Wärmster Herbst der Messgeschichte endet frühwinterlich

Herbst der Extreme

Wärmster September der Messgeschichte, gefolgt vom wärmsten Oktober der Historie in Österreich. Der Herbst strotzte bislang nur so mit Superlativen der Temperatur. Fast schon normal kommt einem da der laufende November vor, doch auch dieser weist aktuell eine Temperaturabweichung von gut +1 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 auf. Somit steht schon jetzt – wenige Tage vor Ablauf des meteorologischen Herbstes am 30.11. – fest: Der Herbst 2023 wird in Österreich der wärmste der Messgeschichte seit 1767. Aktuell hält die Übergangsjahreszeit zwischen Sommer und Winter bei einer Anomalie von +3,2 Grad im Vergleich zum oben genannten langjährigen Mittel.

Abweichungen der Temperatur im Herbst bislang.

Was sich in den kommenden Tagen höchstens noch ändern wird, ist der Vorsprung auf den bisherigen Spitzenreiter. Anno 2014 wurde bislang der wärmste Herbst der Messgeschichte registriert, dazumal „nur“ mit einer Abweichung von +1,8 Grad. Selbst mit den kommendem kalten Finish wird dieser zweifelhafte Rekord klar überboten.

Erster Schwung Kaltluft am Mittwoch

Auf seine alten Tage besinnt sich der Spätherbst dann doch noch auf seine eigentliche Aufgabe. Normal wären jetzt im letzten Novemberdrittel je nach Höhenlage Tageshöchstwerte von +4 bis +7 Grad. Temperaturen wie +16 Grad gestern in Leoben oder erwartete +11 Grad in Wien sind alles andere als normal! Morgen erreicht uns aus Norden ein erster Schwall Kaltluft, nur noch 0 bis +9 Grad werden erreicht und zumindest die Hochtäler der Nordalpen bekommen auch etwas Schnee. Am Donnerstag sorgt ein Zwischenhoch für sonnige Bedingungen und noch einmal recht milde 3 bis 10 Grad.

Ab Freitag frühwinterlich kalt mit Schnee

Im Gegensatz zum Alpenraum verlief der Herbst in Skandinavien bislang deutlich unterkühlt, erste Tiefstwerte von -20 bis -30 Grad wurden im Norden Schwedens, Finnlands und Norwegens in den vergangenen Wochen gemessen. Diese extrem kalte Luft wird am Freitag mit Durchzug einer Kaltfront angezapft und sorgt für ein frühwinterliches Wochenende. Wiederholt ziehen ab Freitagfrüh entlang der Alpennordseite Schauer durch, die Schneefallgrenze sinkt dabei nach und nach von 1200 m auf rund 500 m. Am Wochenende bleibt uns die feucht-kalte Nordströmung erhalten, mehr als -2 bis +6 Grad gehen sich nicht mehr aus. Erste Schneeflocken könnten sich sogar bis in den Donauraum wagen, im Nordstau der Alpen kommen sogar respektable Neuschneemengen zusammen.

Hier die berechneten Neuschneemengen von Freitag bis inkl. Montag:

Neuschnee am Wochenende.