Trotz ein paar durchaus nennenswerten Kältephasen schließt der Winter 2024/2025 in Deutschland im Schnitt rund 0,8 Grad milder im Vergleich zum langjährigen Klimamittel 1991-2020. Die positiven Anomalien waren besonders markant ganz im Norden und Nordosten des Landes mit häufig +1 bis +1,5 Grad Abweichung. Im Südwesten Richtung Saarland war der Winter hingegen nahezu durchschnittlich temperiert. Man sollte aber auch hinzufügen, dass das Klimamittel 1991-2020 schon besonders mild ist. Vergleicht man die Werte mit dem „kühleren“ Durchschnitt aus den Jahren 1961-1990, so würde die Saison landesweit deutlich überdurchschnittlich (um rund +1,5 Grad) abschließen.


Der Winter war auch tendenziell eine Spur zur trocken. Landesweit beträgt das Manko etwa -22%, aber es gibt natürlich regionale Unterschiede. Im Oberrheingraben war die kalte Jahreszeit z.B. überdurchschnittlich nass mit einer Abweichung zwischen +10 und +20 Prozent. Besonders trocken war der Winter hingegen von Bremen und Hamburg bis zur Ostsee sowie in der äußersten Südosthälfte des Landes etwa von Niederbayern über Tschechien bis nach Ostsachsen. Hier gab es häufig 30% weniger Niederschlag als sonst im Winter zu erwarten.


Bei der Sonnenscheindauer gibt es eine Region, die eindeutig begünstigt wurde. Vom Harz und der Rhön über Thüringen und Oberfranken bis nach Sachsen gab es mehr Sonnenstunden als klimatologisch zu erwarten mit einer Abweichung von rund +20 bis +30 Prozent. Negative Anomalien gab es am ehesten zwischen Ems- und Münsterland sowie an der Ostsee. Deutschlandweit war der Winter jedoch durchschnittlich sonnig.


Extremwerte Winter 2024/2025 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
+18,9 Grad Bad Kohlgrub (BY, 27.01.), Metzingen (BW, 21.02.)
+18,7 Grad Ohlsbach (BW, 25.01.)
+18,5 Grad Waltrop-Abdinghof (NW, 21.02.), Bochum (NW, 21.02.)

Tiefste Temperaturen (<1500 m)
-19,7 Grad Deutschneudorf-Brüderwiese (SN, 18.02.)
-19,0 Grad Oberharz am Brocken-Stiege (ST, 18.02.), Sohland/Spree (SN, 18.02.)
-18,5 Grad Bertsdorf-Hörnitz (SN, 18.02.)

Vorläufig nasseste Orte
528 Liter pro Quadratmeter Baiersbronn/Ruhestein (BW), Todtmoos (BW)
496 Liter pro Quadratmeter Baiersbronn/Mitteltal (BW)
406 Liter pro Quadratmeter Freudenstadt (BW)
Vorläufig sonnigste Orte
441 Sonnenstunden Zugspitze
307 Sonnenstunden Großer Arber
302 Sonnenstunden Hohenpeißenberg
Stärkste Windspitzen
160 km/h Brocken (06.01.)
135 km/h Feldberg/Schwarzwald (02.01.)
130 km/h Bückeburg (06.01.)
