In Mitteleuropa kommen mittlerweile bei einer Temperaturprognose von 20 Grad schon frühsommerliche Gefühle auf. Normalerweise sehnen wir uns Mitte Mai bei solchen Temperaturen nach dem warmen Süden. Dass wir aber Nordwestrussland um seine 30 Grad beneiden – das passiert nicht alle Tage!
In Archangelsk wurden z. B. am Donnerstagnachmittag knappe 31 Grad gemessen. Sogar während der vergangenen Nacht blieb es mit 19 Grad sehr warm.
Normal sind hier um diese Jahreszeit im Mittel etwa 7 Grad, mit einem mittleren Maximalwert von 12 Grad – also etwa 20 Grad weniger. Das letzte mal wurden hier im Jahr 2014 heiße 31.7 Grad gemessen, der bisher höchste Wert seit 138 Jahren.
Die folgende Karte zeigt die aktuelle Abweichung der Lufttemperatur: In weiten Teilen Europas liegt die Temperatur ein paar Grad unter dem Klimawert, im Norden Russlands beträgt die (positive) Abweichung teils weit über 20 Grad!
Die Hitze verdankt die Arktis einer festgefahrenen Wetterlage, das Strömungsmuster über der Nordhalbkugel weist seit Tagen eine ausgeprägte Langwellenstruktur mit breitem Trog über West- und Mitteleuropa auf. Während ein Tief nach dem anderen kühle und feuchte Luft polaren Ursprungs nach Mitteleuropa bringt, strömt an der Vorderseite des Troges heiße Luft aus Zentralasien bis weit in den Norden Russlands.
It was hotter in the Arctic than pretty much all of your favourite European holiday destinations today.
Ein Höhentief zwischen den USA und Mexiko sorgte in den letzten zwei Tagen in den Grenzregionen für heftige Gewitter mit großem Hagel und Überflutungen. Aufgrund der ungewöhnlich kalten Luft in den höheren Schichten der Atmosphäre konnten sich innerhalb der Gewitterwolken vor allem rund um die Stadt Allende im mexikanischen Bundesstaat Coahuila teils extrem große Hagelkörner bilden. Laut Bildmaterial erreichten hier die Hagelschloße Durchmesser von bis zu 15 cm: Da Hagel im Schnitt eine Dichte von rund 0,1 g/cm³ aufweist, wogen solche Hagelkörner 1 bis 1,5 Kilogramm!
Heute bleibt die Lage in der Region weiterhin angespannt, ab morgen nimmt aber die Gewitterneigung deutlich ab. Wir haben für euch die eindrucksvollsten Bilder und Videos hier unten zusammengestellt:
Imagen de satélite 🛰️ infrarroja, bastante amplio el sistema de tormentas, los topes más altos (#overshooting top) justo sobre #NuevoLaredo favorece los daños que dejó la noche de este lunes 17 de mayo de 2021
Das Frühjahr 2021 war im Flächenmittel bislang knapp 1 Grad kälter als im langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Die aktuellen Wettermodelle deuten bis auf Weiteres auf eine kühle Westströmung in Mitteleuropa. Damit wird das Frühjahr 2021 die erste zu kühle Jahreszeit seit 8 Jahren, mehr dazu hier. Einzelne Monate sind zwar jedes Jahr etwas kälter als im Mittel, für eine ganze Jahreszeit muss man aber bis zum Frühjahr 2013 zurückblicken. Im Vergleich zum klimatologischen Mittel von 1961 bis 1990 war das Frühjahr heuer allerdings durchschnittlich temperiert.
Stabiler Jetstream
Der Jetstream ist ein polarumlaufendes Starkwindband in etwa 10 km Höhe und markiert die Grenze zwischen kalter Luftmassen im Norden und warmer Luft im Süden. Dieses Westwindband verläuft aber nicht geradlinig über die Nordhalbkugel, sondern bildet großräumige Wellen, die sich je nach Anzahl unterschiedlich schnell ostwärts verlagern. Bei einer Wellenanzahl unter 5 werden stationäre Wellen begünstigt.
Derzeit ist der Jetstream recht stabil und weist vier großräumige Wellen auf, die sich kaum verlagern. In Europa liegt der Jetstream derzeit südlicher als üblich und sorgt für kühle Wetterbedingungen. Ganz anders sieht es dagegen beispielsweise in Russland aus: Hier liegt der Jetstream nördlicher als üblich und ermöglicht teils sommerliche Temperaturen selbst in arktischen Breiten.
Schauer und Gewitter
Am Montag regnet es anfangs im äußersten Süden und Osten verbreitet. Tagsüber klingt der Regen ab und vor allem in Osttirol und Oberkärnten kommt die Sonne zum Vorschein. An der Alpennordseite bleibt es hingegen unbeständig mit teils gewittrigen Regenschauern. Mit diesen frischt zudem kräftiger Westwind auf, vereinzelt muss man mit stürmischen Böen rechnen. Die Temperaturen erreichen von Nordwest nach Südost 11 bis 19 Grad. Auch der Dienstag gestaltet sich an der Alpennordseite sehr unbeständig mit Schauern und Gewittern, die Schneefallgrenze sinkt im äußersten Westen in der Früh auf 1400 m ab. Im östlichen Flachland lockert der kräftige Westwind die Wolken immer wieder auf und so kommt hier zeitweise auch die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen ändern sich kaum mit maximal 11 bis 20 Grad.
Kaum Änderungen in Sicht
Am Mittwoch bleibt es unbeständig und kühl. Vor allem im Westen und Norden ziehen einige, teils gewittrige Schauer durch. Im Süden und Südosten scheint dagegen bei nur geringer Schauerneigung und teils lebhaftem West- bis Nordwestwind zeitweise die Sonne. Mit 10 bis 19 Grad bleibt es zu kühl für die Jahreszeit. Der Donnerstag bringt im Süden und Westen eine vorübergehende Wetterbesserung. Vom Tiroler Unterland bis nach Niederösterreich überwiegen dagegen weiterhin die Wolken und ein paar Schauer oder Gewitter ziehen durch. Die Temperaturen steigen auf 13 bis 20 Grad. Nach derzeitigem Stand setzt sich das tiefdruckdominierte Wetter auch am langen Wochenende fort, der Regenschirm bleibt also weiterhin unser treuer Begleiter.
In der letzten Woche des Monats (und des Frühlings) kündigt sich vor allem in Westeuropa weiterhin unbeständiges und vergleichsweise kühles Wetter an. Am ehesten leicht wetterbegünstigt könnte dabei hierzulande der Südosten des Landes sein. Und danach? Einen ersten, vorsichtigen Ausblick auf den Sommer haben wir bereits hier veröffentlicht: Wie wird der Sommer 2021?
Es täuscht nicht, die Temperaturen liegen seit Wochen mehr oder weniger beständig unter dem, was eigentlich üblich wäre. Bereits der April war hierzulande deutlich zu kalt und auch der Mai wartet zur Monatsmitte mit einer bisherigen Abweichung nach unten von etwa einem Grad auf. Beim Blick auf die Wetterkarten der nächsten Tage drängt sich der Eindruck auf, dass sich dies bis zum Monatsende wohl auch nicht mehr ändern wird. Zumindest die kommende Woche verläuft nicht nur wechselhaft, sondern auch weiter leicht zu kühl mit Höchstwerten meist zwischen 15 und 20 Grad.
Zwei zu kalte Monate in Folge gab es in Österreich schon lange nicht mehr, letztmalig war das im Februar/März 2018 der Fall. Noch außergewöhnlicher ist jedoch, dass mit großer Wahrscheinlichkeit auch die gesamte Jahreszeit Frühling zu kalt ausfallen dürfte. Dies gab es bereits seit 8 Jahren nicht mehr, bedingt durch die Erwärmung des Klimas. Die letzte zu kalte Jahreszeit war der Frühling 2013.
Ein besonders kalter Ausreißer zuletzt war Christi Himmelfahrt, wo bei Dauerregen im Norden nur knapp zweistellige Höchstwerte erreicht wurden. Im Mittel über das ganze Land lag die Abweichung zu den zu dieser Jahreszeit üblichen Höchstwerten bei -6 Grad, wie die nachfolgende, sehr blaulastige Grafik zeigt. In Linz lag der Höchstwert gar 9 Grad zu niedrig, in Wien war es 8 Grad zu kalt. Üblich wären an einem 13. Mai Höchstwerte um 20 oder 21 Grad in den meisten Niederungen, wie es die zweite Grafik zeigt.
Doch wo ist die warme Luft, wenn nicht hier? In Skandinavien und Russland. Dort liegen die Temperaturen teils deutlich mehr als 10 Grad über den für diese Jahreszeit üblichen Werten. Im Ort Nizhnyaya Pesha nördlich des Polarkreises wurden am Donnerstag gar 27 Grad gemessen.
Sowohl an Christi Himmelfahrt als auch in den kommenden Tagen befindet sich der Alpenraum im Einfluss gleich mehrerer Tiefdruckgebiete die sich über West- und Mitteleuropa befinden. Dabei versorgt und das Tief KAI mit Zentrum über der Slowakei bis Freitagmittag mit reichlich Feuchtigkeit.
Sehr feuchte Luft strömt aus Osten vor allem in den Nordosten von Österreich und im Weinviertel und Waldviertel regnet es bis Freitagmittag oftmals schauerartig verstärkt. Dabei kommen in kurzer Zeit recht beachtliche Regenmengen zusammen, so gab es in der Früh in Mistelbach innerhalb von 2 Stunden 30 mm an Regen.
In den kommenden Stunden regnet es von Salzburg bis ins Nordburgenland verbreitet und teils ergiebig. Die größten Regenmengen sind bis Freitagmittag in nördlichen Wald- und Weinviertel nahe der tschechischen Grenze zu erwarten. Hier sind lokal bis zu 50 mm zu erwarten. Gerade in diesen Regionen wird der Regen aber sehnlichst erwartet, da nicht nur der Mai sondern das ganze Frühjahr bisher viel zu trocken ausfielen!
Unbeständige Aussichten
In den kommenden Tagen bleiben die Tiefdruckgebiet tonangebend. Auch wenn kein größeres Regengebiet mehr in Sicht ist, so bleib es doch sehr unbeständig mit zahlreichen Regenschauern und kurzen Gewittern. Der freundlichste Tag dürfte in nächster Zeit der Sonntag werden, hier sollte vor allem im östlichen Flachland der Sonnenschein überwiegen.
Als Erstes stieg die Temperatur um 14:20 Uhr MESZ an der Wetterstation am Flughafen Salzburg in diesem Jahr über die 30 Grad, mittlerweile folgen immer mehr Orte in Salzburg und Oberösterreich. Auch in vielen anderen Orten wird heute der bislang wärmste Tag des Jahres verzeichnet, die Temperaturen steigen in den kommenden Stunden noch ein wenig an:
Dies ist zwar zu früh im Vergleich zum langjährigen Mittel, in Zeiten des Klimawandels und besonders im 21. Jahrhundert sind 30 Grad im Frühjahr aber keine Seltenheit mehr und bereits ab Ende April bzw. Anfang Mai möglich. In allen Bundesländern mit Ausnahme von Kärnten wurden die frühesten 30-Grad-Tage im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Salzburg die Nase vorne, hier wurden schon am 17. April 1934 30,0 Grad gemessen und damit hält die Mozartstadt schon seit über 80 Jahren den Österreich-Rekord. Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Anfang bis Mitte Juni.
Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:
Jahr
erster 30er
2020
23. Mai
2019
03. Juni
2018
20. April
2017
19. Mai
2016
22. Mai
2015
05. Mai
2014
21. Mai
2013
13. Juni
2012
27. April
2011
24. Mai
2010
25. Mai
Am Dienstag folgt der nächste Hitzetag
Am Dienstag verbleibt der Großteil von Österreich nochmals in der heißen Südströmung und in Ostösterreich sind nochmals Höchstwerte von knapp über 30 Grad zu erwarten. Im Westen hingegen macht sich im Tagesverlauf schon eine Kaltfront bemerkbar, die am Mittwoch dann in ganz Österreich für einen Wettersturz von 10 bis 15 Grad sorgt. Dabei leitet die Kaltfront eine längere kühle und unbeständige Wetterphase ein.
Bis dato halten Kleinzicken und Güssing (beide Südburgenland) mit je 26,9 Grad noch immer den absoluten Höchstwert im laufenden Jahr. Beachtlich hierbei ist, dass diese Temperatur bereits am 01. April gemessen wurde. Im Mai wurden bisher gut 25 Grad in Bad Gleichenberg als Maximum verzeichnet.
Doch das ändert sich in den kommenden Tagen! Der Blick auf die morgige Bodenwetterkarte exemplarisch auch für den Wochenbeginn verrät dem geneigten Leser, wohin die Reise geht. Im Vorfeld von Tief HUBERTUS vor Irland wird sehr warme Luft aus Nordafrika Richtung Alpen gelenkt (roter Pfeil).
Bereits am morgigen Sonntag sind die 30 Grad nicht völlig ausgeschlossen, so etwa im Montafon, in Nordtirol oder auch im Flachgau.
Deutlich wahrscheinlicher werden sie dann am Montag: Aus heutiger Sicht liefern sich dann die Regionen vom Unterinntal über den Flachgau, das Salzkammergut, die Voralpen Ober- und Niederösterreichs bis hin zum Tullnerfeld ein Rennen um den ersten 30er anno 2021.
Bereits im April möglich
30 Grad im Frühjahr sind eine Seltenheit, doch bereits ab Mitte April möglich. In allen Bundesländern mit Ausnahme von Kärnten wurden die frühesten 30-Grad-Tage im April verzeichnet. Dabei hat die Stadt Salzburg die Nase vorne, hier wurden schon am 17. April 1934 30,0 Grad gemessen und damit hält die Mozartstadt schon seit über 80 Jahren den Österreich-Rekord. Der Zeitpunkt des ersten Hitzetages liegt allerdings im langjährigen Durchschnitt je nach Region erst zwischen Anfang und Mitte Juni.
Übersicht des Termins für den „Ersten 30er“ seit 2010:
Das Frühjahr war bislang durch zahlreiche Nordlagen geprägt, weshalb die landesweite Temperaturabweichung zum Mittel von 1981 bis 2010 bei -0,7 Grad liegt. Eine Umstellung der Großwetterlage ist aber in Sicht und die Temperaturen steigen am Wochenende deutlich an.
Ab Sonntag gerät Österreich unter den Einfluss einer ausgeprägten Südlage und in den Nordalpen kommt föhniger Südwind auf. Die Kombination aus subtropischen Luftmassen und Föhn ist ein Garant für sommerliche Temperaturen.
Am Samstag örtlich Morgenfrost
Die Kaltfront eines Tiefs namens GREGOR sorgt am Freitag nochmals für unbeständige Wetterbedingungen mit zahlreichen Regenschauern und kräftigem Wind mit teils stürmischen Böen. Im Laufe des Nachmittags lockern die Wolken ausgehend vom Norden aber langsam auf und in der Nacht klart es unter zunehmendem Hochdruckeinfluss auf. Der Samstag beginnt in einigen Alpentälern sowie im Mühl- und Waldviertel mit leichtem Frost. Tagsüber steigen die Temperaturen bei einem freundlichen Mix aus Sonne und Wolken auf 14 bis 21 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal.
Am Sonntag sommerlich
Am Muttertag dominiert dann landesweit der Sonnenschein und bei aufkommendem, föhnigem Südwind wird es vor allem an der Alpennordseite sommerlich warm: Die Höchstwerte liegen zwischen 20 Grad im südlichen Bergland und 29 Grad in den westlichen Nordalpen
Lokal 30 Grad und Föhnsturm
Zu Wochenbeginn gerät der Alpenraum unter den Einfluss einer kräftigen Südströmung. In den Nordalpen kommt teils stürmischer Föhn auf, der die Temperaturen in die Höhe treibt. Meist dominiert der Sonnenschein, nur von Vorarlberg über die Ötztaler Alpen bis nach Osttirol verdichten sich die Wolken zunehmend und mitunter gehen schon erste Regenschauer nieder. Die Höchstwerte erreichen 21 bis 31 Grad, der erste Hitzetag des Jahres wird u.a. in der Stadt Salzburg erwartet.
Die ersten 30er der Messgeschichte
Ein Hitzetag Anfang Mai ist durchaus ungewöhnlich, da die 30-Grad-Marke im Mittel erst Anfang Juni erreicht wird. Es stellt aber keinen Rekord dar: Der früheste Hitzetag der Messgeschichte wurde am 17. April 1934 in der Stadt Salzburg verzeichnet. Auf Platz 2 liegt ebenfalls Salzburg mit 30,0 Grad am 20. April 2018. Im östlichen Flachland wurde am 23. April 1968 erstmals die 30-Grad-Marke erreicht.
Abkühlung in Sicht
Am Dienstag herrscht vor allem von den Tauern ostwärts weiterhin Föhnsturm, somit ist auch im Nordosten örtlich die 30-Grad-Marke in Reichweite. Im Westen zieht allerdings die nächste Kaltfront auf und ausgehend vom Alpenhauptkamm breitet sich Regen aus. Am Mittwoch kühlt es dann landesweit ab.
In den kommenden Tagen liegt Österreich im Einflussbereich eine westlichen Höhenströmung, dabei löst ein Tiefdruckgebiet das nächste ab. Das Wetter gestaltet sich entsprechend unbeständig und die Temperaturen bleiben gedämpft. Am kommenden Wochenende macht sich aber ein Hochdruckgebiet bemerkbar und nach langer Zeit ist auch wieder eine ausgeprägte Südwestlage in Sicht. Pünktlich zum Muttertag kommt der Sommer zu Besuch.
Kaltfront am Mittwoch
Der Mittwoch hat neuerlich unbeständiges und bewölktes Wetter zu bieten, nur im Südosten bleibt es tagsüber noch weitgehend trocken und zeitweise sonnig. Von Vorarlberg bis ins Innviertel regnet es bereits am Vormittag kräftig, Schnee fällt in den westlichen Nordalpen teils bis 1100 m herab. Tagsüber breitet sich der Regen bei teils stark auffrischendem Westwind auf die gesamte Alpennordseite und den Osten aus, im südlichen Bergland gehen ab dem Nachmittag auch lokale Gewitter nieder. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 Grad in Vorarlberg und 21 Grad in der Südsteiermark.
Nächstes Tief am Freitag
Am Donnerstag ziehen viele Wolken durch, bis auf etwas Regen im Süden bleibt es aber meist trocken und mitunter lockern die Wolken an der Alpennordseite und im Nordosten etwas auf. Die Temperaturen kommen jedoch nicht über 8 bis 17 Grad hinaus und bereits in der Nacht bringt ein weiteres Tief ausgehend von Vorarlberg wieder Regen. Der Freitag verläuft verbreitet unbeständig und zeitweise nass, erst am Nachmittag lockern die Wolken im Norden stellenweise etwas auf. Die Temperaturen gehen nochmals leicht zurück und liegen unterhalb des jahreszeitlichen Mittels.
Sommerlicher Muttertag
Der Samstag bringt im Norden und Osten zunächst noch ein paar Wolkenfelder, sonst scheint bereits häufig die Sonne und die Temperaturen steigen an: „Die Höchstwerte liegen zwischen 14 Grad im Mühlviertel und 21 Grad im Oberinntal“, so Spatzierer. Am Muttertag dominiert dann verbreitet der Sonnenschein und bei föhnigem Südwind wird es an der Alpennordseite sommerlich warm. Entlang der Nordalpen wie in der Stadt Salzburg sind bereits 28 Grad in Reichweite, eine Spur kühler mit Temperaturen zwischen 19 und 24 Grad bleibt es im Süden und Osten des Landes. Zu Beginn der kommenden Woche kündigt sich dann landesweit ausgezeichnetes Badewetter an, örtlich dürfte erstmals in diesem Jahr auch die 30-Grad-Marke erreicht werden.
Die ersten Prognosen für den meteorologischen Sommer 2021 (von Anfang Juni bis Ende August, Abk. „JJA“) deuten auf eine Zweiteilung beim Wetter in Europa hin. Im Nordwesten, etwa über der Nordsee und in Skandinavien, wird im Laufe des Sommers im Modell-Mittel eher tieferer Luftdruck herrschen (weiß bis gelb auf der Karte), während im Südwesten Europas die warme Jahreszeit nach aktuellem Stand mehrheitlich hochdruckbestimmt verlaufen sollte (rot auf der Karte).
Dies würde zu einer Häufung von West- bis Südwestwetterlagen über Mitteleuropa führen, die oft für starke Temperaturunterschiede zwischen dem Alpenraum und Nordwesteuropa sorgen. Der Sommer sollte zwar über weiten Teilen Europas generell wärmer als im klimatologischen Mittel verlaufen, was in Zeiten des Klimawandels keine Überraschung mehr ist, doch die obige prognostizierte Druckverteilung führt zu nennenswerten Differenzen über Mitteleuropa: Während im Alpenraum die vorhergesagte positive Temperaturanomalie zwischen +1 und +1,5 Grad liegt, beträgt die Abweichung im Norden von Deutschland nur noch rund +0,5 Grad. Direkt an der Nordsee bzw. auf den Britischen Inseln ist sogar ein durchschnittlich temperierter Sommer möglich.
Solche Wetterlagen mit starken Temperaturgegensätzen bringen gebietsweise kräftige Gewitter mit sich. Starke Signale für einen gewitterreichen Sommer gibt es nach derzeitigem Stand aber eher in Nordfrankreich bzw. in der Mitte und im Norden Deutschlands. In Österreich könnte die heiße Jahreszeit hingegen vor allem abseits der Berge (im Donauraum und im Südosten) eher zu trocken ausfallen mit weniger Gewittertagen als üblich und entsprechender Dürregefahr.
Solche langfristigen Berechnungen sind allerdings mit großer Vorsicht zu genießen, so sind die Unsicherheiten besonders beim Niederschlagstrend groß!
Das Tief DANIEL entwickelte sich vergangene Nacht auf seinem Weg von Norditalien über die Alpen in Richtung Polen zu einem richtigen Sturmtief und mit Durchzug der dazugehörigen Kaltfront frischte Sonntagmorgen stürmischer Westwind auf.
Die betroffenen Gebiete waren vor allem der südliche Donauraum entlang der Nordalpen sowie das Gebiet von St. Pölten bis zum Neusiedler See. Am stärksten betroffen vom Sturm war aber eindeutig Wien.
112 km/h – orkanartige Böen in Wien
Tief DANIEL geht als schwerster Sturm in Wien im Mai seit Aufzeichnungsbeginn in die Geschichtsbücher ein. Mit einer orkanartigen Böe von 112 km/h wurde der alte Rekord von 104 km/h aus dem Jahr 1955 an der Hohen Warte deutlich überboten. Auch an vielen anderen Stationen der Stadt und im Wiener Umfeld wurden neue Rekorde aufgestellt:
• 112 km/h Wien – Hohe Warte (alter Rekord: 104 km/h, 1955)
• 104 km/h Wien – Innere Stadt (alter Rekord: 86 km/h, 1993)
• 102 km/h Gumpoldskirchen, NÖ (alter Rekord: 98 km/h, 1993)
• 101 km/h Wien – Unterlaa (alter Rekord: 101 km/h, 1992)
• 93 km/h Wien – Stammersdorf (alter Rekord: 75 km/h, 2016)
Noch heftiger tobte der Sturm auf den Anhöhen des Wienerwalds. So wurde etwa auf der Wiener Jubiläumswarte sogar eine Orkanböe von 124 km/h gemessen, auch das ein neuer Mairekord!
Bemerkenswert ist auch, dass aus Mangel an Winterstürmen Tief DANIEL auch die höchsten Windgeschwindigkeiten im Flachland seit mehreren Monate brachte.
— Wetterstation Wien-Favoriten (@WWien10) May 2, 2021
Regen und Schnee im Westen
Während das Tief im Osten für Sturm sorgte brachte es von Vorarlberg bis Oberkärnten reichlich Regen und dazu sank die Schneefallgrenze in Vorarlberg bis auf 800 m ab.
In den kommenden Stunden lässt der Sturm deutlich an Stärke nach, da sich Tief DANIEL immer weiter von Österreich entfernt. Zu Wochenbeginn sorgt dann Zwischenhoch TRUDI für deutlich freundlicheres Wetter und vor allem am Dienstag wird es vorübergehend auch frühlingshaft mild mit Höchstwerten um die 22 Grad in Ostösterreich. Am Mittwoch erfasst aber die nächste kräftige Kaltfront das Land und bringt neuerlich Regen und kräftigen, vielleicht auch wieder stürmischen Wind.
Der Staatsfeiertag beginnt mit dichten Wolken und vor allem von Vorarlberg bis ins Mühl- und Waldviertel sowie in Oberkärnten auch mit einigen Regenschauern. Tagsüber kommt bevorzugt im Südosten zeitweise die Sonne zum Vorschein und auch von Nordtirol ostwärts gibt es ein paar Auflockerungen. Am Nachmittag werden die Wolken in der Westhälfte aber dichter und die Schauerneigung steigt neuerlich an. In den Abendstunden zieht die Kaltfront von Tief DANIEL auf. Im Südosten und im äußersten Osten ziehen am späten Abend Schauer und Gewitter durch, im Westen fällt dagegen zunehmend kräftiger Regen. Zuvor steigen die Temperaturen von West nach Südost noch auf 12 bis 23 Grad.
Stürmischer Wind
Der Sonntag startet im Südosten noch teils sonnig, meist dominieren aber die Wolken und vor allem im Westen sowie generell im Bergland fällt verbreitet Regen. Nach dem trockenen April ist dieser Niederschlag allerdings auch dringend notwendig. Auch im Norden und Osten ziehen am Vormittag ein paar Regenschauer durch, dabei frischt kräftiger bis stürmischer Westwind auf. Besonders in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland muss man mit Sturmböen von 70 bis 90, in exponierten Lagen auch 100 km/h rechnen. Im Westen und Norden wird es zudem spürbar kühler, nur im äußersten Südosten wird es nochmals frühlingshaft mild: Die Höchstwerte liegen zwischen 7 und 21 Grad. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen auf 1500 bis 1200 m und zum Montagmorgen hin vorübergehend auf knapp 1000 m ab.
Zu Wochenbeginn Aprilwetter
Die größten Regenmengen sind am Wochenende in Vorarlberg und in Oberkärnten zu erwarten, im Südosten bleiben die Mengen dagegen meist verhalten. Am Montag fällt vor allem inneralpin sowie im Süden anfangs noch etwas Regen bzw. an der Alpennordseite oberhalb von rund 900 m auch Schnee.
Nach einer kurzen Beruhigung bilden sich tagsüber wieder einige Regenschauer, vereinzelt sind Blitz und Donner dabei. Vor allem im Flachland kommt dazwischen aber auch die Sonne zum Vorschein. Der Wind weht mäßig bzw. im Norden und Osten lebhaft aus West bis Nordwest. Mit 8 bis 16 Grad wird es auch im Osten kühler. Am Dienstag steigen die Temperaturen wieder etwas an, ab der Wochenmitte ist die Entwicklung dann noch sehr unsicher. Nach derzeitigem Stand ist aber zumindest vorübergehend neuerlich eine Abkühlung möglich.
Im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010 schließt der April 2021 im Flächenmittel mit einer Abweichung von -2 Grad deutlich zu kalt ab. Besonders markante Abweichungen um -2,5 Grad findet man im Norden und Osten des Landes. Die relativ kältesten Orte des Landes mit einer Abweichung von -2,6 Grad waren Neusiedl am See und Retz. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit etwa -1 Grad zum Mittel dagegen im Süden und Westen aus. Der wärmste Tag des Monats war entgegen den Erwartungen gleich der Monatserste, als im Südosten vielerorts der einzige Sommertag des Monats verzeichnet wurde.
Örtlich neue Monatsrekorde
Verantwortlich für die kalte Bilanz waren zahlreiche Nordlagen, so führte etwa das Skandinavientief ULLI am Ostermontag von Norden her wieder arktische Luftmassen nach Österreich und vor allem in den Nordalpen gab es etwas Neuschnee. In den folgenden, teils klaren und windstillen Nächten vom 7. bis zum 9. wurden bei den Tiefstwerten örtlich neue Monatsrekorde aufgestellt:
-11,8 Grad Bad Mitterndorf (ST)
-9,9 Grad Windischgarsten (OÖ)
-8,9 Grad Zeltweg (ST)
-7,9 Grad Kleinzicken(B)
-7,1 Grad St. Andrä / Lavanttal (K)
-7,0 Grad Bad Tatzmannsdorf (B)
-7,0 Grad Graz Flughafen (ST)
-6,9 Grad Friesach (K)
Bemerkenswert ist allerdings auch die deutlich überdurchschnittliche Anzahl an Tagen mit Frost, vor allem im Westen gab es zwei- bis dreimal so viele Frosttage wie üblich. Mit Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg und Bregenz wurde in vier Landeshauptstädten ein neuer Spitzenwert für das aktuelle Jahrhundert aufgestellt. Am Flughafen Salzburg gab es mit 12 Frosttagen sogar einen neuen Monatsrekord.
Kältester April seit 1997
Landesweit schließt der April 2021 damit als erster zu kühler Monat seit dem Mai 2020 ab. Um eine größere, negative Abweichung zu finden, muss man allerdings bis zum Mai 2019 zurückblicken, der 2,5 bis 3 Grad zu kalt war. Der letzte zu kalte April mit einer Abweichung unter -1 Grad ist dagegen schon einige Jahre, nämlich im Jahr 2001. Der letzte deutlich zu kalte April war hingegen 1997 mit einer Abweichung von etwa -2,7 Grad.
Verbreitet sehr trocken
Der April war in weiten Teilen Österreichs sehr trocken, im landesweiten Flächenmittel wurde nur knapp 60% des Solls verzeichnet. Besonders markant fallen die Abweichungen im Tiroler Oberland, vom Inn- bis ins Waldviertel sowie von Oberkärnten bis zum Grazer Bergland aus. Im Oberinntal gab es meist nur 10 bis 20 % der üblichen Niederschlagsmenge. Der relativ trockenste Ort war Imst mit nur 11% des Solls, gefolgt von Wolfsegg mit 12% und Mallnitz mit 16%. Eine ausgeglichene Bilanz gab es nur von der Eisenwurzen über die Gutensteiner Alpen bis in den nördlichen Seewinkel.
Im Westen sonniger April
Das Soll an Sonnenstunden wurde im April meist erreicht bzw. im Westen und Südwesten auch übertroffen. Der relativ sonnigste Ort war Feldkirch mit etwa 137% der üblichen Sonnenscheindauer, aber auch in Lienz und Innsbruck gab es meist ein Plus von etwa 25%. Von Niederösterreich bis in die Südoststeiermark war der Monat dagegen durchschnittlich sonnig.
Extremwerte April 2021
Stand: Donnerstag, 29.04.2021, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
26,9 Grad Güssing, Kleinzicken (beide B, 1.)
26,4 Grad Bad Gleichenberg, Fürstenfeld (beide ST, 1.)
26,3 Grad Hohenau, Seibersdorf (beide NÖ, 1.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-11,8 Grad Bad Mitterndorf (ST, 9.)
-10,5 Grad Ehrwald (T, 6.)
-9,9 Grad Windischgarsten (OÖ, 9.)
Anzahl Frosttage unter 1000 m Seehöhe
22 Bad Mitterndorf (ST)
21 Radstadt (S)
Nasseste bewohnte Orte
111 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)
97 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
94 Liter pro Quadratmeter Präbichl (ST)
86 Liter pro Quadratmeter Unterach am Attersee (OÖ)
81 Liter pro Quadratmeter Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Trockenste Orte
2 Liter pro Quadratmeter Prutz (T)
4 Liter pro Quadratmeter Imst (T)
5 Liter pro Quadratmeter Landeck (T)
Sonnigste Stationen
231 Sonnenstunden Rohrspitz (V)
221 Sonnenstunden Feldkirch (V)
219 Sonnenstunden Virgen (T)
212 Sonnenstunden Innsbruck, Rinn, Lienz (T)
Stärkste Windspitzen Niederungen
100 km/h Fischbach (ST, 12.), Gumpoldskirchen (NÖ, 12.)
Bis auf -4 Grad ist das Thermometer letzte Nacht in Zwettl im Waldviertel gesunken. Generell hat es vor allem in der Osthälfte ausgekühlt, selbst in Wien-Mariabrunn wurde mit einem Tiefstwert von -1,4 Grad leichter Frost gemessen. Und auch heute tagsüber bleibt es im Osten und vor allem im Süden zu kühl für die Jahreszeit. In Kärnten und weiten Teilen der Steiermark kommen die Temperaturen bei dichten Wolken kaum über 10 Grad hinaus. Damit setzt sich der deutlich zu kalte April hier zunächst fort, denn dieser steuert mit einer aktuellen Abweichung von -2 Grad darauf zu, der kälteste seit 1997 zu werden. Aber dazu mehr in den nächsten Tagen im Monatsrückblick.
In Graz von 9 auf 22 Grad
Mit den tiefen Temperaturen ist es aber bald erstmal vorbei. Der Alpenraum gelangt auf der Vorderseite tiefen Luftdrucks immer mehr in eine Südwestströmung und mildere Luft erreicht alle Landesteile. Und das, obwohl die kommenden Tage nicht unbedingt sonnig und trocken verlaufen, sondern auch wiederholt Schauer oder gar Gewitter im Spiel sind. Frost in den Nächten ist nicht mehr zu erwarten, die 20 Grad-Marke wird am Mittwoch an der Alpennordseite, am Donnerstag schließlich mit Ausnahme Vorarlbergs im ganzen Land überschritten. In Wien und Niederösterreich sind dann auch 23 oder gar 24 Grad drin.
Am Samstag 25 Grad möglich
Wettertechnisch spannend wird, nach einem durchwachsenen Freitag, schließlich der Samstag. Mit der Entwicklung eines Tiefs knapp nördlich der Alpen wird die Warmluftzufuhr zunächst noch einmal verstärkt und im Osten ist nach genau einem Monat mal wieder ein Sommertag mit 25 Grad möglich. Von Westen her deuten sich im Tagesverlauf aber auch vermehrt Schauer und womöglich die ersten kräftigen Gewitter der Saison an. Am Abend und in der Nacht ist entlang der Donau schließlich stürmisch auffrischender Westwind möglich.
Titelbild: Webcambild aus dem Tannheimertal @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/tannheimertal
Ein Hoch über der Nordsee sorgt heute landesweit für stabile Verhältnisse, nur im Süden steigt am Nachmittag die Schauerneigung leicht an. Zudem wurde aus Norden etwas kühlere und deutlich trockenere Luft herangeführt, was für besonders klare Bedingungen in allen Schichten der Atmosphäre sorgt. Nimmt man noch dazu die ausgezeichnete Schneelage der Alpen nach einem schneereichen Spätwinter und schon ist der perfekte Outdoor-Sonntag serviert!
Doch diese drei Punkte zusammen (Frühlingssonne, Schnee und klare Atmosphäre) sorgen heute für besonders hohe UV-Index-Werte. Aufgrund des oft wolkenlosen Himmels sind verbreitet die für diese Jahreszeit höchstmögliche Werte von 6 oder 7 („hoch“) in Reichweite. Auf den Bergen sorgt die von der Schneedecke zusätzlich reflektierte Strahlung für Spitzenwerte bis 8 oder 9 („sehr hoch“).
Bei solchen Bedingungen sind Sonnenbrillen und Sonnencreme selbst in den Niederungen schon erforderlich. Ansonsten droht erhöhte Sonnenbrandgefahr!
Dies sollte uns nicht überraschen, denn die Sonneneinstrahlung (und somit auch der UV-Index) ist derzeit ähnlich stark wie am Ende des meteorologischen Sommers, in der zweiten Augusthälfte.
Ab morgen nimmt dann die Sonnenbrandgefahr wegen aufziehender Wolken und zunehmendem Saharastaub in der Luft wieder deutlich ab.
Titelbild: Sonne, Berge und Schnee sorgen besonders im Frühling für erhöhte Sonnenbrandgefahr – pixabay.com
Tornados sind in der Slowakei sehr selten, es gibt nur sehr wenige dokumentierte Beobachtungen von Tornados in diesem Teil Europas. Vor 2018 gab es fast überhaupt keine Fotos von diesem Wetterphänomen in der Slowakei.
Am Donnerstag, 22. April 2021 überquerte das Frontensystem eines Skandinavientiefs Mitteleuropa, in den Mittagsstunden erreichte die Kaltfront dann die Slowakei. Im Zuge des Kaltfrontdurchgangs wurden von den Wettermodellen gewittrige Schauer vorhergesagt, aufgrund der meteorologischen Bedingungen allerdings keine Unwetterereignisse erwartet.
Kleinskalige Entwicklungen im Osten der Slowakei führten jedoch zur Ausbildung eines Tornados, in den frühen Nachmittagsstunden wurde in der Nähe der Stadt Košice eine Trichterwolke gesichtet. Eine Analyse der Beobachtungsdaten zeigte, dass insbesondere starke Windscherung in den untersten Atmosphäreschichten, als eine der wichtigsten Zutaten für die Entstehung von Tornados, für die Entwicklung mitverantwortlich war.
Tornado occurred over eastern Slovakia in the early afternoon. While deep-layer shear was marginal for supercells, strongly curved hodograph allowed for more than 150 m2/s2 of SRH in the 0-1 km layer. Tornado damaged several roofs. Photograph by Peter Balog. pic.twitter.com/3s7PCa1vnQ
Dokumentiert wurden meist nur leichte Schäden an den Gebäuden, wie z.B. abgedeckte Dächer und Metallteile, die von den Dächern der Wirtschaftsgebäuden weggefegt wurden. Auch abgebrochene Äste sowie umgeknickte kleinere Bäume wurden beobachtet.
Die Zerstörungskraft des Tornados würde demnach der ersten Stufe F0 an der Fujita-Skala entsprechen.
Am Mittwoch liegt der Alpenraum unter dem Einfluss einer schwachen Hochdruckbrücke, die sich von den Britischen Inseln bis zum Mittelmeer erstreckt.
Somit kommen wir in den Genuss von mehr Sonnenschein und die Temperaturen steigen noch etwas an. Maximalwerte von 19 Grad sind in allen Bundesländern in Reichweite und es wird landesweit sehr mild.
Auf so richtig frühlingshaftes Wetter müssen wir allerdings noch etwas warten, denn das schaueranfällige Aprilwetter hat uns noch einiges zu bieten. Im Vorfeld einer Kaltfront über Deutschland wird die Luftmasse noch etwas labilisiert und damit steigt die Schauerneigung neuerlich überall an. Mit der Sonneneinstrahlung bilden sich in der labilen Luft wieder Quellwolken und am Nachmittag lebt die Schauertätigkeit wieder auf. Vor allem nördlich der Donau sowie in den südlichen Kalkalpen sind auch Gewitter möglich.
Am Donnerstag Kaltfrontdurchzug
Am Donnerstag erreicht die Kaltfront des Tiefs ZOHAN, dass dann über dem Baltikum liegt, von Nordwesten her die Alpen und im Tagesverlauf greift sie auch auf den Süden über. Mit dem Frontdurchzug sind erneut teils kräftige Regenschauer und auch Gewitter zu erwarten. Große Regenmengen sind nicht zu erwarten, mit Gewittern ist aber stellenweise mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel zu rechnen.
Hinter der Front gelangt wieder etwas kühlere, aber auch trockenere Luft ins Land, mit immer mehr Sonnenschein bleibt es in den kommenden Tagen dennoch etwas milder als die Tage zuvor.
Derzeit liegt Österreich in einer Tiefdruckrinne, die sich von Sardinien über die Alpen bis nach Russland erstreckt. In dieser Rinne sind mehrere Tiefs eingelagert, eines davon liegt am Montag über Ungarn und steuert aus Osten feuchte Luft nach Österreich.
Im Nordstau ergiebiger Regen
In der Nacht zum Montag kommt allmählich von Ungarn her Regen auf und Montagfrüh regnet es östlich der Linie Linz-Graz bereits verbreitet. Während der Regen im Flachland immer wieder Pause einlegt und tagsüber mehr Schauercharakter annimmt, regnet es im Stau der Alpen durchgehend und somit auch ergiebig.
Am meisten Regen fällt von der Eisenwurzen über die Ybbstaler Alpen bis zum Wienerwald, aber auch im Rax-Semmering Region kommen einige Liter zusammen. Da mit dem Regen auch etwas mildere Luft herangeführt wird, steigt die Schneefallgrenze von 800 m tagsüber gegen 1200 m an. Am Dienstagvormittag geht der kräftige Regen dann auch im Stau zu Ende, danach muss man sich auf schaueranfällige Aprilwetter einstellen.
Dringend notwendiger Regen
Der Regen ist aber auch dringend notwendig, da das Frühjahr bisher vor allem im Osten und Süden viel zu trocken ausgefallen ist.
Während das Tief im Osten etwas Linderung schafft, bleibt es im Süden viel zu trocken. Zwar sind in den kommenden Tagen auch im Süden ein paar gewittrige Regenschauer zu erwarten, flächendeckender Regen ist aber weiterhin nicht in Sicht.
Der April 2021 war bislang deutlich kälter als im Mittel von 1981 bis 2010, so liegt die Abweichung im Flächenmittel über ganz Österreich derzeit bei -2 Grad. Besonders markant sind die Abweichungen im Bergland und im Norden, etwas geringer dagegen im Süden.
Wenn man die aktuellen mittelfristigen Prognosen betrachtet, deutet einiges darauf hin, dass sich bis Monatsende nicht mehr allzu viel daran ändern wird, da die Modelle in der letzten Monatsdekade unterdurchschnittliche bis maximal durchschnittliche Temperaturen berechnen. Es gibt allerdings noch Unsicherheiten: Sollte das Monatsende doch wärmer als derzeit gedacht ausfallen, würde die Gesamtbilanz weniger kühl ausfallen.
Kältester April seit 1997
Landesweit dürfte der April damit als erster zu kühler Monat seit dem Mai 2020 abschließen. Um eine vergleichbare negative Abweichung zu finden, muss man allerdings bis zum Mai 2019 zurückschauen, der 2,5 bis 3 Grad zu kalt war. Der letzte zu kalte April mit einer Abweichung unter -1 Grad ist dagegen schon einige Jahre, nämlich im Jahr 2001. Der letzte stark zu kalte April war hingegen 1997.
Viele Frosttage
Örtlich wurden bei den Tiefstwerten neue Stationsrekorde für den Monat April aufgestellt, wir berichteten darüber bereits hier. Bemerkenswert ist allerdings auch die Anzahl an Tagen mit Frost, so wurden mit Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg und Bregenz in vier Landeshauptstädten sogar neue Bestmarken für das aktuelle Jahrhundert aufgestellt. In zwei weiteren wurden die Bestmarken aus dem Jahre 2003 immerhin egalisiert (Linz und Graz).
Ganz Mitteleuropa betroffen
Der April war bislang nicht nur in Österreich, sondern weit über Mitteleuropa hinaus kühler als üblich. Auch in Westeuropa kam es zu einigen Stationsrekorden, besonders betroffen war u.a. Frankreich, wo es zu teils extremen Frostschäden kam: Hunderttausende Hektar Land wurden vom sog. „schwarzen Frost“ zerstört, also von trockener Kälte mit stark frostigen Nächten ohne Morgentau. In einigen Regionen rechnet man mit 50 bis 100 Prozent Ausfälle bei der Ernte etwa von Pfirsichen, Äpfeln, Pflaumen, Kiwis, Aprikosen, aber auch von Trauben oder Zuckerrüben. Deutlich zu warm war es dagegen in Russland und im Mittleren Osten.
Incredible images of the fires lit by French winemakers this past week to fight off the unexpected late spring frost, and try to save the 2021 harvesthttps://t.co/EaC8XrrLirpic.twitter.com/IS6GcHM06X
Wenn man die Frosttage im April in den vergangenen 30 Jahren betrachtet, stellt 2021 einen Ausreißer nach oben dar. Auch in der Schweiz gab es im April seit 1997 etwa in Basel, Bern und Luzern nicht mehr so viele frostige Nächte wie in diesem Jahr. Wenn man allerdings weiter zurück schaut, findet man durchaus einige Jahre mit mehr Frosttagen als heuer, ganz besonders zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
Markant war in diesem Frühjahr bisher die Trockenheit. Wirklich kräftige Tiefs mit viel Niederschlag blieben weitgehend aus, demzufolge weist die Regen- und Schneebilanz zur Halbzeit ein dickes Minus auf. Konkret sind über ganz Österreich betrachtet bis dato nur 57% jenes Niederschlags gefallen, wie üblicherweise in der 1. Frühlingshalbzeit. Besonders trocken war das Frühjahr seit 1. März im Süden, Südosten und Osten. In Mallnitz (Kärnten) z.B. beträgt das Minus sogar 81%, d.h. nur 19% der Norm ist hier zusammengekommen.
Rückblickend betrachtet steuern wir damit dem trockensten Frühling seit mindestens 20 Jahren entgegen. In der nachfolgenden Grafik sind die Abweichungen (jeweils des gesamten Frühlings) seit dem Jahr 2000 aufgetragen. Ähnlich trocken wie heuer war es nur im Vorjahr sowie 2003.
Kommen wir zu den Temperaturen: Ende März bzw. Anfang April gab es ja einen kräftigen Wärmeschub mit frühsommerlichen Temperaturen, davor und auch danach wieder jedoch markante Kaltluftvorstöße. Folglich bilanziert die Temperatur zur Halbzeit ziemlich ausgeglichen, es gibt keine großen Abweichungen nach oben oder unten. Tendenziell war es im Bergland des Westens und Südwestens etwas zu kühl, nach Südosten zu etwas zu mild.
Auch hier schauen wir auf die vergangenen 20 Jahre: Unspektakulär sind die Abweichungen wie erwähnt 2021, gab es doch in der Vergangenheit schon Frühlinge mit Abweichungen von teils +2 Grad (2007 + 2018). Generell fällt auf, dass seit 2000 kaum noch markant zu kalte Frühjahre auftraten, fast immer war es zu warm.
Der Frühling 2021 dauert aber ja noch eineinhalb Monate, da kann noch viel passieren!
Exemplarisch für die mittlerweile herrschenden Temperaturen steht der gestrige Dienstag. Um 6,6 Grad zu kalt im Vergleich zum langjährigen Mittel verlief dieser über das ganze Land betrachtet, die blaue Farbe auf folgender Grafik – sie zeigt die Abweichungen gestern – spricht Bände.
In ähnlicher Tonart ging es dann vergangene Nacht weiter. Zweistellige Minusgrade Mitte April sind selbst in den Alpentälern nicht alltäglich, Lech am Arlberg wachte bei eisigen -12 Grad auf!
Warum ist es nun derzeit so kalt? Der Grund ist wie so oft auf der Bodenwetterkarte des DWD zu finden. Hoch QUEEN erstreckt sich von Großbritannien bis Schweden – das bringt uns aber herzlich wenig. Zwischen dem Hoch und Tief XANDER über Osteuropa strömt nämlich seit Wochenbeginn sehr kühle und feuchte Luft heran.
Nun die noch schlechtere Nachricht: In dieser Tonart geht es auch bis Ende der Woche weiter, gut zu sehen an der Temperaturentwicklung für Wien bzw. Graz. Normal zu dieser Jahreszeit wären Höchstwerte von rund 16 Grad, da hinken wir doch deutlich hinterher mit oft nur 8-11 Grad.
Diese wiederholt kühle Wetterphase (eine gab es ja schon vergangene Woche) hat zur Folge, dass der April Stand jetzt zu kalt ausfallen würde. -1,2 Grad beträgt derzeit das Defizit österreichweit, der letzte derart unterkühlte April liegt knapp 20 Jahre zurück (2001 und 2003)!
Zu Beginn eine Animation der Höchstwerte im Vergleich von gestern zu heute. Besonders massiv ist der Rückgang der Temperaturen vom Weinviertel bis ins Südburgenland und die Südsteiermark ausgefallen, wo ja zu Wochenbeginn noch der Frühling mit bis zu 20 Grad herrschte.
Hier jene Orte bzw. Wetterstationen mit dem markantesten Temperatursturz. Auf der Hohen Wand am Alpenostrand gab’s gestern noch T-Shirt-taugliche 16,8 Grad, heute früh dann Schneefall und nur noch -2,5 Grad. Macht fast 20 Grad Absturz!
Station
Höchstwert gestern
Temperatur heute Früh
Rückgang von…
Hohe Wand
16,8°C
-2,5°C
-19,3 Grad
Puchberg
18,1°C
0,7°C
-17,4 Grad
Pottschach
19,7°C
2,4°C
-17,3 Grad
Mattersburg
19,7°C
2,4°C
-17,3 Grad
Seibersdorf
20,0°C
2,8°C
-17,2 Grad
Mönichkirchen
14,4°C
-2,6°C
-17,0 Grad
Aspang
18,6°C
1,7°C
-16,9 Grad
Gutenstein
16,1°C
-0,7°C
-16,8 Grad
Hollenthon
15,9°C
-0,8°C
-16,7 Grad
Besonders in den Alpen gab es planmäßig einige Zentimeter Neuschnee, hier die Mengen seit Mitternacht. Schwerpunkte waren Tirol, Salzburg und Kärnten. Auf den Bergen sind hier 20-40 cm Neuschnee dazugekommen, in den Tälern stechen Langen am Arlberg mit 20 cm und Ramsau mit 15 cm hervor.
In Summe liegen im Bergland teils beachtliche Mengen für Mitte April:
Abschließend noch ein paar winterliche Impressionen quer verteilt über Österreich:
Ganze 20 Grad beträgt die Temperaturdifferenz zwischen dem Westen und dem Osten Österreichs zu Montagmittag. Rund um den Arlberg und im Außerfern liegen die Temperaturen bereits leicht im Frostbereich, im Rheintal werden +2 Grad gemessen. Mit jedem Kilometer nach Osten ist es wärmer, bei bis zu 19 Grad liegen die Temperaturen dagegen im Burgenland oder im Wiener Becken.
Das Zusammenspiel aus Kaltfront und Italientief sorgt jedoch dafür, dass nun auch im Osten rasch Wolken aufziehen, am späten Nachmittag kommt Regen dazu. Generell wird es dann landesweit nass, in der Nacht auf Dienstag sinkt die Schneefallgrenze inneralpin bis in die Täler. Hier wird es am Dienstag ein spätwinterliches Erwachen mit Neuschnee geben. Am meisten fällt nach derzeitigem Stand vom Brenner über das Zillertal bis zu den Tauerntälern und in Osttirol, hier sind 15 bis 25 cm Neuschnee zu erwarten.
Entlang der Donau, im östlichen Flachland und im Südosten bleibt es mehrheitlich beim Regen oder Schneeregen, auch am Dienstag tagsüber. Doch egal in welcher Konsistenz der Niederschlag nun fällt, er wird dringend benötigt. Denn bisher ist der Frühling in weiten Landesteilen, besonders jedoch im Süden und Osten viel zu trocken ausgefallen. Die Vegetation wird sich darüber freuen.
Die frühlingshafte Phase wird zu Beginn der neuen Woche von einer kräftigen Kaltfront beendet und am Montag bzw. Dienstag sinkt die Schneefallgrenze wieder markant ab. Im Bergland schneit es somit wieder verbreitet bis in die Tal- und Beckenlagen, hier sind bis zur Wochenmitte verbreitet 10 bis 30 cm in Sicht. Aber auch abseits der Alpen ist regional nach derzeitigem Stand vor allem am Dienstag eine dünne Schneedecke bis ins Flachland nicht ganz auszuschließen. In der zweiten Wochenhälfte nimmt dann die Frostgefahr landesweit neuerlich zu.
Am Sonntag nochmals sehr mild
Am Sonntag bleibt es landesweit noch frühlingshaft mild und bis auf ein paar Tropfen im Südwesten auch trocken. Der teils kräftige, föhnige Süd- bis Südwestwind mit stürmischen Böen in exponierten Lagen treibt die Temperaturen in die Höhe mit Spitzenwerten um 21 Grad in den Nordalpen.
Am Montag Kaltfrontdurchzug
Der Föhn bricht am Montag im Westen rasch zusammen und in Vorarlberg setzt schon in den frühen Morgenstunden schauerartig verstärkter Regen ein, der sich tagsüber mitsamt kräftig auffrischendem Westwind ostwärts ausbreitet. In den Nachmittagsstunden sind dann auch im Osten und Südosten Schauer sowie lokale, kurze Gewitter einzuplanen. Die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf entlang der Nordalpen von Westen her rasch auf 900 bis 700 bzw. in Vorarlberg auch bis 500 m ab. Vor allem im Westen ist am Abend mit teils kräftigem Schneefall zu rechnen. Tagsüber zeichnet sich ein markanter Temperaturgradient von West nach Ost ab: Während in Vorarlberg bei zarten Plusgraden schon Schneeregen oder Schnee bis in die Tallagen fällt, gibt es im föhnigen Südosten noch bis zu 21 oder 22 Grad!
In der Nacht auf Dienstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt zu den Tauern bzw. vor allem in den Süden des Landes. In Osttirol und Kärnten schneit es zunehmend kräftig und mit der Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze auch hier bis in die Beckenlagen. Vor allem in Richtung Karnischen Alpen und Karawanken sind mit eingelagerten Gewittern durchaus auch größeren Schneemengen in Sicht. Aber auch entlang der Nordalpen und hier besonders vom Großraum Innsbruck bis ins Mariazellerland schneit es zeitweise kräftig bis in die Tallagen.
Ab Dienstag landesweit spätwinterlich
Am Dienstag trocknet es im Südwesten bald ab, vom Marchfeld über das Burgenland bis in die Südsteiermark verstärkt sich tagsüber hingegen der Niederschlag und kurzzeitig ist hier nach derzeitigem Stand selbst im Flachland kräftiger Nassschnee nicht auszuschließen. Entlang der Nordalpen gehen weiterhin teils gewittrige Schnee- und Graupelschauer nieder. Der Nord- bis Nordwestwind weht nach wie vor kräftig, besonders im Osten und Südosten sowie in den prädestinierten Nordföhntälern sind stürmische Böen einzuplanen.
Nachfolgend erhöhte Frostgefahr
Am Mittwoch beruhigt sich die Lage allmählich wieder. Entlang der Nordalpen von Innsbruck ostwärts sowie generell im Norden und Osten muss man aber tagsüber mit letzten Schnee- und Graupelschauern sowie teils kräftigem Nordwind rechnen. In der zweiten Wochenhälfte kehren aus heutiger Sicht wieder ruhige Verhältnisse auch in die Osthälfte des Landes zurück. Aufgrund der klaren und windschwachen Nächte ist aber gebietsweise neuerlich mit Morgenfrost zu rechnen!
Titelbild: Winterrückfall im Frühjahr – pixabay.com
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss kalter Luftmassen arktischen Ursprungs. Nach dem Durchzug einer Kaltfront gab es in der Nacht auf Mittwoch und Donnerstag vor allem im Südosten günstige Bedingungen für eine starke nächtliche Auskühlung:
arktische, trockene Luftmasse
wolkenloser Himmel
kaum Wind
Von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis ins Südburgenland wurden örtlich sogar neue Montasrekorde aufgestellt:
Tiefstwert 7.4.21
Graz-Flughafen (ST)
-6,7 Grad
Zeltweg (ST)
-8,5 Grad
St. Andrä / Lavanttal (K)
-6,8 Grad
Kleinzicken (B)
-7,9 Grad
Bad Tatzmannsdorf (B)
-7,0 Grad
Kroisegg (B)
-6,9 Grad
Rechnitz (B)
-5,5 Grad
In der Nacht auf Donnerstag wurden diese Werte teils nochmals unterboten und es gab weitere Rekorde in Kärnten:
Tiefstwert 8.4.21
Graz-Flughafen (ST)
-7,0 Grad
St. Andrä / Lavanttal (K)
-7,1 Grad
Völkermarkt (K)
-7,6 Grad
Friesach (K)
-6,9 Grad
In der Nacht auf Freitag wurden nochmals einzelne neue Rekorde aufgestellt, diesmal auch in den Nordalpen:
Tiefstwert 9.4.21
Bad Mitterndorf (ST)
-11,8 Grad
Windischgarsten (OÖ)
-9,9 Grad
Zeltweg (ST)
-8,9 Grad
Bemerkenswert ist, dass an manchen dieser Stationen erst im März neue Wärmerekorde aufgestellt wurden, nämlich in St. Andrä im Lavanttal, Kroisegg und Bad Tatzmannsdorf. Diese Kombination ist leider sehr ungünstig für die Obstbauern, da die frostigen Temperaturen nun zu Schäden bei den blühenden Obstbäumen führen. Dieses Phänomen gab es in den vergangenen Jahren häufig, so kam es erst vor einem Jahr etwa in der Wachau zu schweren Schäden, teils gab es sogar 90% Ernetausfälle. Auch damals gab es neue Stationsrekorde, siehe auch hier: Örtlich kälteste Aprilnacht seit Messbeginn. Paradoxerweise hat sich die Gefahr von Frostschäden in unseren Breiten aufgrund der steigenden Temperaturen tendenziell vergrößert, mehr Infos dazu gibt es hier: Frühe Vegetationsentwicklung und Spätfrostgefahr.
Bild: Frostschutzberegnung der Äpfelbäume in Neustift im Felde (NÖ) am 9.4.
Kälterekorde in Zeiten des Klimawandels
Auch in Zeiten des Klimawandels kommt es manchmal zu Kälterekorden, sie werden allerdings seltener. In Summe gab es in diesem April an gut 10 Stationen neue Kälterekorde, was durchaus bemerkenswert ist und besonders stark auffällt, da es eben nur noch selten vorkommt. Man muss das allerdings in Relation zu den Wärmerekorden bringen: Da gab es alleine im März knapp über 60 bzw. im Februar 40 neue Stationsrekorde (das Statsionsnetz in Österreich umfasst etwa 270 Wetterstationen).
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss ungewöhnlich kalter Luftmassen arktischen Ursprungs. Von Unterkärnten bis ins Südburgenland wurden örtlich sogar neue Monatsrekorde für den Monat April aufgestellt, wie etwa in St. Andrä im Lavanttal oder Graz-Thalerhof. In den vergangenen Nächten gab es im Süden und Südosten bei wolkenlosem Himmel und wenig Wind günstige Bedingungen für eine starke nächtliche Abkühlung. Eine Liste der neuen Stationsrekorde haben wir hier zusammengefasst. In der Nacht auf Freitag ist neuerlich verbreitet mit teils mäßigem Frost zu rechnen.
Steinobst und Frost
Nach den Rekordtemperaturen Ende März sind solch kalte Temperaturen verheerend für die in Blüte befindlichen Obstbäume. Wie viel Frost die Blüten ertragen, hängt von ihrem Entwicklungszustand ab: Sind die Blüten offen, dann können Frostschäden schon bei Temperaturen um -2 Grad vorkommen, bei einer Temperatur unter -5 Grad kommt es meist zu Ertragsausfällen vor allem beim Steinobst wie Pfirsich, Zwetschke und Marille. In geschlossenem Zustand ertragen die Blüten noch Temperaturen von -4 bis -2 Grad ohne größere Schäden. Allerdings ist auch diese Temperatur in den letzten Nächten im Südosten gebietsweise unterschritten worden. Bei den Äpfeln gab es bislang vermutlich keine größeren Auswirkungen, wobei man eine präzise Einschätzung erst mehrere Wochen nach der Blüte machen kann.
Am Wochenende föhnig
Am Freitag gerät Österreich unter den Einfluss eines Hochs namens PEGGY und bei überwiegend sonnigem Wetter klettern die Temperaturen nach einem frostigen Start auf 11 bis 18 Grad. Am Wochenende gelangt der Alpenraum dann in eine föhnige Südwestströmung und die Temperaturen steigen weiter an. Am Sonntag sind an der Alpennordseite und im Osten Höchstwerte zwischen 17 und 22, vereinzelt auch 23 Grad in Sicht. Eine Spur kühler bleibt es nur in Osttirol und Kärnten sowie direkt am Alpenhauptkamm.
Weitere Kaltfront in Sicht
Das am Wochenende vielerorts milde Wetter hält nicht lange an, so kündigt sich im Westen bereits am Montag die nächste Kaltfront an und das Wetter gestaltet sich zweigeteilt: Während im Westen die Wolken dominieren und immer häufiger Regen fällt, scheint im Osten bei föhnigem Südwind noch die Sonne. In der Nacht auf Dienstag ist dann im Zusammenspiel mit einem Italientief vor allem von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark neuerlich Schnee bis in die Täler in Sicht.
Im April kommt es immer wieder zu großen Gegensätzen beim Wetter: Während es manchmal bei strahlendem Sonnenschein schon frühsommerlich warm wird, fällt an anderen Tagen bis in tiefen Lagen noch Schnee. Hauptursache dafür sind der Sonnenstand sowie die Verteilung der Landmassen: Die Luft erwärmt sich nämlich im Frühjahr über Südeuropa bzw. Nordafrika schneller als über Nordeuropa und dem Nordmeer, zumal im Norden Skandinaviens in dieser Jahreszeit meist noch Schnee liegt. Dadurch entsteht ein großes Temperaturgefälle zwischen Nord und Süd. Je nach Wetterlage können also bereits sehr warme sowie auch noch kalte Luftmassen in unsere Breiten gelangen.
Höhenkaltluft
Als typisches Aprilwetter wird umgangssprachlich launisches, wechselhaftes Wetter mit einer raschen Abfolge von Sonnenschein, Wolken und Regen bzw. Schnee in nur wenigen Stunden bezeichnet. Dazu kommt es meist im Zuge von Kaltlufteinbrüchen, wenn sich in der Höhe sehr kalte Luftmassen befinden und die Sonne gleichzeitig die bodennahe Luft bereits erwärmt. Höhenkaltluft wirkt sich merklich auf das tägliche Wettergeschehen aus, denn sie sorgt für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Damit entstehen vermehrt Quellwolken, welche im Tagesverlauf rasch zu Schauern und Gewittern heranwachsen.
Noch mehr Schnee in Sicht
Während abseits der Alpen zahlreiche Schauer durchziehen, stauen sich entlang der Nordalpen teils auch anhaltend feuchte Luftmassen: In der Nacht auf Mittwoch fällt von Vorarlberg bis ins Salzkammergut wieder häufig Schnee, besonders in den typischen Staulagen kommen nochmals 5 bis 15, im Hinteren Bregenzerwald lokal auch 20 cm Neuschnee dazu.
Am Mittwochvormittag lassen die Schneeschauer in den Nordalpen vorübergehend nach, im Tagesverlauf ziehen aber auch im Donauraum und im Osten noch einzelne Schnee- und Graupelschauer durch. Dazwischen scheint die Sonne, ehe am Nachmittag und Abend der Schneefall an der Alpennordseite mit Ankunft eines Randtiefs von Westen her wieder häufiger wird. Am späten Abend bzw. in der Nacht auf Donnerstag schneit es dann vor allem von den Kitzbüheler Alpen bis in die Obersteiermark, besonders zwischen Hochkönig und Hochschwab kommen 15 bis 25 cm Neuschnee zusammen. Auch im Norden und Nordosten kann es aber neuerlich anzuckern.
Vorhersagegenauigkeit
Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagbarkeit des Wetters etwas ab: Zwar kann man sehr gut den großräumigen Wettercharakter beschreiben, allerdings kommt es lokal zu großen räumlichen und zeitlichen Unterschieden. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen, wie etwa jene von Wetter-Apps, sind bei solchen Wetterlagen also mit Vorsicht zu genießen.
Eine klare und windschwache Nacht brachte bereits am heutigen Ostermontag im Flachland verbreitet leichten Frost.
In etwas erhöhten Lagen gab es auch mäßigen Frost mit Temperaturen unter -5 Grad. Tagsüber erwärmt sich die Luft stark, allerdings nähert sich Österreich von Norden her eine massive Kaltfront an, die die Alpen am Abend erreicht.
Die Kaltfront liegt derzeit über Deutschland und dahinter fließt polare Kaltluft ein mit der es kräftige Schneeschauer bis ins Flachland gibt. Wie hier in der Nähe von Bremen:
Mit der Kaltfront sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht dann bis in die Niederungen, einige Zentimeter Neuschnee gibt es vor allem in den Nordalpen und zum Morgen hin auch im äußersten Süden. Mit Durchzug der Kaltfront frischt auch vorübergehend kräftiger bis stürmischer Nordwind auf.
Winterliches Aprilwetter folgt
Am Dienstag selbst zieht die Front nach Süden ab, danach sorgen kräftige Schneeschauer für typische winterliches Aprilwetter an der Alpennordseite. Auch am Mittwoch bleibt es winterlich, dabei sorgt ein Randtief ab dem Nachmittag wieder für mehr Schneefall und auch Sturm. Somit sind sogar in freien, etwas höheren Lagen wie dem Mühl- oder Waldviertel nochmals Schneeverwehungen möglich.
Insgesamt kommen bis Donnerstagfrüh in den Nordalpen oftmals 10 bis 30 cm zusammen, in den Staulagen sind auch um die 50 cm möglich. Am Donnerstag beruhigt sich dann das Wetter.
Frostgefahr für Obstkulturen
Die kommenden Nächte verlaufen kalt, die Temperaturen liegen dabei im Flachland um den Gefrierpunkt. Wind und Wolken schützen vor einer stärkeren Auskühlung. Nicht so aber in der Nacht zum Freitag, dann muss man verbreitet mit mäßigem Frost rechnen, in den schneebedeckten Alpentälern ist sogar strenger Frost möglich. Das wird somit die kritischste Nacht für die Obstkulturen, bleibt zu hoffen das Frostberegnung oder Feuerstellen das Schlimmste abwenden. Bereits vergangenes Jahr sorgte strenger Frost im April in vielen Regionen für einen Totalausfall bei der Marillenernte
Ein Blick auf das Radar- und Satellitenbild zeigt ein typisches Bild für April. Die labil geschichtete Kaltluft sowie die bereits recht kräftige Sonne sorgen für die Bildung von zahlreichen Regen-, Schnee- und Graupelschauer, stellenweise auch begleitet von Blitz und Donner.
So kam es heute Vormittag im der Südsteiermark zu einzelnen Gewitter, auch im Nordburgenland wurden ein paar Blitze verzeichnet.
Auch vor dem Flughafen Schwechat machten die Regen- und Graupelschauer keinen Halt. Auf der Webcam zeigte sich gegen Mittag das typische Bild aus Schauern und zwischenzeitlichem Sonnenschein.
Vor allem in den östlichen Nordalpen ist es mancherorts tief winterlich. So gab es heute bei knapp 0 Grad etwa in Turnau zeitweise kräftigen Schneefall, wie das Video hier zeigt:
Dies ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf Dienstag. Denn dann überquert uns die kräftige Kaltfront von Tief ULLI und verbreitet wird es wieder winterlich. Im Bergland sowie in den inneralpinen Tälern, stellenweise auch im Mühlviertel kommen einige Zentimeter Neuschnee zusammen. So zeichnen sich in der Arlbergregion bis Mittwoch stellenweise 30 bis 50 Zentimeter Schnee ab, selbst im Rheintal und Inntal sind in Summe bis zu 10 Zentimeter möglich.
Ab Donnerstag ist aber wieder eine Wetterbesserung in Sicht. Von Westen her setzt sich langsam wieder ein Hoch durch. Auch mit den Temperaturen geht es dann wieder bergauf.
Ein nahes Höhentief sorgt am Karsamstag noch für wechselhafte und windige Verhältnisse. Entlang der Alpennordseite östlich von Innsbruck regnet es zeitweise, oberhalb von rund 700 m fällt Schnee. Und auch sonst ziehen im Norden und Osten einige Schauer durch, teils mit Graupel, freundlicher präsentieren sich bereits der Westen und Süden. Hier hat auch der Ostersonntag viel Sonnenschein zu bieten, aber selbst im Donauraum und im östlichen Flachland scheint unter Zwischenhocheinfluss zumindest gelegentlich die Sonne. Vom Salzkammergut bis in den Wienerwald halten sich kompakte Wolken und hier ziehen vor allem in der ersten Tageshälfte auch noch ein paar Schneeschauer durch.
Sonne und bis zu 18 Grad am Ostermontag
Der Ostermontag beginnt nach einer klaren Nacht vielerorts mit leichtem Frost – so etwa auch in der Wachau, wo die Marillenblüte bereits im Gange ist. Bei teils lebhaftem Südwestwind scheint tagsüber lange Zeit die Sonne, erst am Nachmittag machen sich von Nordwesten her vermehrt Wolkenfelder bemerkbar. Mit 11 bis 18 Grad wird es vorübergehend deutlich wärmer. Über Skandinavien verstärkt sich jedoch ein Tief und lenkt auf seiner Rückseite in großem Tempo deutlich kältere Luft über West- nach Mitteleuropa. Die markant ausgeprägte Kaltfront erreicht den Alpenraum am Montagabend und löst über Norditalien bereits in der Nacht auf Dienstag die Bildung eines weiteren Tiefs aus.
Kaltfront bringt Winter zurück
Somit setzt am späten Montagnachmittag von Vorarlberg bis Oberösterreich schauerartiger Regen ein, am Abend entlang der gesamten Alpennordseite bis nach Wien. Später sinkt die Schneefallgrenze generell bis in die Täler ab, nur im östlichen Flachland bleibt es meist beim Regen oder Schneeregen.
In der Nacht auf Dienstag schneit es inneralpin vorübergehend kräftig, in der zweiten Nachthälfte verlagert sich der Schwerpunkt in den Süden. Nach aktuellem Stand geht es somit am Dienstag mit Ausnahme des Flachlands im Nordosten und Südosten verbreitet winterlich in den Tag. Besonders im Süden fällt auch am Vormittag noch zeitweise Schnee, an der Alpennordseite geht der Schneefall hingegen bald in Schauer über, die Schneefallgrenze steigt tagsüber auf etwa 500 m an.
In Summe deuten sich am Arlberg und im Bregenzerwald Neuschneemengen zwischen 20 und 30 cm an, auch in Oberkärnten und der Tauernregion sind um 20 cm möglich. In den Tälern zeichnen sich häufig zwischen 5 und 10 cm Neuschnee ab. In den nachfolgenden Tagen bleibt es für die Jahreszeit zu kühl.
Im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010 schließt der März 2021 im Flächenmittel mit einer Abweichung von +0.2 Grad durchschnittlich ab. Nennenswerte Abweichungen von knapp über +0,5 Grad findet man nur im Süd- und Mittelburgenland, im Mühl- und Waldviertel sowie im Klagenfurter Becken. Einmal mehr zu kalt verlief der Monat dagegen in Osttirol sowie stellenweise auch im Tiroler Oberland, so war es in Lienz und Nauders etwa 1 Grad kälter als im langjährigen Mittel.
Die durchschnittliche Gesamtbilanz setzt sich aber unter anderem durch einen längere kühle Phase in der zweiten Monatshälfte und einem sehr warmen Monatsende zusammen. Während zum astronomischen Frühlingsbeginn vor allem in mittleren Höhenlagen der Nordalpen und des Alpenostrands noch ein Eistag verzeichnet wurde, gab es am Monatsende etwa in Wolkersdorf bereits den ersten Sommertag. Am Monatsende wurden auch an mehr als 50 Stationen neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in Wolkersdorf (NÖ), Wien-Donaufeld (W), Linz (OÖ), Andau (B), St. Andrä im Lavanttal (K), Brand (V), Brenner (T) oder Graz/Straßgang (ST). Am 31. wurde schließlich auch in Innsbruck an der Uni-Station mit 25.5 Grad der früheste Sommertag der dortigen Messgeschichte verzeichnet.
In diesem Jahr findet erstmals das neue Klimamittel von 1991 bis 2020 seine Anwendung. Am Beispiel des heurigen Jänners zeigt sich dabei gleich eindrucksvoll der Trend zu einem immer wärmer werdenden Klima in den vergangenen Jahren. Vergleicht man nämlich den März 2021 mit dem bisher gültigen Klimamittel (1981-2010), so bilanziert der Monat wie eingangs beschrieben nahezu ausgeglichen temperiert. Im Vergleich zum noch älteren Klimamittel 1961-1990 war der Monat etwa 0,7 Grad zu warm. Stellt man den März 2021 aber in Relation zum neuesten Klimamittel, so fiel der zurückliegende Monat eine Spur zu kühl aus.
Sehr trocken im Süden und Osten
Die Kombination aus Hochdruckeinfluss und Nordlagen hat im Süden und Osten Österreichs für sehr trockene Verhältnisse im vergangenen Monat gesorgt. Von Osttirol über Kärnten bis ins Burgenland gab es meist nur 5 bis 15 % der üblichen Niederschlagsmenge. Der relativ trockenste Ort war Döllach mit nur 3% des Solls, gefolgt von Sillian mit 4, Dellach mit 5 und Eisenstadt mit 6%. Ganz anders präsentiert sich die Bilanz in den Nordalpen: Besonders vom 14. bis zum 22. gab es hier reichlich Neuschnee, teils sank die Schneefallgrenze sogar bis in tiefe Lagen ab. Die Kältewelle gipfelte am kalendarischen Frühlingsbeginn, so lag am 20. März in 6 von 9 Landeshauptstädten eine zumindest dünne Schneedecke. Besonders viel Schnee gab es in Salzburg, hier wurde mit 23 cm am 19. sogar die höchste Märzschneehöhe seit 2006 verzeichnet und am 21. gab es mit maximal -0,7 Grad noch einen Eistag. Auch Innsbruck verzeichnete am 23. immerhin 19 cm Schnee am Flughafen.
#Schröcken im Bregenzerwald (V) kommt mittlerweile auf rund 1,5 Meter Schnee.
Ungewöhnlich für März? Keineswegs, kommt alle paar Jahre vor. Rekord mit 3,83 Meter im März 1944 gefolgt von 3,40 Meter im März 1982. pic.twitter.com/Ind7J8KVTN
Das Soll an Sonnenstunden wurde im März überall erreicht oder übertroffen. Besonders markant fallen die Abweichungen von Osttirol über die südliche Steiermark bis in Südburgenland sowie in den Ötztaler Alpen aus, hier wurden meist 130%, im Klagenfurter Becken örtlich auch 140% der üblichen Sonnenscheindauer erreicht. Nahezu durchschnittlich sonnig war der Monat hingegen im Most- und Waldviertel. Die absolut sonnigsten Orte waren Sillian, Dellach und Kornat.
Extremwerte März 2021
(Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
25,5 Grad St. Andrä im Lavanttal (K, 31.), Innsbruck (T, 31.)
25,4 Grad Schönau an der Enns (OÖ. 31.)
25,3 Grad Wolkersdorf (NÖ, 30.), Wieselburg (NÖ, 31.)
25,2 Grad St. Pölten (NÖ, 31.)
25,0 Grad Güssing (B., 31.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler (>1000 m Seehöhe)
-17,1 Grad Lech am Arlberg (V, 19.)
-16,8 Grad St. Leonhard/Pitztal (T, 19.), Seefeld (T, 20.)
Aus phänologischer Sicht befinden wir uns seit Beginn der Forsythienblüte im Erstfrühlings, also der mittleren Phase des phänologischen Frühlings. Die Forsythienblüte kündigt den Pollenallergikern meist die unmittelbar bevorstehende Birkenblüte an. Kurz vor den Birken beginnen aber meist die Marillen zu blühen, die als die am frühesten blühende Obstsorte am stärksten frostgefährdet sind. In der Wachau beginnt die Blüte in diesen Tagen. Mit Beginn der Apfelblüte folgt dann im April bald auch schon der Vollfrühling, also das letzte Drittel des phänologischen Frühlings.
Die Dauer der Marillenblüte ist vom Wetter abhängig, Bei sehr warmen Temperaturen beträgt die Blühdauer etwa 1 Woche, bei kühleren Temperaturen auch entsprechend länger bis zu ca 2 Wochen.
Kühles Osterfest
Die Spätfrostgefahr ist heuer noch nicht gebannt: Wie man in den vergangenen Jahren mehrmals gesehen hat, sind auch im April noch markante Kaltlufteinbrüche möglich. Selbst nach den Eisheiligen, am 18. Mai, kam es im Jahre 2012 nach einer warmen Vorgeschichte im Weinviertel noch verbreitet zu Frost. Paradoxerweise hat sich die Gefahr von Frostschäden aufgrund der steigenden Temperaturen vergrößert, mehr dazu hier: Frühe Vegetationsentwicklung und Spätfrostgefahr. Heuer erfassen zu Ostern zumindest vorübergehend wieder kühle Luftmassen aus Nordeuropa das Land, somit ist kurzzeitig eine Verzögerung der Blüte in Sicht. Besonders am Ostersonntag ist in den frühen Morgenstunden auch leichter Frost möglich.
Große Schäden im 2020
Im vergangenen Jahr standen die Marillenbäume in der Wachau und im östlichen Flachland nach einem sehr milden Winter bereits Mitte März in Vollblüte. Durch einen starken Kälteeinbruch um die Monatswende von März zu April – teils gab es sogar Rekorde – wurden die Fruchtansätze allerdings zum Großteil zerstört, die Marillenbauern in der Wachau meldeten teils 90 Prozent Einbußen bei der Ernte.
Früher Start immer häufiger
Im Vergleich mit dem Mittel etwa der letzten 100 Jahren war die Vegetationsentwicklung in den letzten Jahren um mehrere Wochen früher dran, mit der Ausnahme von 2018: Da legten die Pflanzen nach einem anfänglichen Rückstand erst im April einen Schnelldurchlauf ein, der nach Ausbleiben von Spätfrösten schließlich in einer Rekordernte bei fast allen Obstsorten gipfelte. Insgesamt hat sich der phänologische Frühling seit etwa 1988 gegenüber den Jahrzehnten zuvor um ein bis zwei Wochen verfrüht. In Japan wurde in Kyoto übrigens heuer die früheste Vollblüte der japanischen Zierkirsche seit mehr als 1000 Jahren beobachtet, mehr dazu hier: Hanami.
Die Wetterstation in Wolkersdorf (NÖ), nordöstlich von Wien, hat gegen 15:00 Uhr MESZ als Erste heuer die 25-Grad-Marke geknackt. Mit 25,3 Grad Tagesmaximum ist somit der erste österreichweite Sommertag (Tmax ≥ 25 °C) registriert worden.
Dicht auf den Fersen…
Auch sehr sommerlich war es in Wien Donaufeld und Langelebarn (NÖ) mit 24,8 Grad, gefolgt von Andau (B) mit 24,6 Grad.
20 Grad wurden heute pro Bundesland zumindest an einer Station erreicht, der Hotspot lag aber eindeutig im Osten bzw. im Südosten des Landes. Punktuell gab es aber auch im Süden fast 25 Grad, wie etwa in St. Andrä/Lavanttal (K) bei 24,4 Grad.
Frühester Sommertag
Den bislang frühesten Sommertag gab es hierzulande am 18.3.2004 in Pottschach-ternitz (NÖ). Im Durchschnitt wird der erste 20er des Jahres Mitte April erreicht.
Zu Ostern kühler
Ab Gründonnerstag stellt sich die Großwetterlage um und der Alpenraum gelangt wieder in eine nordwestliche Höhenströmung. Kühlere und feuchte Luftmassen drücken dann besonders im Norden und Osten Österreichs die Temperaturen. Details dazu in diesem Blog-Beitrag: Bis zu 25 Grad – Frühsommer im März kommt!
Es wird wieder bunter. Das Gras wächst, erste Bäume treiben aus und Frühlingsblüher sorgen für farbige Akzente. Nachdem vor einer Woche noch Schneeflocken vom Himmel fielen, bringt uns Hoch NICOLE nun ruhige Verhältnisse. Ganz ungetrübt ist der Sonnenschein aktuell aber nicht überall, denn im Südosten und Osten des Landes macht sich heute Montag noch die Warmfront eines Tiefs über Südskandinavien bemerkbar.
Sie sorgt für ein paar Wolkenfelder, die nicht nur am Satellitenbild von 10 Uhr, sondern auch an den gemessenen Sonnenscheinminuten der Wetterstationen zu sehen sind. Etwa von Klagenfurt bis Wien schien die Sonne in der Stunde von 9 bis 10 Uhr garnicht oder nur für ein paar Minuten, weiter nördlich machten sich bereits Auflockerungen bemerkbar. Im Westen hingegen präsentiert sich der Himmel nahezu wolkenlos, im Vergleich hierzu die Webcambilder von Feldkirch (V) und Hochwolkersdorf (NÖ):
Sonnenschein gibt es in den nächsten Tage für alle in mehr als ausreichendem Maße. Ob dabei mit 25 Grad auch der erste Sommertag erreicht wird, wird sich kurzfristig zeigen.
Titelbild: Satellitenbild von 10 Uhr am Montag, den 29.03.2021 @ EUMETSAT, UBIMET
Der Sonntag präsentiert sich nach Durchzug einer Kaltfront noch leicht wechselhaft mit dichten Wolken im Südosten und zeitweiligem Sonnenschein im Rest des Landes. Die Temperaturen präsentieren sich dabei noch halbwegs der Jahreszeit entsprechend, sie steigen auf 9 bis 17 Grad. In der neuen Woche sorgt dann Hoch NICOLE nicht nur für einige Tage mit viel Sonnenschein, auch die Temperaturen klettern Stück für Stück nach oben. Am Montag werden bereits milde 15 bis 22 Grad erreicht, wobei die höchsten Werte im Inntal beheimatet sein erden. Vergleichsweise kühl bleibt es noch in höheren Lagen des östlichen Berglandes. Am Dienstag und am Mittwoch wird es sogar noch wärmer, mit 18 bis 24 Grad erinnert einiges an den Frühsommer. Selbst 25 Grad sind möglich, per Definition ein Sommertag. Das war in einem März zuletzt vor vier Jahren der Fall (26 Grad in Bischofshofen). 2021 sind heiße Kandidaten hierfür am Mittwoch Landeck, Imst und Innsbruck.
Hier die erwarteten Höchstwerte in den Landeshauptstädten am Mittwoch (zum Vergrößern bitte anklicken bzw. -tippen):
Zur Einordnung: Jetzt Ende März liegen die durchschnittlichen Höchstwerte in den Landeshauptstädten eigentlich bei 10 bis 15 Grad.
Rekord außer Reichweite
Der Rekord für den Monat März bleibt aber trotz der außergewöhnlich hohen Temperaturen kommende Woche unangetastet. Dieser ist schon ein Weilchen her und stammt aus dem Jahre 1977, damals wurden in Gumpoldskirchen 27,5 Grad gemessen, knapp gefolgt von Eisenstadt mit 27,4 Grad. Der März ist dabei einer der wenigen Monate, dessen Rekord aus grauer Vorzeit stammt und noch immer hält, die meisten Monatsrekorde wurden in Zeiten des Klimawandels seit der Jahrtausendwende zum Teil mehrmals nach oben geschraubt.
Kräftige Abkühlung zu Ostern
Auch am Gründonnerstag, dem 1. April, hält das frühsommerlich anmutende Wetter noch an, über Deutschland rückt aber schon eine markante Kaltfront näher. Sie erreicht den Alpenraum in der Nacht auf Karfreitag. Die Temperaturen stürzen verbreitet um 10 bis 15 Grad ab und in den Nordalpen sinkt die Schneefallgrenze aus heutiger Sicht auf rund 600 m ab. Das Osterwochenende gestaltet sich voraussichtlich unbeständig und frisch, auch wenn die genaue Wetterentwicklung noch mit größeren Unsicherheiten behaftet ist.
Hier die Entwicklung der Temperatur in rund 1500 m Höhe in den nächsten 10 Tagen (für Temperatur im Flachland rund 15 Grad addieren):
Historie: Ostern alles möglich
Das Wetter zu Ostern fällt von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich aus: Einerseits befinden sich in der Übergangsjahreszeit in Nordeuropa oft noch sehr kalte Luftmassen, welche bei passender Großwetterlage bis nach Österreich gelangen. Andererseits gibt es bei einer südlichen Strömung in Zusammenspiel mit dem bereits hohen Sonnenstand im April auch schon sommerliche Tage mit Werten über 25 Grad. Selbstredend spielt auch das unterschiedliche Datum von Ostern eine gewichtige Rolle beim Osterwetter.
Schaut man sich die Osterfeste der vergangenen 30 Jahre an, so sticht einem sofort 2013 ins Auge. Ein massiver Kaltlufteinbruch hat damals pünktlich zum Fest für winterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen gesorgt. In den östlichen Nordalpen gab es 20 bis 30 cm Schnee, aber selbst im Flachland fiel im Norden und Osten etwas Nassschnee. Im südlichen Mostviertel kam es sogar zu Stromausfällen durch umgestürzte Bäume. Dass Ostern wettertechnisch auch ganz anders ausfallen kann, zeigt ein Blick auf das Jahr 2000: Bei Temperaturen bis zu 29 Grad in Salzburg gab es verbreitet Sommerwetter im April. Auch 2009 und 2011 konnte man bei Temperaturen über 20 Grad die Osterneste getrost im T-Shirt suchen.
Die vergangenen kühlen bis kalten Tage und der reichliche Schnee, besonders entlang der Nordalpen, haben den durch die länger werdenden Tage aufkeimenden Frühlingsgefühle einen herben Dämpfer verpasst. Doch zum Ende des Monats kündigt sich nun der Frühling an.
Kaltfront am Wochenende
Bevor es aber warm wird, rauscht am Wochenende noch eine Kaltfront durch. Diese bringt am Samstag unbeständiges Wetter mit Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze sinkt dabei am Abend auf etwa 1000 bis 1200 m ab. Am Sonntag folgt dann aber schon das entscheidende, nächste Hoch.
Frühling nächste Woche
Mit diesem Hoch dreht die Strömung auf Südwest und deutlich mildere Luft strömt zu uns. Dabei ist am letzten Tag des Monats sogar ein Sommertag (Tageshöchstwert über 25°C) möglich. Dies gab es in den letzten 10 Jahren erst einmal in Salzburg und Bischofshofen. Diesmal liegen die höchsten Werte voraussichtlich im Süden des Landes. Am Mittwoch wird schließlich auch der Höhepunkt der ‚Wärmewelle‘ erwartet.
In Richtung Ostern steigt jedoch die Unsicherheit deutlich an. In der unten stehenden Graphik sieht man den prognostizierten Wetterablauf der nächsten 15 Tage. Nach der Wärme heute und morgen folgt die angesprochene Kaltfront und der Frühling. Pünktlich zum Monatswechsel nehmen dann jedoch die Unsicherheiten deutlich zu, auch eine erneute Kaltfront mit Schnee ist möglich. Ob der Osterhase neben der Maske auch einen Wintermantel braucht bleibt aber abzuwarten.
Noch vor etwa einem Jahr wüteten im Südosten Australiens die Buschbrände (wir haben hier darüber berichtet), jetzt verwüsten Wassermassen weite Landstriche an der Ostküste.
Die massiven Regenfälle der letzten Tage an der Ostküste des Kontinents im Bundesstaat New South Wales haben hier zu den schwersten Überflutungen seit Jahrzehnten geführt. An manchen Stationen im Nordosten des Bundesstaates sind in den letzten 7 Tagen mehr als 800 l/m² gemessen worden, der Spitzenwert liegt bei 922 l/m²!
Nasses Sydney
Im Großraum Sydney sind allein am Samstag über 140 l/m² gefallen. Der Warragamba- Staudamm etwa 65 km westlich von Sydney, das wichtigste Reservoir für die Wasserversorgung der Stadt, konnte das erste mal seit 30 Jahren die Wassermassen nicht aufnehmen und begann überzulaufen.
Aus dem All zu sehen
Ein Vergleich der Satellitenbilder vom Wochenende und ein paar Tage davor zeigt das Ausmaß der Katastrophe in der Stadt Port Macquire, an der Ostküste von New South Wales. Der Fluss Hastings River ist über die Ufer getreten und ganze Landstriche stehen komplett unter Wasser (dunkle Bereich im rechten Bild unten).
Die Fluten haben alles mitgenommen, was ihnen im Weg stand – sogar ganze Häuser wurden von den Wassermassen weggespült.
THERE IS A LITERAL HOUSE FLOATING IN NSW FROM FLOODS PLEASE BE AWARE OF WHATS HAPPENING IN MY HOME STATE DONT IGNORE IT LIKE YOU DID THE BUSHFIRES UNTIL IT WAS OVER #NSWFloodspic.twitter.com/0wifnrK9nf
— ASHTON IRWIN UPDATES 💚 (@ashtonupdating) March 20, 2021
In vielen Regionen, darunter auch in der Millionenmetropole Sydney, sind die Evakuierungsmaßnahmen noch immer in vollem Gange, mehr als 18 000 Menschen sind bereits evakuiert worden, etwa 15 000 weitere sind noch in Gefahr.
Von den Überschwemmungen wurden vor allem die Küstenbereiche betroffen, im Landesinneren war der Regen eher ein Segen, denn durch den Regen ist die seit Jahren andauernde Trockenheit in dieser Region deutlich gemindert worden.
I don’t think Tenterfield should be in there either. They are now predicting heaviest falls for us on the tablelands on Tuesday – so hope they are correct, we so need the water in our town supplies!
Die Fluten haben zahlreiche Tiere in die Flucht geschlagen, große wie kleine. Manche konnten von zahlreichen Helfern gerade noch gerettet werden. Lokal wurde auch eine regelrechte Spinneninvasion beobachtet.
Nach dem Dauerregen beruhigt sich das Wetter an der Ostküste in den kommenden Tagen. Die Hochwassergefahr besteht jedoch weiterhin. Darüber hinaus erwartet die Bevölkerung noch mühsame Aufräumarbeiten.
After days of heavy #rain we’re finally seeing it start to ease. While it’s some good news for hard hit communities, it’s not the end of the story. Many areas are still facing significant #flood risk, and in some communities waters are yet to peak https://t.co/3h6w40u6RH@NSWSESpic.twitter.com/Bt4WZIrRN0
— Bureau of Meteorology, New South Wales (@BOM_NSW) March 23, 2021
Am gestrigen Sonntag meldeten alle Wetterstationen des Landes Werte unter dem Gefrierpunkt, in mittleren Lagen gab es nicht selten strengen Frost unter -10 Grad. Außergewöhnlich ist dies für Ende März nicht, kommt aber inzwischen nur noch alle paar Jahre vor. Dazu präsentiert sich vor allem die Alpennordseite winterlich mit überdurchschnittlich viel Schnee für diese Jahreszeit. Ursache hierfür ist einmal mehr eine nördliche Anströmung der Alpen durch ein beständiges Hoch über dem Nordatlantik. Luftmassen werden weit um dieses herum geführt und erreichen das Land mit eingelagerten Tiefausläufern aus Skandinavien.
Hochdruckgebiet kommt näher
Auch heute Montag ändert sich daran noch nicht viel, vor allem vom Hochkönig bis zum Hochschwab schneit es noch häufig. Auch in den Niederungen ziehen Schnee- und Graupelschauer durch, dazu weht im Osten kräftiger Nordwind, der das Kälteempfinden verschärft. Ab Dienstag verlagert sich das Hoch jedoch schrittweise nach Osten und somit über die Alpen, damit beruhigt sich das Wetter. Im Westen und Süden verläuft der Tag meist sonnig und trocken, dabei werden im Süden erstmals wieder zweistellige Höchstwerte erreicht.
Mehr Sonne ab Mittwoch
Am Mittwoch dreht die Höhenströmung schließlich auf Südwest und die Zufuhr deutlich wärmerer Luft beginnt. Nur östlich einer Linie Linz-Graz dominieren noch die Wolken, hier bleibt es auch frisch mit 5 bis 10 Grad, sonst steigt das Thermometer bei reichlich Sonnenschein bereits auf 10 bis 15 Grad an. Der Donnerstag präsentiert sich schließlich im ganzen Land sonnig und nach einem teils noch leicht frostigen Start erwärmt sich die Luft bei nur wenig Wind auf 10 bis 18 Grad, wobei die höchsten Werte im Westen und Süden erreicht werden.
Dämpfer am Wochenende, danach wieder warm
In ähnlicher Tonart geht es am Freitag weiter, bevor eine schwache Kaltfront am Wochenende und zur Zeitumstellung vorübergehend für einen Frühlingsdämpfer sorgt. Die Großwetterlage sollte sich nach aktuellem Stand jedoch als beständig erweisen, so dass bereits zu Beginn der nächsten Woche mit einer Fortsetzung des Frühlingswetters zu rechnen ist. Auch Temperaturen über 20 Grad erscheinen dann möglich.
Der Frühling-Kaltlufteinbruch nähert sich seinem Ende. Die Nordalpen prahlen mit tiefwinterlichen Landschaften und verbreitet wurde mäßiger Frost wieder zum Thema. Doch wie außergewöhnlich ist solch ein Ereignis? Wir haben für euch ein paar Zahlen zusammengefasst.
Neuschneemengen im März
In Salzburg wurden heuer 15 cm gemessen, was der dicksten Schneedecke seit 2006 entspricht (damals 25 cm). Am Flughafen Innsbruck wurde mit 19 cm am 22.03.2021 die zweithöchste Neuschneemenge der letzten Märzdekade gemessen: Mehr Schnee so spät im März gab es hier seit Beginn der Aufzeichnungen nur am 31.03.1975 mit 26 cm. In Wien wurde 1 cm gemessen, eine zumindest dünne Schneedecke so spät im Jahr gibt es in der Bundeshauptstadt etwa alle 4 Jahre, zuletzt 2018, ebenfalls zum kalendarischen Frühlingsbeginn mit 1 cm. Den Rekord hält hier der März 1969 mit stolzen 30 cm! Im Bergland waren die Schneemassen beachtlich, aber durchaus nicht extrem. Schröcken im Bregenzerwald kommt in Summe auf gut 1,5 Meter Schnee: Das ist nicht ungewöhnlich für März und kommt alle paar Jahre vor. Der Rekord liegt bei 3,83 Meter im März 1944 gefolgt von 3,40 Meter im März 1982.
Kaltlufteinbruch im Frühling
Allgemein war der Kaltlufteinbruch nicht allzu ungewöhnlich, so gibt es im März immer wieder längere kalte Phasen. Allein in den vergangenen Jahren gab es mehrere Beispiele, wie etwa März 2018, 2013, 2006, 2005 und 2004.
Dementsprechend ist eine Schneedecke Mitte/Ende März auch im Flachland nicht ungewöhnlich, so wurde in allen Landeshauptstädten auch im April bzw. teils sogar im Mai noch eine Schneedecke verzeichnet. Hier die jeweils späteste Schneedecke:
Landeshauptstadt
Späteste Schneedecke
Innsbruck
26.05.1962 – 2 cm
Bregenz
08.05.1957 – 4 cm
Salzburg
08.05.1944 – 1 cm
Klagenfurt
06.05.1957 – 8 cm
Graz
03.05.1985 – 3 cm
Linz
30.04.1970 – 1 cm
St. Pölten
20.04.1997 – 7 cm
Wien
20.04.1997 – 5 cm
Eisenstadt
19.04.1955 – 10 cm
Temperaturextreme
An rund 100 Wetterstationen war der Frühlingsbeginn (heuer am 20.03.) ein Eistag, damit handelt es sich vielerorts um einen der kältesten Starts in den Frühling der jeweiligen Messgeschichte, wie etwa in Mönichkirchen, Reutte oder Mariazell. Es gab auch teils beachtliche Tiefstwerte: Unter den Landeshauptstädten war es am Sonntag in Graz am kältesten mit -8,4 Grad an der Universität bzw. -8,7 Grad am Flughafen. So spät im Jahr (ab 20. März) stellen das die tiefsten Werte in Graz des 21. Jahrhunderts dar. Der Sonntag (21.03.) selbst war dann neuerlich in den Nordalpen vielerorts ein Eistag, wie etwa in Salzburg. Das passiert so spät im Jahr (ab 20. März) nicht oft, seit 1875 gab es das erst 9 Mal.
Klimavergleich
Dass die Kältewelle aber klimatologisch gesehen nicht so ungewöhnlich war, sieht man gut auch von den Klima-Anomalien des gesamten Monats bis zum gestrigen Tag. Die Temperaturabweichung im März 2021 war bislang eher unauffällig, vor allem wenn man ältere Klimareferenzperioden verwendet (1961 bis 1990). Selbst im Vergleich zu den „neusten“ Klima-Werten der Referenzperiode 1981-2010 gibt es landesweit meist nur leicht negative Anomalien. Dafür gab es bislang etwas mehr Niederschlag als üblich in den Nordalpen. Die letzten Tage des Monats verlaufen aber vergleichsweise mild und ohne nennenswerte Niederschläge, sodass der März 2021 selbst in den niederschlagsreichsten Regionen (Nordalpen) auch niederschlagsmäßig eher unauffällig zu Ende gehen wird. Alles in allem ein recht normaler März, der aber in Zeiten von Klimawandel nicht mehr als „normal“ empfunden wird. Noch ungewöhnlicher war z.B. eher die Wärmewelle im Februar mit neuen Monatsrekorden an 42 Wetterstationen!
Titelbild: Eingeschneiter Wienerwald im März 2021 – Nikolas Zimmermann, UBIMET
Ein umfangreiches Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik sorgt derzeit für eine festgefahrene Wetterlage in Europa. Österreich liegt dabei unter dem Einfluss einer nördlichen Höhenströmung, welche feuchtkalte Luft arktischen Ursprungs ins Land führt. Vor allem von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sind seit vergangenem Sonntag große Schneemengen gefallen und in höheren Tallagen bzw. auf den Bergen liegt vielerorts überdurchschnittlich viel Schnee für die Jahreszeit.
Anbei ein paar aktuelle Gesamtschneehöhen (Freitag, 7 Uhr):
154 cm Lech am Arlberg
145 cm Schröcken
124 cm Warth
94 cm Leutasch
76 cm St. Anton am Arlberg
67 cm Seefeld
66 cm Saalbach
61 cm Hochfilzen
47 cm Ramsau am Dachstein
30 cm Reutte
29 cm Spital am Pyhrn
29 cm Bad Ischl
26 cm Mariazell
15 cm Salzburg
Winterlicher Frühlingsbeginn
Am Samstag, 20. März, um 10:37 Uhr MEZ befindet sich die Sonne direkt über dem Äquator und somit beginnt auf der Nordhalbkugel das Frühjahr. Doch das Wetter zeigt sich wenig frühlingshaft: In der Nacht auf Samstag erfasst ein weiterer Kaltluftvorstoß Österreich, somit beginnt der kalendarische Frühling vom Tiroler Unterland über das Salzkammergut bis ins östliche Flachland verbreitet mit Schneefall und auch in der Weststeiermark sowie in Unterkärnten ist etwas Schnee in Sicht.
Von den Kitzbüheler Alpen bis zu den Gutensteiner Alpen sind dabei verbreitet 5 bis 15, im Tennengau und Salzkammergut örtlich auch 20 cm Neuschnee in Sicht. Auch in Teilen Ober- und Niederösterreichs, Kärntens, Wiens sowie der Steiermark zeichnen sich aber ein paar Zentimeter ab. Tagsüber lässt der Schneefall im Osten nach und die Wolken lockern auf, in den Alpen gehen dagegen weitere Schauer nieder.
Dauerfrost in den Nordalpen
In Lagen oberhalb von rund 500 m beginnt der Frühling in den Nordalpen mit Dauerfrost, so kommen die Temperaturen landesweit nicht über -3 bis +5 Grad hinaus. Am mildesten wird es im äußersten Süden. Auf den Bergen herrscht strenger Frost mit Werten um -20 Grad auf den höchsten Gipfeln des Landes. In der Nacht auf Sonntag klingen letzte Schneeschauer rasch ab, die Wolken lockern auf und es wird eisig kalt. In vielen Tallagen von Vorarlberg über die Steiermark bis zum Wienerwald sowie im Mühl- und Waldviertel gibt es strengen Frost um -10 Grad, aber auch im Flachland ist verbreitet mäßiger Frost um -5 Grad zu erwarten.
Besserung erst kommende Woche
Am Sonntag ziehen an der Alpennordseite rasch wieder Wolken auf und ab Mittag setzt in den Nordalpen sowie im Mühl- und Waldviertel allmählich leichter Schneefall ein. Am späten Abend fällt an der gesamten Alpennordseite ein wenig Schnee, nennenswerte Mengen um 10 cm sind einmal mehr von den Kitzbüheler Alpen bis in die nördliche Obersteiermark zu erwarten. Der Montag selbst verläuft dann in den zentralen und östlichen Nordalpen sowie im Osten noch leicht wechselhaft mit einzelnen Schnee- und Graupelschauern, sonst bleibt es überwiegend trocken. Im weiteren Verlauf der Woche zeigt sich dann wieder häufiger die Sonne und die Temperaturen steigen langsam, aber sicher an.
Österreich liegt seit Wochenbeginn unter dem Einfluss einer nördlichen Höhenströmung und in den Nordalpen stauen sich feuchtkühle Luftmassen. Auf den Bergen wie etwa auf der Seegrube oberhalb von Innsbruck ist teils schon über 1 Meter Neuschnee gefallen, aber auch in höheren Tälern vom Arlberggebiet bis zu den Kitzbüheler Alpen gab es mehr als 60 cm Neuschnee.
Schneehöhe 14.3.
Schneehöhe am 17.3.
72h-Differenz
Mittelberg (V)
78 cm
143 cm
65 cm
Schröcken (V)
90 cm
158 cm
68 cm
Hochfilzen (T)
2 cm
65 cm
63 cm
Saalbach (S)
26 cm
76 cm
50 cm
Ramsau am Dachstein (ST)
5 cm
44 cm
39 cm
Leutasch (T)
39 cm
103 cm
64 cm
Abseits der Alpen sorgt die Kombination aus Sonneneinstrahlung und kalter Höhenluft in dieser Jahreszeit dagegen für eine labile Schichtung der Luft, somit nimmt die Schauer- und Gewitterneigung tagsüber sowie in den Nachmittagsstunden deutlich zu. Von Mittwoch bis Freitag ist davon vor allem die Alpennordseite vom Außerfern über Oberösterreich bis zum Alpenostrand betroffen.
Graupel vs. Hagel
Allgemein können Schauer und Gewitter je nach Temperaturprofil und Höhe der Nullgradgrenze Regen, Schnee oder Hagel bringen. In dieser Jahreszeit kommt allerdings häufig eine besondere Form des Niederschlags vor: Graupel. Fälschlicherweise wird Graupel oftmals als kleiner Hagel abgetan, eigentlich ist Graupel allerdings noch eine Schneeart. Durch anfrieren unterkühlter Wassertröpfchen werden Schneekristalle zu kleinen bis 5 mm großen Kügelchen verklumpt. Dazu ist die Dichte von Graupel geringer als von Hagel und die Oberfläche eher rau. Dadurch fallen sie langsamer und verursachen keine direkten Schäden.
Glättegefahr
Der Wechsel von Sonnenschein zu kräftigen Schauern und umgekehrt geht oftmals sehr schnell vonstatten, daher können Graupelschauer in kürzester Zeit für sehr rutschige Fahrbahnen sorgen. Nicht selten passieren bei solchen Lagen vermehrt Autounfälle. Neben der erhöhten Glättegefahr kann es weiters auch zu vorübergehenden Einschränkung der Sicht kommen.
Verantwortlich für den schweren Sandsturm war ein Tief, das nördlich der chinesischen Hauptstadt vorbeigezogen ist. Gut zu sehen sind sowohl das Tief als auch die bräunliche Schleppe aus feinem Wüstensand auf dem folgenden Satellitenbild. Der Sand stammt aus der Wüste Gobi, im Frühjahr sind Sandstürme in dieser Region recht häufig. Dass Peking (rot eingekreist) allerdings so stark getroffen wird, war zuletzt vor 10 Jahren der Fall.
Wir haben die besten Fotos und Videos für euch zusammengestellt:
Die Kaltfront von Tief LIUS hat nun die Alpen überquert und nachfolgend stellt sich in den kommenden Tagen eine feucht-kalte Nordwest- bis Nordströmung ein. Darin eingelagert erreichen immer wieder kleine Tiefdruckgebiete und Tröge die Alpen und sorgen für reichlich Neuschnee.
Während in tiefsten Lagen der Schnee tagsüber durch die diffuse Strahlung wieder wegtaut, baut sich in Lagen oberhalb von 700 bis 900 m eine satte Schneedecke auf. Dabei sind bis Mittwoch in den höheren Tallagen durchaus 15 bis 30 cm, im Arlberggebiet sogar 50 bis 80 cm Neuschnee zu erwarten.
Zu den heutigen 25 cm kommen im Kleinwalsertal und am Arlberg bis Mittwoch nochmals rund 75 cm hinzu!
Verfrühtes Aprilwetter im Flachland
Nach einem meist trockenen Start in die neue Woche zieht im Donauraum und im östlichen Flachland am Montagnachmittag mit lebhaftem bis kräftigem West- bis Nordwestwind von Westen her Regen auf. Am Dienstag und Mittwoch stellt sich in diesen Regionen dann eigentlich für den April typisches Wetter ein:
Ähnlich wie am heutigen Sonntag wechseln sich tagsüber kurze sonnige Phasen mit kräftigen Regen-, Schnee- und Graupelschauer ab. Auch der eine oder andere Blitz kann in den kräftigsten Schauern nicht ausgeschlossen werden. Mit dem Graupel kann auch im Flachland zumindest kurzzeitig nochmals ein winterlicher Eindruck entstehen.
Im Süden windig, sonniger und milder
Von Osttirol bis in die südliche Steiermark verlaufen die kommenden Tage deutlich freundlicher. Im Schutz der Alpen scheint öfter die Sonne und es bleibt weitgehend trocken.
Dazu weht vor allem am Dienstag und Mittwoch lebhafter bis kräftiger, lokal auch stürmischer Nordföhn, der die Luft abtrocknet und die Temperaturen steigen lässt. So liegen die Höchstwerte im Süden meist zwischen 7 und 12 Grad.
Der Samstag verlief dank leicht föhnigen Verhältnisse landesweit frühlingshaft mild. In allen 9 Bundesländern wurde die 15-Grad-Marke geknackt, am wärmsten war es dabei im Tullnerfeld mit 18 Grad!
Typisch für die Jahreszeit war heute auch die sehr breite Temperaturspanne (Differenz zwischen Tageshöchstwert und Tiefstwert). Nach einem selbst im nördlichen und östlichen Flachland teils frostigen Start kletterten die Temperaturen tagsüber rasch auf ein frühlingshaftes Niveau. Spitzenreiter war diesbezüglich Langenlois in Niederösterreich: Nach einem Tiefstwert von -3 Grad erwärmte sich die Luft tagsüber rasch und am Nachmittag wurden hier die 17 Grad überschritten: Satte 20 Grad Temperaturdifferenz binnen 12 Stunden!
Diese milde Wetterphase wird aber schon in den kommenden Stunden mit Durchzug der Kaltfront von Sturmtief LUIS über Nordeuropa unterbrochen. Hinter der Front erreicht am Sonntag in einer straffen Nordwestströmung deutlich kältere Luft die Alpenrepublik. So steht uns in den kommenden Stunden ein Temperatursturz von bis zu 10 Grad im Vergleich zu den heutigen Höchstwerten bevor!
In der Nacht auf Sonntag sinkt zudem die Schneefallgrenze rasch von deutlich über 1000 m auf 800 bis 600 m ab. Im Bergland zeichnen sich somit in den kommenden 12 Stunden verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee ab!
Titelbild: Sturmtief LUIS vom Satellit am Samstagabend – EUMETSAT, UBIMET
Mitteleuropa liegt aktuell unter dem Einfluss einer ausgeprägten Westlage. Sturmtief KLAUS mit Kern über dem Nordmeer zieht am Donnerstag über den Nordwesten Deutschlands hinweg und sorgt am Freitag in abgeschwächter Form auch vom Hausruckviertel über das Mostviertel bis ins Wiener Becken für kräftigen Westwind mit teils stürmischen Böen um 70 km/h. Mit dem Wind erfassen vorübergehend milde Luftmassen Österreich, so steigen die Temperaturen am Freitag im Osten bei zeitweiligem Sonnenschein auf bis zu 14 Grad. Noch eine Spur milder wird es am Samstag, dann sind bei föhnigem Südwestwind 11 bis 15 bzw. entlang der östlichen Nordalpen örtlich auch 17 Grad zu erwarten.
Abkühlung in Sicht
In der Nacht auf Sonntag leitet eine Kaltfront eine nachhaltige Wetterumstellung ein. Die Strömung dreht auf Nord und kühle Luftmassen arktischen Ursprungs machen sich auf den Weg nach Österreich. Der Sonntag verläuft überwiegend bewölkt und vor allem im Bergland sowie im Süden auch häufig nass. Die Schneefallgrenze sinkt auf 900 bis 600 m ab und die Temperaturen kommen nicht mehr über 2 bis 10 Grad hinaus. Auch die neue Woche beginnt an der Alpennordseite trüb und kühl, von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark fällt häufig Regen und bereits oberhalb von 400 bis 800 m Schnee. Auch die Öffnung der Gastronomie in Vorarlberg fällt somit bei Höchstwerten zwischen 2 und 6 Grad ins Wasser, leicht wetterbegünstigt ist dagegen bei Maximalwerten um 10 Grad der Südosten des Landes.
Viel Schnee auf den Bergen
In der kommenden Woche geht es mit den Temperaturen noch eine Spur bergab und zumindest bis zum astronomischen Frühlingsbeginn am 20. März ist keine nennenswerte Änderung in Sicht. Bis dahin fällt bei überwiegendem Tiefdruckeinfluss besonders an der Alpennordseite häufig Regen und im Bergland Schnee.
Vor allem von Vorarlberg bis zum Salzkammergut ist auf den Bergen kommende Woche in Summe rund 1 Meter Neuschnee in Sicht. Aber auch in den Tälern der Nordalpen kündigt sich ein spätwinterlicher Wetterabschnitt an. Nach dem astronomischen Frühlingsbeginn dürfte der Tiefpunkt überstanden sein, allerdings deuten mittelfristige Modellprognosen auch danach noch auf eher kühle Verhältnisse hin.
Das kleinräumige Tief INGO zieht aktuell in Richtung Alpen und überquert Österreich in der Nacht auf Mittwoch bzw. am Mittwoch selbst in abgeschwächter Form. Damit zeichnen sich vor allem im Norden und am Alpenostrand ein paar Regen- und Schneeschauer ab.
Am Mittwoch fällt von den Kitzbüheler Alpen bis zum Alpenostrand zeitweise etwas Schnee. Im Tagesverlauf fließt allmählich mildere Luft ein und der oft nasse Schnee geht zunehmend in Regen über, damit steigt die Schneefallgrenze tagsüber von den tiefen Lagen auf etwa 500 bis 800 m an. In der Grafik sind die prognostizierten Neuschneemengen für Mittwoch dargestellt. Während im Flachland meist nur wenige Flocken fallen, sind im nordöstlichen Bergland in den Tallagen etwa 2 bis 5 cm und auf den Bergen vom Hochkönig über den Dachstein bis zum Toten Gebirge auch 10 bis 15 cm Neuschnee zu erwarten.
Titelbild: Blick auf den Schneeberg (Niederösterreich). Quelle: Joshua Pillar
Pünktlich gegen 8 Uhr am heutigen Morgen brach der 3326 m hohe Vulkan zum zehnten Mal in den letzten Tagen aus. Seit Mitte Februar kommt es im Schnitt jede 50 bis 60 Stunden zu einer Eruption.
Das heutige Ereignis war mit rund 30 Minuten nur von sehr kurzer Dauer, wie man aus der obigen Satellitenanimation (@EUMETSAT) gut sehen kann. Die Explosion war aber besonders kräftig und warf Lavasteine und Asche bis in eine Höhe von etwa 10 km. Neue Lavaströme wurden auch beobachtet, diese flossen aber wie alle Lavaströme, die aus den Gipfelkratern stammen in das unbewohnte und daher auch sichere Valle del Bove (it. für Tal des Ochsen).
#Etna – 07 Marzo 2021 | Ci siamo, dopo circa 80 ore il vulcano prepara la 10ª eruzione. Purtroppo la direzione del…
Geschätzt mehr als 5 Tonnen Vulkanmaterial wurden heute in die Luft geschleudert. Einen Großteil davon „regnete“ es aufgrund der mäßigen Westwinde entlang der Ionischen Küste Siziliens, rund um die Kleinstadt Giarre (Facebook-Bild oben mit der am schwersten betroffenen Region gelb-rot eingefärbt) ab. Hier bildetet sich binnen weniger Minuten eine zentimeterdicke Aschendecke. Vom Himmel fielen aber auch größere und mehrere Gramm schwere Lavasteine!
😱 Ancora immagini della pesante caduta di #cenere ma soprattutto #lapilli sui paesi #etnei di Milo, Fornazzo, Trepunti,…
Here is a few images what is like to live near a active volcano, I personally wouldn’t like l to wake up to this most mornings, this due to the tenth paroxysmal event occurred this morning, from Etna
Auch wenn es gestern größtenteils dicht bewölkt durch den Tag ging, auch bedingt durch den Saharastaub in der Luft, waren die Temperaturen nochmals frühlingshaft. In jedem Bundesland gab es zweistellige Höchstwerte.
Heute sah es schon wieder ganz anders aus. Spätestens als auch im östlichen Flachland die ersten Schneeflocken vom Himmel fielen, versiegten bei so manchen vermutlich wieder die Frühlingsgefühle.
Schuld daran war die Kaltfront Tief GERD, die uns am heutigen Tag von Norden her überquerte und für einen deutlichen Rückgang der Temperaturen sorgte. Vielerorts war es sogar heute Früh noch wärmer als am Abend. Hierbei spricht man auch von einem inversen Tagesgang. Das heißt, tagsüber wird es kälter anstatt wärmer.
Deutlich wärmer war es heute nochmals im Süden und Südosten, in Villach gab es etwa noch einmal frühlingshafte 16 Grad. In Bleiburg sowie im Grazer Becken sorgte die Kaltflut in der Höhe und die milde Luft am Boden sogar für Gewitter!
Auch wenn es in den nächsten Tagen jetzt wieder etwas kühler wird, ist im Flachland Schnee derzeit nicht mehr in Sicht. Am Wochenende überwiegt nämlich aufgrund von Hoch KESJA wieder im Großteil des Landes der Sonnenschein.
Hier noch ein paar winterliche Impressionen des heutigen Tages:
Schön, wenn die eigenen Erwartungen ans Wetter auch mal übertroffen werden. Nach dem Durchzug der Kaltfront hat die Trogachse am Nachmittag nochmals für eine schöne winterliche Stimmung im Wienerwald gesorgt! pic.twitter.com/gYkq1lI5eo
Eine ausgeprägte Kaltfront überquert heute Österreich: Im Norden sickert aktuell schon kalte Luft ein und im Mühl- und Waldviertel fällt zeitweise etwas Schnee, in Kärnten scheint hingegen noch die Sonne. In vielen Regionen wie etwa im Donauraum wird es tagsüber immer kühler. pic.twitter.com/ynyZZ4A8KB
Der Februar war in den Nordalpen meist deutlich zu trocken, so gab es von Nordtirol bis zur Obersteiermark meist nur 15 bis 25 % der üblichen Niederschlagsmenge. Entsprechend verhalten fällt hier auch die Schneebilanz aus, so wurden meist nur 10 bis 20% der üblichen Neuschneemenge verzeichnet (die gesamte Monatsbilanz gibt es hier). Das letzte nennenswerte Neuschneeereignis gab es am 16. Februar, als der kalte Wetterabschnitt mit Höhepunkt vor der Monatsmitte durch die Warmfront von Tief XANTHOS beendet wurde.
Randtief GERD
In der Nacht auf Freitag erfasst aus Norden die Kaltfront eines Randtiefs über der Ukraine namens GERD den Alpenraum. Das Wetter in Österreich stellt sich somit um und am Freitag fällt an der Alpennordseite von Beginn an häufig Regen. Die Schneefallgrenze liegt in den Alpen zunächst bei etwa 1200 m, im Tagesverlauf sinkt sie ausgehend vom Waldviertel aber langsam auf 800 bis 500 m ab, im Nordosten sind am Nachmittag lokal auch ein paar Flocken bis 300 m möglich. Am Abend und in der ersten Nachthälfte schneit es dann vor allem in den östlichen Nordalpen bis in die Tallagen, im äußersten Westen bleibt die Schneefallgrenze dagegen bei knapp 700 m. In der Nacht klingen die letzten Schauer langsam ab.
Im Hochgebirge sind in Summe 15 bis 25 cm Neuschnee zu erwarten, aber auch in höheren Tallagen von den Kitzbüheler Alpen bis zum Mariazellerland kommen etwa 5 cm zusammen. In den größeren Tälern vom Salzachtal ostwärts gibt es streckenweise ein paar wenige Zentimeter, die größeren Täler im Westen bleiben dagegen grün. Am Samstag macht sich dann ein Hochdruckgebiet bemerkbar und bei nur harmlosen Wolken scheint verbreitet die Sonne.
Im heurigen Spätwinter ist der Saharastaub unser treuer Begleiter. Schon im Februar gab es zwei markante Ereignisse mit sehr viel Saharastaub in der Luft. Auch in dieser Woche gelangt wieder Saharastaub zu den Alpen, allerdings dürften diesmal die Staubkonzentration in der Luft nicht ganz so hoch sein.
Hoch verlagert sich
Ein Tief über der algerischen Sahara wirbelte bereits am Montag viel Sand auf und mit einer südlichen Strömung kam am heutigen Dienstag sehr viel Staub nach Spanien und in weiterer Folge nach Frankreich.
Das bisher dominierende Hoch namens JACQUELINE verlagert sich am Mittwoch nach Osteuropa und im Vorfeld eines Tiefs über England gelangt allmählich der Saharastaub auch nach Mitteleuropa und somit auch in den Alpenraum.
Animation der Sandpartikeln-Konzentration bis Donnerstag – ECMWF-Copernicus, UBIMET:
Vor allem am Donnerstag gibt es dann wieder eine hohe Konzentration an Staubpartikeln in der Luft. Allerdings wird das Ereignis am Abend rasch von einer Kaltfront beendet, die die Luft wieder „sauber“ wäscht. In abgeschwächter Form kommt es in den Nordalpen also zu einem so genannten „Blutregen“.
In der Folge bleibt die großräumige Strömung auf Nord bis West, somit kommt in nächster Zeit kein Saharastaub mehr nach Mitteleuropa.
Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der Februar 2021 mit einer Abweichung von rund +2,5 Grad deutlich zu warm. Auch der Vergleich zum neuen Klimamittel 1991-2020 fällt eindeutig zu Gunsten des Februars 2021 aus, wenngleich mit einem etwas geringeren Abstand. Die größten Abweichungen gab es im Bergland, Ehrwald schließt den Monat über 4 Grad zu warm, selbiges gilt für die Rudolfshütte und den Schöckl. Zu kalt war der Februar nirgends, am ehesten entsprachen die Temperaturen im Nordosten (Laa an der Thaya und Retz) noch dem Klimamittel.
Dass der Februar am Ende keine Spitzenplatzierung einnimmt, verhinderte eine deutlich zu kalte Periode zwischen dem 11. und 15. des Monats. In diesem Zeitraum wurden auch die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen: Auf bis zu -23,7 Grad kühlte es in St. Jakob im Defereggental ab, unterhalb von 1000 Metern lag der Kältepol mit -19,2 Grad in Schoppernau. Noch eisiger war es im Hochgebirge: Am Dachstein wurde mit -29,4 Grad die österreichweit tiefste Temperatur des ganzen Winters gemessen.
Diese Kältephase wurde aber von einem sehr milden Monatsauftakt und einem noch extremeren Monatsende in den Schatten gestellt. Bereits zu Beginn des Februars gab es bis zu 18 Grad in Feldkirch, in den letzten Tagen des Monats wurden dann reihenweise Rekorde gebrochen. 42 Wetterstationen verteilt über ganz Österreich haben ihren Rekord eingestellt bzw. gebrochen, willkürlich ausgewählte Beispiele sind Bregenz, Wien und Zwettl.
Außergewöhnliche Februar-Wärmewelle:
42 österreichische Wetterstationen haben ihren Februarrekord überboten bzw. eingestellt, zumindest 49 weitere waren im Rekordbereich (weniger als 1 Grad entfernt).
Das macht zusammen 1/3 aller 272 Wetterstationen in #Österreich. pic.twitter.com/mG6tJ3Ql13
In Punkto Niederschlag endet der letzte Wintermonat deutlich zu trocken, rund ein Drittel weniger Regen und Schnee verzeichneten die heimischen Wetterstationen. Dabei ergeben sich bei genauerer Betrachtung aber erhebliche lokale Unterschiede. Vom Arlberg über die gesamten Nordalpen hinweg bis in die Wachau fällt das Niederschlagsdefizit markant aus, exemplarisch hierfür stehen Imst mit -85%, Saalbach und Mürzzuschlag mit je -80% und St. Pölten mit -85% im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1981-2010. Der totale Kontrast ergibt sich beim Blick in den Süden und Südwesten der Republik. Ein einziges Italientief zu Monatsbeginn brachte in Osttirol und Kärnten nahezu den gesamten heurigen Februarniederschlag – und dieser fiel nicht zu knapp aus: Am Weißensee kommen im Februar normalerweise rund 37 l/m² zusammen, heuer waren es mit 92 l/m² fast dreimal so viel. Auch Döllach und Mallnitz weisen doppelt so viel Niederschlag wie im Durchschnitt auf.
Sonne macht fast überall Überstunden
Passend zum beständigen Hochdruckwetter v.a. in der zweiten Monatshälfte mit Nebel und Hochnebel in den Niederungen, oft aber strahlendem Sonnenschein in sowie auf den Bergen präsentiert sich auch die Bilanz der Sonnenscheindauer. Nahezu in ganz Österreich schien die Sonne häufiger als im langjährigen Mittel, meist liegen die Abweichungen bei +20 bis +40 Prozent. Einzig im Flachland des Nordostens hinken die Sonnenstunden im ablaufenden Monat dem Soll etwas hinterher, Poysdorf beispielsweise weist ein Defizit von knapp 20 Prozent auf. Ganz anders dagegen das Bild auf den heimischen Gipfeln: Auf der Kanzelhöhe in Kärnten schien die Sonne bis dato schon 189 Stunden lang, 141 Stunden sind es hier im langjährigen Mittel im gesamten Februar. Damit ist die Station hoch über dem Ossiacher See die absolut sonnigste in ganz Österreich. Bei den bewohnten Orten hat Lienz mit 184 Sonnenstunden die Nase vorne.
Extremwerte Februar 2021 (Bundesland, Tag des Auftretens) Stand: Sonntag, 28.02.2021, 10:00 Uhr
Höchste Temperaturen
22,6 Grad Köflach (ST, 23.)
22,3 Grad Deutschlandsberg (ST, 23.)
21,9 Grad Berndorf (NÖ, 26.)
21,7 Grad Güssing (B, 24.)
21,6 Grad Reichenau/Rax (NÖ, 25.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-23,7 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 14.)
-23,2 Grad Lech/Arlberg (V, 14.)
-22,7 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 14.)
-22,6 Grad Flattnitz (K, 13.)
-22,5 Grad Galtür (T, 14.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-19,2 Grad Schoppernau (V, 14.)
-18,9 Grad Weißensee (K, 15.)
-18,6 Grad Reutte (T, 13.)
-18,5 Grad Litschau (NÖ, 15.)
-18,1 Grad Summerau (OÖ, 15.)
Anzahl Frosttage (Tiefstwert kleiner 0 Grad)
28: Lienz, Schmirn, St. Leonhard im Pitztal, Obergurgl, St. Jakob im Defereggental, Kals, Galtür, Sillian (alle T), Mürzzuschlag, Aflenz, Neumarkt, Turnau (alle ST), Mallnitz (K)
27: Tamsweg, St. Michael im Lungau, Bad Gastein, Rauris, Böckstein, Radstadt, Bad Hofgastein, Mariapfarr (alle S), Weißensee, Flattnitz (beide K), Pichl, Seckau, Oberwölz (alle ST), Seefeld, Holzgau, Unterwindau (alle T)
25: Flirsch, Imst, Kirchdorf in Tirol, Nauders (alle T), Semmering, Lunz am See (beide NÖ), Lech/Arlberg (V), Taxenbach, Saalbach, St. Johann/Pongau, Zell/See, St. Veit/Pongau (alle S), Rottenmann, Murau, Zeltweg, Gröbming, Bad Mitterndorf (alle ST)
Seit Wochenbeginn liegt Europa am Rande eines umfangreichen Hochs mit Kern über Südosteuropa. Mit einer südwestlichen Höhenströmung wurde dabei sehr warme Luft zu uns geführt, welche auch jede Mengen Saharastaub mit im Gepäck hatte. Die Temperaturen lagen dabei teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Mittel und von Frankreich bis Kroatien und Polen wurden verbreitet neue Monatsrekorde aufgestellt.
You would be forgiven for thinking it is early summer. We are at the peak of this European winter ‚heatwave‘.
Einige Rekorde für den Februar bzw. Winter stammen von einer außergewöhnlichen Wärmewelle im Februar 2019, als in ganz Mitteleuropa von Schottland und England bis nach Österreich und Ungarn neue Landesrekorde für den Februar aufgestellt wurden. Nur zwei Jahre später wurden diese Werte nun gebietsweise wieder übertroffen, allein in Deutschland und Österreich wurden mehr als 200 neue Stationsrekorde aufgestellt.
Ein kurzer Länderüberblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Österreich
In den vergangenen Tagen wurden mit der Ausnahme von Kärnten in jedem Bundesland neue Stationsrekorde aufgestellt. In Summe sind mehr als 35 Stationen betroffen, darunter Orte wie Zwettl, Bad Mitterndorf, Ramsau am Dachstein, Bad Gastein, Bischofshofen, Bregenz, Podersdorf, Windischgarsten, Mariazell, Tannheim und Wien-Unterlaa. Auch auf den Bergen wurden aber neue Wärmerekorde gebrochen, wie etwa am Brunnenkogel mit +4 Grad. Am wärmsten wurde es in Köflach mit 22,6 Grad am 23.2. (ebenfalls Stationsrekord), der Landesrekord aus dem Februar 2019 wurde aber nicht erreicht (24,2 Grad in Deutschlandsberg).
Wärmerekord-Reigen am Beispiel Sulzberg (V, 1016 Meter):
Seit Beginn der Wärmewelle wurde 5x der bisherige Rekord für das höchste Minimum, 4x für das höchste Maximum überboten. #WärmeIrrsinnpic.twitter.com/RJK5fZetpP
In Deutschland wurden in den vergangenen Tagen an mehr als 180 Wetterstationen neue Monatsrekorde bzw. meist auch Jahreszeitenrekorde aufgestellt. Betroffen war das gesamte Land, so gab es neue Rekorde etwa in Berlin, Köln, Hamburg und Nürnberg. Zum Teil weisen die Stationen auch langjährige Messreihen auf wie etwa Potsdam (seit 1893), Leipzig (seit 1863) Cottbus (1888) und Nürnberg (1879). Am wärmsten wurde es mit 22,0 Grad in Ohlsbach am 25. Februar. Der Landesrekord wurde allerdings nicht übertroffen.
In unserem westlichen Nachbarland wurden ebenfalls mehrere Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in Glarus, St. Gallen, La Brévine oder auf dem Hörnli. Auch Vaduz in Liechtenstein hat mit 21,9 Grad bei föhnigem Südwind bereits am 21.2. eine neue Bestmarke aufgestellt.
Polen
Am 25.2.2021 wurde in Maków Podhalański eine Höchsttemperatur von 22,1°C gemessen. Der alte Februarrekord des Landes lag bei 21,4 °C, aufgestellt am 25.2.1990 an der gleichen Station. Auch in vielen anderen Orten wurden aber neue Stationsrekorde aufgestellt wie etwa in Warschau mit 18,3 Grad.
Schweden
Der Rekorde aus dem Februar 2019 von 16.7 Grad wurde am 25.2.21 am Flughafen Kalmar mit 17.0 Grad übertroffen. Dies stellt neben dem Februarrekord auch den Winterrekord für ganz Schweden dar.
Slowenien
Am 24. Februar wurden in Dolenje in Bilje 25.3 Grad erreicht. Der neue Landesrekord übertrifft den bisherigen Spitzenwert aus dem Februar 2019 um 1,2 Grad. Es handelt sich zudem auch um den frühesten, jemals verzeichneten Sommertag des Jahres in Slowenien (mind. 25,0 Grad). Zuvor war dies nicht vor dem 14. März beobachtet worden.
Kroatien
In Kroatien wurden am 24. Februar ebenfalls neue Stationsrekorde sowie auch eine neuer Landesrekord aufgestellt: In Knin wurden 26,4 Grad erreicht und auch in Senj gab es sommerliche 25,0 Grad. Der bisherige Landesrekord stammte aus dem Jahr 1990 mit 25,0 Grad in Split.
Slowakei
Am 25.2.21 wurde mit 20,8 Grad in Hurbanovo ein neuer Landesrekord aufgestellt. Der bisherige Rekord aus dem Februar 2019 wurde um 0,2 Grad übertroffen.
Italien
Besonders in Friaul-Julisch Venetien wurden am 24.2. einige neue Monatsrekorde aufgestellt. In Udine wurden 24,8 Grad erreicht, in Capriva sowie in Cividale del Friuli 25,5 Grad, in Gradisca 25,6 und in Cervignano sogar 26,4 Grad. Die bisherigen Rekorde seit 1990 wurde teilweise um mehr als 4 Grad überboten!
Frankreich
An mehr als 50 Wetterstationen wurden neue Monatsrekorde aufgestellt wie etwa in Colmar, Straßburg, Annency oder Lille. Auch manche langjährige Stationen waren betroffen wie beispielsweise Pontarlier mit 21,5 Grad (Messungen seit 1874) oder Chamonix mit 20,1 Grad (seit 1880).
Momentan erleben wir eine extrem warme Wetterphase, die am gestrigen Dienstag mit 22,6 Grad in Köflach ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Dies bedeutete hier einen neuen Temperaturrekord, selbiges gelang seit Wochenbeginn schon unter anderem Bregenz, Dornbirn sowie Ramsau am Dachstein. Auch auf den Bergen herrschen aktuell außergewöhnlich hohe Temperaturen, stellten doch der Brunnenkogel und der Jauerling ebenfalls neue Bestmarken für die höchste je gemessene Temperatur in einem Februar auf.
Wie ungewöhnlich die derzeitigen Tageshöchstwerte sind, zeigt ein Vergleich mit den Frühlingsmonaten April und Mai. Jetzt Ende Februar bewegen sich die Höchstwerte im langjährigen Mittel eigentlich zwischen 4 und 8 Grad. 13 bis 17 Grad sind die durchschnittlichen Höchsttemperaturen im April, um die 20 Grad am Nachmittag sind eigentlich sogar erst im Mai normal.
Noch bis Freitag extreme Wärme
Das kräftige Hoch namens ILONKA bleibt uns auch noch heute, morgen und am Freitag erhalten. Die Folge sind vielerorts strahlender Sonnenschein, Nebel und Hochnebel in der ersten Tageshälfte weichen meist bis Mittag der Sonne. In der Atmosphäre gibt es immer noch einiges an Saharastaub, sodass der Himmel anstelle von tiefblau oftmals weißlich schimmert. Die Temperaturen bleiben nichtsdestotrotz auf einem ungewöhnlich hohen Niveau. Je nach Nebelauflösung steigen sie auf meist 10 bis 20 oder sogar 21 Grad. Somit wackeln vereinzelt weitere Monatsrekorde.
Hier die prognotizierten Höchstwerte für den morgigen Donnerstag (zum Vergrößern anklicken bzw. -tippen):
Erst in der Nacht auf Samstag erfasst Österreich von Nordosten her kühlere Luft.
Abkühlung, neues Hoch
Der Temperaturrückgang Freitagnacht verläuft in Summe ziemlich unspektakulär, Regen oder gar Schnee bleiben bis weit in die kommende Woche Mangelware. Am Samstag klettern die Temperaturen noch auf rund 6 bis 15 Grad, somit kühlt es doch verbreitet um einige Grad ab. Eine ähnliche Temperaturspanne hat der Sonntag zu bieten. Selbst das ist für die letzten Tage des meteorologischen Winters aber noch deutlich zu mild, ruft man sich die 4 bis 8 Grad in Erinnerung, die zu dieser Jahreszeit angemessen wären. Zum Start in den meteorologischen Frühling am Montag setzt sich im Alpenraum das nächste Hoch in Szene, die kommende Woche verspricht somit wieder viel Sonne. Die Temperaturen nähern sich im Laufe der Woche schon wieder der 20-Grad-Marke an. Ein Wintereinbruch ist jedenfalls weit und breit nicht in Sicht.
Pollenflug
Begünstigt durch das trockene und sehr warme Wetter der vergangenen Tage befinden sich Hasel und Erle in den Niederungen bereits in Vollblüte, die Pollenkonzentrationen beider Arten sind in den Niederungen mäßig bis hoch. Begünstigt sind hierbei noch die höheren Lagen sowie schneebedeckte Täler. Auch in den kommenden Tagen ist – trotz vorübergehender Abkühlung – mit verstärktem Pollenflug samt Auswirkungen auf Allergiker zu rechnen.
Das zweite markante Saharastaub-Ereignis des Jahres ist eingetreten. Deswegen war der heutige Sonnenaufgang vor allem im westlichen Bergland extrem diesig, aber auch im Osten war die staubige Luft zwischen den Nebel- und Hochnebelfeldern deutlich zu erkennen (siehe Titelbild, Wien 1140 heute in der Früh).
Im Gegensatz zum letzten Ereignis befinden sich zudem die höchsten Konzentrationen an Saharastaub derzeit eher in den mittleren und niedrigen Schichten der Atmosphäre. Somit kommt es trotz des trockenen Wetters zu einer allmählichen Ablagerung von Sandpartikeln am Boden. Ohne Regen oder Schnee als verstärkende Prozesse wird diese Ablagerung aber wohl kaum auffallen.
Der Höhepunkt des Ereignisses wird heute erreicht, doch bis inklusive Freitag bleibt uns die sandige Stimmung erhalten (unten auf das Bild klicken, falls die Animation nicht automatisch gezeigt wird). Erst in der Nacht auf Samstag sorgt eine aufziehende Kaltfront aus Norden für einen endgültigen Abtransport.
Titelbild: Der heutige Sonnenaufgang im Westen Wiens, zwischen Nebel und Saharastaub – Michael Beisenherz / UBIMET
Schauen wir aber zunächst zurück. Vor etwa drei Monaten haben wir hier versucht die Prognoseergebnisse der Langfristmodelle diverser nationaler Wetterdienste für den Winter in Worte zu fassen. Von einem um etwa +0,5 bis +1 Grad zu mildem Winter bei wahrscheinlich ausgeglichener Niederschlagsbilanz war die Rede. Wenige Tage vor Schluß liegt die Österreichweite Abweichung gegenüber der Klimareferenzperiode 1981-2010 nun bei +1,3 Grad und damit sogar noch etwas über der vorsichtigen Prognose. Gerade im Flach- und Hügelland war der Winter hinsichtlich Schnee und Kälte zwar besser als der vorhergehende 2019/20, dennoch konzentrierten sich die winterlichen Phasen meist nur auf wenige Tage.
Was die Niederschlagsbilanz des Winters angeht, so kann diese durchaus als relativ ausgeglichen angesehen werden, obwohl im landesweiten Schnitt 124 % erreicht wurden. Im Norden war es zu trocken, im Süden teils deutlich zu nass. Solche kleinräumigen Unterschiede hängen im Alpenraum von einzelnen Wetterlagen ab und können durch Langfristmodelle nicht wiedergegeben werden.
Und nun zum anstehenden Frühling: Grundsätzlich hat dieser ja so ziemlich das gesamte Wetterspektrum zu bieten. Spätwinterliche Phasen sind genauso zu erwarten wie frühsommerliche mit Gewittern und Temperaturen um 30 Grad. Bringt man all das Wetter der drei Monate zusammen, darf man sich gemäß der Mehrheit der Langfristmodelle aber durchaus wieder auf einen eher zu milden Frühling freuen. Wie im Winter soll die Abweichung im Frühling bei 0,5 bis 1 Grad im positiven Bereich liegen. Das deutsche Modell des DWD geht sogar bis zu +2 Grad, verhaltener ist das europäische ECMWF-Modell mit lediglich bis zu +0,5 Grad Abweichung. Die Wahrscheinlichkeit für ein (wie auch immer) zu mildes Frühjahr liegt nach dem Mittel bei 70 bis 80 %. Zugegeben: In Zeiten des Klimawandels ist dies keine allzu gewagte Aussage.
Gerade der Wonnemonat Mai war in den letzten beiden Jahren ja verhältnismäßig kühl. Ob nun 2021 wieder mal ein zu milder Mai heraus springt, lässt sich jedoch basierend auf einer Jahreszeitenprognose nicht sagen.
Was den Niederschlag im Frühling angeht, so sehen die Langfristmodelle allesamt keine markanten Abweichungen. Das Mittel aus allen zeigt über weiten Teilen Europas eine relativ ausgeglichene Bilanz:
Das Hoch ILONKA sorgt derzeit in weiten Teilen Mitteleuropas für ruhiges und mildes Wetter. Tiefausläufer über dem Ostatlantik müssen auch in den kommenden Tagen außen vor bleiben.
Entsprechend präsentierte sich der Himmel über Mitteleuropa heute fast überall wolkenfrei, der einzige Spielverderber war, wie so oft bei Hochdruckwetterlagen zu dieser Jahreszeit, der Nebel.
Während man sich heute im Nordosten Österreichs im Dauergrau mit nur leicht positiven Höchstwerten begnügen musste, kletterte das Quecksilber im Inntal auf 18, in Bludenz im Walgau sogar auf 21 Grad!
Ausblick
In der kommenden Woche geht es wettertechnisch unter Hochdruckeinfluss weiter, ab Dienstag nimmt die Nebelpersistenz im Flachland ab und wir dürfen uns dann im ganzen Land auf viel Sonnenschein und auch im Osten auf zweistellige Temperaturwerte freuen.
Titelbild: Webcam St. Johann in Tirol @ www.foto-webcam.eu
Hoch ILONKA reicht derzeit vom Schwarzen Meer bis zum Alpenraum und Italien. An dessen Vorderseite werden aus Nordafrika für die Jahreszeit ungewöhnlich warme Luftmassen nach Mitteleuropa geführt. Somit verlaufen die kommenden Tage im Bergland sehr mild und sonnig.
Im Flachland hingegen sorgt das Inversionswetter für teils dichten Nebel. Dieser reicht von der südöstlichsten Steiermark bis ins Wein- und Waldviertel, sowie vom oberösterreichischen Seengebiet bis zum Tullnerfeld. Stellenweise bleibt es hier den ganzen Tag über trüb und relativ kalt.
Am Sonntag verbreitet trüb
Am Sonntag kommt im Bergland vorübergehend Südföhn auf und es wird noch milder, in den Niederungen um den Alpenbogen herum hält sich hingegen verbreite Nebel oder Hochnebel. Somit verschärfen sich noch die Temperaturgegensätze.
Im Dauergrau kommen die Temperaturen im Waldviertel teilweise nicht über 4 Grad hinaus, in Vorarlberg und Nordtirol sind in den Tallagen hingegen Höchstwerte von bis zu 18 Grad zu erwarten. Im östlichen Flachland kommt lebhafter Südostwind auf, somit wird es hier im Gegensatz zu Samstag trotz Hochnebel etwas milder.
In der neuen Woche geht es dem Nebel an den Kragen
Der Montag startet in den Niederungen wieder verbreitet mit Nebel, allerdings dreht der Wind in höheren Schichten auf West und somit löst sich der Nebel im Tagesverlauf verbreitet auf. Am Dienstag überwiegt abseits von ein paar Frühnebelfelder auch im Flachland der Sonnenschein und dazu wird es mit 15 bis 20 Grad ungewöhnlich warm für Ende Februar.
Quelle Titelbild: https://www.foto-webcam.eu/webcam/burg-altpernstein/
Obwohl die Mitte des Monats durch eine Kältewelle geprägt war, bilanziert der Februar mit der Ausnahme vom leicht zu kalten Nordosten derzeit verbreitet zu warm. Mancherorts wie beispielsweise im Ehrwalder Becken, im Ennstal, in den Karawanken oder in der Silvretta war der Monat bislang rund 2 Grad zu warm.
Ein Blick auf die Wettermodelle zeigt, dass der Monat am Ende deutlich zu warm abschließen wird: Am Wochenende baut sich nämlich über Mittel- und Osteuropa ein umfangreiches Hochdruckgebiet auf und mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen sehr milde Luftmassen nach Österreich. Damit steigen die Temperaturen weiter an, im Gebirge liegen sie teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt.
Sonnenschein und Hochnebel
Am Freitag streift eine schwache Störung die Alpennordseite, diese bringt aber nur vom Bodensee bis ins Mühlviertel vorübergehend ein wenig Regen. Im Tagesverlauf kommt im Süden und Westen die Sonne zum Vorschein, im Nordosten bleibt es dagegen bewölkt. Die Temperaturen erreichen 5 bis 14 Grad. Ab Samstag gibt es im Bergland dann täglich strahlenden Sonnenschein, im Flachland sorgen teils zäher Nebel und Hochnebel hingegen gebietsweise wie etwa im Wald- und Weinviertel für herbstlich anmutendes Wetter. Die Temperaturen kommen im Dauergrau nur knapp über 5 Grad hinaus, sonst gibt es frühlingshafte 10 bis 17, am Sonntag mit Föhn vereinzelt auch 18 Grad.
Kommende Woche mild und teils diesig
Auch zu Wochenbeginn setzt sich der Hochdruckeinfluss fort und aus Südwesten gelangen weiterhin sehr milde Luftmassen ins Land. Örtlich sind in den Alpen dabei Spitzenwerte um 20 Grad in Reichweite und zur Wochenmitte lässt auch die Nebelneigung im Flachland langsam nach. Damit steigen die Temperaturen aus jetziger Sicht ab Dienstag auch hier auf deutlich überdurchschnittliche Werte an.
Kommende Woche zeichnet sich nur ein Schönheitsfehler ab, denn mit der südwestlichen Strömung gelangt wieder viel Saharastaub nach Mitteleuropa, der mitunter für diesige Verhältnisse sorgen kann. Eine Änderung ist nach derzeitigem Stand frühestens zum Monatsende hin möglich und bis dahin ist auch kein nennenswerter Niederschlag mehr in Sicht.
Die Temperaturen im östlichen Flachland sind seit dem Eisregen am Mittwochmorgen deutlich angestiegen. Man könnte meinen, dass eine Warmfront für die Erwärmung verantwortlich war, da man bei Kaltfronten ja eher eine Abkühlung erwartet. Tatsächlich war allerdings eine Kaltfront für die Erwärmung verantwortlich.
Maskierte Kaltfront
Am Mittwochmorgen ist die Kaltfront von Tief YUKON mit Kern bei Dänemark über Ostösterreich hinweggezogen. In der Höhe hat es dabei auch etwas abgekühlt, so ist etwa die Temperatur auf der Rax von +4 auf -1 Grad zurückgegangen. Da es am Boden aber wärmer geworden ist, sprechen Meteorologen in solchen Fällen von einer maskierten Kaltfront. Diese kommen im Winter häufig vor, wenn sich etwa bei einer ruhigen Hochdruckwetterlage durch Ausstrahlung ein flacher Kaltluftsee am Boden gebildet hat (der manchmal durch Nebel bzw. Hochnebel sichtbar wird). Dieser wird durch den auffrischenden Wind ausgeräumt, weshalb am Boden eine Erwärmung stattfindet.
Frühlingsluft im Bergland
In den kommenden Tagen erfassen mit einer westlichen bzw. ab dem Wochenende südwestlichen Höhenströmung zunehmend milde Luftmassen das Land. Die Temperaturen steigen vor allem im Bergland deutlich an, so klettert die Nullgradgrenze bis Sonntag auf über 3000 m. Auch in den Niederungen wird es immer milder: Die Höchstwerte liegen am Donnerstag bei einem Mix aus Sonne und Wolken meist zwischen 8 und 13 Grad. Nur in inneralpinen Tallagen in Salzburg und Osttirol sowie im äußersten Nordosten bleibt es mitunter eine Spur kühler.
Hochnebel
Am Freitag sorgt eine schwache Störung an der Alpennordseite für durchziehende Wolken, bis auf ein wenig Regen vom Bodensee bis ins Inn- und Mühlviertel bleibt es aber trocken. Am Wochenende wird es dann noch milder: Auf den Bergen liegen die Temperaturen teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Mittel und auch in manchen Tälern der Nordalpen gibt es bei viel Sonnenschein Spitzenwerte zwischen 14 und 17, am Sonntag mit Föhn auch bis zu 19 Grad. In den Niederungen stellt sich allerdings gebietsweise wieder eine Inversionswetterlage ein, so muss man am Wochenende vor allem im Nordosten mit teils zähem Nebel bzw. Hochnebel rechnen. Besonders im Wald- und Weinviertel verharren die Temperaturen daher noch unterhalb der 10-Grad-Marke.
Die winterliche Wetterphase in Österreich neigt sich dem Ende zu. Während die Schneefallgrenze am Dienstagmorgen im Osten noch in tiefen Lagen lag, steigt sie am Mittwoch auf 1000 bis 1200 m an. Ein Randtief namens YUKON hat ab der Nacht auf Mittwoch zudem ausgehend von den westlichen Nordalpen bzw. Oberösterreich neuerlich etwas Regen gebracht und am frühen Mittwochmorgen gab es gebietsweise erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen.
Eisregen
Am Mittwoch fällt an der Alpennordseite von Beginn an zeitweise Regen, Schnee fällt meist erst oberhalb von 1000 bis 1200 m. Vor allem vom Kamptal über das Weinviertel bis in den Seewinkel sowie streckenweise auch in manchen Tälern vom Pinzgau und Oberkärnten bis zum Semmering besteht dabei auf den gefrorenen Böden erhöhte Glatteisgefahr! Auch im Süden kann es stellenweise glatt werden, ab Mittag kommt hier dann immer häufiger die Sonne zum Vorschein. Der Wind dreht auf West bis Nordwest, im Donauraum und im Osten frischt er im Tagesverlauf kräftig auf. Mit 5 bis 12 Grad wird es dabei auch im Osten deutlich milder und die Glättegefahr lässt nach.
Nach dem sonnigen und kalten Wochenende stellt sich das Wetter am Montag grundlegend um. Mit einer Warmfront geht die Kältewelle zu Ende, bevor sich aber die milder Luft so richtig durchsetzt, gibt es nochmals etwas Neuschnee bis in tiefe Lagen.
Schnee über Nacht
Am Abend setzt mit einer Warmfront im Westen leichter Schneefall ein, der sich in der Nacht entlang der Alpennordseite langsam ostwärts ausbreitet. Während die Schneefallgrenze im Westen rasch über 1000 m ansteigt, schneit es östlich von Linz bis in tiefe Lagen.
In Wien setzt gegen Mitternacht Schneefall ein und am Dienstag in der Früh ist im ganzen Osten nochmals mit winterlichen Fahrbedingungen und Schneeglätte zu rechnen. In Salzburg und Oberösterreich ist in der Nacht gebietsweise auch gefrierenden Regen und somit Glatteis möglich.
Deutlich milder im Westen
Am Dienstagvormittag klingen Regen und Schneefall bald ab und besonders im Westen scheint am Nachmittag häufig die Sonne und die Temperaturen übersteigen schon die 10-Grad-Marke. Im Osten hingegen bleibt es auch am Faschingsdienstag nochmals winterlich kalt. Im Weinviertel herrscht nochmals Dauerfrost und man kann noch einen Tag die winterliche Landschaft genießen.
Am Mittwoch wird es dann auch im Osten deutlich milder, eine maskierte Kaltfront räumt die vorhandene Kaltluft aus und generell setzt sich dann milderes Wetter durch.
Während in Österreich der Höhepunkt der Kältewelle am heutigen Valentinstag überschritten ist und es in der neuen Woche peu a peu von Westen her milder wird, hält der Winter gerade im östlichen Mittelmeer Einzug. Ein Sturmtief, das vom griechischen Wetterdienst den Namen MEDEA erhalten hat, zog von Süditalien nach Griechen und bis zum Montag weiter ins Schwarze Meer. Dabei stößt die arktische Kaltluft bis in den östlichen Mittelmeerraum vor und sorgt in großen Teilen von Griechenland sowie am Bosporus für winterliche Bedingungen.
In der nördlichen Ägäis fällt selbst auf den Inseln Schnee, dazu kommt noch teils stürmischer und eisiger Nordwind. hier Bilder aus Istanbul:
Für Schnee in Athen hat es allerdings nicht gereicht, das ist aber auch selten der Fall. In Istanbul und im Norden von Griechenland fällt dagegen so gut wie jeden Winter zumindest einmal Schnee.
Die Kaltluft hält sich nun einige Tage im östlichen Mittelmeer, erst zum kommenden Wochenende hin setzt sich allmählich milderes Wetter durch.
Wahrscheinlich habt ihr es schon bemerkt: Es ist kalt draußen! Doch heute war für Österreich ein besonders kalter Tag. Denn die Temperaturhöchstwerte blieben landesweit unter dem Gefrierpunkt. Maximal wurden -0.3 Grad an gleich 4 Wetterstationen verzeichnet: Bischofshofen (Salzburg), St. Andrä im Lavanttal (Kärnten), Frohnleiten (Steiermark) und Güssing (Burgenland). Somit war dieser Freitag landesweit auch ein sogenannter Eistag!
Dass es landesweit ganztags frostig bleibt, ist im heurigen Winter erstmalig. Nicht nur das: Auch in den Jahren 2020 und 2019 wurde ein landesweiter Eistag nie verzeichnet! Das letzte Mal war es nämlich am 27. Februar 2018 der Fall. Auch damals erreichte eine sehr kalte, kontinentale Luftmasse polaren Ursprungs den Alpenraum. Der Tageshöchstwert wurde damals in Spittal an der Drau (Kärnten) mit -2.5 Grad gemessen:
Ab dem morgigen Samstag kehren dann tagsüber zumindest gebietsweise wieder zarte Plusgrade zurück.
Titelbild: Spezielle Tage am 12.02.2021: Eistag im ganzen Land – UBIMET
-24,2 Grad ist die bisher tiefste gemessene Temperatur in diesem Winter, aufgestellt am 11. Jänner in St. Jakob im Defereggen, Tirol. Während der aktuellen Kälteperiode wurde dieser Extremwert zwar noch nicht wieder erreicht, aber auch die nun folgenden Nächte zeigen sich bei klarem Himmel bitterkalt. Bis zu -25 Grad sind in den Nächten auf Sonntag und Montag möglich, dann ist zumindest der diesjährige Kälterekord in Gefahr. Dies gilt jedoch nicht für den absoluten Kälterekord in Österreich, denn die im Jahre 1929 in Zwettl, NÖ gemessenen -36,6 Grad sind dann noch immer weit entfernt.
Viel Sonnenschein am Wochenende
Klarer Himmel über Nacht bedeutet nicht selten wenig Wolken tagsüber. Und so ist am Wochenende dank Hochdruckeinfluss im ganzen Land mit viel Sonnenschein zu rechnen, teils ist es gar wolkenlos. Bis zu 10 Stunden Sonne pro Tag sind inzwischen bereits wieder möglich. Nur im Nordosten machen sich am Samstag noch mehr Wolkenfelder bemerkbar und einzelne Schneeschauer sind nicht ausgeschlossen. Die Höchstwerte liegen dann mit -8 bis 0 Grad noch überall unter dem Gefrierpunkt, am Sonntag, dem Valentinstag, mit -4 bis +4 Grad auch bereits wieder etwas darüber. Der teils lebhafte Nordwind verschärft das Kälteempfinden aber nach wie vor.
Unbeständiger ab Montag
Zu Beginn der neuen Woche weicht das wetterbestimmende Hoch schließlich etwas nach Osten ab, damit können auf den Westen Österreichs wieder Tiefausläufer und mildere Luft übergreifen. Von Vorarlberg bis nach Oberösterreich dominieren somit bereits wieder die Wolken und ab Montagnacht kommen an der Alpennordseite Schnee und Regen auf, die Schneefallgrenze liegt zwischen 1300 m am Arlberg und tiefen Lagen in der Eisenwurzen. Während zur Wochenmitte im Westen untertags bereits bis zu +10 Grad erreicht werden, bleibt es nach Osten zu noch kälter. In den Nächten liegen die Tiefstwerte hingegen überall weiterhin im Frostbereich.
Nahezu landesweit herrscht Frost, nur in weiten Teilen Kärntens und im Lienzer Becken lässt der Nordföhn die Temperaturen in den unteren Plus-Bereich steigen.
Die Schneeverwehungen sind eindrücklich anhand einiger Webcams zu sehen, wie hier am Mölltaler Gletscher:
In 2000 Meter Höhe, herrschen Temperaturen von rund -15 Grad, die Luft ist zudem sehr trocken. Mit den durchziehenden Schneeschauern beginnt die Luft märchenhaft zu glitzern, wie hier auf der Nordkette oberhalb von Innsbruck. (Die Temperturangabe in der Webcam ist vermutlich auf die Beheizung ebendieser zurück zu führen und spiegelt derzeit nicht die Außentemperatur wider).
Steigende Lawinengefahr
Die umfangreichen Schneeverfrachtungen führen in Lagen oberhalb von 1800 m zu einer heiklen Triebschneesituation – hier gilt die Lawinenwarnstufe 3 (erheblich). Touren im alpinen Gelände sind nur mit erhöhter Vorsicht und entsprechender Erfahrung zu empfehlen. Weitere Infos dazu gibt es bei den Lawinenwarndiensten:
Auf der Rückseite des Balkantiefs VOLKER gelangt ab Mittwochabend deutlich kältere Luft aus Nordosteuropa ins Land. Somit stellt sich von Donnerstag bis mindestens Samstag mit nur sehr wenigen Ausnahmen im Süden landesweit Dauerfrost ein. In den Nächten ist zum Wochenende hin verbreitet mit strengem Frost zu rechnen.
Windchill
Die Druckgegensätze zwischen Tief VOLKER und Skandinavienhoch HELIDA nehmen in den kommenden Stunden zu. Der markante Kaltlufteinbruch geht somit mit kräftigem, in Böen mancherorts auch stürmischem Wind einher. Dies wird das Kälteempfinden durch den sogenannten Windchill-Effekt deutlich verstärken. Dabei sorgt der Wind dafür, dass sich die Luft deutlich kälter anfühlt, als eigentlich das Thermometer anzeigt.
Anbei noch eine Tabelle zur besseren Veranschaulichung:
Strenger Frost
Vor allem am Donnerstag und Freitag sind selbst im nördlichen und östlichen Flachland nur Höchstwerte zwischen -2 und -5 Grad in Sicht. Die Tiefstwerte erreichen landesweit -5 bis -15 Grad, inneralpin sowie in manchen Senken des Nordens sind am Wochenende auch Werte zwischen -20 und -25 Grad in Reichweite.
Teils stürmische Böen
Am Donnerstag weht der Nordwind verbreitet lebhaft bis kräftig. Im Osten und Südosten sowie in manchen prädestinierten Nordföhntälern der Südalpen sind auch Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h möglich. Zwar lässt der eisige Wind zum Wochenende hin etwas nach, abseits des Berglands weht er aber weiterhin mäßig bis lebhaft aus Nordost.
Extreme Windchill-Werte
Die zu erwartenden Temperaturen zwischen -5 und -10 Grad im Osten werden sich vor allem am Donnerstag bei kräftigem Nordwind wie etwa -15 Grad anfühlen. Kurzzeitig sind mit stürmischen Böen aber auch Windchill-Werte unter -20 Grad in Reichweite! Wenn man sich längere Zeit im Freien aufhält, sollte man also auf ausreichenden Kälteschutz achten, wie etwa mehrere Kleiderschichten von unterschiedlicher Dicke und Material (Zwiebelschalenprinzip) sowie eine gute Kopfbedeckung.
Titelbild: Wind un Kälte, der Windchill-Effekt – pixabay.com
Der Februar war bislang außergewöhnlich mild, so lagen die Temperaturen in der ersten Woche des Monats im Landesmittel meist 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Nur in den Tälern Osttirols und Oberkärntens gab es unterdurchschnittliche Werte um -1 Grad, während die Abweichungen im Weinviertel bis zu +3 Grad erreicht haben. Die außergewöhnlich milde Witterung mit Temperaturen bis zu 18,4 Grad in Feldkirch wurde durch eine Kaltfront am Sonntag mittlerweile beendet, dies ist allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack auf einen bevorstehenden, massiven Kaltlufteinbruch am Donnerstag.
Arktische Kaltluft
Bis einschließlich Mittwoch liegt Österreich noch im Übergangsbereich zwischen milden Luftmassen im Süden und kalter Luft über Deutschland. Unter Tiefdruckeinfluss dominieren dabei die Wolken und zeitweise fällt etwas Regen oder Schnee. Am Mittwoch wird Tief ULF von Tief VOLKER abgelöst, welches sich in der Nacht auf Donnerstag von Norditalien in Richtung Osteuropa verlagert. Im Laufe der zweiten Wochenhälfte etabliert sich über Skandinavien ein umfangreiches Hochdruckgebiet, welches im Zusammenspiel mit Tief VOLKER aus Norden arktische Kaltluft nach Österreich führt.
Eisiger Wind und strenger Frost
Der Donnerstag kennzeichnet den Beginn einer längeren Frostperiode. Anfangs fällt im Osten und entlang der Nordalpen noch ein wenig Schnee, sonst bleibt es überwiegend trocken und im Tagesverlauf kommt vor allem im Süden häufig die Sonne zum Vorschein. Bei teils stürmischem, eisigem Nordwind kommen die Temperaturen aber kaum mehr über -8 bis 0 Grad hinaus. Nur im Süden sind mit Nordföhn nochmals zarte Plusgrade zu erwarten.
Am Freitag setzt sich ruhiges Winterwetter durch, bei einem Sonne-Wolken-Mix überwiegt meist der freundliche Wettercharakter. Bis auf vereinzelte, leichte Schneeschauer vom Mühl- und Waldviertel bis zum Wienerwald bleibt es trocken. Der eisige Nord- bis Ostwind lässt allerdings nur langsam nach und mit maximal -8 bis 0 Grad hält der Frost an, auch in den Folgetagen setzt sich der Dauerfrost fort. In den Nächten muss man vielerorts mit strengem Frost rechnen, in manchen Alpentälern gibt es Tiefstwerte um -20 Grad. Kommende Woche steigen die Temperaturen vor allem im Westen geringfügig an, ein Ende des Kaltlufteinbruchs ist im Osten allerdings noch nicht in Sicht.
Auf der Bodenwetterkarte sieht man gut das Tief TRISTAN mit seinen beiden Zentren. Während TRISTAN I in Deutschland für Ungemach sorgt, ist für unser Wetter TRISTAN II über Norditalien entscheidend. Von Süden erreicht uns nämlich feuchte Luft, gleichzeitig sickert sehr kalte Luft bodennah in den Norden Österreichs.
Hier die Niederschlagsmengen von heute Nacht bis Montagfrüh. Schwerpunkt wie so oft in diesem Winter Osttirol und Oberkärnten, 30-40 l/m² kommen hier verbreitet zusammen. Noch mehr werden es im Lesach- und Gailtal sowie generell in den Karnischen Alpen mit teils bis zu 70 l/m²! Für Schnee ist es jedenfalls in den Tälern zu mild, erst oberhalb von 1200 bis 1600 m schneit es.
Gravierende Auswirkungen sollte der Regen aber nicht haben, die üppige Schneedecke im Südwesten saugt vieles davon wie ein Schwamm auf. Dort, wo der Schnee Gullys etc. verdeckt, sind aber kleinräumige Überschwemmungen möglich.
Zweiter Fokus liegt morgen auf dem Norden und Nordosten. Wie eingangs erwähnt trifft dort tagsüber langsam kältere Luft ein, in der Höhe bleibt es indes noch sehr mild. Somit muss man bis zum Nachmittag in erster Linie im Waldviertel mit gefrierendem Nieseln aus dem Hochnebel rechnen, zum Abend hin sowie in der Nacht regnet es dann auch Richtung Wien und Weinviertel vorübergehend gefrierend mit entsprechender Glättegefahr! Die Animation zeigt die Wetterzustände im Loop zwischen Sonntag 13 Uhr und Montag 07 Uhr.
Eine milde Strömung vom Atlantik sorgt derzeit für fast schon frühlingshaftes Wetter im Lande. Bedingt durch den teils stürmischen Westwind ging es heute Früh vom Innviertel über den Donauraum bis ins östliche Flachland bereits sehr mild in den Tag. Um 6 Uhr in der Früh wurden etwa in der Wiener Innenstadt bereits 13 Grad gemessen! Im Gegensatz dazu gab es in den inneralpinen Tälern in der Früh noch häufig Frost.
Am Wochenende Zweiteilung
Auch am Wochenende bleibt es gebietsweise sehr mild, vor allem im Westen des Landes treibt der Südföhn die Temperaturen am Samstag kräftig nach oben. So sind im Walgau und im südlichen Rheintal bis zu 16 Grad zu erwarten. Aber auch im Südosten bleibt es mild mit zweistelligen Plusgraden.
Im Gegensatz dazu fließt im Norden des Landes kalte Luft ein, im Waldviertel stellt sich etwa am Samstag und Sonntag stellenweise wieder Dauerfrost ein.
Ebenso kommen im östlichen Flachland am Samstag die Temperaturen nicht über 3 bis 4 Grad hinaus.
Am Sonntag zieht eine Kaltfront über Österreich hinweg und der Föhn an der Alpennordseite geht zu Ende, zudem bildet sich über Oberitalien ein weiteres Tief, welches feuchte Luftmassen an der Alpensüdseite staut. Infolgedessen regnet es im Süden, insbesondere in Osttirol und Oberkärnten kräftig, die Schneefallgrenze sinkt hier zum Abend hin auf etwa 1000 Meter ab.
Am Dienstag etabliert sich westlich der Britischen Inseln das Tief REINHARD und der Alpenraum kommt an seiner Vorderseite in den Genuss milder und feuchter Luft vom Atlantik.
Das Tief ist gekommen um zu bleiben, denn seine Ausläufer und Randtiefs werden in den kommenden Tagen unser Wetter maßgeblich bestimmen. Mit einer westlichen bis südwestlichen Strömung werden zunehmend milde Luftmassen in den Alpenraum gebracht (warme Farben in der Animation).
Entlang der Alpennordseite stellt sich somit wechselhaftes, wenn auch mildes Wetter ein. Von Vorarlberg bis ins Burgenland ziehen viele Wolken durch und wiederholt fällt Regen, die Schnefallgrenze liegt meist im Bergland oberhalb von 1000 m. Zudem weht am Donnerstag am Alpenostrand stürmischer Westwind.
Ab Mittwoch stellen sich vielerorts satte zweistellige Temperaturwerte ein, am Donnerstag und Freitag sind im Osten, am Samstag dank Föhn auch im Westen, vorfrühlingshafte 15 Grad in Reichweite.
Einen Wermutstropfen hat diese Wetterlage allerdings. Die milden Temperaturen und der lebhafte Wind begünstigen in den Donau-Bundesländern, also von Oberösterreich bis ins Burgenland, die Blühbereitschaft und den Pollenflug von Haselkätzchen – zum Leid vieler Allergiker.
Die Temperaturen im Jänner 2021 entsprechen im landesweiten Flächenmittel nahezu exakt dem Durchschnitt von 1981 bis 2010, allerdings gab es bei näherer Betrachtung ausgeprägte Unterschiede zwischen West und Ost. So gab es östlich der Linie Lavanttal-Flachgau verbreitet überdurchschnittliche Temperaturen mit Abweichungen zwischen +1 und +2 Grad. Die größte positive Abweichung überhaupt wurde in Kleinzicken mit +2,8 Grad zum langjährigen Mittel verzeichnet. In Vorarlberg sowie vom Kaiserwinkl über den Pongau bis in die Weststeiermark waren die Temperaturen meist durchschnittlich. Ganz anders das Bild vom Arlberg über den Pinzgau bis nach Osttirol und Oberkärnten: Hier war es im Jänner vielerorts 1 bis 3 Grad kälter als im langjährigen Mittel. Besonders in den Tallagen in Osttirol wurde die Kaltluft Dank der überdurchschnittlichen Schneelage an Ort und Stelle produziert, so war Lienz (-3 Grad Abweichung) der relativ kälteste bewohnte Ort im vergangenen Monat.
Monatsrückblick in Zeiten des Klimawandels
In diesem Jahr findet erstmals das neue Klimamittel von 1991 bis 2020 seine Anwendung. Am Beispiel des heurigen Jänners zeigt sich dabei gleich eindrucksvoll der Trend zu einem immer wärmer werdenden Klima in den vergangenen Jahren. Vergleicht man nämlich den Jänner 2021 mit dem bisher gültigen Klimamittel (1981-2010), so bilanziert der Monat wie eingangs beschrieben nahezu ausgeglichen temperiert. Im Vergleich zum noch älteren Klimamittel 1961-1990 war der Monat sogar rund 1 Grad zu warm. Stellt man den Jänner 2021 aber in Relation zum neuesten Klimamittel, so fiel der zurückliegende Monat sogar etwas zu kalt aus.
Viel Neuschnee im Süden und Westen
Ein Italientief sorgte gleich zu Beginn des Monats wieder einmal im Süden und Südwesten für große Niederschlagsmengen, bis zu knapp einem Meter Neuschnee fiel in Osttirol und Oberkärnten. Während hier im weiteren Verlauf des Monats vorübergehend wieder Ruhe einkehrte, kamen zur Monatsmitte auch die westlichen Nordalpen zu ihrem ersten markanten Schneefall des Winters. Selbst im Rheintal fiel fast ein halber Meter Schnee, für Feldkirch zeichnet sich nicht zuletzt durch diesen ergiebigen Schneefall der schneereichste Winter seit gut 20 Jahren ab. Auch Bregenz und Innsbruck haben bereits mehr Schnee ausgefasst als sonst in einem ganzen Winter. Im letzten Monatsdrittel fiel dann noch einmal im Südwesten viel Neuschnee. Diese Region sticht bei den Monatsniederschlagsmengen deutlich hervor: In Lienz kamen im Jänner 135 l/m² zusammen, in einem durchschnittlichen Jänner sind es hier lediglich 33 l/m². Dies entspricht einer Abweichung von 450 Prozent!
Markantes Tauwetter + Sturm am Ende
In der letzten Jännerwoche setzte dann eine markant wärmere Westwetterlage vor allem in den Nordalpen dem Schnee arg zu. Regen, Wind und bis zu 13 Grad ließen dem Schnee vielerorts keine Chance. In diesem bislang relativ ruhigen Winter machte sich am 30. Jänner erstmals stürmischer Westwind bemerkbar, 93 km/h wurden auf der Hohen Warte in Wien registriert.
Extremwerte Jänner 2021 (Bundesland, Tag des Auftretens) Stand: Sonntag, 31.01.2021, 11 Uhr
Höchste Temperaturen
14,9 Grad Berndorf (NÖ, 22.)
14,5 Grad Gumpoldskirchen (NÖ, 22.), Andau (B, 22.)
14,1 Grad Lutzmannsburg (B), Wiener Neustadt (NÖ), Wien-Unterlaa (alle 22.)
Österreich liegt derzeit im Übergangsbereich zwischen kalten Luftmassen arktischen Ursprungs über Nordosteuropa und subtropischer Luft über Südwesteuropa. Am Südrand eines Tiefs namens OLAF gab es dabei am Samstag vor allem in Niederösterreich und Wien stürmischen Westwind mit Böen um 90 km/h im Westen Wiens und Temperaturen bis knapp 12 Grad. Noch eine Spur milder war es nur im Südosten mit bis zu 13,3 Grad in Gleisdorf.
OLAF und PETER bringen etwas Schnee
Am Samstagnachmittag- bzw. Abend lenkt das kleinräumige Tief OLAF kalte Luft aus Nordosteuropa vorübergehend wieder in den Norden und Osten Österreichs und die Schneefallgrenze sinkt ausgehend vom Wald- und Weinviertel rasch bis in tiefe Lagen. In der Nacht auf Sonntag greift zudem ein Italientief namens PETER ins Wettergeschehen ein und auch im Süden beginnt es zu schneien. Nur ganz im Westen hält sich weiterhin die milde Luftmasse, somit liegt die Schneefallgrenze hier bei etwa 1000 m.
Die größten Neuschneemengen zeichnen sich im äußersten Süden ab, so sind im Bereich der Karawanken und der Koralpe bis in tiefe Lagen 10 bis 15 cm Schnee zu erwarten. Abseits davon fallen in Kärnten sowie in der südlichen Steiermark und im Südburgenland etwa 5 cm Neuschnee, in Oberösterreich kommen abseits des Mühlviertels meist nur ein paar wenige Zentimeter zusammen. Im äußersten Westen ist nur in höheren Lagen ab etwa 1300 m mit Neuschnee zu rechnen.
Nächste Milderung in Sicht
Am Sonntag fällt im Süden und Südosten sowie streckenweise auch noch in den Nordalpen anfangs etwas Schnee, tagsüber stellt sich aber meist trockenes Wetter ein. Kommende Woche gelangen aus Westen dann zunehmend milde Luftmassen ins Land und die Schneefallgrenze steigt von 1000 auf über 1500 m an. Mitte der Woche sind im Flachland dann mitunter Temperaturen bis zu 15 Grad in Reichweite! Erst ab etwa Freitag ist dann wieder eine Abkühlung möglich.
Am Donnerstag erfasst eine Warmfront Österreich von Westen her, dabei setzt sich Stück für Stück immer mildere Luft bei uns durch. Meistens dominieren von der Früh weg die Wolken und zunächst schneit es an der Alpennordseite und im Westen verbreitet – und das meist noch bis in tiefe Lagen. Im Tagesverlauf intensiviert sich der Niederschlag zwischen Vorarlberg und Oberösterreich. Die Schneefallgrenze steigt dabei von Westen her immer weiter an und liegt am Nachmittag zwischen 500 m in Niederösterreich und über 1500 m in Vorarlberg. Gegen Abend beginnt es schließlich auch im Osten zu regnen, nur im Südosten bleibt es meist trocken. Mit 0 bis +8 Grad wird es langsam milder, in Vorarlberg können durch die hohen Temperaturen, den Regen und den schmelzenden Schnee kleinere Bäche über die Ufer treten.
Hier die zu erwartenden Niederschlagsmengen am Donnerstag:
Milder Start ins Wochenende
Am Freitag liegt Österreich in ziemlich milder Luft, allerdings bleibt uns der Tiefdruckeinfluss erhalten. Folglich zeigt sich der Start ins Wochenende generell von seiner trüben und oft nassen Seite, besonders im Westen fällt schon zu Beginn ergiebiger Regen, erst oberhalb von rund 1300 m handelt es sich um Schnee. Im Tagesverlauf breitet sich der zeitweise intensive Regen entlang der Nordalpen bis ins Mühlviertel und weiter ostwärts aus, mit dem Regen frischt nördlich der Alpen wieder kräftiger Westwind auf. Im Süden sind ein paar Schneeflocken bis in tiefere Lagen möglich, die meiste Zeit bleibt es hier aber trocken. Die Höchstwerte: 1 bis 11 Grad.
Am Samstag dominieren mit Ausnahme des etwas freundlicheren Südens und Südostens die Wolken und zunächst fällt entlang der Alpennordseite noch Regen, bzw. erst oberhalb von 900 bis 1100 m Schnee. Im Tagesverlauf setzt in Vorarlberg erneut Regen ein, der sich allmählich bis nach Oberösterreich und zur Obersteiermark ausbreitet. Die Schneefallgrenze liegt dann bei rund 1200 m. Von der Südsteiermark bis ins Weinviertel bleibt es dagegen weitgehend trocken und besonders im Süden zeigt sich häufig die Sonne. Lebhafter Westwind und maximal 3 bis 12 Grad – damit wird der Samstag der mildeste Tag der Woche.
Kaltfront Samstagnacht
Am Sonntag halten sich im Westen und im zentralen Bergland viele Restwolken und aus der Nacht heraus fällt in den Nordstaulagen noch etwas Schnee bis in die Täler – über Nacht hat uns nämlich wieder deutlich frischere Luft erreicht. Aus Nordosten setzt sich tagsüber allmählich deutlich trockenere Luft durch, der Niederschlag nördlich der Alpen klingt tendenziell ab. Im Osten kommt immer häufiger die Sonne zum Vorschein, etwas freundlicher ist es auch im Süden und Südosten. Der Wind dreht mehrheitlich auf Nord und weht lebhaft bis kräftig. Kühlere -2 bis +8 Grad, Dauerfrost gibt es im Waldviertel. Somit gehen die Temperaturen besonders im Nordosten um bis zu 10 Grad im Vergleich zum Samstag zurück.
Trend: Vorfrühling
Die Tiefs überqueren uns auch in der neuen Woche wie an der Perlenkette aufgereiht, dementsprechend wechselhaft geht es weiter. Ein stabiles Hoch ist jedenfalls nicht in Sicht. Für Schnee ist es aber oft zu mild, im Laufe der Woche kündigen sich dann aus heutiger Sicht sogar vorfrühlingshafte Werte bis zu +15 Grad an!
Nachdem am Wochenende der Südwesten eine Portion Neuschnee abbekommen hat, sind nun wieder die Nordalpen an der Reihe. Derzeit erstreckt sich von Skandinavien über den Alpenraum bis nach Italien und Griechenland eine Tiefdruckzone, in der immer wieder kleinräumige Tiefs eingelagert sind. Diese ziehen im 24-Stunden-Intervall aus Nordwesten gegen die Alpen und bringen bis Mittwoch Neuschnee.
In den Staulagen bis zu 50 cm Neuschnee
Am Montag breitet sich der Schneefall von Vorarlberg bis zum Abend bis nach Salzburg aus und über Nacht schneit es in den Nordalpen vorübergehend kräftig. Nach einer kurzen Pause am Dienstagvormittag zieht am Nachmittag aus Nordwesten neuerlich Schneefall auf. Dabei schneit es vor allem von Salzburg bis zum Wienerwald häufig. In höheren Lagen im Hausruck- und Mühlviertel kommt es bei kräftigem Westwind auch zu Schneeverwehungen!
Am Mittwoch zunächst wieder Wetterberuhigung, am Nachmittag kommt aber aus Westen wieder kräftiger Schneefall auf, der im Rheintal aber bald in Regen übergeht. Insgesamt fallen so bis Mittwochnacht doch verbreitet 20 bis 30 cm Neuschnee in den Tallagen der Nordalpen. In den Staulagen sind lokale auch um die 50 cm Neuschnee zu erwarten.
Am Donnerstag folgt eine Warmfront
Am Donnerstag leitet eine Warmfront eine vorübergehende mildere Wetterphase ein. Zunächst sorgt die Warmfront aber noch für Schneefall bis in tiefe Lagen, von Westen her setzt sich aber langsam deutlich mildere Luft durch und die Schneefallgrenze steigt in Vorarlberg bis auf 1500 m an.
Ob sich die milde Luft bis Freitag auch in Ostösterreich durchsetzt bleibt abzuwarten, im östliche Flachland ist durchaus auch eine weiße Überraschung möglich. Dazu aber in den kommenden Tagen mehr.
Seit gestern Früh sind so vor allem von den Stubaier Alpen bis zu den Karawanken große Regen- und Schneemengen zusammengekommen, meist 40 bis 80 l/m². Lokal, wie am Loibl aber auch über 100 l/m².
Die Schneefallgrenze sank dabei vergangene Nacht v.a. in Osttirol und Oberkärnten bis in einige Täler ab, hier seht ihr die Neuschneemengen seit Mitternacht: Schwerpunkt eindeutig Tiroler Alpenhauptkamm bis zur Kreuzeckgruppe.
Werfen wir einen Blick auf 2 exemplarische Stationen. In Sillian liegen mittlerweile 142 cm, im Vergleich zu gestern ein Zuwachs von 25 cm:
Dementsprechend tief verschneit das Ortszentrum:
Hotspot war aber einmal mehr das Lesachtal sowie das Tiroler Gailtal. In Obertilliach sind seit gestern wieder 50 cm Neuschnee hinzugekommen, insgesamt türmt sich der Schnee hier nun knapp 2 m auf.
Auch in anderen Hochtälern des Südwestens wie hier in Innervillgraten gab es eine dicke Packung Neuschnee:
Überblick über ausgewählte Neuschneemengen seit Freitagmorgen:
Tief GORAN hat von Mittwoch bis Freitag für eine föhnige Südwestströmung im Alpenraum gesorgt, welche die Temperaturen in die Höhe getrieben hat. Am Donnerstag wurden etwa bis zu 14 Grad in Bludenz erreicht – und das relativ kurz nach dem außergewöhnlichen Neuschneeereignis etwa eine Woche zuvor. Besonders in höheren oder exponierten Tallagen, wo sich in den Nächten kein flacher Kaltluftsee ausbilden konnte, hat der Föhn ganze Arbeit geleistet: Besonders extrem ist der Schneeverlust im Bereich des Rheintals ausgefallen, wo streckenweise mehr als ein halber Meter Schnee getaut ist!
Von über 80 Zentimeter auf unter 30 Zentimeter in rund 48 Stunden! Der #Föhn hat sich im Sarganserland als wahrer #Schneefresser entpuppt! Zu Beginn der Woche wäre das gesamte im Bild ausgezogene Metermass noch im Schnee versunken… (rp). pic.twitter.com/QEd1eofa44
Ein kleiner Teils dieses Schneeverlusts beruht zwar auch auf der Setzung der Schneedecke, die Kombination aus relativ frischem, lockerem Schnee und Föhn stellt allerdings eine perfekte Kombination für markantes Tauwetter dar.
Auf Föhn folgt Kaltfront
In der Nacht auf Samstag erfasst eine Kaltfront das Land und der Föhn lässt von Westen her nach. Im Zusammenspiel mit einem Italientief ist vor allem auf den Bergen auch wieder etwas Neuschnee in Sicht.
Im Vorfeld des kräftigen Atlantiktiefs GORAN sorgte heute eine straffe und sehr milde Südwestströmung für stürmischen Südföhn in den Alpen sowie für kräftigen, föhnigen Südwestwind (‚Jauk‘) im Südosten des Landes. Auf den Bergen gab es sogar Orkanböen wie z.B. auf dem Patscherkofel mit stolzen 132 km/h.
Dies trieb die Temperaturen in die Höhe: Vor allem dort, wo der Föhn das Hügelland erreicht hat – also z.B. entlang der Nordalpen sowie im Südosten – wurden verbreitet milde 9 bis 13 Grad erreicht.
Doch nicht überall griff der milde Süd- bzw. Südwestföhn durch: Besonders entlang der Donau, im Nordosten sowie in manchen Alpentälern erwies sich die kalte Inversion als recht zäh. Hier gab es heute mit maximal 0 bis 5 Grad keinen Platz fürs Frühlingsgefühl. Etwa von Passau bis ins Mostviertel wurde gebietsweise sogar ein sogenannter Eistag (Höchstwert unter 0 Grad) verzeichnet!
Dort, wo der Kampf zwischen den milden, föhnigen Winden und der kalten Inversion am härtesten war, ergaben sich im Tagesverlauf beachtliche Temperaturunterschiede auf engstem Raum. In den nördlichen Voralpen heute z.B. bis zu +11 Grad in Kirchdorf an der Krems, aber nur -1 Grad in Kremsmünster (Distanz rund 20 km). Ähnliche Lage am Alpenostrand: +11 Grad in Pottschach-Ternitz, aber nur etwa +1 Grad in Mattersburg (Distanz rund 30 km).
Titelbild: Föhnwolken und Inversion im Hausruckviertel am heutigen Donnerstag – https://frankenburg.panomax.com/#
Derzeit kann man in den Alpen bei viel Sonnenschein noch den frisch gefallenen Schnee genießen. Ein wahrer Traum in Weiß bietet sich hier, wie auch die Webcams zeigen:
Doch das traumhafte Winterwetter hat nicht lange Bestand. Aus Nordwesten nähert sich im Tagesverlauf eine kräftige Warmfront, die von Salzburg bis ins Nordburgenland am Abend und in der Nacht für etwas Regen, anfänglich auch noch Schnee sorgt.
Am Mittwoch aufkommender Südföhn
Am Mittwoch liegt Österreich dann hinter der Warmfront im milden Warmsektor und die Strömung dreht auf Südwest.
Dafür verantwortlich ist das Sturmtief GORAN über den Britischen Inseln, an dessen Vorderseite sich eine föhnige Südströmung einstellt. Der Föhn erreicht im Laufe des Mittwochs auf den Bergen Sturmstärke und es kommt zu Schneeverwehungen. Bis der Föhn in die Tallagen vordringt dauert es hingegen länger, da erst die bodennahen Kaltluftseen ausgeräumt werden müssen.
Mit bis zu 12 Grad wird es besonders am Alpenostrand schon sehr mild, aber auch in Vorarlberg greift gegen Abend der Südföhn durch.
Am Donnerstag setzt sich der Südföhn fort und dringt bis in viele Alpentäler vor. Auch im Südosten wird es mit kräftigem Südwestwind sehr mild.
Deutlich kühler und windschwach bleibt es nur vom Salzach- bis ins Ennstal sowie im Südwesten.
Tauwetter
Mit den steigenden Temperaturen und dem Südföhn geht es dem Schnee an den Kragen. Allerdings gibt es derzeit rekordverdächtige Schneemengen in den Alpen, sodass nur ein Teil des Schnees abschmilzt. Auch ist das Tauwetter nicht so massiv, um irgendwelche Probleme durch Hochwasser zu verursachen. Am Freitag geht der Föhn zu Ende, das Wochenende verläuft dann unbeständig und im Bergland teils winterlich.
Aus Nordwesten hat die Okklusion von Tief FLAVIU den Westen von Österreich erreicht und sorgte vom Bodensee bis zum Karwendel seit der Nacht für ergiebigen Schneefall. So fielen hier verbreitet in 12 Stunden 20 bis 30 cm Neuschnee.
Auch in den kommenden Stunden schneit es in Vorarlberg und Tirol weiter. Allerdings ist etwas mildere Luft angekommen, sodass am Bodensee auch Regen oder Schneeregen möglich ist.
Am Montag nochmals winterlich
In der Nacht verlagert sich der Schwerpunkt des Schneefalls ins Salzkammergut und in die Eisenwurzen. Hier muss man sich Montagmorgen auf tiefwinterliche Bedingungen einstellen. Am Nachmittag erreicht das Schneefallgebiet auch den Osten von Österreich und auch in Wien sind bis zu 5 cm Neuschnee möglich.
Am Abend lässt der Schneefall dann überall nach und klingt in der Nacht ab. Mit dieser Front wird allerdings auch die arktische Kaltluft nach Osten abgedrängt und somit findet eine Umstellung der Großwetterlage statt.
Ab Dienstag Tauwetter
Am Dienstagabend erreicht eine kräftige Warmfront von Nordwesten her Österreich. Dabei setzt von Oberösterreich bis ins Nordburgenland Regen und Schneefall ein, wobei die Schneefallgrenze rasch gegen 1000 m steigt. In den windgeschützten Gebieten zwischen Schärding und Linz ist auch gefrierender Regen möglich
Am Mittwoch kommt dann allmählich Südföhn auf, womit es mit den Temperaturen weiter bergauf geht. In den Föhnregionen sind dann Höchstwerte um die +10 Grad zu erwarten und starkes Tauwetter setzt ein.
An diesem Wochenende steht der Höhepunkt der aktuellen Kältewelle bevor, so gelangt mit einer nördlichen Strömung noch etwas kältere Luft ins Land und auch im Osten stellt sich Dauerfrost ein. Höchstens in der südlichen Steiermark und im Südburgenland kommen die Temperaturen tagsüber noch knapp über den Gefrierpunkt hinaus.
Pulverschnee im östlichen Bergland
Am Freitagabend gehen im Nordosten des Landes immer häufiger Schneeschauer nieder, in der Nacht auf Samstag schneit es dann vor allem vom Kaiserwinkl über das Salzkammergut bis zum Wienerwald oft anhaltend. Auch am Samstag überwiegen im Norden und Osten die Wolken und in den Nordalpen schneit es häufig, in Summe kommen besonders vom Tennengau bis zu den Gutensteiner Alpen rund 10 bis 15 cm Pulverschnee zusammen, in manchen Staulagen von der Eisenwurzen bis ins Mariazellerland aber auch 20 cm. Ein paar Zentimeter sind örtlich aber auch im Donauraum und im Wiener Becken möglich. In den zuletzt schneereichen Regionen in Vorarlberg und im Tiroler Oberland sowie generell im Süden bleibt es hingegen bei zeitweiligem Sonnenschein weitgehend trocken. Am Alpenostrand weht eisiger, lebhafter Nordwestwind, südlich des Alpenhauptkamms macht sich Nordföhn bemerkbar.
Milderung beginnt mit Schnee
In der Nacht auf Sonntag ziehen im Westen vermehrt Wolken auf: Die ersten Vorzeichen einer bevorstehenden Wetterumstellung. Die Warmfront eines atlantischen Tiefausläufers sorgt nämlich am Sonntag von Vorarlberg bis Salzburg verbreitet für Schneefall, besonders vom Bregenzerwald bis zum Karwendel schneit es zeitweise auch kräftig. Vorerst macht sich die Milderung nur in der Höhe bemerkbar, so schneit es generell noch bis in tiefe Lagen. Nur am Bodensee ist im Tagesverlauf auch etwas Schneeregen möglich.
Auch im Osten fallen anfangs ein paar Schneeflocken, am Nachmittag kommt hier aber stellenweise die Sonne hervor. Der anfangs noch lebhafte Wind flaut tagsüber aber ab. Der Dauerfrost setzt sich vielerorts fort, nur im Südosten und in Vorarlberg gibt es mitunter knappe Plusgrade.
Temperaturanstieg
Zu Wochenbeginn greift der Schneefall unter Abschwächung dann auch auf den Osten über und die Temperaturen steigen am nördlichen Alpenrand bei aufkommenden Westwind allmählich gegen +3 Grad an. Ab Dienstag ist dann generell eine Milderung in Sicht. Ab Mitte der Woche sind im Flachland und am Alpenrand örtlich auch Höchstwerte um 10 Grad möglich.
Die Kombination aus einsickernder Kaltluft aus Nordosten und einer warmaktiven Luftmassengrenze über der Schweiz sorgt seit Mittwochabend für kräftigen Schneefall im westlichen Bergland. Anbei die bisherigen Neuschneemengen (Stand: Donnerstag, 14 Uhr):
Am Freitag fällt in Vorarlberg und im Tiroler Oberland anfangs noch etwas Schnee, tagsüber lässt dieser aber nach. Bis dahin kommen noch weitere 20 bis 40 cm Neuschnee dazu.
Am Samstag überwiegen im Norden und Osten die Wolken, besonders vom Salzkammergut bis ins Mariazeller Land schneit es zeitweise. Die Neuschneemengen bleiben aber mit 5 bis 15 cm vergleichsweise gering. Von Vorarlberg bis Salzburg und Kärnten scheint häufig die Sonne. Der Nordwestwind weht vor allem im Osten lebhaft und mit -6 bis +1 Grad bleibt es auch tagsüber meist frostig, zarte Plusgrade sind nur im Grazer Becken und im Südburgenland zu erwarten. Wintersportler müssen auf ausreichenden Kälteschutz achten, so kommen die Temperaturen in 2000 m Höhe nicht über -16 bis -10 Grad hinaus.
Warmfront am Sonntag
Der Sonntag gestaltet sich in Vorarlberg und Tirol neuerlich winterlich, von Westen her breitet sich Schneefall aus. Auch in den nördlichen Regionen ziehen dichte Wolken mit einzelnen Schneeschauern durch, die Sonne scheint vor allem von Unterkärnten bis ins Burgenland zeitweise. Im Donauraum und im Osten weht mäßiger Wind aus West bis Nordwest. Die Höchstwerte liegen zwischen -5 und +2 Grad.
Nach einer kurzen Wetterberuhigung setzt am Abend in Vorarlberg rasch intensiver Schneefall ein, der nur im Unteren Rheintal zeitweise in Schneeregen oder Regen übergeht. Über Nacht breitet sich der Schneefall unter Abschwächung bis in die westliche Obersteiermark aus. Allein bis Donnerstagfrüh kommt so im Arlbergebiet rund ein halber Meter Neuschnee zusammen.
Tiefwinterlicher Donnerstag
Am Donnerstag ziehen in der Früh von Norden kommend auch kräftige Schnee- und Graupelschauer über die Osthälfte von Österreich, somit kann sich auch im östlichen Flachland stellenweise eine dünne Schneedecke ausbilden. Dazu frischt lebhafter bis kräftiger, im Osten stellenweise auch stürmischer Nordwestwind auf. Im Westen setzt sich der Schneefall unter allmählicher Abschwächung fort.
Am Freitag klingt der Schneefall in Vorarlberg, dem Tiroler Oberland und im Außerfern bis Mittag endgültig ab. In Summe kommen in diesen Regionen verbreitet 30 bis 60 cm Neuschnee zusammen. Im Arlbergebiet, im Montafon sowie im Paznauntal sind bis zu 1 Meter der weißen Pracht zu erwarten.
Hoch ANTJE sorgt derzeit für ruhiges Winterwetter im Alpenraum mit strengem Frost in den Tälern. Besonders in Osttirol sorgt das Zusammenspiel auf kalter Luftmasse, viel Schnee und wenig Wind für eine weitere Abkühlung der Luft an Ort und Stelle, so wurde etwa in Lienz mit -23,5 Grad die kälteste Temperatur seit 1987 gemessen. Noch kälter war es nur in St. Jakob in Defereggen mit -24,2 Grad. Kommende Nacht ist neuerlich mit Tiefstwerten unter -20 Grad zu rechnen.
Tief DIMITRIOS
Am Dienstag gerät der Alpenraum zunehmend unter den Einfluss eines Tiefs namens DIMITRIOS, das von Skandinavien in Richtung Baltikum zieht. Die Höhenströmung dreht dabei auf Nordwest und im Laufe des Dienstags erfassen allmählich feuchte Luftmassen die Alpennordseite.
Von Nordwesten her zieht es somit rasch zu und gegen Mittag beginnt es zunächst vom Bodensee bis ins Mühlviertel zu schneien. Bis zum Abend breitet sich der Schneefall unter Verstärkung auf die gesamte Alpennordseite aus. Zunächst schneit es verbreitet bis in tiefe Lagen, vom Bodensee bis ins äußere Salzkammergut sowie in der Nacht dann auch im Donauraum steigt die Schneefallgrenze aber gegen 500 m an.
Am Mittwoch selber lässt die Intensität des Schneefalls rasch nach, tagsüber gehen allerdings noch ein paar Schneeschauer nieder. Bis dahin zeichnen sich in den Nordalpen verbreitet Neuschneemengen von 15 bis 30 cm bzw. im Bregenzerwald und am Arlberg 30 bis 50 cm ab. In den größeren Tallagen gibt es meist 5 bis 10 cm, ein paar Zentimeter kommen aber vorübergehend auch im Donauraum in Oberösterreich zusammen, ehe hier am Abend der Westwind durchgreift.
Mittwochnacht neuerlich Schnee
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung am Mittwoch erfasst voraussichtlich am Mittwochabend eine Luftmassengrenze den Westen Österreichs, womit sich in der Nacht auf Donnerstag starker Schneefall abzeichnet. Nur im Rheintal und am Bodensee steigt sich Schneefallgrenze allmählich auf 500 bis 700 m an. Am Donnerstag gehen an der Alpennordseite und im Nordosten dann weitere Schneeschauer nieder. Es besteht zwar noch eine gewisse Unsicherheit, nach aktuellem Stand sind in den Nordalpen aber neuerlich 15 bis 30 cm bzw. vor allem im Arlberggebiet auch 30 bis 50 cm möglich.
— José Antonio Quirantes Calvo (@JoseAQuirantes) January 9, 2021
The greatest snowfall in over 50 years hit Madrid, Spain yesterday, Jan 9th. Photos are from Boadilla del Monte (Madrid). Thanks to Fernando Serena for the report – posted with permission. pic.twitter.com/LeJ4dpeeh4
Si pensabas que lo habías visto todo en esta vida, todavía te faltaba encontrarte con un trineo tirado por perros por las calles de #Hortalezapic.twitter.com/d4ks6Rf9DU
Historisch! So viel Schnee in #Madrid wie seit 1971 nicht mehr. Und er hält ein paar Tage, denn die Nächte bringen Anfang nächster Woche teils unter -10 Grad. https://t.co/GhlvdyhhUk
Bis dato waren im Winter 2020/21 eindeutig Südwest- und Südlagen vorherrschend, dementsprechend fällt auch die Niederschlagsverteilung zur nahenden Halbzeit der kalten Jahreszeit aus. Von den Ötztaler Alpen über den Brenner bis hin nach Osttirol, Kärnten und dem Lungau fiel bereits jetzt deutlich mehr Niederschlag als durchschnittlich in drei vollen Wintermonaten. Besonders ins Auge sticht hierbei der Südwesten Österreichs: In Mallnitz wurde im Vergleich zu einem durchschnittlichen ganzen Winter bislang rund sechs mal so viel Regen und Schneefall registriert, in Lienz sogar mehr als das achtfache. Siehe nachfolgende Grafik, zum Vergrößern anklicken:
Völlig konträr präsentiert sich die Lage hingegen in den Nordalpen. Vom Arlberg bis zum Schneeberg fehlen derzeit 50 bis 70 Prozent auf eine ausgeglichene Bilanz. In Schneehöhen ausgedrückt: Kornat in Oberkärnten schlägt mit 164 cm der weißen Pracht Hochfilzen in Nordtirol mit 9 cm um Längen.
Umstellung naht
Bis einschließlich Dienstag bleibt uns noch das aktuell herrschende Hochdruckwetter mit Sonne und Hochnebel erhalten. Besonders die Nächte im Bergland fallen weiterhin eisig kalt aus, in den schneebedeckten Tälern stehen noch drei weitere Nächte mit Tiefstwerten zwischen -15 und -20 Grad auf dem Programm.
Am Dienstagabend erreicht ein Frontensystem von Norden her den Alpenraum, teils kräftiger Schneefall setzt in den Nordalpen ein. Dieser hält aus heutiger Sicht bis Donnerstag an, in kalter Luft schneit es dabei bis in alle Täler. Bezüglich der Mengen bestehen noch große Unsicherheiten, ein halber Meter Pulverschnee auf den Bergen und 10 bis 40 cm in den Tälern scheinen derzeit aber abgesichtert – mit der Option auf mehr.
Hier die zu erwartenden Niederschlagsmengen bis Freitag nach dem europäischen Modell (fällt de facto alles als Schnee)
Auf Schnee folgt eisige Kälte
Ab Donnerstag klingt der Schneefall aus heutiger Sicht allmählich ab, dafür rücken dann die immer tieferen Temperaturen in den Fokus. Aus Russland strömt nämlich zum kommenden Wochenende hin eisige Luft heran, selbst tagsüber stellen sich oftmals Höchstwerte von -10 bis -5 Grad ein. In den Nächten rasseln die Temperaturen dann – besonders dort, wo Schnee liegt und die Wolken auflockern – im Sinkflug noch tiefer ins Minus. Selbst im östlichen Flachland heißt es bei -15 bis -10 Grad frieren, in manchen Alpentälern drohen sogar Tiefsttemperaturen von -25 bis -20 Grad.
Exemplarisch hierfür der Temperaturverlauf von Wien in den nächsten 7 Tagen:
Auf der Bodenwetterkarte von heute Mittag ist das Tief BARTOSZ bereits gut zu erkennen, noch befindet es sich vor der Küste Marokkos. In den kommenden Stunden verlagert sich das Tief weiter ostwärts in den Mittelmeerraum. An dessen Vorderseite wird sehr feuchte Luft nach Norden und somit nach Spanien gelenkt, diese feucht-warme Luft gleitet auf der vorhandenen Kaltluft auf. Voilá: Fertig ist die perfekte Mischung für ergiebige Schneefälle.
Hier seht ihr, wieviel Schnee das europäische Wettermodell rechnet: Abseits der Küsten und des Süd- und Nordwestens dürfte verbreitet Schnee fallen, selbst Madrid darf sich auf 20-30 cm der weißen Pracht freuen. Noch mehr Schnee – nämlich rund ein halber Meter – ist in höheren Lagen zu erwarten.
Kurz zur Einordnung, wie außergewöhnlich ein solches flächendeckendes Schneefall-Event in Spanien ist. Nachfolgend seht ihr die durchschnittliche Anzahl der Tage mit einer Schneedecke in einem ganzen Jahr. Vor allem auf den Bergen sind das doch teils mehr als 40 Tage (violett), weiter unten dagegen schon deutlich weniger. Erstmals seit 2007 hat daher der spanische Wetterdienst die höchste Schneewarnstufe ausgerufen!
In Madrid selbst bildet sich im Mittel an nicht einmal 3 Tagen (2,6 ganz genau) pro Jahr eine Schneedecke.
Si no habéis ido aún al @_ElRetiro no tardéis en ir!
Hoy entrar en el parque es como atravesar el armario de Narnia. La nieve ha cuajado (al contrario que en la ciudad por el calor de los coches) y nos ha regalado imágenes como estas! 😍❄️ pic.twitter.com/lV0MatLH8F
Nach etwa einem Drittel des heurigen Winters stellen wir extreme Unterschiede in der Niederschlagsverteilung fest. Aufgrund einer Häufung von Südwetterlagen in den letzten Wochen zeigt der Süden des Landes einen hohen Niederschlagsüberschuss im Vergleich zu den Regionen nördlich des Alpenhauptkamms, wo relativ wenig Niederschlag gefallen ist. Während Oberkärnten und Osttirol bereits das Zwei- bis Dreifache ihres Wintersolls erreicht haben, liegt dieses im Salzkammergut gerade mal bei etwa 15 %.
Dementsprechend sieht die Verteilung der aktuellen Schneehöhen aus, im Südwesten liegt derzeit noch immer gut ein Meter Schnee. Insgesamt kann man feststellen, dass am Arlberg und am westlichen Alpenhauptkamm in etwa durchschnittliche, von den den Ötztaler Alpen bis zu den Tauern sowie im Süden überdurchschnittliche Schneeverhältnisse vorzufinden sind. In den Nordalpen hingegen liegt derzeit nur relativ wenig Schnee, und zwar je weiter ostwärts, umso weniger.
Hier zwei repräsentative Beispiele:
einmal in den Nordalpen in Hochfilzen im Bezirk Kitzbühel liegt derzeit deutlich weniger Schnee im Vergleich zum langjährigen Mitte, derzeit sogar im Bereich der minimalen Schneehöhen.
und in Lienz an der Drau in Osttirol, wo extrem viel Schnee liegt.
In der Nacht auf Mittwoch greift das Mittelmeertief LISA – das vorerst letzte Tief mit einem weiblichen Namen – auf den Alpenraum über. Am späten Dienstagabend setzt somit im Süden Österreichs Schneefall ein, der sich im Laufe der Nacht langsam nordwärts ausbreitet.
Vor allem von Unterkärnten bis zum Semmering schneit es in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend kräftig. Gegen Morgen erfasst das Niederschlagsgebiet unter Abschwächung auch den Nordosten des Landes, am Mittwoch tagsüber schneit es dann vor allem vom Kaiserwinkl über Oberösterreich bis ins Waldviertel.
Etwas Neuschnee
Im äußersten Osten und Südosten fällt anfangs Regen oder Schneeregen, in den frühen Morgenstunden geht der Regen aber überall vorübergehend in nassen Schnee oder Schneeregen über. Im Osten lässt der Niederschlag allerdings bis zum Vormittag schon wieder nach, länger nass bleibt es dagegen im Norden.
In Summe sind im Süden recht verbreitet 5 cm Schnee zu erwarten, auf den Bergen von den Karawanken über die Koralpe bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet gibt es etwa 10, lokal auch 15 cm Neuschnee. Im östlichen Flachland bleibt nur vorübergehend ein wenig Nassschnee auf Autos und Wiesen liegen bzw. ganz im Osten bleibt es meist selbst dafür eine Spur zu mild. In Wien kommen ein paar Zentimeter in höheren Lagen der Wienerwaldbezirke zusammen, etwa am Kahlenberg oder bei der Jubiläumswarte sind 2 bis 4 cm zu erwarten. Tagsüber bzw. am Abend zeichnen sich dann etwa 5 bis 10 cm vor allem in Lagen oberhalb von etwa 500 m von den Kitzbüheler Alpen über das Salzkammergut bis in Mühl- und Waldviertel ab. In der Nacht ziehen an der Alpennordseite schließlich noch ein paar Schneeschauer durch.
Wetterbesserung in Sicht
Am Donnerstaggehen an der Alpennordseite vom Kaiserwinkl bis zum Wienerwald anfangs noch lokale Schneeschauer nieder, im Tagesverlauf lockern die Wolken aber etwas auf. In den Alpen, im Süden und im östlichen Flachland scheint zeitweise die Sonne. Auch der Freitag bringt im Süden und Osten etwas Sonnenschein, ab Samstag nimmt die Nebelneigung allerdings zu und es kühlt weiter ab. Zum Sonntag hin steigen die Chancen auf Schneefall vor allem im Süden und Südosten wieder etwas an, die Unsicherheiten sind allerdings groß, da die Zugbahn des nächsten Tiefs noch ungewiss ist.
Das Jahr 2020 reiht sich in Österreich als fünftwärmstes der Messgeschichte ein. Waren es im Februar noch zahlreiche Sturmtiefs, die für Schlagzeilen sorgten, so dürfte vielen Menschen noch der ungewöhnlich kühle Mai und der zunächst nur durchschnittliche Sommer in Erinnerung geblieben sein. Alle Details dazu gibt es im ersten Teil des Jahresrückblicks. Nun kommen wir zum Herbst und Winteranfang.
Im Oktober dreimal so viel Regen wie üblich in Wien
Eine Verlängerung fand der Sommer schließlich im September, welcher zwar zu Beginn und erneut am Ende mit beachtlichen Niederschlagsmengen aufwarten konnte, dazwischen jedoch auch von einer langen spätsommerlichen Wetterphase geprägt war. Ähnlich feucht präsentierte sich der Oktober. Vom Weinviertel über Wien bis ins Nordburgenland kam meist die dreifache mittlere Monatsniederschlagsmenge zusammen, lokal wie etwa in Poysdorf sogar die vierfache. Mehr Niederschlag als üblich wurde aber nahezu überall verzeichnet. Im November kehrte sich das Blatt schließlich wieder, er reiht sich auf Platz 2 der trockensten November der vergangenen 60 Jahre ein. Lediglich anno 2011 bilanzierte der November österreichweit noch deutlich trockener.
Rekorde im Südwesten im Dezember
Noch in guter Erinnerung befindet sich der Dezember. Zahlreiche Südlagen sorgten für extreme Niederschlagsmengen in Osttirol und Kärnten. So wurde etwa in Lienz mit mehr als 850% des Solls der bislang nasseste und zudem auch schneereichste Monat der dortigen Messgeschichte aufgestellt. Gerade zu Beginn des Monats wurde in Osttirol und Oberkärnten innerhalb von nicht einmal zwei Tagen bereits mehr Niederschlag gemessen, als normalerweise in einem ganzen Winter zu erwarten ist, in den Tälern gab es dabei teils mehr als 1 Meter Neuschnee.
An der Alpennordseite ließen markante Schneemengen hingegen bis zuletzt weiter auf sich warten. Im Flachland des Nordostens war das Kalenderjahr 2020 damit stellenweise das schneeärmste Jahr überhaupt, so wurden in Wien in Summe lediglich 3 cm Neuschnee gemessen.
In Summe im Süden und Osten zu nass
Über das gesamte Land gemittelt lagen die Niederschlagsmengen 2020 leicht über dem Durchschnitt, allerdings mit lokalen Unterschieden. Um rund 10 bis 15 % zu trocken war das Jahr inneralpin und in Oberösterreich. Von Osttirol über das Burgenland bis ins Waldviertel fiel mit 125 bis 150 % dagegen deutlich mehr Regen und Schnee als im Mittel.
Mit 1.341.695 Blitzentladungen präsentierte sich das Gewitterjahr unterdurchschnittlich. Im ersten Halbjahr 2020 wurden seit Beginn der modernen Blitzerfassung noch nie so wenige Blitzentladungen wie heuer in Österreich registriert. In Summe gab es rund ein Viertel mehr Blitzentladungen als noch im Vorjahr. Trotzdem fehlen rund 100.000 Blitze auf den Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts, mehr Infos dazu gibt es hier.
Klimawandel weltweit
Im globalen Kontext gesehen, war das Jahr 2020 in 88 % der Regionen wärmer als üblich. Am größten waren die Abweichungen in Sibirien und der Arktis. Finnland meldet bspw. das mit Abstand wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn 1850, dabei lag die Jahresdurchschnittstemperatur gleich um rund 0,6 Grad über dem bisherigen Rekordhalter. Aber bspw. auch in Frankreich, Norwegen und Schweden wurden Rekorde verzeichnet. Ob das Jahr auch weltweit als das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen 1891 eingeht, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Es handelt sich aber um ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Rekordjahr 2016.
Plot of the day: in the dark red areas 2020 was the warmest year since at least 1979. Russia and Scandinavia stand out, but also the Indian and West Pacific Oceans with little variability relative to the trend. Locally also France, Belgium and the southern Netherlands. pic.twitter.com/GWJvh3habg
Im zurückliegenden Jahr setzte sich der Trend der Milderung fort, mit einer österreichweiten Abweichung von +1,5 Grad fällt es gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 einmal mehr deutlich zu warm aus. Damit reiht es sich nach 2018, 2014, 2019 und 2015 auf den fünften Platz der seit Beginn der instrumentellen Temperaturmessung 1767 registrierten wärmsten Jahre in Österreich. Lediglich der Mai präsentierte sich wie schon im Vorjahr von seiner zu kalten Seite. Juni und Juli verliefen annähernd durchschnittlich, alle übrigen Monate bilanzieren zu mild. Dabei fallen die Abweichungen im Bergland am markantesten aus, hier liegt das Jahr 2020 zusammen mit 2015 sogar auf Platz 1.
Sonnigster Jänner im Süden, Sturmtiefs im Februar
Das Jahr begann ausgesprochen trocken. Geprägt durch viele Hochdruckgebiete wurde landesweit deutlich zu wenig Niederschlag gemessen, im Süden gab es gar nur ein paar Tropfen. Gleichzeitig war es hier der sonnigste Jänner der Messgeschichte. Im Februar wendete sich das Blatt und eine dynamische Westlage stellte sich ein. Zahlreiche Sturmtiefs überquerten nahezu im Wochentakt das Land, besonders PETRA und SABINE sorgten auch in den Niederungen örtlich für Orkanböen. Durch die Westlage fiel vor allem der Februar mit einer Abweichung von über 4 Grad viel zu mild aus, damit reihte sich der Winter 2019/20 als zweitwärmster Winter in die Messgeschichte ein. Schnee war im Flachland absolute Mangelware – in Bregenz, Graz und St. Pölten gab es erstmals in der Messgeschichte keinen einzigen Tag mit einer geschlossenen Schneedecke.
Frühling ruhig und trocken, Mai zu kühl
Mit dem ersten Lockdown stellte sich auch wieder ruhigeres Wetter im Land ein. Der Frühling war geprägt durch häufige Hochdrucklagen, im landesweiten Mittel fiel rund ein Drittel zu wenig Regen und im April schien die Sonne sogar häufiger als in einem typischen Sommermonat. Der April begann auch frostig, örtlich wurden die kältesten Aprilnächte seit Aufzeichnungsbeginn registriert und bei Obstbauern so mancher Schaden angerichtet. Mit rund einem Grad unter dem Mittel präsentierte sich der Mai schließlich zu kalt – als erster Monat nach einer Reihe von 11 zu warmen Monaten in Folge.
Sommer zunächst nur durchschnittlich
So richtig in Fahrt kommen wollte der Sommer anfangs nicht. Trotz minimal positiver Temperaturabweichungen im Juni und Juli wurde er von vielen Menschen als kühl und verregnet wahrgenommen. In der Tat zeichnete er sich durch unbeständige Bedingungen aus, weshalb es gebietsweise mehr als 150% der üblichen Niederschlagsmenge gab. Durch einen deutlich wärmeren August konnte schlussendlich aber auch dieser Sommer noch um fast 1 Grad zu warm abschließen. Der vergangene Sommer zeigt eindrucksvoll, wie sich die Menschen an die zunehmend heißen Temperaturen der vergangenen Jahre gewöhnt haben.
Teil 2 des Jahresrückblicks folgt morgen.
Titel: Vier Jahreszeiten in einem Bild @ foto-webcam.eu / Steffen Dietz
Während in den den Nordalpen nur wenige Zentimeter Schnee liegen und sehnlichst auf Neuschnee gewartet wird, liegen derzeit in Osttirol und Oberkärnten in den Tälern verbreitet 75 bis 150 cm Schnee.
Als ob das noch nicht genug wäre, kommt zu Beginn des neuen Jahres wieder ein Schub Neuschnee hinzu. Über dem westlichen Mittelmeer hat sich zum Jahreswechsel das Tief namens LISA gebildet und es schaufelt wieder feucht-milde Mittelmeerluft an die Alpensüdseite.
Halber Meter Neuschnee
Freitagabend setzt in Osttirol und Oberkärnten leichter bis mäßiger Schneefall ein, der auch am Samstag andauert und sich am Nachmittag und Abend verstärkt. Dann kann es wieder für ein paar Stunden sehr ergiebig schneien. Im Gegensatz zum letzten Ereignis, ist diesmal die Luft wieder etwas milder und somit der Schnee merklich schwerer. In Unterkärnten fallen die Niederschlagsmengen deutlich geringer aus und der Schneefall geht hier wohl im Laufe des Samstags in Regen oder Schneeregen über.
Samstagnacht breitet sich der Niederschlag auf die Steiermark und das Burgenland aus, hier liegt die Schneefallgrenze aber deutlich höher bei 800 bis 1000 m. Im Laufe des Sonntags beruhigt sich Wetter insgesamt und somit geht der Schneefall auch in Osttirol und Oberkärnten zu Ende. Bis Sonntagfrüh ist in den Regionen verbreitet mit 30 bis 60 cm Neuschnee zu rechnen.
Auch in der neuen Woche verbleibt Österreich im Einfluss verschiedener Tiefdruckgebiete, größere Neuschneemengen sind aber vorerst nirgendwo in Sicht. Somit heißt es im Norden und Osten weiter warten auf Schnee.
Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich in einer Höhe zwischen etwa 10 und 50 km befindet. Wie jedes Tiefdruckgebiet auf der Nordhalbkugel dreht sich der arktische Polarwirbel gegen den Uhrzeigersinn. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Seine Stärke hängt vom Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen ab, daher erreicht er seine maximale Ausprägung meist im Jänner. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel – wie zuletzt im Winter 2019/20 der Fall – sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf markante Kaltausbrüche in den mittleren Breiten an. Die aktuellen Modellprognosen deuten nach dem Jahreswechsel auf einen stark gestörten Polarwirbel.
Plötzliche Stratosphärenerwärmung
In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer sog. plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gibt. Der stratosphärische Polarjet wird dabei unterbrochen und es kommt zu einer Umkehr der West- in Ostwinde. Mit einer Verzögerung von ein paar Wochen kann sich diese Umkehr auch in der Troposphäre bemerkbar machen: Der Jetstream verlagert sich südwärts bzw. mäandriert stärker, somit steigen die Chancen für markante Kaltluftausbrüche in mittleren Breiten deutlich an. Die Auswirkungen können zudem über Wochen hinweg zu spüren sein, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im Februar 2018 (unter Meteorologen bzw. im englischen Sprachraum als „the Beast from the East“ bekannt).
ECMWF going all in with the stratospheric vortex breakdown in the next 10 days. With 13 days of 60°N 10mb wind reversal, this would be in the upper tier of mid-winter #SSW events – only 8 other winters since 1950 have seen longer easterly spells (ERA5, Dec-Feb) pic.twitter.com/ypYTOxi4Lo
Die saisonalen Prognosemodelle haben bislang für den Hochwinter überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Europa und vor allem in Russland berechnet, definitiv keine rosigen Aussichten für Winterfreunde. Derzeit liegt Europa allerdings unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches milde Luft zum Schwarzen Meer führt, während kalte Luftmassen weite Teile Westeuropas erfasst haben. Österreich liegt dabei genau im Übergangsbereich, wobei sich der Tiefdruckeinfluss und die kalten Luftmassen am Rande eines blockierenden Hochs über dem Nordatlantik nach dem Jahreswechsel tendenziell etwas ostwärts verlagern. Aus heutiger Sicht zeichnet sich somit auch hierzulande in der ersten Monatshälfte bzw. ggbfs auch noch zur Monatsmitte ein winterlicher Wetterabschnitt mit Schnee auch in tiefen Lagen ab.
Für die zweite Monatshälfte sowie den Februar werden die Karten aufgrund der plötzlichen Stratosphärenerwärmung bzw. des schwachen Polarwirbels neu gemischt. Erste Modelle berechnen ab etwa der zweiten Jännerhälfte unterdurchschnittliche Temperaturen in Skandinavien und im Norden Russlands – ganz im Gegensatz zu den bisherigen saisonalen Prognosen. Wenn dort sehr kalte Luft lagert, ist der Weg bis nach Mitteleuropa jedenfalls nicht mehr so weit. Die Prognoseunsicherheit für den Kern des Winters ist größer denn je, die Karten für Winterfreunde stehen nun aber etwas besser als noch vor ein paar Wochen.
Der Dezember 2020 war landesweit 1,9 Grad milder als im langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 und von mehreren Südlagen geprägt. Damit setzt sich die Serie an milden Dezembermonaten fort: Leicht unterdurchschnittlich verlief der Dezember zuletzt im Jahre 2012. Die größten Abweichungen von teils mehr als +3 Grad wurden vom Salzkammergut bis ins Weinviertel verzeichnet, nahezu durchschnittlich war der Monat dagegen am Tiroler Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten. An einer Station des Landes war der Monat sogar unterdurchschnittlich temperiert: In Lienz konnte die Luft dank der windgeschützten Lage und des schneebedeckten Bodens vor Ort effektiv abkühlen, somit beträgt die Abweichung zum Mittel -1 Grad.
Eistage mit einem Höchstwert unter 0 Grad waren generell selten, in Bregenz und Linz gab es gar keinen einzigen. In Wien, Graz, St. Pölten, Eisenstadt und Innsbruck wurde lediglich ein Eistag verzeichnet, in Salzburg waren es 2 und Klagenfurt 5. Üblich wären meist etwa 5 bis 6 bzw. in Klagenfurt sogar 11.
Extreme Südstaulagen
Bereits kurz nach Monatsanfang kam es am vom 4. bis zum 6. zu einem schweren Föhnsturm in den Nordalpen und ergiebigen Schneemengen in Osttirol und Oberkärnten. In den Nordalpen wurden orkanartige Böen bis 109 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in der Eisenwurzen auf bis zu 17 Grad. In Osttirol und Oberkärnten wurde dagegen innerhalb von nicht einmal zwei Tagen bereits mehr Niederschlag gemessen, als normalerweise in einem ganzen Winter zu erwarten ist. In den Tälern gab es dabei teils mehr als 1 Meter Neuschnee und auf den Bergen herrschte in Osttirol die höchste Lawinenwarnstufe 5. Ein weiteres Italientief folgte am 8. Dezember, danach herrschte längere Zeit ruhiges Wetter, ehe am 28. ein neues Italientief selbst im Raum Villach rund 40 cm Neuschnee brachte.
In Lienz, Sillian und Döllach war der Dezember der niederschlagsreichste Monat der jeweiligen Messgeschichte. In Summe gab es etwa in Lienz 443 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, also 850% des durchschnittlichen Dezemberniederschlags von 52 Liter pro Quadratmeter. Noch mehr Niederschlag wurde im Lesachtal mit 537 Liter pro Quadratmeter in Kornat gemessen. Neue Monatsrekorde wurden zudem in ganz Osttirol sowie in weiten Teilen Oberkärntens aufgestellt. Vereinzelt wurden auch bei der maximalen Schneehöhe neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in St. Jakob in Defereggen mit 143 cm und Kornat mit 149 cm. Auch in Lienz war der Dezember der schneereichste Monat der dortigen Messgeschichte. Deutlich zu trocken war der Monat hingegen an der Alpennordseite, so gab es vom Außerfern bis ins Weinviertel oft weniger als 50% des üblichen Dezemberniederschlags.
In den Niederungen wenig Sonnenschein
Hand in Hand mit den Südstaulagen kam es in den Nordalpen mehrmals zu stürmischem Föhn, klassische Weststürme sind dagegen vollständig ausgeblieben. Abgesehen von den Südlagen war der Monat somit durch anhaltende Inversionswetterlagen geprägt. Während man dabei im Bergland viel Sonnenschein genießen konnte, gab es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland oft beständigen Hochnebel. In Pörtschach gab es im gesamten Monat nur 7 bzw. in Klagenfurt 10 Sonnenstunden. Das entspricht lediglich 10 bis 15% des Solls. Vom Grazer Becken bis ins Wiener Becken wurde die Bilanz erst nach Weihnachten etwas aufgebessert, auch hier war der Monat mit nur 30 bis 45% der üblichen Sonnenstunden aber einer der trübsten der Messgeschichte. Teils überdurchschnittliche Werte wurden dagegen in den Nordalpen aufgestellt, Spitzenreiter ist Bad Aussee mit sogar 150% des Solls.
Extremwerte Dezember 2020
Stand: 30.12.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
17,0 Grad Schönau an der Enns (OÖ, 5.)
16,9 Grad Waidhofen an der Ybbs (NÖ, 5.)
16,7 Grad Bad Ischl (OÖ, 6.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-20,4 Grad St.Michael/Lungau (S, 27.)
-19,9 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 27.)
-18,3 Grad Mariapfarr (S, 27.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-15,9 Grad Lienz (T, 27.)
-14,9 Grad Summerau (OÖ, 27.),
-14,3 Grad Mittersill (S, 4.)
Anzahl Eistage (Höchstwert unter 0 Grad)
20 St. Jakob/Defereggen (T)
19 Dellach (K), Semmering (NÖ)
17 St.Michael/Lungau, Tamsweg, Mariapfarr (S), Preitenegg, Bad Bleiburg (K)
Nasseste bewohnte Orte
537 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)
457 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
443 Liter pro Quadratmeter Lienz (T)
401 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)
387 Liter pro Quadratmeter Sillian (T)
Trockenste Orte
13 Liter pro Quadratmeter Limberg (NÖ)
14 Liter pro Quadratmeter Langenlois, Allentsteig (NÖ)
15 Liter pro Quadratmeter Litschau, Raabs/Thaya, Irnfritz, Gars am Kamp, Laa/Thaya (NÖ)
Absolut sonnigste Stationen
100 Sonnenstunden Dachstein/Hunerkogel (OÖ)
98 Sonnenstunden Feuerkogel (OÖ)
96 Sonnenstunden Rax Bergstation (NÖ)
Sonnigste bewohnte Orte
80 Sonnenstunden Ramsau am Dachstein (ST)
76 Sonnenstunden Bad Aussee (ST), Radstadt (S)
74 Sonnenstunden St. Veit / Pongau (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
109 km/h Abtenau (S, 6.)
108 km/h Windischgarsten (OÖ, 5.)
98 km/h Zell am See (S, 4.)
Stärkste Windspitzen Berge
143 km/h Rudolfshütte (S, 28.), Patscherkofel (T, 27.)
Im ersten Halbjahr 2020 wurden seit Beginn der modernen Blitzerfassung noch nie so wenige Blitzentladungen wie heuer in Österreich registriert. Verantwortlich dafür war in erster Linie der ausgesprochen kühle Mai sowie ein tiefdruckgeprägter und verregneter Juni. Im Laufe des Julis nahm die Gewittertätigkeit zu und erreichte im August mit zahlreichen Unwetterlagen seinen Höhepunkt. Allein im August wurden vom Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, knapp eine halbe Million Blitzentladungen erfasst (Wolken- und Erdblitze) und auch der September war überdurchschnittlich blitzreich.
In Summe gab es rund ein Viertel mehr Blitzentladungen als noch im Vorjahr, trotzdem fehlen allerdings rund 100.000 Blitze auf den Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts.
Orkanböen und Großhagel
Mit den Gewittern gab es im vergangenen Jahr auch wieder zahlreiche Schäden. Vor allem in der südlichen Steiermark, im Hausruckviertel sowie in Vorarlberg kam es zu großem Hagel mit einem Durchmesser von 5 bis 7 cm. Dazu sorgten Gewitterlinien besonders in der südlichen Steiermark sowie auch im Burgenland für orkanartige Sturmböen. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Nachmittag des 11.08. in Fischbach in der Steiermark zusammen: In nur einer Stunde prasselten 64 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. In Pottendorf in Niederösterreich verursachte am 03.06. ein kurzlebiger Tornado Schäden an ein paar Gebäuden.
Mit exakt 429.521 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an. Das entspricht nahezu einem Drittel aller in Österreich registrierten Blitze. Graz avancierte zudem erneut zur Blitzhauptstadt unter den Landeshauptstädten: In diesem Sommer gab es mit 7.263 Entladungen zwar eine Spur weniger Blitze als in Wien, die Blitzdichte stellt mit 56,7 Blitzen pro Quadratkilometer aber mit großem Abstand den Spitzenwert unter allen Landeshauptstädten dar.
Mariazell blitzreichste Gemeinde
Wenig überraschend liegt auch der blitzreichste Bezirk mit der Südoststeiermark in der Steiermark, ebenso wie die blitzträchtigste Gemeinde mit dem Wallfahrtsort Mariazell. Der stärkste Blitz im Bundesgebiet wurde mit 306.400 Ampere in Anras im Bezirk Lienz am 25. Juni gemessen. In Sekundenbruchteilen entlud sich dabei 19.000 Mal mehr Energie, als über eine haushaltsübliche Steckdose verfügbar ist.
Stärkster Blitz pro Bundesland
Steiermark 287 kA in Bad Gleichenberg (Südoststeiermark) am 26.5.
Niederösterreich 240 kA in Lichtenegg (Wiener Neustadt) am 17.9.
Oberösterreich 296 kA in Gosau (Gmunden) am 6.6.
Kärnten 278 kA in Rangersdorf (Spittal an der Drau) am 14.6.
Burgenland 243 kA in Wiesen (Mattersburg) am 29.6.
Tirol 306 kA in Anras (Lienz) am 25.6.
Salzburg 271 kA in Uttendorf (Zell am See) am 15.7.
Vorarlberg 301 kA in Mittelberg (Bregenz) am 26.6.
In Villach sind noch einige Zentimeter Neuschnee dazugekommen, insgesamt fielen dort innerhalb von 24 Stunden 40 cm Schnee, in Dellach im Drautal waren es 53 cm.
AUSBLICK: 5 bis 10 cm Neuschnee in Oberkärnten
Auch morgen ist Schnee noch ein Thema, es werden aber deutlich geringer Mengen erwartet. Vor allem in Teilen Osttirols, Oberkärntens und in den Karawanken sind am Dienstag rund 5 bis 10 cm Neuschnee zu erwarten.
Damit beenden wir unseren Live-Ticker für heute.
+++ Update 19:15 Uhr +++
Zwischen Hermagor und dem Wörthersee schneit es im Staubereich der Gail- Gurktaleralpen weiterhin teils kräftig, in der letzten Stunde sind 4-5 cm dazugekommen.
Die bisherige Schneebilanz des Tages:
+++ Update 17:30 Uhr +++
Eine Zwischenbilanz, Stand 17 Uhr:
… mit einem schönen Bild aus Klagenfurt, wo heute über 20 cm Neuschnee gemessen wurden.
+++ Update 17:00 Uhr +++
Der Schnefall hat die steirische Hauptstadt erreicht, hier ein aktuelles Bild vom Hauptplatz in Graz.
In Osttirol und Kärnten nimmt die Intensität allmählich ab, in Villach werden aber noch immer um die 4 cm Neuschnee gemessen. Auch im Westen, am Arlberg fällt kurzzeitig kräftiger Schnee.
+++ Update 15:45 Uhr +++
Winter-Wonderland auch in Klagenfurt auf dem Neuen Platz mit dem verschneiten Rathaus im Hintergrund:
Die Neuschneemengen der letzten Stunde sind ebenfalls beachtlich:
Wetterstation
Neuschneemenge letzte Stunde (cm)
Spittal (Drau)
16
Ferlach
14
Dellach
11
Klagenfurt
10
+++ Update 14:15 Uhr +++
Das ist schon beachtlich – Neuschneemengen von 10 bis 17 cm pro Stunde!
+++ Update 13:15 Uhr +++
Im südlichen Osttirol sind in der letzten Stunde grob 10 cm Neuschnee gefallen, so auch in Lienz. In Wien wäre so etwas innerhalb mehrerer Stunden schon ein Winterhighlight.
Auch auf italienischer Seite fällt heute natürlich viel Schnee, selbst in der Po-Ebene oder wie hier in Mailand:
+++ Update 11:30 Uhr +++
Die aktuellen Temperaturen in Kärnten können sich sehen lassen. Die Gefahr von sich zwischenzeitlich beimischenden Regen besteht später eigentlich nur im südlichen Lavanttal, sonst bleibt es beim Pulverschnee.
Anders sehen die Temperaturen hingegen an der Alpennordseite mit Föhn aus, hier werden häufig +5 bis +10 Grad gemessen. Dies ändert sich am Nachmittag, wenn eine Kaltfront den Föhn beendet. Dann schneit es auch hier noch häufig bis in die Täler.
+++ Update 11:00 Uhr +++
Am Morgen hat der Schneefall zwar etwas später eingesetzt als ursprünglich gedacht, inzwischen schneit es aber kräftig. In Kötschach-Mauthen sind allein in der letzten Stunde 7 cm Neuschnee hinzugekommen, in Villach hat sich bereits eine Schneedecke von 5 cm gebildet:
+++ Update 10:45 Uhr +++
Nachfolgend die prognostizierte Neuschneesumme bis heute Abend:
+++ Update 10:30 Uhr +++
Verantwortlich für den neuerlichen Starkschneefall ist wie so häufig eine feuchte Südströmung in Verbindung mit einem Italientief. Das gab es diesen Winter schon öfters, entsprechend liegt gerade in Osttirol und Oberkärnten bereits am meisten Schnee im österreichweiten Vergleich.
Heute kommen in Oberkärnten häufig um 50 cm Neuschnee hinzu, selbst in Lienz und Villach können es bis zu 40 cm werden, in Klagenfurt um 20 cm. Das Besondere dabei: der Schnee fällt locker flockig, bei deutlich negativen Temperaturen handelt es sich um feinsten Pulverschnee.
Titelbild: Webcambild Berg im Drautal @ https://www.cafe-hassler.at
Im Allgemeinen ist Föhn ein Fallwind. Wenn sich Gebirgsketten der Luftströmung in den Weg stellen, wird die Luft zunächst auf der windzugewandten Seite (Luv) zum Aufsteigen gezwungen, um dann auf der windabgewandten Seite des Gebirges (Lee) wieder talwärts zu strömen, was sich als Fallwind bemerkbar macht. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, welches sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert. An diesem Sonntag und auch am morgigen Montag gibt es einen Südföhn in den Nordalpen.
Tiefdruckgebiet Hermine
Die bekannteste Form ist wohl der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. Derzeit befindet sich ein solches namens HERMINE bei den Britischen Inseln.
Große Luftdruckunterschiede
An der Vorderseite des Tiefs baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite (in folgender Abbildung zwischen Udine und Salzburg) setzt die Föhnströmung in Gang.
Beim Aufsteigen an der Alpensüdseite kühlt die teils über das Mittelmeer zusätzlich angefeuchtete Luft ab, wobei es vielfach zur Kondensation und oft auch zur Niederschlagsbildung kommt, so z.B. besonders morgen in Osttirol und Kärnten mit ergiebigen Schneemengen:
Föhnsturm
Auf der anderen Seite des Gebirgskamms rauscht die Luft als turbulenter Fallwind talwärts. Bereits heute wurden dabei Windgeschwindigkeiten in Sturmstärke gemessen:
In der Nacht auf Montag wird der Höhepunkt im westlichen Bergland erreicht mit Orkanböen auf den Bergen. Am Montag verlagert sich der Schwerpunkt dann ins Bergland von den Tauern ostwärts, besonders vom Dachstein bis zum Ötscher gibt es auch in manchen Tälern schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h. Auch im Osten kommt allerdings zunehmend stürmischer Südwind mit Böen um 70 km/h auf.
Titelbild: Föhnwolken über dem Lungau, Quelle: foto-webcam.eu
Am Wochenende liegt Österreich noch unter Zwischenhocheinfluss. In der eingeflossenen trockenen Polarluft stellen sich in der Nacht auf Sonntag überall klare Bedingungen ein, damit kann es besonders über Schnee markant auskühlen. Inneralpin sinkt die Temperatur gebietsweise in den Bereich von -10 bis -15 Grad ab, selbst in den westlichen Landeshauptstädten wird es mit -6 bis -9 Grad klirrend kalt. In hochgelegenen Alpentälern kühlt es regional unter -15 Grad ab, so darf man bspw. in St. Jakob im Defereggental gar bis zu -20 Grad erwarten.
Am Sonntag noch sonnig, am Montag Wetteränderung
Am Sonntag selber wird es in den Nordalpen zunehmend föhnig, häufig scheint noch die Sonne. Am Montag gelangt das Land dann unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs mit Kern über Westeuropa und einem weiteren Tief über Oberitalien. Mit einer kräftigen Südströmung werden dabei feuchte Luftmassen in den Süden des Landes geführt, an der Alpennordseite weht teils stürmischer Föhn. Montagabend sickert an der Alpennordseite kühle Luft ein, damit lässt der Föhn nach und der Niederschlag greift auch auf die Nordalpen über.
Bereits am frühen Montagmorgen setzt in Osttirol und Kärnten sowie am Brenner Schneefall ein, der in den Morgenstunden rasch an Intensität zulegt und besonders in Oberkärnten sehr ergiebig ausfällt. Im Laufe des Nachmittags verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt Richtung Unterkärnten und in die Steiermark. Auf dem Weg nach Osten lässt aber die Intensität des Niederschlags nach. Während es in Osttirol und Oberkärnten bei Dauerfrost durchgehend bis in die Täler schneit, mischt sich östlich von Klagenfurt am Nachmittag bei leicht positiven Temperaturen mitunter auch Regen hinzu. In der südlichen Steiermark liegt die Schneefallgrenze meist zwischen 400 und 600 m.
Viel Pulverschnee in kurzer Zeit
Vor allem im südlichen Osttirol und in Oberkärnten zeichnen sich damit neuerlich große Neuschneemengen von meist 40 bis 60 cm ab, im Lesach- und Gailtal sind lokal bis zu 80 oder 90 cm möglich. Aber selbst in den Städten Lienz und Villach deuten sich bis zu 50 cm Pulverschnee an, in Klagenfurt rund 20-30 cm. Dabei fällt der meiste Schnee in relativ kurzer Zeit – innerhalb von nur 12 Stunden von Montagfrüh bis zum späten Nachmittag, für einige Stunden muss also mit beachtlichen Neuschneeraten gerechnet werden. Auch im angrenzenden zentralen Bergland sind Mengen zwischen 25 und 40 cm möglich.
Kräftiger Südföhn
Der Südföhn fällt besonders im Osten von Windischgarsten über das Mariazellerland bis zum Semmering-Rax-Gebiet und zur Buckligen Welt kräftig aus. Nach derzeitigem Stand sind hier besonders am Montag häufig Böen zwischen 70 und 90 km/h zu erwarten und auch im östlichen Flachland sind Sturmböen möglich.
Der Stefanitag gestaltet sich recht ruhig. Letzte Flocken fallen in der Früh an der Alpennordseite, im Westen und Osten lockern zudem die Wolken auf, im Süden darf man sich gar auf 5 bis 7 Sonnenstunden freuen. In der eingeflossenen trockenen Polarluft stellen sich in der Nacht auf Sonntag schließlich überall klare Bedingungen ein, damit kann es besonders über Schnee markant auskühlen.
Im ganzen Land werden Tiefstwerte im Frostbereich erwartet, was im Dezember zugegebenermaßen noch keine Meldung wert ist. Doch inneralpin kühlt es gebietsweise in den Bereich von -10 bis -15 Grad ab, selbst in den westlichen Landeshauptstädten wird es mit -7 bis -10 Grad klirrend kalt. In hochgelegenen Alpentälern sinkt die Temperatur gar unter -15 Grad, so darf man in St. Jakob im Defereggental gar bis zu -20 Grad erwarten.
Gerade hier in Osttirol und Oberkärnten, wo es erst Mitte Dezember viel Schnee gegeben hat, steht schließlich am Montag das nächste große Schneefallereignis an. Innerhalb von rund 12 Stunden deuten sich häufig 40 bis 60 cm Neuschnee an. Mehr dazu am Wochenende.
Das klassische Weihnachtstauwetter geht in den kommenden Stunden zu Ende. Eine erste Kaltfront hat Österreich bereits am Vormittag überquert, eine zweite Kaltfront erfasst den Alpenraum in der Nacht. Dabei sinkt die Schneefallgrenze bis auf 600 m ab, am Christtag kommt dann noch kältere Luft zum Alpenraum und es schneit bis auf 300 m herab.
Neuschnee in den Nordalpen
In den klassischen Staulagen an der Alpennordseite sind so 10 bis 20 cm, lokal bis zu 30 cm Neuschnee zu erwarten. Auch in den tiefer gelegenen Regionen, im Rheintal, Inntal oder der Stadt Salzburg wird sich eine dünne Schneedecke ausbilden. Im Flachland hingegen heißt es weiter warten auf Schnee.
Stefanitag kalt und trocken
Am Stefanitag sorgt dann ein Zwischenhoch für mehr Sonnenschein, nur im Stau der Nordalpen fallen noch ein par Schneeflocken. Somit geht sich auch in Wien wieder einmal etwas Sonnenschein aus. Das letzte Mal länger sonnig war es in Wien am 05. Dezember. In den schneebedeckten Tälern bleibt es auch tagsüber frostig, zarte Plusgrade sind nur mehr im Flachland zu erwarten.
In weiten Teilen Europas liegt derzeit kein Schnee und selbst in Nordosteuropa sind die Schneehöhen deutlich unterdurchschnittlich. Die einzigen Hauptstädte mit einer dünnen Schneedecke in der näheren Umgebung sind Minsk in Weißrussland, Vilnius in Litauen sowie Tallinn in Estland. Etwa 5 cm Schnee liegen weiters auch in Kiew und Moskau.
Eine Spur winterlicher schaut die Lage im Norden Skandinaviens aus, so meldet Rovaniemi immerhin 15 cm Schnee. Auch die Skanden sind abseits der Küstengebiete weitgehend schneebedeckt.
Schneelage in den Alpen
In Mitteleuropa stechen nur die Alpen heraus, so liegt besonders in den Südalpen und am Alpenhauptkamm seit Monatsbeginn oft überdurchschnittlich viel Schnee. In den Nordalpen und besonders am Alpenostrand sind die Schneehöhen dagegen deutlich unterdurchschnittlich, meist liegt hier unterhalb von etwa 1000 m kein Schnee.
Aktuelle Schneehöhen in Österreich:
104 cm Kornat (Kärnten)
89 cm Sillian (Osttirol)
84 cm Döllach (Kärnten)
82 cm Kötschach-Mauthen (Kärnten)
61 cm Lienz (Osttirol)
55 cm Dellach (Kärnten)
49 cm Umhausen (Tirol)
37 cm Lech/Arlberg (Vorarlberg)
26 cm St. Anton (Tirol)
24 cm Böckstein (Salzburg)
20 cm Spittal (Kärnten)
19 cm Krimml (Salzburg)
18 cm Seefeld (Tirol)
15 cm Warth (Vorarlberg)
7 cm Zeltweg (Steiermark)
4 cm Villach (Kärnten)
1 cm Hochfilzen (Tirol)
In der Christnacht bzw. zu Weihnachten ist besonders in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Salzkammergut etwas Schnee in Sicht. Auf den Bergen gibt es beispielsweise im Bregenzerwald und im Arlberggebiet 20 bis 25 cm Neuschnee, aber auch in den großen Tälern sind ein paar wenige Zentimeter Schnee in Sicht. Mit minimaler Verspätung kann man sich also in weiten Teilen der Alpen auf weiße Weihnachten freuen.
Auch in mittleren Höhenlagen der vielen kleinen Gebirgsgruppen in Mitteleuropa ist ein wenig Neuschnee in Sicht, wie etwa im Zentralmassiv, in den Pyrenäen, im Schwarzwald, im Erzgebirge oder auch im Riesengebirge. In den Südalpen kündigt sich die nächste Ladung Neuschnee dann zu Beginn der kommenden Woche an.
Schneelage auf der Nordhalbkugel
Abseits von Europa gibt es auf gleicher geographischen Breite typischerweise mehr Schnee, so ist Kanada weitgehend schneebedeckt. Z.B. meldet Calgary derzeit eine Schneehöhe von 24 cm. Auch im Nordosten der USA liegt seit etwa einer Woche Schnee, beispielsweise meldet New York noch 5 cm, hier stellt sich aber aktuell Tauwetter ein. Ein wenig Schnee liegt weiters auch in den gebirgigen Regionen in Colorado, Wyoming, Idaho und Montana, während im Norden der USA rund um South Dakota weniger Schnee als üblich liegt.
Sibirien ist ebenfalls weitgehend schneebedeckt, zudem liegt seit vergangener Woche auch auf der Westseite Japans vielerorts Schnee. Im Norden Chinas wird ebenfalls gebietsweise etwas Schnee gemeldet.
Die Vorweihnachtszeit verläuft ohne winterliche Weihnachtstimmung, bis zum Heiligabend bleibt es landesweit außergewöhnlich mild und vor allem im Norden auch unbeständig. Bei föhnigem West- bis Südwestwind sind am Mittwoch am Alpenostrand lokal bis zu 17 Grad in Reichweite. Mit Annäherung einer Kaltfront nimmt die Schauerneigung im Laufe des Heiligen Abends im gesamten Land an, die Temperaturen bleiben aber mit 4 bis 12 Grad meist deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Nur im Süden bleibt es örtlich eine Spur kühler.
In der Christnacht Kaltlufteinbruch
In der Heiligen Nacht erreicht aus Nordwesten kalte Luft polaren Ursprungs den Alpenraum. Die Schneefallgrenze sinkt dabei rasch bis in die Tallagen. Von Vorarlberg über das Außerfern bis zum Karwendel beginnt es schon gegen Mitternacht kräftig zu schneien. In den frühen Morgenstunden am Christtag ist dann entlang der Nordalpen verbreitet mit Schneefall bis in die tiefsten Lagen zu rechnen, aber auch im Süden ist kurzzeitig Schnee oder Schneeregen bis in die Beckenlagen möglich.
Selbst in Bregenz, Innsbruck und Salzburg bildet sich zu Weihnachten eine dünne Schneedecke. Vom Walgau und dem Bregenzerwald über das Außerfern bis zum Tiroler Mittelgebirge sind bis zu 20, lokal auch 25 cm in Reichweite. In den Nordalpen fällt im Laufe des Christtages noch etwas Schnee, in Summe kommen hier verbreitet 5 bis 10 cm Neuschnee zusammen. Im Norden und Osten geht es hingegen meist trocken durch den Tag: Hier ziehen bei lebhaftem bis kräftigem West- bis Nordwestwind nur ein paar Schnee- oder Schneeregenschauer durch. Mit den Temperaturen geht es rasch bergab, landesweit werden nur noch -2 bis +6 Grad erreicht.
Winterlich kalt am Stefanitag
Am Stefanitag fallen entlang der Nordalpen anfangs noch letzte Flocken, im Laufe des Tages trocknet es aber aus heutiger Sicht auch hier ab und die Sonne kommt immer öfter zum Vorschein. Es bleibt zudem landesweit winterlich kalt, die Höchstwerte erreichen in den Niederungen trotz Sonnenschein nur 0 bis +4 Grad und in den Alpen ist mit Dauerfrost zu rechnen.
Titelbild: Schnee in den Weihnachtsfeiertagen – pixabay.com
Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für eine Inversionswetterlage mit beständigem Hochnebel in Österreich, so gab es am Sonntag mit der Ausnahme von Innsbruck in keiner Landeshauptstadt Sonnenschein. Die Nebelobergrenze ist im Osten zeitweise bis auf 1100 m angestiegen, darüber war die sonnigste Messstation des Landes die Bergstation auf der Rax mit rund 8 Stunden.
Typisch für solche Wetterlagen waren auch die Temperaturgegensätze groß, so gab es in Höhenlagen um 1000 m am Alpenrand Höchstwerte um 10 Grad, während in mittleren Höhenlagen gebietsweise ein Eistag verzeichnet wurde.
Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt kommt es häufig zu sog. Nebelfrostablagerungen, ein Sammelbegriff für unterschiedliche meteorologische Phänomene wie Raureif, Raueis oder auch Klareis. In diesen Tagen konnte man vor allem in mittleren Höhenlagen im Osten Österreichs wie etwa im Waldviertel, im Wienerwald oder am Alpenostrand häufig Raueis und Klareis beobachten, die sich meist bei leicht frostigen Temperaturen und erhöhten Windgeschwindigkeiten ausbilden. Die Nebeltröpfchen wachsen dabei gegen den Wind vorwiegend an vertikalen Flächen, deren Oberflächentemperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Dieses Phänomen wird häufig mit Raureif verwechselt, der sich bei deutlich negativen Temperaturen durch Resublimation bildet.
Am Montag greift aus Westen eine erste schwache Front auf Österreich über, dabei besteht besonders in Oberösterreich und Salzburg örtlich Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Am Dienstag folgt dann eine weitere Warmfront und die Inversion samt Hochnebel wird langsam, aber sicher ostwärts verdrängt. Damit steigen die Chancen auf Sonnenschein zur Wochenmitte auch im Osten an, ehe am Heiligen Abend eine Kaltfront eintrifft.
Eine erste Atlantikfront erreicht in der Nacht auf Montag den Westen der Alpenrepublik und zieht in den Morgenstunden mitsamt leichtem Regen bzw. Schnee oberhalb von rund 1000 m über den Norden Österreichs hinweg. Nach dem tagelangen Hochdruckeinfluss erweist sich diese erste Störung allerdings als zu schwach, um die kalte und nebelanfällige Luft in den Niederungen endgültig auszuräumen. Somit ist Montagfrüh vom Kaiserwinkl und dem Salzkammergut bis zum Mühl- und Waldviertel lokal gefrierender Regen möglich.
Hotspot Mühlviertel
Die Temperaturen in den Niederungen bleiben dabei meist um den Gefrierpunkt, sodass der flüssige Niederschlag besonders auf kalten Oberflächen wie etwa Brücken, Autos und Bäumen gefrieren kann. Am Montag ist also im westlichen Donauraum Vorsicht geboten! In etwas erhöhten Lagen zwischen 500 und 800 m wie z.B. im Hausruck und vor allem im Mühlviertel sind Werte bis zu -3 Grad zu erwarten. Selbst bei geringen Niederschlagsmengen kann hier also sehr rutschig werden!
Der Dezember war im Flachland bislang außergewöhnlich trüb: In Wien gab es seit Monatsbeginn erst 5 Sonnenstunden, in Klagenfurt waren es gar nur 2. Ganz anders sieht es in den Nordalpen aus, so gab es etwa in Bad Aussee mit 40 Sonnenstunden bereits 80% des Monatsolls. Am letzten Adventwochenende setzt sich die Inversionswetterlage unter schwachem Hochdruckeinfluss fort, somit muss man in den Niederungen weiterhin mit dichtem Nebel oder Hochnebel rechnen und besonders im Osten fällt häufig Nieselregen. Die Höchstwerte liegen zwischen etwa 0 Grad etwa im Oberen Waldviertel und rund 10 Grad in mittleren Höhenlagen in Vorarlberg.
Weihnachtstauwetter
Kommende Woche gerät der Alpenraum allmählich unter den Einfluss einer westlichen Höhenströmung und milde Atlantikluft erfasst Österreich. Damit wird die hochnebelanfällige Kaltluft im Donauraum von Westen her langsam abgedrängt und die Temperaturen steigen zunächst entlang der Nordalpen, spätestens am Mittwoch dann auch im Osten deutlich an. Die Höchstwerte erreichen 9 bis 14, lokal wie im Steinfeld auch 16 Grad. Die Nullgradgrenze steigt auf über 2000 m an. Vergleichsweise kühl mit Höchstwerten knapp über dem Gefrierpunkt bleibt es nur in windgeschützten Lagen wie etwa im Pinzgau oder in Osttirol und Kärnten.
Kaltfront am Heiligen Abend
Am Donnerstag, am Heiligen Abend, erfasst eine Kaltfront das Land und zeitweise fällt Regen. Das genaue Timing ist noch unsicher, die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf aber rasch auf 1000 bis 600 m ab. In der Christnacht schneit es nach derzeitigem Stand immer häufiger bis in die Täler. Am Christtag ist vor allem an der Alpennordseite etwas Schnee in Sicht und mit den Temperaturen geht es spürbar bergab. Der winterliche Wetterabschnitt setzt sich nach Weihnachten tendenziell fort, wobei vor Silvester noch eine vorübergehende Milderung möglich ist.
Weiße Weihnachten
Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert. In den vergangenen 15 Jahren sind weiße Weihnachten in den Niederungen zur Ausnahme geworden. In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor acht Jahren weiß, danach hat es nur noch in Innsbruck im Jahre 2017 für eine dünne Altschneedecke von 2 cm am heiligen Abend gereicht. Mehr Infos zur klimatologischen Wahrscheinlichkeit findet man hier. Heuer gibt es am 24. nur in Osttirol und Oberkärnten, im Oberen Murtal, im Arlberggebiet sowie am Tiroler Alpenhauptkamm eine geschlossene Schneedecke. In den Landeshauptstädten werden sich in der Statistik zwar keine weißen Weihnachten ausgehen, dennoch kann man sich besonders im Bergland spätestens ab der Christnacht auf eine winterliche Stimmung freuen.
Ein sibirischer Kaltluftvorstoß sorgt in diesen Tagen besonders an der Westseite Japans für starken Schneefall. An einigen Orten wurden sogar Allzeit-Rekorde gebrochen, wie etwa in Fujiwara, auf einer Seehöhe von etwa 700 m, mit 199 cm in nur 48 Stunden. In der Präfaktur Niigata gab es teils kein Durchkommen mehr, so stecken etwa auf der Kan’etsu Autobahn in der Mitte des Landes etwa 1000 Autos noch immer in den Schneemassen fest. Mittlerweile wurde hier der Einsatz der sog. Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte angefordert.
#Snow is still falling at an alarming rate! Central #Japan has had 217cm (7.1feet) of snowfall in 72 hours, making it the all-time record. 1,000 cars have been stranded on a highway. Drivers stuck in the cars are in a dangerous situation. https://t.co/jZaRbk2DqP
Ursache für die extremen Schneemassen sind die sehr kalten Luftmassen aus Sibirien, welche beim Überströmen des vergleichsweise milden und überdurchschnittlich temperierten japanischen Meeres viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit sorgt dann besonders im Weststau der Japanischen Alpen für intensiven Schneefall. Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der etwa im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt. Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, handelt es sich in Japan eher um „sea-effect snow“. Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise ist dieser Effekt gelegentlich auch an der Adria in Italien oder an der Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei zu beobachten.
Da die Meere im Zuge des Klimawandels tendenziell milder werden, sind vor allem im Frühwinter mancherorts besonders extreme Schneefallereignisse möglich – vorausgesetzt es kommt zu frühzeitigen arktischen Kaltluftausbrüchen, was in erster Linie im Umfeld der kontinentalen Regionen Kanadas und Sibiriens möglich ist. Auch innerhalb der Alpen kann der zunehmende Feuchtigkeitsgehalt der Luft aber zu Extremereignissen führen, wie etwa erst kürzlich in Osttirol und Oberkärnten. Weitere Details zu diesem Thema gibt es hier: Schnee und Klimawandel in den Alpen.
RECORD-BREAKING!! #Snow has been piling up at an unprecedented rate in #Japan. Fujiwara had 162cm (5.3feet) in 48hr. This is due to the combination of unseasonably cold Siberian air and unseasonably warm ocean temperatures. 150cm (4.9feet) is still possible into the next 48hr. pic.twitter.com/aTR6L7hGev
Heavy #snow has been falling across Japan and there’s more to come. Several snowfall records have been broken including Fujiwara which saw 176cm of snow in 48 hours, breaking the old record of 145cm from January 2010 pic.twitter.com/W7psxNqkT8
Der tropische Wirbelsturm namens YASA über dem Pazifik stellt den bislang stärksten Zyklon der Saison auf der Südhalbkugel dar. Am Mittwoch hat er mittlere Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreicht, was auf der amerikanischen Hurrikan-Skala einem Sturm der höchsten Kategorie 5 entspricht. Der Kern des Zyklons verlagert sich derzeit mit etwa 20 km/h in östliche bis südöstliche Richtung.
#Cyclone#Yasa continues to intensify and now has max winds of 160 mph – a Category 5 #hurricane equivalent on the Saffir-Simpson Scale. Yasa is the first Category 5 in the South Pacific (east of 135°E) in December since Zoe in 2002. pic.twitter.com/dRMLAD6pP7
Am heutigen Donnerstag wird der Zyklon unter leichter Abschwächung auf die Fidschi-Inseln treffen, dabei muss man besonders im südlichen Teil der Insel Vanua Leva (die zweitgrößte Insel des Südpazifik-Staats) allerdings weiterhin mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 240 km/h und Böen bis knapp 300 km/h rechnen. Dazu kommen extreme Regenmengen teils über 300 Liter pro Quadratmeter, sehr hohe Wellen und eine Sturmflut. Auf den Fidschi leben etwa 915.000 Menschen, davon etwa 130.000 auf Vanua Leva. Die Region gilt als Urlaubsparadies, nun droht allerdings eine Naturkatastrophe.
What a view! Severe Category 5-equivalent #cyclone#YASA from space. Tomorrow #YASA will strike #Fiji almost with full strength. @GDACS: „Tropical Cyclone YASA-20 can have a high humanitarian impact based on the maximum sustained wind speed, exposed population and vulnerability.“ pic.twitter.com/ueGlAgd6Yr
Diese ästhetischen Wolken, im Fachjargon Altocumulus lenticularis, also “linsenförmige hohe Haufenwolken” genannt, entstehen wenn ein in der Luftströmung stehender Berg von mäßig feuchter Luft überströmt wird. Die zunächst nicht gesättigte Luft kühlt beim Aufsteigen bis zur Wolkenbildung ab, an der Rückseite des Berges sinkt die Luft hingegen wieder ab und die Wolke löst sich auf. Die Luft weht also durch diese ortsfeste Wolke hindurch und während sich die Wolke am windzugewandten Ende dauernd neu bildet, löst sie sich am windabgewandten Ende ständig auf. Im Alpenraum werden sie meist als Föhnfische bezeichnet, da ihre Form an den Körper eines Fisches ohne Flossen erinnert.
Diese Wolken entstehen speziell bei einer stabil geschichteten Atmosphäre, also vorwiegend zwischen Herbst und Spätwinter, und können bei ausreichender Feuchte auch mehrere Stockwerke aufweisen. Aktuell kursieren beeindruckende Aufnahmen aus dem kanadischen Alberta im Internet:
In den Alpen treten solche Wolken in der Regel bei Föhn auf, nicht selten allerdings auch bei einer westlichen Höhenströmung. Ein paar schöne Beispiele von Lenticularis folgen unten bzw. gibt es auch hier: Föhnwolken – Beeindruckende Aufnahmen aus Vorarlberg
Titelbild: Pittoreske Stimmung in Biella/Piedmont am 29.10.2017 (Quelle: Adobe Stock)
Derzeit liegt eine südwestliche Höhenströmung über dem Alpenraum und versorgt diesen in mittleren und hohen Lagen mit milder Luft. In vielen Tallagen sowie in den Hochnebelregionen hat sich über die vergangenen Tage jedoch Kaltluft gesammelt – eine klassische Wintersituation – die Inversionswetterlage.
Am Mittwoch überquert eine schwache Störung in Form einer Okklusion die Alpen und bringt vorwiegend dem Westen und Südwesten ein paar Flocken bzw. Tropfen. Die oben angesprochene Kaltluft in den Tälern in Kombination mit dem schwachen Niederschlag sorgt dann in der Früh mitunter lokal für Glätte. Vor allem in Oberkärnten, dem Pinz- und Pongau sowie bis in die Obersteiermark kann der Niesel in der Früh gefrieren und für schwierige Fahrverhältnisse auf den Straßen sorgen.
Seit dem Beginn des meteorologischen Winters am 1. Dezember dominieren Tiefdruckgebiete das Wetter in Österreich und sorgten im Südwesten für Rekordschneesummen. Am Sonntag gab es in den Nordalpen oberhalb von 1000 m noch etwas Neuschnee, damit ist dann aber in der neuen Woche Schluss.
In den vergangenen Stunden ging der Schneefall unterhalb von 1000 m allmählich in Regen über. Auf den Bergen gab es 10 bis 20 cm Neuschnee.
Warmfront von Tief BARBARA leitet Wetterumstellung ein
Über dem Atlantik befindet sich das kräftige Tief BARBARA, dessen Warmfront stark abgeschwächt Österreich am Montag erreicht. Dabei ziehen nur ein paar harmlose Wolken durch, es wird aber auf den Bergen um beinahe 10 Grad milder.
In den Niederungen hält sich hingegen unter schwachem Hochdruckeinfluss die kühle Luft und somit baut sich eine ausgeprägte Inversion auf. Das macht sich auch bei den Temperaturen deutlich bemerkbar. Während in den windschwachen und schneebedeckten Alpentälern im Südwesten die Temperaturen kaum über den Gefrierpunkt kommen, liegen die Höchstwerte in Vorarlberg und Nordtirol in Mittelgebirgslagen um die 1000 m bei rund 10 Grad.
Tauwetter in den Nordalpen
In den Folgetagen liegt der Alpenraum zwischen dem Atlantiktief und einem sich aufbauenden Hoch über Osteuropa in einer milden südwestlichen, teils föhnigen Höhenströmung. Somit muss man sich im östlichen Flachland auf beständiges Dauergrau durch Nebel oder Hochnebel einstellen, im Bergland scheint hingegen zeitweise die Sonne und es bleibt mild.
Die derzeit vorhandene dünne Schneeauflage in den Nordalpen schmilzt somit langsam dahin. Den Schneemassen im Südwesten des Landes kann diese Wetterlage aber nichts anhaben, hier sind weiße Weihnachten abgesichert.
Weihnachtswetter noch ungewiss
Diese trockene und milde Wetterlage setzt sich bis zum vierten Adventwochenende fort. Nach derzeitigem Stand scheint dann wieder etwas Bewegung ins Wettergeschehen zu kommen.
Ob es dann sogar noch milder wird oder zumindest in höheren Lagen wieder der Winter Einzug hält, bleibt noch abzuwarten. Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland und damit in den meisten Landeshauptstädten dürfte aber aus heutiger Sicht nur sehr gering sein.
In den vergangenen Tagen gab es besonders im Südwesten Österreichs teils extreme Schneemengen, in Obertilliach wurden am Mittwoch bis zu 180 cm Schnee gemessen – ein neuer Rekord für den Monat Dezember. In manchen Orten wie etwa Döllach gab es innerhalb weniger Tage sogar die 8-fache Niederschlagsmenge, die normalerweise im gesamten Dezember zusammenkommt.
Auch sonst gab es im Bergland und teils auch im Flachland etwas Schnee. In manchen Medien wurde von „einem Winter wie damals“ berichtet und in sozialen Medien tauchte oft der Satz „es ist ja Dezember“ auf, um darauf hinzudeuten, dass alles normal sei. Doch wie beeinflusst der Klimawandel tatsächlich den Schnee in Österreich?
Klimawandel und Schnee
Der Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels erfolgt in den Alpen schneller als im globalen Durchschnitt, auf dem Sonnblick sind die Temperaturen etwa im letzten Jahrhundert um mehr als 1,5 Grad gestiegen. Dies wirkt sich auf die Schneefallgrenze aus, so hat die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke besonders in tiefen Lagen schon deutlich abgenommen. Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so wird die Nullgradgrenze wohl noch vor 2050 im Winter durchschnittlich über einer Seehöhe von 1000 m liegen. Dadurch nimmt die Länge des Winters ab, gemessen an der Anzahl von Tagen mit einer Schneedecke: Der Schnee kommt später und schmilzt früher. Etwa in Arosa in der Schweiz hat sich die Periode mit einer Schneedecke von mindestens 40 cm bereits von fünfeinhalb Monaten auf etwas mehr als drei Monate verkürzt. Studien aus der Schweiz zeigen, dass derzeit Lagen unterhalb von 1300 m davon besonders stark betroffen sind, zudem werden auch die Zeitfenster für künstliche Beschneiung in diesen Höhenlagen immer kürzer. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m gibt es dagegen keinen klaren Trend, da es hier auch bei einem mittleren Temperaturanstieg von 2 Grad immer noch kalt genug für Schneefall ist.
Besonders markant fällt die Abnahme an Tagen mit Schneedecke im Flachland auf: Immer häufiger ist es hier es eine Spur zu mild für Schneefall und wenn er mal liegen bleibt, ist er nach wenigen Tagen wieder weg. Der Wind lässt hier meist auch keine Niederschlagsabkühlung zu, wie es etwa in Osttirol oft der Fall ist. Eine internationale Studie hat neulich ergeben, dass die Zahl der Tage mit einer Schneedecke etwa in Wien oder München in weniger als 100 Jahren um etwa 30 Prozent abgenommen hat, und der Trend geht weiter bergab.
Extremereignisse
Markante Südstaulagen mit Italientiefs hat es schon immer gegeben, allerdings fällt die Häufung an Extremereignissen mit neuen Niederschlagsrekorden in den vergangenen Jahren deutlich auf, wie etwa im Jänner 2019 an der Alpennordseite oder im November 2019 und neuerlich im Dezember 2020 in den Südalpen. Die ehemaligen Ausnahmeereignisse werden langsam aber sicher zur Gewohnheit, ebenso wie es mit der Hitze im Sommer der Fall ist. Wie man bereits im vergangenen Winter gesehen kann, ist es allerdings auch möglich, dass im gesamten Rest des Winters nahezu kein Schnee mehr fällt.
Im Bild: Schneemassen im Raum Obertilliach.
Mehr Feuchtigkeit
Allgemein kann milde Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft, zudem sorgen die steigenden Wassertemperaturen rund um Mitteleuropa (Nordsee, Mittelmeer) bei Kaltluftvorstoßen für eine labile Schichtung der Luft, so gab es auch in den vergangenen Tagen von der Adria teils bis zu den Lienzer Dolomiten Gewitter. Besonders bei blockierten Wetterlagen kann es also vor allem von mittleren Höhenlagen aufwärts ergiebig schneien, zudem kann die Schneefallgrenze durch die Niederschlagsabkühlung auch im Einflussbereich relativ milder Luftmassen bis in windgeschützte Täler absinken. Sehr effektiv funktioniert dies dankt der Topographie in Osttirol und Oberkärnten, da hier einerseits die Adria als Feuchtequelle in ummittelbarer Nähe liegt und anderseits die Berge im Süden hoch genug sind, um die milde Luft in tiefen Lagen fern zu halten. Die Luftmasse ist bei solchen Ereignissen tatsächlich nicht besonders kühl: Vom Talboden bis über 1500 m hinauf liegt sie meist nahezu exakt bei 0 Grad.
Rekorde, die sprachlos machen.
St. Jakob im Defereggental (Osttirol, im Bild Nachbarort St. Veit):
In nur 3 Tagen (Freitag – Sonntag) 225 Liter/m²
Bisher nassester Dezember (Jahr 1960): 141 Liter/m²
(Im Ranking aller Monate übrigens derzeit Platz 7). pic.twitter.com/Q46xM4SGPH
Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass blockierte Wetterlagen – anders als in den vergangenen Jahren oft angenommen – im Winter nicht zunehmen. Allerdings verstärkt der Klimawandel tendenziell die Auswirkungen einer blockierten Wetterlage, wenn sie mal auftritt: Im Sommer wird etwa ein umfangreiches Hoch rasch zur Hitzewelle, im Winter sorgt dagegen ein blockiertes Tief in manchen Regionen aufgrund der zunehmenden absoluten Luftfeuchtigkeit immer häufiger für extreme Niederschlagsmengen. Da solche Lagen allerdings meist nur unregelmäßig alle paar Jahre auftreten, ist von einer hohen Variabilität auszugehen, weshalb der Trend in tiefen Lagen langsam, aber sicher im Mittel nach unten geht.
Tief YVONNE führt seit Dienstag sehr feuchte Luft nach Österreich. In Osttirol und Oberkärnten sind in den vergangenen Stunden neuerlich 40 bis 70 cm Schnee gefallen. Spitzenreiter ist der Ort Kötschach-Mauthen mit knapp 70 cm Neuschnee. Am Mittwochnachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt aber langsam in den Nordosten des Landes und im Süden kommt es zu einer Wetterberuhigung.
Ort
24-Neuschnee bis Mittwoch, 10 Uhr
Gesamtschneehöhe
Kötschach-Mauthen (K)
68 cm
118 cm
Kornat (K)
54 cm
145 cm
Bad Bleiberg (K)
54 cm
66 cm
Obervellach (K)
47 cm
65 cm
Dellach (K)
47 cm
72 cm
Hermagor (K)
44 cm
54 cm
Lienz (T)
41 cm
76 cm
Obertilliach (T)
37 cm
179 cm
Wintersoll teils schon übertroffen
Zum Teil ist in Osttirol und Oberkärnten innerhalb von etwa einer Woche bereits mehr Regen bzw. Schnee gefallen, als normalerweise im gesamten Winter. In Döllach gab es bereits mehr als dreimal so viel Niederschlag, wie im langjährigen Mittel von Dezember bis einschließlich Februar zu erwarten ist.
Auch beim Schnee wurde das Wintersoll vielerorts schon erreicht, in Döllach etwa gab es bereits fast 1,5 Meter Neuschnee, im Schnitt fallen hier im Dezember, Jänner und Februar 91 cm.
Ort
Neuschneesumme im Dezember 2020 (eine Messung täglich)
Mittlerer Neuschnee von Dez. bis Feb.
Döllach
139 cm
91 cm
Lienz
88 cm
71 cm
Dellach
80 cm
78 cm
Am Mittwochnachmittag bzw. -abend verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt vom Süden allmählich in den Nordosten des Landes. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf 500 bis 300 m ab. Am abend und in der Nacht schneit es besonders in der östlichen Obersteiermark, am Alpenostrand bzw. im Semmering-Wechsel-Gebiet zeitweise kräftig, in Lagen ab etwa 600 m kündigen sich hier 15 bis 20 cm Neuschnee an.
Ruhiges Wetter in Sicht
Am Donnerstag fällt im Osten und Nordosten anfangs noch verbreitet Regen bzw. oberhalb von 300 bis 500 m Schnee, im Tagesverlauf lässt der Niederschlag aber nach. Im Süden und Westen bleibt es bereits trocken und mitunter kommt im westlichen Bergland die Sonne zum Vorschein. Der Freitag bringt in den Niederungen zähen Nebel oder Hochnebel, in den Nordalpen scheint dagegen zeitweise die Sonne. Am Wochenende zieht an der Alpennordseite dann eine schwache Störung durch, diese bringt aber nur im Bergland ein wenig Schnee, wobei die Schneefallgrenze aus Westen gegen 600 bis 1000 m ansteigt. Die Temperaturen ändern sich kaum und erreichen bis zu 5 Grad, am Sonntag im Südosten bei etwas Sonnenschein auch 7 Grad.
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss einer südlichen Höhenströmung und im Laufe des Dienstags greift aus Süden ein weiteres Mittelmeertief namens YVONNE auf den Alpenraum über und am Mittwoch gerät dann das gesamte Land unter Tiefdruckeinfluss. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt zunächst in Osttirol und Kärnten, im Laufe des Mittwochs verlagert er sich dann vom Süden in den Osten des Landes.
Starker Schneefall
In diesen Stunden beginnt es im Süden verbreitet zu schneien und ab dem Nachmittag muss man in Osttirol und Oberkärnten wieder mit kräftigem Schneefall rechnen. In der Nacht lässt die Intensität nur langsam nach und bis etwa Mittwochmittag muss man weiterhin mit Schneefall rechnen. Die Schneefallgrenze liegt meist in den Tälern, nur in Unterkärnten bzw. im Grazer Becken und in der Südsteiermark fällt in tiefen Lagen zunächst Regen. Bis Mittwochnachmittag kommen im südlichen Osttirol und in Oberkärnten verbreitet 40 bis 60, im Lesachtal auch 70 cm Neuschnee dazu. Von Spittal bis Villach zeichnen sich dagegen 10 bis 15 cm nasser Schnee ab, in der Nacht sind dann auch in Unterkärnten ein paar Zentimeter zu erwarten.
Die Schneebruchgefahr bleibt erhöht, zudem muss man weiterhin mit einigen Straßensperren rechnen, zumal die Lawinengefahr in Osttirol und Oberkärnten groß ist (4 auf der 5-stufigen Skala).
Am Mittwoch im Bergland winterlich
In der Nacht auf Mittwoch greift leichter bis mäßiger Schneefall auch auf den Westen über und am Mittwoch selbst verlagert sich der Schwerpunkt von Süden mehr nach Oberösterreich und die Steiermark. An der Alpennordseite gibt es oberhalb von 600 bis 700 m verbreitet 5 bis 10, am Alpenhauptkamm auch 15 cm Neuschnee, aber auch im Grazer Becken kann sich mitunter eine dünne Schneedecke ausbilden. Ab dem Nachmittag liegt der Schwerpunkt dann im Osten des Landes, wobei die Schneefallgrenze abseits der Alpen um etwa 400 bis 500 m liegt. Besonders im Semmering-Gebiet und in der östlichen Obersteiermark schneit es zeitweise kräftig, hier gibt es oberhalb von etwa 700 m gut 20 cm Schnee.
Auch im Waldviertel und im Wienerwald ist aber etwas Nassschnee in Sicht, so muss man etwa auf der Außenring-Autobahn am späten Abend mit winterlichen Bedingungen rechnen. In Wien bleibt es dagegen eine Spur zu mild für Schnee, nur in höheren Lagen der westlichen Außenbezirke ist etwas Schneeregen oder Nassschnee in Sicht.
Ab Donnerstag stellt sich dann eine nachhaltige Wetterberuhigung ein und derzeit sind keine weiteren, großen Niederschlagsereignisse in Sicht.
Das Zusammenspiel aus kühler Luft in der Höhe und dem vergleichsweise milden Wasser sorgt vor allem im Herbst im Mittelmeerraum für teils heftige Gewitter. Im Winter verlagert sich der Schwerpunkt dann tendenziell ins südliche bis südöstliche Mittelmeer (siehe auch Unwettersaison im Mittelmeer), aber auch im nördlichen Mittelmeerraum kann es manchmal noch zu Gewittern kommen.
Wasserhose und Tornado
Ein Höhentrog hat am Montag über der nördlichen Adria für günstige Bedingungen für Gewitter gesorgt. Über dem Golf von Triest wurde bereits gegen Mittag eine Wasserhose gesichtet:
Die Wasserhose war allerdings nur ein Vorgeschmack auf den Abend, als ein Superzellengewitter mit Hagel, Starkregen und kräftigen Windböen auf die Küste zwischen Piran und Triest getroffen ist. Im Hafen von Triest wurde dabei eine weitere Wasserhose beobachtet, die vermutlich als Tornado im Hafen auch auf Land getroffen ist.
😮 Trst, 7. 12. 2020! Močna supercelična nevihta, ki je pripotovala iz smeri severnega Jadrana, preko Savudrije in slovenske obale proti Trstu, je v bližini Trsta postregla s čisto pravim Tornadom!
Am Wochenende fielen in Osttirol und Oberkärnten verbreitet 200 bis 300 l/m² teils als Regen, teils als Schnee. Rekordhalter war die Station Kornat mit 363 l/m². So große Niederschlagsmengen sind nur rund alle 100 Jahre in dieser Region zu erwarten. Die Neuschneemengen sind ebenfalls über 1000 m beachtlich. So liegen etwa in Sillian 128 cm oder in Obertilliach 150 cm Neuschnee.
Ungewöhnlich viel Schnee fiel auch vom Pitztal bis zum Stubai- und Wipptal. Hier gab es oberhalb von 1000 m auch knapp 1 Meter Neuschnee.
Am Dienstag neuerlich viel Neuschnee
Am Dienstag setzt mit einem neuen Italientief namens YVONNE ab Mittag in Osttirol und Oberkärnten zunehmend kräftiger Schneefall ein, der vor allem über Nacht dann intensiv ausfällt. Dabei sind im Lesachtal und im Oberen Gailtal weitere 70 bis 100 cm, im Hochpustertal, Mölltal und Oberen Drautal rund ein halber Meter Neuschnee zu erwarten.
In tiefen Lagen unterhalb von rund 600 m geht der Schneefall zeitweise aber auch in Schneeregen und Regen über. In der Nacht auf Mittwoch breitet sich der Schneefall dann auch auf Westösterreich aus, sodass auch hier ein paar Zentimeter Neuschnee hinzukommen.
Am Mittwoch im Bergland verbreitet etwas Neuschnee
Am Mittwoch lässt der Starkschneefall im Südwesten rasch nach und der Schwerpunkt des Schneefalls verlagert sich von Westen und Südwesten mehr in die Steiermark und nach Oberösterreich. Dabei liegt die Schneefallgrenze meist zwischen tiefen Lagen und 600 m. Oberhalb von 600 m kommen verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee hinzu.
Letztes Update von unserer Seite, denn in den kommenden Stunden werden die Niederschlagsraten weiter zurückgehen. Das Niederschlagsgebiet wird sich zwar noch etwas nach Nordosten ausbreiten, mit Schnee ist dort aber nicht zu rechnen, denn hier liegen die Temperaturen ein paar Grad im Plus. Mit Föhneinfluss wurden selbst um Mitternacht stellenweise noch zweistellige Temperaturen gemessen:
Dies ist eigentlich schon beeindruckend genug, wird aber von den rekordbrechenden Niederschlagsmengen der letzten 48 Stunden in Osttirol und Kärnten regelrecht in den Schatten gestellt:
+++ Update 21:20 +++
Die Niederschlagsintensität im Südwesten lässt zumindest in Richtung des Hauptkamms endlich nach. Das Ende des Ereignisses nähert sich und in der letzten Stunde sind „nur“ noch 1 bis 3 l/m² gefallen. An der Grenze zu Italien sind immer noch höhere Raten dabei mit bis zu 8 l/m² binnen 60 Minuten, aber auch hier wird der Schneefall bis Mitternacht allmählich schwächer.
+++ Update 20:40 +++
Auch im Rheintal (Webcam Dornbirn) wird es allmählich weiß mit Tempreraturen um den Gefrierpunkt.
+++ Update 19:40 +++
Der Schnee (wenn auch noch sehr nass) hat jetzt neuerlich den Bodensee erreicht. In der Nacht sind in Vorarlberg verbreitet 5 bis 15 cm Neuschnee einzuplanen!
+++ Update 19:10 +++
Die föhnige Südostströmung in der Osthälfte treibt nach wie vor die Temperaturen in die Höhe. Während im äußersten Westen und Südwesten es meist bis in die Täler schneit, werden in der Osthälfte und hier vor allem in den nördlichen Voralpen bis zu 15 Grad gemessen!
+++ Update 19:00 +++
Die ÖBB teilte vor wenigen Minuten mit, dass die Brennerbahnstrecke aufgrund von Lawinengefahr und Schneelast voraussichtlich bis Montagmittag gesperrt bleiben wird.
+++ Update 18:45 +++
Zahlreiche Stromausfälle derzeit in den Hochtälern Osttirols aufgrund von Baumstürzen und Schneelast!
+++ Update 18:30 +++
Allein in den letzten 48 Stunden sind im Südwesten teils mehr als 300 l/m² zusammengekomen. Das ist rund das Doppelte, was normalerweise in dieser Region in einem gesamten durchschnittlichen Winter (Dezember, Jänner und Februar) fällt!
+++ Update 17:30 +++
Kräftiger Schneefall nun auch im Gasteinertal mit rund 20 l/m² in den letzen drei Stunden. Hier sind bis Mitternacht 10 bis 20 cm Neuschnee zu erwarten!
+++ Update 17:00 +++
Beeindruckende Videoaufnahmen aus dem Lesachtal!
Auch als Meteorologe sitzt man angesichts dieser Bilder nur noch mit offenem Mund vorm Bildschirm.
Ein Extremereignis historischen Ausmaßes – egal ob Niederschlag, #Schnee, Föhn oder auch Temperaturen.
Hier ein Video aus Oberring im #Lesachtal.
(Danke an Manuel Wilhelmer!) pic.twitter.com/pEurfCrYT0
Die Schneeraten in Osttirol und Oberkärnten sind nach wie vor beachtlich:
Wetterstation
1h -Neuschnee
Gesamtschneehöhe
Kornat (K)
5 cm
79 cm
Lienz (T)
4 cm
34 cm
Döllach (K)
4 cm
112 cm
Kötschach-Mauthen (K)
4 cm
50 cm
Sillian
3 cm
104 cm
+++ Update 16:00 +++
Auch in Vorarlberg und im Tiroler Oberland beginnt es neuerlich kräftig zu schneien. Hier kommen am Abend und in der Folgenacht bis in die meisten Tallagend einige Zentimeter Neuschnee zusammen.
+++ Update 15:00 +++
Auch im Oberpinzgau greifte der Niederschlag in den letzten 24 Stunden immer mehr über. So sind z.B. in Mittersill seit gestern um 15 Uhr rund 60 l/m² Regen zusammengekommen. Die Folgen sind gesättigter Boden und lokale Überflutungen, wie hier in Uttendorf:
+++ Update 14:00 +++
Von den Ötztaler Alpen entang des Hauptkamms bis nach Osttirol und Oberkärnten ist das klimatologische Niederschlagssoll für den Dezember in nur 6 Tagen bereits erreicht. Vom Mölltal bis zur italienischen Grenze fiel aber binnen 6 Tagen zum Teil schon mehr als das Vierfache an Niederschlag (z.B. in Lienz), was üblicherweise in einem gesamten Dezember zusammenkommt.
Anteil der klimatologischen Niederschläge, die bis zum 06.12. um 14 Uhr bereits zusammengekommen sind – UBIMET, ZAMG
+++ Update 11:45 +++
Der Regen und nasse Schneefall hat mittlerweile zu einer hohen Schneelast sowie auch zu einer sehr großen Lawinengefahr geführt. In Osttirol herrscht Lawinenwarnstufe 5.
Das intensive Niederschlagsereignis bringt auch einige Rekorde mit sich. So wurde etwa an der Station Kornat im Lesachtal, Kärnten mit 190 Litern in 24 Stunden einer neuer österreichweiter Niederschlagrekord für den Winter aufgestellt. Generell ist im Süden bereits deutlich mehr Niederschlag gefallen als in einem ganzen Winter üblich. Normalerweise fallen in dieser Region im Schnitt etwa 120 bis 190 Liter Niederschlag in drei Monaten. In den letzten 48 Stunden waren es aber bereits bis zu 300 Liter. Anbei noch die Neuschneemengen seit Freitagmittag.
+++ Update 09:00 +++
Der Niederschlag intensiviert sich im Süden nun wieder, somit sinkt auch die Schneefallgrenze von den höheren Tallagen langsam wieder in die Täler. So schneit es mittlerweile in Kornat wieder, auch in Kötschach-Mauthen geht der Regen nun allmählich wieder in Schneefall über. (Klick auf das Bild für die volle Auflösung)
+++ Update 08:00 +++
Besonders Osttirol ist von dem kräftigen Niederschlag betroffen, hier herrscht nun die höchste Lawinenwarnstufe (Stufe 5 – sehr groß). Verbreitet besteht die Gefahr durch spontane Lawinen, daher sind auch viele Straßensperren aktiv.
+++ Update 07:15 Uhr +++
Die Luftmassengrenze erstreckt sich derzeit nicht nur über den Alpenraum, sondern weit bis in den Süden Italiens. Von Sizilien bis nach Oberkärnten hat sich eine fast „sommerliche“ Gewitterlinie gebildet. Auch in den Kitzbüheler Alpen gab es ein paar Blitze. Dies führt zeitweise zu einer Intensivierung des Niederschlags.
+++ Update 06:30 Uhr +++
Wie geht es nun mit dem Niederschlag weiter und wie viel wird noch fallen?
Laut den aktuellen Modellprognosen hält der kräftige Niederschlag im Südwesten Österreichs bis zum Abend an. Die erwarteten Regenmengen sind in der Grafik ersichtlich. In der Nacht zum Montag entspannt sich die Lage aber dann allmählich. (Für eine größere Ansicht einfach auf die Karte klicken)
In den größeren Tälern Osttirols und Oberkärntens, wie etwa dem Lienzer Becken oder dem Lesachtal ging der Schneefall in der Nacht teilweise in Regen über. Dies erhöhte die Schneelast deutlich, auch die Lawinengefahr ist mittlerweile groß. Da die Intensität des Niederschlags am Nachmittag aber wieder zunimmt, sinkt auch die Schneefallgrenze langsam wieder ab.
+++ Update 05:00 Uhr +++
Zusammenfassung der Nacht
In der Nacht hat es besonders zwischen den Ötztaler Alpen und Oberkärnten weiterhin kräftig geregnet oder geschneit. Die Schneefallgrenze liegt im Westen bei 500 m und im Osttirol und Oberkärnten bei etwa 1000 m. Besonders in Oberkärnten ist über Nacht deutlich mildere Luft eingeflossen, sodass hier der Schnee bereits schmilzt und häufig Regen fällt. Dieser wird vom Schnee aufgesogen und macht diesen extrem schwer. Hier droht weiterhin Schneebruch. Ein gutes hat dieses jedoch, das Wasser fließt nicht direkt in die Flüsse, somit ist Hochwasser zunächst kein Thema.
Zudem gab es im Raum Lienz und entlang der Karnischen Alpen immer wieder ein paar Blitze während der Nacht..
Besonders entlang der zentralen Nordalpen wehte in der Nacht kräftiger und böiger Südföhn. Daher war es hier teilweise frühlingshaft mild und trocken.
+++ Update 01:00 Uhr +++
Abseits des Niederschlags ist es stürmisch.
+++ Update 22:00 Uhr +++
Beeindruckend sind einerseits die enormen Stauniederschläge besonders in Osttirol und Oberkärnten,
andererseits aber auch die föhnbedingt um 21:20 Uhr immer noch deutlich 2-stelligen Temperaturen vom Tennengau bis ins Mostviertel:
+++ Update 19:30 Uhr +++
Spitzenreiter der letzten drei Stunden: Das Ötztal! In Umhausen schneit es derzeit am kräftigsten mit beachtlichen 18 cm Neuschnee in 3 Stunden, 7 davon in nur 60 Minuten! Hier liegen derzeit schon 45 cm Schnee.
+++ Update 19:00 Uhr +++
Die Lawinengefahr hat heute schon die Stufe 4 von 5 erreicht, morgen ist weiterhin mit teils extremer Gefahr zu rechnen:
+++ Update 18:45 Uhr +++
Viele Wetterstationen in Osttirol und Oberkärnten vom Mölltal bis zur italienischen Grenze haben schon bis 18 Uhr MEZ – also 6 Stunden vor Mitternacht – neue tägliche Niederschlagsrekorde für den Dezember eingestellt. Unter anderem:
Wetterstation
Neuer Rekord am 05.12.2020 (bis 18 Uhr)
Döllach
101,4 mm
Lienz
92,6 mm
Sillian
90,0 mm
St. Jakob / Defereggen
81,1 mm
Obervellach
62,4 mm
+++ Update 18:25 Uhr +++
Werteupdate um 18 Uhr:
Bisherige Niederschlagsmengen (24-stündige Summe seit gestern 18 Uhr):
Kornat
152 mm
Lienz
118,5 mm
Sillian
114,8 mm
Aktuelle Schneehöhen:
Döllach
101 cm
Sillian
94 cm
Kornat
90 cm
+++ Update 16:45 Uhr +++
Die Lage heute abends in Heiligenblut im Mölltal. Hier sind seit gestern 90 cm Neuschnee gefallen. Bis Sonntagabend kommen hier weitere 50 bis 70 cm hinzu!
In der letzten Stunde ist die Schneedecke in Osttirol und Oberkärnten vor allem unterhalb von 1000 m Seehöhe eindeutig nasser und schwerer geworden. Trotzt stündlichen Niederschlagsraten von 3 bis 8 l/m² ist die Schneedecke oft zurückgegangen wie z.B. in Lienz (-1 cm) und auch im Lesachtal (-1 cm). Die Setzung und der zunehmend nasse Niederschlag erhöhen jetzt die Last des Schnees.
+++ Update 15:45 Uhr +++
Der Schnee hat jetzt auch das obere Inntal erreicht. In Telfs hat sich schon eine dünne Schneedecke gebildet, in Innsbruck fallen jetzt erste Schneeflocke. In Seefeld sind schon 9 cm Neuschnee zusammengekommen. Mit einfließender Kaltluft aus Westen und übergreifendem Niederschlag aus Süden schneit es am Abend und in der Folgenacht auch in Nordtirol und Teilen Vorarlbergs kurzzeitig kräftig!
+++ Update 15:30 Uhr +++
Schneegewitter in Osttirol! Zwischen 14 Uhr und 15 Uhr wurde in Osttirol knapp westlich von Lienz im oberen Drautal ein Blitz geortet!
+++ Update 15:00 Uhr +++
Bis zu 100 l/m² Regen sind heute binnen nur 14 Stunden zwischen Osttirol und Oberkärnten gefallen. Die 97 l/m² in Kornat auf 1000 m Seehöhe sind aber alle in Form vom Schnee gefallen und sorgten hier für eine schwere, rund 45 cm dicke Schneedecke.
+++ Update 14:30 Uhr +++
Die 24-stündigen Schneemengen bis zum 05.12. um 14 Uhr MEZ:
Schneehöhe 14 Uhr
Differenz zum Vortag
Station/Ort
97 cm
+ 78 cm
Kornat, K
92 cm
+ 83 cm
Döllach, K
83 cm
+ 71 cm
Sillian, T
82 cm
+ 70 cm
Mittewald/Drau, T
80 cm
+ 64 cm
Kötschach-Mauthen, K
72 cm
+ 64 cm
St. Jakob/Defereggen, T
68 cm
+ 56 cm
Mallnitz, K
59 cm
+ 49 cm
Kals, T
42 cm
+ 28 cm
Lienz, T
+++ Update 14:00 Uhr +++
Erstaunlicher Vergleich gestern/heute in Prägraten am Großvenediger (Osttirol) auf 1400 m Seehöhe: In weniger als 24 Stunden sind hier schon rund 70 cm Nassschnee zusammengekommen!
+++ Update 13:00 Uhr +++
Hier noch ein Blick auf die Drautalstraße und nach Obertilliach:
Ein Schneehotspot in #Osttirol ist #Obertilliach (1.450m) im hinteren Lesachtal. Hier liegen derzeit 12:00 bereits 85 cm, davon 70 cm neu seit gestern Abend.#XUNAV#Schnee
Aktuelle Schneehöhen siehe Bild. Nördlich des Alpenhauptkamms auf Salzburger Seite fällt nicht nur deutlich weniger Niederschlag, hier handelt es sich mit Ausnahme der südlichsten Talschlüsse auch meist um Regen. Durch den gestrigen Föhn wurde hier die Kaltluft ausgeräumt.
Auf der Pustertaler Höhenstraße (oberhalb von Mittewald) gibt es kein Durchkommen mehr… pic.twitter.com/h75GE9HHBU
Der Schnee wird nun immer feuchter, in manchen Tälern handelt es sich auch phasenweise um Schneeregen oder Regen. Damit setzt sich der vorhandene Schnee und wird dichter, die Last steigt und die Zuwachsraten bei der Schneehöhe nehmen trotz stündlicher Niederschlagsmengen von 3 bis 8 l/m² ab.
+++ Update 11:00 Uhr +++
Während das Schneechaos im Südwesten seinen Lauf nimmt, weht keine 120 km entfernt besonders in der Obersteiermark sowie den südlichen Teilen Ober- und Niederösterreichs der Föhn und sorgt hier für beachtliche Temperaturen. 17 Grad werden zur Stunde in Schönau an der Enns, 16 Grad in Weyer, 15 Grad in Oberndorf/Melk gemessen.
Auch die Windböen waren hier beachtlich:
+++ Update 10:30 Uhr +++
Über Nacht sind in Osttirol und Oberkärnten bereits Niederschlagsmengen zwischen 60 und 90 l/m² gefallen, am Brenner waren es mit etwa 40 l/m² etwas weniger. Dies resultiert in folgenden aktuellen Schneehöhen (10 Uhr, Differenz zum Vortag):
Schneehöhe 10 Uhr
Differenz zum Vortag
Station/Ort
81 cm
+ 62 cm
Kornat, K
72 cm
+ 55 cm
Kötschach-Mauthen, K
72 cm
+ 62 cm
Döllach, K
69 cm
+ 56 cm
Mittewald/Drau, T
65 cm
+ 53 cm
Sillian, T
62 cm
+ 50 cm
Mallnitz, K
57 cm
+ 49 cm
St. Jakob/Defereggen, T
49 cm
+ 43 cm
Brenner, T
35 cm
+ 20 cm
Lienz, T
+++ Update 10:00 Uhr +++
An diesem Wochenende wird Österreich wettertechnisch einiges geboten. Eingebettet in eine stürmische Südströmung erstreckt sich eine Luftmassengrenze von Italien über die Alpen hinweg bis nach Deutschland. In ihrem Bereich wird von Süden her sehr feuchte Luft an die Alpen geführt und ausgepresst, enorme Schneemengen sind die Folge. Östlich der Luftmassengrenze an der Alpennordseite hingegen weht nach wie vor Föhn.
Ursache für die aktuell anhaltenden Niederschläge ist eine recht stationäre Luftmassengrenze, die sich quer von Süd nach Nord über die Alpen erstreckt. Eingebettet ist diese in eine stürmische Südströmung, mit welcher beständig ausgesprochen feuchte Luft herangeführt wird. So schneit es seit Freitagnachmittag am Tiroler Alpenhauptkamm, besonders aber in Osttirol und Oberkärnten ergiebig. Bereits bis Samstagnachmittag wurde hier in den Tälern bis zu etwa 1 m Neuschnee gemessen. Über Nacht gab es in tiefen Lagen schließlich vermehrt Regen, welcher im Schnee gebunden wurde und wird. Die Schneelast nimmt damit immer weiter zu, entsprechend ist die Schneebruch- und vor allem auch die Lawinengefahr inzwischen sehr hoch. Für ganz Osttirol gilt inzwischen die höchste Lawinenwarnstufe 5.
Bis zu 300 l/m² gemessen – neue Rekorde
Die Niederschlagsmengen haben bereits jetzt vor dem eigentlichen Ende des Ereignisses einige Rekorde gebrochen. In Kornat im Lesachtal, Kärnten wurde mit 190 l/m² die höchste Menge innerhalb eines Tages gemessen – so viel wie noch nie zuvor in einem Wintermonat in Österreich seit Beginn der Aufzeichnungen. Darüber hinaus gab es einige neue Stationsrekorde auf Tages- und Monatsbasis. Und generell wurde mit meist 150 bis 300 l/m² innerhalb von weniger als zwei Tagen bereits mehr Niederschlag verzeichnet als in einem üblichen Winter (Dezember, Jänner, Februar).
Föhn mit Böen über 100 km/h
Auch in Teilen Nordtirols fiel der Schneefall bisher kräftig aus, insbesondere am Brenner, im Stubai-, im Ötz- und im Pitztal. Im Unterland handelte es sich dagegen meist um Regen. Vom Salzburger Pinzgau bis in die Niederösterreichischen Voralpen weht dagegen nach wie vor stürmischer Südföhn. Dieser sorgte teils für orkanartige Sturmböen wie in Abtenau mit 109 km/h oder Windischgarsten mit 108 km/h, dazu wurden hier Temperaturen von bis zu 17 Grad gemessen.
Wetterberuhigung am Montag, neuer Schnee ab Dienstag
Bis in die Nacht auf Montag hält die gefährliche Wetterlage unvermindert an, ab dann lassen Regen und Schneefall in den betroffenen Regionen deutlich nach. Zwar fällt in Osttirol und Oberkärnten auch am Montag aus dichten Wolken zeitweise Schnee, jedoch nur mehr mit leichter Intensität. Ein nächstes Tief kündigt sich derweil ab Dienstag an, dann bei generell etwas niedrigeren Temperaturen. Im Laufe des Dienstagvormittags ist somit im Süden allgemein mit neuerlich sich verstärkendem Schneefall zu rechnen, der nach aktuellem Stand bis Mittwochmittag anhält. In den Tälern Osttirols und Oberkärntens sind demnach wieder Neuschneemengen bis etwa 50 cm möglich, aber auch sonst sind inneralpin ein paar Zentimeter zu erwarten.
Titelbild: Webcambild aus Prägraten am Großvenediger @ https://www.unterwurzacher.at/wetter/webcam.jpg
Am Freitag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs namens VIRPY mit Kern über England. Auf den Bergen kommt dabei eine stürmische Südströmung auf und südlich des Alpenhauptkamms setzt ab Freitagabend intensiver Niederschlag ein, der bis zum späten Sonntagabend anhält. In Osttirol und Oberkärnten sowie direkt am Alpenhauptkamm kommen enorme Niederschlagsmengen zusammen, was an die Ereignisse von November 2019 erinnert.
Am Freitag Föhnsturm
Am Freitag kommt an der gesamten Alpennordseite stürmischer Südföhn auf, der in einigen Tälern teils schwere Sturmböen von 70 bis 90, lokal auch 100 km/h km/h bringt. Bei zeitweiligem Sonnenschein steigen die Temperaturen dabei auf bis zu 14 Grad an. Am Nachmittag geht der Föhn westlich von Innsbruck zu Ende, gleichzeitig setzt in Osttirol und Oberkärnten Schneefall ein. In der Nacht auf Samstag fällt dieser zunehmend intensiv aus.
Gewittriger Starkschneefall
Am Samstag und Sonntag sorgt ein Randtief über Norditalien für intensiven und teils auch gewittrig durchsetzten Schneefall in Osttirol und Oberkärnten. Die Schneefallgrenze liegt in Osttirol weiterhin in den Tälern, der Schnee wird in tiefen Lagen aber immer feuchter. Am Sonntag mischt sich unterhalb von etwa 1000 m zeitweise auch Regen dazu. In Unterkärnten stiegt die Schneefallgrenze dagegen bereits am Samstag gegen 1000 bis 1500 m an. In den östlichen Nordalpen und im Osten bleibt es dagegen föhnig mit Temperaturen bis zu 12 Grad.
Etwas Schnee im Westen
Am Alpenhauptkamm schneit es ebenfalls ergiebig und etwas Neuschnee ist mit Ankunft einer Kaltfront auch in Vorarlberg und Nordtirol zu erwarten. Im Pinz- und Pongau kündigen sich dagegen vor allem im Bereich der Tauern große Regenmengen an. Die Schneefallgrenze liegt an der Alpennordseite zwischen den Tallagen in Vorarlberg und gut 1500 m im Pongau.
Ergiebige Mengen
In Summe sind von Freitagabend bis Sonntagabend in Osttirol und Oberkärnten 250 bis 350 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, was etwa dem 6-fachen, durchschnittlichen Dezemberniederschlag entspricht. . Auf den Bergen kommen dabei mehr als 2 Meter Neuschnee zusammen, was im Zusammenspiel mit kräftigem Wind zu einer großen Lawinengefahr führt. Auch in den Tälern ist in Osttirol und im westlichen Oberkärnten aber teils mehr als 1 Meter Neuschnee zu erwarten. Durch den zunehmend nassen Schnee muss man allerdings mit einer zunehmenden Schneebruchgefahr rechnen. Besonders am Sonntag steigt zudem in Oberkärnten sowie in den Salzburger Tauerntälern auch die Gefahr von lokalen Überflutungen und Hangrutschungen an. Erst Sonntagnacht ist eine Wetterberuhigung zu erwarten.
Das Tief über dem Golf von Genua sorgt bereits am Nachmittag für Schneefall im Süden, der sich über Nacht verstärkt und besonders in Kärnten und der südöstlichen Steiermark ergiebig ausfällt. Vor allem in Kärnten sind verbreitet 15 bis 30 cm Neuschnee zu erwarten.
Donnerstagfrüh verlagert sich der Schwerpunkt des Schneefalls in den Südosten und auch vom Wechsel über Wien bis zum Waldviertel setzt verbreitet leichter bis mäßiger Schneefall ein. Somit kann sich im Laufe des Vormittag wohl auch in der Bundeshauptstadt eine dünne Schneedecke entwickeln.
Glatteis im äußersten Osten
Allerdings kommt in der Höhe auch mildere Luft zu uns und das macht sich vor allem im äußersten Osten bemerkbar. Hier geht der Schneefall nämlich verbreitet in Regen über, der dann in der frostigen bodennahen Luft gefriert. Somit kann es am Donnerstag in der Früh vor allem im Burgenland sowie im Marchfeld zu gefrierenden Regen und damit Glatteis kommen.
Sowohl Schneefall als auch gefrierender Regen lassen ab Mittag nach und ziehen nach Osten langsam ab, somit entspannt sich die Lage und man kann für ein paar Stunden den Schnee genießen. All zu lange hat dieser nämlich in den meisten Regionen nicht Bestand. Schon am Freitag folgt das nächste Tief, dass dann in der Osthälfte für Sturm und deutlich ansteigende Temperaturen sorgt. In Osttirol und Oberkärnten sind hingegen enorme Schneemassen zu erwarten.
Mit dem Vorstoß von kalter Luft in den Mittelmeerraum bildet sich über dem Golf von Genau in der Nacht auf Mittwoch ein Tief. In der Nacht auf Donnerstag setzt von Süden her kräftiger Schneefall ein. Der Schwerpunkt liegt in Ober- und Unterkärnten. Im Raum Klagenfurt kommen etwa 10 bis 15 cm Schnee zusammen, in Richtung Karnische Alpen und Karawanken sind lokal auch 25 bis 30 cm zu erwarten.
Donnerstag Schneefall im Südosten, weniger im Osten
Im Laufe des Donnerstags verlagert sich der Schneefall dann in den Südosten und Osten des Landes. Auch hier fällt der Schnee bis in tiefe Lagen und so ist von Graz über das Mürztal und dem Wechsel/Semmering mit 5 bis 10 cm Schnee zu rechnen.
Richtung Burgenland und Wiener Becken bzw. Wien sind die Niederschlagsmengen sehr gering, hier bildet sich höchstens eine dünne Schneedecke. Besonders vom Südburgenland über den Seewinkel bis ins Weinviertel kann es dagegen durch die mildere Luft in der Höhe zu gefrierendem Regen kommen! Dies zeigt sich auch in der scharfen Grenze zwischen der Oststeiermark und dem Südburgenland.
Markanter Südstau am Wochenende
Am Wochenende befindet sich der Alpenraum dann am Rande eines ausgeprägten Tiefs über Frankreich ab. In den Alpen stellt sich eine kräftige Südströmung ein. An der Alpennordseite hat dies stürmischen Südföhn zu bedeuten, im Süden und Südwesten kräftigen Niederschlag. Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend sind in Osttirol und Oberkärnten 150-200 mm Niederschlag zu erwarten, punktuell gibt es auch bis zu 250 mm. Somit sind auf den Bergen über 2 Meter Neuschnee zu erwarten, inklusive stark ansteigender Lawinengefahr.
Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der November 2020 mit einer Abweichung von rund +2 Grad deutlich zu warm. Damit reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 10 der wärmsten Novembermonate seit Messbeginn ein. Die größten Abweichungen finden sich auf den heimischen Gipfeln wieder, wo der November sogar die Top 5 entert: Am Feuerkogel in über 1600 m Seehöhe bilanziert der November um rund 5 Grad zu warm, ein ähnliches Bild zeigt sich mit Abweichungen jenseits der +4 Grad auf dem Patscherkofel, dem Sonnblick und der Villacher Alpe. Die relativ gesehen kühlsten Regionen waren dagegen so manche Alpentäler. Hier konnte die Luft in den oftmals sternenklaren Nächten stark auskühlen, die schwache Novembersonne vermochte es nur bedingt, die Luft tagsüber kräftig zu erwärmen. Zell am See und Aigen im Ennstal schließen den Monat ausgeglichen, zu kalte Orte sucht man im November vergeblich.
Hinweis: Um die Bilder in voller Auflösung und somit besser lesbar genießen zu können, einfach anklicken/antippen…
Anfang des Monats war es noch einmal fast schon spätsommerlich, hier die Höchstwerte der Bundesländer im November:
Doch auch mäßiger bis strenger Frost war schon mit dabei, wie der Blick auf die gemessenen Tiefstwerte zeigt:
Kaum Niederschlag
Der anhaltende Hochdruckeinfluss hielt auch die meisten wetteraktiven Fronten vom Alpenraum fern, Mittelmeertiefs blieben ebenso Mangelware. Folglich verwundert es kaum, dass der November 2020 mit einer landesweiten Abweichung von rund 70 Prozent viel zu trocken ausfiel. Damit reiht sich der ablaufende Monat auf Platz 2 der trockensten November der vergangenen 60 Jahre. Lediglich anno 2011 bilanzierte der November österreichweit noch deutlich trockener. Besonders markant sind die Abweichungen in den Alpen: Zwischen der Silvretta im Westen und dem Wechsel im Osten belaufen sich die Defizite auf 90 bis 95%. Prutz und Döllach beispielsweise schrammten nur haarscharf an einem Totalausfall in Punkto Niederschlag vorbei, rund 1 Liter pro Quadratmeter wurde hier gemessen. Selbst in den typischerweise niederschlagsreichen Staulagen der Nordalpen füllten sich die Messkübel nur spärlich. Schröcken zum Beispiel weist einen durchschnittlichen Novemberniederschlag von 162 l/m² auf, heuer waren es hier auch nur knapp 50 l/m² bzw. -70%.
Hier noch die absoluten Niederschlagsmengen im November:
Viel Sonne im Bergland, Grauer November im Flachland
Passend zum beständigen Hochdruckwetter mit viel Nebel und Hochnebel in den Niederungen und oftmals strahlendem Sonnenschein in sowie auf den Bergen präsentiert sich auch die Bilanz der Sonnenscheindauer zweigeteilt. Im Flachland hinken die Sonnenstunden im ablaufenden Monat dem Soll hinterher, Wien beispielsweise weist ein Defizit von gut 10% auf. Ganz anders dagegen das Bild auf den heimischen Gipfeln: Auf der Kanzelhöhe in Kärnten schien die Sonne bis dato schon 196 Stunden lang, 118 Stunden sind es hier im langjährigen Mittel im gesamten November. Eine Abweichung von mehr als +50% verzeichnen auch die Schmittenhöhe in Salzburg sowie der Schöckl in der Steiermark. Deutlich häufiger als im langjährigen Mittel konnte man die Sonne aber auch in den Alpentälern genießen, exemplarisch hierfür dienen Feldkirch (+50%), Bad Ischl (+60%) und Bischofshofen (+40%). Das absolut sonnigste Fleckerl in Österreich war der Brunnenkogel, 205 Sonnenstunden wurden an der höchstgelegenen Station des Landes schon gemessen, nur der April war dort oben auf 3.400 m heuer noch sonniger.
Extremwerte November 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens):
Höchste Temperaturen
23,3 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 03.)
23,1 Grad Bad Gleichenberg (ST, 03.)
23,0 Grad Dornbirn (V, 02.)
22,5 Grad Bregenz (V, 02.)
22,2 Grad Deutschlandsberg (ST, 03.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-13,0 Grad Lech/Arlberg (V, 21.)
-11,9 Grad Galtür (T, 21.)
-11,8 Grad Schmirn (T, 21.)
-11,3 Grad Warth (V, 21.)
-10,3 Grad St. Jakob im Defereggental (T, 21.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-9,1 Grad Radstadt (S, 25.)
-8,8 Grad Zeltweg (ST, 22.)
-8,5 Grad Weitensfeld (K, 25.)
-8,4 Grad Turnau (ST, 22.), Mittersill (S, 25.)
-8,3 Grad Puchberg/Schneeberg (NÖ, 22.), Kindberg (ST, 22.)
Anzahl Frosttage (Tiefstwert kleiner 0 Grad)
25 St. Michael im Lungau, Böckstein, Rauris (alle S), Neumarkt, Bad Mitterndorf, Irdning/Gumpenstein, Turnau (alle ST), St. Jakob im Defereggental, St. Leonhard im Pitztal, Nauders (alle T)
In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Im Donauraum und im Klagenfurter Becken gab es im Mittel etwa an jedem zweiten Tag keine einzige Minute Sonnenschein. Ganz anders sieht es im Bergland aus, so konnte man etwa auf der Villacher Alpe mit 190 Sonnenstunden fast viermal so viel Sonnenschein wie in Klagenfurt genießen.
Am Samstag noch kaum Änderungen
Am Samstag überwiegt noch der Hochdruckeinfluss, somit setzt sich das oft nebelig-trübe Novemberwetter in den Niederungen und in den südlichen Becken fort. Besonders im Osten fällt im Tagesverlauf stellenweise auch etwas Nieselregen oder Schneegriesel und die Nebelobergrenze steigt auf über 1000 m an. Inneralpin und vor allem auf den Bergen einmal mehr strahlenden Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen -1 bis +9 Grad mit den höchsten Werte im westlichen Bergland.
Tief TANJA bringt kontinentale Luft
Ein Tief über Russland namens TANJA führt am ersten Advent aus Nordosten kalte Luftmassen kontinentalen Ursprungs in den Osten des Landes. Im Norden und Osten kommt dabei wieder zeitweise die Sonne zum Vorschein, während sich am Alpenrand vom Rheintal bis in den Flachgau sowie im Süden weiterhin zäher Hochnebel hält. Die Obergrenze steigt weiter an, somit werden hier mehr Tallagen als zuletzt mit dem Nebel geflutet. Die Temperaturen gehen vor allem in den Nordalpen zurück und erreichen maximal -1 bis +6 Grad mit den mildesten Werten in höheren Tallagen südlich der Tauern.
Zunehmender Tiefdruckeinfluss
Der Montag bringt wenig Änderungen, am Dienstag gerät Mitteleuropa aber zunehmend unter Tiefdruckeinfluss und im Tagesverlauf ziehen im gesamten Land Wolken auf. Nach derzeitigem Stand zeichnet sich an der Alpennordseite auch etwas Schneefall bzw. in tiefsten Lagen wie am Bodensee vorübergehend auch Schneeregen ab. Vorerst trocken bleibt es im Süden, zur Wochenmitte nimmt der Tiefdruckeinfluss aber auch hier zu. Die Chancen auf Schneefall steigen somit selbst in tiefen Lagen an.
Die Begriffe Nebel und Hochnebel sind ein fester Bestandteil der Wettertexte im November, insbesondere in diesem November. Doch nicht überall war dieser Monat bisher so trüb, wie man es aus den Wettermeldungen zu vernehmen mag.
Im Bergland sonnig, in den Niederungen trüb
In Verbindung mit beständigen Hochdruckwetterlagen war die sogenannte Inversionswetterlage in den letzten Wochen sehr oft in den Wetterberichten zu hören – diese zeichnet sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, so ist es in mittleren Höhenlagen milder und oft sonniger als in den Tal- und Beckenlagen.
Die bisherige Bilanz der Sonnenscheindauer fällt daher in den typischen Nebelregionen Österreichs, im Donauraum und im östlichen Flachland sowie in den südlichen Beckenlagen mit knapp 30 % relativ mager aus.
Im Bergland war der November insgesamt freundlich, je weiter in Richtung Westen, umso freundlicher.
Trockene Zwischenbilanz
Niederschlagsmäßig bilanziert der November insbesondere im Burgenland und der Steiermark bisher relativ trocken, nur im äußersten Norden kommt man mit etwa 60 bis 70 % des Solls der Klimatologie etwas näher.
Titelbild: Sonnenuntergang über dem Nebelmeer. Quelle: www.foto-webcam.eu
Das kräftige Hoch VALENTIN über Osteuropa sorgt verbreitet für ruhige Verhältnisse. Im Herbst heißt das: Inversionswetterlage. In den Niederungen sammelt sich in den langen Nächsten rasch sehr kalte, schwerere Luft, während auf den Bergen deutlich mildere und sehr trockene Verhältnisse herrschen. Dies ist besonders am heutigen Mittwoch der Fall: Oberhalb von 1000 – 1500 m wurde bei strahlendem Sonnenschein sogar die 10-Grad-Marke geknackt. Im Mühl- und Walviertel sowie in den südlichen Beckenlagen bleiben die Höchstwerte hingegen oft im negativen Bereich!
Dabei ist die Nebelschicht gebietsweise dick genug, um leichten Niederschlag zu verursachen. Im Nordosten und hier vor allem im Waldviertel handelt es sich meist um teils gefrierenden Nieselregen, im Grazer Becken gab es hingegen oft Meldungen von Reifbildung oder sogar leichtem Schneefall!
Auf der steirischen Seite der Koralpe und hier vor allem im Bezirk Deutschlandsberg war der Niederschlag aus der Nebelschicht lokal kräftig genug, um eine dünne Schneedecke zu bilden! An der lokalen Wetterstation kamen heute binnen rund 6 Stunden 0.5 l/m² zusammen.
Das Vertikalprofil – hier von 04 Uhr Lokalzeit aus Graz – zeigt das Temperaturprofil und den Feuchtegehalt in den einzelnen Schichten der Atmosphäre bis 16 km Höhe. Zu erkennen ist eine dünne, kalte und sehr feuchte Schicht in Bodennähe und der deutliche Temperaturanstieg ab ca. 1 km über dem Boden bei viel trockeneren Bedingungen – die Inversion.
Auch in den kommenden Tagen setzt sich die Inversionswetterlage vor allem im Osten und Süden Österreichs fort. Das Potential für Schnee oder Nieselregen aus der Hochnebelschicht nimmt aber etwas ab im Vergleich zum heutigen Mittwoch.
Titelbild: Reif und Schnee im Winter – Larisa-K / pixabay.com
Wenn in Mitteleuropa winterliches, kaltes Wetter vorherrschen soll, braucht es eine Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten. Diese kommt dann üblicherweise aus a) Russland/Sibirien, ist dann aber eher trocken, oder b) aus dem Bereich Nordpolarmeer/Arktis. In letzterem Fall kann mit einem Transport nach Mitteleuropa über den Meeresflächen Feuchtigkeit aufgenommen werden, was hier auch Schnee zur Folge hat.
Arktis aktuell deutlich zu warm
Insofern kann die aktuelle Temperaturverteilung im Bereich der Arktis bereits als ein Indiz für unseren Winter betrachtet werden. Denn die Luft ist aktuell deutlich wärmer, als es zu dieser Jahreszeit üblich wäre. Die nachfolgende Grafik zeigt: In 2m Höhe liegen die Temperaturen derzeit zwischen 5 und teils über 10 Grad über dem Mittel.
Doch auch der ganze bisherige November war dort und im angrenzenden Sibirien deutlich zu warm, der nachfolgende Tweet zeigt die Temperaturabweichung in 925 hPa, also rund 800 m Höhe über etwa 3 Wochen:
Well above average temperatures (lower atmosphere) across a large portion of the #Arctic so far this month… pic.twitter.com/8AVsdWhzsK
Ein Grund bzw. auch eine Folge dessen könnte sein, dass es einfach viel zu wenig Meereis gibt:
#Arctic sea ice extent is currently the 2nd lowest on record (JAXA data)
• about 600,000 km² less the 2010s mean
• about 1,280,000 km² less the 2000s mean
• about 1,910,000 km² less the 1990s mean
• about 2,400,000 km² less the 1980s mean
Im Umkehrschluss heißt das für unser mittelfristiges Wetter: Wo soll die Kälte herkommen, wenn nicht aus den üblicherweise dafür zuständigen kalten Regionen? Es ist also zu befürchten, dass es mit einem knackigen Winter mal wieder nichts und selbst ein normaler Winter schwierig wird. Und genau das bestätigen auch die diversen Langfristmodelle. Diese sind zwar immer mit Vorsicht zu genießen bzw. zu interpretieren, aber doch in gewisser Weise hilfreich.
Im nachfolgenden Bild ist die gemittelte Prognose aller Langfristmodelle der diversen nationalen Wetterdienste für die Temperaturabweichung in 2m Höhe im Zeitraum Dezember-Jänner-Feber 2020/2021 zu sehen. Demnach ist im DACH-Raum diesen Winter mit einer um +0,5 bis +1 Grad höheren Mitteltemperatur gegenüber dem langjährigen Mittel zu rechnen, was auf Sicht einer Jahreszeit nicht gerade wenig ist. In den Niederungen hätte dies entsprechend weniger winterliches Wetter zur Folge, weniger Frost und weniger Schnee – zugegebenermaßen keine allzu riskante Aussage in Zeiten des Klimawandels.
Was den Parameter Niederschlag angeht, so sehen die Langfristmodelle keine markanten Abweichungen vom Soll. Dieser ist jedoch für den Schnee im Bergland maßgeblich, da es im Winter ab einer gewissen Höhe so oder so kalt genug ist. Demnach würde es hier für einen durchschnittlichen Winter reichen.
In den vergangenen 24 Stunden haben kalte Luftmassen arktischen Ursprungs Österreich erfasst, so wurden im Hochgebirge wie etwa am Brunnenkogel oder auf der Adlersruhe Temperaturen bis -19 Grad gemessen. Auch in den Tallagen gab es in der Nacht auf Samstag aber Frost, der kälteste bewohnte Ort war Lech am Arlberg mit -13 Grad. Im zentralen und östlichen Bergland haben Restwolken und Wind allerdings eine nennenswerte Abkühlung verhindert und örtlich verlief die Nacht im Wiener Becken sowie im Burgenland auch frostfrei.
Eisige Nacht
In der Nacht auf Sonntag herrschen auch in der Osthälfte sehr gute Bedingungen für eine starke Abkühlung:
Keine Wolken
Höchstens schwacher Wind
Trockene, kühle Luftmasse
In den Hochtälern gibt es mancherorts auch eine geschlossene Schneedecke, ein Faktor der die nächtliche Abkühlung zusätzlich verstärkt. Somit ist kommende Nacht erstmals in der Saison im gesamten Land mit Frost zu rechnen, wobei es in den Alpen verbreitet mäßigen und gebietsweise auch strengen Frost gibt. Im Westen des Landes wird es allerdings nicht mehr ganz so kalt wie noch in der Nacht zuvor, da hier ein paar hochliegende Wolken durchziehen.
Die Kältepole liegen kommende Nacht im zentralen Bergland vom Lungau bis zum Ausseerland, wo in manchen Tallagen mit strengem Frost zwischen -13 und -10 Grad zu rechnen ist, auch sonst gibt es aber verbreitet Tiefstwerte zwischen -4 und -9 Grad. Erstmals in diesem Herbst ist zudem auch in der Wiener Innenstadt mit Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zu rechnen. Frostfrei bleibt es lediglich auf manchen Bergen im Westen des Landes, da hier in der Höhe bereits zunehmend milde Luftmassen eintreffen.
Several people froze to death, over 150000 are still without electricity, water & heating in the Far East of Russia. Local businessmen open restaurants & are out on streets offering free food. Many people get water by melting ice in cooking pans. Video from streets of Vladivostok pic.twitter.com/33NlarRUBf
State of emergency extended in Vladivostok, Russia’s Pacific capital after ice rain caused collapse of all key systems from electricity, water and heating to transport and communication. Temporary accommodation centres open for residents; weather today is snow + strong wind pic.twitter.com/uBFCjOHKf5
Inwiefern der Eisregen den folgenden Vorfall ausgelöst haben könnte, ist uns jedoch nicht ganz klar. Der Autobesitzer hat jedenfalls großes Glück gehabt:
Hoch THODO hat am Mittwoch in weiten Teilen des Landes für strahlend sonniges Herbstwetter gesorgt, nur in Unterkärnten gab es einmal mehr beständigen Hochnebel. Die Karte mit der heutigen Anzahl an Sonnenstunden findet ihr hier.
Kaltlufteinbruch
Am Donnerstag lässt der Hochdruckeinfluss nach und im Tagesverlauf erfasst die Kaltfront des Skandinavientiefs Ex-ETA den Alpenraum. In der Nacht folgt bereits eine weitere Kaltfront eines Randtiefs und kalte Luftmassen arktischen Ursprungs erfassen Österreich. Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstagabend in den Nordalpen gegen 1100 bis 900 m ab und am Freitagmorgen schließlich gegen 600 m. Besonders in höheren Tallagen der Nordalpen kommen dabei 5 bis 10, im Arlberggebiet auch 15 cm Neuschnee zusammen.
Stürmische Böen
Am Donnerstag weht besonders im östlichen Flachland zunächst noch mäßiger Wind aus südlicher Richtung, im Tagesverlauf kommt im Grenzbereich zu Bayern allerdings lebhafter Westwind auf. Am Abend frischt auch im Donauraum kräftiger West- bis Nordwestwind auf, dabei sind besonders vom Mostviertel bis ins Wiener Becken sowie später auch im Seewinkel und in manchen Nordföhntälern stürmische Böen zwischen 60 und 70, in exponierten Lagen auch 80 km/h zu erwarten.
Die Temperaturen gehen am Wochenende spürbar zurück: Während am Donnerstag noch 7 bis 14, lokal auch 15 Grad erreicht werden, liegen die Höchstwerte am Freitag nur noch zwischen 1 Grad in den Nordalpen und 9 Grad bei föhnigem Nordwind im Süden des Landes.
An dem Wochenende erfassen dann von Westen her wieder mildere Luftmassen das Land, somit geht es mit den Temperaturen ab Sonntag langsam wieder bergauf. In den Nächten zeichnet sich allerdings verbreitet Frost ab, in der Nacht auf Samstag ist in den Hochtälern im Westen lokal auch strenger Frost um -10 Grad in Sicht.
Wer gern auf den Bergen unterwegs ist, weiß es vermutlich schon: In den letzten Tagen waren die Temperaturen in den mittleren und höheren Lagen außergewöhnlich mild. In den Tal- und Beckenlagen sorgte hingegen eine sogenannte Inversionswetterlage oft für deutlich kühlere Verhältnisse. Mit Durchzug der heutigen Kaltfront wurde die Inversion von West nach Ost allmählich ausgeräumt, wobei die Schneefallgrenze nur auf etwa 1400 m sank.
Wie man in den unteren beiden Karten gut erkennen kann, waren die Temperaturen in der ersten Montaghälfte bei aufkommenden (und bis auf rund 1400 m auch flüssigen) Niederschlägen in vielen inneralpinen Tälern nach wie vor im negativen Bereich. Die eisigen Kaltluftseen in den Tälern wurden erst gegen Mittag komplett ausgeräumt. Dies sorgte in diesen Regionen gebietsweise für leichten gefrierenden Regen.
Als Paradebeispiel nehmen wir die Daten aus den Wetterstationen in Mariapfarr und in Lienz. Hier sieht man ganz gut wie die Temperaturen mit Kaltfrontdurchzug steigen (deswegen ist hier die Rede von „maskierten“ Kaltfronten). An den beiden Standorten kamen bis in den Vormittagsstunden 1 bis 2 l/m² gefrierender Regen zusammen. Glücklicherweise ist gefrierender Regen im Herbst nur in äußerst seltenen Fällen und meistens nur für Bäume und Stromleitungen ein ernstes Problem. Denn der Boden hat nach der warmen Jahreszeit viel Wärme gespeichert und braucht daher Zeit, um in den negativen Bereich zu kommen. Montagvormittag lagen z.B. die Bodentemperaturen in rund 10 cm Höhe in den betroffenen Regionen zwischen +2 und +5 Grad.
In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Die erste Novemberhälfte war auf den Bergen mehr als 5 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel. Im Flachland liegen die Abweichungen aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen dagegen meist zwischen 1 und 2 Grad, besonders im Murtal war der Monat örtlich sogar durchschnittlich.
Die erste Monatshälfte war zudem deutlich zu trocken, in weiten Teilen des Landes gab es weniger als 10% der üblichen Niederschlagsmenge. Stellenweise wie etwa im Hochpustertal oder in Nauders gab es noch gar keinen messbaren Niederschlag.
Maskierte Kaltfront zu Wochenbeginn
Am Montag zieht die Kaltfront von Tief ROSWITHA über Österreich hinweg. Zunächst regnet es vor allem an der Alpennordseite zeitweise, ab Mittag verlagert sich der Schwerpunkt dann in den Süden und Südosten des Landes. Die größten Mengen sind im Bereich der Karawanken zu erwarten, Schnee fällt nur oberhalb von knapp 1500 m. Auf den Bergen kühlt es spürbar ab, in den Niederungen wird es dagegen bei auffrischendem Westwind mit bis zu 12 Grad etwas milder als zuletzt, da hier die kalte Luft der Inversionswetterlage ausgeräumt wird. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von einer maskierten Kaltfront, da nur in der Höhe eine Abkühlung stattfindet. Dieses Phänomen ist typisch für den Winter, wenn eine Kaltfront mit gemäßigter Atlantikluft eine vorgelagerte Warmluftmasse über Land wegräumt, in der sich am Boden eine flache interne Kaltluftschicht gebildet hat.
Neues Hoch zur Wochenmitte
Ab Dienstag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss von Hoch THODO. Zunächst überwiegen an der Alpennordseite zwar noch die Wolken, von Vorarlberg bis Oberkärnten sowie im Osten und Südosten lockern die Wolken aber immer häufiger auf und die Temperaturen erreichen 6 bis 14 Grad. Am Mittwoch und Donnerstag scheint dann verbreitet die Sonne, nur in den südlichen Becken sowie teils auch im Osten breitet sich gebietsweise wieder Hochnebel aus. Die Höchstwerte liegen zwischen 7 Grad im Klagenfurter Becken sowie im Waldviertel und 15 Grad in den westlichen Nordalpen.
Kaltfront in Sicht
Am Donnerstagabend zieht aus Westen eine weitere Kaltfront auf, welche nach derzeitigem Stand am kommenden Wochenende im ganzen Land für eine spürbare Abkühlung sorgen wird. Die Temperaturen kommen dann nirgendwo mehr über die 10-Grad-Marke hinaus und im Bergland steigen auch die Chancen für etwas Neuschnee an.
Der Höhepunkt der atlantischen Hurrikansaison findet im Mittel im September statt, die Aktivität lässt heuer aber selbst im November kaum nach. Am Sonntag trifft der tropische Sturm THETA unter Abschwächung auf Madeira, wie berichteten darüber bereits hier. Er sorgt dort bis einschließlich Montag für starken Südwind mit stürmischen Böen in exponierten Lagen sowie für teils gewittrig durchsetzten Regen. Mittlerweile hat sich über dem Karibischen Meer allerdings schon der 30. tropische Sturm der Saison gebildet: Der Rekordsturm IOTA verstärkt sich aktuell rasch zu einem Hurrikan und wird zu Wochenbeginn zum Major Hurricane, also zu einem starken Hurrikan der Kategorie 3 oder höher.
A look at Hurricane #Iota this morning. Good outflow all around. Environment pristine for rapid intensification today and tomorrow. pic.twitter.com/h1ZS6Az3wf
Der Hurrikan zieht derzeit mit etwa 7 km/h in westliche Richtung und weist im Kern mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 120 km/h auf. In den kommenden Stunden wird er sich über dem etwa 29 Grad warmen Wasser des Karibischen Meeres allerdings weiter verstärken und zu Wochenbeginn zu einem Hurrikan der Kategorie 3 mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 200 km/h heranwachsen. Voraussichtlich Montagnacht wird er dann auf Nicaragua und Honduras treffen, wo neben Orkanböen auch Regenmengen von teils über 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten sind. Es ist zu befürchten, dass die Auswirkungen zusätzlich verschärft werden, da in diesen Regionen erst am 3. November der Hurrikan ETA auf Land getroffen ist. In Mittelamerika waren die Überflutungen und Vermurungen dabei für mindestens 150 Todesopfer verantwortlich.
Der November 2022 war bislang ähnlich wie der Oktober außergewöhnlich mild und leicht zu trocken. Was aber heuer am meisten fehlt, ist eine ordentliche Schneedecke in mittleren/hohen Lagen. Aufgrund der äußerst milden Witterung blieben feste Niederschläge unterhalb von 1500 m Mangelware. In den Südalpen liegt momentan sogar auf rund 2000 m kaum Schnee. Ganz anders sah es hingegen vor drei Jahren!
2019: Italientiefs am laufenden Band
Vor einem Jahr präsentierte sich das Wetter völlig gegensätzlich zu heuer. Bereits zu Monatsbeginn etablierte sich über Westeuropa ein umfangreiches Tiefdruckgebiet und in weiterer Folge gelangten wiederholt kühle Luftmassen bis in den Mittelmeerraum. Dort bildeten sich kräftige Italientiefs, welche extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen lenkten. Die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem in Osttirol und Kärnten sowie am Alpenhauptkamm.
Extrem nass
In Summe kam im November 2019 besonders in Osttirol und Oberkärnten die drei- bis vierfache mittlere Monatsniederschlag zusammen und auch am Alpenhauptkamm und im Südosten gab es vielerorts mehr als doppelt soviel Niederschlags wie üblich. Knapp unterhalb vom Plöckenpass in den Karnischen Alpen wurden sogar über 1000 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen! Am Loibl wurden 741 Liter pro Quadratmeter verzeichnet und in Kötschach-Mauthen 616. Für einige Stationen war es sogar der nasseste Monat der jeweiligen Messgeschichte, wie etwa Spittal an der Drau, Mallnitz, Millstatt, Lienz oder auch Weißensee. Die großen Wassermengen sorgten für Hochwasser etwa an der Gurk sowie für viele Schäden durch Hangrutschungen und Muren.
Aktuell haben wir im Süden mit Hochwasser, starkem Schneefall und Murenabgängen zu kämpfen. Unsere KollegInnen und die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, damit wir euch bald wieder sicher an euer Ziel bringen können – ein großes DANKE geht an alle helfenden Hände! 💪❤️ pic.twitter.com/jXekLPcUiK
Auf den Bergen gab es in diesen Regionen ungewöhnlich viel Schnee, stellenweise lag auf den Bergen bereits fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters Ende Februar hat. In den Südalpen wurden neue Rekorde aufgestellt, am Zettersfeld wurde der alte Rekord um fast 70 cm übertroffen und selbst in Lienz gab es mit rund 66 cm Neuschnee 3,5-mal mehr Neuschnee als im Mittel. In manchen Hochtälern in Osttirol wie in St. Jakob im Defereggental wurden in Summe knapp 2 Meter Neuschnee verzeichnet.
Zum Vergleich: Heuer liegt die maximale Schneehöhe am Zettersfeld bei 3 cm und es ist momentan schneefrei:
Der Lawinenwarndienst musste kurzfristig mit der Erstellung von Lageberichten beginnen, so wurde am 16. November beim ersten Bericht gleich Lawinenwarnstufe 4 für ganz Süd- und Osttirol ausgegeben. Manche Lawinen erreichten sogar höhere Ortschaften wie etwa Prägraten am Grossvenediger oder Martell in Südtirol. Durch den oft nassen Schnee kam es zudem zu Schneebruch und etlichen Stromausfällen.
Die aktuelle Hurrikan-Saison auf dem Atlantik ist außergewöhnlich aktiv, so gab es seit Beobachtungsbeginn noch nie so viele tropische Stürme wie heuer. Der bisherige Rekordhalter war das Jahr 2005 mit 28 tropischen Stürmen, mittlerweile ist über dem Nordatlantik aber schon der 29. Sturm der Saison unterwegs und sogar der 30. könnte bald über dem Karibischen Meer entstehen. Während die ersten 21 davon vordefinierte Namen vom National Hurricane Center erhalten haben, wird seit dem 22. das griechische Alphabet verwendet. Erstmals in der Geschichte wird also derzeit der Name THETA verwendet. Der nächste Name für den 30. Sturm wird dann IOTA.
With the formation of Theta (the 29th named storm, and 8th Greek letter used), the 2020 Atlantic Hurricane Season sets a new record for most storms in a year, beating 2005. pic.twitter.com/uwEWA7bOEj
Der Kern des tropische Sturms THETA liegt derzeit knapp 800 km südlich der Azoren und verlagert sich mit etwa 20 km/h in östliche Richtung. Im Kern herrschen mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 100 km/h mit Böen teils in Orkanstärke. Der Sturm nimmt damit langsam, aber sicher Kurs auf die Insel Madeira, erst zu Beginn der kommenden Woche deuten die Modelle etwa 250 km westlich der Insel auf einen Kurswechsel nach Norden hin. Damit sollte der Kern des Tiefs unter Abschwächung westlich der portugiesischen Insel vorbeiziehen.
Madeira mit Streifschuss?
Die Modelle sind derzeit noch sehr unsicher, je nachdem wie nahe der Tiefkern an Madeira vorbeizieht, kann es auch auf der Insel noch zu Sturmböen und gewittrigem Starkregen kommen, zudem muss man an der Südküste mit einem hohen Wellengang rechnen. Sollte der Kern weiter westlich als wie etwa derzeit von ICON berechnet vorbeiziehen, wären die Auswirkungen dagegen gering.
Im weiteren Verlauf zieht das Tief dann kommende Woche unter weiterer Abschwächung über den immer kühleren Gewässern nördlich von Madeira in Richtung Portugal. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass die Reste des Tiefs das Festland erreichen, laut den meisten Modellen löst es sich allerdings unter dem Einfluss von trockener Luft noch über dem Ostatlantik langsam auf.
Im Laufe der zweiten Wochenhälfte nehmen die Druckgegensätze zwischen dem Hoch SCOTT über Weißrussland und der regen Tiefdrucktätigkeit im Atlantik zu. Im Westen Österreichs dreht somit die Strömung immer mehr auf Südwest und es wird zunehmend föhnig. Nach Osten und Südosten zu bleibt hingegen die feucht-kalte Südostströmung teilweise erhalten.
Dies lässt sich auch ganz gut damit verdeutlichen, indem man die vorhergesagte Druckdifferenz zwischen den Nord- und den Südalpen bis zum Wochenende betrachtet (siehe Grafik unten). Ist der Luftdruck in Salzburg deutlich niedriger als im Nordosten Italiens (Udine, in diesem Fall), so greift der Südföhn durch. Wie man sieht, wird der Südföhn seinen Höhepunkt im Laufe des Sonntags im Vorfeld einer aufziehenden Kaltfront erreichen. Ein Druckunterschied von 6 bis 8 hPa ist normalerweise genug, um teils stürmische Böen in den prädestinierten Tälern der Nordalpen hervorzurufen.
Mit Drehung der Strömung auf Süd bis Südwest werden Nebel und Hochnebel bis zum Wochenende im Westen und zum Teil auch im westlichen Donauraum Geschichte. Somit ist hier sowie auch generell im Bergland ein sehr freundliches, trockenes und zunehmend föhniges Wochenende in Sicht. Dazu werden die Temperaturen auf einem überdurchschnittlich milden Niveau bleiben. Mit Föhnunterstützung sind bis Sonntag entlang der Nordalpen gebietsweise 14 bis 16 Grad in Reichweite!
In den Niederungen des Ostens und Südens Österreichs ist der Ausblick noch eine Spur unsicherer. Hier bleibt es auf alle Fälle deutlich nebelanfälliger als im Westen. Vor allem im Weinviertel und in den südlichen Beckenlagen könnte gebietsweise die feucht-kalte und trübe Luftmasse in den niedrigsten Schichten sogar bis Sonntag durchhalten!
Titelbild: Schruns an einem sonnigen Herbsttag – https://www.foto-webcam.eu/webcam/schruns/
Vor allem in den Niederungen des Ostens ist es heute trotz Hochdruckeinfluss oft nass. Viele Wetterstationen vom Weinviertiel bis ins Nordburgenland melden sogar messbaren Niederschlag. Im Nordosten Wiens ist seit Mitternacht mittlerweile schon fast 1 l/m² gefallen.
Kräftiges Hoch und Niederschlag: Wie geht das? Schuld daran ist die mächtige Hochnebeldecke, die derzeit weite Teile Mittel- und Osteuropas fest im Griff hat. Durch äußerst stabile Wetterlagen und den im Herbst sehr niedrigen Sonnenstand bilden sich in den Niederungen oft sogenannte Kaltluftseen. Dadurch sind die Temperaturen in den Tal- und Beckenlagen niedriger als auf den Bergen (= „Inversionswetterlage“). Hält die Inversionswetterlage mehrere Tage an, so wird die Inversion und die damit verbundene Nebel- und Hochnebeldecke von Tag zu Tag dicker.
Wenn die – meist schwache – Strömung innerhalb der Inversion auf eine Berg- oder Hügelkette trifft oder ein schwaches Tiefdrucksystem in höheren Schichten oberhalb der Inversion durchzieht, so wird der Hochnebel weiter angehoben. Diese zusätzliche, leichte Hebung reicht in den meisten Fällen um weitere Kondensationsprozesse in der Nebelschicht zu erzeugen. Dies führt in der Folge zur Bildung von sehr kleinen Regentröpfchen, die dann als Nieselregen zu Boden fallen.
Morgen noch eine Spur nasser
Am morgigen Mittwoch ist in den Niederungen weiterhin verbreitet mit Hochnebel zu rechnen und noch dazu: Die beiden oben genannten Prozesse werden vorhanden sein. Einerseits nimmt die schwache Südostströmung in der Inversion vor allem im Osten und Südosten zu. Anderseits zieht ein sehr schwacher Höhentrog aus Westen auf. Durch die damit erzeugte, leichte Hebung ist morgen vielerorts Nieselregen einzuplanen.
Titelbild: Die Donauschlinge in Schlögen (OÖ) an einem nebligen Herbsttag – https://donauschlinge.panomax.com/
Bereits vor knapp einer Woche traf Hurrikan ETA auf Mittelamerika und zog dort eine Spur der Verwüstung. Über Land schwächte sich der Sturm stark ab, brachte aber weiterhin enorme Regenmengen und somit Überschwemmungen mit sich.
TS #ETA’s track up to now. Quite the odyssey. Many twists and turns—with a long ways to go. (Warmer colors = higher intensity, with max (crimson) being Cat-4 #hurricane. Discontinuity = center reformation.) pic.twitter.com/ZxGsPmFfMM
In weiterer Folge zog der Sturm wieder auf das Meer hinaus und zog Nordostwärts über Kuba hinweg. Nun liegt ETA an der Südspitze von Florida und sorgt hier vor allem in Miami, das teilweise unter dem Meeresspiegel liegt, für massive Überschwemmungen.
ETA zieht nun wieder nach Westen in den Golf von Mexiko. Dabei verstärkt sich der Sturm über dem sehr warmen Wasser wohl wieder zu einem Hurrikan.
Trifft ETA ein zweites Mal auf Florida
In welche Richtung der Hurrikan in den kommenden Tagen zieht, ist noch ungewiss. Ein Hoch über der US-Ostküste blockiert nämlich den Sturm auf seinem Weg nach Norden. Erst wenn sich das Hoch auf den Atlantik verlagert, dürfte der Tropensturm nach derzeitigen Berechnungen am Donnerstag oder Freitag auf den Norden von Florida treffen.
Interessant ist auch, dass sich wohl am Ostrand des mächtigen Hochs über der Mitte des Atlantik ein weiterer Tropensturm entwickelt. Dieser zieht dann in Richtung Europa und könnte die Blumeninsel Madeira treffen. Das interessante an diesem Sturm ist, dass es bereits der 29. Tropensturm im Atlantik in dieser Saison ist. So viele Tropenstürme gab es seit der modernen Wetteraufzeichnung noch nie und übertrifft die Rekordsaison 2005!
Hoch RAMESH wird zu Wochenbeginn durch Hoch SCOTT ersetzt und die Inversionswetterlage in Österreich setzt sich fort. Während es in den Niederungen herbstlich kühl bleibt, gibt es im Bergland goldenes Herbstwetter mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Am Sonntag wurde etwa die höchste Temperatur mit 15,9 Grad in Reutte gemessen, während in Enns oder Amstetten nur 3 Grad erreicht wurden.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Sonnenscheindauer: Während auf den Bergen wie etwa der Schmittenhöhe oder der Hohen Wand rund 9 Stunden verzeichnet wurden, gab es in weiten Teilen des Donauraums keine einzige Minute Sonnenschein.
Grau in grau
In den kommenden Tagen sind wenig Änderungen in Sicht, somit muss man im Flachland bis auf Weiteres mit zähem Nebel oder Hochnebel rechnen. Im Vergleich zu heute steigt die Obergrenze der Wolkendecke zudem gegen 800, am Dienstag im Osten und Südosten auch auf über 1000 m an, somit bleibt es auch direkt am Alpenrand oft grau in grau. In den Alpen scheint dagegen verbreitet die Sonne und die Temperaturen liegen bei Höchstwerte bis zu 15 Grad deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa am Patscherkofel oder auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.
Hoch RAMESH sorgt derzeit für sehr trockene Luft auf den Bergen, somit kann man hier eine ausgezeichnete Fernsicht genießen. Von exponierten Bergen kann man dann nicht selten über 150 km entfernte Gipfel erblicken, manchmal auch über 200 km. Bei perfekten Bedingungen ist es etwa möglich von der Villacher Alpe aus die Wildspitze in den Ötztaler Alpen zu erspähen oder auch vom Bayerischen Wald aus den Großglockner (etwa 215 km).
Erdkrümmung
Die maximal mögliche Fernsicht hängt in erster Linie von der Erdkrümmung ab, so entfernt sich der sichtbare Horizont mit zunehmender Beobachtungshöhe. Beispielsweise liegt der Horizont für einen stehenden Menschen am Strand in einer Entfernung von etwa 5 Kilometern, während er von einer hundert Meter hohen Klippe schon 39 Kilometer entfernt liegt. Von einem Flugzeug in 10 Kilometern Höhe sind es dann sogar 360 Kilometer.
Atmosphärische Refraktion
Neben der Erdkrümmung spielt auch die unterschiedliche Dichte der Luft in Abhängigkeit von der Höhe eine Rolle. Dies führt nämlich zu einer Änderung des Brechungsindexes der Luft entlang des Strahlverlaufs und bewirkt eine bogenförmige Krümmung des Strahls. Dadurch können entfernte Gegenstände höher erscheinen, als sie tatsächlich sind, weshalb die horizontale Sichtweite etwas erhöht werden kann. Ein Spezialfall davon ist die astronomische Refraktion, die dazu führt, dass der obere Rand der Sonne sichtbar wird, obwohl er sich tatsächlich noch knapp unterhalb des Horizonts befindet. Bei wolkenlosem Himmel ist die Sonne also schon ein paar Minuten vor dem tatsächlichen Sonnenaufgang zu sehen.
300 km und mehr
Innerhalb der Alpen kann man bei perfekten Bedingungen an manchen Standorten sogar 300 km weit sehen, sofern keine anderen Berge im Weg sind. Beispielsweise kann man von den Ligurischen Alpen über die Po-Ebene hinweg bis zu den Südalpen in Italien blicken: Auf manchen Bildern etwa von der Cima Durand sieht man sogar den 304 km entfernten Monte Adamello. Im Extremfall kann man bei perfektem Kontrast kurzzeitig sogar über 400 km weit sehen, wie auf dem folgenden Bild vom Pic de Finestrelles (2826 m) in den Pyrenäen östlich von Andorra mit Blick bis zu den französischen Alpen.
Die beste Fernsicht gibt es meist zur Dämmerung bei herbstlichen oder winterlichen Inversionswetterlagen. Dazu sind exponierte, hohe Berge am Rande eines Gebirges besonders geeignet, wenn man von dort aus über eine Ebene hinweg zu einem anderen Gebirge blicken kann. Ein paar Bilder vom Schneeberg aus 270 km Entfernung gibt es hier.
Hochdruckwetter und die trockene Luft machen es möglich. Unglaubliche Aufnahmen aus den Westkarpaten (Slowakei). 285 km Sichtweite dieser Tage vom Gipfel des Ostredok bis Schneeberg und Rax… https://t.co/aBZx1IzJ2C
Österreich liegt derzeit unter Hochdruckeinfluss und besonders in den Bergen kann man nahezu ungetrübten Sonnenschein genießen. Während es normalerweise mit zunehmender Höhe immer kälter wird, sammelt sich bei einer herbstlichen Hochdrucklage die vergleichsweise schwere Kaltluft aber in den Tälern und Niederungen, sodass sich die übliche Temperaturschichtung in einem bestimmten Niveau umkehrt. Die höchsten Temperaturen werden knapp oberhalb dieses Niveaus erreicht, was etwa am Samstag in sonnigen Lagen um etwa 900 m Höhe der Fall ist. Dank der Subsidenz der Luft im Kern des Hochdruckgebiets kann man zudem eine ausgezeichnete Fernsicht genießen.
Kaltluftproduktion
Aufgrund der von der Erde emittierten, langwelligen Strahlung kühlt sich der Boden und damit auch die Luft in den unteren Luftschichten wesentlich schneller ab, als die Luftmassen in der Höhe. Bevorzugt in Tal- und Beckenlagen entstehen dabei sogenannte Kaltluftseen, die beim niedrigen Sonnenstand im Herbst und Winter auch tagsüber bestehen bleiben. Tatsächlich kühlt sich die bodennahe Luft bei beständigen Inversionswetterlagen im Winter sogar langsam weiter ab, die Kaltluft wird also an Ort und Stelle produziert. Dieser Prozess ist besonders effektiv, wenn am Boden Schnee liegt und der Hochnebel in den Nächten vorübergehend auflockert.
Nebelmeer
Bei einer ausgeprägten Inversionswetterlage ist der Übergang von Warm- zu Kaltluft meist sehr scharf. An der Grenze der beiden unterschiedlichen Luftmassen bilden sich oft Wolken, in den Wetterberichten ist dann von Hochnebel die Rede. Aber auch ohne Wolkenschicht ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt. Eine beständige Inversionswetterlage führt daher auch zu einer schlechten Luftqualität.
Ab Sonntag im Osten viel Nebel
Am Freitag gibt es den meisten Hochnebel aufgrund der nordöstlichen Strömung vor allem entlang der westlichen Nordalpen im Grenzbereich zu Bayern. Am Wochenende dreht die Strömung allerdings auf Südost: Nach einem verbreitet sonnigen Samstag verlagert sich somit der Nebelschwerpunkt ab Sonntag in den Osten Österreichs, besonders im Wald- und Weinviertel bleibt es dann oft ganztags trüb. Zu Wochenbeginn fällt im Osten und Südosten dann bei beständigem Hochnebel stellenweise auch ein wenig Nieselregen. Die Nebelobergrenze liegt am Wochenende bei 600 bis 800 m und steigt zu Wochenbeginn auf rund 1000 m an.
Barometer
In der Regel verbindet man tiefen Luftdruck mit schlechtem Wetter und hohen Luftdruck mit schönem Wetter. Besonders im Winterhalbjahr ist dies allerdings irreführend, da sich das Wetter in den Niederungen bei Hochdrucklagen oft grau in grau zeigt. Paradoxerweise gibt es im Winter meist sogar bei Tiefdruckeinfluss die besten Chancen auf Sonnenschein im Flachland, so kommt etwa im Osten Österreichs vor allem nach Durchzug von Kaltfronten bei lebhaftem Westwind häufig die Sonne zum Vorschein. Die Wetterangaben auf Barometern sind im Winter also oft nicht korrekt. Allgemein ist für Wetterprognosen nicht der absolute Luftdruck relevant, sondern vielmehr seine Änderung mit der Zeit. Beispielsweise kündigt schnell fallender Luftdruck meist Wind und Regen an.
Der Tiefdruckeinfluss lässt derzeit nach und die Wolken lockern besonders in der Osthälfte auf. Die Nacht auf Freitag verläuft im Donauraum sowie generell im östlichen Berg- und Flachland sternenklar. Bei nur schwachem Wind gibt es also beste Voraussetzungen für eine markante Abkühlung der Luft und im Flachland kündigt sich gebietsweise der erste Frost der Saison an.
Am kältesten wird es kommende Nacht in erhöhten Beckenlagen des Mühl- und Waldviertels, so liegen die Temperaturen in den frühen Morgenstunden etwa in den Bezirken Zwettl, Gmünd und Freistadt örtlich um -5 Grad. Auch im Flachland gehen die Temperaturen aber gegen 0 Grad zurück, so ist etwa auch in Mariabrunn in der Westeinfahrt Wiens der erste leichte Frost der Saison möglich. Innerhalb von Wien sowie in der näheren Umgebung blieben die Temperaturen dagegen meist noch knapp oberhalb des Gefrierpunkts, da sich einerseits der Stadteffekt und andererseits auch ein Hauch an Nordwestwind ungünstig auf eine völlig ungestörte Abkühlung auswirken.
Ort (Auswahl aus Nordost-AT)
Bisheriger Tiefstwert im Herbst (Stand 5.11.)
Summerau (OÖ)
-3,9 Grad
Aigen im Ennstal (ST)
-3,8 Grad
Freistadt (OÖ)
-3,3 Grad
Zwettl (NÖ)
-1,9 Grad
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
-0,2 Grad
Kremsmünster (OÖ)
-0,2 Grad
Gars am Kamp (NÖ)
+0,8 Grad
Wiener Neustadt (NÖ)
+0,8 Grad
Wels (OÖ)
+1,6 Grad
Wien – Mariabrunn (W)
+2,0 Grad
Mistelbach (NÖ)
+2,4 Grad
Zwerndorf (NÖ)
+2,8 Grad
St. Pölten (NÖ)
+3,0 Grad
Wien – Botanischer Garten (W)
+5,8 Grad
——- Update Freitag, 14 Uhr ——-
Anbei eine Auswahl an gemessen Tiefstwerten in der Nacht auf Freitag:
Ort (Auswahl)
Tiefstwert am 6.11.2020
Oberlainsitz (NÖ)
-5,5 Grad
Puchberg am Schneeberg (NÖ)
-3,9 Grad
Zwettl (NÖ)
-3,3 Grad
Turnau (ST)
-3,2 Grad
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
-2,9 Grad
Freistadt (OÖ)
-2,7 Grad
Wiener Neustadt Flugplatz (NÖ)
-2,4 Grad
Loosdorf (NÖ)
-1,6 Grad
Wien Mariabrunn (W)
-0,6 Grad
St. Pölten (NÖ)
0,0 Grad
——- Update Ende ——-
Ähnlich kühl verläuft auch die Nacht auf Samstag, ab dem Wochenende sorgt die zunehmende Nebelneigung im Flachland dann für eine abnehmende Frostgefahr. Im Westen und Süden bleibt es Donnerstagnacht dagegen meist frostfrei, da hier hochnebelartige Wolken die Abkühlung der bodennahen Luft verlangsamen. Die Nacht auf Samstag verläuft dann auch hier kühler.
Im Mittel tritt der erste Frost in den höher gelegenen Alpentälern schon im September auf, im Flachland ist es meist im Oktober der Fall. In den größeren Ballungsräumen wie in Wien und Linz sowie im Bereich des Bodensees kommt es allerdings meist erst im November erstmals zu Frost.
In der Wettervorhersage spielt beispielsweise nicht nur wie viel Niederschlag wo fallen wird oder wie der stark der Wind wehen wird eine Rolle, sondern sehr oft geht es auch um den Zeitpunkt. Besonders beim Schneefall ist dieser Faktor sehr wichtig. So macht es einen deutlichen Unterschied beim Bestimmen der Schneefallgrenze, ob der Niederschlag in der Früh oder am Abend fällt, so kann es im ersten Fall aufgrund der tiefen Temperaturen am Morgen schnell mal bis in die Täler schneien.
Auch gestern, mit Ankunft der Kaltfront aus Westen, spielte das Timing beim Temperaturgang eine interessante Rolle. Während die Kaltfront den Westen des Landes am Abend und in der Nacht zum heutigen Mittwoch erreichte, kam die kalte Luft in der Osthälfte des Landes erst heute Früh an.
So ergab sich etwa im Raum Wien ein sogenannter inverser Temperaturgang. Dies bedeutet, in der Nacht ist es wärmer als am Tag. Am aktuellen Beispiel führte die Kaltfront als zu einer stärkeren Abkühlung als die Erwärmung am Tag, die übrigens durch die dichte Wolkendecke auch sehr gehemmt war.
Der Vergleich der beiden folgenden Temperatur-Karten zeigt nun den Unterschied: Die erste Karte zeigt die Temperaturen am Dienstag um 23 Uhr und die zweite die heutigen Höchstwerte. Wenn es auch nur 0.2 Grad sind, so war es in der Nacht in Wien wärmer als heute tagsüber.
Auch die beiden Temperatur an den Wetterstationen in Wien sowie in Innsbruck zeigen verschiedene Verläufe. Im Westen ist der Tagesgang deutlich zu erkennen, in Wien wird es hingegen im Tagesverlauf kühler.
23,3 Grad wurden Dienstagmittag noch in Leibnitz-Wagna in der südlichen Steiermark gemessen, damit wurde hier wie auch an einzelnen anderen Wetterstationen im Land ein neuer Rekord für den Monat November aufgestellt. Üblich wären zu dieser Jahreszeit Höchsttemperaturen um 10 Grad. Diese Werte werden in den nächsten Tagen auch häufig erreicht, das Temperaturniveau pendelt sich etwa zwischen 6 und 16 Grad ein.
Kein Regen in Sicht
Mit einem ab Donnerstag nachrückenden Hochdruckgebiet namens RAMESH präsentieren sich die kommenden Tage ausgesprochen ruhig. Stellenweise halten sich in den ersten Tagesstunden zwar Nebel- und Hochnebelfelder, häufig scheint aber die Sonne. Erst ab Sonntag deutet sich im Flach- und Hügelland im Norden und Osten auch mitunter hartnäckiger Hochnebel an, mit welchem sonnige Abschnitte hier deutlich seltener werden. Lokal ist etwas Sprühregen aus den Nebel möglich, in Summe zeigen die aktuellen Wettermodelle aber bis weit in den November hinein keinen signifikanten Niederschlag für Österreich.
Erster Frost im Wiener Umland
Da zumindest die kommenden Nächte auf Freitag und Samstag auch im Nordosten noch weitgehend klar und windschwach verlaufen, kann sich die Luft hier gut abkühlen. So kündigt sich in diesen Nächten in Teilen von Ober- und Niederösterreich, am Wiener Stadtrand und im Südosten zumindest örtlich der erste leichte Morgenfrost der Saison an.
Der Hurrikan ETA ist aufgrund mehrerer Gründe rekordverdächtig. So entwickelte sich innerhalb der vergangenen 36 Stunden ein tropisches Tief zu einem starken Hurrikan der Kategorie 4 und könnte sich kurz vor Landgang sogar noch zu einem Sturm der höchsten Kategorie 5 verstärken.
#Eta is forecast to become a Category 5 #hurricane before landfall in Nicaragua. If that forecast verifies, it would be only the 2nd Atlantic Category 5 hurricane in November on record. The sole November Cat. 5 Atlantic hurricane on record is Cuba Hurricane of 1932. pic.twitter.com/WVGMNjghxL
Dabei gab es bisher nur einen Hurrikan 1932 der im November noch die höchste Kategorie erreichen konnte (die stärksten Hurrikans treten meist im August und September auf).
Zudem ist ETA bereits der 28 Tropensturm der Saison, damit wurde der Rekord an Tropenstürmen aus dem Jahr 2005 eingestellt und ein paar Wochen lang herrschen noch gute Bedingungen für weitere Tiefs.
Extreme Zerstörungskraft
Ein Hurrikan der Kategorie 4 oder 5 besitzt eine enorme Zerstörungskraft, wie man erst vor wenigen Tagen auch durch Supertaifun GONI auf den Philippinen beobachten konnte. An der Küste von Nicaragua und Honduras werden Windspitzen von bis zu 270 km/h sowie eine 3-4 Meter hohe Sturmflut erwartet. Im Landesinneren schwächt sich der Hurrikan dann rasch ab, verlangsamt allerdings auch seine Geschwindigkeit, womit enorme Regenmengen vom Himmel prasseln. Verbreitet werden 500-700 mm prognostiziert, lokal sind bis zu 1000 mm zu erwarten.
Ungünstige weitere Zugbahn
Nach Landgang zieht der Sturm nach Nordwesten über Honduras hinweg nach Guatemala.
Hurricane #Eta is pounding Central America today. NOAA projects that it will swing back into the Caribbean by Saturday. By that time it will have dissipated its energy and become a tropical depression. In the mean time #Jamaica gets lot and lots of rain. pic.twitter.com/qK0M0BSuOC
Dabei schwächt sich der Sturm weiter ab, sorgt aber für weiterhin enorme Regensummen. Von dort aus scheint er nach derzeitigem Modellstand einen Schwenk nach Osten auf das offene Meer zu machen.
In weiterer Folge zieht ETA wohl im Zickzackkurs nach Norden und überquert dabei auch Kuba. Ob sich dann der Sturm im Golf von Mexiko neuerlich zu einem gefährlichen Hurrikan verstärkt, bleibt noch abzuwarten.
Derzeit prägen atlantische Tiefdruckgebiete das Wetter in Österreich und sorgen für recht mildes Wetter. So auch zu Allerheiligen, wo eine Warmfront sich von Westen nähert.
Ganz im Osten des Landes liegt hingegen noch dichter Nebel über den Niederungen, nur dazwischen von Kärnten über die Steiermark bis zu den niederösterreichischen Nordalpen scheint etwas die Sonne. Die Warmfront breitet sich am Nachmittag ostwärts aus und sorgt nördlich der Alpen für etwas Regen. Wie der Name schon verspricht, bringt die Front wärmer Luft zu uns und das macht sich zu Wochenbeginn bemerkbar.
Verbreitet um die 20 Grad in den Niederungen
Nach Durchzug der Warmfront liegt Österreich am Montag und Dienstag im sogenannten Warmsektor und es wird dadurch ausgesprochen mild für Anfang November.
Am Montag steigen die Temperaturen vom Bodensee bis nach Wien und ins Südburgenland auf rund 20 Grad. Im Südosten wird es mancherorts noch eine Spur milder. Rekorde werden dabei aber keine getroffen, da es bei Föhn im November noch eine Spur wärmer werden kann.
Am Dienstag bleibt es dann im Osten und Südosten ähnlich warm wie am Vortag, im Westen gehen die Temperaturen mit der Annäherung einer Kaltfront schon etwas zurück. In der Nacht auf Mittwoch überquert dann die Kaltfront mit starkem Wind ganz Österreich, sodass zur Wochenmitte nur mehr durchschnittliche Temperaturen für November erreicht werden.
Der Supertaifun Goni ist einer der stärksten tropischen Wirbelstürme der vergangenen Jahre, so übertrifft er auch den Supertaifun Mangkhut, der im September 2018 auf die Philippinen traf. Im Kern von Goni herrschen derzeit Windgeschwindigkeiten um 280 km/h und Böen bis 350 km/h. Das ist vergleichbar mit einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf der amerikanischen Saffir-Simpson-Skala. Der Kern des Sturms verlagert sich aktuell mit etwa 25 km/h in Richtung Philippinen.
#Goni is one of the most powerful typhoons of recent years in the western Pacific. Landfall over southeastern #Luzon in the #Philippines expected in about 12 hours time. Severe impacts expected as it moves across land and close to the capital #Manila. pic.twitter.com/zADVQdbYLq
Der Landgang wird in der Nacht auf Montag mitteleuropäischer Zeit erwartet. Bis dahin schwächt sich der Wirbelsturm kaum ab, somit zeichnen sich vor allem in der Bicol-Region mittlere Windgeschwindigkeiten über 250 km/h bzw. Böen über 300 km/h ab. Dazu fällt ergiebiger Regen und am Nordrand des Tiefkerns muss man mit einer schweren Sturmflut rechnen. Die Behörden haben am Samstag die Evakuierung von Tausenden von Einwohnern im südlichen Teil der Hauptinsel Luzon angeordnet. Goni wird vermutlich der stärkste Taifun auf den Philippinen seit Haiyan, bei dem im Jahre 2013 mehr als 6.300 Menschen ums Leben kamen.
#GONI (#RollyPH) is now moving WSW steadily… #PAGASA has also shifted their forecast track equatorward… With less than 18 hours before landfall occurs… It can be accurately assumed that GONI will hit #BicolRegion… pic.twitter.com/tCcTP3VbFu
Freitagmittag kam es in der Ägäis zu einem starken Erdbeben. Mit einer Stärke von etwa 7 auf der Richterskala war das Beben sogar bis Athen und Istanbul zu spüren. Ein Erdbeben dieser Stärke tritt global gesehen im Schnitt 18-mal pro Jahr auf. Besonders in Europa sind Beben von dieser Stärke eigentlich relativ selten, aber gerade in diesem Bereich befindet sich eine Verwerfung. Einige hundert Kilometer südliche des Epizentrums schiebt sich nämlich die afrikanische Platte unter die eurasische.
Im Zuge des Erdbebens kam es dann auch zu einem Tsunami der besonders die Insel Samos hart traf. So zog sich nach dem Erdbeben das Wasser an den Küsten zurück, dies ist ein unverkennbares Zeichen für einen bevorstehenden Tsunami.
Generell war die Region um die Insel Samos am stärksten von dem Erdbeben betroffen, so auch die Großstadt Izmir. Hier sind leider auch bereits einige Todesopfer zu beklagen, über 300 Menschen wurden verletzt.
Der Oktober 2020 passt mit einer Abweichung von nahezu 0 Grad im Flach- und Hügelland sehr gut zum langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Der Monat ging zunächst aber sehr mild los, besonders turbulent ging es dabei am 3. zur Sache, als Tief BRIGITTE in den Nordalpen für einen schweren Föhnsturm sorgte. Im Gesäuse wurden orkanartige Böen bis 110 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in Niederösterreich auf bis zu 27 Grad. Auf exponierten Berggipfeln wurden sogar Böen um 200 km/h erreicht. Am Alpenhauptkamm und in Oberkärnten gab es zudem intensiven Dauerregen und am Abend zogen im Vorfeld einer Kaltfront vor allem im Südosten teils kräftige Gewitter durch. Landesweit wurden 17.272 Blitzentladungen erfasst, davon allein 9.006 im Burgenland. Selbst im Sommer gab es hier nur an drei Tagen mehr Blitze.
Viel Regen und Schnee
Nach dem milden Start stellte sich die Wetterlage ab dem 10. um und unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss erreichten sehr kühle Luftmassen das Land. Zahlreiche Tiefdruckentwicklungen über Norditalien brachten dabei vor allem im Süden und Osten ergiebige Niederschlagsmengen. In Wien sind innerhalb von 7 Tagen rund 109 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen, das entspricht etwa dem dreifachen, mittleren Monatsniederschlag. Besonders das Vb-Tief GISELA sorgte dabei für große Regen- und Schneemengen, zudem lagen die Temperaturen auf den Bergen an manchen Tagen sogar 9 Grad unter den jahreszeitlichen Mittelwerten. In Summe schließt der Monat von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern mit einer Abweichung von -1,5 bis -2 Grad zum langjährigen Mittel ab, während die Abweichungen von der Südoststeiermark bis in Wald- und Weinviertel um +1 Grad liegen.
Erster Schnee in Innsbruck
Durch die Kombination aus kühlen Luftmassen und teils intensiver Niederschlagsraten konnte die Schneefallgrenze an der Alpennordseite zum Teil auch bis in die Tallagen absinken, wie etwa im Zusammenhang mit Tief LUCY am 27., als es in Innsbruck den ersten Schnee der Saison gab. Durchschnittlich ist dies meist erst Mitte November der Fall. Am Brenner kamen innerhalb von 12 Stunden sogar 40 cm Neuschnee zusammen. Im Hochgebirge wie beispielsweise am Pitztaler Gletscher gab es heuer sogar über den gesamten Monat hinweg eine geschlossene Schneedecke, eine Rarität in diesem Jahrhundert.
Verbreitet große Regenmengen
Der Monat brachte landesweit etwas mehr als 150 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge, wobei es die größten Abweichungen im Osten gab. Vom Weinviertel bis ins Nordburgenland kam meist die dreifache, mittlere Monatsniederschlagsmenge, lokal wie etwa in Poysdorf sogar die vierfache zusammen. Doppelt so viel Niederschlag wie üblich gab es auch von den Ötztaler Alpen über das Wipptal bis nach Oberkärnten, während in Oberösterreich und der Obersteiermark nahezu durchschnittliche Regenmengen fielen.
Weniger Sonne als üblich
Durch den häufigen Tiefdruckeinfluss kam die Sonne im Oktober weniger als üblich zum Vorschein. An der Alpennordseite und im östlichen Flachland gab es vielerorts nur 60 bis 70% der üblichen Sonnenstunden, nahezu durchschnittliche Werte wurden lediglich in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sowie örtlich im Klagenfurter Becken und in der Südoststeiermark verzeichnet. Der sonnigste Ort des Landes lag im Gebirge: Am Hohe Sonnblick konnte man knapp 170 Sonnenstunden genießen. In den Niederungen konnte da nur Lienz mit 132 Sonnenstunden halbwegs mithalten, während es im Donauraum meist nur 70 bis 90 Sonnenstunden gab.
Extremwerte Oktober 2020
Stand: 30.10.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
27,0 Grad Amstetten, Tullnerfeld (beide NÖ, 3.)
26,9 Grad Unterach am Attersee (OÖ, 3.)
26,7 Grad Wieselburg (NÖ, 3.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-7,5 Grad Obergurgl (T, 14.)
-7,1 Grad Galtür (T, 27.)
-6,6 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 28.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-5,7 Grad Ehrwald (T, 14.)
-3,9 Grad Summerau (OÖ, 20.),
-3,8 Grad Aigen im Ennstal (ST, 20.)
Anzahl Frosttage (Tiefstwert unter 0 Grad)
18 St. Leonhard im Pitztal, St. Jakob/Defereggen (beide T)
Am 27. Oktober 2020 waren die Bedingungen perfekt für sehr schwere Gewitter im südlichen Mittelmeer zwischen Italien und Libyen. Aufgrund des Zustroms feuchter Luftmassen vom Mittelmeer und des sich zudem noch mit der Höhe drehenden Windes (um nur zwei jener Bedingungen zu nennen) konnte sich in der äußerst instabilen Luftmasse ein Superzellengewitter organisieren, das Hagelkörner von 20cm im Durchmesser zur Folge hatte.
#ليبيا بالنسبة لحجم البرد الي في الصورة يبلغ قطرها على الاقل 20 سم وهوا حجم قياسي عربي وربما حتى في اوروبا لم يسجل تبروري بهذا الحجم لانه يحتاج لظروف خاصة ⚠️#منقول Libya 🇱🇾 pic.twitter.com/ACpJWXWrIT
Rasch waren die sozialen Medien voll von Fotos und Videos. Anhand mancher dieser Videos (man achte dabei auf den Ton!) kann man sehr gut begreifen, welchen Impuls und welche Wucht diese Hagelkörner haben. Man kann sich dann auch gut vorstellen, welche Schäden diese anrichten können.
Auf einigen Fotos kann man den ungefähren Durchmesser der Hagelkörner abschätzen. Es ist somit wahrscheinlich, dass einige der Hagelkörner einen Durchmesser von 20 cm und mehr hatten.
Wie entsteht Hagel?
Auch hier ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren wichtig: stark unterkühltes Wasser, dh. noch flüssiges Wasser bei Temperaturen weit unter 0 Grad Celsius, befindet sich im Aufwindbereich solch einer Superzelle. Stoßen solche Wassertropfen mit sogenannten Keimen zusammen, gefrieren sie an diesen sofort – ein Hagelkorn entsteht. Wird dieses durch den in Superzellen meist sehr starken Aufwind wiederholt in höhere Schichten der Atmosphäre befördert, gefrieren weitere Wassertropfen an dem Hagelkorn, es beginnt zu wachsen – solange bis es zu schwer für den Aufwind wird und zu Boden fällt.
Hagelrekorde
Unter perfekten Bedingungen können Hagelkörner zu zerstörerischen Ausmaßen anwachsen. Bei solchen Bedingungen wurde im Februar 2018 aus Argentinien ein Hagelkorn mit 23,6 cm im Durchmesser gemeldet – dem bisheriger Rekordhalter.
Das schwerste Hagelkorn stammt laut offiziellen Berichten aus Bangladesch. Ein intensives Hagelunwetter, bei dem 92 Todesfälle zu beklagen waren, brachte ein Hagelkorn mit 1,0 kg hervor.
My rough estimate of Libyan hail size. Considering that this person had a slim hand, a preliminary estimate gives ~20cm (~ 24cm if that was adult). Comparison to my hand indicates 21-22cm. In my view, this hail had at least 18-20cm what makes it probably a near world record size! pic.twitter.com/KPlpfMY329
Am Ostrand der Rocky Mountains kommt es vom kanadischen Calgary bis nach Texas oftmals zu Wetterextremen, da die arktische Kaltluft an Ostrand des Gebirges ungehindert und rasch nach Süden vorankommen kann. Dabei trifft die arktische Luft früher oder später auf die subtropische und feuchte Luft aus dem Golf von Mexiko. Tornados, Riesenhagel, Schnee- oder Eisstürme sind also keine Seltenheit in dieser Region.
Extremer Eisregen legt Oklahoma lahm
Am Wochenende kam es zu einem ersten kräftigen Kaltluftvorstoß, der von Montana bis Colorado für reichlich Schnee sorgte.
Weiter nach Süden war die Kaltluft aber nur mehr bodennah vorhanden und so kam es zu lang anhaltenden und kräftigen Eisregen. So ein Ereignis ist Ende Oktober sehr ungewöhnlich.
Durch den Eisregen bildete sich ein teils mehrere Zentimeter dicker Eispanzer auf Bäume oder Stromleitungen, die dem enormen Gewicht nicht standhalten konnten. Die Schäden sind enorm und allein in Oklahoma waren über 500.000 Haushalte ohne Strom.
Mit dem Eisregen ist es nun aber vorbei und die Temperaturen legen wieder zu, so werden am Wochenende wieder Höchstwerte um die 20 Grad erreicht. Ein Grund dafür ist auch Hurrikan ZETA, der Mittwochnacht nur nrund 650 km vom Eisregen entfernt auf die Küste von Louisiana trifft.
Hier noch ein paar beeindruckende Bilder aus der Region:
Un post condiviso da Salli_K8 (@salli_kate) in data:
I forgot a ruler so I used a golf ball (1.75” diameter). This is at the US 270 & old hwy 66 junction at 4pm south of Calumet, OK #okwx @NWSNorman pic.twitter.com/szBBJl1hHl
SEVERE ICE STORM in Chillicothe, Texas with an inch of freezing rain accretion on power lines and trees. Over 500,000 people without power earlier in the ice storm warning. Footage by Dominator Drone. Track winter alerts on the @RadarOmega_WX app #txwx#okwxpic.twitter.com/mXrcpjUwFW
This is one of the worst ice storms I’ve ever witnessed! Trees are absolutely destroyed across parts of Oklahoma City with power out to over 50% of households. I can hear trees snapping for miles in either direction. #okwx#icestormpic.twitter.com/iCVbqgojRc
Eine Kaltfront in Verbindung mit einem Tief über Oberitalien sorgte in den vergangenen 24 Stunden von Vorarlberg bis Kärnten für kräftige Niederschläge. Dabei sickerte nördlich der Alpen deutlich kältere Luft in die Täler ein und die Schneefallgrenze sank bis in tiefe Lagen.
Selbst in Innsbruck konnte sich eine dünne Schneedecke ausbilden. Das letzte Mal Oktoberschnee gab es in der Tiroler Landeshauptstadt im Jahr 2013. Deutlich mehr Schnee fiel in Lagen über 1000 m, so wurden etwa am Brenner 36 cm Neuschnee gemessen und auf den Bergen verbreitet über ein halben Meter.
In Osttirol und Oberkärnten konnte sich die kalte Luft nur in den Tälern direkt am Alpenhauptkamm durchsetzen, sonst gab es nur Schnee im Hochgebirge. Dafür gab es hier mit rund 80 l/m² die größten Niederschlagsmengen.
Rasch milder, aber unbeständig
In den kommenden Tagen bestimmen Tiefdruckgebiete am Atlantik unser Wetter. Dabei wird mit einer westliche Strömung milde Luft zu den Alpen geführt, die Temperaturen liegen meist zwischen 8 und 16 Grad. Vor allem am Donnerstag und Freitag sorgen gleich mehrere Fronten an der Alpennordseite für Regen, der Süden ist hingegen wetterbegünstig. Insgesamt bleiben die Regenmengen aber überschaubar.
Deutlich freundlicher verläuft dann das Wochenende, ein Zwischenhoch sorgt für viel Sonnenschein und auf den Bergen wird es ausgesprochen mild. Nur im Osten muss man Abstriche machen, hier sorgen Wolken und Nebel für meist trübe Bedingungen.
Nochmals einen schönen guten Morgen, weiterhin schneit es in #Innsbruck Ganz ehrlich, dass hätte ich gestern nicht gedacht heute Schnee ❄️ in der Stadt zu sehen. 🥰🖖 pic.twitter.com/mF1NdRLTzU
In den kommenden Stunden stellt sich in den Alpen eine sogenannte Gegenstromlage ein. Während es im Westen derzeit schon bis auf knapp 700 Meter herab schneit, sinkt in der Nacht dann mit zunehmender Niederschlagsintensität die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Pongau auch allmählich bis in die Täler ab.
Gefahr von Schneebruch durch erhöhte Schneelast
Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis bis zu 20 cm Nassschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen. In der Abbildung unten sind die Warnungen vor starkem Schneefall zu sehen. Besonders in den rot markierten Gebieten kann es aufgrund der belaubten Bäumen und der erhöhten Schneelast zu Schneebruch kommen!
Im Osten und Südosten noch mild
Wie an der Karte der aktuellen Temperatur nur unschwer zu erkennen ist, zeigt sich der Osten und Südosten derzeit noch recht unbeeindruckt von der Kaltfront. Hier hält sich derzeit noch deutlich milderer Luft. Diese wird es im Verlauf des morgigen Tages von der Kaltfront ausgeräumt.
Anbei haben wir noch ein paar winterliche Eindrücke zusammengestellt:
Die Kaltfront von Tief LUCY hat Vorarlberg mit kräftigem Regen bereits erreicht und der Regen breitet sich bis zum Abend bis nach Salzburg und Oberkärnten aus.
Im Vorfeld der Front liegt der Großteil von Österreich noch in einer kräftigen Südströmung, die sich durch Südföhn in den Nordalpen bemerkbar macht. Dazu sorgt der auffrischende Südwind auch dafür, dass sich der Nebel im Nordosten zusehends lichtet.
Der Wind sorgt auch noch für angenehm mildes Wetter am Feiertag. So werden jetzt schon 18 Grad im Südosten oder auch im föhnigen Mayrhofen im Zillertal gemessen.
Starkregen und reichlich Neuschnee
Die Kaltfront hat es aber in sich und mit der Bildung eines Tiefs über Oberitalien kommt es bis Dienstagvormittag zu ergiebigen Regen entlang des Alpenhauptkamms sowie in Osttirol und Oberkärnten. Gerade in Oberkärnten sind stellenweise bis zu 80 mm an Regen möglich. Nördlich des Alpenhauptkamms fließt hingegen kalte Luft ein und mit dem starken Niederschlag sinkt hier die Schneefallgrenze deutlich ab.
Besonders in der Nacht auf Dienstag schneit es dann von den Ötztaler Alpen bis in den Pinz- und Pongau nach und nach bis in alle Tallagen kräftig. Vor allem in den höheren Tälern direkt am Alpenhauptkamm sind bis zu nasser 20 cm Neuschnee zu erwarten. Auf den Bergen wird es wieder tiefwinterlich, die Gletscherregionen können sich auf mehr als einen halben Meter Neuschnee einstellen.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Tiefdruckkomplex names LUCY über Nordwesteuropa und einem Höhentief über dem Balkan. Im Übergangsbereich herrscht bei nur geringen Durckgegensätzen ruhiges Herbstwetter mit Sonne und teils zähem Nebel.
Zunehmend föhnig im Osten
Die langgezogene Kaltfront kommt nur langsam ostwärts voran, am Montagvormittag erfasst sie aber allmählich Vorarlberg. Vom Brenner ostwärts weht zunächst noch kräftiger, in manchen Föhntälen der Tauern sowie am Alpenostrand in Böen auch stürmischer Süd- bis Südwestwind. Auch im äußersten Südosten kommt lebhafter bis kräftiger Südwestwind auf. Der Wind vertreibt im Tagesverlauf die feuchte, nebelanfällige Luft und somit kommt am Montagnachmittag auch im Osten wieder die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen steigen dabei auf 18 bis 20 Grad im Wiener Becken und sogar auf bis zu 21 Grad in der Südsteiermark!
Im Westen Regen und Schnee
Mit dem Einsickern der kühlen Luft greift der Regen im Laufe des Vormittags auf Vorarlberg und am Nachmittag dann auch auf Tirol über. Auf den Bergen weht gleichzeitig noch Südwind, somit stellt sich im Westen eine sog. Gegenstromlage ein. Je nach Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze dabei gegen 1300 bis 1000 m ab. In der Nacht greift der kräftige Regen auch zunehmend auf Oberkärnten und Salzburg über, dabei sinkt die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Dachstein zum Morgen hin bis in viele Täler. Am Dienstag verlagert sich der Niederschlag unter Abschwächung in den Südosten des Landes und die Schneefallgrenze steigt wieder auf rund 1000 m an.
Viel Schnee in den Hochlagen
Auf den Bergen schneit es in der Nacht auf Dienstag anhaltend und kräftig, in den Hochlagen des Alpenhauptkamms kommen dabei teils mehr als 70 cm Neuschnee zusammen. Auch in den Hochtälern des Westen kommen Mengen um 10 cm Neuschnee zusammen, zudem ist am Dienstagmorgen von den Kitzbüheler Alpen bis in den Pongau in sämtlichen Tälern vorübergehend ein wenig Nassschnee möglich.
Wenn man sich die heutigen Höchstwerte ansieht, würde man zunächst nicht auf die Idee kommen, dass eine Kaltfront durchgegangen ist. Besonders im Osten verdeutlicht sich aber der umgekehrte Temperaturverlauf bei der Betrachtung der gestrigen und heutigen Temperaturmaxima. Leicht abgekühlt hat es aber im Westen, hier fiel auch etwas mehr Regen.
Dennoch ist dies der Fall. Die Erklärung findet man in den beiden Radiosondenaufstiegen, die der unten stehenden Grafik gezeigt werden. Die schwarze durchgezogene Linie ist das Temperaturprofil heute Morgen um 2 Uhr, die rote durchgezogene Linie das Temperaturprofil von 14 Uhr. Man erkennt, dass es in der Höhe kälter geworden ist, in Bodennähe aber wärmer. Zudem stieg auch der Taupunkt an (gestrichelte Linien). Somit handelt es sich um eine sog. maskierte Kaltfront, da der auffrischende Wind den Kaltluftsee in den Niederungen (welcher oft durch Nebel bzw. Hochnebel sichtbar wird) ausgeräumt hat und damit dort eine Erwärmung verursacht hat.
Die Nordostpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer entlang der Nordküste Eurasiens, der Atlantik und Pazifik verbindet. Dieser Seeweg ist rund 6.500 Kilometer lang und führt vom Europäischen Nordmeer durch Barents-, Kara-, Laptew-, Ostsibirische und Tschuktschensee bis zur Beringstraße. Bis zu den 90er Jahren war eine Fahrt über diese Route ohne Eisbrecher undenkbar, erst 1995 war die Route erstmals längere Zeit eisfrei.
The Northwest Passage through the Arctic Ocean, along the Siberian Coast, has already been open more than 100 days this year, and will set a record for both the earliest open and the latest close.
Nach 1995 war die Nordostpassage in manchen Jahren zunächst wieder unpassierbar, seit 2007 ist sie allerdings jedes Jahr ein paar Wochen lang offen – Tendenz steigend. Heuer werden nun gleich zwei neue Rekorde aufgestellt: Sowohl das früheste Aufbrechen des Eises als auch das späteste Zufrieren. Mittlerweile ist dieser zunehmend wichtige Seeweg schon seit mehr als 100 Tagen eisfrei! Diese Abnahme steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel, der in der Arktis besonders schnell abläuft (wie etwa auf Spitzbergen).
Prior to the year 2000, open seaways in the Arctic Ocean were rare. Now they are often available for at least 2 months per year. pic.twitter.com/BWUd1AMYnH
Der arktische Ozean nördlich von Sibirien ist aktuell noch verbreitet eisfrei. Im Mittel von 1981 bis 2010 lag die Ausdehnung des arktischen Meereises zu dieser Jahreszeit noch bei 9 Millionen km². Neuesten Satellitenmessungen zufolge sind es derzeit nur 5,6 Millionen km². Damit wird das jahreszeitliche Rekordminimum vom Vorjahr um fast 500.000 km² unterboten. Wenn das Wasser im Sommer länger eisfrei ist, nimmt es aufgrund seiner dunklen Farbe mehr Wärme auf, als es bei weißem Eis der Fall wäre. Im Herbst muss der Ozean diese Wärme erst wieder an die Luft abgeben, ehe das Eis wieder zufrieren kann (Eis-Albedo-Rückkopplung).
Anmerkung zu der Graphik: Die Schwelle pro Datenzelle liegt bei 15%, wenn also 16% einer Zelle mit Eis bedeckt sind, wird sie als gefroren bzw. weiß angezeigt.
Absolutes Minimum im 2012
Zu dieser Jahreszeit gab es seit Messbeginn noch nie so wenig Eis wie aktuell. Das absolute jährliche Minimum im September aus dem Jahre 2012 wurde heuer allerdings knapp nicht erreicht, wir berichteten darüber bereits hier: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn. Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, ist es allerdings nur eine Frage von wenigen Jahren, bis auch dieser Wert unterboten wird.
#Arctic sea ice extent is currently the lowest on record for the date. The amount of open water this fall is absurd.
Compared to previous decades:
—> about 1,680,000 km² less the 2010s average
—> about 4,050,000 km² less the 1980s average pic.twitter.com/42X4ou3wO0
Österreich liegt derzeit am Rande einer Hochdruckbrücke, die sich vom zentralen Mittelmeer bis nach Russland erstreckt. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei milde Luftmassen in den Alpenraum und in den Nordalpen ist es leicht föhnig. Am Mittwoch wurde in Bludenz bei einem Höchstwert von 25,8 Grad sogar ein Sommertag verzeichnet. In den kommenden Tagen wird es zwar nicht mehr ganz so mild, die Temperaturen liegen aber meist über dem jahreszeitlichen Mittel.
Am Freitag im Südosten sonnig
Der Freitag verläuft im Westen und Norden bewölkt, in Vorarlberg und in den Nordtiroler Kalkalpen fällt in der Früh etwas Regen. Im Donauraum und im Flachland hält sich bis etwa Mittag gebietsweise Hochnebel, die Sonne zeigt sich vor allem im Südosten und am Alpenostrand. In der Weststeiermark frischt lebhafter Südwestwind auf. Am Abend zieht eine schwache Kaltfront auf und aus Westen setzt neuerlich Regen ein. Zuvor erreichen die Temperaturen 11 bis 20 Grad mit den höchsten Werten in der Südsteiermark.
Am Samstag anfangs nass
Am Samstag regnet es zunächst zeitweise, am Vormittag zieht der Regen aber nach Osten ab und die Wolken beginnen aufzulockern. Vor allem im Norden und inneralpin kommt die Sonne zum Vorschein, von Unterkärnten bis ins Südburgenland sind die Wolken teils hartnäckig und entlang der Nordalpen ziehen noch einzelne Regenschauer durch. Der Wind weht mäßig, am Vormittag im Norden und Osten vorübergehend lebhaft aus West bis Nordwest. Dazu gibt es 11 bis 18 Grad.
Goldener Oktober am Sonntag
Am Sonntag setzt sich neuerlich ein Zwischenhoch durch und verbreitet gibt es ruhiges Herbstwetter. Anfangs halten sich in den Niederungen einige Nebelfelder, diese lösen sich aber meist noch am Vormittag auf. Tagsüber scheint verbreitet die Sonne, nur im Süden machen sich ein paar harmlose Wolken bemerkbar. Am Alpenhauptkamm wird es neuerlich leicht föhnig und bei Höchstwerten zwischen 12 und 20 Grad bleibt es mild für die Jahreszeit.
Am Nationalfeiertag zweigeteilt
Am Montag überwiegen in der Westhälfte die Wolken und am Vormittag setzt in Vorarlberg Regen ein. Dieser wird im Tagesverlauf kräftig, ganz im Westen schneit es allmählich bis auf 1200 bis 1000 m herab. Etwa östlich von Kufstein und Villach scheint dagegen zeitweise die Sonne, im äußersten Osten hält sich aber teils bis zum Nachmittag Nebel oder Hochnebel. Im Osten frischt lebhafter Südwind auf und die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Bregenzerwald und 18 Grad in der Südsteiermark.
Sehr warm war es heute in den Nordalpen und hier vor allem in manchen Tälern Vorarlbergs und Tirols. Vielerorts wurde föhnbedingt die 20-Grad-Marke übertroffen, in Bludenz wird der heutige Tag mit +25.8 Grad sogar als Sommertag (Höchstwert von mehr als 25 Grad) in den Aufzeichnungen archiviert.
Der Föhn macht es möglich
Schuld daran ist die derzeitige, wenngleich nicht außergewöhnlich kräftige Südföhnlage. Denn der Alpenraum liegt heute zwischen Sturmtief JADRANKA über der Nordsee und Hoch OTMAR über dem Schwarzen Meer in einer straffen, föhnigen Südströmung. Mit dieser gelangen aus Nordafrika sehr warme Luftmassen sowie auch mehrere Tonnen Saharastaub zu uns.
Warm, aber nichts Außergewöhnliches
Der Südföhn stellt besonders im Herbst keine Seltenheit in den Alpen dar. Daher sind solche Höchstwerte, wenngleich immer beeindruckend, noch weit entfernt von Rekorden. Als Beispiel kann Bludenz genommen werden: In der Tabelle sind alle in Bludenz gemessene Sommertage der letzten 12 Oktober-Tage (also vom 20. bis zum 31. Oktober) zwischen 2008 und 2019 gelistet:
Jahr
Tag
Höchstwert
2019
23.10.
+27.4°C
2013
22.10.
+26.3°C
2019
20.10.
+25.9°C
2020*
21.10.
+25.8°C
2013
28.10.
+25.4°C
2019
24.10.
+25.0°C
Wie man sieht: Sommertage sind keine Seltenheit in den letzten Jahren selbst im fortgeschrittenen Oktober. Am 22.10.2013 lag die Temperatur um 23 Uhr föhnbedingt sogar noch bei sommerlichen +24 Grad!
Ab morgen nimmt der Südföhn schon wieder ab, somit werden solche Spitzenwerte nicht mehr erreicht. Dennoch bleiben die Temperaturen vor allem in mittleren und hohen Lagen bis zum Wochenende auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. In den Niederungen muss man hingegen weiterhin mit Inversionen, Nebel und Hochnebel rechnen.
Titelbild: Tschagguns (Bludenz) bei föhnigem Herbstwetter – https://www.foto-webcam.eu/webcam/tschagguns/
Die Großwetterlage über Europa hat sich seit dem Wochenende vollständig umgestellt. Gelangte am Wochenende noch kühle Luft arktischen Ursprungs in den Alpenraum, erfassen derzeit milde Luftmassen aus der entgegengesetzten Richtung das Land. Ein Teil dieser Luft stammt aus den Subtropen, so steigt die Nullgradgrenze am Mittwoch sogar gegen 4000 m an! Selbst auf den höchsten Bergen des Landes gibt es also zarte Plusgrade.
Starkes Tauwetter in den Nordalpen
Bei föhnigem Südwind hat mittlerweile besonders in den Nordalpen starkes Tauwetter eingesetzt. Die Temperaturen sind hier seit vergangenem Wochenende um 15, teils sogar um 20 Grad angestiegen! Etwas geringer fallen die Unterschiede am Alpenhauptkamm und in den Südalpen aus, da hier im Stau der Alpen vergleichsweise kühle Luft zurückgeblieben ist.
Höchstwert am 18.10.
Höchstwert am 21.10.
Brunnenkogel, 3437 m
-6,4 Grad
4 Grad
Sonnblick, 3109 m
-5,9 Grad
2 Grad
Rudolfshütte, 2317 m
-3,3 Grad
8 Grad
Dachstein / Schladminger Gletscher, 2520 m
-6,2 Grad
11 Grad
Hahnenkamm / Ehrenbachhöhe, 1794 m
-0,7 Grad
15 Grad
Rax / Bergstation, 1547 m
-1,0 Grad
18 Grad
Kolomansberg, 1113 m
+3,0 Grad
20 Grad
Die milde Luft setzt sich bei föhnigem Wind auch in manchen Tallagen durch, so gibt es etwa im Walgau lokal spätsommerliche Höchstwerte um 25 Grad. In den Niederungen stellt sich allerdings gebietsweise eine Inversionswetterlage ein, somit halten sich in tiefen Lagen mitunter deutlich kühlere Luftmassen.
Saharastaub
Mit der südwestlichen Strömung gelangt in der Höhe derzeit auch Saharastaub ins Land. Der Staub wirkt sich einerseits auf die Ausprägung der hochliegenden Wolken, andererseits auch auf die Fernsicht aus, so präsentiert sich der Himmel in den kommenden Tagen meist diesig. Vorerst ist kein Niederschlag in Sicht, am Freitag kann es mit Durchzug einer Warmfront bzw. am Abend mit Ankunft einer Kaltfront vor allem im Westen auch zu dünnen Ablagerungen kommen. Am Samstag verlagert sich die staubige Luft dann nach Südosten und im Alpenraum macht sich vergleichsweise klare atlantische Luft bemerkbar.
Die Wetterlage, die sich morgen etabliert und am Mittwoch ihren Höhepunkt findet, ist typisch für den Herbst und auf der Bodenwetterkarte des DWD für Mittwoch gut zu erkennen. Kräftige Tiefs tummeln sich zwischen Irland und Schweden, wir liegen dabei an deren Vorderseite in einer warmen Südwestströmung (roter Pfeil).
Die Folge ist Föhn an der Alpennordseite. Wie kräftig dieser Föhn ausfällt, kann man vereinfacht gesagt am Druckunterschied zwischen München und Bozen festmachen. Ist diese Differenz deutlich kleiner als 0 (sprich der Luftdruck in Südtirol höher als in Oberbayern), sind die Bedingungen für Föhn gegeben. Grundsätzlich gilt zudem: Je größer der Druckunterschied, desto stärker weht der Föhn. Im folgenden Diagramm kann man den Verlauf dieser Druckdifferenz gut nachverfolgen: Mit bis zu 9 Hektopascal herrscht am Mittwoch der größte Wert, dann pfeift auch der Föhn mit Böen bis zu 80 km/h durch die prädestinierten Täler der Nordalpen.
Der Föhn sorgt aber auch für ziemlich hohe Temperaturen von Vorarlberg bis zur nördlichen Obersteiermark. Bereits am Dienstag sind dort 17 bis 20 Grad zu erwarten, zum Föhnhöhepunkt am Mittwoch dann sogar 20 bis 24 Grad (siehe orange Farbtöne in der Grafik)!
Einen Wermutstropfen könnte es aber geben. Saharastaub ist nämlich auch in der Luft (siehe abschließende Grafik), sodass sich doch ein paar mehr Wolken bilden könnten, als die Wettermodelle derzeit berechnen. Dies hätte dann widerum einen negativen Einfluss auf die Höchsttemperaturen.
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien und Osteuropa, dabei lagen die Temperaturen besonders im Bergland zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittel, wir berichteten darüber bereits hier. Der Tiefdruckeinfluss lässt am Sonntag aber nach: An der Alpennordseite überwiegen zwar noch die Wolken und vom Salzkammergut bis ins Mariazellerland fällt gelegentlich auch noch ein wenig Regen, im Tagesverlauf gibt es aber erste Auflockerungen. Die meisten Sonnenstunden sind im Süden und im Tiroler Oberland zu erwarten, dabei erreichen die Temperaturen 8 bis 15 Grad.
Wetterumstellung
Mitteleuropa gerät zu Wochenbeginn unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches sich von den Britischen Inseln bis vor die Küste Portugals erstreckt. Im Alpenraum dreht die Strömung dabei auf West bis Südwest und ab Dienstag wird es in den Nordalpen föhnig. Zur Wochenmitte gelangen sogar Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Nullgradgrenze steigt gegen 4000 m an. Im Vergleich zu heute steigen die Temperaturen auf den Bergen bis Mittwoch um 15, in den Nordalpen bei Föhn wie etwa am Gaisberg auch bis zu 20 Grad an.
Sonne und Nebel
Mit der Umstellung der Wetterlage kann man sich in weiten Teilen des Landes auf deutlich mehr Sonnenschein als zuletzt freuen. Während am Montag im Nordosten zwar noch einige Wolken durchziehen, überwiegt im Westen bereits der Sonnenschein. Ab Dienstag ziehen dann nur noch ein paar harmlose, hochliegende Wolken durch, allerdings werden in den Niederungen gebietsweise Nebel und Hochnebel zum Thema. Besonders betroffen davon sind die Regionen vom Salzburger Seengebiet über den Donauraum bis ins Wald- und Weinviertel sowie die südlichen Becken.
In den Nordalpen 20 Grad und mehr
Die Temperaturen weisen kommende Woche große Unterschiede je nach Nebel und Sonne auf, so liegen die Höchstwerte am Dienstag zwischen 9 Grad in den länger nebeligen Regionen des Waldviertels und 19 Grad im föhnigen Walgau. Am Mittwoch wird es noch wärmer, in den Nordalpen kündigen sich verbreitet Höchstwerte über der 20-Grad-Marke an. Von Vorarlberg bis Salzburg sind dabei lokal sogar spätsommerliche Spitzenwerte von bis zu 24 Grad in Sicht. Deutlich kühler bleibt es allerdings bei teils zähem Hochnebel im Nordosten des Landes.
Nach derzeitigem Stand präsentiert sich auch die zweite Wochenhälfte von seiner milden Seite, die Temperaturen gehen dabei nur geringfügig zurück. Der Schnee auf den Bergen wird in mittleren Höhenlagen also besonders in den Föhnschneisen sowie generell auf Südhängen bald wieder weg sein.
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien bzw. Osteuropa. Mit einer nördlichen Strömung wurden dabei für die Jahreszeit sehr kühle Luftmassen herangeführt und die Temperaturen liegen seit vergangenem Sonntag österreichweit 3 bis 4 Grad unterhalb des klimatologischen Mittels.
Der Tag mit der österreichweit absolut größten Abweichung war der 12. Oktober, als aus Süden ein Vb-Tief namens GISELA aufzog. Auf den Bergen lagen die Temperaturen teils sogar um 8 Grad tiefer als zu der Jahreszeit üblich.
Milder Monatsbeginn im Osten
Der Oktober hat im Osten Österreichs allerdings sehr mild begonnen, so gab es etwa am 3. vergleichbare positive Temperaturabweichungen. Besonders von der Eisenwurzen über das Tullnerfeld bis ins Weinviertel lagen die Temperaturen teils sogar 8 bis 9 Grad über dem Mittel, dabei wurden Tageshöchstwerte um 25 Grad erreicht.
Zweigeteilt
In Summe war der Monat bislang besonders auf den Bergen im Westen deutlich zu kühl, hier liegen die Abweichungen um -3 K zum klimatologischen Mittel und auch in den Tälern war es 1 bis 2 Grad kühler als üblich. Im Osten lagen die Temperaturen in Summe dagegen knapp über dem Mittel, so liegen die Abweichungen zwischen +0.5 und +1.5 K. In Summe war der Monat in Österreich bislang also leicht zu kühl mit etwa -0.5 K zum Mittel.
Kommende Woche sind allerdings besonders auf den Bergen deutlich überdurchschnittliche Temperaturen in Sicht, somit wird die letzte Woche entscheiden, ob der Monat am Ende zu kühl oder zu mild abschließen wird.
Viel Regen im Süden und Osten
Bereits jetzt steht fest, dass der Oktober im Osten Österreichs ungewöhnlich nass abschließen wird. Das Monatssoll wurde hier schon deutlich überschritten, mancherorts ist in der ersten Oktoberhälfte sogar dreimal soviel Regen gefallen, wie im klimatologischen Mittel im gesamten Monat zu erwarten ist! Auch im Süden wurde das Soll bereits übertroffen, von Vorarlberg bis Oberösterreich sind die Werte bis dato recht durchschnittlich.
Am Donnerstag in der Früh gab es in der Lagune von Venedig im Zuge eines Gewitters einen Tornado.
Der Tornado entstand über der noch relativ warmen Adria, war also zunächst eine Wasserhose. Die Wasserhose zog dann über das Land und brachte ein paar größere Schäden. In diesem Video erkennt man gut die Zugbahn des Tornados:
Hier ein Video über die entstandenen Schäden:
Regen und Schnee in Österreich
Das Italientief steuert auch wieder feuchte Luft nach Österreich. Im Süden des Landes regnet es schon seit ein paar Stunden und der Niederschlag breitet sich über Nacht nach Norden aus. Auch Schnee ist in höheren Tallagen wieder ein Thema, so schneit es derzeit in Kärnten stellenweise bis auf 600 m. Wie z.B. hier in Bad Bleiberg:
Am Freitag zieht ein Randtief von FÖLKE über den Osten von Österreich in die Slowakei. Somit dreht die Strömung von Süd auf Nord und besonders entlang der Alpennordseite und im Osten regnet es wieder verbreitet. Die Schneefallgrenze pendelt dabei zwischen 1000 und 1200 m. Am Wochenende lässt der Tiefdruckeinfluss dann langsam nach, am freundlichsten wird es leebedingt im Süden von Österreich.
Seit mehr als 30 Stunden regnet es inzwischen ohne Unterbrechung in Wien, das kommt nicht allzu häufig vor. Ein typischer Landregen also. Interessant ist dabei auch die Verteilung der Niederschlagsmengen im Stadtgebiet. Sieht man mal von den 9 l/m² in Stammersdorf ab, welche verdächtig falsch erscheinen, so ergibt sich ein schöner Unterschied zwischen dem Südosten und dem Nordwesten. Während also von Oberlaa über Schwechat bis Groß-Enzersdorf 15-20 l/m² innerhalb von 24 Stunden gefallen sind, hat es im Wienerwald über 50 l/m² geregnet und in weiten Teilen des Zentrums 30 bis 40 l/m². Ursache hierfür ist die Orographie.
Im Süden, aber gerade auch im Osten von Österreich hat es damit schon äußerst viel in dieser ersten Oktoberhälfte geregnet. Vom Weinviertel bis ins Mittelburgenland ist bereits jetzt die zwei- bis dreifache Menge an Regen eines durchschnittlichen Oktobers gefallen:
Am Donnerstag folgt schon das nächste Tief namens FOELKE von Italien her. Folglich verdichten sich aus Süden neuerlich die Wolken und im Tagesverlauf breitet sich Regen auf weite Teile Österreichs aus. Am Freitag bleibt es meist grau und nass, nur im Süden klingt der Regen ab. Die Temperaturen bleiben auf einem bescheidenen Niveau, mehr als 3 bis 13 Grad gibt es nicht. Normalerweise belaufen sich die Höchstwerte jetzt zur Mitte des Monats in den Landeshauptstädten auf 15 oder 16 Grad, der nachfolgenden Tabelle kann man die folglich zu erwartende Abweichung bei den Höchsttemperaturen am Freitag entnehmen:
Stadt
Höchstwert am Freitag
Höchstwert an einem 16. Oktober im langjährigen Mittel (1981 – 2020)
Abweichung
Wien
8 Grad
15 Grad
-7 Grad
St. Pölten
8 Grad
15 Grad
-7 Grad
Eisenstadt
9 Grad
16 Grad
-7 Grad
Linz
9 Grad
15 Grad
-6 Grad
Graz
11 Grad
16 Grad
-5 Grad
Klagenfurt
10 Grad
15 Grad
-5 Grad
Salzburg
9 Grad
16 Grad
-7 Grad
Innsbruck
9 Grad
16 Grad
-7 Grad
Bregenz
9 Grad
15 Grad
-6 Grad
Noch hält der Oktober bei einem knappen Plus, die milden ersten Tage des Monats machen sich hier noch bemerkbar. Die aktuelle Temperaturabweichung von +0,2 Grad wird sich aber in den nächsten Tagen ins Minus kehren.
Am Wochenende wenig Änderung
Auch das Wochenende steht im Zeichen von tiefem Luftdruck, das Tief verlagert sich im Vergleich zum Donnerstag von Italien Richtung Ungarn. Die Folge: Weiterhin viele Wolken, berechtigte Hoffnungen auf zeitweiligen Sonnenschein darf sich der Südwesten machen. Auch Regen bleibt ein Thema, in erster Linie an der Alpennordseite.
Licht am Ende des Tunnels
Die Großwetterlage dürfte sich nach derzeitigem Stand erst zu Beginn der kommenden Woche grundlegend umstellen. Ein kräftiges Tief platziert sich dann über dem Ostatlantik, der Alpenraum gerät demzufolge an dessen Vorderseite in eine zunehmend föhnige Südwestströmung. Die Temperaturen nähern sich zumindest wieder den jahreszeitlichen Normalwerten, mit Föhnunterstützung sind an der Alpennordseite im Laufe der Woche sogar noch einmal rund 20 Grad möglich.
Titelbild: Webcambild Wien @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/wien/
Am Sonntag zog ein Tief von Italien über Ostösterreich nach Norden und sorgte im Süden und Osten für reichlich Niederschlag. Lokal kamen in nur wenigen Stunden über 50 l/m² zusammen.
Die Kombination aus starkem Niederschlag und kühler Luft drückte die Schneefallgrenze stellenweise auf 600 bis 400 m hinunter. Richtig winterlich wurde es für ein paar Stunden auf den Passstraßen von Kärnten bis Niederösterreich.
Tief GISELA sorgt für neuen Regen
Derzeit liegt Tief GISELA noch über dem Süden von Italien, wandert aber über Nacht nach Griechenland und Bulgarien. Von dort verlagert sich das Tief am Dienstag weiter über Ungarn nach Südpolen und führt sehr feuchte Mittelmeerluft nach Mitteleuropa. Somit setzt am Dienstag von Osten her wieder Regen ein, der besonders in Niederösterreich und Wien wieder ergiebig ausfällt.
Besonders in den niederösterreichischen Voralpen sowie im Norden des Wein- und Waldviertels kommen bis Mittwochmittag 30-50 l/m² zusammen. Dabei schwankt die Schneefallgrenze meist zwischen 700 und 1000 m, oberhalb kommen wieder einige Zentimeter Neuschnee hinzu.
Geht unbeständig weiter
Am Mittwochnachmittag schwächt sich das Tief über Polen merklich ab und somit geht auch der kräftige Regen zu Ende. Nach einer kurzen Pause nähert sich im Laufe des Donnerstags wieder ein Italientief dem Ostalpenraum an. Ob dieses Tief aber neuerlich für größere Regenmengen sorgt, bleibt noch abzuwarten. Sicher ist aber, dass es in dieser Woche zu kühl und trüb weiter geht.
Viel Regen ist heute vor allem im Süden zusammengekommen. Dabei ist die Schneefallgrenze mit einfließender Kaltluft aus Norden allmählich auf 900 bis 600 m abgesunken (mehr Infos hier: Viel Regen und Schnee im Süden und Osten).
Bemerkenswert war aber auch der Temperatursturz am Wochenende. Im Osten und Süden wurden am gestrigen Samstag noch frühherbstliche 16 bis 21 Grad erreicht. Am heutigen Sonntag lagen die Höchstwerte nur noch zwischen 4 und 13 Grad! Auf das folgende Bild klicken, um die Animation zu starten:
Noch spannender ist aber der 24-stündige Temperaturrückgang zwischen 16 Uhr am Samstag und 16 Uhr am Sonntag in Kärnten:
Ort
Samstag 16 Uhr
Sonntag 16 Uhr
Differenz
Bad Eisenkappel
+17.0°C
+0.6°C
-16.4°C
Villach – Süd
+18.8°C
+2.6°C
-16.2°C
Ferlach
+18.0°C
+2.1°C
-15.9°C
Villach – Stadt
+18.8°C
+3.2°C
-15.6°C
Arriach
+15.0°C
+0.1°C
-14.9°C
Titelbild: Webcambild aus Bad Eisenkappel (Kärnten) – https://www.bad-eisenkappel.info/sonstiges/webcams/hauptplatz-bad-eisenkappel.html
In den vergangenen Stunden regnete es von Tirol über Salzburg bis nach Kärnten verbreitet, dabei lag der Schwerpunkt im Süden von Osttirol und Oberkärnten.
Die Schneefallgrenze pendelte dabei meist zwischen 1100 und 1400 m, viel Neuschnee gab es dabei mit bis zu 40 cm von den Lienzer Dolomiten bis zu den Hohen Tauern.
Schnee bis auf 900 m in Kärnten
Am Nachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt langsam ostwärts und liegt in Unterkärnten un dem Westen der Steiermark. Durch den starken regen sinkt die Schneefallgrenze teilweise bis auf 900 m. So fallen dicke Flocken etwa in Bad Bleiberg oder Arriach.
In der Nacht starker Regen und Schneefall im Osten
In der Nacht auf Montag sorgt dann das nach Norden ziehende Randtief von der südlichen Steiermark und dem Burgenland über den Wechsel bis ins Weinviertel für ergiebigen Regen von rund 30 l/m² in nur wenigen Stunden.
Dabei sinkt die Schneefallgrenze in Kärnten der Obersteiermark un in den Salzburger Gebirgsgauen teilweise bis auf 700 m ab. Somit kann es in der Nacht z.B. auch über den Semmering kurzzeitig winterlich werden. Am Montag selbst klingen Regen und Schneefall von Süden her dann bald ab.
Auf dem Satellitenbild von 10:45 Uhr ist die Kaltfront des Tiefs ESTHER schön über Deutschland zu erkennen, auch in Vorarlberg und im Außerfern regnet es schon. Sonst scheint noch gebietsweise die Sonne, die Schleierwolken im Osten werden allmählich dünner. Im Tagesverlauf kommt die Front weiter voran, Wolken und Regen kommen nahezu überall auf.
Im Süden und Südosten sind heute nochmal bis zu 21 Grad zu erwarten, morgen hingegen sind hier Dauerregen und teils auch Schnee ein Thema. Die Temperaturen liegen dann zur Mittagszeit um mehr als 10 Grad niedriger als noch heute:
In der neuen Woche liegen die Tageshöchstwerte im Schnitt häufig um 10 Grad. Das ist nicht nur kälter als zuletzt, sondern auch kälter als für diese Jahreszeit üblich – gemäß Klimamittel von 1981 bis 2010 liegen die Höchstwerte an einem 12.10. zwischen 15 und 17 Grad:
Am gestrigen Donnerstag haben wir bereits ausführlich über die sich anbahnende Umstellung der Wetterlage berichtet, siehe hier. An den Prognosen hat sich derweil nicht allzu viel geändert: Während der Süden und Osten am Samstag noch einmal Sonne und bis zu 21 Grad sehen, kommt von Nordwesten her die Kaltfront mit schauerartigem Regen auf. In der Nacht verstärkt sich der Regen zudem im Süden und mit der einfließenden Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze generell bis auf 1000 bis 800 m. Am Sonntag regnet und schneit es im Süden zeitweise kräftig, durch die so genannte Niederschlagskühlung kann es in manchen Tälern jedoch auch deutlich tiefer als 800 m schneien. Speziell im Bereich der Tauern und in Kärnten kann die Schneefallgrenze zeitweise gegen 500 m absinken, somit kann es vorübergehend auch in den Tälern Oberkärntens und der Karawanken eine dünne Schneedecke geben.
Regen und Schnee
Nachfolgend sieht man zunächst die reine prognostizierte Niederschlagsmenge für das gesamte Ereignis bis Montagmorgen, sie umfasst also sowohl Regen, als auch Schnee. Insbesondere vom Brenner bis ins Mariazellerland und zur Koralpe deuten sich also markante Mengen über 30 l/m² an, im typischen Südstau von den Karnischen Alpen und Karawanken bis zu den Hohen Tauern werden es auch über 50 l/m²:
Durch die sinkende Schneefallgrenze wird jedoch nur ein Teil davon in den Bächen und Flüssen bzw. in den tiefsten Lagen landen, im Bergland bleibt ein Großteil des Wassers als Schnee gebunden. Nachfolgend dazu die Prognose der aufsummierten Neuschneemenge:
Niederschlagsabkühlung
Man erkennt: In einigen Tälern besonders im Süden wird kein Neuschnee simuliert, weil die Temperaturen in den tiefen Höhenlagen laut Modellberechnungen zu warm für eine Schneeakkumulation sind. Dennoch kann es auch hier am Sonntag mancherorts bis runter schneien und vorübergehend sogar eine geringe Akkumulation geben: Entscheidend für das markante Absinken der Schneefallgrenze ist die sog. Niederschlagskühlung. Bei diesem Prozess wird die Luft vor Ort durch das Schmelzen der Schneeflocken nach und nach auf 0 Grad abgekühlt. Entscheidend dafür sind folgende Faktoren:
Anhaltende und starke Niederschläge (als Faustregel mind. 2 mm pro Stunde)
Windschwache Verhältnisse, damit der Wind die gekühlte Luft nicht mit der ursprünglich milderen Luftmasse vermischt
Enge Tallagen, da hier wesentlich weniger Luft abgekühlt werden muss als beispielsweise über der gleichen Grundfläche im Flachland. Je enger das Tal, desto effektiver die Niederschlagsabkühlung!
Wenn der Niederschlag lange genug anhält, sinkt die Temperatur in den Tälern proportional zur Niederschlagsintensität gegen 0 Grad ab und gleichzeitig geht der Regen auch am Talboden in reinen Schneefall über. Ab diesem Moment ist keine weitere Abkühlung mehr möglich und die Temperatur bleibt konstant bei 0 Grad oder ganz knapp darüber, bis der Niederschlag wieder nachlässt. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von isothermen Schneefall, da die Temperatur vom Talniveau manchmal sogar bis in Höhenlagen um 2000 m konstant bei 0 Grad liegt (was oft einem Höhenunterschied von mehr als 1000 Metern entspricht!).
Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für ruhiges Herbstwetter in Österreich, dabei steigen die Temperaturen am Freitag bei zeitweiligem Sonnenschein auf bis zu 22 Grad. Im Tagesverlauf ziehen besonders im Westen ausgedehnte, hochliegende Wolken auf, es bleibt aber überall trocken.
Bereits am Samstag nimmt der Tiefdruckeinfluss jedoch wieder zu, so greift im Tagesverlauf die Kaltfront eines Nordseetiefs namens ESTHER auf den Alpenraum über. Mit dem Vorstoß der kalten Luftmassen in den Mittelmeerraum bildet sich am Samstagabend ein Tief über Oberitalien. Am Sonntag gelangen sehr feuchte Luftmassen ins Land und die Schneefallgrenze sinkt im Bereich der Tauern und in Kärnten bis in manche Tallagen.
Am Samstag zweigeteilt
Der Samstag startet im Großteil des Landes noch mit einem Mix aus Sonne, ausgedehnten Wolken und lokalen Nebelfeldern. In Vorarlberg ziehen dagegen schon in der Früh dichte Wolken und Regenschauer einer Kaltfront auf. Im weiteren Verlauf kommt die Front nach Osten voran und erfasst bis zum Nachmittag auch Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Am längsten sonnig bleibt es im Südosten, zum Abend hin nimmt die Schauerneigung dann auch hier zu. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen bereits gegen 1300 m ab, die Höchstwerte liegen zwischen 9 Grad im Bregenzerwald und 21 Grad im Südosten.
Regen und Schnee am Sonntag
Am Sonntag regnet es besonders in Kärnten, Salzburg und der Steiermark von der Früh weg häufig und zeitweise kräftig. Schnee fällt zunächst oberhalb von 800 bis 1100 m, im Tagesverlauf schneit es besonders im Bereich der Tauern und in Kärnten zeitweise bis in manche Täler. Selbst in Lagen um 500 m ist in Kärnten vorübergehend Schneeregen möglich. Ein paar Zentimeter Nassschnee sind vor allem in den Karawanken sowie generell im zentralen und südlichen Bergland in Lagen ab etwa 800 m aufwärts zu erwarten.
Auch im Osten regnet es in der zweiten Tageshälfte wieder häufig, nur wenig Regen fällt dagegen in Vorarlberg sowie vom Inn- bis ins Obere Waldviertel. Die Temperaturen erreichen bei teils lebhaftem Nordwestwind maximal 3 bis 11 Grad. Von den Zillertaler Alpen über die Tauern bis zu den Gurktaler Alpen kommen oberhalb von knapp 2000 m rund 20 bis 30, in den Hochlagen der Steiner und Julischen Alpen sowie der Hohen Tauern teils auch über 40 cm Schnee zusammen.
Kühler Start in die neue Woche
Unter überwiegendem Tiefdruckeinfluss setzt sich der unbeständige Wettercharakter in Mitteleuropa kommende Woche fort und die Temperaturen verbleiben vorerst unterhalb des langjährigen Mittels. Der Montag verläuft bei einem Mix aus vielen Wolken und nur vereinzelten Schauern im Bergland aber überwiegend trocken.
Der Sturm Delta entwickelte sich am Dienstag im karibischen Meer in rekordverdächtiger Geschwindigkeit von einem tropischen Tief zu einem Hurrikan der Kategorie 4. Auf seinem Weg nach Nordosten traf er zu Mittag auf die beliebte mexikanische Urlaubsmetropole Cancun auf der Halbinsel Yucatan. Beim Landgang hatte Delta noch die stärke eines Hurrikans der Stufe 2, dass bedeutet Windgeschwindigkeiten bis zu 170 km/h!
NEW: enhanced damage south strip of Cancun where easterly eye wall winds funneled between the large hotels. Major structural damage within these zones of funneling winds from Category 2 Hurricane #Delta that just made landfall south of Cancun @RadarOmega_WXpic.twitter.com/QW5MSQV2Uj
Nach dem kurzen Landgang auf Yucatan gelangt Hurrikan Delta bald wieder in den Golf von Mexiko über 30 Grad warmes Meerwasser. Dadurch kann er sich nach den derzeitigen Prognosen wieder zu einem Hurrikan der Stufe 4 oder sogar 5 verstärken. Hier ein Video zur wahrscheinlichsten Zugbahn von Delta:
Am Freitag trifft Delta dann als äußerst gefährlicher Hurrikan der Stufe 3 oder 4 auf die Grenzregion zwischen Texas und Louisiana. Damit trifft es auf die gleiche Region, die Ende August schon durch Hurrikan Laura (Kategorie 4) verwüstet wurde. Dabei sind Windgeschwindigkeiten bis zu 200 km/h, eine meterhohe Flutwelle sowie enorme Regenmengen zu befürchten.
Ungewöhnliche Hurrikansaison
Delta ist bereits der 25. Tropensturm im Atlantik in dieser Saison und dazu auch nach Laura der stärkste. So spät im Jahr wurde in dieser Region noch kein Hurrikan mit solch einer Stärke registriert.
2020 Atlantic Hurricane Season keeping with the tradition of churning up storms in groups. We now have TS Delta in the Caribbean: the 25th named storm of the year … just 3 shy of the year-total record of 28 set in 2005.
Im Durchschnitt gibt es 12 Hurrikans pro Saison, doch 2020 steuert auf einen Rekord zu. Bisher gab es nur im Jahr 2005 mit insgesamt 28 Tropenstürme noch mehr. Allerdings ist davon auszugehen, dass in den verbleibenden zwei Monaten dieser Rekord ins Wanken gerät.
Ein Blick auf das Satellitenbild von heute Mittag gibt schon mal einen ersten Eindruck von der aktuellen Wetterlage. Das geschulte Auge erkennt dabei noch das Frontensystem, das uns am vergangen Samstag besonders im Osten des Landes mit Gewittern beeinträchtigt hat. Inzwischen liegt dieses über Osteuropa.
Über Westeuropa sickern hingegen derzeit kalte Luftmassen in den höheren Schichten ein, die dort heute für gewittrige Schauer sorgten. Zu erkennen ist dies an der zellularen Wolkenstruktur über den Britischen Inseln, Frankreich und Deutschland.
Zwischen den Fronten
… lag heute Österreich. Besonders der Osten bekam dabei einige Sonnenstunden ab,
… weshalb die Temperaturen im Osten auch wieder Werte über 20 Grad erreichten. Je weiter man nach Westen kam, umso dichter wurden die Wolken und auch die Temperaturen niedriger. Folgende Tabelle gibt die Maxima des heutigen Tages in den einzelnen Bundesländern wieder:
Unbeständige Nacht
In der Nacht werden die Wolken aber überall dichter. Eine über das Land ziehende Kaltfront bringt in weiterer Folge überall Schauer. Auch der Mittwoch verläuft landesweit unbeständig, besonders im Süden unter leichtem Föhneinfluss hingegen noch am beständigsten. Der Tiefdruckeinfluss lässt zum Abend hin aber wieder nach, die Kaltfront zieht nach Osten ab und von Westen greift ein Hochdruckgebiet ins Wettergeschehen ein.
Die Tief über der Nordsee verliert an Einfluss, ein Hochdruckgebiet gewinnt von den Azoren aus an Oberhand über das Wettergeschehen in Österreich. Somit stehen ein überwiegend trockener und sonniger Donnerstag und Freitag bevor.
Der mittlere Jahresniederschlag in den Landeshauptstädten Österreichs reicht von etwa 650 Litern pro Quadratmeter in Wien bis hin zu 1500 mm in Bregenz. In den klassischen Staulagen wie im Bregenzerwald oder im Salzkammergut regnet es aber deutlich mehr, so gibt es in Schröcken im Bregenzerwald sogar 2224 Liter pro Quadratmeter Niederschlag jährlich. Noch mehr Regen und Schnee fällt im Laufe eines Jahres nur auf den Bergen wie etwa in den Hohen Tauen, da Niederschlag mit den Höhe generell zunimmt. Im Vergleich zu den nassesten Orten weltweit stellen das allerdings nur geringe Mengen dar, so fallen in den Tropen teils sogar mehr als 10.000 Liter pro Quadratmeter jährlich!
Nasseste Orte Europas
Allgemein gibt es in Europa einerseits an den atlantisch geprägten Westküsten von Nordwestspanien über Schottland bis nach Norwegen viel Jahresniederschlag, andererseits auch im Stau der großen Gebirgsketten nahe zum Mittelmeerraum wie die Alpen oder das Dinarische Gebirge.
Es gibt aber ein paar Orte, die besonders herausstechen:
Als niederschlagsreichster Ort Europas gilt das Dorf Crkvice in der Gemeinde Kotor in Montenegro. Der Ort liegt in etwa 1000 m Höhe am Rande des Dinarischen Gebirges. Besonders von Oktober bis März regnet sich hier bei vorwiegend westlichen Winden sehr feuchte Mittelmeerluft aus, allein im November fallen durchschnittlich 720 Liter pro Quadratmeter Regen. Jährlich kommen sogar 4622 mm zusammen!
Die Stadt Bergen in Norwegen gilt als die regnerischste Stadt Europas. Tatsächlich gibt es in Bergen sehr viele Regentage (an fast 196 Tagen jährlich fällt mind. 1 mm), allerdings kann die Stadt mit 2413 Litern pro Quadratmeter nicht mit den absolut nassesten Orten Europas mithalten. Mengen teils um 4000 mm fallen allerdings auf dem angrenzenden Skandinavischen Gebirge.
In den westlichen Highlands von Schottland fallen ebenfalls vereinzelt Niederschlagsmengen bis zu 4000 mm jährlich, in den meisten bewohnten Orten in Argyll fallen die Mengen aber mit knapp 2300 mm geringer aus.
Nicht weit von Österreich entfernt kommen in den Julischen Voralpen zwischen Italien und Slowenien jährlich sehr große Regenmengen zusammen. Im Ort Uccea (UD) in Friaul, Italien, fallen durchschnittlich 3094 Liter pro Quadratmeter pro Jahr (1961-2000). Der Rekord aus dem Jahre 1960 liegt sogar bei 6103 mm!
Extremniederschlag
Die größten Niederschlagsspitzen innerhalb weniger Stunden oder Tage stammen in der Regel vom Mittelmeerraum oder den Südalpen. Besonders im Herbst stauen sich hier immer wieder extrem feuchte Luftmassen, oft regnet es auch gewittrig durchsetzt. Besonders häufig sind die exponierten Gebiete von den Seealpen in Frankreich bis nach Ligurien in Italien sowie die Südalpen in nördlichen Piemont und Tessin betroffen, da sie nahe zum Golf von Genua liegen, einem klassischen Entstehungsort von Tiefdruckgebieten. Aber auch an der Ostküste Spaniens, in Südfankreich im Bereich der Cevennen, in Mittel- und Süditalien oder von Kroatien bis Griechenland kommt es immer wieder zu lokalen Extremereignissen. Dabei spielen folgende Parameter eine entscheidende Rolle:
Tiefdruckeinfluss mit anhaltendem, auflandigem Wind
milde Wassertemperaturen
ein Gebirge in Küstennähe, welches für zusätzliche Hebung und Staueffekte sorgt
In Italien liegt der 24h-Niederschlagsrekord etwa in Genua mit 948 Litern pro Quadratmeter vom 7. auf den 8. Oktober 1970. Auch in den vergangenen Wochen gab es mehrmals Extremereignisse im Mittelmeerraum, wie etwa mehr als 500 mm in 7 Stunden am 19.9. im Bereich der Cevennen in Valleraugue (Frankreich), oder teils mehr als 600 mm in 24 Stunden am 18.9. auf Kefalonia (Griechenland) sowie am 2.10. in Piemont (Italien).
An der Südostflanke von Tief BRIGITTE mit Kern über Frankreich lag der Alpenraum am Freitag und Samstag unter dem Einfluss einer kräftigen, südlichen Höhenströmung. Während es in den Nordalpen dabei einen schweren Föhnsturm gab, stauten sich südlich der Alpen sehr feuchte, subtropische Luftmassen. Besonders im Bereich der Seealpen zwischen Frankreich und Italien sowie im Norden von Piemont kam es dabei am Freitag bzw. Freitagnacht zu extremen Regenmengen von teils über 600 Liter pro Quadratmeter in nur 24 Stunden:
630 mm Sambughetto (VB, Italien)
598 mm Candoglia (VB, Italien)
580 mm Limone Piemonte (CN, Italien)
577 mm Mons (Dep. Var, Frankreich)
Solche Niederschlagsmengen entsprechen etwa dem mittleren Jahresniederschlag Wiens! Diese Wassermassen sind in den Tälern der Seealpen sowie der südlichen Penninischen Alpen zusammengeflossen und haben dort mancherorts zu einem extremen Hochwasser geführt. Besonders in den Seealpen, wo der Regen gewittrig durchsetzt ausfiel, wurde durch die starke Erosion teils sogar die Landschaft am Talboden völlig verändert. Einige Straßen in den tief eingeschnittenen Tälern sind nicht mehr passierbar und manche Dörfer sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten.
⚠️👩🚒 04/10/2020 à 12h45 : Les villages de l’arrière-pays sont coupés du monde et les habitants sinistrés présents sont actuellement piégés ! Des rapatriements sont en cours comme ici depuis #SaintMartinVésubie(06)…
Ici une maison dont j’ai filmé la fin de l’effondrement, emportée par les coups de boutoir de la Vésubie. A priori personne dedans, selon les gens du village. Une vision d’horreur. Un peu au dessus vivait le couple emporté #Alex06pic.twitter.com/mCuGskOco7
Im Zuge des Hochwassers wurden riesige Mengen an Schlamm von den Flüssen bis ins Mittelmeer getragen. Selbst auf Satellitenbildern konnte man am vergangenen Wochenende die Mündung der dortigen Flüsse aufgrund der bräunlichen Färbung des Wassers gut erkennen (auf dem folgenden Bild sieht man von links nach rechts die Mündungen der Flüsse Var, Roya, Fora di Taggia und Impero).
An der Vorderseite von Tief Brigitte kam es am Samstag von der Cote d’Azur bis Ligurien bzw. entlang der gesamten Alpensüdseite zu enormen Regenmengen und Überflutungen. Am Rande davon betroffen war auch Österreich.
In Kärnten im Gailtal fielen örtlich bis zu 100 l/m² und brachten lokale Überschwemmungen sowie überflutete Keller. Auch in Tirol im Gschnitz- und Stubaital gab es durch den starken Regen vorübergehend Probleme.
Föhnsturm in den Nordalpen
Während es im Süden regnete, tobte in den Nordalpen der Föhnsturm. Dabei traten in den Tallagen wie etwa im Glemmtal oder im Gesäuse schwere Sturmböen um die 100 km/h auf. Örtlich wurden Dächer abgedeckt oder umgestürzte Bäume blockierten Straßen und Bahngleise.
Auf den Bergen tobte der Sturm in Orkanstärke mit Böen um die 150 km/h, in exponierten Lagen wurden sogar Böen über 200 km/h registriert.
Gewitter wie im Sommer – 17.271 Blitzentladungen
Am Abend sorgte die Kaltfront des Tiefs dann in der südöstlichen Steiermark und im Burgenland für heftige Gewitter. Möglich machte das die perfekte Kombination aus warmer Mittelmeerluft und starkem Höhenwind. Hier gab es also nochmals Gewitter wie im Hochsommer mit Starkregen, Sturm und sogar lokal größerem Hagel.
Insgesamt registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET 17.272 Blitzentladungen, wobei es allein im Burgenland zu unglaublichen 9.006 Entladungen kam. Nur an drei Sommertagen gab es im Burgenland mehr Blitze, nämlich am 1. Juli sowie am 17. und 29. August.
Tief bleibt bis zur Wochenmitte
Tief Brigitte verlagert ihren Kern zu den Britischen Inseln, somit liegt der Alpenraum an dessen Vorderseite bis zur Wochenmitte in einer wechselhaften Südwest- bis Westströmung. Am Sonntag bleibt es in den Nordalpen föhnig, in den prädestinierten Lagen sind immer noch stürmische Böen zu erwarten. Im Südwesten hat der Regen eine Pause eingelegt, in der Nacht auf Montag regnet es aber in Osttirol und Oberkärnten für ein paar Stunden wieder intensiv.
Hier sind in wenigen Stunden wieder bis zu 50 l/m² zu erwarten, lokale Überflutungen sind dabei nicht ausgeschlossen. Am Montag selbst geht es wechselhaft weiter, im Südosten und Osten kann es dabei auch zu kurzen Gewitter kommen.
An der Vorderseite des Tiefs stellte sich eine kräftige Südströmung ein und somit kam es in den Alpen zu stürmischem Südföhn. Bis zu 200 km/h wurden dabei auf den Bergspitzen gemessen. Die Kaltfront des Tiefs im Westen aber bereits durchgezogen, hier zeigte sich am Nachmittag auch wieder die Sonne.
Von den Kitzbüheler Alpen ostwärts weht nach wie vor teils stürmischer Südföhn und es ist sommerlich warm mit bis zu 26 Grad. In Vorarlberg ist hingegen die Kaltfront durch, hier ist es bereits 10 Grad kühler. Bild: Doppelter #Regenbogen im Pongau: https://t.co/UvP4MauOTXpic.twitter.com/pw81VBONEK
Derzeit liegt die Kaltfront etwa auf einer Linie Unterkärnten – östliche Obersteiermark. Ausgehend von Slowenien gehen gerade kräftige in der Südsteiermark nieder und ziehen weiter in nordöstlicher Richtung. Somit muss man demnächst auch vom Südburgenland bis zum Seewinkel mit teils kräftigen Gewitter rechnen. Auch vom Wiener Becken bis zum Weinviertel sind Blitz und Donner möglich. Begleitet werden diese Gewitter von stürmischen Böen sowie lokal auch von Hagel.
Wetterberuhigung in der Nacht
In der ersten Nachthälfte ziehen die Schauer und Gewitter aber in Richtung Ungarn und Slowakei ab. Das Wetter beruhigt sich somit zumindest vorübergehend wieder. Morgen bleibt es zwar in den Alpen föhnig, der Wind ist aber deutlich schwächer als heute.
Die offiziellen Wetterstationen im Land können da zwar nicht ganz mithalten, markant ist der Föhn aber auch hier. Die Tabelle zeigt die 10 höchsten Spitzenböen aller 288 Wetterstationen, an der Spitze wie so oft der Patscherkofel mit 175 km/h!
Auf der Karte mit den Spitzenböen je Bundesland erkennt man gut den Föhn in den Nordalpen, Schwerpunkt waren und sind Nordtirol und das Salzburger Land:
Betrachtet man zusätzlich noch die zahlreichen Messstationen der verschiedenen Lawinenwarndienste, so stechen 2 Gipfel noch einmal heraus. Auf der Elferspitze hoch über dem Stubaital wurde in der Nacht eine Windböe von 224 km/h gemessen, über 200 km/h waren es auch an der Schwarzen Schneid in den Ötztaler Alpen!
In den Südföhnregionen kann man bereits jetzt in der Früh mit dem T-Shirt außer Haus gehen, denn durch den stürmischen Wind liegen die Temperaturen teilweise schon über der 20-Grad-Marke.
Am wärmsten ist es derzeit zwischen der Stadt Salzburg und Weyer mit bis zu 22 Grad. Rein klimatologisch gesehen hat es heute aber nicht für eine Tropenacht (Temperatur sinkt nicht unter 20 Grad) gereicht, da an allen Stationen Freitagabend die Temperatur kurzzeitig etwas gesunken ist. Beinahe eine Tropenacht erlebte Micheldorf (OÖ), hier lag das Minimum bei 19,9 Grad.
Im Osten sommerlich
Während der Föhn im Westen bald zu Ende geht, bleibt es nach Osten zu den ganzen Tag über föhnig und hier wird es auch sommerlich warm.
Von der südlichen Steiermark bis nach Wien und ins Marchfeld werden verbreitet 24 bis 26 Grad erreicht. Gerade in diesen Regionen kann es am Abend aber im Zuge einer Kaltfront nochmals zu kräftigen Gewittern kommen.
Quelle Titelbild: www.foto-webcam.eu/webcam/salzburg/
Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet namens ANDREA mit Kern über den Britischen Inseln sorgt derzeit für eine Umstellung der Großwetterlage in Mitteleuropa. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über der Biskaya namens BRIGITTE, das in der Nacht auf Freitag im äußersten Westen Frankreichs für Orkanböen sorgt, stellt sich im Alpenraum eine ausgeprägte Südströmung ein. Damit wird es an der Alpennordseite am Freitag zunehmend föhnig, ab dem Abend muss man mit Föhnsturm rechnen.
Orkanböen im Gebirge
Am Freitag kommt im Tagesverlauf in weiten Teilen des Landes lebhafter, föhniger Südwind auf. In den typischen Föhntälern der Alpennordseite von Vorarlberg bis Salzburg muss man bereits am Nachmittag mit stürmischen Böen rechnen, zum Abend hin legt die Höhenströmung aber deutlich zu. Damit wird auch der Föhn stärker und greift zunehmend auch auf die Nordalpen vom Arlberg bis zu den Niederösterreichischen Voralpen über. In manchen Tallagen ist mit schweren Sturmböen um 90 km/h zu rechnen. Im Gebirge tobt der Föhn teils sogar in Orkanstärke: Auf dem Patscherkofel, dem föhnexponierten Hausberg Innsbrucks, gibt es in der Nacht auf Samstag Böen bis 170 km/h.
Kräftiger Regen im Süden
Während in den Nordalpen der Föhnsturm tobt, fällt in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich des Alpenhauptkamms häufig Regen. Am Samstag erfasst schließlich eine Kaltfront aus Westen das Land, dabei lässt der Föhn im Westen nach und der teils kräftige Regen greift aus Süden auch auf die Alpennordseite über. Die größten Regenmengen um 100 Liter pro Quadratmeter sind im südlichen Oberkärnten wie etwa im Gailtal zu erwarten. Die Temperaturen kommen in Vorarlberg sowie in Osttirol und Oberkärnten nicht über 11 bis 17 Grad hinaus. Vom Toten Gebirge bis ins östliche Flachland weht dagegen bis zum Abend noch teils stürmischer Föhn und die Temperaturen steigen auf 20 bis 24, im Südosten lokal auch 26 Grad. Am Abend sind im Osten und Südosten dann Schauer und Gewitter zu erwarten.
Am Sonntag weiterhin föhnig
Am Sonntag liegt die Kaltfront bereits über Osteuropa und im Alpenraum wird es neuerlich föhnig. Im Vergleich zu Samstag fällt der Föhn aber wesentlich schwächer aus, nur noch auf den Bergen und in den klassischen Föhntälern gibt es stürmische Böen. Vor allem von Oberösterreich bis ins Burgenland scheint dabei häufig die Sonne, südlich des Alpenhauptkamms stauen sich dagegen weiterhin viele Wolken und mitunter gehen ein paar Regenschauer nieder. Die Temperaturen erreichen maximal 13 bis 22 Grad.
Vom 1. bis 30. September registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 76.601 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Das sind fast 40.000 Blitzentladungen mehr als im September 2019. Zuletzt mehr Blitze im September gab es im Jahr 2018, als sogar 97.212 Entladungen registriert wurden.
Niederösterreich 19.155
Oberösterreich 15.256
Steiermark 13.027
Tirol 9.933
Kärnten 8.375
Salzburg 7.501
Vorarlberg 1.791
Burgenland 1.436
Wien 127
Vergleicht man die Anzahl der Blitzentladungen im heurigen September mit dem Mittel der vergangenen 10 Jahre (rund 44.000 Blitze), so geht der September 2020 als ausgesprochen gewittriger Monat in die Statistik ein. Im September sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter eigentlich schlecht, da die Sonne nur noch tief steht und die Nächte lang sind. Die überdurchschnittlichen Temperaturen haben heuer aber zu ein paar ausgeprägten Gewitterlagen beigetragen. Im Mittel sind die blitzreichsten Monate des Jahres in absteigender Reihenfolge Juli, August, Juni, Mai und September (siehe auch Blitzrückblick Sommer 2020). Im Mittel ist der Mai also gewitterreicher als der erste Herbstmonat, wie schon im Vorjahr wurde er auch heuer allerdings vom September überboten.
Niederösterreich auf Platz 1
Mit exakt 19.155 Blitzentladungen führt Niederösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Oberösterreich mit 15.256 und der Steiermark mit 13.027 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 127 Blitze. Der gewitterreichste Tag des Monats war der 17., als die Kaltfront von Tief TIMONA Österreich erfasste und landesweit für gut 30.000 Entladungen sorgte. Die am stärksten betroffenen Gebiete waren das westliche Mostviertel und das südliche Traunviertel. Punktuell gab es aber auch im Süden viele Blitze wie etwa in Klagenfurt. Im Ranking der Blitzdichte auf Bezirksebene liegt Waidhofen an der Ybbs an erster Stelle:
8,4 Blitze/km² Waidhofen an der Ybbs (NÖ
5,5 Blitze/km² Scheibbs (NÖ)
4,8 Blizte/km² Amstetten (NÖ)
4,7 Blitze/km² Klagenfurt Stadt (K)
4,1 Blitze/km² Kirchdorf an der Krems (OÖ)
#Gewitter am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen…oder so ähnlich. Durchaus beachtliche Aktivität für einen 17. September. Blitzverlauf der letzten 3 Stunden + Regenmengen seit Mitternacht: Der Sommer lässt grüßen… pic.twitter.com/LH72eO6eVH
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 260 kA am 17. September in Weyer. Kurzzeitig gab es dabei eine gut 16.000 mal höhere Stromstärke, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Wie bereits berichtet, reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 25 der wärmsten Septembermonate seit Messbeginn ein. Durch ein Starkregenereignis am Anfang des Monats und der nassen Wetterlage zum Abschluss bilanziert der September über ganz Österreich gemittelt zudem um rund 30 Prozent zu nass.
Betrachtet man die Niederschlagsabweichungen näher, so stechen zwei Regionen deutlich hervor: Rund doppelt so viel Regen wie üblich kam in den Nordalpen vom Karwendel bis zum Schneeberg zusammen, selbiges gilt auch für das Waldviertel. Herausragend bei den absoluten Mengen ist dabei Lunz am See, hier kamen rund 275 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen.
Die höchste Tagesniederschlagsmenge wurde hingegen wie so oft am Loiblpass in Kärnten registriert, am vergangenen Freitag gab es hier rund 120 Liter Regen pro Quadratmeter binnen 24 Stunden. Zu trockene Regionen gab es im zurückliegenden Monat nur sehr wenige, in Vorarlberg, Osttirol und Oberkärnten fehlen lokal rund 25% auf eine ausgeglichene Bilanz.
Sonnensoll übertroffen
Die lange warme Phase im zurückliegenden Monat ging auch mit jeder Menge Sonnenschein einher, im nahezu gesamten Land machte die Sonne im September Überstunden. Davon ausgenommen ist lediglich der Südwesten Österreichs, so wurde in Osttirol und Kärnten das Soll so gerade erreicht.
Sonst belaufen sich die Abweichungen bei der Sonnenscheindauer meist auf +10 bis +30 Prozent, letzteres gilt exemplarisch für einige andere Orte auch für Bad Gleichenberg. Hier schien die Sonne im September rund 235 Stunden lang, im langjährigen Mittel kommt die steirische Gemeinde auf 179 Sonnenstunden. Der absolut sonnigste Ort des Landes war jedoch Güssing, hier schien die Sonne in Summe gut 250 Stunden und somit fast so häufig wie in einem durchschnittlichen Juni oder August.
Auch bei einem Blick auf den Vergleich trübe Tage zu sonnigen Tagen erkennt man, dass es in den meisten Regionen deutlich mehr Tage mit überwiegend sonnigen Verhältnissen gab, als Tage an denen die Wolken dominierten.
Verglichen mit dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der September 2020 mit einer Abweichung von knapp +2 Grad deutlich zu warm.
Damit reiht sich der zurückliegende Monat in die Top 25 der wärmsten Septembermonate seit Messbeginn ein. Lange Zeit steuerte der September dabei sogar auf eine Podiumsplatzierung zu, der massive Kaltlufteinbruch am Monatsende verhinderte dies jedoch. Hauptursache für den zu warmen September war eine lange Phase deutlich überdurchschnittlicher Temperaturen zwischen dem 4. und 24., davor und danach herrschten hingegen unterkühlte Septembertemperaturen.
30,4 Grad in Wien
Selbst die 30-Grad-Marke wurde noch mehrmals im September geknackt, mit 30,4 Grad war es am 5. September in der Wiener Innenstadt am heißesten.
Auch Weyer, Hohenau und Waidhofen an der Ybbs schafften im September noch einen letzten Hitzetag mit 30 Grad.
Das über weite Strecken sehr hohe Temperaturniveau schlägt sich auch in der Anzahl der Sommertage nieder. Bei dieser Statistik liegt das Burgenland in Führung: So konnten in Andau, Neusiedl und Güssing stolze 15 Sommertage registriert werden.
An vielen Wetterstationen im Land wurden damit im Herbstmonat September häufiger Temperaturen von 25 Grad oder mehr verzeichnet werden als im eigentlichen Sommermonat Juni. Darunter fallen u.a. Wien-Hohe Warte (11 Sommertage im September vs. 10 Sommertage im Juni), Eisenstadt (14 vs. 11) und Innsbruck-Universität (14 vs. 11).
Am meisten Schnee hat es seit Freitag vom Arlberg bis zum Karwendel und entlang des zentralen Alpenhauptkamms gegeben, hier sind in Hochlagen um 50 cm gefallen, teils auch mehr. Nachfolgend dazu eine Karte mit der analysierten aktuellen Gesamtschneehöhe (im Vergleich zu Samstag ist jedoch schon wieder ein wenig getaut):
Die Wolken haben sich inzwischen verzogen, in der eingeflossenen kalten, klaren Luft ergeben sich aktuell schönste Winterlandschaften:
Auch die ersten Skitourengeher sind bereits unterwegs:
Und selbst von Wien aus ist Schnee bereits zu sehen. Man braucht dafür nicht zwangsläufig ein gutes Objektiv, auch mit bloßen Augen ist der Schneeberg häufig in Sichtweite:
Aktuell wird Österreich von drei Tiefs umkreist, heute profitieren wir sozusagen vom sonnigen Fenster dazwischen. Doch das Italientief nimmt bereits Kurs und so setzt am Sonntagbend im Süden wieder kräftiger Regen ein, der sich über Nacht auf weite Landesteile ausbreitet. Morgen bleibt es unbeständig und nass, der kräftige Regen zieht jedoch rasch nach Norden ab. Tagsüber gibt es in der Osthälfte vermehrt Schauer.
An der Koralpe und im westlichen Steirischen Randgebirge sind mit rund 30 l/qm die größten Regenmengen zu erwarten. Schnee fällt am Montagmorgen bis auf etwa 1200 m herab, tagsüber steigt die Schneefallgrenze auf 1500 bis 1700 m an.
Bis Mittwochvormittag bleibt es unbeständig, dann setzt sich jedoch ein Zwischenhoch durch. Nach einem noch kühlen Montag steigen die Temperaturen ab Dienstag wieder an, am Donnerstag werden häufig bereits wieder um 20 Grad erreicht.
Titelbild: Webcambild vom Gernkogel @ https://www.foto-webcam.eu
Der Kaltluftvorstoß von Freitag auf Samstag hat vom Bregenzerwald bis in die Tauerntäler und teils bis in die Obersteiermark für ein frühwinterliches Erwachen heute morgen gesorgt. Wie sah es heute mit den Temperaturen aus? Tja, auch diese beugten sich der Kaltluft aus Nordwest, mehr als knapp 10 Grad konnten die Thermometer heute in Nordtirol und Salzburg nicht bieten:
Mit dieser kühlen Ausgangslage sowie der zu erwartenden Wolkenauflösung in den Alpen, garniert mit nur schwachem Wind, sind die Bedingungen für leichten Frost in der kommenden Nacht gegeben. In den Hochtälern des Westens sowie von Osttirol über den Lungau bis in die Obersteiermark zeigt das Thermometer Sonntagfrüh durchaus negative Werte:
Titelbild: Die Turrach (St) am Samstagabend, (Quelle: foto-webcam.eu)
Derzeit liegt die Schneefallgrenze zwischen 800 und 1100 m, am Freitagabend drückte es den Schnee bei starkem Niederschlag teilweise aber noch weiter hinunter. So fiel im Pinzgau bis in die Täler Schnee, selbst in Bischofshofen oder Pfarrwerfen auf 550 m wurde es weiß:
in den übrigen Regionen der Nordalpen lag die Schneefallgrenze aber etwas höher, hier ein paar aktuelle Bilder:
Deutlich mehr Schnee fiel in den Hochlagen des Arlbergs oder auf den Gletschern mit rund 50 cm Neuschnee. Hier die aktuelle Webcam von Zürs auf rund 1700 m:
Schneefall und Starkregen gehen zu Ende
Am Samstagvormittag schwächen sich Regen und Schneefall langsam ab und gehen im Süden und Osten bis Mittag zu Ende. Von Vorarlberg bis Oberösterreich bleibt es noch zeitweise nass. Größere Niederschlagsmengen sind besonders im Arlberggebiet noch möglich. Doch auch bisher sind die Regen- und Schneemengen seit Donnerstagabend schon beachtlich.
Ein Blick auf die Großwetterlage und die aktuelle Verteilung der Hochs und Tiefs verrät schon, wie es zum ersten Schneefall in den höheren Lagen in dieser Saison kommen konnte:
Ein recht kräftiges Hochdruckgebiet bei den Azoren sorgt im Zusammenspiel mit einem Tief über Norddeutschland derzeit für ein Einfließen kalter Luftmassen polaren Ursprungs – zu erkennen an den Farben.
Ein weiteres Tief mit Kern über Norditalien liefert zudem diejenige Menge an Feuchtigkeit, die im Laufe des heutigen Freitags teils als ergiebiger Starkregen, teils als Schnee vom Himmel kam.
Große Niederschlagsmengen, Gewitter, Temperatursturz
Seit Mitternacht kamen allgemein in Österreich große Niederschlagsmengen zusammen. Lokal fielen diese noch deutlich höher aus, was einerseits auf die Gewitter in Kärnten und andererseits auf die Stauniederschläge im Westen entlang der Nordalpen zurückzuführen ist. Dort fielen diese oberhalb von etwa 900 bis 1000 m aber bereits in fester Form als Schnee. Ein Blick auf die Temperaturkarte zeigt, dass die kalte Luftmassen den Westen zur aktuellen Stunde bereits „geflutet“ haben, während sich im Osten immer noch wärmere Luftmassen befanden:
Von Grün zu Weiß in 10 Stunden
Ein unterstützendes Hilfsmittel für Meteorologen sind bei solchen Wetterlagen die Webcams. Anhand dieser lässt sich besonders inneralpin die dort je nach Intensität des Niederschlages stark schwankende Schneefallgrenze besser abschätzen. Während im Tal noch alles grünt, sind die Bäume an den Hängen darüber bereits angezuckert.
So konnte man sehr gut mitverfolgen, wie binnen 10 Stunden mit Einfließen der kalten Luftmassen die Schneefallgrenze in der Arlbergregion absank.
Ausblick
In der Nacht auf Samstag liegt die Schneefallgrenze in den Nordalpen auf etwa 900 m, stellenweise in manch engen Tälern auch etwas tiefer. Dementsprechend ist selbst in Mariazell nasser Schnee möglich.
Die größten Neuschneemengen mit bis zu 50 cm sind aber am Alpenhauptkamm in den Gletscherregionen zu erwarten. Von 20 bis 25 cm Neuschnee bis Samstagmittag kann man hingegen in Lech am Arlberg ausgehen.
Bereits in der Nacht auf Freitag erfasste Österreich die Kaltfront von Tief WICCA über der Nordsee und brachte vor allem im Westen und Süden ergiebigen Regen. Hier fielen verbreitet schon 20 bis 40 mm.
Auch in den kommenden Stunden regnet es kräftig weiter, dabei erfasst nun den Westen deutlich kältere Luft und die Schneefallgrenze sinkt von 2.200 auf 1.200 m ab. Mit dem Vorstoß der kalten Luft nach Süden bildet sich am Freitag über Oberitalien ein Tief, das dann in der Nacht auf Samstag über Ostösterreich nach Norden zieht.
Mit diesem Tief verstärkt sich in der Nacht nochmals der Regen, bevor dieser am Samstag deutlich nachlässt. Zunächst klingt der Regen am Samstag im Süden und Osten ab, am Nachmittag allmählich an in den Nordalpen.
Schneefall bis knapp unter 1.000 m
In der Nacht auf Samstag sinkt die Schneefallgrenze in den Nordalpen gegen 1000 m ab, stellenweise sogar etwas tiefer. So sind vorübergehend selbst in Mariazell nasse Schneeflocken möglich. Am meisten Neuschnee fällt in den Gletscherregionen am Alpenhauptkamm mit bis zu 50 cm Neuschnee.
Auch am Arlberg wird es in den Wintersportorten erstmals weiß, so sind etwa in Lech gute 20-25 cm Neuschnee bis Samstagmittag zu erwarten.
Der Einfluss von Hoch Manfred lässt in den kommenden Stunden langsam nach und eine Kaltfront erfasst am Freitag den Alpenraum. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien stellt sich eine sog. Gegenstromlage ein: Während bodennah kühle Luftmassen aus Nordwesten in die Täler der Nordalpen einfließen, gleitet oberhalb des Kammniveaus der Alpen aus Süden feuchte Mittelmeerluft darüber hinweg auf. Am Samstag dreht die Strömung dann auch in der Höhe auf Nordwest, dabei stauen sich am Arlberg sowie entlang den Nordalpen weiterhin feuchtkühle Luftmassen.
Spätsommerlich am Donnerstag
Am Donnerstag kann man sich im Osten Österreichs nochmals auf überwiegend sonniges Wetter und spätsommerliche Temperaturen bis zu 27 Grad freuen, im Westen und Südwesten kündigen aufziehende Wolken allerdings den bevorstehenden Wetterumschwung an. In in der zweiten Tageshälfte steigt die Schauer- und Gewitterneigung im äußersten Westen sowie im südlichen Bergland an und in der Nacht breitet sich von Vorarlberg bis Kärnten Regen aus.
Schnee bis 1000 m
Am Freitag dominieren die Wolken und in den Alpen fällt von Beginn an kräftiger Regen. Tagsüber breitet sich der Regen auch auf den Osten aus und besonders im Süden regnet es intensiv und gewittrig durchsetzt. Ein paar Auflockerungen sind zwischendurch höchstens von Unterkärnten bis ins Burgenland zu erwarten, dafür sind hier dann auch kräftige Gewitter möglich. Die Schneefallgrenze sinkt zunächst in Vorarlberg, im Laufe des Nachmittags dann generell in den Nordalpen auf 1400 bis 1200 m ab. Bei stärkerer Niederschlagsintensität ist allerdings zeitweise sogar bis knapp 1000 m herab etwas Nassschnee in Sicht (zum Vergrößern auf die Karte klicken).
Viel Schnee auf den Bergen
Der Samstag beginnt auf manchen Passstraßen wie dem Arlberg oder dem Brenner winterlich und auch tagsüber fällt von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark noch häufig Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze schwankt hier zwischen 1000 und 1300 m. Da der Schnee sehr nass ist und die Bäume noch belaubt sind, kann es zu Behinderungen durch Ast- bzw. Schneebruch kommen. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m sind in den Nordalpen 30 bis 50 cm Neuschnee zu erwarten. In den Staulagen des Arlbergs sowie in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sind sogar Mengen teils über einen halben Meter in Sicht. Im Osten und Süden klingt der Regen dagegen im Tagesverlauf langsam ab und bei kräftigem Nordwestwind mit Böen um 60 km/h lockern die Wolken etwas auf. Die Temperaturen kommen jedoch nicht mehr über 4 bis 16 Grad hinaus mit den höchsten Werten im Südosten.
Am Sonntag lässt der Tiefdruckeinfluss dann etwas nach, die Temperaturen bleiben aber gedämpft. Kommende Woche setzt sich das unbeständige Wetter fort, die Temperaturen steigen dabei tendenziell wieder leicht an, vergleichbare Werte wie zuletzt sind allerdings nicht mehr in Sicht.
Die Wetterlage, die zu diesem frühen Wintereinbruch führt, ist klassisch für den Herbst. Eine Kaltfront (blaue Linie mit Dreiecken auf der folgenden Karte) erreicht Österreich von Nordwesten her, gleichzeitig bildet sich ein Tief über Norditalien. Diese Kombination führt am Freitag und Samstag zu flächendeckendem Regen im Land, wobei die Schneefallgrenze immer weiter absinkt. Diese Entwicklung haben wir an dieser Stelle vor ein paar Tagen schon angedeutet.
Los geht’s mit dem Schnee im Laufe des Freitagabends, dann sinkt die Schneefallgrenze von Vorarlberg bis ins Salzkammergut schon von Mittelgebirgslagen auf rund 1400 bis 1200 m ab. In der Nacht auf Samstag und am Samstag selbst schneit es dann in den Nordalpen sogar schon oberhalb von 1000 bis 1200 m. Sonst bleibt die Schneefallgrenze deutlich höher!
Zu den Mengen: Am meisten fällt naturgemäß auf den Bergen, so kommen in den Nordalpen vom Rätikon bis zum Dachstein in Lagen über 1500-1700 m verbreitet 30 bis 50 cm zusammen. Lokal, so zum Beispiel rund um den Arlberg ist auch bis zu 1 Meter Neuschnee möglich. In den Hochtälern oberhalb von rund 1200 m bildet sich aber auch eine geschlossene Schneedecke.
Hier die aktuellste Prognose der Schneemengen (zum Vergrößern Anklicken bzw. Antippen):
Da der Schnee sehr nass sein wird und die Bäume zu Beginn des Herbstes praktisch noch vollständig belaubt sind, besteht erhöhte Schneebruchgefahr. So können einzelne Äste abbrechen, in manchen Hochtälern können auch umstürzende Bäume für Behinderungen sorgen.
Ungewöhnlich ist solch ein früher Wintereinbruch in den Hochtälern der Alpen übrigens nicht. So sind bei extremen Wetterlagen selbst im August Schneeflocken bis rund 1000 m durchaus möglich.
Am Ende des arktischen Sommers erreicht das Meereis der Arktis, ähnlich wie ein Alpengletscher, jährlich im September seine minimale Ausdehnung. Spätestens mit dem astronomischen Herbstbeginn wird das Minimum erreicht, anschließend baut sich das Meereis langsam wieder auf und erreicht etwa zum Frühlingsbeginn sein Maximum. In den vergangenen Tagen wurde mit 3,74 Mio. km² die zweitgeringste Ausdehnung seit Messbeginn im Jahre 1979 beobachtet. Weniger als 4 Mio km² Eis wurden bislang erst einmal erfasst, nämlich beim Rekordminimum im Jahre 2012 mit 3,39 Mio. km².
Rekord in der Zentralarktis
Wenn man nur das Eis in der zentralen Arktis betrachtet, also jenen Gebieten in etwa nördlich von 80° N, dann wurde heuer sogar ein neuer Negativrekord aufgestellt. Besonders auf der Russischen Seite vom Arktischen Ozean fallen die Abweichung nämlich extrem aus, da hier u.a. im Sommer außergewöhnlich hohe Temperaturen verzeichnet wurden, siehe auch hier: Extreme Hitze am Kältepol Sibiriens.
The extent of sea ice in the northernmost portions of the #Arctic is currently the lowest ever observed…
Nicht nur die Eisfläche wird tendenziell immer kleiner, sondern auch die mittlere Dicke des Meereises. So findet man immer weniger Fläche mit dickem, mehrjährigem Eis, welches durch Strömungen und Wind aufgetürmt wird und eine gewisse Zeit lang auch Temperaturen über dem Gefrierpunkt gut übersteht. Besonders nördlich von Russland und Alaska bildet sich neues Eis im Herbst jedoch immer später und schmilzt dann im folgenden Sommer umso schneller. Zudem ist dünnes Eis auch empfindlicher gegen den Wind, der es bei entsprechenden Windstärken selbst in den Übergangsjahreszeiten in Stücke zerreißen kann.
Titelbild: Das Forschungsschiff Polarstern in der Nähe des Nordpols am 19.8.2020 im Zuge der MOSAiC-Expedition. Bild: Steffen Graupner
Der September war bislang außergewöhnlich warm, so liegt die landesweite Temperaturabweichung bislang bei fast +3 Grad. Tatsächlich war der September bislang besonders im Westen sogar milder als der Juni. Innsbruck weist mit dem heutigen Sonntag schon 13 Sommertage in diesem Monat auf, im gesamten Juni waren es 11. Auch im Osten wird der erste Sommermonat kommende Woche aber noch überboten. Der September liegt derzeit auf Rekordkurs, allerdings kündigt sich am letzte Wochenende des Monats ein Kaltlufteinbruch an.
Sonniger Wochenbeginn im Osten
Am Montag scheint nach Auflösung inneralpiner Frühnebelfelder vor allem im Osten verbreitet die Sonne. Im Westen ist es nur zeitweise sonnig und ab dem Nachmittag bilden sich über den Bergen lokale gewittrige Schauer. Die Temperaturen steigen auf spätsommerliche 20 bis 26 Grad.
Auch der Dienstag gestaltet sich im Donauraum und im östlichen Flachland bis auf ein paar harmlose Schleierwolken den ganzen Tag über sonnig. In Osttirol und Kärnten kommt die Sonne dagegen nur zeitweise zum Vorschein und bereits am Vormittag entstehen örtlich Schauer oder Gewitter. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung auch im Westen wieder zu, im Norden und Osten bleibt es dagegen sonnig. Die Temperaturen erreichen 19 bis 27 Grad und liegen besonders im Osten deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Die Wassertemperaturen liegen meist noch um 20 Grad, so weist etwa die Alte Donau in Wien 21 Grad auf. Die kommenden Tage bieten sich also nochmals für einen Sprung ins kühle Nass an.
Gewittrige Wochenmitte
Der Mittwoch beginnt an der Alpennordseite und im Süden bereits unbeständig mit schauerartigem Regen, nur im Osten und Südosten scheint noch längere Zeit die Sonne. Am Nachmittag nimmt die Gewitterneigung im östlichen Bergland und im Osten generell zu, nur in der Südsteiermark und im Südburgenland bleibt es weitgehend trocken. Mit 19 bis 26 Grad bleibt es mäßig warm. Auch der Donnerstag beginnt in der Osthälfte meist sonnig, im Westen ziehen dagegen vermehrt Wolken auf und tagsüber setzt in Vorarlberg Regen ein. Am Nachmittag sind im Berg- und Hügelland neuerlich Gewitter zu erwarten, im Südosten überwiegt dagegen noch der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 15 bis 26 Grad.
Markanter Kaltlufteinbruch
Am Freitag erfasst aus Westen eine Kaltfront das ganze Land und im Zusammenspiel mit einem Italientief breitet sich teils kräftiger Regen aus. Am kommenden Wochenende stellt sich dann kühles und unbeständiges Wetter ein. Nach derzeitigem Stand sinkt die Schneefallgrenze in der Nacht auf Samstag im westlichen Bergland teils unter 1500 m ab, der Samstag beginnt in höheren Tallagen sowie auf manchen Passstraßen voraussichtlich frühwinterlich. Tagsüber kommen die Temperaturen selbst im Flachland kaum noch über 15 Grad hinaus.
Im Süden von Frankreich kommt es von September bis November nahezu jährlich zu Überflutungen. Grund dafür ist die deutlich erhöhte Tiefdrucktätigkeit über Südwesteuropa und das immer noch warme Mittelmeer. An der Vorderseite eines Tiefs wird dabei feucht-warme Mittelmeerluft an den Südhängen des Zentralmassivs gehoben und es kommt zu Starkregen. Oftmals wird der Effekt noch durch stationäre Gewitter verstärkt.
500 mm in nur 7 Stunden
Mit den Gewittern kam es am Samstagvormittag zu enormen Regenmengen. Lokal kamen bis zu 500 mm in nur sieben Stunden zusammen. Zum Vergleich, der Jahresniederschlag von Wien beträgt knapp 660 mm. Solche Wassermassen sind selbst für diese starkregenerprobte Region ungewöhnlich.
Durch die enormen Regenmengen in kurzer Zeit kam es zu regelrechten Sturzfluten, auch außerhalb des Gewittergebiets. Stellenweise steigen die Pegel der Flüsse in kürzester Zeit um bis zu 5 m an.
La situation est critique sur les #Cévennes suites aux #orages diluviens de la matinée. Les réactions hydrologiques sont exceptionnelles avec des #crues éclairs, notamment sur le #Gardon (#Gard), où la hauteur d’eau a augmenté de 4m en seulement 30min à Saint Jean du Gard. pic.twitter.com/NhaXgfNVK6
Der sintflutartige Regen hält in den kommenden Stunden noch an, somit sind noch weitreichendere Überflutungen zu befürchten. Erst am Sonntagmorgen geht der Starkregen mit Verlagerung des Tiefs zu Ende.
In den vergangenen zwei Tagen hat sich im Ionischen Meer zwischen Malta und Griechenland ein kräftiger Medicane entwickelt. Bei einem Medicane handelt es sich um einen Subtropensturm der an seinem Höhepunkt viele Eigenschaften eines Hurrikans der Stufe 1 aufweist. Der aktuelle Medicane bekam verschiedene Namen. In Italien wurde er auf Cassilda getauft, in Deutschland Udine, er griechische Wetterdienst gab dem Sturm den Namen Ianos. Da der Sturm in Griechenland tobt, ist wohl Ianos der passendste Name für den Medicane.
Orkan, Sturmflut und Überschwemmungen
Am stärksten von Ianos betroffen sind die griechischen Inseln Kefalonia und Zakynthos die westlich der Peloponnes liegen und direkt vom Auge des Medicanes getroffen werden. Dabei kommt es zu Orkanböen von bis zu 120 km/h und einer Sturmflut. In der Westhälfte der Peloponnes sorgt der Subtropensturm hingegen für enorme Regenmengen. In nur wenigen Stunden fallen bis zu 300 mm und sorgen für weitreichende Überschwemmungen und Vermurungen.
Da der Sturm nun auf Land getroffen ist, schwächt er sich durch die Reibung und dem Fehlen des warmen Meerwasser etwas ab und dürfte nach neuesten Berechnungen bis Samstag am Westrand der Peloponnes nach Süden ziehen. Da die atmosphärischen Bedingungen ungünstig für den Sturm sind, dürfte er sich am Samstag und Sonntag über dem offenen Meer weiter abschwächen.
Obwohl wir bereits Mitte September haben und die Sonne zu Mittag nur noch so hoch wie Ende März steht, gab es in den vergangenen Tagen in Westeuropa eine regelrechte Hitzewelle mit zahlreichen neuen Monatsrekorden teils bis 35 Grad in Nordfrankreich, Westdeutschland, den Niederlanden und Belgien.
Auch in Österreich gab es in den vergangenen Tagen Höchstwerte um 30 Grad, zudem lagen die Temperaturen in mittleren Höhenlagen und in den Ballungsräumen selbst in den Nächten um oder nur knapp unterhalb der 20-Grad-Marke. In Summe war der September bislang fast 3 Grad milder als im langjährigen Schnitt, wobei die Abweichungen vom 13. bis zum 16. September sogar um +6 Grad lagen!
Rekordnacht in Wien
Im Vorfeld einer Kaltfront gab es in der Nacht auf Donnerstag zahlreiche Schauer und Gewitter an der Alpennordseite und in den frühen Morgenstunden dann örtlich auch im östlichen Flachland. Dabei sank die Temperatur in der Wiener Innenstadt aufgrund der Kombination aus milder Luftmasse, vielen Wolken und der Wiener Wärmeinsel (Stadteffekt) nicht unter 20,7 Grad ab. Seit Messbeginn vor über 30 Jahren gab es noch nie so spät im Jahr eine sog. Tropennacht mit einem Tiefstwert über 20 Grad.
20,7 Grad als Tiefstwert in der #Wien er Innenstadt. Damit die späteste Tropennacht der Bundeshauptstadt in der Messgeschichte! pic.twitter.com/zUjKxIodcY
Am Donnerstagabend erfasst ausgehend von Tschechien eine Kaltfront das Land, welche trockene und etwas kühlere Luftmassen heranführt. Damit kann die Temperatur bei windschwachen und klaren Verhältnissen in den mittlerweile langen Septembernächten wieder gut auskühlen.
Bereits in der Nacht auf Freitag sinken die Temperaturen in Niederösterreich auf 9 bis 5, im Waldviertel auch 3 Grad ab. In der Nacht auf Samstag wird es dann besonders von Oberösterreich und Kärnten ostwärts herbstlich frisch mit Tiefstwerten meist zwischen 3 und 8 Grad, dabei kündigt sich auch an der klimatologischen Station Wiens in Döbling erstmals seit dem 30. Mai wieder ein Tiefstwert unter 10 Grad an. Am kühlsten wird es wieder im Oberen Mühl- und Waldviertel mit Tiefstwerten um +2 Grad und lokalem Bodenfrost.
Kalifornien hat heuer mit einer extremen Waldbrandsaison zu kämpfen, so haben Feuer bereits eine Fläche von mehr als 12.000 Quadratkilometer – der Fläche ganz Oberösterreichs – abgebrannt und die gesamte Westküste hat mit teils extremer Luftverschmutzung zu kämpfen. Dieser Wert stellt den bislang größten seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 30 Jahren dar. Auch der bislang größte, je beobachtete Waldbrand, der sogenannte „August Complex“, ist noch immer aktiv. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat in einem Interview am Dienstag gesagt, dass man im Umgang mit den Wäldern Österreich als Beispiel nehmen solle: Obwohl die Menschen hier im Wald leben, haben sie nicht mit Waldbränden zu kämpfen.
Tatsächlich kommt es in den Alpen vergleichsweise selten zu Waldbränden, dies hat aber völlig andere Ursachen.
Map of California wildfires estimated from satellite hot spot detections reported between June 1st and September 9th.
More than 3 million acres have already burned this year, which includes 6 of the 20 largest fires in California since record-keeping began. pic.twitter.com/WKPmUSasaY
Kalifornien liegt südlicher als Mitteleuropa, so befindet sich etwa die Großstadt San Francisco auf einer geographischen Breiten von 37.8°, was vergleichbar ist mit Sizilien, während beispielsweise Wien bei 48.2° liegt. Dadurch liegt der Alpenraum wesentlich näher zum polarumlaufenden Jetstream, ein Starkwindband in etwa 10 km Höhe, welches maßgeblich an der Entstehung von Tiefdruckgebieten beteiligt ist.
Trockenzeit
Das Westwindband verlagert sich im Laufe des Sommers auf der Nordhalbkugel nordwärts und macht den Weg frei für den subtropischen Hochdruckgürtel. Während sich aber im Alpenraum Hochs und Tiefs weiterhin abwechseln, setzt sich in Kalifornien stabiles Hochdruckwetter mit sehr heißen Temperaturen abseits der Küste durch. Aus diesem Grund gibt es dort eine Trockenzeit, welche etwa von Mai bis Oktober anhält. In der Hauptstadt Kaliforniens Sacramento fallen etwa im gesamten Sommer (Juni bis August) durchschnittlich nur 6 Liter pro Quadratmeter Regen! Die Alpen begünstigen zudem selbst bei vergleichsweise stabilen Wetterlagen die Entstehung von Wärmegewittern, während in Kalifornien die kühlen Wassertemperaturen im Westen und die trockene Luft im Osten eine sehr ungünstige Kombination für Gewitter darstellen.
Mittlerer Sommerniederschlag (J-J-A)
Wien
212 mm
Graz
389 mm
Innsbruck
381 mm
Sacramento (Kalifornien)
6 mm
San Francisco (Kalifornien)
5 mm
Los Angeles (Kalifornien)
5 mm
Die anhaltende Trockenheit im Zusammenspiel mit der hohen Verdunstung in den Sommermonaten sind also entscheidend für die Waldbrände in Kalifornien. Auch der Klimawandel spielt dabei eine wichtige Rolle: Durch den Trend zu immer heißeren und trockeneren Wetterbedingungen auch in den Übergangsjahreszeiten wird die Waldbrandsaison nämlich tendenziell länger und intensiver.
Der Mittelmeerraum ist vor allem im Winterhalbjahr eine regelrechte Brutstätte von Tiefdruckgebieten. Dies ist einerseits der Lage des Mittelmeers zwischen den mittleren Breiten und den Subtropen zu verdanken, andererseits auch der zahlreichen, angrenzenden Gebirgsketten, die den Prozess der Tiefdruckentwicklung begünstigen. In der Regel entstehen Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer im Zuge von Kaltluftvorstößen, welche von Tiefs der mittleren Breiten eingeleitet werden. Diese Tiefdruckgebiete weisen im Gegensatz zu tropischen Tiefs einen kalten Kern auf und haben eine unsymmetrische Struktur mit einer Warm- sowie Kaltfront.
Medicanes
Unter bestimmten Bedingungen können sich auch im Mittelmeerraum subtropische oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln. Obwohl sie die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1 nur in absoluten Ausnahmefällen erreichen, werden sie Medicanes (Mediterranean hurricane) genannt. Sie treten vor allem im Herbst auf und dann bevorzugt im Bereich der Balearen und über dem Ionischen Meer. In den meisten Fällen entstehen sie in Folge von Kaltlufteinbrüchen im Mittelmeerraum im Zusammenspiel mit zurückbleibenden Höhentiefs. Ähnlich wie bei tropischen Tiefdruckgebieten stellt die Kondensation des Wasserdampfs in den Gewitterwolken die treibende Kraft dar, welche von den Temperaturunterschieden zwischen der Meeresoberfläche und der Luft angetrieben wird.
Aktueller Fall
Die Reste des Höhentiefs, welches in der vergangene Woche für heftige Gewitter auf den Balearen sowie auf Sardinien gesorgt hat, befindet sich mittlerweile über dem südlichen Mittelmeer zwischen Sizilien und Libyen. Im Zusammenspiel mit einem kleinräumigen Tief und den überdurchschnittlich hohen Wassertemperaturen sorgt es derzeit für kräftige Gewitter.
Am Dienstag bleibt das Tief nahezu ortsfest, am Mittwoch wird es sich dann laut aktuellen Modellprognosen unter Verstärkung langsam in nördliche bis nordöstliche Richtung verlagern. Die Bedingungen für die Entwicklungen zu einem tropsichen Tief sind aufgrund der starken Windscherung nicht ideal, somit können sich die Gewitter wohl nicht symmetrisch um den Tiefkern anordnen, dennoch weist das Tief tropische Eigenschaften mit einem warmen Kern auf.
Am Donnerstagabend oder Donnerstagnacht dürfte das Tief laut aktuellen Modellberechnungen auf die Westküste Griechenlands treffen. Die Unsicherheiten sind allerdings noch groß: Laut dem aktuellen ECMWF-Modellauf wäre die Peloponnes betroffen, laut ICON würde dagegen ein voll entwickelter Medicane auf die Ionischen Inseln bei Kefalonia trefffen. Bei einem Landgang drohen jedenfalls schwere Sturmböen und gewittriger Starkregen.
Update:
Inzwischen sind schon erste Strukturen des Medicanes zu sehen.
Das derzeit herrschende Hochdruckgebiet trägt den Namen LEIKI und befindet sich über dem östlichen Mitteleuropa. Uns erreichen dabei bis einschließlich Mittwoch für die Jahreszeit sehr warme Luftmassen. Normalerweise pendeln sich die Höchsttemperaturen im Flachland sowie den breiten Alpentälern jetzt Mitte September bei rund 20 bis 22 Grad ein. Mit bis zu 30 Grad heute sowie an den beiden kommenden Tagen liegen wir folglich um 7 bis 10 Grad über diesen langjährigen Mittelwerten.
Stadt
Höchstwert am Dienstag
Durchschnittlicher Höchstwert Mitte September
Wien
29 Grad
21 Grad
St. Pölten
29 Grad
21 Grad
Eisenstadt
29 Grad
22 Grad
Linz
28 Grad
20 Grad
Graz
28 Grad
21 Grad
Klagenfurt
27 Grad
21 Grad
Salzburg
30 Grad
20 Grad
Innsbruck
30 Grad
21 Grad
Bregenz
28 Grad
20 Grad
Hier die prognostizierten Höchstwerte für Dienstag in Kartenform:
Septemberhitze nicht (mehr) ungewöhnlich
30 Grad im September sind nicht so außergewöhnlich, wie man vielleicht denken mag. So gab es in den vergangenen zehn Jahren gleich sieben September mit einem 30er, dem gegenüber stehen drei September ohne Hitzetag seit 2010. Der absolute Temperaturrekord für den September bleibt jedoch in weiter Ferne, er stammt aus der jüngeren Vergangenheit. Am Monatsersten vor fünf Jahren wurden in Pottschach-Ternitz sogar 36 Grad gemessen. Die 30-Grad-Marke liegt hierzulande übrigens bis in den Oktober hinein in Reichweite: Der späteste Termin für einen 30er in Österreich datiert vom 5.10.1983 aus Deutschlandsberg.
Kaltfront am Donnerstag
Bereits am Mittwoch ist es nicht mehr im ganzen Land sonnig und warm. Besonders in Tirol, Salzburg und Oberösterreich entstehen nämlich am Nachmittag ein paar Regenschauer und Gewitter, die höchsten Temperaturen mit weiterhin bis zu 30 Grad konzentrieren sich dann auf den Osten. Der Donnerstag bringt dann einen vorübergehenden Wetterumschwung: An der Alpennordseite ziehen von Beginn an dichte Wolken samt Regenschauern durch, freundlich bleibt es im äußersten Westen sowie anfangs auch von Osttirol bis ins Burgenland. Doch auch im Süden und Südosten entwickeln sich am Nachmittag Schauer und Gewitter. Mit 18 bis 26 Grad kühlt es zwar überall ab, die Temperaturen bleiben damit aber auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
Auf LEIKI folgt MANFRED
Am Freitag ist die Kaltfront schon wieder Geschichte. Hoch MANFRED beschert uns nicht nur einen letzten strahlend sonnigen Werktag, auch das Wochenende verspricht aus heutiger Sicht die meiste Zeit über Sonnenschein bei angenehm warmen 20 bis 28 Grad.
PAULETTE ist seit Samstagabend ein schwacher Hurrikan, doch die Bedingungen für eine stetige Verstärkung in den nächsten Tagen sind günstig. PAULETTE wird sich weiter nordwestwärts bewegen und das Zentrum des Sturms bis Montagmorgen direkt über die Bermudas bringen. Hurrikan-Landungen sind für den winzigen Inselstaat keine Seltenheit, die alle paar Jahre auftreten, und die Anwohner verfügen über gut eingeübte Verfahren, um mit den Auswirkungen umzugehen. Starke Winde, heftige Regenfälle und Überschwemmungen können jedoch immer noch zu größeren Störungen einschließlich Stromausfällen führen. Nach dem Passieren der Bermudas dreht Paulette nach Nordosten und beschleunigt auf den nördlichen Atlantik.
Der Tropensturm SALLY hingegen hat am Samstag bereits sehr starke Regenfälle und stürmischen Wind in Südflorida gebracht. Aktuell ist der Sturm in den östlichen Golf von Mexiko eingedrungen, mit warmem Wasser und geringer Scherung voraus. Eine Intensivierung ist wahrscheinlich, und SALLY könnte bis Montag ein Hurrikan werden. Die steuernden Winde sind nicht sehr stark und werden in den kommenden Tagen weiter nachlassen. Folglich wird sich SALLY verlangsamen, wenn er sich der zentralen Golfküste nähert. Der so genannte ‚Landfall‘ wird voraussichtlich am Dienstag irgendwo zwischen Südost-Louisiana und dem westlichsten Florida stattfinden.
Hurricane watches are posted for northern Gulf Coast due to #Sally. If Sally makes landfall as hurricane, it would be 4th hurricane in 2020 to make landfall in continental US, along w/ Hanna, Isaias & Laura. Most recent season w/ 4+ CONUS hurricane landfalls is 2005 (5 landfalls) pic.twitter.com/VsNuTuGFYz
Durch die langsame Verlagerung werden große Niederschlagsmengen erwartet, die in einigen Gebieten (siehe Karte oben) 300 l/m² übersteigen, was zu schweren Überflutungen führen wird. Eine lebensbedrohliche Sturmflut und zerstörerische Winde werden auch in der Nähe und unmittelbar östlich des Landfalls auftreten.
Titelbild mit freundlicher Genehmigung des Flickr-Nutzers Jerry Angelica.
JURIJ, KEVIN und LEIKI – so die Namen der Hochdruckgebiete. Sie bringen uns dieser Tage feinstes Spätsommerwetter. Zwar halten sich in den Morgenstunden schon vielerorts Nebelfelder, tagsüber scheint aber doch die meiste Zeit die Sonne. Häufig sind so theoretisch 12 Sonnenstunden drin, was dem astronomisch Möglichen entspricht. Immerhin nähern wir uns der Tag- und Nachtgleiche zum kalendarischen Herbstbeginn am 22. September.
Normal wären zu dieser Jahreszeit Tageshöchstwerte von rund 21 Grad in den Niederungen und Tälern, wie man der nachfolgenden Grafik entnehmen kann. Bis inklusive Mittwoch stehen jedoch Temperaturen zwischen 24 und 30 Grad an, mit durchschnittlich 28 Grad in den Landeshauptstädten fallen die nächsten Tage also grob um 7 Grad zu warm aus.
Ab Donnerstag deuten sich nach einigen Wettermodellen zwar wieder kühlere Temperaturen an, aber selbst eine Fortsetzung der ruhigen und warmen Wetterphase bis zum folgenden Wochenende ist derzeit nicht ausgeschlossen.
Im Westen der USA wüten derzeit zahlreiche, teils sehr große Waldbrände, besonders betroffen sind die Staaten Kalifornien und Oregon. Der Höhepunkt der Feuersaison steht zwar noch bevor, in Kalifornien wurde aber bereits jetzt so viel vernichteter Wald dokumentiert wie noch nie zuvor in einem Jahr.
Someone put Bladerunner 2049 music to drone footage of San Francisco and at first I didn’t know whether to be amazed or horrified. This is very much horrifying. pic.twitter.com/XQTv4qrE93
Der dichte Rauch der Feuer in Oregon und Kalifornien hat sich über weite Teiler der Westküste ausgebreitet. Im Raum San Francisco färbte sich der Himmel orange, weshalb es am Mittwoch den ganzen Tag über nie richtig hell wurde. In den sozialen Medien schreiben die Anwohner von einer apokalyptischen Stimmung oder auch von einem „Marshimmel“.
The fires across the West Coast are just the latest examples of the very real ways our changing climate is changing our communities. Protecting our planet is on the ballot. Vote like your life depends on it—because it does. pic.twitter.com/gKGegXWxQu
A swirl of orange fog and smoke hangs over the San Francisco skyline this morning seen in this image taken at 10 a.m. @sfchroniclepic.twitter.com/AzMzVoZNCg
Hoch JURIJ sorgt am Dienstag und Mittwoch für stabile Wetterbedingungen in ganz Österreich. Typisch für die Jahreszeit präsentiert sich das Wetter dabei in den Morgenstunden von seiner frühherbstlichen Seite mit Tau auf den Wiesen und kühlen Temperaturen, zudem gab es heute erstmals in der Saison verbreitet Nebel und Hochnebel im Alpenraum.
Nach dem frühherbstlichen Start sorgen Sonnenschein und milde Temperaturen in den Nachmittagsstunden dann aber für einen spätsommerlichen Wettercharakter. Die höchsten Temperaturen um 26 Grad gibt es am Dienstag im Inntal.
Nebel und Hochnebel
Während im Alpenvorland und im Donauraum der Nebel sehr flach war uns teils nur Sichtweiten von 200 m zugelassen hat, handelt es sich in den Gebirgstälern wie dem Inntal, dem Salzachtal oder dem Ennstal um Hochnebel mit einer Obergrenze bei etwa 1900 m. An der Alpensüdseite liegt die Hochnebel noch höher bei etwa 2500 m, so befindet sich selbst der Gipfel der Villacher Alpe noch mitten in den Wolken.
Auch am Mittwoch geht es in einigen Tal- und Beckenlagen weder mit Frühnebel los, in Summe wird die betroffene Fläche aber geringer und Hochnebel ist kaum noch zu erwarten. Tagsüber erwärmt sich die Luft dann auf 22 bis 27, im Inntal auch 28 Grad.
In den kommenden Tagen gelangt Mitteleuropa unter den Einfluss eines Ablegers des Azorenhochs namens JURIJ. Die Höhenströmung dreht am Mittwoch allmählich wieder auf südwestliche Richtungen, wodurch den Alpenraum milde Luftmassen aus dem nördlichen Mittelmeerraum erfassen.
Frischer Start in den Dienstag
Der Dienstag beginnt besonders in vielen Tal- und Beckenlagen herbstlich kühl, so liegen die Tiefstwerte im Mühl- und Waldviertel oder im Wienerwald teils nur bei 4 Grad. Eine Spur milder verläuft die Nacht von Kärnten bis ins Burgenland, hier liegen die Frühtemperaturen am Dienstag meist zwischen 9 und 13 Grad.
Nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder scheint tagsüber aber verbreitet die Sonne, nur von Oberkärnten bis ins Obere Murtal halten sich mitunter bis zum Vormittag ein paar Hochnebelfelder. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal. Ähnlich präsentiert sich das Wetter auch am Mittwoch, dabei steigen die Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein auf 22 bis 27, im Inntal auch bis 28 Grad an.
In der zweiten Wochenhälfte setzt sich das ruhige Wetter im Osten und Südosten fort, in der Westhälfte lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach. Bei ein paar durchziehenden Wolkenfeldern steigt die Schauerneigung besonders vom Arlberg bis nach Oberkärnten jeweils in den Nachmittagsstunden leicht an. Die Tageshöchstwerte gehen aber nur an der Alpennordseite geringfügig zurück und liegen zwischen 19 und 27 Grad.