe. Während im äußersten Westen und Südwesten es meist bis in die Täler schneit, werden in der Osthälfte und hier vor allem in den nördlichen Voralpen bis zu 15 Grad gemessen!

Gemessene Temperaturen um 18:30 Uhr - UBIMET, ZAMG
Gemessene Temperaturen um 18:30 Uhr – UBIMET, ZAMG

+++ Update 19:00 +++

Die ÖBB teilte vor wenigen Minuten mit, dass die Brennerbahnstrecke aufgrund von Lawinengefahr und Schneelast voraussichtlich bis Montagmittag gesperrt bleiben wird.

+++ Update 18:45 +++

Zahlreiche Stromausfälle derzeit in den Hochtälern Osttirols aufgrund von Baumstürzen und Schneelast!

Hoch- und Mittelspannungsstörungen (Stromausfälle) in Osttirol um 18:45 Uhr - https://tirol.leitungsauskunft.at/ol3/netzInfo/
Hoch- und Mittelspannungsstörungen (Stromausfälle) in Osttirol um 18:45 Uhr – https://tirol.leitungsauskunft.at/ol3/netzInfo/

+++ Update 18:30 +++

Allein in den letzten 48 Stunden sind im Südwesten teils mehr als 300 l/m² zusammengekomen. Das ist rund das Doppelte, was normalerweise in dieser Region in einem gesamten durchschnittlichen Winter (Dezember, Jänner und Februar) fällt!

Niederschlagssumme der letzten 48 Stunden bis 17 Uhr - UBIMET, ZAMG
Niederschlagssumme der letzten 48 Stunden bis 17 Uhr – UBIMET, ZAMG

+++ Update 17:30 +++

Kräftiger Schneefall nun auch im Gasteinertal mit rund 20 l/m² in den letzen drei Stunden. Hier sind bis Mitternacht 10 bis 20 cm Neuschnee zu erwarten!

Webcam in Bad Gastein auf rund 850 m Seehöhe um 17:20 Uhr - http://www.packages.at/gastein/webcam/37.html
Webcam in Bad Gastein auf rund 850 m Seehöhe um 17:20 Uhr – http://www.packages.at/gastein/webcam/37.html

+++ Update 17:00 +++

Beeindruckende Videoaufnahmen aus dem Lesachtal!

+++ Update 16:30 +++

Die Schneeraten in Osttirol und Oberkärnten sind nach wie vor beachtlich:

Wetterstation 1h -Neuschnee Gesamtschneehöhe
Kornat (K) 5 cm 79 cm
Lienz (T) 4 cm 34 cm
Döllach (K) 4 cm 112 cm
Kötschach-Mauthen (K) 4 cm 50 cm
Sillian 3 cm 104 cm
Webcam in Lienz am 06.12. um 16:30 Uhr - https://www.alpenkaiser.com/wetter/tirol/osttirol/lienz/wetter-lienz-hauptplatz.jpg
Webcam in Lienz am 06.12. um 16:30 Uhr – https://www.alpenkaiser.com/wetter/tirol/osttirol/lienz/wetter-lienz-hauptplatz.jpg

+++ Update 16:00 +++

Auch in Vorarlberg und im Tiroler Oberland beginnt es neuerlich kräftig zu schneien. Hier kommen am Abend und in der Folgenacht bis in die meisten Tallagend einige Zentimeter Neuschnee zusammen.

Webcam im Brandnertal am 06.12. um 16:15 Uhr - https://www.zimba-brand.at/webcam/zimbabrand.jpg
Webcam im Brandnertal am 06.12. um 16:15 Uhr – https://www.zimba-brand.at/webcam/zimbabrand.jpg
Webcam Bludenz am 06.12. um 16:15 Uhr - https://www.bludenz.at/webcam_rathaus/axis-cgi/jpg/image.cgi
Webcam Bludenz am 06.12. um 16:15 Uhr – https://www.bludenz.at/webcam_rathaus/axis-cgi/jpg/image.cgi

+++ Update 15:00 +++

Auch im Oberpinzgau greifte der Niederschlag in den letzten 24 Stunden immer mehr über. So sind z.B. in Mittersill  seit gestern um 15 Uhr rund 60 l/m² Regen zusammengekommen. Die Folgen sind gesättigter Boden und lokale Überflutungen, wie hier in Uttendorf:

Webcam Uttendorf im Oberpinzgau am 06.12. um 15 Uhr - https://www.uttendorf.com/fileadmin/ftp/computertechnik-wolf.at/webcam/2/current.jpg
Webcam Uttendorf im Oberpinzgau am 06.12. um 15 Uhr – https://www.uttendorf.com/fileadmin/ftp/computertechnik-wolf.at/webcam/2/current.jpg

+++ Update 14:00 +++

Von den Ötztaler Alpen entang des Hauptkamms bis nach Osttirol und Oberkärnten ist das klimatologische Niederschlagssoll für den Dezember in nur 6 Tagen bereits erreicht. Vom Mölltal bis zur italienischen Grenze fiel aber binnen 6 Tagen zum Teil schon mehr als das Vierfache an Niederschlag (z.B. in Lienz), was üblicherweise in einem gesamten Dezember zusammenkommt.Anteil der klimatologischen Niederschläge, die bis zum 06.12. um 14 Uhr bereits zusammengekommen sind - UBIMET, ZAMG

Anteil der klimatologischen Niederschläge, die bis zum 06.12. um 14 Uhr bereits zusammengekommen sind – UBIMET, ZAMG

+++ Update 11:45 +++

Der Regen und nasse Schneefall hat mittlerweile zu einer hohen Schneelast sowie auch zu einer sehr großen Lawinengefahr geführt. In Osttirol herrscht Lawinenwarnstufe 5.

+++ Update 10:00 +++

Das intensive Niederschlagsereignis bringt auch einige Rekorde mit sich. So wurde etwa an der Station Kornat im Lesachtal, Kärnten mit 190 Litern in 24 Stunden einer neuer österreichweiter Niederschlagrekord für den Winter aufgestellt. Generell ist im Süden bereits deutlich mehr Niederschlag gefallen als in einem ganzen Winter üblich. Normalerweise fallen in dieser Region im Schnitt etwa 120 bis 190 Liter Niederschlag in drei Monaten. In den letzten 48 Stunden waren es aber bereits bis zu 300 Liter. Anbei noch die Neuschneemengen seit Freitagmittag.

 

+++ Update 09:00 +++

Der Niederschlag intensiviert sich im Süden nun wieder, somit sinkt auch die Schneefallgrenze von den höheren Tallagen langsam wieder in die Täler. So schneit es mittlerweile in Kornat wieder, auch in Kötschach-Mauthen geht der Regen nun allmählich wieder in Schneefall über. (Klick auf das Bild für die volle Auflösung)

2-Meter Temperatur © Ubimet

+++ Update 08:00 +++

Besonders Osttirol ist von dem kräftigen Niederschlag betroffen, hier herrscht nun die höchste Lawinenwarnstufe (Stufe 5 – sehr groß). Verbreitet besteht die Gefahr durch spontane Lawinen, daher sind auch viele Straßensperren aktiv.

Höchste Lawinengefahr in Ost- und Südtirol. © Lawinenwarndienst Tirol
Straßensperren in Osttirol © Land Tirol

+++ Update 07:15 Uhr +++

Die Luftmassengrenze erstreckt sich derzeit nicht nur über den Alpenraum, sondern weit bis in den Süden Italiens. Von Sizilien bis nach Oberkärnten hat sich eine fast „sommerliche“ Gewitterlinie gebildet. Auch in den Kitzbüheler Alpen gab es ein paar Blitze. Dies führt zeitweise zu einer Intensivierung des Niederschlags.

Gewitter Linie von Süditalien bis zu den Alpen ©Ubimet/Nowcast

+++ Update 06:30 Uhr +++

Wie geht es nun mit dem Niederschlag weiter und wie viel wird noch fallen?

Laut den aktuellen Modellprognosen hält der kräftige Niederschlag im Südwesten Österreichs bis zum Abend an. Die erwarteten Regenmengen sind in der Grafik ersichtlich. In der Nacht zum Montag entspannt sich die Lage aber dann allmählich. (Für eine größere Ansicht einfach auf die Karte klicken)

In den größeren Tälern Osttirols und Oberkärntens, wie etwa dem Lienzer Becken oder dem Lesachtal ging der Schneefall in der Nacht teilweise in Regen über. Dies erhöhte die Schneelast deutlich, auch die Lawinengefahr ist mittlerweile groß. Da die Intensität des Niederschlags am Nachmittag aber wieder zunimmt, sinkt auch die Schneefallgrenze langsam wieder ab.

+++ Update 05:00 Uhr +++

Zusammenfassung der Nacht

Niederschlagssumme von Samstag 23 Uhr bis Sonntag 5 Uhr © UBIMET
Schneehöhen am Sonntag 6.12.2020 um 5 Uhr morgens © UBIMET

In der Nacht hat es besonders zwischen den Ötztaler Alpen und Oberkärnten weiterhin kräftig geregnet oder geschneit. Die Schneefallgrenze liegt im Westen bei 500 m und im Osttirol und Oberkärnten bei etwa 1000 m. Besonders in Oberkärnten ist über Nacht deutlich mildere Luft eingeflossen, sodass hier der Schnee bereits schmilzt und häufig Regen fällt. Dieser wird vom Schnee aufgesogen und macht diesen extrem schwer. Hier droht weiterhin Schneebruch. Ein gutes hat dieses jedoch, das Wasser fließt nicht direkt in die Flüsse, somit ist Hochwasser zunächst kein Thema.

Zudem gab es im Raum Lienz und entlang der Karnischen Alpen immer wieder ein paar Blitze während der Nacht..

Nächtliche Höchstwerte © UBIMET
Stärkste Böe seit Mitternacht © UBIMET

Besonders entlang der zentralen Nordalpen wehte in der Nacht kräftiger und böiger Südföhn. Daher war es hier teilweise frühlingshaft mild und trocken.

+++ Update 01:00 Uhr +++

Abseits des Niederschlags ist es stürmisch.

Maximale Windböe am 5.12.2020 © UBIMET

+++ Update 22:00 Uhr +++

Beeindruckend sind einerseits die enormen Stauniederschläge besonders in Osttirol und Oberkärnten,

24-stündige Niederschlagsmengen seit gestern, Freitag, 20 Uhr

andererseits aber auch die föhnbedingt um 21:20 Uhr immer noch deutlich 2-stelligen Temperaturen vom Tennengau bis ins Mostviertel:

2m-Temperaturen von 21:20 Uhr

+++ Update 19:30 Uhr +++

Spitzenreiter der letzten drei Stunden: Das Ötztal! In Umhausen schneit es derzeit am kräftigsten mit beachtlichen 18 cm Neuschnee in 3 Stunden, 7 davon in nur 60 Minuten! Hier liegen derzeit schon 45 cm Schnee.

Niederthai bei Umhausen im Ötztal - https://www.tauferberg.com/preise-service/webcam
Niederthai bei Umhausen im Ötztal – https://www.tauferberg.com/preise-service/webcam

+++ Update 19:00 Uhr +++

Die Lawinengefahr hat heute schon die Stufe 4 von 5 erreicht, morgen ist weiterhin mit teils extremer Gefahr zu rechnen:

Lawinengefahr am Sonntag 06.12., grün = Stufe 1, rot = Stufe 4 - http://www.lawinen.at/
Lawinengefahr am Sonntag 06.12., grün = Stufe 1, rot = Stufe 4 – http://www.lawinen.at/

+++ Update 18:45 Uhr +++

Viele Wetterstationen in Osttirol und Oberkärnten vom Mölltal bis zur italienischen Grenze haben schon bis 18 Uhr MEZ – also 6 Stunden vor Mitternacht –  neue tägliche Niederschlagsrekorde für den Dezember eingestellt. Unter anderem:

Wetterstation Neuer Rekord am 05.12.2020 (bis 18 Uhr)
Döllach 101,4 mm
Lienz 92,6 mm
Sillian 90,0 mm
St. Jakob / Defereggen 81,1 mm
Obervellach 62,4 mm

+++ Update 18:25 Uhr +++

Werteupdate um 18 Uhr:

Bisherige Niederschlagsmengen (24-stündige Summe seit gestern 18 Uhr):

Kornat 152 mm
Lienz 118,5 mm
Sillian 114,8 mm

Aktuelle Schneehöhen:

Döllach 101 cm
Sillian 94 cm
Kornat 90 cm

 

+++ Update 16:45 Uhr +++

Die Lage heute abends in Heiligenblut im Mölltal. Hier sind seit gestern 90 cm Neuschnee gefallen. Bis Sonntagabend kommen hier weitere 50 bis 70 cm hinzu!

+++ Update 16:15 Uhr +++

In der letzten Stunde ist die Schneedecke in Osttirol und Oberkärnten vor allem unterhalb von 1000 m Seehöhe eindeutig nasser und schwerer geworden. Trotzt stündlichen Niederschlagsraten von 3 bis 8 l/m² ist die Schneedecke oft zurückgegangen wie z.B. in Lienz (-1 cm) und auch im Lesachtal (-1 cm). Die Setzung und der zunehmend nasse Niederschlag erhöhen jetzt die Last des Schnees.

+++ Update 15:45 Uhr +++

Der Schnee hat jetzt auch das obere Inntal erreicht. In Telfs hat sich schon eine dünne Schneedecke gebildet, in Innsbruck fallen jetzt erste Schneeflocke. In Seefeld sind schon 9 cm Neuschnee zusammengekommen. Mit einfließender Kaltluft aus Westen und übergreifendem Niederschlag aus Süden schneit es am Abend und in der Folgenacht auch in Nordtirol und Teilen Vorarlbergs kurzzeitig kräftig!

Webcam in Seefeld am 05.12. um 15:40 Uhr MEZ - https://seefeld-dorfplatz.panomax.com/#
Webcam in Seefeld am 05.12. um 15:40 Uhr MEZ – https://seefeld-dorfplatz.panomax.com/#
Webcam Innsbruck am 05.12. um 15:35 Uhr MEZ - https://www.innsbruck.info/webcam/
Webcam Innsbruck am 05.12. um 15:35 Uhr MEZ – https://www.innsbruck.info/webcam/

+++ Update 15:30 Uhr +++

Schneegewitter in Osttirol! Zwischen 14 Uhr und 15 Uhr wurde in Osttirol knapp westlich von Lienz im oberen Drautal ein Blitz geortet!

Blitze am 05.12. zwischen 13:30 und 14:30 Uhr MEZ - nowcast, UBIMET
Blitze am 05.12. zwischen 13:30 und 14:30 Uhr MEZ – nowcast, UBIMET

+++ Update 15:00 Uhr +++

Bis zu 100 l/m² Regen sind heute binnen nur 14 Stunden zwischen Osttirol und Oberkärnten gefallen. Die 97 l/m² in Kornat auf 1000 m Seehöhe sind aber alle in Form vom Schnee gefallen und sorgten hier für eine schwere, rund 45 cm dicke Schneedecke.

Aufsummierte Niederschlagsmengen am 05.12. bis 14 Uhr MEZ - UBIMET, ZAMG
Aufsummierte Niederschlagsmengen am 05.12. bis 14 Uhr MEZ – UBIMET, ZAMG

+++ Update 14:30 Uhr +++

Die 24-stündigen Schneemengen bis zum 05.12. um 14 Uhr MEZ:

Schneehöhe 14 Uhr Differenz zum Vortag Station/Ort
97 cm + 78 cm Kornat, K
92 cm + 83 cm Döllach, K
83 cm + 71 cm Sillian, T
82 cm + 70 cm Mittewald/Drau, T
80 cm + 64 cm Kötschach-Mauthen, K
72 cm + 64 cm St. Jakob/Defereggen, T
68 cm + 56 cm Mallnitz, K
59 cm + 49 cm Kals, T
42 cm + 28 cm Lienz, T

+++ Update 14:00 Uhr +++

Erstaunlicher Vergleich gestern/heute in Prägraten am Großvenediger (Osttirol) auf 1400 m Seehöhe: In weniger als 24 Stunden sind hier schon rund 70 cm Nassschnee zusammengekommen!

Webcam Prägraten am Großvenediger am 04.12. und 05.12. um 14 Uhr - https://wetter.unterwurzacher.at/meteo/pages/other/WC_webcams.php
Webcam Prägraten am Großvenediger am 04.12. und 05.12. um 14 Uhr – https://wetter.unterwurzacher.at/meteo/pages/other/WC_webcams.php

+++ Update 13:00 Uhr +++

Hier noch ein Blick auf die Drautalstraße und nach Obertilliach:

@ https://www.tirol.gv.at
@ https://www.tirol.gv.at

+++ Update 12:30 Uhr +++

Aktuelle Schneehöhen siehe Bild. Nördlich des Alpenhauptkamms auf Salzburger Seite fällt nicht nur deutlich weniger Niederschlag, hier handelt es sich mit Ausnahme der südlichsten Talschlüsse auch meist um Regen. Durch den gestrigen Föhn wurde hier die Kaltluft ausgeräumt.

Gemessene Schneehöhen von Samstag, 12 Uhr MEZ @ UBIMET

 

+++ Update 11:30 Uhr +++

Der Schnee wird nun immer feuchter, in manchen Tälern handelt es sich auch phasenweise um Schneeregen oder Regen. Damit setzt sich der vorhandene Schnee und wird dichter, die Last steigt und die Zuwachsraten bei der Schneehöhe nehmen trotz stündlicher Niederschlagsmengen von 3 bis 8 l/m² ab.

Webcambild Lienz @ https://www.alpenkaiser.com
Webcambild Kötschach-Mauthen @ http://aquarena.koemau.at

+++ Update 11:00 Uhr +++

Während das Schneechaos im Südwesten seinen Lauf nimmt, weht keine 120 km entfernt besonders in der Obersteiermark sowie den südlichen Teilen Ober- und Niederösterreichs der Föhn und sorgt hier für beachtliche Temperaturen. 17 Grad werden zur Stunde in Schönau an der Enns, 16 Grad in Weyer, 15 Grad in Oberndorf/Melk gemessen.

Analyse der bisherigen Höchstwerte am Samstag @ UBIMET

 

Auch die Windböen waren hier beachtlich:

Hitliste der gemessenen Windböen @ UBIMET

+++ Update 10:30 Uhr +++

Über Nacht sind in Osttirol und Oberkärnten bereits Niederschlagsmengen zwischen 60 und 90 l/m² gefallen, am Brenner waren es mit etwa 40 l/m² etwas weniger. Dies resultiert in folgenden aktuellen Schneehöhen (10 Uhr, Differenz zum Vortag):

Schneehöhe 10 Uhr Differenz zum Vortag Station/Ort
81 cm + 62 cm Kornat, K
72 cm + 55 cm Kötschach-Mauthen, K
72 cm + 62 cm Döllach, K
69 cm + 56 cm Mittewald/Drau, T
65 cm + 53 cm Sillian, T
62 cm + 50 cm Mallnitz, K
57 cm + 49 cm St. Jakob/Defereggen, T
49 cm + 43 cm Brenner, T
35 cm + 20 cm Lienz, T

 

24-stündige Niederschlagssumme bis Samstag, 09 Uhr @ UBIMET
Analyse der Neuschneesumme vom Samstag bis 9 Uhr @ UBIMET

+++ Update 10:00 Uhr +++

An diesem Wochenende wird Österreich wettertechnisch einiges geboten. Eingebettet in eine stürmische Südströmung erstreckt sich eine Luftmassengrenze von Italien über die Alpen hinweg bis nach Deutschland. In ihrem Bereich wird von Süden her sehr feuchte Luft an die Alpen geführt und ausgepresst, enorme Schneemengen sind die Folge. Östlich der Luftmassengrenze an der Alpennordseite hingegen weht nach wie vor Föhn.

 

Tief XUNAV sorgt für Schnee teils bis in tiefe Lagen

Schnee in Köln - pixabay.com / 36936

In den kommenden Stunden verlagert sich Tief XUNAV von der Adria bis nach Bayern. In der Nacht auf Montag überquert das Tiefs Deutschland und bringt einiges an Winterwetter vor allem in der Südwesthälfte des Landes.

Animation des Luftdrucks bis Montagabend mit der Zugbahn von Tief XUNAV - ECMWF, UBIMET
Animation des Luftdrucks bis Montagabend mit der Zugbahn von Tief XUNAV – ECMWF, UBIMET

Vom Allgäu bis zur Schwäbischen Alb setzt bereits im Laufe des Nachmittags teils kräftiger Schneefall ein, der sich am Abend weiter nach Nordwesten ausbreitet und Montagfrüh auch Nordrhein-Westfalen erreicht. Oberhalb von rund 400 m sind vom Allgäu bis zum Sauerland verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee einzuplanen. In den Niederungen handelt es sich meist und Schneeregen, wobei sich stellenweise bis Montagmorgen auch eine sehr dünne und nasse Schneedecke bilden kann. Vor allem vom Ruhrgebiet bis zur Köln-Bonn-Region sind nach derzeitigem Stand auch 3 bis 5 cm Nassschnee im Frühverkehr möglich.

24-stündige Neuschneemengen in cm nach dem ECMWF-Modell bis Montagabend - ECMWF, UBIMET
24-stündige Neuschneemengen in cm nach dem ECMWF-Modell bis Montagabend – ECMWF, UBIMET

 

Titelbild: Schnee in Köln – pixabay.com / 36936

Osttirol + Oberkärnten: Sehr hohe Schneebruch- und Lawinengefahr

Ursache für die aktuell anhaltenden Niederschläge ist eine recht stationäre Luftmassengrenze, die sich quer von Süd nach Nord über die Alpen erstreckt. Eingebettet ist diese in eine stürmische Südströmung, mit welcher beständig ausgesprochen feuchte Luft herangeführt wird. So schneit es seit Freitagnachmittag am Tiroler Alpenhauptkamm, besonders aber in Osttirol und Oberkärnten ergiebig. Bereits bis Samstagnachmittag wurde hier in den Tälern bis zu etwa 1 m Neuschnee gemessen. Über Nacht gab es in tiefen Lagen schließlich vermehrt Regen, welcher im Schnee gebunden wurde und wird. Die Schneelast nimmt damit immer weiter zu, entsprechend ist die Schneebruch- und vor allem auch die Lawinengefahr inzwischen sehr hoch. Für ganz Osttirol gilt inzwischen die höchste Lawinenwarnstufe 5.

 

Analyse der Niederschlagsmenge über die vergangenen 48 Stunden @ UBIMET

Bis zu 300 l/m² gemessen – neue Rekorde

Die Niederschlagsmengen haben bereits jetzt vor dem eigentlichen Ende des Ereignisses einige Rekorde gebrochen. In Kornat im Lesachtal, Kärnten wurde mit 190 l/m² die höchste Menge innerhalb eines Tages gemessen – so viel wie noch nie zuvor in einem Wintermonat in Österreich seit Beginn der Aufzeichnungen. Darüber hinaus gab es einige neue Stationsrekorde auf Tages- und Monatsbasis. Und generell wurde mit meist 150 bis 300 l/m² innerhalb von weniger als zwei Tagen bereits mehr Niederschlag verzeichnet als in einem üblichen Winter (Dezember, Jänner, Februar).

Föhn mit Böen über 100 km/h

Auch in Teilen Nordtirols fiel der Schneefall bisher kräftig aus, insbesondere am Brenner, im Stubai-, im Ötz- und im Pitztal. Im Unterland handelte es sich dagegen meist um Regen. Vom Salzburger Pinzgau bis in die Niederösterreichischen Voralpen weht dagegen nach wie vor stürmischer Südföhn. Dieser sorgte teils für orkanartige Sturmböen wie in Abtenau mit 109 km/h oder Windischgarsten mit 108 km/h, dazu wurden hier Temperaturen von bis zu 17 Grad gemessen.

 

Prognose der Neuschneesumme am Dienstag und Mittwoch @ UBIMET

Wetterberuhigung am Montag, neuer Schnee ab Dienstag

Bis in die Nacht auf Montag hält die gefährliche Wetterlage unvermindert an, ab dann lassen Regen und Schneefall in den betroffenen Regionen deutlich nach. Zwar fällt in Osttirol und Oberkärnten auch am Montag aus dichten Wolken zeitweise Schnee, jedoch nur mehr mit leichter Intensität. Ein nächstes Tief kündigt sich derweil ab Dienstag an, dann bei generell etwas niedrigeren Temperaturen. Im Laufe des Dienstagvormittags ist somit im Süden allgemein mit neuerlich sich verstärkendem Schneefall zu rechnen, der nach aktuellem Stand bis Mittwochmittag anhält. In den Tälern Osttirols und Oberkärntens sind demnach wieder Neuschneemengen bis etwa 50 cm möglich, aber auch sonst sind inneralpin ein paar Zentimeter zu erwarten.

 

Titelbild: Webcambild aus Prägraten am Großvenediger @ https://www.unterwurzacher.at/wetter/webcam.jpg

Am Wochenende in Osttirol und Oberkärnten extremer Schneefall

Schnee

Am Freitag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs namens VIRPY mit Kern über England. Auf den Bergen kommt dabei eine stürmische Südströmung auf und südlich des Alpenhauptkamms setzt ab Freitagabend intensiver Niederschlag ein, der bis zum späten Sonntagabend anhält. In Osttirol und Oberkärnten sowie direkt am Alpenhauptkamm kommen enorme Niederschlagsmengen zusammen, was an die Ereignisse von November 2019 erinnert.

Am Freitag Föhnsturm

Am Freitag kommt an der gesamten Alpennordseite stürmischer Südföhn auf, der in einigen Tälern teils schwere Sturmböen von 70 bis 90, lokal auch 100 km/h km/h bringt. Bei zeitweiligem Sonnenschein steigen die Temperaturen dabei auf bis zu 14 Grad an. Am Nachmittag geht der Föhn westlich von Innsbruck zu Ende, gleichzeitig setzt in Osttirol und Oberkärnten Schneefall ein. In der Nacht auf Samstag fällt dieser zunehmend intensiv aus.

Modellprognose der Windspitzen am Freitag. © UBIMET

Gewittriger Starkschneefall

Am Samstag und Sonntag sorgt ein Randtief über Norditalien für intensiven und teils auch gewittrig durchsetzten Schneefall in Osttirol und Oberkärnten. Die Schneefallgrenze liegt in Osttirol weiterhin in den Tälern, der Schnee wird in tiefen Lagen aber immer feuchter. Am Sonntag mischt sich unterhalb von etwa 1000 m zeitweise auch Regen dazu. In Unterkärnten stiegt die Schneefallgrenze dagegen bereits am Samstag gegen 1000 bis 1500 m an. In den östlichen Nordalpen und im Osten bleibt es dagegen föhnig mit Temperaturen bis zu 12 Grad.

Am Samstag gibt es eine ausgeprägte Südstaulage mit Föhn im Osten.

Etwas Schnee im Westen

Am Alpenhauptkamm schneit es ebenfalls ergiebig und etwas Neuschnee ist mit Ankunft einer Kaltfront auch in Vorarlberg und Nordtirol zu erwarten. Im Pinz- und Pongau kündigen sich dagegen vor allem im Bereich der Tauern große Regenmengen an. Die Schneefallgrenze liegt an der Alpennordseite zwischen den Tallagen in Vorarlberg und gut 1500 m im Pongau.

Neuschneeprognose bis Sonntagabend. © UBIMET

Ergiebige Mengen

In Summe sind von Freitagabend bis Sonntagabend in Osttirol und Oberkärnten 250 bis 350 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, was etwa dem 6-fachen, durchschnittlichen Dezemberniederschlag entspricht. . Auf den Bergen kommen dabei mehr als 2 Meter Neuschnee zusammen, was im Zusammenspiel mit kräftigem Wind zu einer großen Lawinengefahr führt. Auch in den Tälern ist in Osttirol und im westlichen Oberkärnten aber teils mehr als 1 Meter Neuschnee zu erwarten. Durch den zunehmend nassen Schnee muss man allerdings mit einer zunehmenden Schneebruchgefahr rechnen. Besonders am Sonntag steigt zudem in Oberkärnten sowie in den Salzburger Tauerntälern auch die Gefahr von lokalen Überflutungen und Hangrutschungen an. Erst Sonntagnacht ist eine Wetterberuhigung zu erwarten.

Niederschlagsprognosen von ECMWF und ICON.

Titelbild © AdobeStock

Schnee und Glatteis am Donnerstag

Das Tief über dem Golf von Genua sorgt bereits am Nachmittag für Schneefall im Süden, der sich über Nacht verstärkt und besonders in Kärnten und der südöstlichen Steiermark ergiebig ausfällt. Vor allem in Kärnten sind verbreitet 15 bis 30 cm Neuschnee zu erwarten.

Aktuell schon starker Schneefall im Drautal

Donnerstagfrüh verlagert sich der Schwerpunkt des Schneefalls in den Südosten und auch vom Wechsel über Wien bis zum Waldviertel setzt verbreitet leichter bis mäßiger Schneefall ein. Somit kann sich im Laufe des Vormittag wohl auch in der Bundeshauptstadt eine dünne Schneedecke entwickeln.

Die UWZ-Warnkarte für Schnee am Donnerstag

Glatteis im äußersten Osten

Allerdings kommt in der Höhe auch mildere Luft zu uns und das macht sich vor allem im äußersten Osten bemerkbar. Hier geht der Schneefall nämlich verbreitet in Regen über, der dann in der frostigen bodennahen Luft gefriert. Somit kann es am Donnerstag in der Früh vor allem im Burgenland sowie im Marchfeld zu gefrierenden Regen und damit Glatteis kommen.

Schnee- und Glatteissituation am Donnerstag

Sowohl Schneefall als auch gefrierender Regen lassen ab Mittag nach und ziehen nach Osten langsam ab, somit entspannt sich die Lage und man kann für ein paar Stunden den Schnee genießen. All zu lange hat dieser nämlich in den meisten Regionen nicht Bestand. Schon am Freitag folgt das nächste Tief, dass dann in der Osthälfte für Sturm und deutlich ansteigende Temperaturen sorgt. In Osttirol und Oberkärnten sind hingegen enorme Schneemassen zu erwarten.

Titelbild: Adobe Stock

In der Nacht Schnee und Regen

Heute Abend begibt sich ein kleinräumiges Tief von der Nordsee über Westdeutschland in Richtung Süden und bringt pünktlich zum meteorologischen Winterbeginn am 01. Dezember reichlich Schneefall.

Bodenwetterkarte für die Nacht auf Dienstag. Quelle: DWD.

Aktuelles Radarbild und Temperaturen um 17:30 Uhr. @ DWD

Die Kaltfront des Tiefs erfasst in den kommenden Stunden weite Teile des Landes und sorgt im Norden für Regen, weiter nach Süden in weiterer Folge meistens für Schneefall. Ein Blick auf die aktuelle Temperatur, im Bild unten, zeigt, dass in der Mitte und im Südwesten noch teils Temperaturen unter dem Gefrierpunkt liegen und dies bedeutet Glatteisgefahr!

Aktuelle Lufttemperatur in Deutschland um 17 Uhr.

Vor allem in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist heute Nacht die Gefahr von gefrierendem Regen sehr hoch, deswegen laufen hier entsprechende Warnungen.

Warnkarte für gefrierdenden Regen @ UWR.de.

Morgen Dienstag schneit es in der Südhälfte verbreitet, in den höheren Lagen der Mittelgebirge und im Schwarzwald sind bis zu 15 cm Neuschnee zu erwarten, wie die aktuelle Prognosekarte zeigt. Aber auch in den Niederungen sind bis zu 5 cm Schnee möglich.

Prognose der Neuschneehöhe in der kommenden Nacht und bis Dienstag 10 Uhr. Quelle: UBIMET.

Titelbild: Winter wonderland @ www.pixabay.com

Montagnacht verbreitet Schneefall

Verantwortlich für das winterliche Intermezzo am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag ist ein kleines Randtief mit Kern ziemlich genau über Sylt. Zu sehen auf der Bodenwetterkarte von Dienstag 01 Uhr:

Ein Randtief über der Nordsee lenkt nasskalte Luft heran.

Ebenfalls gut zu sehen ist die Front des Tiefs (violett/blau), die uns von Nordwesten her mit jeder Menge Feuchtigkeit erreicht.

Die Temperaturen passen in jedem Fall für Schnee, zumindest von der Eifel, dem Sauerland und Harz südwärts. Hier liegen die Temperaturen in der Nacht auf Dienstag zwischen -5 und 0 Grad, weiter im Norden und Nordwesten bleibt es dagegen zu mild für Schnee. Im Südwesten und in der Mitte besteht gebietsweise allerdings auch Glättegefahr durch gefrierenden Regen.

Frostige Temperaturen in der Südhälfte.

Bleibt die Antwort auf die spannende Frage, wo denn nun wie viel Schnee fällt! Hier die Auflösung: In der gesamten Südhälfte kann sich eine dünne Schneedecke ausbilden, ausgenommen dürfte davon wohl nur der Rheingraben sein. Mehr als 1 bis 5 cm werden es in den Niederungen wohl kaum, etwas mehr (bis zu knapp 10 cm) Neuschnee kündigt sich dagegen im Thüringer Wald, im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb sowie am Alpenrand an.

Erwartete Neuschneemengen in der Nacht von Montag auf Dienstag.

November 2020 deutlich zu warm und trocken

Einer der 10 wärmsten November

Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der November 2020 mit einer Abweichung von rund +2 Grad deutlich zu warm. Damit reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 10 der wärmsten Novembermonate seit Messbeginn ein. Die größten Abweichungen finden sich auf den heimischen Gipfeln wieder, wo der November sogar die Top 5 entert: Am Feuerkogel in über 1600 m Seehöhe bilanziert der November um rund 5 Grad zu warm, ein ähnliches Bild zeigt sich mit Abweichungen jenseits der +4 Grad auf dem Patscherkofel, dem Sonnblick und der Villacher Alpe. Die relativ gesehen kühlsten Regionen waren dagegen so manche Alpentäler. Hier konnte die Luft in den oftmals sternenklaren Nächten stark auskühlen, die schwache Novembersonne vermochte es nur bedingt, die Luft tagsüber kräftig zu erwärmen. Zell am See und Aigen im Ennstal schließen den Monat ausgeglichen, zu kalte Orte sucht man im November vergeblich.

Hinweis: Um die Bilder in voller Auflösung und somit besser lesbar genießen zu können, einfach anklicken/antippen…

Temperaturabweichungen im November 2020.

Anfang des Monats war es noch einmal fast schon spätsommerlich, hier die Höchstwerte der Bundesländer im November:

Gemessene Höchstwerte in den Bundesländern.

Doch auch mäßiger bis strenger Frost war schon mit dabei, wie der Blick auf die gemessenen Tiefstwerte zeigt:

Gemessene Tiefstwerte in den Bundesländern.

Kaum Niederschlag

Der anhaltende Hochdruckeinfluss hielt auch die meisten wetteraktiven Fronten vom Alpenraum fern, Mittelmeertiefs blieben ebenso Mangelware. Folglich verwundert es kaum, dass der November 2020 mit einer landesweiten Abweichung von rund 70 Prozent viel zu trocken ausfiel. Damit reiht sich der ablaufende Monat auf Platz 2 der trockensten November der vergangenen 60 Jahre. Lediglich anno 2011 bilanzierte der November österreichweit noch deutlich trockener. Besonders markant sind die Abweichungen in den Alpen: Zwischen der Silvretta im Westen und dem Wechsel im Osten belaufen sich die Defizite auf 90 bis 95%. Prutz und Döllach beispielsweise schrammten nur haarscharf an einem Totalausfall in Punkto Niederschlag vorbei, rund 1 Liter pro Quadratmeter wurde hier gemessen. Selbst in den typischerweise niederschlagsreichen Staulagen der Nordalpen füllten sich die Messkübel nur spärlich. Schröcken zum Beispiel weist einen durchschnittlichen Novemberniederschlag von 162 l/m² auf, heuer waren es hier auch nur knapp 50 l/m² bzw. -70%.

Niederschlagsabweichungen im November 2020.

Hier noch die absoluten Niederschlagsmengen im November:

Monatsniederschlag November 2020.

Viel Sonne im Bergland, Grauer November im Flachland

Passend zum beständigen Hochdruckwetter mit viel Nebel und Hochnebel in den Niederungen und oftmals strahlendem Sonnenschein in sowie auf den Bergen präsentiert sich auch die Bilanz der Sonnenscheindauer zweigeteilt. Im Flachland hinken die Sonnenstunden im ablaufenden Monat dem Soll hinterher, Wien beispielsweise weist ein Defizit von gut 10% auf. Ganz anders dagegen das Bild auf den heimischen Gipfeln: Auf der Kanzelhöhe in Kärnten schien die Sonne bis dato schon 196 Stunden lang, 118 Stunden sind es hier im langjährigen Mittel im gesamten November. Eine Abweichung von mehr als +50% verzeichnen auch die Schmittenhöhe in Salzburg sowie der Schöckl in der Steiermark. Deutlich häufiger als im langjährigen Mittel konnte man die Sonne aber auch in den Alpentälern genießen, exemplarisch hierfür dienen Feldkirch (+50%), Bad Ischl (+60%) und Bischofshofen (+40%). Das absolut sonnigste Fleckerl in Österreich war der Brunnenkogel, 205 Sonnenstunden wurden an der höchstgelegenen Station des Landes schon gemessen, nur der April war dort oben auf 3.400 m heuer noch sonniger.

Anzahl der Sonnenstunden.

Extremwerte November 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens):

Höchste Temperaturen

    • 23,3 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 03.)
    • 23,1 Grad Bad Gleichenberg (ST, 03.)
    • 23,0 Grad Dornbirn (V, 02.)
    • 22,5 Grad Bregenz (V, 02.)
    • 22,2 Grad Deutschlandsberg (ST, 03.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler

    • -13,0 Grad Lech/Arlberg (V, 21.)
    • -11,9 Grad Galtür (T, 21.)
    • -11,8 Grad Schmirn (T, 21.)
    • -11,3 Grad Warth (V, 21.)
    • -10,3 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 21.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe

    • -9,1 Grad Radstadt (S, 25.)
    • -8,8 Grad Zeltweg (ST, 22.)
    • -8,5 Grad Weitensfeld (K, 25.)
    • -8,4 Grad Turnau (ST, 22.), Mittersill (S, 25.)
    • -8,3 Grad Puchberg/Schneeberg (NÖ, 22.), Kindberg (ST, 22.)

Anzahl Frosttage (Tiefstwert kleiner 0 Grad)

    • 25 St. Michael im Lungau, Böckstein, Rauris (alle S), Neumarkt, Bad Mitterndorf, Irdning/Gumpenstein, Turnau (alle ST), St. Jakob im Defereggental, St. Leonhard im Pitztal, Nauders (alle T)
    • 24 Schmirn, Seefeld (beide T), Zell am See, Mittersill, Radstadt, Bad Hofgastein (alle S), Semmering (NÖ), Aigen/Ennstal, Oberwölz, Gröbming, Kalwang, Zeltweg, Rottenmann, Mariazell, Pichl, Seckau (alle ST), Lech/Arlberg (V), Flattnitz (K)
    • 23 Mallnitz (K), Saalbach, Mariapfarr, Bad Gastein, Taxenbach, Tamsweg (alle S), Aflenz (ST), Bichlbach, Galtür, Westendorf, Tannheim (alle T)

Anzahl Eistage (Höchstwert kleiner 0 Grad)

    • 8 Bad Bleiberg (K), Saalbach (S)
    • 7 Holzgau, Mittewald an der Drau (beide T)
    • 6 Gstatterboden (ST)

Nasseste bewohnte Orte

    • 49 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
    • 44 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
    • 41 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)

Trockenste Orte

    • 1 Liter pro Quadratmeter Prutz (T), Döllach (K)
    • 2 Liter pro Quadratmeter Nauders (T), Leoben (ST), Kals (T)
    • 3 Liter pro Quadratmeter Gröbming (ST), Brunn am Gebirge (NÖ), Aigen/Ennstal (ST)

Absolut sonnigste bewohnte Orte

  • 163 Sonnenstunden Preitenegg (K)
  • 152 Sonnenstunden Sulzberg (V)
  • 150 Sonnenstunden Neumarkt (ST)

Kontinentale Luftmassen erfassen am Sonntag Österreich

Frost in Australien

In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Im Donauraum und im Klagenfurter Becken gab es im Mittel etwa an jedem zweiten Tag keine einzige Minute Sonnenschein. Ganz anders sieht es im Bergland aus, so konnte man etwa auf der Villacher Alpe mit 190 Sonnenstunden fast viermal so viel Sonnenschein wie in Klagenfurt genießen.

Vorläufige Anzahl an trübe Tagen (weniger als 20% rel. Sonnenscheindauer) im November.

Am Samstag noch kaum Änderungen

Am Samstag überwiegt noch der Hochdruckeinfluss, somit setzt sich das oft nebelig-trübe Novemberwetter in den Niederungen und in den südlichen Becken fort. Besonders im Osten fällt im Tagesverlauf stellenweise auch etwas Nieselregen oder Schneegriesel und die Nebelobergrenze steigt auf über 1000 m an. Inneralpin und vor allem auf den Bergen einmal mehr strahlenden Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen -1 bis +9 Grad mit den höchsten Werte im westlichen Bergland.

Prognose der Höchstwerte am Samstag. © UBIMET

Tief TANJA bringt kontinentale Luft

Ein Tief über Russland namens TANJA führt am ersten Advent aus Nordosten kalte Luftmassen kontinentalen Ursprungs in den Osten des Landes. Im Norden und Osten kommt dabei wieder zeitweise die Sonne zum Vorschein, während sich am Alpenrand vom Rheintal bis in den Flachgau sowie im Süden weiterhin zäher Hochnebel hält. Die Obergrenze steigt weiter an, somit werden hier mehr Tallagen als zuletzt mit dem Nebel geflutet. Die Temperaturen gehen vor allem in den Nordalpen zurück und erreichen maximal -1 bis +6 Grad mit den mildesten Werten in höheren Tallagen südlich der Tauern.

Rückwärtstrajektorien dienen zur Herkunftsanalyse von Luftmassen. ©wetter3.de

Zunehmender Tiefdruckeinfluss

Der Montag bringt wenig Änderungen, am Dienstag gerät Mitteleuropa aber zunehmend unter Tiefdruckeinfluss und im Tagesverlauf ziehen im gesamten Land Wolken auf. Nach derzeitigem Stand zeichnet sich an der Alpennordseite auch etwas Schneefall bzw. in tiefsten Lagen wie am Bodensee vorübergehend auch Schneeregen ab. Vorerst trocken bleibt es im Süden, zur Wochenmitte nimmt der Tiefdruckeinfluss aber auch hier zu. Die Chancen auf Schneefall steigen somit selbst in tiefen Lagen an.

Besonders zur Wochenmitte nehmen die Chancen für Schneefall zu. © ECMWF

Novembersonne – eine Zwischenbilanz

Sonnenuntergang über dem Nebelmeer. Quelle: www.foto-webcam.eu

Die Begriffe Nebel und Hochnebel sind ein fester Bestandteil der Wettertexte im November, insbesondere in diesem November. Doch nicht überall war dieser Monat bisher so trüb, wie man es aus den Wettermeldungen zu vernehmen mag.

Im Bergland sonnig, in den Niederungen trüb

In Verbindung mit beständigen Hochdruckwetterlagen war die sogenannte Inversionswetterlage in den letzten Wochen sehr oft in den Wetterberichten zu hören – diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, so ist es in mittleren Höhenlagen milder und oft sonniger als in den Tal- und Beckenlagen.

Gesamtanzahl der trüben Tage im November. Quelle: UBIMET
Gesamtanzahl der trüben Tage im November. Quelle: UBIMET

Die bisherige Bilanz der Sonnenscheindauer fällt daher in den typischen Nebelregionen Österreichs, im Donauraum und im östlichen Flachland sowie in den südlichen Beckenlagen mit knapp 30 % relativ mager aus.

Die relative Sonnenscheindauer in Prozent der maximal möglichen. Quelle: UBIMET
Die relative Sonnenscheindauer in Prozent der maximal möglichen. Quelle: UBIMET

Im Bergland war der November insgesamt freundlich, je weiter in Richtung Westen, umso freundlicher.

Trockene Zwischenbilanz

Niederschlagsmäßig bilanziert der November insbesondere im Burgenland und der Steiermark bisher relativ trocken, nur im äußersten Norden kommt man mit etwa 60 bis 70 % des Solls der Klimatologie etwas näher.

Aktuelle Niederschlagssumme im November 2020. Quelle: UBIMET.
Aktuelle Niederschlagssumme im November 2020. Quelle: UBIMET.

Titelbild: Sonnenuntergang über dem Nebelmeer. Quelle: www.foto-webcam.eu

Südweststeiermark: Schnee aus der Nebelschicht

Reif und Schnee im Winter - Larisa-K / pixabay.com

Das kräftige Hoch VALENTIN über Osteuropa sorgt verbreitet für ruhige Verhältnisse. Im Herbst heißt das: Inversionswetterlage. In den Niederungen sammelt sich in den langen Nächsten rasch sehr kalte, schwerere Luft, während auf den Bergen deutlich mildere und sehr trockene Verhältnisse herrschen. Dies ist besonders am heutigen Mittwoch der Fall: Oberhalb von 1000 – 1500 m wurde bei strahlendem Sonnenschein sogar die 10-Grad-Marke geknackt. Im Mühl- und Walviertel sowie in den südlichen Beckenlagen bleiben die Höchstwerte hingegen oft im negativen Bereich!

Dabei ist die Nebelschicht gebietsweise dick genug, um leichten Niederschlag zu verursachen. Im Nordosten und hier vor allem im Waldviertel handelt es sich meist um teils gefrierenden Nieselregen, im Grazer Becken gab es hingegen oft Meldungen von Reifbildung oder sogar leichtem Schneefall!

Temperaturen um 11:40 Uhr am 25.11. - UBIMET
Temperaturen um 11:40 Uhr am 25.11. – UBIMET
Frosttag (Tiefstwert unter Null Grad) oder Eistag (Höchstwert unter Null Grad) am 25.11. bis 11:40 Uhr - UBIMET
Frosttag (Tiefstwert unter Null Grad) oder Eistag (Höchstwert unter Null Grad) am 25.11. bis 11:40 Uhr – UBIMET
Niederschlagssume bis 11 Uhr am 25.11. - UBIMET
Niederschlagssume bis 11 Uhr am 25.11. – UBIMET

Auf der steirischen Seite der Koralpe und hier vor allem im Bezirk Deutschlandsberg war der Niederschlag aus der Nebelschicht lokal kräftig genug, um eine dünne Schneedecke zu bilden! An der lokalen Wetterstation kamen heute binnen rund 6 Stunden 0.5 l/m² zusammen.

Wetterdaten aus Deutschlandsberg für den 25.11.2020 - ZAMG, UBIMET
Wetterdaten aus Deutschlandsberg für den 25.11.2020 – ZAMG, UBIMET
Vertikalprofil der Atmosphäre um 4 Uhr MEZ am 25.11. in Graz - Universität Innsbruck http://ertel2.uibk.ac.at:8080/raso/
Vertikalprofil der Atmosphäre um 4 Uhr MEZ am 25.11. in Graz – Universität Innsbruck http://ertel2.uibk.ac.at:8080/raso/

Das Vertikalprofil – hier von 04 Uhr Lokalzeit aus Graz – zeigt das Temperaturprofil und den Feuchtegehalt in den einzelnen Schichten der Atmosphäre bis 16 km Höhe. Zu erkennen ist eine dünne, kalte und sehr feuchte Schicht in Bodennähe und der deutliche Temperaturanstieg ab ca. 1 km über dem Boden bei viel trockeneren Bedingungen  – die Inversion.

Oberhalb der Inversion auf dem Schoeckl bei +9 Grad und bester Fernsicht - https://schoeckl.it-wms.com/
Oberhalb der Inversion auf dem Schoeckl bei +9 Grad und bester Fernsicht – https://schoeckl.it-wms.com/

Auch in den kommenden Tagen setzt sich die Inversionswetterlage  vor allem im Osten und Süden Österreichs fort. Das Potential für Schnee oder Nieselregen aus der Hochnebelschicht nimmt aber etwas ab im Vergleich zum heutigen Mittwoch.

 

Titelbild: Reif und Schnee im Winter – Larisa-K / pixabay.com

Der herbstliche Sumpf

Eine kleine Einführung in die Meteorologie: Horizontale Luftbewegungen (und das ist nichts anderes als Wind) sind immer die Folge von Druckunterschieden. Bekanntlich weht der Wind auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn um die Tiefs und entgegen dem Uhrzeigersinn um Hochdruckgebiete. Sind also Hochs und Tiefs bei uns in Mitteleuropa stark ausgeprägt, ist auch der Wind spürbar. Mit dem Wind verlagern sich auch Wolken, Regengebiete und allgemein Luftmassen. Meteorologen sprechen dann von einer dynamischen Wetterlage, jetzt im Herbst wären das Fronten, die uns im Tagesrhythmus überqueren.

Sind die Druckunterschiede (Gradienten) über eine große Fläche gesehen dagegen sehr gering, gibt es folglich auch nur schwache Luftbewegungen. Eine solche Großwetterlage, auch gradientschwache oder „Sumpfwetterlage“ genannt, haben wir derzeit über Mitteleuropa.

Prognose der Verteilung von Nebel/Hochnebel (blau) am Mittwochmorgen nach dem ICON-Modell des DWD

In den Niederungen lichten sich Nebel und Hochnebel, die sich in den langen Nächten gebildet haben, auch tagsüber oft gar nicht mehr. Die Sonne ist Ende November einfach zu schwach, um gegen das Dauergrau ankämpfen zu können. In etwas höheren Lagen ist es dagegen häufig sonnig, eine Sonnengarantie gibt es in den Bergen oberhalb von rund 800 bis 1000 m. Ein weiteres Merkmal der Sumpflage ist neben der ungewöhnlichen Sonnenverteilung eine verkehrte Welt bei den Temperaturen. In den Niederungen bleiben die Temperaturen heute und in den kommenden Tagen bei 0 bis +5 Grad hängen. In Lagen um 1000 m darf man sich sogar auf teils zweistellige Höchstwerte freuen.

Wie wird der Winter?

Wenn in Mitteleuropa winterliches, kaltes Wetter vorherrschen soll, braucht es eine Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten. Diese kommt dann üblicherweise aus a) Russland/Sibirien, ist dann aber eher trocken, oder b) aus dem Bereich Nordpolarmeer/Arktis. In letzterem Fall kann mit einem Transport nach Mitteleuropa über den Meeresflächen Feuchtigkeit aufgenommen werden, was hier auch Schnee zur Folge hat.

 

Arktis aktuell deutlich zu warm

Insofern kann die aktuelle Temperaturverteilung im Bereich der Arktis bereits als ein Indiz für unseren Winter betrachtet werden. Denn die Luft ist aktuell deutlich wärmer, als es zu dieser Jahreszeit üblich wäre. Die nachfolgende Grafik zeigt: In 2m Höhe liegen die Temperaturen derzeit zwischen 5 und teils über 10 Grad über dem Mittel.

@ https://climatereanalyzer.org
@ https://climatereanalyzer.org

 

Doch auch der ganze bisherige November war dort und im angrenzenden Sibirien deutlich zu warm, der nachfolgende Tweet zeigt die Temperaturabweichung in 925 hPa, also rund 800 m Höhe über etwa 3 Wochen:

Ein Grund bzw. auch eine Folge dessen könnte sein, dass es einfach viel zu wenig Meereis gibt:

Langfristmodelle einheitlich

Im Umkehrschluss heißt das für unser mittelfristiges Wetter: Wo soll die Kälte herkommen, wenn nicht aus den üblicherweise dafür zuständigen kalten Regionen? Es ist also zu befürchten, dass es mit einem knackigen Winter mal wieder nichts und selbst ein normaler Winter schwierig wird. Und genau das bestätigen auch die diversen Langfristmodelle. Diese sind zwar immer mit Vorsicht zu genießen bzw. zu interpretieren, aber doch in gewisser Weise hilfreich.

Im nachfolgenden Bild ist die gemittelte Prognose aller Langfristmodelle der diversen nationalen Wetterdienste für die Temperaturabweichung in 2m Höhe im Zeitraum Dezember-Jänner-Feber 2020/2021 zu sehen. Demnach ist im DACH-Raum diesen Winter mit einer um +0,5 bis +1 Grad höheren Mitteltemperatur gegenüber dem langjährigen Mittel zu rechnen, was auf Sicht einer Jahreszeit nicht gerade wenig ist. In den Niederungen hätte dies entsprechend weniger winterliches Wetter zur Folge, weniger Frost und weniger Schnee – zugegebenermaßen keine allzu riskante Aussage in Zeiten des Klimawandels.

 

@ https://climate.copernicus.eu

 

Was den Parameter Niederschlag angeht, so sehen die Langfristmodelle keine markanten Abweichungen vom Soll. Dieser ist jedoch für den Schnee im Bergland maßgeblich, da es im Winter ab einer gewissen Höhe so oder so kalt genug ist. Demnach würde es hier für einen durchschnittlichen Winter reichen.

 

Titelbild @ stock.adobe.com

Hoch UDO sorgt verbreitet für Frost

Frost

In den vergangenen 24 Stunden haben kalte Luftmassen arktischen Ursprungs Österreich erfasst, so wurden im Hochgebirge wie etwa am Brunnenkogel oder auf der Adlersruhe Temperaturen bis -19 Grad gemessen. Auch in den Tallagen gab es in der Nacht auf Samstag  aber Frost, der kälteste bewohnte Ort war Lech am Arlberg mit -13 Grad. Im zentralen und östlichen Bergland haben Restwolken und Wind allerdings eine nennenswerte Abkühlung verhindert und örtlich verlief die Nacht im Wiener Becken sowie im Burgenland auch frostfrei.

Tiefstwerte in der Nacht auf Samstag (zum Vergrößern auf die Karte klicken).

Eisige Nacht

In der Nacht auf Sonntag herrschen auch in der Osthälfte sehr gute Bedingungen für eine starke Abkühlung:

  • Keine Wolken
  • Höchstens schwacher Wind
  • Trockene, kühle Luftmasse

In den Hochtälern gibt es mancherorts auch eine geschlossene Schneedecke, ein Faktor der die nächtliche Abkühlung zusätzlich verstärkt. Somit ist kommende Nacht erstmals in der Saison im gesamten Land mit Frost zu rechnen, wobei es in den Alpen verbreitet mäßigen und gebietsweise auch strengen Frost gibt. Im Westen des Landes wird es allerdings nicht mehr ganz so kalt wie noch in der Nacht zuvor, da hier ein paar hochliegende Wolken durchziehen.

MOS-Prognose der Tiefstwerte für die Nacht auf Sonntag. © UBIMET

Die Kältepole liegen kommende Nacht im zentralen Bergland vom Lungau bis zum Ausseerland, wo in manchen Tallagen mit strengem Frost zwischen -13 und -10 Grad zu rechnen ist, auch sonst gibt es aber verbreitet Tiefstwerte zwischen -4 und -9 Grad. Erstmals in diesem Herbst ist zudem auch in der Wiener Innenstadt mit Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zu rechnen. Frostfrei bleibt es lediglich auf manchen Bergen im Westen des Landes, da hier in der Höhe bereits zunehmend milde Luftmassen eintreffen.

Bilder: Massiver gefrierender Regen in Wladiwostok

 

 

 

 

Inwiefern der Eisregen den folgenden Vorfall ausgelöst haben könnte, ist uns jedoch nicht ganz klar. Der Autobesitzer hat jedenfalls großes Glück gehabt:


Titelbild @ https://twitter.com/siberian_times/status/1329663347982168064

Ex-Hurrikan ETA bringt Sturm im Norden

Windig ist es an den Küsten von Nord- und Ostsee bereits, Böen liegen im Bereich der Ost- und Nordfriesischen Inseln schon bei 70 bis 90 km/h. Im Laufe der nächsten Stunden dreht der Wind hier von Südwest auf Nordwest und erreicht seinen Höhepunkt, über Mittag sind dann an den Küsten gebietsweise schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten.

Maximale Böen nach dem ECMWF-Wettermodell für Donnerstag, den 19.11.2020 @ UBIMET, ECMWF

 

Aber auch in einem breiten Streifen von der Nordsee bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt frischt der Wind am Nachmittag stürmisch auf, vor allem mit der Kaltfront muss man sich hier auf Böen zwischen 60 und lokal 80 km/h einstellen. Für Teile Brandenburgs und Berlins gilt aktuell nur eine Vorwarnung, womöglich sind aber auch hier am frühen Abend 60 oder 70 km/h möglich.

UWR-Warnungen, Stand 11:00 Uhr, 19.11.2020 @ UBIMET

 

Übrigens: (Ex-)ETA hat bereits eine lange Lebensgeschichte – bereits vor mehr als zwei Wochen am 03.11.2020 ist der Hurrikan mit Stufe 4 auf der Saffir-Simpson-Skala auf Nicaragua getroffen und hat dort schwere Verwüstungen verursacht. Nachfolgend schwenkte er über Kuba nach Florida und verlagerte sich daraufhin über den Atlantik nach Europa.

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Kaltfront bringt am Donnerstagabend Wind und Regen

Windsack im Sturm

Hoch THODO hat am Mittwoch in weiten Teilen des Landes für strahlend sonniges Herbstwetter gesorgt, nur in Unterkärnten gab es einmal mehr beständigen Hochnebel. Die Karte mit der heutigen Anzahl an Sonnenstunden findet ihr hier.

Hochnebel
Diex liegt in etwa 1150 m Höhe knapp oberhalb der Inversion. © www.diex.gv.at

Kaltlufteinbruch

Am Donnerstag lässt der Hochdruckeinfluss nach und im Tagesverlauf erfasst die Kaltfront des Skandinavientiefs Ex-ETA den Alpenraum. In der Nacht folgt bereits eine weitere Kaltfront eines Randtiefs und kalte Luftmassen arktischen Ursprungs erfassen Österreich. Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstagabend in den Nordalpen gegen 1100 bis 900 m ab und am Freitagmorgen schließlich gegen 600 m. Besonders in höheren Tallagen der Nordalpen kommen dabei 5 bis 10, im Arlberggebiet auch 15 cm Neuschnee zusammen.

Neuschneeprognose bis Freitagmittag. © UBIMET

Stürmische Böen

Am Donnerstag weht besonders im östlichen Flachland zunächst noch mäßiger Wind aus südlicher Richtung, im Tagesverlauf kommt im Grenzbereich zu Bayern allerdings lebhafter Westwind auf. Am Abend frischt auch im Donauraum kräftiger West- bis Nordwestwind auf, dabei sind besonders vom Mostviertel bis ins Wiener Becken sowie später auch im Seewinkel und in manchen Nordföhntälern stürmische Böen zwischen 60 und 70, in exponierten Lagen auch 80 km/h zu erwarten.

Modellprognose der Windspitzen von Donnerstagabend bis Freitagabend. © UBIMET

Die Temperaturen gehen am Wochenende spürbar zurück: Während am Donnerstag noch 7 bis 14, lokal auch 15 Grad erreicht werden, liegen die Höchstwerte am Freitag nur noch zwischen 1 Grad in den Nordalpen und 9 Grad bei föhnigem Nordwind im Süden des Landes.

Von Donnerstag auf Freitag kühlt es spürbar ab.

An dem Wochenende erfassen dann von Westen her wieder mildere Luftmassen das Land, somit geht es mit den Temperaturen ab Sonntag langsam wieder bergauf. In den Nächten zeichnet sich allerdings verbreitet Frost ab, in der Nacht auf Samstag ist in den Hochtälern im Westen lokal auch strenger Frost um -10 Grad in Sicht.

IOTA: Stärkster Hurrikan der Saison trifft auf Nicaragua

Sturmschäden durch Hurrikan IOTA - MorecastUS

Nach dem Allzeit-Rekord für die meisten benannten Stürme, erzeugte die Hurrikansaison 2020 den 30. und bislang stärksten Hurrikan des Jahres. Hurrikan IOTA erreichte in den letzten Stunden mit Wingeschwindigkeiten über 250 km/h sogar die Kategorie 5 der Saffir-Simpson-Skala. Einen Kat-5 so spät im Jahr hat es seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie gegeben!

IOTA zieht gerade mit zerstörerischen Winden von bis zu 200 km/h über den Norden Nicaraguas hinweg. An der Küste verursacht der Wirbel einen 3 bis 5 m hohen Sturmflut, im Landesinneren sind bis zu 700 l/m² Regen binnen wenigen Stunden möglich.

Das schlimmste daran: IOTA erreichte das Land nur rund 25 km südlich der Stelle, wo genau vor zwei Wochen auch Kategorie-4-Hurrikan ETA eine Spur der Verwüstung hinterließ.

 

 

Titelbild: Sturmschäden durch Hurrikan IOTA – MorecastUS

Erster gefrierender Regen in manchen Alpentälern

Gefrierender Regen - pixabay.com

Wer gern auf den Bergen unterwegs ist, weiß es vermutlich schon: In den letzten Tagen waren die Temperaturen in den mittleren und höheren Lagen außergewöhnlich mild. In den Tal- und Beckenlagen sorgte hingegen eine sogenannte Inversionswetterlage oft für deutlich kühlere Verhältnisse. Mit Durchzug der heutigen Kaltfront wurde die Inversion von West nach Ost allmählich ausgeräumt, wobei die Schneefallgrenze nur auf etwa 1400 m sank.

Wie man in den unteren beiden Karten gut erkennen kann, waren die Temperaturen in der ersten Montaghälfte bei aufkommenden (und bis auf rund 1400 m auch flüssigen) Niederschlägen in vielen inneralpinen Tälern nach wie vor im negativen Bereich. Die eisigen Kaltluftseen in den Tälern wurden erst gegen Mittag komplett ausgeräumt. Dies sorgte in diesen Regionen gebietsweise für leichten gefrierenden Regen.

Mitteltemperatur am Montag bis 9 Uhr MEZ - UBIMET
Mitteltemperatur am Montag bis 9 Uhr MEZ – UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Montag bis 11 Uhr MEZ - UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Montag bis 11 Uhr MEZ – UBIMET

Als Paradebeispiel nehmen wir die Daten aus den Wetterstationen in Mariapfarr und in Lienz. Hier sieht man ganz gut wie die Temperaturen mit Kaltfrontdurchzug steigen (deswegen ist hier die Rede von „maskierten“ Kaltfronten). An den beiden Standorten kamen bis in den Vormittagsstunden 1 bis 2 l/m² gefrierender Regen zusammen. Glücklicherweise ist gefrierender Regen im Herbst nur in äußerst seltenen Fällen und meistens nur für Bäume und Stromleitungen ein ernstes Problem. Denn der Boden hat nach der warmen Jahreszeit viel Wärme gespeichert und braucht daher Zeit, um in den negativen Bereich zu kommen. Montagvormittag lagen z.B. die Bodentemperaturen in rund 10 cm Höhe in den betroffenen Regionen zwischen +2 und +5 Grad.

Wetterdaten am Montag | Wetterstation Mariapfarr - UBIMET, ZAMG
Wetterdaten am Montag | Wetterstation Mariapfarr – UBIMET, ZAMG
Wetterdaten am Montag | Wetterstation Lienz - UBIMET, ZAMG
Wetterdaten am Montag | Wetterstation Lienz – UBIMET, ZAMG
Webcam Mautendorf im Lungau am Montagvormittag - https://binggl.panomax.com/#
Webcam Mautendorf im Lungau am Montagvormittag – https://binggl.panomax.com/#
Webcam Lienz Hauptplatz am Montagvormittag - https://www.lienz.gv.at/tourismus/webcams.html
Webcam Lienz Hauptplatz am Montagvormittag – https://www.lienz.gv.at/tourismus/webcams.html

 

 

Titelbild: Gefrierender Regen – pixabay.com

Nach Kaltfront weiteres Hoch in Sicht

Alpen im Herbst

In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Die erste Novemberhälfte war auf den Bergen mehr als 5 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel. Im Flachland liegen die Abweichungen aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen dagegen meist zwischen 1 und 2 Grad, besonders im Murtal war der Monat örtlich sogar durchschnittlich.

Temperaturabweichungen in der ersten Novemberhälfte. © UBIMET

Die erste Monatshälfte war zudem deutlich zu trocken, in weiten Teilen des Landes gab es weniger als 10% der üblichen Niederschlagsmenge. Stellenweise wie etwa im Hochpustertal oder in Nauders gab es noch gar keinen messbaren Niederschlag.

Der Monat war bislang viel zu trocken.

Maskierte Kaltfront zu Wochenbeginn

Am Montag zieht die Kaltfront von Tief ROSWITHA über Österreich hinweg. Zunächst regnet es vor allem an der Alpennordseite zeitweise, ab Mittag verlagert sich der Schwerpunkt dann in den Süden und Südosten des Landes. Die größten Mengen sind im Bereich der Karawanken zu erwarten, Schnee fällt nur oberhalb von knapp 1500 m. Auf den Bergen kühlt es spürbar ab, in den Niederungen wird es dagegen bei auffrischendem Westwind mit bis zu 12 Grad etwas milder als zuletzt, da hier die kalte Luft der Inversionswetterlage ausgeräumt wird. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von einer maskierten Kaltfront, da nur in der Höhe eine Abkühlung stattfindet. Dieses Phänomen ist typisch für den Winter, wenn eine Kaltfront mit gemäßigter Atlantikluft eine vorgelagerte Warmluftmasse über Land wegräumt, in der sich am Boden eine flache interne Kaltluftschicht gebildet hat.

Maskierte Kaltfront: Auf den Bergen kühlt es am Montag ab, im Flachland wird es milder.

Neues Hoch zur Wochenmitte

Ab Dienstag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss von Hoch THODO. Zunächst überwiegen an der Alpennordseite zwar noch die Wolken, von Vorarlberg bis Oberkärnten sowie im Osten und Südosten lockern die Wolken aber immer häufiger auf und die Temperaturen erreichen 6 bis 14 Grad. Am Mittwoch und Donnerstag scheint dann verbreitet die Sonne, nur in den südlichen Becken sowie teils auch im Osten breitet sich gebietsweise wieder Hochnebel aus. Die Höchstwerte liegen zwischen 7 Grad im Klagenfurter Becken sowie im Waldviertel und 15 Grad in den westlichen Nordalpen.

Hoch THODO erfasst uns zur Wochenmitte. © FU Berlin / DWD

Kaltfront in Sicht

Am Donnerstagabend zieht aus Westen eine weitere Kaltfront auf, welche nach derzeitigem Stand am kommenden Wochenende im ganzen Land für eine spürbare Abkühlung sorgen wird. Die Temperaturen kommen dann nirgendwo mehr über die 10-Grad-Marke hinaus und im Bergland steigen auch die Chancen für etwas Neuschnee an.

Temperatur- und Niederschlagstrend am Feuerkogel in Oberösterreich (Höllengebirge). © ECMWF

30. Sturm der Saison: Hurrikan IOTA nimmt Kurs auf Nicaragua

Der Höhepunkt der atlantischen Hurrikansaison findet im Mittel im September statt, die Aktivität lässt heuer aber selbst im November kaum nach. Am Sonntag trifft der tropische Sturm THETA unter Abschwächung auf Madeira, wie berichteten darüber bereits hier. Er sorgt dort bis einschließlich Montag für starken Südwind mit stürmischen Böen in exponierten Lagen sowie für teils gewittrig durchsetzten Regen. Mittlerweile hat sich über dem Karibischen Meer allerdings schon der 30. tropische Sturm der Saison gebildet: Der Rekordsturm IOTA verstärkt sich aktuell rasch zu einem Hurrikan und wird zu Wochenbeginn zum Major Hurricane, also zu einem starken Hurrikan der Kategorie 3 oder höher.

IOTA folgt auf ETA

Der Hurrikan zieht derzeit mit etwa 7 km/h in westliche Richtung und weist im Kern mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 120 km/h auf. In den kommenden Stunden wird er sich über dem etwa 29 Grad warmen Wasser des Karibischen Meeres allerdings weiter verstärken und zu Wochenbeginn zu einem Hurrikan der Kategorie 3 mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 200 km/h heranwachsen. Voraussichtlich Montagnacht wird er dann auf Nicaragua und Honduras treffen, wo neben Orkanböen auch Regenmengen von teils über 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten sind. Es ist zu befürchten, dass die Auswirkungen zusätzlich verschärft werden, da in diesen Regionen erst am 3. November der Hurrikan ETA auf Land getroffen ist. In Mittelamerika waren die Überflutungen und Vermurungen dabei für mindestens 150 Todesopfer verantwortlich.

Die Prognose der Zugbahn von IOTA ähnelt jener von ETA. © NOAA
IOTA
Modellprognose vom akkumulierten Niederschlag bis Mittwoch. © ECMWF
Aktuelle Wassertemperaturen weltweit (zum Vergrößern auf das Bild klicken). © NOAA

Kaltfrontdurchzug bringt Sturm, Regen und Gewitter

Nasses Herbstwetter - pixabay.com

Sturmtief ROSWITHA zieht am Sonntag knapp nördlich der Britischen Inseln vorbei. Die dazugehörige, kräftige Kaltfront erfasst morgen Frankreich und erreicht in den Abendstunden auch den Westen Deutschlands. Die warme, föhnige Südströmung (gelbe Pfeile im Bild unten) im Vorfeld der aufziehenden Front wird somit in der Nacht zum Montag durch eine straffe und deutlich kühlere  Westströmung (in Blau) abgelöst.

Wetterlage am Sonntag - UWR.de
Wetterlage am Sonntag – UWR.de

Auffrischender Wind

Bereits im Vorfeld der Kaltfront frischt somit im Laufe des Sonntags vom Schwarzwald und der Eifel bis zum Harz sowie auch in der Oberlausitz starker Südwind auf. In exponierten Lagen sind auch Sturmböen möglich. Mit Eintreffen der Kaltfront dreht der Wind auf West und weht dann in der Westhälfte generell stark bis stürmisch. Am Montag setzt sich hinter der Kaltfront landesweit eine straffe Westströmung durch, in exponierten Lagen sind nach wie vor Sturmböen einzuplanen.

Spitzenböen am Sonntag 15.11. - UBIMET
Spitzenböen am Sonntag, 15.11. – UBIMET
Spitzenböen am Montag 16.11. - UBIMET
Spitzenböen am Montag, 16.11. – UBIMET

Kurzzeitig Starkregen, einzelne Gewitter

Am Sonntagabend setzt ganz im Westen schauerartiger Regen ein, der sich dann in der Nacht zum Montag rasch nach Osten ausbreitet. Besonders im Schwarzwald sowie vom Saarland bis zur Nordsee regnet es kurzzeitig auch kräftig. Mit Kaltfrontdurchzug sind im Westen vereinzelt auch eingelagerte Gewitter nicht ganz auszuschließen. Am Montag geht es auf der Rückseite der Front unbeständig weiter: In der straffen Westströmung gehen besonders in der Nordhälfte weiterhin teils kräftige Schauer nieder.

Akkumulierte Niederschlagsmengen am Sonntag 15.11. - UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Sonntag, 15.11. – UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Montag 16.11. - UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen am Montag, 16.11. – UBIMET

Im Vorfeld der Front wird es am Sonntag neuerlich sehr mild. Im Westen stehen verbreitet 14 bis 18, vereinzelt sogar bis zu 20 Grad auf dem Programm. Im Nordosten sowie auch im Südosten hält hingegen die Inversionswetterlage durch: Hier ist es in den Niederungen deutlich kühler als in höheren Lagen. Mit Kaltfrontdurchzug wird es am Montag im Westen um 5 bis 10 Grad kühler als am Vortag. In der Osthälfte wird der Unterschied deutlich geringer ausfallen. Vor allem entlang der Donau räumt die Kaltfront die Inversion aus, so wird es am Montag hier nach der Kaltfrontpassage sogar wärmer! In solchen Fällen reden Meteorologen von „maskierten Kaltfronten“.

Höchstwerte am Sonntag 15.11. - UBIMET
Höchstwerte am Sonntag, den 15.11. – UBIMET
Höchstwerte am Montag 16.11. - UBIMET
Höchstwerte am Montag, den 16.11. – UBIMET

 

 

Titelbild: Nasses Herbstwetter – pixabay.com

November 2019: Beachtliche Schneemassen in den Südalpen

Das Defereggental in Osttirol im November 2019 - https://www.foto-webcam.eu/webcam/stveit/2019/11/19/0850

Der November 2022 war bislang ähnlich wie der Oktober außergewöhnlich mild und leicht zu trocken. Was aber heuer am meisten fehlt, ist eine ordentliche Schneedecke in mittleren/hohen Lagen. Aufgrund der äußerst milden Witterung blieben feste Niederschläge unterhalb von 1500 m Mangelware. In den Südalpen liegt momentan sogar auf rund 2000 m kaum Schnee. Ganz anders sah es hingegen vor drei Jahren!

2019: Italientiefs am laufenden Band

Vor einem Jahr präsentierte sich das Wetter völlig gegensätzlich zu heuer. Bereits zu Monatsbeginn etablierte sich über Westeuropa ein umfangreiches Tiefdruckgebiet und in weiterer Folge gelangten wiederholt kühle Luftmassen bis in den Mittelmeerraum. Dort bildeten sich kräftige Italientiefs, welche extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen lenkten. Die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem in Osttirol und Kärnten sowie am Alpenhauptkamm.

Druckanomalien im November 2019 © NOAA-PSL
Druckanomalien im November 2019 © NOAA-PSL

Extrem nass

In Summe kam im November 2019 besonders in Osttirol und Oberkärnten die drei- bis vierfache mittlere Monatsniederschlag zusammen und auch am Alpenhauptkamm und im Südosten gab es vielerorts mehr als doppelt soviel Niederschlags wie üblich. Knapp unterhalb vom Plöckenpass in den Karnischen Alpen wurden sogar über 1000 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen! Am Loibl wurden 741 Liter pro Quadratmeter verzeichnet und in Kötschach-Mauthen 616. Für einige Stationen war es sogar der nasseste Monat der jeweiligen Messgeschichte, wie etwa Spittal an der Drau, Mallnitz, Millstatt, Lienz oder auch Weißensee. Die großen Wassermengen sorgten für Hochwasser etwa an der Gurk sowie für viele Schäden durch Hangrutschungen und Muren.

Niederschlags- und Temperaturabweichungen im Nov. 2019 und 2022 (vorläufig). Klicken zum Vergrößern - UBIMET
Niederschlags- und Temperaturabweichungen im Nov. 2019 und 2022 (vorläufig). Klicken zum Vergrößern – UBIMET

Schneerekorde

Auf den Bergen gab es in diesen Regionen ungewöhnlich viel Schnee, stellenweise lag auf den Bergen bereits fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters Ende Februar hat. In den Südalpen wurden neue Rekorde aufgestellt, am Zettersfeld wurde der alte Rekord um fast 70 cm übertroffen und selbst in Lienz gab es mit rund 66 cm Neuschnee 3,5-mal mehr Neuschnee als im Mittel. In manchen Hochtälern in Osttirol wie in  St. Jakob im Defereggental wurden in Summe knapp 2 Meter Neuschnee verzeichnet.

Die maximale Schneehöhe des Winters am Zettersfeld wurde Mitte November 2019 erreicht. © Land Tirol

Zum Vergleich: Heuer liegt die maximale Schneehöhe am Zettersfeld bei 3 cm und es ist momentan schneefrei:

Verlauf der Schneehöhe am Zettersfeld im Winter 2022 © Land Tirol
Verlauf der Schneehöhe am Zettersfeld im Winter 2022 © Land Tirol

Der Lawinenwarndienst musste kurzfristig mit der Erstellung von Lageberichten beginnen, so wurde am 16. November beim ersten Bericht gleich Lawinenwarnstufe 4 für ganz Süd- und Osttirol ausgegeben. Manche Lawinen erreichten sogar höhere Ortschaften wie etwa Prägraten am Grossvenediger oder Martell in Südtirol. Durch den oft nassen Schnee kam es zudem zu Schneebruch und etlichen Stromausfällen.

Vielerorts in Osttirol kam es zu Schneebruch. Bilder: Land Tirol
Hochwasser an der Gurk.
Unwetterkarte
Regen- und Schneewarnungen vom 16-17. November 2019. © www.uwz.at

 

Titelbild: Das Defereggental in Osttirol im November 2019 – https://www.foto-webcam.eu/webcam/stveit/2019/11/19/0850

Tropischer Sturm THETA nähert sich Madeira

Die aktuelle Hurrikan-Saison auf dem Atlantik ist außergewöhnlich aktiv, so gab es seit Beobachtungsbeginn noch nie so viele tropische Stürme wie heuer. Der bisherige Rekordhalter war das Jahr 2005 mit 28 tropischen Stürmen, mittlerweile ist über dem Nordatlantik aber schon der 29. Sturm der Saison unterwegs und sogar der 30. könnte bald über dem Karibischen Meer entstehen. Während die ersten 21 davon vordefinierte Namen vom National Hurricane Center erhalten haben, wird seit dem 22. das griechische Alphabet verwendet. Erstmals in der Geschichte wird also derzeit der Name THETA verwendet. Der nächste Name für den 30. Sturm wird dann IOTA.

Kurs Richtung Osten

Der Kern des tropische Sturms THETA liegt derzeit knapp 800 km südlich der Azoren und verlagert sich mit etwa 20 km/h in östliche Richtung. Im Kern herrschen mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 100 km/h mit Böen teils in Orkanstärke. Der Sturm nimmt damit langsam, aber sicher Kurs auf die Insel Madeira, erst zu Beginn der kommenden Woche deuten die Modelle etwa 250 km westlich der Insel auf einen Kurswechsel nach Norden hin. Damit sollte der Kern des Tiefs unter Abschwächung westlich der portugiesischen Insel vorbeiziehen.

Der tropische Sturm THETA südlich der Azoren. © www.tropicaltidbits.com

Madeira mit Streifschuss?

Die Modelle sind derzeit noch sehr unsicher, je nachdem wie nahe der Tiefkern an Madeira vorbeizieht, kann es auch auf der Insel noch zu Sturmböen und gewittrigem Starkregen kommen, zudem muss man an der Südküste mit einem hohen Wellengang rechnen. Sollte der Kern weiter westlich als wie etwa derzeit von ICON berechnet vorbeiziehen, wären die Auswirkungen dagegen gering.

Ensemble-Prognose der weiteren Zugbahn von THETA. © ECMWF

Im weiteren Verlauf zieht das Tief dann kommende Woche unter weiterer Abschwächung über den immer kühleren Gewässern nördlich von Madeira in Richtung Portugal. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass die Reste des Tiefs das Festland erreichen, laut den meisten Modellen löst es sich allerdings unter dem Einfluss von trockener Luft noch über dem Ostatlantik langsam auf.

Wochenendausblick: Der Südföhn meldet sich wieder

Schruns an einem sonnigen Herbsttag - https://www.foto-webcam.eu/webcam/schruns/

Im Laufe der zweiten Wochenhälfte nehmen die Druckgegensätze  zwischen dem Hoch SCOTT über Weißrussland und der regen Tiefdrucktätigkeit im Atlantik zu. Im Westen Österreichs dreht somit die Strömung immer mehr auf Südwest und es wird zunehmend föhnig. Nach Osten und Südosten zu bleibt hingegen die feucht-kalte Südostströmung teilweise erhalten.

Animation der Bodendruck-Verteilung über Europa von Mittwoch 11.11. bis Montag 16.11. - ECMWF, UBIMET
Animation der Bodendruck-Verteilung über Europa von Mittwoch 11.11. bis Montag 16.11. – ECMWF, UBIMET

Dies lässt sich auch ganz gut damit verdeutlichen, indem man die vorhergesagte Druckdifferenz zwischen den Nord- und den Südalpen bis zum Wochenende betrachtet (siehe Grafik unten). Ist der Luftdruck in Salzburg deutlich niedriger als im Nordosten Italiens (Udine, in diesem Fall), so greift der Südföhn durch. Wie man sieht, wird der Südföhn seinen Höhepunkt im Laufe des Sonntags im Vorfeld einer aufziehenden Kaltfront erreichen. Ein Druckunterschied von 6 bis 8 hPa ist normalerweise genug, um teils stürmische Böen in den prädestinierten Tälern der Nordalpen hervorzurufen.

Zeitlicher Verlauf des Druckgradients zwischen Salzburg und Udine (IT) bis zum Wochenende - ECWMF, UBIMET
Zeitlicher Verlauf der Druckdifferenz zwischen Salzburg und Udine (IT) bis zum Wochenende – ECWMF, UBIMET

Mit Drehung der Strömung auf Süd bis Südwest werden Nebel und Hochnebel bis zum Wochenende im Westen und zum Teil auch im westlichen Donauraum Geschichte. Somit ist hier sowie auch generell im Bergland ein sehr freundliches, trockenes und zunehmend föhniges Wochenende in Sicht. Dazu werden die Temperaturen auf einem überdurchschnittlich milden Niveau bleiben. Mit Föhnunterstützung sind bis Sonntag entlang der Nordalpen gebietsweise 14 bis 16 Grad in Reichweite!

Prognostizierte Höchstwerte für den Freitag - UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Freitag – UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Samstag - UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Samstag – UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Sonntag - UBIMET
Prognostizierte Höchstwerte für den Sonntag – UBIMET

In den Niederungen des Ostens und Südens Österreichs ist der Ausblick noch eine Spur unsicherer. Hier bleibt es auf alle Fälle deutlich nebelanfälliger als im Westen. Vor allem im Weinviertel und in den südlichen Beckenlagen könnte gebietsweise die feucht-kalte und trübe Luftmasse in den niedrigsten Schichten sogar bis Sonntag durchhalten!

 

Titelbild: Schruns an einem sonnigen Herbsttag – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schruns/

Subtropensturm THETA bricht Rekord im Atlantik

Tropensturm THETA am 10.11.2020 - NASA Worldview: https://worldview.earthdata.nasa.gov/

Wie bereits in früheren Beiträgen angedeutet wurde, ist die heurige Hurrikan-Saison außergewöhnlich aktiv. Da es mehr als 21 zu benennende Stürme gab, wird das griechische Alphabet als Folge einer zuvor durchlaufenen Liste mit festgelegten Namen verwendet.

Seit Beginn der Saison am 16. Mai gab es einen Subtropensturm, 15 Tropenstürme und 12 Hurrikans (davon 5 sogenannte Major Hurricanes [Kategorie 3 und höher]). Nun hat sich der zweite Subtropensturm der Saison auf dem offenen Atlantik gebildet, wie auf dem Satellitenbild zu sehen ist.

Satellitenanimation von THETA am 10.11.2020 - EUMETSAT, CIRA https://rammb-slider.cira.colostate.edu/?sat=meteosat-11
Satellitenanimation von THETA am 10.11.2020 – EUMETSAT, CIRA https://rammb-slider.cira.colostate.edu/?sat=meteosat-11

Der Subtropensturm wird in den nächsten Tagen nordostwärts ziehen und möglicherweise die Insel Madeira treffen oder streifen. Als ein Tropen- bzw. Subtropensturm wird Tiefdruckgebiet bezeichnet, dass Ein-Minuten Mittelwinde zwischen 63 und 118 km/h aufweist und seine Energie aus konvektiven Prozessen bezieht. Mitunter sind aber auch einzelne Orkanböen möglich. Ob das Tief in der kommenden Woche Portugal erreicht ist noch unsicher, dann jedoch wahrscheinlich schon abgeschwächt.

Wahrscheinliche Zugbahn von THETA bis Samstag 00UTC - ECMWF
Wahrscheinliche Zugbahn von THETA bis Samstag 00UTC – ECMWF

Denn die Oberflächentemperaturen des Atlantiks, über die der Subtropensturm ziehen wird, nehmen nach Nordosten zu ab und liegen an der Küste Portugals nur bei 17 bis 19 Grad, derzeit befindet sich der Sturm noch über rund 25 Grad warmem Wasser. Dies ist entscheidend, denn Tropenstürme und ihre stärkeren Vertreter, die Hurrikans, gewinnen ihre Energie quasi aus der Oberflächentemperatur der Ozeane. Zudem befindet sich im Umfeld des Sturms trockene Luft in der Höhe, was ebenfalls das Entwicklungspotential für tropische System mindert.

Die Hurrikan-Saison ist jedoch noch nicht vorbei, in der Karibik steht bereits das nächste aussichtsreiche System in den Startlöchern. Hier könnte sich nächste Woche dann der Tropensturm IOTA bilden.

 

Titelbild: Tropensturm THETA am 10.11.2020 – NASA Worldview: https://worldview.earthdata.nasa.gov/

Nieselregen: Wenn es trotz Hochdruckeinfluss nass wird

Die Donauschlinge in Schlögen (OÖ) an einem nebligen Herbsttag - https://donauschlinge.panomax.com/

Vor allem in den Niederungen des Ostens ist es heute trotz Hochdruckeinfluss oft nass. Viele Wetterstationen vom Weinviertiel bis ins Nordburgenland melden sogar messbaren Niederschlag. Im Nordosten Wiens ist seit Mitternacht mittlerweile schon fast 1 l/m² gefallen.

Akkumulierte Niederschlagsmengen bis 8 Uhr MEZ am 10.11.2020 - UBIMET, ZAMG
Akkumulierte Niederschlagsmengen bis 8 Uhr MEZ am 10.11.2020 – UBIMET, ZAMG

Kräftiges Hoch und Niederschlag: Wie geht das? Schuld daran ist die mächtige Hochnebeldecke, die derzeit weite Teile Mittel- und Osteuropas fest im Griff hat. Durch äußerst stabile Wetterlagen und den im Herbst sehr niedrigen Sonnenstand bilden sich in den Niederungen oft sogenannte Kaltluftseen. Dadurch sind die Temperaturen in den Tal- und Beckenlagen niedriger als auf den Bergen (= „Inversionswetterlage“). Hält die Inversionswetterlage mehrere Tage an, so wird die Inversion und die damit verbundene Nebel- und Hochnebeldecke von Tag zu Tag dicker.

Satellitenbild um 10 Uhr MEZ am 10.11.2020 - EUMETSAT, UBIMET
Satellitenbild um 10 Uhr MEZ am 10.11.2020 – EUMETSAT, UBIMET
Luftschichtung bei einer Inversionswetterlage. © UBIMET

Wenn die – meist schwache – Strömung innerhalb der Inversion auf eine Berg- oder Hügelkette trifft oder ein schwaches Tiefdrucksystem in höheren Schichten oberhalb der Inversion durchzieht, so wird der Hochnebel weiter angehoben. Diese zusätzliche, leichte Hebung reicht in den meisten Fällen um weitere Kondensationsprozesse in der Nebelschicht zu erzeugen. Dies führt in der Folge zur Bildung von sehr kleinen Regentröpfchen, die dann als Nieselregen zu Boden fallen.

Morgen noch eine Spur nasser

Am morgigen Mittwoch ist in den Niederungen weiterhin verbreitet mit Hochnebel zu rechnen und noch dazu: Die beiden oben genannten Prozesse werden vorhanden sein. Einerseits nimmt die schwache Südostströmung in der Inversion vor allem im Osten und Südosten zu. Anderseits zieht ein sehr schwacher Höhentrog aus Westen auf. Durch die damit erzeugte, leichte Hebung ist morgen vielerorts Nieselregen einzuplanen.

Vorhergesagte Niederschlagsmengen für morgen 11.11.2020 - UBIMET
Vorhergesagte Niederschlagsmengen für morgen 11.11.2020 – UBIMET

 

Titelbild: Die Donauschlinge in Schlögen (OÖ) an einem nebligen Herbsttag – https://donauschlinge.panomax.com/

Außergewöhnlich mildes Wetter im Bergland setzt sich fort

Nebel

Österreich liegt seit mehreren Tagen unter Hochdruckeinfluss und eine nennenswerte Änderung ist nicht in Sicht. Während Hoch RAMESH mit Kern über Mitteleuropa am Wochenende allerdings vielerorts noch für sonniges Herbstwetter gesorgt hat, liegt der Kern vom nachfolgenden Hoch SCOTT nun über Osteuropa. Diese Position sorgt in Österreich für eine schwache, südöstliche Strömung, die im Flachland verbreitet zähen Hochnebel verursacht.

Nebel
Am heutigen Satellitenbild sieht man eine typische Nebel- und Hochnebelverteilung. © EUMETSAT/UBIMET

Milder November

Der November hat in Österreich sehr mild begonnen: Besonders im Gebirge, wo der Oktober etwas zu kühl ausgefallen war, lagen die Temperaturen in der erste Woche meist 5 bis 6 Grad über dem klimatologischen Mittel. Zumindest bis zur Monatsmitte ist auch weiterhin mit ungewöhnlich hohen Temperaturen zu rechnen: Bei viel Sonnenschein erreichen die Höchstwerte bis zu 14 Grad im Westen. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist nahezu kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.

Inversionswetterlage

Während der Herbst sich in den Alpen von seiner goldenen Seite zeigt, hat sich seit Sonntag im Flachland eine Inversionswetterlage etabliert und die Temperaturen liegen im Donauraum sowie im östlichen und südöstlichen Flachland nun knapp unterhalb des jahreszeitlichen Mittels. Die Höchstwerte kommen hier kaum über 8 Grad hinaus. Um dem Nebel zu entkommen muss man im Osten und Südosten Österreichs auf über 1000 m steigen, da die Nebelobergrenze in den kommenden Tagen noch etwas nach oben wandert. In der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss vorübergehend nach und von Westen her ziehen ein paar Wolken durch. Zum Wochenende hin etabliert sich aber das nächste Hoch über Europa, somit stehen Nebel und Hochnebel weiterhin an der Tagesordnung.

Temperaturabweichung am Sonntag.

Hintergrundwissen

Allgemein spricht man bei einer horizontalen Sichtweite von unter einem Kilometer von Nebel. Er besteht aus kondensiertem Wasserdampf in bodennahen Luftschichten. Nebel entsteht durch einen Rückgang der Temperatur bis zum sogenannten Taupunkt oder durch eine Zunahme des Wasserdampfes etwas durch Verdunstung. Manchmal kann zudem auch die Mischung von feuchtwarmer und kalter Luft zu Nebel führen.

Nebel
Nebelentsthehung ()zum Vergrößern auf das Bild klicken). © UBIMET

In Österreich treten vor allem die ersten beiden Fälle häufig auf: Strahlungsnebel bildet sich typischerweise nachts in Tal- und Beckenlagen, orographischer Nebel ist hingegen in Ostösterreich typisch: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Kondensation und in weiterer Folge Nebel ist die Konsequenz. Wenn die Wolkenschicht nicht direkt am Boden aufliegt und die horizontale Sicht über einem Kilometer liegt, spricht man von Hochnebel.

Luftschichtung bei einer Inversionswetterlage. © UBIMET

Titelbild © www.foto-webcam.eu

Hurrikan ETA trifft Florida zweimal

Bereits vor knapp einer Woche traf Hurrikan ETA auf Mittelamerika und zog dort eine Spur der Verwüstung. Über Land schwächte sich der Sturm stark ab, brachte aber weiterhin enorme Regenmengen und somit Überschwemmungen mit sich.

In weiterer Folge zog der Sturm wieder auf das Meer hinaus und zog Nordostwärts über Kuba hinweg. Nun liegt ETA an der Südspitze von Florida und sorgt hier vor allem in Miami, das teilweise unter dem Meeresspiegel liegt, für massive Überschwemmungen.


Der eine oder andere Sportwagen wird da dann schnell zum U-Boot.

ETA zieht nun wieder nach Westen in den Golf von Mexiko. Dabei verstärkt sich der Sturm über dem sehr warmen Wasser wohl wieder zu einem Hurrikan.

Trifft ETA ein zweites Mal auf Florida

In welche Richtung der Hurrikan in den kommenden Tagen zieht, ist noch ungewiss. Ein Hoch über der US-Ostküste blockiert nämlich den Sturm auf seinem Weg nach Norden. Erst wenn sich das Hoch auf den Atlantik verlagert, dürfte der Tropensturm nach derzeitigen Berechnungen am Donnerstag oder Freitag auf den Norden von Florida treffen.

Interessant ist auch, dass sich wohl am Ostrand des mächtigen Hochs über der Mitte des Atlantik ein weiterer Tropensturm entwickelt. Dieser zieht dann in Richtung Europa und könnte die Blumeninsel Madeira treffen. Das interessante an diesem Sturm ist, dass es bereits der 29. Tropensturm im Atlantik in dieser Saison ist. So viele Tropenstürme gab es seit der modernen Wetteraufzeichnung noch nie und übertrifft die Rekordsaison 2005!

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Hochnebel und Sonne: Zweigeteiltes Wetter setzt sich fort

Nebel im Herbst

Hoch RAMESH wird zu Wochenbeginn durch Hoch SCOTT ersetzt und die Inversionswetterlage in Österreich setzt sich fort. Während es in den Niederungen herbstlich kühl bleibt, gibt es im Bergland goldenes Herbstwetter mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Am Sonntag wurde etwa die höchste Temperatur mit 15,9 Grad in Reutte gemessen, während in Enns oder Amstetten nur 3 Grad erreicht wurden.

Die Temperaturen am Nachmittag zeigen den Kaltluftsee im Flachland (zum Vergrößern auf die Karte klicken).
Die wärmste Orte lagen heute oft oberhalb von 800 m Seehöhe.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Sonnenscheindauer: Während auf den Bergen wie etwa der Schmittenhöhe oder der Hohen Wand rund 9 Stunden verzeichnet wurden, gab es in weiten Teilen des Donauraums keine einzige Minute Sonnenschein.

Die Sonnenstunden am Sonntag.
Nebel und Glorie
Nebel und Glorie über Klagenfurt. © https://pyramidenkogel.it-wms.com/

Grau in grau

In den kommenden Tagen sind wenig Änderungen in Sicht, somit muss man im Flachland bis auf Weiteres mit zähem Nebel oder Hochnebel rechnen. Im Vergleich zu heute steigt die Obergrenze der Wolkendecke zudem gegen 800, am Dienstag im Osten und Südosten auch auf über 1000 m an, somit bleibt es auch direkt am Alpenrand oft grau in grau. In den Alpen scheint dagegen verbreitet die Sonne und die Temperaturen liegen bei Höchstwerte bis zu 15 Grad deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa am Patscherkofel oder auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.

Am Montag wird es im Westen wieder am mildesten.
Goldenes Hertstwetter in Heiligenblut. © www.foto-webcam.eu

Titelbild: Knapp unter der Nebelobergenze im Wienerwald  © N. Zimmermann

Probleme beim Aufstehen? Das hilft!

Wenn ihr euch morgens aus dem Bett quält, dann spielt euer Verhalten am Abend davor sicherlich eine Rolle. Viele Menschen unterschätzen nämlich die Rolle eines geregelten Schlafrhythmus‘. Das bedeutet nichts Anderes als täglich zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen und aufzustehen, zumindest unter der Woche. Ihr erleichtert eurem Körper somit, sich an eine Schlafroutine zu gewöhnen. Manche Menschen brauchen am nächsten Morgen auch gar keinen Wecker mehr, da sie bereits von selbst aufwachen.

Lesen und Musikhören statt Internet und TV

Wer sich von der Fernsehcouch direkt ins Schlafzimmer begibt, macht es dem Körper schwer. Innere Ruhe fehlt und zu viele Gedanken kreisen im Kopf. Auch das Surfen im Internet solltet ihr eine halbe Stunde bis Stunde vor dem Zubettgehen beenden.

Stattdessen verbringt die Zeit mit einem Buch, einer Zeitschrift oder einem Gespräch in der Familie. Auch beruhigende Musik hilft, den Körper auf die bevorstehende Schlafphase einzustimmen.

Ernährung

Fettiges Essen und Alkohol sind für einen erholsamen Schlaf Gift, deswegen entweder früher zu Abend essen oder auf Alkohol, Kaffee, scharfe und fettige Speisen verzichten.

Fit in den Tag starten

Nachdem der Wecker geklingelt hat, bleibt noch ein paar Minuten liegen, aber mit offenen Augen. So könnt ihr euren Körper beim Start in den Tag unterstützen. Besonders wichtig: Ein gesundes Frühstück mit Vollkornbrot, Obst und Gemüse sowie Müsli mit Joghurt.

Ihr seht, auch wenn es draußen grau und grau ist und es schon früh dunkel wird, gibt es einige Dinge, die ihr für einen erholsamen Schlaf und einen erfolgreichen Start in den Tag am nächsten Morgen tun könnt.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Inversionswetterlage sorgt für Nebel und Hochnebel

Nebel und Hochnebel im Herbst - pixabay.com / Hans

Am heutigen Samstag führten ruhige, herbstliche Verhältnisse zu beachtlichen Temperaturgegensätzen zwischen den sonnigen Mittelgebirgsregionen und den teils nebligen Niederungen im Süden und im Nordosten. Vor allem im Nordrhein-Westfahlen wurden verbreitet 15 bis 19 Grad erreicht. Entlang der Donau in Baden-Württemberg und in Bayern blieben die Höchswerte hingegen zum Teil unter 4 Grad!

Höchstwerte am heutigen Samstag - UBIMET, DWD
Höchstwerte am heutigen Samstag – UBIMET, DWD
Sonnestunden am heutigen Samstag - UBIMET, DWD
Sonnenstunden am heutigen Samstag – UBIMET, DWD
Wetterlage am Sonntag - UWR.de
Wetterlage am Sonntag – UWR.de

Keine Änderung in Sicht

Hoch RAMESH über Osteuropa bleibt auch morgen sowie zu Beginn der neuen Woche wetterbestimmend. Eine nennenswerte Änderung der Großwetterlage ist nicht in Sicht. Lediglich der Westen des Landes wird bis zur Wochenmitte von schwachen Atlantikfronten gestreift. Hier sind in den kommenden Tagen ein paar Tropfen sowie sehr milde Höchstwerte zwischen 14 und 19 Grad zu erwarten. Ansonsten geht es verbreitet trocken und ruhig weiter. In den Niederungen im Osten und Süden muss man sich aber auf immer zähere Nebel- und Hochnebelfelder einstellen. Hier bleiben die Temperaturen auch dementsprechend gedämpft.

Vorhergesagte Höchstwerte für den Sonntag - UBIMET
Vorhergesagte Höchstwerte für den Sonntag – UBIMET
Vorhergesagte Höchstwerte für den Montag - UBIMET
Vorhergesagte Höchstwerte für den Montag – UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmengen bis inklusive Mittwoch - DWD-ICON, UBIMET
Akkumulierte Niederschlagsmenge bis inklusive Mittwoch – DWD-ICON, UBIMET

 

 

Titelbild: Nebel und Hochnebel im Herbst – pixabay.com / Hans

Maximale Fernsicht in den Alpen

Fernsicht

Hoch RAMESH sorgt derzeit für sehr trockene Luft auf den Bergen, somit kann man hier eine ausgezeichnete Fernsicht genießen. Von exponierten Bergen kann man dann nicht selten über 150 km entfernte Gipfel erblicken, manchmal auch über 200 km. Bei perfekten Bedingungen ist es etwa möglich von der Villacher Alpe aus die Wildspitze in den Ötztaler Alpen zu erspähen oder auch vom Bayerischen Wald aus den Großglockner (etwa 215 km).

Auf der Zugspitze gibt es heute eine gute Fernsicht. © www.foto-webcam.eu

Erdkrümmung

Die maximal mögliche Fernsicht hängt in erster Linie von der Erdkrümmung ab, so entfernt sich der sichtbare Horizont mit zunehmender Beobachtungshöhe. Beispielsweise liegt der Horizont für einen stehenden Menschen am Strand in einer Entfernung von etwa 5 Kilometern, während er von einer hundert Meter hohen Klippe schon 39 Kilometer entfernt liegt. Von einem Flugzeug in 10 Kilometern Höhe sind es dann sogar 360 Kilometer.

Atmosphärische Refraktion

Neben der Erdkrümmung spielt auch die unterschiedliche Dichte der Luft in Abhängigkeit von der Höhe eine Rolle. Dies führt nämlich zu einer Änderung des Brechungsindexes der Luft entlang des Strahlverlaufs und bewirkt eine bogenförmige Krümmung des Strahls. Dadurch können entfernte Gegenstände höher erscheinen, als sie tatsächlich sind, weshalb die horizontale Sichtweite etwas erhöht werden kann. Ein Spezialfall davon ist die astronomische Refraktion, die dazu führt, dass der obere Rand der Sonne sichtbar wird, obwohl er sich tatsächlich noch knapp unterhalb des Horizonts befindet. Bei wolkenlosem Himmel ist die Sonne also schon ein paar Minuten vor dem tatsächlichen Sonnenaufgang zu sehen.

Ein Beobachter auf der Erde sieht die Sonne dank der Lichtbrechung schon vor ihrem Aufgang.

300 km und mehr

Innerhalb der Alpen kann man bei perfekten Bedingungen an manchen Standorten sogar 300 km weit sehen, sofern keine anderen Berge im Weg sind. Beispielsweise kann man von den Ligurischen Alpen über die Po-Ebene hinweg bis zu den Südalpen in Italien blicken: Auf manchen Bildern etwa von der Cima Durand sieht man sogar den 304 km entfernten Monte Adamello. Im Extremfall kann man bei perfektem Kontrast kurzzeitig sogar über 400 km weit sehen, wie auf dem folgenden Bild vom Pic de Finestrelles (2826 m) in den Pyrenäen östlich von Andorra mit Blick bis zu den französischen Alpen.



Die beste Fernsicht gibt es meist zur Dämmerung bei herbstlichen oder winterlichen Inversionswetterlagen. Dazu sind exponierte, hohe Berge am Rande eines Gebirges besonders geeignet, wenn man von dort aus über eine Ebene hinweg zu einem anderen Gebirge blicken kann. Ein paar Bilder vom Schneeberg aus 270 km Entfernung gibt es hier.


Quelle Titelbild: www.foto-webcam.eu

Hoch bringt Nebelmeer und Sonnenschein

Hochnebel im Herbst

Österreich liegt derzeit unter Hochdruckeinfluss und besonders in den Bergen kann man nahezu ungetrübten Sonnenschein genießen. Während es normalerweise mit zunehmender Höhe immer kälter wird, sammelt sich bei einer herbstlichen Hochdrucklage die vergleichsweise schwere Kaltluft aber in den Tälern und Niederungen, sodass sich die übliche Temperaturschichtung in einem bestimmten Niveau umkehrt. Die höchsten Temperaturen werden knapp oberhalb dieses Niveaus erreicht, was etwa am Samstag in sonnigen Lagen um etwa 900 m Höhe der Fall ist. Dank der Subsidenz der Luft im Kern des Hochdruckgebiets kann man zudem eine ausgezeichnete Fernsicht genießen.

Hochnebel
V.a. knapp oberhalb der Inversion wird es sehr mild für die Jahreszeit. © www.foto-webcam.eu

Kaltluftproduktion

Aufgrund der von der Erde emittierten, langwelligen Strahlung kühlt sich der Boden und damit auch die Luft in den unteren Luftschichten wesentlich schneller ab, als die Luftmassen in der Höhe. Bevorzugt in Tal- und Beckenlagen entstehen dabei sogenannte Kaltluftseen, die beim niedrigen Sonnenstand im Herbst und Winter auch tagsüber bestehen bleiben. Tatsächlich kühlt sich die bodennahe Luft bei beständigen Inversionswetterlagen im Winter sogar langsam weiter ab, die Kaltluft wird also an Ort und Stelle produziert. Dieser Prozess ist besonders effektiv, wenn am Boden Schnee liegt und der Hochnebel in den Nächten vorübergehend auflockert.

Prognose der Tiefstwerte am Samstag (zum Vergrößern auf die Karte klicken).

Nebelmeer

Bei einer ausgeprägten Inversionswetterlage ist der Übergang von Warm- zu Kaltluft meist sehr scharf. An der Grenze der beiden unterschiedlichen Luftmassen bilden sich oft Wolken, in den Wetterberichten ist dann von Hochnebel die Rede. Aber auch ohne Wolkenschicht ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt. Eine beständige Inversionswetterlage führt daher auch zu einer schlechten Luftqualität.

Hochnebel
Der Kaltluftsee im Pongau. © www.foto-webcam.eu

Ab Sonntag im Osten viel Nebel

Am Freitag gibt es den meisten Hochnebel aufgrund der nordöstlichen Strömung vor allem entlang der westlichen Nordalpen im Grenzbereich zu Bayern. Am Wochenende dreht die Strömung allerdings auf Südost: Nach einem verbreitet sonnigen Samstag verlagert sich somit der Nebelschwerpunkt ab Sonntag in den Osten Österreichs, besonders im Wald- und Weinviertel bleibt es dann oft ganztags trüb. Zu Wochenbeginn fällt im Osten und Südosten dann bei beständigem Hochnebel stellenweise auch ein wenig Nieselregen. Die Nebelobergrenze liegt am Wochenende bei 600 bis 800 m und steigt zu Wochenbeginn auf rund 1000 m an.

Barometer

In der Regel verbindet man tiefen Luftdruck mit schlechtem Wetter und hohen Luftdruck mit schönem Wetter. Besonders im Winterhalbjahr ist dies allerdings irreführend, da sich das Wetter in den Niederungen bei Hochdrucklagen oft grau in grau zeigt. Paradoxerweise gibt es im Winter meist sogar bei Tiefdruckeinfluss die besten Chancen auf Sonnenschein im Flachland, so kommt etwa im Osten Österreichs vor allem nach Durchzug von Kaltfronten bei lebhaftem Westwind häufig die Sonne zum Vorschein. Die Wetterangaben auf Barometern sind im Winter also oft nicht korrekt. Allgemein ist für Wetterprognosen nicht der absolute Luftdruck relevant, sondern vielmehr seine Änderung mit der Zeit. Beispielsweise kündigt schnell fallender Luftdruck meist Wind und Regen an.

Luftdruck
Hoher Luftdruck bringt im Herbst und Winter im Flachland wenig „Schön Wetter“. © AdobeStock

Titelbild © www.foto-webcam.eu

Klare Nacht bringt örtlich den ersten Frost der Saison im Flachland

Der Tiefdruckeinfluss lässt derzeit nach und die Wolken lockern besonders in der Osthälfte auf. Die Nacht auf Freitag verläuft im Donauraum sowie generell im östlichen Berg- und Flachland sternenklar. Bei nur schwachem Wind gibt es also beste Voraussetzungen für eine markante Abkühlung der Luft und im Flachland kündigt sich gebietsweise der erste Frost der Saison an.

Prognose der Tiefstwerte am Freitag (zum Vergrößern auf die Karte klicken).

Am kältesten wird es kommende Nacht in erhöhten Beckenlagen des Mühl- und Waldviertels, so liegen die Temperaturen in den frühen Morgenstunden etwa in den Bezirken Zwettl, Gmünd und Freistadt örtlich um -5 Grad. Auch im Flachland gehen die Temperaturen aber gegen 0 Grad zurück, so ist etwa auch in Mariabrunn in der Westeinfahrt Wiens der erste leichte Frost der Saison möglich. Innerhalb von Wien sowie in der näheren Umgebung blieben die Temperaturen dagegen meist noch knapp oberhalb des Gefrierpunkts, da sich einerseits der Stadteffekt und andererseits auch ein Hauch an Nordwestwind ungünstig auf eine völlig ungestörte Abkühlung auswirken.

Ort (Auswahl aus Nordost-AT) Bisheriger Tiefstwert im Herbst (Stand 5.11.)
Summerau (OÖ) -3,9 Grad
Aigen im Ennstal (ST) -3,8 Grad
Freistadt (OÖ) -3,3 Grad
Zwettl (NÖ) -1,9 Grad
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) -0,2 Grad
Kremsmünster (OÖ) -0,2 Grad
Gars am Kamp (NÖ) +0,8 Grad
Wiener Neustadt (NÖ) +0,8 Grad
Wels (OÖ) +1,6 Grad
Wien – Mariabrunn (W) +2,0 Grad
Mistelbach (NÖ) +2,4 Grad
Zwerndorf (NÖ) +2,8 Grad
St. Pölten (NÖ) +3,0 Grad
Wien – Botanischer Garten (W) +5,8 Grad

 

——- Update Freitag, 14 Uhr ——-

Anbei eine Auswahl an gemessen Tiefstwerten in der Nacht auf Freitag:

Ort (Auswahl) Tiefstwert am 6.11.2020
Oberlainsitz (NÖ) -5,5 Grad
Puchberg am Schneeberg (NÖ) -3,9 Grad
Zwettl (NÖ) -3,3 Grad
Turnau (ST) -3,2 Grad
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ) -2,9 Grad
Freistadt (OÖ) -2,7 Grad
Wiener Neustadt Flugplatz (NÖ) -2,4 Grad
Loosdorf (NÖ) -1,6 Grad
Wien Mariabrunn (W) -0,6 Grad
St. Pölten (NÖ) 0,0 Grad
——- Update Ende ——-

Ähnlich kühl verläuft auch die Nacht auf Samstag, ab dem Wochenende sorgt die zunehmende Nebelneigung im Flachland dann für eine abnehmende Frostgefahr. Im Westen und Süden bleibt es Donnerstagnacht dagegen meist frostfrei, da hier hochnebelartige Wolken die Abkühlung der bodennahen Luft verlangsamen. Die Nacht auf Samstag verläuft dann auch hier kühler.

Bisherige Frosttage im Herbst 2020.

Im Mittel tritt der erste Frost in den höher gelegenen Alpentälern schon im September auf, im Flachland ist es meist im Oktober der Fall. In den größeren Ballungsräumen wie in Wien und Linz sowie im Bereich des Bodensees kommt es allerdings meist erst im November erstmals zu Frost.

Ort (Auswahl) Erster Frost im langjährigen Mittel (1961-90)
Waizenkirchen (OÖ) 10.10.
St. Pölten (NÖ) 24.10.
Flughafen Wien-Schwechat (NÖ) 25.10.
Enns (OÖ) 25.10.
Gmunden (OÖ) 26.10.
Kremsmünster (OÖ) 26.10.
Linz Stadt (OÖ) 6.11.
Bisherige Tiefstwerte pro Bundesland im Herbst 2020.

Stabiles Hoch bringt ruhiges Herbstwetter

Monatsstart deutlich zu mild

23,3 Grad wurden Dienstagmittag noch in Leibnitz-Wagna in der südlichen Steiermark gemessen, damit wurde hier wie auch an einzelnen anderen Wetterstationen im Land ein neuer Rekord für den Monat November aufgestellt. Üblich wären zu dieser Jahreszeit Höchsttemperaturen um 10 Grad. Diese Werte werden in den nächsten Tagen auch häufig erreicht, das Temperaturniveau pendelt sich etwa zwischen 6 und 16 Grad ein.

Abweichung der Höchsttemperaturen am Dienstag von den mittleren Höchsttemperaturen an einem 03. November (gemäß der aktuellen Klimareferenzperiode 1981-2010)

Kein Regen in Sicht

Mit einem ab Donnerstag nachrückenden Hochdruckgebiet namens RAMESH präsentieren sich die kommenden Tage ausgesprochen ruhig. Stellenweise halten sich in den ersten Tagesstunden zwar Nebel- und Hochnebelfelder, häufig scheint aber die Sonne. Erst ab Sonntag deutet sich im Flach- und Hügelland im Norden und Osten auch mitunter hartnäckiger Hochnebel an, mit welchem sonnige Abschnitte hier deutlich seltener werden. Lokal ist etwas Sprühregen aus den Nebel möglich, in Summe zeigen die aktuellen Wettermodelle aber bis weit in den November hinein keinen signifikanten Niederschlag für Österreich.

Erster Frost im Wiener Umland

Da zumindest die kommenden Nächte auf Freitag und Samstag auch im Nordosten noch weitgehend klar und windschwach verlaufen, kann sich die Luft hier gut abkühlen. So kündigt sich in diesen Nächten in Teilen von Ober- und Niederösterreich, am Wiener Stadtrand und im Südosten zumindest örtlich der erste leichte Morgenfrost der Saison an.

 

Titelbild: Webcam Schwarzenbach @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/schwarzenbach

Hurrikan ETA bedroht Mittelamerika

Der Hurrikan ETA ist aufgrund mehrerer Gründe rekordverdächtig. So entwickelte sich innerhalb der vergangenen 36 Stunden ein tropisches Tief zu einem starken Hurrikan der Kategorie 4 und könnte sich kurz vor Landgang sogar noch zu einem Sturm der höchsten Kategorie 5 verstärken.

Dabei gab es bisher nur einen Hurrikan 1932 der im November noch die höchste Kategorie erreichen konnte (die stärksten Hurrikans treten meist im August und September auf).

Zudem ist ETA bereits der 28 Tropensturm der Saison, damit wurde der Rekord an Tropenstürmen aus dem Jahr 2005 eingestellt und ein paar Wochen lang herrschen noch gute Bedingungen für weitere Tiefs.

Extreme Zerstörungskraft

Ein Hurrikan der Kategorie 4 oder 5 besitzt eine enorme Zerstörungskraft, wie man erst vor wenigen Tagen auch durch Supertaifun GONI auf den Philippinen beobachten konnte. An der Küste von Nicaragua und Honduras werden Windspitzen von bis zu 270 km/h sowie eine 3-4 Meter hohe Sturmflut erwartet. Im Landesinneren schwächt sich der Hurrikan dann rasch ab, verlangsamt allerdings auch seine Geschwindigkeit, womit enorme Regenmengen vom Himmel prasseln. Verbreitet werden 500-700 mm prognostiziert, lokal sind bis zu 1000 mm zu erwarten.

Ungünstige weitere Zugbahn

Nach Landgang zieht der Sturm nach Nordwesten über Honduras hinweg nach Guatemala.

Dabei schwächt sich der Sturm weiter ab, sorgt aber für weiterhin enorme Regensummen. Von dort aus scheint er nach derzeitigem Modellstand einen Schwenk nach Osten auf das offene Meer zu machen.

In weiterer Folge zieht ETA wohl im Zickzackkurs nach Norden und überquert dabei auch Kuba. Ob sich dann der Sturm im Golf von Mexiko neuerlich zu einem gefährlichen Hurrikan verstärkt, bleibt noch abzuwarten.

Kontrastreicher November

Große Temperaturunterschiede möglich

Die Extremwerte weisen an einzelnen Stationen in der Vergangenheit eine Spanne von 45 Grad auf. Am größten sind die Unterschiede in klassischen Südföhnregionen von der Pyhrn-Eisenwurzen in Oberösterreich bis zum Mariazellerland in der nördlichen Obersteiermark. Hier sind mit dem Föhn selbst im November noch mehr als +20 Grad möglich. Absoluter Spitzenreiter bei den Höchstwerten ist Weyer im Südosten Oberösterreichs: Hier wurden am 7.11.1997 sommerliche 26,3 Grad gemessen.

Andererseits bildet sich in den Voralpen und natürlich auch in den Alpentälern mitunter schon eine Schneedecke. In klaren Nächten mit Schneebedeckung kann es hier schon bitterkalt werden. Die größte Temperaturdifferenz zwischen Minimum und Maximum des Monats liegt in Weyer bei 44,7 Grad, denn am 23.11.1988 wurden hier schon -18,4 Grad gemessen. Es geht aber noch extremer: In St. Jakob im Defereggental in Osttirol ist der Unterschied zwischen Monatshöchst- und -tiefstwert sogar 46,6 Grad, wobei das absolute Minimum mit -27 Grad vom 24.11.1975 datiert.

Sonnenscheinmangel?

Die Nordhalbkugel der Erde wendet sich jedenfalls unweigerlich immer weiter von der Sonne ab. So werden die Tage kürzer und kürzer. Zur abnehmenden Tageslänge kommt in den Niederungen auch noch häufig Nebel, manche Täler erhalten hingegen aufgrund ihrer Ausrichtung und durch die umliegenden Berge immer weniger direktes Sonnenlicht. Besonders rar gesät ist November-Sonnenschein vom Eferdinger Becken in Oberösterreich entlang der Donau bis zum Westrand des Wienerwaldes. So wurden beispielsweise im gesamten November 2005 in Wels nur fünf Sonnenstunden gemessen, während auf den Bergen bei stabiler Hochdrucklage im Äußersten sogar über 200 Stunden möglich sind. In einem der sonnenreichsten Jahre 2011 wurden auf der Schmittenhöhe unglaubliche 263 Stunden Sonnenschein registriert.

Von Trockenheit bis Hochwasser

2011 war auch das Jahr, in dem viele Stationen des Landes im November aufgrund andauernder Trockenheit keinen oder nahezu keinen Niederschlag gemessen haben. 17 Waldbrände allein im November waren damals die Folge, mehr als in Summe in den vier vorangegangen Jahren im November. Aber das andere Extrem ist ebenfalls möglich, denn auch Hochwasser war im November schon Thema: Vielen ist sicherlich noch das letzte Jahr in Erinnerung, in dem es in Osttirol und Oberkärnten zu Rekordschneefall und Rekordregen gekommen ist sowie unzählige Erdrutsch und auch Häuser musste evakuiert werden.

Quelle Titelbild: https://www.foto-webcam.eu/webcam/flattach

Kurzes Sommerfeeling im November

Die Warmfront von Ex-Hurrikan ZETA zog am Vormittag noch über den Osten hinweg, nun zu Mittag liegt aber das ganze Land im Warmsektor. Dabei ist die Luftmasse äußerst mild für Anfang November und die Temperaturen liegen zu Mittag verbreitet zwischen 18 und 22 Grad. Doch bereits die Nacht verlief in Westdeutschland ungewöhnlich mild, so sank die Temperatur entlang des Rheins kaum unter 17 Grad:

Kaltfront und Sturm am Abend

Tagsüber ist es bereits in den Hochlagen der Mittelgebirge sehr windig und besonders im Lee von Eifel und Rothaargebirge kommt es auch zu ersten Sturmböen. Ab etwa 16 Uhr greift dann die kräftige Kaltfront des Tiefs von Westen her auf Deutschland über und sorgt mit kräftigem bis stürmischem Wind für eine nachhaltige Abkühlung. Besonders westlich der Linie Bonn-Hamburg muss man also in den Abendstunden mit lokalen Sturmböen während des Kaltfrontdurchgangs rechnen.

Am Dienstag gut 10 Grad kühler

Am Dienstag kommt die Kaltfront ostwärts voran und somit gehen die Temperaturen landesweit zurück. Dabei stellen sich wieder durchschnittliche Temperaturen ein, die knapp 10 Grad unter den heutigen liegen.

Die Höchstwerte am Dienstag werden oftmals schon am Morgen erreicht

Ab Mittwoch setzt sich ein mächtiges Hochdruckgebiet in Szene, das am Wochenende direkt über Deutschland zu liegen kommt und für ein paar ruhige und oftmals sonnige Novembertage sorgt.

Titelbild: Adobe Stock – Stadt Fulda

Milde 20 Grad im November

Derzeit prägen atlantische Tiefdruckgebiete das Wetter in Österreich und sorgen für recht mildes Wetter. So auch zu Allerheiligen, wo eine Warmfront sich von Westen nähert.

Aktuelles Satellitenbild vom 1. November

Ganz im Osten des Landes liegt hingegen noch dichter Nebel über den Niederungen, nur dazwischen von Kärnten über die Steiermark bis zu den niederösterreichischen Nordalpen scheint etwas die Sonne. Die Warmfront breitet sich am Nachmittag ostwärts aus und sorgt nördlich der Alpen für etwas Regen. Wie der Name schon verspricht, bringt die Front wärmer Luft zu uns und das macht sich zu Wochenbeginn bemerkbar.

Verbreitet um die 20 Grad in den Niederungen

Nach Durchzug der Warmfront liegt Österreich am Montag und Dienstag im sogenannten Warmsektor und es wird dadurch ausgesprochen mild für Anfang November.

Am Montag steigen die Temperaturen vom Bodensee bis nach Wien und ins Südburgenland auf rund 20 Grad. Im Südosten wird es mancherorts noch eine Spur milder. Rekorde werden dabei aber keine getroffen, da es bei Föhn im November noch eine Spur wärmer werden kann.

Am Dienstag bleibt es dann im Osten und Südosten ähnlich warm wie am Vortag, im Westen gehen die Temperaturen mit der Annäherung einer Kaltfront schon etwas zurück. In der Nacht auf Mittwoch überquert dann die Kaltfront mit starkem Wind ganz Österreich, sodass zur Wochenmitte nur mehr durchschnittliche Temperaturen für November erreicht werden.

Böen über 300 km/h: Supertaifun Goni trifft auf die Philippinen

Hurrikan

Der Supertaifun Goni ist einer der stärksten tropischen Wirbelstürme der vergangenen Jahre, so übertrifft er auch den Supertaifun Mangkhut, der im September 2018 auf die Philippinen traf. Im Kern von Goni herrschen derzeit Windgeschwindigkeiten um 280 km/h und Böen bis 350 km/h. Das ist vergleichbar mit einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf der amerikanischen Saffir-Simpson-Skala. Der Kern des Sturms verlagert sich aktuell mit etwa  25 km/h in Richtung Philippinen.


Evakuierungen im Gange

Der Landgang wird in der Nacht auf Montag mitteleuropäischer Zeit erwartet. Bis dahin schwächt sich der Wirbelsturm kaum ab, somit zeichnen sich vor allem in der Bicol-Region mittlere Windgeschwindigkeiten über 250 km/h bzw. Böen über 300 km/h ab. Dazu fällt ergiebiger Regen und am Nordrand des Tiefkerns muss man mit einer schweren Sturmflut rechnen. Die Behörden haben am Samstag die Evakuierung von Tausenden von Einwohnern im südlichen Teil der Hauptinsel Luzon angeordnet. Goni wird vermutlich der stärkste Taifun auf den Philippinen seit Haiyan, bei dem im Jahre 2013 mehr als 6.300 Menschen ums Leben kamen.

Oktober 2020 im Osten extrem nass und auf den Bergen kühler als üblich

Regenwetter im Herbst - Nikolas Zimmermann

Der Oktober 2020 passt mit einer Abweichung von nahezu 0 Grad im Flach- und Hügelland sehr gut zum langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Der Monat ging zunächst aber sehr mild los, besonders turbulent ging es dabei am 3. zur Sache, als Tief BRIGITTE in den Nordalpen für einen schweren Föhnsturm sorgte. Im Gesäuse wurden orkanartige Böen bis 110 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in Niederösterreich auf bis zu 27 Grad. Auf exponierten Berggipfeln wurden sogar Böen um 200 km/h erreicht. Am Alpenhauptkamm und in Oberkärnten gab es zudem intensiven Dauerregen und am Abend zogen im Vorfeld einer Kaltfront vor allem im Südosten teils kräftige Gewitter durch. Landesweit wurden 17.272 Blitzentladungen erfasst, davon allein 9.006 im Burgenland. Selbst im Sommer gab es hier nur an drei Tagen mehr Blitze.

Blitzdichte am 3. Oktober 2020. © UBIMET

Viel Regen und Schnee

Nach dem milden Start stellte sich die Wetterlage ab dem 10. um und unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss erreichten sehr kühle Luftmassen das Land. Zahlreiche Tiefdruckentwicklungen über Norditalien brachten dabei vor allem im Süden und Osten ergiebige Niederschlagsmengen. In Wien sind innerhalb von 7 Tagen rund 109 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen, das entspricht etwa dem dreifachen, mittleren Monatsniederschlag. Besonders das Vb-Tief GISELA sorgte dabei für große Regen- und Schneemengen, zudem lagen die Temperaturen auf den Bergen an manchen Tagen sogar 9 Grad unter den jahreszeitlichen Mittelwerten. In Summe schließt der Monat von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern mit einer Abweichung von -1,5 bis -2 Grad zum langjährigen Mittel ab, während die Abweichungen von der Südoststeiermark bis in Wald- und Weinviertel um +1 Grad liegen.

Vorläufige Temperaturabweichung im Oktober 2020. (Stand: 29.10.2020)

Erster Schnee in Innsbruck

Durch die Kombination aus kühlen Luftmassen und teils intensiver Niederschlagsraten konnte die Schneefallgrenze an der Alpennordseite zum Teil auch bis in die Tallagen absinken, wie etwa im Zusammenhang mit Tief LUCY am 27., als es in Innsbruck den ersten Schnee der Saison gab. Durchschnittlich ist dies meist erst Mitte November der Fall. Am Brenner kamen innerhalb von 12 Stunden sogar 40 cm Neuschnee zusammen. Im Hochgebirge wie beispielsweise am Pitztaler Gletscher gab es heuer sogar über den gesamten Monat hinweg eine geschlossene Schneedecke, eine Rarität in diesem Jahrhundert.

Neuschnee im Oktober. © UBIMET

Verbreitet große Regenmengen

Der Monat brachte landesweit etwas mehr als 150 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge, wobei es die größten Abweichungen im Osten gab. Vom Weinviertel bis ins Nordburgenland kam meist die dreifache, mittlere Monatsniederschlagsmenge, lokal wie etwa in Poysdorf sogar die vierfache zusammen. Doppelt so viel Niederschlag wie üblich gab es auch von den Ötztaler Alpen über das Wipptal bis nach Oberkärnten, während in Oberösterreich und der Obersteiermark nahezu durchschnittliche Regenmengen fielen.

Niederschlagsabweichung im Oktober 2020. (Stand: 30.10.2020, 8 Uhr)

Weniger Sonne als üblich

Durch den häufigen Tiefdruckeinfluss kam die Sonne im Oktober weniger als üblich zum Vorschein. An der Alpennordseite und im östlichen Flachland gab es vielerorts nur 60 bis 70% der üblichen Sonnenstunden, nahezu durchschnittliche Werte wurden lediglich in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sowie örtlich im Klagenfurter Becken und in der Südoststeiermark verzeichnet. Der sonnigste Ort des Landes lag im Gebirge: Am Hohe Sonnblick konnte man knapp 170 Sonnenstunden genießen. In den Niederungen konnte da nur Lienz mit 132 Sonnenstunden halbwegs mithalten, während es im Donauraum meist nur 70 bis 90 Sonnenstunden gab.

Vorläufige Sonnenstunden im Oktober.

Extremwerte Oktober 2020

Stand: 30.10.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)

Höchste Temperaturen

  • 27,0 Grad Amstetten, Tullnerfeld (beide NÖ, 3.)
  • 26,9 Grad Unterach am Attersee (OÖ, 3.)
  • 26,7 Grad Wieselburg (NÖ, 3.)

Tiefste Temperaturen Hochtäler

  • -7,5 Grad Obergurgl (T, 14.)
  • -7,1 Grad Galtür (T, 27.)
  • -6,6 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 28.)

Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe

  • -5,7 Grad Ehrwald (T, 14.)
  • -3,9 Grad Summerau (OÖ, 20.),
  • -3,8 Grad Aigen im Ennstal (ST, 20.)

Anzahl Frosttage (Tiefstwert unter 0 Grad)

  • 18 St. Leonhard im Pitztal, St. Jakob/Defereggen (beide T)
  • 17 Obertauern (S)
  • 16 Obergurgl, Galtür (beide T)

Nasseste Orte

  • 355 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
  • 311 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
  • 310 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)

Trockenste Orte

  • 38 Liter pro Quadratmeter Jauerling (NÖ)
  • 44 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)
  • 45 Liter pro Quadratmeter Gars am Kamp (NÖ)

Absolut sonnigste Orte

  • 163 Sonnenstunden Sonnblick (S)
  • 132 Sonnenstunden Lienz (T)
  • 130 Sonnenstunden Brunnenkogel (T)
  • 128 Sonnenstunden Sillian (T)
  • 127 Sonnenstunden Hollenthon/Bucklige Welt (NÖ)

Stärkste Windspitzen Niederungen

  • 110 km/h Gstatterboden/Gesäuse (ST, 3.)
  • 106 km/h Schmirn (T, 3.)
  • 104 km/h Saalbach (S, 3.)

Stärkste Windspitzen Berge

  • 175 km/h Patscherkofel (T, 3.)
  • 158 km/h Rudolfshütte (S, 3.)
  • 150 km/h Loferer Alm (S, 3.)
Spezielle Tage im Oktober 2020.

Titelbild  © N. Zimmermann

Riesiger Hagel in Libyen am 27. Oktober 2020

Am 27. Oktober 2020 waren die Bedingungen perfekt für sehr schwere Gewitter im südlichen Mittelmeer zwischen Italien und Libyen. Aufgrund des Zustroms feuchter Luftmassen vom Mittelmeer und des sich zudem noch mit der Höhe drehenden Windes (um nur zwei jener Bedingungen zu nennen) konnte sich in der äußerst instabilen Luftmasse ein Superzellengewitter organisieren, das Hagelkörner von 20cm im Durchmesser zur Folge hatte.

Rasch waren die sozialen Medien voll von Fotos und Videos. Anhand mancher dieser Videos (man achte dabei auf den Ton!) kann man sehr gut begreifen, welchen Impuls und welche Wucht diese Hagelkörner haben. Man kann sich dann auch gut vorstellen, welche Schäden diese anrichten können.

Auf einigen Fotos kann man den ungefähren Durchmesser der Hagelkörner abschätzen. Es ist somit wahrscheinlich, dass einige der Hagelkörner einen Durchmesser von 20 cm und mehr hatten.

Wie entsteht Hagel?

Auch hier ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren wichtig: stark unterkühltes Wasser, dh. noch flüssiges Wasser bei Temperaturen weit unter 0 Grad Celsius, befindet sich im Aufwindbereich solch einer Superzelle. Stoßen solche Wassertropfen mit sogenannten Keimen zusammen, gefrieren sie an diesen sofort – ein Hagelkorn entsteht. Wird dieses durch den in Superzellen meist sehr starken Aufwind wiederholt in höhere Schichten der Atmosphäre befördert, gefrieren weitere Wassertropfen an dem Hagelkorn, es beginnt zu wachsen – solange bis es zu schwer für den Aufwind wird und zu Boden fällt.

Hagelrekorde

Unter perfekten Bedingungen können Hagelkörner zu zerstörerischen Ausmaßen anwachsen. Bei solchen Bedingungen wurde im Februar 2018 aus Argentinien ein Hagelkorn mit 23,6 cm im Durchmesser gemeldet – dem  bisheriger Rekordhalter.
Das schwerste Hagelkorn stammt laut offiziellen Berichten aus Bangladesch. Ein intensives Hagelunwetter, bei dem 92 Todesfälle zu beklagen waren, brachte ein Hagelkorn mit 1,0 kg hervor.

 

 

 

 

Wetterextreme USA: 4 cm dicker Eisregen

Eisregen in Oklahoma City - Quelle: Tina Pinkerton - twitter https://twitter.com/TinaPinkerton6/status/1321132554875998209/photo/1

Am Ostrand der Rocky Mountains kommt es vom kanadischen Calgary bis nach Texas oftmals zu Wetterextremen, da die arktische Kaltluft an Ostrand des Gebirges ungehindert und rasch nach Süden vorankommen kann. Dabei trifft die arktische Luft früher oder später auf die subtropische und feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko. Tornados, Riesenhagel, Schnee- oder Eisstürme sind also keine Seltenheit in dieser Region.

Extremer Eisregen legt Oklahoma lahm

Am Wochenende kam es zu einem ersten kräftigen Kaltluftvorstoß, der von Montana bis Colorado für reichlich Schnee sorgte.

Vertikalprofil der Atmosphäre in Norman, Oklahoma am 27.10.2020 um 7 Uhr MEZ - UBIMET, NOAA
Vertikalprofil der Atmosphäre in Norman, Oklahoma am 27.10.2020 um 7 Uhr MEZ – UBIMET, NOAA

Weiter nach Süden war die Kaltluft aber nur mehr bodennah vorhanden und so kam es zu lang anhaltenden und kräftigen Eisregen. So ein Ereignis ist Ende Oktober sehr ungewöhnlich.

Modellprognose für die 12-stündigen akkumulierten Niederschlag als Eisregen bis 27.10.2020 19 Uhr MEZ - UBIMET, ECMWF
Modellprognose für die 12-stündigen akkumulierten Niederschlag als Eisregen bis 27.10.2020 19 Uhr MEZ – UBIMET, ECMWF

Durch den Eisregen bildete sich ein teils mehrere Zentimeter dicker Eispanzer auf Bäume oder Stromleitungen, die dem enormen Gewicht nicht standhalten konnten. Die Schäden sind enorm und allein in Oklahoma waren über 500.000 Haushalte ohne Strom.

Wetterdaten aus Oklahoma City, USA für das Eisregenereignis - UBIMET, NOAA
Wetterdaten aus Oklahoma City, USA für das Eisregenereignis – UBIMET, NOAA

Mit dem Eisregen ist es nun aber vorbei und die Temperaturen legen wieder zu, so werden am Wochenende wieder Höchstwerte um die 20 Grad erreicht. Ein Grund dafür ist auch Hurrikan ZETA, der Mittwochnacht nur nrund 650 km vom Eisregen entfernt auf die Küste von Louisiana trifft.

Hier noch ein paar beeindruckende Bilder aus der Region:

 

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So this is where I typically park my car. How @izetavictor captured this i will never know. #icestorm #oklahomaweather #ifatreefallsinthewoods #fml #icelandnature

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Titelbild: Eisregen in Oklahoma City – Quelle: Tina Pinkerton – twitter https://twitter.com/TinaPinkerton6/status/1321132554875998209/photo/1

Hurrikan ZETA: Vom Tropensturm zum Schneesturm

Hurrikan ZETA ist der bereits 27. Tropensturm in dieser Saison am Atlantik, somit fehlt nur mehr ein Sturm auf den Rekord von 2005. Zudem hat ZETA nahezu die gleiche Zugbahn wie Hurrikan DELTA vor drei Wochen. Zunächst zog der Sturm über die mexikanische Halbinsel Yucatan hinweg nordwärts in den Golf von Mexiko. Hier verstärkt sich das Tief wieder und trifft wohl als Hurrikan der Stufe 1 auf die Küstenregion von New Orleans auf Land.

Durch den Sturm kommt es zu einer 2 bis 3 Meter hohen Flutwelle, Orkanböen bis 140 km/h und sintflutartigem Regen. Damit ist ZETA bereits der sechste Hurrikan in diesem Jahr der auf das amerikanische Festland trifft. Das gab es zuvor nur 1896 und 1985.

Aus Tropensturm wird Schneesturm

Im Landesinneren schwächt sich der Tropensturm rasch ab und wandelt sich zusehends in ein normales Sturmtief um. Dabei zapft das Tief auf seinem Weg an die US-Ostküste kalte Luft aus Norden an.

Dabei wird es so kalt, dass es am Nordrand des Tiefs zum ersten Schnee der Saison im Nordosten der USA kommt. Solche eine Umwandlung von einem Tropensturm zu einem Schneesturm kommt nicht alle Tage vor, gab es aber auch schon in der Vergangenheit. Im Jahr 2012 sorgte Hurrikan SANDY nicht nur für enorme Schäden in New York und Umgebung sondern brachte später den Appalachen auch über 50 cm Neuschnee.

Quelle Titelbild: NOAA

Auf Wintereinbruch folgt wechselhaftes Westwetter

Eine Kaltfront in Verbindung mit einem Tief über Oberitalien sorgte in den vergangenen 24 Stunden von Vorarlberg bis Kärnten für kräftige Niederschläge. Dabei sickerte nördlich der Alpen deutlich kältere Luft in die Täler ein und die Schneefallgrenze sank bis in tiefe Lagen.

Selbst in Innsbruck konnte sich eine dünne Schneedecke ausbilden. Das letzte Mal Oktoberschnee gab es in der Tiroler Landeshauptstadt im Jahr 2013. Deutlich mehr Schnee fiel in Lagen über 1000 m, so wurden etwa am Brenner 36 cm Neuschnee gemessen und auf den Bergen verbreitet über ein halben Meter.


In Osttirol und Oberkärnten konnte sich die kalte Luft nur in den Tälern direkt am Alpenhauptkamm durchsetzen, sonst gab es nur Schnee im Hochgebirge. Dafür gab es hier mit rund 80 l/m² die größten Niederschlagsmengen.

Rasch milder, aber unbeständig

In den kommenden Tagen bestimmen Tiefdruckgebiete am Atlantik unser Wetter. Dabei wird mit einer westliche Strömung milde Luft zu den Alpen geführt, die Temperaturen liegen meist zwischen 8 und 16 Grad. Vor allem am Donnerstag und Freitag sorgen gleich mehrere Fronten an der Alpennordseite für Regen, der Süden ist hingegen wetterbegünstig. Insgesamt bleiben die Regenmengen aber überschaubar.

Deutlich freundlicher verläuft dann das Wochenende, ein Zwischenhoch sorgt für viel Sonnenschein und auf den Bergen wird es ausgesprochen mild. Nur im Osten muss man Abstriche machen, hier sorgen Wolken und Nebel für meist trübe Bedingungen.


Titelbild: Adobe Stock

Wintereinbruch: Im Westen derzeit kräftiger Schneefall

In den kommenden Stunden stellt sich in den Alpen eine sogenannte Gegenstromlage ein. Während es im Westen derzeit schon bis auf knapp 700 Meter herab schneit, sinkt in der Nacht dann mit zunehmender Niederschlagsintensität die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Pongau auch allmählich bis in die Täler ab.

Neuschneemenge bis Dienstag den 27.10.2020, 13 MESZ © UBIMET

Gefahr von Schneebruch durch erhöhte Schneelast

Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis bis zu 20 cm Nassschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen. In der Abbildung unten sind die Warnungen vor starkem Schneefall zu sehen. Besonders in den rot markierten Gebieten kann es aufgrund der belaubten Bäumen und der erhöhten Schneelast zu Schneebruch kommen!

Warnungen vor starkem Schneefall © UWZ

Im Osten und Südosten noch mild

Wie an der Karte der aktuellen Temperatur nur unschwer zu erkennen ist, zeigt sich der Osten und Südosten derzeit noch recht unbeeindruckt von der Kaltfront. Hier hält sich derzeit noch deutlich milderer Luft. Diese wird es im Verlauf des morgigen Tages von der Kaltfront ausgeräumt.

Anbei haben wir noch ein paar winterliche Eindrücke zusammengestellt:

Aufgenommen um 07:20 in Damüls:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/hasenbuehel/

Ein paar Stunden später:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/hasenbuehel/

Oder auch hier in St. Anton um 10:00:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/ewa

Nur wenige Stunden später:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/ewa

Tschagguns (680m)  um 13:40:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Tief winterlich ein paar Stunden später:

© https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Quelle Titelbild: https://www.kristberg.at/wetter-webcam-montafon

Regen und Schnee im Anmarsch

Die Kaltfront von Tief LUCY hat Vorarlberg mit kräftigem Regen bereits erreicht und der Regen breitet sich bis zum Abend bis nach Salzburg und Oberkärnten aus.

Aktuelles Satellitenbild mit Kaltfront

Im Vorfeld der Front liegt der Großteil von Österreich noch in einer kräftigen Südströmung, die sich durch Südföhn in den Nordalpen bemerkbar macht. Dazu sorgt der auffrischende Südwind auch dafür, dass sich der Nebel im Nordosten zusehends lichtet.

Der Wind sorgt auch noch für angenehm mildes Wetter am Feiertag. So werden jetzt schon 18 Grad im Südosten oder auch im föhnigen Mayrhofen im Zillertal gemessen.

Starkregen und reichlich Neuschnee

Die Kaltfront hat es aber in sich und mit der Bildung eines Tiefs über Oberitalien kommt es bis Dienstagvormittag zu ergiebigen Regen entlang des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten. Gerade in Oberkärnten sind stellenweise bis zu 80 mm an Regen möglich. Nördlich des Alpenhauptkamms fließt hingegen kalte Luft ein und mit dem starken Niederschlag sinkt hier die Schneefallgrenze deutlich ab.

Schneewarnungen für die Tallagen (Stand: Mo. 12 Uhr). www.uwz.at

Besonders in der Nacht auf Dienstag schneit es dann von den Ötztaler Alpen bis in den Pinz- und Pongau nach und nach bis in alle Tallagen kräftig. Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis zu nasser 20 cm Neuschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen.

Quelle Titelbild: Adobe Stock

LUCY bringt am Nationalfeiertag Föhn, Regen und Schnee

Österreich Berge

Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Tiefdruckkomplex names LUCY über Nordwesteuropa und einem Höhentief über dem Balkan. Im Übergangsbereich herrscht bei nur geringen Durckgegensätzen ruhiges Herbstwetter mit Sonne und teils zähem Nebel.

Satellitenbild um 13:30 Uhr (zum Vergrößern auf das Bild klicken). Daten EUMETSAT / UBIMET)

Zunehmend föhnig im Osten

Die langgezogene Kaltfront kommt nur langsam ostwärts voran, am Montagvormittag erfasst sie aber allmählich Vorarlberg. Vom Brenner ostwärts weht zunächst noch kräftiger, in manchen Föhntälen der Tauern sowie am Alpenostrand in Böen auch stürmischer Süd- bis Südwestwind. Auch im äußersten Südosten kommt lebhafter bis kräftiger Südwestwind auf. Der Wind vertreibt im Tagesverlauf die feuchte, nebelanfällige Luft und somit kommt am Montagnachmittag auch im Osten wieder die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen steigen dabei auf 18 bis 20 Grad im Wiener Becken und sogar auf bis zu 21 Grad in der Südsteiermark!

Föhnwarnungen für Montag (Stand: So, 14 Uhr). Daten: www.uwz.at

Im Westen Regen und Schnee

Mit dem Einsickern der kühlen Luft greift der Regen im Laufe des Vormittags auf Vorarlberg und am Nachmittag dann auch auf Tirol über. Auf den Bergen weht gleichzeitig noch Südwind, somit stellt sich im Westen eine sog. Gegenstromlage ein. Je nach Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze dabei gegen 1300 bis 1000 m ab. In der Nacht greift der kräftige Regen auch zunehmend auf Oberkärnten und Salzburg über, dabei sinkt die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Dachstein zum Morgen hin bis in viele Täler. Am Dienstag verlagert sich der Niederschlag unter Abschwächung in den Südosten des Landes und die Schneefallgrenze steigt wieder auf rund 1000 m an.

Niederschlagsprognose von Mo.vormittag bis Di.vormittag von UCM (UBIMET).

Viel Schnee in den Hochlagen

Auf den Bergen schneit es in der Nacht auf Dienstag anhaltend und kräftig, in den Hochlagen des Alpenhauptkamms kommen dabei teils mehr als 70 cm Neuschnee zusammen. Auch in den Hochtälern des Westen kommen Mengen um 10 cm Neuschnee zusammen, zudem ist am Dienstagmorgen von den Kitzbüheler Alpen bis in den Pongau in sämtlichen Tälern vorübergehend ein wenig Nassschnee möglich.

Neuschneeprognose von Mo.vormittag bis Di.vormittag von UCM ( UBIMET).

Titelbild: Adobe Stock

Maskierte Kaltfront überquerte heute Österreich

Wenn man sich die heutigen Höchstwerte ansieht, würde man zunächst nicht auf die Idee kommen, dass eine Kaltfront durchgegangen ist. Besonders im Osten verdeutlicht sich aber der umgekehrte Temperaturverlauf bei der Betrachtung der gestrigen und heutigen Temperaturmaxima. Leicht abgekühlt hat es aber im Westen, hier fiel auch etwas mehr Regen.

Höchstwerte am Freitag, den 23.10.2020 © UBIMET
Höchstwerte am Samstag, den 24.10.2020 © UBIMET
Niederschlagssumme am 24.10.2020 © UBIMET

Dennoch ist dies der Fall. Die Erklärung findet man in den beiden Radiosondenaufstiegen, die der unten stehenden Grafik gezeigt werden. Die schwarze durchgezogene Linie ist das Temperaturprofil heute Morgen um 2 Uhr, die rote durchgezogene Linie das Temperaturprofil von 14 Uhr. Man erkennt, dass es in der Höhe kälter geworden ist, in Bodennähe aber wärmer. Zudem stieg auch der Taupunkt an (gestrichelte Linien). Somit handelt es sich um eine sog. maskierte Kaltfront, da der auffrischende Wind den Kaltluftsee in den Niederungen (welcher oft durch Nebel bzw. Hochnebel sichtbar wird) ausgeräumt hat und damit dort eine Erwärmung verursacht hat.

Radiosondenaufstiege Wien 24.10.2020 00 UTC (Schwarz) und 12 UTC (Rot)

Nordostpassage bereits 100 Tage eisfrei

Die Nordostpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer entlang der Nordküste Eurasiens, der Atlantik und Pazifik verbindet. Dieser Seeweg ist rund 6.000 Kilometer kürzer als der traditionelle Seeweg von Asien nach Europa über den Suezkanal. Somit wird nicht nur Zeit sondern auch Kosten druch den verkürzten Seeweg gespart.  Bis zu den 90er Jahren war eine Fahrt über diese Route ohne Eisbrecher undenkbar, erst 1995 war die Route erstmals längere Zeit eisfrei.

Schon 100 Tage eisfrei

Nach 1995 war die Nordostpassage in manchen Jahren zunächst wieder unpassierbar, seit 2007 ist sie allerdings jedes Jahr ein paar Wochen lang offen – Tendenz steigend. Heuer wurde dabei ein neuer Rekord aufgestellt: Mittlerweile ist dieser zunehmend wichtige Seeweg schon seit mehr als 100 Tagen eisfrei! Diese Abnahme steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel, der in der Arktis besonders schnell abläuft.

Noch kein Eis in Sicht

Der arktische Ozean nördlich von Sibirien ist aktuell noch verbreitet eisfrei. Im Mittel von 1981 bis 2010 lag die Ausdehnung des arktischen Meereises zu dieser Jahreszeit noch bei 9 Millionen km². Neuesten Satellitenmessungen zufolge sind es derzeit nur 5,6 Millionen km². Wenn das Wasser im Sommer länger eisfrei ist, nimmt es aufgrund seiner dunklen Farbe mehr Wärme auf, als es bei weißem Eis der Fall wäre. Im Herbst muss der Ozean diese Wärme erst wieder an die Luft abgeben, ehe das Eis wieder zufrieren kann (Eis-Albedo-Rückkopplung).

Eisausdehnung im Vergleich zum 30-Jahres-Mittel (orange Linie) am 15.9. und 21.10. (NSIDC).

Anmerkung zu der Graphik: Die Schwelle pro Datenzelle liegt bei 15%, wenn also 16% einer Zelle mit Eis bedeckt sind, wird sie als gefroren bzw. weiß angezeigt.

Absolutes Minimum im 2012

Zu dieser Jahreszeit gab es seit Messbeginn noch nie so wenig Eis wie aktuell. Das absolute jährliche Minimum im September aus dem Jahre 2012 wurde heuer allerdings knapp nicht erreicht, wir berichteten darüber bereits hier: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn.

Titelbild: AdobeStock

100 Tage eisfrei: Rekord an der Nordostpassage

Eisbrecher

Die Nordostpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer entlang der Nordküste Eurasiens, der Atlantik und Pazifik verbindet. Dieser Seeweg ist rund 6.500 Kilometer lang und führt vom Europäischen Nordmeer durch Barents-, Kara-, Laptew-, Ostsibirische und Tschuktschensee bis zur Beringstraße. Bis zu den 90er Jahren war eine Fahrt über diese Route ohne Eisbrecher undenkbar, erst 1995 war die Route erstmals längere Zeit eisfrei.

100 Tage eisfrei

Nach 1995 war die Nordostpassage in manchen Jahren zunächst wieder unpassierbar, seit 2007 ist sie allerdings jedes Jahr ein paar Wochen lang offen – Tendenz steigend. Heuer werden nun gleich zwei neue Rekorde aufgestellt: Sowohl das früheste Aufbrechen des Eises als auch das späteste Zufrieren. Mittlerweile ist dieser zunehmend wichtige Seeweg schon seit mehr als 100 Tagen eisfrei! Diese Abnahme steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel, der in der Arktis besonders schnell abläuft (wie etwa auf Spitzbergen).

Noch kein Eis in Sicht

Der arktische Ozean nördlich von Sibirien ist aktuell noch verbreitet eisfrei. Im Mittel von 1981 bis 2010 lag die Ausdehnung des arktischen Meereises zu dieser Jahreszeit noch bei 9 Millionen km². Neuesten Satellitenmessungen zufolge sind es derzeit nur 5,6 Millionen km². Damit wird das  jahreszeitliche Rekordminimum vom Vorjahr um fast 500.000 km² unterboten. Wenn das Wasser im Sommer länger eisfrei ist, nimmt es aufgrund seiner dunklen Farbe mehr Wärme auf, als es bei weißem Eis der Fall wäre. Im Herbst muss der Ozean diese Wärme erst wieder an die Luft abgeben, ehe das Eis wieder zufrieren kann (Eis-Albedo-Rückkopplung).

Eisausdehnung im Vergleich zum 30-Jahres-Mittel (orange Linie) am 15.9. und 21.10. (NSIDC).

Anmerkung zu der Graphik: Die Schwelle pro Datenzelle liegt bei 15%, wenn also 16% einer Zelle mit Eis bedeckt sind, wird sie als gefroren bzw. weiß angezeigt.

Absolutes Minimum im 2012

Zu dieser Jahreszeit gab es seit Messbeginn noch nie so wenig Eis wie aktuell. Das absolute jährliche Minimum im September aus dem Jahre 2012 wurde heuer allerdings knapp nicht erreicht, wir berichteten darüber bereits hier: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn. Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, ist es allerdings nur eine Frage von wenigen Jahren, bis auch dieser Wert unterboten wird.

Titelbild: AdobeStock

Am langen Wochenende mild und leicht unbeständig

Sonne im Herbst

Österreich liegt derzeit am Rande einer Hochdruckbrücke, die sich vom zentralen Mittelmeer bis nach Russland erstreckt. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei milde Luftmassen in den Alpenraum und in den Nordalpen ist es leicht föhnig. Am Mittwoch wurde in Bludenz bei einem Höchstwert von 25,8 Grad sogar ein Sommertag verzeichnet. In den kommenden Tagen wird es zwar nicht mehr ganz so mild, die Temperaturen liegen aber meist über dem jahreszeitlichen Mittel.

Tauwetter bei Föhn
Tauwetter am Traunstein. © www.foto-webcam.eu

Am Freitag im Südosten sonnig

Der Freitag verläuft im Westen und Norden bewölkt, in Vorarlberg und in den Nordtiroler Kalkalpen fällt in der Früh etwas Regen. Im Donauraum und im Flachland hält sich bis etwa Mittag gebietsweise Hochnebel, die Sonne zeigt sich vor allem im Südosten und am Alpenostrand. In der Weststeiermark frischt lebhafter Südwestwind auf. Am Abend zieht eine schwache Kaltfront auf und aus Westen setzt neuerlich Regen ein. Zuvor erreichen die Temperaturen 11 bis 20 Grad mit den höchsten Werten in der Südsteiermark.

Im Vorfeld einer schwachen Kaltfront wird es in den Alpen wieder föhnig.

Am Samstag anfangs nass

Am Samstag regnet es zunächst zeitweise, am Vormittag zieht der Regen aber nach Osten ab und die Wolken beginnen aufzulockern. Vor allem im Norden und inneralpin kommt die Sonne zum Vorschein, von Unterkärnten bis ins Südburgenland sind die Wolken teils hartnäckig und entlang der Nordalpen ziehen noch einzelne Regenschauer durch. Der Wind weht mäßig, am Vormittag im Norden und Osten vorübergehend lebhaft aus West bis Nordwest. Dazu gibt es 11 bis 18 Grad.

Regenprognose für Samstag. © UBIMET

Goldener Oktober am Sonntag

Am Sonntag setzt sich neuerlich ein Zwischenhoch durch und verbreitet gibt es ruhiges Herbstwetter. Anfangs halten sich in den Niederungen einige Nebelfelder, diese lösen sich aber meist noch am Vormittag auf. Tagsüber scheint verbreitet die Sonne, nur im Süden machen sich ein paar harmlose Wolken bemerkbar. Am Alpenhauptkamm wird es neuerlich leicht föhnig und bei Höchstwerten zwischen 12 und 20 Grad bleibt es mild für die Jahreszeit.

Am Nationalfeiertag zweigeteilt

Am Montag überwiegen in der Westhälfte die Wolken und am Vormittag setzt in Vorarlberg Regen ein. Dieser wird im Tagesverlauf kräftig, ganz im Westen schneit es allmählich bis auf 1200 bis 1000 m herab. Etwa östlich von Kufstein und Villach scheint dagegen zeitweise die Sonne, im äußersten Osten hält sich aber teils bis zum Nachmittag Nebel oder Hochnebel. Im Osten frischt lebhafter Südwind auf und die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Bregenzerwald und 18 Grad in der Südsteiermark.

Der Temperaturtrend am Traunstein zeigt den wechselhaften Wettercharakter. © ECMWF

Titelbild © AdobeStock

+25.8 Grad: Südföhn sorgt für Sommertag!

Tschagguns (Bludenz) bei föhnigem Herbstwetter - https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Sehr warm war es heute in den Nordalpen und hier vor allem in manchen Tälern Vorarlbergs und Tirols. Vielerorts wurde föhnbedingt die 20-Grad-Marke übertroffen, in Bludenz wird der heutige Tag mit +25.8 Grad sogar als Sommertag (Höchstwert von mehr als 25 Grad) in den Aufzeichnungen archiviert.

Höchstwerte des heutigen Mittwochs - UBIMET, ZAMG
Höchstwerte des heutigen Mittwochs.
Höchstwerte des heutigen Mittwochs - UBIMET, ZAMG
Höchstwerte des heutigen Mittwochs.

Der Föhn macht es möglich

Schuld daran ist die derzeitige, wenngleich nicht außergewöhnlich kräftige Südföhnlage. Denn der Alpenraum liegt heute zwischen Sturmtief JADRANKA über der Nordsee und Hoch OTMAR über dem Schwarzen Meer in einer straffen, föhnigen Südströmung. Mit dieser gelangen aus Nordafrika sehr warme Luftmassen sowie auch mehrere Tonnen Saharastaub zu uns.

Die Wetterlage am Mittwoch - UWR, UBIMET
Die Wetterlage am Mittwoch – UWR, UBIMET

Warm, aber nichts Außergewöhnliches

Der Südföhn stellt besonders im Herbst keine Seltenheit in den Alpen dar. Daher sind solche Höchstwerte, wenngleich immer beeindruckend, noch weit entfernt von Rekorden. Als Beispiel kann Bludenz genommen werden: In der Tabelle sind alle in Bludenz gemessene Sommertage der letzten 12 Oktober-Tage (also vom 20. bis zum 31. Oktober) zwischen 2008 und 2019 gelistet:

Jahr Tag Höchstwert
2019 23.10. +27.4°C
2013 22.10. +26.3°C
2019 20.10. +25.9°C
2020* 21.10. +25.8°C
2013 28.10. +25.4°C
2019 24.10. +25.0°C

Wie man sieht: Sommertage sind keine Seltenheit in den letzten Jahren selbst im fortgeschrittenen Oktober. Am 22.10.2013 lag die Temperatur um 23 Uhr föhnbedingt sogar noch bei sommerlichen +24 Grad!

Ab morgen nimmt der Südföhn schon wieder ab, somit werden solche Spitzenwerte nicht mehr erreicht. Dennoch bleiben die Temperaturen vor allem in mittleren und hohen Lagen bis zum Wochenende auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. In den Niederungen muss man hingegen weiterhin mit Inversionen, Nebel und Hochnebel rechnen.

Titelbild: Tschagguns (Bludenz) bei föhnigem Herbstwetter – https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/

Der Indian Summer

Bunte Blätter ©unsplash.com - https://unsplash.com/photos/5IHz5WhosQE

Als Indian Summer bezeichnet man eine trockene und milde Wetterperiode im späten Herbst auf dem nordamerikanischen Kontinent. Durch die immer kälteren Nächte nehmen die Blätter der verschiedenen Birken- und Ahornarten während des „Indian Summer“ die unterschiedlichsten Schattierungen von Rot, Orange und Gelb an.


Zum Höhepunkt dieser Zeit kann man die rötliche Färbung der Wälder sogar vom Weltraum aus beobachten, wie man im folgenden Bild des Satelliten NOAA-20 aus einer Höhe von etwa 830 km sieht.

Der Winter naht

Der Begriff stammt aus dem Süden Kanadas und dem Nordosten der USA, wobei die genaue Wortherkunft ungeklärt ist. Eine Theorie besagt, dass die Indianer diese Zeit zur Jagd oder Ernte genutzt hätten. Der Indian Summer wird in der Regel durch ausgedehnte Hochdruckgebiete entlang der amerikanischen Ostküste ausgelöst. Vor allem im Landesinneren gibt es in dieser Zeit zwar schont die ersten Nachtfröste, für die Menschen dort ist es aber die letzte milde Zeit vor einem oft langen und kalten Winter. Vergleichbar ist dieses Phänomen mit dem Goldenen Oktober in Zentraleuropa.

Bunter Wald mit Straße in der Mitte, Vogelperspektive. ©unsplash.com - https://unsplash.com/photos/Qy-CBKUg_X8
Der Indian Summer ist unser Altweibersommer. ©unsplash.com

 

Subtropische Luft: Saharastaub und Tauwetter auf den Bergen

Die Großwetterlage über Europa hat sich seit dem Wochenende vollständig umgestellt. Gelangte am Wochenende noch kühle Luft arktischen Ursprungs in den Alpenraum, erfassen derzeit milde Luftmassen aus der entgegengesetzten Richtung das Land. Ein Teil dieser Luft stammt aus den Subtropen, so steigt die Nullgradgrenze am Mittwoch sogar gegen 4000 m an! Selbst auf den höchsten Bergen des Landes gibt es also zarte Plusgrade.

Die höchste Wetterstation des Landes auf der Adlersruhe meldet aktuell Temperaturen von knapp +2 Grad. Bild: foto-webcam.eu
Die Trajektorien, welche die Herkunft der Luftmassen in Mitteleuropa zeigen, haben seit Samstag ein 180°-Drehung gemacht. © www.wetter3.de

Starkes Tauwetter in den Nordalpen

Bei föhnigem Südwind hat mittlerweile besonders in den Nordalpen starkes Tauwetter eingesetzt. Die Temperaturen sind hier seit vergangenem Wochenende um 15, teils sogar um 20 Grad angestiegen! Etwas geringer fallen die Unterschiede am Alpenhauptkamm und in den Südalpen aus, da hier im Stau der Alpen vergleichsweise kühle Luft zurückgeblieben ist.

Höchstwert am 18.10. Höchstwert am 21.10.
Brunnenkogel, 3437 m -6,4 Grad 4 Grad
Sonnblick, 3109 m -5,9 Grad 2 Grad
Rudolfshütte, 2317 m -3,3 Grad 8 Grad
Dachstein / Schladminger Gletscher, 2520 m -6,2 Grad 11 Grad
Hahnenkamm / Ehrenbachhöhe, 1794 m -0,7 Grad 15 Grad
Rax / Bergstation, 1547 m -1,0 Grad 18 Grad
Kolomansberg, 1113 m +3,0 Grad 20 Grad

Die milde Luft setzt sich bei föhnigem Wind auch in manchen Tallagen durch, so gibt es etwa im Walgau lokal spätsommerliche Höchstwerte um 25 Grad. In den Niederungen stellt sich allerdings gebietsweise eine Inversionswetterlage ein, somit halten sich in tiefen Lagen mitunter deutlich kühlere Luftmassen.

Föhn und milde Bodentemperaturen lassen dem Neuschnee keine Chance. Bild: foto-webcam.eu

Saharastaub

Mit der südwestlichen Strömung gelangt in der Höhe derzeit auch Saharastaub ins Land. Der Staub wirkt sich einerseits auf die Ausprägung der hochliegenden Wolken, andererseits auch auf die Fernsicht aus, so präsentiert sich der Himmel in den kommenden Tagen meist diesig. Vorerst ist kein Niederschlag in Sicht, am Freitag kann es mit Durchzug einer Warmfront bzw. am Abend mit Ankunft einer Kaltfront vor allem im Westen auch zu dünnen Ablagerungen kommen. Am Samstag verlagert sich die staubige Luft dann nach Südosten und im Alpenraum macht sich vergleichsweise klare atlantische Luft bemerkbar.

Am Samstag erreicht Atlantikluft das Land. Daten: Univ. of Athens
Typisch diesiger Himmel bei Saharastaub und Föhn in Innsbruck. Bild: foto-webcam.eu
Der Schnee auf den Bergen wie auf der Rax ist vielerorts bald weg. (Bild: 20.10. © N. Zimmermann)

Randtief JADRANKA bringt Sturm im Nordwesten

Stürmisches Wetter an der Nordsee - pixabay.com / 9685995

Über dem Atlantik herrscht derzeit rege Tiefdrucktätigkeit. Südlich des kräftigen Tiefdruckkomplexes IMKA über den Britischen Inseln vertieft sich in den kommenden Stunden Randtief JADRANKA.

Die Wetterlage am Mittwoch - UWR, UBIMET
Die Wetterlage am Mittwoch – UWR, UBIMET

JADRANKA verlagert sich am Mittwoch von der Biskaya bis zur Nordsee und erfasst dann am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag mit dessen Sturmfeld vor allem den Westen und Nordwesten Deutschlands.

Animation der Zugbahn von Randtief JADRANKA von Dienstag bis Donnerstag - ECMWF, UBIMET
Animation der Zugbahn von Randtief JADRANKA von Dienstag bis Donnerstag – ECMWF, UBIMET

Teils schwere Sturmböen bis 100 km/h

Besonders im Umfeld der Nordsee sind verbreitet Sturmböen von 70 bis 80 km/h einzuplanen. Im Küstenbereich und im Norden Schleswig-Holsteins sind sogar schwere Sturmböen bis 100 km/h möglich!

Vorhergesagte maximale Windböen am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag - UBIMET
Vorhergesagte maximale Windböen am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag – UBIMET

Lage noch recht unsicher

Über die genaue Zugbahn und Stärke von Tief JADRANKA sind sich die Wetterberechnungen allerdings noch nicht einig. Zwar ist das Potential für ein markantes Sturmereignis mit schweren Sturmböen gegeben, viele Modelle rechnen aber mit einem schwächeren und nördlicher verlaufenden Tief. So ist die berechnete Wahrscheinlichkeit für mehr als 70 km/h (Bild links unten) an der Nordsee sehr hoch. Ob dann tatsächlich schwere Sturmböen bis 100 km/h auch dabei sein werden, ist noch nicht sicher (Bild rechts unten). Wir werden daher für unsere UWR-Warnungen noch abwarten und sie voraussichtlich zwischen Dienstagabend und Mittwochfrüh setzen.

Wahrscheinlichkeit für mehr als 70 ( links) und 100 (rechts) km/h Böen am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag - ECWMF, UBIMET
Wahrscheinlichkeit für mehr als 70 ( links) und 100 (rechts) km/h Böen am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag – ECWMF, UBIMET

Sturmtief IMKA fegte über Irland

Die Auswirkungen von Sturmtief IMKA, das am heutigen Dienstag Irland überquert hat, waren vor allem in der Stadt Cork, an der Südküste zu spüren. Hier wurden schwere Sturmböen bis 110 km/h gemessen und durch die außergewöhnlich starke Sturmflut standen große Teile der Stadt stundenlang unter Wasser.

 

Titelbild: Stürmisches Wetter an der Nordsee – pixabay.com / 9685995

20 Grad und mehr: Föhn bringt Spätsommerwärme

Föhnwolken

Die Wetterlage, die sich morgen etabliert und am Mittwoch ihren Höhepunkt findet, ist typisch für den Herbst und auf der Bodenwetterkarte des DWD für Mittwoch gut zu erkennen. Kräftige Tiefs tummeln sich zwischen Irland und Schweden, wir liegen dabei an deren Vorderseite in einer warmen Südwestströmung (roter Pfeil).

Die Großwetterlage am Mittwoch.

Die Folge ist Föhn an der Alpennordseite. Wie kräftig dieser Föhn ausfällt, kann man vereinfacht gesagt am Druckunterschied zwischen München und Bozen festmachen. Ist diese Differenz deutlich kleiner als 0 (sprich der Luftdruck in Südtirol höher als in Oberbayern), sind die Bedingungen für Föhn gegeben. Grundsätzlich gilt zudem: Je größer der Druckunterschied, desto stärker weht der Föhn. Im folgenden Diagramm kann man den Verlauf dieser Druckdifferenz gut nachverfolgen: Mit bis zu 9 Hektopascal herrscht am Mittwoch der größte Wert, dann pfeift auch der Föhn mit Böen bis zu 80 km/h durch die prädestinierten Täler der Nordalpen.

Verlauf der Luftdruckgegensätze im Alpenraum.

Der Föhn sorgt aber auch für ziemlich hohe Temperaturen von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark. Bereits am Dienstag sind dort 17 bis 20 Grad zu erwarten, zum Föhnhöhepunkt am Mittwoch dann sogar 20 bis 24 Grad (siehe orange Farbtöne in der Grafik)!

Die Höchstwerte am Mittwoch (zum Vergrößern Klicken bzw. Tippen).

Einen Wermutstropfen könnte es aber geben. Saharastaub ist nämlich auch in der Luft (siehe abschließende Grafik), sodass sich doch ein paar mehr Wolken bilden könnten, als die Wettermodelle derzeit berechnen. Dies hätte dann widerum einen negativen Einfluss auf die Höchsttemperaturen.

Saharastaub am Mittwoch.

Warum gibt es Nebel im Herbst?

Nebel kommt im Herbst besonders oft vor.

In den Tälern der Alpen kam es schon im Spätsommer und Frühherbst öfters zu Frühnebel, jetzt inmitten des Herbsts beginnt die Nebelsaison dann so richtig.

Typische Verteilung von Frühnebel

Nebel am Morgen gibt es in Österreich besonders häufig entlang von Mur und Mürz sowie in den Tal- und Beckenlagen Kärntens. Die Alpentäler sind generell anfälliger für Frühnebel als das Flach- und Hügelland. Hochnebel dagegen ist auch oft im östlichen Flachland ein Thema, inklusive Wien.

Temperaturunterschiede

Im Spätsommer und Herbst werden die Tage kürzer und die Nächte länger. Bei windstillen Verhältnissen und klaren Nächten kühlt die Luft stark ab und sammelt sich in den Tälern. Immer öfter bildet sich dort eine Art Kaltluftsee, indem es kühler ist als auf den umliegenden Hügeln und Bergen. Hinzu kommt, dass kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit schnell vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist. Dadurch beginnt die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit zu kondensieren, also vom gasförmigen in den flüssigen Zustand überzugehen. Die daraus entstandenen, feinen Wassertröpfchen bezeichnen wir als Nebel.

Im Laufe des Herbstes werden Nebelfelder immer langlebiger und zäher, da die Sonne nicht mehr die nötige Energie liefert, um diese „wegzuheizen“. Die Kaltluftseen können sich dann oft von Tag zu Tag weiter ausdehnen, wodurch die Nebelwahrscheinlichkeit weiter ansteigt.

Wind und Nebel

Zur Nebelauflösung kommt es dann meist erst, wenn starker Wind die bodennahe Kaltluft „verbläst“. Häufig ist das im Zuge von Kaltfronten oder durch Föhn der Fall. Aber auch eine Wolkenschicht über dem Nebel reicht, damit sich die Nebelfelder lichten. Gerade der Wind ist auch der Grund, warum das Flachland in der Regel seltener von Nebel betroffen ist.

Zusammengefasst: Die Gründe, warum es im Spätsommer und Herbst häufiger in den Tälern nebelig ist, sind große Temperaturunterschiede zwischen bodennahen und höheren Luftschichten und das Fehlen von Wind.

Quelle Titelbild: pixabay

20 Grad Temperaturanstieg in den Nordalpen: Goldener Oktober in Sicht

Zeller See

Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien und Osteuropa, dabei lagen die Temperaturen besonders im Bergland zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittel, wir berichteten darüber bereits hier. Der Tiefdruckeinfluss lässt am Sonntag aber nach: An der Alpennordseite überwiegen zwar noch die Wolken und vom Salzkammergut bis ins Mariazellerland fällt gelegentlich auch noch ein wenig Regen, im Tagesverlauf gibt es aber erste Auflockerungen. Die meisten Sonnenstunden sind im Süden und im Tiroler Oberland zu erwarten, dabei erreichen die Temperaturen 8 bis 15 Grad.

Die Druckverteilung von Samstag bis Mittwoch in etwa 5000 m Höhe. © ECMWF

Wetterumstellung

Mitteleuropa gerät zu Wochenbeginn unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches sich von den Britischen Inseln bis vor die Küste Portugals erstreckt. Im Alpenraum dreht die Strömung dabei auf West bis Südwest und ab Dienstag wird es in den Nordalpen föhnig. Zur Wochenmitte gelangen sogar Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Nullgradgrenze steigt gegen 4000 m an. Im Vergleich zu heute steigen die Temperaturen auf den Bergen bis Mittwoch um 15, in den Nordalpen bei Föhn wie etwa am Gaisberg auch bis zu 20 Grad an.

Die Trajektorien, welche die Herkunft der Luft in 850 hPa zeigen, machen eine 180°-Drehung. © www.wetter3.de

Sonne und Nebel

Mit der Umstellung der Wetterlage kann man sich in weiten Teilen des Landes auf deutlich mehr Sonnenschein als zuletzt freuen. Während am Montag im Nordosten zwar noch einige Wolken durchziehen, überwiegt im Westen bereits der Sonnenschein. Ab Dienstag ziehen dann nur noch ein paar harmlose, hochliegende Wolken durch, allerdings werden in den Niederungen gebietsweise Nebel und Hochnebel zum Thema. Besonders betroffen davon sind die Regionen vom Salzburger Seengebiet über den Donauraum bis ins Wald- und Weinviertel sowie die südlichen Becken.

In den Nordalpen 20 Grad und mehr

Die Temperaturen weisen kommende Woche große Unterschiede je nach Nebel und Sonne auf, so liegen die Höchstwerte am Dienstag zwischen 9 Grad in den länger nebeligen Regionen des Waldviertels und 19 Grad im föhnigen Walgau. Am Mittwoch wird es noch wärmer, in den Nordalpen kündigen sich verbreitet Höchstwerte über der 20-Grad-Marke an. Von Vorarlberg bis Salzburg sind dabei lokal sogar spätsommerliche Spitzenwerte von bis zu 24 Grad in Sicht. Deutlich kühler bleibt es allerdings bei teils zähem Hochnebel im Nordosten des Landes.

Modellveregleich der Höchstwerte von Samstag und Mittwoch (zum Vergrößern auf das Bild klicken),

Nach derzeitigem Stand präsentiert sich auch die zweite Wochenhälfte von seiner milden Seite, die Temperaturen gehen dabei nur geringfügig zurück. Der Schnee auf den Bergen wird in mittleren Höhenlagen also besonders in den Föhnschneisen sowie generell auf Südhängen bald wieder weg sein.

Derzeit liegt recht viel Schnee für die Jahreszeit auf den Bergen.
Temperaturtrend am Gaisberg. © ECMWF

Titelbild © Adobe Stock

Oktober auf den Bergen bislang 3 Grad zu kühl

Schnee und Sonne im Herbst - pixabay.com

Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien bzw. Osteuropa. Mit einer nördlichen Strömung wurden dabei für die Jahreszeit sehr kühle Luftmassen herangeführt und die Temperaturen liegen seit vergangenem Sonntag österreichweit 3 bis 4 Grad unterhalb des klimatologischen Mittels.

Tägliche Temperaturabweichung vom 10. bis 16. Oktober. © UBIMET

Der Tag mit der österreichweit absolut größten Abweichung war der 12. Oktober, als aus Süden ein Vb-Tief namens GISELA aufzog. Auf den Bergen lagen die Temperaturen teils sogar um 8 Grad tiefer als zu der Jahreszeit üblich.

Min. & max. Temperaturabweichungen am 12.10. (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Milder Monatsbeginn im Osten

Der Oktober hat im Osten Österreichs allerdings sehr mild begonnen, so gab es etwa am 3. vergleichbare positive Temperaturabweichungen. Besonders von der Eisenwurzen über das Tullnerfeld bis ins Weinviertel lagen die Temperaturen teils sogar 8 bis 9 Grad über dem Mittel, dabei wurden Tageshöchstwerte um 25 Grad erreicht.

Temperaturabweichungen am 3.10.2020 (zum Vergrößern auf das Bild klicken),

Zweigeteilt

In Summe war der Monat bislang besonders auf den Bergen im Westen deutlich zu kühl, hier liegen die Abweichungen um -3 K zum klimatologischen Mittel und auch in den Tälern war es 1 bis 2 Grad kühler als üblich. Im Osten lagen die Temperaturen in Summe dagegen knapp über dem Mittel, so liegen die Abweichungen zwischen +0.5 und +1.5 K. In Summe war der Monat in Österreich bislang also leicht zu kühl mit etwa -0.5 K zum Mittel.

Temperaturabweichungen vom 1. bis 16.10.2020 (zum Vergrößern auf das Bild klicken),

Kommende Woche sind allerdings besonders auf den Bergen deutlich überdurchschnittliche Temperaturen in Sicht, somit wird die letzte Woche entscheiden, ob der Monat am Ende zu kühl oder zu mild abschließen wird.

Temperaturtrend am Gaisberg. © ECMWF

Viel Regen im Süden und Osten

Bereits jetzt steht fest, dass der Oktober im Osten Österreichs ungewöhnlich nass abschließen wird. Das Monatssoll wurde hier schon deutlich überschritten, mancherorts ist in der ersten Oktoberhälfte sogar dreimal soviel Regen gefallen, wie im klimatologischen Mittel im gesamten Monat zu erwarten ist! Auch im Süden wurde das Soll bereits übertroffen, von Vorarlberg bis Oberösterreich sind die Werte bis dato recht durchschnittlich.

Niederschlagsabweichungen vom 1. bis 16.10.2020.

Kommende Woche Wetterumstellung mit Temperaturanstieg

Schauer

Das Vb-Tief GISELA hat Mitte der Woche besonders von der Oberlausitz bis zum Erzgebirge sowie im östlichen Harzvorland für ergiebige Regenmengen von teils über 50 Liter pro Quadratmeter gesorgt. Mit einer nordöstlichen Strömung wurden zudem verbreitet kühle Luftmassen  aus Skandinavien herangeführt.

Die Temperaturen liegen derzeit meist unterhalb des langjährigen Mittels und auch am Wochenende ist noch keine nennenswerte Änderung in Sicht. So liegen die Höchstwerte am Samstag zwischen 7 Grad am Alpenrand bzw. im östlichen Mittelgebirge bei leichtem Regen und 13 Grad im Norden bei zeitweiligem Sonnenschein. Die meisten Sonnenstunden gibt es an der Nordsee. Am Sonntag fällt im Norden vorübergehend etwas Regen, ein paar Sonnenstunden gibt es einerseits im Ostseeumfeld, anderseits auch im Südwesten. Die Temperaturen erreichen 8 bis 14 Grad.

Südwestlage mit zweigeteiltem Wetter

Kommende Woche etabliert sich über dem Ostatlantik ein Tiefdruckgebiet und die Strömung in Deutschland dreht auf Südwest. Damit gelangen allmählich wieder milde Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Temperaturen steigen besonders im Süden sowie in weiterer Folge auch im Osten deutlich an. Am Dienstag gibt es im Südwesten bereits Temperaturen bis zu 19 Grad, etwas kühler bleibt es dagegen noch im Westen und Norden. Am Mittwoch sind im Breisgau und am Alpenrand sogar spätsommerliche Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad in Sicht.

Ensemble-Prognose von Temperatur in der freien Atmosphäre und Niederschlag in Berlin. © ECMWF

Von der Eifel über Niedersachsen bis zur Nord- und Ostsee gestaltet sich das Wetter voraussichtlich wechselhaft mit zeitweiligem Regen, auch hier geht es mit den Temperaturen tendenziell bergauf.

Ensemble-Prognose von Temperatur in der freien Atmosphäre und Niederschlag in München. © ECMWF

Vor allem südlich der Mittelgebirge steigt allerdings in den kommenden Tagen in den prädestinierten Niederungen die Nebelwahrscheinlichkeit an, das den freundlichen Eindruck mitunter dämpfen kann.

Tornado bei Venedig

Am Donnerstag in der Früh gab es in der Lagune von Venedig im Zuge eines Gewitters einen Tornado.

Satellitenbild von Donnerstagfrüh mit Blitzentladungen

Der Tornado entstand über der noch relativ warmen Adria, war also zunächst eine Wasserhose. Die Wasserhose zog dann über das Land und brachte ein paar größere Schäden. In diesem Video erkennt man gut die Zugbahn des Tornados:

Hier ein Video über die entstandenen Schäden:

Regen und Schnee in Österreich

Das Italientief steuert auch wieder feuchte Luft nach Österreich. Im Süden des Landes regnet es schon seit ein paar Stunden und der Niederschlag breitet sich über Nacht nach Norden aus. Auch Schnee ist in höheren Tallagen wieder ein Thema, so schneit es derzeit in Kärnten stellenweise bis auf 600 m. Wie z.B. hier in Bad Bleiberg:

Schneefall in Bad Bleiberg (https://badbleiberg.it-wms.com/)

Am Freitag zieht ein Randtief von FÖLKE über den Osten von Österreich  in die Slowakei. Somit dreht die Strömung von Süd auf Nord und besonders entlang der Alpennordseite und im Osten regnet es wieder verbreitet. Die Schneefallgrenze pendelt dabei zwischen 1000 und 1200 m. Am Wochenende lässt der Tiefdruckeinfluss dann langsam nach, am freundlichsten wird es leebedingt im Süden von Österreich.

Titelbild Quelle: imago stock&people

Oktober zeigt uns die nass-kalte Schulter

 

Satellitenbild vom 14.10.2020, 11:20 Uhr mit Tief GISELA über Polen und den zwei wettertechnisch höchst unterschiedlichen Regionen in Österreich @ UBIMET

Seit mehr als 30 Stunden regnet es inzwischen ohne Unterbrechung in Wien, das kommt nicht allzu häufig vor. Ein typischer Landregen also. Interessant ist dabei auch die Verteilung der Niederschlagsmengen im Stadtgebiet. Sieht man mal von den 9 l/m² in Stammersdorf ab, welche verdächtig falsch erscheinen, so ergibt sich ein schöner Unterschied zwischen dem Südosten und dem Nordwesten. Während also von Oberlaa über Schwechat bis Groß-Enzersdorf 15-20 l/m² innerhalb von 24 Stunden gefallen sind, hat es im Wienerwald über 50 l/m² geregnet und in weiten Teilen des Zentrums 30 bis 40 l/m². Ursache hierfür ist die Orographie.

Gemessene Regenmengen über 24 Stunden bis Donnerstag, 10 Uhr @ UBIMET

 

Im Süden, aber gerade auch im Osten von Österreich hat es damit schon äußerst viel in dieser ersten Oktoberhälfte geregnet. Vom Weinviertel bis ins Mittelburgenland ist bereits jetzt die zwei- bis dreifache Menge an Regen eines durchschnittlichen Oktobers gefallen:

Anteil des bis zum 14.10.2020 gefallenen Niederchlags am klimatologischen Monatsniederschlag vom Oktober @ UBIMET

 

Am Donnerstag folgt schon das nächste Tief namens FOELKE von Italien her. Folglich verdichten sich aus Süden neuerlich die Wolken und im Tagesverlauf breitet sich Regen auf weite Teile Österreichs aus. Am Freitag bleibt es meist grau und nass, nur im Süden klingt der Regen ab. Die Temperaturen bleiben auf einem bescheidenen Niveau, mehr als 3 bis 13 Grad gibt es nicht. Normalerweise belaufen sich die Höchstwerte jetzt zur Mitte des Monats in den Landeshauptstädten auf 15 oder 16 Grad, der nachfolgenden Tabelle kann man die folglich zu erwartende Abweichung bei den Höchsttemperaturen am Freitag entnehmen:

Stadt Höchstwert am Freitag Höchstwert an einem 16. Oktober im langjährigen Mittel (1981 – 2020) Abweichung
Wien 8 Grad 15 Grad -7 Grad
St. Pölten 8 Grad 15 Grad -7 Grad
Eisenstadt 9 Grad 16 Grad -7 Grad
Linz 9 Grad 15 Grad -6 Grad
Graz 11 Grad 16 Grad -5 Grad
Klagenfurt 10 Grad 15 Grad -5 Grad
Salzburg 9 Grad 16 Grad -7 Grad
Innsbruck 9 Grad 16 Grad -7 Grad
Bregenz 9 Grad 15 Grad -6 Grad

 

Noch hält der Oktober bei einem knappen Plus, die milden ersten Tage des Monats machen sich hier noch bemerkbar. Die aktuelle Temperaturabweichung von +0,2 Grad wird sich aber in den nächsten Tagen ins Minus kehren.

 

Am Wochenende wenig Änderung

Auch das Wochenende steht im Zeichen von tiefem Luftdruck, das Tief verlagert sich im Vergleich zum Donnerstag von Italien Richtung Ungarn. Die Folge: Weiterhin viele Wolken, berechtigte Hoffnungen auf zeitweiligen Sonnenschein darf sich der Südwesten machen. Auch Regen bleibt ein Thema, in erster Linie an der Alpennordseite.

Licht am Ende des Tunnels

Die Großwetterlage dürfte sich nach derzeitigem Stand erst zu Beginn der kommenden Woche grundlegend umstellen. Ein kräftiges Tief platziert sich dann über dem Ostatlantik, der Alpenraum gerät demzufolge an dessen Vorderseite in eine zunehmend föhnige Südwestströmung. Die Temperaturen nähern sich zumindest wieder den jahreszeitlichen Normalwerten, mit Föhnunterstützung sind an der Alpennordseite im Laufe der Woche sogar noch einmal rund 20 Grad möglich.

 

Titelbild: Webcambild Wien @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien/

Tief GISELA bringt Sturmböen, Starkregen und Sturmflut im Nordosten

Sturmflut in Deutschland - pixabay.com / Wickedgood

Derzeit befindet sich Tief GISELA noch zwischen Süditalien und Griechenland. Am Dienstag verlagert sich das Tief aber rasch nach Norden und kommt dann am Mittwoch unter Verstärkung über Südpolen zum liegen. Hier eine Animation der Zugbahn des Tiefs bis Donnerstagmittag (auf das Bild klicken um die Animation zu starten):

Zugbahn des Tiefs GISELA von Montagabend bis Donnerstagmittag (auf dem Bild klicken um die Animation zu starten) - ECMWF, UBIMET
Zugbahn des Tiefs GISELA von Montagabend bis Donnerstagmittag (auf das Bild klicken um die Animation zu starten) – ECMWF, UBIMET

Starkregen im Osten

Das Frontensystem des Tiefs erfasst somit am Mittwoch den Osten des Landes. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt dabei aus heutiger Sicht von Vorpommern über Brandenburg und Berlin bis nach Sachsen: Hier sind verbreitet 20 bis 40 l/m² binnen 24 Stunden zu erwarten. Vor allem im Bereich des Erzgebirges sind aber lokal bis zu 50 l/m² durchaus möglich.

Prognose der akkumulierten Niederschlagsmengen für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der akkumulierten Niederschlagsmengen für den Mittwoch – UBIMET

Teils schwere Sturmböen im Nordosten

Die prognostizierte Zugbahn des Tiefs sorgt am Mittwoch zudem für eine Intensivierung der Druckgegensätze zwischen GISELA und einem kräftigen Hochdruckgebiet über der Nordatlantik. Somit sind in der Nordhälfte des Landes am Mittwoch teils stürmische Böen zwischen 60 und 80 km/h einzuplanen. Im Bereich der Ostsee und vor allem rund um Rügen sind lokal auch teils schwere Sturmböen von bis zu 100 km/h aus Nordost möglich!

Prognose der maximalen Windböen für den Mittwoch - UBIMET
Prognose der maximalen Windböen für den Mittwoch – UBIMET

Sturmflut an der Ostsee

Neben Starkregen und Sturmböen ist am Mittwoch und Donnerstag auch eine nennenswerte Sturmflut für die Ostsee in Sicht. Durch die anhaltende, starke Nordostströmung über der Ostsee wird viel Wasser an die deutschen Küste gedrückt. Laut Vorhersagen des BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) werden die Pegelstände vor allem im äußersten Nordosten auf 100 bis 130 cm über dem mittleren Wasserstand steigen, was lokal (z.B. in Greifswald) für eine „mittlere Sturmflut“ reicht. Noch dazu sind verbreitet Wellen von 4 bis 6 m in Sicht.

Wasserstandsvorhersage östlich der Insel Rügen - BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html
Wasserstandsvorhersage östlich der Insel Rügen – BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html
Wasserstandsvorhersage westlich der Insel Rügen - BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html
Wasserstandsvorhersage westlich der Insel Rügen – BSH https://www.bsh.de/DE/DATEN/Wasserstand_Ostsee/wasserstand_ostsee_node.html

 

Titelbild: Sturmflut in Deutschland – pixabay.com / Wickedgood

Auf Regen folgt noch mehr Regen

Am Sonntag zog ein Tief von Italien über Ostösterreich nach Norden und sorgte im Süden und Osten für reichlich Niederschlag. Lokal kamen in nur wenigen Stunden über 50 l/m² zusammen.

Die Kombination aus starkem Niederschlag und kühler Luft drückte die Schneefallgrenze stellenweise auf 600 bis 400 m hinunter. Richtig winterlich wurde es für ein paar Stunden auf den Passstraßen von Kärnten bis Niederösterreich.

Tief GISELA sorgt für neuen Regen

Derzeit liegt Tief GISELA noch über dem Süden von Italien, wandert aber über Nacht nach Griechenland und Bulgarien. Von dort verlagert sich das Tief am Dienstag weiter über Ungarn nach Südpolen und führt sehr feuchte Mittelmeerluft nach Mitteleuropa. Somit setzt am Dienstag von Osten her wieder Regen ein, der besonders in Niederösterreich und Wien  wieder ergiebig ausfällt.


Besonders in den niederösterreichischen Voralpen sowie im Norden des Wein- und Waldviertels kommen bis Mittwochmittag 30-50 l/m² zusammen. Dabei schwankt die Schneefallgrenze meist zwischen 700 und 1000 m, oberhalb kommen wieder einige Zentimeter Neuschnee hinzu.

Geht unbeständig weiter

Am Mittwochnachmittag schwächt sich das Tief über Polen merklich ab und somit geht auch der kräftige Regen zu Ende. Nach einer kurzen Pause nähert sich im Laufe des Donnerstags wieder ein Italientief dem Ostalpenraum an. Ob dieses Tief aber neuerlich für größere Regenmengen sorgt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist aber, dass es in dieser Woche zu kühl und trüb weiter geht.

Bild von Cornell Frühauf auf Pixabay

Der Herbst macht ernst: Temperatursturz von bis zu 16 Grad in 24 Stunden

Webcambild aus Bad Eisenkappel (Kärnten) - https://www.bad-eisenkappel.info/sonstiges/webcams/hauptplatz-bad-eisenkappel.html

Viel Regen ist heute vor allem im Süden zusammengekommen. Dabei ist die Schneefallgrenze mit einfließender Kaltluft aus Norden allmählich auf 900 bis 600 m abgesunken (mehr Infos hier: Viel Regen und Schnee im Süden und Osten).

Bemerkenswert war aber auch der Temperatursturz am Wochenende. Im Osten und Süden wurden am gestrigen Samstag noch frühherbstliche 16 bis 21 Grad erreicht. Am heutigen Sonntag lagen die Höchstwerte nur noch zwischen 4 und 13 Grad! Auf das folgende Bild klicken, um die Animation zu starten:

Vergleich der Temperaturmaxima zwischen Samstag 10.10. und Sonntag 11.10. - UBIMET
Vergleich der Temperaturmaxima zwischen Samstag 10.10. und Sonntag 11.10. (zum Vergrößern und Animieren klicken) – UBIMET

Noch spannender ist aber der 24-stündige Temperaturrückgang zwischen 16 Uhr am Samstag und 16 Uhr am Sonntag in Kärnten:

Ort Samstag 16 Uhr Sonntag 16 Uhr Differenz
Bad Eisenkappel +17.0°C +0.6°C -16.4°C
Villach – Süd +18.8°C +2.6°C -16.2°C
Ferlach +18.0°C +2.1°C -15.9°C
Villach – Stadt +18.8°C +3.2°C -15.6°C
Arriach +15.0°C +0.1°C -14.9°C

 

Titelbild: Webcambild aus Bad Eisenkappel (Kärnten) – https://www.bad-eisenkappel.info/sonstiges/webcams/hauptplatz-bad-eisenkappel.html

Viel Regen und Schnee im Süden und Osten

In den vergangenen Stunden regnete es von Tirol über Salzburg bis nach Kärnten verbreitet, dabei lag der Schwerpunkt im Süden von Osttirol und Oberkärnten.

Die Schneefallgrenze pendelte dabei meist zwischen 1100 und 1400 m, viel Neuschnee gab es dabei mit bis zu 40 cm von den Lienzer Dolomiten bis zu den Hohen Tauern.

Schnee bis auf 900 m in Kärnten

Am Nachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt langsam ostwärts und liegt in Unterkärnten un dem Westen der Steiermark. Durch den starken regen sinkt die Schneefallgrenze teilweise bis auf 900 m. So fallen dicke Flocken etwa in Bad Bleiberg oder Arriach.

Webcam oberhalb von Arriach
Am Loiblpass gibt es schon eine Schneefahrbahn

In der Nacht starker Regen und Schneefall im Osten

In der Nacht auf Montag sorgt dann das nach Norden ziehende Randtief von der südlichen Steiermark und dem Burgenland über den Wechsel bis ins Weinviertel für ergiebigen Regen von rund 30 l/m² in nur wenigen Stunden.

Niederschlagsprognose bis Montagmittag

Dabei sinkt die Schneefallgrenze in Kärnten der Obersteiermark un in den Salzburger Gebirgsgauen teilweise bis auf 700 m ab. Somit kann es in der Nacht z.B. auch über den Semmering kurzzeitig winterlich werden. Am Montag selbst klingen Regen und Schneefall von Süden her dann bald ab.

Titelbild: badbleiberg.it-wms.com/Titelbild:

Schnee im Oktober

Ob ruhiges Herbstwetter, Föhnstürme oder auch Wintereinbrüche, im Oktober ist alles möglich. So ist es auch wenig verwunderlich, dass der Oktober vielerorts die ersten Nächte mit Luft- und Bodenfrost bringt. In Mittelgebirgslagen oberhalb von 1.000 bis 1.300 Meter bringt der Oktober zudem häufig eine erste dünne Schneedecke. Selten kann es sogar schon vorkommen, dass selbst in tiefen Lagen erster Schnee fällt.

Schneehäufigkeit im Oktober

Die Häufigkeit von Schneefall im Oktober hängt stark von der Seehöhe ab. Am Arlberg gibt es fast jedes Jahr eine dünne Schneedecke im Oktober, aber auch im Außerfern, im Lungau oder in Mariazell kommt das statistisch gesehen immerhin alle zwei Jahre vor. In den größeren Tälern wie dem Unterinntal oder dem Murtal gibt es eine dünne Schneedecke dagegen nur alle 5 bis 10 Jahre. Entlang der Donau ist Schnee im Oktober hingegen ein äußerst ungewöhnliches Ereignis und kommt etwa nur alle 50 Jahre vor.

Markante Ereignisse

Allein in den letzten 15 Jahren gab es mehrmals heftige Wintereinbrüche im Oktober. So fielen beispielsweise am 14. Oktober 2009 rund 30 cm Neuschnee in Seefeld, 20 cm in Turnau und 10 cm in Mariazell. Noch heftiger verlief der Wintereinbruch am 10. Oktober 2013 im Westen Österreichs, als in Seefeld und Patsch bis zu 50 cm Neuschnee fielen und es selbst in Innsbruck etwa 15 cm Nassschnee gab.

In Wien wurde im Oktober bislang zweimal eine Schneedecke gemessen: am 30.10.1940 sowie am 24.10.2003. Eine unterbrochene, dünne Schneedecke gab es in den westlichen Randbezirken aber auch am 28.10.2012.

Bild von Free-Photos auf Pixabay

USA: Hurrikan DELTA ist auf Land getroffen

DELTA ist als Hurrikan der Kategorie 2 auf Louisiana getroffen, zunehmende Scherung und kühlere Wassertemperaturen haben vor dem Landgang noch zu einer Abschwächung des gesamten Systems geführt. Dennoch kam es zu Böen bis zu 160 km/h und verbreitet zu Niederschlagsmengen von 350 bis 400 l/m². Zu den daraus resultierenden Überschwemmungen gesellte sich eine bis zu 3 m hohe Sturmflut. Die Region ist relativ dünn besiedelt. Dennoch wurden aus dem Südwesten von Texas über Louisiana bis in den Südwesten von Mississippi fast eine halbe Million Stromausfälle gemeldet.

 

 

Schwarze Bora zur 52. Barcolana im Golf von Triest

Segelwetter

Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet in Triest die Barcolana statt. Es handelt sich um die größte Segelregatta weltweit: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde im Jahr 2018 mit 2.689 Teilnehmerbooten sogar ein neuer Rekord aufgestellt und die Barcolana wurde im „Guinness Buch der Rekorde“ als größte Segelregatta der Welt aufgenommen. Die Teilnehmer werden je nach Bootsgröße in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, sowohl Profis als auch Hobby-Segler starten allerdings gleichzeitig. Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1969 statt. Heuer haben sich bislang knapp über 1.400 Boote  angemeldet, also etwas weniger als sonst, was in erster Linie mit der Corona-Situation sowie dem prognostizierten Wetter zusammenhängt.

UPDATE Sonntag, 8 Uhr: Die Regatta wird aufgrund der Witterung kurzfristig abgesagt.Segelboote

Die zu bewältigende Strecke am Sonntag (zum Vergrößern auf das Bild klicken).

Nasskalt und stürmisch

Zur Barcolana präsentiert sich das Wetter heuer von seiner nasskalten und zunehmend stürmischen Seite. Ein Tief über Norditalien sorgt nämlich für dichte Wolken und teils kräftigen Regen, dazu kommt in den Morgen- und Vormittagsstunden zunehmend stürmische Bora auf. Für viele Teilnehmer dürfte der Wind durchaus problematisch ausfallen, so muss man zum Ende der Regatta sogar mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 20 kt und Sturmböen um 40 kt (ca 75 km/h) rechnen. Am Nachmittag legt der Wind noch etwas zu, dann sind auch schwere Sturmböen zu erwarten. Die Temperaturen liegen am Vormittag bei knapp 14 Grad und gehen im Tagesverlauf weiter zurück, am Abend gibt es nur noch 10 Grad. Die Regatta wird in der Regel als Livestream im Internet übertragen.

Am Sonntag kommt stürmische Bora im Golf von Triest auf. © ECMWF

Schwarze Bora

Der bekannteste Wind in Triest ist die Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Wind aus nordöstlicher Richtung, der je nach Wetterlage an der Adriaküste zwischen Triest, Kroatien und Montenegro auftritt. Besonders im Winter ist er meist schneidend kalt und erreicht in Böen sogar Orkanstärke. Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Typen klassifiziert: Die „dunkle“ bzw. „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch ein Tief über dem Mittelmeerraum ausgelöst und wird von Regen oder manchmal auch Schnee begleitet, die „helle“ bzw. „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen in erster Linie durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei meist wolkenlosen Bedingungen auf. Die Barcolana hatte bereits mehrmals mit der Bora zu kämpfen, wie beispielsweise auch im Jahr 2000, als zahlreiche Teilnehmer nicht das Ziel erreichen konnten. Durchschnittlich kam es im Zeitraum von 1994 bis 2018 in 42% der Fälle zu Bora, während bei etwa jeder vierten Regatta nahezu Windstille herrschte. Heuer steht also mal wieder schwarze Bora an, vergangenes Jahr musste die Regatta dagegen verkürzt werden, da nahezu Windstille herrschte, siehe auch hier.


Temperatursturz, nachfolgend kühl

Herbstliche Landschaft im Berchtesgadener Land knapp hinter der Grenze @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/vorderloiplsau/

Auf dem Satellitenbild von 10:45 Uhr ist die Kaltfront des Tiefs ESTHER schön über Deutschland zu erkennen, auch in Vorarlberg und im Außerfern regnet es schon. Sonst scheint noch gebietsweise die Sonne, die Schleierwolken im Osten werden allmählich dünner. Im Tagesverlauf kommt die Front weiter voran, Wolken und Regen kommen nahezu überall auf.

Satellitenbild vom Samstag, 10:45 Uhr @ EUMETSAT, UBIMET

Im Süden und Südosten sind heute nochmal bis zu 21 Grad zu erwarten, morgen hingegen sind hier Dauerregen und teils auch Schnee ein Thema. Die Temperaturen liegen dann zur Mittagszeit um mehr als 10 Grad niedriger als noch heute:

Differenz der Mittagstemperatur vom Sonntag gegenüber Samstag @ ECMWF, UBIMET

In der neuen Woche liegen die Tageshöchstwerte im Schnitt häufig um 10 Grad. Das ist nicht nur kälter als zuletzt, sondern auch kälter als für diese Jahreszeit üblich – gemäß Klimamittel von 1981 bis 2010 liegen die Höchstwerte an einem 12.10. zwischen 15 und 17 Grad:

Übliche Höchstwerte für einen 12.10. @ UBIMET

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com/

Regen und Schnee am Wochenende

Am gestrigen Donnerstag haben wir bereits ausführlich über die sich anbahnende Umstellung der Wetterlage berichtet, siehe hier. An den Prognosen hat sich derweil nicht allzu viel geändert: Während der Süden und Osten am Samstag noch einmal Sonne und bis zu 21 Grad sehen, kommt von Nordwesten her die Kaltfront mit schauerartigem Regen auf. In der Nacht verstärkt sich der Regen zudem im Süden und mit der einfließenden Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze generell bis auf 1000 bis 800 m. Am Sonntag regnet und schneit es im Süden zeitweise kräftig, durch die so genannte Niederschlagskühlung kann es in manchen Tälern jedoch auch deutlich tiefer als 800 m schneien. Speziell im Bereich der Tauern und in Kärnten kann die Schneefallgrenze zeitweise gegen 500 m absinken, somit kann es vorübergehend auch in den Tälern Oberkärntens und der Karawanken eine dünne Schneedecke geben.

Regen und Schnee

Nachfolgend sieht man zunächst die reine prognostizierte Niederschlagsmenge für das gesamte Ereignis bis Montagmorgen, sie umfasst also sowohl Regen, als auch Schnee. Insbesondere vom Brenner bis ins Mariazellerland und zur Koralpe deuten sich also markante Mengen über 30 l/m² an, im typischen Südstau von den Karnischen Alpen und Karawanken bis zu den Hohen Tauern werden es auch über 50 l/m²:

Prognose der aufsummierten Niederschlagsmenge von Samstagmorgen bis Montagmorgen @ UBIMET

Durch die sinkende Schneefallgrenze wird jedoch nur ein Teil davon in den Bächen und Flüssen bzw. in den tiefsten Lagen landen, im Bergland bleibt ein Großteil des Wassers als Schnee gebunden. Nachfolgend dazu die Prognose der aufsummierten Neuschneemenge:

Prognose der aufsummierten Neuschneemenge von Samstagabend bis Montagmorgen @ UBIMET

Niederschlagsabkühlung

Man erkennt: In einigen Tälern besonders im Süden wird kein Neuschnee simuliert, weil die Temperaturen in den tiefen Höhenlagen laut Modellberechnungen zu warm für eine Schneeakkumulation sind. Dennoch kann es auch hier am Sonntag mancherorts bis runter schneien und vorübergehend sogar eine geringe Akkumulation geben: Entscheidend für das markante Absinken der Schneefallgrenze ist die sog. Niederschlagskühlung. Bei diesem Prozess wird die Luft vor Ort durch das Schmelzen der Schneeflocken nach und nach auf 0 Grad abgekühlt. Entscheidend dafür sind folgende Faktoren:

  • Anhaltende und starke Niederschläge (als Faustregel mind. 2 mm pro Stunde)
  • Windschwache Verhältnisse, damit der Wind die gekühlte Luft nicht mit der ursprünglich milderen Luftmasse vermischt
  • Enge Tallagen, da hier wesentlich weniger Luft abgekühlt werden muss als beispielsweise über der gleichen Grundfläche im Flachland. Je enger das Tal, desto effektiver die Niederschlagsabkühlung!

Wenn der Niederschlag lange genug anhält, sinkt die Temperatur in den Tälern proportional zur Niederschlagsintensität gegen 0 Grad ab und gleichzeitig geht der Regen auch am Talboden in reinen Schneefall über. Ab diesem Moment ist keine weitere Abkühlung mehr möglich und die Temperatur bleibt konstant bei 0 Grad oder ganz knapp darüber, bis der Niederschlag wieder nachlässt. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von isothermen Schneefall, da die Temperatur vom Talniveau manchmal sogar bis in Höhenlagen um 2000 m konstant bei 0 Grad liegt (was oft einem Höhenunterschied von mehr als 1000 Metern entspricht!).

Titelbild © https://www.gasteinertal.com/webcam/golf.html

Wetter am Wochenende: Tief ESTHER bringt in den Alpen Kaltlufteinbruch

Schneefall

Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für ruhiges Herbstwetter in Österreich, dabei steigen die Temperaturen am Freitag bei zeitweiligem Sonnenschein auf bis zu 22 Grad. Im Tagesverlauf ziehen besonders im Westen ausgedehnte, hochliegende Wolken auf, es bleibt aber überall trocken.

Am Freitag gibt es nochmals milde Höchstwerte bis 22 Grad.

Bereits am Samstag nimmt der Tiefdruckeinfluss jedoch wieder zu, so greift im Tagesverlauf die Kaltfront eines Nordseetiefs namens ESTHER auf den Alpenraum über. Mit dem Vorstoß der kalten Luftmassen in den Mittelmeerraum bildet sich am Samstagabend ein Tief über Oberitalien. Am Sonntag gelangen sehr feuchte Luftmassen ins Land und die Schneefallgrenze sinkt im Bereich der Tauern und in Kärnten bis in manche Tallagen.

Bodenwetterkarte für Freitag. © FU Berlin / DWD

Am Samstag zweigeteilt

Der Samstag startet im Großteil des Landes noch mit einem Mix aus Sonne, ausgedehnten Wolken und lokalen Nebelfeldern. In Vorarlberg ziehen dagegen schon in der Früh dichte Wolken und Regenschauer einer Kaltfront auf. Im weiteren Verlauf kommt die Front nach Osten voran und erfasst bis zum Nachmittag auch Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Am längsten sonnig bleibt es im Südosten, zum Abend hin nimmt die Schauerneigung dann auch hier zu. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen bereits gegen 1300 m ab, die Höchstwerte liegen zwischen 9 Grad im Bregenzerwald und 21 Grad im Südosten.

Im Westen kühlt es bereits am Samstag spürbar ab.

Regen und Schnee am Sonntag

Am Sonntag regnet es besonders in Kärnten, Salzburg und der Steiermark von der Früh weg häufig und zeitweise kräftig. Schnee fällt zunächst oberhalb von 800 bis 1100 m, im Tagesverlauf schneit es besonders im Bereich der Tauern und in Kärnten zeitweise bis in manche Täler. Selbst in Lagen um 500 m ist in Kärnten vorübergehend Schneeregen möglich. Ein paar Zentimeter Nassschnee sind vor allem in den Karawanken sowie generell im zentralen und südlichen Bergland in Lagen ab etwa 800 m aufwärts zu erwarten.

Neuschneeprognose von Samstagmittag bis Sonntagnacht. © UBIMET

Auch im Osten regnet es in der zweiten Tageshälfte wieder häufig, nur wenig Regen fällt dagegen in Vorarlberg sowie vom Inn- bis ins Obere Waldviertel. Die Temperaturen erreichen bei teils lebhaftem Nordwestwind maximal 3 bis 11 Grad. Von den Zillertaler Alpen über die Tauern bis zu den Gurktaler Alpen kommen oberhalb von knapp 2000 m rund 20 bis 30, in den Hochlagen der Steiner und Julischen Alpen sowie der Hohen Tauern teils auch über 40 cm Schnee zusammen.

Kühler Start in die neue Woche

Unter überwiegendem Tiefdruckeinfluss setzt sich der unbeständige Wettercharakter in Mitteleuropa kommende Woche fort und die Temperaturen verbleiben vorerst unterhalb des langjährigen Mittels. Der Montag verläuft bei einem Mix aus vielen Wolken und nur vereinzelten Schauern im Bergland aber überwiegend trocken.

Temperaturtrend in ca 1500 m Höhe und Niederschlagstrend für Wien. © ECMWF

Titelbild © N. Zimmermann

Hurrikan Delta bedroht Cancun und die USA

Der Sturm Delta entwickelte sich am Dienstag im karibischen Meer in rekordverdächtiger Geschwindigkeit von einem tropischen Tief zu einem Hurrikan der Kategorie 4. Auf seinem Weg nach Nordosten traf er zu Mittag auf die beliebte mexikanische Urlaubsmetropole Cancun auf der Halbinsel Yucatan. Beim Landgang hatte Delta noch die stärke eines Hurrikans der Stufe 2, dass bedeutet Windgeschwindigkeiten bis zu 170 km/h!

Zugbahn Richtung USA

Nach dem kurzen Landgang auf Yucatan gelangt Hurrikan Delta bald wieder in den Golf von Mexiko über 30 Grad warmes Meerwasser. Dadurch kann er sich nach den derzeitigen Prognosen wieder zu einem Hurrikan der Stufe 4 oder sogar 5 verstärken. Hier ein Video zur wahrscheinlichsten Zugbahn von Delta:

Am Freitag trifft Delta dann als äußerst gefährlicher Hurrikan der Stufe 3 oder 4 auf die Grenzregion zwischen Texas und Louisiana. Damit trifft es auf die gleiche Region, die Ende August schon durch Hurrikan Laura (Kategorie 4) verwüstet wurde. Dabei sind Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h, eine meterhohe Flutwelle sowie enorme Regenmengen zu befürchten.

Ungewöhnliche Hurrikansaison

Delta ist bereits der 25. Tropensturm im Atlantik in dieser Saison und dazu auch nach Laura der stärkste. So spät im Jahr wurde in dieser Region noch kein Hurrikan mit solch einer Stärke registriert.

Im Durchschnitt gibt es 12 Hurrikans pro Saison, doch 2020 steuert auf einen Rekord zu. Bisher gab es nur im Jahr 2005 mit insgesamt 28 Tropenstürme noch mehr. Allerdings ist davon auszugehen, dass in den verbleibenden zwei Monaten dieser Rekord ins Wanken gerät.

Bild von David Mark auf Pixabay

Aktuelle Wetterlage

Ein Blick auf das Satellitenbild von heute Mittag gibt schon mal einen ersten Eindruck von der aktuellen Wetterlage. Das geschulte Auge erkennt dabei noch das Frontensystem, das uns am vergangen Samstag besonders im Osten des Landes mit Gewittern beeinträchtigt hat. Inzwischen liegt dieses über Osteuropa.

Satbild 14 Uhr, 06.10.2020 – Quelle: EUMETSAT

Über Westeuropa sickern hingegen derzeit kalte Luftmassen in den höheren Schichten ein, die dort heute für gewittrige Schauer sorgten. Zu erkennen ist dies an der zellularen Wolkenstruktur über den Britischen Inseln, Frankreich und Deutschland.

Zwischen den Fronten

… lag heute Österreich. Besonders der Osten bekam dabei einige Sonnenstunden ab,

Relative Sonnenscheindauer, 06.10.2020 – Quelle: UBIMET

… weshalb die Temperaturen im Osten auch wieder Werte über 20 Grad erreichten. Je weiter man nach Westen kam, umso dichter wurden die Wolken und auch die Temperaturen niedriger. Folgende Tabelle gibt die Maxima des heutigen Tages in den einzelnen Bundesländern wieder:

Temperaturmaxima, 06.10.2020

Unbeständige Nacht

In der Nacht werden die Wolken aber überall dichter. Eine über das Land ziehende Kaltfront bringt in weiterer Folge überall Schauer. Auch der Mittwoch verläuft landesweit unbeständig, besonders im Süden unter leichtem Föhneinfluss hingegen noch am beständigsten. Der Tiefdruckeinfluss lässt zum Abend hin aber wieder nach, die Kaltfront zieht nach Osten ab und von Westen greift ein Hochdruckgebiet ins Wettergeschehen ein.

Bodendruckkarte für 07.10.2020, 14 Uhr – Quelle: GFS

Die Tief über der Nordsee verliert an Einfluss, ein Hochdruckgebiet gewinnt von den Azoren aus an Oberhand über das Wettergeschehen in Österreich. Somit stehen ein überwiegend trockener und sonniger Donnerstag und Freitag bevor.

Tornado in Belgien

Bei der Bildung eines Tornados spielt vor allem die Windscherung am Boden eine wichtige Rolle. Dreht der Wind mit der Höhe und nimmt dabei noch zu, ist dies die beste Voraussetzung für rotierende Gewitter. Diese werden in der Meteorologie auch Mesozyklone genannt. Grund für die Entwicklung eines so starken Gewitter ist meist ein kräftiges Tiefdruckgebiet, weil hier die nötige Richtungsänderung des Windes am Boden vorhanden ist.

Das Tief BRIGITTE, welches uns schon seit einige Tagen beschäftigt, lieferte nun in Belgien die nötige Windscherung. So kam es gestern um etwa 17:30 nordöstlich von Antwerpen zu einem Tornado.

Hier ein paar Eindrücke:

 

Über größere Schäden wurde bisher noch nicht berichtet. Aufgrund der Entwicklung abseits von Städten oder größerer Infrastruktur sind dies aber auch nicht zu erwarten.

Für Anfang Oktober ein eher seltenes und imposantes Naturschauspiel.

Quelle Titelbild: https://twitter.com/KerkhofWouter

Die nassesten Regionen in Europa

Auto im Regen

Der mittlere Jahresniederschlag in den Landeshauptstädten Österreichs reicht von etwa 650 Litern pro Quadratmeter in Wien bis hin zu 1500 mm in Bregenz. In den klassischen Staulagen wie im Bregenzerwald oder im Salzkammergut regnet es aber deutlich mehr, so gibt es in Schröcken im Bregenzerwald sogar 2224 Liter pro Quadratmeter Niederschlag jährlich. Noch mehr Regen und Schnee fällt im Laufe eines Jahres nur auf den Bergen wie etwa in den Hohen Tauen, da Niederschlag mit den Höhe generell zunimmt.  Im Vergleich zu den nassesten Orten weltweit stellen das allerdings nur geringe Mengen dar, so fallen in den Tropen teils sogar mehr als 10.000 Liter pro Quadratmeter jährlich!

Mittlerer Jahresniederschlag in Österreich.

Nasseste Orte Europas

Allgemein gibt es in Europa einerseits an den atlantisch geprägten Westküsten von Nordwestspanien über Schottland bis nach Norwegen viel Jahresniederschlag, andererseits auch im Stau der großen Gebirgsketten nahe zum Mittelmeerraum wie die Alpen oder das Dinarische Gebirge.

Analyse vom mittleren Jahresniederschlag. Daten: EEA

Es gibt aber ein paar Orte, die besonders herausstechen:

  • Als niederschlagsreichster Ort Europas gilt das Dorf Crkvice in der Gemeinde Kotor in Montenegro. Der Ort liegt in etwa 1000 m Höhe am Rande des Dinarischen Gebirges. Besonders von Oktober bis März regnet sich hier bei vorwiegend westlichen Winden sehr feuchte Mittelmeerluft aus, allein im November fallen durchschnittlich 720 Liter pro Quadratmeter Regen. Jährlich kommen sogar 4622 mm zusammen!
  • Die Stadt Bergen in Norwegen gilt als die regnerischste Stadt Europas. Tatsächlich gibt es in Bergen sehr viele Regentage (an fast 196 Tagen jährlich fällt mind. 1 mm), allerdings kann die Stadt mit 2413 Litern pro Quadratmeter nicht mit den absolut nassesten Orten Europas mithalten. Mengen teils um 4000 mm fallen allerdings auf dem angrenzenden Skandinavischen Gebirge.
  • In den westlichen Highlands von Schottland fallen ebenfalls vereinzelt Niederschlagsmengen bis zu 4000 mm jährlich, in den meisten bewohnten Orten in Argyll fallen die Mengen aber mit knapp 2300 mm geringer aus.
  • Nicht weit von Österreich entfernt kommen in den Julischen Voralpen zwischen Italien und Slowenien jährlich sehr große Regenmengen zusammen. Im Ort Uccea (UD) in Friaul, Italien, fallen durchschnittlich 3094 Liter pro Quadratmeter pro Jahr (1961-2000). Der Rekord aus dem Jahre 1960 liegt sogar bei 6103 mm!
Mittlerer Jahresniederschlag in Friaul-Julisch Venetien. (Daten: ARPA FVG)

Extremniederschlag

Die größten Niederschlagsspitzen innerhalb weniger Stunden oder Tage stammen in der Regel vom Mittelmeerraum oder den Südalpen. Besonders im Herbst stauen sich hier immer wieder extrem feuchte Luftmassen, oft regnet es auch gewittrig durchsetzt. Besonders häufig sind die exponierten Gebiete von den Seealpen in Frankreich bis nach Ligurien in Italien sowie die Südalpen in nördlichen Piemont und Tessin betroffen, da sie nahe zum Golf von Genua liegen, einem klassischen Entstehungsort von Tiefdruckgebieten. Aber auch an der Ostküste Spaniens, in Südfankreich im Bereich der Cevennen, in Mittel- und Süditalien oder von Kroatien bis Griechenland kommt es immer wieder zu lokalen Extremereignissen. Dabei spielen folgende Parameter eine entscheidende Rolle:

  • Tiefdruckeinfluss mit anhaltendem, auflandigem Wind
  • milde Wassertemperaturen
  • ein Gebirge in Küstennähe, welches für zusätzliche Hebung und Staueffekte sorgt

In Italien liegt der 24h-Niederschlagsrekord etwa in Genua mit 948 Litern pro Quadratmeter vom 7. auf den 8. Oktober 1970. Auch in den vergangenen Wochen gab es mehrmals Extremereignisse im Mittelmeerraum, wie etwa mehr als 500 mm in 7 Stunden am 19.9. im Bereich der Cevennen in Valleraugue (Frankreich), oder teils mehr als 600 mm in 24 Stunden am 18.9. auf Kefalonia (Griechenland) sowie am 2.10. in Piemont (Italien).

Titelbild: Adobe Stock

Schweres Hochwasser: Extreme Schäden in den Seealpen

An der Südostflanke von Tief BRIGITTE mit Kern über Frankreich lag der Alpenraum am Freitag und Samstag unter dem Einfluss einer kräftigen, südlichen Höhenströmung. Während es in den Nordalpen dabei einen schweren Föhnsturm gab, stauten sich südlich der Alpen sehr feuchte, subtropische Luftmassen. Besonders im Bereich der Seealpen zwischen Frankreich und Italien sowie im Norden von Piemont kam es dabei am Freitag bzw. Freitagnacht zu extremen Regenmengen von teils über 600 Liter pro Quadratmeter in nur 24 Stunden:

  • 630 mm Sambughetto (VB, Italien)
  • 598 mm Candoglia (VB, Italien)
  • 580 mm Limone Piemonte (CN, Italien)
  • 577 mm Mons (Dep. Var, Frankreich)

Solche Niederschlagsmengen entsprechen etwa dem mittleren Jahresniederschlag Wiens! Diese Wassermassen sind in den Tälern der Seealpen sowie der südlichen Penninischen Alpen zusammengeflossen und haben dort mancherorts zu einem extremen Hochwasser geführt. Besonders in den Seealpen, wo der Regen gewittrig durchsetzt ausfiel, wurde durch die starke Erosion teils sogar die Landschaft am Talboden völlig verändert. Einige Straßen in den tief eingeschnittenen Tälern sind nicht mehr passierbar und manche Dörfer sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten.

Der Ort Saint-Martin-Vésubie in den Seealpen vor und nach dem Unwetter.



Schlamm vom Weltraum sichtbar

Im Zuge des Hochwassers wurden riesige Mengen an Schlamm von den Flüssen bis ins Mittelmeer getragen. Selbst auf Satellitenbildern konnte man am vergangenen Wochenende die Mündung der dortigen Flüsse aufgrund der bräunlichen Färbung des Wassers gut erkennen (auf dem folgenden Bild sieht man von links nach rechts die Mündungen der Flüsse Var, Roya, Fora di Taggia und Impero).

Satellitenbild am 3. Oktober 2020.

Weitere Bilder aus Italien gibt es auch in diesem Artikel.

Bis zu 600 l/m² binnen 24 Stunden: Schwere Überschwemmungen in Frankreich und Norditalien

Überflutungen in Italien - https://www.vigilfuoco.tv/

Der Herbst ist im Mittelmeerraum vielerorts die nasseste Jahreszeit. Hier steht am Ende des Sommers aufgrund des immer noch sehr warmen Meereswassers viel Energie und Feuchtigkeit zur Verfügung. Was dies bedeuten kann, mussten viele Menschen in Frankreich und Italien in den letzten Tagen wieder einmal erfahren.

Enorme Wassermassen durch Südstau an den Alpen

In einer straffen, langanhaltenden Süd- bis Südostströmung gelangten im Laufe der vergangenen Woche im Vorfeld des kräftigen Tiefs BRIGITTE über Westeuropa warme und feuchte Luftmassen nach Südfrankreich und Nordwestitalien. Vor allem im Norden der Provinz Piemont und im Kanton Tessin stauten sich somit besonders am 1. und 2. Oktober heftige Niederschläge an den Südalpen. Hier kamen verbreitet 300 bis 600 l/m² binnen 24 Stunden zusammen. Dies entspricht etwa dem Jahresniederschlag von Berlin an nur einem Tag!

Gleichzeitig gingen in den Seealpen zwischen der Côte d’Azur in Frankreich und die Regionen Ligurien und Piemont in Italien langsam ziehende, kräftige Gewitter nieder. Diese brachten gebietsweise enormen Regenmassen von 200 bis 500 l/m² in 10 bis 20 Stunden.

Eine gute Nachtricht zum Schluss: Während dieser Unwetter-Phase wurde erstmals das Sturmflutsperrwerk namens MOSE zum Schutz der Lagune von Venedig vor Hochwasser erfolgreich getestet.

 

Titelbild: Überflutungen in Limone Piemonte, Italien – https://www.vigilfuoco.tv/

Unwettertief BRIGITTE – ein Rück- und Ausblick

An der Vorderseite von Tief Brigitte kam es am Samstag von der Cote d’Azur bis Ligurien bzw. entlang der gesamten Alpensüdseite zu enormen Regenmengen und Überflutungen. Am Rande davon betroffen war auch Österreich.

Regensummen am Samstag

In Kärnten im Gailtal fielen örtlich bis zu 100 l/m² und brachten lokale Überschwemmungen sowie überflutete Keller. Auch in Tirol im Gschnitz- und Stubaital gab es durch den starken Regen vorübergehend Probleme.

Föhnsturm in den Nordalpen

Während es im Süden regnete, tobte in den Nordalpen der Föhnsturm. Dabei traten in den Tallagen wie etwa im Glemmtal oder im Gesäuse schwere Sturmböen um die 100 km/h auf. Örtlich wurden Dächer abgedeckt oder umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahngleise.

Maximale Windböen am Samstag

Auf den Bergen tobte der Sturm in Orkanstärke mit Böen um die 150 km/h, in exponierten Lagen wurden sogar Böen über 200 km/h registriert.

Gewitter wie im Sommer – 17.271 Blitzentladungen

Am Abend sorgte die Kaltfront des Tiefs dann in der südöstlichen Steiermark und im Burgenland für heftige Gewitter.  Möglich machte das die perfekte Kombination aus warmer Mittelmeerluft und starkem Höhenwind. Hier gab es also nochmals Gewitter wie im Hochsommer mit Starkregen, Sturm und sogar lokal größerem Hagel.

Insgesamt registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET 17.272 Blitzentladungen, wobei es allein im Burgenland zu unglaublichen 9.006 Entladungen kam. Nur an drei Sommertagen gab es im Burgenland mehr Blitze, nämlich am 1. Juli sowie am 17. und 29. August.

Tief bleibt bis zur Wochenmitte

Tief Brigitte verlagert ihren Kern zu den Britischen Inseln, somit liegt der Alpenraum an dessen Vorderseite bis zur Wochenmitte in einer wechselhaften Südwest- bis Westströmung. Am Sonntag bleibt es in den Nordalpen föhnig, in den prädestinierten Lagen sind immer noch stürmische Böen zu erwarten. Im Südwesten hat der Regen eine Pause eingelegt, in der Nacht auf Montag regnet es aber in Osttirol und Oberkärnten für ein paar Stunden wieder intensiv.

Regenmengen von Sonntagabend bis Montagmittag

Hier sind in wenigen Stunden wieder bis zu 50 l/m² zu erwarten, lokale Überflutungen sind dabei nicht ausgeschlossen. Am Montag selbst geht es wechselhaft weiter, im Südosten und Osten kann es dabei auch zu kurzen Gewitter kommen.

Quelle Titelbild: Stock Adobe

Kräftige Gewitter im Südosten

An der Vorderseite des Tiefs stellte sich eine kräftige Südströmung ein und somit kam es in den Alpen zu stürmischem Südföhn. Bis zu 200 km/h wurden dabei auf den Bergspitzen gemessen. Die Kaltfront des Tiefs im Westen aber bereits durchgezogen, hier zeigte sich am Nachmittag auch wieder die Sonne.

Kräftige Gewitter im Südosten und Osten

Derzeit liegt die Kaltfront etwa auf einer Linie Unterkärnten – östliche Obersteiermark. Ausgehend von Slowenien gehen gerade kräftige in der Südsteiermark nieder und ziehen weiter in nordöstlicher Richtung. Somit muss man demnächst  auch vom Südburgenland bis zum Seewinkel mit teils kräftigen Gewitter rechnen. Auch vom Wiener Becken bis zum Weinviertel sind Blitz und Donner möglich. Begleitet werden diese Gewitter von stürmischen Böen sowie lokal auch von Hagel.

Aktuelle Gewitterwarnungen für Österreich ©UWZ

 

Wetterberuhigung in der Nacht

In der ersten Nachthälfte ziehen die Schauer und Gewitter aber in Richtung Ungarn und Slowakei ab. Das Wetter beruhigt sich somit zumindest vorübergehend wieder. Morgen bleibt es zwar in den Alpen föhnig, der Wind ist aber deutlich schwächer als heute.

200 km/h: Föhn tobt in den Alpen

Föhnwolken

Die offiziellen Wetterstationen im Land können da zwar nicht ganz mithalten, markant ist der Föhn aber auch hier. Die Tabelle zeigt die 10 höchsten Spitzenböen aller 288 Wetterstationen, an der Spitze wie so oft der Patscherkofel mit 175 km/h!

Windspitzen der offiziellen Messstationen.

Auf der Karte mit den Spitzenböen je Bundesland erkennt man gut den Föhn in den Nordalpen, Schwerpunkt waren und sind Nordtirol und das Salzburger Land:

Windspitzen in Österreich am Samstag.

Betrachtet man zusätzlich noch die zahlreichen Messstationen der verschiedenen Lawinenwarndienste, so stechen 2 Gipfel noch einmal heraus. Auf der Elferspitze hoch über dem Stubaital wurde in der Nacht eine Windböe von 224 km/h gemessen, über 200 km/h waren es auch an der Schwarzen Schneid in den Ötztaler Alpen!

Windspitzen in Tirol.

Südföhn sorgt für sommerliche Nacht

In den Südföhnregionen kann man bereits jetzt in der Früh mit dem T-Shirt außer Haus gehen, denn durch den stürmischen Wind liegen die Temperaturen teilweise schon über der 20-Grad-Marke.

Am wärmsten ist es derzeit zwischen der Stadt Salzburg und Weyer mit bis zu 22 Grad. Rein klimatologisch gesehen hat es heute aber nicht für eine Tropenacht (Temperatur sinkt nicht unter 20 Grad) gereicht, da an allen Stationen Freitagabend die Temperatur kurzzeitig etwas gesunken ist. Beinahe eine Tropenacht erlebte Micheldorf (OÖ), hier lag das Minimum bei 19,9 Grad.

Im Osten sommerlich

Während der Föhn im Westen bald zu Ende geht, bleibt es nach Osten zu den ganzen Tag über föhnig und hier wird es auch sommerlich warm.

Höchsttemperaturen am Samstag

Von der südlichen Steiermark bis nach Wien und ins Marchfeld werden verbreitet 24 bis 26 Grad erreicht. Gerade in diesen Regionen kann es am Abend aber im Zuge einer Kaltfront nochmals zu kräftigen Gewittern kommen.

Quelle Titelbild: www.foto-webcam.eu/webcam/salzburg/

Orkan BRIGITTE bringt ab Freitag Föhnsturm in den Alpen

Sturmgefahr

Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet namens ANDREA mit Kern über den Britischen Inseln sorgt derzeit für eine Umstellung der Großwetterlage in Mitteleuropa. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über der Biskaya namens BRIGITTE, das in der Nacht auf Freitag im äußersten Westen Frankreichs für Orkanböen sorgt, stellt sich im Alpenraum eine ausgeprägte Südströmung ein. Damit wird es an der Alpennordseite am Freitag zunehmend föhnig, ab dem Abend muss man mit Föhnsturm rechnen.

An der Ostflanke des Tiefs stellt sich eine starke Südströmung ein.

Orkanböen im Gebirge

Am Freitag kommt im Tagesverlauf in weiten Teilen des Landes lebhafter, föhniger Südwind auf. In den typischen Föhntälern der Alpennordseite von Vorarlberg bis Salzburg muss man bereits am Nachmittag mit stürmischen Böen rechnen, zum Abend hin legt die Höhenströmung aber deutlich zu. Damit wird auch der Föhn stärker und greift zunehmend auch auf die Nordalpen vom Arlberg bis zu den Niederösterreichischen Voralpen über. In manchen Tallagen ist mit schweren Sturmböen um 90 km/h zu rechnen. Im Gebirge tobt der Föhn teils sogar in Orkanstärke: Auf dem Patscherkofel, dem föhnexponierten Hausberg Innsbrucks, gibt es in der Nacht auf Samstag Böen bis 170 km/h.

Modellprognose der Windspitzen am Freitag und Samstag. © UBIMET
MOS-Prognose von Temperatur und Wind für den Patscherkofel mit Böen um 180 km/h.
Sturmwarnungen für Freitag und Samstag (Stand: Fr, 10 Uhr). © www.uwz.at

Kräftiger Regen im Süden

Während in den Nordalpen der Föhnsturm tobt, fällt in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich des Alpenhauptkamms häufig Regen. Am Samstag erfasst schließlich eine Kaltfront aus Westen das Land, dabei lässt der Föhn im Westen nach und der teils kräftige Regen greift aus Süden auch auf die Alpennordseite über. Die größten Regenmengen um 100 Liter pro Quadratmeter sind im südlichen Oberkärnten wie etwa im Gailtal zu erwarten. Die Temperaturen kommen in Vorarlberg sowie in Osttirol und Oberkärnten nicht über 11 bis 17 Grad hinaus. Vom Toten Gebirge bis ins östliche Flachland weht dagegen bis zum Abend noch teils stürmischer Föhn und die Temperaturen steigen auf 20 bis 24, im Südosten lokal auch 26 Grad. Am Abend sind im Osten und Südosten dann Schauer und Gewitter zu erwarten.

Niederschlagsprognose bis Samstagabend. © UBIMET

Am Sonntag weiterhin föhnig

Am Sonntag liegt die Kaltfront bereits über Osteuropa und im Alpenraum wird es neuerlich föhnig. Im Vergleich zu Samstag fällt der Föhn aber wesentlich schwächer aus, nur noch auf den Bergen und in den klassischen Föhntälern gibt es stürmische Böen. Vor allem von Oberösterreich bis ins Burgenland scheint dabei häufig die Sonne, südlich des Alpenhauptkamms stauen sich dagegen weiterhin viele Wolken und mitunter gehen ein paar Regenschauer nieder. Die Temperaturen erreichen maximal 13 bis 22 Grad.

September 2020: Zu warm, zu trocken und zu sonnig

Gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 war der diesjährige September verbreitet etwa 1 bis 2 Grad zu warm (vgl. nachfolgende Grafiken). Lange Zeit war der Überschuss deutlich grösser, eine markant kühlere Phase ab dem 25. September sorgte dann aber dafür, dass der Überschuss kleiner wurde. Am 25. September fiel im Bündnerland teils Schnee bis unter 1000 Meter!

Abweichungen von Lufttemperatur, Nieder schlag und Sonnenschein für ausgewählte Orte der Schweiz @ MeteoNews

 

Bezüglich Niederschlag wurde mit Ausnahme der Station St. Gallen ein Defizit verzeichnet. Am grössten war dieses mit 61% zu wenig Niederschlag in Luzern. Bis zur letzten Dekade gab es allgemein nur wenig Regen, dann fiel teilweise auch recht kräftiger Niederschlag. Die Sonnenscheindauer schliesslich war verbreitet überdurchschnittlich, der Überschuss beträgt lokal bis knapp 30%.

Abweichungen von Lufttemperatur, Nieder schlag und Sonnenschein für ausgewählte Orte der Schweiz @ MeteoNews

Gefährlicher Sturm in der Biskaya

Wetterlage

Zur Zeit kreist ein kräftiges Tief im Norden der Britischen Inseln. Eine Welle dieses Systems bildet laut den aktuellen Modellrechnungen bis Freitag ein Sturmtief aus, das südostwärts in Richtung Frankreich zieht und über der Biskaya seine volle Kraft entfaltet.

Prognose der Luftdruckverhältnisse in Europa am Freitagvormittag, 2. Oktober 2020. Quelle: UBIMET GmbH

Bombogenese

Diese schnelle Entwicklung eines Sturms wird rapide Zyklogenese (engl. „Rapid Cyclogenesis“) oder auch Bombogenese genannt. Voraussetzung hierfür sind kalte, kontinentale Luftmassen und maritime, feuchtwarme Luftmassen, die aufeinander treffen. Die Folge ist die zügige Bildung eines Sturmtiefs mit einem geringen atmosphärischen Druck im Inneren. Der prognostizierte Druckabfall innerhalb von 24 Stunden beträgt in diesem speziellen Fall über 30 hPa.

Stingjet

Statt einer Okklusionsentwicklung könnte sich die Warmfront dieses Tiefdrucksystems in den Kern eindrehen, ohne die Kaltfront zu erreichen. In dieser Kombination können außergewöhnlich hohe Windgeschwindigkeiten auftreten, in diesem Fall werden je nach Wettermodell Böen von rund 130 km/h oder mehr über der Biskaya berechnet. Dieses über bewohnten Gebieten oft zerstörerische – und damit wie ein Skorpion „stechende“ – Windphänomen wird als „sting jet“ bezeichnet.

Nachfolgende Grafik zeigt eine Berechnung der Windspitzen für Freitag in Europa:

Prognose der 10 m Windböen in Europa am Freitag, den 2. Oktober 2020. Quelle: UBIMET GmbH

 

Titelbild @ https://stock.adobe.com

Gewitter brachten 76.601 Blitze im September in Österreich

Vom 1. bis 30. September registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 76.601 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Das sind fast 40.000 Blitzentladungen mehr als im September 2019. Zuletzt mehr Blitze im September gab es im Jahr 2018, als sogar 97.212 Entladungen registriert wurden.

  • Niederösterreich 19.155
  • Oberösterreich 15.256
  • Steiermark 13.027
  • Tirol 9.933
  • Kärnten 8.375
  • Salzburg 7.501
  • Vorarlberg 1.791
  • Burgenland 1.436
  • Wien 127
Blitze im September 2020. © UBIMET

Vergleicht man die Anzahl der Blitzentladungen im heurigen September mit dem Mittel der vergangenen 10 Jahre (rund 44.000 Blitze), so geht der September 2020 als ausgesprochen gewittriger Monat in die Statistik ein. Im September sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter eigentlich schlecht, da die Sonne nur noch tief steht und die Nächte lang sind. Die überdurchschnittlichen Temperaturen haben heuer aber zu ein paar ausgeprägten Gewitterlagen beigetragen. Im Mittel sind die blitzreichsten Monate des Jahres in absteigender Reihenfolge Juli, August, Juni, Mai und September (siehe auch Blitzrückblick Sommer 2020). Im Mittel ist der Mai also gewitterreicher als der erste Herbstmonat, wie schon im Vorjahr wurde er auch heuer allerdings vom September überboten.

Analyse der max. stündlichen Niederschlagssumme und max. Messwerte pro Bundesland.

Niederösterreich auf Platz 1

Mit exakt 19.155 Blitzentladungen führt Niederösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Oberösterreich mit 15.256 und der Steiermark mit 13.027 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 127 Blitze. Der gewitterreichste Tag des Monats war der 17., als die Kaltfront von Tief TIMONA Österreich erfasste und landesweit für gut 30.000 Entladungen sorgte. Die am stärksten betroffenen Gebiete waren das westliche Mostviertel und das südliche Traunviertel. Punktuell gab es aber auch im Süden viele Blitze wie etwa in Klagenfurt. Im Ranking der Blitzdichte auf Bezirksebene liegt Waidhofen an der Ybbs an erster Stelle:

  • 8,4 Blitze/km² Waidhofen an der Ybbs (NÖ
  • 5,5 Blitze/km² Scheibbs (NÖ)
  • 4,8 Blizte/km² Amstetten (NÖ)
  • 4,7 Blitze/km² Klagenfurt Stadt (K)
  • 4,1 Blitze/km² Kirchdorf an der Krems (OÖ)

Stärkster Blitz in Steyr-Land

Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 260 kA am 17. September in Weyer. Kurzzeitig gab es dabei eine gut 16.000 mal höhere Stromstärke, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.

  • 260.300 Ampere Weyer (OÖ)
  • 242.200 Ampere Nußdorf-Debant (T)
  • 240.100 Ampere Lichtenegg (NÖ)
  • 236.800 Ampere Holzgau (T)
  • 234.000 Ampere Gitschtal (K)
Blitzdichte im September 2020. © UBIMET

September 2020 – nass, aber auch sonnig

Herbstmorgen

Wie bereits berichtet, reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 25 der wärmsten Septembermonate seit Messbeginn ein. Durch ein Starkregenereignis am Anfang des Monats und der nassen Wetterlage zum Abschluss bilanziert der September über ganz Österreich gemittelt zudem um rund 30 Prozent zu nass.

Betrachtet man die Niederschlagsabweichungen näher, so stechen zwei Regionen deutlich hervor: Rund doppelt so viel Regen wie üblich kam in den Nordalpen vom Karwendel bis zum Schneeberg zusammen, selbiges gilt auch für das Waldviertel. Herausragend bei den absoluten Mengen ist dabei Lunz am See, hier kamen rund 275 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen.

Gesamtniederschlagsumme im September

Die höchste Tagesniederschlagsmenge wurde hingegen wie so oft am Loiblpass in Kärnten registriert, am vergangenen Freitag gab es hier rund 120 Liter Regen pro Quadratmeter binnen 24 Stunden. Zu trockene Regionen gab es im zurückliegenden Monat nur sehr wenige, in Vorarlberg, Osttirol und Oberkärnten fehlen lokal rund 25% auf eine ausgeglichene Bilanz.

Sonnensoll übertroffen

Die lange warme Phase im zurückliegenden Monat ging auch mit jeder Menge Sonnenschein einher, im nahezu gesamten Land machte die Sonne im September Überstunden. Davon ausgenommen ist lediglich der Südwesten Österreichs, so wurde in Osttirol und Kärnten das Soll so gerade erreicht.

Sonnenstunden im September

Sonst belaufen sich die Abweichungen bei der Sonnenscheindauer meist auf +10 bis +30 Prozent, letzteres gilt exemplarisch für einige andere Orte auch für Bad Gleichenberg. Hier schien die Sonne im September rund 235 Stunden lang, im langjährigen Mittel kommt die steirische Gemeinde auf 179 Sonnenstunden. Der absolut sonnigste Ort des Landes war jedoch Güssing, hier schien die Sonne in Summe gut 250 Stunden und somit fast so häufig wie in einem durchschnittlichen Juni oder August.

Auch bei einem Blick auf den Vergleich trübe Tage zu sonnigen Tagen erkennt man, dass es in den meisten Regionen deutlich mehr Tage mit überwiegend sonnigen Verhältnissen gab, als Tage an denen die Wolken dominierten.

Anzahl der Tage mit überwiegendem Sonnenschein
Anzahl an trüben Tagen

Quelle Titelbild: Adobe Stock

September 2020 – warm trotz kaltem Ende

Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der September 2020 mit einer Abweichung von knapp +2 Grad deutlich zu warm.

Temperaturabweichung September

Damit reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 25 der wärmsten Septembermonate seit Messbeginn ein. Lange Zeit steuerte der September dabei sogar auf eine Podiumsplatzierung zu, der massive Kaltlufteinbruch am Monatsende verhinderte dies jedoch. Hauptursache für den zu warmen September war eine lange Phase deutlich überdurchschnittlicher Temperaturen zwischen dem 4. und 24., davor und danach herrschten hingegen unterkühlte Septembertemperaturen.

30,4 Grad in Wien

Selbst die 30-Grad-Marke wurde noch mehrmals im September geknackt, mit 30,4 Grad war es am 5. September in der Wiener Innenstadt am heißesten.

Absoluter Höchstwert im September pro Bundesland

Auch Weyer, Hohenau und Waidhofen an der Ybbs schafften im September noch einen letzten Hitzetag mit 30 Grad.

Das über weite Strecken sehr hohe Temperaturniveau schlägt sich auch in der Anzahl der Sommertage nieder. Bei dieser Statistik liegt das Burgenland in Führung: So konnten in Andau, Neusiedl und Güssing stolze 15 Sommertage registriert werden.

Anzahl andSommertage im September

An vielen Wetterstationen im Land wurden damit im Herbstmonat September häufiger Temperaturen von 25 Grad oder mehr verzeichnet werden als im eigentlichen Sommermonat Juni. Darunter fallen u.a. Wien-Hohe Warte (11 Sommertage im September vs. 10 Sommertage im Juni), Eisenstadt (14 vs. 11) und Innsbruck-Universität (14 vs. 11).

Quelle Titelbild: Adobe Stock

Winterlandschaften im September

Am meisten Schnee hat es seit Freitag vom Arlberg bis zum Karwendel und entlang des zentralen Alpenhauptkamms gegeben, hier sind in Hochlagen um 50 cm gefallen, teils auch mehr. Nachfolgend dazu eine Karte mit der analysierten aktuellen Gesamtschneehöhe (im Vergleich zu Samstag ist jedoch schon wieder ein wenig getaut):

Analysierte Gesamtschneehöhe am Sonntag, den 27.09.2020 @ UBIMET

 

Die Wolken haben sich inzwischen verzogen, in der eingeflossenen kalten, klaren Luft ergeben sich aktuell schönste Winterlandschaften:

Webcambild vom Körbersee @ https://www.foto-webcam.eu
Webcambild vom Großglockner @ https://www.foto-webcam.eu
Webcambild vom Hochkönig @ https://www.foto-webcam.eu

 

Auch die ersten Skitourengeher sind bereits unterwegs:

Webcambild Vom Seekarhaus bei Obertauern @ https://www.foto-webcam.eu

 

Und selbst von Wien aus ist Schnee bereits zu sehen. Man braucht dafür nicht zwangsläufig ein gutes Objektiv, auch mit bloßen Augen ist der Schneeberg häufig in Sichtweite:

 

Wie geht’s nun weiter?

Aktuell wird Österreich von drei Tiefs umkreist, heute profitieren wir sozusagen vom sonnigen Fenster dazwischen. Doch das Italientief nimmt bereits Kurs und so setzt am Sonntagbend im Süden wieder kräftiger Regen ein, der sich über Nacht auf weite Landesteile ausbreitet. Morgen bleibt es unbeständig und nass, der kräftige Regen zieht jedoch rasch nach Norden ab. Tagsüber gibt es in der Osthälfte vermehrt Schauer.

An der Koralpe und im westlichen Steirischen Randgebirge sind mit rund 30 l/qm die größten Regenmengen zu erwarten. Schnee fällt am Montagmorgen bis auf etwa 1200 m herab, tagsüber steigt die Schneefallgrenze auf 1500 bis 1700 m an.

Bis Mittwochvormittag bleibt es unbeständig, dann setzt sich jedoch ein Zwischenhoch durch. Nach einem noch kühlen Montag steigen die Temperaturen ab Dienstag wieder an, am Donnerstag werden häufig bereits wieder um 20 Grad erreicht.

 

Titelbild: Webcambild vom Gernkogel @ https://www.foto-webcam.eu

Leichter Frost in den Alpen

Der Kaltluftvorstoß von Freitag auf Samstag hat vom Bregenzerwald bis in die Tauerntäler und teils bis in die Obersteiermark für ein frühwinterliches Erwachen heute morgen gesorgt. Wie sah es heute mit den Temperaturen aus? Tja, auch diese beugten sich der Kaltluft aus Nordwest, mehr als knapp 10 Grad konnten die Thermometer heute in Nordtirol und Salzburg nicht bieten:

Im Westen erreichte die Tempoeratur nur mehr knappe 10 Grad. (Karte: Höchsttenperaturen, Samstag 26. September 2020; Quelle: UBIMET)

Mit dieser kühlen Ausgangslage sowie der zu erwartenden Wolkenauflösung in den Alpen, garniert mit nur schwachem Wind, sind die Bedingungen für leichten Frost in der kommenden Nacht gegeben. In den Hochtälern des Westens sowie von Osttirol  über den Lungau bis in die Obersteiermark zeigt das Thermometer Sonntagfrüh durchaus negative Werte:

Leichter Frost in vielen Hochtälern der Alpen. (Karte: Tiefstwerte bis Sonntag 27, 8 Uhr MESZ. September 2020; Quelle: UBIMET)
Leichter Frost in vielen Hochtälern der Alpen. (Karte: Tiefstwerte bis Sonntag 27, 8 Uhr MESZ. September 2020; Quelle: UBIMET)

 

Titelbild: Die Turrach (St) am Samstagabend, (Quelle: foto-webcam.eu)

Erster Schnee bis in die Täler

Derzeit liegt die Schneefallgrenze zwischen 800 und 1100 m, am Freitagabend drückte es den Schnee bei starkem Niederschlag teilweise aber noch weiter hinunter. So fiel im Pinzgau bis in die Täler Schnee, selbst in Bischofshofen oder Pfarrwerfen auf 550 m wurde es weiß:

Samstagfrüh in Pfarrwerfen (Webcam Feratel)

in den übrigen Regionen der Nordalpen lag die Schneefallgrenze aber etwas höher, hier ein paar aktuelle Bilder:

Puchenstuben in NÖ
Bad Mitterndorf in der Steiermark
Going am Wilden Kaiser

Deutlich mehr Schnee fiel in den Hochlagen des Arlbergs oder auf den Gletschern mit rund 50 cm Neuschnee. Hier die aktuelle Webcam von Zürs auf rund 1700 m:

Zürs am Arlberg

Schneefall und Starkregen gehen zu Ende

Am Samstagvormittag schwächen sich Regen und Schneefall langsam ab und gehen im Süden und Osten bis Mittag zu Ende. Von Vorarlberg bis Oberösterreich bleibt es noch zeitweise nass. Größere Niederschlagsmengen sind besonders im Arlberggebiet noch möglich. Doch auch bisher sind die Regen- und Schneemengen seit Donnerstagabend schon beachtlich.

Neuschneemengen am Freitag
Neuschneemengen am Samstag bis 06 Uhr

Erster winterlicher Gruß

Ein Blick auf die Großwetterlage und die aktuelle Verteilung der Hochs und Tiefs verrät schon, wie es zum ersten Schneefall in den höheren Lagen in dieser Saison kommen konnte:
Ein recht kräftiges Hochdruckgebiet bei den Azoren sorgt im Zusammenspiel mit einem Tief über Norddeutschland derzeit für ein Einfließen kalter Luftmassen polaren Ursprungs – zu erkennen an den Farben.

Animation der Temperatur- & Druckverteilung von Freitag bis Sonntag

Ein weiteres Tief mit Kern über Norditalien liefert zudem diejenige Menge an Feuchtigkeit, die im Laufe des heutigen Freitags teils als ergiebiger Starkregen, teils als Schnee vom Himmel kam.

Große Niederschlagsmengen, Gewitter, Temperatursturz

Niederschlagssummen am Freitag, 25.09.2020

Seit Mitternacht kamen allgemein in Österreich große Niederschlagsmengen zusammen. Lokal fielen diese noch deutlich höher aus, was einerseits auf die Gewitter in Kärnten und andererseits auf die Stauniederschläge im Westen entlang der Nordalpen zurückzuführen ist. Dort fielen diese oberhalb von etwa 900 bis 1000 m aber bereits in fester Form als Schnee. Ein Blick auf die Temperaturkarte zeigt, dass die kalte Luftmassen den Westen zur aktuellen Stunde bereits „geflutet“ haben, während sich im Osten immer noch wärmere Luftmassen befanden:

Temperaturverteilung, 25.09.2020 – 17:40 Uhr

Von Grün zu Weiß in 10 Stunden

Ein unterstützendes Hilfsmittel für Meteorologen sind bei solchen Wetterlagen die Webcams. Anhand dieser lässt sich besonders inneralpin die dort je nach Intensität des Niederschlages stark schwankende Schneefallgrenze besser abschätzen. Während im Tal noch alles grünt, sind die Bäume an den Hängen darüber bereits angezuckert.

Schneefallgrenze, Schruns

So konnte man sehr gut mitverfolgen, wie binnen 10 Stunden mit Einfließen der kalten Luftmassen die Schneefallgrenze in der Arlbergregion absank.

Schneefall in Damüls, Vorarlberg

Ausblick

In der Nacht auf Samstag liegt die Schneefallgrenze in den Nordalpen auf etwa 900 m, stellenweise in manch engen Tälern auch etwas tiefer. Dementsprechend ist selbst in Mariazell nasser Schnee möglich.
Die größten Neuschneemengen mit bis zu 50 cm sind aber am Alpenhauptkamm in den Gletscherregionen zu erwarten. Von 20 bis 25 cm Neuschnee bis Samstagmittag kann man hingegen in Lech am Arlberg ausgehen.

Neuschneesummen ohne Setzung bis Samstagmittag

Flächendeckender Regen in Deutschland

Wetterlage

Ein Tief im Norden des Landes zieht ostwärts und bildet gemeinsam mit einem Italientief eine ausgeprägte Tiefdruckzone in Mitteleuropa. Das Frontensystem des ersten Tiefs brachte innerhalb von 48 Stunden nahezu flächendeckenden Niederschlag in Deutschland, stellenweise wurden deutlich über 40 Liter pro Quadratmeter gemessen:

48-stündige Niederschlagssumme von Mittwochvormittag bis Freitagvormittag. © UBIMET

Am Freitag im äußersten Süden bereits über 30 l/qm

Die folgende Karte zeigt die heutigen Spitzenreiter unter den Messstationen. Vor allem in der Staulage an den Alpen wurden bis Mittag beachtliche Regenmengen erreicht:

Niederschlagssumme am Freitag bis 11 Uhr. © UBIMET

Die Aussichten: es bleibt nass

Das Wochenende steht im Zeichen von tiefem Luftdruck und Regen. Vor allem in der Mitte und im Osten des Landes kommen ergiebige Regenmengen zusammen, örtlich sind bis Sonntagabend 30 bis 60 l/qm Regen möglich.

Prognose der Regenmengen für Samstag, 26. September 2020. © UBIMETAm Samstag kommt in der Südhälfte zudem starker Westwind auf, damit wird es auch deutlich kühler als zuletzt. In den Alpen fällt oberhalb von etwa 1000 m Schnee.

Der Sonntag zeigt sich ebenfalls unbeständig, dabei ist vor allem an der Nord- und Ostsee mit starken Windböen aus nordöstlicher Richtung zu rechnen.

Prognose der Regenmengen für Sonntag, 27. September 2020. © UBIMET

 

Titelbild: Eibsee, Grainau. Quelle: foto-webcam.eu

Am Freitag ergiebiger Regen und Schneefall

Bereits in der Nacht auf Freitag erfasste Österreich die Kaltfront von Tief WICCA über der Nordsee und brachte vor allem im Westen und Süden ergiebigen Regen. Hier fielen verbreitet schon 20 bis 40 mm.

Regenmengen seit Mitternacht

Auch in den kommenden Stunden regnet es kräftig weiter, dabei erfasst nun den Westen deutlich kältere Luft und die Schneefallgrenze sinkt von 2.200 auf 1.200 m ab.  Mit dem Vorstoß der kalten Luft nach Süden bildet sich am Freitag über Oberitalien ein Tief, das dann in der Nacht auf Samstag über Ostösterreich nach Norden zieht.

Regenmengen von Freitagmittag bis Samstagmittag

Mit diesem Tief verstärkt sich in der Nacht nochmals der Regen, bevor dieser am Samstag deutlich nachlässt. Zunächst klingt der Regen am Samstag im Süden und Osten ab, am Nachmittag allmählich an in den Nordalpen.

Schneefall bis knapp unter 1.000 m

In der Nacht auf Samstag sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 1000 m ab, stellenweise sogar etwas tiefer. So sind vorübergehend selbst in Mariazell nasse Schneeflocken möglich. Am meisten Neuschnee fällt in den Gletscherregionen am Alpenhauptkamm mit bis zu 50 cm Neuschnee.

Neuschneesummen ohne Setzung bis Samstagmittag

Auch am Arlberg wird es in den Wintersportorten erstmals weiß, so sind etwa in Lech gute 20-25 cm Neuschnee bis Samstagmittag zu erwarten.

Quelle Titelbild: Stock Adobe

Italientief bringt über 50 cm Schnee in den Hochlagen der Alpen

Der Einfluss von Hoch Manfred lässt in den kommenden Stunden langsam nach und eine Kaltfront erfasst am Freitag den Alpenraum. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien stellt sich eine sog. Gegenstromlage ein: Während bodennah kühle Luftmassen aus Nordwesten in die Täler der Nordalpen einfließen, gleitet oberhalb des Kammniveaus der Alpen aus Süden feuchte Mittelmeerluft darüber hinweg auf. Am Samstag dreht die Strömung dann auch in der Höhe auf Nordwest, dabei stauen sich am Arlberg sowie entlang den Nordalpen weiterhin feuchtkühle Luftmassen.

Entwicklung der Wetterlage von Donnerstag bis Samstag. © UBIMET / DWD

Spätsommerlich am Donnerstag

Am Donnerstag kann man sich im Osten Österreichs nochmals auf überwiegend sonniges Wetter und spätsommerliche Temperaturen bis zu 27 Grad freuen, im Westen und Südwesten kündigen aufziehende Wolken allerdings den bevorstehenden Wetterumschwung an. In in der zweiten Tageshälfte steigt die Schauer- und Gewitterneigung im äußersten Westen sowie im südlichen Bergland an und in der Nacht breitet sich von Vorarlberg bis Kärnten Regen aus.

Schnee bis 1000 m

Am Freitag dominieren die Wolken und in den Alpen fällt von Beginn an kräftiger Regen. Tagsüber breitet sich der Regen auch auf den Osten aus und besonders im Süden regnet es intensiv und gewittrig durchsetzt. Ein paar Auflockerungen sind zwischendurch höchstens von Unterkärnten bis ins Burgenland zu erwarten, dafür sind hier dann auch kräftige Gewitter möglich. Die Schneefallgrenze sinkt zunächst in Vorarlberg, im Laufe des Nachmittags dann generell in den Nordalpen auf 1400 bis 1200 m ab. Bei stärkerer Niederschlagsintensität ist allerdings zeitweise sogar bis knapp 1000 m herab etwas Nassschnee in Sicht (zum Vergrößern auf die Karte klicken).

Neuschneeprognose für Freitag und Samstag. © UBIMET

Viel Schnee auf den Bergen

Der Samstag beginnt auf manchen Passstraßen wie dem Arlberg oder dem Brenner winterlich und auch tagsüber fällt von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark noch häufig Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze schwankt hier zwischen 1000 und 1300 m. Da der Schnee sehr nass ist und die Bäume noch belaubt sind, kann es zu Behinderungen durch Ast- bzw. Schneebruch kommen. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m sind in den Nordalpen 30 bis 50 cm Neuschnee zu erwarten. In den Staulagen des Arlbergs sowie in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sind sogar Mengen teils über einen halben Meter in Sicht. Im Osten und Süden klingt der Regen dagegen im Tagesverlauf langsam ab und bei kräftigem Nordwestwind mit Böen um 60 km/h lockern die Wolken etwas auf. Die Temperaturen kommen jedoch nicht mehr über 4 bis 16 Grad hinaus mit den höchsten Werten im Südosten.

Temperaturen am frühen Nachmittag am Donnerstag, Freitag und Samstag. © UBIMET

Am Sonntag lässt der Tiefdruckeinfluss dann etwas nach, die Temperaturen bleiben aber gedämpft. Kommende Woche setzt sich das unbeständige Wetter fort, die Temperaturen steigen dabei tendenziell wieder leicht an, vergleichbare Werte wie zuletzt sind allerdings nicht mehr in Sicht.

Erster Schnee am Wochenende

Der erste Schnee im Herbst. Quelle: https://pixabay.com/photos/the-first-snow-mushrooms-nature-1800429/

Die Wetterlage, die zu diesem frühen Wintereinbruch führt, ist klassisch für den Herbst. Eine Kaltfront (blaue Linie mit Dreiecken auf der folgenden Karte) erreicht Österreich von Nordwesten her, gleichzeitig bildet sich ein Tief über Norditalien. Diese Kombination führt am Freitag und Samstag zu flächendeckendem Regen im Land, wobei die Schneefallgrenze immer weiter absinkt. Diese Entwicklung haben wir an dieser Stelle vor ein paar Tagen schon angedeutet.

Die frühwinterliche Wetterlage am Freitag

Los geht’s mit dem Schnee im Laufe des Freitagabends, dann sinkt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis ins Salzkammergut schon von Mittelgebirgslagen auf rund 1400 bis 1200 m ab. In der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst schneit es dann in den Nordalpen sogar schon oberhalb von 1000 bis 1200 m. Sonst bleibt die Schneefallgrenze deutlich höher!

Zu den Mengen: Am meisten fällt naturgemäß auf den Bergen, so kommen in den Nordalpen vom Rätikon bis zum Dachstein in Lagen über 1500-1700 m verbreitet 30 bis 50 cm zusammen. Lokal, so zum Beispiel rund um den Arlberg ist auch bis zu 1 Meter Neuschnee möglich. In den Hochtälern oberhalb von rund 1200 m bildet sich aber auch eine geschlossene Schneedecke.

Hier die aktuellste Prognose der Schneemengen (zum Vergrößern Anklicken bzw. Antippen):

Erwartete Neuschneemengen am Wochenende.

Da der Schnee sehr nass sein wird und die Bäume zu Beginn des Herbstes praktisch noch vollständig belaubt sind, besteht erhöhte Schneebruchgefahr. So können einzelne Äste abbrechen, in manchen Hochtälern können auch umstürzende Bäume für Behinderungen sorgen.

Ungewöhnlich ist solch ein früher Wintereinbruch in den Hochtälern der Alpen übrigens nicht. So sind bei extremen Wetterlagen selbst im August Schneeflocken bis rund 1000 m durchaus möglich.

Quelle Titelbild: pixabay

Arktis: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn

Nordpol

Am Ende des arktischen Sommers erreicht das Meereis der Arktis, ähnlich wie ein Alpengletscher, jährlich im September seine minimale Ausdehnung. Spätestens mit dem astronomischen Herbstbeginn wird das Minimum erreicht, anschließend baut sich das Meereis langsam wieder auf und erreicht etwa zum Frühlingsbeginn sein Maximum. In den vergangenen Tagen wurde mit 3,74 Mio. km² die zweitgeringste Ausdehnung seit Messbeginn im Jahre 1979 beobachtet. Weniger als 4 Mio km² Eis wurden bislang erst einmal erfasst, nämlich beim Rekordminimum im Jahre 2012 mit 3,39 Mio. km².

https://nsidc.org/arcticseaicenews/charctic-interactive-sea-ice-graph/
Eisausdehnung am 15.9. im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010. © NSIDC

Rekord in der Zentralarktis

Wenn  man nur das Eis in der zentralen Arktis betrachtet, also jenen Gebieten in etwa nördlich von 80° N, dann wurde heuer sogar ein neuer Negativrekord aufgestellt. Besonders auf der Russischen Seite vom Arktischen Ozean fallen die Abweichung nämlich extrem aus, da hier u.a. im Sommer außergewöhnlich hohe Temperaturen verzeichnet wurden, siehe auch hier: Extreme Hitze am Kältepol Sibiriens.

Dünnes Eis

Nicht nur die Eisfläche wird tendenziell immer kleiner, sondern auch die mittlere Dicke des Meereises. So findet man immer weniger Fläche mit dickem, mehrjährigem Eis, welches durch Strömungen und Wind aufgetürmt wird und eine gewisse Zeit lang auch Temperaturen über dem Gefrierpunkt gut übersteht. Besonders nördlich von Russland und Alaska bildet sich neues Eis im Herbst jedoch immer später und schmilzt dann im folgenden Sommer umso schneller. Zudem ist dünnes Eis auch empfindlicher gegen den Wind, der es bei entsprechenden Windstärken selbst in den Übergangsjahreszeiten in Stücke zerreißen kann.

Alter des Meereis und deren zeitlicher Verlauf © www.meereisportal.de

Titelbild: Das Forschungsschiff Polarstern in der Nähe des Nordpols am 19.8.2020 im Zuge der MOSAiC-Expedition. Bild: Steffen Graupner

12.000 Liter Regen pro Jahr: der nasseste Ort der Welt

Überschwemmung

Nasse Tropen

Wo die nassesten Regionen der Erde liegen, lässt sich relativ einfach sagen. Generell sind die Tropen rund um den Äquator mit ihren warmen und extrem feuchten Luftmassen die mit Abstand regenreichsten Gebiete. Dies ist übrigens auch der Grund, warum dort der immergrüne Regenwald heimisch ist. Hier zur Illustration eine Karte mit den mittleren Jahresniederschlägen (siehe die dunkelgrünen Streifen von Kolumbien über Brasilien und Zentralafrika bis nach Indonesien):

Blick auf die Regenverteilung der Erde.
Blick auf die Regenverteilung der Erde.

Das Band mit den größten Jahresniederschlägen erstreckt sich

  • in Südamerika von Kolumbien über das Amazonasgebiet Brasiliens bis zum Atlantik
  • in Afrika von etwa Äquatorialguinea bis zum Kongo
  • in Südostasien von Indien bis Indonesien

Auch an den Westküsten Europas und Kanadas sowie in Neuseeland oder auch im Weststau der Anden kommen im Laufe eines Jahres ganz ordentliche Regen- bzw. zum Teil auch Schneemengen zusammen, so hohe Spitzen wie in den Tropen gibt es hier aber nicht.

Nass, nasser, Mawsynram

Den offiziellen Weltrekord für den größten Jahresniederschlag hält die Ortschaft Mawsynram im indischen Bundestaat Meghalaya. Dort sorgt der Monsun Jahr für Jahr im Sommerhalbjahr für schier unglaubliche Regenmengen. Feuchte Luft aus dem Golf von Bengalen strömt nordwärts, wird an den Khasi-Bergen (einem Ausläufer des Himalaya) gehoben und regnet sich aus. Hier regnet es durchschnittlich 11,87 m pro Jahr, also 11.870 Millimeter. Zum Vergleich: der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt in Berlin 570 mm, in Wien 550 mm und in Zürich 1.000 mm. Allerdings sind die Messungen in Indien nicht immer frei von Fehlern, weshalb auch andere Orte in der Welt Anspruch auf den Titel „Nassester Ort der Erde“ erheben.

Mount Waialeale – der nasse Berg

Die Vulkaninseln von Hawaii ragen weit aus dem Pazifik heraus, an ihren steilen Hängen stauen sich feuchte Luftmassen, die der Nordost-Passat zu den Inseln lenkt. Über einen Zeitraum von 32 Jahren wurden am Mount Waialeale auf Kauai durchschnittlich 11.684 mm Regen pro Jahr gemessen. Aufgrund der fehlerhaften Regenmessung in Indien sind die Hawaiianer der Überzeugung, sie beherbergen den nassesten Ort der Welt.

Titelbild: Adobe Stock

Wetter-Wochenausblick: Auf Spätsommer folgt Kaltlufteinbruch

Der September war bislang außergewöhnlich warm, so liegt die landesweite Temperaturabweichung bislang bei fast +3 Grad. Tatsächlich war der September bislang besonders im Westen sogar milder als der Juni. Innsbruck weist mit dem heutigen Sonntag schon 13 Sommertage in diesem Monat auf, im gesamten Juni waren es 11. Auch im Osten wird der erste Sommermonat kommende Woche aber noch überboten. Der September liegt derzeit auf Rekordkurs, allerdings kündigt sich am letzte Wochenende des Monats ein Kaltlufteinbruch an.

Höchste und niedrigste Temperaturabweichungen zum Mittel vom 1. bis 19.9.20.

Sonniger Wochenbeginn im Osten

Am Montag scheint nach Auflösung inneralpiner Frühnebelfelder vor allem im Osten verbreitet die Sonne. Im Westen ist es nur zeitweise sonnig und ab dem Nachmittag bilden sich über den Bergen lokale gewittrige Schauer. Die Temperaturen steigen auf spätsommerliche 20 bis 26 Grad.

Hoch MANFRED sorgt vor allem im Osten für ruhiges Spätsommerwetter. Daten: DWD

Auch der Dienstag gestaltet sich im Donauraum und im östlichen Flachland bis auf ein paar harmlose Schleierwolken den ganzen Tag über sonnig. In Osttirol und Kärnten kommt die Sonne dagegen nur zeitweise zum Vorschein und bereits am Vormittag entstehen örtlich Schauer oder Gewitter. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung auch im Westen wieder zu, im Norden und Osten bleibt es dagegen sonnig. Die Temperaturen erreichen 19 bis 27 Grad und liegen besonders im Osten deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Die Wassertemperaturen liegen meist noch um 20 Grad, so weist etwa die Alte Donau in Wien 21 Grad auf. Die kommenden Tage bieten sich also nochmals für einen Sprung ins kühle Nass an.

Prognose der Höchstwerte am Dienstag.

Gewittrige Wochenmitte

Der Mittwoch beginnt an der Alpennordseite und im Süden bereits unbeständig mit schauerartigem Regen, nur im Osten und Südosten scheint noch längere Zeit die Sonne. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung im östlichen Bergland und im Osten generell zu, nur in der Südsteiermark und im Südburgenland bleibt es weitgehend trocken. Mit 19 bis 26 Grad bleibt es mäßig warm. Auch der Donnerstag beginnt in der Osthälfte meist sonnig, im Westen ziehen dagegen vermehrt Wolken auf und tagsüber setzt in Vorarlberg Regen ein. Am Nachmittag sind im Berg- und Hügelland neuerlich Gewitter zu erwarten, im Südosten überwiegt dagegen noch der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 15 bis 26 Grad.

Markanter Kaltlufteinbruch

Am Freitag erfasst aus Westen eine Kaltfront das ganze Land und im Zusammenspiel mit einem Italientief breitet sich teils kräftiger Regen aus. Am kommenden Wochenende stellt sich dann kühles und unbeständiges Wetter ein. Nach derzeitigem Stand sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht auf Samstag im westlichen Bergland teils unter 1500 m ab, der Samstag beginnt in höheren Tallagen sowie auf manchen Passstraßen voraussichtlich frühwinterlich. Tagsüber kommen die Temperaturen selbst im Flachland kaum noch über 15 Grad hinaus.

Temperaturtrend in etwa 1500 m Höhe im Osten Österreichs. © NCEP

Titelbild © Adobe Stock

Massive Überschwemmungen in Frankreich

Im Süden von Frankreich kommt es von September bis November nahezu jährlich zu Überflutungen. Grund dafür ist die deutlich erhöhte Tiefdrucktätigkeit über Südwesteuropa und das immer noch warme Mittelmeer. An der Vorderseite eines Tiefs wird dabei feucht-warme Mittelmeerluft an den Südhängen des Zentralmassivs gehoben und es kommt zu Starkregen. Oftmals wird der Effekt noch durch stationäre Gewitter verstärkt.

Hier rot umrandet der stationäre Gewittercluster, der für die enormen Wassermassen sorgt.

500 mm in nur 7 Stunden

Mit den Gewittern kam es am Samstagvormittag zu enormen Regenmengen. Lokal kamen bis zu 500 mm in nur sieben Stunden zusammen. Zum Vergleich, der Jahresniederschlag von Wien beträgt knapp 660 mm. Solche Wassermassen sind selbst für diese starkregenerprobte Region ungewöhnlich.

Gefährliche Sturzfluten

Durch die enormen Regenmengen in kurzer Zeit kam es zu regelrechten Sturzfluten, auch außerhalb des Gewittergebiets. Stellenweise steigen die Pegel der Flüsse in kürzester Zeit um bis zu 5 m an.

Der sintflutartige Regen hält in den kommenden Stunden noch an, somit sind noch weitreichendere Überflutungen zu befürchten. Erst am Sonntagmorgen geht der Starkregen mit Verlagerung des Tiefs zu Ende.

Titelbild: Twitter: Guillaume Séchet

Arktisches Meereis erreicht Minimum

Dieses Jahr wurde vor Kurzem die zweit geringste Ausdehnung mit 3,74 Mio. km² gemessen, das Rekordminimum stammt aus dem Jahr 2012 mit 3,39 Mio. km². Die Daten werden von einem sogenannten polarumlaufenden Satelliten seit 1979 gemessen (siehe Beitragsende).

Ausdehnung des arktischen Meereis am Tag des Minimums. © NSIDC

In der Graphik erkennt man, dass vor allem im Russischen Bereich viel Eis fehlt. Dies ist jedoch nicht überraschend, denn im Juli gab es hier eine außergewöhnliche Hitzewelle.

Hitzewelle in Russland

Abweichung der Sommer Temperaturen vom Klimamittel
Abweichung der Sommer Temperaturen vom Klimamittel

Die Karte zeigt die Abweichungen der Sommermitteltemperatur vom Klimamittel des Jahres 1981 bis 2010. Man erkennt, dass besonders der Norden von Russland enorme Abweichungen von rund 4 Grad aufweist. Hier gab es dann auch Moorbrände, bei denen zusätzlich viel Kohlenstoffdioxid und vor allem Methan frei wurde, dass im Permafrostboden gespeichert ist.

Junges Eis schmilzt schneller

Ein weiterer Effekt des Schmelzens ist, dass das Eis in der Arktis immer jünger wird. Dabei gilt: Je jünger das Eis ist, desto rascher schmilzt es ab. Mehrjähriges durch die Strömung und Wind aufgetürmtes Meereis kann ein gewisse Zeit auch Temperaturen über dem Gefrierpunkt gut überstehen, da es die allermeiste Sonnenstrahlung reflektiert.

Alter des Meereis und deren zeitlicher Verlauf © https://www.meereisportal.de/en/archive/2019-kurzmeldungen-gesamttexte/arctic-sea-ice-extent-at-a-record-low/

Junges und dünnes Meereis dagegen schmilz schnell. Nimmt über die Zeit aufgrund des Klimawandels das Alter des Eises ab, so ergibt sich eine Rückkopplung (engl.: feedback loop), die das Eis schneller schmelzen lässt als zu Anfang. Da damit mehr Wasseroberfläche frei wird und flüssiges Wasser Wärme besser aufnehmen kann, erwärmt sich so der arktische Ozean schneller und noch weniger Eisfläche entsteht im Winter. Zudem beeinflusst die Erwärmung der Arktis auch das Schmelzen des Grönländischen Eisschildes.

Beides zusammen wird als ein Kipppunkt im Klimasystem gesehen. Sollte es hier zu einer unumkehrbaren Schmelze kommen kann die erde nicht wieder in den Klimazustand wie vor der Industrialisierung zurückkehren.

Animation: Polarumlaufende Satelliten

Titelbild: pixabay.com

Medicane IANOS trifft mit Hurrikanstärke auf Griechenland

Medicane_Ianos

In den vergangenen zwei Tagen hat sich im Ionischen Meer zwischen Malta und Griechenland ein kräftiger Medicane entwickelt. Bei einem Medicane handelt es sich um einen Subtropensturm der an seinem Höhepunkt viele Eigenschaften eines Hurrikans der Stufe 1 aufweist. Der aktuelle Medicane bekam verschiedene Namen. In Italien wurde er auf Cassilda getauft, in Deutschland Udine, er griechische Wetterdienst gab dem Sturm den Namen Ianos. Da der Sturm in Griechenland tobt, ist wohl Ianos der passendste Name für den Medicane.

Orkan, Sturmflut und Überschwemmungen

Am stärksten von Ianos betroffen sind die griechischen Inseln Kefalonia und Zakynthos die westlich der Peloponnes liegen und direkt vom Auge des Medicanes getroffen werden. Dabei kommt es zu Orkanböen von bis zu 120 km/h und einer Sturmflut. In der Westhälfte der Peloponnes sorgt der Subtropensturm hingegen für enorme Regenmengen. In nur wenigen Stunden fallen bis zu 300 mm und sorgen für weitreichende Überschwemmungen und Vermurungen.

Zugrichtung nach Süden

Da der Sturm nun auf Land getroffen ist, schwächt er sich durch die Reibung und dem Fehlen des warmen Meerwasser etwas ab und dürfte nach neuesten Berechnungen bis Samstag am Westrand der Peloponnes nach Süden ziehen. Da die atmosphärischen Bedingungen ungünstig für den Sturm sind, dürfte er sich am Samstag und Sonntag über dem offenen Meer weiter abschwächen.