Sturzflut in einer Schlucht in Süditalien fordert 10 Todesopfer

Süditalien lag am Montag unter dem Einfluss eines Höhentiefs. Die vergleichsweise kühle Luft in höheren Schichten der Atmosphäre sorgte in Zusammenspiel mit der feuchten Luft in Bodennähe für eine labile Schichtung der Luft. Vor allem über den Bergen im Landesinneren Süditaliens entstanden tagsüber somit kräftige Schauer und Gewitter.

Höhentief sorgen für eine erhöhte Schauer- und Gewitterneigung.
Ein Höhentief lag am Montag über Süditalien. © UBIMET / GFS

Sturzflut in enger Schlucht

Das erste Gewitter entstand kurz nach 12 Uhr Mittags, um 14 Uhr befand sich eine Gewitterzelle dann genau über den Bergen nördlich der Schlucht. Innerhalb kürzester Zeit fielen dabei genau im Einzugsgebiet der Schlucht große Regenmengen. Die Wassermassen wurden in der teils nur zwei Meter breiten Schlucht innerhalb weniger Minuten zu einer Sturzflut beschleunigt.

Ein Gewitter sorgt in der Raganello-Schliucht für eine Sturzflut.
Satellitenbild mit Blitzen am Montag um 14 Uhr. © EUMETSAT / UBIMET

Raganello-Schlucht

Die Raganello-Schlucht befindet sich in der Region Kalabrien im Süden Italiens. Sie ist etwa 12 Kilometer lang und teils über 400 m Tief.  Besonders im Sommer handelt es sich um ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Kletterer, zudem kann man in dem Bach auch Baden gehen sowie Canyoning betreiben.

In Kalabrien gab es eine Sturzflut
Die Lage der Schlucht im Süden Italiens. © google.com

Einzugsgebiet entscheidend

Je nach Lage des Gewitters über dem Einzugsgebiet eines Bachs kann sich unterschiedlich schnell eine Hochwasserwelle bilden. Wenn das Gewitter genau das Einzugsgebiet abdeckt oder sich stromabwärts darüber verlagert, kann es in kürzester Zeit zu einer Sturzflut kommen. Wie schnell das passieren kann, obwohl es am eigenen Standort nicht einmal regnet, sieht man eindrücklich im folgenden Video. Der Illgraben in den Walliser Alpen ist für solche Ereignisse bekannt.

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Titelbild: loloieg on Visualhunt / CC BY-ND