Der astronomische Herbst beginnt auf der Nordhalbkugel mit dem Äquinoktium in der letzten Septemberdekade, der je nach Jahr auf den 22., 23. oder 24. September fällt. Das Äquinoktium ist jener Tag, an dem die Sonne senkrecht über dem Äquator steht und der lichte Tag bzw. die Nacht weltweit mit je 12 Stunden gleich lang sind. In diesem Jahr liegt die Sonne am 23. September exakt um 03:03 Uhr MESZ senkrecht über dem Äquator und die Sonnenstrahlen treffen hier also im 90-Grad-Winkel auf die Erdoberfläche. Nach diesem Zeitpunkt liegt die Sonne dann südlich des Äquators im Zenit und auf der Südhalbkugel kehrt langsam der Frühling ein.
Lange Nächte
Ende September und Anfang Oktober stellt sich oftmals ruhiges und stabiles Hochdruckwetter ein. Der Altweibersommer ist im deutschen Sprachraum eine sogenannte meteorologische Singularität, also eine regelmäßig wiederkehrende Wettererscheinung. Der Übergang in den Goldenen Oktober findet bei entsprechender Wetterlage fließend statt. Die Tageslänge nimmt in dieser Jahreszeit besonders schnell ab, so verlieren wir derzeit etwa 3 bis 4 Minuten Licht pro Tag.
Astronomische vs. meteorologische Jahreszeiten
Für uns Meteorologen ist der Herbst schon rund drei Wochen alt, er begann am 1. September. Warum es neben den astronomischen Jahreszeiten auch die sogenannten meteorologischen Jahreszeiten gibt, hat einen einfachen Grund: Meteorologische Statistiken lassen sich nur schwer erstellen, wenn der Beginn der Jahreszeiten mitten in einem Monat liegt und dann auch noch von Jahr zu Jahr schwankt. Deshalb wurde noch in Zeiten ohne Computer die Entscheidung getroffen, die meteorologischen Jahreszeiten immer an den Monatsersten beginnen zu lassen.
Im langjährigen Mittel erreicht die atlantische Hurrikansaison im September ihren Höhepunkt. Die meisten Wirbelstürme entstehen über den sehr warmen Gewässern des tropischen Atlantiks bzw. der Karibik und ziehen dann west- bis nordwestwärts in Richtung Bermuda-Inseln oder zum Golf von Mexiko. Manche Stürme biegen auch schon früher nach Norden ab, wo sie dann zunehmend in den Einflussbereich der Westwindzone kommen und schließlich in Richtung Europa umgeleitet werden.
Einfluss auf Europa
Über den vergleichsweise kühlen Gewässern des Nordatlantiks wandeln sich tropische Wirbelstürme allmählich in außertropische Tiefdruckgebiete um (extratropical transition) und können vom Jetstream im Bereich der Frontalzone eingebunden werden. Je nach Lage können sich die Tiefs dann neuerlich verstärken und Einfluss auf das Wettergeschehen stromabwärts in Europa nehmen. Vereinzelt können Ex-Hurrikane als hybride Tiefdruckgebiete sogar direkt auf Westeuropa treffen: Meist erreichen sie das Festland zwar nur in stark abgeschwächter Form, es gibt allerdings Ausnahmen, wie etwa die Shapiro-Keyser-Zyklonen mit sog. Sting Jets. Diese betreffen zwar meist nur eng begrenzte Gebiete, können aber dennoch zu schweren Schäden führen, wie beispielsweise Ophelia im Jahre 2017 oder Leslie im 2018.
Wesentlich häufiger beeinflussen Ex-Hurrikane allerdings die Großwetterlage, so können sie im Herbst manchmal ruhige und milde Wetterabschnitte in Teilen Europas begünstigen. Da die Prognose der Zugbahn jedoch häufig mit einigen Unsicherheiten behaftet ist, können Hurrikane negative Auswirkungen auf die mittelfristige Vorhersagequalität haben.
Hurricane Danielle is an example where even a large multi-model ensemble can have large forecast errors.
Over the last 5 cycles, the 139 member ensemble completely changed from an eastward track into Europe to a recurve & loop – though a few members did show this early on. pic.twitter.com/h6w9B54PbQ
Der erste Hurrikan der Saison entwickelte sich heuer ungewöhnlich spät sowie ungewöhnlich weit nördlich: Am 2. September wurde der tropische Sturm Danielle gut 1000 km westlich der Azoren erstmals als Hurrikan eingestuft. Vorerst befand sich der Wirbelsturm nahezu ortsfest und zog dann langsam nordostwärts. Über den immer kühleren Gewässern des Nordatlantiks hat das Tief seine tropischen Eigenschaften schließlich verloren. Mittlerweile nimmt das Tief unter weiterer Abschwächung Kurs auf Portugal.
Der Kern von „Ex-Danielle“ befindet sich derzeit etwa 400 km westlich von Portugal und an seiner Ostflanke gelangen mit einer südlichen Strömung nochmals sehr warme Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Westeuropa. In den kommenden Tagen erfassen diese Luftmassen zum Teil auch den Alpenraum und die Temperaturen steigen hierzulande nochmals auf ein spätsommerliches Niveau.
Hurrikan Earl unterstützt Kaltlufteinbruch
Ein weiterer Hurrikan namens Earl ist in den vergangenen Tagen knapp östlich der Bermuda-Inseln vorbeigezogen und befindet sich mittlerweile als hybrides Tief etwa 500 km südöstlich von Neufundland. Ex-Earl nimmt im Laufe der kommenden Tage Kurs auf den Süden Grönlands, gleichzeitig löst sich Ex-Danielle auf. Damit verlagert sich das Hoch über dem Nordatlantik unter vorübergehender Verstärkung zu den Britischen Inseln, was im Zusammenspiel mit einem umfangreichen Tiefdruckgebiet über Skandinavien wiederum eine ausgeprägte Nordlage in Mitteleuropa zur Folge hat. Dadurch ist auch hierzulande am kommenden Wochenende ein Kaltlufteinbruch in Sicht.
Wie unterscheiden sich Tiefdruckgebiete?
Generell kann man die Tiefs in tropische oder außertropische Tiefdruckgebiete unterteilen. Während erstere einen warmen Kern und eine symmetrische Struktur aufweisen, sind letztere durch einen kalten Kern und einer asymmetrischen Struktur mit Warm- und Kaltfronten gekennzeichnet. Damit treten die stärksten Windgeschwindigkeiten bei einem tropischen Tief im Gegensatz zu einem außertropischen Tief direkt in Bodennähe auf. Tropische Tiefs können sich jedoch in außertropische Tiefdruckgebiete umwandeln, dieser Prozess wird als „extratropical transition“ bezeichnet. In dieser Übergangsphase spricht man auch von subtropischen Tiefs, wobei die Tiefs sowohl tropische als auch außertropische Eigenschaften aufweisen.
Wird es in Zukunft bei uns auch Hurrikane geben?
Durch die globale Erwärmung dehnt sich der Bereich, in dem tropische Wirbelstürme vorkommen, tendenziell etwas nordwärts aus, zudem können sich Hurrikane rascher verstärken. Der östliche Nordatlantik wird allerdings die Bedingungen für tropische Wirbelstürme weiterhin nicht erfüllen, da die Wassertemperaturen nach wie vor zu niedrig sind. Ex-Hurrikane können aber tendenziell etwas länger als zuvor ihre tropischen Eigenschaften beibehalten und damit häufiger als hybride Tiefdruckgebiete auf Westeuropa treffen. Im Mittelmeerraum gibt es derzeit noch keine Anzeichen, dass sich die Anzahl an Medicanes erhöht. Ähnlich wie im tropischen Atlantik ist aber davon auszugehen, dass sich etwaige Medicanes aufgrund der zunehmenden Wassertemperaturen rascher verstärken und damit größere Auswirkungen haben können.
Zu Wochenbeginn sorgt ein Hoch namens RONALD für eine Wetterbesserung in Österreich. Über dem Ostatlantik zieht dagegen der ehemaligen Hurrikan Danielle auf, der sich mittlerweile stark abgeschwächt hat und als gewöhnliches Tiefdruckgebiet auf die Iberische Halbinsel trifft. Im Vorfeld des ehemaligen Hurrikans gelangen zur Wochenmitte warme Luftmassen subtropischen Ursprungs in den Alpenraum und die Temperaturen steigen an. Das spätsommerliche Wetter währt allerdings nur kurz, denn bereits am Donnerstag zieht die Kaltfront eines umfangreichen Skandinavientiefs auf. Zum Wochenende hin kündigt sich dann eine Nordlage und eine nachhaltige Abkühlung an.
Sonniger Wochenstart
Am Montag dominiert von Vorarlberg bis Kärnten der Sonnenschein und auch im Donauraum kommt im Tagesverlauf häufig die Sonne zum Vorschein. Nur im östlichen Bergland stauen sich noch einige Wolken, bis auf vereinzelte Schauer bleibt es aber auch hier trocken. Die Temperaturen erreichen 19 bis 25 Grad mit den höchsten Werten im Tiroler Oberland und in Oberkärnten.
Auch der Dienstag verläuft überwiegend sonnig, im Tagesverlauf ziehen an der Alpennordseite allerdings ausgedehnte Schleierwolken durch. Die Temperaturen steigen deutlich an und erreichen 23 bis 29 Grad mit den höchsten Werten in Vorarlberg und im Tiroler Oberland.
Zur Wochenmitte kräftige Gewitter
Am Mittwoch ziehen von Oberösterreich bis ins Nordburgenland viele Wolken durch und bereits am Vormittag fällt stellenweise etwas Regen. Tagsüber kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein, im Laufe des Nachmittags und Abends ziehen an der Alpennordseite aber teils kräftige Schauer und Gewitter durch, dabei besteht örtlich die Gefahr von schweren Sturmböen. Von Unterkärnten bis ins Südburgenland verläuft der Tag dagegen trocken und überwiegend sonnig. Die Höchstwerte liegen mit 23 bis 29 Grad deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel, im äußersten Südosten ist vereinzelt sogar die 30-Grad-Marke nochmals in Reichweite.
Der Donnerstag gestaltet sich allgemein unbeständig. Die Sonne kommt nur noch zwischendurch zum Vorschein und bereits am Vormittag gehen örtlich Regenschauer nieder. Im Tagesverlauf ziehen dann vor allem im Südosten und im Norden neuerlich kräftige Gewitter durch, örtlich kündigt sich nochmals Unwettergefahr an. Die Höchstwerte liegen von Nordwest nach Südost zwischen 20 und 27 Grad.
Markante Abkühlung
Der Freitag verläuft bewölkt und vor allem im Süden und in den Alpen häufig nass. Die Temperaturen kommen selbst im Flachland kaum noch über die 20-Grad-Marke hinaus. Das kommende Wochenende macht dann vor allem an der Alpennordseite schon einen spätherbstlichen Eindruck: Mit einer nördlichen Strömung gelangen Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land und die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen zumindest vorübergehend gegen 1200 m ab.
Die Gewittersaison neigt sich zwar dem Ende entgegen, im Zuge der aktuellen Wetterlage gibt sie in Mitteleuropa aber nochmals ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Ursache dafür ist ein umfangreiches und nahezu stationäres Tiefdruckgebiet mit Kern über den Britischen Inseln, welches in den vergangenen Tagen feuchtwarme Luftmassen nach Mitteleuropa geführt hat. Aktuell gehen im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs in einem Streifen von der Nordsee bis nach Ostdeutschland sowie an der nördlichen Adria und in Mittelitalien bereits kräftige Schauer und Gewitter nieder.
Auch Österreich liegt am Donnerstag unter Tiefdruckeinfluss und in der Westhälfte fällt vor allem in der ersten Tageshälfte schauerartiger Regen. Im Osten zeigt sich dagegen noch häufig die Sonne und es wird nochmals sommerlich warm mit bis zu 28 Grad im äußersten Osten.
Am Nachmittag im Osten Gewitter
In den kommenden Stunden steigt die Schauer- und Gewitterneigung in der Osthälfte an, somit sind ab dem frühen Nachmittag auch im östlichen Flachland örtlich Gewitter zu erwarten. Die Gewitter können örtlich auch kräftig ausfallen mit der Gefahr von Sturmböen, Hagel und großen Regenmengen in kurzer Zeit. Der Wind frischt zudem vom Mostviertel über das Wiener Becken bis ins Nordburgenland auch abseits der Gewitter teils kräftig aus West auf. Im Westen beruhigt sich das Wetter am Nachmittag hingegen und vor allem in Vorarlberg kommt häufig die Sonne zum Vorschein.
Der Freitag beginnt dann im Norden und Osten oft sonnig, in Vorarlberg und am Alpenhauptkamm gehen in der Früh hingegen einzelne Regenschauer nieder. Diese werden tagsüber immer häufiger und breiten sich aus, lokal sind auch Gewitter eingelagert. Am längsten trocken und freundlich bleibt es im östlichen Flachland, im Westen lockert es am Nachmittag wieder auf. Die Höchstwerte zwischen 17 und 26 Grad. Am Wochenende setzt sich das unbeständige Wetter fort und die Temperaturen gehen noch etwas zurück
Vom 1. Juni bis zum 31. August registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 1.214.906 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Damit bewegt sich der diesjährige Sommer im Mittelfeld der vergangenen 10 Jahre. Zuletzt deutlich mehr Blitze wurden im Sommer 2017 mit 1,8 Mio. Entladungen erfasst, deutlich weniger dagegen im Sommer 2015 mit 625.000 Entladungen. Im langjährigen Mittel sind die meisten Blitze in den Gebieten vom Grazer Bergland und Mürztal über das Grazer Becken bis ins Südburgenland sowie auch am Alpennordrand rund um Salzburg zu erwarten, siehe auch hier: Gewitter in Österreich
Max. Blitzdichte pro km² (Bundesländer):
24 Blitze/km² Oberösterreich
20 Blitze/km² Steiermark
15 Blitze/km² Kärnten
Steiermark auf Platz 1
Auf Bundesländerebene lag im Sommer 2022 wieder das traditionell blitzreichste Bundesland Steiermark auf Platz 1 mit 334.000 Entladungen. Damit holt sich die Steiermark die Krone von Oberösterreich zurück, welches im Sommer 2021 an erster Stelle lag. Oberösterreich liegt allerdings auf Bezirksebene an der Spitze: Der Bezirk mit der höchsten Blitzdichte war Kirchdorf an der Krems mit rund 43 Blitzen pro Quadratkilometer, gefolgt von Freistadt und Murau mit 32 Blitzen pro Quadratkilometer. Die Gemeinde mit der höchsten Blitzdichte war Windischgarsten mit 75 Blitzen/km².
Max. Blitzdichte pro km² (Bezirke):
42,7 Kirchdorf an der Krems (OÖ)
31,7 Freistadt (OÖ)
31,7 Murau (ST)
31,2 Steyr-Land (OÖ)
31,0 Steyr (OÖ)
Blitzdichte pro km² in den Landeshauptstädten:
25,5 Linz (226% des Jahresmittels)
16,7 Graz (59% des Jahresmittels)
16,3 Salzburg (61% des Jahresmittels)
10,6 Klagenfurt (95% des Jahresmittels)
9,0 Innsbruck (60% des Jahresmittels)
7,7 Bregenz (46% des Jahresmittels)
6,3 St. Pölten (59% des Jahresmittels)
3,5 Wien (31% des Jahresmittels)
3,3 Eisenstadt (20% des Jahresmittels)
Extrem blitzreicher Juni
Im langjährigen Mittel sind die Monate Juli und August die blitzreichsten des Jahres in Österreich, heuer brachte die klassische Hochsaison allerdings deutlich weniger Blitze als üblich. Vor allem die Frühsaison im Mai und Juni brachte heuer regional ein Blitzfeuerwerk: Im Juni haben mehrere Südwestlagen kräftige Gewitter im Alpenraum begünstigt, im Hochsommer war die Luft aufgrund von Hochdruckgebieten über West- und Nordeuropa dagegen oft zu trocken.
Mit 771.000 Entladungen wurden im Juni sogar mehr Blitze erfasst, als im Juli und August zusammen (was zudem auch dem höchsten Juniwert seit Beginn der modernen Blitzerfassung entspricht). Am häufigsten blitzte es in der Steiermark, in Ober- und Niederösterreich sowie in Kärnten. Mehrmals kam es auch zu großem Hagel wie etwa örtlich im Kaiserwinkl, im Traunviertel oder auch in Unterkärnten. Im Juli und August gab es dagegen nahezu keine Meldungen von großem Hagel.
Extremer Hagel gestern in Tirol. Nach dem 24. Juni 2021 in NÖ wieder ein Tag mit 10 cm großem Hagel in Österreich. Diesmal im Raum Kufstein/Ellmau. pic.twitter.com/ssSLw6zVpw
In Erinnerung bleiben dabei vor allem der 5. Juni, als zwischen Kufstein und Ellmau bis zu 10 cm großer Hagel beobachtet wurde, sowie der 28. Juni, als ein nahezu ortsfestes Gewitter im Bezirk Villach-Land extreme Regenmengen brachte. Mit Böen bis 129 km/h und in Summe 145 mm Regen wurden in Arriach gleich zwei Rekorde innerhalb von nur 24 Stunden aufgestellt. Auch in Villach gab es mit 120 mm einen neuen Sommerrekord.
Schwerste Schäden in Teilen Kärntens, mittlerweile ist sogar ein Todesopfer zu beklagen. Bilder aus Treffen am Ossiacher See (in der Nähe von Villach).
Klimatologisch sprechen wir noch von einem Jahrhundertereignis. Schon bald werden solche Bilder Alltag sein. #GrußvomKlimawandelpic.twitter.com/B84dMynqzn
Im Juli erreicht die Gewittersaison normalerweise ihren Höhepunkt, heuer brachten Ausläufer des Azorenhochs aber wiederholt trockene Luftmassen nach Österreich. Mit 294.500 Entladungen haben wir nur 65% der üblichen Blitze detektiert. Besonders gewitterarm war der Juli im östlichen Flachland, etwa in Wien wurden nur 160 Blitze erfasst.
Die Kombination aus trockenem Frühjahr und ausbleibenden Sommergewittern hatte auch zur Folge, dass der Pegel des Neusiedler Sees am 18. Juli schließlich den bisherigen Negativrekord aus dem Jahre 2003 unterboten hat (Pegeldaten seit 1965). Ein paar kräftige Gewitterlagen gab es allerdings in den Alpen, wie etwa am 22. Juli in Tirol, als es im Stubaital zu schweren Vermurungen kam.
Zeitweiliger Hochdruckeinfluss sowie die regionale Trockenheit haben im August zu einer stark unterdurchschnittlichen Gewitteraktivität geführt. Mit in Summe nur 149.185 Entladungen gab es weniger als die Hälfte der üblichen Blitzanzahl. In der sonst sehr gewitterreichen Steiermark wurde mit 42.600 Entladungen nur 38% des Mittels erreicht, nur im August 2015 wurden bislang noch weniger Blitze detektiert.
Der August brachte zwar weniger Gewitter als üblich, dennoch kam es zu schweren Unwettern. Besonders in Erinnerung bleibt der 18. August, als eine Gewitterlinie mit teils orkanartigen Böen über Unterkärnten und die Steiermark hinwegzog. An mehreren Stationen wurden dabei neue Rekorde aufgestellt, wie etwa in Neumarkt, Mooslandl, Leoben, Kapfenberg und St. Andrä.
Stärkster Blitz im Bezirk Melk
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Niederösterreich im Bezirk Melk gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 427.000 Ampere am 26. August in der Gemeinde Dunkelsteinerwald. In kürzester Zeit wurde dabei rund 26.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Das Gewitter zog am Dienstagabend zwischen 19 und 20 Uhr MESZ ausgehend von den östlichen Pyrenäen im spanisch-französischen Grenzgebiet südostwärts bis zum Mittelmeer. Knapp nördlich von Girona wurde das Gewitter immer intensiver, besonders betroffen mit Hagelkörnen mit Durchmessern bis zu 12 cm war der Ort La Bisbal d’Empordà, wo zahlreiche Verletzte gemeldet wurden und tragischerweise auch ein Kleinkind von einem Hagelkorn erschlagen wurde. Laut Tomas Pucik, Experte vom ESSL, handelt es sich wohl um den ersten direkten Todesfall durch Hagel in Europa seit 1997.
Je nach Größe wird Hagel in unterschiedliche Klassen eingestuft. Ab einem Durchmesser von 4 cm spricht man meist von großem Hagel, ab etwa 7 cm von sehr großem Hagel und ab 10 cm von Riesenhagel. Hagelkörner mit einem Durchmesser von 10 bis 12 cm fallen mit einer Geschwindigkeit von etwa 160 bis 170 km/h und können eine Masse von 500 bis 800 Gramm aufweisen. So große Hagelkörnern sind zwar selten und treten meist nur vereinzelt am Rande der heftigsten Gewitterkerne auf, für Menschen und Tiere herrscht dann jedoch Lebensgefahr. Die bislang größten dokumentierten Hagelkörner in Europa liegen bei etwa 15 cm, wie etwa auf der Schwäbischen Alb am 6. August 2013 mit 14,1 cm. In den USA wurde in South Dakota sogar ein Hagelkorn mit einem Durchmesser von 20 cm beobachtet.
Com si es tractés d’un bombardeig…
La pedregada ha sigut històrica, i el que és més impressionant amb molts llocs sense gota d’aigua mentre queien pedres de 8 cm de diàmetre.
Das Potential für starke Gewitter mit großem Hagel war am Dienstagabend bei ausgeprägter Windscherung und der sehr feuchten, energiereichen Mittelmeerluft gegeben. Es war allerdings nicht klar, ob es am Südrand eines Höhentrogs über Frankreich bzw. bei der vorherrschenden Luftschichtung überhaupt zur Auslöse von Gewittern kommen würde („low probability- high impact„). Im Laufe des späten Nachmittags konnte sich aber tatsächlich ein Gewitter über den Bergen entwickeln, welches sich dann in der zunehmend energiereichen Mittelmeerluft fortpflanzen und das gesamte Potential ausschöpfen konnte. Meteorologen sprechen bei solch einer potentiell instabilen Luftschichtung auch von einer „Loaded-gun-Lage“: Wenn sich ein Gewitter auslöst, schießt es regelrecht in die Höhe uns sorgt für hohe Unwettergefahr, wenn die Wetterlage dagegen nicht ausreichend Hebung für die Auslöse liefert, passiert gar nichts.
Madre mia. Madre mia… En estos casos lo importante es parar el vehículo a la derecha donde se pueda y cubrir con el parasol el cristal, para que cuando rompa, no os caigan los cristales encima. pic.twitter.com/gOfBIv5CUg
Der August 2022 schließt mit einer Abweichung von +1,5 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 überdurchschnittlich warm ab. Die größten Abweichungen um +2 Grad wurden in Vorarlberg und im äußersten Südosten beobachtet. Zum Teil nur knapp über dem Durchschnitt lagen die Temperaturen dagegen im zentralen Bergland von den Tauern über den Pongau bis ins Mostviertel. Damit gab es deutlich mehr Sommertage als üblich, etwa in Bad Radkersburg waren es 27 bei einem Mittel von 20. Nur knapp dahinter liegen bereits Wien, Innsbruck und Eisenstadt mit 26 Sommertagen. Die meisten Hitzetage gab es in Seibersdorf, an 17 Tagen wurde hier die 30-Grad-Marke erreicht, gefolgt von Gänserndorf mit 14. Üblich wären hier 9 Hitzteage. Mit der Ausnahme von Salzburg wurde zudem in jedem Bundesland die 35-Grad-Marke erreicht, der heißeste Tag des Jahres war der 5. August, als in Seibersdorf sogar 38,7 Grad gemessen wurden.
Höhentief sorgt für Unwetter und Rekorde
Wie schon der Juli brachte auch der August im Flächenmittel weniger Niederschlag als üblich. Regional kam es kurz nach der Monatsmitte allerdings zu teils großen Regenmengen, als ein Höhentief vom westlichen Mittelmeer über Norditalien zum Balkan zog. Zunächst kam es am 18. zu einer folgenschweren Gewitterlinie, deren Böen in Unterkärnten und in der Steiermark zahlreiche neue Stationsrekorde brachten. In Neumarkt wurde sogar Orkanböen von 139 km/h bzw. in Mooslandl von 124 km/h gemessen.
Arge Unwetter gerade im Murtal. Danke an alle freiwilligen Feuerwehren, die gerade ausrücken. pic.twitter.com/JlVkZ30ZXu
Nur einen Tag später fielen am Nordrand des Höhentiefs in Vorarlberg extreme Regenmengen, von Bregenz bis Feldkirch wurden neue Tagesrekorde gebrochen. Im Rheintal kam in kürzester Zeit sogar der gesamte mittlere Monatsniederschlag zusammen: In Bregenz wurden 205 mm Regen innerhalb von nur 12 Stunden gemessen, der bisherige Rekord lag bei 99 mm.
Rund um den 22. gab es dann auch vom Salzkammergut bis ins Weinviertel größere Niederschlagsmengen, somit brachte der August etwa im westlichen Mostviertel und im Weinviertel meist ein Niederschlagsplus von 10 bis 30 %. In Nordtirol sowie von Unterkärnten bis ins Wiener Becken war es dagegen mit einem Minus von teils mehr als 50 % verbreitet zu trocken. Im landesweiten Flächenmittel fehlen damit etwa 20 % auf eine ausgeglichene Bilanz.
Auch Gewitter blieben in weiten Teilen des Landes Mangelware: In Summe wurden knapp 150.000 Blitzentladungen erfasst, also nicht einmal halb so viele wie in einem durchschnittlichen August. Nur im August 2015 wurden in der jüngeren Vergangenheit noch weniger Entladungen detektiert.
Viertwärmster Sommer seit Messbeginn
Der August war bereits der siebte zu warme Monat in diesem Jahr und der vierte in Folge. Damit war der Sommer 2022 nahezu durchgehend zu warm, höchstens kurzzeitig lagen die Temperaturen knapp unterhalb der langjährigen Mittelwerte. Dadurch liegt die Anzahl an Sommer-Hitzetagen deutlich über dem Mittel, in Bregenz wurde die 30-Grad-Marke mit 16 Hitzetagen sogar doppelt so oft wie üblich erreicht. Damit reiht sich der Sommer mit einer Abweichung von +1,6 Grad knapp auf Platz 4 in der langjährigen Messreihe ein, auf dem Podest bleiben 2003, 2019 und 2015. Besonders hohe Abweichungen von teils über 2 Grad wurden in den Alpen von Vorarlberg bis Kärnten verzeichnet.
Der Sommer 2022 hat auch wieder verdeutlicht, dass Höchstwerte über 35 Grad mittlerweile keine Seltenheit mehr sind, so wurde diese Schwelle in fast allen Bundesländern – mit der Ausnahme von Salzburg und der Steiermark – in allen drei Sommermonaten erreicht.
Extremwerte August 2022
(Bundesland, Tag des Auftretens. Stand: Montag, 30.08.2022, 12 Uhr)
Das in der Osthälfte Österreichs zuletzt wetterbestimmende Höhentief verlagert sich derzeit langsam nach Südosteuropa und hinterlässt sehr feuchte Luftmassen. Der Tiefdruckeinfluss lässt aber nach und mit den Temperaturen geht es in der Osthälfte deutlich bergauf. Der Sommer 2022, der aus meteorologischer Sicht mit dem Monatswechsel endet, war damit ähnlich warm wie der Sommer 2015, dem bislang drittwärmsten seit Messbeginn. Nur 2003 und 2019 war es noch heißer.
Wetterbesserung im Osten
Der Mittwoch beginnt vor allem im Norden und im östlichen Bergland bewölkt, meist bleibt es aber trocken und tagsüber wird es allgemein freundlicher. Nur ganz vereinzelt sind in den östlichen Nordalpen und im Mühlviertel kurze Schauer möglich. Von Vorarlberg bis ins Innviertel und im Süden dominiert der Sonnenschein. In der Osthälfte wird es spürbar milder, so liegen die Höchstwerte in den Niederungen recht einheitlich zwischen 24 und 27 Grad.
Zunehmend schwül
Am Donnerstag hält sich an der Alpennordseite und im Süden anfangs Nebel und im Osten ziehen Wolkenfelder durch, von der Südsteiermark bis an den Alpenostrand gehen auch vereinzelte Schauer nieder. Tagsüber kommt häufig die Sonne zum Vorschein, in der feuchten Luft bilden sich jedoch Quellwolken und besonders von den Tauern bis in die Obersteiermark sowie im Mühl- und Waldviertel auch Gewitter. In der Westhälfte sowie im äußersten Osten bleibt es dagegen meist trocken. Die Temperaturen erreichen 24 bis 29 Grad bzw. in Innsbruck bis zu 30 Grad. Die Feuchtkugeltemperatur erreicht vor allem in der Osthälfte 20 bis 22 Grad, lokal sind nach dem Durchzug von Schauern aber auch höhere Spitzen um 24 Grad möglich. Damit wird es zunehmend schwül.
Örtlich Gewitter
Der Freitag startet mit einigen Nebelfeldern, diese machen aber bald der Sonne Platz. Ab etwa Mittag bilden sich dann vor allem im südlichen und östlichen Berg- und Hügelland vermehrt kräftige Schauer und Gewitter. Im Gegensatz zu den Gewittern in der vergangenen Woche sind die bevorstehenden Gewitter teils ortsfest, damit kann es in der sehr feuchten Luft punktuell zu ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit kommen und es besteht die Gefahr von kleinräumigen Überflutungen und Vermurungen. Im Flachland gehen nur vereinzelt Gewitter nieder, oft trocken bleibt es im Tiroler Oberland und im äußersten Osten. Die Höchstwerte liegen zwischen 24 und 30 Grad. Das schwülwarme und teils gewitteranfällige Wetter setzt sich voraussichtlich bis zum Monatsende fort.
Die erste Augusthälfte war in puncto Niederschlag in einigen Regionen Österreichs nahezu ein Totalausfall. Vom Kaiserwinkl über den Flachgau bis ins Hausruckviertel sowie im äußersten Osten und Südosten sind meist nur wenige Millimeter Regen gefallen, örtlich wie etwa in Mattsee, Braunau am Inn oder auch Güssing hat es nicht einmal dafür gereicht. Nur vereinzelt gab es im Bereich der Hohen Tauern und der Gurktaler Alpen annähernd durchschnittliche Niederschlagsmengen.
Grund dafür war die anhaltende nordöstliche Strömung am Südrand von Hoch OSACR. Die Großwetterlage in Mitteleuropa stellt sich derzeit aber um: Das Hochdruckgebiet liegt mittlerweile über Russland und über den Britischen Inseln hat sich Tiefdruckeinfluss etabliert.
Auch Mitteleuropa gerät zu Wochenbeginn unter den Einfluss eines Tiefs namens JELENA, welches in den kommenden Tagen zumindest regional wie etwa im Südosten Frankreiches eine Linderung der Trockenheit bringt. Österreich liegt zwar vorerst nur am Rande des Tiefs, die Höhenströmung dreht zu Wochenbeginn aber von Nordost auf West.
Am Feiertag regional Gewitter
Am Montag scheint im Süden und Osten bei nur harmlosen Wolken über weite Strecken die Sonne. Im Westen ziehen von Beginn an einige Wolken durch und in Vorarlberg sowie im Außerfern gehen bereits gewittrige Schauer nieder. Tagsüber entstehen im Bergland vermehrt Quellwolken und ausgehend von Nordtirol breiten sich Schauer und Gewitter bis in die westliche Obersteiermark aus. Punktuell sind dabei ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit möglich. Am Abend nimmt die Gewitterbereitschaft auch im Norden zu, in den südlichen Becken und im Osten bleibt es meist trocken. Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 22 und 32 Grad.
Zur Wochenmitte lokal 35 Grad
Am Dienstag ziehen in der Osthälfte anfangs einige Wolken durch, in der Obersteiermark und am Alpenostrand gehen örtlich auch Schauer nieder. Auch in den Alpen halten sich zunächst hochnebelartige Restwolken, im Laufe des Vormittags lockert es aber generell auf und verbreitet kommt die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen meist 26 bis 31 Grad. Der Mittwoch verläuft dann verbreitet sonnig . Die Temperaturen steigen spürbar an und erreichen 28 bis 34, im Osten lokal auch 35 Grad.
Zweiteilung am Donnerstag
Der Donnerstag leitet eine Wetterumstellung ein und bringt große Gegensätze. Im Westen überwiegen die Wolken und bereits am Morgen gehen gewittrige Schauer nieder. Tagsüber breiten sich diese bis zu den Tauern aus, entlang der Nordalpen gehen auch kräftige Gewitter nieder. In der Osthälfte scheint dagegen bei nur harmlosen Wolken verbreitet die Sonne. Der Wind weht teils lebhaft aus Süd, in den Alpen weht kräftiger Föhn. Am Abend kommt im Norden dann kräftiger Westwind auf. Im Osten wird mit bis zu 36 Grad der Höhepunkt der Hitze erreichen, in Vorarlberg kommen die Temperaturen nicht mehr über 22 bis 25 Grad hinaus.
Regen in Sicht?
Zum Wochenende hin stellt sich unter Tiefdruckeinfluss unbeständiges Wetter ein, regional sind auch größere Regenmengen möglich. Die Temperaturen verbleiben im Süden und Osten auf sommerlichem Niveau, Höchstwerte über 30 Grad sind nach derzeitigem Stand aber nicht mehr zu erwarten.
Die Pollensaison geht allmählich in die Schlussphase: Der Höhepunkt der Beifußblüte steht unmittelbar bevor, im Flach- und Hügelland muss man somit spätestens ab dem Wochenende mit mäßigen bis hohen Belastungen rechnen. Ab Mitte August beginnt zudem vor allem in der Osthälfte auch die Blütezeit von Ragweed, was speziell bei Unkrautallergikern zusätzliche Kreuzreaktionen auslösen kann. Weiters gibt es in tiefen Lagen auch erhöhte Konzentrationen an Pilzsporen.
Ragweed
Das beifußblättrige Traubenkraut, mittlerweile unter seinem englischen Namen Ragweed wesentlich bekannter, wurde Ende des 19. Jahrhunderts von Nordamerika nach Europa eingeschleppt und breitet sich seit den 1980er Jahren auch in Mitteleuropa aus. Bereits ab wenigen Pollenkörnern pro Kubikmeter Luft reagieren empfindliche Personen allergisch. Dieses Unkraut wächst an Straßenrändern, in Äckern oder auf Schuttplätzen, und ist verantwortlich für den „Herbstheuschnupfen“. Für Ragweedpollen spielt der Ferntransport eine wichtige Rolle: Besonders in der Pannonischen Tiefebene ist diese Pflanze stark ausgebreitet, somit treten besonders bei südöstlichem Wind erhöhte Belastungen auf.
Saisonende im September
Die gute Nachricht zum Schluss: Im September neigt sich die Pollensaison langsam dem Ende zu, nach dem Abklingen der Blüte von Ragweed sorgen lediglich Pilzsporen noch für allergische Beschwerden.
Wenn man nur die Landmassen weltweit betrachtet, dann waren die ersten beiden Sommermonate zusammen die bislang wärmsten seit Messbeginn. Im Mittel waren Juni und Juli 0,6 Grad wärmer als im neuen Klimamittel von 1991 bis 2020.
Five hottest June-July periods for land areas around the world:
Wenn man auch die Ozeane inkludiert, beträgt die Abweichung +0,34 Grad. Dies ist in erster Linie der weiterhin andauernden La Niña zu verdanken, einer Zirkulationsanomalie, welche in weiten Teilen des tropischen Pazifiks für unterdurchschnittliche Wassertemperaturen sorgt. Direkte Folgen davon sind u.a. die Trockenheit in Chile und die häufigen Starkregenlagen in Teilen Australiens. Wenn dagegen El Niño herrscht, dann werden im tropischen Pazifik überdurchschnittliche Temperaturen beobachtet und die Wahrscheinlichkeit für neue globale Rekorde ist deutlich erhöht.
Die größten Abweichungen auf der Nordhalbkugel, wo aktuell Sommer herrscht, gab es bislang u.a. in Südeuropa, im Norden Kanadas, in Teilen Sibiriens und im Süden der USA. Eine Spur zu kühl war es dagegen etwa im Oman, in Pakistan oder auch in Teilen der Türkei.
Wenn man nur Europa betrachtet, dann liegen die Monate Juni und Juli derzeit auf Platz 2 hinter dem Sommer 2021, wobei im vergangenen Jahr der August vor allem von Frankreich über Mitteleuropa bis ins Baltikum etwas kühler als üblich war, entsprechend ist für den Sommer 2022 in Summe auch noch Platz 1 in Reichweite.
Zweitwärmster Juni/Juli in Europa nach COPERNICUS (Juni 2. /Juli 7.). Die Wahrscheinlichkeit ist hoch ,dass 2022 schon wieder wärmster Sommer seit Berechnungsbeginn wird, da im Vorjahr der August in Europa schwächelte. Die Erwärmungsdynamik ist enorm hoch, fast 0.5 K/Jahrzehnt… pic.twitter.com/F9af1yvcKw
Die größten Anomalien in Europa wurden bislang rund um den westlichen Mittelmeerraum beobachtetet. Am Flughafen von Córdoba in Spanien lag der mittlere Höchstwerte im Juli sogar bei 40,4 Grad, ein neuer Rekord. In Italien sind der Sommer sowie auch das gesamte Jahr 2022 sowohl in puncto Temperaturen als auch bei der Trockenheit klar auf Rekordkurs. In Nord- und Osteuropa fallen die Temperaturabweichungen vergleichsweise gering aus, wobei von England bis nach Italien und in den Balkan verbreitet Trockenheit herrscht. Mitteleuropa liegt am Rande der größten Temperaturanomalien, im Alpenraum werden die markantesten Abweichungen daher vor allem im Westen bzw. an der Alpensüdseite verzeichnet.
In der Schweiz war es nur im Sommer 2003 noch heißer als heuer. Besonders hoch fallen die Abweichungen in der Westschweiz, im Wallis und im Tessin aus: In Stabio im Südtessin wird heute sogar der 36. Hitzetag in Folge verzeichnet, der alte Rekord lag bei 14 Hitzetagen in Folge.
In Österreich liegt der Sommer derzeit auf Platz 3 nach 2003 und 2019, wobei es große regionale Unterschiede gibt. So wurden bislang vor allem von Vorarlberg über den Tiroler Alpenhauptkamm bis nach Kärnten sehr hohe Abweichungen zwischen 2 und 2,5 Grad verzeichnet, während diese im Donauraum und im östlichen Flachland mit 1 bis 1,5 Grad etwas geringer ausfallen. Im Süden ist der Sommer aber zumindest örtlich auf Rekordkurs wie etwa in Klagenfurt und Lienz.
Westeuropa liegt derzeit unter dem Einfluss eines umfangreichen Hochdruckgebiets namens JÜRGEN, welches zu Wochenbeginn im Zusammenspiel mit einem Tief über der Biskaya vor allem in Frankreich, Benelux und England für außergewöhnliche Hitze sorgt. Besonders extreme Temperaturabweichungen sind von Nordfrankreich bis zu den Britischen Inseln zu erwarten. Am Dienstag sind in England Rekordtemperaturen um 39 Grad in Sicht. Noch etwas heißer mit Temperaturen um 40 Grad wird es in Nordfrankreich und damit auch in der Metropole Paris.
Hoch JÜRGEN heizt ein
Zu Beginn der kommenden Woche verlagert sich der Kern des Hochs von den Britischen Inseln langsam nach Mitteleuropa, damit steigen die Temperaturen hierzulande ebenfalls an. Das Wetter gestaltet sich am Montag und Dienstag bei höchstens harmlosen Schleierwolken verbreitet sonnig und trocken. Die Temperaturen steigen am Montag auf 26 bis 33 Grad und am Dienstag auf 28 bis 36 Grad. Die Hotspots des Landes liegen vorerst in Vorarlberg und Tirol.
Große Hitze und lokale Gewitter
Zur Wochenmitte verlagert sich der Schwerpunkt der Hitze in den Osten des Landes, hier sind bei viel Sonnenschein verbreitet Temperaturen um 35 Grad bzw. lokal auch bis zu 37 Grad zu erwarten. Im Westen macht sich hingegen ein Tiefausläufer bemerkbar, somit muss man von Vorarlberg bis Salzburg im Tagesverlauf mit teils kräftigen Hitzegewittern rechnen. In der Nacht wird es auch im Norden örtlich gewittrig.
Weiterhin heiß
Der Donnerstag bringt vorübergehend mehr Wolken und im Tagesverlauf gehen im südlichen Bergland und im Südosten lokal kräftige Gewitter nieder. An der Alpennordseite bleibt es trocken und im Tagesverlauf macht sich im Westen das nächste Hoch bemerkbar. Die Temperaturen gehen geringfügig zurück und erreichen 25 bis 34 Grad. Am Freitag scheint landesweit wieder häufig die Sonne, die Temperaturen ändern sich kaum. Der Samstag verläuft voraussichtlich neuerlich sehr heiß mit Höchstwerten um 37 Grad im Osten, im Vorfeld einer Kaltfront steigt die Gewittergefahr ausgehend vom Westen allerdings deutlich an.
Regional Trockenheit
Der Juli war bislang vor allem in Osttirol und Kärnten sowie auch von Vorarlberg bis ins Hausruckviertel und im östlichen Flachland deutlich zu trocken, zum Teil gab es hier weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge. Besonders markant fallen die Abweichungen mit nur 10% des Solls vom Lienzer Talboden bis in die Gurktaler Alpen aus, aber auch in Wien gab es nur 35% der üblichen Niederschlagsmenge.
Neusiedler See erreicht Rekordtief
In der neuen Woche muss man vor allem im Osten mit einer Verschärfung der Trockenheit und einer sehr hohen Waldbrandgefahr rechnen. Der Wasserstand des Neusiedler Sees wird in den kommenden Tagen den Negativrekord aus dem Jahre 2003 unterbieten. Wenn man die Daten seit 1965 betrachtet, wird der niedrigste Wasserstand im Mittel erst zu Herbstbeginn erreicht, bis September ist also mit einer weiteren Abnahme zu rechnen.
Hitzewellen sind mehrtägige Perioden mit einer ungewöhnlich hohen thermischen Belastung, welche durch den Klimawandel tendenziell häufiger und intensiver auftreten. International existiert allerdings keine einheitliche Definition des Begriffs Hitzewelle, meist basieren die Definitionen auf einer Kombination von perzentilbasierten Schwellenwerten mit einer minimalen Andauer. Die einfachste Definition im deutschsprachigem Raum für eine Hitzewelle lautet drei Tage in Folge mit einem Höchstwert über 30 Grad. Etwas komplizierter ist die Auswertung nach Kysely, der eine Hitzewelle mit einer Serie von zumindest drei aufeinanderfolgenden Tagen über 30 Grad definiert hat, die höchstens kurz von einem Tag zwischen 25 und 30 Grad unterbrochen wird und die mittlere Maximaltemperatur in der Periode größer 30 Grad ist. Doch wie kommt es zu Hitzewellen?
Hochdruckgebiete
Mitteleuropa liegt in der Westwindzone, weshalb unser Klima im Mittel stark vom Atlantischen Ozean geprägt wird. Die Stärke des polarumlaufenden Jetstreams ist in erster Linie von den Temperaturunterschieden in der Atmosphäre zwischen den mittleren Breiten und den polaren Gebieten abhängig, wobei größere Temperaturunterschiede zu höheren Windgeschwindigkeiten in der Höhe führen. Aus diesem Grund verläuft der Jetstream im Sommer weiter nördlich und ist deutlich schwächer ausgeprägt als im Winter. Der Jetstream verläuft zudem nicht geradelinig von West nach Ost, sondern mit unterschiedlich stark ausgeprägten Wellen je nach Ausprägung und Lage der Hochs bzw. Tiefs. Nicht jedes Hoch führt aber zu einer Hitzewelle.
Südwestlagen
Je nach Lage des Jetstreams relativ zum Alpenraum und der daraus resultierenden Anströmung sprechen Meteorologen beispielsweise von einer Nordwest- oder einer Südwestlage. Letztere führt im Sommer in Mitteleuropa aufgrund der Herkunft der Luftmassen aus subtropischen Regionen häufig zu Hitze, aber selbst im Frühjahr kann es mit Föhnunterstützung manchmal schon zu Temperaturen um 30 Grad kommen. Solche Wetterlagen können unterschiedlich lange anhalten und mitunter auch zu Hitzewellen führen.
Blockierte Wetterlagen
Für extreme Hitzewellen benötigt es meist blockierte Wetterlagen, also Lagen mit einem umfangreichen, stationären Hochdruckgebiet. Bei solchen Wetterlagen wird der Jetstream in Europa unterbrochen bzw. weit nach Norden abgelenkt. Ein typisches Beispiel dafür ist die sog. „Omega-Lage“, die manchmal mehrere Wochen lang andauern kann.
Kräftige Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre für eine absinkende Luftbewegung („Subsidenz“): Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Die Luft erwärmt sich dabei pro 100 Höhenmeter um etwa 1 Grad. Diese Erwärmung setzt sich zwar oft nicht direkt bis zum Boden durch (im Herbst kommt es beispielsweise zu ausgeprägten Inversionslagen, siehe hier), aber auch in der Grundschicht steigen die Temperaturen Tag für Tag an.
Bei einer blockierten Wetterlagen spielt dieser Prozess eine entscheidende Rolle, so wird die Luft in Mitteleuropa an Ort und Stelle durch Absinken bzw. in Bodennähe auch durch Sonneneinstrahlung immer weiter erwärmt. In den mittleren Breiten kann sich dann auch ein sog. „Heat dome“ bzw. eine Hitzeglocke ausbilden, wie beispielsweise bei der Rekordhitze im Westen Kanadas im Juni 2021.
Hitze in Westeuropa
Die große Hitze zu Beginn der kommenden Woche in Nordfrankreich sowie auf den Britischen Inseln kommt ebenfalls durch ausgeprägtes Absinken zustande: Das umfangreiche Hochdruckgebiet namens JÜRGEN verlagert sich am Wochenende bzw. zu Wochenbeginn von den Britischen Inseln langsam nach Mitteleuropa. Die Luft in mittleren Höhen umkreist das Hoch und sinkt dabei immer weiter ab, damit kommt es am Montag und Dienstag zu teils extremer Hitze in Westeuropa. Etwa in Paris werden am Dienstag Temperaturen um 40 Grad erwartet.
Und in Österreich?
Hoch JÜRGEN verlagert sich zu Beginn der kommenden Woche über Mitteleuropa hinweg und auch im Alpenraum wird es zunehmend heiß. Bereits am Dienstag sind im Westen Höchstwerte um 35 Grad in Sicht, am Mittwoch kündigen sich im Osten örtlich sogar bis zu 37 Grad an. Ganz so heiß wie etwa in Nordfrankreich wird es hierzulande aber nicht, obwohl die Luftmasse sich kaum ändert. Wie kann das sein? Grund dafür ist in erster Linie das schwächelnde Hoch: Die Subsidenz ist nicht mehr so stark ausgeprägt wie noch zu Wochenbeginn in Westeuropa, damit ist die Luftmasse um ein paar wenige Grad kühler.
Extreme Hitze: Lokaleffekte
Für Temperaturrekorde spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise auch die Witterung in den Wochen vor einer Hitzewelle bzw. die daraus resultierende Bodenfeuchte: Wenn der Boden durch eine Dürreperiode bereits ausgetrocknet ist, wird die am Boden eintreffende Sonneneinstrahlung direkt in fühlbare Wärme umgewandelt, da weniger Energie für Verdunstung verbraucht wird. Weiters spielen auch geographische Faktoren eine Rolle, so kann föhniger Wind die Luft aus mittleren Höhenlagen mitunter direkt bis in tiefen Lagen absinken lassen, was dann lokal zu extrem hohen Temperaturen führen kann. Wenn alle Faktoren zusammenkommen, also ein blockiertes Hitzehoch, trockene Böden, föhniger Wind und strahlender Sonnenschein, dann sind meist neue Rekorde zu erwarten. So wurden beispielsweise auch die 46 Grad in Südfrankreich im Juni 2019 erreicht.
Die Kaltfront eines Skandinavientiefs namens BARBARA hat vergangene Nacht aus Norden Österreich erreicht und trennt derzeit feuchtwarme Luftmassen im Süden des Landes von etwas kühlerer Luft an der Alpennordseite bzw. im Osten. Die Kaltfront ist mittlerweile recht stationär und kommt kaum noch südwärts voran.
Gewitter im Süden
Im Laufe des Nachmittags sind vom südlichen Osttirol über Kärnten bis in die Südoststeiermark Schauer und Gewitter zu erwarten. Lokal können die Gewitter kräftig ausfallen und für große Regenmengen in kurzer Zeit sowie Hagel sorgen. Die Hauptgefahr stellen dabei kleinräumige Überflutungen bzw. Vermurungen dar, vereinzelt sind in Unterkärnten aber auch stürmische Böen um 60 km/h möglich.
Im Laufe des Abends ziehen die Gewitter südwärts nach Friaul bzw. Slowenien ab und das Wetter beruhigt sich rasch.
Der Hohe Sonnblick in den Hohen Tauen stellt eines der wichtigsten Gebirgsobservatorien weltweit dar, so gibt es hier eine langjährige Messreihe im hochalpinen Gelände. Einmal täglich in der Früh gibt es eine manuelle Schneemessung: Am Dienstag wurden noch 3 cm gemeldet, heute sind es 0 cm.
So früh wie nie zuvor
Der 6. Juli stellt die mit Abstand früheste Ausaperung seit Messbeginn im Jahre 1938 dar, bislang lag der Rekord am 13. August in den Jahren 1963 sowie 2003, also mehr als einen ganzen Monats später. Im Mittel von 1991 bis 2020 lagen am Schneemessfeld vom Sonnblick Anfang Juli durchschnittlich etwa 3 Meter Schnee bzw Ende Juli knapp 2 Meter.
Für die Gletscher der Alpen steht ein katastrophaler Hochsommer bevor, so wurde etwa am Hintereisferner der sog. „Glacier Loss Day„, der Tag ab dem die Massenbilanz negativ ausfällt, bereits am 22. Juni erreicht. Heuer kommen mehrere ungünstige Faktoren zusammen:
Wenig Schnee im Winter
Große Saharastaub-Ablagerungen auf den Gletschern
Frühe Hitze bereits im Mai
Wir berichteten über die schlechte Ausgangslage bereits hier: Schneelage im Hochgebirge: geringe Reserven für den Sommer. Nach dem aktuellen, vergleichsweise kühlen Wetterabschnitt kündigen sich ab der Monatsmitte wieder überdurchschnittliche Temperaturen an, damit wird auch die Witterung im Hochsommer voraussichtlich ungünstig ausfallen und es kündigen sich große Eisverluste an.
Der Schneemangel am Alpenhauptkamm ist beeindruckend und bedenklich, anbei der Hintereisferner von 2019 bis 2022 jeweils am 18. Juni. An diesem Wochenende stiegt die Nullgradgrenze zeitweise auf etwa 4500 m an. pic.twitter.com/aQ5NekDvCQ
Die Massenbilanz eines Gletscher ergibt sich durch den Unterschied zwischen Akkumulation und Ablation im Laufe eines Jahres, wobei die Gesamtbilanz typischerweise am Ende des Sommers gezogen wird. Schneefall stellt den wichtigsten Prozess für die Akkumulation dar, wobei für manche Gletscher auch andere Faktoren wie etwa Lawinen eine Rolle spielen. Für die Ablation ist dagegen vor allem das Schmelzen im Sommer verantwortlich. Für die Massenbilanz der Alpengletscher ist besonders die Witterung in den Sommermonaten entscheidend. Heuer ist die Schneelage jedoch bereits jetzt vergleichbar zu Mitte oder Ende August.
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss eines Hochdruckgebiets namens HARTMUT. Der Kern des Hochs verlagert sich aber langsam nach Osteuropa, damit stiegt die Gewitterneigung am Sonntagabend im südlichen Bergland bzw. in der Nacht auf Montag dann auch im Westen langsam wieder an.
Am Montag Schauer und Gewitter
Am Montag ziehen im Westen und Norden bereits in den Morgenstunden Regenschauer und Gewitter durch, tagsüber beruhigt sich das Wetter abseits der Alpen. Im Süden und Osten scheint noch häufig die Sonne, am Nachmittag breiten sich ausgehend vom Alpenhauptkamm aber teils kräftige Schauer und Gewitter auf das südliche und östliche Bergland aus.
Am Abend greifen die Gewitter auch auf den Südosten über und in der Nacht fällt auch im östlichen Flachland teils gewittrig durchsetzter Regen. Die Temperaturen erreichen zuvor von West nach Südost 22 bis 32 Grad.
Weiterhin unbeständig
Der Dienstag gestaltet sich vor allem im zentralen und östlichen Bergland sowie im Südosten von der Früh weg unbeständig mit teils gewittrigen Schauern, zwischenzeitlich lockert es aber auch hier auf. In Osttirol und Oberkärnten sowie im Nordosten gehen nach einem oft sonnigen Start in der zweiten Tageshälfte lokale Schauer und Gewitter nieder, zunehmend sonnig wird es am Bodensee und im Innviertel. Bei mäßigem, im Osten auch lebhaftem West- bis Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 21 und 27 Grad.
Nordwestlage ohne Hitze
Am Mittwoch ist zumindest vorübergehend eine Stabilisierung in Sicht, damit steigen die Temperaturen wieder etwas an und erreichen sommerliche 22 bis 28 Grad. In der zweiten Wochenhälfte gelangen zwischen einem Hoch über dem Ostatlantik und einem Tief über Nordosteuropa aber vergleichsweise kühle Luftmassen ins Land, damit geht es mit den Temperaturen an der Alpennordseite noch etwas bergab, sie liegen zum Wochenende hin teils nur noch um 20 Grad. Wetterbegünstigt ist der Süden des Landes.
Ab der übernächsten Woche deuten die Modelle auf eine langsame, aber anhaltende Erwärmung und pünktlich zu Beginn der sog. Hundstage steigt auch wieder die Wahrscheinlichkeit für überdurchschnittliche Temperaturen an. Die bevorstehende Woche könnte also die kühlste des Hochsommers sein.
Der Juni 2022 schließt mit einer Abweichung von +2,3 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 sehr warm ab, in Summe war es der viertwärmste Juni seit Messbeginn. Noch heißer war es in den Jahren 2019, 2003 und 2021. Besonders markante Abweichungen teils über +3 Grad wurden in den Alpen von Vorarlberg bis Kärnten beobachtet. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit knapp +2 Grad dagegen im äußersten Norden und Osten aus.
35 Grad in fast jedem Bundesland
Verantwortlich für die sehr warme Bilanz waren zahlreiche Südwestlagen sowie Hochdruckgebiete mit Kern über dem Mittelmeerraum. Am 19. Juni wurde in Vorarlberg und Tirol örtlich erstmals die 35-Grad-Marke erreicht, wobei in Feldkirch mit 36,5 Grad sogar der wärmste Junitag der Vorarlberger Messgeschichte verzeichnet wurde. Noch eine Spur heißer wurde es am Monatsende im Osten des Landes, so wurden am 29. in Bad Deutsch-Altenburg sogar 36,7 Grad erreicht. Temperaturen über 35 Grad wurden in jedem Bundesland gemessen, nur in der Steiermark hat es mit maximal 34,6 Grad in Hall / Admont knapp nicht gereicht. In Summe gab es regional deutlich mehr Hitzetage als üblich, etwa in der Wiener Innenstadt waren es 12 bei einem Mittel von 5 bzw. in Innsbruck 11 bei einem Mittel von 6. In Vorarlberg sowie im Osten und Südosten gab es auch mehrere Tropennächte, wobei in Graz vom 27. auf den 28. sogar die wärmste Nacht der lokalen Messgeschichte seit dem Jahre 1894 verzeichnet wurde.
Unwetter und Blitzrekord
Der Juni brachte im Flächenmittel leicht überdurchschnittliche Regenmengen, allerdings gab es große regionale Unterschiede. So war der Monat etwa im Norden, im östlichen Flachland sowie in Osttirol und Oberkärnten niederschlagsreicher als üblich, während es in Teilen Unterkärntens, im Südosten und am Alpenostrand meist zu trocken war.
Verantwortlich für die markanten Unterschiede waren mehrere intensive Gewitterlagen, mancherorts wie etwa in Villach und Arriach wurden neue Rekorde aufgestellt, hier gab es in der Nacht vom 28. auf den 29. den gesamten mittleren Monatsniederschlag in weniger als 12 Stunden. Überflutungen und Vermurungen waren die Folge, siehe auch hier.
Seit Monatsbeginn wurden bereits 744.655 Blitzentladungen erfasst, davon allein 217.000 in der Steiermark und 208.000 in Oberösterreich.
Dieser Wert stellt einen neuen Junirekord seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009 dar, siehe auch hier. An zweiter Stelle liegt der Juni 2018 mit etwa 450.000 Entladungen. Die Gewitter haben mancherorts für großen Hagel, Orkanböen und ergiebigen Starkregen gesorgt, so wurden etwa am 5. im Kremsmünster Böen bis 116 km/h oder am 28. in Arriach bis zu 129 km/h gemessen. Sturmböen wurden zumindest lokal in jedem Bundesland verzeichnet. Wo es normalerweise die meisten Blitze gibt, haben wir bereits hier berichtet: die blitzreichsten Regionen Österreichs.
Extremer Hagel gestern in Tirol. Nach dem 24. Juni 2021 in NÖ wieder ein Tag mit 10 cm großem Hagel in Österreich. Diesmal im Raum Kufstein/Ellmau. pic.twitter.com/ssSLw6zVpw
Das Soll an Sonnenstunden wurde erreicht oder übertroffen. Vom Tiroler Unterland bis ins Salzkammergut, in Osttirol und Oberkärnten sowie auch im östlichen Flachland gab es teils sogar 20 bis 30% mehr Sonnenschein als üblich. Nahezu durchschnittlich war die Sonnenscheindauer vom Grazer Becken bis ins Südburgenland.
Extremwerte Juni 2022
(Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
36,7 Grad Bad Deutsch-Altenburg (NÖ, 29.)
36,5 Grad Feldkrich (V, 19.)
36,0 Grad Bludenz, Imst (V bzw. T, 19.), Gänserndorf (NÖ, 29.)
Höchste Tiefstwerte
23,4 Grad Grad Straßgang (ST, 28.)
22,6 Grad Hohenau (NÖ, 28.)
22,5 Grad Graz Uni (ST, 28.)
(In der Nacht vom 30.6 auf den 1.7. wurde in der Wiener Innenstadt ein Tiefstwert von 24,6 Grad gemessen).
Hitzetage (Höchstwert >30 Grad)
13 Ferlach (Mittel 1991-2020: 5,5)
12 Wien – Innere Stadt (Mittel 1991-2020: 5,3)
11 Innsbruck (Mittel 5,8), Imst (Mittel 3,8), St. Andrä im Lavanttal (Mittel 5,8)
Nasseste Orte
313 Liter pro Quadratmeter Windischgarsten (OÖ)
260 Liter pro Quadratmeter Obertauern (S)
246 Liter pro Quadratmeter Unterach am Attersee (OÖ)
Trockenste Orte
52 Liter pro Quadratmeter Friesach (K)
53 Liter pro Quadratmeter St. Andrä im Lavanttal (K)
60 Liter pro Quadratmeter Weitensfeld (K), Neumarkt (ST)
Die Juni verlief bislang 2 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020, wobei die größten Abweichungen um +3 Grad von Vorarlberg über die Tauern bis nach Mittelkärnten verzeichnet wurden.
Vergleichsweise gering waren die Abweichungen mit 1 bis 1,5 Grad bislang im östlichen Flachland, diese werden zum Monatsende jedoch ansteigen: Ein umfangreiches Tief setzt sich aktuell über dem Ostatlantik fest und führt zumindest bis zum Monatswechsel schubweise feuchtwarme Luftmassen in den Alpenraum. Die Hitze verlagert sich dabei zunehmend in den Südosten des Landes.
Tief REBECCA bringt zweigeteiltes Wetter
Derzeit etabliert sich über dem Ostatlantik bzw. den Britischen Inseln ein umfangreiches Tiefdruckgebiet namens REBECCA. An der Ostflanke des Tiefs stellt sich in Mitteleuropa bis auf Weiteres eine südwestliche Höhenströmung ein, welche schubweise sehr warme Luftmassen heranführt. Die Temperaturen steigen kommende Woche speziell im Süden und Osten spürbar an, also in jenen Regionen, die bislang von großer Hitze noch halbwegs verschont wurden. Von Vorarlberg bis Oberösterreich sorgen Schauer und kräftige Gewitter dagegen von Montagabend bis zur Wochenmitte für gedämpfte Temperaturen, somit zeichnen sich von West nach Ost zum Teil große Temperaturgegensätze an.
Im Osten teils über 35 Grad
Am Montag scheint verbreitet die Sonne, der Himmel wird tagsüber aber zunehmend diesig durch Saharastaub. Gegen Abend ziehen von Vorarlberg bis Oberösterreich kräftige Schauer und Gewitter durch. Bei lebhaftem Südostwind gibt es dazu von West nach Ost 25 bis 35 Grad.
Am Dienstag halten sich an der Alpennordseite einige Wolken und bereits in der Früh gehen lokale Schauer nieder. Im Süden und Südosten scheint häufig die Sonne, aber auch sonst lockert es tagsüber etwas auf. Am Nachmittag steigt die Gewitterneigung ausgehend vom westlichen Bergland rasch an, örtlich können die Gewitter auch kräftig ausfallen. Oft trocken bleibt es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland. Dazu gibt es 21 bis 32 Grad.
Der Mittwoch bringt im Westen und Norden viele Wolken und von Beginn an ziehen im westlichen Bergland teils gewittrige Schauer durch. In der Osthälfte scheint zeitweise die Sonne, im Laufe des Nachmittags steigt die Schauer- und Gewitterneigung aber generell an. Am längsten sonnig und teils trocken bleibt es im äußersten Osten und Südosten. Die Höchstwerte liegen zwischen 22 Grad im westlichen Bergland und 36 Grad im Seewinkel.
Am Donnerstag ziehen nach derzeitigem Stand anfangs vor allem in der Osthälfte ein paar Wolkenfelder durch und lokal gehen auch gewittrige Schauer nieder. Tagsüber kommt häufig die Sonne zum Vorschein, vor allem im Berg- und Hügelland entstehen aber bald wieder Schauer und teils kräftige Gewitter. Die Temperaturen erreichen 25 bis 34 Grad.
Besonders heiß wird der Freitag. Die Modelle deuten am 1. Juli im Osten auf große Hitze mit Höchstwerten zwischen 35 und 38 Grad, der Zeugnistag in Wien und im Burgenland wird also nicht nur für die Kinder schweißtreibend. Deutlich kühler mit etwa 20 Grad bleibt es dagegen im äußersten Westen. Am Wochenende zeichnet sich dann auch im Osten eine moderate Abkühlung ab.
Siebenschläfertag
Der Siebenschläfertag ist ein altbekannter Lostag in der Meteorologie, welcher sich in zahlreichen Bauernregeln widerspiegelt. Das Wetter vom 27. Juni soll demnach den Trend für die nächsten 7 Wochen setzen: Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag. Tatsächlich gibt es im Hochsommer eine statistisch nachweisbare Erhaltungstendenz von Wetterlagen im Alpenraum, für diese meteorologische Singularität ist allerdings nicht nur ein einzelner Tag relevant, sondern generell die Witterung rund um den Monatswechsel. Sollte die Regel heuer wieder zutreffen, würde das im Osten und Südosten einen Hitzesommer bedeuten, an der Alpennordseite dagegen einen gewitteranfälligen Sommer. Unsere ursprüngliche Sommerprognose kann man hier nachlesen.
Vom 21. bis zum 25. Juni kam es an der Alpennordseite zu einer ausgeprägten Unwetterserie, in Summe wurden in diesem Zeitraum 240.000 Blitzentladungen erfasst, davon allein 121.000 in Oberösterreich und 58.000 in Niederösterreich. Einen Rückblick dazu gibt es hier. Den Höhepunkt der Unwetterlage wurde am Nachmittag und Abend des 24. Junis erreicht, als es besonders in Niederösterreich zu mehreren Superzellengewittern mit großem bis sehr großem Hagel kam. An diesem Tag wurde sogar ein neuer österreichischer Hagelrekord aufgestellt mit einem 14 cm großen Hagelkorn in Ziersdorf (Bez. Hollabrunn).
Eines dieser Gewitter führte zwischen 19:14 und 19:53 knapp hinter der Grenze zu Tschechien zu einem sehr starken F4-Tornado mit Windgeschwindigkeiten bis zu etwa 350 km/h.
Před rokem u nás udeřilo tornádo kategorie F4. Bylo součástí velmi silných konvektivních bouří nad územím Rakouska, ČR, Polska a Slovenska.
Podrobný popis situace je ke stažení zde: https://t.co/EpuYKsDn8Bpic.twitter.com/U8LYQceQvN
— Český hydrometeorologický ústav (ČHMÚ) (@CHMUCHMI) June 24, 2022
Der Tornado zog über die Ortschaften Hrušky, Moravská Nová Ves, Mikulčice, Lužice und Hodonín hinweg, wo es zu mitunter zu schwersten Schäden kam, etwa wurden Dächer abgedeckt und Hausmauern teilweise zerstört, Bäume und Strommasten umgerissen und sogar Autos herumgeschleudert. In Summe hatte dieses Ereignis 6 Todesoper und hunderte Verletzte zur Folge.
Tornados in Europa
In Europa kommt es durchschnittlich zu 300 bis 400, aufgrund der Dunkelziffer Schätzungen zufolge auch bis zu 500 Tornados pro Jahr. Die meisten davon sind nur schwach ausgeprägt und kurzlebig, zudem handelt es sich teilweise auch um Tornados über Wasser (Wasserhosen). Im Zeitraum von 2010 bis 2020 wurden vom ESSL zwei sehr starke Tornados der Stärke F4 oder F5 registriert bzw. 26 starke Tornados der Stärke F3. Starke oder sehr starke Tornados kommen in Europa also 2 bis 3 mal jährlich vor, allerdings kommt es nicht immer zu solch schweren Schäden, da die Tornados nicht immer auf Ortschaften treffen. Typische Regionen für starke Tornados in Europa sind die flachen Regionen von Nordwestfrankreich über Benelux bis nach Norddeutschland, Norditalien, die Küsten Süditaliens oder auch Südostrumänien.
Starke Tornados entstehen im Zusammenhang mit sog. Superzellengewittern. Es handelt sich dabei um meist langlebige, kräftige und alleinstehende Gewitter, welche einen beständigen rotierenden Aufwind aufweisen (Mesozyklone). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung: Bei einer starken vertikalen Windzunahme bilden sich nämlich quer zur Strömung horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Luftwalze ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Die Zufuhr feuchtwarmer Luft wird dabei durch den räumlich getrennten Abwindbereich, in dem der Niederschlag ausfällt, nicht gestört. Mehr zum Thema Einzel-, Multi- und Superzellen gibt es hier.
Tornados in Österreich
In Österreich treten durchschnittlich etwa 3 bis 4 Tornados pro Jahr auf, allerdings sind die meisten davon eher schwach ausgeprägt und kurzlebig. Meist stehen sie auch nicht in Zusammenhang mit Superzellengewittern, sondern entwickeln sich an lokalen Windkonvergenzen („Typ-II-Tornados“). Starke Tornados sind extrem selten, wobei das bislang bekannteste Ereignis der Tornado von Wiener Neustadt am 10. Juli 1916 war. Die Einschätzung der Stärke dieses Tornados liegt bei F4/T8, was Windgeschwindigkeiten um 350 km/h bedeutet. Vor wenigen Jahren kam es auch knapp südlich von Wien zu einem Tornado.
— Mateusz Taszarek ☈ (@MateuszTaszarek) June 24, 2021
Ob die Häufigkeit von Tornados sich im Zuge des Klimawandels ändert, kann man derzeit noch nicht abschätzen, u.a. da es keine langjährige homogene Messreihe gibt. Mittlerweile weiß man zwar, das beispielsweise Hitzewellen und Extremniederschlagsereignisse häufiger werden, allerdings ist für starke Tornados neben der schwülen, energiereichen Luft auch eine starke Windscherung in tiefen Luftschichten notwendig, was in Mitteleuropa im Sommerhalbjahr eher selten vorkommt. Damit ist derzeit keine nennenswerte Änderung bei der Anzahl an Tornados zu erwarten, wobei generell von Jahr zu Jahr größere Schwankungen zu erwarten sind.
Mittlerweile haben die Gewitter auch Niederösterreich erreicht. Das Foto zeigt eindrucksvoll die Gewitterzelle bei Allensteig im Waldviertel mit vorgelagerter Böenwalze. Damit beenden wir unseren Live-Ticker und wünschen einen schönen Abend!
+++Update 20:55 Uhr+++
Die Gewitter werden jetzt langsam weniger, ein kräftiger Gewittercluster zieht in den kommenden 1-2 Stunden noch von Südwesten kommend über das Waldviertel hinweg! Rechnet in diesem Bereich mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel!
+++Update 20:00 Uhr+++
Die Anzahl der Blitzentladungen zeigt deutlich, dass sich der Gewitterschwerpunkt im Land wie erwartet momentan in Oberösterreich befindet. Der Cluster bewegt sich in den kommenden Stunden ins Waldviertel, sodass Niederösterreich im Laufe des Abends noch einige Ränge gut machen wird.
+++Update 19:20 Uhr+++
Die heutigen Gewitter sind oftmals mit heftigem Starkregen begleitet. So meldeten in der letzten Stunde in Verbindung mit dem Gewittercluster in Südostbayern und in Oberösterreich 2 Station über 20 mm in 1 h:
Vöcklabruck: 27,5 mm
Adlersbach-Kriestorf: 28,4 mm
+++Update 19:00 Uhr+++
Es gewittert derzeit vor allem in Oberösterreich, und zwar zwischen dem Attersee und Linz, in der oberösterreichischen Landeshauptstadt ist auch #Hagel mit dabei!
Übrigens: heute genau vor einem Jahr gab es in weiten Teilen Mitteleuropas einen regelrechten Schwergewittertag. Besonders heftig hat es Tschechien erwischt. Ein F4-Tornado hat dort mehrere Orte regelrecht verwüstet. Unser Kollege Nik Zimmermann hat die Ereignisse in diesem Blogbeitrag aufgearbeit.
Před rokem u nás udeřilo tornádo kategorie F4. Bylo součástí velmi silných konvektivních bouří nad územím Rakouska, ČR, Polska a Slovenska. Podrobný popis situace je ke stažení zde: https://t.co/EpuYKsDn8Bpic.twitter.com/U8LYQceQvN
— Český hydrometeorologický ústav (ČHMÚ) (@CHMUCHMI) June 24, 2022
+++Update 17:00 Uhr+++
Mittlerweile haben sich zwei Gewittercluster in Süddeutschland formiert. Einer befindet sich im Salzburger Land und wird sich in den nächsten Stunden nach Oberösterreich verlagern. Dabei drohen nebem heftigem Starkregen und kleinen Hagel auch Sturmböen. Zudem ist die Blitzaktivität hoch. Ein zweites Cluster befindet sich in Nordbayern und verlagert sich Richtung Fichtelgebirge.
+++Update 15:45 Uhr+++
Neben dem Gewittercluster am Alpenrand haben sich auch noch weitere Gewitter an der oberen Donau und südlich von Stuttgart entwickelt. Zudem blitzt es in der Region um die Kitzbüheler Alpen. Diese Gewitter bewegen sich in den nächsten Stunden in Richtung Salzburg! Auch dort muss mit Starkregen und lokal mit kleinem Hagel gerechnet werden.
+++Update 14:35 Uhr+++
Das eindrucksvolle Webcambild vom Wankhaus zeigt die Gewitterzelle in der Nähe von Garmisch Patenkirchen mit vorgelagerter Böenwalze gefolgt von kräftigen Niederschlägen. Dieses Gewitter bringt Starkregen, stürmische Böen sowie lokal auch kleinen Hagel mit sich und verlagert sich in den nächsten Stunden entlang des Alpenrandes in Richtung Bad Tölz.
+++ Update 14:05 Uhr +++
Das Gewitter im Außerfern zieht aktuell nach Bayern ab, in Oberstdorf wurden Böen bis 78 km/h sowie 18 mm Regen gemessen. Im Außerfern wurden etwa in Tannheim und Bichlbach 12 mm Regen bei Böen bis knapp 50 km/h gemessen. Die Gewitterbereitschaft nimmt aktuell aber auch im Tiroler Unterland zu, hier ziehen bereits erste Schauer durch.
+++ Update 13:35 Uhr +++
Ein kräftiges Gewitter zieht aktuell über das Außerfern hinweg. Der Kern des Gewitters zieht knapp südlich an Reutte vorbei. Eine weitere Zelle nimmt Kurs auf Ehrwald. Hauptgefahren sind derzeit Starkregen und stürmische Böen.
+++ Update 13:05 Uhr +++
Die Gewitter in Vorarlberg haben vor allem für größere Regenmengen gesorgt, anbei die nassesten Stationen in der vergangenen Stunde:
16 mm Schoppernau
15 mm Warth
11mm Bludenz
Die stärkste Windböen mit 51 km/h wurde ebenfalls in Schoppernau gemessen. Aktuell befindet sich die stärkste Gewitterzelle in den Lechtaler Alpen beim Ort namens Namlos und zieht in Richtung Reutte.
+++ Update 12:45 Uhr +++
In Vorarlberg und im Tiroler Oberland ziehen bereits kräftige Schauer und Gewitter nordostwärts. Auch am Alpenhauptkamm entstehen derzeit erste Schauer, diese können demnächst zu Gewittern heranwachsen und über Nordtirol hinwegziehen.
+++ Übersicht +++
Am Rande eines Tiefs über den Britischen Inseln entwickelt sich am Freitag ein flaches Tief namens QIARA über Mitteleuropa und sorgt für eine Konvergenzlinie, die sich quer über Deutschland und Österreich erstreckt. Hier treffen westliche und südöstliche Winde aufeinander, weshalb die Luft besonders feucht und die Schauer- und Gewitterneigung erhöht ist.
Im Laufe des Tages scheint zwar zeitweise die Sonne, ausgehend vom westlichen Bergland nimmt die Gewitterneigung am Nachmittag aber rasch zu. Am späten Nachmittag und Abend sind dann vor allem an der Alpennordseite örtlich kräftige Gewitter zu erwarten, dabei besteht die Gefahr von Starkregen, Hagel und teils stürmischen Böen. Am späten Abend erfasst die Konvergenzlinie auch den Nordosten des Landes, damit steigt die Gewitterbereitschaft auch im Weinviertel sowie im nördlichen Wiener Becken an.
Obwohl die Tage ab dem 21. Juni langsam wieder kürzer werden, signalisiert die Sonnenwende in unseren Breiten erst den Sommerbeginn. Tatsächlich ist die heißeste Zeit des Jahres erst von Mitte Juli bis Mitte August zu erwarten. Die Ursache liegt in der thermischen Trägheit der Land- und vor allem Meeresoberflächen.
Der längste Tag und der früheste Sonnenaufgang fallen wegen der Neigung der Erdachse und der elliptischen Bahn unseres Planeten um die Sonne aber nicht auf den selben Tag, so findet der späteste Sonnenuntergang am 26. Juni statt, der früheste Sonnenaufgang war dagegen schon am 15. Juni.
Sommersonnenwende
Zum astronomischen Sommerbeginn, auch Sommersonnenwende genannt, sind die Tage im gesamten Jahr am längsten: In Wien etwa geht die Sonne bereits kurz vor 5 Uhr in der Früh auf und erst gegen 21 Uhr wieder unter. An wolkenlosen Tagen scheint die Sonne somit gut 16 Stunden. In Hamburg sind sogar 17 Stunden Sonnenschein möglich. Von nun an werden die Tage wieder kürzer: Vorerst nur sehr langsam, bis zum Monatsende um gerade einmal vier Minuten. Erst gegen Ende August werden die Tage merklich kürzer.
Die Gewittertätigkeit lässt jetzt allmählich nach, in der letzten Stunde hat es vor allem im Raum Bruck/Mur heftig geschüttet (21 Liter an der Station in Bruck/Mur, 12 Liter in Pernegg).
Auch auf Wien ziehen von Westen her noch kurze Schauer und Gewitter durch, wie schön am Radarbild von 22 Uhr zu erkennen ist. Damit beenden wir unseren Live-Ticker und wünschen einen ruhigen Abend!
+++ Update 21:10 Uhr +++
Weiterhin kräftige Gewitter in Österreich unterwegs:
Die Kärntner Zelle brachte in Klagenfurt um 15 Liter auf den Quadratmeter, weiter südöstlich sogar knappe 24 Liter in nur kurzer Zeit. Da sind kleinere Überschwemmungen vorprogrammiert.
Auch die Steirer Zelle, die nördlich an Hartberg vorbei nun das Burgenland erreicht hat, brachte in Eichberg sogar knapp 29 Liter auf den Quadratmeter in nur 30 Minuten.
+++ Update 20:20 Uhr +++
Mit Korngrößen im Bereich von Golfball-Größen bei bzw. nördlich von Graz darf man wahrlich schon von Unwettern sprechen. Aber auch in Kärnten lassen die gemessenen Werte der Wetterstationen von der Intensität der Gewitter ahnen: 25,6 Liter/m^2 in der letzten Stunde nördlich von Villach und 81 km/h Sturmböen bei Klagenfurt.
Die Zwischenbilanz über den heutigen Blitzverlauf ergibt eine bunte Karte, die einerseits die Gewitter vom Vormittag/Mittag in Ober- und Niederösterreich zeigt, wie auch die aktuellen Gewitter der letzten Stunden – die kräftige Zelle erneut in Oberösterreich und jene vom Tiroler Unterland bis nach Graz
+++ Update 19:00 Uhr +++
Wie die Sturmböen in Oberösterreich (93 km/h jetzt am Flughafen Linz), so die Überflutungen auch im Süden: bei 17,8 Liter auf den Quadratmeterin Dellach im Drautal in nur 40 Minuten kein Wunder.
+++ Update 18:50 Uhr +++
Die kräftige Gewitterzelle, die vor Kurzem über Graz hinwegzog, bracht auch Hagel mit sich:
Volltreffer in Reichersberg im Innviertel:
Die bayrische Superzelle soeben Reichersberg getroffen und dabei für eine orkanartige Böe mit 108 km/h gesorgt (außerdem für einen Temperatursturz von 27,6°C auf 19,3°C binnen 10 Minuten).
Auf ihrem weiteren Weg südostwärts schrammt sie an Ried vorbei und zieht weiter auf Wels zu. Stellen Sie sich dort auf ebenso schwere Böen und Hagel ein!
+++ Update 17:15 Uhr +++
Erneut bemühen wir das Radarbild, denn ganz klassisch nach Lehrbuch erleben wir in Kärnten einen Zell-Split – ein Gewitter, das sich teilt. Der südliche Teil zieht nun südostwärts Richtung Hermagor, der nördliche weiter nach Osten.
Weiters gilt erhöhte Vorsicht im Großraum Graz, da dort mehrfach Gewitter auslösen!
Und als dritten Gefahrenpunkt müssen wir den Bereich zwischen Schärding, Braunau und Ried im Innkreis vorwarnen vor der kräftigen Superzelle, die aus Niederbayern in der kommenden halben Stunde das Innviertel erreicht. Mäßiger Hagel ist dabei zu erwarten:
+++ Update 16:30 Uhr +++
Nach einer kurzzeitig etwas ruhigeren Phasen haben nun wieder ein paar Gewitter ausgelöst. Während sich jenes im Waldviertel bereits wieder zu einem Schauer abgeschwächt hat, ziehen vom Tiroler Unterland über die Hohen Tauern bis in die Südsteiermark Gewitter langsam ostwärts.
Erhöhte Vorsicht gilt daher momentan für Spittal an der Drau und von Deutschlandsberg bis Leibnitz:
Besonders aber in Bayern sind derzeit schwere Gewitter samt Hagel unterwegs, die zudem etwas schneller ostwärts ziehen. Es bleibt abzuwarten, ob und wo sie Österreichen erreichen.
+++ Update 14:50 Uhr +++
Ein Blick auf das Satellitenbild zeigt nicht nur die quer über Deutschland liegende Kaltfront, sondern auch dass bzgl. Gewitter derzeit nicht viel los ist in Österreich. Einzig westlich von Spittal an der Drau ist aktuell ein Gewitter am Entstehen. Die roten Pluszeichen stehen dabei für die aktuellen Blitze.
Auch in den kommenden Stunden sind noch weitere Gewitter im Süden zu erwarten.
+++ Update 13:15 Uhr +++
Derzeit gibt es große Temperaturkontraste in Österreich. Während im Mühl- und Waldviertel nur knapp 20 Grad gemessen werden, ist es in Unterkärnten mit bis zu knapp 33 Grad in St. Andrä im Lavanttal schwülheiß. Entsprechend herrscht am Nachmittag vor allem im Süden erhöhte Gewittergefahr.
+++ Update 12:55 Uhr +++
Die Gewitter im Norden des Landes haben nachgelassen, sind aber aktuell noch für teils kräftigen Wind in Teilen Niederösterreichs verantwortlich.Anbei die gemessenen Windspitzen:
71 km/h Klausen-Leopoldsdorf
63 km/h St. Pölten
62 km/h Retz
62 km/h Gumpoldskirchen
+++ Update 12:30 Uhr +++
Vor allem im südlichen Bergland steigt die Gewitterneigung nun langsam an, in der Gurktaler Alpen ist knapp nördlich der Flattnitz vor wenigen Minuten eine Gewitterzelle entstanden.
+++ Update 12:00 Uhr +++
Anbei ein Video aus dem Waldviertel. Etwa in Weitra wurden Böen bis 61 km/h gemessen, wobei die Station nicht direkt getroffen wurde.
Seit gut 15 min geht das so. Wie befürchtet, dürfte sich das Gewitter hier irgendwo gedreht haben und schaufelt unermüdlich Wasser heran, auch die Windgeschwindigkeiten sind ziemlich krass. Dass der Wind so lange anhält habe ich schon lange nicht mehr erlebt… pic.twitter.com/11WPUtNqfV
Das Gewitter im Waldviertel zieht derzeit mit stürmischen Böen über Karlstein an der Thaya hinweg und verlagert sich demnächst nach Tschechien. Ein weitere Gewitter zieht derzeit in der nördlichen Obersteiermark über das Untere Ennstal zwischen Admont und Hieflau hinweg.
+++ Update 11:30 Uhr +++
Das Gewitter im Waldviertel ist weiterhin sehr kräftig und zieht in Richtung Karlstein an der Thaya. Anbei ein Webcambild aus Groß-Siegharts.
+++ Update 11:15 Uhr +++
Im Oberen Waldviertel bei Kirchberg am Walde ist ein kräftiges Gewitter entstanden. Das Gewitter zieht ostwärts und sorgt für Hagel- und Sturmgefahr! Eine Konvergenzlinie liegt derzeit quer über dem Westen Niederösterreichs, hier können in der kommenden Stunde weitere Gewitter entstehen.
+++ Update 11:05 Uhr +++
In Oberösterreich wurden bereits knapp 10.000 Blitzentladungen gemessen. Die Gewitter haben hier neben Starkregen auch für stürmische Böen gesorgt, anbei die bislang stärksten gemessenen Windböen:
68 km/h Rohrbach
65 km/h Wolfsegg
64 km/h Reichersberg
61 km/h Kremsmünster
in Unterach am Attersee wurde zudem 16 mm Regen innerhalb von einer Stunde gemessen.
+++ Übersicht +++
Österreich liegt am Montag südlich einer Kaltfront, die sich von Nordfrankreich quer über Deutschland bis nach Polen erstreckt. Im Vorfeld der Kaltfront gelangen weiterhin feuchtwarme und labil geschichtete Luftmassen ins Land, so sind in Salzburg und Oberösterreich bereits seit den Morgenstunden mitunter kräftige Gewitter durchgezogen. Die Gewitter erfassen nun auch das Most- und Waldviertel, am Nachmittag sind dann auch im östlichen Flachland sowie im Süden örtlich kräftige Gewitter zu erwarten. Örtlich besteht die Gefahr von Hagel, Starkregen und Sturmböen!
Am Abend ziehen im Norden mit Ankunft der Kaltfront neuerlich Schauer und Gewitter durch, etwas geringer bleibt die Gewitterneigung dagegen im Bodenseeraum sowie im äußersten Südosten.
Die erste Junihälfte verlief im landesweiten Flächenmittel bereits um 1,3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020, wobei die größten Abweichungen um +2 Grad in der Silvretta sowie in Osttirol und Kärnten verzeichnet wurden. In den kommenden Tagen werden die Abweichungen weiter ansteigen, so steht am Sonntag steht der bislang heißeste Tag des Jahres an. Entlang der Nordalpen von Vorarlberg bis ins Mostviertel steigen die Temperaturen örtlich auf bis zu 36 Grad.
PETRA bringt heiße Luft
Verantwortlich für die erste große Hitze des Jahres ist ein nahezu ortsfestes Tiefdruckgebiet namens PETRA mit Kern über dem Ostatlantik bzw. der Biskaya. An der Ostflanke des Tiefs gelangen mit einer südlichen bis südwestlichen Strömung heiße Luftmassen nach Mitteleuropa, wobei die größte Hitze die Regionen westlich und nördlich von Österreich trifft. So sind am Wochenende selbst in einem Streifen von Nordfrankreich bis in die Mitte Deutschlands recht verbreitet Temperaturen zwischen 35 und 39 Grad zu erwarten.
Sonniges Wochenende
Am Samstag und Sonntag dominiert in Österreich bei höchstens harmlosen Schleier- oder Quellwolken verbreitet der Sonnenschein. Dazu bleibt es weitgehend trocken, nur ganz vereinzelt sind in den westlichen Nordalpen am späten Sonntagnachmittag lokale Hitzegewitter nicht ausgeschlossen. Die Temperaturen steigen am Samstag auf 28 bis 34 Grad und am Sonntag auf 30 bis 36 Grad. Die höchsten Temperaturen sind unter leichtem Föhneinfluss von Vorarlberg bis ins Mostviertel zu erwarten.
Zu Wochenbeginn bleibt es sehr heiß mit Temperaturen zwischen 29 und 35 Grad, die Gewittergefahr steigt aber vor allem im Berg- und Hügelland an.
Außergewöhnliche Juni-Hitze
Temperaturen um 35 Grad sind in den vergangenen Jahren häufiger geworden, sind aber weiterhin außergewöhnlich. Beispielsweise in Bregenz und Salzburg wurde die 35-Grad-Marke im Juni überhaupt erst dreimal seit Messbeginn erreicht. Im Zuge des Klimawandels erreicht die nordafrikanische Hitze den Alpenraum jedoch immer früher im Jahr. Im vergangenen Jahr wurden Temperaturen um 35 Grad erstmals am 21. sowie am 24. Juni im Südosten gemessen, im Rekordjuni 2019 sogar in jedem Bundesland. Der absolute Monatsrekord liegt bei 38,6 Grad, gemessen in Waidhofen an der Ybbs am 20.6.2013.
Die kräftigsten Gewitter sind für heute durch, die verbliebenen Gewitter werden nun auch von Stunde zu Stunde weniger. Daher beenden wir unseren heutigen Liveticker und bedanken uns fürs Mitlesen! Bis demnächst an gleicher Stelle 🙂
+++Update 18:15 Uhr+++
Beeindruckende Strukturen bei den Gewittern, hier eingefangen vor Kurzem in Kirchberg an der Pielach.
+++Update 17:45 Uhr+++
Nachhaltig abkühlen wird es mit den Gewittern nicht – nur kurzfristig. In Vorarlberg, hinter der Störungszone, geht der Tag freundlich zu Ende. Derzeit ist Feldkirch sogar der wärmste Ort des Landes mit knapp 30 Grad!
+++Update 17:30 Uhr+++
Man kann anhand der Blitzdichte (also Blitze pro Quadratkilometer) gut sehen, wo die heftigsten Gewitter bis jetzt gewütet haben: Jene Zelle, die von der Packalpe zur slowenischen Grenze gezogen ist, stellt hier die anderen Gewitter ziemlich in den Schatten!
+++Update 17:15 Uhr+++
Hier der Überblick der aktuellen Gewitterherde anhand der Blitzentladungen. Alte Blitze sind dunkel – neue Blitze sind gelb dargestellt. Im Westen hat sich die Situation nun schon beruhigt, die stärksten Gewitter derzeit in Niederösterreich un der Steiermark:
+++Update 17:00 Uhr+++
Mittlerweile regnerisch auch in Wien, der Regen hält jetzt einige Zeit an und auch Blitze sind immer wieder mit dabei!
+++Update 16:45 Uhr+++
Schon 30.000 Blitze heute, die Hälfte davon geht auf das Konto der Steiermark:
+++Update 16:30 Uhr+++
Das kräftigste Gewitter geht momentan nördlich von Eisenstadt nieder und zieht ostwärts Richtung Neusiedl und Bruck/Leitha. In diesem Bereich intensiver Regen und Hagel!
+++Update 16:20 Uhr+++
Blick von Bad Vöslau auf das heftige Gewitter im südlichen Wiener Becken. Danke an Storm Science Austria für das tolle Bild:
+++Update 16:15 Uhr+++
Große Temperaturunterschiede derzeit – je nach Sonne oder Gewitter. In der Wiener Innenstadt noch immer 29 Grad, in Weitra (Waldviertel) hat es mit einem Gewitter auf 14 Grad abgekühlt.
In der Bundeshauptstadt wird es auch demnächst nass!
+++Update 16:00 Uhr+++
Vorsicht im südlichen Wiener Becken. Hier hat sich eine sehr kräftige Gewitterzelle gebildet, rechnet hier mit intensivem Regen und auch Hagel. Hier ein Webcambild der A2 beim Knoten Wiener Neustadt:
+++Update 15:30 Uhr+++
Aktuelle Übersicht der Gewitter: Jetzt geht es auch langsam im Osten und Nordosten los, die Gewitter im Waldviertel nehmen Kurs auf Wien. Mal sehen, ob sie es schaffen…
+++Update 15:20 Uhr+++
Die Gewitter bilden sich heute in sommerlich warmer/heißer Luft, 4 Stationen im Land haben bis dato die 30-Grad-Marke geknackt.
+++Update 15:00 Uhr +++
Anbei ein Hagelbild aus der Südweststeiermark. Ähnlich groß war der Hagel auch örtlich im Lavanttal und in den Karawanken.
+++Update 14:45 Uhr +++
Vor allem entlang der Südgrenze von den Karawanken bis in die Südsteiermark gehen derzeit heftige Gewitter mit Starkregen und Hagel nieder. Diese Gewitter reichen gut 14 km hoch. Ein weiteres hochreichendes Gewitter erfasst nun das Obere Waldviertel, aber auch im Mittelburgenland entstehen nun Schauer und Gewitter.
+++Update 14:30 Uhr +++
Anbei ein Video aus Maria Lankowitz (westlich von Köflach).
In Wolfsberg wurde Hagel mit einem Durchmesser von etwa 3 bis 4 cm beobachtet, siehe hier sowie hier
+++Update 14:20 Uhr +++
Auch im Raum Hartberg zieht derzeit ein Gewitter durch, anbei ein aktuelles Bild der Gewitterzelle.
+++Update 14:15 Uhr +++
Die stärksten Gewitter gehen derzeit rund um die Koralpe nieder. In den kommenden Stunden verlagert sich der Schwerpunkt der Gewitter in den Nordosten des Landes, wo derzeit noch verbreitet die Sonne scheint. In Tschechien sind bereits erste kräftige Gewitterzellen entstanden, diese ziehen in Richtung Waldviertel.
+++Update 14:10 Uhr +++
Derzeit gibt es große Temperaturkontraste: In Ferlach wurde soeben die 30-Grad-Marke erreicht und auch im östlichen Flachland liegen die Temperaturen bei 28 oder 29 Grad. In Tirol und Salzburg hat es teils auf unter 20 Grad abgekühlt, wie etwa in St. Johann i im Pongau mit 17,5 Grad.
Anbei aktuelles Infrarot-Satellitenbild, welches die Temperaturen an der Wolkenobergrenze zeigt. Je kälter die Temperatur, desto höher reichen die Gewitterwolken. Derzeit stechen vor allem die Wolken im nördlichen Unterkärnten sowie westlich von Graz stark heraus, stellenweise werden hier etwa -63 Grad ermittelt. Damit reichen die Gewitterwolken gut 13 km hoch.
+++Update 13:35 Uhr +++
In Neumarkt wurde vor wenigen Minuten eine Böe von 100 km/h gemessen. Anbei die Spitzen in den verfangenen drei Stunden in den Niederungen:
100 km/h Neumarkt (ST)
97 km/h St. Michael im Lungau (S)
75 km/h Hochfilzen (T)
73 km/h Bischofshofen (S)
72 km/h Zell am See (S)
72 km/h Friesach (K)
+++Update 13:15 Uhr +++
Vor allem im nördlichen Unterkärnten sowie zwischen dem Packsattel und Graz ziehen aktuell kräftige Gewitter durch, die Unwettergefahr nimmt in den Gebieten südlich bzw. südöstlich dieser Gewitter zu! Ein weiteres Gewitter ist südöstlich von München entstanden und zieht nach Salzburg.
+++Update 12:50 Uhr +++
Die Gewitter im Murtal ziehen derzeit in Richtung Grazer Bergland. Die Hagel- und Sturmgefahr nimmt nach Südosten hin zu! Weitere Gewitter ziehen nordöstlich der Tauern sowie im Grenzbereich zu Bayern durch.
+++Update 12:20 Uhr +++
Derzeit gehen vor allem in den Nordalpen vom Außerfern über die Salzburger Gebirgsgaue bis in die Obersteiermark örtlich Schauer und Gewitter nieder. In Hochfilzen wurde soeben eine Sturmböen von 75 km/h gemessen. Der Schwerpunkt der Gewitter wird sich in den kommenden Stunden in den Südosten verlagern, aber auch vom Waldviertel ostwärts nimmt die Gewitterneigung langsam zu.
+++Update 12:00 Uhr +++
Das kräftige Gewitter im Tiroler Unterland zieht aktuell über den Raum St. Johann in Tirol hinweg. Vorsicht vor Starkregen, kleinem Hagel und Sturmböen!
Anbei zwei Webcambilder des Gewitters zwischen Wörgl und Kufstein (via www.foto-webcam.eu). In Achenkirch sowie auch in Windischgarsten wurden vor wenigen Minuten Böen um 60 km/h gemessen.
+++Update 11:15 Uhr +++
Das aktuell kräftigste Gewitter zieht derzeit vom Rofan ins Unterinntal (Raum Wörgl), hier kann es demnächst zu Starkregen, kräftigen Windböen und kleinem Hagel kommen. Weitere Gewitter sind im Berchtesgadener Land sowie im Raum Windischgarsten unterwegs. Die Gewitter ziehen mit etwa 50 bis 55 km/h ost- bis südostwärts.
+++Update 10:55 Uhr +++
Bei Gewittern sorgen Hagel und Sturm zwar oft für die höchsten Sachschäden, allerdings wird der klassische Blitz oft als Gefahrenquelle für den Menschen vernachlässigt. Ein paar Infos zum Thema Schrittspannung sowie generelle Verhaltenshinweise bei Gewittern findet ihr hier.
+++Update 10:30 Uhr +++
Am aktuellen Satellitenbild sieht man die hochreichenden Gewitterwolken (helles weiß) über Teilen Nordtirols. Auch in Oberösterreich sind erste gewittrige Schauer entstanden, im Süden und Osten scheint dagegen bei höchstens harmlosen Schleierwolken verbreitet die Sonne.
+++Update 10:05 Uhr +++
Die Gewitter entlang der westlichen Nordalpen bringen vorerst starken Regen, kräftige Windböen und kleinen Hagel. Im Laufe des Tages sind vor allem im Südosten dann auch Gewitter mit großem Hagel und Sturmböen möglich.
Anbei zwei Meldungen aus dem Allgäu. Diese Gewitter ziehen aktuell über das Außerfern hinweg,
In Vorarlberg ziehen bereits seit den Morgenstunden Schauer und Gewitter durch, hier gab es bereits mehr als 600 Blitzenladungen. Mittlerweile sich auch erste kräftige Gewitter unterwegs, diese ziehen aktuell über den Allgäu bzw. das Außerfern hinweg.
+++ Übersicht +++
Österreich liegt am Donnerstag im Einflussbereich feuchtwarmer und energiereicher Luftmassen. Der Hochdruckeinfluss lässt dabei nach und aus Westen zieht tagsüber ein Tiefausläufer durch, somit muss man verbreitet mir einer zunehmenden Schauer- und Gewitterneigung rechnen. Bei teils starker Windscherung sind vor allem im Süden und Osten auch kräftige Gewitter zu erwarten mit der Gefahr von teils großem Hagel und Sturmböen!
Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit, eine labile Schichtung der Atmosphäre sowie ein Mechanismus, der die Luft zum Aufsteigen bringt. Letzteres kann beispielsweise ein Zusammenströmen der Luft in Bodennähe oder eine Front sein. Für die Entstehung schwerer Gewitter ist zusätzlich noch eine Zunahme der Windgeschwindigkeit mit der Höhe notwendig, da diese den Gewittern ermöglicht, sich über längere Zeit hinweg am Leben zu erhalten (die sog. Windscherung).
Blitzreiche Steiermark
Graz hat „die Ehre“ die blitzreichste Hauptstadt ihrer geographischen Lage am Rande der Alpen zu sein. Die Stadt liegt im sogenannten Grazer Becken und wird umgeben vom Grazer Bergland im Norden und dem Oststeirischen Hügelland im Süden. Dabei stellt die im Südosten Österreichs oft sehr warme und feuchte Luft aus dem nahen Mittelmeerraum in Zusammenspiel mit dem Steirischen Bergland eine besonders gute Voraussetzung für Gewitter dar, da hohe Luftfeuchtigkeit zusätzliche Energie für kräftige Gewitterentwicklungen bietet. Weiters hält sich rund um Graz bei Kaltfrontdurchgängen lange Zeit schwülwarme Luft, da die bodennahe Kaltluft erst von den Alpen über Wien hinweg umgeleitet wird und zeitlich verzögert im Südosten ankommt. In mittleren Höhenlagen findet aber dennoch eine Temperaturabnahme statt, was zu eine labilen Luftschichtung führt.
Zugrichtung: Graz
Sehr oft entstehen die Gewitter im angrenzenden Berg- und Hügelland der West- und Obersteiermark: Ganz besonders im Semmering-Wechsel-Gebiet, in den Fischbacher Alpen, im Grazer Bergland, im Bereich der Niederen Tauern oder über der Koralpe, da es hier regelmäßig zu zusammenströmenden Winden aus unterschiedlichen Richtungen kommt. Bei einer meist südwest- bis nordwestlichen Höhenströmung ziehen die Gewitter dann in Richtung Graz. Der Grazer Hausberg Plabutsch, der an der westlichen Stadtgrenze in einer Nord-Süd-Ausrichtung liegt, stellt mit seinen 754 m keine Barriere dar.
Im Mai wurden in der Steiermark mehr als 70.000 Blitzentladungen verzeichnet, dabei kam es mitunter auch zu kräftigen Gewittern, wie beispielsweise am 27. Mai.
Meteorologisch gesehen ist die Schafskälte eine sogenannte Singularität, also ein Witterungsereignis, welches in einem begrenztem Zeitraum immer wieder an einem ähnlichen Datum auftritt. Bei der Schafskälte handelt es sich um einen Kälterückfall in Mitteleuropa im Frühsommer, meist im Zeitraum zwischen dem 4. und 20. Juni mit einem Maximum der Häufigkeit um den 11. Juni. Eine ähnliche Singularität stellen im Mai die Eisheiligen dar.
Kälte und Schafe?
Allgemein ist die Schafskälte weniger im Flachland sondern vielmehr in höheren Lagen im Gebirge von Bedeutung, was auch zum Namen dieser Wetterlage führt. So können plötzliche Kälteeinbrüchen für frisch geschorene Schafe durchaus bedrohlich sein, besonders für Muttertiere und Lämmer in hochgelegenen Almgebieten. In den Nordalpen gehen solche Kaltlufteinbrüche manchmal auch mit Schnee bis in mittlere Höhenlagen um etwa 2000 m einher.
— Daniel Gerstgrasser (@danivumalvier) June 7, 2020
Unregelmäßiges Ereignis
Im Laufe des Junis erfassen zwar immer wieder kühle Luftmassen Mitteleuropa, allerdings gibt es kein fixes Datum für die Schafskälte. So führten Auswertungen der Jahre 1881 bis 1947 mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von über 80 Prozent zu einer Häufung um den 11. Juni, allerdings auch mit einer Streuung vom 4. bis zum 20 Juni. Etwas neuere Analysen aus den Jahren 1986 bis 1991 ergeben für das Auftreten dieser Singularität im Mittel die Zeit vom 11. bis zum 20 Juni. Auch eine Analyse der MeteoSchweiz zeigt, dass die Analyseperiode für den Zeitpunkt sowie die Dauer der Schafskälte eine wesentliche Rolle spielt, so war sie etwa in Davos am stärksten im Zeitraum 1931 bis 1960 ausgeprägt.
Österreich liegt seit mehreren Tagen im Bereich einer Luftmassengrenze, welche feuchtwarme Luftmassen im Mittelmeerraum von kühler, maritimer Luft über dem nördlichen Mitteleuropa trennt. Im Vorfeld eines Tiefs über Westeuropa namens JASNA erfasst die energiereiche Luft derzeit weite Teile Österreichs, so sind am Donnerstag vor allem in Kärnten und der Steiermark erste kräftge Gewitter zu erwarten. Am Freitag steigen die Temperaturen wieder landesweit auf ein sommerliches Niveau, allerdings wird die warme Luft nicht von einem Hoch begleitet, weshalb regional wieder kräftige Gewitter zu erwarten sind.
Vor allem von Vorarlberg bis ins Innviertel herrscht am Freitagnachmittag und -abend örtlich Unwettergefahr. Stellenweise kann es am Alpennordrand zu Starkregen, großem Hagel und Sturmböen kommen. Auch sonst entstehen im Bergland lokale Hitzegewitter, vorerst ruhig und mit bis zu 30 Grad sommerlich warm gestaltet sich das Wetter in den südlichen Becken sowie im Osten. In der Nacht steigt die Gewitterneigung dann auch hier an.
Sonne und Gewitter
Der Samstag hat sommerliche Bedingungen zu bieten, über weite Strecken des Tages scheint die Sonne. Allerdings ist weiterhin kein beständiges Wetter zu erwarten, so muss man im Laufe des Tages vor allem im Berg- und Hügelland lokal mit kräftigen Hitzegewittern rechnen. Oft trocken bleibt es bevorzugt im äußersten Süden sowie im westlichen Donauraum. Die Temperaturen steigen auf 25 bis 31 Grad.
Zu Pfingsten neuerlich Unwettergefahr
Am Pfingstsonntag setzt sich das sommerliche Wetter fort, allerdings nimmt die Unwettergefahr aus Westen wieder zu. Besonders von Vorarlberg bis nach Oberösterreich und in der Obersteiermark sind ab dem Nachmittag kräftige Gewitter zu erwarten. Streckenweise besteht die Gefahr von ergiebigen Regenmengen, Hagel und stürmischen Böen. Im Süden und Osten scheint weiterhin häufig die Sonne, ab dem Abend steigt die Gewitterneigung generell an. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 und 30 Grad.
Der Pfingstmontag präsentiert sich von seiner unbeständigen Seite, von der Früh weg sind teils kräftige Schauer und Gewitter einzuplanen, regional sind auch große Regenmengen möglich. Die Sonne zeigt sich vor allem im Flachland zeitweise und die Temperaturen gehen leicht zurück.
Der Mai war zwar außergewöhnlich warm, die vergangenen drei Tage waren aber kühler als üblich und zuletzt wurde am 27.5. ein Sommertag verzeichnet. Der kurze, kühle Wetterabschnitt wird aber bereits heute beendet, so steigen die Temperaturen am Nachmittag bei überwiegend sonnigem Wetter auf 25 bzw. lokal auch 26 Grad im Osten des Landes, was per Definition einem Sommertag entspricht.
Gewitter in der Nacht
Im Laufe des Nachmittags entstehen im westlichen Bergland aber erste Regenschauer, die sich im Laufe des Abends unter Verstärkung entlang der Nordalpen ostwärts ausbreiten. Auf dem Weg nach Osten treffen sie auf zunehmend feuchtwarme Luft, somit steigt die Gewitterbereitschaft vor allem ab etwa Salzburg ostwärts an. Bei starker Höhenströmung werden die Bedingungen für Gewitter also am Abend günstiger und kurz vor Mitternacht zeichnen sich dann besonders im östlichen Flachland Schauer und Gewitter ab. Die Unwettergefahr hält sich in Grenzen, vom Traunviertel bis ins östliche Flachland kann es aber dennoch streckenweise zu teils stürmischen Windböen um 60 km/h, Starkregen und kleinem Hagel kommen.
Beständig unbeständig
Wie bereits am Wochenende angekündigt, steigen die Temperaturen im Laufe der zweiten Wochenhälfte weiter an und zum Wochenende hin wird es schwülwarm. Ab Freitag ist regional auch die 30-Grad-Marke in Reichweite. Das Wetter gestaltet sich allerdings nach wie vor unbeständig, da wir weiterhin im Bereich eine Luftmassengrenze liegen, die sich quer über Mitteleuropa erstreckt. Diese kommt zwar langsam nordwärts voran, weshalb die Temperaturen hierzulande ansteigen, die warme Luft wird aber nicht von einem Hoch begleitet. Kleine Randtröge (Tiefausläufer) nördlich der Alpen sorgen dagegen nahezu täglich vor allem im Bergland für Schauer und Gewitter, wobei die Unwettergefahr in der zunehmend energiereichen Luft speziell ab Donnerstag zunimmt.
Der Mai 2022 schließt mit einer Abweichung von +2 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 wärmer als üblich ab. Eine regional vergleichbare bzw. landesweit noch ausgeprägtere Abweichung gab es zuletzt im Mai 2018, welcher der wärmste Mai seit mehr als 150 Jahren war. Besonders markante Abweichungen teils über +2,5 Grad wurden heuer von Vorarlberg bis Oberkärnten beobachtet. In diesen Regionen war es einer der wärmsten bzw. lokal wie in Bregenz und Lienz sogar der wärmste Maimonat seit Messbeginn. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit +1,5 bis +2 Grad dagegen im äußersten Norden sowie im östlichen Bergland aus.
Wenig Schnee und ein rekordwarmer Mai – die denkbar schlechteste Kombi für unsere Gletscher.
Am Hohen #Sonnblick auf 3100 Meter bilanziert der Mai 2022 erstmals seit 1886 mit einer nicht negativen Mitteltemperatur – der bisherige Mairekord lag bei -0,5 Grad (1958 & 2018). pic.twitter.com/HQ0MgcP8h6
Verantwortlich für die milde Gesamtbilanz waren zahlreiche Tiefs über dem Ostatlantik bzw. Hochdruckgebiete über dem Mittelmeerraum, wobei mit einer südwestlichen Strömung wiederholt warme Luftmassen nach Österreich gelangten. Am 11. Mai wurde in Wien und Innsbruck erstmals die 30-Grad-Marke erreicht. Zur Einordnung: Im Mittel von 1991 bis 2020 wäre der erste Hitzetag etwa in der Tiroler Landeshauptstadt am 27. Mai zu erwarten, im Klimamittel von 1961 bis 1990 gar erst am 21. Juni. Der Mai 2022 bestätigt den allgemeinen Trend, dass die ersten Hitzetage immer früher auftreten. In Summe wurde in jeder Landeshauptstadt mindestens ein Hitzetag verzeichnet, wobei Innsbruck mit 4 an der Spitze liegt. Einige neue Monatsrekorde wurden zudem in Vorarlberg aufgestellt, wo am 20. Mai in Bludenz bis zu 33,7 Grad und in Schoppernau 30,8 Grad erreicht wurden. Ein nennenswerter kühler Wetterabschnitt wurden erst am Monatsende beobachtet, wobei die Schneefallgrenze kurzzeitig gegen 1600 m sank. Auch von den Eisheiligen fehlte jede Spur und die Schneelage im Hochgebirge ist sehr gering für die Jahreszeit.
Teils nass, teils trocken
Der Mai brachte im Flächenmittel nahezu durchschnittliche Regenmengen, allerdings gab es große regionale Unterschiede. So war der Monat von Tirol über das zentrale und östliche Bergland bis ins Mittelburgenland sowie im äußersten Nordosten niederschlagsreicher als üblich, während es vor allem in Teilen Vorarlbergs sowie von Oberösterreich bis ins Nordburgenland meist zu trocken war. Verantwortlich für die markanten Unterschiede waren mehrere intensive Gewitterlagen, wie sie sonst meist erst im Sommer vorkommen. So gab es im Bereich der Tauern und im Aflenzer Becken ein Plus von fast 70%, während im Norden und Osten, wie etwa in Wolfsegg oder Groß-Enzersdorf, örtlich weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge fiel.
Kräftige Gewitter
In Summe wurden österreichweit 220.600 Blitzentladungen erfasst, davon allein 72.000 in der Steiermark. Dieser Wert liegt deutlich über dem Mittel von 2011 bis 2020 und stellt den höchsten Wert seit Mai 2018 dar. Örtlich gab es auch heftige Gewitter mit ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit und teils großem Hagel, wie etwa in Kärnten am 27.5.
Das Soll an Sonnenstunden wurde vom Bodensee über Oberösterreich bis ins östliche Flachland erreicht oder übertroffen. Teils etwas weniger Sonnenschein als üblich gab es dagegen am Alpenhauptkamm sowie im Süden und Südosten des Landes.
Extremwerte Mai 2022
Stand: Montag, 30.05.2022, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
33,7 Grad Bludenz (V, 14.); entspricht neuem Monatsrekord für Vorarlberg
32,9 Grad Haiming (T, 14.)
32,6 Grad Innsbruck (T, 14.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-2,8 Grad Schwarzau / Moorbad Harbach (NÖ, 3.)
-0,6 Grad Radstadt (S, 3.)
-0,4 Grad Zwettl (NÖ, 19.)
Sommertage (Höchstwert >25 Grad)
16 St. Andrä im Lavanttal (K)
14 Bad Radkersburg (ST), Ferlach (K)
13 u.a. Innsbruck (T), Klagenfurt (K), Lienz (T)
Vorläufig nasseste Orte
181 Liter pro Quadratmeter Präbichl (ST)
163 Liter pro Quadratmeter Reichenau an der Rax (NÖ), Hochfilzen (T)
153 Liter pro Quadratmeter Semmering (NÖ)
Vorläufig trockenste Orte
17 Liter pro Quadratmeter Groß-Enzersdorf (NÖ)
23 Liter pro Quadratmeter Melk (NÖ)
26 Liter pro Quadratmeter Eisenstadt (B)
Vorläufig sonnigste Stationen
264 Sonnenstunden Mörbisch (B)
256 Sonnenstunden Neusiedl am See (B)
255 Sonnenstunden Podersdorf (B)
Stärkste Windspitzen Niederungen
99 km/h Hartberg (ST, 21.)
94 km/h Golling (S, 20.)
93 km/h Haiming (T, 20.)
In Summe gab es 7 deutlich zu warme Tage (mit der größten Tagesabweichung am 20.5.) und 1 deutlich zu kalten Tage (gestern, am 29.5.). pic.twitter.com/EG7HfFrHbd
Österreich liegt im Laufe der kommenden Woche zwischen reger Tiefdrucktätigkeit über Nordeuropa und einem sich verstärkenden Hoch über dem Mittelmeerraum. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei bereits in der ersten Wochenhälfte wieder warme Luftmassen nach Österreich. Pünktlich zu Beginn des meteorologischen Sommers am 1. Juni sind somit vielerorts wieder sommerliche Temperaturen in Sicht.
Zunehmende Gewitterneigung
In der zweiten Wochenhälfte steigen die Temperaturen noch etwas an, vor allem im Süden und Osten zeichnen sich auch Spitzen um 30 Grad ab. Das Wetter bleibt jedoch unbeständig und in der zunehmend schwülen Luft zeichnen sich regional kräftige Gewitter samt Unwettergefahr ab.
Der Ausblick im Detail
Am Montag scheint im Osten, im Donauraum und am Bodensee zeitweise die Sonne. In den Alpen überwiegen dagegen die Wolken und vor allem in der zweiten Tageshälfte gehen vom Tiroler Alpenhauptkamm bis in die Obersteiermark einige Regenschauer nieder. Mit 14 bis 22 Grad beginnt sich die Luft langsam wieder zu erwärmen.
Der Dienstag hat vor allem im Norden und Osten einige Sonnenstunden zu bieten. Von Vorarlberg bis in die Steiermark ziehen einige Wolken durch und ab Mittag gehen im Bergland erste Regenschauer nieder. Gegen Abend wird es an der Alpennordseite von Westen her vermehrt nass und stellenweise gewittrig, im Süden bleibt es dagegen meist trocken. Die Höchstwerte liegen von West nach Ost zwischen 18 und 26 Grad.
Am Mittwoch kommt vor allem im Flach- und Hügelland häufig die Sonne zum Vorschein. Im Tagesverlauf werden die Wolken aus Westen aber neuerlich dichter und über den Bergen bilden sich Quellwolken. In der zweiten Tageshälfte breiten sich von Vorarlberg bis Oberösterreich Schauer und lokale Gewitter aus, meist trocken bleibt es dagegen in den südlichen Becken und im östlichen Flachland. Die Temperaturen erreichen maximal 20 bis 28 Grad.
Der Donnerstag beginnt gebietsweise mit Restwolken, an der Alpennordseite und im Nordosten vereinzelt auch mit Regenschauern. Am Vormittag kommt verbreitet die Sonne zum Vorschein, nachfolgend bilden sich aber neuerlich Regenschauer und teils kräftige Gewitter, dabei besteht örtlich die Gefahr von Sturmböen und Hagel. Die Temperaturen steigen auf 22 bis 30 Grad.
Am Freitag und zu Beginn des Wochenendes setzt sich das sommerliche, aber unbeständige Wetter fort. Im Westen und Norden geht es am Wochenende mit den Temperaturen tendenziell wieder langsam etwas bergab. Im Süden und Osten wird es schwül und sommerlich heiß, allerdings drohen hier auch heftige Gewitter.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem Hoch über Südosteuropa und einem sich entwickelnden Randtief über Frankreich. Aus Südwesteuropa gelangen dabei außergewöhnlich warme Luftmassen in den Alpenraum, die Temperaturen steigen im Westen am Nachmittag auf bis zu 33 Grad, aber auch sonst sind verbreitet Höchstwerte um 30 Grad zu erwarten.
Lokal Rekorde in Reichweite
Die höchsten Temperaturen werden am Nachmittag mit bis zu 33 Grad im Rheintal, im Walgau und im Flachgau erwartet. Damit sind vor allem in Vorarlberg neue Stationsrekorde möglich. Beispielsweise liegt der Mairekord in Bregenz bei 32,2 Grad und in Feldkirch bei 33 Grad. In Innsbruck steht heute bereits der vierte Hitzetag in diesem Mai an, der Rekord liegt bei 6 (im langjährigen Mittel wären 1 bis 2 üblich).
Im Laufe des Nachmittags entstehen zunächst nur im östlichen Bergland von den Tauern über das Grazer Bergland bis ins Mittelburgenland lokale Hitzegewitter. In den Abend- und Nachtstunden steigt die Gewittergefahr aber auch an der Alpennordseite an, besonders im Grenzbereich zu Bayern und Tschechien sind auch starke Gewitter mit Sturmböen möglich. Noch heftigere werden in der Nordhälfte Deutschlands erwartet, mehr Infos dazu gibt es hier.
Erste Tropennacht?
Im Osten sind nach derzeitigem Sand nur vereinzelt Gewitter zu erwarten, in der zweiten Nachthälfte kommt aber voraussichtlich kräftiger Westwind auf. Damit zeichnet sich hier eine sehr laue Mainacht ab, in der Wiener Innenstadt sowie lokal auch im Mittelburgenland ist sogar eine Tropennacht möglich. Tropennächte sind im Mai selbst in der Wiener Innenstadt außergewöhnlich, zuletzt gab es eine am 30. Mai 2018.
Am Samstag Gewitter im Süden
Am Samstag ziehen an der Alpennordseite von der Früh weg einige Schauer und lokale Gewitter durch, im Donauraum und im Osten klingen vereinzelte Schauer in der Früh aber rasch ab und es wird häufig sonnig. Auch von Osttirol über das westliche und nördliche Kärnten bis in die Mur-Mürz-Furche scheint häufig die Sonne, noch weiter südlich gehen nach einem sonnigen Start aber kräftige Schauer und Gewitter nieder. Bei lebhaftem bis kräftigem Nordwestwind liegen die Höchstwerte zwischen 21 und 30 Grad.
Die alte Wetterregel beschreibt die Wichtigkeit ausreichender Regenmengen im späten Frühling für Natur und Landwirtschaft. Die vollständige Weisheit lautet:
„Mairegen bringt Segen, da wächst jedes Kind, da wachsen die Blätter und Blumen geschwind„.
Heutzutage wünschen sich viele Menschen möglichst immer Sonne und Wärme, aber längere Trockenheit kann trotz moderner Technik gravierende Folgen haben.
Steigender Wasserbedarf
Im Winter verdunstet nur wenig Wasser, somit sind auch im zeitigen Frühjahr die Böden durch Wasser aus Regen und Schnee meist feucht. Mit steigendem Sonnenstand kann jedoch täglich immer mehr Wasser verdunsten, das dann durch ausreichende Niederschläge nachgeliefert werden muss. Zudem beginnen die Pflanzen zu wachsen und bilden Blätter, über die weiteres Wasser verdunstet. Daher ist nun für gutes Pflanzenwachstum häufiger Regen besonders wichtig. Das widerspricht zwar dem Bild vom Wonnemonat Mai mit Sonnenschein und bestem Outdoor-Wetter, aber neben Landwirten wissen besonders Gartenbesitzer um die Wichtigkeit des Regens in dieser Zeit des Jahres.
Feuchtes Klima
In Mitteleuropa herrscht in den meisten Jahren gutes Wachstums-Wetter, denn im Laufe des Frühlings nehmen die Regenmengen im Mittel deutlich zu, um im Sommer ihr Maximum zu erreichen. Damit wird die mit dem Sonnenstand ansteigende Verdunstung ausgeglichen, als Folge davon haben wir dichte grüne Wälder und intensive und ertragreiche landwirtschaftliche Nutzung. Allerdings kann es auch zu viel des Guten geben: Hin und wieder kommt es im Spätfrühling oder Frühsommer zu anhaltendem, starkem Regen und in weiterer Folge zu Hochwasser. Zuletzt war das Ende Mai / Anfang Juni 2013 der Fall.
Und 2022?
Das Frühjahr war bislang deutlich zu trocken, besonders im Westen sowie teils auch im östlichen Flachland gab es deutlich weniger Niederschlag als üblich. Von März bis Anfang Mai gab es etwa im Tiroler Oberland weniger als 40% der üblichen Niederschlagsmenge. In diesen Regionen ist in den kommenden Wochen nennenswerte Regenmengen also besonders wichtig! Leicht überdurchschnittliche Mengen wurden lediglich rund um Graz gemessen.
Im Flachland gibt es die größte Wahrscheinlichkeit für eine Schneedecke im Mittel Anfang Februar. Mit zunehmender Seehöhe verschiebt sich der Zeitpunkt mit der maximalen Schneehöhe der Saison aber nach hinten, in höheren Tälern ist dies meist Ende Februar der Fall. Im Hochgebirge fällt der Niederschlag auch im Frühjahr noch großteils als Schnee, daher wird die maximale Schneehöhe in Lagen über 2000 m durchschnittlich erst Anfang April bzw. über 3000 m erst Ende April oder Anfang Mai erreicht.
Am Hohen Sonnblick liegen im Mai durchschnittlich 5 Meter Schnee, der Rekord liegt sogar bei 11,9 m gemessen am 9. Mai 1944. Derzeit ist die Schneedecke mit 2,75 m allerdings unterdurchschnittlich und kommende Woche steigt die Nullgradgrenze auf über 3000 Meter an. Auch am Tiroler Alpenhauptkamm sind die Schneehöhen unterdurchschnittlich, noch gravierender ist der Schneemangel allerdings in den Südalpen sowie teils auch in den Westalpen. In der folgenden Graphik sieht man die Abweichung zum Mittel der Tage mit Schneedecke in diesem Winter: Vor allem in mittleren Höhenlagen gab es vielerorts teils starke negative Abweichungen, mit der Ausnahme vom Klagenfurter Becken.
Akkumulation und Ablation
Die Massenbilanz eines Gletscher ergibt sich durch den Unterschied zwischen Akkumulation und Ablation im Laufe eines Jahres, wobei die Gesamtbilanz typischerweise am Ende des Sommers gezogen wird. Schneefall stellt den wichtigsten Prozess für die Akkumulation dar, wobei für manche Gletscher auch andere Faktoren wie etwa Lawinen eine Rolle spielen. Für die Ablation ist dagegen vor allem das Schmelzen im Sommer verantwortlich. Wenn das Akkumulations- und Ablationsgebiet am Ende des Sommers in etwa gleich groß sind, befindet sich der Gletscher im Gleichgewicht. Die Massenbilanz reagiert sehr empfindlich auf Veränderungen des Klimas und gibt Auskunft über die Gesundheit der Gletscher.
Für die Gletscher in den Alpen ist vor allem die Witterung in den Sommermonaten entscheidend, so sind feuchtkühle Sommer besonders wichtig, um größere Eisverluste zu verhindern. Weiters spielen aber auch die Niederschlagsmengen im Winter eine Rolle, so schützt eine mächtige Schneedecke die Gletscher länger von der Sonnenstrahlung im Sommer. Heuer ist davon auszugehen, dass große Teile der Gletscher früher als sonst ausapern werden, da einerseits weniger Schnee als üblich liegt, und andererseits auch noch erhöhte Mengen an Saharastaub in der Schneedecke enthalten sind. Diese werden im Laufe des Sommers wieder zum Vorschein kommen und den Schmelzprozess beschleunigen.
23 years of @glamos_ch winter mass balance monitoring on Swiss #glaciers.#Snow water equivalent on glaciers in 2022 is massively below average, especially in the South! The situation feels even worse as the last years (2018-2021) were characterized by rather good snow conditions pic.twitter.com/uSbceCsw9D
Hinzu kommt noch, dass die neueste Saisonprognose vom ECMWF auf einen überdurchschnittlich warmen sowie trockenen Sommer in Mitteleuropa hindeutet. Sollte diese Prognose eintreffen, sind heuer ungewöhnlich große Eisverluste in den Alpen zu befürchten, da die Kombination aus einem schneearmen Winter und einem sehr heißen Sommer stark negative Massenbilanzen wie etwa im Jahre 2003 zur Folge hat.
The latest seasonal modelling from ECMWF has among the strongest signals for above normal summer temperatures across most of #Europe that I’ve seen.
Driven by a strong +NAO pattern, which also means below normal rainfall away from the far north.
Before/after the dust (4)
The extent and magnitude of the March 2022 dust deposit is stunning.. Here the Central Eastern Alps (Austria) today 21 March vs. 01 March. Image width is 150 km. #Sentinel2@CopernicusEUpic.twitter.com/AUZ4vlZVYq
Am 2. Mai 2018 lag der Alpenraum am Rande eines Tiefdruckgebietes mit Kern über dem zentralen Mittelmeerraum. Mit einer südöstlichen Strömung gelangten dabei außergewöhnlich feuchte und labil geschichtete Luftmassen in den Osten Österreichs. Zunächst entwickelten sich am Nachmittag erste kräftige Gewitter am Alpenostrand, so kam es im Bezirk Neunkirchen und im Osten von Wien lokal zu Hagelschlag.
In den Abendstunden gab es dann im gesamten Osten kräftige Gewitter, im Wienerwald und im östlichen Tullnerfeld fielen dabei ergiebige Regenmengen: In Langenlebarn etwa gab es innerhalb von wenigen Stunden rund 64 Liter pro Quadratmeter Regen. Weiters wurden örtlich auch Sturmböen verzeichnet wie etwa in Gumpoldskirchen mit 79 km/h.
Durch die Unwetter wurden Dutzende Keller überflutet, Straßen und Äcker überschwemmt, zudem stürzten Bäume auf Strom- und Telefonleitungen. Besonders betroffen waren die Bezirke Wien Umgebung, Tulln, St. Pölten und Mödling. Die Feuerwehren standen hier im Dauereinsatz um Bäume zu beseitigen und Keller auszupumpen. Am Flughafen Wien-Schwechat musste die Bodenabfertigung für etwa 60 Minuten teilweise bzw. gänzlich unterbrochen werden.
Gewitterhotspot Niederösterreich
In Summe wurden landesweit 69.948 Blitze detektiert, davon 49.631 in Niederösterreich, 8.707 in der Steiermark, 6.761 im Burgenland und 4.683 in Wien. Diese Zahlen sind vergleichbar mit hochsommerlichen Gewitterlagen, für diese Jahreszeit ist das aber außergewöhnlich. Anbei noch eine die blitzreichsten Gemeinden:
Mit den Temperaturen geht es im Mai deutlich bergauf, in Deutschland liegt das langjährige Mittel im Mai mit etwa 12 Grad um rund 5 Grad höher als im April. Dabei fließen auch die Nächte in die Berechnungen ein. Am mildesten ist es im Oberrheingraben mit 15 Grad, in Mittelgebirgslagen und an der Ostsee kommt man hingegen nur auf ca. 11 Grad. Die Regenmenge beträgt im Flächenmittel knapp 70 mm, wobei es im Norden und Osten nur 50 bis 60 mm regnet, an der Nordsee teils noch weniger. Vom Schwarzwald bis zum Alpenrand liegen die Mengen hingegen bei 100 bis 130 mm, örtlich noch höher. Bei der Sonnenscheindauer haben der Norden und Osten mit 210 bis 240 Stunden die Nase vorn, die Ostsee kommt sogar auf 250 Sonnenstunden. In den Mittelgebirgen und am Alpenrand muss man sich hingegen mit 180 bis 200 Stunden zufrieden geben.
Frost und Hitze
Etwa bis zu den Eisheiligen (11. bis 15.5.) kann es nach Kaltlufteinbrüchen in klaren Nächten vereinzelt noch zu Frost kommen. In Oberstdorf im Allgäu wurden im Mai sogar schon -11 Grad gemessen, und selbst im selten sehr kalten Hamburg liegt der Mai-Kälterekord bei -5 Grad. Andererseits können von Süden schon hochsommerlich warme Luftmassen einfließen. Mit diesen sind unterstützt durch den hohen Sonnenstand schon heiße Tage mit 30 Grad oder mehr möglich. So liegt der Monatsrekord selbst in Kiel bei 33 Grad, in Berlin und Frankfurt am Main sogar bei 35 Grad.
Gewittersaison
Im Mai kommt die Gewittersaison in Fahrt, so sind in dieser Jahreszeit markante Gewitterlagen mit Hagel, Starkregen und Sturmböen nicht ungewöhnlich. Ebenso kann es zu Hochwasserlagen kommen, da die nun warme Luft große Mengen an Feuchtigkeit aufnehmen kann. Somit können etwa bei „Vb-Wetterlagen“ regional sehr große Regenmengen fallen. Beispiele dafür sind das große Hochwasser Ende Mai / Anfang Juni 2013 oder das Pfingsthochwasser 1999. Nassschneefall mit Schneebruchgefahr stellt nun hingegen selbst in den Mittelgebirgen und am Alpenrand die Ausnahme dar, kann aber vereinzelt noch vorkommen.
Der April 2022 schließt mit einer Abweichung von -1,6 Grad zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 kühler als üblich ab. Eine ähnlich ausgeprägte negative Abweichung gab es zuletzt im August 2021. Besonders markante Abweichungen um -2 Grad wurden vom Mühl- und Waldviertel bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet beobachtet. Nahezu durchschnittlich war der vergangene Monat dagegen in den Tallagen von Vorarlberg über Tirol bis nach Oberkärnten. Wenn man den April allerdings mit dem Klimamittel von 1961 bis 1990 vergleicht, schließt er nahezu durchschnittlich ab. Das verdeutlicht, wie sich unser Klima in den vergangenen 30 Jahren bereits erwärmt hat. Noch kühler verlief zuletzt der April 2021: Vor einem Jahr lag die Abweichung zum Mittel bei -2,5 Grad.
Einige Frosttage, erste Sommertage
Verantwortlich für die kühle Gesamtbilanz war rege Tiefdrucktätigkeit über dem Baltikum, welche im Alpenraum zu mehreren Nordlagen geführt hat. Gleich zu Monatsbeginn sorgte ein Italientief namens LOTTE für spätwinterliche Verhältnisse mit Schneefall bis in tiefe Lagen, am 3. wurden vorübergehend selbst in Wien 5 cm Schnee gemessen.
Unsere Station in Rekawinkel (zwischen Eichgraben und Pressbaum) hat bis zu 12 cm gemessen, in Mariazell werden 24 cm gemeldet. Wien-Hohe Warte immerhin 5 cm. pic.twitter.com/9je9caDJDG
In der folgenden, teils klaren Nacht gab es im Mühl- und Waldviertel strengen Frost, in Reichenau und Freistadt wurden neue Monatsrekorde aufgestellt. In der Schwarzau im Oberen Waldviertel, einer flachen Senke in der Gemeinde Moorbad Harbach, sank die Temperatur sogar auf -21,3 Grad.
In Summe wurde regional eine überdurchschnittliche Anzahl an Frosttagen verzeichnet, beispielsweise waren es in Salzburg 8 bei einem Mittel von 3 oder in Weitensfeld 20 bei einem Mittel von 11.
Zwischendurch gelangte allerdings auch mehrfach wieder Saharastaub ins Land und kurz vor der Monatsmitte gab es einen sehr milden Abschnitt. Dabei wurde in Innsbruck am 12. April, deutlich früher als üblich, der erste Sommertag verzeichnet. Im Mittel von 1991 bis 2020 wäre hier der erste Sommertag am 29. April bzw. im Klimamittel von 1961 bis 1990 am 11. Mai zu erwarten.
Im Norden nass
Der April brachte im Flächenmittel durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Niederschlagsmengen, allerdings gab es große regionale Unterschiede. So war der Monat vom Mühl- und Waldviertel über das Traun- und Mostviertel bis zum Alpenostrand sowie streckenweise auch im Süden niederschlagsreicher als üblich, während es vor allem in Teilen Nordtirols weiterhin zu trocken war. Besonders markant fallen die Abweichungen im Mostviertel aus, streckenweise gab es hier doppelt so viel Regen wie üblich, während es im Tiroler Oberland und im Oberpinzgau teils weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge gab.
Im östlichen Flachland war der Monat durchschnittlich nass, damit konnte das Defizit der ersten Monate des Jahres allerdings nicht aufgeholt werden. Entsprechend liegt der Pegel des Neusiedler Sees weiterhin auf einem Rekordtief für die Jahreszeit. Im April wird hier im Mittel der höchste Pegel des Jahres erreicht, derzeit liegt er allerdings deutlich unterhalb des mittleren jährlichen Tiefststands, der meist im September erreicht wird.
Gewittersaison steht bevor
Auch die bevorstehende Gewittersaison gab erste Lebenszeichen von sich, so kam es am 15. und am 24. zu den ersten Gewitterlagen der Saison. Mit in Summe knapp über 17.500 Entladungen war die Blitzanzahl nahezu durchschnittlich sowie auch die höchste seit April 2018.
Das Soll an Sonnenstunden wurde im Westen und Süden erreicht oder übertroffen. Etwas weniger Sonnenschein als üblich gab es dagegen im Norden und Osten des Landes.
Extremwerte April 2022
Stand: Freitag, 30.04.2022, 18 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
26,9 Grad Innsbruck (T, 14.)
26,1 Grad Mooslandl / Hieflau (ST, 14.)
25,6 Grad Tullnerfeld (NÖ, 14.)
Anzahl Sommertage
3 Innsbruck (T)
2 Haiming, Landeck (T) Bad Goisern (OÖ)
1 u.a. St. Andrä/Lavanttal (K), St. Johann/Pongau (S), Langenlois (NÖ),…
Im Norden Indiens sowie in Pakistan werden die höchsten Temperaturen des Jahres meist im Mai oder Juni erreicht, da danach aus Süden allmählich der Monsun einsetzt. Heuer kämpft die Region allerdings bereits seit einigen Wochen mit überdurchschnittlichen Temperaturen, so war etwa der März in Indien der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1901. In den kommenden Tagen sind recht verbreitet Temperaturen um 45 Grad in Sicht, was zu dieser Jahreszeit durchaus ungewöhnlich ist. Ein Ende ist zudem nicht in Sicht, ganz im Gegenteil, im Laufe dieser Woche wird es immer heißer.
You can see how anomalous the heat has been in this part of the world in the month of March.
In den kommenden Tagen muss man im Nordwesten Indiens recht verbreitet mit Höchstwerten zwischen 40 und 45, lokal auch 47 Grad rechnen. Noch heißer wird es regional in Pakistan, wo zum vorläufigen Höhepunkt der Hitzewelle am Wochenende bis zu knapp 50 Grad erwartet werden. Solche Höchstwerte liegen etwa 11 Grad über dem Mittel. Auch in der kommenden Woche bleibt es weiterhin sehr heiß. In diesen Regionen leben hunderte Millionen Menschen, wovon ein Großteil keinen Zugang zu klimatisierten Räumen hat. Allgemein hat die Übersterblichkeit bei Hitze in Indien stark zugenommen.
#Pakistan and #India could record their hottest April temperatures ever.
Temperatures will soar as high as 50C (122F). Hundreds of millions of people in the region do not have AC. https://t.co/kbymNrYknP
In den Regionen südlich des Himalaya stellt Hitze zwar keine Seltenheit dar, die Häufigkeit hat aber deutlich zugenommen. Laut einer Studie vom „India Meteorological Department“ gab es im Mittel von 1981 bis 1990 durchschnittlich 41 Tage pro Jahr mit einer Höchsttemperatur von mindestens 40 Grad, im Mittel von 2011 bis 2020 waren es bereits 60 Tage jährlich! Vor allem im Frühjahr wird große Hitze immer häufiger.
Die bisherigen Landesrekorde:
Pakistan: 53,7 Grad in Turbat am 28.5.2017
Indien: 51,0 Grad in Phalodi am 19.5.2016
Im April liegt der Rekord bei 50,2 Grad, gemessen am 30.04.2018 in Nawabshah, Pakistan.
Der Vienna City Marathon findet in diesem Jahr zum 38. Mal statt. Der Startschuss um 9 Uhr bei der UNO-City fällt zwar bei überwiegend bewölktem Himmel, es bleibt aber trocken und die Wolken lockern am Vormittag etwas auf. Einzig der Wind könnte die Läufer streckenweise behindern, so kommt am Vormittag lebhafter Süd- bis Südostwind mit Böen bis 40 oder knapp 50 km/h auf.
Uhrzeit
Temperatur
Windmittel
9 Uhr
11 Grad
10 km/h Südost (Böen um 25 km/h)
11 Uhr
17 Grad
15 km/h Südost (Böen um 35 km/h)
13 Uhr
19 Grad
17 km/h Süd (Böen um 45 km/h)
Am Nachmittag erreicht die Temperatur bis zu 21 Grad, dann steigt allerdings auch die Schauer- und Gewitterneigung ausgehend vom Wienerwald langsam an.
Das ideale Laufwetter
Das perfekte Laufwetter hängt im Grunde vom subjektiven Empfinden des Läufers ab. Studien zeigen allerdings, dass die idealen Wetterbedingungen bei einem Marathon Temperaturen zwischen etwa 5 und 10 Grad, Windstille, niederschlagsfreies Wetter sowie nicht zu trockene Luft sind. Das Wetter ist heuer zwar nicht ganz ideal, aber in Summe dennoch günstig. Der Weltrekord im Marathon wurde übrigens 2018 in Berlin vom Kenianer Eliud Kipchoge bei ähnlichen Temperaturen erreicht, allerdings bei etwas schwächerem Wind. Die Strecke von 42,195 Kilometer legte er damals in 2:01:39 Stunden zurück. Neben dem Wetter spielt allerdings auch eine flache Streckenführung eine entscheidende Rolle, hier gilt beispielsweise Berlin als besonders günstig.
Wetterextreme beim VCM
Der Marathon ging in der Vergangenheit bei äußerst unterschiedlichen Wetterverhältnissen über die Bühne. So fand etwa der Zieleinlauf am 25. Mai 2003 bei schweißtreibenden 29 Grad statt. Am 13. April 1986 schneite es hingegen immer wieder und die Temperaturen kamen nur knapp über den Gefrierpunkt hinaus. Im Jahr 2017 sorgte der kräftige Nordwestwind mit Böen bis knapp 60 km/h für Probleme.
Am Freitag ist in den Morgenstunden die Kaltfront eines Tiefs namens QUELLA mit Kern über Weißrussland durchgezogen, dabei ist vor allem im Norden sowie im östlichen Bergland etwas Regen gefallen (alle Daten gibt es hier). Hinter der Kaltfront gibt es am Freitagmittag und -nachmittag sonnige Auflockerungen, dabei steigt die Schauer- und Gewitterneigung im Vorfeld einer weiteren Kaltfront vom Mühlviertel über das Mostviertel bis ins Wiener Becken an.
Lokale Gewitter
Unter Tiefdruckeinfluss sorgt eine bodennahe Windkonvergenz am Freitagnachmittag ausgehend vom Mühl- und Waldviertel für Hebung und mit etwas Erwärmung der bodennahen, angefeuchteten Luft kommt es zu einer leicht-labilen Luftschichtung. Vor allem in Niederösterreich sowie stellenweise auch in Oberösterreich und Wien ist dementsprechend mit den ersten Gewittern der Saison zu rechnen. Einzelne gewittrige Schauer sind zudem auch im Süden und Südosten möglich. Die Unwettergefahr ist aber generell gering, lokal kann es allerdings zu Platzregen und sehr kleinem Hagel kommen.
Das erste Gewitter ist im Mühlviertel bereits entstanden, mit der nordwestlichen Höhenströmung zieht dieses in Richtung Mostviertel. Am Abend gehen weitere Schauer nieder, mit einfließender Kaltluft lässt die Gewitterneigung aber nach. Zu Ostern gestaltet sich das Wetter kühler als zuletzt und Gewitter sind vorerst nicht mehr zu erwarten.
Zu Wochenbeginn gerät Deutschland unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs mit Kern über der Nordsee bzw. Skandinavien. Mit Drehung der Höhenströmung auf West stellt sich die Großwetterlage um und deutlich mildere Luftmassen gelangen nach Mitteleuropa.
Regen und Wind
Ausgehend von der Nordsee breitet sich am Montagvormittag im Nordwesten verbreitet Regen aus, anfangs ist regional auch noch etwas Schneeregen dabei. Im Laufe der zweiten Tageshälfte erfasst der Regen auch auf den Mittelgebirgsraum, dabei fällt in höheren Lagen wie etwa im Sauerland, im Harz und vor allem im Thüringer Wald zunächst noch etwas Schnee. Im Bergischen Land regnet es dagegen zeitweise auch kräftig.
Dazu kommt in der Nordhälfte verbreitet frischer bis starker Südwestwind auf, vor allem an den Küsten sowie vom Harzvorland bis zum Erzgebirge muss man mit Sturmböen um 90 km/h rechnen, aber auch sonst sind verbreitet stürmische Böen um 70 km/h zu erwarten. Deutlich schwächer bleibt der Wind dagegen im Süden des Landes, hier bleibt es bis zum Abend auch noch weitgehend trocken.
Der Alpenraum liegt derzeit am Rande eines ausgeprägten Höhentiefs, welches sich von Frankreich zum Golf von Genua verlagert. Mit einer nordöstlichen Strömung erfassen dabei immer kühlere Luftmassen den Alpenraum und am Samstag sorgt ein Italientief namens LOTTE für trübe und vielerorts spätwinterliche Verhältnisse in Österreich.
Schnee bis in tiefe Lagen
Am Samstag regnet und schneit es verbreitet, nur im östlichen Flachland bleibt es bis Mittag noch meist trocken. Die Schneefallgrenze liegt an der Alpennordseite in tiefen Lagen, vom Klagenfurter Becken bis in die Südsteiermark fällt dagegen mitunter auch noch Regen oder Schneeregen. Im Laufe des Nachmittags beginnt es auch im Osten allmählich zu schneien, der Abend verläuft dann verbreitet spätwinterlich. Auf den Bergen kommen bis Samstagnacht verbreitet 25 bis 40 cm Neuschnee zusammen, in den Hochtälern ab etwa 1000 m aufwärts werden es 15 bis 25 cm. Aber auch in den größeren Tallagen sowie im Norden und am Alpenostrand sind um 5 cm Nassschnee zu erwarten, auf den Straßen muss man also vielerorts mit winterlichen Verhältnissen rechnen. Vom Großraum Linz über das Tullnerfeld bis ins östliche Flachland kommen etwa 1 bis 3 cm Nassschnee zusammen.
Frostiger Wochenstart
Am Sonntag ist eine zögerliche Wetterbesserung in Sicht, nur in den Nordalpen schneit es anfangs noch leicht. Im Laufe des Tages lockern die Wolken etwas auf und die Nacht auf Montag verläuft im Norden teils nur gering bewölkt und entsprechend frostig. Die neue Woche beginnt somit vor allem im Norden mit mäßigem Frost um -5 Grad, also Temperaturen, bei denen Frostschäden an den noch blühenden Marillen möglich sind. Im Laufe der ersten Wochenhälfte steigen die Temperaturen dann aber an und ab Dienstag ist Frost kaum noch ein Thema.
Der März 2022 war im Flächenmittel mit einer Abweichung von +0,4 Grad zum klimatologischen Mittel von 1991 bis 2020 nahezu durchschnittlich temperiert, wobei es von Vorarlberg bis Oberösterreich meist 1 bis 1,5 Grad zu mild war und im Südosten etwa -0,5 Grad zu kühl.
Sonnenscheinrekord an der Alpennordseite
Der Monat war vor allem durch anhaltenden Hochdruckeinfluss geprägt, weshalb auch die Sonnenscheinbilanz mit einem Plus von etwa 50% stark positiv ausfällt und der März sich auf Platz 3 der Messgeschichte einreiht. An der Alpennordseite war der März mancherorts sogar sonniger als ein durchschnittlicher Juni. Regional wurden neue Sonnenscheinrekorde aufgestellt, wie etwa in den Landeshauptstädten Bregenz, Innsbruck, Salzburg, Linz und St. Pölten.
Besonders in der Tiroler Landeshauptstadt war der Monat in jeder Hinsicht außergewöhnlich, so gab es hier auch die längste Periode im Frühjahr ohne Niederschlag sowie auch den trockensten März seit Messbeginn.
Im Flächenmittel liegt die Niederschlagsbilanz bei -75%, was dem 4. trockensten März seit Messbeginn entspricht. Lediglich am letzten Tag des Monats gab es etwa in Teilen Nordtirols und der Steiermark messbaren Niederschlag.
Die trockene Luft hat auch zu überdurchschnittlich vielen Frostnächten geführt, etwa in Wien mit 15 Tagen (Mittel 7) oder in Graz mit 19 Tagen (Mittel 10), sowie auch zu teils außergewöhnlichen Tagesgängen der Temperatur. In Gars am Kamp stieg die Temperatur am 24. von -9.9 Grad in der Früh auf +20,5 Grad am Nachmittag, was einem Tagesgang von gut 30 Grad und damit einem der bislang höchsten der Messgeschichte in Österreich entspricht (mehr dazu hier). Bemerkenswert im März waren allerdings auch die teils starken Saharastaub-Ausbrüche, ganz besonders rund um den 15. März.
Anbei noch drei Bilder zur gleichen Uhrzeit am Arlberg (vorgestern, gestern und heute). pic.twitter.com/1SGjO7swPv
Aus phänologischer Sicht befinden wir uns seit Beginn der Forsythienblüte im Erstfrühling, also der mittleren Phase des phänologischen Frühlings. Nur kurze Zeit später beginnen meist die Marillen zu blühen, welche daher die am stärksten frostgefährdete Obstsorte darstellen. In der Wachau hat die Blüte in diesen Tagen begonnen, etwas früher als im langjährigen Mittel. Mit Beginn der Apfelblüte folgt dann im April schließlich der Vollfrühling, also das letzte Drittel des phänologischen Frühlings.
Hauptblüte
Derzeit blühen täglich mehr Knospen auf und kommende Woche findet die Hauptblüte der Marille statt. Die Dauer der Marillenblüte ist vom Wetter abhängig: Bei sehr warmen Temperaturen beträgt die Blühdauer etwa 1 Woche, bei kühleren Temperaturen auch entsprechend länger bis zu ca 2 Wochen. Da sich das milde Wetter nach derzeitigem Stand bis weit in die kommende Woche hinein fortsetzen wird, kann man heuer von etwa einer Woche mit vielen Bäumen in Vollblüte rechnen. Die Ernte beginnt dann voraussichtlich Anfang Juni.
Spätfrostgefahr
Als die am frühesten blühende Obstsorte ist die Marille auch am stärksten frostgefährdet. Heuer ist die Spätfrostgefahr keinesfalls gebannt, so sind auch im April durchaus markante Kaltlufteinbrüche möglich, wie etwa im Jahr 2020. Paradoxerweise hat sich die Gefahr von Frostschäden aufgrund der steigenden Temperaturen vergrößert, mehr dazu hier: Frühe Vegetationsentwicklung und Spätfrostgefahr. Derzeit deuten die Modelle auf einen möglichen Kaltlufteinbruch im Laufe der zweiten Wochenhälfte, infolgedessen wäre mittelfristig auch leichter Frost denkbar. die Unsicherheiten sind aber noch groß.
Birkenpollen
Die Marillenblüte kündigt Pollenallergikern meist die unmittelbar bevorstehende Blüte der Birke an, dessen Hauptblütezeit in Mitteleuropa im April bzw. in den Wäldern Nordeuropas sowie im Gebirge im Mai oder Juni stattfindet. Die Blühbereitschaft wurde regional bereits erreicht und im Laufe der kommenden Woche werden die Birken in den Niederungen zunehmend zu stäuben beginnen. Birkenpollen sind als starkes Allergen bekannt und stellen das wichtigste Baumpollenallergen dar. Sie stehen zudem in Zusammenhang mit Kreuzreaktionen zu Pollen von Hasel, Erle und Hainbuche, weiters kann es auch zu Kreuzallergien mit Nahrungsmitteln kommen wie etwa Äpfel, Steinobst, Karotten oder Nüsse.
Saharastaub ist in geringen Konzentrationen in Süd- und Mitteleuropa mehrmals pro Jahr anzutreffen, das aktuelle Ereignis ist aber außergewöhnlich und kommt in Mitteleuropa dieser Intensität nur selten vor. Meteorologen sprechen dabei auch von Mineralstaub, der eine Größe von nur 0,1 bis etwa 20 Mikrometern aufweist (ein menschliches Haar ist etwa 50 bis 80 Mikrometer dick) und damit in der Atmosphäre schweben und auch Auswirkungen auf die gemessene Feinstaubbelastung haben kann (PM10 sowie PM2.5).
Verantwortlich für das aktuelle Ereignis ist ein kräftiges Tiefdruckgebiete bei Marokko und Algerien, welches dort Staubpartikel kilometerhoch aufgewirbelt hat. Mit einer südlichen bzw. in Mitteleuropa westlichen Strömung wurde der Staub zu Wochenbeginn nach West- und Mitteleuropa verfrachtet. Große bzw. schwere Teilchen fallen dabei auf Grund ihres Gewichts tendenziell schneller wieder auf den Boden zurück (trockene Deposition), während kleine Partikel große Entfernungen zurücklegen und mitunter auch als Kondensationskeime für Eiswolken dienen können. In Mitteleuropa kommt der Staub meist nur mit Niederschlag zu Boden (nasse Deposition), wobei bei diesem Ereignis vor allem im Bergland auch die trockene Deposition eine Rolle gespielt hat.
Zu Wochenbeginn waren vor allem der Osten Spaniens und die Pyrenäen betroffen, in weiterer Folge dann auch Frankreich, Süddeutschland und der gesamte Alpenraum. In Österreich sind die hohen Staubkonzentrationen in Vorarlberg gegen Dienstagmittag angekommen, im Osten dagegen erst am späten Abend. In der Nacht auf Mittwoch hat ein Randtief namens FATIME dann regional zu regenbedingten Staubablagerungen sowie in der Osthälfte auch zu einer deutlichen Abnahme der Staubkonzentrationen geführt.
Ein annähernd ähnlich starkes Ereignis gab es zuletzt am 6. Februar 2021 während dem Wintersturm TRISTAN, wie man in den folgenden Aufnahmen sieht. Damals war die betroffene Fläche in Mitteleuropa aber geringer.
Außergewöhnlich hohe Konzentrationen an Saharastaub haben derzeit den Westalpenraum erreicht, solche Farbtöne sieht man nicht alle Tage. pic.twitter.com/dgybjkP2ZT
Derzeit gibt es von Vorarlberg bis nach Osttirol und Oberkärnten weiterhin hohe Konzentrationen an Saharastaub, am Donnerstag sind diese aber wieder im gesamten Land zu erwarten. Damit muss man verbreitet mit diesigen Verhältnissen rechnen und tagsüber ziehen teils dichte, hochliegende Wolken durch. Ab Freitag dreht die Höhenströmung dann wieder zunehmend auf Nord bis Nordost, damit wird der Saharastaub wieder nach Süd- bzw. Südwesteuropa verdrängt.
Saharastaub und Wetter
Meist erreicht uns Saharastaub vor allem in größeren Höhen oberhalb von etwa 5 km, damit wirkt er sich hauptsächlich auf die Himmelsfärbung und Wolkenbildung aus. Der Himmel erscheint nicht mehr strahlend blau, je nach Konzentration eher milchig weiß bis leicht gelblich, zudem fördert der Staub die Bildung von kompakten Cirruswolken in Höhen oberhalb von etwa 7 km. Kommt es jedoch gleichzeitig zu Niederschlag, dann kann der Staub entsprechend aus der Atmosphäre ausgewaschen werden und mit den Regentropfen zum Boden gelangen. Weiters kann auch das Absinken der Luft durch Subsidenz in einem Hoch sowie föhniger Wind den Staub in tiefere Luftschichten bringen.
Bilder aus Südwesteuropa
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Die verursachende Wetterlage ist selten, aber nicht unbekannt und tritt vornehmlich zwischen November und Mai auf. Wenn Kaltluft über dem Ostatlantik bzw. über Westeuropa weit nach Süden vorstößt, können sich beispielsweise über Marokko und Algerien kräftige Tiefdruckgebiete bilden. Diese bringen neben Regen auch viel Wind in die Wüste, der die Sandpartikel kilometerhoch aufwirbeln kann. An der Ostflanke solcher Tiefs findet man zumeist starken Südwind, der neben warmer Luft auch den Sandtransport nach Mitteleuropa bewerkstelligt. In dieser Woche ist das Tief ELKE dafür verantwortlich. Ein annähernd ähnlich starkes Ereignis gab es zuletzt am 6. Februar 2021 während dem Wintersturm TRISTAN.
Zunächst hat der Staub am Montag den Osten Spaniens und die Pyrenäen erreicht, in weiterer Folge hat er sich am Dienstag mit der südlichen bzw. in Mitteleuropa westlichen Höhenströmung weiter in Richtung Deutschland ausgebreitet. Ein sich entwickelndes Randtiefs namens FATIME hat dabei in der Nacht zum Mittwoch im Süden regional zu regenbedingten staubablagerungen geführt und den Staub vorübergehend wieder südwestwärts verdrängt.
Am Mittwochabend erfassen hohe Konzentrationen an Saharastaub den Westen des Landes. Aufgrund der hohen vertikalen Ausdehnung der Staubschicht zeichnet sich regional ein orangefarbener Himmel ab, ähnlich wie es am Dienstagnachmittag im äußersten Süden der Fall war. Am Donnerstag sind dann im gesamten Land erhöhte Konzentrationen zu erwarten, wobei die Kaltfront vom Randtief GESINE im Nordwesten zu Regen und damit auch für Staubablagerungen führt. Im Osten und Süden ist die Staubschicht etwas weniger mächtig, hier muss man aber dennoch mit diesigen Verhältnissen rechnen und tagsüber ziehen dichte, hochliegende Wolken auf. Ab Freitag dreht die Höhenströmung wieder zunehmend auf Nord bis Nordost, damit wird der Saharastaub wieder nach Süd- bzw. Südwesteuropa verdrängt.
Saharastaub und Wetter
Grundsätzlich erreicht uns Saharastaub meist in größeren Höhen oberhalb etwa 5 km, damit wirkt er sich hauptsächlich auf die Himmelsfärbung und Wolkenbildung aus. Der Himmel erscheint nicht mehr strahlend blau, je nach Konzentration eher milchig weiß bis leicht gelblich, zudem fördert der Staub die Bildung von kompakten Cirruswolken in Höhen oberhalb von etwa 7 km. Kommt es jedoch gleichzeitig zu Niederschlag, dann kann der Staub entsprechend aus der Atmosphäre ausgewaschen werden und mit den Regentropfen zum Boden gelangen. Weiters kann auch das Absinken der Luft durch Subsidenz in einem Hoch sowie föhniger Wind den Staub in tiefere Luftschichten bringen.
Bilder aus Südwesteuropa
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Zu Wochenbeginn liegt Österreich zwischen Hoch NOE, dessen Kern mittlerweile über Rumänien liegt, und einem umfangreichen Tiefdruckgebiet namens ELKE im Bereich der Straße von Gibraltar. Mit einer südlichen Höhenströmung gelangen dabei milde Luftmassen ins Land, allerdings lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach.
Der Montag verläuft trocken und oft sonnig, nur an der Alpennordseite ziehen zeitweise kompakte Wolken durch. Die Temperaturen steigen auf 10 bis 17 Grad. Am Dienstag entwickelt sich direkt über Mitteleuropa ein Randtief und im ganzen Land ziehen teils dichte, hochliegende Wolken durch, längere sonnige Abschnitte gibt es am ehesten im Südosten. Die Temperaturen erreichen 9 bis 15 bzw. im Walgau auch 17 Grad. Tagsüber fallen nur im westlichen Bergland vereinzelt ein paar Tropfen, am Abend ziehen im Norden aber Regenschauer auf und in der Nacht ist dann von den Kitzbüheler Alpen ostwärts etwas Regen in Sicht. Im östlichen Bergland zeichnen sich regional um etwa 20 Liter pro Quadratmeter ab, sonst halten sich die Mengen jedoch in Grenzen.
Der Mittwoch startet mit häufig dichten Wolken und vom zentralen Bergland bis in den Südosten fällt zeitweise Regen, Schnee ist meist nur oberhalb von etwa 1400 bis 1600 m ein Thema. Tagsüber gehen nur noch einzelne Schauer nieder und die Wolken lockern ausgehend von Vorarlberg auf. Die Temperaturen steigen auf 9 bis 16 bzw. in Vorarlberg auch 19 Grad.
Saharastaub
Das Tiefdruckgebiet ELKE wirbelt zu Wochenbeginn große Mengen an Saharastaub in Marokko und Algerien auf, die im Laufe der Woche mit der südlichen bis westlichen Höhenströmung weite Teile Europas erfassen. Es zeichnet sich ein massiver Staubausbruch ab, der sich auch auf unser Wetter auswirken wird: Bereits ab Dienstag nehmen die Unsicherheiten bei der Bewölkungsprognose zu, da die Staubpartikel als zusätzliche Kondesationkeime fungieren können. Mit dem Regen kann es zudem Dienstagnacht bzw. Mittwochmorgen vor allem im Norden und Osten auch zu Staubalagerungen etwa auf Autos und Gartenmöbeln kommen. Auch in der zweiten Wochenhälfte dürfte der Staub zeitweise zu einer Trübung der Atmosphäre bzw. zu diesigen Verhältnissen führen, die Unsicherheiten bezüglich der Staubkonzentrationen sind aber noch erhöht.
Erneut Ostlage
In der zweiten Wochenhälfte etabliert sich über dem Baltikum das nächste, umfangreiche Hochdruckgebiet, damit dreht die Höhenströmung wieder auf östliche Richtung und trockene sowie in weiterer Folge auch kühle Luftmassen breiten sich in Ost- und Mitteleuropa aus. dabei scheint vor allem an der Alpennordseite und im Osten bei teils diesigen Verhältnissen häufig die Sonne. Die Temperaturen gehen ab Freitag von Osten her wieder spürbar zurück. Am Wochenende kündigt sich auch wieder verbreitet Frost an, der Wetterablauf ist aber noch unsicher: Am Südrand des Hochs deuten die Modelle nämlich auf durchziehende Höhentiefs, dessen Lage aber noch mit großen Unsicherheiten behaftet ist. Tendenziell deutet das aber vor allem im Bergland auf eine leicht erhöhte Schauerneigung hin.
Im Allgemeinen ist Föhn ein Wind, der auf der Leeseite von Gebirgen durch Absinken wärmer und relativ trockener wird. Wenn Gebirgsketten der Luftströmung im Weg stehen, kann Luft auf der windabgewandten Seite des Gebirges (im Lee) bei bestimmten Bedingungen als trockener Wind in die Täler durchgreifen. In Europa sind es die über weite Strecken West-Ost verlaufenden Alpen, die namensgebend für dieses Phänomen sind, das sich somit je nach Anströmung als Süd- oder Nordföhn äußert. Es gibt aber durchaus auch Westföhn, wie etwa am Alpennordrand, im Inntal oder im Wiener Becken, sowie Ostföhn etwa in den französischen Alpen.
Erscheinungsbilder
Die bekannteste Form ist der Südföhn, wenn Luft von Italien über die Alpen nordwärts strömt. Typisch dafür ist die Annäherung eines kräftigen Tiefs über Westeuropa. An dessen Vorderseite baut sich über dem Alpenraum eine straffe Südströmung auf. Der Luftdruckunterschied zwischen Alpensüd- und Alpennordseite setzt die Föhnströmung in Gang. Beim klassischen Föhn („Schweizer Föhn„), kühlt die Luft beim Aufsteigen an der Alpensüdseite ab, wobei es vielfach zur Kondensation und oft auch zur Niederschlagsbildung kommt. Auf der anderen Seite des Gebirgskamms rauscht die Luft dann als turbulenter Fallwind talwärts, wobei sich diese, ihrer Feuchtigkeit mittlerweile entledigt, schneller erwärmen kann, als sie sich zuvor abgekühlt hat. So kommt es dass die Luft bei gleicher Höhenlage an der Alpennordseite deutlich wärmer als an der Alpensüdseite ist.
Wolken und Niederschlag im Luv der Berge sind aber keine Voraussetzung, so kann der Föhn manchmal auch auftreten, obwohl der Himmel nahezu wolkenlos auf beiden Seiten der Alpen ist. Tatsächlich kann Luft in mittleren Höhen nach dem Überströmen des Alpenhauptkamms wasserfallartig in die Täler strömen. Die Luft steigt zuvor nicht auf, sondern befindet sich in mittleren Höhenniveaus über den mit Kaltluft gefüllten Tälern südlich des Alpenhauptkamms („Österreichischer Föhn„).
Beide Föhntypen können überall auftreten, es handelt sich keineswegs um geographisch begrenzte Varianten, so gibt es durchaus auch in Österreich Föhnlagen mit Niederschlag am Alpenhauptkamm bzw. südlich davon. Der Begriff „Österreichischer Föhn“ stammt aus Innsbruck, da es hier häufig föhnig ist, auch wenn in Südtirol mitunter noch die Sonne scheint.
Frühjahr und Herbst
Speziell im Winter steigt die Wahrscheinlichkeit für zähe Kaltluftseen in den tieferen Tallagen deutlich an. Dann kommt es bei schwach ausgeprägten Luftdruckunterschieden vor, dass sich der Föhn nicht gegen die kalte Talluft durchsetzen kann und sich auf die Hochtäler beschränkt. Gut zu sehen ist dieses winterliche Minimum auch im folgenden Bild, es zeigt die Häufigkeit für Südföhn in Innsbruck im Laufe eines Jahres: Die „föhnigste“ Jahreszeit ist demnach der Frühling (der hohe Sonnenstand begünstigt den Föhndurchbruch), ein zweites Maximum gibt es im Oktober. Im Sommer sind die Druckgegensätze und die Höhenströmung dagegen meist nur schwach ausgeprägt.
Des einen Freud, des anderen Leid
Im Gegensatz zur Luv-Seite, wo der Himmel oft bewölkt ist und zum Teil auch der feuchte und kühle Wettercharakter dominiert, bewirkt Föhn als trockener Wind im Lee oft freundliche Wetterbedingungen. Dabei zeigt sich der Himmel häufig wolkenarm und somit kommen Sonnenhungrige auf ihre Rechnung. Allerdings kann der Föhn in Sachen Windstärke Probleme bereiten und örtlich durchaus auch für Sturmschäden verantwortlich sein. Überdies ist der Föhn bei manchen Menschen in Verruf geraten, denn er steht in Verdacht, den Organismus zu beeinflussen. Empfindliche Menschen leiden bei Föhn unter Nervosität, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, innerer Unruhe und mitunter auch unter Kreislaufbeschwerden. Weiters kann die südliche Höhenströmung auch Saharastaub im Gepäck haben, weshalb die Luft bei Föhnlagen manchmal diesig erscheint und die Fernsicht eingeschränkt ist.
Wenn ein umfangreiches und nahezu ortsfestes Hochdruckgebiet an seiner Südost- und Südwestflanke von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wird, sprechen Meteorologen von einer „Omega-Lage“. Grund für diesen Name ist die Form der Strömung im Uhrzeigersinn rund um das Hoch, die dem griechischen Buchstaben Omega ähnelt. Diese blockierte Wetterlage beeinflusst aller Voraussicht nach bis in die zweite Märzhälfte hinein das Wettergeschehen in Europa, dabei gelangen trockene und in der kommenden Woche allmählich auch milde Luftmassen ins Land.
Viel Sonnenschein
Am Donnerstag erfasst ein weiterer Schwall kontinentaler Kaltluft den Osten des Landes, somit ziehen im Osten anfangs kompakte Wolken durch. Im Laufe des Tages kommt im Osten wieder häufig die Sonne zum Vorschein, abseits davon dominiert stets der Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen 4 bis 14 Grad mit den mildesten Werten im Oberinntal.
Im Westen mild, sonst noch kühl
Der Freitag und das Wochenende bringen in weiten Teilen des Landes sonniges Wetter, nur in den Südalpen halten sich mitunter hochnebelartige Wolken. Dazu kommt im Donauraum kräftiger, kalter Ostwind mit teils stürmischen Böen auf. Die Temperaturen präsentieren sich zweigeteilt: Während es im Süden und Osten sowie im Donauraum meist nur 3 bis 8 Grad gibt, wird es im westlichen Bergland frühlingshaft mild mit bis zu 15 Grad. In der kommenden Woche kündigt sich weiterhin oft sonniges und trockenes Wetter an, die Temperaturen steigen aber im ganzen Land an. Der Frühling kommt langsam in Fahrt, allerdings fehlt der Regen.
Regional Trockenheit
In den Nordalpen war der vergangene Winter ausreichend nass, während es im Süden und Osten des Landes meist weniger Niederschlag als üblich gab. Besonders trocken war es im Bereich der Karawanken sowie in Teilen Oberkärntens und Osttirols. Der Herbst 2021 war nahezu landesweit zu trocken und im Süden sowie Südosten selbst der Sommer 2021. In diesen Regionen gab es im vergangenen Jahr also mehrfache Dürreperioden, weshalb man regional von einer hydrologischen Dürreperiode sprechen kann, was ein Absinken des Grundwasserspiegels unter den langjährigen Durchschnitt zur Folge hat. Weitere Infos zu diesem Thema gibt es hier. Eindrücklich sieht man dies auch am Pegel des Neusiedler Sees, wo sich in den kommenden Wochen ein neuer Negativrekord für die Jahreszeit ankündigt (Messbeginn 1965). Weiters stiegt die Waldbrandgefahr langsam an, ab dem Wochenende herrscht vor allem im Osten und Südosten bereits erhöhtes Risiko.
Mitteleuropa liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Hoch über Nordeuropa und reger Tiefdruckaktivität über dem Mittelmeerraum bzw. Südosteuropa. Damit gelangen aus Nordosten kalte, aber nur mäßig feuchte Luftmassen nach Österreich. Eine nennenswerte Änderung der Großwetterlage ist nicht in Sicht, die erste Märzhälfte wird in Österreich zu kalt ausfallen.
Am Wochenende teils zähe Wolken
Am Samstag überwiegen in der Osthälfte meist die Wolken und im östlichen Berg- und Hügelland fällt da und dort etwas Schneegriesel bzw. in tiefsten Lagen auch Nieselregen. Wetterbegünstigt sind die Regionen von Vorarlberg bis nach Salzburg und Oberkärnten, hier scheint häufig die Sonne. Bei mäßigem, kaltem Ostwind kommen die Temperaturen nicht mehr über 0 bis +8 Grad hinaus. Der Sonntag beginnt im Süden sowie entlang der Nordalpen mit hochnebelartigen Wolken, sonst scheint zeitweise die Sonne. Im Tagesverlauf ziehen auch im Osten und in den Alpen einige Wolken durch. Die Temperaturen ändern sich kaum.
Kalt, regional etwas Schnee
In der neuen Woche dominieren an der Alpennordseite und im Osten weiterhin die Wolken, entlang der zentralen und östlichen Nordalpen schneit es zeitweise leicht. Besonders vom Salzkammergut bis an den Alpenostrand und selbst im Wienerwald ist durchaus mit dem einen oder anderen Zentimeter Neuschnee zu rechnen, vor allem in den Nächten. Auch im Nordosten ziehen lokale Schneeschauer durch, die Mengen bleiben hier aber gering.
Leicht wetterbegünstigt sind weiterhin der äußerste Westen sowie Osttirol und Kärnten. Bei teils lebhaftem Nordwind kommen die Temperaturen im Norden und Osten nicht über -1 bis +5 Grad hinaus, nur im Südwesten gibt es noch bis zu +8 Grad. In mittleren Höhenlagen stellt sich von Oberösterreich bis an den Alpenostrand leichter Dauerfrost ein. Eine nennenswerte Änderung ist auch in der zweiten Wochenhälfte nicht in Sicht, selbst im Donauraum kommen die Temperaturen teils nur noch knapp über den Gefrierpunkt hinaus. Erst gegen Monatsmitte stiegen die Chancen auf eine Umstellung der Großwetterlage langsam an.
Der Februar 2022 war durch zahlreiche Nordwest- sowie Westlagen geprägt. Zu Monatsbeginn gab es mehrmals kräftigen Schneefall in den Nordalpen, wobei die Kombination aus viel Wind und Neuschnee zu großer Lawinengefahr führte. Vom 4. bis 6. Februar kam es dadurch in Tirol auch zu einem neuen Rekord an Lawinen-Einsätzen. Am 7.2. sorgte die Kaltfront von Tief ROXANA mit orkanartigen Böen bis zu 115 km/h zudem für einen neuen Windrekord in Innsbruck.
Zahlreiche Sturmtage
Nach einer vorübergehenden ruhigen Phase zur Monatsmitte war die zweite Monatshälfte durch zahlreiche atlantische Sturmtiefs geprägt. Der Höhepunkt der Westlage wurde am 17. Februar erreicht, als Sturm YLENIA in Enns Orkanböen bis 120 km/h brachte und in Graz frühlingsfhafte 22 Grad gemessen wurden. Im Südosten handelte es sich örtlich wie in Graz um den zweitwärmsten Wintertag der dortigen Messgeschichte bzw. in Eisenstadt wurde der Rekord von 21,1 Grad eingestellt. Mancherorts kam es zudem zu doppelt bis dreimal so vielen Tagen mit stürmischen Böen als üblich, etwa in Wien und St. Pölten mit 13 Tagen (Mittel bei 6,5 bzw. 4), in Eisenstadt mit 12 Tagen (Mittel 7) und in Salzburg mit 8 Tagen (Mittel 2,5). Mehr Infos zu den Hintergründen der Großwetterlage gibt es hier. Erst zum Ende des Monats stellte sich die Lage um und kühle Luftmassen erfassten das Land.
Teils mehr als 4 Grad zu warm
Im Flächenmittel war der Februar rund 3 Grad wärmer als im langjährigen Mittel. Die größten Abweichungen von mehr als 4 Grad gab es im Norden und Osten, mancherorts wie etwa im Tullnerfeld liegen die Abweichungen sogar bei 4,5 Grad. In diesen Regionen handelt es sich um einen der wärmsten Februarmonate der Messgeschichte, etwa in Wien war es der zweitwärmste Februar nach 2020, nahezu gleichauf zu den Jahren 1966 und 2016.
Die geringsten Abweichungen gab es dagegen in windgeschützten, inneralpinen Lagen, wo sich in den klaren Nächten ausgeprägte Inversionen bilden konnten. In Radstadt, wo mit -20,3 Grad die tiefste Temperatur des Winters in einem bewohnten Ort gemessen wurde, war der Monat nahezu durchschnittlich.
Im Süden sehr trocken
Die Abwechslung von Nordwest- bis Westlagen mit Hochdrucklagen hat im Süden des Landes zu Trockenheit geführt, so wurde im Klagenfurter Becken mit nur 13 l/m² lediglich ein Drittel der üblichen Niederschlagsmenge verzeichnet. Auch im Weinviertel war der vergangene Monat sehr trocken, meist gab es hier nur knapp weniger als die Hälfte der zu erwartenden Niederschlagsmenge. Ganz anders präsentiert sich die Bilanz dagegen an der Alpennordseite: In den Nordalpen und im Mühlviertel wurde das Soll übertroffen, mancherorts gab es in den Alpen sogar doppelt so viel Niederschlag wie üblich. Im landesweiten Flächenmittel präsentiert sich die Bilanz dadurch recht ausgeglichen.
Entsprechend dazu präsentiert sich auch die Sonnenscheindauer: Vor allem von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis ins östliche Flachland war es deutlich sonniger als üblich, regional gab es hier sogar ein Plus von etwa 40%. Leicht unterdurchschnittlich bilanzieren dagegen die Nordalpen, so war der relativ trübste Ort mit -35% Warth am Arlberg.
Extremwerte Februar 2022
Stand: Sonntag, 27.2.2022, 09 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
In den kommenden Tagen liegt die Adria zwischen einem Hoch über Nordosteuropa und einem Mittelmeertief. Durch diese Druckverteilung kommt es zu einer östlichen Strömung und an der Ostseite der Adria kommt Bora auf. Besonders entlang des Dinarischen Gebirges, welches kühle Luftmassen im Landesinneren von feuchtmilder Adrialuft trennt, kommt es zu großen Druckgegensätzen.
Die kalte Luft fällt hier wasserfallartig zur Adria ab, wo es in exponierten Lagen am Rande des Velebit-Gebirges zu Okranböen über 120 km/h kommt. Aber auch sonst sind von Triest südwärts schwere Sturmböen um 100 km/h zu erwarten.
Auf der anderen Seite der Adria fällt im Oststau der Apenninen dagegen kräftiger Regen und Schnee, im Bergland Mittelitaliens wie etwa in den Abruzzen ist gebietsweise 1 Meter Neuschnee zu erwarten.
Bora-Typen
Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Haupttypen klassifiziert: Die „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch eine Zyklone über dem Mittelmeerraum ausgelöst und meist von Niederschlägen begleitet, die „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei klaren Bedingungen auf. In besonders exponierten Lagen wurde sogar schon Orkanböen um 250 km/h gemessen. Zusätzlich zu diesen beiden Typen gibt es noch den Borino, der mit meist nur mäßiger Intensität vor allem in klaren, kalten Winternächten durch die Hauptschneisen der Dinarischen Alpen weht, wie beispielsweise von der Pforte von Postojna in Slowenien zur Bucht von Triest.
Die Bora wird meist als trockenkalter Fallwind definiert, obwohl bei schwarzer Bora sogar intensive, mitunter gewittrige Niederschläge auftreten können. Tatsächlich kommt es durch das Absinken der Luft auf dem Weg zur Adria, analog wie beim Föhn in den Alpen, zu einer Kompression und damit zu einer Erwärmung der Luft um knapp 1 Grad pro 100 m Höhenunterschied. Ungeachtet dieser Erwärmung wird der Wind aber dennoch als kalt empfunden, da die Luft im Gegensatz zum Föhn häufig einen kontinentalen Ursprung hat und somit vor allem im Winter trotz der Erwärmung noch immer sehr kalt ist (und der Windchill auch noch im Spiel ist). Da die Bora zudem manchmal nur eine geringe vertikale Ausdehnung von ein paar hundert Metern besitzt, kann in mittleren Höhenlagen zeitgleich noch feuchter Südwestwind wehen, der auf die relativ kalte Boraluft aufgleitet. Bei diesem Prozess wird Niederschlag gebildet, der anschließend in die eigentlich trockene Boraluft hinein fällt.
Wo weht die Bora?
Die Bora weht besonders häufig in der Bucht von Triest, entlang der Dalmatinischen Küste sowie der Küste Montenegros. Besonders bekannt dafür sind die Städte Triest in Italien, die Ortschaften an der Westflanke des Velebit-Gebirges in Kroatien sowie auch die Städte Makarska und Dubrovnik. Die Bora weht allerdings nicht immer an der gesamten Adriaküste gleichzeitig: Während bei nördlichen Zugbahnen von Mittelmeertiefs vor allem die nördliche Adria betroffen ist, sind bei südlichen Zugbahnen der Tiefs hingegen Süddalmatien und Montenegro betroffen. Bora-Winde gibt es allerdings nicht nur an der Adria, sondern auch in anderen Regionen der Welt, wie zum Beispiel die russische Schwarzmeerküste bei Noworossijsk, auf der russischen Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer, an der Norwegischen Westküste oder auch in der Kantō-Ebene in Japan.
Neben Galileo Galilei erforschte auch der Magdeburger Physiker Otto von Guericke das Eigengewicht der Luft. Er kam zur Erkenntnis, dass Luft ein Gewicht haben müsse. Denn alles was eine Masse hat, wird von der Erde angezogen. Die Luft würde also davonfliegen, wenn sie kein Eigengewicht hätte, so seine Auffassung. Er wies anhand seiner zahlreichen Versuche mit Luft unter anderem nach, dass im Vakuum Kerzen nicht brennen und dass der Schlag auf eine Glocke keinen Klang erzeugt.
Gewicht der Luft
Ein Liter Luft wiegt 1,2 Gramm. Aber Luft wiegt nicht immer gleich viel, der Wert von 1,2 Kilogramm pro Kubikmeter gilt für sogenannte Normalbedingungen, also bei einer Temperatur von 20 Grad und auf Meeresniveau. Bei kälterer Luft sind die Luftmoleküle näher beisammen, weshalb die Luftdichte größer ist. Dies bedeutet nichts anderes, als dass kältere Luft schwerer als warme ist. Stehen wir also beispielsweise bei -20 Grad am Meer, wiegt dort ein Kubikmeter Luft bereits 1,4 Kilogramm. Als Luftdruck wird die Kraft bezeichnet, welche die Masse der Luft unter Einwirkung der Gravitationskraft auf eine Fläche ausübt. Eine vertikale Luftsäule, die sich vom Meeresniveau bis an den Rand der Atmosphäre erstreckt, übt auf eine Einheitsfläche einen Druck von durchschnittlich 1013,25 hPa aus.
Siedepunkt
Auf der Welt steht der Luftdruck nicht nur mit dem Wetter in Zusammenhang. Beispielsweise gilt der Siedepunkt des Wassers von 100°C nur bei Normalbedingungen, so kocht das Wasser etwa im Kern eines mächtigen Hochdruckgebiets erst bei einer Temperatur von knapp über 100 Grad. In einem Dampfdruckkochtopf wird noch größerer Druck hergestellt, damit stiegt die Siedetemperatur des Wassers gegen 130 Grad an! Mitten in einem umfangreichen Tiefdruckgebiets geht das Wasser dagegen schon knapp unterhalb von 100 Grad in den gasförmigen Aggregatzustand. Da der Luftdruck mit der Höhe nachlässt, siedet das Wasser auf den Bergen bei niedrigeren Temperaturen: Auf dem Hohen Dachstein sind es etwa 90 Grad und auf dem Mount Everest nur noch 70 Grad!
Time for a bit of me-tea-rology as we are under a lot of pressure right now.
Boiling points are greater than 100 °C for most places thanks to super high pressure. A cuppa should therefore taste even more tea-tiffic than normal. pic.twitter.com/TXmGppDbUZ
Bei täglichen Wetter kann der Blick aufs Barometer manchmal irreführend sein, denn auch bei vergleichsweise hohem Luftdruck kann sich das Wetter mitunter unbeständig präsentieren. Für das Wetter ist tatsächlich die Luftdruckänderung mit der Zeit viel aussagekräftiger als der absolute Luftdruck, wobei ein rascher Druckfall auf schlechtes Wetter hindeutet. Titelbild: Adobe Stock
Lichtsäulen entstehen durch die Spiegelung von Lichtquellen an hexagonalen Eisplättchen, die bei windschwachen Bedingungen langsam absinken bzw. in der Luft schweben und sich dabei vorzugsweise horizontal in der Luft ausrichten. Als Lichtquelle ist einerseits die Sonne geeignet, andererseits aber auch die Lichter einer Stadt. In diesen Tagen wurden in Alberta, Kanada, außergewöhnlich hohe Lichtsäulen beobachtet. Die Temperatur lag zu diesem Zeitpunkt knapp unter -20 Grad.
Diese Lichterscheinung ist nicht mit Polarlichtern zu verwechseln, welche in diesen Regionen ebenfalls häufig auftreten – allerdings in viel größeren Höhen. Anbei ein Bild mit Polarlichtern und Lichtsäulen aus Norwegen:
This picture of light pillars is going around today by @Jillhen in Churchill Falls. In case you were wondering, light pillars are an optical illusion that isn’t actually over the light source. It’s caused by the reflection of light off the ice crystals in the atmosphere. #nlwxpic.twitter.com/K33mDwJ2Vg
Lichtsäulen werden häufig oberhalb der tiefstehenden Sonne beobachtet: Ausgehend von der Sonnenscheibe erstreckt sich ein linear ausgedehnter schmaler Lichtstreifen senkrecht nach oben bzw. in seltenen Fällen auch nach unten. Voraussetzung für diese sog. Sonnensäule sind allerdings ausgedehnte Cirruswolken bzw. Schleierwolken mit hexagonalen Eiskristallen.
Ein ähnliches Phänomen kann man übrigens auch auf einer leicht bewegten Wasserfläche beobachten, wenn die Sonne für einen „Glitzerpfad“ auf der Wasseroberfläche sorgt.
Der Winter 2021/22 zeichnet sich nicht nur durch mildes Wetter, sondern auch durch zahlreiche Tage mit stürmischen Böen aus, so gab es etwa in Wien schon 31 Tage mit Böen über 60 km/h. In einem gewöhnlichen Winter kommt Wien im Mittel auf 19 Tage, der Rekord aus dem Winter 1975/76 liegt bei 36 Tagen. Während dieser Rekord in Reichweite ist, war die bislang höchste Windspitze mit 102 km/h eher unauffällig und weit entfernt von jeglichen Rekorden (klimatologische Station Hohe Warte). Im Winter 2006/07 wurden hier mit Orkan Kyrill bis zu 122 km/h gemessen, im Winter 1975/76 mit dem Capella-Orkan sogar bis zu 135 km/h.
Wenn man die Entwicklung der Tage mit stürmischem Wind pro Jahr in Wien seit 1951 beobachtet, fällt tendenziell eher eine geringfügige Abnahme auf, auch wenn es eine hohe jährliche bzw. sogar dekadische Variabilität gibt. Heuer spielt beispielsweise der außergewöhnlich stark ausgeprägte stratosphärische Polarwirbel eine entscheidende Rolle, der im Laufe des Winters zunehmend auch den troposphärischen Jetstream beeinflusst hat (positive Phase der Nordatlantischen Oszillation bzw. NAO).
The 10 hPa 60°N zonal-mean zonal winds reached 62.9 m/s at 00Z, per GFS analysis. This is the strongest so far this winter & ~40 m/s above average! 🌬️ It’s possible that this is also as strong as U10-60 will get this winter, as the polar stratosphere begins to radiatively warm. pic.twitter.com/keyYaBgN6N
Mittlerweile kann man bereits einige Wetterereignisse klar dem Klimawandel zuordnen, wie beispielsweise die Zunahme an winterlichen Wärmewellen und sommerlichen Hitzewellen, die im Mittel steigende winterliche Nullgradgrenze bzw. die abnehmende Schneemenge in tiefen Lagen. Oder auch die Zunahme an Starkregenereignissen, da wärmere Luft generell mehr Wasserdampf enthalten kann. Aber was ist mit dem Wind? Bei tropischen Wirbelstürmen spielen die Wassertemperaturen eine entscheidende Rolle, weshalb man davon ausgeht, dass der Klimawandel zu einer schnelleren Verstärkung der tropischen Wirbelstürme führt (die Wirbelstürme werden also kräftiger, aber die Anzahl bleibt ähnlich). Die Auswirkungen auf außertropische Tiefs sind allerdings komplexer.
Jetstream entscheidend
Für ausgeprägte Sturmlagen in den mittleren Breiten sind dynamische Wetterlagen mit einem starken, von West nach Ost ausgerichteten Jetstream erforderlich. Die Stärke des polarumlaufenden Jetstreams ist in erster Linie von den Temperaturunterschieden in der Atmosphäre zwischen den mittleren Breiten und den polaren Gebieten abhängig, wobei größere Temperaturunterschiede zu höheren Windgeschwindigkeiten in der Höhe führen.
Durch den Klimawandel wird der Temperaturunterschied zwischen der Arktis und den Subtropen aber etwas geringer (die Arktis erwärmt sich gut dreimal schneller als der Rest der Welt), weshalb Studien darauf hindeuten, dass der Jetstream in den mittleren Breiten tendenziell ein wenig an Stärke verliert. Diese Ergebnisse sind allerdings noch nicht abgesichert, am Thema Jetstream, Polarwirbel und Klimawandel wird noch intensiv geforscht. So zeigt eine neue Studie, dass die abnehmende Eisausdehnung in der Arktis im Winter zu einer leichten Verschiebung des Jetstreams nach Süden führen könnte, diese ist aufgrund der hohen jährlichen Variabilität aber kaum mit Messungen feststellbar. Derzeit kann man jedenfalls keine Zunahme an Stürmen in Mitteleuropa nachweisen, sondern eher eine leichte Abnahme.
Hier einmal die Entwicklung von Intensität u. Anzahl an Stürmen in HH. Ich hätte auch Kastrup, Hohe Warte oder De Bilt nehmen können, alle fast identische Entwicklung. Bei einigen Klimaktivsten liest sich das heute natürlich ganz anders.. pic.twitter.com/GtL2ikilen
Adjusting for the too weak eddy feedback in the models yielded a stronger wind response (left, original; right adjusted), but one that was still small compared to year-to-year variability. (5/7) pic.twitter.com/ApqivqyvR7
Am Dienstag zieht an der Alpennordseite eine schwache Warmfront durch, dabei frischt vom östlichen Mostviertel bis zum Neusiedler See neuerlich kräftiger Westwind mit stürmischen Böen auf. Aus Westen setzt sich aber zunehmend hoher Luftdruck durch und der Wind lässt im Laufe der Nacht langsam etwas nach.
Sonnig und mild
Der Mittwoch beginnt vom Innviertel bis ins Nordburgenland mit Restwolken, diese lockern aber noch am Vormittag langsam auf. Tagsüber ist der Himmel im westlichen Bergland meist sogar wolkenlos, nur vom Mühl- bis ins Weinviertel ziehen zeitweise noch ein paar Wolkenfelder durch. Bei nachlassendem Westwind steigen die Temperaturen auf sehr milde 7 bis 15 Grad mit den höchsten Werten vom Steirischen Hügelland bis zur niederösterreichischen Thermenlinie. In 2000 m Höhe liegen die Temperaturen tagsüber zwischen 3 und 7 Grad bzw. in 3000 m Höhe um +1 Grad. Skifahrer und Tourengeher sollten sich durch das sonnige Wetter aber nicht zu unüberlegten Abfahrten verleiten lassen: Die Lawinengefahr bleibt erheblich, die Schneedecke ist vor allem nordseitig weiterhin sehr störanfällig!
Teils hohe Pollenbelastung
Auch der Donnerstag hat ruhiges und freundliches Wetter zu bieten, lokale Nebelfelder lichten sich rasch und bei nur harmlosen Wolken scheint verbreitet die Sonne. Bei meist nur schwachem Wind erreichen die Temperaturen 6 bis 14 Grad. In den Niederungen muss man allerdings mit dem ersten Belastungsgipfel durch Hasel- und Erlenpollen rechnen, ganz besonders im Donauraum und im Südosten. Zu Saisonbeginn kann das Immunsystem von Pollenallergikern besonders empfindlich reagieren, zudem können auch Birkenpollenallergiker durch Kreuzreaktion betroffen sein.
Auf HOLM folgt INGO
Am Freitag zieht eine Kaltfront mit etwas Regen bzw. oberhalb von etwa 600 bis 800 m Schnee durch, die Mengen halten sich jedoch in Grenzen. Bereits am Samstag setzt sich dann schon das nächste Hoch namens INGO durch und sorgt am Wochenende für viel Sonnenschein. Die Temperaturen sind aber tiefer als zuletzt und liegen am Samstag meist zwischen 1 und 6 Grad.
Nach der ausgeprägten Nordwestlage zum Monatswechsel liegt in den Alpen mittlerweile recht verbreitet durchschnittlich bzw. regional wie etwa auf dem Seefelder Plateau auch überdurchschnittlich viel Schnee. Anbei eine Auswahl an aktuellen Schneehöhen:
132 cm Lech am Arlberg
92 cm Hochfilzen
85 cm Seefeld
85 cm Saalbach
66 cm Ramsau am Dachstein
53 cm Mariazell
52 cm Krimml
40 cm Dellach im Drautal
36 cm Windischgarsten
30 cm Lunz am See
Am Wochenende Sonne und Wolken
Nach Durchzug einer schwachen Kaltfront scheint am Samstag häufig die Sonne. Nur im Donauraum und im Nordosten ziehen untertags bei teils kräftigem Westwind auch dichtere Wolkenfelder durch. Die Temperaturen erreichen 2 bis 10 Grad. Der Sonntag bringt vor allem im Süden zeitweiligen Sonnenschein, an der Alpennordseite ziehen dagegen zeitweise ausgedehnte, hochliegende Wolken durch. Ab dem Nachmittag verdichten sich die Wolken zunehmend und am Abend breitet sich an der Alpennordseite bei neuerlich kräftig auffrischendem Westwind Regen bzw. oberhalb von etwa 800 bis 1100 m Schneefall aus.
Turbulenter Wochenbeginn
Zu Beginn der kommenden Woche zieht die Kaltfront eines Skandinavientiefs durch und in den Alpen fällt anfangs verbreitet Regen bzw. oberhalb von etwa 500 bis 800 m Schnee. In den Nordalpen sind auf den Bergen recht verbreitet 30 bis 60 Neuschnee in Sicht. Auch abseits der Alpen ziehen ein paar Regen- und Graupelschauer durch, dazu weht verbreitet kräftiger Nordwestwind mit teils stürmischen Böen. Die Lawinengefahr bleibt erheblich, Wintersportler sollten auf den gesicherten Pisten bleiben. Die Temperaturen erreichen von Nord nach Süd 5 bis 11 Grad, am Abend beruhigt sich das Wetter.
Zur Wochenmitte sehr mild
Am Dienstag gerät der Alpenraum zunehmend unter Hochdruckeinfluss und aus Westen erfassen milde Luftmassen das Land. Die Temperaturen steigen deutlich an, zur Wochenmitte liegt die Nullgradgrenze in gut 3000 m Höhe. Skifahrer können sich also auf frühlingshaftes Wetter mit viel Sonnenschein freuen. In der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss langsam nach, vorerst setzt sich das milde Wetter aber fort. Die Höchstwerte liegen in tiefen Lagen meist um oder oberhalb der 10-Grad-Marke bzw. am Mittwoch und Donnerstag im Südosten auch bei 15 Grad.
Der längste jemals gemessene Blitz hat sich laut der UN-Wetterorganisation WMO über 768 Kilometer erstreckt. Das entspricht in etwa der Entfernung von Wien bis nach Hamburg. Die Entladung ereignete sich am 29. April 2020 zwischen den US-Staaten Texas, Louisiana und Mississippi. Der Blitz erstreckte sich überwiegend horizontal innerhalb der Wolken auf der Rückseite einer ausgedehnten Gewitterlinie, welche an jenem Tag von den Großen Ebenen zum Golf von Mexiko gezogen ist.
Als bisheriger Rekordhalter galt ein Blitz mit 709 Kilometern über Südbrasilien im Oktober 2018. Der geostationäre Satellit GOES-16 ist allerdings erst seit dem Jahr 2017 operativ, entsprechend ist die Messreihe noch nicht besonders lang (mehr zum Messverfahren folgt unten).
WMO has verified 2 new world records for ⚡️⚡️lightning in notorious #megaflash hotspots
Longest distance single flash of 768 km (477.2 miles) across southern #USA on 29.4.2020
Die WMO hat auch einen neuen Rekord für den am längsten dauernden Blitz bestätigt: Ein Blitz über Uruguay am 18. Juni 2020 dauerte ganze 17,1 Sekunden. Auch in diesem Fall handelte es sich um einen Blitz, der sich über mehrere hundert Kilometer innerhalb eines Gewitterkomplexes quer über dem Südwesten Uruguays erstreckte. Als bisherige Rekordhalter galt ein 16,7 Sekunden dauernder Blitz über Nordargentinien im März 2019.
Voraussetzungen
Solche zeitlich und räumlich extreme Blitze treten im Zuge von großräumigen Gewitterkomplexen mit zahlreichen eingelagerte Gewitterkernen auf, Meteorologen sprechen auch von „mesoskaligen konvektiven Systemen“. Während im vorderen, aufwind-dominierten Teil der Gewitterwolken viele Bodenblitze auftreten, welche meist eine Länge von nur wenigen Kilometern aufweisen, kann es auf der Rückseite zu sehr vielen Entladungen innerhalb der Gewitterwolken kommen. Die „Rekordblitze“ setzen sich also aus unzähligen kleineren, sich fortpflanzenden Entladungen zusammen (auch mit eingelagerten Bodenblitzen), welche aber laut Satellitenanalyse eine durchgehende Verbindung aufgewiesen haben.
Messungen nur in Amerika
Die Messung dieser Blitze erfolgte nicht mittels klassischer, bodenbasierter Blitzortung, sondern über den Satellit GOES-16. Dieser geostationäre Satellit wurde erstmals mit einem optischen Blitzsensor im NIR-Band ausgestattet (Nahinfrarot) namens Geostationary Lightning Mapper (GLM). Dieser Sensor erfasst Informationen wie die Häufigkeit, den Ort und das Ausmaß von Blitzentladungen mit einer räumlichen Auflösung von etwa 10 km und einer Rate von 500 Bildern pro Sekunde . Derzeit werden davon Nord- und Südamerika sowie die angrenzenden Ozeangebiet abgedeckt, in Europa wird es solche Daten voraussichtlich ab 2023 geben (Meteosat Third Generation). Man kann davon ausgehen, dass annähernd ähnlich lange Blitze am ehesten im Mittelmeerraum im Zuge von besonders heftigen Gewitterlagen möglich sind.
Deutschland liegt derzeit eines Tiefs namens MARIA mit Kern über Russland, das besonders von Bayern bis in die Lausitz für unbeständige und windige Wetterverhältnisse sorgt.
Auf MARIE folgt NADIA
Nach einer vorübergehenden Pause gelangt Deutschland am Samstag unter den Einfluss eines Skandinavientiefs namens NADIA, dessen Warmfront im Tagesverlauf das Land überquert. Im Laufe der zweiten Tageshälfte erfasst aus Norden die Kaltfront das Land und der Wind frischt stark bis stürmisch aus West bis Nordwest auf.
Sturmflut und Orkanböen
In der Nacht zum Sonntag legt der Wind im Nordosten weiter zu, besonders in Teilen Mecklenburg-Vorpommerns sind auch schwere Sturmböen bzw. in exponierten Lagen von Warnemünde bis nach Rügen auch Orkanböen um 120 km/h zu erwarten. An der Nordsee muss man zudem mit einer Sturmflut rechnen. Am Sonntag tagsüber zeichnen sich dann auch im Osten schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h ab.
Am vergangenen Wochenende hat ein Tief namens IDA mit Kern über Russland einen markanten Kaltlufteinbruch in Südosteuropa eingeleitet. Am Rande davon kam es auch Österreich zu teils kräftigem Schneefall in den Nordalpen, der Kern der Kaltluft hat aber die Ukraine und Südosteuropa getroffen. Mittlerweile ist hat sich das Tief vom Jetstream abgeschnürt und liegt nun als umfangreiches, abgetropftes Höhentief über der Ägäis bzw. dem Schwarzen Meer.
Schneegewitter
Unter Tiefdruckeinfluss hat die Kaltluft im Zusammenspiel mit dem relativ milden Wasser der Ägäis zu einer labilen Schichtung der Luft geführt, weshalb es zu zahlreichen Gewittern kam. Diese wurden mit der nordöstlichen Höhenströmung am Montagabend nach Mittelgriechenland bzw. Athen gelenkt, ähnlich wie es manchmal auch im Bereich der Großen Seen in den USA passiert (dort spricht man auch von „lake-effect snow“).
Lake-effect snow
Das Phänomen „lake-effect snow“ tritt allgemein im Bereich von sehr großen Seen sowie auch Meeren auf, wo man es dann korrekterweise „sea-effect snow“ nennen muss. Typische Beispiele sind etwa das Japanische Meer bzw. der Norden Japans oder auch das Schwarze Meer und die Nordtürkei. Manchmal kann es aber auch an der Nord- und Ostsee sowie an der Westküste der Adria in Italien dazu kommen. Auch in Griechenland sind solche Lagen nicht ganz unbekannt, so gab es etwa in Mittelgriechenland sowie vorübergehend auch in Athen zuletzt erst am 14. Februar 2021 Schneefall. Am 23. Februar 2019 kam es vor allem in der nördlichen Ägäis zu starkem Schneefall, etwa auf der Insel Limnos und Samothraki kam es zu Blizzard-ähnlichen Bedingungen.
Der starke Schneefall hat rund um Athen zu einem Verkehrskollaps geführt. In diesen Regionen herrscht keine Winterreifenpflicht und es gibt auch vergleichsweise wenig Räumfahrzeuge. Dadurch mussten tausende Autofahrer die Nacht in ihren Autos verbringen, teils sogar mehr als 20 Stunden lang. Mittlerweile ist auch das Militär im Einsatz, um die Straßen wieder frei zu bekommen. Am Hauptstadtflughafen wurden zahlreiche Flüge gestrichen, zudem stürzten mancherorts Bäume durch die Schneelast auf Stromleitungen, weshalb es auch zu einigen Stromausfällen kam.
Was gerade in Athen passiert, ist unglaublich!
Fast alle Straßen sind gesperrt & es schneit ununterbrochen! Der Verkehr ist völlig zusammengebrochen. Stundenlange Staus in der ungewohnten Kälte.
Athen gleicht einer Winterlandschaft in Alaska #GreeceDoesHaveAWinter#Greecepic.twitter.com/u0uB6vGQcO
Bilder von 21 Uhr eben in Athen vom Sender MeteoNews 24
So viel Schnee gab es in Athen noch nie. gigantische Schneemassen legen den Verkehr in Athen völlig lahm, die meisten Straßen sind gesperrt. #GreeceDoesHaveAWinter#Greecepic.twitter.com/6bx1YWPU4W
Athen ist derzeit die schneereichste Hauptstadt Europas:
40 cm Athen (Tatoi)
30 cm Athen (Flughafen)
16 cm Helsinki
13 cm Sofia
12 cm Oslo
4 cm Belgrad
4 cm Sarajevo
2 cm Zagreb
1 cm Warschau
Mehr Schnee liegt nur in Moskau mit 45 cm.
Schneegewitter auch in Istanbul
Auch die Türkei hat derzeit mit dem Wintereinbruch zu kämpfen. Die türkische Metropole Istanbul wurden am Montagabend ebenfalls von Schneegewittern getroffen, hier wurden 25 cm Schnee gemeldet. Der Flughafen wurde komplett gesperrt, erst im Laufe des Dienstags soll der Betrieb wieder aufgenommen werden.
Zwischen einem Hoch über den Britischen Inseln namens ERICH und einem Tief über Russland mit dem Namen IDA liegt Österreich derzeit unterm dem Einfluss einer kräftigen, nördlichen Höhenströmung. In der Nacht auf Samstag zieht aus Norden eine Warmfront auf, die in weiterer Folge kaum mehr ostwärts vorankommt und als Luftmassengrenze quer über dem Osten des Landes zum Liegen kommt. Vor allem im zentralen und östlichen Bergland ist somit kräftiger Schneefall in Sicht.
Starker Schneefall
In der Nacht auf Samstag setzt im Norden verbreitet Schneefall ein, der sich in der zweiten Nachthälfte auf den Osten ausbreitet. Dazu frischt neuerlich kräftiger Westwind mit teils stürmischen Böen auf, am Alpenostrand zeichnen sich stellenweise Schneeverwehungen ab. Am Samstag in der Früh schneit es an der Alpennordseite und im Osten verbreitet und vor allem von den Kitzbüheler Alpen bis ins Mariazellerland kräftig. Im Donauraum und im Wiener Becken ist sind recht verbreitet 3 bis 6 cm zu erwarten. Tagsüber gehen im Osten nur noch einzelne Schauer nieder, in den Nordalpen fällt dagegen weiterhin anhaltend Schnee mit den größten Niederschlagsraten vom Kaiserwinkl bis in die nördliche Obersteiermark. Die Schneefallgrenze steigt im westlichen Donauraum langsam gegen 300 bis 400 m an. Weitgehend trocken bleibt es von Lienz über das Klagenfurter Becken bis ins die Südweststeiermark.
Vom östlichen Tiroler Unterland über die Salzburger Gebirgsgaue bis in die Obersteiermark und zum Semmeringpass sind recht verbreitet 20 bis 40 cm Neuschnee zu erwarten, im Dachsteingebiet sowie rund um den Hochschwab kommt sogar ein halber Meter Neuschnee zusammen, damit ist hier mit starken Behinderungen im Straßen- und Bahnverkehr zu rechnen, zudem sind mancherorts Stromausfälle in Folge von Schneebruch möglich. Im Hochgebirge fällt teils bis zu 1 Meter Neuschnee, was in Kombination mit dem teils stürmischen Nordwestwind zu einer stark ansteigenden Lawinengefahr führt. Deutlich geringer bleiben die Schneemengen dagegen im westlichen Bergland.
Am Sonntag im Westen Besserung
Am Sonntag fällt vom Kaiserwinkl ostwärts zeitweise noch etwas Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze zwischen tiefen Lagen im äußersten Osten und etwa 400 bis 500 m im Norden liegt. Die Mengen halten sich aber meist in Grenzen, nur noch vom Gesäuse bis zum Wienerwald sind nennenswerte Mengen in Sicht, wobei der Schnee in den Tälern zunehmend feucht wird. Von Innsbruck westwärts bleibt es bereits trocken.
Zweiteilung zu Wochenbeginn
Der Montag verläuft zweigeteilt: Von Vorarlberg bis Kärnten scheint häufig die Sonne, im Norden und Osten dominieren dagegen die Wolken und von der Eisenwurzen ostwärts regnet oder schneit es zeitweise mit leichter bis mäßiger Intensität. Die Schneefallgrenze liegt weiterhin zwischen tiefen Lagen im äußersten Osten und etwa 500 m im Mostviertel.
Am 18. Januar 2007 zog das Orkantief Kyrill vom Atlantik über die Nordsee hinweg in Richtung Baltikum. Orkanböen richteten in weiten Teilen Mitteleuropas schwere Schäden an, dabei kamen europaweit 47 Menschen ums Leben, davon allein in Deutschland 13. In vielen Regionen gab es Stromausfälle und der Zugverkehr wurde in ganz Deutschland erstmals wegen eines Orkans eingestellt. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherer beliefen sich die Schäden allein in Deutschland auf etwa 4,7 Milliarden Euro. Vor allem in den Wäldern von Nordrhein-Westfalen bis nach Sachsen kam es zu erhebliche Schäden, örtlich wurden ganze Waldstücke umgelegt.
Spitzenböen auf den Bergen in Deutschland:
201 km/h Wendelstein
198 km/h Brocken
184 km/h Fichtelberg
178 km/h Großer Kornberg
176 km/h Zugspitze
169 km/h Großer Arber
166 km/h Feldberg im Schwarzwald
Auch im Flachland kam es allerdings zu Orkanböen, ganz besonders mit Durchzug der Kaltfront. Diese sorgte in den zentralen Landesteilen für eine ausgeprägte Gewitterlinie, dabei kam es sogar zu mehreren Tornados.
Der Tiefkern von Orkan Friederike zog am 18. Januar 2018 von England über Norddeutschland nach Polen hinweg. Besonders betroffen vom Sturmfeld waren NRW, das südliche Niedersachsen, Nordhessen, das südliche Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Auf dem Brocken wurden 203 km/h gemessen, aber auch im Flachland gab es Orkanböen bis zu 138 km/h. Der Fernverkehr der DB wurde landesweit eingestellt und in manchen Bundesländern auch der Regionalverkehr. Der Orkan forderte mindestens 8 Todesopfer und der versicherte Schaden betrug eine Milliarde Euro. In der Mitte Deutschlands war es das stärkste Sturmereignis seit Kyrill.
Spitzenböen auf den Bergen:
203 km/h Brocken
174 km/h Fichtelberg
158 km/h Zugspitze
Spitzenböen in den Niederungen (Auswahl):
138 km/h Gera (Thüringen)
134 km/h Frankenberg-Geismar (Hessen)
130 km/h Erfurt (Thüringen)
130 km/h Flughafen Leipzig/Halle (Sachsen)
126 km/h Flughafen Münster/Osnabrück (NRW)
122 km/h Werl (NRW)
122 km/h Dresden (Sachsen)
116 km/h Flughafen Düsseldorf (NRW)
Kyrill und Friederike stellen zwei außergewöhnliche Ereignisse dar. Orkan Kyrill war allerdings wesentlich großräumiger als Friederike, so beeinflusste sein Sturm- und Orkanfeld ganz Deutschland und weite Teile Mitteleuropas. Friederike beeinflusste in erster Linie die Niederlande und den Streifen von NRW bis nach Sachsen in Deutschland.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Hoch über Westeuropa namens DIETER und reger Tiefdruckaktivität über Osteuropa bzw. Russland. Am Montag zieht ein Tief mit dem Namen HANNELORE von Skandinavien nach Russland und die Druckgegensätze in Österreich nehmen deutlich zu. Das sorgt besonders im Osten für stürmisch auffrischenden Westwind.
Örtlich schwere Sturmböen
Am Montag weht von Oberösterreich bis ins Nordburgenland von Beginn an kräftiger Westwind und auch von Osttirol bis ins Grazer Bergland kommt gebietsweise kräftiger, föhniger Nordwestwind auf. Tagsüber legt der Wind besonders in Niederösterreich, Wien und dem Nordburgenland weiter zu, hier muss man am Nachmittag verbreitet mit Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h rechnen. Vor allem in der Thermenregion sowie in Teilen Wiens zeichnen sich örtlich auch schwere Sturmböen um 100 km/h ab und auf den Bergen gibt es von den Niederen Tauern ostwärts Orkanböen.
Bei vielen Wolken fällt zudem vor allem vom Kaiserwinkl bis ins Mariazellerland immer wieder Regen bzw. oberhalb von 400 bis 700 m Schnee. Gegen Abend ziehen mit Durchzug der Kaltfront des Tiefs auch im Osten Regen- und Schneeschauer durch, dabei lässt der Wind etwas nach. Die Höchstwerte liegen zuvor von Nord nach Südost zwischen 1 und 10 Grad.
Am Dienstag Wetterberuhigung
Am Dienstag halten sich im Norden weiterhin dichte Wolken und vom Salzkammergut bis ins Mariazellerland schneit es anfangs noch leicht. Sonst bleibt es meist trocken und tagsüber kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein. Anfangs weht noch lebhafter Nordwestwind, am Nachmittag lässt der Wind nach. Die Höchstwerte liegen zwischen 1 und 8 Grad. Zur Wochenmitte sorgt Hochdruckeinfluss wieder für ruhiges und nach Nebelauflösung oft sonniges Wetter. Am Donnerstag kündigt sich an der Alpennordseite dann die nächste Kaltfront mit Schnee- und Graupelschauern sowie teils stürmischen Windböen an.
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss eines sich auflösenden Tiefs namens DOREEN mit Kern über der Nordsee, welches aus Westen feuchte Luftmassen in den Alpenraum führt. Am Montag geraten wir unter den Einfluss einer nördlichen Höhenströmung und die feuchte Luft wird gegen die Nordalpen gedrückt.
An der Alpennordseite dominieren am Montag die Wolken und vom Tiroler Unterland über das Salzkammergut bis in den Wienerwald schneit es zeitweise. Auch im Norden und Osten fällt gelegentlich etwas Schnee bzw. unterhalb von etwa 300 m Regen. Die größten Niederschlagsmengen sind vom Salzkammergut über die Eisenwurzen bis ins Mariazellerland zu erwarten, besonders in den Ybbstaler Alpen sind um die 20 cm Neuschnee zu erwarten. Weitgehend trocken und zeitweise sonnig verläuft der Tag hingegen im Süden, am Nachmittag lockert es mit lebhaftem Nordwestwind auch im östlichen Flachland langsam auf. Die Höchstwerte liegen zwischen -2 Grad in den Kitzbüheler Alpen und +5 Grad im Grazer Becken.
Hoch breitet sich aus
In den kommenden Tagen etabliert sich über Nordeuropa ein Hochdruckgebiet und im Alpenraum stellt sich eine nordöstliche Höhenströmung ein. Diese führt kühle und vor allem im Osten auch trockene Luftmassen ins Land. Auf den Bergen sowie im Osten ist somit sonniges Winterwetter in Sicht, im Westen und Norden sowie in Unterkärnten muss man allerdings gebietsweise mit zähem Hochnebel rechnen.
Durch eine gut zwei Wochen anhaltende, nasskalte Nordlage gab es im Jänner 2019 an der Alpennordseite außergewöhnliche Neuschneemengen. Zur Monatsmitte lagen in den Tälern der Nordalpen oberhalb von etwa 700 m recht verbreitet 1 bis 2 Meter Schnee, stellenweise wurden auch neue Schneehöhenrekorde für den Jänner aufgestellt wie etwa in Reutte mit 116 cm. Auch bei den 15-tägigen Neuschneesummen vom 1. bis 15. Jänner wurden mancherorts Rekordwerte aufgestellt:
451 cm Hochfilzen (Messungen seit 1971)
283 cm Seefeld (Messungen seit 1895)
263 cm Lofer (Messungen seit 1971)
240 cm Abtenau (Messungen seit 1964)
168 cm Kufstein (Messungen seit 1923)
Auf den Bergen türmten sich die Schneemassen teilweise bis zu 5 Meter in die Höhe, wie etwa am Loser im Toten Gebirge am 10.1.2019. Diese enormen Schneemengen führten im Zusammenspiel mit dem zeitweise starken Wind zur höchsten Lawinenwarnstufe 5, das Hochkar bzw. die Göstlinger Katastralgemeinde Lassing in Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt. Dadurch kam es zu weitreichenden Straßensperren und einige Orte waren für Tage von der Außenwelt abgeschnitten. Das Bundesheer war vielerorts im Einsatz um etwa Dächer freizuschaufeln und Straßen zu räumen.
Der Jahreswechsel und die ersten Tage des neuen Jahres verliefen unter dem Einfluss subtropischer Luftmassen außergewöhnlich mild. Auf den Bergen und im Osten lag die Temperatur bis zu 13 Grad über dem klimatologischen Mittelwert. An einzelnen Wetterstationen hat diese winterliche Wärmewelle auch zu neuen Monatsrekorden geführt, wie etwa auf der Hohen Wand mit 18,0 Grad, in St. Anton am Arlberg mit 11,9 Grad oder auch auf der Rudolfshütte in 2.317 m Höhe mit 8,5 Grad. Anbei ein paar eingestellte bzw. neue Monatsrekorde:
18,0 Grad Hohe Wand (NÖ)
14,3 Grad Tannheim (T)
11,9 Grad St. Anton am Arlberg (T)
10,5 Grad Obertauern (S)
10,4 Grad Galtür (T)
8,5 Grad Rudolfshütte (S)
5,6 Grad Pitztaler Gletscher (T)
Nicht nur Österreich war von dem milden Wetter betroffen, sondern weite Teile Mitteleuropas. In Summe wurden unzählige neue Tagesrekorde gebrochen, wie u.a. zu Silvester bzw. Neujahr in Wien, Eisenstadt, Berndorf, Krems, Wiener Neustadt, Reichenau an der Rax, Köflach, Gleisdorf oder auch Wörterberg.
🆘 Intense winter #heatwave in Western Europe finally comes to and end…
Dozens of record warm highs and monthly records too over the past week.
Rekordwärme nun auch am ersten Tag des neuen Jahres: Bis zu 19 Grad in der Stmk! Die alten Tagesrekorde wurden regelrecht zerschmettert:
Gleisdorf (seit 1961) bisher 9,9°/2005 > heute 17,9°
Wörterberg (1939) bisher 11,3/1983 > heute 16,6°
(Köflach noch jung)
Prosit Klimawandel! pic.twitter.com/j5grrS3NcW
Am Dienstag zieht über Deutschland ein Randtief namens ANNETTE durch und von Vorarlberg bis ins Wald- und Weinviertel fällt zeitweise Regen. Tagsüber wird es in den Alpen vorübergehend föhnig und vor allem in den Nordalpen nochmals sehr mild: Die Temperaturen erreichen bis zu 14 Grad in Vorarlberg. Nur in Unterkärnten bleibt es bei hochnebelartigen Wolken weiterhin kühl. In der Nacht zieht aus Westen dann eine Kaltfront auf und im Zusammenspiel mit einem Italientief verläuft der Mittwoch verbreitet trüb und nass. Die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf von 1000 m allmählich gegen 400 m ab. Vor allem in Kärnten wird es gegen Abend auch in tiefen Lagen wieder winterlich. Auf den Bergen schneit es gebietsweise kräftig, so kündigen sich etwa im Arlberggebiet und in den Hohen Tauern 30 bis 50 cm Neuschnee an.
Spürbare Abkühlung
Am Dreikönigstag gehen an der Alpennordseite ein paar Schneeschauer nieder, im Süden und Südosten kommt dagegen zeitweise die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen -1 Grad in den Nordalpen und bis zu +7 Grad im Südosten. Der Freitag verläuft unter Zwischenhocheinfluss nach Nebelauflösung oft sonnig und winterlich, so liegen die Temperaturen mit -4 bis +3 Grad wieder im Bereich der langjährigen Mittelwerte. Nur im äußersten Westen ziehen tagsüber Wolken auf und am Abend zeichnet sich leichter Schneefall ab. Mittelfristig ist derzeit weder ein markanter Kaltlufteinbruch noch eine weitere Wärmewelle in Sicht.
Das Jahr 2021 ist in wenigen Stunden Geschichte und wir blicken zurück auf ein abwechslungsreiches Jahr mit einigen Unwettern. Anbei folgt eine Auswahl an besonders markanten Wetterlagen in den vergangenen 365 Tagen, auf die wir etwas näher eingehen wollen:
14.1. Starker Schneefall im Westen
17.2 Gefrierender Regen im Osten
2.5. Sturm im Wiener Becken
21. bis 24.6. Gewitter mit Hagel in Ober- und Niederösterreich
13. bis 18.7. Tief BERND bringt Hochwasser und Gewitter
30.7. Unwetter in Graz
5. bis 9.12. Schnee in ganz Österreich
23.12. Gefrierender Regen im Norden und Osten
14.1. Starker Schneefall im Westen
Der erste Monat des Jahres brachte vor allem im Süden und Westen große Neuschneemengen. Ein Italientief sorgte gleich zu Beginn des Monats im Süden und Südwesten für große Niederschlagsmengen, bis zu knapp einem Meter Neuschnee fiel in Osttirol und Oberkärnten. Zur Monatsmitte sorgte eine nahezu stationäre Luftmassengrenze dann vor allem in Westösterreich, in der Schweiz und in Südwestdeutschland für anhaltenden und teils starken Schneefall. In Gaschurn gab es 66 cm Neuschnee innerhalb von nur 24 Stunden und selbst im Rheintal fiel fast ein halber Meter Schnee. Auch Bregenz und Innsbruck haben im Jänner mehr Schnee ausgefasst als sonst in einem ganzen Winter.
Im Westen hat der nächste kräftige Schneefall bereits eingesetzt (Arlbergregion aktuell 5 cm/h).
Hier ist bis Freitagmorgen bis zu 1 m Neuschnee zu erwarten, selbst in Innsbruck werden es 20-30 cm.
Wir warnen daher teils mit der höchsten Warnstufe! Kommt gut durch die Nacht. pic.twitter.com/nXNV6jj4YG
Nach den historischen Schneefällen im Dez in Osttirol und Oberkärnten kann nun auch #Vorarlberg mit außergewöhnlichen Schneemengen aufwarten:#Feldkirch meldet heute Früh 60 cm – die höchste Schneedecke des 21. Jhdts und einer der höchsten seit 1895! Chapeau! ☃️ pic.twitter.com/GPOQkm0NPy
Der Februar verlief deutlich wärmer als im langjährigen Mittel, zum Monatsende wurde sogar reihenweise neue Rekorde aufgestellt wie etwa in Bregenz, Wien und Zwettl. Zwischen dem 11. und 15.2. gab es aber einen sehr kalten Abschnitt, dabei wurde mit -29,4 Grad am Dachstein auch die tiefste Temperatur des Jahres verzeichnet. Diese kalte Phase wurde am 17. durch eine Warmfront mit gefrierendem Regen im Osten beendet, auch in der Landeshauptstadt kam es dabei auf einigen Gehwegen zu Glatteis.
Am Mittwoch kommt es in Wien zu akuter Glatteisbildung. Aufgrund der vielen Einsätze stehen Rettungswägen im Stau vor dem Krankenhaus in Brigittenau. https://t.co/eucQgrnROr
Der April war heuer kühl und frostreich, in Summe handelt es sich österreichweit um den kühlsten April seit 1997 und den ersten zu kühlen Monat seit Mai 2020. Lokal wurden sogar neue Monatsrekorde aufgestellt wie etwa in Bad Mitterndorf mit -11,8 Grad. Auch der Mai verlief kühler als im langjährigen Mittel, zudem gab es gleich zu Monatsbeginn einen außergewöhnlichen Sturm: Tief DANIEL brachte am 2.5. in Wien orkanartige Böen bis 112 km/h bzw auf der Jubiläumswarte sogar 124 km/h, was dem schwersten Maisturm seit Aufzeichnungsbeginn entspricht. Auch wenn der Monat in Summe kühl verlief, sorgte der Föhn für sehr warme Abschnitte: In der Nacht auf den 10. gab es im Rheintal die erste Tropennacht und am 10. wurde in Salzburg der erste Hitzetag verzeichnet.
21-24.6. Gewitter mit Hagel und Sturm
Vom 21. bis zum 24 bzw. im Südosten auch 25. Juni wurden in Österreich mehr als 240.000 Blitzentladungen erfasst. Vor allem in Ober- und Niederösterreich sowie örtlich auch in der Steiermark gab es teils schwere Unwetter mit großem Hagel. Etwa am 22.6. wurde das Oberösterreichische Seengebiet besonders heftig getroffen, als eine Superzelle mit Sturmböen und großem Hagel vom Flachgau über Gmunden bis in den Raum Sierning zog.
Der Höhepunkt der Unwetterlage wurde am 24.6. erreicht, als es in Oberösterreich sowie auch in Teilen Niederösterreichs und Wiens Superzellen mit teils sehr großem Hagel gab. Eines dieser Gewitter sorgte knapp hinter der Grenze zu Tschechien sogar für einen sehr starken F4-Tornado mit einer Zugbahn von etwa 26 km! In dieser Woche wurde laut der Österreichischen Hagelversicherung mit 28 Millionen Euro Gesamtschaden in Ober- und Niederösterreich eine neuer Negativrekord aufgestellt.
Mitte Juli sorgte das nahezu ortsfeste Tief BERND für eine schwere Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland, Belgien und den Niederlande mit mehr als 200 Todesopfern und Schäden in Milliardenhöhe.
⚠️🇩🇪 Impressionnante image aérienne [avant/après] de la municipalité allemande d‘#Altenahr située dans le land de Rhénanie-Palatinat à l’ouest du pays. La rivière #Ahr, qui est sortie de son lit au cours de la nuit, connait une crue historique ! #Schuld#Allemagne#Floodspic.twitter.com/9FMazVa8Lx
Österreich war davon zunächst nur marginal betroffen, vom 16. bis zum 18. kam es dann aber auch entlang der Nordalpen zu ergiebigem Regen, in Melk wurden beispielsweise 170 mm in 48 Stunden gemessen. Einige Flüsse führten Hochwasser und es kam zu Überflutungen und Vermurungen.
Weiterhin herrscht gebietsweise höchste Warnstufe vor anhaltendem Starkregen sowie Gewitter mit extremen Regenmengen in kurzer Zeit. #uwzpic.twitter.com/Qe3QJLZRFO
Im Osten Österreichs gab es Gewitter mit Starkregen, so kam es auch in Teilen Wiens zu Überflutungen. Im Orbi-Tower in Wien-Erdberg wurden zwei unterirdische Geschosse komplett geflutet und das Hochhaus steht aufgrund des Schadens in Millionenhöhe weiterhin leer.
Violent thundery rain yesterday evening in Vienna, also in our area there was flooding. Rainfall amounts of 50 liters per hour occur about once every 50 years.
(https://t.co/0evQJXQAa5 -> Bemessungsniederschlag 2020) pic.twitter.com/qvpusSSvjC
Der heißeste Tage des Jahres wurde mit bis zu 37,1 Grad in Wien sowie am Neusiedler See der 8. Juli. Im Süden bleibt der Sommer aber vor allem für Trockenheit und vergleichsweise wenig Gewitter in Erinnerung, allerdings wurde Graz am 30. Juli noch von einem schweren Unwetter getroffen. Innerhalb von nur einer Stunde wurden dabei 61 mm Regen gemessen, in wenigen Stunden sogar 112 mm. Den gesamten Sommerrückblick gibt es hier: 1,4 Millionen Blitze im Sommer 2021.
Der Juli 2021 galt bis gestern noch als einer der trockensten der 184-jährigen Grazer Messgeschichte.
Die Gewitter am Abend brachten an der Station Universität in nur 1h 60mm (Stunden-Rekord), in 6h 114mm (Allzeit-Tagesniederschlagsrekord). #Graz
Die Stationen im Vergleich: pic.twitter.com/6hcOoELz8y
Nach einem milden und gebietsweise sehr trockenem Herbst (in der Südsteiermark gab es Mitte September noch einen Hitzetag und in Wien wurde sogar noch eine Tropennacht verzeichnet) und nur einem nennenswerten Sturm am 30. November stellte sich die Wetterlage pünktlich zu Winterbeginn um. Ein Italientief brachte am 5. Dezember in Kärnten, in den Hohen Tauern sowie im Oberen Murtal kräftigen Schneefall, in Klagenfurt wurden 32 cm gemessen. Ein weiteres Italientief versorgte am 9. Dezember das gesamte Land mit Schnee, selbst in Teilen Wiens wurden 15 cm gemessen.
Nach zwei langen Diensten endlich den gewarnten #Schnee am Heimweg quer durch Rodaun selbst genießen… ein Traum🤩 pic.twitter.com/MJw6zfWC18
Das winterliche Wetter im Flachland währte nicht lange und noch vor Weihnachten gelangten schubweise immer mildere Luftmassen ins Land. Von Oberösterreich bis ins östliche Flachland kam es dabei mehrmals zu gefrierendem Regen. Nach Weihnachten gelangte vorübergehend nochmals kontinentale Kaltluft in die Osthälfte des Landes, dabei kam es im Norden streckenweise erneut zu Glatteis.
Österreich liegt in den kommenden Tagen unter dem Einfluss einer milden Westströmung, welche subtropische Luftmassen ins Land führt. Zu Silvester gerät das Land zudem unter den Einfluss eines Hochs namens CHRISTINE, somit machen die Restwolken im Norden und Osten sowie auch die Nebelfelder in manchen Tal- und Beckenlagen tagsüber immer häufiger der Sonne Platz. Die Temperaturen steigen verbreitet auf frühlingshaft anmutende 10 bis 17 Grad, nur in den Niederungen Kärntens und in schattigen Tallagen liegen die Höchstwerte stellenweise um 5 Grad.
Jahr klingt ruhig und trocken aus
Der Jahreswechsel gestaltet sich zumindest vom Wetter her trocken und vor allem in den Alpen und im Osten ist der Himmel oft sogar sternenklar. Der Wind frischt vom Mostviertel über das Wiener Becken bis ins Nordburgenland lebhaft bis kräftig aus West auf, in der zweiten Nachthälfte sind von der Hohen Wand bis in die Thermenregion stellenweise auch stürmische Böen zu erwarten. In Oberösterreich sowie im Most- und Waldviertel ziehen dagegen hochnebelartige Wolken durch und in den südlichen Becken bildet sich streckenweise Nebel. Vor allem im Norden und Osten verläuft die Nacht zudem sehr mild, leicht frostig wird es nur in Kärnten sowie in höheren Tallagen der Nordalpen.
Extrem milder Jahreswechsel im Wiener Becken
Der zunehmende Wind treibt die Temperaturen in der Silvesternacht in die Höhe: Um Mitternacht liegen die Temperaturen im Wiener Becken oft zwischen 10 und 13 Grad. Damit kündigt sich in der Landeshauptstadt der mildeste Jahreswechsel seit mindestens dem Jahre 1941 ab: Wenn man die Temperaturen um exakt 0 Uhr betrachtet, erlebten die Wiener den bislang mildesten Jahreswechsel mit rund 9 Grad um 0 Uhr am 1.1.1987. Dieser Wert dürfte heuer überboten werden. Den kältesten Jahreswechsel in Wien gab es dagegen am 1.1.1997 mit -9,4 Grad.
Zu Neujahr im Süden und Westen oft sonnig
Am Samstag, Neujahr, ziehen im Norden und Nordosten kompakte Wolken durch, bis auf vereinzelte Regentropfen bleibt es aber trocken und im Tagesverlauf kommt im östlichen Flachland zeitweise die Sonne zum Vorschein. Von Vorarlberg bis ins Südburgenland überwiegt meist der Sonnenschein, nur in den Niederungen kann sich stellenweise Nebel halten. Im Nordosten weht anfangs kräftiger Nordwestwind, der tagsüber nachlässt. Die Temperaturen liegen weiterhin über dem jahreszeitlichen Mittel mit maximal 4 bis 15 Grad. Eine Abkühlung ist nach derzeitigem Stand erst gegen Mitte der kommenden Woche in Sicht.
Der Freitag beginnt vom Salzkammergut ostwärts mit einigen Restwolken und in manchen Tallagen sowie in den südlichen Becken wie etwa in Unterkärnten hält sich Nebel. Tagsüber setzt sich allgemein trockenes und häufig sonniges Wetter durch, in den Alpen ist der Himmel oft wolkenlos. Auch in der Silvesternacht bleibt es in den Alpen meist trocken und vielerorts auch sternenklar. Der Wind weht lebhaft bzw. in den Hochlagen zeitweise kräftig aus West bis Nordwest. In der Nacht gibt es von den Fischbacher Alpen bis in den Wienerwald dann stürmische Böen. Die Temperatur erreicht in 3.000 Meter Höhe 0 bis +3 Grad, in 2.000 Meter Höhe liegen die Höchstwerte zwischen 6 Grad am Schneeberg und 10 Grad am Arlberg.
Samstag, 1. Jänner 2022
Am Samstag, Neujahr, ziehen von den Berchtesgadener Alpen über die nördliche Obersteiermark bis zum Semmering-Wechsel-Gebiet anfangs teils kompakte Wolken durch, bis auf vereinzelte Regentropfen bleibt es aber trocken. Von Vorarlberg und dem Allgäu über die Tauern bis nach Kärnten und zum Grazer Bergland scheint dagegen bei höchstens harmlosen Schleierwolken oft die Sonne, nur in den Niederungen hält sich anfangs Nebel. Tagsüber lockert es auch im östlichen Bergland auf, nur vom Toten Gebirge bis zu den Gutensteiner Alpen bleibt es überwiegend bewölkt. Der Wind weht von den Tauern bis an den Alpenostrand kräftig mit Sturmböen aus Nordwest, im Laufe der zweiten Tageshälfte lässt er dann langsam nach. Die Höchstwerte liegen in 3.000 m Höhe zwischen -1 und +2 Grad, in 2.000 m gibt es von Ost nach Südwest 2 bis 7 Grad.
Sonntag, 2. Jänner 2022
Der Sonntag beginnt im Bergland oft noch sonnig, im Flach- und Hügelland sowie in einigen Tälern häufig trüb durch Nebel oder Hochnebel. Tagsüber ziehen von Westen her auch über dem Nebel immer mehr Wolken durch, meist bleibt es aber trocken und vor allem inneralpin sowie im Süden freundlich. Die meisten Sonnenstunden sind in den Südalpen und am Alpenostrand zu erwarten, aber auch am Alpenhauptkamm überwiegt meist der freundliche Eindruck. Der Wind weht mäßig, in den westlichen Nordalpen auch lebhaft aus westlicher Richtung. Die Temperatur erreicht in 3.000 Meter Höhe -1 bis +2 Grad, auf 2.000 m liegen die Höchstwerte zwischen 5 und 9 Grad.
Bergwetter-Tipp:
In den Alpen kann man sich in der Silvesternacht recht verbreitet auf sternenklaren Himmel und milde Temperaturen freuen. Selbst in 2.000 Meter Höhe liegen die Temperaturen um Mitternacht deutlich über 0 Grad, so erwarten wir etwa auf der Schmittenhöhe und am Galzig +5 Grad und selbst auf der Rudolfshütte +3 Grad. Leicht frostig wird es nur in den Niederungen in Kärnten sowie in einzelnen, höheren Tallagen der Nordalpen. Extrem mild verläuft die Nacht im Wiener Becken: Bei föhnigem Westwind liegen die Temperaturen zum Jahreswechsel zwischen 10 und 13 Grad!
Der Hochdruckeinfluss in Mitteleuropa lässt langsam nach und am Donnerstag zieht ein atlantischer Tiefausläufer über Norddeutschland hinweg. In weiten Teilen des Landes setzt sich dabei mildere Luft durch, nur der äußerste Nordosten verbleibt durchgehend in der kalten Luftmasse arktischen Ursprungs.
Regen und Schnee
Am Donnerstagvormittag setzt im Nordwesten allmählich leichter Schneefall oder Schneeregen ein, stellenweise sind auch Eiskörner dabei. Der Schnee geht aber ausgehend vom Emsland rasch in Regen über, dabei ist streckenweise auch in Niedersachsen und im äußersten Nordosten von NRW leichter gefrierender Regen möglich. Im Laufe des Nachmittags greift die Front auch auf den Nordosten sowie die Mitte über und am Abend fällt schließlich im gesamten Osten häufig Schnee. Besonders in Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Brandenburg schneit es zeitweise auch etwas kräftiger, hier zeichnen sich teils über 5 cm Schnee ab. Im Laufe des Abends geht der Schneefall in einem Streifen von Schleswig-Holstein und Hamburg bis nach Sachsen in teils gefrierenden Regen über, von Mecklenburg bis zum Oderbruch fällt dagegen auch in der Nacht noch Schnee, hier sind streckenweise sogar 10 cm Schnee möglich.
An Heiligabend breiten sich in der Nordhälfte wieder kalte Luftmassen aus und in der Nacht auf dem 25. Dezember ist im Osten von Mecklenburg-Vorpommern und in der Uckermark sogar teils strenger Frost um -10 Grad in Sicht. Am Abend vom 25. steigen die Chancen für Schneefall dann auch in einem Streifen von Nordhessen über die Rhön bis zum Fichtelgebirge an, hier bestehen aber noch einige Unsicherheiten. Im Süden und Westen bleiben dagegen feuchtwarme Luftmassen wetterbestimmend.
Weitere Infos von uns gibt es stets auch auf Twitter und Facebook.
Die Großwetterlage in Europa wird derzeit von einem blockierenden Hochdruckgebiet namens ZAFIRA mit Kern über den Britischen Inseln bestimmt. Das Hoch hält atlantische Tiefs vom Alpenraum fern und macht zu Wochenbeginn den Weg frei für trockene, kontinentale Kaltluft arktischen Ursprungs. Es handelt sich dabei um einen Streifschuss des massiven Kaltlufteinbruchs über Osteuropa.
Im Laufe der Woche verlagert sich das blockierende Hoch langsam weiter in Richtung Grönland, damit können pünktlich zu Weihnachten wieder atlantische Tiefs auf Mitteleuropa übergreifen. Der exakte zeitliche Verlauf macht den Wettermodellen noch zu schaffen, allerdings kündigt sich zu Heiligabend eine Warmfront an.
Kaltfront zu Wochenbeginn
Am Montag erfassen kalte Luftmassen aus Norden das Land und anfangs fällt vor allem vom Kaiserwinkl bis ins Mariazellerland etwas Schnee bzw. unterhalb von 500 m mitunter auch Regen. Nennenswerte Mengen sind nur vom Toten Gebirge bis zum Hochschwab zu erwarten. Im Tagesverlauf lässt der Schneefall zögerlich nach, die Wolken lockern aber kaum auf. Im Donauraum und im östlichen Flachland ziehen nach einem oft sonnigen Start einige Wolken durch, im Westen und Süden bleibt es abseits lokaler Nebelfelder freundlich. Bei lebhaftem, am Alpenostrand auch noch kräftigem Nordwestwind erreichen die Temperaturen -1 bis +7 Grad mit den höchsten Werten im Grazer Becken.
Oft sonnig und frostig zur Wochenmitte
Der Dienstag und der Mittwoch verlaufen bei nur harmlosen Wolken überwiegend sonnig, nur regional wie etwa in Unterkärnten und in Vorarlberg halten sich teils zähe Nebel- oder Hochnebelfelder. Bei schwachem Wind liegen die Höchstwerte zwischen -4 und +2 Grad. Die Nächte verlaufen verbreitet frostig, in vielen Alpentälern muss man mit strengem Frost rechnen.
Wetterumstellung zu Weihnachten
Der Donnerstag beginnt vor allem im Norden und Osten meist bewölkt oder nebelig-trüb. Die Sonne zeigt sich zeitweise im westlichen und südlichen Bergland, aber auch hier zieht es am Nachmittag zu und von Vorarlberg bis ins Mühlviertel beginnt es am Abend mit Ankunft einer Warmfront allmählich zu regnen. Mit maximal -3 bis +5 Grad wird es speziell im Westen spürbar milder, im Osten kommen die Temperaturen dagegen nur vereinzelt über die 0-Grad-Marke hinaus. In der Nacht erfasst die Warmfront die gesamte Alpennordseite: Anfangs fällt im äußersten Norden und Nordosten mitunter noch etwas Schnee oder Schneeregen bis in tiefe Lagen, dieser geht aus heutiger Sicht aber immer häufiger in teils gefrierenden Regen über. Der weitere Trend ist noch unsicher, die Modelle tendieren zu Heiligabend aber auf aber etwas milderes Wetter und an der Alpennordseite auch auf etwas Regen hin. Die Chancen auf weiße Weihnachten im Flachland stehen also schlecht, weitere Infos dazu gibt es auch hier: Weiße Weihnachten: Trend und Klimatologie.
Österreich liegt derzeit weiterhin am Rande eines umfangreichen Hochs namens ZAFIRA mit Kern über Westeuropa. Am Sonntag zieht über Russland ieht aber ein Tief namens NEO hinweg, damit nehmen die Druckgegensätze im Ostalpenraum deutlich zu. Bereits in den frühen Morgenstunden frischt am 4. Advent kräftiger Westwind auf, im Laufe des Vormittags muss man vom Mostviertel bis ins Wiener Becken dann mit stürmischem Westwind rechnen.
Föhnig und mild
Besonders in den westlichen und südlichen Außenbezirken Wiens, in den Regionen entlang der Thermenlinie sowie generell in exponierten Lagen des Wienerwalds zeichnen sich stellenweise teils schwere Sturmböen um 90 km/h ab. In den Hochlagen wie etwa auf der Jubiläumswarte in Ottakring sind auch Böen um 100 km/h in Sicht. Sturmböen um 75 km/h sind dagegen im südlichen Wiener Becken, in Teilen des Mostviertels sowie im Osten Wiens zu erwarten. Der föhnige Westwind treibt die Temperaturen in die Höhe, besonders im Steinfeld sowie rund um das Grazer Becken gibt es Spitzenwerte um 10 Grad.
Sonntagnacht Kaltfront
In der Nacht auf Montag zieht die Kaltfront von Tief NEO durch und bringt im Nordosten etwas Regen. Die Schneefallgrenze sinkt von 700 gegen 500 m ab. Bis Montagmorgen klingt der Regen im Osten überall ab und die Wolken lockern rasch auf, länger nass bleibt es dagegen vom Kaiserwinkl über das Salzkammergut bis ins Mariazellerland. Besonders in den Niederösterreichischen Voralpen und im Mariazellerland sind oberhalb von etwa 600 Meter 5 bis 10 cm Schnee in Sicht.
Weiße Weihnachten in den Niederungen sind generell selten. Allgemein spielt dabei die Seehöhe eine wichtige Rolle: Ab einer Höhe von etwa 500 m liegt die Wahrscheinlichkeit im Mittel bei 40 %, in 800 m Höhe bei 70 % und ab 1.200 m über 90 %. Heuer liegt in den Alpen bereits viel Schnee, dementsprechend gibt es vor allem in höheren Tallagen eine günstige Ausgangslage. Vor allem in Klagenfurt bzw. generell in Osttirol und Kärnten sowie im Arlberggebiet sind weiße Weihnachten also sehr wahrscheinlich. Gute Chancen gibt generell in den Bergen oberhalb von etwa 800 m Seehöhe, im Flachland sieht es dagegen nach grünen Weihnachten aus.
Wahrscheinlichkeit nimmt ab
Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert. Vor allem in den 2000ern hat die Häufigkeit deutlich abgenommen: In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor neun Jahren weiß. In Innsbruck wurde im Jahr 2017 zwar eine Schneedecke von 2 cm Schnee gemeldet, tatsächlich handelte es sich dabei aber nur um die letzten Reste einer Altschneedecke am Stadtrand. Am längsten ohne Schnee zu Weihnachten auskommen muss man in Sankt Pölten, wo zuletzt 2007 am 24. Dezember Schnee lag.
Viel Schnee im Jahr 1969
Besonders in den 60er Jahren lag zu Weihnachten häufig Schnee, in Klagenfurt war es damals sogar jedes Jahr weiß. Die Rekorde aus dem Jahr 1969 im Norden und Osten haben bis heute Bestand: Damals gab es in Wien 30 cm, in Eisenstadt 39 cm und in St. Pölten sogar 50 cm der weißen Pracht. Letztmals Schnee in allen Landeshauptstädten zu Weihnachten gab es hingegen im Jahr 1996.
Das winterliche Wetter in Teilen Österreichs setzt sich fort. Nach dem Durchzug einer Warmfront mit teils gefrierendem Regen am Samstag folgt in der Nacht auf Sonntag bereits die nächste Kaltfront. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien ist am Sonntag vor allem in Kärnten und im zentralen Bergland Neuschnee in Sicht.
Regen und Schnee
Der Sonntag verläuft in den zentralen Landesteilen und im Süden häufig winterlich mit zeitweiligem Schneefall, vor allem in den Hohen Tauern und Kärnten schneit es zeitweise auch kräftig. Abseits der Alpen liegt die Schneefallgrenze bei 400 bis 600 m, in der Früh ist im Nordosten sowie stellenweise auch im Grazer Becken und in der Oststeiermark gefrierender Regen möglich. Im Arlberggebiet sowie im Mühl- und Waldviertel überwiegen untertags die trockenen Phasen. Die Sonne zeigt sich am ehesten ganz im Westen zwischendurch. Nördlich der Alpen weht mäßiger Wind aus westlichen Richtungen, sonst bleibt der Wind schwach. Die Höchstwerte liegen zwischen -2 Grad im Lungau und +4 Grad im Rheintal sowie im östlichen Flachland.
Die größten Neuschneemengen sind in den Hohen Tauern und in den Karawanken zu erwarten, auf den Bergen kommen hier teils mehr als 30 cm Neuschnee zusammen. Aber auch in den Beckenlagen Kärntens sind recht verbreitet 10 bis 15 cm Schnee in Sicht.
Zu Wochenbeginn Wetterbesserung
Am Montag halten sich von Vorarlberg bis Oberösterreich dichte Wolken und vor allem in den typischen Staulagen von den Kitzbüheler Alpen bis ins Mariazellerland gehen ein paar Schneeschauer nieder, die Mengen bleiben in Summe aber gering. Im Osten und Süden bleibt es hingegen meist trocken mit mit einigen Sonnenstunden, am Nachmittag lockert es auch ganz im Westen auf. Im Osten frischt tagsüber mäßiger bis lebhafter Nordwestwind auf. Die Temperaturen liegen zwischen -2 Grad in manchen Tälern am Alpenhauptkamm und bis zu +5 Grad im Südosten. Am Dienstag ist dann von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark wieder ein wenig Schnee bzw. in tiefsten Lagen im Norden auch Schneeregen in Sicht.
Mit einer nordwestlichen Höhenströmung gelangen am Freitag kalte Luftmassen nach Österreich und unter Zwischenhocheinfluss lockern die Wolken vorübergehend auf. Damit gibt es in der Nacht auf Samstag verbreitet teils mäßigen bzw. in den Alpen vom Pinzgau bis in die nördliche Obersteiermark auch strengen Frost.
In der Nacht zieht aus Westen die Warmfront von Tief FRANK auf, damit steigen die Temperaturen im äußersten Westen bei aufziehender Bewölkung und einsetzendem Regen schon in der zweiten Nachthälfte langsam wieder an und am Samstag geht es am Bodensee und im Rheintal oft schon frostfrei in den Tag.
Glättegefahr
Am Samstag dominieren meist die Wolken und in Vorarlberg sowie im Außerfern fällt bereits in der Früh Regen oder Schnee. Im Laufe des Tages breitet sich der Niederschlag an der gesamten Alpennordseite aus, die Schneefallgrenze liegt anfangs in den Alpen sowie im Mühl- und Waldviertel in tiefen Lagen, entlang der Nordalpen steigt sich aber rasch gegen 1300 m an. Damit fällt regional bei Temperaturen um oder knapp unter 0 Grad Regen, wie etwa in Teilen des Donauraums, im Waldviertel oder auch in manchen Tallagen wie dem Ennstal. Am Abend und in der Nacht steigt das Risiko auch im äußersten Osten und am Alpenostrand leicht an, am Alpenhauptkamm fällt dagegen immer häufiger Schnee.
Weitgehend trocken bleibt es vorerst nur im Süden und Südosten, in der zweiten Nachthälfte setzt dann in Kärnten Schneefall bzw. in Südosten Regen ein. Die Höchstwerte liegen zuvor meist zwischen -2 und +3 Grad, nur in Vorarlberg und im Außerfern gehen sich tagsüber 6 bis 8 Grad aus.
Am 2. Advent in Kärnten Schnee
Der 2. Advent verläuft landesweit bewölkt und vor allem in Kärnten, im Süden Salzburgs sowie in der Obersteiermark winterlich mit zeitweiligem Schneefall. Im Osten und Südosten fällt zeitweise etwas Regen, wobei die Schneefallgrenze zwischen etwa 400 und 600 m liegt. Die Sonne zeigt sich höchstens vorübergehend in Vorarlberg und Nordtirol, am Abend gehen dann auch im Bregenzerwald Schneeschauer nieder. Die Temperatur erreicht maximal -2 bis +5 Grad.
Mitteleuropa liegt unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss und am Rande eines umfangreichen, blockierenden Hochs über dem Atlantik gelangen auch zu Wochenbeginn kühle Luftmassen arktischen Ursprungs ins Land. Vor allem in den Nordalpen muss man weiterhin mit winterlichen Bedingungen rechnen. Speziell am Dienstag kommen dabei im Nordalpenbereich zwischen Arlberg und Hochschwabgebiet große Neuschneemengen zusammen. Im Donauraum setzt sich mit stark bis stürmisch auffrischendem Westwind hingegen allmählich mildere Luft durch. Nach einem milden Mittwoch geht es in der zweiten Wochenhälfte mit den Temperaturen tendenziell wieder bergab.
Zu Wochenbeginn Nordstau
Am Montag setzt sich das unbeständige und kalte Wetter fort. Von Vorarlberg bis ins Waldviertel dominieren die Wolken, in den Staulagen der Nordalpen vom Bregenzerwald bis zum Mostviertel schneit es zeitweise. Speziell in den westlichen Nordalpen kommen einige Zentimeter Neuschnee zusammen. Abseits der Alpen ziehen mit dem lebhaften Westwind nur einzelne Schauer durch und vor allem im östlichen Flachland gehen sich freundliche Phasen aus. Südlich des Alpenhauptkamms ist es leicht föhnig, hier scheint sogar häufig die Sonne. Mit maximal nur -2 bis +5 Grad bleibt es vor allem an der Alpennordseite und bei lebhaftem Westwind im Donauraum frühwinterlich kalt.
Am Dienstagabend starker Schneefall
Am Dienstag zieht im Tagesverlauf ein Randtief über Dänemark hinweg, dicht gefolgt von einem atlantischen Tief. An der Alpennordseite ziehen von der Früh weg Schneeschauer durch und in der zweiten Tageshälfte wird der Schneefall hier wieder häufiger. Am Abend schneit es in den Nordalpen anhaltend und intensiv. In den klassischen Staulagen sind 15 bis 30, auf den Bergen wie im Dachsteingebiet auch 50 cm Neuschnee in Sicht. Die Schneefallgrenze stiegt von tiefen Lagen allmählich gegen 500 m an und der Westwind weht zunehmend kräftig, am Alpenostrand ab den Abendstunden auch stürmisch. In der Nacht zeichnen sich vom Mostviertel bis ins Wiener Becken lokal schwere Sturmböen ab. Ruhiger mit sonnigen Auflockerungen bleibt es nur im äußersten Süden und Südosten. Dazu gibt es -1 bis +5 Grad.
Bis zu 10 Grad zur Wochenmitte
Am Mittwoch, dem meteorologischen Winterbeginn, gerät Mitteleuropa unter den Einfluss einer milden Westströmung. Östlich von Salzburg fällt anfangs noch etwas Regen, Schnee ist nur noch oberhalb von 1000 m ein Thema. Tagsüber setzt sich trockenes und teils freundliches Wetter durch, die meisten Sonnenstunden gibt es im Süden und im zentralen Bergland. Am Abend setzt von Vorarlberg bis ins Mühlviertel neuerlich Regen bzw. oberhalb von rund 1000 m Schneefall ein. Der anfangs im Norden und Osten kräftige Westwind lässt im Laufe des Tages nach und die Temperaturen steigen auf 1 bis 10 Grad, am mildesten wird es im Wiener Becken.
Der Donnerstag verläuft dann wieder trüb und vor allem im Bergland oft nass, die Schneefallgrenze sinkt gegen 800 bis 600 m ab. Nach eine vorübergehenden Besserung setzt sich der Tiefdruckeinfluss am 2. Adventwochenende tendenziell fort.
Der meteorologische Herbst neigt sich dem Ende zu, in Summe war er etwa 0,6 Grad milder als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 mit den größten Abweichungen um +1 Grad auf den Bergen und im Nordosten. Dank zahlreicher Hochdrucklagen war der Herbst zudem außergewöhnlich sonnig und sehr trocken, so gab es im Flächenmittel nur etwa 50% der üblichen Niederschlagsmenge. Am kommenden Wochenende ist aber eine nachhaltige Umstellung der Wetterlage in Sicht: Am Rande eines blockierenden Hochs über dem Nordatlantik gelangen aus Norden kalte Luftmassen zu uns und in Mitteleuropa stellt sich Tiefdruckeinfluss ein.
Hoch WALPURGA
Bevor sich die Wetterlage umstellt, herrscht in Mitteleuropa von Dienstag bis Donnerstag nochmals Hochdruckeinfluss. Am Dienstag kommt verbreitet die Sonne zum Vorschein, lediglich in den westlichen Nordalpen und in den südlichen Becken hält sich mitunter zäher Hochnebel. Die Temperaturen erreichen 2 bis 8 Grad. Am Mittwoch gibt es wenig Änderungen und in den Alpen dominiert der Sonnenschein, nur im Nordosten wird der Hochnebel wieder etwas häufiger. Dazu gibt es 1 bis 7 Grad. Der Donnerstag bringt dann bei teils kräftig auffrischendem, föhnigem Südwind nochmals sonnige Auflockerungen, die Wolken werden am Alpenhauptkamm und im Süden aber dichter und gegen Abend beginnt es hier zu regnen bzw. oberhalb von 1000 bis 1300 m zu schneien. Zuvor liegen die Höchstwerte noch zwischen 0 Grad im Nebel und knapp 10 Grad am Alpenostrand.
Wetterumstellung
Am Donnerstag etabliert sich über dem Nordatlantik ein weiteres Hoch namens XAVIELLE. An dessen Ostflanke führt ein Tief namens ZEUS aus Norden kalte Luftmassen zu uns, gleichzeitig versorgt uns ein Mittelmeertief namens YILMAZ mit feuchten Luftmassen. Damit kündigen sich am Freitag verbreitet Regen und Schneefall an. An der Alpennordseite von Vorarlberg bis Niederösterreich und Wien ist nach derzeitigem Stand zeitweise bis in tiefe Lagen etwas Schnee in Sicht, wobei die Mengen im äußersten Westen gering bleiben. An der Alpennordseite stellt sich ab mittleren Höhenlagen leichter Dauerfrost ein, die Höchstwerte liegen meist zwischen etwa -1 und +4 Grad.
Die größten Schneemengen zeichnen sich im zentralen und östlichen Bergland vom Brenner und den Kitzbüheler Alpen über das Land Salzburg und die nördliche Obersteiermark bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet sowie in Osttirol und im westlichen Oberkärnten mit Mengen nach derzeitigem Stand meist zwischen etwa 5 und 15 cm ab, aber auch im Donauraum sind ein paar Zentimeter Nassschnee möglich.
Das kühle und vor allem im Bergland teils frühwinterliche Wetter setzt sich voraussichtlich bis zum Monatsende fort, bereits am Sonntag ist gebietsweise weiterer Schnee möglich.
Im Süden der der Provinz British Columbia in Kanada wurden am Wochenende und zu Wochenbeginn ergiebige Regenmengen gemessen. Besonders betroffen war die Stadt Abbotsford, etwa 50 km östlich von Vancouver, wo teils mehr als 150 Liter pro Quadratmeter Regen innerhalb von nur 48 Stunden gemessen wurden. Noch größere Mengen wurden in den Bergen weiter östlich verzeichnet mit lokal sogar 300 mm Regen. Der Hauptgrund für die starken Regenfälle war ein sog. „atmosphärischer Fluss“, der mehrere Tage lang genau auf dieses Gebiet gerichtet war (mehr dazu folgt unten).
🇨🇦 Canada | 🌧️ Vue aérienne de l’ampleur des inondations à #Abbotsford ce mardi avec une autoroute complètement sous les eaux, ville située à l’est de Vancouver
Flying over B.C.’s Coquihalla Highway Tuesday morning, the damage from the deluge of rain is very evident and shocking. The road has been completely snapped in two and a timeline for when it may reopen remains unclear at this time. #bcstormhttps://t.co/TH9wT46ZbMpic.twitter.com/9b6z6VOA8d
Bei einem atmosphärischen Fluss handelt es sich um etwa 500 km breite und bis zu mehrere tausend km lange Bänder subtropischer Luft in etwa 1 bis 2 km Höhe, welche mit einer straffen Strömung sehr viel Feuchtigkeit in mittlere Breiten führen. Die Animation im folgenden Tweet zeigt das aus Satelliten-Daten abgeleitete niederschlagbare Wasser (genauer für Kenner: PWAT = precipitable water). Die Kaskadenkette östlich von Vancouver hat zudem für Staueffekte gesorgt, weshalb es hier zu besonders ergiebigen Regenmengen kam.
A firehose of subtropical/tropical moisture has been pointed at British Columbia and Washington for nearly 5 days straight, bringing extremely heavy rainfall, leading to widespread severe flooding. It has been a wild year of weather for this part of the world. #BCwx#WAwxpic.twitter.com/9UcaGCyDV3
Only 140 days since we witnessed one of the most profound record-shattering heat records in observed history. Canada 🇨🇦
In the last 24 hours, parts of British Columbia in Canada are now reporting their wettest day in recorded history after record-breaking atmospheric river. pic.twitter.com/TE9Sqab6Iy
Mehrere Städte wie etwa Merritt, etwa 175 km nordöstlich von Vancouver, wurden nahezu vollständig geflutet. Der Regen ist zwar vorbei, es gibt allerdings nach wie vor kein Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Diese Stadt liegt übrigens nur rund 50 km östlich des Ortes Lytton, wo in diesem Sommer mit 49,6 Grad ein neuer Temperaturrekord für Kanada aufgestellt wurde und es anschließend verheerende Waldbrände gab. Schwer betroffen waren in diesen Tagen allerdings auch Teile des Lower Mainland inkl. die Städte Abbotsford und Chilliwack. Inzwischen ist das verantwortliche Tief ostwärts über die Rocky Mountains gezogen und liegt mitten über Kanada, bis die Aufräum- bzw. Wiederaufbauarbeiten abgeschlossen sind, wird es aber noch Monate dauern.
Mayor Braun & Abby PD did an aerial tour of the Sumas Prairie on Police Helicopter Air 1 this AM. Here are some photos, which shows the seriousness of the situation. We urge residents to follow Evacuation Orders, stay out of the affected areas and check on friends and neighbors. pic.twitter.com/BrB14JuZS5
In den Bergen haben die Wassermassen große Mengen an Gestein bzw. Geröll mitgerissen, lokal kam es auch zu großen Erdrutschen. Aufgrund der Überflutungen mussten in machen Orten Menschen per Hubschrauber evakuiert werden. Bislang wurde ein Todesopfer bestätigt, es gibt aber noch mehrere Vermisste.
A look from a flyover of #BCHwy1 at Tank Hill near Lytton and Nicomen.
Wie erwartet gab es vor allen im Tiroler Oberland reichlich Neuschnee, anbei die 24h-Neuschneehöhen um 14 Uhr:
51 cm Sonnbergalm (Gurgler Gruppe)
45 cm Obergurgl (Ort)
45 cm Pitztaler Gletscher (Weißkugelgruppe)
43 cm Rettenbachferner (Weißkugelgruppe)
Guten Morgen! Am Alpenhauptkamm in Tirol schneit es derzeit kräftig und die Schneefallgrenze ist etwa im Wipptal bereits bis 900 m gesunken. Anbei zwei Webcam-Bilder via Land Tirol aus dem Wipptal und Ötztal. In den Mittagsstunden lässt der Schneefall nach. pic.twitter.com/az3Yeof2Ba
Aus Nordwesten zieht am Samstag ein atlantisches Tiefdruckgebiet namens TORBEN auf. Das Tief schwächt sich zwar auf dem Weg zum Westalpenraum ab, allerdings tropft das dazugehörige Höhentief ebenfalls in Richtung Mittelmeer ab, wo es einem anderen, schwachen Tief zu einer Verstärkung verhilft. Mit einer südlichen Höhenströmung gelangen damit vorübergehend sehr feuchte Luftmassen in den Westen des Landes, besonders in der Nacht auf Sonntag regnet und schneit es teils auch kräftig.
Hotspot Tirol
Die größten Niederschlagsmengen sind im Tiroler Oberland sowie rund um das Wipptal zu erwarten, hier sind meist Mengen zwischen 20 und 35 Liter pro Quadratmeter in Sicht, wobei die größten Niederschlagsraten im Laufe der Nacht auf Sonntag bzw. am Sonntagmorgen zu erwarten sind. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf 1400 bis 1200 bzw. in den Regionen mit der stärksten Niederschlagsintensität auch 1000 m ab (ein paar Hintergründe zum Thema Niederschlagsabkühlung findet man im zweiten Teil dieses Artikels).
Schnee bis in manche Hochtäler
Auf den Bergen von der Silvretta bis zu den Zillertaler Alpen schneit es zeitweise kräftig, wobei sich besonders in den Ötztaler und Stubaier Alpen Nueschneemengen zwischen 30 und 40, lokal auch 50 cm abzeichnen. Etwas Neuschnee ist hier aber auch in den Hochtälern sowie am Brenner zu erwarten. Am Sonntag tagsüber lassen Regen und Schneefall im Westen langsam nach. Im Süden fällt aus dichten Wolken dagegen weiterhin zeitweise Regen und am Nachmittag bzw. Abend regnet es vorübergehend auch im Osten. Nennenswerte Auflockerungen sind am ehesten in den Nordalpen vom nördlichen Pinzgau über die Dachstein-Region bis in die Eisenwurzen möglich sowie im Mühlviertel. Die Temperaturen erreichen maximal 4 bis 11 Grad.
Besserung am Montag
Am Montag lässt der Tiefdruckeinfluss nach und an der Alpennordseite scheint bei leichter Föhntendenz zeitweise die Sonne, Nebel und Hochnebel in den Nordalpen und in Oberösterreich lichten sich bei lebhaft auffrischendem Ostwind meist im Laufe des Vormittags. Auch im Osten sind ein paar sonnige Auflockerungen in Sicht, meist trüb präsentiert sich der Wochenstart hingegen im Süden und Südosten, zudem fällt in Kärnten und der Weststeiermark gelegentlich auch ein wenig Regen. Die Temperaturen steigen auf 6 bis 14 Grad.
In dieser Jahreszeit stellten sich unter beständigem Hochdruckeinfluss meist ausgeprägte Inversionswetterlagen ein. Diese zeichnen sich durch eine Umkehr der normalerweise vorherrschenden Abnahme der Temperatur mit der Höhe aus, somit ist es in mittleren Höhenlagen milder als im Flachland. Verantwortlich dafür sind in erster Linie zwei Faktoren:
Lange Nächte bzw. tiefer Sonnenstand
Die Subsidenz bei Hochdrucklagen
Inversion
Die unteren Luftschichten kühlen in den langen Herbstnächten stark aus und besonders in tiefen Lagen entstehen sogenannte Kaltluftseen, die ohne der Unterstützung von starkem Wind nicht mehr ausgeräumt werden können. Hochdruckgebiete sorgen in der freien Atmosphäre zudem für eine absinkende Bewegung der Luft („Subsidenz“). Wenn Luft absinkt, dann gelangt sie unter höheren Luftdruck und wird demzufolge komprimiert und erwärmt. Dies hat zur Folge, dass die Luft im Gebirge oft sehr trocken und die Fernsicht ausgezeichnet ist. Die Grenze zum darunterliegenden Kaltluftsee wird durch eine Temperaturinversion gekennzeichnet. In sonnigen Hanglagen etwa 200 m Oberhalb der Inversion werden oft die höchsten Temperaturen erreicht, während es unterhalb der Inversion trüb und kühl bleibt.
Hoch SILVI zieht ab
Der Kern des derzeit wetterbestimmenden Hochs namens SILVI liegt mittlerweile über Osteuropa, damit weht im Osten Österreichs südöstlicher Wind, während in der Höhe eine milde, südliche Strömung herrscht. Mit dem Südostwind gelangt feuchtkühle Luft ins Land, die am Alpenostrand aufgrund der ansteigenden Topographie leicht gehoben wird. Damit hat sich hier an der Inversion verbreitet Hochnebel gebildet. Die Hochnebelobergrenze liegt in der Osthälfte auf etwa 1000 m. In mittleren Höhenlagen der Nordalpen wird es dagegen neuerlich mild mit Spitzenwerten um 14 Grad.
Am Wochenende bleibt es im Übergangsbereich vom abziehenden Hoch zu einem aufziehenden Tief namens TORBEN häufig trüb, aber auch im Bergland ziehen kompakte Wolken auf und gebietsweise ist etwas Regen in Sicht.
In der Nacht auf Montag ist die schwach ausgeprägte Kaltfront eines Baltikum-Tiefs über den Alpenraum hinweggezogen, mittlerweile gerät Österreich aber neuerlich unter den Einfluss eines umfangreichen Hochs namens SILVI. Damit setzt sich der äußerst sonnige Herbst fort: Der Dienstag beginnt im nördlichen Alpenvorland und im Süden gebietsweise mit Nebel oder Hochnebel, ab dem Vormittag kommt aber verbreitet die Sonne zum Vorschein. Nur ganz im Süden sowie im Waldviertel machen sich tagsüber ein paar Wolken bemerkbar. Im westlichen Donauraum kommt mäßiger Ostwind auf und die Höchstwerte liegen zwischen 4 Grad in schattigen Hochtälern und knapp 12 Grad etwa im Joglland oder im Seewinkel.
Am Mittwoch muss man besonders am Alpennordrand, im Waldviertel und in den südlichen Becken mit Hochnebel rechnen, meist lockert es bis Mittag auf. Sonst ziehen ausgedehnte, hochliegende Wolken durch, in Summe überwiegt aber der freundliche Eindruck. Der Wind frischt besonders im östlichen Flachland lebhaft aus Südost auf, am Alpenhauptkamm wird es föhnig. Die Temperaturen erreichen je nach Nebel und Sonne 5 bis 14 Grad, wobei in sonnigen Hanglagen der Nordalpen auch 15 Grad in Reichweite sind.
Martini-Sommer
Eine länger anhaltende Schönwetterphase um den 11. November, dem Namenstag des Heiligen Martins, wird entlang der Nordalpen von der Schweiz bis nach Bayern und Tirol mitunter als Martini-Sommer bezeichnet, da bei Föhn hier manchmal sogar noch Temperaturen über 20 Grad erreicht werden. In den kommenden Tagen wird es zwar nicht ganz so warm, besonders in mittleren Höhenlagen wird es bei viel Sonnenschein aber mit Spitzenwerten bis 15 Grad dennoch mild für die Jahreszeit.
Hochnebel in Sicht
Im Laufe der Woche verlagert sich das Hochdruckgebiet ostwärts nach Russland und bei nur geringen Druckgegensätzen verbleibt der Alpenraum in einer schwachen, südlichen Höhenströmung. Damit ist im Flachland erstmals in dieser Saison mit einer ausgeprägten Inversionswetterlage zu rechnen und der Donnerstag und teils auch der Freitag verlaufen in den Niederungen oft trüb. Im Bergland dominiert dagegen weiterhin der Sonnenschein, erst am Wochenende zeichnet sich eine generelle Wetterumstellung ab.
Der November stellt den dritten und damit letzten Herbstmonat dar. Die durchschnittliche tägliche Sonnenscheindauer geht bis Monatsende spürbar zurück: Von etwas über drei Stunden zu Monatsbeginn auf nur noch eineinhalb Stunden im Mittel am Monatsende. In typischen Nebelregionen wie etwa der Donauraum, das Schweizer Mittelland oder der Bodensee scheint die Sonne noch seltener, mehr Sonnenstunden gibt es dagegen auf den Bergen. Wie ein Blick auf die folgende Tabelle zeigt, ist der November allerdings nicht der trübste Monat des Jahres.
Mittlere Sonnenscheindauer (h)
November
Dezember
Januar
Wien (A)
66
51
70
Innsbruck (A)
101
83
100
Graz (A)
75
56
76
Berlin (D)
55
41
51
Hamburg (D)
49
32
45
Köln (D)
54
40
50
Konstanz (D)
53
41
49
Zürich (CH)
50
35
48
Basel (CH)
68
52
67
Ein paar allgemeine Infos zum Thema Inversionswetterlage gibt es hier.
Stimmungstief
Obwohl der Dezember und gebietsweise auch der Januar grauer sind, wird besonders der November mit gedrückter Stimmung verbunden. Dies liegt vor allem an der raschen Veränderung der Lichtverhältnisse im Herbst, zudem wird es nach der jährlichen Zeitumstellung sehr früh dunkel. Mit den dunklen Tagen kommt es bei einem kleinen Teil der Mitmenschen zum sogenannten „Novemberblues“, einem Seelentief. Studien zeigen, dass in Mitteleuropa etwa zehn Prozent der Bevölkerung im Winter unter Symptomen wie Müdigkeit, Energielosigkeit oder Konzentrationsschwäche leiden.
Die besten Tipps
Gegen den Novemberblues hilft in vielen Fällen der Aufenthalt im Freien, selbst an einem trüben Novembertag ist es draußen in der Regel deutlich heller als in den Innenräumen. Das Licht wirkt dem Stimmungstief entgegen. Zusätzlich zu empfehlen sind sportliche Betätigungen im Freien: Die kühle Luft kurbelt das Immunsystem an und stärkt somit die körpereigenen Abwehrkräfte. Manche Menschen schaffen sich auch mittels kurzer Aufenthalte im Solarium Abhilfe, wesentlich empfehlenswerter sind allerdings Ausflüge in die Berge, wo man oberhalb des Nebels ebenfalls Vitamin D tanken kann.
Die nebeligsten Orte weltweit
Die vermutlich nebeligste Region der Welt ist die Neufundlandbank (Grand Banks) südöstlich von Neufundland, wo durch das Aufeinandertreffen von Labrador- und Golfstrom an mehr als 120 Tagen pro Jahr Sichtweiten von weniger als einem Kilometer herrschen. Auch manche Berge stecken allerdings oft in den Wolken, so soll der schottische Berg Ben Nevis sogar an 300 Tagen pro Jahr in Nebel gehüllt sei.
Der Martini-Sommer oder auch Martinssommer schlägt heuer wieder zu. Als Martinssommer wird eine länger anhaltende Schönwetterphase um den 11.11, dem Namenstag des Heiligen Martins, bezeichnet. Vor allem in den Föhnregionen der Schweiz, Österreichs und Süddeutschlands sind dabei noch Höchstwerte um die 20 Grad zu erwarten. Der Martini-Sommer schließt sich an den Altweibersommer und dem Goldenen Oktober an.
Hochdruckwetter hält an
Der Donnerstag hat im Bergland viel Sonnenschein zu bieten, nur ein paar harmlose Wolken ziehen durch. Abseits der Alpen sowie in einigen Tälern und in den südlichen Becken erweisen sich Nebel und Hochnebel aber als zäh und lösen sich im Laufe des Tages nur teilweise auf. Bei abflauendem Wind wird es vor allem auf den Bergen noch etwas milder, unter dem Nebel bleibt es frisch. Die Höchstwerte liegen dabei meist zwischen 5 und 14 Grad.
Bauerregeln zum 11. November
Zum Fest des Heiligen Martins gibt es auch zahlreiche Bauernregeln, die aber viel Spielraum in der Interpretation zum herannahenden Winter lassen:
Sankt Martin Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein
Wenn an Martini Nebel sind, wird der Winter gelind
Wenn’s Laub nicht vor Martini fällt, kommt eine große Winterkält‘
Hat Martini einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart
Eine weitere Regel kommt aus Tirol, wo es etwa im Unterinntal am vergangenen Donnerstag den ersten Schnee gab:
Schneits vor Martini übern Inn, ist der halbe Winter dahin
Tief HENDRIK hat am Donnerstag mit voller Wucht die Mitte des Landes getroffen. In Summe war das Sturmereignis sogar etwas heftiger als anfangs gedacht, die Prognosen der Wettermodelle wurden gebietsweise übertroffen. Besonders stark war ein breiter Streifen von Rheinland-Pfalz, dem Saarland und dem südlichen NRW über Hessen und Franken bis nach Sachsen und Südbrandenburg betroffen, in Dresden wurde sogar eine Orkanböe gemessen.
Deutschland liegt derzeit auf der Vorderseite eines umfangreichen Tiefs, dass sich vom Nordmeer bis zu den Britischen Inseln erstreckt. Eingelagert in einer sehr starken südwestlichen Höhenströmung zieht kommende Nacht ein Randtief namens „HENDRICK II“ rasch über den Ärmelkanal hinweg in Richtung Dänemark und sorgt dabei in weiten Teilen des Landes für zunehmend stürmische Bedingungen.
Bereits in den kommenden Stunden legt der Wind im Westen und Nordwesten des Landes langsam zu, vorerst sind aber nur in exponierten Mittelgebirgslagen und an der Nordsee stürmische Böen zu erwarten. Mit dem aufziehenden Tief nimmt die Schauer- und Gewitterneigung in der zweiten Nachthälfte muss man in der Westhälfte Deutschlands von Baden-Württemberg bis ins südliche Niedersachsen recht verbreitet mit Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h rechnen. Besonders von der Eifel bis zum Pfälzer Wald sowie im Sauerland zeichnen sich lokal allerdings auch schwere Sturmböen um 100 km/h ab.
Gewitter im Nordwesten
Ausgehend von Benelux ziehen zudem Schauer und lokale Gewitter auf, dabei kann bei sehr starker Windscherung in NRW und Niedersachsen vereinzelt auch ein Tornado nicht ausgeschlossen werden, wobei es sich dabei um sehr lokale Ereignisse handelt. Am Donnerstagmorgen ziehen die Gewitter dann im Nordosten durch, dabei sind lokal weiterhin schwere Sturmböen um 100 km/h möglich.
While damaging gusts are a sure fire, tornado threat tonight is more questionable. It will come down to: hodograph curvature, convective mode and low-level lapse rates. High-res models are still showing favorable conditions and the isolated convective mode, but let´s see… pic.twitter.com/sqVVgHhwoe
Am Donnerstag in den Morgenstunden legt der Wind auch im Osten und Südosten zu, am Vormittag kündigt sich der Schwerpunkt in einem breiten Streifen von Nordwürttemberg über Franken, Thüringen & das südliche Sachen-Anhalt bis in die Lausitz mit teils schweren Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h an. Sonst sind am Alpenrand sowie im Westen und Norden stürmische Böen zwischen 60 und 80 bzw. lokal auch 90 km/h zu erwarten. Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind zunächst im Westen, am späteren Nachmittag dann auch im Osten wieder nach. Da einige Bäume noch belaubt sind und dadurch mehr Widerstand gegen den Wind leisten, besteht erhöhte Baum- bzw. Astbruchgefahr.
Unsicher ist derzeit vor allem noch wie viele Gewitter es kommende Nacht bzw. am Donnerstag in der Früh in der Nordhälfte gibt sowie ob der Raum Berlin ebenfalls vom Hauptsturmfeld getroffen wird. Laut den aktuellen Modellläufen wird Berlin nur knapp nördlich davon liegen.
Der Südosten Australiens liegt derzeit unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets mit Kern beim Dreiländereck von Südaustralien, New South Wales und Victoria. Die Kaltfront des Tiefs ist am Donnerstag in Richtung Ostküste gezogen, in deren Vorfeld hat aus Nordwesten allerdings noch ein Schub fuechtwarmer Luft die Regionen vom östlichen Queensland bis zum Großraum von Sydney erfasst. Im Zusammenspiel mit ausgeprägter Windscherung hat dies zu einer klassischen Schwergewitterlage geführt, vorübergehend wurde sogar für den Süden von Sydney eine Tornadowarnung ausgegeben. Ein besonders heftiges Gewitter entwickelte sich am Abend westlich der Sunshine Coast, wo örtlich Hagelkörner mit einer Größe zwischen 5 und 8 cm gemeldet wurden.
Gewittersaison
Die Gewittersaison im Osten Australiens hat heuer sehr früh begonnen, so gab es im Oktober bereits mehrere markante Gewitterlagen. Allgemein kommt es im Südosten von Queensland vor allem im Frühsommer immer wieder zu großem Hagel: Das Zusammenspiel aus sehr feuchter, energiereicher Luft in tiefen Schichten und trockenem Westwind in der Höhe sorgt von der Sunshine Coast über den Großraum Brisbane bis zur Gold Coast oft für eine äußerst labile Schichtung der Atmosphäre. Im Bergland oder im Bereich der Seebrisenkonvergenz kommt es dann häufig zu heftigen Gewittern. Im australischen Hochsommer verlagert sich der Schwerpunkt der Hageltätigkeit dann mehr an die Ostküste von New South Wales und Victoria, da der westliche Höhenwind in den zentralen Regionen tendenziell etwas nachlässt.
Am Samstag liegt Österreich am Rande eines Hochs namens LIOBA mit Kern über Russland. Von Vorarlberg bis ins Salzkammergut sowie in den südlichen Becken halten sich anfangs Hochnebelfelder, diese lockern aber meist am Vormittag auf. Tagsüber scheint im ganzen Land oft die Sonne, dabei zeigen sich meist nur lockere, harmlose Wolken. Der Wind weht vor allem in Oberösterreich und am Bodensee mäßig bis lebhaft aus Nordost und die Temperaturen erreichen 11 bis 17 Grad.
Örtlich Frost
Der Sonntag beginnt sehr frisch aber oft noch sonnig, vor allem von Osttirol über die Obersteiermark bis in den Wienerwald sowie im Waldviertel muss man vielerorts mit leichtem Frost rechnen. In höheren Tallagen wie im Lungau oder im Defereggental sind lokal auch -5 Grad in Reichweite, während die Frühtemperaturen in der Wiener Innenstadt, am Neusiedler See sowie direkt am Bodensee um +5 Grad liegen.
Im Südosten zunehmend bewölkt
Am Sonntag zieht im Tagesverlauf aus Osten ein Höhentief auf, damit breiten sich im Osten und Südosten zunehmend dichte Wolken aus und ab dem Nachmittag kann es von der Südoststeiermark über das Burgenland bis ins Marchfeld stellenweise leicht regnen. Von Vorarlberg bis Oberkärnten und Oberösterreich scheint dagegen nach Auflösung örtlicher Hochnebelfelder zeitweise die Sonne. Die Temperaturen kommen nicht über 8 bis 16 Grad hinaus.
Kommende Woche spätherbstlich
Zu Beginn der kommenden Woche kündigt sich eine Wetterumstellung an.
Über dem Ostatlantik baut sich ein Hochdruckgebiet auf, damit dreht die Strömung in Mitteleuropa auf Nordwest und der Weg wird frei für skandinavische Tiefausläufer. Ab Montagnacht erfasst dabei aus Nordwesten neuerlich feuchtkühle Luft das Land.
An der Alpennordseite stellt sich kühles und oft nasses Wetter ein, der Tiefpunkt wird voraussichtlich Mitte der Woche erreicht, dann kündigt sich sogar Schnee bis knapp unter 1000 m an.
Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet in Triest die Barcolana statt. Es handelt sich um die größte Segelregatta weltweit: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde im Jahr 2018 mit 2.689 Teilnehmerbooten sogar ein neuer Rekord aufgestellt und die Barcolana wurde im „Guinness Buch der Rekorde“ als größte Segelregatta der Welt aufgenommen. Die Teilnehmer werden je nach Bootsgröße in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, sowohl Profis als auch Hobby-Segler starten allerdings gleichzeitig. Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1969 statt. Heuer haben sich bislang knapp über 1.500 Boote angemeldet.
Sonnig und windig
Zur Barcolana präsentiert sich das Wetter heuer von seiner freundlichen Seite. Wie bereits im Vorjahr weht auch heuer Bora, allerdings deutlich schwächer, und statt Regen kündigt sich sonniges Wetter an. Die Nordostwind weht am Sonntagvormittag mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 10 bis 13 kt, zudem sind in den Morgenstunden noch kräftige Böen bis 30 kt zu erwarten (knapp 60 km/h). Am Nachmittag lässt der Wind etwas nach. Die Temperaturen steigt von 10 auf bis zu 17 Grad an, während der Regatta liegt sie bei etwa 14 Grad.
🌬 I marinai lo sanno, è il vento che comanda, e oggi è arrivata Sua Maestà la Bora! Come sempre, è l’occasione perfetta per immagini bellissime.
Der bekannteste Wind in Triest ist die Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Fallwind aus nordöstlicher Richtung, der je nach Wetterlage an der Adriaküste von Triest über Kroatien bis nach Montenegro auftritt. Besonders im Winter ist der Wind oft kalt und erreicht in Böen stellenweise sogar Orkanstärke. Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Typen klassifiziert: Die „dunkle“ bzw. „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch ein Tief über dem Mittelmeerraum ausgelöst und wird von Regen oder manchmal auch Schnee begleitet, die „helle“ bzw. „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen in erster Linie durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei meist wolkenlosen Bedingungen auf.
Die Barcolana hatte bereits mehrmals mit der Bora zu kämpfen, wie beispielsweise im Vorjahr, als die Regatta abgesagt werden musste, oder auch im Jahr 2000, als zahlreiche Teilnehmer nicht das Ziel erreichen konnten. Durchschnittlich kam es im Zeitraum von 1994 bis 2018 in 42% der Fälle zu Bora, während bei etwa jeder vierten Regatta nahezu Windstille herrschte. Heuer steht mal wieder Bora an, vorletztes Jahr musste die Regatta dagegen verkürzt werden, da nahezu Windstille herrschte, siehe auch hier.
Die Kaltfront eines Nordseetiefs namens DIDI hat am Mittwoch Österreich überquert und im Zusammenspiel mit einem Italientief sind am Dienstag und Mittwoch zunächst in Nordtirol und Oberkärnten, am Donnerstag dann auch in der Osthälfte teils große Regenmengen gefallen. Anbei gemessen Regenmengen in den vergangenen 72 Stunden (Auswahl, Update Freitag, 0 Uhr):
134 mm Plöckenpass (K)
115 mm Loibl (K)
111 mm Nassfeld (K)
87 mm Kötschach-Mauthen (K)
86 mm Brenner (T)
83 mm Kornat (K)
74 mm Dellach im Drautal (K)
69 mm Böckstein (S)
69 mm Mureck (ST)
68 mm Eibiswald (ST)
65 mm Leibnitz (ST)
65mm Villach (K)
60 mm Spital am Pyhrn (OÖ)
46 mm Mayrhofen (T)
44 mm Lunz am See (NÖ)
42 mm St. Pölten (NÖ)
35 mm Mattersburg (B)
31 mm Podersdorf (B)
20 mm Mariabrunn (W)
Die Schneefallgrenze ist in den Alpen auf 1500 m bzw. lokal auch 1300 m abgesunken. In den Hochlagen wie etwa am Sonnblick wurden knapp 60 cm Neuschnee gemessen.
— Prognose vom Dienstag, 6.10.21 —
CHRISTIAN lässt nicht locker
In der Nacht auf Donnerstag zieht Tief CHRISTIAN unter Verstärkung vom Golf von Genua zur mittleren Adria, dabei kommt in Österreich eine zunehmend starke, östliche Höhenströmung auf. Diese führt sehr feuchte Luftmassen ins Land und der Regen im Osten bzw. Südosten wird nach einer vorübergehenden Schwächephase neuerlich stärker.
Am Donnerstag dominieren die Wolken und zu Tagesbeginn fällt vor allem in der Osthälfte bei lebhaftem Nordwind anhaltender und kräftiger Regen. Am Nachmittag lässt der Regen im Nordosten langsam nach, im Südosten bleibt es dagegen nass. In Summe sind besonders von der Koralpe bis zum Poßruck Mengen zwischen 60 und 80 Liter pro Quadratmeter in Sicht (aktuelle Warnungen). Leicht wetterbegünstigt sind dagegen der äußerste Westen sowie bei föhnigem Nordwind Osttirol und Oberkärnten, hier bleibt es überwiegend trocken.
Die Schneefallgrenze liegt zwischen 1300 m im zentralen Bergland und 1700 m im Süden. Vor allem entlang der Tauern sind oberhalb von etwa 2000 m weitere 10 bis 30 cm Neuschnee in Sicht. Die Höchstwerte liegen am Donnerstag zwischen 6 Grad im zentralen sowie östlichen Bergland und 16 Grad im äußersten Nordosten.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen Hoch KERSTIN, das sich vom Ostatlantik bis nach Südeuropa erstreckt, und Tief TIM über Nordosteuropa. Die Druckunterschiede sorgen vom östlichen Mostviertel bis ins Nordburgenland für kräftigen Westwind mit teils stürmischen Böen im Wiener Becken, der Wind lässt im Tagesverlauf aber langsam nach und wie bereits hier berichtet gerät das ganze Land allmählich unter Hochdruckeinfluss.
Gemessene Windspitzen:
81 km/h Bad Vöslau (Flugplatz)
74 km/h Wien – Innere Stadt
69 km/h Reichenau an der Rax
68 km/h Wiener Neustadt (Flugplatz)
68 km/h Puchberg am Schneeberg
68 km/h Wien – Unterlaa
Hoch KERSTIN
Am Samstag sorgt Hochdruckeinfluss für spätsommerliche Wetterbedingungen. In manchen Tal- und Beckenlagen der Alpen sowie in Oberösterreich halten sich in der Früh lokale Nebelfelder, diese lockern aber meist noch in den Morgenstunden auf. Spätestens ab dem Vormittag dominiert dann verbreitet der Sonnenschein, oft ist der Himmel wolkenlos. Bei meist nur schwachem Wind steigen die Temperaturen österreichweit recht einheitlich auf 22 bis 26 Grad.
Das Wetter bietet sich somit perfekt für jegliche Aktivitäten im Freien an, sowohl für Bergtouren – die Nullgradgrenze steigt auf etwa 4.000 m Höhe – als auch für einen letzten Sprung ins kühle Nass. Die Wassertemperaturen liegen derzeit meist zwischen etwa 16 Grad in den Nordalpen und 20 Grad in Kärnten.
Am Sonntag leicht föhnig
Am Sonntag zieht über Westeuropa ein Randtief auf, damit wird es im Alpenraum allmählich leicht föhnig. In der Früh halten sich im Donauraum und im Südosten streckenweise Nebelfelder, diese lockern aber bald auf und häufig scheint die Sonne. Tagsüber dominiert von Salzburg und Unterkärnten ostwärts der Sonnenschein, im Westen ziehen dagegen hochliegende Wolken auf und über den Bergen bilden sich Quellwolken. Die Temperaturen steigen auf 20 bis 26 bzw. vom Flachgau bis ins Gesäuse lokal auch 28 Grad. Die Höchstwerte liegen damit vielerorts 6 bis 8 Grad über dem klimatologischen Mittel.
Am Sonntagabend lokale Gewitter
Am Sonntagnachmittag werden die Wolken im Westen dichter und im Arlberggebiet sind erste Regenschauer zu erwarten. In den Abendstunden breiten sich dann entlang der Nordalpen bis ins Salzkammergut lokale Schauer sowie Gewitter aus und in Vorarlberg fällt zeitweise Regen. Vereinzelt können die Gewitter am Alpenrand vom Kaiserwinkl bis in den Flachgau auch kräftig ausfallen. Die neue Woche beginnt dann auch in der Osthälfte unbeständig und die Temperaturen gehen leicht zurück mit Höchstwerten zwischen 18 und 24 Grad.
Zur Wochenmitte sorgt eine Front vor allem im Osten des Landes noch für bewölktes und anfangs nasses Wetter, während sich von Vorarlberg bis Kärnten schon Hoch KERSTIN bemerkbar macht. In der Nacht weitet sich der Einfluss des Hochs auf das ganze Land aus und der Donnerstag beginnt bereits häufig sonnig. Tagsüber dominiert verbreitet der Sonnenschein und die Temperaturen steigen auf 18 bis 24 Grad.
Am Freitag im Osten windig
Am Rande eines Tiefs über Nordosteuropa namens TIM nehmen die Druckgegensätze am Freitag vorübergehend zu und bei vielen Wolken kommt vom Oberösterreichischen Zentralraum bis ins Nordburgenland lebhafter bzw. im Wiener Becken und im Tullnerfeld auch kräftiger Westwind mit teils stürmischen Böen auf. Von Vorarlberg über Salzburg bis ins Südburgenland dominiert dagegen der Sonnenschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 17 Grad im östlichen Bergland und knapp 26 Grad in Oberkärnten.
Am Wochenende spätsommerlich
Am Samstag weiter Hoch KERSTIN endgültig auf das ganze Land aus, somit scheint nach Auflösung lokaler Frühnebelfelder verbreitet die Sonne. Die Temperaturen steigen spürbar an und erreichen 20 bis 26 Grad mit den höchsten Werten etwa im Oberinntal und in den größeren Tallagen Oberkärntens. Auch der Sonntag bringt noch viele Sonnenstunden, allerdings bilden sich im westlichen Bergland tagsüber Quellwolken und im Laufe des Nachmittags uns Abend gehen von Vorarlberg bis zu den Hohen Tauern ein paar Regenschauer und einzelne Gewitter nieder. Die Temperaturen steigen auf 21 bis 27 Grad. Kommende Woche wird das Wetter dann tendenziell wieder etwas unbeständiger und die Temperaturen gehen leicht zurück.
Sommerlicher September
Angesichts des oft vorherrschenden Hochdruckwetters in der ersten Monatshälfte ist es wenig überraschend, dass bereits nach zwei Dritteln des Monats das Soll an Sonnenstunden eines gesamten Septembers erreicht wurde. Der Monat war bislang auch deutlich zu warm, landesweit beträgt vor vorläufige Abweichung zum Mittel von 1991 bis 2020 etwa etwa 1 bis 1,5 Grad, wobei die größten Abweichungen von teils über 2 Grad im Westen des Landes zu finden sind. Dies spiegelt sich auch bei der Anzahl an Sommertagen wider: In einem durchschnittlichen September gibt es in den Landeshauptstädten 4 bis 6 sogenannte Sommertage mit einem Höchstwert von 25 Grad oder mehr. In diesem Jahr wird diese Zahl deutlich übertroffen, so hält Innsbruck schon jetzt bei 11 Sommertagen, 10 sind es auf der Hohen Warte in Wien, 9 in Eisenstadt und 8 in Linz sowie in Graz. Speziell Innsbruck dürfte der September sogar noch den August übertreffen.
Ein Höhentief ist am Sonntag von der Mitte Frankreichs in Richtung Adria gezogen und im Zusammenspiel mit der Entwicklung eines Italientiefs sind seit Sonntagmorgen kräftige Gewitter in Norditalien unterwegs. Während am Alpenrand im Norden der Lombardei vor allem ergiebige Regenmengen von teils über 100 Liter pro Quadratmeter verzeichnet wurden, kam es im Laufe des Nachmittags in der Po-Ebene zu mehreren Tornadomeldungen. Einige dieser Meldungen stammen von einem einzigen Superzellengewitter, welches quer über die südliche Lombardei hinweggezogen ist. Ein weiterer Tornados wurde bei dem Gewitter nördlich von Modena bestätigt.
Am Sonntagabend verlagert sich der Schwerpunkt zur nördlichen Adria, somit sind vor allem zwischen Venedig und Triest sowie an der Kroatischen Adriaküste weitere kräftige Gewitter zu erwarten.
Es folgen nun ein paar Bilder und Videos der heutigen Tornados in Norditalien, hier ein Video aus Castiglione delle Stiviere, knapp südlich des Gardasees:
7 #tornades aujourd’hui dans le nord de l’Italie. Bilan revu à la hausse. Cliché pris à Castiglione dello Stiviere (MN). Source via Tornado in Italia pic.twitter.com/LEiLwsOuWY
Starke Tornados entstehen im Zusammenhang mit sog. Superzellengewittern. Es handelt sich dabei um meist langlebige, kräftige und alleinstehende Gewitter, welche einen beständigen rotierenden Aufwind aufweisen (Mesozyklone). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung, die dafür sorgt, dass der Aufwindbereich eines Gewitters – wo es zur Tornadoentwicklung kommen kann – räumlich getrennt von dessen Abwindbereich liegt, wo der Niederschlag fällt. Erst vor gut einer Woche kam es auf der Insel Pantelleria zu einem starken Tornado. Im folgenden Zeitraffer sieht man eindrucksvoll die Mesozyklone des Gewitters südlich des Gardasees, welches zum Tornado auf dem ersten Video geführt hat.
Südlich von Brescia (Lombardei):
Multiple reports of tornadoes are arriving from northern Italy. The environment ahead of the convergence zone, along which the storm initiated, was quite favorable for tornadoes (note the model sounding). Right-moving storm has also remained isolated with no interference. https://t.co/X4b57H9u2Dpic.twitter.com/St143v9VKK
Österreich liegt derzeit am Rande des abziehenden Tiefs ROLAND, dessen Kern mittlerweile über Polen bzw. Weißrussland liegt. Während sich dabei im Westen und Süden ein Zwischenhoch mit Kern über Benelux bzw. Westdeutschland bemerkbar macht, gestaltet sich das Wetter im Osten leicht unbeständig mit ein paar Regenschauern.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen Tief ROLAND über Polen bzw. Weißrussland und einem Höhentief über der Biskaya. Ersteres sorgt aktuell im Osten für lokale Schauer wie etwa in Wien, letzteres bringt am Sonntag dem Westen zunehmend nasse Wetterbedingungen. pic.twitter.com/U18fB0YyYT
Am Sonntag zieht von der Mitte Frankreichs ein kleinräumiges Höhentief südlich der Alpen vorbei, welches in Norditalien für die Entstehung eines weiteren Tiefs namens SVEN sorgt. Dieses führt aus Südwesten zunehmend feuchte Luftmassen ins Land, nur im Norden und Nordosten hält das Zwischenhoch über Deutschland dagegen an.
Anfangs bleibt es zwar noch trocken, gegen Mittag setzt von Vorarlberg bis zum Brenner aber kräftiger schauerartiger Regen ein. Dieser breitet sich im Laufe des Nachmittags über Tirol und die Tauernregion sowie nach Obekärnten aus, vereinzelt sind Gewitter dabei. Sonst bleibt es meist trocken, im Süden und Osten halten sich aber hochnebelartige Wolken. In Oberösterreich und in den zentralen Nordalpen dominiert dagegen der Sonnenschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 14 und 22 Grad, am kühlsten bleibt es dabei in Vorarlberg.
Etwas Schnee im Gebirge
Die Schneefallgrenze sinkt am Sonntagabend und -nacht im westlichen Bergland vorübergehend auf 2500 bis 2000 m ab, damit ist in den Hochlagen von der Silvretta bis zu den Hohen Tauern etwas Neuschnee in Sicht. Für die Jahreszeit ist das nicht ungewöhnlich, zudem bleiben die Mengen gering. Nennenswerte Schneemengen teils über 30 cm sind auf den Bergen der Zentralschweiz bzw. im Wallis in Sicht, zudem kann es hier kurzzeitig sogar unter 2.000 m nasse Schneeflocken geben.
Zu Wochenbeginn kühl
Die neue Woche startet dann dicht bewölkt und im Südosten sowie stellenweise auch in den Alpen fällt anfangs Regen. Im Tagesverlauf lässt der Regen nach, im Bergland von Vorarlberg bis Oberkärnten gehen hingegen weitere Schauer nieder. Von Beginn an trocken bleibt es im Donauraum sowie nördlich davon, zudem kommt hier zeitweise auch die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen kommen nicht über 12 bis 18 Grad hinaus. Ab Dienstag lässt der Tiefdruckeinfluss weiter nach, die Temperaturen steigen vorerst aber nur geringfügig an.
Die Gewittersaison in Mitteleuropa geht durchschnittlich von Mai bis August. In dieser Jahreszeit ist die Luft aufgrund des höheren Wasserdampfgehalts energiereicher und der hohe Sonnestand sorgt tagsüber eine Erwärmung der Böden und damit auch der untersten Luftschichten, was eine Labilisierung zur Folge hat. Im Spätsommer und Herbst verlagert sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit immer weiter südwärts.
Zunehmender Tiefdruckeinfluss
Im Sommer liegt Südeuropa häufig unter dem Einfluss der subtropischen Hochdruckgebiete, welche sich von den Azoren und Nordafrika nordwärts ausbreiten. Dies sorgt für trockenes und heißes Sommerwetter. Im Herbst verlagert sich der Jetstream im Mittel langsam südwärts und die Ausläufer des subtropischen Hochdruckgürtels werden nach Nordafrika abgedrängt. Die Tiefdrucktätigkeit nimmt also zu, weshalb der Herbst und in manchen Regionen auch der Winter im Mittelmeer auch die nasseste Zeit des Jahres darstellen.
Labile Schichtung der Luft
Der zunehmende Tiefdruckeinfluss führt im Zusammenspiel mit den milden Wassertemperaturen zu einer labilen Schichtung der Luft. Im folgenden Bild sieht man die mittlere, potentiell verfügbare Energie für Konvektion bzw. vertikale Luftmassenbewegung (CAPE), welche ein wichtiges Maß für Gewitter darstellt: Während im Sommer das Mittelmeer eher stabilisierend wirkt (das Wasser ist kühler als die Luft) und CAPE vor allem im Landesinneren wie etwa in Norditalien und Südosteuropa vorhanden ist, verlagert sich der Schwerpunkt im Herbst ins Mittelmeer und die angrenzenden Küstenregionen (das Wasser ist bei Kaltvorstoßen wärmer als die Luft).
Unwettersaison
Der Spätsommer und Frühherbst stellen vor allem im nördlichen Mittelmeer die gewitteranfälligste Zeit des Jahres dar. Im Laufe des Herbsts verschiebt sich der Schwerpunkt tendenziell in den zentralen Mittelmeerraum bzw. im Winter schließlich in den äußersten Süden und Osten. Dies spiegelt sich auch in den Ergebnissen einer Studie des ESWD wider, welche die Monate mit den meisten Tagen mit Tornados zeigt: In Mitteleuropa ist dies im Hochsommer der Fall, in Südeuropa dagegen im Herbst.
Warmes Mittelmeer
Die Wassertemperaturen im Mittelmeer nehmen im Zuge des Klimawandels langsam zu, so gab es auch im Jahr 2021 nahezu durchgehend überdurchschnittliche Wassertemperaturen.
Im langjährigen Trend seit 1982 kann man eine klare Zunahme der mittleren Wassertemperaturen beobachten, was für die angrenzenden Länder eine zunehmende Gefahr darstellt. Die Unwettersaison wird nämlich tendenziell länger und intensiver, denn je wärmer das Wasser im Herbst ist, desto mehr Energie steht für Unwetter zur Verfügung. Besonders bei auflandigem Wind unter Tiefdruckeinfluss besteht dann die Gefahr von Sturzfluten und Hochwasser. Mehr zum Thema Extremwetter und Klimawandel gibt es hier.
Italien besonders exponiert
Italien ist für Starkregen besonders anfällig, da es einerseits am Rande einer der wichtigsten Geburtsstätten für Tiefdruckgebiete im Golf von Genua liegt, und andererseits die Luft dank des umliegenden Mittelmeers oft viel Wasserdampf enthält. Erst am Donnerstag sorgten kräftige Gewitter am Flughafen Milano-Malpensa für kleinräumige Überflutungen.
Weiters gibt es aufgrund der geographischen Form des Landes immer Gebiete mit auflandigem Wind, unabhängig von der exakten Lage der Tiefs, dabei sorgen die Alpen und Apenninen stets für Staueffekte beim Niederschlag. Die Kombination aus Starkregen und Gebirge führt jährlich zu lokalen Sturzfluten. Neben Italien sind aber auch die Küstenregionen Südostspaniens inkl. Mallorca (wie etwa im Oktober 2018), Südfrankreichs sowie generell von Südosteuropa immer wieder betroffen.
Wenn die Temperatur in der Sommerzeit zwischen 20 Uhr am Abend und 8 Uhr in der Früh nicht unter 20 Grad absinkt, sprechen Meteorologen von einer Tropennacht. Ende des vergangenen Jahrhunderts waren Tropennächte äußerst selten, beispielsweise gab es an der Hohen Warte in Wien im 10-jährigen Mittel von 1971 bis 1980 im Mittel eine Tropennacht pro Jahr. Im 10-jährigen Mittel von 2011 bis 2020 waren es bereits durchschnittlich 9, wobei der Rekord aus dem Jahre 2015 sogar bei 23 liegt.
Aufgrund der Wärmeinsel Wiens gibt es die meisten Tropennächte in der Inneren Stadt, in den Jahren 2018 und 2019 wurden sogar mehr als 40 verzeichnet. Deutlich weniger Tropennächte gibt es dagegen in den Tälern des Wienerwalds, wo dank der nächtlichen Ausstrahlung effektiv Kaltluft produziert wird, sowie in den weniger dicht besiedelten Beckenlagen im Südosten. Wurden im Sommer 2021 etwa in der Inneren Stadt 24 Tropennächte verzeichnet, waren es in Mariabrunn nur 3.
Hochsommerliche Septembernacht
Österreich gerät derzeit zunehmend unter den Einfluss von Tief ROLAND mit Kern über Dänemark. Mit einer westlichen bis südwestlichen Strömung sind in den vergangenen Tagen feuchtwarme Luftmassen subtropischen Ursprungs nach Österreich gelangt und am Mittwoch wurde im Seewinkel und in der Südoststeiermark lokal nochmals die 30-Grad-Marke geknackt.
In der Nacht auf Donnerstag haben mehrere Faktoren zusammengespielt, um die nächtliche Abkühlung deutlich abzubremsen:
feuchtwarme, „sommerliche“ Luftmasse
viele Wolken
mäßig auffrischender Westwind
Ungeachtet der bevorstehenden Tag-und-Nacht-Gleiche wurde somit nochmals an mehreren Stationen eine Tropennacht verzeichnet. Anbei die höchsten Tiefstwerte:
21,5 Grad Wien – Innere Stadt
21,1 Grad Wien – Botanischer Garten
20,8 Grad Eisenstadt
20,8 Grad Wien – Donaufeld
20,7 Grad Neudorf / Landsee
20,4 Grad Wien – Unterlaa
20,2 Grad Gumpoldskirchen
20,1 Grad Wien – Hohe Warte
20,0 Grad Brunn am Gebirge
An nahezu allen dieser Stationen handelt es sich um die späteste Tropennacht seit Messbeginn, etwa an der Hohen Warte seit 1872 oder in Eisenstadt seit 1936! Nur in der Inneren Stadt wurde der Rekord aus dem Vorjahr um einen Tag nicht egalisiert, so sank die Temperatur am 17.9.2020 nicht unter 20,7 Grad ab. Im Gegensatz zu heuer wurde vor einem Jahr aber an keiner anderen Stationen eine Tropennacht verzeichnet.
Außergewöhnlich warme Septembernacht:
4 Stationen in #Wien haben eine #Tropennacht verzeichnet – auf der Hohen Warte die erst 4te im September sowie die späteste der Messgeschichte (seit 1872).
In der Inneren Stadt gabs erst im letzten Jahr eine noch spätere, nämlich am 17.09. pic.twitter.com/yCWPTURoQC
Am Freitag wurde die Insel Pantelleria von einem heftigen Gewitter getroffen. Im Bereich vom Campobello an der Nordküste der Insel kam es dabei wischen etwa 18:30 und 19 Uhr zu einem heftigen Tornado. Die allgemeine Wetterlage sowie die Satellitenbilder deuten auf ein ausgeprägtes Superzellengewitter hin, wobei der Tornado vermutlich durch vorlaufenden Regen versteckt bzw. schlecht sichtbar war (derzeit gibt es auch noch keine verifizierten Bilder des Tornados).
Der Tornado hat für schwere Schäden gesorgt und mehrere Autos wurden durch die Luft geschleudert, dabei kamen zwei Menschen ums Leben und mindestens 9 wurden verletzt.
It’s weird I didn’t find any tags for this event, but today two people have been killed and nine more injured when a tornado struck the island of Pantelleria, Sicily and threw their cars off road. A couple of buildings are damaged as well pic.twitter.com/QT6mnesaFn
In Europa sind starke Tornados relativ selten: Im Zeitraum von 2010 bis 2020 wurden vom ESSL zwei sehr starke Tornados der Stärke F4 oder F5 registriert bzw. 26 starke Tornados der Stärke F3. Der Tornado in Tschechien im Juni 2021 wurde als F4 klassifiziert, für eine Abschätzung der Windstärken beim Tornado in Pantelleria sind noch Analysen der Schäden vor Ort notwendig, erste Bilder deuten aber durchaus auf die Kategorie F3 mit Windgeschwindigkeiten über 250 km/h (schwere Schäden an strukturellen Elementen von Massivbauten, Kraftfahrzeuge umgeworfen). Tornados dieser Stärke kommen in Europa etwa 2 bis 3 mal jährlich vor. Im südlichen Mittelmeerraum stellt der Herbst meist den Höhepunkt der Unwettersaison dar.
Der schlimmste Tornado in Europa in diesem Jahr ereignete sich am 24. Juni 2021 in Südtschechien, als eine sog. „HP-Superzelle“(high precipitation supercell) für einen F4-Tornado zwischen Valtice und Hodonin sorgte, bei dem sechs Menschen ums Leben kamen und etwa 250 verletzt wurden.
An Italian island of Pantelleria (near the coast of Tunisia) was hit by a deadly tornado yesterday, killing 2 and injuring 9. Modeled environment was characterized by high CAPE and decent 0-6 km bulk shear supportive of supercells, but very weak shear in the bottom 1 km. pic.twitter.com/dRLqTqhPmZ
Allgemein sind die Zutaten für Gewitter eine labile Schichtung der Luft mit ausreichender Feuchtigkeit in tiefen Schichten sowie ein Auslöser wie beispielsweise eine Kaltfront. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit enthält als kalte und damit energiereicher ist, gibt es die meisten Blitze in Deutschland im Mittel im Juni und Juli. Ab Mitte August macht sich die abnehmende Tageslänge bemerkbar, wobei bei passenden Bedingungen im gesamten Jahr kräftige Gewitter möglich sind. So auch am Freitag, als nach eine längeren stabilen und milden Phase ein Tief namens QUILLAN feuchte und labil geschichtete Luftmassen herangeführt hat.
Viele Blitze in Niedersachsen
Örtlich haben die Gewitter für große Regenmengen in kurzer Zeit gesorgt, zudem kam es lokal auch zu Sturmböen, wie etwa in Boizenburg mit 82 km/h, sowie kleinen Hagel. Insgesamt gab es 105.980 Entladungen, wobei etwa die Hälfte davon in Niedersachsen detektiert wurde. An zweiter Stelle folgt NRW mit 15.000 Entladungen, wobei hier bereits am Donnerstag 19.000 Entladungen gemessen wurden. In Hamburg gab es allein am Freitag mit 2.000 Entladungen sogar mehr Blitze, als im gesamten meteorologischen Sommer von Juni bis einschließlich August. Landesweit war es der blitzreichste Tag seit dem 15. August bzw. in Niedersachsen sogar des gesamten Jahres. Gewitterfrei blieb es nur im Saarland und in Thüringen.
Stärkster Blitz mit 300.000 Ampere
Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 300 kA wurde am Freitag in Essen (Oldenburg) im Landkreis Cloppenburg detektiert. Einige starke Entladungen wurden aber auch in Hamburg verzeichnet, so gab es etwa bereits um 8:23 Uhr in der Früh am Rande der Hafencity eine Entladung mit 263 kA. Die blitzreichsten Landkreise waren Rotenburg (Wümme), Heidekreis und Cloppenburg.
CN Gewitter und ne sound Warnung
Aber Pls send help, warum geht die Welt schon wieder unter 😭 pic.twitter.com/eU8w99LZf9
Gewitter mit Starkregen führten heute Morgen in #Hamburg zu Überschwemmungen, Unfällen und Unterrichtsausfällen für Schüler. pic.twitter.com/mkzDuguQHe
Österreich liegt derzeit noch unter dem Einfluss von Hoch HERMELINDE, der Kern des Hochs liegt aber mittlerweile über der Ukraine und über den Britischen Inseln zieht das Tief QUILLAN hinweg. Damit gelangen aus Westen allmählich etwas feuchtere Luftmassen ins Land und das stabile Wetter im Westen neigt sich dem Ende zu.
Lokale Gewitter am Freitag
Bereits am Freitagnachmittag entstehen im Arlberggebiet und im Außerfern erste, lokale Schauer und Gewitter. In den Abendstunden sind diese dann in ganz Nordtirol möglich und am späten Abend kann es auch vom Pinzgau bis ins Innviertel stellenweise nass werden.
Am Wochenende im Bergland unbeständig
Der Samstag beginnt von Vorarlberg bis ins Flachgau bewölkt und zeitweise fällt hier Regen. Im Laufe des Tages nimmt die Schauer- und Gewitterneigung dann vor allem im Waldviertel sowie entlang des Alpenhauptkamms von den Ötztaler Alpen bis zu den Niederen Tauern an. Weitgehend trocken und häufig sonnig bleibt es dagegen von Unterkärnten über die Südoststeiermark bis ins östliche Flachland. An der Alpennordseite kühlt es leicht ab bei maximal 19 bis 24 Grad, im Süden und Osten bleibt es bei bis zu 27 Grad spätsommerlich warm. Am Sonntag zeichnen sich dann vor allem im südlichen und östlichen Bergland lokale Gewitter ab, während es im Westen wieder stabilisiert und die Temperaturen leicht ansteigen.
Seit Wochenbeginn hat sich über den Britischen Inseln ein mächtiges Hoch namens GAYA festgesetzt. Das Hoch wird am Südrand von zwei Tiefs mit Zentren über den Azoren und über Mitteleuropa flankiert. Meteorologen sprechen bei solch einer Druckverteilung von einer Omega-Wetterlage, da die Position der Druckgebilde auf einer Wetterkarte an den Großbuchstaben Omega erinnert. Es handelt sich dabei um eine stabile Wetterlage, die sich manchmal sogar über mehrere Wochen hinweg fortsetzen kann. Das blockierende Hoch liegt leider am falschen Platz für uns und sorgt in Mitteleuropa für eine nordwestliche Strömung und anhaltenden Tiefdruckeinfluss.
Tief NICK bringt frühherbstliches Wetter
Am Donnerstag schnürt sich an der Ostflanke des Hochs über den Britischen Inseln ein Tief namens NICK ab, welches im Tagesverlauf von Skandinavien nach Mitteleuropa zieht und sich hier festsetzt. Anfangs scheint im äußersten Westen sowie von Kärnten bis ins Südburgenland zwar noch zeitweise die Sonne, sonst dominieren aber schon die Wolken und am Vormittag breiten sich von Norden her Regenschauer aus. In der zweiten Tageshälfte verlagern sich diese samt einzelner Gewitter südwärts und auch im Westen wird es unbeständig. Die Temperaturen erreichen von Nord nach Süd 15 bis 24 Grad.
Beständig unbeständig
Von Freitag bis Sonntag stellt sich in weiten Teilen des Landes unbeständiges und kühles Wetter ein. Vor allem vom Tiroler Unterland bis in Mostviertel und Mariazellerland dominieren die Wolken und häufig fällt Regen. Von Kärnten bis ins östliche Flachland sowie ganz im Westen lockern die Wolken vorübergehend auf, besonders in den jeweiligen Mittags- und Nachmittagsstunden ziehen aber auch hier Regenschauer und lokale Gewitter durch. Bei mäßigem bis lebhaftem Westwind kommen die Temperaturen nicht über 14 bis 22 Grad hinaus.
Bilanz der Sommertage
Als Sommertage definieren Meteorologen einen Tag mit einem Höchstwert von mindestens 25 Grad. Davon sind in diesem Monat in den Landeshauptstädten keine mehr in Sicht, höchstens ganz vereinzelt sind zu Wochenbeginn Höchstwerte um knapp 25 Grad etwa im Kärntner Rosental oder in der Südsteiermark nicht ganz ausgeschlossen. In Summe gab es in diesem Sommer vor allem im Osten und Südosten deutlich mehr Sommertage als üblich. Im Westen fällt die Bilanz im Vergleich zum aktuellsten Klimamittel von 1991 bis 2020 hingegen durchschnittlich aus.
Station
Sommer 2021
Sommertage im langjährigen Mittel 1991-2020
Bregenz
38
39
Wien Hohe Warte
66
58
St. Pölten
56
53
Eisenstadt
68
58
Linz
54
51
Graz-Uni
67
58
Salzburg-Freisaal
49
48
Klagenfurt
62
58
Innsbruck-Uni
53
54
Bei den Hitzetagen zeigt sich ein ähnliches Bild: Etwa in Graz wurden in diesem Sommer in Summe 21 Hitzetage verzeichnet, der Durchschnitt von 1991 bis 2020 liegt bei 17. In Innsbruck wurde die 30-Grad-Marke hingegen an 19 Tagen erreicht, also knapp weniger als im langjährigen Mittel (21 Tage).
Hoch FRIEDOLINE sorgt am Wochenende noch für sommerliches und oft sonniges Wetter in Österreich. Am Samstag bleibt es verbreitet trocken und de Temperaturen steigen auf 24 bis 29 Grad. Am Sonntag zieht aus Westen allerdings Tief MANFRED auf und die Schauer- und Gewitterneigung steigt an der Alpennordseite ab Mittag rasch an. Am Nachmittag breiten sich an der Alpennordseite teils kräftige Gewitter aus, lokal besteht die Gefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit und stürmischen Böen. Gegen Abend wird es auch im zuvor lange sonnigen Nordosten zunehmend gewittrig.
Vom Klagenfurter und Grazer Becken bis ins Burgenland bleibt es hingegen bis zum Abend freundlich, entsprechend liegen die Höchstwerte zwischen 21 Grad in Vorarlberg und 31 Grad in Unterkärnten.
Kühler Start in die neue Woche
Zu Wochenbeginn liegt Österreich unter dem Einfluss von Tief MANFRED und die Strömung dreht allmählich von West auf Nord. Am Montag fällt anfangs vor allem im Südosten noch verbreitet Regen, mitunter sind auch noch Gewitter eingelagert. Tagsüber ziehen dann vor allem an der Alpennordseite weitere Schauer sowie kurze Gewitter durch, zwischendurch lockert es aber etwas auf. Am häufigsten sonnig wird es im Wald- und Weinviertel sowie in Osttirol. Die Temperaturen erreichen nur noch 18 bis 24 Grad. Auch der Dienstag präsentiert sich unbeständig, besonders vom Tiroler Unterland bis in die nördliche Obersteiermark regnet es immer wieder. Abseits der Berge und im Süden kommt zwischen teils gewittrigen Schauern ab und zu die Sonne zum Vorschein. Der Wind frischt vor allem im Osten lebhaft aus Nord auf und die Höchstwerte kommen von Nord nach Süd nicht über 16 bis 23 Grad hinaus.
Nachhaltige Abkühlung
Im Laufe der kommenden Woche etabliert sich über dem Nordatlantik ein umfangreiches Hochdruckgebiet, damit stellt sich in Mitteleuropa bis auf Weiteres eine nördliche Strömung ein. Das frühherbstliche Wetter setzt sich also fort und zumindest bis zum Monatswechsel ist keine nennenswerte Erwärmung in Sicht.
Im Laufe der Nacht auf Montag bleibt die Gewitterneigung von Vorarlberg über Tirol bis nach Oberösterreich erhöht, so heftig wie am Sonntagnachmittag und -abend fallen die Gewitter aber nicht mehr aus, damit beenden den heutigen Liveticker. Wir bedanken uns für das Interesse und wünschen eine erholsame Nacht! Am Montag nimmt die Unwettergefahr vor allem im Süden und Südosten nochmals zu, wir halten euch dann wie immer auf www.uwz.at auf dem Laufenden.
Zusammenfassung
In Summe wurden österreichweit etwa 93.000 Entladungen erfasst, davon 32.500 in der Steiermark, 26.500 in Oberösterreich, 12.400 in Niederösterreich und 8.000 in Tirol (Stand Sonntag 23:10 Uhr). Die stärkste Windböe wurde mit 116 km/h in Waizenkirchen (OÖ) erfasst und die größte Regenmenge auf der Kanzelhöhe (K) mit 37 mm innerhalb von einer Stunde. Lokal gab es zudem auch Hagel mit einem Durchmesser teils um 4 cm wie etwa am frühen Nachmittag in Wien-Liesing.
Im Wiener Becken gab es in den vergangenen 45 Minuten wie erwartet stürmische Böen:
97 km/h Wiener Neustadt MIL
82 km/h Gumpoldskirchen
74 km/h Wien – Innere Stadt
74 km/h Wien – Hohe Warte
68 km/h Wien – Unterlaa
Auch im Seewinkel kommt nun vorübergehend kräftiger Westwind aus, sonst lässt der Wind bereits nach. Die meisten Gewitter sind derzeit wieder in Nordtirol aktiv, anbei ein Webcambild aus dem Raum Innsbruck:
Update 22:10 Uhr
Während im Wiener Becken nun kräftiger Westwind mit Sturmböen in exponierten Lagen auffrischt, ziehen im westlichen Bergland weitere Gewitter durch wie etwa im Raum Kappl.
Update 21:50 Uhr
Die Gewitterlinie im Mostviertel schwächst sich aktuell ab, der Wind bleibt aber weiterhin ein Thema! Wir haben ab 22:15 Uhr eine Sturmwarnung für das Wiener Becken ausgegeben.
Update 21:35 Uhr
Die Böenfront erreicht aktuell die Regionen rund um St. Pölten. In den vergangenen 30 Minuten wurden in Melk schwere Sturmböen bis 99 km/h bzw. in Loosdorf bis 97 km/h gemessen!
Update 21:20 Uhr
In Summe wurden heute schon 90.000 Blitzentladungen in Österreich erfasst, die meisten davon in der Steiermark und in Oberösterreich. Die bislang höchste Blitzdichte gab es in Weilbach (Ried im Innkreis).
Update 21:10
Die Gewitterlinie erfasst aktuell das zentrale Mostviertel rund um Amstetten. Anbei die bisherigen, gemessenen Spitzenböen:
116 km/h Waizenkirchen
98 km/h Enns
96 km/h Linz Flughafen
96 km/h Zell am See
92 km/h Wolfsegg
90 km/h Kremsmünster
Die Gewitter ziehen weiter in Richtung Wienerwald. Auch in Wien kündigen sich am späten Abend stürmische Böen an!
Die Gewitterlinie nimmt nun Kurs auf das Most- und Waldviertel sowie die westliche Obersteiermark. In diesen Regionen muss man verbreitet mit Sturmböen rechnen! https://t.co/QBXqgiCCWSpic.twitter.com/f1Yi3LUdJw
Die Gewitterlinie nimmt nun Kurs auf das Most- und Waldviertel sowie die westliche Obersteiermark. In diesen Regionen muss man verbreitet mit Sturmböen bzw. örtlich auch mit schweren Sturmböen rechnen!
Auch in Tirol ziehen noch kräftige Gewitter durch, im oberen Lechtal wurde 2 bis 3 cm großer Hagel gemeldet. Im Raum Innsbruck ziehen aktuell auch Gewitter durch.
Die Gewitterlinie sorgt verbreitet für Sturmböen und örtlich auch für orkanartige Böen. Die Feuerwehr in Oberösterreich muss derzeit wieder für zahlreiche Unwettereinsätze ausrücken.
Update 20:00 Uhr
Achtung in Oberösterreich, die Gewitterlinie zieht nun auf den Zentralraum zu! In Waizenkirchen wurden vergangene Stunde Böen bis 116 km/h gemessen!
Ein Blick auf die Wetterdaten zeigt, dass in Salzburg und Oberösterreich mit Gewitterdurchzug verbreitet Sturmböen zwischen 60 und 90 km/h auftreten. In Chieming (Bayern) wurden sogar schwere Sturmböen von 102 km/h registriert!
Auch im Lienzer Becken muss man demnächst mit Gewittern rechnen!
Update 18:50 Uhr
Von Tirol und Bayern her zieht jetzt die Gewitterlinie nach Salzburg und Oberösterreich! Neben Starkregen und Hagel ist auch der Sturm ein Thema, rechnet mit Gewitterdurchzug mit Böen zwischen 60 und 90 km/h!
Grafik (c) Austrocontrol/UBIMET
Update 17:20 Uhr
Die kräftigsten Gewitter sind nach wie vor in der Südsteiermark unterwegs. Mitllerweile hat sich auch über Bayern eine Gewitterlinie ausgebildet, die bis zu den Nordtiroler Kalkalpen reicht. Die Linie verlagert sich langsam ostwärts, am Abend steigt somit auch in Oberösterreich das Gewitterrisiko deutlich an.
Auch im Raum Krems hat sich eine neue Gewitterzelle gebildet.
Update 16:00 Uhr – Heftige Gewitter in Unterkärnten und in der West- und Südsteiermark
Die kräftigsten Gewitter gehen derzeit in Unterkärnten und in der West- sowie in der Südsteiermark nieder. Auch Leibnitz wird demnächst von einem heftigen Gewitter samt Hagel und Starkregen getroffen, bitte um Vorsicht!
Update 15:50 Uhr – Hagel in Liesing
Das Gewitter über Wien hat sich mittlerweile aufgelöst, in Liesing/Mauer gab es jedoch Hagel mit einer Korngröße bis 4 cm:
Vom Wienerwald nähert sich ein kräftiges Gewitter Wien an, vor allem im Westen und Südwesten der Stadt kann es in Kürze kräftig schütten, auch Hagel ist möglich.
In Graz nähert sich aus Nordwesten ein kräftige Gewitter.
Update 14:45 Uhr – Hagel in Kärnten
Hier ein Bild unserer Userin Barbara Kulovics aus Kärnten – Ebene Reichenau
Update 14:30 Uhr – Heftiges Gewitter am Semmering
Sehr blitzreiche Gewitter sind nun im Wienerwald und am Semmering entstanden. Dabei kommt es zu Starkregen und kleinem Hagel.
Update 14:00 Uhr – Gewitter in Kärnten und der Steiermark
In den vergangenen Stunden haben sich von Osttirol bis zum Semmering-Wechselgebiet immer mehr Gewitter gebildet, die lokal auch schon kräftig ausfallen.
Diese verlagern sich langsam in Richtung Osten bzw. Südosten
Ausgangslage
Wie schon in den vergangenen Tagen liegt Österreich auch am Sonntag in einer feuchte und sehr warmen Luftmasse. Auch heute liegen die Höchstwerte verbreitet über der 30-Grad-Marke.
Da der Hochdruckeinfluss aber zusehends nachlässt, flammt die Gewittertätigkeit besonders über dem Bergland immer mehr auf.
Unwetterpotential steigt
So sind ab Mittag zunächst im Süden und vereinzelt auch im östlichen Hügelland Gewitter zu erwarten, ab dem Abend verlagert sich die Gewittertätigkeit mehr in den Westen des Landes. Die Gewitter fallen lokal heftig aus, es kann zu Starkregen und Hagelschlag kommen. Auch lokale Vermurungen wie vergangene Nacht in Krimml sind wieder möglich. Hier sind in kurzer Zeit rund 80 mm an Regen gefallen.
Kaltfont am Montag
Am Montag erreicht dann eine kräftige Kaltfront Österreich und in deren Vorfeld entstehen inneralpin und im Süden nochmals heftige Gewitter. Dazu folgen aber morgen noch mehr Informationen.
Nach Durchzug der Kaltfront Montagnacht setzt sich deutlich kühlere Luft durch, die Unwettergefahr ist dann gebannt.
Wenn man den Zeitraum seit der letzten Eiszeit betrachtet, ist es auffällig, dass es in den letzten 20.000 Jahren noch nie so hohe Temperaturen sowie einen so schnellen Temperaturanstieg wie aktuell gegeben hat. Global betrachtet haben wir in den vergangenen 100 Jahren einen Temperaturanstieg von rund 1,1 Grad erlebt: Das ist mehr als zehnmal schneller als der bislang markanteste Temperaturanstieg der letzten 20.000 Jahre von 1 Grad in etwa 1100 Jahren.
Modern global warming has been ~10x faster than any warming and temperature is now higher than any time in at least the past 20,000 years. Without us, very slow orbital cooling (23,000-year precession cycle) would have continued. More on these data: https://t.co/tmrA63355jpic.twitter.com/8v3xk1RtM4
In Österreich lässt sich die Erwärmung besonders einfach an der Anzahl an Tagen mit mehr als 30 Grad beobachten: Wurden etwa im Mittel von 1961 bis 1990 in Wien durchschnittlich 9,6 Hitzetage pro Sommer verzeichnet, waren es im Mittel von 1991 bis 2020 bereits 20,9. Extreme Temperaturen über 35 Grad treten ebenfalls immer häufiger auf.
37 Grad heute auch in #Wien!
Wie ungewöhnlich sind derart hohe Temperaturen?
Nun, seht selbst:
Im 20. Jhdt wurde die 37-Grad-Marke nur in 2 Jahren an zumindest einer Station geknackt. Jetzt im 21. Jhdt ist es praktisch Usus. #Hitzepic.twitter.com/JoDIYOgbyY
Auch in der Höhe wird es aber wärmer, was u.a. durch den Gletscherrückgang in den Alpen sichtbar wird. Weiters nimmt die Wahrscheinlichkeit für Hitzerekorde zu, wie zuletzt in Kanada oder in Sizilien, während Kälterekorde nur noch sehr selten auftreten.
Die Ursache für die aktuelle Klimaveränderung seit der vorindustriellen Zeit ist die zunehmende Konzentration an Treibhausgasen. Eine Übersicht zum Einfluss von unterschiedlichen Faktoren wie Erdbahnparameter, Sonnenaktivität, Vulkanausbrüche und Treibhausgase auf unser Klima sind im folgenden Video zusammengefasst, ein paar Fakten zum Thema Sonne gibt es weiters auch hier: Sonnenaktivität und Klima.
Die Forschung zu Klimawandel und Extremwetterereignissen hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Noch vor wenigen Jahren lautete die typische Antwort zum Zusammenhang von Extremwetter und Klimawandel, dass einzelne Ereignisse nicht kausal auf den Klimawandel zurückführbar seien. Als uneingeschränkte und generelle Aussage ist diese Antwort allerdings nicht mehr korrekt, da man mittlerweile durchaus belegen kann, dass bestimmte Extremwetterereignisse durch den Klimawandel wahrscheinlicher bzw. intensiver geworden sind. Bei dieser sogenannten Attributionsforschung vergleicht man mit Computersimulationen die Wahrscheinlichkeit für Extremereignisse im aktuellen Klima sowie in jenem der vorindustriellen Zeit. Besonders gut funktioniert das für sommerliche Hitzewellen, so spielt der Klimawandel in Europa mittlerweile bei nahezu jeder Hitzewelle eine Rolle und auch beim Extremniederschlag lässt sich bereits eine Zunahme nachweisen. Nur bei punktuellen, kleinräumigen Ereignissen wie Tornados kann man praktisch noch keine Aussagen machen.
Niederschlagsextreme
Beim Niederschlag ist die Attribution kompliziert, da es auf vergleichsweise kleinen Flächen wie etwa jener Österreichs kaum möglich ist, statistisch signifikante Änderungen bei der Häufigkeit von punktuellen Extremniederschlägen zu erfassen (diese werden oft nicht direkt vom Messnetz erfasst). Weitere Infos dazu gibt es hier: Klimawandel und Extremniederschlag. Allgemein kommen aber zwei Faktoren zusammen: Einerseits vermutet mann, dass blockierte Wetterlagen im Zuge des Klimawandels häufiger werden, da sich die atmosphärische Zirkulation ändert, andererseits nimmt die Regenmenge in feuchtgesättigter Luft um etwa 7% bzw. pro Grad Erwärmung zu (der Wasserdampfgehalt der Atmosphäre ist weltweit bereits um 5% angestiegen). Besonders bei lokalen Gewittern kann es dadurch im Mittel zu deutlich mehr Niederschlag kommen, als es ohne Klimawandel der Fall wäre. Allgemein beschränkt sich der Großteils des Sommerniederschlags vor allem im Flachland tendenziell auf weniger, aber dafür sehr regenreiche Tage: Tatsächlich werden die Tage, an denen es mit leichter bis mäßiger Intensität regnet eher seltener, während Tage mit sehr großen Niederschlagsmengen in den vergangenen 30 Jahren häufiger wurden. Obwohl der Extremniederschlag zunimmt, steigt in manchen Regione aber gleichzeitig auch die Gefahr von Dürren an: Einerseits nimmt die Verdunstung in einem wärmeren Klima zu, andererseits entziehen die Pflanzen dem Boden aufgrund der längeren Vegetationsperiode mehr Wasser.
Für Tiefdruckgebiete spielen zudem auch die höheren Meerestemperaturen eine Rolle, ganz besonders bei tropischen Wirbelstürmen: Etwa bei Hurrikan Harvey im Jahr 2017 wurde berechnet, dass es in Houston 12 bis 22 Prozent mehr Regen gab, als es in einer Welt ohne Klimawandel der Fall gewesen wäre.
Schnee im Alpenraum
Die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke hat besonders in tiefen Lagen schon deutlich abgenommen: Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Im Flachland hat die Anzahl der Tage mit einer geschlossenen Schneedecke in den vergangenen 90 Jahren bereits um etwa 30% abgenommen. Mehr dazu hier: Schnee und Klimawandel in den Alpen.
Am Wochenende liegt Österreich noch am Rande von Hoch ELFI und mit einer westlichen Höhenströmung gelangen feuchtwarme Luftmassen ins Land. Von den Tauern bis an den Alpenostrand sowie vereinzelt auch im Flachland muss man mit lokalen Hitzegewittern rechnen, meist dominiert aber der Sonnenschein. Die Temperaturen liegen landesweit auf hochsommerlichem Niveau mit maximal 27 bis 33, vereinzelt auch 34 Grad. Extreme Hitze gibt es im Süden Spaniens, hier sind am Wochenende etwa in Córdoba Höchstwerte um 47 Grad zu erwarten.
Unwettergefahr am Montag
Am Montag stellt sich die Großwetterlage um und im Tagesverlauf zieht aus Westen die Kaltfront eines Tiefs mit Kern über Südskandinavien auf. An der Alpennordseite ziehen bereits in der ersten Tageshälfte lokale Schauer oder Gewitter durch, sonst scheint noch häufig die Sonne und mit maximal 32 Grad im Südosten wird es schwülwarm. Am Nachmittag breiten sich dann ausgehend vom Bergland teils kräftige Gewitter ostwärts aus und erreichen in den Abendstunden auch den Südosten und das östliche Flachland. Besonders im Osten und Südosten zeichnet sich gebietsweise Unwettergefahr durch Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen ab.
Temperatursturz
Der Dienstag startet trüb und vor allem im Südosten sowie entlang der Nordalpen häufig nass. Tagsüber lässt der Regen zögerlich nach und geht in einzelne Schauer über, dazwischen kommt am Nachmittag ab und zu die Sonne zum Vorschein. Abseits der Alpen und in einem Streifen von Osttirol über das Mur- und Mürztal bis zum Alpenostrand bleibt es meist trocken. Die Temperaturen kommen kaum über 15 bis 24 Grad hinaus. Vor allem im Südosten kühlt es spürbar ab, hier ist es am Dienstag teils mehr als 10 Grad kühler als noch am Montag! Etwas geringer fällt der Unterschied dagegen im äußersten Westen aus – wo es bereits von Sonntag auf Montag etwas abkühlt – sowie auch in Osttirol und Oberkärnten dank aufkommendem Nordföhn.
Nachhaltige Umstellung
Im Laufe der Woche steigen die Temperaturen tendenziell wieder leicht an auf ein sommerliches Niveau, vergleichbare Höchstwerte wie aktuell sind aber nicht mehr in Sicht und es bleibt leicht unbeständig. Der Wettercharakter wechselt kommende Woche von hochsommerlich auf spätsommerlich.
Tiefdruckgebiete in den mittleren Breiten haben typischerweise einen kalten Kern und weisen eine asymmetrische Struktur mit Kalt- und Warmfronten auf. Im Gegensatz dazu zeichnen sich tropische Tiefdruckgebiete durch einen warmen Kern sowie einer annähernd symmetrischen Struktur ohne Fronten aus. Unter bestimmten Bedingungen können sich auch in Südeuropa subtropische (hybride) oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln, wie es gelegentlich im Mittelmeer der Fall ist, siehe auch hier: Medicanes.
(Sub-)Tropische Stürme in Europa
Atlantische Hurrikane, die von Südwesten her Kurs auf Europa nehmen, können in seltenen Fällen ungeachtet der zunehmend kühlen Wassertemperaturen ihre tropischen Eigenschaften bis zum Landfall erhalten. Manchmal können Tiefdruckgebiete mit tropischen Eigenschaften aber auch an Ort und Stelle entstehen: Förderlich dafür sind allgemein hohe Wassertemperaturen in einem möglichst großen Gebiet, eine geringe vertikale Windscherung sowie schwache Druckgegensätze im Bereich eines alternden und nahezu ortsfesten Höhentiefs. Im Mittelmeer treten diese Bedingungen am häufigsten über dem Tyrrhenischen und Ionischen Meer auf, da sich sonst die zahlreichen umliegenden Gebirgsketten sowie die Sahara im Süden aufgrund von Föhneffekten bzw. der Zufuhr von trockenen Luftmassen negativ auswirken. In sehr seltenen Fällen sind subtropische oder gar tropische Tiefs aber auch über dem vergleichsweise kleinen Schwarzen Meer möglich.
Aktueller Fall
Am vergangenen Wochenende ist nach Durchzug eines kräftigen Tiefs über Osteuropa ein abgetropftes Höhentief über Südosteuropa zurückgeblieben. Der Kern des Höhentiefs liegt über dem Schwarzen Meer und die Wettermodelle deuten hier in den kommenden Stunden bei relativ schwacher Windscherung und geringen Luftdruckgegensätzen auf die Entstehung eines Tiefs mit tropischen Eigenschaften. Bereits jetzt kann man am Satellitenbild subtropische Eigenschaften erkennen: Es gibt eine geschlossene Zirkulation, die Gewitterwolken sind aber noch in einer gewissen Entfernung zum Kern asymmetrisch angeordnet. Für die Entwicklung zu einem tropischen Tief muss sich die Gewittertätigkeit symmetrisch um den Tiefkern anordnen.
Die Modellprognosen sind derzeit noch sehr unterschiedlich: Laut manchen Modellläufen wie etwa dem 0z-Lauf vom IFS-Modell ist durchaus ein tropischer Sturm mit mittleren Windgeschwindigkeiten über 34 kt bzw. 63 km/h, Böen um 100 km/h und einem Landfall an der Nordküste der Türkei möglich. Andere Modelle lassen das Tief hingegen rasch unter Abschwächung in Richtung Asowisches Meer abziehen. Auch in diesem Fall muss man allerdings gebietsweise wie etwa an der Ostküste des Asowischen Meeres mit ergiebigen Regenmengen in kurzer Zeit und entsprechender Überflutungsgefahr rechnen.
Im Vergleich zum Mittel von 1991 bis 2020 war der Sommer im Südosten Österreichs bislang 1,5 bis 2 Grad zu warm, während die Abweichung zum Mittel in Bregenz bei -0,3 Grad liegt.
Dieses Muster spiegelt sich auch bei den Hitzetagen wider. In Bregenz gab es bislang 5 Hitzetage mit einem Höchstwert von mindestens 30 Grad, dagegen wurden in Klagenfurt und Graz mit 19 bzw. 21 bereits mehr Hitzetage verzeichnet, als durchschnittlich im gesamten Sommer zu erwarten sind.
Wetterumstellung
In den kommenden Tagen verschiebt sich der Kern des Hitzehochs von Südosteuropa in Richtung Südwesteuropa, wo im Laufe der zweiten Wochenhälfte etwa in Südspanien extreme Temperaturen teils über 45 Grad in Sicht sind. Das Hoch drückt die Frontalzone über Mitteleuropa vom Alpenraum nach Norddeutschland und auch in Westösterreich wird der Weg frei für warme Luftmassen subtropischen Ursprungs.
Gewitter im östlichen Bergland
Am Dienstag und Mittwoch überwiegt bei nur harmlosen Wolken in weiten Teilen des Landes der Sonnenschein. In den Nachmittagsstunden bilden sich aber Quellwolken und von den Tauern und den Gurktaler Alpen über die Steiermark bis in den Süden Niederösterreichs gehen örtlich kräftige Gewitter nieder. Vereinzelt können diese aber auch auf den Osten übergreifen. Die Temperaturen steigen verbreitet auf sommerliche 25 bis 30 Grad, wobei am Dienstag im Osten bzw. am Mittwoch im äußersten Süden lokal auch 31 Grad in Reichweite sind.
Hochsommerlich am Donnerstag
Am Donnerstag macht sich im ganzen Land ein Zwischenhoch bemerkbar und das sonnige Wetter setzt sich fort. Vereinzelte Hitzegewitter sind am ehesten noch über dem Berg- und Hügelland von den Lavanttaler Alpen bis in die Bucklige Welt möglich. Meist bleibt es aber trocken und mit 26 bis 32 Grad wird es in jedem Bundesland hochsommerlich heiß.
Am Freitag lässt der Hochdruckeinfluss etwas nach und die Gewitterneigung steigt vor allem im Bergland wieder an. Die Temperaturen bleiben aber auf einem hochsommerlichen Niveau, im Südosten wird es sogar noch eine Spur heißer. Eine Änderung ist nach derzeitigem Stand erst zu Wochenbeginn möglich.
Vom 1. bis zum 31. Juli registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 883.790 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze inkl. Folgeblitze). Dieser Wert liegt deutlich unter dem 10-jährigen Mittel von 2011 bis 2020, der Negativrekord aus dem Vorjahr, als in Summe nur 395.000 Entladungen erfasst wurden, liegt aber in weiter Ferne. Der Gewittersaison verläuft heuer sehr unregelmäßig: Nach einem schwachen Saisonstart gab es einen sehr blitzreichen Juni, nun zieht der Juli die Gesamtbilanz aber wieder nach unten.
Wenn man die Verteilung der Blitze betrachtet, fällt auf, dass es im Juli 2021 von Rheinland-Pfalz und Hessen bis nach Hamburg und Sachsen-Anhalt sehr wenig Gewitter gab, so lag die Blitzdichte hier meist unter einem Blitz pro Quadratkilometer. In Bayern und Sachsen wurden hingegen durchschnittlich immerhin 4,6 Blitze pro Quadratkilometer detektiert. Der blitzreichste Tag des Monats war der 26., als in Summe 212.000 Entladungen erfasst wurden, davon allein 84.500 in Bayern. Der blitzreichste Tag des Jahres bleibt allerdings der 20. Juni mit 316.500 Entladungen.
Mit exakt 324.792 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking an, an zweiter Stelle folgt mit 108.546 Entladungen Baden-Württemberg. Auf Platz 3 liegt Sachsen mit 84.775 Entladungen, gefolgt von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. In Bezug auf die Blitzdichte liegen mit 4,6 Blitzen pro km² Bayern und Sachsen an erster Stelle, gefolgt von Berlin, dem Saarland und Baden-Württemberg. An letzter Stelle liegt Hamburg mit nur 0,5 Blitzen pro km² bzw. in Summe 392 Entladungen.
Stärkster Blitz in NRW
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Nordrhein-Westfalen gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 301 kA am 4. Juni in Senden im Kreis Coesfeld. Kurzzeitig wurde dabei knapp 19.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist.
Vom 1. bis 31. Juli registrierte das Blitzortungssystem von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 682.302 Blitze (Wolken- und Erdblitze). Das sind deutlich mehr Blitze als in den vergangenen Jahren: Im Juli 2021 wurden etwa 200.000 Blitze mehr als im Vorjahr registriert, damit war es der blitzreichste Juli seit dem Jahre 2012. Ähnlich blitzreich war es zuletzt im Juli 2017.
Blitzreicher Sommer
In Summe wurden im Juni und Juli in Österreich bereits knapp über eine Million Blitzentladungen erfasst. Damit gab es bereits so viele Blitze, wie im 10-jährigen Mittel im gesamten Sommer zu erwarten sind. Der Sommer 2021 wird voraussichtlich der blitzreichste seit zumindest dem Jahre 2017, als in Summe 1,85 Mio. Entladungen detektiert wurden. Verantwortlich dafür waren in erster Linie zahlreiche Südwestlagen in den vergangenen 6 Wochen. Der blitzreichste Tag des Jahres war der 25. Juli mit knapp 150.000 Entladungen.
Oberösterreich an erster Stelle
Wie schon im Juni gab es auch im Juli die meisten Blitze in Oberösterreich. An zweiter Stelle folgt Niederösterreich und an dritter Stelle die Steiermark. In den meisten Jahren liegt die Steiermark an erster Stelle, durch die zahlreichen Südwestlagen gab es heuer aber deutlich mehr Gewitter an der Alpennordseite als üblich. Im Bezug auf die Blitzdichte liegt Oberösterreich vor Wien: In der Bundeshauptstadt wurden mehr als 7.000 Entladungen verzeichnet, davon 3.600 allein am 17. Juli. Daraus resultiert eine Blitzdichte von 17.5 Blitzen pro Quadratkilometer.
Max. Blitzdichte (Bundesländer):
18,4 Blitze/km² Oberösterreich
17,5 Blitze/km² Wien
11,5 Blitze/km² Niederösterreich
6,5 Blitze/km² Steiermark
5,6 Blitze/km² Burgenland
Auf Bezirksebene wurden die meisten Blitze im Bezirk Gmunden erfasst, wobei es die höchste Blitzdichte in den Bezirken Wels-Land, Linz-Land, Steyr und Wien-Döbling gab.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Niederösterreich in Amstetten gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 356.000 Ampere am 14. Juli. Kurzzeitig wurde dabei eine 22.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist
Die Gewitter im Süden bringen nur kurzzeitig kräftigen Regen mit sich. Das Unwetterpotential ist somit landesweit nur noch gering. Erst im Laufe des Samstags sind primär im Süden neuerlich kräftige Gewitter möglich. Damit beenden wir auch unseren Live-Ticker. Vielen Dank fürs Mitlesen, wir wünschen euch einen schönen Samstag!
Hier noch eine Übersicht über die Gewittertätigkeit des gestrigen Freitags:
+++ UPDATE 02:45 +++
Neubildung von kräftigen Gewittern an der Grenze zur Slowakei! Aufgrund der langsamen Verlagerung besteht unmittelbar an der Grenze erhöhte Gefahr von lokalen Überflutungen! Die Gewitterlinie im Süden hat Klagenfurt erreicht ohne nennenswerte Messungen und zieht weiter in Richtung Koralpe / Weststeiermark.
+++ UPDATE 01:45 +++
Das einzige aktive Gewitter in Österreich zieht derzeit von Oberkärnten in Richtung Klagenfurter Becken und erreicht in diesen Minuten Villach. Dabei sind neben Starkregen auch Sturmböen möglich.
+++ UPDATE 23:50 +++
Die Lage in der Südsteiermark und im Südburgenland hat sich glücklicherweise wieder beruhigt. Hier ziehen nur noch ein paar Schauer durch. Die kräftigsten Gewitter ziehen derzeit aus Südtirol in Richtung Osttirol und Oberkärnten auf: Hier sowie auch im zentralen Donauraum an der Grenze OÖ/NÖ sind in den kommenden Minuten noch Sturmböen möglich!
+++ UPDATE 23:15 +++
Neben sintflutartige Niederschlagsmengen waren bzw. sind im Süden auch große Mengen an kleinkörnigem Hagel sowie schwere Sturmböen über 100 km/h möglich! Soeben wurde von der Wetterstation in Güssing eine Böe von 103 km/h gemessen!
+++ UPDATE 23:00 +++
Hier noch ein paar beeindruckenden Statistiken für Graz.
UNWETTER IN #GRAZ – Historische Regenmengen:
▶️In nur 1 Stunde 61 mm – Rekord (Daten seit 1992)
▶️Gesamt (bis 22 Uhr) 112 mm – Tagesniederschlagsrekord aller Monate (Daten seit 1894)
Doppelt bemerkenswert: Bis heute rangierte der Juli 2021 in Graz noch unter den trockensten!
In Graz sowie knapp östlich der Stadt sind unglaubliche Wassermassen binnen 6 Stunden gefallen! Für zwei Stationen wurden schon die 24-stündigen Niederschlagsrekorde (Daten für heute nur bis 22:10 Uhr) umgestellt!
Die Gewitter in Oberösterreich und im Flachgau können nach wie vor teils schwere Sturmböen mit sich bringen. Im Grazer Becken und in der Südsteiermark, später auch im Südburgenland muss man mit erhöhter Überflutungsgefahr durch enorme Regenmengen binnen kurzer Zeit rechnen!
+++ UPDATE 21:30 +++
Die Station Graz Universität hat unglaubliche 102 Liter in den letzten 6 Stunden gemessen!
+++UPDATE 20:15 +++
Vorsicht in Nordtirol! Schwere Sturmböen sind mit den Gewittern von Innsbruck ostwärts zu erwarten, Innsbruck selbst hat 108 km/h gemessen!
+++ UPDATE 20:00 +++
Gerade eben in Innsbruck:
+++ UPDATE 19:50 +++
Verbreitet schwere Sturmböen melden gerade Stationen in Vorarlberg und Tirol! Spitzenreiter ist die Station Galzig/ St. Anton mit Orkanböen von 143 km/!
+++ UPDATE 19:40 +++
Unglaubliche 50 l/m² sind in den vergangenen 3 Stunden in Pottschach-Ternitz gefallen!
Das Gewitter über Rax-Semmering hat sich in den letzten Stunden kaum bewegt, man beachte die Werte in der Umgebung (Mattersburg 0.6 l/m², Aspang 2.7 l/m², Hohe Wand 2.4 l/m²)! Hier und beim Grazer-Gewitter war auch entsprechend die Höchste Blizdichte heute:
+++UPDATE 19:20 +++
Knapp 27 l/m² hat das Gewitter in Graz gebracht, laut Social-Media- Meldungen war auch Hagel mit einem Durchmesser von 2-3 cm dabei.
Unter Abschwächung verlagert sich die Zelle nun langsam nach Südosten, es entstehen aber östlich von Graz neue Gewitterzellen.
+++UPDATE 18:05+++
Aktuell hat sich über dem Grazer Bergland eine kräftige Gewitterzelle gebildet, die Station Frohnleiten nördlich von Graz hat in der letzten Stunde 16 Liter/qm gemessen, Graz Uni meldete Windböe von 105 km/h!
+++ UPDATE 17:45+++
Vorsicht in Vorarlberg! Von der Schweiz her zieht eine kräftige Gewitterlinie herein, Sturmböen und Starkregen inklusive.
+++UPDATE 17:30 +++
In den letzten Stunden haben sich hauptsächlich über dem Bergland teils kräftige Gewitter gebildet, von den Kitzbüheler Alpen bis zum Alpenostrand sind lokal bereits über 30 Liter/qm gefallen!
Tief FERDINAND zieht derzeit langsam von England in Richtung Nordsee und der Zwischenhocheinfluss in Österreich lässt nach. Unter dem Einfluss einer südwestlichen Höhenströmung gelangen wieder feuchtwarme Luftmassen ins Land, dabei wird es in weiten Teilen des Landes schwül und vor allem von Unterkärnten bis nach Niederösterreich aus sommerlich heiß mit Spitzenwerten um 33 Grad im äußersten Südosten.
Im Vorfeld der Kaltfront des Tiefs steigt die Gewitterneigung am Freitag sukzessive an. Zunächst ist ab dem frühen Nachmittag vor allem das Bergland von den Tauern bis an den Alpenostrand betroffen, später aber mitunter auch auf das angrenzende Flach- und Hügelland im Südosten. Örtlich besteht dabei die Gefahr von Starkregen und Hagel. Im Laufe des späteren Nachmittags sind zudem auch im Westen erste kräftige Gewitter zu erwarten, die sich im Laufe der Nacht entlang der Nordalpen mit teils stürmischen Böen ostwärts ausbreiten. In der zweiten Nachthälfte bzw. in den frühen Morgenstunden vom Samstag sind dann auch in der Osthälfte recht verbreitet kräftige Schauer und Gewitter möglich.
Ein paar wichtige Links für euch:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
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Die Gewitter in Kärnten bringen nur kurzzeitig kräftigen Regen mit sich. Das Unwetterpotential ist somit landesweit nur noch sehr gering und in der Folgenacht beruhigt sich die Lage weiter. Damit beenden wir auch unseren Live-Ticker. Morgen Donnerstag heiß es durchatmen, denn selbst im Bergland sind nur noch vereinzelt Gewitter zu erwarten. Die Gefahr von schweren Gewittern nimmt erst am Freitag aus Westen wieder zu. Vielen Dank fürs Mitlesen, kommt gut durch die Nacht!
Hier noch eine Übersicht über die Gewittertätigkeit des Tages:
+++ Update 20:00 Uhr +++
Die Gewitterlinie im Wiener Becken hat vor allem Sturmböen gebracht. Hier noch ein paar Bilder aus Wiener Neustadt von unseren Kollegen der Storm Science Austria. Im zweiten Bild kann man sogar den durch die Böenfront aufgewirbelten Staub erkennen!
+++ Update 19:45 Uhr +++
Die Lage beruhigt sich eindeutig. Die Gewitter im Marchfeld ziehen rasch nach Osten ab und die Schauer entlang der Nordalpen bringen nur etwas Regen mit sich. Nur in Kärnten muss man in den kommenden Stunden noch aufpassen, denn aus Italien ziehen hier lokal kräftige Gewitter auf!
+++ Update 19:10 Uhr +++
Beeindruckend war auch der Temperatursturz in Wien bzw. im Wiener Becken aufgrund der aufziehenden Gewitterlinie. Binnen weniger als einer Stunde ging die Temperatur verbreitet um 8 bis 12 Grad zurück! In Wien-Unterlaa wurden z.B. um 17:30 Uhr noch heiße 31 Grad verzeichnet, um 18:30 Uhr nur noch 19.6 Grad mit Starkregen und 81 km/h Windböen!
+++ Update 18:55 Uhr +++
Das südliche Wiener Becken wurde am stärksten von der Gewitterlinie betroffen. Wie man aus diesem Video aus Leobersdorf im Bezirk Baden bei Wien sehen kann, waren Sturmböen, Starkregen und sogar kleiner Hagel dabei!
Hier kann man sehen wie die Hagel Körner mit dem böeigen Wind runter geschossen sind 😂 das erlebt man wirklich nicht alle Tage .. @uwz_atpic.twitter.com/2dNkB4O2jZ
20.7 l/m² Regen in nur 10 Minuten sind in Brunn am Gebirge gefallen. Dabei wurden dort auch Sturmböen um 80 km/h verzeichnet! Der kräftigste Teil der Gewitterlinie überquert gerade das südliche Wiener Becken bzw. den Süden von Wien und zieht in den kommenden Minuten zwischen der Donau und dem Neusiedler See ostwärts weiter!
+++ Update 18:15 Uhr +++
Beachtliche Temperaturunterschiede selbst innerhalb Wien um 18 Uhr mit der aufziehenden Gewitterlinie. Im Südosten der Stadt immer noch hochsommerlich heiß mit 30 Grad, im Westen hingegen schon stürmisch und nass bei nur noch 22 Grad!
+++ Update 18:00 Uhr +++
Die Böenfront der Gewitterlinie hat nun auch Wien erreicht. Hier die Spitzenböen der letzten Stunde bis 18 Uhr:
1. Buchberg 91 km/h
2. Wien-Jubiläumswarte 80 km/h
3. Sankt Pölten 77 km/h
4. Wien-Mariabrunn 76 km/h
5. Wien-Hohe Warte 75 km/h
6. Gumpoldskirchen 74 km/h
7. Wien-Innere Stadt 73 km/h
+++ Update 17:50 Uhr +++
Jetzt wird es auch in Wien dunkel! In der kommenden Stunde muss man im gesamten Wiener Becken mit Starkregen und teils schweren Sturmböen rechnen.
+++ Update 17:20 Uhr +++
An der Wetterstation St. Pölten wurden mit dem Durchzug des Gewitters 77 km/h registriert, ähnliche oder gar stärkere Sturmböen sind in Kürze auch in Wien möglich. Hier kündigt sich die aufziehende Gewitterlinie bereits mit so genannten Mammatuswolken an:
+++ Update 16:55 Uhr +++
Eine Gewitterlinie erreicht in diesen Minuten den Wienerwald. Ab 18 Uhr ist dann auch in Wien bzw. generell im Wiener Becken mit kräftigen Gewittern inklusive Hagel, Starkregen und Sturmböen zu rechnen!
+++ Update 16:30 Uhr +++
Beeindruckende Bilder aus dem Gewitter in Oberösterreich von unseren Kollegen der Storm Science Austria!
+++ Update 16:15 Uhr +++
Das weitaus kräftigste Gewitter ist derzeit entlang der Ybbs unterwegs. Diese Zelle zieht weiter in Richtung Alpenostrand/Wienerwald und kann durchaus Hagel und Sturmböen mit sich bringen!
+++ Update 15:15 Uhr +++
Vergangene Stunde wurde in Oberösterreich die 400.000ste Blitzentladung seit Sommerbeginn erfasst! Das ist ein außergewöhnlich hoher Wert und stellt einen neuen Bundeslandrekord seit Beginn der modernen Blitzerfassung vor mehr als 10 Jahren dar!
Bei der Blitzdichte liegt Oberösterreich vor Wien und Niederösterreich (siehe auch Graphik im ersten Teil des Livetickers).
+++ Update 15:05 Uhr +++
Die kräftigsten Gewitter ziehen nun ins Traunviertel, während sich das Gewitter bei Linz etwas abgeschwächt hat. In Kremsmünster wurden vergangene Stunde Böen bis 94 km/h bzw. in Wolfsegg 80 km/h gemessen.
In Oberösterreich hat es mit den Gewittern auch deutlich abgekühlt, während es im Osten sommerlich heiß ist. Damit herrschen große Temperaturgegensätze: Etwa in Ried im Innkreis oder Wels werden aktuell 19 Grad gemessen, in Wien und Tulln dagegen 31.
+++ Update 15:00 Uhr +++
Der Kern des Gewitter zieht aktuell über Wels hinweg, auch in Linz und Umgebung sieht man nun den Gewitterkern.
An der Böenfront der Gewitter kann man zum Teil eine ausgeprägte „Shelf Cloud“ (Arcus) beobachten. Mit Durchzug dieser Wolke frischt meist starker bis stürmischer Wind auf!
Am Südrand der bisherigen Gewitterzelle entwickeln sich derzeit weitere Schauer und Gewitter, somit besteht am Alpenrand das Potential für eine geschlossene Gewitterlinie.
+++ Update 14:20 Uhr +++
Das Gewitter in Oberösterreich liegt mittlerweile im Raum Eberschwang / Holzleithen und zieht mit hoher Geschwindigkeit ostwärts. Es gibt schon mehrere Meldungen von Hagel zwischen 2 und 4 cm.
Vielen Dank für eure Warnung 🙏
Diesesmal war es wieder Hagel in größerem Ausmaß. pic.twitter.com/r4P6BfSCPH
— Peter Wakolbinger 🔥🔥🔥 (@wakolbinger) July 28, 2021
+++ Update 14:05 Uhr +++
Die Feuerwehren in Oberösterreich kommen nicht zur Ruhe, die Zelle zieht eine Spur der Einsätze mit sich. In den kommenden Stunden werden leider noch einige weitere Folgen.
+++ Update 13:50 Uhr +++
Wir haben soeben die höchste Warnstufe in Oberösterreich ausgegeben! Das Gewitter beschleunigt und zieht sehr schnell in Richtung Wels. In Gewitternähe besteht die Gefahr von Orkanböen! Meiden Sie hier Parks und Wälder, suchen Sie einen geschlossenen Raum auf.
+++ Update 13:20 Uhr +++
Achtung vor Sturmböen! Die Gewitter im Innviertel sorgen für Starkregen und teils schwere Sturmböen, im Gewitterkern ist auch Hagel dabei. Die Gewitter ziehen ostwärts über den Hausruck in Richtung Salzklammergut. In Ostermiething wurden soeben Böen bis 84 km/h sowie 32 mm Regen in 20 Minuten gemessen. Anbei ein Video des gleichen Gewitters zuvor am Chiemsee:
Unwetter mit orkanähnlichen Böhen und Hagel zieht durch.
15min danach stehen die ersten Rentner aufm Platz und schauen sich Autos an 🤦♂️
Österreich ist wettertechnisch seit Wochen zweigeteilt. Während die Temperaturen im Westen gedämpft sind und nahezu täglich Regen fällt, ist es im Südosten weiterhin sonnig und heiß, zudem setzt sich die Trockenheit mancherorts noch fort.
Während die Alpennordseite vor Juli-Niederschlagsrekorden steht, kämpft die Alpensüdseite weiterhin mit enormer Trockenheit. 3 Beispiele:
▶️Reutte (T) aktuell 3-nassester Juli seit 1936
▶️Kremsmünster (OÖ) 4-nassester seit 1820
▶️Graz – Universität (ST) 5-trockenster seit 1837 pic.twitter.com/Xmkaa4LpEM
In wenigen Minuten erreichen die ersten Gewitter das westliche Innviertel rund um Ostermiething. Vorsicht vor Hagel, Starkregen und Sturmböen!
++ Update 12:30 Uhr +++
Das Gewitter im Chiemgau nimmt weiter Kurs auf den Flachgau bzw. das Innviertel. Erste Warnungen wurden bereits ausgegeben.
+++ Update 12:00 Uhr +++
Im Alpenvorland in Bayern ist ein erstes, kräftiges Gewitter entstanden. Dieses zieht mit etwa 40 bis 50 km/h ost- bis nordostwärts. Ab etwa 13 Uhr könnte es auf das Innviertel bzw. den Flachgau treffen.
+++ Update 11:30 Uhr +++
Der Sommer war bislang vor allem an der Alpennordseite außergewöhnlich blitzreich. Der heutige Tag hat das Potential gleich zwei spezielle Zahlen zu knacken:
In Oberösterreich wurden seit dem 1. Juni bereits 392.700 Blitzentladungen erfasst, hier könnte heute die 400.000-Marke überschritten werden! Dieser Wert stellt einen neuen Rekordwert für Oberösterreich dar (seit Beginn der modernen Blitzerfassung vor mehr als 10 Jahren).
In Österreich wurden seit dem 1. Juni 977.300 Blitzentladungen erfasst, heute könnte also die 1-Million-Marke überschritten werden! Zum Vergleich: Im 10-jährigen Mittel gibt es im gesamten Sommer etwa 1,1 Mio. Entladungen in Österreich, der gesamte August steht heuer aber noch bevor.
+++ Update 10:55 Uhr +++
Anbei die neueste 3-stündige Niederschlagsprognose unseres Lokalmodells RACE bis Mittwochabend: Das Potential für kräftige Gewitter vor allem in Niederösterreich und Wien wird bestätigt.
+++ Update 10:25 Uhr +++
Die Temperaturen steigen derzeit in der Osthälfte rasch an, so wurde in Lutzmannsburg im Burgenland sowie in Hartberg bereits um 10:20 Uhr die 30-Grad-Marke erreicht! Auch in Graz werden bereits 29 Grad gemessen, in Bregenz gibt es dagegen nur 16 Grad.
Anbei die Prognose der heutigen Höchstwerte: Vor allem im Südosten wird es wieder hochsommerlich heiß mit Spitzenwerten um 33 Grad. Im Donauraum und im Nordosten wird es nicht ganz so heiß, dafür wird es hier aber schwüler mit Taupunkten um 18 Grad.
+++ Update 10:05 Uhr +++
In weiten Teilen Österreichs scheint derzeit die Sonne, nur im äußersten Westen fällt bereits kräftiger Regen: Ein Gewitter am Alpenrand in Nordwestitalien sowie die folgende Front von Tief ELIOR sorgen hier bis zum frühen Nachmittag für nasse Verhältnisse. Anbei die regenreichsten Orte in den vergangenen 3 Stunden:
12,5 mm Feldkirch
12,5 mm Fraxern
11,4 mm Dornbirn
Am Alpenhauptkamm weht hingegen föhniger Süd- bis Südwestwind, so gab es vergangene Stunde etwa auf der Rudolfshütte in den Hohen Tauern Böen bis 73 km/h. Am Satellitenbild ist im Tiroler Oberland auch ein sog. „Föhnfenster“ zu sehen, dabei handelt es sich um die Wolkenlücke nördlich der Ötztaler Alpen.
+++ Übersicht +++
Herzlich willkommen zum heutigen Liveticker! Sobald die ersten Gewitter Österreich betreffen, starten wir hier mir regelmäßigen Updates.
Wetterlage: Österreich gerät am Mittwoch unter dem Einfluss von Tief ELIOR mit Kern über der Nordsee. Im Übergangsbereich zu feuchtwarmen Luftmassen über Südosteuropa wird es vorübergehend föhnig, in den Nachmittags- und Abendstunden kündigen sich von Tirol bis nach Niederösterreich und Wien aber neuerlich Schauer und Gewitter an. Vor allem entlang der östlichen Nordalpen und im Nordosten herrscht örtlich Unwettergefahr durch ergiebige Regenmengen in kurzer Zeit, Hagel und Sturmböen. Der Schwerpunkt liegt zunächst in den Nordalpen und verlagert sich am Abend in den Nordosten des Landes.
Gleich zu Beginn haben wir für euch ein paar wichtige Links:
Hier könnt ihr euch mit dem aktuellen Radarfilm selber einen Überblick über die Gewitter und deren Zugbahn verschaffen.
Tabellen und Grafiken mit aktuellen Höchstwerten, Blitzentladungen und Regenmengen haben ihr stets auf dieser Seite parat.
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Am Montagnachmittag gab es in Norditalien teils heftige Gewitter. Am frühen Nachmittag wurde etwa um 15 Uhr die Autobahn A1 zwischen Piacenza und Parma in der Höhe von Fidenza von einer Superzelle mit großem Hagel getroffen.
Unzählige Autos wurden dabei schwer beschädigt und konnten nicht mehr verwendet werden, somit musste hier zeitweise sogar die Autobahn in Richtung Mailand gänzlich gesperrt werden. Anbei ein paar Videos und Bilder des Ereignisses:
Tra Parma e Piacenza verso le 16.30, ma la grandine é arrivata anche nel Veneto.
Clima impazzito. pic.twitter.com/IuOf3s9eig
— Gianfranco #facciamorete #iriccidimare (@sarabanda_) July 26, 2021
The 24-hour sum of maximum radar reflectivity from the radars of Italian civil protection shows a crisscrossing pattern of right- and left-movers. Can you find the most intense hailstorm of yesterday? Hint: consider the width of the 60+ dBZ swaths. Image by @RongeLukaspic.twitter.com/BxefC66JB8
Der Juni war in Österreich überdurchschnittlich gewittrig, besonders im Norden des Landes gab es außergewöhnlich viele und kräftige Gewitter, wir berichteten darüber bereits hier: Mehr als 400.000 Blitze im Juni. Allgemein spricht man von einem Gewitter sobald ein Donner hörbar ist, allerdings können Gewitter eine sehr unterschiedliche Struktur aufweisen. Je nach Windscherung und vertikaler Schichtung der Atmosphäre weisen sie zudem eine unterschiedliche Intensität und Lebensdauer auf.
Einzelzelle
Für die Entstehung von Gewittern sind grundsätzlich drei Zutaten notwendig: Ausreichend Feuchtigkeit in der Grundschicht der Atmosphäre, eine genügend starke Temperaturdifferenz mit der Höhe und einen Auslöser (wie beispielsweise eine Kaltfront oder eine bodennahe Windkonvergenz). Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind und Luft aufsteigt, dann beginnt der enthaltene Wasserdampf zu kondensieren. Die dadurch freigesetzte Energie sorgt für weiteren Auftrieb, wodurch sich die allzubekannten Gewitterwolken – auch Cumulonimbus genannt – bilden. Durch das Auf- und Abwirbeln kollidieren Eispartikel miteinander, was zu einer Ladungstrennung führt. Dadurch überwiegt in den unteren und oberen Wolkenschichten eine positive Ladung bzw. in den mittleren Wolkenschichten eine negative Ladung. Durch Blitzentladungen kann dieser Ladungsunterschied ausgeglichen werden.
Der einsetzende Niederschlag wird von Verdunstungsprozessen begleitet, wodurch Abwinde entstehen. Da Auf- und Abwind jedoch räumlich nicht genügend voneinander getrennt sind, behindern die Abwinde die Aufwinde und kappen die Zufuhr weiterer „Gewitternahrung“ ab. Das Gewitter schwächt sich ab und zerfällt. In der Regel weisen solche Gewitter eine Lebensdauer von etwa 30 Minuten auf und werden von Platzregen sowie manchmal auch von kräftigen Böen und kleinem Hagel begleitet.
Multizellen
Gewitter weisen oft eine zumindest schwach ausgeprägte mehrzellige Struktur auf, damit werden sie per Definition zu einer Multizelle. Diese Gewitter sind insgesamt langlebiger als ordinäre Gewitter und können bei passenden Bedingungen zu großen Gewitterkomplexen heranwachsen: Wenn die Winde in der Höhe eine stärkere Windgeschwindigkeit aufweisen als die Winde in Bodennähe (also wenn es vertikale Windscherung gibt), können bei einem Gewitter die Aufwindzone von der Abwindzone getrennt werden. Dadurch wird die Zufuhr an feuchtwarmer Luft nicht unterbrochen. Bei solchen Gewitterkomplexen kann man in der Regel mehrere Gewitterzellen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien beobachten: Vollständig ausgebildete Gewitter, sich neu entwickelnde Zellen sowie auch bereits zerfallende Zellen.
Je nach Windscherung, Luftschichtung sowie auch topographischem Einfluss können Multizellen sehr unterschiedliche Strukturen und Verlagerungsrichtungen aufweisen, beispielsweise können sie sich manchmal sogar entgegen der vorherrschenden Windströmung in mittleren Höhen verlagern. Bei starker Windscherung entwickeln sich manchmal sogar mehrere hundert Kilometer lange Gewitterlinien. Multizellen können zu Starkregen, Sturmböen und Hagel führen.
Superzellen
Superzellen sind deutlich seltener als ordinäre Gewitter und Multizellen, sie sorgen aber oft für erhöhte Unwettergefahr. Es handelt sich dabei um meist langlebige, kräftige und alleinstehende Gewitter, welche einen beständigen rotierenden Aufwind aufweisen („Mesozyklone“). Superzellen entstehen bei ausgeprägter Windscherung: Bei einer starken vertikalen Windzunahme bilden sich nämlich quer zur Strömung horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Luftwalze ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Auf Zeitraffern lässt sich diese dadurch erkennen, dass die Gewitterwolke um eine vertikale Achse rotiert.
— Nicholas Isabella (@NycStormChaser) May 17, 2021
Never did I expect to capture the entire epic structure of a supercell with a tornado underneath. Was a dream, but had little hope. Time-lapse utopia, was on the verge of tears, hugging and celebrating with @WxMstr and @Sarah_AlSayegh. Sunday, TX #txwx@canonusapic.twitter.com/0m0NAfyZvU
Die Zufuhr feuchtwarmer Luft wird dabei durch den räumlich getrennten Abwindbereich, in dem der Niederschlag ausfällt, nicht gestört. Superzellen können für schwere Sturmböen, Starkregen, großen Hagel und in manchen Fällen auch für Tornados sorgen. Superzellen präsentieren sich aber je nach Feuchtigkeitsangebot unterschiedlich, so gibt es LP-Superzellen (low precipitation, siehe auch Zeitraffer oben), klassische Superzellen und HP-Superzellen (high precipitation, siehe Zeitraffer unten).
Vom 1. bis 30. Juni registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 412.046 Blitze (Wolken- und Erdblitze inkl. Folgeblitze). Das sind deutlich mehr Blitze als in den beiden vergangenen Jahren: Im Juni 2021 wurden etwa 240.000 Blitze mehr als im Vorjahr registriert, im Vergleich zum Mittel der vergangenen 10 Jahre beträgt das Plus rund 130.000 Blitze. Im Juni 2018 wurde mit fast 450.000 Blitzen letztmals ein ähnliches Blitzspektakel wie heuer detektiert.
Mit etwas mehr als 193.000 Blitzen führt Oberösterreich das Bundesland-Ranking ganz klar an, gefolgt von Niederösterreich mit rund 77.000 und der Steiermark mit ca. 60.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es vergangenen Monat 669 Blitze. Im Bezug auf die Blitzdichte liegt die Bundeshauptstadt mit 1,6 Blitzen pro Quadratkilometer jedoch nicht an letzter Stelle, hier ist Kärnten das Schlusslicht. An der Spitze dieser Hitliste thront erneut einsam Oberösterreich, wo pro Quadratkilometer gut 16 Blitze gemessen wurden.
Oberösterreich 193.365
Niederösterreich 77.353
Steiermark 60.480
Tirol 27.977
Salzburg 25.475
Kärnten 12.707
Burgenland 7.326
Vorarlberg 6.694
Wien 669
Die heftigsten Gewitter traten im Zuge einer ausgeprägten Südwestlage zwischen dem 21. und 25. sowie am 29. und 30. auf. Eine Animation mit dem gesamten Blitzverlauf im Juni gibt es hier.
Auf Bezirksebene liegt Braunau am Inn (Oberösterreich) mit fast 40.000 Entladungen in Führung, auch Platz 2 und 3 gehen mit Ried im Innkreis und Rohrbach in das Land rund um Enns und Donau. Der erste Bezirk in dieser Rangliste, der nicht in Oberösterreich beheimatet ist, liegt mit Salzburg-Umgebung auf Platz 9. Die höchste Blitzdichte gab es ebenfalls im Bezirk Braunau, die Top 10 sind auch hier fest in oberösterreichischer Hand.
Stärkster Blitz im Bezirk Horn
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Niederösterreich im Bezirk Horn gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 299.000 Ampere am Abend des 24. Juni in Burgschleinitz-Kühnring. In kürzester Zeit wurde dabei fast 20.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Vom 1. bis zum 30. Juni registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 2.252.638 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze inkl. Folgeblitze). Dieser Wert liegt deutlich über dem 10-jährigen Mittel von 2011 bis 2020 und entspricht dem höchsten Juniwert seit dem Jahre 2013. Der Saisonstart im Mai war heuer sehr unterdurchschnittlich, der Juni hat das Defizit aber wettgemacht. Mittlerweile liegt das Jahr 2021 sogar knapp über dem Durchschnitt. Zum Vergleich: Im sehr blitzarmen Sommer 2020 wurden in Summe 2,6 Mio. Entladungen erfasst. Das Video mit dem gesamten Blitzverlauf im Juni 2021 gibt es hier: Blitzverlauf
Wenn man die Verteilung der Blitze betrachtet, fällt allerdings auf, dass es im Juni 2021 große regionale Unterschiede gab. So war der Juni vor allem in Süddeutschland sowie teils auch im Westen außergewöhnlich blitzreich, während im Nordosten und Osten die Blitzdichte vergleichsweise gering war.
Verantwortlich für das regelrechte Blitzfeuerwerk waren eine gradientschwache Lage zwischen dem 3. und dem 10. sowie eine ausgeprägte Südwestlage in der zweiten Monatshälfte, wobei es an manchen Tagen auch zu schweren Unwettern inkl Sturmböen und großen Hagel kam. Die blitzreichsten Tage waren der 20. und der 29. mit 316.448 bzw. 303.910 Blitzentladungen.
Spitzenreiter Bayern, höchste Blitzdichte in Baden-Württemberg
Mit exakt 837.325 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking an, an zweiter Stelle folgt mit 524.997 Entladungen Baden-Württemberg. Auf Platz 3 liegt Nordrhein-Westfalen mit 205.152 Entladungen, gefolgt von Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. In Bezug auf die Blitzdichte liegt mit etwa 14,6 Blitzen pro km² Baden-Württemberg an erster Stelle, gefolgt von Bayern mit 11,9 und Rheinland-Pfalz mit 7,4 Blitzen pro km². An letzter Stelle liegen Hamburg und Bremen mit nur 0,1 bzw. 0,5 Blitzen pro km². Die meisten Tage mit Gewitter gab es im Kreis Oberallgäu, wo an 19 Tagen zumindest ein Blitz erfasst wurde.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Sachsen-Anhalt gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 339 kA am 5. Juni in Kelbra (Kyffhäuser) im Kreis Mansfeld-Südharz. Kurzzeitig wurde dabei gut 20.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist.
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem Hoch über Osteuropa namens AFRA und einem Tiefdruckgebiet über Frankreich namens XERO. Mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen dabei sehr warme Luftmassen ins Land und die Temperaturen liegen deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Die Gewitterneigung bleibt am Montag meist noch gering und es wird hochsommerlich heiß, erst am späten Nachmittag und Abend entstehen in den westlichen Nordalpen erste, kräftige Gewitter. Am Abend besteht dann im Bodenseeraum auch die Gefahr von Sturmböen. Der Höhepunkt dieser kurzen, heißen Phase wird allerdings am Dienstag im Süden und Osten des Landes erwartet: Die Temperaturen steigen von Unterkärnten bis ins östliche Flachland verbreitet auf 32 bis 35 Grad, vereinzelt gibt es im Südosten sogar Spitzenwerte bis zu knapp 37 Grad.
Unwettergefahr am Dienstag
Am Dienstag nimmt die Gewittergefahr im Laufe des Nachmittags zunächst in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet sowie im Mühl- und Waldviertel zu. In den Abendstunden muss man an der Alpennordseite mit heftigen Gewittern rechnen, vor allem in Teilen Oberösterreichs sind schwere Sturmböen um 100 km/h, Starkregen und Hagel möglich. Der Schwerpunkt der Unwetterlage im Norden wird ab etwa 19 Uhr erwartet. Nach derzeitigem Stand ziehen die Gewitter am späten Abend bzw. in der Nacht über das Waldviertel weiter nach Tschechien, dabei frischt im Mostviertel und im Osten vorübergehend auch abseits der Gewitter kräftiger bis stürmischer Westwind auf.
Abkühlung
Der Mittwoch bringt im Tagesverlauf vor allem im zentralen Bergland rund um die Tauern und in der Steiermark bzw. ab dem Abend auch in Kärnten teils kräftige Gewitter mit großen Regenmengen und Hagel, sonst lässt die Unwettergefahr nach. Die Temperaturen gehen zurück und liegen zwischen 19 und 29 Grad, nur in der Südsteiermark gibt es noch Spitzenwerte bis zu 33 Grad. Der Donnerstag und Freitag verlaufen dann vor allem im Bergland und im Süden unbeständig, zudem kühlt es noch etwas ab bei Höchstwerten zwischen 19 und 28 Grad.
Österreich lag in dieser Woche auf der Vorderseite eines abgetropften Höhentiefs mit Kern über Westeuropa, dabei erstreckte sich eine nahezu stationäre Luftmassengrenze von Südfrankreich quer über Deutschland bis nach Skandinavien. Im Vorfeld davon gelangten mit einer südwestlichen Höhenströmung kontinuierlich feuchtwarme Luftmassen nach Österreich und in den Alpen wurde es leicht föhnig. Vorlaufende Störungen (eingelagerte Kurzellentröge) sorgten dabei täglich für neue Gewitter an der Alpennordseite, die bei einer für die Jahreszeit recht starken Höhenströmung wiederholt für Unwetter sorgten.
240.000 Blitze
In Summe wurden in den unwetterträchtigen Tagen vom 21. bis einschließlich 25. Juni in Österreich rund 240.000 Blitzentladungen erfasst, davon allein 121.000 in Oberösterreich und 58.000 in Niederösterreich. In der vergangenen Woche gab es somit mehr als drei Viertel der Blitzentladungen, die durchschnittlich in einem gesamten Juni zu erwarten sind.
Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 299 kA wurde am 24. Juni im Bezirk Horn gemessen. Die höchste Blitzdichte wurde am 22. bzw. 23. in den Bezirken Ried im Innkreis und Braunau am Inn verzeichnet. Am 24. lag dann der Bezirk Hollabrunn an der Spitze.
Montag 21. Juni
Am Montag gab es zunächst in der Steiermark und in Niederösterreich, am Abend bzw. in der Nacht dann auch in Oberösterreich örtlich die ersten Unwetter. In der Oststeiermark und später vor allem entlang des Inns in Oberösterreich kam es dabei lokal zu großem Hagel, zudem wurden in Wolfsegg Böen bis 103 km/h gemessen. Rund um Engerwitzdorf im Bezirk Urfahr-Umgebung kam es zudem zu Überflutungen.
Zahlreiche Gewitter mit Großhagel heute in der Steiermark. Durch die großen Energiemengen konnten solche Eisklumpen vom Aufwind in der Luft gehalten werden.
Facebook/Nicole Dornhofer @skywarnaustriapic.twitter.com/f9RWJwayBw
Am Dienstag gab es vor allem in Oberösterreich, im Flachgau und im Waldviertel kräftige Gewitter. Besonders heftig wurde das Oberösterreichische Seengebiet getroffen: Eine Superzelle zog mit Sturmböen und großem Hagel vom Flachgau über Gmunden bis in den Raum Sierning.
Schwere Schäden durch die Superzelle, die vom Flachgau in Richtung Mondee und Traunsee gezogen ist. Fotos: Facebook/Wetter-Hausruckviertel pic.twitter.com/XPmmBV8kxY
Die Gewitter in Oberösterreich haben ihre Spuren hinterlassen: Hagel bis zu 3-4 cm war die Folge. Die Superzelle zieht derzeit aufs westliche Mostviertel zu, hat sich aber etwas abgeschwächt.
Warnungen: https://t.co/6Z12TNzLF6
Am Mittwoch waren erneut vor allem der Flachgau sowie der Westen und Norden Oberösterreichs betroffen, so gab es im Mühlviertel örtlich großen Hagel. Am Flughafen Salzburg wurden sogar Orkanböen bis 119 km/h gemeldet. Ein kräftiges Gewitter mit teils stürmischen Böen zog am Abend aber auch von Mittelkärnten über das Murtal hinweg.
Donnerstag 24. Juni
Der Donnerstag brachte den Höhepunkt der Unwetterlage, so gab es neuerlich in Oberösterreich sowie auch in Teilen Niederösterreichs und Wiens Superzellen mit Hagel. Besonders im Norden des Landes wurde vielerorts auch großer Hagel verzeichnet und eines dieser Gewitter sorgte am Abend dann für einen starken Tornado in Tschechien mit einer Zugbahn von etwa 26 km! In Horn gab es Sturmböen bis 75 km/h, großen Hagel sowie auch eine Rekordregenmenge von 85 mm Regen in nur wenigen Stunden.
Am Freitag verlagerte sich der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit schließlich in den Südosten des Landes, so gab es im Tagesverlauf ausgehend von Graz, wo eine Sturmböe von 81 km/h gemessen wurde, vor allem in der Ost- und Südoststeiermark sowie im angrenzenden Burgenland starke Gewitter mit Hagel.
In Mitteleuropa herrschen derzeit nur geringe Druckgegensätze und auch die kleinräumigen Höhentiefs über dem Alpenraum lösen sich auf. Zurückgeblieben sind im Süden und in der Mitte Deutschlands allerdings sehr feuchte Luftmassen, die im Zusammenspiel mit dem hohen Sonnenstand täglich neu als Quellwolken „aufkochen“ und in weiterer Folge zu Schauern und Gewitter heranwachsen. Die Gefahr von Überflutungen oder gar Sturzfluten nimmt dabei zu, zumal bestimmte Regionen mitunter schon mehrmals von Schauern und Gewittern getroffen wurden: Einerseits erschöpft sich allmählich die Aufnahmefähigkeit des Bodens, andererseits begünstigt verdunstendes Wasser die neuerliche Bildung von Wolken und Regen. Vor allem bei Wetterlagen mit geringen Luftdruckgegensätzen wird das Wasser im Boden von der Atmosphäre also regelrecht „recycelt“.
Am Dienstag besteht das größte Potential für Gewitter mit Starkregen in einem Streifen von Baden-Württemberg über Franken bis nach Thüringen. Lokal können hier innerhalb von kurzer Zeit durchaus mehr als 30 Liter pro Quadratmeter Regen zusammenkommen. Da besonders im Südwesten anfangs noch viele Wolken die Sonneneinstrahlung dämpfen, geht es hier meist erst am Nachmittag allmählich los, dafür setzt sich die Gewittertätigkeit am späten Abend jedoch noch fort.
Am Mittwoch breiten sich die feuchten Luftmassen wieder auf den Südosten aus, hier bleibt es mitunter auch in der Nacht noch gewitteranfällig. Im Westen sowie im Norddeutschen Tiefland und im Osten bleibt es dagegen weitgehend trocken.
Am Donnerstag sind vom Schwarzwald und den Alpen bis nach Sachsen nochmals lokale Schauer und Gewitter zu erwarten, am Freitag ist dann eine generelle Besserung in Sicht.
In den vergangenen 36 Stunden sind in Österreich gebietsweise große Regenmengen in kurzer Zeit gefallen. Besonders von Tirol bis nach Oberösterreich sowie örtlich auch im Süden gab es am Samstag kräftige Gewitter, allerdings wurden in der sehr feuchten Luftmasse auch abseits der Gewitter teils große Regenmengen gemessen. Etwa in St. Pölten kam im Bereich stationärer Schauerzellen in der Nacht auf Sonntag bzw. am Sonntagmorgen innerhalb von nur etwa 10 Stunden sogar der gesamte mittlere Monatsniederschlag zusammen!
50.000 Blitzentladungen
Am Freitag und Samstag gab es in Summe knapp 50.000 Blitzentladungen. Allein in Oberösterreich wurden am Samstag 21.500 Entladungen detektiert, gefolgt von der Steiermark mit 7.100 und Tirol mit 6.000. Wetterbegünstigt war dagegen das östliche Flachland, so gab es im Burgenland nur 81 Blitzentladungen bzw. in Wien keine einzige. Die höchste Blitzdichte gab es im Bezirk Kirchdorf an der Krems, der stärkste Blitz wurde mit 178 kA in Wolfsberg erfasst. Lokal gab es auch stürmische Windböen, wie etwa am Samstagnachmittag in Innsbruck-Kranebitten mit bis zu 87 km/h oder in Lienz mit 68 km/h.
Trockene Luft im Osten
Am Sonntag fällt vor allem im Südosten und in den westlichen Nordalpen schauerartiger Regen, vereinzelt sind im Tagesverlauf auch wieder Gewitter eingelagert. Das östliche Flachland verbleibt dagegen unter dem Einfluss von vergleichsweise trockenen Luftmassen und es bleibt weiterhin trocken. Zu Wochenbeginn breitet sich die trockene Luft vorübergehend wieder westwärts aus, somit bleibt es im Norden sowie Osten und Südosten weitgehend trocken und oft sonnig. Von Vorarlberg bis Kärnten setzt sich das überwiegend bewölkte und oft nasse Wetter hingegen fort, besonders im Grenzbereich zu Bayern sind örtlich auch wieder große Regenmengen möglich. Am Dienstag sind im Westen und Südwesten weitere Schauer und Gewitter zu erwarten, während es im Osten stabil und sommerlich warm bleibt. Ab Mittwoch wird die trockene Luft dann wieder ostwärts verdrängt und die Gewitterneigung steigt in weiten Teilen des Landes neuerlich an.
Vor allem die Mitte und der Süden Deutschlands liegen derzeit unter dem Einfluss feuchtwarmer und labil geschichteter Luftmassen. Im Zusammenspiel mit einem flachen Tief namens PETER gab es am Freitag und am gestrigen Samstag gebietsweise kräftige Gewitter, lokal kam es zu Hagel und Überflutungen durch Starkregen. Der Gewitterschwerpunkt lag am Freitag im Südwesten und der Mitte des Landes.
Am Samstag lokal über 70 mm Regen
Am Samstag gab es die meisten Blitze quer über Deutschland in einem Streifen von der Nordsee bis nach Ostbayern. So kamen in Meuselwitz südlich von Leipzig am Samstag 77 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen und auch sonst gab es mit den Gewittern örtlich Regenmengen um 50 Liter pro Quadratmeter.
Insgesamt gab es am Freitag 192.168 und am Samstag 177.508 Blitzentladungen, davon an beiden Tagen allein rund 120.000 in Bayern und rund 40.000 in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Gewitterfrei blieb es hingegen im Nordosten, von Schleswig-Holstein bis Berlin und Brandenburg wurden keine Blitze erfasst.
Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 339 kA wurde am Samstag in Kelbra (ST) im Landkreis Mansfeld-Südharz detektiert. Bei den Gemeinden mit der höchsten Blitzdichte muss man hingegen an beiden Tagen nach Bayern blicken: Am Freitag hatte Großlangheim im Landkreis Kitzingen knapp die Nase vorn mit 50 Blitze pro km², am Samstag gab es dann mit Perach im Landkreis Altötting mit 56 Blitze pro km² einen klaren Gewinner.
Am verlängerten Wochenende liegt Österreich zunächst unter schwachem Hochdruckeinfluss, somit beschränken sich die Schauer und Gewitter am Donnerstag und Freitag meist auf die westlichen Nordalpen sowie das südliche Bergland von den Karnischen Alpen bis zum Grazer Bergland. Im Norden sowie im Osten und Südosten bleibt es dagegen trocken und bei viel Sonnenschein steigen die Temperaturen am Freitag auf bis zu 28 Grad.
Am Wochenende erfasst die feuchtwarme Luft dann allmählich das gesamte Land. Nachdem im Mai ein neuer Negativrekord bei den Blitzentladungen in Österreich aufgestellt wurde, starten wir nun mit etwas Verspätung in die Gewitter-Hochsaison.
Am Wochenende verbreitet Gewitter
Am Samstag scheint anfangs oft die Sonne, ab dem Vormittag nimmt die Gewitterneigung von Vorarlberg bis nach Oberösterreich jedoch zu. In der zweiten Tageshälfte gehen im Bergland verbreitet Schauer und Gewitter nieder, lokal sind diese aber auch abseits der Alpen möglich. Örtlich besteht dabei die Gefahr von großen Regenmengen in kurzer Zeit bzw. Überflutungen, mitunter sind aber auch Hagel und kräftige Böen möglich. Weitgehend trocken bleibt es lediglich noch vom Weinviertel bis in den Seewinkel.
Die Temperaturen erreichen von West nach Ost 20 bis 29 Grad, im östlichen Flachland sind lokal auch knapp 30 Grad in Reichweite.
Lokal Unwettergefahr
Der Sonntag verläuft unbeständig, an der Alpennordseite muss man von der Früh weg mit teils gewittrigen Schauern rechnen. Sonst scheint zeitweise die Sonne, am Nachmittag breiten sich die Gewitter auch auf den Südosten aus. Vor allem im Süden und Südosten sowie im Mühl- und Waldviertel zeichnet sich örtlich Unwettergefahr ab durch lokal ergiebige Regenmengen und stellenweise auch Hagel. Die Temperaturen erreichen nur noch 18 bis 26 Grad, es wird allerdings leicht schwül.
Vom 1. bis zum 31. Mai registrierte das Blitzmesssystem von nowcast im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Deutschland verteilt exakt 158.429 Blitzentladungen, davon 138.828 Erdblitze (inkl. Folgeblitze). Wenn man nur Entladungen mit einer Stromstärke von mind. 5 kA betrachtet, gab es in Summe 57.370.
Seit Messbeginn wurden nur im Mai 2020 weniger Blitze über Deutschland erfasst: Tatsächlich wurde erst im Vorjahr mit 101.823 Blitzentladungen ein neuer Negativrekord aufgestellt. Im Vergleich zum 10-jährigen Mittel von 2011 bis 2020 gab in diesem Mai weniger als ein Viertel der üblichen Blitzentladungen in Deutschland.
Verantwortlich für die Blitzflaute waren ungewöhnlich viele Tiefdruckgebiete über den Britischen Inseln und der Nordsee, welche wiederholt feuchte und kühle Luftmassen nach Deutschland geführt haben. Deutschlandweit gewitterte es zwar immerhin an 28 von 31 Tagen irgendwo im Bundesgebiet, allerdings handelte es sich meist nur um kurzlebige Kaltluftgewitter wie man sie aus dem April kennt. Feuchtwarme, energiereiche Luftmassen wurden meist in einem weiten Bogen um Mitteleuropa herumgeführt.
Mit exakt 28.014 Blitzentladungen führt Niedersachsen das Bundesländer-Ranking an, an zweiter Stelle folgt mit 20.596 Entladungen Brandenburg. Bayern komplettiert mit rund 19.081 Entladungen das Podium. In Bezug auf die Blitzdichte liegt mit etwa 1.7 Blitzen pro km² Hamburg an erster Stelle, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit etwa 0,8 bzw. 0,7 Blitzen pro km². An letzter Stelle liegt Baden-Württemberg mit nur 0,2 Blitzen pro km². Der blitzreichste Tag war mit 41.292 Entladungen der 15., als allein in Niedersachsen 13.129 Blitze detektiert wurden.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Sachsen-Anhalt gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 349 kA am 5. Mai in Iden im Kreis Stendal. Kurzzeitig wurde dabei eine 20.000 mal höhere Stromstärke erreicht, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit maximal 16 Ampere verfügbar ist. An zweiter Stelle folgt eine Entladung mit 314 kA in Hohenleipisch (Krei Elbe-Elster).
🔵Aktuell:
Heute (25.05.2021) zog gegen 15:00 Uhr ein #Tornado durch Teile des Ortes #Weseke (#Borken) in #NRW.
Der Tornado deckte mehrere Dächer teilweise ab und entwurzelte Bäume.🌪️
Der Blick aufs Barometer kann derzeit irreführend sein, so passt der vergleichsweise hohe Luftdruck nicht zum aktuellen Wettergeschehen (wobei allgemein die Luftdruckänderung mit der Zeit viel aussagekräftiger ist). Tatsächlich sieht man auf der heutigen Bodenwetterkarte ein umfangreiches Azorenhoch mit einem Ableger namens WALTRAUD mit Kern über der Nordsee. Der Alpenraum befindet sich an dessen Rande und Wetterfronten sind nur in großer Entfernung über dem Nordatlantik und über der Ukraine zu finden. Das Wetter gestaltet sich allerdings unbeständig, da wir am Rande eines Höhentiefs über Polen liegen, welches auf der Bodenwetterkarte nicht sichtbar ist.
Höhentief über Polen
Abseits der Alpen war es am Samstagmorgen noch oft sonnig, seit dem späten Vormittag sind aber vermehrt Quellwolken entstanden. Wie man am Wetterradar verfolgen kann, ziehen derzeit vor allem von Oberösterreich bis ins südliche Wiener Becken sowie im Süden einige Schauer und auch kurze Gewitter durch. Verantwortlich dafür ist ein sogenannter Kaltlufttropfen mit Kern über Polen. Es handelt sich dabei um ein Höhentief in mehreren Kilometern Höhe, welches sich durch niedrige Temperaturen im Vergleich zur Umgebung auszeichnet. Im folgenden Infrarot-Satellitenbild (zeigt die Temperaturen an der Wolkenobergrenze) sieht man die Isohypsen, die in etwa vergleichbar sind zum Bodendruck auf der Bodenwetterkarte, allerdings in einer Höhe von etwa 5500 m.
Spezialfall Kaltlufttropfen
Höhentiefs entstehen durch Verwirbelungen des polarumlaufenden Jetstreams, Meteorologen sprechen auch von einem Abschnürungsprozess bzw. „Cut-Off“. Solche Höhentiefs verlagern sich nicht mit der Höhenströmung, sondern werden durch die umgebende Luftdruckverteilung beeinflusst. Oft verharren sie wie ein Kreisel an Ort und Stelle. Ein Spezialfall stellen Kaltlufttropfen dar, bei denen sich das zugehörige Bodentief durch Reibung oder Warmluftzufuhr aufgelöst hat und in der Höhe in einem begrenzten Gebiet von etwa 100 bis 1000 Kilometern kalte Luft zurückbleibt. Da diese kalte Anomalie aber nur in der oberen Hälfte der Troposphäre ausgeprägt ist, scheinen diese Gebiete nicht auf den Bodenwetterkarten auf. Tatsächlich befinden sich Kaltlufttropfen sogar oft im Randbereich eines Bodenhochs, wie aktuell von Hoch WALTRAUD. Kaltlufttropfen werden durch die bodennahe, zumeist schwache Strömung gesteuert.
Westen wetterbegünstigt
Die Höhenkaltluft sorgt im Zusammenspiel mit der Erwärmung der bodennahen Luft durch Sonneneinstrahlung für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Labilisierung der Atmosphäre. Vor allem im Bereich von bodennahen Windkonvergenzen oder über ausgeaperten Bergen entstehen dann Schauer und Gewitter. Am Samstag muss man vor allem von Oberösterreich bis zum Alpenostrand und im Süden mit gewittrigen Schauern rechnen, während der äußerste Westen dank vergleichsweise milderer Luft in der Höhe wetterbegünstigt ist. Dei Temperaturen erreichen 14 bis 20 Grad mit den höchsten Werten in Vorarlberg.
Zögerliche Wetterbesserung in Sicht
In den kommenden Tagen zieht der Kaltlufttropfen nur langsam südostwärts ab, am Rande des Hochs gelangt aber vergleichsweise trockene Luft ins Land. Am Sonntag scheint somit in weiten Landesteilen zumindest zeitweise die Sonne, im Westen und Süden überwiegt sogar der Sonnenschein. Nur von der Pinzgauer Tauernregion über das Ennstal und Mariazellerland bis nach Niederösterreich breiten sich untertags wieder Quellwolken aus und mitunter gehen einzelne Schauer nieder. Bei mäßigem bis lebhaftem, in manchen Nordföhntälern und am Alpenostrand in Böen auch kräftigem Nordwind erreichen die Temperaturen 12 bis 22 Grad mit den höchsten Werten im Drau- und Gailtal. Zu Beginn der kommenden Woche lässt die Schauerneigung weiter nach und die Temperaturen steigen langsam, aber sicher an. Ab etwa Mitte der Woche sind dann auch frühsommerliche Temperaturen in Sicht!
Im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010 schließt der Mai 2021 im Flächenmittel mit einer Abweichung von -2,3 Grad deutlich zu kalt ab. Besonders markante Abweichungen zwischen -2,5 und -3 Grad findet man auf den Bergen. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit etwa -1 bis -1,5 Grad zum Mittel dagegen im Osten aus. Noch eine Spur kühler war zuletzt der Mai 2019.
Warme Tage mit einem Höchstwert über 20 Grad gab es nur halb so viele wie üblich. Dazu wurden nirgends mehr als 3 Sommertage verzeichnet und nur entlang der Nordalpen von Salzburg bis zum Tullnerfeld gab es am 10. bzw. 11. des Monats bei föhnigem Südwind einen Hitzetag. Im Zuge dieses kurzen, aber sehr warmen Abschnitts kam es im Rheintal und in Salzburg auch zur ersten und bisher einzigen Tropennacht des Jahres.
Viele Tiefs, oft windig
Verantwortlich für die kalte Bilanz waren zahlreiche West- bis Nordwestlagen, so sorgten unzählige Tiefdruckgebiete über Nord- und Mitteleuropa für unbeständiges und oft windiges Wetter im Alpenraum. Während es im vergangenen Winter keinen einzigen nennenswerten Sturm gab, wurde in Wien mit Tief DANIEL am 2. Mai sogar der schwerste Mai-Sturm in Wien seit Aufzeichnungsbeginn verzeichnet. Mit einer orkanartigen Böe von 112 km/h wurde der alte Rekord von 104 km/h aus dem Jahr 1955 an der Hohen Warte deutlich überboten, auf der Jubiläumswarte gab es sogar Orkanböen bis 123 km/h.
Verbreitet nass
Der Mai war in weiten Teilen Österreichs überdurchschnittlich nass, im landesweiten Flächenmittel gab es ein Plus an Regen von etwa 30%. Besonders markant fallen die Abweichungen im Süden sowie vom Bodensee bis ins Salzkammergut und ins Obere Mühlviertel aus. Im Klagenfurter Becken, in den Karawanken und in der Südsteiermark gab es mehr als doppelt so viel Regen wie in einem durchschnittlichen Mai. Der relativ nasseste Ort mit einer Gesamtbilanz von 250% war Eisenkappel. Auch die Anzahl der Regentage mit mehr als 1 Liter pro Quadratmeter Niederschlag war ungewöhnlich hoch, Spitzenreiter waren hier der Hintere Bregenzerwald, der Arlberg und das Salzkammergut mit örtlich 23 solcher Tagen. Auf den Bergen wurden zudem vor allem im Westen und Süden oft überdurchschnittliche Schneehöhen verzeichnet.
Viel Schnee liegt auch noch am Zettersfeld oberhalb von Lienz, hier werden auch die vergangenen, teils schneereichen Winter in den Schatten gestellt. pic.twitter.com/VDNM7f4XAk
Eine leicht unterdurchschnittliche Niederschlagsbilanz gab es nur vom Mürztal über das südliche Wiener Becken bis ins Mostviertel. Die relativ trockensten Orte waren Reichenau an der Rax mit 60% des Solls, gefolgt von St. Pölten mit 72%. In diesen Regionen gab es damit im gesamten Frühjahr nur knapp mehr als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge.
Negativrekord bei den Blitzen
Im Mai wurden bislang landesweit etwa 13.000 Blitzentladungen erfasst, davon 4.780 in der Steiermark. Dieser Wert stellt den bislang niedrigsten Wert seit Beginn der modernen Blitzerfassung im Jahre 2009 dar und entspricht knapp 10% des 10-jährigen Durchschnitts. Der bisherige Negativrekord aus dem Mai 2019 wurde unterboten und auch ein Vergleich mit älteren Messreihen zeigt in den vergangenen 30 Jahren keinen blitzärmeren Mai. Selbst wenn man das gesamte Frühjahr betrachtet, liegt der Frühling 2021 an letzter Stelle ex aequo mit 2019.
Der blitzreichste Tag im Mai war der 27., als eine Kaltfront vom Großraum Villach bis in die Südsteiermark für kräftige Gewitter mit Starkregen, stürmischen Böen und kleinem Hagel sorgte. Die höchste Blitzdichte im Mai gab es in der Gemeinde Bad Radkersburg im Bezirk Südoststeiermark, der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von 206 kA wurde dagegen in Sankt Lambrecht im Bezirk Murau am 7.5. detektiert.
Extremwerte Mai 2021
Stand: Freitag, 28.05.2021, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
31,4 Grad Krems, St. Pölten, Melk (NÖ, 11.)
31,3 Grad Amstetten (NÖ, 11.)
31,2 Grad Wieselburg (NÖ, 11.)
31,0 Grad Salzburg (S, 10.)
30,9 Grad Bad Ischl (OÖ, 10.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-3,8 Grad Summerau (OÖ, 8.)
-3,3 Grad Ehrwald (T, 8.)
-3,2 Grad Freistadt (OÖ, 8.)
Nasseste bewohnte Orte
349 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
276 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
270 Liter pro Quadratmeter Bad Bleiberg (K)
231 Liter pro Quadratmeter Hermagor (K)
231 Liter pro Quadratmeter Unterach am Attersee (OÖ)
Das Frühjahr 2021 war im Flächenmittel bislang knapp 1 Grad kälter als im langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Die aktuellen Wettermodelle deuten bis auf Weiteres auf eine kühle Westströmung in Mitteleuropa. Damit wird das Frühjahr 2021 die erste zu kühle Jahreszeit seit 8 Jahren, mehr dazu hier. Einzelne Monate sind zwar jedes Jahr etwas kälter als im Mittel, für eine ganze Jahreszeit muss man aber bis zum Frühjahr 2013 zurückblicken. Im Vergleich zum klimatologischen Mittel von 1961 bis 1990 war das Frühjahr heuer allerdings durchschnittlich temperiert.
Stabiler Jetstream
Der Jetstream ist ein polarumlaufendes Starkwindband in etwa 10 km Höhe und markiert die Grenze zwischen kalter Luftmassen im Norden und warmer Luft im Süden. Dieses Westwindband verläuft aber nicht geradlinig über die Nordhalbkugel, sondern bildet großräumige Wellen, die sich je nach Anzahl unterschiedlich schnell ostwärts verlagern. Bei einer Wellenanzahl unter 5 werden stationäre Wellen begünstigt.
Derzeit ist der Jetstream recht stabil und weist vier großräumige Wellen auf, die sich kaum verlagern. In Europa liegt der Jetstream derzeit südlicher als üblich und sorgt für kühle Wetterbedingungen. Ganz anders sieht es dagegen beispielsweise in Russland aus: Hier liegt der Jetstream nördlicher als üblich und ermöglicht teils sommerliche Temperaturen selbst in arktischen Breiten.
Schauer und Gewitter
Am Montag regnet es anfangs im äußersten Süden und Osten verbreitet. Tagsüber klingt der Regen ab und vor allem in Osttirol und Oberkärnten kommt die Sonne zum Vorschein. An der Alpennordseite bleibt es hingegen unbeständig mit teils gewittrigen Regenschauern. Mit diesen frischt zudem kräftiger Westwind auf, vereinzelt muss man mit stürmischen Böen rechnen. Die Temperaturen erreichen von Nordwest nach Südost 11 bis 19 Grad. Auch der Dienstag gestaltet sich an der Alpennordseite sehr unbeständig mit Schauern und Gewittern, die Schneefallgrenze sinkt im äußersten Westen in der Früh auf 1400 m ab. Im östlichen Flachland lockert der kräftige Westwind die Wolken immer wieder auf und so kommt hier zeitweise auch die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen ändern sich kaum mit maximal 11 bis 20 Grad.
Kaum Änderungen in Sicht
Am Mittwoch bleibt es unbeständig und kühl. Vor allem im Westen und Norden ziehen einige, teils gewittrige Schauer durch. Im Süden und Südosten scheint dagegen bei nur geringer Schauerneigung und teils lebhaftem West- bis Nordwestwind zeitweise die Sonne. Mit 10 bis 19 Grad bleibt es zu kühl für die Jahreszeit. Der Donnerstag bringt im Süden und Westen eine vorübergehende Wetterbesserung. Vom Tiroler Unterland bis nach Niederösterreich überwiegen dagegen weiterhin die Wolken und ein paar Schauer oder Gewitter ziehen durch. Die Temperaturen steigen auf 13 bis 20 Grad. Nach derzeitigem Stand setzt sich das tiefdruckdominierte Wetter auch am langen Wochenende fort, der Regenschirm bleibt also weiterhin unser treuer Begleiter.
In der letzten Woche des Monats (und des Frühlings) kündigt sich vor allem in Westeuropa weiterhin unbeständiges und vergleichsweise kühles Wetter an. Am ehesten leicht wetterbegünstigt könnte dabei hierzulande der Südosten des Landes sein. Und danach? Einen ersten, vorsichtigen Ausblick auf den Sommer haben wir bereits hier veröffentlicht: Wie wird der Sommer 2021?
Die Wetterlage über Europa ist derzeit festgefahren, dabei gelangen bei reger Tiefdrucktätigkeit über dem Nordatlantik bzw. Nordeuropa feuchte und für die Jahreszeit kühle atlantische Luftmassen nach Mitteleuropa.
Sommer in Russland
Die Temperaturen liegen verbreitet unterhalb des jahreszeitlichen Mittels und bis auf Weiteres ist hierzulande keine nennenswerte Änderung in Sicht. Deutlich überdurchschnittliche Temperaturen auf sommerlichem Niveau gibt es dagegen in Teilen Russlands sowie im äußersten Südwesten Europas.
Schauer und Gewitter
Mit der westlichen Strömung muss man in Deutschland bis auf Weiteres täglich mit Schauern und Gewittern rechnen. Am Samstag sind diese vor allem in der Nordhälfte zu erwarten, wobei es das beste Potential für etwas stärkere Gewitter mit Starkregen, kräftigen Böen und kleinem Hagel in einem Streifen vom Großraum Hamburg bis nach Mecklenburg-Vorpommern gibt. Die Temperaturen erreichen vom Nord nach Südwest 12 bis 19 Grad. Am Sonntag sind im gesamten Land gewittrige Schauer möglich, wobei sich bei starkem Höhenwind aus ausreichender Sonneneinstrahlung im Südwesten sowie in der Mitte auch kräftige Gewitter mit stürmischen Böen abzeichnen. Die Höchstwerte liegen bei 14 bis 19 Grad. Auch zu Wochenbeginn setzt sich das verspätete Aprilwetter mit gewittrigen Schauern fort. Die Temperaturen ändern sich kaum bzw. gehen am Dienstag eher noch eine Spur zurück.
Das Frühjahr war bislang durch zahlreiche Nordlagen geprägt, weshalb die landesweite Temperaturabweichung zum Mittel von 1981 bis 2010 bei -0,7 Grad liegt. Eine Umstellung der Großwetterlage ist aber in Sicht und die Temperaturen steigen am Wochenende deutlich an.
Ab Sonntag gerät Österreich unter den Einfluss einer ausgeprägten Südlage und in den Nordalpen kommt föhniger Südwind auf. Die Kombination aus subtropischen Luftmassen und Föhn ist ein Garant für sommerliche Temperaturen.
Am Samstag örtlich Morgenfrost
Die Kaltfront eines Tiefs namens GREGOR sorgt am Freitag nochmals für unbeständige Wetterbedingungen mit zahlreichen Regenschauern und kräftigem Wind mit teils stürmischen Böen. Im Laufe des Nachmittags lockern die Wolken ausgehend vom Norden aber langsam auf und in der Nacht klart es unter zunehmendem Hochdruckeinfluss auf. Der Samstag beginnt in einigen Alpentälern sowie im Mühl- und Waldviertel mit leichtem Frost. Tagsüber steigen die Temperaturen bei einem freundlichen Mix aus Sonne und Wolken auf 14 bis 21 Grad mit den höchsten Werten im Oberinntal.
Am Sonntag sommerlich
Am Muttertag dominiert dann landesweit der Sonnenschein und bei aufkommendem, föhnigem Südwind wird es vor allem an der Alpennordseite sommerlich warm: Die Höchstwerte liegen zwischen 20 Grad im südlichen Bergland und 29 Grad in den westlichen Nordalpen
Lokal 30 Grad und Föhnsturm
Zu Wochenbeginn gerät der Alpenraum unter den Einfluss einer kräftigen Südströmung. In den Nordalpen kommt teils stürmischer Föhn auf, der die Temperaturen in die Höhe treibt. Meist dominiert der Sonnenschein, nur von Vorarlberg über die Ötztaler Alpen bis nach Osttirol verdichten sich die Wolken zunehmend und mitunter gehen schon erste Regenschauer nieder. Die Höchstwerte erreichen 21 bis 31 Grad, der erste Hitzetag des Jahres wird u.a. in der Stadt Salzburg erwartet.
Die ersten 30er der Messgeschichte
Ein Hitzetag Anfang Mai ist durchaus ungewöhnlich, da die 30-Grad-Marke im Mittel erst Anfang Juni erreicht wird. Es stellt aber keinen Rekord dar: Der früheste Hitzetag der Messgeschichte wurde am 17. April 1934 in der Stadt Salzburg verzeichnet. Auf Platz 2 liegt ebenfalls Salzburg mit 30,0 Grad am 20. April 2018. Im östlichen Flachland wurde am 23. April 1968 erstmals die 30-Grad-Marke erreicht.
Abkühlung in Sicht
Am Dienstag herrscht vor allem von den Tauern ostwärts weiterhin Föhnsturm, somit ist auch im Nordosten örtlich die 30-Grad-Marke in Reichweite. Im Westen zieht allerdings die nächste Kaltfront auf und ausgehend vom Alpenhauptkamm breitet sich Regen aus. Am Mittwoch kühlt es dann landesweit ab.
In den kommenden Tagen liegt Österreich im Einflussbereich eine westlichen Höhenströmung, dabei löst ein Tiefdruckgebiet das nächste ab. Das Wetter gestaltet sich entsprechend unbeständig und die Temperaturen bleiben gedämpft. Am kommenden Wochenende macht sich aber ein Hochdruckgebiet bemerkbar und nach langer Zeit ist auch wieder eine ausgeprägte Südwestlage in Sicht. Pünktlich zum Muttertag kommt der Sommer zu Besuch.
Kaltfront am Mittwoch
Der Mittwoch hat neuerlich unbeständiges und bewölktes Wetter zu bieten, nur im Südosten bleibt es tagsüber noch weitgehend trocken und zeitweise sonnig. Von Vorarlberg bis ins Innviertel regnet es bereits am Vormittag kräftig, Schnee fällt in den westlichen Nordalpen teils bis 1100 m herab. Tagsüber breitet sich der Regen bei teils stark auffrischendem Westwind auf die gesamte Alpennordseite und den Osten aus, im südlichen Bergland gehen ab dem Nachmittag auch lokale Gewitter nieder. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 Grad in Vorarlberg und 21 Grad in der Südsteiermark.
Nächstes Tief am Freitag
Am Donnerstag ziehen viele Wolken durch, bis auf etwas Regen im Süden bleibt es aber meist trocken und mitunter lockern die Wolken an der Alpennordseite und im Nordosten etwas auf. Die Temperaturen kommen jedoch nicht über 8 bis 17 Grad hinaus und bereits in der Nacht bringt ein weiteres Tief ausgehend von Vorarlberg wieder Regen. Der Freitag verläuft verbreitet unbeständig und zeitweise nass, erst am Nachmittag lockern die Wolken im Norden stellenweise etwas auf. Die Temperaturen gehen nochmals leicht zurück und liegen unterhalb des jahreszeitlichen Mittels.
Sommerlicher Muttertag
Der Samstag bringt im Norden und Osten zunächst noch ein paar Wolkenfelder, sonst scheint bereits häufig die Sonne und die Temperaturen steigen an: „Die Höchstwerte liegen zwischen 14 Grad im Mühlviertel und 21 Grad im Oberinntal“, so Spatzierer. Am Muttertag dominiert dann verbreitet der Sonnenschein und bei föhnigem Südwind wird es an der Alpennordseite sommerlich warm. Entlang der Nordalpen wie in der Stadt Salzburg sind bereits 28 Grad in Reichweite, eine Spur kühler mit Temperaturen zwischen 19 und 24 Grad bleibt es im Süden und Osten des Landes. Zu Beginn der kommenden Woche kündigt sich dann landesweit ausgezeichnetes Badewetter an, örtlich dürfte erstmals in diesem Jahr auch die 30-Grad-Marke erreicht werden.
Der Staatsfeiertag beginnt mit dichten Wolken und vor allem von Vorarlberg bis ins Mühl- und Waldviertel sowie in Oberkärnten auch mit einigen Regenschauern. Tagsüber kommt bevorzugt im Südosten zeitweise die Sonne zum Vorschein und auch von Nordtirol ostwärts gibt es ein paar Auflockerungen. Am Nachmittag werden die Wolken in der Westhälfte aber dichter und die Schauerneigung steigt neuerlich an. In den Abendstunden zieht die Kaltfront von Tief DANIEL auf. Im Südosten und im äußersten Osten ziehen am späten Abend Schauer und Gewitter durch, im Westen fällt dagegen zunehmend kräftiger Regen. Zuvor steigen die Temperaturen von West nach Südost noch auf 12 bis 23 Grad.
Stürmischer Wind
Der Sonntag startet im Südosten noch teils sonnig, meist dominieren aber die Wolken und vor allem im Westen sowie generell im Bergland fällt verbreitet Regen. Nach dem trockenen April ist dieser Niederschlag allerdings auch dringend notwendig. Auch im Norden und Osten ziehen am Vormittag ein paar Regenschauer durch, dabei frischt kräftiger bis stürmischer Westwind auf. Besonders in Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland muss man mit Sturmböen von 70 bis 90, in exponierten Lagen auch 100 km/h rechnen. Im Westen und Norden wird es zudem spürbar kühler, nur im äußersten Südosten wird es nochmals frühlingshaft mild: Die Höchstwerte liegen zwischen 7 und 21 Grad. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen auf 1500 bis 1200 m und zum Montagmorgen hin vorübergehend auf knapp 1000 m ab.
Zu Wochenbeginn Aprilwetter
Die größten Regenmengen sind am Wochenende in Vorarlberg und in Oberkärnten zu erwarten, im Südosten bleiben die Mengen dagegen meist verhalten. Am Montag fällt vor allem inneralpin sowie im Süden anfangs noch etwas Regen bzw. an der Alpennordseite oberhalb von rund 900 m auch Schnee.
Nach einer kurzen Beruhigung bilden sich tagsüber wieder einige Regenschauer, vereinzelt sind Blitz und Donner dabei. Vor allem im Flachland kommt dazwischen aber auch die Sonne zum Vorschein. Der Wind weht mäßig bzw. im Norden und Osten lebhaft aus West bis Nordwest. Mit 8 bis 16 Grad wird es auch im Osten kühler. Am Dienstag steigen die Temperaturen wieder etwas an, ab der Wochenmitte ist die Entwicklung dann noch sehr unsicher. Nach derzeitigem Stand ist aber zumindest vorübergehend neuerlich eine Abkühlung möglich.
Im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010 schließt der April 2021 im Flächenmittel mit einer Abweichung von -2 Grad deutlich zu kalt ab. Besonders markante Abweichungen um -2,5 Grad findet man im Norden und Osten des Landes. Die relativ kältesten Orte des Landes mit einer Abweichung von -2,6 Grad waren Neusiedl am See und Retz. Etwas geringer fallen die Abweichungen mit etwa -1 Grad zum Mittel dagegen im Süden und Westen aus. Der wärmste Tag des Monats war entgegen den Erwartungen gleich der Monatserste, als im Südosten vielerorts der einzige Sommertag des Monats verzeichnet wurde.
Örtlich neue Monatsrekorde
Verantwortlich für die kalte Bilanz waren zahlreiche Nordlagen, so führte etwa das Skandinavientief ULLI am Ostermontag von Norden her wieder arktische Luftmassen nach Österreich und vor allem in den Nordalpen gab es etwas Neuschnee. In den folgenden, teils klaren und windstillen Nächten vom 7. bis zum 9. wurden bei den Tiefstwerten örtlich neue Monatsrekorde aufgestellt:
-11,8 Grad Bad Mitterndorf (ST)
-9,9 Grad Windischgarsten (OÖ)
-8,9 Grad Zeltweg (ST)
-7,9 Grad Kleinzicken(B)
-7,1 Grad St. Andrä / Lavanttal (K)
-7,0 Grad Bad Tatzmannsdorf (B)
-7,0 Grad Graz Flughafen (ST)
-6,9 Grad Friesach (K)
Bemerkenswert ist allerdings auch die deutlich überdurchschnittliche Anzahl an Tagen mit Frost, vor allem im Westen gab es zwei- bis dreimal so viele Frosttage wie üblich. Mit Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg und Bregenz wurde in vier Landeshauptstädten ein neuer Spitzenwert für das aktuelle Jahrhundert aufgestellt. Am Flughafen Salzburg gab es mit 12 Frosttagen sogar einen neuen Monatsrekord.
Kältester April seit 1997
Landesweit schließt der April 2021 damit als erster zu kühler Monat seit dem Mai 2020 ab. Um eine größere, negative Abweichung zu finden, muss man allerdings bis zum Mai 2019 zurückblicken, der 2,5 bis 3 Grad zu kalt war. Der letzte zu kalte April mit einer Abweichung unter -1 Grad ist dagegen schon einige Jahre, nämlich im Jahr 2001. Der letzte deutlich zu kalte April war hingegen 1997 mit einer Abweichung von etwa -2,7 Grad.
Verbreitet sehr trocken
Der April war in weiten Teilen Österreichs sehr trocken, im landesweiten Flächenmittel wurde nur knapp 60% des Solls verzeichnet. Besonders markant fallen die Abweichungen im Tiroler Oberland, vom Inn- bis ins Waldviertel sowie von Oberkärnten bis zum Grazer Bergland aus. Im Oberinntal gab es meist nur 10 bis 20 % der üblichen Niederschlagsmenge. Der relativ trockenste Ort war Imst mit nur 11% des Solls, gefolgt von Wolfsegg mit 12% und Mallnitz mit 16%. Eine ausgeglichene Bilanz gab es nur von der Eisenwurzen über die Gutensteiner Alpen bis in den nördlichen Seewinkel.
Im Westen sonniger April
Das Soll an Sonnenstunden wurde im April meist erreicht bzw. im Westen und Südwesten auch übertroffen. Der relativ sonnigste Ort war Feldkirch mit etwa 137% der üblichen Sonnenscheindauer, aber auch in Lienz und Innsbruck gab es meist ein Plus von etwa 25%. Von Niederösterreich bis in die Südoststeiermark war der Monat dagegen durchschnittlich sonnig.
Extremwerte April 2021
Stand: Donnerstag, 29.04.2021, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
26,9 Grad Güssing, Kleinzicken (beide B, 1.)
26,4 Grad Bad Gleichenberg, Fürstenfeld (beide ST, 1.)
26,3 Grad Hohenau, Seibersdorf (beide NÖ, 1.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-11,8 Grad Bad Mitterndorf (ST, 9.)
-10,5 Grad Ehrwald (T, 6.)
-9,9 Grad Windischgarsten (OÖ, 9.)
Anzahl Frosttage unter 1000 m Seehöhe
22 Bad Mitterndorf (ST)
21 Radstadt (S)
Nasseste bewohnte Orte
111 Liter pro Quadratmeter Lunz am See (NÖ)
97 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
94 Liter pro Quadratmeter Präbichl (ST)
86 Liter pro Quadratmeter Unterach am Attersee (OÖ)
81 Liter pro Quadratmeter Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Trockenste Orte
2 Liter pro Quadratmeter Prutz (T)
4 Liter pro Quadratmeter Imst (T)
5 Liter pro Quadratmeter Landeck (T)
Sonnigste Stationen
231 Sonnenstunden Rohrspitz (V)
221 Sonnenstunden Feldkirch (V)
219 Sonnenstunden Virgen (T)
212 Sonnenstunden Innsbruck, Rinn, Lienz (T)
Stärkste Windspitzen Niederungen
100 km/h Fischbach (ST, 12.), Gumpoldskirchen (NÖ, 12.)
Als Hurrikan wird ein tropischer Wirbelsturm bezeichnet, der im einminütigen Mittel eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 km/h aufweist und im Bereich des Atlantiks und des Nordostpazifiks auftritt. Der Begriff Hurrikan leitet sich von Huracán ab, dem Maya-Gott des Windes, des Sturmes und des Feuers. In anderen Regionen der Erde ist der Hurrikan hingegen unter anderen Namen bekannt: So heißt das gleiche Phänomen in Ostasien und im Westpazifik Taifun, im Indischen und im Südpazifik Zyklon und in Australien und Indonesien Willy-Willy (inoffizielle Bezeichnung).
#Supertaifun#Surigae wird dieser Formulierung mehr als gerecht – ein Taifun der Superlative! Er ist ein Sturm der höchsten Kategorie 5 und reizt auch diese nach oben aus. Der intensivste je in einem April registrierte Taifun und einer der stärksten Stürme überhaupt! 1/3 (km) pic.twitter.com/5KVtXlP91Y
Tropische Wirbelstürme entstehen für gewöhnlich in der Passatwindzone über den Weltmeeren. Eine Grundvoraussetzung für deren Bildung sind hohe Wassertemperaturen (besonders effektiv ab etwa 26 Grad), da dann große Wassermengen verdunsten, die dem thermodynamischen System bei seiner Entwicklung enorme Energiemengen bereitstellen. Entsprechend treten die meisten tropischen Wirbelstürme in den Sommer- und Herbstmonaten der jeweiligen Regionen auf.
Taifun #Surigae ist der bislang stärkste Sturm der noch jungen Pazifischen Taifunsaison 2021. Wie stark er die Philippinische Ostküste beeinflusst ist noch unklar. https://t.co/NQRL6AEdCn
Mit einem Durchmesser von einigen hundert Kilometern und einer Lebensdauer von mehreren Tagen gehören tropische Wirbelstürme zu den größten und langlebigsten meteorologischen Erscheinungen. Sie sind gekennzeichnet durch großflächige organisierte Konvektion und weisen eine geschlossene zyklonale Bodenwindzirkulation auf. Darüber hinaus kommt es bei entsprechender Intensität zur Ausbildung eines wolkenarmen Auges im Zentrum des Sturms, wo der Luftdruck im Extremfall unter 900 hPa sinkt. Am Rande des Auges treten die höchsten Windgeschwindigkeiten von teils mehr als 300 km/h auf. Neben dem starken Wind sind vor allem sintflutartige Regenfälle sowie Sturmfluten die größte Gefahr.
#HurricaneDorian’s forward speed has been listed as either 1mph or stationary for each hourly update by the National #Hurricane Center since 3am EDT on September 2. In the past 28 hours, the storm has moved about 30 miles. pic.twitter.com/MUYfuXUps4
Es gibt unterschiedliche Skalen für die Klassifizierung der Windstärken von tropischen Wirbelstürmen. Im Atlantik erfolgt dies mittels der sogenannten Saffir-Simpson-Skala, die in fünf Kategorien unterteilt ist. Nicht verwechseln darf man allerdings einen Hurrikan bzw. Taifun mit einem Tornado! Dieser entsteht auf völlig unterschiedliche Art und Weise im Bereich von Superzellengewittern und weist somit entsprechend andere Eigenschaften auf. Allein seine horizontale Ausdehnung ist um etwa das Tausendfache geringer.
And here it is with the strongest storm in each region since 1979, based on the homogenised satellite data from Velden et al. 2017. pic.twitter.com/7qMv9tkSPr
Vor etwa 18 Stunden ist das Auge von Hurrikan Dorian auf den Osten von Gran Bahama getroffen und hat sich dann nahezu ortsfest über der Insel positioniert (worst case). https://t.co/HCXUdiaBDi
Der April 2021 war bislang deutlich kälter als im Mittel von 1981 bis 2010, so liegt die Abweichung im Flächenmittel über ganz Österreich derzeit bei -2 Grad. Besonders markant sind die Abweichungen im Bergland und im Norden, etwas geringer dagegen im Süden.
Wenn man die aktuellen mittelfristigen Prognosen betrachtet, deutet einiges darauf hin, dass sich bis Monatsende nicht mehr allzu viel daran ändern wird, da die Modelle in der letzten Monatsdekade unterdurchschnittliche bis maximal durchschnittliche Temperaturen berechnen. Es gibt allerdings noch Unsicherheiten: Sollte das Monatsende doch wärmer als derzeit gedacht ausfallen, würde die Gesamtbilanz weniger kühl ausfallen.
Kältester April seit 1997
Landesweit dürfte der April damit als erster zu kühler Monat seit dem Mai 2020 abschließen. Um eine vergleichbare negative Abweichung zu finden, muss man allerdings bis zum Mai 2019 zurückschauen, der 2,5 bis 3 Grad zu kalt war. Der letzte zu kalte April mit einer Abweichung unter -1 Grad ist dagegen schon einige Jahre, nämlich im Jahr 2001. Der letzte stark zu kalte April war hingegen 1997.
Viele Frosttage
Örtlich wurden bei den Tiefstwerten neue Stationsrekorde für den Monat April aufgestellt, wir berichteten darüber bereits hier. Bemerkenswert ist allerdings auch die Anzahl an Tagen mit Frost, so wurden mit Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg und Bregenz in vier Landeshauptstädten sogar neue Bestmarken für das aktuelle Jahrhundert aufgestellt. In zwei weiteren wurden die Bestmarken aus dem Jahre 2003 immerhin egalisiert (Linz und Graz).
Ganz Mitteleuropa betroffen
Der April war bislang nicht nur in Österreich, sondern weit über Mitteleuropa hinaus kühler als üblich. Auch in Westeuropa kam es zu einigen Stationsrekorden, besonders betroffen war u.a. Frankreich, wo es zu teils extremen Frostschäden kam: Hunderttausende Hektar Land wurden vom sog. „schwarzen Frost“ zerstört, also von trockener Kälte mit stark frostigen Nächten ohne Morgentau. In einigen Regionen rechnet man mit 50 bis 100 Prozent Ausfälle bei der Ernte etwa von Pfirsichen, Äpfeln, Pflaumen, Kiwis, Aprikosen, aber auch von Trauben oder Zuckerrüben. Deutlich zu warm war es dagegen in Russland und im Mittleren Osten.
Incredible images of the fires lit by French winemakers this past week to fight off the unexpected late spring frost, and try to save the 2021 harvesthttps://t.co/EaC8XrrLirpic.twitter.com/IS6GcHM06X
Wenn man die Frosttage im April in den vergangenen 30 Jahren betrachtet, stellt 2021 einen Ausreißer nach oben dar. Auch in der Schweiz gab es im April seit 1997 etwa in Basel, Bern und Luzern nicht mehr so viele frostige Nächte wie in diesem Jahr. Wenn man allerdings weiter zurück schaut, findet man durchaus einige Jahre mit mehr Frosttagen als heuer, ganz besonders zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
Taifun Surigae zieht aktuell zwischen den Yap Inseln und Palau west- bis nordwestwärts in Richtung der Philippinen (dort erhielt er den Namen „Bising“). Sein Kerndruck beträgt aktuell 975 hPa, die Windgeschwindigkeiten bewegen sich zwischen122 und Böen von bis zu 176 km/h. Die Wassertemperaturen in dieser Region liegen aktuell im Bereich von 29 bis 30 Grad.
Der Sturm wird sich im Laufe der kommenden Tage weiter verstärken und dabei der Philippinischen Ostküste, insbesondere der Insel Samar annähern. Allerdings dreht er nach aktuellen Berechnung immer weiter nach Nord ab, sodass sein Zentrum die unmittelbare Küstenregion nicht erreichen sollte – es gibt allerdings noch einige Unsicherheiten. Zwischen Sonntag und Montag erreicht er seine höchste Intensität mit Spitzenböen von über 250 km/h.
365 Tage Saison
Im Gegensatz zu den Hurrikans im Atlantik können sich im Pazifik praktisch zu jeder Jahreszeit Tropenstürme bilden – die Saison hat also keinen echten Anfang und kein Ende, allerdings gibt es auch hier eine deutliche Häufung zwischen Juli und November mit einem Maximum rund um September. In der Statistik findet man den frühesten Taifun des Jahres am 2.Januar 1979 und den spätesten am 30. Dezember 2000. Tatsächlich geht die Saison aber nicht am Jahresanfang los, sondern eher Mitte Februar, da im Jahresmittel die Wahrscheinlichkeit für einen Taifun rund um den 11. Februar am geringsten ist.
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss kalter Luftmassen arktischen Ursprungs. Nach dem Durchzug einer Kaltfront gab es in der Nacht auf Mittwoch und Donnerstag vor allem im Südosten günstige Bedingungen für eine starke nächtliche Auskühlung:
arktische, trockene Luftmasse
wolkenloser Himmel
kaum Wind
Von Unterkärnten über die südliche Steiermark bis ins Südburgenland wurden örtlich sogar neue Montasrekorde aufgestellt:
Tiefstwert 7.4.21
Graz-Flughafen (ST)
-6,7 Grad
Zeltweg (ST)
-8,5 Grad
St. Andrä / Lavanttal (K)
-6,8 Grad
Kleinzicken (B)
-7,9 Grad
Bad Tatzmannsdorf (B)
-7,0 Grad
Kroisegg (B)
-6,9 Grad
Rechnitz (B)
-5,5 Grad
In der Nacht auf Donnerstag wurden diese Werte teils nochmals unterboten und es gab weitere Rekorde in Kärnten:
Tiefstwert 8.4.21
Graz-Flughafen (ST)
-7,0 Grad
St. Andrä / Lavanttal (K)
-7,1 Grad
Völkermarkt (K)
-7,6 Grad
Friesach (K)
-6,9 Grad
In der Nacht auf Freitag wurden nochmals einzelne neue Rekorde aufgestellt, diesmal auch in den Nordalpen:
Tiefstwert 9.4.21
Bad Mitterndorf (ST)
-11,8 Grad
Windischgarsten (OÖ)
-9,9 Grad
Zeltweg (ST)
-8,9 Grad
Bemerkenswert ist, dass an manchen dieser Stationen erst im März neue Wärmerekorde aufgestellt wurden, nämlich in St. Andrä im Lavanttal, Kroisegg und Bad Tatzmannsdorf. Diese Kombination ist leider sehr ungünstig für die Obstbauern, da die frostigen Temperaturen nun zu Schäden bei den blühenden Obstbäumen führen. Dieses Phänomen gab es in den vergangenen Jahren häufig, so kam es erst vor einem Jahr etwa in der Wachau zu schweren Schäden, teils gab es sogar 90% Ernetausfälle. Auch damals gab es neue Stationsrekorde, siehe auch hier: Örtlich kälteste Aprilnacht seit Messbeginn. Paradoxerweise hat sich die Gefahr von Frostschäden in unseren Breiten aufgrund der steigenden Temperaturen tendenziell vergrößert, mehr Infos dazu gibt es hier: Frühe Vegetationsentwicklung und Spätfrostgefahr.
Bild: Frostschutzberegnung der Äpfelbäume in Neustift im Felde (NÖ) am 9.4.
Kälterekorde in Zeiten des Klimawandels
Auch in Zeiten des Klimawandels kommt es manchmal zu Kälterekorden, sie werden allerdings seltener. In Summe gab es in diesem April an gut 10 Stationen neue Kälterekorde, was durchaus bemerkenswert ist und besonders stark auffällt, da es eben nur noch selten vorkommt. Man muss das allerdings in Relation zu den Wärmerekorden bringen: Da gab es alleine im März knapp über 60 bzw. im Februar 40 neue Stationsrekorde (das Statsionsnetz in Österreich umfasst etwa 270 Wetterstationen).
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss ungewöhnlich kalter Luftmassen arktischen Ursprungs. Von Unterkärnten bis ins Südburgenland wurden örtlich sogar neue Monatsrekorde für den Monat April aufgestellt, wie etwa in St. Andrä im Lavanttal oder Graz-Thalerhof. In den vergangenen Nächten gab es im Süden und Südosten bei wolkenlosem Himmel und wenig Wind günstige Bedingungen für eine starke nächtliche Abkühlung. Eine Liste der neuen Stationsrekorde haben wir hier zusammengefasst. In der Nacht auf Freitag ist neuerlich verbreitet mit teils mäßigem Frost zu rechnen.
Steinobst und Frost
Nach den Rekordtemperaturen Ende März sind solch kalte Temperaturen verheerend für die in Blüte befindlichen Obstbäume. Wie viel Frost die Blüten ertragen, hängt von ihrem Entwicklungszustand ab: Sind die Blüten offen, dann können Frostschäden schon bei Temperaturen um -2 Grad vorkommen, bei einer Temperatur unter -5 Grad kommt es meist zu Ertragsausfällen vor allem beim Steinobst wie Pfirsich, Zwetschke und Marille. In geschlossenem Zustand ertragen die Blüten noch Temperaturen von -4 bis -2 Grad ohne größere Schäden. Allerdings ist auch diese Temperatur in den letzten Nächten im Südosten gebietsweise unterschritten worden. Bei den Äpfeln gab es bislang vermutlich keine größeren Auswirkungen, wobei man eine präzise Einschätzung erst mehrere Wochen nach der Blüte machen kann.
Am Wochenende föhnig
Am Freitag gerät Österreich unter den Einfluss eines Hochs namens PEGGY und bei überwiegend sonnigem Wetter klettern die Temperaturen nach einem frostigen Start auf 11 bis 18 Grad. Am Wochenende gelangt der Alpenraum dann in eine föhnige Südwestströmung und die Temperaturen steigen weiter an. Am Sonntag sind an der Alpennordseite und im Osten Höchstwerte zwischen 17 und 22, vereinzelt auch 23 Grad in Sicht. Eine Spur kühler bleibt es nur in Osttirol und Kärnten sowie direkt am Alpenhauptkamm.
Weitere Kaltfront in Sicht
Das am Wochenende vielerorts milde Wetter hält nicht lange an, so kündigt sich im Westen bereits am Montag die nächste Kaltfront an und das Wetter gestaltet sich zweigeteilt: Während im Westen die Wolken dominieren und immer häufiger Regen fällt, scheint im Osten bei föhnigem Südwind noch die Sonne. In der Nacht auf Dienstag ist dann im Zusammenspiel mit einem Italientief vor allem von Vorarlberg bis in die westliche Obersteiermark neuerlich Schnee bis in die Täler in Sicht.
Im April kommt es immer wieder zu großen Gegensätzen beim Wetter: Während es manchmal bei strahlendem Sonnenschein schon frühsommerlich warm wird, fällt an anderen Tagen bis in tiefen Lagen noch Schnee. Hauptursache dafür sind der Sonnenstand sowie die Verteilung der Landmassen: Die Luft erwärmt sich nämlich im Frühjahr über Südeuropa bzw. Nordafrika schneller als über Nordeuropa und dem Nordmeer, zumal im Norden Skandinaviens in dieser Jahreszeit meist noch Schnee liegt. Dadurch entsteht ein großes Temperaturgefälle zwischen Nord und Süd. Je nach Wetterlage können also bereits sehr warme sowie auch noch kalte Luftmassen in unsere Breiten gelangen.
Höhenkaltluft
Als typisches Aprilwetter wird umgangssprachlich launisches, wechselhaftes Wetter mit einer raschen Abfolge von Sonnenschein, Wolken und Regen bzw. Schnee in nur wenigen Stunden bezeichnet. Dazu kommt es meist im Zuge von Kaltlufteinbrüchen, wenn sich in der Höhe sehr kalte Luftmassen befinden und die Sonne gleichzeitig die bodennahe Luft bereits erwärmt. Höhenkaltluft wirkt sich merklich auf das tägliche Wettergeschehen aus, denn sie sorgt für eine verstärkte vertikale Temperaturabnahme und somit für eine Destabilisierung der Atmosphäre. Damit entstehen vermehrt Quellwolken, welche im Tagesverlauf rasch zu Schauern und Gewittern heranwachsen.
Noch mehr Schnee in Sicht
Während abseits der Alpen zahlreiche Schauer durchziehen, stauen sich entlang der Nordalpen teils auch anhaltend feuchte Luftmassen: In der Nacht auf Mittwoch fällt von Vorarlberg bis ins Salzkammergut wieder häufig Schnee, besonders in den typischen Staulagen kommen nochmals 5 bis 15, im Hinteren Bregenzerwald lokal auch 20 cm Neuschnee dazu.
Am Mittwochvormittag lassen die Schneeschauer in den Nordalpen vorübergehend nach, im Tagesverlauf ziehen aber auch im Donauraum und im Osten noch einzelne Schnee- und Graupelschauer durch. Dazwischen scheint die Sonne, ehe am Nachmittag und Abend der Schneefall an der Alpennordseite mit Ankunft eines Randtiefs von Westen her wieder häufiger wird. Am späten Abend bzw. in der Nacht auf Donnerstag schneit es dann vor allem von den Kitzbüheler Alpen bis in die Obersteiermark, besonders zwischen Hochkönig und Hochschwab kommen 15 bis 25 cm Neuschnee zusammen. Auch im Norden und Nordosten kann es aber neuerlich anzuckern.
Vorhersagegenauigkeit
Wenn Höhenkaltluft im Spiel ist, nimmt die Vorhersagbarkeit des Wetters etwas ab: Zwar kann man sehr gut den großräumigen Wettercharakter beschreiben, allerdings kommt es lokal zu großen räumlichen und zeitlichen Unterschieden. Vor allem räumlich detaillierte Prognosen, wie etwa jene von Wetter-Apps, sind bei solchen Wetterlagen also mit Vorsicht zu genießen.
Im Vergleich zum Mittel von 1981 bis 2010 schließt der März 2021 im Flächenmittel mit einer Abweichung von +0.2 Grad durchschnittlich ab. Nennenswerte Abweichungen von knapp über +0,5 Grad findet man nur im Süd- und Mittelburgenland, im Mühl- und Waldviertel sowie im Klagenfurter Becken. Einmal mehr zu kalt verlief der Monat dagegen in Osttirol sowie stellenweise auch im Tiroler Oberland, so war es in Lienz und Nauders etwa 1 Grad kälter als im langjährigen Mittel.
Die durchschnittliche Gesamtbilanz setzt sich aber unter anderem durch einen längere kühle Phase in der zweiten Monatshälfte und einem sehr warmen Monatsende zusammen. Während zum astronomischen Frühlingsbeginn vor allem in mittleren Höhenlagen der Nordalpen und des Alpenostrands noch ein Eistag verzeichnet wurde, gab es am Monatsende etwa in Wolkersdorf bereits den ersten Sommertag. Am Monatsende wurden auch an mehr als 50 Stationen neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in Wolkersdorf (NÖ), Wien-Donaufeld (W), Linz (OÖ), Andau (B), St. Andrä im Lavanttal (K), Brand (V), Brenner (T) oder Graz/Straßgang (ST). Am 31. wurde schließlich auch in Innsbruck an der Uni-Station mit 25.5 Grad der früheste Sommertag der dortigen Messgeschichte verzeichnet.
In diesem Jahr findet erstmals das neue Klimamittel von 1991 bis 2020 seine Anwendung. Am Beispiel des heurigen Jänners zeigt sich dabei gleich eindrucksvoll der Trend zu einem immer wärmer werdenden Klima in den vergangenen Jahren. Vergleicht man nämlich den März 2021 mit dem bisher gültigen Klimamittel (1981-2010), so bilanziert der Monat wie eingangs beschrieben nahezu ausgeglichen temperiert. Im Vergleich zum noch älteren Klimamittel 1961-1990 war der Monat etwa 0,7 Grad zu warm. Stellt man den März 2021 aber in Relation zum neuesten Klimamittel, so fiel der zurückliegende Monat eine Spur zu kühl aus.
Sehr trocken im Süden und Osten
Die Kombination aus Hochdruckeinfluss und Nordlagen hat im Süden und Osten Österreichs für sehr trockene Verhältnisse im vergangenen Monat gesorgt. Von Osttirol über Kärnten bis ins Burgenland gab es meist nur 5 bis 15 % der üblichen Niederschlagsmenge. Der relativ trockenste Ort war Döllach mit nur 3% des Solls, gefolgt von Sillian mit 4, Dellach mit 5 und Eisenstadt mit 6%. Ganz anders präsentiert sich die Bilanz in den Nordalpen: Besonders vom 14. bis zum 22. gab es hier reichlich Neuschnee, teils sank die Schneefallgrenze sogar bis in tiefe Lagen ab. Die Kältewelle gipfelte am kalendarischen Frühlingsbeginn, so lag am 20. März in 6 von 9 Landeshauptstädten eine zumindest dünne Schneedecke. Besonders viel Schnee gab es in Salzburg, hier wurde mit 23 cm am 19. sogar die höchste Märzschneehöhe seit 2006 verzeichnet und am 21. gab es mit maximal -0,7 Grad noch einen Eistag. Auch Innsbruck verzeichnete am 23. immerhin 19 cm Schnee am Flughafen.
#Schröcken im Bregenzerwald (V) kommt mittlerweile auf rund 1,5 Meter Schnee.
Ungewöhnlich für März? Keineswegs, kommt alle paar Jahre vor. Rekord mit 3,83 Meter im März 1944 gefolgt von 3,40 Meter im März 1982. pic.twitter.com/Ind7J8KVTN
Das Soll an Sonnenstunden wurde im März überall erreicht oder übertroffen. Besonders markant fallen die Abweichungen von Osttirol über die südliche Steiermark bis in Südburgenland sowie in den Ötztaler Alpen aus, hier wurden meist 130%, im Klagenfurter Becken örtlich auch 140% der üblichen Sonnenscheindauer erreicht. Nahezu durchschnittlich sonnig war der Monat hingegen im Most- und Waldviertel. Die absolut sonnigsten Orte waren Sillian, Dellach und Kornat.
Extremwerte März 2021
(Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
25,5 Grad St. Andrä im Lavanttal (K, 31.), Innsbruck (T, 31.)
25,4 Grad Schönau an der Enns (OÖ. 31.)
25,3 Grad Wolkersdorf (NÖ, 30.), Wieselburg (NÖ, 31.)
25,2 Grad St. Pölten (NÖ, 31.)
25,0 Grad Güssing (B., 31.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler (>1000 m Seehöhe)
-17,1 Grad Lech am Arlberg (V, 19.)
-16,8 Grad St. Leonhard/Pitztal (T, 19.), Seefeld (T, 20.)
Aus phänologischer Sicht befinden wir uns seit Beginn der Forsythienblüte im Erstfrühlings, also der mittleren Phase des phänologischen Frühlings. Die Forsythienblüte kündigt den Pollenallergikern meist die unmittelbar bevorstehende Birkenblüte an. Kurz vor den Birken beginnen aber meist die Marillen zu blühen, die als die am frühesten blühende Obstsorte am stärksten frostgefährdet sind. In der Wachau beginnt die Blüte in diesen Tagen. Mit Beginn der Apfelblüte folgt dann im April bald auch schon der Vollfrühling, also das letzte Drittel des phänologischen Frühlings.
Die Dauer der Marillenblüte ist vom Wetter abhängig, Bei sehr warmen Temperaturen beträgt die Blühdauer etwa 1 Woche, bei kühleren Temperaturen auch entsprechend länger bis zu ca 2 Wochen.
Kühles Osterfest
Die Spätfrostgefahr ist heuer noch nicht gebannt: Wie man in den vergangenen Jahren mehrmals gesehen hat, sind auch im April noch markante Kaltlufteinbrüche möglich. Selbst nach den Eisheiligen, am 18. Mai, kam es im Jahre 2012 nach einer warmen Vorgeschichte im Weinviertel noch verbreitet zu Frost. Paradoxerweise hat sich die Gefahr von Frostschäden aufgrund der steigenden Temperaturen vergrößert, mehr dazu hier: Frühe Vegetationsentwicklung und Spätfrostgefahr. Heuer erfassen zu Ostern zumindest vorübergehend wieder kühle Luftmassen aus Nordeuropa das Land, somit ist kurzzeitig eine Verzögerung der Blüte in Sicht. Besonders am Ostersonntag ist in den frühen Morgenstunden auch leichter Frost möglich.
Große Schäden im 2020
Im vergangenen Jahr standen die Marillenbäume in der Wachau und im östlichen Flachland nach einem sehr milden Winter bereits Mitte März in Vollblüte. Durch einen starken Kälteeinbruch um die Monatswende von März zu April – teils gab es sogar Rekorde – wurden die Fruchtansätze allerdings zum Großteil zerstört, die Marillenbauern in der Wachau meldeten teils 90 Prozent Einbußen bei der Ernte.
Früher Start immer häufiger
Im Vergleich mit dem Mittel etwa der letzten 100 Jahren war die Vegetationsentwicklung in den letzten Jahren um mehrere Wochen früher dran, mit der Ausnahme von 2018: Da legten die Pflanzen nach einem anfänglichen Rückstand erst im April einen Schnelldurchlauf ein, der nach Ausbleiben von Spätfrösten schließlich in einer Rekordernte bei fast allen Obstsorten gipfelte. Insgesamt hat sich der phänologische Frühling seit etwa 1988 gegenüber den Jahrzehnten zuvor um ein bis zwei Wochen verfrüht. In Japan wurde in Kyoto übrigens heuer die früheste Vollblüte der japanischen Zierkirsche seit mehr als 1000 Jahren beobachtet, mehr dazu hier: Hanami.
Ein umfangreiches Hochdruckgebiet über dem Ostatlantik sorgt derzeit für eine festgefahrene Wetterlage in Europa. Österreich liegt dabei unter dem Einfluss einer nördlichen Höhenströmung, welche feuchtkalte Luft arktischen Ursprungs ins Land führt. Vor allem von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sind seit vergangenem Sonntag große Schneemengen gefallen und in höheren Tallagen bzw. auf den Bergen liegt vielerorts überdurchschnittlich viel Schnee für die Jahreszeit.
Anbei ein paar aktuelle Gesamtschneehöhen (Freitag, 7 Uhr):
154 cm Lech am Arlberg
145 cm Schröcken
124 cm Warth
94 cm Leutasch
76 cm St. Anton am Arlberg
67 cm Seefeld
66 cm Saalbach
61 cm Hochfilzen
47 cm Ramsau am Dachstein
30 cm Reutte
29 cm Spital am Pyhrn
29 cm Bad Ischl
26 cm Mariazell
15 cm Salzburg
Winterlicher Frühlingsbeginn
Am Samstag, 20. März, um 10:37 Uhr MEZ befindet sich die Sonne direkt über dem Äquator und somit beginnt auf der Nordhalbkugel das Frühjahr. Doch das Wetter zeigt sich wenig frühlingshaft: In der Nacht auf Samstag erfasst ein weiterer Kaltluftvorstoß Österreich, somit beginnt der kalendarische Frühling vom Tiroler Unterland über das Salzkammergut bis ins östliche Flachland verbreitet mit Schneefall und auch in der Weststeiermark sowie in Unterkärnten ist etwas Schnee in Sicht.
Von den Kitzbüheler Alpen bis zu den Gutensteiner Alpen sind dabei verbreitet 5 bis 15, im Tennengau und Salzkammergut örtlich auch 20 cm Neuschnee in Sicht. Auch in Teilen Ober- und Niederösterreichs, Kärntens, Wiens sowie der Steiermark zeichnen sich aber ein paar Zentimeter ab. Tagsüber lässt der Schneefall im Osten nach und die Wolken lockern auf, in den Alpen gehen dagegen weitere Schauer nieder.
Dauerfrost in den Nordalpen
In Lagen oberhalb von rund 500 m beginnt der Frühling in den Nordalpen mit Dauerfrost, so kommen die Temperaturen landesweit nicht über -3 bis +5 Grad hinaus. Am mildesten wird es im äußersten Süden. Auf den Bergen herrscht strenger Frost mit Werten um -20 Grad auf den höchsten Gipfeln des Landes. In der Nacht auf Sonntag klingen letzte Schneeschauer rasch ab, die Wolken lockern auf und es wird eisig kalt. In vielen Tallagen von Vorarlberg über die Steiermark bis zum Wienerwald sowie im Mühl- und Waldviertel gibt es strengen Frost um -10 Grad, aber auch im Flachland ist verbreitet mäßiger Frost um -5 Grad zu erwarten.
Besserung erst kommende Woche
Am Sonntag ziehen an der Alpennordseite rasch wieder Wolken auf und ab Mittag setzt in den Nordalpen sowie im Mühl- und Waldviertel allmählich leichter Schneefall ein. Am späten Abend fällt an der gesamten Alpennordseite ein wenig Schnee, nennenswerte Mengen um 10 cm sind einmal mehr von den Kitzbüheler Alpen bis in die nördliche Obersteiermark zu erwarten. Der Montag selbst verläuft dann in den zentralen und östlichen Nordalpen sowie im Osten noch leicht wechselhaft mit einzelnen Schnee- und Graupelschauern, sonst bleibt es überwiegend trocken. Im weiteren Verlauf der Woche zeigt sich dann wieder häufiger die Sonne und die Temperaturen steigen langsam, aber sicher an.
Österreich liegt seit Wochenbeginn unter dem Einfluss einer nördlichen Höhenströmung und in den Nordalpen stauen sich feuchtkühle Luftmassen. Auf den Bergen wie etwa auf der Seegrube oberhalb von Innsbruck ist teils schon über 1 Meter Neuschnee gefallen, aber auch in höheren Tälern vom Arlberggebiet bis zu den Kitzbüheler Alpen gab es mehr als 60 cm Neuschnee.
Schneehöhe 14.3.
Schneehöhe am 17.3.
72h-Differenz
Mittelberg (V)
78 cm
143 cm
65 cm
Schröcken (V)
90 cm
158 cm
68 cm
Hochfilzen (T)
2 cm
65 cm
63 cm
Saalbach (S)
26 cm
76 cm
50 cm
Ramsau am Dachstein (ST)
5 cm
44 cm
39 cm
Leutasch (T)
39 cm
103 cm
64 cm
Abseits der Alpen sorgt die Kombination aus Sonneneinstrahlung und kalter Höhenluft in dieser Jahreszeit dagegen für eine labile Schichtung der Luft, somit nimmt die Schauer- und Gewitterneigung tagsüber sowie in den Nachmittagsstunden deutlich zu. Von Mittwoch bis Freitag ist davon vor allem die Alpennordseite vom Außerfern über Oberösterreich bis zum Alpenostrand betroffen.
Graupel vs. Hagel
Allgemein können Schauer und Gewitter je nach Temperaturprofil und Höhe der Nullgradgrenze Regen, Schnee oder Hagel bringen. In dieser Jahreszeit kommt allerdings häufig eine besondere Form des Niederschlags vor: Graupel. Fälschlicherweise wird Graupel oftmals als kleiner Hagel abgetan, eigentlich ist Graupel allerdings noch eine Schneeart. Durch anfrieren unterkühlter Wassertröpfchen werden Schneekristalle zu kleinen bis 5 mm großen Kügelchen verklumpt. Dazu ist die Dichte von Graupel geringer als von Hagel und die Oberfläche eher rau. Dadurch fallen sie langsamer und verursachen keine direkten Schäden.
Glättegefahr
Der Wechsel von Sonnenschein zu kräftigen Schauern und umgekehrt geht oftmals sehr schnell vonstatten, daher können Graupelschauer in kürzester Zeit für sehr rutschige Fahrbahnen sorgen. Nicht selten passieren bei solchen Lagen vermehrt Autounfälle. Neben der erhöhten Glättegefahr kann es weiters auch zu vorübergehenden Einschränkung der Sicht kommen.
Mitteleuropa liegt aktuell unter dem Einfluss einer ausgeprägten Westlage. Sturmtief KLAUS mit Kern über dem Nordmeer zieht am Donnerstag über den Nordwesten Deutschlands hinweg und sorgt am Freitag in abgeschwächter Form auch vom Hausruckviertel über das Mostviertel bis ins Wiener Becken für kräftigen Westwind mit teils stürmischen Böen um 70 km/h. Mit dem Wind erfassen vorübergehend milde Luftmassen Österreich, so steigen die Temperaturen am Freitag im Osten bei zeitweiligem Sonnenschein auf bis zu 14 Grad. Noch eine Spur milder wird es am Samstag, dann sind bei föhnigem Südwestwind 11 bis 15 bzw. entlang der östlichen Nordalpen örtlich auch 17 Grad zu erwarten.
Abkühlung in Sicht
In der Nacht auf Sonntag leitet eine Kaltfront eine nachhaltige Wetterumstellung ein. Die Strömung dreht auf Nord und kühle Luftmassen arktischen Ursprungs machen sich auf den Weg nach Österreich. Der Sonntag verläuft überwiegend bewölkt und vor allem im Bergland sowie im Süden auch häufig nass. Die Schneefallgrenze sinkt auf 900 bis 600 m ab und die Temperaturen kommen nicht mehr über 2 bis 10 Grad hinaus. Auch die neue Woche beginnt an der Alpennordseite trüb und kühl, von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark fällt häufig Regen und bereits oberhalb von 400 bis 800 m Schnee. Auch die Öffnung der Gastronomie in Vorarlberg fällt somit bei Höchstwerten zwischen 2 und 6 Grad ins Wasser, leicht wetterbegünstigt ist dagegen bei Maximalwerten um 10 Grad der Südosten des Landes.
Viel Schnee auf den Bergen
In der kommenden Woche geht es mit den Temperaturen noch eine Spur bergab und zumindest bis zum astronomischen Frühlingsbeginn am 20. März ist keine nennenswerte Änderung in Sicht. Bis dahin fällt bei überwiegendem Tiefdruckeinfluss besonders an der Alpennordseite häufig Regen und im Bergland Schnee.
Vor allem von Vorarlberg bis zum Salzkammergut ist auf den Bergen kommende Woche in Summe rund 1 Meter Neuschnee in Sicht. Aber auch in den Tälern der Nordalpen kündigt sich ein spätwinterlicher Wetterabschnitt an. Nach dem astronomischen Frühlingsbeginn dürfte der Tiefpunkt überstanden sein, allerdings deuten mittelfristige Modellprognosen auch danach noch auf eher kühle Verhältnisse hin.
Inzwischen hat sich der Zyklon weiter verstärkt auf die höchste Kategorie 5.
Man erkennt auf dem Satellitenbild die Struktur eines solchen Zyklons, mit dem Auge in der Mitte und der Eyewall (hellrote Farbe) drumherum. Im Bereich der Eyewall werden die höchsten Windgeschwindigkeiten gemessen.
Der tropische Zyklon Niran befindet sich aktuell östlich von Queensland über dem Korallenmeer und weist mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 210 km/h aus, was auf der amerikanischen Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala einem Wirbelsturm der Kategorie 4 entspricht.
Am Samstag trifft der Zyklon mit Windgeschwindigkeiten teils über 200 km/h bzw. Böen bis 250 km/h, gewittrigem Starkregen sowie einer Sturmflut auf das französische Überseegebiet Neukaledonien. Ob das Auge des Sturms auf Land trifft oder knapp südlich vorbeizieht ist zwar noch nicht klar, unabhängig davon zeichnen sich allerdings schwere Schäden ab. Auch die 90.000-Einwohner-Hauptstadt ist direkt betroffen.
Une #alerteCyclonique de niveau 1 en cours sur la #NouvelleCalédonie à l’approche du #cyclone#Niran et passera en niveau 2 demain 6h (locale) où il est attendu des vents destructeurs à 200 km/h en rafale, des vagues >6m et des fortes pluies ⚠️
#Niran has cleared out a small eye, and it is becoming a high end cyclone. Looks like there’s some trochoidal wobbling occurring now, suggesting an ERC on the way pic.twitter.com/AkhN5RYfeZ
Australien wird derzeit von den tropischen Stürmen verschont, tatsächlich ist der März im langjährigen Mittel aber der Monat mit den meisten tropischen Stürmen in Australien. So erfassten im Zeitraum von 1970 bis 2008 im März rund 14 tropische Stürme die Küsten des Landes. In weitere Folge kommen der Dezember (12), Jänner und April (10) und schließlich der Februar (9). Besonders betroffen ist die Nordküste von Westaustralien, allerdings gab es schon einzelne Stürme auch deutlich weiter südlich mit Landfall im Großraum von Brisbane oder Perth.
Der Februar war in den Nordalpen meist deutlich zu trocken, so gab es von Nordtirol bis zur Obersteiermark meist nur 15 bis 25 % der üblichen Niederschlagsmenge. Entsprechend verhalten fällt hier auch die Schneebilanz aus, so wurden meist nur 10 bis 20% der üblichen Neuschneemenge verzeichnet (die gesamte Monatsbilanz gibt es hier). Das letzte nennenswerte Neuschneeereignis gab es am 16. Februar, als der kalte Wetterabschnitt mit Höhepunkt vor der Monatsmitte durch die Warmfront von Tief XANTHOS beendet wurde.
Randtief GERD
In der Nacht auf Freitag erfasst aus Norden die Kaltfront eines Randtiefs über der Ukraine namens GERD den Alpenraum. Das Wetter in Österreich stellt sich somit um und am Freitag fällt an der Alpennordseite von Beginn an häufig Regen. Die Schneefallgrenze liegt in den Alpen zunächst bei etwa 1200 m, im Tagesverlauf sinkt sie ausgehend vom Waldviertel aber langsam auf 800 bis 500 m ab, im Nordosten sind am Nachmittag lokal auch ein paar Flocken bis 300 m möglich. Am Abend und in der ersten Nachthälfte schneit es dann vor allem in den östlichen Nordalpen bis in die Tallagen, im äußersten Westen bleibt die Schneefallgrenze dagegen bei knapp 700 m. In der Nacht klingen die letzten Schauer langsam ab.
Im Hochgebirge sind in Summe 15 bis 25 cm Neuschnee zu erwarten, aber auch in höheren Tallagen von den Kitzbüheler Alpen bis zum Mariazellerland kommen etwa 5 cm zusammen. In den größeren Tälern vom Salzachtal ostwärts gibt es streckenweise ein paar wenige Zentimeter, die größeren Täler im Westen bleiben dagegen grün. Am Samstag macht sich dann ein Hochdruckgebiet bemerkbar und bei nur harmlosen Wolken scheint verbreitet die Sonne.
Am Montag beginnt der meteorologische Frühling. Passend dazu liegt ganz Deutschland unter Hochdruckeinfluss, im Norden und Osten sorgt die daraus resultierende Inversionswetterlage allerdings für zähen Nebel bzw. Hochnebel. In der Südhälfte scheint tagsüber dagegen verbreitet die Sonne und die Temperaturen steigen am Oberrhein und im Saarland auf bis zu 14 Grad. Zur Wochenmitte breitet sich die milde Luft auf weite Teile des Landes aus mit Spitzenwerten um 18 Grad im Südwesten, nur im Bereich der Nordsee sowie im Nordosten bleibt es meist trüb und kühl.
Schneelage
In den vergangenen zwei Wochen hat ein Hoch das nächste abgelöst und im Zusammenspiel mit den rasch ansteigenden Temperaturen in der zweiten Monatshälfte ging es mit den Schneehöhen rapide bergab. Im Flachland liegt etwa seit dem 25.2. nirgends mehr Schnee und auch viele Tallagen der Nordalpen sind ausgeapert.
Mittlerweile liegt nur noch in höheren Lagen der Alpen, des Schwarzwalds sowie der östlichen und nördlichen Mittelgebirge etwas Schnee. Anbei ein paar Schneehöhen vom 28. Februar, 7 Uhr:
275 cm Zugspitze
132 cm Großer Arber
79 cm Feldberg / Schwarzwald
58 cm Fichtelberg
46 cm Zinnwald-Georgenfeld
31 cm Schmücke
29 cm Neuhaus am Rennweg
13 cm Erlbach-Eubabrunn
6 cm Braunlage
Vor zwei Wochen sah die Lage noch ganz anders aus, so waren am 15. Februar weite Teile des Landes schneebedeckt. Vor allem in den zentralen Landesteilen wurden sogar außergewöhnliche Schneehöhen verzeichnet wie beispielsweise Weimar mit 38 cm, der Raum Magdeburg mit 37 cm oder auch Bielefeld mit 27 cm. Nur im Hochgebirge ist die Lage nahezu unverändert, so hat die Zugspitze nur etwa 10 cm eingebüßt.
Umstellung in Sicht
In den kommenden Tagen sorgt Hoch JACQUELINE noch verbreitet für ruhiges und vor allem in der Südhälfte auch mildes Frühlingswetter, ab Donnerstag ist aber eine Umstellung in Sicht. Am kommenden Wochenende sind dann kurzzeitig auch wieder unterdurchschnittliche Temperaturen möglich und zumindest in höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge und der Alpen zeichnet sich ein wenig Schnee ab.
Seit Wochenbeginn liegt Europa am Rande eines umfangreichen Hochs mit Kern über Südosteuropa. Mit einer südwestlichen Höhenströmung wurde dabei sehr warme Luft zu uns geführt, welche auch jede Mengen Saharastaub mit im Gepäck hatte. Die Temperaturen lagen dabei teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Mittel und von Frankreich bis Kroatien und Polen wurden verbreitet neue Monatsrekorde aufgestellt.
You would be forgiven for thinking it is early summer. We are at the peak of this European winter ‚heatwave‘.
Einige Rekorde für den Februar bzw. Winter stammen von einer außergewöhnlichen Wärmewelle im Februar 2019, als in ganz Mitteleuropa von Schottland und England bis nach Österreich und Ungarn neue Landesrekorde für den Februar aufgestellt wurden. Nur zwei Jahre später wurden diese Werte nun gebietsweise wieder übertroffen, allein in Deutschland und Österreich wurden mehr als 200 neue Stationsrekorde aufgestellt.
Ein kurzer Länderüberblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Österreich
In den vergangenen Tagen wurden mit der Ausnahme von Kärnten in jedem Bundesland neue Stationsrekorde aufgestellt. In Summe sind mehr als 35 Stationen betroffen, darunter Orte wie Zwettl, Bad Mitterndorf, Ramsau am Dachstein, Bad Gastein, Bischofshofen, Bregenz, Podersdorf, Windischgarsten, Mariazell, Tannheim und Wien-Unterlaa. Auch auf den Bergen wurden aber neue Wärmerekorde gebrochen, wie etwa am Brunnenkogel mit +4 Grad. Am wärmsten wurde es in Köflach mit 22,6 Grad am 23.2. (ebenfalls Stationsrekord), der Landesrekord aus dem Februar 2019 wurde aber nicht erreicht (24,2 Grad in Deutschlandsberg).
Wärmerekord-Reigen am Beispiel Sulzberg (V, 1016 Meter):
Seit Beginn der Wärmewelle wurde 5x der bisherige Rekord für das höchste Minimum, 4x für das höchste Maximum überboten. #WärmeIrrsinnpic.twitter.com/RJK5fZetpP
In Deutschland wurden in den vergangenen Tagen an mehr als 180 Wetterstationen neue Monatsrekorde bzw. meist auch Jahreszeitenrekorde aufgestellt. Betroffen war das gesamte Land, so gab es neue Rekorde etwa in Berlin, Köln, Hamburg und Nürnberg. Zum Teil weisen die Stationen auch langjährige Messreihen auf wie etwa Potsdam (seit 1893), Leipzig (seit 1863) Cottbus (1888) und Nürnberg (1879). Am wärmsten wurde es mit 22,0 Grad in Ohlsbach am 25. Februar. Der Landesrekord wurde allerdings nicht übertroffen.
In unserem westlichen Nachbarland wurden ebenfalls mehrere Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in Glarus, St. Gallen, La Brévine oder auf dem Hörnli. Auch Vaduz in Liechtenstein hat mit 21,9 Grad bei föhnigem Südwind bereits am 21.2. eine neue Bestmarke aufgestellt.
Polen
Am 25.2.2021 wurde in Maków Podhalański eine Höchsttemperatur von 22,1°C gemessen. Der alte Februarrekord des Landes lag bei 21,4 °C, aufgestellt am 25.2.1990 an der gleichen Station. Auch in vielen anderen Orten wurden aber neue Stationsrekorde aufgestellt wie etwa in Warschau mit 18,3 Grad.
Schweden
Der Rekorde aus dem Februar 2019 von 16.7 Grad wurde am 25.2.21 am Flughafen Kalmar mit 17.0 Grad übertroffen. Dies stellt neben dem Februarrekord auch den Winterrekord für ganz Schweden dar.
Slowenien
Am 24. Februar wurden in Dolenje in Bilje 25.3 Grad erreicht. Der neue Landesrekord übertrifft den bisherigen Spitzenwert aus dem Februar 2019 um 1,2 Grad. Es handelt sich zudem auch um den frühesten, jemals verzeichneten Sommertag des Jahres in Slowenien (mind. 25,0 Grad). Zuvor war dies nicht vor dem 14. März beobachtet worden.
Kroatien
In Kroatien wurden am 24. Februar ebenfalls neue Stationsrekorde sowie auch eine neuer Landesrekord aufgestellt: In Knin wurden 26,4 Grad erreicht und auch in Senj gab es sommerliche 25,0 Grad. Der bisherige Landesrekord stammte aus dem Jahr 1990 mit 25,0 Grad in Split.
Slowakei
Am 25.2.21 wurde mit 20,8 Grad in Hurbanovo ein neuer Landesrekord aufgestellt. Der bisherige Rekord aus dem Februar 2019 wurde um 0,2 Grad übertroffen.
Italien
Besonders in Friaul-Julisch Venetien wurden am 24.2. einige neue Monatsrekorde aufgestellt. In Udine wurden 24,8 Grad erreicht, in Capriva sowie in Cividale del Friuli 25,5 Grad, in Gradisca 25,6 und in Cervignano sogar 26,4 Grad. Die bisherigen Rekorde seit 1990 wurde teilweise um mehr als 4 Grad überboten!
Frankreich
An mehr als 50 Wetterstationen wurden neue Monatsrekorde aufgestellt wie etwa in Colmar, Straßburg, Annency oder Lille. Auch manche langjährige Stationen waren betroffen wie beispielsweise Pontarlier mit 21,5 Grad (Messungen seit 1874) oder Chamonix mit 20,1 Grad (seit 1880).
Obwohl die Mitte des Monats durch eine Kältewelle geprägt war, bilanziert der Februar mit der Ausnahme vom leicht zu kalten Nordosten derzeit verbreitet zu warm. Mancherorts wie beispielsweise im Ehrwalder Becken, im Ennstal, in den Karawanken oder in der Silvretta war der Monat bislang rund 2 Grad zu warm.
Ein Blick auf die Wettermodelle zeigt, dass der Monat am Ende deutlich zu warm abschließen wird: Am Wochenende baut sich nämlich über Mittel- und Osteuropa ein umfangreiches Hochdruckgebiet auf und mit einer südwestlichen Höhenströmung gelangen sehr milde Luftmassen nach Österreich. Damit steigen die Temperaturen weiter an, im Gebirge liegen sie teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt.
Sonnenschein und Hochnebel
Am Freitag streift eine schwache Störung die Alpennordseite, diese bringt aber nur vom Bodensee bis ins Mühlviertel vorübergehend ein wenig Regen. Im Tagesverlauf kommt im Süden und Westen die Sonne zum Vorschein, im Nordosten bleibt es dagegen bewölkt. Die Temperaturen erreichen 5 bis 14 Grad. Ab Samstag gibt es im Bergland dann täglich strahlenden Sonnenschein, im Flachland sorgen teils zäher Nebel und Hochnebel hingegen gebietsweise wie etwa im Wald- und Weinviertel für herbstlich anmutendes Wetter. Die Temperaturen kommen im Dauergrau nur knapp über 5 Grad hinaus, sonst gibt es frühlingshafte 10 bis 17, am Sonntag mit Föhn vereinzelt auch 18 Grad.
Kommende Woche mild und teils diesig
Auch zu Wochenbeginn setzt sich der Hochdruckeinfluss fort und aus Südwesten gelangen weiterhin sehr milde Luftmassen ins Land. Örtlich sind in den Alpen dabei Spitzenwerte um 20 Grad in Reichweite und zur Wochenmitte lässt auch die Nebelneigung im Flachland langsam nach. Damit steigen die Temperaturen aus jetziger Sicht ab Dienstag auch hier auf deutlich überdurchschnittliche Werte an.
Kommende Woche zeichnet sich nur ein Schönheitsfehler ab, denn mit der südwestlichen Strömung gelangt wieder viel Saharastaub nach Mitteleuropa, der mitunter für diesige Verhältnisse sorgen kann. Eine Änderung ist nach derzeitigem Stand frühestens zum Monatsende hin möglich und bis dahin ist auch kein nennenswerter Niederschlag mehr in Sicht.
Die Temperaturen im östlichen Flachland sind seit dem Eisregen am Mittwochmorgen deutlich angestiegen. Man könnte meinen, dass eine Warmfront für die Erwärmung verantwortlich war, da man bei Kaltfronten ja eher eine Abkühlung erwartet. Tatsächlich war allerdings eine Kaltfront für die Erwärmung verantwortlich.
Maskierte Kaltfront
Am Mittwochmorgen ist die Kaltfront von Tief YUKON mit Kern bei Dänemark über Ostösterreich hinweggezogen. In der Höhe hat es dabei auch etwas abgekühlt, so ist etwa die Temperatur auf der Rax von +4 auf -1 Grad zurückgegangen. Da es am Boden aber wärmer geworden ist, sprechen Meteorologen in solchen Fällen von einer maskierten Kaltfront. Diese kommen im Winter häufig vor, wenn sich etwa bei einer ruhigen Hochdruckwetterlage durch Ausstrahlung ein flacher Kaltluftsee am Boden gebildet hat (der manchmal durch Nebel bzw. Hochnebel sichtbar wird). Dieser wird durch den auffrischenden Wind ausgeräumt, weshalb am Boden eine Erwärmung stattfindet.
Frühlingsluft im Bergland
In den kommenden Tagen erfassen mit einer westlichen bzw. ab dem Wochenende südwestlichen Höhenströmung zunehmend milde Luftmassen das Land. Die Temperaturen steigen vor allem im Bergland deutlich an, so klettert die Nullgradgrenze bis Sonntag auf über 3000 m. Auch in den Niederungen wird es immer milder: Die Höchstwerte liegen am Donnerstag bei einem Mix aus Sonne und Wolken meist zwischen 8 und 13 Grad. Nur in inneralpinen Tallagen in Salzburg und Osttirol sowie im äußersten Nordosten bleibt es mitunter eine Spur kühler.
Hochnebel
Am Freitag sorgt eine schwache Störung an der Alpennordseite für durchziehende Wolken, bis auf ein wenig Regen vom Bodensee bis ins Inn- und Mühlviertel bleibt es aber trocken. Am Wochenende wird es dann noch milder: Auf den Bergen liegen die Temperaturen teils mehr als 10 Grad über dem jahreszeitlichen Mittel und auch in manchen Tälern der Nordalpen gibt es bei viel Sonnenschein Spitzenwerte zwischen 14 und 17, am Sonntag mit Föhn auch bis zu 19 Grad. In den Niederungen stellt sich allerdings gebietsweise wieder eine Inversionswetterlage ein, so muss man am Wochenende vor allem im Nordosten mit teils zähem Nebel bzw. Hochnebel rechnen. Besonders im Wald- und Weinviertel verharren die Temperaturen daher noch unterhalb der 10-Grad-Marke.
Die winterliche Wetterphase in Österreich neigt sich dem Ende zu. Während die Schneefallgrenze am Dienstagmorgen im Osten noch in tiefen Lagen lag, steigt sie am Mittwoch auf 1000 bis 1200 m an. Ein Randtief namens YUKON hat ab der Nacht auf Mittwoch zudem ausgehend von den westlichen Nordalpen bzw. Oberösterreich neuerlich etwas Regen gebracht und am frühen Mittwochmorgen gab es gebietsweise erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen.
Eisregen
Am Mittwoch fällt an der Alpennordseite von Beginn an zeitweise Regen, Schnee fällt meist erst oberhalb von 1000 bis 1200 m. Vor allem vom Kamptal über das Weinviertel bis in den Seewinkel sowie streckenweise auch in manchen Tälern vom Pinzgau und Oberkärnten bis zum Semmering besteht dabei auf den gefrorenen Böden erhöhte Glatteisgefahr! Auch im Süden kann es stellenweise glatt werden, ab Mittag kommt hier dann immer häufiger die Sonne zum Vorschein. Der Wind dreht auf West bis Nordwest, im Donauraum und im Osten frischt er im Tagesverlauf kräftig auf. Mit 5 bis 12 Grad wird es dabei auch im Osten deutlich milder und die Glättegefahr lässt nach.
Die Temperaturen liegen derzeit vor allem in der Mitte des Landes deutlich unter dem langjährigen Mittel, so gab es bereits in der Nacht zum Dienstag Tiefstwerte um -20 Grad:
Ort
Tiefstwert in der Nacht zum Dienstag
Oberharz am Brocken-Stiege
-21.8 Grad
Olbersleben
-21.4 Grad
Sontra
-21.2 Grad
Herzberg
-20.2 Grad
Querfurt-Mühle Lodersleben
-19.8 Grad
Sehr strenger Frost
In der Nacht zum Mittwoch gab es gebietsweise günstige Bedingungen für eine starke nächtliche Abkühlung ab:
windschwache Verhältnisse
sternenklarer Himmel bzw. sehr trockene Luft
verbreitet schneebedeckter Boden
Vor allem vom Paderborner Land über Nordhessen und Thüringen bis nach Sachsen wurden vielerorts Tiefstwerte um -20 Grad gemessen, örtlich gab es sogar Extremwerte um -25 Grad! Ähnliche Temperaturen wurden zuletzt im Jänner 2017 in den Alpen gemessen mit -26.3 Grad in Reit im Winkl, in der Mitte war dies allerdings vielerorts die kälteste Nacht seit mindestens Februar 2012 (damals -28.7 Grad in Ueckermünde, -25,7 Grad in Oberharz am Brocken-Stiege)!
Ort
Tiefstwert in der Nacht zum Mittwoch
Mühlhausen/Görmar (TH)
-26.7 Grad
Olbersleben (TH)
-26.0 Grad
Dachwig (TH)
-25.7 Grad
Sontra (HE)
-25.6 Grad
Starkenberg-Tegkwitz (TH)
-24.6 Grad
Bad Berka (TH)
-24.1 Grad
Fritzlar (HE)
-24.0 Grad
Dippoldiswalde-Reinberg (SA)
-23.9 Grad
Auch im südlichen Niedersachsen sowie in Südbrandenburg wurden allerdings Temperaturen unter -20 Grad gemessen, anbei die kältesten Stationen pro Bundesland:
Thüringen: -26.7 Grad Mühlhausen/Görmar
Hessen: -25.6 Grad Sontra
Sachsen: -23.9 Grad Dippoldiswalde-Reinberg
Niedersachsen: -23.1 Grad Göttingen
Nordrhein-Westfalen: -22.7 Grad Lippstadt-Bökenförde
Die abschließende Analyse des DWD zeigt, dass die starken Schneefälle der vergangenen Tage in einem vom südöstlichen Sachsen-Anhalt und dem östlichen Thüringen bis in das nördliche Hessen reichenden Gebiet an einer Reihe von Flachlandstationen mit langjährigen Messreihen… (1/2) pic.twitter.com/H0P2KzpAID
Der Februar war bislang außergewöhnlich mild, so lagen die Temperaturen in der ersten Woche des Monats im Landesmittel meist 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Nur in den Tälern Osttirols und Oberkärntens gab es unterdurchschnittliche Werte um -1 Grad, während die Abweichungen im Weinviertel bis zu +3 Grad erreicht haben. Die außergewöhnlich milde Witterung mit Temperaturen bis zu 18,4 Grad in Feldkirch wurde durch eine Kaltfront am Sonntag mittlerweile beendet, dies ist allerdings nur ein kleiner Vorgeschmack auf einen bevorstehenden, massiven Kaltlufteinbruch am Donnerstag.
Arktische Kaltluft
Bis einschließlich Mittwoch liegt Österreich noch im Übergangsbereich zwischen milden Luftmassen im Süden und kalter Luft über Deutschland. Unter Tiefdruckeinfluss dominieren dabei die Wolken und zeitweise fällt etwas Regen oder Schnee. Am Mittwoch wird Tief ULF von Tief VOLKER abgelöst, welches sich in der Nacht auf Donnerstag von Norditalien in Richtung Osteuropa verlagert. Im Laufe der zweiten Wochenhälfte etabliert sich über Skandinavien ein umfangreiches Hochdruckgebiet, welches im Zusammenspiel mit Tief VOLKER aus Norden arktische Kaltluft nach Österreich führt.
Eisiger Wind und strenger Frost
Der Donnerstag kennzeichnet den Beginn einer längeren Frostperiode. Anfangs fällt im Osten und entlang der Nordalpen noch ein wenig Schnee, sonst bleibt es überwiegend trocken und im Tagesverlauf kommt vor allem im Süden häufig die Sonne zum Vorschein. Bei teils stürmischem, eisigem Nordwind kommen die Temperaturen aber kaum mehr über -8 bis 0 Grad hinaus. Nur im Süden sind mit Nordföhn nochmals zarte Plusgrade zu erwarten.
Am Freitag setzt sich ruhiges Winterwetter durch, bei einem Sonne-Wolken-Mix überwiegt meist der freundliche Wettercharakter. Bis auf vereinzelte, leichte Schneeschauer vom Mühl- und Waldviertel bis zum Wienerwald bleibt es trocken. Der eisige Nord- bis Ostwind lässt allerdings nur langsam nach und mit maximal -8 bis 0 Grad hält der Frost an, auch in den Folgetagen setzt sich der Dauerfrost fort. In den Nächten muss man vielerorts mit strengem Frost rechnen, in manchen Alpentälern gibt es Tiefstwerte um -20 Grad. Kommende Woche steigen die Temperaturen vor allem im Westen geringfügig an, ein Ende des Kaltlufteinbruchs ist im Osten allerdings noch nicht in Sicht.
Österreich liegt derzeit im Übergangsbereich zwischen kalten Luftmassen arktischen Ursprungs über Nordosteuropa und subtropischer Luft über Südwesteuropa. Am Südrand eines Tiefs namens OLAF gab es dabei am Samstag vor allem in Niederösterreich und Wien stürmischen Westwind mit Böen um 90 km/h im Westen Wiens und Temperaturen bis knapp 12 Grad. Noch eine Spur milder war es nur im Südosten mit bis zu 13,3 Grad in Gleisdorf.
OLAF und PETER bringen etwas Schnee
Am Samstagnachmittag- bzw. Abend lenkt das kleinräumige Tief OLAF kalte Luft aus Nordosteuropa vorübergehend wieder in den Norden und Osten Österreichs und die Schneefallgrenze sinkt ausgehend vom Wald- und Weinviertel rasch bis in tiefe Lagen. In der Nacht auf Sonntag greift zudem ein Italientief namens PETER ins Wettergeschehen ein und auch im Süden beginnt es zu schneien. Nur ganz im Westen hält sich weiterhin die milde Luftmasse, somit liegt die Schneefallgrenze hier bei etwa 1000 m.
Die größten Neuschneemengen zeichnen sich im äußersten Süden ab, so sind im Bereich der Karawanken und der Koralpe bis in tiefe Lagen 10 bis 15 cm Schnee zu erwarten. Abseits davon fallen in Kärnten sowie in der südlichen Steiermark und im Südburgenland etwa 5 cm Neuschnee, in Oberösterreich kommen abseits des Mühlviertels meist nur ein paar wenige Zentimeter zusammen. Im äußersten Westen ist nur in höheren Lagen ab etwa 1300 m mit Neuschnee zu rechnen.
Nächste Milderung in Sicht
Am Sonntag fällt im Süden und Südosten sowie streckenweise auch noch in den Nordalpen anfangs etwas Schnee, tagsüber stellt sich aber meist trockenes Wetter ein. Kommende Woche gelangen aus Westen dann zunehmend milde Luftmassen ins Land und die Schneefallgrenze steigt von 1000 auf über 1500 m an. Mitte der Woche sind im Flachland dann mitunter Temperaturen bis zu 15 Grad in Reichweite! Erst ab etwa Freitag ist dann wieder eine Abkühlung möglich.
Mitteleuropa liegt derzeit unter dem Einfluss einer westlichen Höhenströmung und im Übergangsbereich zwischen Tief MALTE über Osteuropa und Tief OLAF über der Nordsee hat sich quer über Deutschland eine scharfe Luftmassengrenze aufgebaut: Während sich im Südwesten feuchtmilde Luftmassen ausgebreitet haben, hält sich im Nordosten sehr kalte Luft.
Entlang der Luftmassengrenze fällt derzeit in einem breiten Streifen von Niedersachsen über die Mitte bis nach Bayern Regen und Schnee, wobei die Schneefallgrenze zwischen tiefen Lagen im Norden und etwa 1500 m im Süden liegt.
Grenzwetterlage
Mit Durchzug des Tiefkerns verlagert sich diese Luftmassengrenze am Freitag besonders in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen vorübergehend nordostwärts, ehe sie in der Nacht zum Samstag auf der Rückseite des Tiefs überall wieder südwärts vorankommt. In Summe bleibt sie aber längere Zeit recht stationär, daher kommt es zu einer ausgeprägten Grenzwetterlage mit markanten Unterschieden auf relativ engem Raum. Im Übergangsbereich, also nach derzeitigem Stand in einem Streifen, der vom Emsland über den Harz bis nach Thüringen bzw. im Tagesverlauf bis in Leipziger Land geht, kommt es zu teils anhaltendem gefrierendem Regen mit entsprechender Glättegefahr!
Teils starker Schneefall
Vom Großraum Bremen über die Lüneburger Heide und die Nordhälfte Sachsen-Anhalts bis nach Südbrandenburg schneit es dagegen ab Freitagnachmittag bzw. -abend teils kräftig: Vor allem von Bremen entlang der Aller bis ins nördliche Harzvorland sind teils über 15 cm in Sicht! Aber auch in Hamburg und Berlin zeichnen sich zum Teil 10 cm Schnee ab. Nach Nordosten zu werden die Niederschlagsmengen geringer, aber auch hier kommen verbreitet ein paar Zentimeter Schnee zusammen. Am Samstagmorgen und -vormittag lässt der Schneefall dann von Nordwesten her nach, am Samstagabend fällt dafür aber mit Einsickern der Kaltluft in einem Streifen von der Eifel bis nach Bayern noch etwas Schnee.
Anmerkung: Wir verwenden für unsere Warnungen keine fixen Schwellen für das gesamte Land, sondern von uns definierte, klimaangepasste Schwellen. Die Schwelle für eine Violettwarnung vor Schnee etwa im Allgäu ist daher deutlich höher als beispielsweise in Köln oder Bremen, da der Schnee hier viel schneller zu größeren Auswirkungen führt.
Tief GORAN hat von Mittwoch bis Freitag für eine föhnige Südwestströmung im Alpenraum gesorgt, welche die Temperaturen in die Höhe getrieben hat. Am Donnerstag wurden etwa bis zu 14 Grad in Bludenz erreicht – und das relativ kurz nach dem außergewöhnlichen Neuschneeereignis etwa eine Woche zuvor. Besonders in höheren oder exponierten Tallagen, wo sich in den Nächten kein flacher Kaltluftsee ausbilden konnte, hat der Föhn ganze Arbeit geleistet: Besonders extrem ist der Schneeverlust im Bereich des Rheintals ausgefallen, wo streckenweise mehr als ein halber Meter Schnee getaut ist!
Von über 80 Zentimeter auf unter 30 Zentimeter in rund 48 Stunden! Der #Föhn hat sich im Sarganserland als wahrer #Schneefresser entpuppt! Zu Beginn der Woche wäre das gesamte im Bild ausgezogene Metermass noch im Schnee versunken… (rp). pic.twitter.com/QEd1eofa44
Ein kleiner Teils dieses Schneeverlusts beruht zwar auch auf der Setzung der Schneedecke, die Kombination aus relativ frischem, lockerem Schnee und Föhn stellt allerdings eine perfekte Kombination für markantes Tauwetter dar.
Auf Föhn folgt Kaltfront
In der Nacht auf Samstag erfasst eine Kaltfront das Land und der Föhn lässt von Westen her nach. Im Zusammenspiel mit einem Italientief ist vor allem auf den Bergen auch wieder etwas Neuschnee in Sicht.
An diesem Wochenende steht der Höhepunkt der aktuellen Kältewelle bevor, so gelangt mit einer nördlichen Strömung noch etwas kältere Luft ins Land und auch im Osten stellt sich Dauerfrost ein. Höchstens in der südlichen Steiermark und im Südburgenland kommen die Temperaturen tagsüber noch knapp über den Gefrierpunkt hinaus.
Pulverschnee im östlichen Bergland
Am Freitagabend gehen im Nordosten des Landes immer häufiger Schneeschauer nieder, in der Nacht auf Samstag schneit es dann vor allem vom Kaiserwinkl über das Salzkammergut bis zum Wienerwald oft anhaltend. Auch am Samstag überwiegen im Norden und Osten die Wolken und in den Nordalpen schneit es häufig, in Summe kommen besonders vom Tennengau bis zu den Gutensteiner Alpen rund 10 bis 15 cm Pulverschnee zusammen, in manchen Staulagen von der Eisenwurzen bis ins Mariazellerland aber auch 20 cm. Ein paar Zentimeter sind örtlich aber auch im Donauraum und im Wiener Becken möglich. In den zuletzt schneereichen Regionen in Vorarlberg und im Tiroler Oberland sowie generell im Süden bleibt es hingegen bei zeitweiligem Sonnenschein weitgehend trocken. Am Alpenostrand weht eisiger, lebhafter Nordwestwind, südlich des Alpenhauptkamms macht sich Nordföhn bemerkbar.
Milderung beginnt mit Schnee
In der Nacht auf Sonntag ziehen im Westen vermehrt Wolken auf: Die ersten Vorzeichen einer bevorstehenden Wetterumstellung. Die Warmfront eines atlantischen Tiefausläufers sorgt nämlich am Sonntag von Vorarlberg bis Salzburg verbreitet für Schneefall, besonders vom Bregenzerwald bis zum Karwendel schneit es zeitweise auch kräftig. Vorerst macht sich die Milderung nur in der Höhe bemerkbar, so schneit es generell noch bis in tiefe Lagen. Nur am Bodensee ist im Tagesverlauf auch etwas Schneeregen möglich.
Auch im Osten fallen anfangs ein paar Schneeflocken, am Nachmittag kommt hier aber stellenweise die Sonne hervor. Der anfangs noch lebhafte Wind flaut tagsüber aber ab. Der Dauerfrost setzt sich vielerorts fort, nur im Südosten und in Vorarlberg gibt es mitunter knappe Plusgrade.
Temperaturanstieg
Zu Wochenbeginn greift der Schneefall unter Abschwächung dann auch auf den Osten über und die Temperaturen steigen am nördlichen Alpenrand bei aufkommenden Westwind allmählich gegen +3 Grad an. Ab Dienstag ist dann generell eine Milderung in Sicht. Ab Mitte der Woche sind im Flachland und am Alpenrand örtlich auch Höchstwerte um 10 Grad möglich.
Die Kombination aus einsickernder Kaltluft aus Nordosten und einer warmaktiven Luftmassengrenze über der Schweiz sorgt seit Mittwochabend für kräftigen Schneefall im westlichen Bergland. Anbei die bisherigen Neuschneemengen (Stand: Donnerstag, 14 Uhr):
Am Freitag fällt in Vorarlberg und im Tiroler Oberland anfangs noch etwas Schnee, tagsüber lässt dieser aber nach. Bis dahin kommen noch weitere 20 bis 40 cm Neuschnee dazu.
Am Samstag überwiegen im Norden und Osten die Wolken, besonders vom Salzkammergut bis ins Mariazeller Land schneit es zeitweise. Die Neuschneemengen bleiben aber mit 5 bis 15 cm vergleichsweise gering. Von Vorarlberg bis Salzburg und Kärnten scheint häufig die Sonne. Der Nordwestwind weht vor allem im Osten lebhaft und mit -6 bis +1 Grad bleibt es auch tagsüber meist frostig, zarte Plusgrade sind nur im Grazer Becken und im Südburgenland zu erwarten. Wintersportler müssen auf ausreichenden Kälteschutz achten, so kommen die Temperaturen in 2000 m Höhe nicht über -16 bis -10 Grad hinaus.
Warmfront am Sonntag
Der Sonntag gestaltet sich in Vorarlberg und Tirol neuerlich winterlich, von Westen her breitet sich Schneefall aus. Auch in den nördlichen Regionen ziehen dichte Wolken mit einzelnen Schneeschauern durch, die Sonne scheint vor allem von Unterkärnten bis ins Burgenland zeitweise. Im Donauraum und im Osten weht mäßiger Wind aus West bis Nordwest. Die Höchstwerte liegen zwischen -5 und +2 Grad.
Hoch ANTJE sorgt derzeit für ruhiges Winterwetter im Alpenraum mit strengem Frost in den Tälern. Besonders in Osttirol sorgt das Zusammenspiel auf kalter Luftmasse, viel Schnee und wenig Wind für eine weitere Abkühlung der Luft an Ort und Stelle, so wurde etwa in Lienz mit -23,5 Grad die kälteste Temperatur seit 1987 gemessen. Noch kälter war es nur in St. Jakob in Defereggen mit -24,2 Grad. Kommende Nacht ist neuerlich mit Tiefstwerten unter -20 Grad zu rechnen.
Tief DIMITRIOS
Am Dienstag gerät der Alpenraum zunehmend unter den Einfluss eines Tiefs namens DIMITRIOS, das von Skandinavien in Richtung Baltikum zieht. Die Höhenströmung dreht dabei auf Nordwest und im Laufe des Dienstags erfassen allmählich feuchte Luftmassen die Alpennordseite.
Von Nordwesten her zieht es somit rasch zu und gegen Mittag beginnt es zunächst vom Bodensee bis ins Mühlviertel zu schneien. Bis zum Abend breitet sich der Schneefall unter Verstärkung auf die gesamte Alpennordseite aus. Zunächst schneit es verbreitet bis in tiefe Lagen, vom Bodensee bis ins äußere Salzkammergut sowie in der Nacht dann auch im Donauraum steigt die Schneefallgrenze aber gegen 500 m an.
Am Mittwoch selber lässt die Intensität des Schneefalls rasch nach, tagsüber gehen allerdings noch ein paar Schneeschauer nieder. Bis dahin zeichnen sich in den Nordalpen verbreitet Neuschneemengen von 15 bis 30 cm bzw. im Bregenzerwald und am Arlberg 30 bis 50 cm ab. In den größeren Tallagen gibt es meist 5 bis 10 cm, ein paar Zentimeter kommen aber vorübergehend auch im Donauraum in Oberösterreich zusammen, ehe hier am Abend der Westwind durchgreift.
Mittwochnacht neuerlich Schnee
Nach einer vorübergehenden Wetterberuhigung am Mittwoch erfasst voraussichtlich am Mittwochabend eine Luftmassengrenze den Westen Österreichs, womit sich in der Nacht auf Donnerstag starker Schneefall abzeichnet. Nur im Rheintal und am Bodensee steigt sich Schneefallgrenze allmählich auf 500 bis 700 m an. Am Donnerstag gehen an der Alpennordseite und im Nordosten dann weitere Schneeschauer nieder. Es besteht zwar noch eine gewisse Unsicherheit, nach aktuellem Stand sind in den Nordalpen aber neuerlich 15 bis 30 cm bzw. vor allem im Arlberggebiet auch 30 bis 50 cm möglich.
In der Nacht auf Mittwoch greift das Mittelmeertief LISA – das vorerst letzte Tief mit einem weiblichen Namen – auf den Alpenraum über. Am späten Dienstagabend setzt somit im Süden Österreichs Schneefall ein, der sich im Laufe der Nacht langsam nordwärts ausbreitet.
Vor allem von Unterkärnten bis zum Semmering schneit es in der Nacht auf Mittwoch vorübergehend kräftig. Gegen Morgen erfasst das Niederschlagsgebiet unter Abschwächung auch den Nordosten des Landes, am Mittwoch tagsüber schneit es dann vor allem vom Kaiserwinkl über Oberösterreich bis ins Waldviertel.
Etwas Neuschnee
Im äußersten Osten und Südosten fällt anfangs Regen oder Schneeregen, in den frühen Morgenstunden geht der Regen aber überall vorübergehend in nassen Schnee oder Schneeregen über. Im Osten lässt der Niederschlag allerdings bis zum Vormittag schon wieder nach, länger nass bleibt es dagegen im Norden.
In Summe sind im Süden recht verbreitet 5 cm Schnee zu erwarten, auf den Bergen von den Karawanken über die Koralpe bis zum Rax-Schneeberg-Gebiet gibt es etwa 10, lokal auch 15 cm Neuschnee. Im östlichen Flachland bleibt nur vorübergehend ein wenig Nassschnee auf Autos und Wiesen liegen bzw. ganz im Osten bleibt es meist selbst dafür eine Spur zu mild. In Wien kommen ein paar Zentimeter in höheren Lagen der Wienerwaldbezirke zusammen, etwa am Kahlenberg oder bei der Jubiläumswarte sind 2 bis 4 cm zu erwarten. Tagsüber bzw. am Abend zeichnen sich dann etwa 5 bis 10 cm vor allem in Lagen oberhalb von etwa 500 m von den Kitzbüheler Alpen über das Salzkammergut bis in Mühl- und Waldviertel ab. In der Nacht ziehen an der Alpennordseite schließlich noch ein paar Schneeschauer durch.
Wetterbesserung in Sicht
Am Donnerstaggehen an der Alpennordseite vom Kaiserwinkl bis zum Wienerwald anfangs noch lokale Schneeschauer nieder, im Tagesverlauf lockern die Wolken aber etwas auf. In den Alpen, im Süden und im östlichen Flachland scheint zeitweise die Sonne. Auch der Freitag bringt im Süden und Osten etwas Sonnenschein, ab Samstag nimmt die Nebelneigung allerdings zu und es kühlt weiter ab. Zum Sonntag hin steigen die Chancen auf Schneefall vor allem im Süden und Südosten wieder etwas an, die Unsicherheiten sind allerdings groß, da die Zugbahn des nächsten Tiefs noch ungewiss ist.
Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich in einer Höhe zwischen 10 und 50 km befindet. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf markante Kaltausbrüche in Mitteleuropa an.
Plötzliche Stratosphärenerwärmung
In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer sogenannten plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gibt. Der stratosphärische Polarjet wird dabei unterbrochen und es kommt zu einer Umkehr der West- in Ostwinde. Die Auswirkungen können zeitlich etwas verzögert über Wochen hinweg zu spüren sein, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im Februar 2018 (unter Meteorologen bzw. im englischen Sprachraum als „the Beast from the East“ bekannt).
ECMWF going all in with the stratospheric vortex breakdown in the next 10 days. With 13 days of 60°N 10mb wind reversal, this would be in the upper tier of mid-winter #SSW events – only 8 other winters since 1950 have seen longer easterly spells (ERA5, Dec-Feb) pic.twitter.com/ypYTOxi4Lo
Die saisonalen Prognosemodelle haben bislang für den Hochwinter überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Europa und vor allem in Russland berechnet, definitiv keine rosigen Aussichten für Winterfreunde. Derzeit liegt Europa allerdings unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches milde Luft zum Schwarzen Meer führt, während kalte Luftmassen weite Teile Westeuropas erfasst haben.
Kälte ab Ende Januar?
Für die zweite Monatshälfte sowie den Februar werden die Karten aufgrund der plötzlichen Stratosphärenerwärmung bzw. des schwachen Polarwirbels neu gemischt. Erste Modelle berechnen ab etwa der zweiten Januarhälfte unterdurchschnittliche Temperaturen in Skandinavien und im Norden Russlands – ganz im Gegensatz zu den bisherigen saisonalen Prognosen. Wenn dort sehr kalte Luft lagert, ist der Weg bis nach Deutschland jedenfalls nicht mehr so weit. Die Prognoseunsicherheit für den weiteren Winter ist größer denn je, die Aussichten für Winterfreunde stehen nun aber etwas besser als noch vor ein paar Wochen.
Der Donnerstag startet im Süden und Osten bewölkt und besonders in Kärnten und in der Weststeiermark fallen anfangs noch ein paar Schneeflocken. Tagsüber bleibt es weitgehend trocken und vor allem von Nordtirol über Oberösterreich bis ins Weinviertel scheint häufig die Sonne. Am Nachmittag ziehen im Westen dann hochliegende Wolken auf.
In der Silvesternacht im Osten Nebel
Der Jahreswechsel gestaltet sich ruhig und trocken, aber frostig: Die Temperaturen liegen zu Mitternacht zwischen -10 Grad in den Hochtälern am Alpenhauptkamm und etwa 0 Grad am Bodensee und im Seewinkel. Im Westen ist der Himmel durch hochliegende Wolken bewölkt, im zentralen Bergland und am Alpenostrand ist es dagegen oft klar. In den Niederungen des Ostens breitet sich spätestens ab Mitternacht allerdings vielerorts Nebel aus.
Zu Neujahr Hochnebel, im Süden aufkommender Schnee
Der Freitag, Neujahr, verläuft besonders im Donauraum und im Nordosten meist trüb durch zähen Hochnebel. Etwas Sonnenschein gibt es in den Nordalpen und am Alpenostrand, aus Süden ziehen aber vermehrt Wolken auf und ab dem Nachmittag beginnt es in Osttirol und Oberkärnten allmählich zu schneien. Die Höchstwerte liegen zwischen -3 Grad in Osttirol und +4 Grad am Bodensee. Am Wochenende schneit es im Süden neuerlich häufig, in Oberkärnten sind wieder 30 bis 50 cm Neuschnee in Sicht bzw. im Lesach- und Gailtal mitunter auch etwas mehr.
Der stratosphärische Polarwirbel ist ein großräumiges Höhentief über der Arktis, das sich in einer Höhe zwischen etwa 10 und 50 km befindet. Wie jedes Tiefdruckgebiet auf der Nordhalbkugel dreht sich der arktische Polarwirbel gegen den Uhrzeigersinn. Er ist gefüllt mit sehr kalter Luft, die in der Stratosphäre Werte um -80 Grad erreichen kann. Seine Stärke hängt vom Temperaturunterschied zwischen dem Äquator und den Polen ab, daher erreicht er seine maximale Ausprägung meist im Jänner. Ein stark ausgeprägter Polarwirbel – wie zuletzt im Winter 2019/20 der Fall – sorgt in den mittleren Breiten meist für mildes, westwinddominiertes Wetter. Wenn der Polarwirbel aber von der Arktis verdrängt wird oder in mehrere Teile gespalten wird, steigen die Chancen auf markante Kaltausbrüche in den mittleren Breiten an. Die aktuellen Modellprognosen deuten nach dem Jahreswechsel auf einen stark gestörten Polarwirbel.
Plötzliche Stratosphärenerwärmung
In manchen Jahren kommt es im Winter zu einer sog. plötzlichen Stratosphärenerwärmung über der Arktis, wobei es in etwa 25 km Höhe innerhalb weniger Tage einen Temperaturanstieg von mehr als 50 Grad gibt. Der stratosphärische Polarjet wird dabei unterbrochen und es kommt zu einer Umkehr der West- in Ostwinde. Mit einer Verzögerung von ein paar Wochen kann sich diese Umkehr auch in der Troposphäre bemerkbar machen: Der Jetstream verlagert sich südwärts bzw. mäandriert stärker, somit steigen die Chancen für markante Kaltluftausbrüche in mittleren Breiten deutlich an. Die Auswirkungen können zudem über Wochen hinweg zu spüren sein, weshalb auch länger andauernde Kältephasen möglich sind, wie beispielsweise im Februar 2018 (unter Meteorologen bzw. im englischen Sprachraum als „the Beast from the East“ bekannt).
ECMWF going all in with the stratospheric vortex breakdown in the next 10 days. With 13 days of 60°N 10mb wind reversal, this would be in the upper tier of mid-winter #SSW events – only 8 other winters since 1950 have seen longer easterly spells (ERA5, Dec-Feb) pic.twitter.com/ypYTOxi4Lo
Die saisonalen Prognosemodelle haben bislang für den Hochwinter überdurchschnittlich hohe Temperaturen in Europa und vor allem in Russland berechnet, definitiv keine rosigen Aussichten für Winterfreunde. Derzeit liegt Europa allerdings unter dem Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches milde Luft zum Schwarzen Meer führt, während kalte Luftmassen weite Teile Westeuropas erfasst haben. Österreich liegt dabei genau im Übergangsbereich, wobei sich der Tiefdruckeinfluss und die kalten Luftmassen am Rande eines blockierenden Hochs über dem Nordatlantik nach dem Jahreswechsel tendenziell etwas ostwärts verlagern. Aus heutiger Sicht zeichnet sich somit auch hierzulande in der ersten Monatshälfte bzw. ggbfs auch noch zur Monatsmitte ein winterlicher Wetterabschnitt mit Schnee auch in tiefen Lagen ab.
Für die zweite Monatshälfte sowie den Februar werden die Karten aufgrund der plötzlichen Stratosphärenerwärmung bzw. des schwachen Polarwirbels neu gemischt. Erste Modelle berechnen ab etwa der zweiten Jännerhälfte unterdurchschnittliche Temperaturen in Skandinavien und im Norden Russlands – ganz im Gegensatz zu den bisherigen saisonalen Prognosen. Wenn dort sehr kalte Luft lagert, ist der Weg bis nach Mitteleuropa jedenfalls nicht mehr so weit. Die Prognoseunsicherheit für den Kern des Winters ist größer denn je, die Karten für Winterfreunde stehen nun aber etwas besser als noch vor ein paar Wochen.
Der Dezember 2020 war landesweit 1,9 Grad milder als im langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 und von mehreren Südlagen geprägt. Damit setzt sich die Serie an milden Dezembermonaten fort: Leicht unterdurchschnittlich verlief der Dezember zuletzt im Jahre 2012. Die größten Abweichungen von teils mehr als +3 Grad wurden vom Salzkammergut bis ins Weinviertel verzeichnet, nahezu durchschnittlich war der Monat dagegen am Tiroler Alpenhauptkamm sowie in Osttirol und Oberkärnten. An einer Station des Landes war der Monat sogar unterdurchschnittlich temperiert: In Lienz konnte die Luft dank der windgeschützten Lage und des schneebedeckten Bodens vor Ort effektiv abkühlen, somit beträgt die Abweichung zum Mittel -1 Grad.
Eistage mit einem Höchstwert unter 0 Grad waren generell selten, in Bregenz und Linz gab es gar keinen einzigen. In Wien, Graz, St. Pölten, Eisenstadt und Innsbruck wurde lediglich ein Eistag verzeichnet, in Salzburg waren es 2 und Klagenfurt 5. Üblich wären meist etwa 5 bis 6 bzw. in Klagenfurt sogar 11.
Extreme Südstaulagen
Bereits kurz nach Monatsanfang kam es am vom 4. bis zum 6. zu einem schweren Föhnsturm in den Nordalpen und ergiebigen Schneemengen in Osttirol und Oberkärnten. In den Nordalpen wurden orkanartige Böen bis 109 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in der Eisenwurzen auf bis zu 17 Grad. In Osttirol und Oberkärnten wurde dagegen innerhalb von nicht einmal zwei Tagen bereits mehr Niederschlag gemessen, als normalerweise in einem ganzen Winter zu erwarten ist. In den Tälern gab es dabei teils mehr als 1 Meter Neuschnee und auf den Bergen herrschte in Osttirol die höchste Lawinenwarnstufe 5. Ein weiteres Italientief folgte am 8. Dezember, danach herrschte längere Zeit ruhiges Wetter, ehe am 28. ein neues Italientief selbst im Raum Villach rund 40 cm Neuschnee brachte.
In Lienz, Sillian und Döllach war der Dezember der niederschlagsreichste Monat der jeweiligen Messgeschichte. In Summe gab es etwa in Lienz 443 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, also 850% des durchschnittlichen Dezemberniederschlags von 52 Liter pro Quadratmeter. Noch mehr Niederschlag wurde im Lesachtal mit 537 Liter pro Quadratmeter in Kornat gemessen. Neue Monatsrekorde wurden zudem in ganz Osttirol sowie in weiten Teilen Oberkärntens aufgestellt. Vereinzelt wurden auch bei der maximalen Schneehöhe neue Monatsrekorde aufgestellt, wie etwa in St. Jakob in Defereggen mit 143 cm und Kornat mit 149 cm. Auch in Lienz war der Dezember der schneereichste Monat der dortigen Messgeschichte. Deutlich zu trocken war der Monat hingegen an der Alpennordseite, so gab es vom Außerfern bis ins Weinviertel oft weniger als 50% des üblichen Dezemberniederschlags.
In den Niederungen wenig Sonnenschein
Hand in Hand mit den Südstaulagen kam es in den Nordalpen mehrmals zu stürmischem Föhn, klassische Weststürme sind dagegen vollständig ausgeblieben. Abgesehen von den Südlagen war der Monat somit durch anhaltende Inversionswetterlagen geprägt. Während man dabei im Bergland viel Sonnenschein genießen konnte, gab es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland oft beständigen Hochnebel. In Pörtschach gab es im gesamten Monat nur 7 bzw. in Klagenfurt 10 Sonnenstunden. Das entspricht lediglich 10 bis 15% des Solls. Vom Grazer Becken bis ins Wiener Becken wurde die Bilanz erst nach Weihnachten etwas aufgebessert, auch hier war der Monat mit nur 30 bis 45% der üblichen Sonnenstunden aber einer der trübsten der Messgeschichte. Teils überdurchschnittliche Werte wurden dagegen in den Nordalpen aufgestellt, Spitzenreiter ist Bad Aussee mit sogar 150% des Solls.
Extremwerte Dezember 2020
Stand: 30.12.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
17,0 Grad Schönau an der Enns (OÖ, 5.)
16,9 Grad Waidhofen an der Ybbs (NÖ, 5.)
16,7 Grad Bad Ischl (OÖ, 6.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-20,4 Grad St.Michael/Lungau (S, 27.)
-19,9 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 27.)
-18,3 Grad Mariapfarr (S, 27.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-15,9 Grad Lienz (T, 27.)
-14,9 Grad Summerau (OÖ, 27.),
-14,3 Grad Mittersill (S, 4.)
Anzahl Eistage (Höchstwert unter 0 Grad)
20 St. Jakob/Defereggen (T)
19 Dellach (K), Semmering (NÖ)
17 St.Michael/Lungau, Tamsweg, Mariapfarr (S), Preitenegg, Bad Bleiburg (K)
Nasseste bewohnte Orte
537 Liter pro Quadratmeter Kornat (K)
457 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
443 Liter pro Quadratmeter Lienz (T)
401 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)
387 Liter pro Quadratmeter Sillian (T)
Trockenste Orte
13 Liter pro Quadratmeter Limberg (NÖ)
14 Liter pro Quadratmeter Langenlois, Allentsteig (NÖ)
15 Liter pro Quadratmeter Litschau, Raabs/Thaya, Irnfritz, Gars am Kamp, Laa/Thaya (NÖ)
Absolut sonnigste Stationen
100 Sonnenstunden Dachstein/Hunerkogel (OÖ)
98 Sonnenstunden Feuerkogel (OÖ)
96 Sonnenstunden Rax Bergstation (NÖ)
Sonnigste bewohnte Orte
80 Sonnenstunden Ramsau am Dachstein (ST)
76 Sonnenstunden Bad Aussee (ST), Radstadt (S)
74 Sonnenstunden St. Veit / Pongau (S)
Stärkste Windspitzen Niederungen
109 km/h Abtenau (S, 6.)
108 km/h Windischgarsten (OÖ, 5.)
98 km/h Zell am See (S, 4.)
Stärkste Windspitzen Berge
143 km/h Rudolfshütte (S, 28.), Patscherkofel (T, 27.)
Im ersten Halbjahr 2020 wurden seit Beginn der modernen Blitzerfassung noch nie so wenige Blitzentladungen wie heuer in Österreich registriert. Verantwortlich dafür war in erster Linie der ausgesprochen kühle Mai sowie ein tiefdruckgeprägter und verregneter Juni. Im Laufe des Julis nahm die Gewittertätigkeit zu und erreichte im August mit zahlreichen Unwetterlagen seinen Höhepunkt. Allein im August wurden vom Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, knapp eine halbe Million Blitzentladungen erfasst (Wolken- und Erdblitze) und auch der September war überdurchschnittlich blitzreich.
In Summe gab es rund ein Viertel mehr Blitzentladungen als noch im Vorjahr, trotzdem fehlen allerdings rund 100.000 Blitze auf den Durchschnitt des vergangenen Jahrzehnts.
Orkanböen und Großhagel
Mit den Gewittern gab es im vergangenen Jahr auch wieder zahlreiche Schäden. Vor allem in der südlichen Steiermark, im Hausruckviertel sowie in Vorarlberg kam es zu großem Hagel mit einem Durchmesser von 5 bis 7 cm. Dazu sorgten Gewitterlinien besonders in der südlichen Steiermark sowie auch im Burgenland für orkanartige Sturmböen. Die größte Regenmenge im Zuge eines Gewitters kam am Nachmittag des 11.08. in Fischbach in der Steiermark zusammen: In nur einer Stunde prasselten 64 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel. In Pottendorf in Niederösterreich verursachte am 03.06. ein kurzlebiger Tornado Schäden an ein paar Gebäuden.
Mit exakt 429.521 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an. Das entspricht nahezu einem Drittel aller in Österreich registrierten Blitze. Graz avancierte zudem erneut zur Blitzhauptstadt unter den Landeshauptstädten: In diesem Sommer gab es mit 7.263 Entladungen zwar eine Spur weniger Blitze als in Wien, die Blitzdichte stellt mit 56,7 Blitzen pro Quadratkilometer aber mit großem Abstand den Spitzenwert unter allen Landeshauptstädten dar.
Mariazell blitzreichste Gemeinde
Wenig überraschend liegt auch der blitzreichste Bezirk mit der Südoststeiermark in der Steiermark, ebenso wie die blitzträchtigste Gemeinde mit dem Wallfahrtsort Mariazell. Der stärkste Blitz im Bundesgebiet wurde mit 306.400 Ampere in Anras im Bezirk Lienz am 25. Juni gemessen. In Sekundenbruchteilen entlud sich dabei 19.000 Mal mehr Energie, als über eine haushaltsübliche Steckdose verfügbar ist.
Stärkster Blitz pro Bundesland
Steiermark 287 kA in Bad Gleichenberg (Südoststeiermark) am 26.5.
Niederösterreich 240 kA in Lichtenegg (Wiener Neustadt) am 17.9.
Oberösterreich 296 kA in Gosau (Gmunden) am 6.6.
Kärnten 278 kA in Rangersdorf (Spittal an der Drau) am 14.6.
Burgenland 243 kA in Wiesen (Mattersburg) am 29.6.
Tirol 306 kA in Anras (Lienz) am 25.6.
Salzburg 271 kA in Uttendorf (Zell am See) am 15.7.
Vorarlberg 301 kA in Mittelberg (Bregenz) am 26.6.
In weiten Teilen Europas liegt derzeit kein Schnee und selbst in Nordosteuropa sind die Schneehöhen deutlich unterdurchschnittlich. Die einzigen Hauptstädte mit einer dünnen Schneedecke in der näheren Umgebung sind Minsk in Weißrussland, Vilnius in Litauen sowie Tallinn in Estland. Etwa 5 cm Schnee liegen weiters auch in Kiew und Moskau.
Eine Spur winterlicher schaut die Lage im Norden Skandinaviens aus, so meldet Rovaniemi immerhin 15 cm Schnee. Auch die Skanden sind abseits der Küstengebiete weitgehend schneebedeckt.
Schneelage in den Alpen
In Mitteleuropa stechen nur die Alpen heraus, so liegt besonders in den Südalpen und am Alpenhauptkamm seit Monatsbeginn oft überdurchschnittlich viel Schnee. In den Nordalpen und besonders am Alpenostrand sind die Schneehöhen dagegen deutlich unterdurchschnittlich, meist liegt hier unterhalb von etwa 1000 m kein Schnee.
Aktuelle Schneehöhen in Österreich:
104 cm Kornat (Kärnten)
89 cm Sillian (Osttirol)
84 cm Döllach (Kärnten)
82 cm Kötschach-Mauthen (Kärnten)
61 cm Lienz (Osttirol)
55 cm Dellach (Kärnten)
49 cm Umhausen (Tirol)
37 cm Lech/Arlberg (Vorarlberg)
26 cm St. Anton (Tirol)
24 cm Böckstein (Salzburg)
20 cm Spittal (Kärnten)
19 cm Krimml (Salzburg)
18 cm Seefeld (Tirol)
15 cm Warth (Vorarlberg)
7 cm Zeltweg (Steiermark)
4 cm Villach (Kärnten)
1 cm Hochfilzen (Tirol)
In der Christnacht bzw. zu Weihnachten ist besonders in den Nordalpen von Vorarlberg bis zum Salzkammergut etwas Schnee in Sicht. Auf den Bergen gibt es beispielsweise im Bregenzerwald und im Arlberggebiet 20 bis 25 cm Neuschnee, aber auch in den großen Tälern sind ein paar wenige Zentimeter Schnee in Sicht. Mit minimaler Verspätung kann man sich also in weiten Teilen der Alpen auf weiße Weihnachten freuen.
Auch in mittleren Höhenlagen der vielen kleinen Gebirgsgruppen in Mitteleuropa ist ein wenig Neuschnee in Sicht, wie etwa im Zentralmassiv, in den Pyrenäen, im Schwarzwald, im Erzgebirge oder auch im Riesengebirge. In den Südalpen kündigt sich die nächste Ladung Neuschnee dann zu Beginn der kommenden Woche an.
Schneelage auf der Nordhalbkugel
Abseits von Europa gibt es auf gleicher geographischen Breite typischerweise mehr Schnee, so ist Kanada weitgehend schneebedeckt. Z.B. meldet Calgary derzeit eine Schneehöhe von 24 cm. Auch im Nordosten der USA liegt seit etwa einer Woche Schnee, beispielsweise meldet New York noch 5 cm, hier stellt sich aber aktuell Tauwetter ein. Ein wenig Schnee liegt weiters auch in den gebirgigen Regionen in Colorado, Wyoming, Idaho und Montana, während im Norden der USA rund um South Dakota weniger Schnee als üblich liegt.
Sibirien ist ebenfalls weitgehend schneebedeckt, zudem liegt seit vergangener Woche auch auf der Westseite Japans vielerorts Schnee. Im Norden Chinas wird ebenfalls gebietsweise etwas Schnee gemeldet.
Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für eine Inversionswetterlage mit beständigem Hochnebel in Österreich, so gab es am Sonntag mit der Ausnahme von Innsbruck in keiner Landeshauptstadt Sonnenschein. Die Nebelobergrenze ist im Osten zeitweise bis auf 1100 m angestiegen, darüber war die sonnigste Messstation des Landes die Bergstation auf der Rax mit rund 8 Stunden.
Typisch für solche Wetterlagen waren auch die Temperaturgegensätze groß, so gab es in Höhenlagen um 1000 m am Alpenrand Höchstwerte um 10 Grad, während in mittleren Höhenlagen gebietsweise ein Eistag verzeichnet wurde.
Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt kommt es häufig zu sog. Nebelfrostablagerungen, ein Sammelbegriff für unterschiedliche meteorologische Phänomene wie Raureif, Raueis oder auch Klareis. In diesen Tagen konnte man vor allem in mittleren Höhenlagen im Osten Österreichs wie etwa im Waldviertel, im Wienerwald oder am Alpenostrand häufig Raueis und Klareis beobachten, die sich meist bei leicht frostigen Temperaturen und erhöhten Windgeschwindigkeiten ausbilden. Die Nebeltröpfchen wachsen dabei gegen den Wind vorwiegend an vertikalen Flächen, deren Oberflächentemperatur unter dem Gefrierpunkt liegt. Dieses Phänomen wird häufig mit Raureif verwechselt, der sich bei deutlich negativen Temperaturen durch Resublimation bildet.
Am Montag greift aus Westen eine erste schwache Front auf Österreich über, dabei besteht besonders in Oberösterreich und Salzburg örtlich Glättegefahr durch gefrierenden Regen. Am Dienstag folgt dann eine weitere Warmfront und die Inversion samt Hochnebel wird langsam, aber sicher ostwärts verdrängt. Damit steigen die Chancen auf Sonnenschein zur Wochenmitte auch im Osten an, ehe am Heiligen Abend eine Kaltfront eintrifft.
Der Dezember war im Flachland bislang außergewöhnlich trüb: In Wien gab es seit Monatsbeginn erst 5 Sonnenstunden, in Klagenfurt waren es gar nur 2. Ganz anders sieht es in den Nordalpen aus, so gab es etwa in Bad Aussee mit 40 Sonnenstunden bereits 80% des Monatsolls. Am letzten Adventwochenende setzt sich die Inversionswetterlage unter schwachem Hochdruckeinfluss fort, somit muss man in den Niederungen weiterhin mit dichtem Nebel oder Hochnebel rechnen und besonders im Osten fällt häufig Nieselregen. Die Höchstwerte liegen zwischen etwa 0 Grad etwa im Oberen Waldviertel und rund 10 Grad in mittleren Höhenlagen in Vorarlberg.
Weihnachtstauwetter
Kommende Woche gerät der Alpenraum allmählich unter den Einfluss einer westlichen Höhenströmung und milde Atlantikluft erfasst Österreich. Damit wird die hochnebelanfällige Kaltluft im Donauraum von Westen her langsam abgedrängt und die Temperaturen steigen zunächst entlang der Nordalpen, spätestens am Mittwoch dann auch im Osten deutlich an. Die Höchstwerte erreichen 9 bis 14, lokal wie im Steinfeld auch 16 Grad. Die Nullgradgrenze steigt auf über 2000 m an. Vergleichsweise kühl mit Höchstwerten knapp über dem Gefrierpunkt bleibt es nur in windgeschützten Lagen wie etwa im Pinzgau oder in Osttirol und Kärnten.
Kaltfront am Heiligen Abend
Am Donnerstag, am Heiligen Abend, erfasst eine Kaltfront das Land und zeitweise fällt Regen. Das genaue Timing ist noch unsicher, die Schneefallgrenze sinkt im Tagesverlauf aber rasch auf 1000 bis 600 m ab. In der Christnacht schneit es nach derzeitigem Stand immer häufiger bis in die Täler. Am Christtag ist vor allem an der Alpennordseite etwas Schnee in Sicht und mit den Temperaturen geht es spürbar bergab. Der winterliche Wetterabschnitt setzt sich nach Weihnachten tendenziell fort, wobei vor Silvester noch eine vorübergehende Milderung möglich ist.
Weiße Weihnachten
Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten im Flachland nimmt im Zuge des Klimawandels ab, so hat sich die Zahl der Tage mit Schnee am 24. Dezember seit Anfang der 80er Jahre in etwa halbiert. In den vergangenen 15 Jahren sind weiße Weihnachten in den Niederungen zur Ausnahme geworden. In Wien und Eisenstadt war es letztmals vor acht Jahren weiß, danach hat es nur noch in Innsbruck im Jahre 2017 für eine dünne Altschneedecke von 2 cm am heiligen Abend gereicht. Mehr Infos zur klimatologischen Wahrscheinlichkeit findet man hier. Heuer gibt es am 24. nur in Osttirol und Oberkärnten, im Oberen Murtal, im Arlberggebiet sowie am Tiroler Alpenhauptkamm eine geschlossene Schneedecke. In den Landeshauptstädten werden sich in der Statistik zwar keine weißen Weihnachten ausgehen, dennoch kann man sich besonders im Bergland spätestens ab der Christnacht auf eine winterliche Stimmung freuen.
Ein sibirischer Kaltluftvorstoß sorgt in diesen Tagen besonders an der Westseite Japans für starken Schneefall. An einigen Orten wurden sogar Allzeit-Rekorde gebrochen, wie etwa in Fujiwara, auf einer Seehöhe von etwa 700 m, mit 199 cm in nur 48 Stunden. In der Präfaktur Niigata gab es teils kein Durchkommen mehr, so stecken etwa auf der Kan’etsu Autobahn in der Mitte des Landes etwa 1000 Autos noch immer in den Schneemassen fest. Mittlerweile wurde hier der Einsatz der sog. Bodenselbstverteidigungsstreitkräfte angefordert.
#Snow is still falling at an alarming rate! Central #Japan has had 217cm (7.1feet) of snowfall in 72 hours, making it the all-time record. 1,000 cars have been stranded on a highway. Drivers stuck in the cars are in a dangerous situation. https://t.co/jZaRbk2DqP
Ursache für die extremen Schneemassen sind die sehr kalten Luftmassen aus Sibirien, welche beim Überströmen des vergleichsweise milden und überdurchschnittlich temperierten japanischen Meeres viel Feuchtigkeit aufnehmen. Diese Feuchtigkeit sorgt dann besonders im Weststau der Japanischen Alpen für intensiven Schneefall. Es handelt sich dabei um den selben Prozess, der etwa im Bereich der Großen Seen der USA für starken Schneefall sorgt. Während man in Amerika von „lake-effect snow“ spricht, handelt es sich in Japan eher um „sea-effect snow“. Dieser Effekt kann allgemein im Bereich von großen Seen oder Binnenmeeren auftreten: Voraussetzung dafür sind sehr kalte Luftmassen sowie eine ausreichend große, vergleichsweise milde Wasseroberfläche. Beispielsweise ist dieser Effekt gelegentlich auch an der Adria in Italien oder an der Südküste des Schwarzen Meeres in der Türkei zu beobachten.
Da die Meere im Zuge des Klimawandels tendenziell milder werden, sind vor allem im Frühwinter mancherorts besonders extreme Schneefallereignisse möglich – vorausgesetzt es kommt zu frühzeitigen arktischen Kaltluftausbrüchen, was in erster Linie im Umfeld der kontinentalen Regionen Kanadas und Sibiriens möglich ist. Auch innerhalb der Alpen kann der zunehmende Feuchtigkeitsgehalt der Luft aber zu Extremereignissen führen, wie etwa erst kürzlich in Osttirol und Oberkärnten. Weitere Details zu diesem Thema gibt es hier: Schnee und Klimawandel in den Alpen.
RECORD-BREAKING!! #Snow has been piling up at an unprecedented rate in #Japan. Fujiwara had 162cm (5.3feet) in 48hr. This is due to the combination of unseasonably cold Siberian air and unseasonably warm ocean temperatures. 150cm (4.9feet) is still possible into the next 48hr. pic.twitter.com/aTR6L7hGev
Heavy #snow has been falling across Japan and there’s more to come. Several snowfall records have been broken including Fujiwara which saw 176cm of snow in 48 hours, breaking the old record of 145cm from January 2010 pic.twitter.com/W7psxNqkT8
Der tropische Wirbelsturm namens YASA über dem Pazifik stellt den bislang stärksten Zyklon der Saison auf der Südhalbkugel dar. Am Mittwoch hat er mittlere Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreicht, was auf der amerikanischen Hurrikan-Skala einem Sturm der höchsten Kategorie 5 entspricht. Der Kern des Zyklons verlagert sich derzeit mit etwa 20 km/h in östliche bis südöstliche Richtung.
#Cyclone#Yasa continues to intensify and now has max winds of 160 mph – a Category 5 #hurricane equivalent on the Saffir-Simpson Scale. Yasa is the first Category 5 in the South Pacific (east of 135°E) in December since Zoe in 2002. pic.twitter.com/dRMLAD6pP7
Am heutigen Donnerstag wird der Zyklon unter leichter Abschwächung auf die Fidschi-Inseln treffen, dabei muss man besonders im südlichen Teil der Insel Vanua Leva (die zweitgrößte Insel des Südpazifik-Staats) allerdings weiterhin mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 240 km/h und Böen bis knapp 300 km/h rechnen. Dazu kommen extreme Regenmengen teils über 300 Liter pro Quadratmeter, sehr hohe Wellen und eine Sturmflut. Auf den Fidschi leben etwa 915.000 Menschen, davon etwa 130.000 auf Vanua Leva. Die Region gilt als Urlaubsparadies, nun droht allerdings eine Naturkatastrophe.
What a view! Severe Category 5-equivalent #cyclone#YASA from space. Tomorrow #YASA will strike #Fiji almost with full strength. @GDACS: „Tropical Cyclone YASA-20 can have a high humanitarian impact based on the maximum sustained wind speed, exposed population and vulnerability.“ pic.twitter.com/ueGlAgd6Yr
In den vergangenen Tagen gab es besonders im Südwesten Österreichs teils extreme Schneemengen, in Obertilliach wurden am Mittwoch bis zu 180 cm Schnee gemessen – ein neuer Rekord für den Monat Dezember. In manchen Orten wie etwa Döllach gab es innerhalb weniger Tage sogar die 8-fache Niederschlagsmenge, die normalerweise im gesamten Dezember zusammenkommt.
Auch sonst gab es im Bergland und teils auch im Flachland etwas Schnee. In manchen Medien wurde von „einem Winter wie damals“ berichtet und in sozialen Medien tauchte oft der Satz „es ist ja Dezember“ auf, um darauf hinzudeuten, dass alles normal sei. Doch wie beeinflusst der Klimawandel tatsächlich den Schnee in Österreich?
Klimawandel und Schnee
Der Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels erfolgt in den Alpen schneller als im globalen Durchschnitt, auf dem Sonnblick sind die Temperaturen etwa im letzten Jahrhundert um mehr als 1,5 Grad gestiegen. Dies wirkt sich auf die Schneefallgrenze aus, so hat die Anzahl an Tagen mit einer Schneedecke besonders in tiefen Lagen schon deutlich abgenommen. Die winterliche Nullgradgrenze ist in den letzten 50 Jahren im Mittel um etwa 250 m angestiegen. Dieser Trend wird sich fortsetzen, so wird die Nullgradgrenze wohl noch vor 2050 im Winter durchschnittlich über einer Seehöhe von 1000 m liegen. Dadurch nimmt die Länge des Winters ab, gemessen an der Anzahl von Tagen mit einer Schneedecke: Der Schnee kommt später und schmilzt früher. Etwa in Arosa in der Schweiz hat sich die Periode mit einer Schneedecke von mindestens 40 cm bereits von fünfeinhalb Monaten auf etwas mehr als drei Monate verkürzt. Studien aus der Schweiz zeigen, dass derzeit Lagen unterhalb von 1300 m davon besonders stark betroffen sind, zudem werden auch die Zeitfenster für künstliche Beschneiung in diesen Höhenlagen immer kürzer. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m gibt es dagegen keinen klaren Trend, da es hier auch bei einem mittleren Temperaturanstieg von 2 Grad immer noch kalt genug für Schneefall ist.
Besonders markant fällt die Abnahme an Tagen mit Schneedecke im Flachland auf: Immer häufiger ist es hier es eine Spur zu mild für Schneefall und wenn er mal liegen bleibt, ist er nach wenigen Tagen wieder weg. Der Wind lässt hier meist auch keine Niederschlagsabkühlung zu, wie es etwa in Osttirol oft der Fall ist. Eine internationale Studie hat neulich ergeben, dass die Zahl der Tage mit einer Schneedecke etwa in Wien oder München in weniger als 100 Jahren um etwa 30 Prozent abgenommen hat, und der Trend geht weiter bergab.
Extremereignisse
Markante Südstaulagen mit Italientiefs hat es schon immer gegeben, allerdings fällt die Häufung an Extremereignissen mit neuen Niederschlagsrekorden in den vergangenen Jahren deutlich auf, wie etwa im Jänner 2019 an der Alpennordseite oder im November 2019 und neuerlich im Dezember 2020 in den Südalpen. Die ehemaligen Ausnahmeereignisse werden langsam aber sicher zur Gewohnheit, ebenso wie es mit der Hitze im Sommer der Fall ist. Wie man bereits im vergangenen Winter gesehen kann, ist es allerdings auch möglich, dass im gesamten Rest des Winters nahezu kein Schnee mehr fällt.
Im Bild: Schneemassen im Raum Obertilliach.
Mehr Feuchtigkeit
Allgemein kann milde Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft, zudem sorgen die steigenden Wassertemperaturen rund um Mitteleuropa (Nordsee, Mittelmeer) bei Kaltluftvorstoßen für eine labile Schichtung der Luft, so gab es auch in den vergangenen Tagen von der Adria teils bis zu den Lienzer Dolomiten Gewitter. Besonders bei blockierten Wetterlagen kann es also vor allem von mittleren Höhenlagen aufwärts ergiebig schneien, zudem kann die Schneefallgrenze durch die Niederschlagsabkühlung auch im Einflussbereich relativ milder Luftmassen bis in windgeschützte Täler absinken. Sehr effektiv funktioniert dies dankt der Topographie in Osttirol und Oberkärnten, da hier einerseits die Adria als Feuchtequelle in ummittelbarer Nähe liegt und anderseits die Berge im Süden hoch genug sind, um die milde Luft in tiefen Lagen fern zu halten. Die Luftmasse ist bei solchen Ereignissen tatsächlich nicht besonders kühl: Vom Talboden bis über 1500 m hinauf liegt sie meist nahezu exakt bei 0 Grad.
Rekorde, die sprachlos machen.
St. Jakob im Defereggental (Osttirol, im Bild Nachbarort St. Veit):
In nur 3 Tagen (Freitag – Sonntag) 225 Liter/m²
Bisher nassester Dezember (Jahr 1960): 141 Liter/m²
(Im Ranking aller Monate übrigens derzeit Platz 7). pic.twitter.com/Q46xM4SGPH
Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass blockierte Wetterlagen – anders als in den vergangenen Jahren oft angenommen – im Winter nicht zunehmen. Allerdings verstärkt der Klimawandel tendenziell die Auswirkungen einer blockierten Wetterlage, wenn sie mal auftritt: Im Sommer wird etwa ein umfangreiches Hoch rasch zur Hitzewelle, im Winter sorgt dagegen ein blockiertes Tief in manchen Regionen aufgrund der zunehmenden absoluten Luftfeuchtigkeit immer häufiger für extreme Niederschlagsmengen. Da solche Lagen allerdings meist nur unregelmäßig alle paar Jahre auftreten, ist von einer hohen Variabilität auszugehen, weshalb der Trend in tiefen Lagen langsam, aber sicher im Mittel nach unten geht.
Tief YVONNE führt seit Dienstag sehr feuchte Luft nach Österreich. In Osttirol und Oberkärnten sind in den vergangenen Stunden neuerlich 40 bis 70 cm Schnee gefallen. Spitzenreiter ist der Ort Kötschach-Mauthen mit knapp 70 cm Neuschnee. Am Mittwochnachmittag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt aber langsam in den Nordosten des Landes und im Süden kommt es zu einer Wetterberuhigung.
Ort
24-Neuschnee bis Mittwoch, 10 Uhr
Gesamtschneehöhe
Kötschach-Mauthen (K)
68 cm
118 cm
Kornat (K)
54 cm
145 cm
Bad Bleiberg (K)
54 cm
66 cm
Obervellach (K)
47 cm
65 cm
Dellach (K)
47 cm
72 cm
Hermagor (K)
44 cm
54 cm
Lienz (T)
41 cm
76 cm
Obertilliach (T)
37 cm
179 cm
Wintersoll teils schon übertroffen
Zum Teil ist in Osttirol und Oberkärnten innerhalb von etwa einer Woche bereits mehr Regen bzw. Schnee gefallen, als normalerweise im gesamten Winter. In Döllach gab es bereits mehr als dreimal so viel Niederschlag, wie im langjährigen Mittel von Dezember bis einschließlich Februar zu erwarten ist.
Auch beim Schnee wurde das Wintersoll vielerorts schon erreicht, in Döllach etwa gab es bereits fast 1,5 Meter Neuschnee, im Schnitt fallen hier im Dezember, Jänner und Februar 91 cm.
Ort
Neuschneesumme im Dezember 2020 (eine Messung täglich)
Mittlerer Neuschnee von Dez. bis Feb.
Döllach
139 cm
91 cm
Lienz
88 cm
71 cm
Dellach
80 cm
78 cm
Am Mittwochnachmittag bzw. -abend verschiebt sich der Niederschlagsschwerpunkt vom Süden allmählich in den Nordosten des Landes. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf 500 bis 300 m ab. Am abend und in der Nacht schneit es besonders in der östlichen Obersteiermark, am Alpenostrand bzw. im Semmering-Wechsel-Gebiet zeitweise kräftig, in Lagen ab etwa 600 m kündigen sich hier 15 bis 20 cm Neuschnee an.
Ruhiges Wetter in Sicht
Am Donnerstag fällt im Osten und Nordosten anfangs noch verbreitet Regen bzw. oberhalb von 300 bis 500 m Schnee, im Tagesverlauf lässt der Niederschlag aber nach. Im Süden und Westen bleibt es bereits trocken und mitunter kommt im westlichen Bergland die Sonne zum Vorschein. Der Freitag bringt in den Niederungen zähen Nebel oder Hochnebel, in den Nordalpen scheint dagegen zeitweise die Sonne. Am Wochenende zieht an der Alpennordseite dann eine schwache Störung durch, diese bringt aber nur im Bergland ein wenig Schnee, wobei die Schneefallgrenze aus Westen gegen 600 bis 1000 m ansteigt. Die Temperaturen ändern sich kaum und erreichen bis zu 5 Grad, am Sonntag im Südosten bei etwas Sonnenschein auch 7 Grad.
Österreich liegt derzeit unter dem Einfluss einer südlichen Höhenströmung und im Laufe des Dienstags greift aus Süden ein weiteres Mittelmeertief namens YVONNE auf den Alpenraum über und am Mittwoch gerät dann das gesamte Land unter Tiefdruckeinfluss. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt zunächst in Osttirol und Kärnten, im Laufe des Mittwochs verlagert er sich dann vom Süden in den Osten des Landes.
Starker Schneefall
In diesen Stunden beginnt es im Süden verbreitet zu schneien und ab dem Nachmittag muss man in Osttirol und Oberkärnten wieder mit kräftigem Schneefall rechnen. In der Nacht lässt die Intensität nur langsam nach und bis etwa Mittwochmittag muss man weiterhin mit Schneefall rechnen. Die Schneefallgrenze liegt meist in den Tälern, nur in Unterkärnten bzw. im Grazer Becken und in der Südsteiermark fällt in tiefen Lagen zunächst Regen. Bis Mittwochnachmittag kommen im südlichen Osttirol und in Oberkärnten verbreitet 40 bis 60, im Lesachtal auch 70 cm Neuschnee dazu. Von Spittal bis Villach zeichnen sich dagegen 10 bis 15 cm nasser Schnee ab, in der Nacht sind dann auch in Unterkärnten ein paar Zentimeter zu erwarten.
Die Schneebruchgefahr bleibt erhöht, zudem muss man weiterhin mit einigen Straßensperren rechnen, zumal die Lawinengefahr in Osttirol und Oberkärnten groß ist (4 auf der 5-stufigen Skala).
Am Mittwoch im Bergland winterlich
In der Nacht auf Mittwoch greift leichter bis mäßiger Schneefall auch auf den Westen über und am Mittwoch selbst verlagert sich der Schwerpunkt von Süden mehr nach Oberösterreich und die Steiermark. An der Alpennordseite gibt es oberhalb von 600 bis 700 m verbreitet 5 bis 10, am Alpenhauptkamm auch 15 cm Neuschnee, aber auch im Grazer Becken kann sich mitunter eine dünne Schneedecke ausbilden. Ab dem Nachmittag liegt der Schwerpunkt dann im Osten des Landes, wobei die Schneefallgrenze abseits der Alpen um etwa 400 bis 500 m liegt. Besonders im Semmering-Gebiet und in der östlichen Obersteiermark schneit es zeitweise kräftig, hier gibt es oberhalb von etwa 700 m gut 20 cm Schnee.
Auch im Waldviertel und im Wienerwald ist aber etwas Nassschnee in Sicht, so muss man etwa auf der Außenring-Autobahn am späten Abend mit winterlichen Bedingungen rechnen. In Wien bleibt es dagegen eine Spur zu mild für Schnee, nur in höheren Lagen der westlichen Außenbezirke ist etwas Schneeregen oder Nassschnee in Sicht.
Ab Donnerstag stellt sich dann eine nachhaltige Wetterberuhigung ein und derzeit sind keine weiteren, großen Niederschlagsereignisse in Sicht.
Das Zusammenspiel aus kühler Luft in der Höhe und dem vergleichsweise milden Wasser sorgt vor allem im Herbst im Mittelmeerraum für teils heftige Gewitter. Im Winter verlagert sich der Schwerpunkt dann tendenziell ins südliche bis südöstliche Mittelmeer (siehe auch Unwettersaison im Mittelmeer), aber auch im nördlichen Mittelmeerraum kann es manchmal noch zu Gewittern kommen.
Wasserhose und Tornado
Ein Höhentrog hat am Montag über der nördlichen Adria für günstige Bedingungen für Gewitter gesorgt. Über dem Golf von Triest wurde bereits gegen Mittag eine Wasserhose gesichtet:
Die Wasserhose war allerdings nur ein Vorgeschmack auf den Abend, als ein Superzellengewitter mit Hagel, Starkregen und kräftigen Windböen auf die Küste zwischen Piran und Triest getroffen ist. Im Hafen von Triest wurde dabei eine weitere Wasserhose beobachtet, die vermutlich als Tornado im Hafen auch auf Land getroffen ist.
😮 Trst, 7. 12. 2020! Močna supercelična nevihta, ki je pripotovala iz smeri severnega Jadrana, preko Savudrije in slovenske obale proti Trstu, je v bližini Trsta postregla s čisto pravim Tornadom!
Am Freitag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefs namens VIRPY mit Kern über England. Auf den Bergen kommt dabei eine stürmische Südströmung auf und südlich des Alpenhauptkamms setzt ab Freitagabend intensiver Niederschlag ein, der bis zum späten Sonntagabend anhält. In Osttirol und Oberkärnten sowie direkt am Alpenhauptkamm kommen enorme Niederschlagsmengen zusammen, was an die Ereignisse von November 2019 erinnert.
Am Freitag Föhnsturm
Am Freitag kommt an der gesamten Alpennordseite stürmischer Südföhn auf, der in einigen Tälern teils schwere Sturmböen von 70 bis 90, lokal auch 100 km/h km/h bringt. Bei zeitweiligem Sonnenschein steigen die Temperaturen dabei auf bis zu 14 Grad an. Am Nachmittag geht der Föhn westlich von Innsbruck zu Ende, gleichzeitig setzt in Osttirol und Oberkärnten Schneefall ein. In der Nacht auf Samstag fällt dieser zunehmend intensiv aus.
Gewittriger Starkschneefall
Am Samstag und Sonntag sorgt ein Randtief über Norditalien für intensiven und teils auch gewittrig durchsetzten Schneefall in Osttirol und Oberkärnten. Die Schneefallgrenze liegt in Osttirol weiterhin in den Tälern, der Schnee wird in tiefen Lagen aber immer feuchter. Am Sonntag mischt sich unterhalb von etwa 1000 m zeitweise auch Regen dazu. In Unterkärnten stiegt die Schneefallgrenze dagegen bereits am Samstag gegen 1000 bis 1500 m an. In den östlichen Nordalpen und im Osten bleibt es dagegen föhnig mit Temperaturen bis zu 12 Grad.
Etwas Schnee im Westen
Am Alpenhauptkamm schneit es ebenfalls ergiebig und etwas Neuschnee ist mit Ankunft einer Kaltfront auch in Vorarlberg und Nordtirol zu erwarten. Im Pinz- und Pongau kündigen sich dagegen vor allem im Bereich der Tauern große Regenmengen an. Die Schneefallgrenze liegt an der Alpennordseite zwischen den Tallagen in Vorarlberg und gut 1500 m im Pongau.
Ergiebige Mengen
In Summe sind von Freitagabend bis Sonntagabend in Osttirol und Oberkärnten 250 bis 350 Liter pro Quadratmeter zu erwarten, was etwa dem 6-fachen, durchschnittlichen Dezemberniederschlag entspricht. . Auf den Bergen kommen dabei mehr als 2 Meter Neuschnee zusammen, was im Zusammenspiel mit kräftigem Wind zu einer großen Lawinengefahr führt. Auch in den Tälern ist in Osttirol und im westlichen Oberkärnten aber teils mehr als 1 Meter Neuschnee zu erwarten. Durch den zunehmend nassen Schnee muss man allerdings mit einer zunehmenden Schneebruchgefahr rechnen. Besonders am Sonntag steigt zudem in Oberkärnten sowie in den Salzburger Tauerntälern auch die Gefahr von lokalen Überflutungen und Hangrutschungen an. Erst Sonntagnacht ist eine Wetterberuhigung zu erwarten.
In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Im Donauraum und im Klagenfurter Becken gab es im Mittel etwa an jedem zweiten Tag keine einzige Minute Sonnenschein. Ganz anders sieht es im Bergland aus, so konnte man etwa auf der Villacher Alpe mit 190 Sonnenstunden fast viermal so viel Sonnenschein wie in Klagenfurt genießen.
Am Samstag noch kaum Änderungen
Am Samstag überwiegt noch der Hochdruckeinfluss, somit setzt sich das oft nebelig-trübe Novemberwetter in den Niederungen und in den südlichen Becken fort. Besonders im Osten fällt im Tagesverlauf stellenweise auch etwas Nieselregen oder Schneegriesel und die Nebelobergrenze steigt auf über 1000 m an. Inneralpin und vor allem auf den Bergen einmal mehr strahlenden Sonnenschein. Die Temperaturen erreichen -1 bis +9 Grad mit den höchsten Werte im westlichen Bergland.
Tief TANJA bringt kontinentale Luft
Ein Tief über Russland namens TANJA führt am ersten Advent aus Nordosten kalte Luftmassen kontinentalen Ursprungs in den Osten des Landes. Im Norden und Osten kommt dabei wieder zeitweise die Sonne zum Vorschein, während sich am Alpenrand vom Rheintal bis in den Flachgau sowie im Süden weiterhin zäher Hochnebel hält. Die Obergrenze steigt weiter an, somit werden hier mehr Tallagen als zuletzt mit dem Nebel geflutet. Die Temperaturen gehen vor allem in den Nordalpen zurück und erreichen maximal -1 bis +6 Grad mit den mildesten Werten in höheren Tallagen südlich der Tauern.
Zunehmender Tiefdruckeinfluss
Der Montag bringt wenig Änderungen, am Dienstag gerät Mitteleuropa aber zunehmend unter Tiefdruckeinfluss und im Tagesverlauf ziehen im gesamten Land Wolken auf. Nach derzeitigem Stand zeichnet sich an der Alpennordseite auch etwas Schneefall bzw. in tiefsten Lagen wie am Bodensee vorübergehend auch Schneeregen ab. Vorerst trocken bleibt es im Süden, zur Wochenmitte nimmt der Tiefdruckeinfluss aber auch hier zu. Die Chancen auf Schneefall steigen somit selbst in tiefen Lagen an.
In den vergangenen 24 Stunden haben kalte Luftmassen arktischen Ursprungs Österreich erfasst, so wurden im Hochgebirge wie etwa am Brunnenkogel oder auf der Adlersruhe Temperaturen bis -19 Grad gemessen. Auch in den Tallagen gab es in der Nacht auf Samstag aber Frost, der kälteste bewohnte Ort war Lech am Arlberg mit -13 Grad. Im zentralen und östlichen Bergland haben Restwolken und Wind allerdings eine nennenswerte Abkühlung verhindert und örtlich verlief die Nacht im Wiener Becken sowie im Burgenland auch frostfrei.
Eisige Nacht
In der Nacht auf Sonntag herrschen auch in der Osthälfte sehr gute Bedingungen für eine starke Abkühlung:
Keine Wolken
Höchstens schwacher Wind
Trockene, kühle Luftmasse
In den Hochtälern gibt es mancherorts auch eine geschlossene Schneedecke, ein Faktor der die nächtliche Abkühlung zusätzlich verstärkt. Somit ist kommende Nacht erstmals in der Saison im gesamten Land mit Frost zu rechnen, wobei es in den Alpen verbreitet mäßigen und gebietsweise auch strengen Frost gibt. Im Westen des Landes wird es allerdings nicht mehr ganz so kalt wie noch in der Nacht zuvor, da hier ein paar hochliegende Wolken durchziehen.
Die Kältepole liegen kommende Nacht im zentralen Bergland vom Lungau bis zum Ausseerland, wo in manchen Tallagen mit strengem Frost zwischen -13 und -10 Grad zu rechnen ist, auch sonst gibt es aber verbreitet Tiefstwerte zwischen -4 und -9 Grad. Erstmals in diesem Herbst ist zudem auch in der Wiener Innenstadt mit Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zu rechnen. Frostfrei bleibt es lediglich auf manchen Bergen im Westen des Landes, da hier in der Höhe bereits zunehmend milde Luftmassen eintreffen.
Hoch THODO hat am Mittwoch in weiten Teilen des Landes für strahlend sonniges Herbstwetter gesorgt, nur in Unterkärnten gab es einmal mehr beständigen Hochnebel. Die Karte mit der heutigen Anzahl an Sonnenstunden findet ihr hier.
Kaltlufteinbruch
Am Donnerstag lässt der Hochdruckeinfluss nach und im Tagesverlauf erfasst die Kaltfront des Skandinavientiefs Ex-ETA den Alpenraum. In der Nacht folgt bereits eine weitere Kaltfront eines Randtiefs und kalte Luftmassen arktischen Ursprungs erfassen Österreich. Die Schneefallgrenze sinkt am Donnerstagabend in den Nordalpen gegen 1100 bis 900 m ab und am Freitagmorgen schließlich gegen 600 m. Besonders in höheren Tallagen der Nordalpen kommen dabei 5 bis 10, im Arlberggebiet auch 15 cm Neuschnee zusammen.
Stürmische Böen
Am Donnerstag weht besonders im östlichen Flachland zunächst noch mäßiger Wind aus südlicher Richtung, im Tagesverlauf kommt im Grenzbereich zu Bayern allerdings lebhafter Westwind auf. Am Abend frischt auch im Donauraum kräftiger West- bis Nordwestwind auf, dabei sind besonders vom Mostviertel bis ins Wiener Becken sowie später auch im Seewinkel und in manchen Nordföhntälern stürmische Böen zwischen 60 und 70, in exponierten Lagen auch 80 km/h zu erwarten.
Die Temperaturen gehen am Wochenende spürbar zurück: Während am Donnerstag noch 7 bis 14, lokal auch 15 Grad erreicht werden, liegen die Höchstwerte am Freitag nur noch zwischen 1 Grad in den Nordalpen und 9 Grad bei föhnigem Nordwind im Süden des Landes.
An dem Wochenende erfassen dann von Westen her wieder mildere Luftmassen das Land, somit geht es mit den Temperaturen ab Sonntag langsam wieder bergauf. In den Nächten zeichnet sich allerdings verbreitet Frost ab, in der Nacht auf Samstag ist in den Hochtälern im Westen lokal auch strenger Frost um -10 Grad in Sicht.
In weiten Teilen Mitteleuropas war der November bislang durch außergewöhnlich viele Hochdrucklagen mit sonnigem und mildem Wetter in den Bergen sowie viel Nebel im Flachland geprägt. Die erste Novemberhälfte war auf den Bergen mehr als 5 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel. Im Flachland liegen die Abweichungen aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen dagegen meist zwischen 1 und 2 Grad, besonders im Murtal war der Monat örtlich sogar durchschnittlich.
Die erste Monatshälfte war zudem deutlich zu trocken, in weiten Teilen des Landes gab es weniger als 10% der üblichen Niederschlagsmenge. Stellenweise wie etwa im Hochpustertal oder in Nauders gab es noch gar keinen messbaren Niederschlag.
Maskierte Kaltfront zu Wochenbeginn
Am Montag zieht die Kaltfront von Tief ROSWITHA über Österreich hinweg. Zunächst regnet es vor allem an der Alpennordseite zeitweise, ab Mittag verlagert sich der Schwerpunkt dann in den Süden und Südosten des Landes. Die größten Mengen sind im Bereich der Karawanken zu erwarten, Schnee fällt nur oberhalb von knapp 1500 m. Auf den Bergen kühlt es spürbar ab, in den Niederungen wird es dagegen bei auffrischendem Westwind mit bis zu 12 Grad etwas milder als zuletzt, da hier die kalte Luft der Inversionswetterlage ausgeräumt wird. Meteorologen sprechen bei solchen Lagen auch von einer maskierten Kaltfront, da nur in der Höhe eine Abkühlung stattfindet. Dieses Phänomen ist typisch für den Winter, wenn eine Kaltfront mit gemäßigter Atlantikluft eine vorgelagerte Warmluftmasse über Land wegräumt, in der sich am Boden eine flache interne Kaltluftschicht gebildet hat.
Neues Hoch zur Wochenmitte
Ab Dienstag gerät Österreich allmählich unter den Einfluss von Hoch THODO. Zunächst überwiegen an der Alpennordseite zwar noch die Wolken, von Vorarlberg bis Oberkärnten sowie im Osten und Südosten lockern die Wolken aber immer häufiger auf und die Temperaturen erreichen 6 bis 14 Grad. Am Mittwoch und Donnerstag scheint dann verbreitet die Sonne, nur in den südlichen Becken sowie teils auch im Osten breitet sich gebietsweise wieder Hochnebel aus. Die Höchstwerte liegen zwischen 7 Grad im Klagenfurter Becken sowie im Waldviertel und 15 Grad in den westlichen Nordalpen.
Kaltfront in Sicht
Am Donnerstagabend zieht aus Westen eine weitere Kaltfront auf, welche nach derzeitigem Stand am kommenden Wochenende im ganzen Land für eine spürbare Abkühlung sorgen wird. Die Temperaturen kommen dann nirgendwo mehr über die 10-Grad-Marke hinaus und im Bergland steigen auch die Chancen für etwas Neuschnee an.
Der Höhepunkt der atlantischen Hurrikansaison findet im Mittel im September statt, die Aktivität lässt heuer aber selbst im November kaum nach. Am Sonntag trifft der tropische Sturm THETA unter Abschwächung auf Madeira, wie berichteten darüber bereits hier. Er sorgt dort bis einschließlich Montag für starken Südwind mit stürmischen Böen in exponierten Lagen sowie für teils gewittrig durchsetzten Regen. Mittlerweile hat sich über dem Karibischen Meer allerdings schon der 30. tropische Sturm der Saison gebildet: Der Rekordsturm IOTA verstärkt sich aktuell rasch zu einem Hurrikan und wird zu Wochenbeginn zum Major Hurricane, also zu einem starken Hurrikan der Kategorie 3 oder höher.
A look at Hurricane #Iota this morning. Good outflow all around. Environment pristine for rapid intensification today and tomorrow. pic.twitter.com/h1ZS6Az3wf
Der Hurrikan zieht derzeit mit etwa 7 km/h in westliche Richtung und weist im Kern mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 120 km/h auf. In den kommenden Stunden wird er sich über dem etwa 29 Grad warmen Wasser des Karibischen Meeres allerdings weiter verstärken und zu Wochenbeginn zu einem Hurrikan der Kategorie 3 mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 200 km/h heranwachsen. Voraussichtlich Montagnacht wird er dann auf Nicaragua und Honduras treffen, wo neben Orkanböen auch Regenmengen von teils über 300 Liter pro Quadratmeter zu erwarten sind. Es ist zu befürchten, dass die Auswirkungen zusätzlich verschärft werden, da in diesen Regionen erst am 3. November der Hurrikan ETA auf Land getroffen ist. In Mittelamerika waren die Überflutungen und Vermurungen dabei für mindestens 150 Todesopfer verantwortlich.
Der November 2022 war bislang ähnlich wie der Oktober außergewöhnlich mild und leicht zu trocken. Was aber heuer am meisten fehlt, ist eine ordentliche Schneedecke in mittleren/hohen Lagen. Aufgrund der äußerst milden Witterung blieben feste Niederschläge unterhalb von 1500 m Mangelware. In den Südalpen liegt momentan sogar auf rund 2000 m kaum Schnee. Ganz anders sah es hingegen vor drei Jahren!
2019: Italientiefs am laufenden Band
Vor einem Jahr präsentierte sich das Wetter völlig gegensätzlich zu heuer. Bereits zu Monatsbeginn etablierte sich über Westeuropa ein umfangreiches Tiefdruckgebiet und in weiterer Folge gelangten wiederholt kühle Luftmassen bis in den Mittelmeerraum. Dort bildeten sich kräftige Italientiefs, welche extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen lenkten. Die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem in Osttirol und Kärnten sowie am Alpenhauptkamm.
Extrem nass
In Summe kam im November 2019 besonders in Osttirol und Oberkärnten die drei- bis vierfache mittlere Monatsniederschlag zusammen und auch am Alpenhauptkamm und im Südosten gab es vielerorts mehr als doppelt soviel Niederschlags wie üblich. Knapp unterhalb vom Plöckenpass in den Karnischen Alpen wurden sogar über 1000 Liter pro Quadratmeter Niederschlag gemessen! Am Loibl wurden 741 Liter pro Quadratmeter verzeichnet und in Kötschach-Mauthen 616. Für einige Stationen war es sogar der nasseste Monat der jeweiligen Messgeschichte, wie etwa Spittal an der Drau, Mallnitz, Millstatt, Lienz oder auch Weißensee. Die großen Wassermengen sorgten für Hochwasser etwa an der Gurk sowie für viele Schäden durch Hangrutschungen und Muren.
Aktuell haben wir im Süden mit Hochwasser, starkem Schneefall und Murenabgängen zu kämpfen. Unsere KollegInnen und die Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, damit wir euch bald wieder sicher an euer Ziel bringen können – ein großes DANKE geht an alle helfenden Hände! 💪❤️ pic.twitter.com/jXekLPcUiK
Auf den Bergen gab es in diesen Regionen ungewöhnlich viel Schnee, stellenweise lag auf den Bergen bereits fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters Ende Februar hat. In den Südalpen wurden neue Rekorde aufgestellt, am Zettersfeld wurde der alte Rekord um fast 70 cm übertroffen und selbst in Lienz gab es mit rund 66 cm Neuschnee 3,5-mal mehr Neuschnee als im Mittel. In manchen Hochtälern in Osttirol wie in St. Jakob im Defereggental wurden in Summe knapp 2 Meter Neuschnee verzeichnet.
Zum Vergleich: Heuer liegt die maximale Schneehöhe am Zettersfeld bei 3 cm und es ist momentan schneefrei:
Der Lawinenwarndienst musste kurzfristig mit der Erstellung von Lageberichten beginnen, so wurde am 16. November beim ersten Bericht gleich Lawinenwarnstufe 4 für ganz Süd- und Osttirol ausgegeben. Manche Lawinen erreichten sogar höhere Ortschaften wie etwa Prägraten am Grossvenediger oder Martell in Südtirol. Durch den oft nassen Schnee kam es zudem zu Schneebruch und etlichen Stromausfällen.
Die aktuelle Hurrikan-Saison auf dem Atlantik ist außergewöhnlich aktiv, so gab es seit Beobachtungsbeginn noch nie so viele tropische Stürme wie heuer. Der bisherige Rekordhalter war das Jahr 2005 mit 28 tropischen Stürmen, mittlerweile ist über dem Nordatlantik aber schon der 29. Sturm der Saison unterwegs und sogar der 30. könnte bald über dem Karibischen Meer entstehen. Während die ersten 21 davon vordefinierte Namen vom National Hurricane Center erhalten haben, wird seit dem 22. das griechische Alphabet verwendet. Erstmals in der Geschichte wird also derzeit der Name THETA verwendet. Der nächste Name für den 30. Sturm wird dann IOTA.
With the formation of Theta (the 29th named storm, and 8th Greek letter used), the 2020 Atlantic Hurricane Season sets a new record for most storms in a year, beating 2005. pic.twitter.com/uwEWA7bOEj
Der Kern des tropische Sturms THETA liegt derzeit knapp 800 km südlich der Azoren und verlagert sich mit etwa 20 km/h in östliche Richtung. Im Kern herrschen mittlere Windgeschwindigkeiten von etwa 100 km/h mit Böen teils in Orkanstärke. Der Sturm nimmt damit langsam, aber sicher Kurs auf die Insel Madeira, erst zu Beginn der kommenden Woche deuten die Modelle etwa 250 km westlich der Insel auf einen Kurswechsel nach Norden hin. Damit sollte der Kern des Tiefs unter Abschwächung westlich der portugiesischen Insel vorbeiziehen.
Madeira mit Streifschuss?
Die Modelle sind derzeit noch sehr unsicher, je nachdem wie nahe der Tiefkern an Madeira vorbeizieht, kann es auch auf der Insel noch zu Sturmböen und gewittrigem Starkregen kommen, zudem muss man an der Südküste mit einem hohen Wellengang rechnen. Sollte der Kern weiter westlich als wie etwa derzeit von ICON berechnet vorbeiziehen, wären die Auswirkungen dagegen gering.
Im weiteren Verlauf zieht das Tief dann kommende Woche unter weiterer Abschwächung über den immer kühleren Gewässern nördlich von Madeira in Richtung Portugal. Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass die Reste des Tiefs das Festland erreichen, laut den meisten Modellen löst es sich allerdings unter dem Einfluss von trockener Luft noch über dem Ostatlantik langsam auf.
Österreich liegt seit mehreren Tagen unter Hochdruckeinfluss und eine nennenswerte Änderung ist nicht in Sicht. Während Hoch RAMESH mit Kern über Mitteleuropa am Wochenende allerdings vielerorts noch für sonniges Herbstwetter gesorgt hat, liegt der Kern vom nachfolgenden Hoch SCOTT nun über Osteuropa. Diese Position sorgt in Österreich für eine schwache, südöstliche Strömung, die im Flachland verbreitet zähen Hochnebel verursacht.
Milder November
Der November hat in Österreich sehr mild begonnen: Besonders im Gebirge, wo der Oktober etwas zu kühl ausgefallen war, lagen die Temperaturen in der erste Woche meist 5 bis 6 Grad über dem klimatologischen Mittel. Zumindest bis zur Monatsmitte ist auch weiterhin mit ungewöhnlich hohen Temperaturen zu rechnen: Bei viel Sonnenschein erreichen die Höchstwerte bis zu 14 Grad im Westen. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist nahezu kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.
Inversionswetterlage
Während der Herbst sich in den Alpen von seiner goldenen Seite zeigt, hat sich seit Sonntag im Flachland eine Inversionswetterlage etabliert und die Temperaturen liegen im Donauraum sowie im östlichen und südöstlichen Flachland nun knapp unterhalb des jahreszeitlichen Mittels. Die Höchstwerte kommen hier kaum über 8 Grad hinaus. Um dem Nebel zu entkommen muss man im Osten und Südosten Österreichs auf über 1000 m steigen, da die Nebelobergrenze in den kommenden Tagen noch etwas nach oben wandert. In der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss vorübergehend nach und von Westen her ziehen ein paar Wolken durch. Zum Wochenende hin etabliert sich aber das nächste Hoch über Europa, somit stehen Nebel und Hochnebel weiterhin an der Tagesordnung.
Hintergrundwissen
Allgemein spricht man bei einer horizontalen Sichtweite von unter einem Kilometer von Nebel. Er besteht aus kondensiertem Wasserdampf in bodennahen Luftschichten. Nebel entsteht durch einen Rückgang der Temperatur bis zum sogenannten Taupunkt oder durch eine Zunahme des Wasserdampfes etwas durch Verdunstung. Manchmal kann zudem auch die Mischung von feuchtwarmer und kalter Luft zu Nebel führen.
In Österreich treten vor allem die ersten beiden Fälle häufig auf: Strahlungsnebel bildet sich typischerweise nachts in Tal- und Beckenlagen, orographischer Nebel ist hingegen in Ostösterreich typisch: Das Gelände steigt von der Pannonischen Tiefebene in Ungarn bis zum Alpenostrand sowie zum hügeligen Wald- und Weinviertel in Österreich an, wodurch die Luft bei Südostanströmung sanft, aber stetig angehoben wird. Kondensation und in weiterer Folge Nebel ist die Konsequenz. Wenn die Wolkenschicht nicht direkt am Boden aufliegt und die horizontale Sicht über einem Kilometer liegt, spricht man von Hochnebel.
Hoch RAMESH wird zu Wochenbeginn durch Hoch SCOTT ersetzt und die Inversionswetterlage in Österreich setzt sich fort. Während es in den Niederungen herbstlich kühl bleibt, gibt es im Bergland goldenes Herbstwetter mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen. Am Sonntag wurde etwa die höchste Temperatur mit 15,9 Grad in Reutte gemessen, während in Enns oder Amstetten nur 3 Grad erreicht wurden.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Sonnenscheindauer: Während auf den Bergen wie etwa der Schmittenhöhe oder der Hohen Wand rund 9 Stunden verzeichnet wurden, gab es in weiten Teilen des Donauraums keine einzige Minute Sonnenschein.
Grau in grau
In den kommenden Tagen sind wenig Änderungen in Sicht, somit muss man im Flachland bis auf Weiteres mit zähem Nebel oder Hochnebel rechnen. Im Vergleich zu heute steigt die Obergrenze der Wolkendecke zudem gegen 800, am Dienstag im Osten und Südosten auch auf über 1000 m an, somit bleibt es auch direkt am Alpenrand oft grau in grau. In den Alpen scheint dagegen verbreitet die Sonne und die Temperaturen liegen bei Höchstwerte bis zu 15 Grad deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel. Selbst in Lagen um 2000 Meter Höhe ist kein Frost in Sicht, so bleiben die Temperaturen etwa am Patscherkofel oder auf der Schmittenhöhe durchgehend über dem Gefrierpunkt.
Hoch RAMESH sorgt derzeit für sehr trockene Luft auf den Bergen, somit kann man hier eine ausgezeichnete Fernsicht genießen. Von exponierten Bergen kann man dann nicht selten über 150 km entfernte Gipfel erblicken, manchmal auch über 200 km. Bei perfekten Bedingungen ist es etwa möglich von der Villacher Alpe aus die Wildspitze in den Ötztaler Alpen zu erspähen oder auch vom Bayerischen Wald aus den Großglockner (etwa 215 km).
Erdkrümmung
Die maximal mögliche Fernsicht hängt in erster Linie von der Erdkrümmung ab, so entfernt sich der sichtbare Horizont mit zunehmender Beobachtungshöhe. Beispielsweise liegt der Horizont für einen stehenden Menschen am Strand in einer Entfernung von etwa 5 Kilometern, während er von einer hundert Meter hohen Klippe schon 39 Kilometer entfernt liegt. Von einem Flugzeug in 10 Kilometern Höhe sind es dann sogar 360 Kilometer.
Atmosphärische Refraktion
Neben der Erdkrümmung spielt auch die unterschiedliche Dichte der Luft in Abhängigkeit von der Höhe eine Rolle. Dies führt nämlich zu einer Änderung des Brechungsindexes der Luft entlang des Strahlverlaufs und bewirkt eine bogenförmige Krümmung des Strahls. Dadurch können entfernte Gegenstände höher erscheinen, als sie tatsächlich sind, weshalb die horizontale Sichtweite etwas erhöht werden kann. Ein Spezialfall davon ist die astronomische Refraktion, die dazu führt, dass der obere Rand der Sonne sichtbar wird, obwohl er sich tatsächlich noch knapp unterhalb des Horizonts befindet. Bei wolkenlosem Himmel ist die Sonne also schon ein paar Minuten vor dem tatsächlichen Sonnenaufgang zu sehen.
300 km und mehr
Innerhalb der Alpen kann man bei perfekten Bedingungen an manchen Standorten sogar 300 km weit sehen, sofern keine anderen Berge im Weg sind. Beispielsweise kann man von den Ligurischen Alpen über die Po-Ebene hinweg bis zu den Südalpen in Italien blicken: Auf manchen Bildern etwa von der Cima Durand sieht man sogar den 304 km entfernten Monte Adamello. Im Extremfall kann man bei perfektem Kontrast kurzzeitig sogar über 400 km weit sehen, wie auf dem folgenden Bild vom Pic de Finestrelles (2826 m) in den Pyrenäen östlich von Andorra mit Blick bis zu den französischen Alpen.
Die beste Fernsicht gibt es meist zur Dämmerung bei herbstlichen oder winterlichen Inversionswetterlagen. Dazu sind exponierte, hohe Berge am Rande eines Gebirges besonders geeignet, wenn man von dort aus über eine Ebene hinweg zu einem anderen Gebirge blicken kann. Ein paar Bilder vom Schneeberg aus 270 km Entfernung gibt es hier.
Hochdruckwetter und die trockene Luft machen es möglich. Unglaubliche Aufnahmen aus den Westkarpaten (Slowakei). 285 km Sichtweite dieser Tage vom Gipfel des Ostredok bis Schneeberg und Rax… https://t.co/aBZx1IzJ2C
Österreich liegt derzeit unter Hochdruckeinfluss und besonders in den Bergen kann man nahezu ungetrübten Sonnenschein genießen. Während es normalerweise mit zunehmender Höhe immer kälter wird, sammelt sich bei einer herbstlichen Hochdrucklage die vergleichsweise schwere Kaltluft aber in den Tälern und Niederungen, sodass sich die übliche Temperaturschichtung in einem bestimmten Niveau umkehrt. Die höchsten Temperaturen werden knapp oberhalb dieses Niveaus erreicht, was etwa am Samstag in sonnigen Lagen um etwa 900 m Höhe der Fall ist. Dank der Subsidenz der Luft im Kern des Hochdruckgebiets kann man zudem eine ausgezeichnete Fernsicht genießen.
Kaltluftproduktion
Aufgrund der von der Erde emittierten, langwelligen Strahlung kühlt sich der Boden und damit auch die Luft in den unteren Luftschichten wesentlich schneller ab, als die Luftmassen in der Höhe. Bevorzugt in Tal- und Beckenlagen entstehen dabei sogenannte Kaltluftseen, die beim niedrigen Sonnenstand im Herbst und Winter auch tagsüber bestehen bleiben. Tatsächlich kühlt sich die bodennahe Luft bei beständigen Inversionswetterlagen im Winter sogar langsam weiter ab, die Kaltluft wird also an Ort und Stelle produziert. Dieser Prozess ist besonders effektiv, wenn am Boden Schnee liegt und der Hochnebel in den Nächten vorübergehend auflockert.
Nebelmeer
Bei einer ausgeprägten Inversionswetterlage ist der Übergang von Warm- zu Kaltluft meist sehr scharf. An der Grenze der beiden unterschiedlichen Luftmassen bilden sich oft Wolken, in den Wetterberichten ist dann von Hochnebel die Rede. Aber auch ohne Wolkenschicht ist es unterhalb der Inversion häufig dunstig, denn durch die fehlende Durchmischung mit der oberen Atmosphäre sammeln sich Schadstoffe langsam an und die Sicht ist getrübt. Eine beständige Inversionswetterlage führt daher auch zu einer schlechten Luftqualität.
Ab Sonntag im Osten viel Nebel
Am Freitag gibt es den meisten Hochnebel aufgrund der nordöstlichen Strömung vor allem entlang der westlichen Nordalpen im Grenzbereich zu Bayern. Am Wochenende dreht die Strömung allerdings auf Südost: Nach einem verbreitet sonnigen Samstag verlagert sich somit der Nebelschwerpunkt ab Sonntag in den Osten Österreichs, besonders im Wald- und Weinviertel bleibt es dann oft ganztags trüb. Zu Wochenbeginn fällt im Osten und Südosten dann bei beständigem Hochnebel stellenweise auch ein wenig Nieselregen. Die Nebelobergrenze liegt am Wochenende bei 600 bis 800 m und steigt zu Wochenbeginn auf rund 1000 m an.
Barometer
In der Regel verbindet man tiefen Luftdruck mit schlechtem Wetter und hohen Luftdruck mit schönem Wetter. Besonders im Winterhalbjahr ist dies allerdings irreführend, da sich das Wetter in den Niederungen bei Hochdrucklagen oft grau in grau zeigt. Paradoxerweise gibt es im Winter meist sogar bei Tiefdruckeinfluss die besten Chancen auf Sonnenschein im Flachland, so kommt etwa im Osten Österreichs vor allem nach Durchzug von Kaltfronten bei lebhaftem Westwind häufig die Sonne zum Vorschein. Die Wetterangaben auf Barometern sind im Winter also oft nicht korrekt. Allgemein ist für Wetterprognosen nicht der absolute Luftdruck relevant, sondern vielmehr seine Änderung mit der Zeit. Beispielsweise kündigt schnell fallender Luftdruck meist Wind und Regen an.
Der Tiefdruckeinfluss lässt derzeit nach und die Wolken lockern besonders in der Osthälfte auf. Die Nacht auf Freitag verläuft im Donauraum sowie generell im östlichen Berg- und Flachland sternenklar. Bei nur schwachem Wind gibt es also beste Voraussetzungen für eine markante Abkühlung der Luft und im Flachland kündigt sich gebietsweise der erste Frost der Saison an.
Am kältesten wird es kommende Nacht in erhöhten Beckenlagen des Mühl- und Waldviertels, so liegen die Temperaturen in den frühen Morgenstunden etwa in den Bezirken Zwettl, Gmünd und Freistadt örtlich um -5 Grad. Auch im Flachland gehen die Temperaturen aber gegen 0 Grad zurück, so ist etwa auch in Mariabrunn in der Westeinfahrt Wiens der erste leichte Frost der Saison möglich. Innerhalb von Wien sowie in der näheren Umgebung blieben die Temperaturen dagegen meist noch knapp oberhalb des Gefrierpunkts, da sich einerseits der Stadteffekt und andererseits auch ein Hauch an Nordwestwind ungünstig auf eine völlig ungestörte Abkühlung auswirken.
Ort (Auswahl aus Nordost-AT)
Bisheriger Tiefstwert im Herbst (Stand 5.11.)
Summerau (OÖ)
-3,9 Grad
Aigen im Ennstal (ST)
-3,8 Grad
Freistadt (OÖ)
-3,3 Grad
Zwettl (NÖ)
-1,9 Grad
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
-0,2 Grad
Kremsmünster (OÖ)
-0,2 Grad
Gars am Kamp (NÖ)
+0,8 Grad
Wiener Neustadt (NÖ)
+0,8 Grad
Wels (OÖ)
+1,6 Grad
Wien – Mariabrunn (W)
+2,0 Grad
Mistelbach (NÖ)
+2,4 Grad
Zwerndorf (NÖ)
+2,8 Grad
St. Pölten (NÖ)
+3,0 Grad
Wien – Botanischer Garten (W)
+5,8 Grad
——- Update Freitag, 14 Uhr ——-
Anbei eine Auswahl an gemessen Tiefstwerten in der Nacht auf Freitag:
Ort (Auswahl)
Tiefstwert am 6.11.2020
Oberlainsitz (NÖ)
-5,5 Grad
Puchberg am Schneeberg (NÖ)
-3,9 Grad
Zwettl (NÖ)
-3,3 Grad
Turnau (ST)
-3,2 Grad
Klausen-Leopoldsdorf (NÖ)
-2,9 Grad
Freistadt (OÖ)
-2,7 Grad
Wiener Neustadt Flugplatz (NÖ)
-2,4 Grad
Loosdorf (NÖ)
-1,6 Grad
Wien Mariabrunn (W)
-0,6 Grad
St. Pölten (NÖ)
0,0 Grad
——- Update Ende ——-
Ähnlich kühl verläuft auch die Nacht auf Samstag, ab dem Wochenende sorgt die zunehmende Nebelneigung im Flachland dann für eine abnehmende Frostgefahr. Im Westen und Süden bleibt es Donnerstagnacht dagegen meist frostfrei, da hier hochnebelartige Wolken die Abkühlung der bodennahen Luft verlangsamen. Die Nacht auf Samstag verläuft dann auch hier kühler.
Im Mittel tritt der erste Frost in den höher gelegenen Alpentälern schon im September auf, im Flachland ist es meist im Oktober der Fall. In den größeren Ballungsräumen wie in Wien und Linz sowie im Bereich des Bodensees kommt es allerdings meist erst im November erstmals zu Frost.
Der Supertaifun Goni ist einer der stärksten tropischen Wirbelstürme der vergangenen Jahre, so übertrifft er auch den Supertaifun Mangkhut, der im September 2018 auf die Philippinen traf. Im Kern von Goni herrschen derzeit Windgeschwindigkeiten um 280 km/h und Böen bis 350 km/h. Das ist vergleichbar mit einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf der amerikanischen Saffir-Simpson-Skala. Der Kern des Sturms verlagert sich aktuell mit etwa 25 km/h in Richtung Philippinen.
#Goni is one of the most powerful typhoons of recent years in the western Pacific. Landfall over southeastern #Luzon in the #Philippines expected in about 12 hours time. Severe impacts expected as it moves across land and close to the capital #Manila. pic.twitter.com/zADVQdbYLq
Der Landgang wird in der Nacht auf Montag mitteleuropäischer Zeit erwartet. Bis dahin schwächt sich der Wirbelsturm kaum ab, somit zeichnen sich vor allem in der Bicol-Region mittlere Windgeschwindigkeiten über 250 km/h bzw. Böen über 300 km/h ab. Dazu fällt ergiebiger Regen und am Nordrand des Tiefkerns muss man mit einer schweren Sturmflut rechnen. Die Behörden haben am Samstag die Evakuierung von Tausenden von Einwohnern im südlichen Teil der Hauptinsel Luzon angeordnet. Goni wird vermutlich der stärkste Taifun auf den Philippinen seit Haiyan, bei dem im Jahre 2013 mehr als 6.300 Menschen ums Leben kamen.
#GONI (#RollyPH) is now moving WSW steadily… #PAGASA has also shifted their forecast track equatorward… With less than 18 hours before landfall occurs… It can be accurately assumed that GONI will hit #BicolRegion… pic.twitter.com/tCcTP3VbFu
Der Oktober 2020 passt mit einer Abweichung von nahezu 0 Grad im Flach- und Hügelland sehr gut zum langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Der Monat ging zunächst aber sehr mild los, besonders turbulent ging es dabei am 3. zur Sache, als Tief BRIGITTE in den Nordalpen für einen schweren Föhnsturm sorgte. Im Gesäuse wurden orkanartige Böen bis 110 km/h gemessen und die Temperaturen kletterten in Niederösterreich auf bis zu 27 Grad. Auf exponierten Berggipfeln wurden sogar Böen um 200 km/h erreicht. Am Alpenhauptkamm und in Oberkärnten gab es zudem intensiven Dauerregen und am Abend zogen im Vorfeld einer Kaltfront vor allem im Südosten teils kräftige Gewitter durch. Landesweit wurden 17.272 Blitzentladungen erfasst, davon allein 9.006 im Burgenland. Selbst im Sommer gab es hier nur an drei Tagen mehr Blitze.
Viel Regen und Schnee
Nach dem milden Start stellte sich die Wetterlage ab dem 10. um und unter anhaltendem Tiefdruckeinfluss erreichten sehr kühle Luftmassen das Land. Zahlreiche Tiefdruckentwicklungen über Norditalien brachten dabei vor allem im Süden und Osten ergiebige Niederschlagsmengen. In Wien sind innerhalb von 7 Tagen rund 109 Liter pro Quadratmeter Regen gefallen, das entspricht etwa dem dreifachen, mittleren Monatsniederschlag. Besonders das Vb-Tief GISELA sorgte dabei für große Regen- und Schneemengen, zudem lagen die Temperaturen auf den Bergen an manchen Tagen sogar 9 Grad unter den jahreszeitlichen Mittelwerten. In Summe schließt der Monat von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern mit einer Abweichung von -1,5 bis -2 Grad zum langjährigen Mittel ab, während die Abweichungen von der Südoststeiermark bis in Wald- und Weinviertel um +1 Grad liegen.
Erster Schnee in Innsbruck
Durch die Kombination aus kühlen Luftmassen und teils intensiver Niederschlagsraten konnte die Schneefallgrenze an der Alpennordseite zum Teil auch bis in die Tallagen absinken, wie etwa im Zusammenhang mit Tief LUCY am 27., als es in Innsbruck den ersten Schnee der Saison gab. Durchschnittlich ist dies meist erst Mitte November der Fall. Am Brenner kamen innerhalb von 12 Stunden sogar 40 cm Neuschnee zusammen. Im Hochgebirge wie beispielsweise am Pitztaler Gletscher gab es heuer sogar über den gesamten Monat hinweg eine geschlossene Schneedecke, eine Rarität in diesem Jahrhundert.
Verbreitet große Regenmengen
Der Monat brachte landesweit etwas mehr als 150 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge, wobei es die größten Abweichungen im Osten gab. Vom Weinviertel bis ins Nordburgenland kam meist die dreifache, mittlere Monatsniederschlagsmenge, lokal wie etwa in Poysdorf sogar die vierfache zusammen. Doppelt so viel Niederschlag wie üblich gab es auch von den Ötztaler Alpen über das Wipptal bis nach Oberkärnten, während in Oberösterreich und der Obersteiermark nahezu durchschnittliche Regenmengen fielen.
Weniger Sonne als üblich
Durch den häufigen Tiefdruckeinfluss kam die Sonne im Oktober weniger als üblich zum Vorschein. An der Alpennordseite und im östlichen Flachland gab es vielerorts nur 60 bis 70% der üblichen Sonnenstunden, nahezu durchschnittliche Werte wurden lediglich in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sowie örtlich im Klagenfurter Becken und in der Südoststeiermark verzeichnet. Der sonnigste Ort des Landes lag im Gebirge: Am Hohe Sonnblick konnte man knapp 170 Sonnenstunden genießen. In den Niederungen konnte da nur Lienz mit 132 Sonnenstunden halbwegs mithalten, während es im Donauraum meist nur 70 bis 90 Sonnenstunden gab.
Extremwerte Oktober 2020
Stand: 30.10.2020, 10 Uhr (Bundesland, Tag des Auftretens)
Höchste Temperaturen
27,0 Grad Amstetten, Tullnerfeld (beide NÖ, 3.)
26,9 Grad Unterach am Attersee (OÖ, 3.)
26,7 Grad Wieselburg (NÖ, 3.)
Tiefste Temperaturen Hochtäler
-7,5 Grad Obergurgl (T, 14.)
-7,1 Grad Galtür (T, 27.)
-6,6 Grad St. Leonhard im Pitztal (T, 28.)
Tiefste Temperaturen unter 1000 m Seehöhe
-5,7 Grad Ehrwald (T, 14.)
-3,9 Grad Summerau (OÖ, 20.),
-3,8 Grad Aigen im Ennstal (ST, 20.)
Anzahl Frosttage (Tiefstwert unter 0 Grad)
18 St. Leonhard im Pitztal, St. Jakob/Defereggen (beide T)
Der Alpenraum liegt derzeit zwischen einem umfangreichen Tiefdruckkomplex names LUCY über Nordwesteuropa und einem Höhentief über dem Balkan. Im Übergangsbereich herrscht bei nur geringen Durckgegensätzen ruhiges Herbstwetter mit Sonne und teils zähem Nebel.
Zunehmend föhnig im Osten
Die langgezogene Kaltfront kommt nur langsam ostwärts voran, am Montagvormittag erfasst sie aber allmählich Vorarlberg. Vom Brenner ostwärts weht zunächst noch kräftiger, in manchen Föhntälen der Tauern sowie am Alpenostrand in Böen auch stürmischer Süd- bis Südwestwind. Auch im äußersten Südosten kommt lebhafter bis kräftiger Südwestwind auf. Der Wind vertreibt im Tagesverlauf die feuchte, nebelanfällige Luft und somit kommt am Montagnachmittag auch im Osten wieder die Sonne zum Vorschein. Die Temperaturen steigen dabei auf 18 bis 20 Grad im Wiener Becken und sogar auf bis zu 21 Grad in der Südsteiermark!
Im Westen Regen und Schnee
Mit dem Einsickern der kühlen Luft greift der Regen im Laufe des Vormittags auf Vorarlberg und am Nachmittag dann auch auf Tirol über. Auf den Bergen weht gleichzeitig noch Südwind, somit stellt sich im Westen eine sog. Gegenstromlage ein. Je nach Niederschlagsintensität sinkt die Schneefallgrenze dabei gegen 1300 bis 1000 m ab. In der Nacht greift der kräftige Regen auch zunehmend auf Oberkärnten und Salzburg über, dabei sinkt die Schneefallgrenze von den Kitzbüheler Alpen bis zum Dachstein zum Morgen hin bis in viele Täler. Am Dienstag verlagert sich der Niederschlag unter Abschwächung in den Südosten des Landes und die Schneefallgrenze steigt wieder auf rund 1000 m an.
Viel Schnee in den Hochlagen
Auf den Bergen schneit es in der Nacht auf Dienstag anhaltend und kräftig, in den Hochlagen des Alpenhauptkamms kommen dabei teils mehr als 70 cm Neuschnee zusammen. Auch in den Hochtälern des Westen kommen Mengen um 10 cm Neuschnee zusammen, zudem ist am Dienstagmorgen von den Kitzbüheler Alpen bis in den Pongau in sämtlichen Tälern vorübergehend ein wenig Nassschnee möglich.
Die Nordostpassage ist ein Seeweg im Nordpolarmeer entlang der Nordküste Eurasiens, der Atlantik und Pazifik verbindet. Dieser Seeweg ist rund 6.500 Kilometer lang und führt vom Europäischen Nordmeer durch Barents-, Kara-, Laptew-, Ostsibirische und Tschuktschensee bis zur Beringstraße. Bis zu den 90er Jahren war eine Fahrt über diese Route ohne Eisbrecher undenkbar, erst 1995 war die Route erstmals längere Zeit eisfrei.
The Northwest Passage through the Arctic Ocean, along the Siberian Coast, has already been open more than 100 days this year, and will set a record for both the earliest open and the latest close.
Nach 1995 war die Nordostpassage in manchen Jahren zunächst wieder unpassierbar, seit 2007 ist sie allerdings jedes Jahr ein paar Wochen lang offen – Tendenz steigend. Heuer werden nun gleich zwei neue Rekorde aufgestellt: Sowohl das früheste Aufbrechen des Eises als auch das späteste Zufrieren. Mittlerweile ist dieser zunehmend wichtige Seeweg schon seit mehr als 100 Tagen eisfrei! Diese Abnahme steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimawandel, der in der Arktis besonders schnell abläuft (wie etwa auf Spitzbergen).
Prior to the year 2000, open seaways in the Arctic Ocean were rare. Now they are often available for at least 2 months per year. pic.twitter.com/BWUd1AMYnH
Der arktische Ozean nördlich von Sibirien ist aktuell noch verbreitet eisfrei. Im Mittel von 1981 bis 2010 lag die Ausdehnung des arktischen Meereises zu dieser Jahreszeit noch bei 9 Millionen km². Neuesten Satellitenmessungen zufolge sind es derzeit nur 5,6 Millionen km². Damit wird das jahreszeitliche Rekordminimum vom Vorjahr um fast 500.000 km² unterboten. Wenn das Wasser im Sommer länger eisfrei ist, nimmt es aufgrund seiner dunklen Farbe mehr Wärme auf, als es bei weißem Eis der Fall wäre. Im Herbst muss der Ozean diese Wärme erst wieder an die Luft abgeben, ehe das Eis wieder zufrieren kann (Eis-Albedo-Rückkopplung).
Anmerkung zu der Graphik: Die Schwelle pro Datenzelle liegt bei 15%, wenn also 16% einer Zelle mit Eis bedeckt sind, wird sie als gefroren bzw. weiß angezeigt.
Absolutes Minimum im 2012
Zu dieser Jahreszeit gab es seit Messbeginn noch nie so wenig Eis wie aktuell. Das absolute jährliche Minimum im September aus dem Jahre 2012 wurde heuer allerdings knapp nicht erreicht, wir berichteten darüber bereits hier: Zweitniedrigste Eisausdehnung seit Messbeginn. Wenn man die aktuelle Situation betrachtet, ist es allerdings nur eine Frage von wenigen Jahren, bis auch dieser Wert unterboten wird.
#Arctic sea ice extent is currently the lowest on record for the date. The amount of open water this fall is absurd.
Compared to previous decades:
—> about 1,680,000 km² less the 2010s average
—> about 4,050,000 km² less the 1980s average pic.twitter.com/42X4ou3wO0
Österreich liegt derzeit am Rande einer Hochdruckbrücke, die sich vom zentralen Mittelmeer bis nach Russland erstreckt. Mit einer südwestlichen Strömung gelangen dabei milde Luftmassen in den Alpenraum und in den Nordalpen ist es leicht föhnig. Am Mittwoch wurde in Bludenz bei einem Höchstwert von 25,8 Grad sogar ein Sommertag verzeichnet. In den kommenden Tagen wird es zwar nicht mehr ganz so mild, die Temperaturen liegen aber meist über dem jahreszeitlichen Mittel.
Am Freitag im Südosten sonnig
Der Freitag verläuft im Westen und Norden bewölkt, in Vorarlberg und in den Nordtiroler Kalkalpen fällt in der Früh etwas Regen. Im Donauraum und im Flachland hält sich bis etwa Mittag gebietsweise Hochnebel, die Sonne zeigt sich vor allem im Südosten und am Alpenostrand. In der Weststeiermark frischt lebhafter Südwestwind auf. Am Abend zieht eine schwache Kaltfront auf und aus Westen setzt neuerlich Regen ein. Zuvor erreichen die Temperaturen 11 bis 20 Grad mit den höchsten Werten in der Südsteiermark.
Am Samstag anfangs nass
Am Samstag regnet es zunächst zeitweise, am Vormittag zieht der Regen aber nach Osten ab und die Wolken beginnen aufzulockern. Vor allem im Norden und inneralpin kommt die Sonne zum Vorschein, von Unterkärnten bis ins Südburgenland sind die Wolken teils hartnäckig und entlang der Nordalpen ziehen noch einzelne Regenschauer durch. Der Wind weht mäßig, am Vormittag im Norden und Osten vorübergehend lebhaft aus West bis Nordwest. Dazu gibt es 11 bis 18 Grad.
Goldener Oktober am Sonntag
Am Sonntag setzt sich neuerlich ein Zwischenhoch durch und verbreitet gibt es ruhiges Herbstwetter. Anfangs halten sich in den Niederungen einige Nebelfelder, diese lösen sich aber meist noch am Vormittag auf. Tagsüber scheint verbreitet die Sonne, nur im Süden machen sich ein paar harmlose Wolken bemerkbar. Am Alpenhauptkamm wird es neuerlich leicht föhnig und bei Höchstwerten zwischen 12 und 20 Grad bleibt es mild für die Jahreszeit.
Am Nationalfeiertag zweigeteilt
Am Montag überwiegen in der Westhälfte die Wolken und am Vormittag setzt in Vorarlberg Regen ein. Dieser wird im Tagesverlauf kräftig, ganz im Westen schneit es allmählich bis auf 1200 bis 1000 m herab. Etwa östlich von Kufstein und Villach scheint dagegen zeitweise die Sonne, im äußersten Osten hält sich aber teils bis zum Nachmittag Nebel oder Hochnebel. Im Osten frischt lebhafter Südwind auf und die Höchstwerte liegen zwischen 5 Grad im Bregenzerwald und 18 Grad in der Südsteiermark.
Als Indian Summer bezeichnet man eine trockene und milde Wetterperiode im späten Herbst auf dem nordamerikanischen Kontinent. Durch die immer kälteren Nächte nehmen die Blätter der verschiedenen Birken- und Ahornarten während des „Indian Summer“ die unterschiedlichsten Schattierungen von Rot, Orange und Gelb an.
WOW! One of the best foliage views this fall season seen from Lutsen, Minnesota. Photo courtesy of Myah Lytle. #Foliagepic.twitter.com/dSeuvMnqf4
Zum Höhepunkt dieser Zeit kann man die rötliche Färbung der Wälder sogar vom Weltraum aus beobachten, wie man im folgenden Bild des Satelliten NOAA-20 aus einer Höhe von etwa 830 km sieht.
Der Begriff stammt aus dem Süden Kanadas und dem Nordosten der USA, wobei die genaue Wortherkunft ungeklärt ist. Eine Theorie besagt, dass die Indianer diese Zeit zur Jagd oder Ernte genutzt hätten. Der Indian Summer wird in der Regel durch ausgedehnte Hochdruckgebiete entlang der amerikanischen Ostküste ausgelöst. Vor allem im Landesinneren gibt es in dieser Zeit zwar schont die ersten Nachtfröste, für die Menschen dort ist es aber die letzte milde Zeit vor einem oft langen und kalten Winter. Vergleichbar ist dieses Phänomen mit dem Goldenen Oktober in Zentraleuropa.
Die Großwetterlage über Europa hat sich seit dem Wochenende vollständig umgestellt. Gelangte am Wochenende noch kühle Luft arktischen Ursprungs in den Alpenraum, erfassen derzeit milde Luftmassen aus der entgegengesetzten Richtung das Land. Ein Teil dieser Luft stammt aus den Subtropen, so steigt die Nullgradgrenze am Mittwoch sogar gegen 4000 m an! Selbst auf den höchsten Bergen des Landes gibt es also zarte Plusgrade.
Starkes Tauwetter in den Nordalpen
Bei föhnigem Südwind hat mittlerweile besonders in den Nordalpen starkes Tauwetter eingesetzt. Die Temperaturen sind hier seit vergangenem Wochenende um 15, teils sogar um 20 Grad angestiegen! Etwas geringer fallen die Unterschiede am Alpenhauptkamm und in den Südalpen aus, da hier im Stau der Alpen vergleichsweise kühle Luft zurückgeblieben ist.
Höchstwert am 18.10.
Höchstwert am 21.10.
Brunnenkogel, 3437 m
-6,4 Grad
4 Grad
Sonnblick, 3109 m
-5,9 Grad
2 Grad
Rudolfshütte, 2317 m
-3,3 Grad
8 Grad
Dachstein / Schladminger Gletscher, 2520 m
-6,2 Grad
11 Grad
Hahnenkamm / Ehrenbachhöhe, 1794 m
-0,7 Grad
15 Grad
Rax / Bergstation, 1547 m
-1,0 Grad
18 Grad
Kolomansberg, 1113 m
+3,0 Grad
20 Grad
Die milde Luft setzt sich bei föhnigem Wind auch in manchen Tallagen durch, so gibt es etwa im Walgau lokal spätsommerliche Höchstwerte um 25 Grad. In den Niederungen stellt sich allerdings gebietsweise eine Inversionswetterlage ein, somit halten sich in tiefen Lagen mitunter deutlich kühlere Luftmassen.
Saharastaub
Mit der südwestlichen Strömung gelangt in der Höhe derzeit auch Saharastaub ins Land. Der Staub wirkt sich einerseits auf die Ausprägung der hochliegenden Wolken, andererseits auch auf die Fernsicht aus, so präsentiert sich der Himmel in den kommenden Tagen meist diesig. Vorerst ist kein Niederschlag in Sicht, am Freitag kann es mit Durchzug einer Warmfront bzw. am Abend mit Ankunft einer Kaltfront vor allem im Westen auch zu dünnen Ablagerungen kommen. Am Samstag verlagert sich die staubige Luft dann nach Südosten und im Alpenraum macht sich vergleichsweise klare atlantische Luft bemerkbar.
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien und Osteuropa, dabei lagen die Temperaturen besonders im Bergland zum Teil deutlich unter dem langjährigen Mittel, wir berichteten darüber bereits hier. Der Tiefdruckeinfluss lässt am Sonntag aber nach: An der Alpennordseite überwiegen zwar noch die Wolken und vom Salzkammergut bis ins Mariazellerland fällt gelegentlich auch noch ein wenig Regen, im Tagesverlauf gibt es aber erste Auflockerungen. Die meisten Sonnenstunden sind im Süden und im Tiroler Oberland zu erwarten, dabei erreichen die Temperaturen 8 bis 15 Grad.
Wetterumstellung
Mitteleuropa gerät zu Wochenbeginn unter den Einfluss eines umfangreichen Tiefdruckgebiets, welches sich von den Britischen Inseln bis vor die Küste Portugals erstreckt. Im Alpenraum dreht die Strömung dabei auf West bis Südwest und ab Dienstag wird es in den Nordalpen föhnig. Zur Wochenmitte gelangen sogar Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Nullgradgrenze steigt gegen 4000 m an. Im Vergleich zu heute steigen die Temperaturen auf den Bergen bis Mittwoch um 15, in den Nordalpen bei Föhn wie etwa am Gaisberg auch bis zu 20 Grad an.
Sonne und Nebel
Mit der Umstellung der Wetterlage kann man sich in weiten Teilen des Landes auf deutlich mehr Sonnenschein als zuletzt freuen. Während am Montag im Nordosten zwar noch einige Wolken durchziehen, überwiegt im Westen bereits der Sonnenschein. Ab Dienstag ziehen dann nur noch ein paar harmlose, hochliegende Wolken durch, allerdings werden in den Niederungen gebietsweise Nebel und Hochnebel zum Thema. Besonders betroffen davon sind die Regionen vom Salzburger Seengebiet über den Donauraum bis ins Wald- und Weinviertel sowie die südlichen Becken.
In den Nordalpen 20 Grad und mehr
Die Temperaturen weisen kommende Woche große Unterschiede je nach Nebel und Sonne auf, so liegen die Höchstwerte am Dienstag zwischen 9 Grad in den länger nebeligen Regionen des Waldviertels und 19 Grad im föhnigen Walgau. Am Mittwoch wird es noch wärmer, in den Nordalpen kündigen sich verbreitet Höchstwerte über der 20-Grad-Marke an. Von Vorarlberg bis Salzburg sind dabei lokal sogar spätsommerliche Spitzenwerte von bis zu 24 Grad in Sicht. Deutlich kühler bleibt es allerdings bei teils zähem Hochnebel im Nordosten des Landes.
Nach derzeitigem Stand präsentiert sich auch die zweite Wochenhälfte von seiner milden Seite, die Temperaturen gehen dabei nur geringfügig zurück. Der Schnee auf den Bergen wird in mittleren Höhenlagen also besonders in den Föhnschneisen sowie generell auf Südhängen bald wieder weg sein.
Österreich lag in den vergangenen Tagen unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten über Norditalien bzw. Osteuropa. Mit einer nördlichen Strömung wurden dabei für die Jahreszeit sehr kühle Luftmassen herangeführt und die Temperaturen liegen seit vergangenem Sonntag österreichweit 3 bis 4 Grad unterhalb des klimatologischen Mittels.
Der Tag mit der österreichweit absolut größten Abweichung war der 12. Oktober, als aus Süden ein Vb-Tief namens GISELA aufzog. Auf den Bergen lagen die Temperaturen teils sogar um 8 Grad tiefer als zu der Jahreszeit üblich.
Milder Monatsbeginn im Osten
Der Oktober hat im Osten Österreichs allerdings sehr mild begonnen, so gab es etwa am 3. vergleichbare positive Temperaturabweichungen. Besonders von der Eisenwurzen über das Tullnerfeld bis ins Weinviertel lagen die Temperaturen teils sogar 8 bis 9 Grad über dem Mittel, dabei wurden Tageshöchstwerte um 25 Grad erreicht.
Zweigeteilt
In Summe war der Monat bislang besonders auf den Bergen im Westen deutlich zu kühl, hier liegen die Abweichungen um -3 K zum klimatologischen Mittel und auch in den Tälern war es 1 bis 2 Grad kühler als üblich. Im Osten lagen die Temperaturen in Summe dagegen knapp über dem Mittel, so liegen die Abweichungen zwischen +0.5 und +1.5 K. In Summe war der Monat in Österreich bislang also leicht zu kühl mit etwa -0.5 K zum Mittel.
Kommende Woche sind allerdings besonders auf den Bergen deutlich überdurchschnittliche Temperaturen in Sicht, somit wird die letzte Woche entscheiden, ob der Monat am Ende zu kühl oder zu mild abschließen wird.
Viel Regen im Süden und Osten
Bereits jetzt steht fest, dass der Oktober im Osten Österreichs ungewöhnlich nass abschließen wird. Das Monatssoll wurde hier schon deutlich überschritten, mancherorts ist in der ersten Oktoberhälfte sogar dreimal soviel Regen gefallen, wie im klimatologischen Mittel im gesamten Monat zu erwarten ist! Auch im Süden wurde das Soll bereits übertroffen, von Vorarlberg bis Oberösterreich sind die Werte bis dato recht durchschnittlich.
Das Vb-Tief GISELA hat Mitte der Woche besonders von der Oberlausitz bis zum Erzgebirge sowie im östlichen Harzvorland für ergiebige Regenmengen von teils über 50 Liter pro Quadratmeter gesorgt. Mit einer nordöstlichen Strömung wurden zudem verbreitet kühle Luftmassen aus Skandinavien herangeführt.
Die Temperaturen liegen derzeit meist unterhalb des langjährigen Mittels und auch am Wochenende ist noch keine nennenswerte Änderung in Sicht. So liegen die Höchstwerte am Samstag zwischen 7 Grad am Alpenrand bzw. im östlichen Mittelgebirge bei leichtem Regen und 13 Grad im Norden bei zeitweiligem Sonnenschein. Die meisten Sonnenstunden gibt es an der Nordsee. Am Sonntag fällt im Norden vorübergehend etwas Regen, ein paar Sonnenstunden gibt es einerseits im Ostseeumfeld, anderseits auch im Südwesten. Die Temperaturen erreichen 8 bis 14 Grad.
Südwestlage mit zweigeteiltem Wetter
Kommende Woche etabliert sich über dem Ostatlantik ein Tiefdruckgebiet und die Strömung in Deutschland dreht auf Südwest. Damit gelangen allmählich wieder milde Luftmassen subtropischen Ursprungs ins Land und die Temperaturen steigen besonders im Süden sowie in weiterer Folge auch im Osten deutlich an. Am Dienstag gibt es im Südwesten bereits Temperaturen bis zu 19 Grad, etwas kühler bleibt es dagegen noch im Westen und Norden. Am Mittwoch sind im Breisgau und am Alpenrand sogar spätsommerliche Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad in Sicht.
Von der Eifel über Niedersachsen bis zur Nord- und Ostsee gestaltet sich das Wetter voraussichtlich wechselhaft mit zeitweiligem Regen, auch hier geht es mit den Temperaturen tendenziell bergauf.
Vor allem südlich der Mittelgebirge steigt allerdings in den kommenden Tagen in den prädestinierten Niederungen die Nebelwahrscheinlichkeit an, das den freundlichen Eindruck mitunter dämpfen kann.
Jährlich am zweiten Sonntag im Oktober findet in Triest die Barcolana statt. Es handelt sich um die größte Segelregatta weltweit: Zum 50-jährigen Jubiläum wurde im Jahr 2018 mit 2.689 Teilnehmerbooten sogar ein neuer Rekord aufgestellt und die Barcolana wurde im „Guinness Buch der Rekorde“ als größte Segelregatta der Welt aufgenommen. Die Teilnehmer werden je nach Bootsgröße in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt, sowohl Profis als auch Hobby-Segler starten allerdings gleichzeitig. Erstmals fand der Wettbewerb im Jahr 1969 statt. Heuer haben sich bislang knapp über 1.400 Boote angemeldet, also etwas weniger als sonst, was in erster Linie mit der Corona-Situation sowie dem prognostizierten Wetter zusammenhängt.
UPDATE Sonntag, 8 Uhr: Die Regatta wird aufgrund der Witterung kurzfristig abgesagt.
Nasskalt und stürmisch
Zur Barcolana präsentiert sich das Wetter heuer von seiner nasskalten und zunehmend stürmischen Seite. Ein Tief über Norditalien sorgt nämlich für dichte Wolken und teils kräftigen Regen, dazu kommt in den Morgen- und Vormittagsstunden zunehmend stürmische Bora auf. Für viele Teilnehmer dürfte der Wind durchaus problematisch ausfallen, so muss man zum Ende der Regatta sogar mit mittleren Windgeschwindigkeiten um 20 kt und Sturmböen um 40 kt (ca 75 km/h) rechnen. Am Nachmittag legt der Wind noch etwas zu, dann sind auch schwere Sturmböen zu erwarten. Die Temperaturen liegen am Vormittag bei knapp 14 Grad und gehen im Tagesverlauf weiter zurück, am Abend gibt es nur noch 10 Grad. Die Regatta wird in der Regel als Livestream im Internet übertragen.
Schwarze Bora
Der bekannteste Wind in Triest ist die Bora. Es handelt sich dabei um einen kalten, böigen Wind aus nordöstlicher Richtung, der je nach Wetterlage an der Adriaküste zwischen Triest, Kroatien und Montenegro auftritt. Besonders im Winter ist er meist schneidend kalt und erreicht in Böen sogar Orkanstärke. Die Bora wird anhand ihres Auftretens in zwei Typen klassifiziert: Die „dunkle“ bzw. „schwarze Bora“ (Bora scura) wird durch ein Tief über dem Mittelmeerraum ausgelöst und wird von Regen oder manchmal auch Schnee begleitet, die „helle“ bzw. „weiße Bora“ (Bora chiara) wird dagegen in erster Linie durch ein markantes Hoch über Osteuropa hervorgerufen und tritt bei meist wolkenlosen Bedingungen auf. Die Barcolana hatte bereits mehrmals mit der Bora zu kämpfen, wie beispielsweise auch im Jahr 2000, als zahlreiche Teilnehmer nicht das Ziel erreichen konnten. Durchschnittlich kam es im Zeitraum von 1994 bis 2018 in 42% der Fälle zu Bora, während bei etwa jeder vierten Regatta nahezu Windstille herrschte. Heuer steht also mal wieder schwarze Bora an, vergangenes Jahr musste die Regatta dagegen verkürzt werden, da nahezu Windstille herrschte, siehe auch hier.
Eeeeeee chiudiamo a 1424 iscritti! 😍
In corso ancora una serie di controlli ma questo risulta essere il dato ufficiale a una settimana esatta dalla regata.
Tenetevi forte, #Barcolana52 is coming! ⛵️💙 pic.twitter.com/6NeRxzgqcA
Schwacher Hochdruckeinfluss sorgt derzeit für ruhiges Herbstwetter in Österreich, dabei steigen die Temperaturen am Freitag bei zeitweiligem Sonnenschein auf bis zu 22 Grad. Im Tagesverlauf ziehen besonders im Westen ausgedehnte, hochliegende Wolken auf, es bleibt aber überall trocken.
Bereits am Samstag nimmt der Tiefdruckeinfluss jedoch wieder zu, so greift im Tagesverlauf die Kaltfront eines Nordseetiefs namens ESTHER auf den Alpenraum über. Mit dem Vorstoß der kalten Luftmassen in den Mittelmeerraum bildet sich am Samstagabend ein Tief über Oberitalien. Am Sonntag gelangen sehr feuchte Luftmassen ins Land und die Schneefallgrenze sinkt im Bereich der Tauern und in Kärnten bis in manche Tallagen.
Am Samstag zweigeteilt
Der Samstag startet im Großteil des Landes noch mit einem Mix aus Sonne, ausgedehnten Wolken und lokalen Nebelfeldern. In Vorarlberg ziehen dagegen schon in der Früh dichte Wolken und Regenschauer einer Kaltfront auf. Im weiteren Verlauf kommt die Front nach Osten voran und erfasst bis zum Nachmittag auch Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Am längsten sonnig bleibt es im Südosten, zum Abend hin nimmt die Schauerneigung dann auch hier zu. Die Schneefallgrenze sinkt in den Nordalpen bereits gegen 1300 m ab, die Höchstwerte liegen zwischen 9 Grad im Bregenzerwald und 21 Grad im Südosten.
Regen und Schnee am Sonntag
Am Sonntag regnet es besonders in Kärnten, Salzburg und der Steiermark von der Früh weg häufig und zeitweise kräftig. Schnee fällt zunächst oberhalb von 800 bis 1100 m, im Tagesverlauf schneit es besonders im Bereich der Tauern und in Kärnten zeitweise bis in manche Täler. Selbst in Lagen um 500 m ist in Kärnten vorübergehend Schneeregen möglich. Ein paar Zentimeter Nassschnee sind vor allem in den Karawanken sowie generell im zentralen und südlichen Bergland in Lagen ab etwa 800 m aufwärts zu erwarten.
Auch im Osten regnet es in der zweiten Tageshälfte wieder häufig, nur wenig Regen fällt dagegen in Vorarlberg sowie vom Inn- bis ins Obere Waldviertel. Die Temperaturen erreichen bei teils lebhaftem Nordwestwind maximal 3 bis 11 Grad. Von den Zillertaler Alpen über die Tauern bis zu den Gurktaler Alpen kommen oberhalb von knapp 2000 m rund 20 bis 30, in den Hochlagen der Steiner und Julischen Alpen sowie der Hohen Tauern teils auch über 40 cm Schnee zusammen.
Kühler Start in die neue Woche
Unter überwiegendem Tiefdruckeinfluss setzt sich der unbeständige Wettercharakter in Mitteleuropa kommende Woche fort und die Temperaturen verbleiben vorerst unterhalb des langjährigen Mittels. Der Montag verläuft bei einem Mix aus vielen Wolken und nur vereinzelten Schauern im Bergland aber überwiegend trocken.
Der mittlere Jahresniederschlag in den Landeshauptstädten Österreichs reicht von etwa 650 Litern pro Quadratmeter in Wien bis hin zu 1500 mm in Bregenz. In den klassischen Staulagen wie im Bregenzerwald oder im Salzkammergut regnet es aber deutlich mehr, so gibt es in Schröcken im Bregenzerwald sogar 2224 Liter pro Quadratmeter Niederschlag jährlich. Noch mehr Regen und Schnee fällt im Laufe eines Jahres nur auf den Bergen wie etwa in den Hohen Tauen, da Niederschlag mit den Höhe generell zunimmt. Im Vergleich zu den nassesten Orten weltweit stellen das allerdings nur geringe Mengen dar, so fallen in den Tropen teils sogar mehr als 10.000 Liter pro Quadratmeter jährlich!
Nasseste Orte Europas
Allgemein gibt es in Europa einerseits an den atlantisch geprägten Westküsten von Nordwestspanien über Schottland bis nach Norwegen viel Jahresniederschlag, andererseits auch im Stau der großen Gebirgsketten nahe zum Mittelmeerraum wie die Alpen oder das Dinarische Gebirge.
Es gibt aber ein paar Orte, die besonders herausstechen:
Als niederschlagsreichster Ort Europas gilt das Dorf Crkvice in der Gemeinde Kotor in Montenegro. Der Ort liegt in etwa 1000 m Höhe am Rande des Dinarischen Gebirges. Besonders von Oktober bis März regnet sich hier bei vorwiegend westlichen Winden sehr feuchte Mittelmeerluft aus, allein im November fallen durchschnittlich 720 Liter pro Quadratmeter Regen. Jährlich kommen sogar 4622 mm zusammen!
Die Stadt Bergen in Norwegen gilt als die regnerischste Stadt Europas. Tatsächlich gibt es in Bergen sehr viele Regentage (an fast 196 Tagen jährlich fällt mind. 1 mm), allerdings kann die Stadt mit 2413 Litern pro Quadratmeter nicht mit den absolut nassesten Orten Europas mithalten. Mengen teils um 4000 mm fallen allerdings auf dem angrenzenden Skandinavischen Gebirge.
In den westlichen Highlands von Schottland fallen ebenfalls vereinzelt Niederschlagsmengen bis zu 4000 mm jährlich, in den meisten bewohnten Orten in Argyll fallen die Mengen aber mit knapp 2300 mm geringer aus.
Nicht weit von Österreich entfernt kommen in den Julischen Voralpen zwischen Italien und Slowenien jährlich sehr große Regenmengen zusammen. Im Ort Uccea (UD) in Friaul, Italien, fallen durchschnittlich 3094 Liter pro Quadratmeter pro Jahr (1961-2000). Der Rekord aus dem Jahre 1960 liegt sogar bei 6103 mm!
Extremniederschlag
Die größten Niederschlagsspitzen innerhalb weniger Stunden oder Tage stammen in der Regel vom Mittelmeerraum oder den Südalpen. Besonders im Herbst stauen sich hier immer wieder extrem feuchte Luftmassen, oft regnet es auch gewittrig durchsetzt. Besonders häufig sind die exponierten Gebiete von den Seealpen in Frankreich bis nach Ligurien in Italien sowie die Südalpen in nördlichen Piemont und Tessin betroffen, da sie nahe zum Golf von Genua liegen, einem klassischen Entstehungsort von Tiefdruckgebieten. Aber auch an der Ostküste Spaniens, in Südfankreich im Bereich der Cevennen, in Mittel- und Süditalien oder von Kroatien bis Griechenland kommt es immer wieder zu lokalen Extremereignissen. Dabei spielen folgende Parameter eine entscheidende Rolle:
Tiefdruckeinfluss mit anhaltendem, auflandigem Wind
milde Wassertemperaturen
ein Gebirge in Küstennähe, welches für zusätzliche Hebung und Staueffekte sorgt
In Italien liegt der 24h-Niederschlagsrekord etwa in Genua mit 948 Litern pro Quadratmeter vom 7. auf den 8. Oktober 1970. Auch in den vergangenen Wochen gab es mehrmals Extremereignisse im Mittelmeerraum, wie etwa mehr als 500 mm in 7 Stunden am 19.9. im Bereich der Cevennen in Valleraugue (Frankreich), oder teils mehr als 600 mm in 24 Stunden am 18.9. auf Kefalonia (Griechenland) sowie am 2.10. in Piemont (Italien).
An der Südostflanke von Tief BRIGITTE mit Kern über Frankreich lag der Alpenraum am Freitag und Samstag unter dem Einfluss einer kräftigen, südlichen Höhenströmung. Während es in den Nordalpen dabei einen schweren Föhnsturm gab, stauten sich südlich der Alpen sehr feuchte, subtropische Luftmassen. Besonders im Bereich der Seealpen zwischen Frankreich und Italien sowie im Norden von Piemont kam es dabei am Freitag bzw. Freitagnacht zu extremen Regenmengen von teils über 600 Liter pro Quadratmeter in nur 24 Stunden:
630 mm Sambughetto (VB, Italien)
598 mm Candoglia (VB, Italien)
580 mm Limone Piemonte (CN, Italien)
577 mm Mons (Dep. Var, Frankreich)
Solche Niederschlagsmengen entsprechen etwa dem mittleren Jahresniederschlag Wiens! Diese Wassermassen sind in den Tälern der Seealpen sowie der südlichen Penninischen Alpen zusammengeflossen und haben dort mancherorts zu einem extremen Hochwasser geführt. Besonders in den Seealpen, wo der Regen gewittrig durchsetzt ausfiel, wurde durch die starke Erosion teils sogar die Landschaft am Talboden völlig verändert. Einige Straßen in den tief eingeschnittenen Tälern sind nicht mehr passierbar und manche Dörfer sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten.
⚠️👩🚒 04/10/2020 à 12h45 : Les villages de l’arrière-pays sont coupés du monde et les habitants sinistrés présents sont actuellement piégés ! Des rapatriements sont en cours comme ici depuis #SaintMartinVésubie(06)…
Ici une maison dont j’ai filmé la fin de l’effondrement, emportée par les coups de boutoir de la Vésubie. A priori personne dedans, selon les gens du village. Une vision d’horreur. Un peu au dessus vivait le couple emporté #Alex06pic.twitter.com/mCuGskOco7
Im Zuge des Hochwassers wurden riesige Mengen an Schlamm von den Flüssen bis ins Mittelmeer getragen. Selbst auf Satellitenbildern konnte man am vergangenen Wochenende die Mündung der dortigen Flüsse aufgrund der bräunlichen Färbung des Wassers gut erkennen (auf dem folgenden Bild sieht man von links nach rechts die Mündungen der Flüsse Var, Roya, Fora di Taggia und Impero).
Ein umfangreiches Tiefdruckgebiet namens ANDREA mit Kern über den Britischen Inseln sorgt derzeit für eine Umstellung der Großwetterlage in Mitteleuropa. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über der Biskaya namens BRIGITTE, das in der Nacht auf Freitag im äußersten Westen Frankreichs für Orkanböen sorgt, stellt sich im Alpenraum eine ausgeprägte Südströmung ein. Damit wird es an der Alpennordseite am Freitag zunehmend föhnig, ab dem Abend muss man mit Föhnsturm rechnen.
Orkanböen im Gebirge
Am Freitag kommt im Tagesverlauf in weiten Teilen des Landes lebhafter, föhniger Südwind auf. In den typischen Föhntälern der Alpennordseite von Vorarlberg bis Salzburg muss man bereits am Nachmittag mit stürmischen Böen rechnen, zum Abend hin legt die Höhenströmung aber deutlich zu. Damit wird auch der Föhn stärker und greift zunehmend auch auf die Nordalpen vom Arlberg bis zu den Niederösterreichischen Voralpen über. In manchen Tallagen ist mit schweren Sturmböen um 90 km/h zu rechnen. Im Gebirge tobt der Föhn teils sogar in Orkanstärke: Auf dem Patscherkofel, dem föhnexponierten Hausberg Innsbrucks, gibt es in der Nacht auf Samstag Böen bis 170 km/h.
Kräftiger Regen im Süden
Während in den Nordalpen der Föhnsturm tobt, fällt in Osttirol und Oberkärnten sowie im Bereich des Alpenhauptkamms häufig Regen. Am Samstag erfasst schließlich eine Kaltfront aus Westen das Land, dabei lässt der Föhn im Westen nach und der teils kräftige Regen greift aus Süden auch auf die Alpennordseite über. Die größten Regenmengen um 100 Liter pro Quadratmeter sind im südlichen Oberkärnten wie etwa im Gailtal zu erwarten. Die Temperaturen kommen in Vorarlberg sowie in Osttirol und Oberkärnten nicht über 11 bis 17 Grad hinaus. Vom Toten Gebirge bis ins östliche Flachland weht dagegen bis zum Abend noch teils stürmischer Föhn und die Temperaturen steigen auf 20 bis 24, im Südosten lokal auch 26 Grad. Am Abend sind im Osten und Südosten dann Schauer und Gewitter zu erwarten.
Am Sonntag weiterhin föhnig
Am Sonntag liegt die Kaltfront bereits über Osteuropa und im Alpenraum wird es neuerlich föhnig. Im Vergleich zu Samstag fällt der Föhn aber wesentlich schwächer aus, nur noch auf den Bergen und in den klassischen Föhntälern gibt es stürmische Böen. Vor allem von Oberösterreich bis ins Burgenland scheint dabei häufig die Sonne, südlich des Alpenhauptkamms stauen sich dagegen weiterhin viele Wolken und mitunter gehen ein paar Regenschauer nieder. Die Temperaturen erreichen maximal 13 bis 22 Grad.
Vom 1. bis 30. September registrierte das Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) von nowcast, dem Blitzspezialisten der UBIMET-Gruppe, im Hochpräzisionsmessbereich über ganz Österreich verteilt exakt 76.601 Blitzentladungen (Wolken- und Erdblitze). Das sind fast 40.000 Blitzentladungen mehr als im September 2019. Zuletzt mehr Blitze im September gab es im Jahr 2018, als sogar 97.212 Entladungen registriert wurden.
Niederösterreich 19.155
Oberösterreich 15.256
Steiermark 13.027
Tirol 9.933
Kärnten 8.375
Salzburg 7.501
Vorarlberg 1.791
Burgenland 1.436
Wien 127
Vergleicht man die Anzahl der Blitzentladungen im heurigen September mit dem Mittel der vergangenen 10 Jahre (rund 44.000 Blitze), so geht der September 2020 als ausgesprochen gewittriger Monat in die Statistik ein. Im September sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter eigentlich schlecht, da die Sonne nur noch tief steht und die Nächte lang sind. Die überdurchschnittlichen Temperaturen haben heuer aber zu ein paar ausgeprägten Gewitterlagen beigetragen. Im Mittel sind die blitzreichsten Monate des Jahres in absteigender Reihenfolge Juli, August, Juni, Mai und September (siehe auch Blitzrückblick Sommer 2020). Im Mittel ist der Mai also gewitterreicher als der erste Herbstmonat, wie schon im Vorjahr wurde er auch heuer allerdings vom September überboten.
Niederösterreich auf Platz 1
Mit exakt 19.155 Blitzentladungen führt Niederösterreich das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Oberösterreich mit 15.256 und der Steiermark mit 13.027 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 127 Blitze. Der gewitterreichste Tag des Monats war der 17., als die Kaltfront von Tief TIMONA Österreich erfasste und landesweit für gut 30.000 Entladungen sorgte. Die am stärksten betroffenen Gebiete waren das westliche Mostviertel und das südliche Traunviertel. Punktuell gab es aber auch im Süden viele Blitze wie etwa in Klagenfurt. Im Ranking der Blitzdichte auf Bezirksebene liegt Waidhofen an der Ybbs an erster Stelle:
8,4 Blitze/km² Waidhofen an der Ybbs (NÖ
5,5 Blitze/km² Scheibbs (NÖ)
4,8 Blizte/km² Amstetten (NÖ)
4,7 Blitze/km² Klagenfurt Stadt (K)
4,1 Blitze/km² Kirchdorf an der Krems (OÖ)
#Gewitter am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen…oder so ähnlich. Durchaus beachtliche Aktivität für einen 17. September. Blitzverlauf der letzten 3 Stunden + Regenmengen seit Mitternacht: Der Sommer lässt grüßen… pic.twitter.com/LH72eO6eVH
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurde in Oberösterreich im Bezirk Steyr-Land gemessen: Spitzenreiter ist eine Entladung mit rund 260 kA am 17. September in Weyer. Kurzzeitig gab es dabei eine gut 16.000 mal höhere Stromstärke, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Der Einfluss von Hoch Manfred lässt in den kommenden Stunden langsam nach und eine Kaltfront erfasst am Freitag den Alpenraum. Im Zusammenspiel mit einem Randtief über Norditalien stellt sich eine sog. Gegenstromlage ein: Während bodennah kühle Luftmassen aus Nordwesten in die Täler der Nordalpen einfließen, gleitet oberhalb des Kammniveaus der Alpen aus Süden feuchte Mittelmeerluft darüber hinweg auf. Am Samstag dreht die Strömung dann auch in der Höhe auf Nordwest, dabei stauen sich am Arlberg sowie entlang den Nordalpen weiterhin feuchtkühle Luftmassen.
Spätsommerlich am Donnerstag
Am Donnerstag kann man sich im Osten Österreichs nochmals auf überwiegend sonniges Wetter und spätsommerliche Temperaturen bis zu 27 Grad freuen, im Westen und Südwesten kündigen aufziehende Wolken allerdings den bevorstehenden Wetterumschwung an. In in der zweiten Tageshälfte steigt die Schauer- und Gewitterneigung im äußersten Westen sowie im südlichen Bergland an und in der Nacht breitet sich von Vorarlberg bis Kärnten Regen aus.
Schnee bis 1000 m
Am Freitag dominieren die Wolken und in den Alpen fällt von Beginn an kräftiger Regen. Tagsüber breitet sich der Regen auch auf den Osten aus und besonders im Süden regnet es intensiv und gewittrig durchsetzt. Ein paar Auflockerungen sind zwischendurch höchstens von Unterkärnten bis ins Burgenland zu erwarten, dafür sind hier dann auch kräftige Gewitter möglich. Die Schneefallgrenze sinkt zunächst in Vorarlberg, im Laufe des Nachmittags dann generell in den Nordalpen auf 1400 bis 1200 m ab. Bei stärkerer Niederschlagsintensität ist allerdings zeitweise sogar bis knapp 1000 m herab etwas Nassschnee in Sicht (zum Vergrößern auf die Karte klicken).
Viel Schnee auf den Bergen
Der Samstag beginnt auf manchen Passstraßen wie dem Arlberg oder dem Brenner winterlich und auch tagsüber fällt von Vorarlberg bis in die nördliche Obersteiermark noch häufig Regen und Schnee. Die Schneefallgrenze schwankt hier zwischen 1000 und 1300 m. Da der Schnee sehr nass ist und die Bäume noch belaubt sind, kann es zu Behinderungen durch Ast- bzw. Schneebruch kommen. In Lagen oberhalb von etwa 2000 m sind in den Nordalpen 30 bis 50 cm Neuschnee zu erwarten. In den Staulagen des Arlbergs sowie in den Hochlagen des Alpenhauptkamms sind sogar Mengen teils über einen halben Meter in Sicht. Im Osten und Süden klingt der Regen dagegen im Tagesverlauf langsam ab und bei kräftigem Nordwestwind mit Böen um 60 km/h lockern die Wolken etwas auf. Die Temperaturen kommen jedoch nicht mehr über 4 bis 16 Grad hinaus mit den höchsten Werten im Südosten.
Am Sonntag lässt der Tiefdruckeinfluss dann etwas nach, die Temperaturen bleiben aber gedämpft. Kommende Woche setzt sich das unbeständige Wetter fort, die Temperaturen steigen dabei tendenziell wieder leicht an, vergleichbare Werte wie zuletzt sind allerdings nicht mehr in Sicht.
Am Ende des arktischen Sommers erreicht das Meereis der Arktis, ähnlich wie ein Alpengletscher, jährlich im September seine minimale Ausdehnung. Spätestens mit dem astronomischen Herbstbeginn wird das Minimum erreicht, anschließend baut sich das Meereis langsam wieder auf und erreicht etwa zum Frühlingsbeginn sein Maximum. In den vergangenen Tagen wurde mit 3,74 Mio. km² die zweitgeringste Ausdehnung seit Messbeginn im Jahre 1979 beobachtet. Weniger als 4 Mio km² Eis wurden bislang erst einmal erfasst, nämlich beim Rekordminimum im Jahre 2012 mit 3,39 Mio. km².
Rekord in der Zentralarktis
Wenn man nur das Eis in der zentralen Arktis betrachtet, also jenen Gebieten in etwa nördlich von 80° N, dann wurde heuer sogar ein neuer Negativrekord aufgestellt. Besonders auf der Russischen Seite vom Arktischen Ozean fallen die Abweichung nämlich extrem aus, da hier u.a. im Sommer außergewöhnlich hohe Temperaturen verzeichnet wurden, siehe auch hier: Extreme Hitze am Kältepol Sibiriens.
The extent of sea ice in the northernmost portions of the #Arctic is currently the lowest ever observed…
Nicht nur die Eisfläche wird tendenziell immer kleiner, sondern auch die mittlere Dicke des Meereises. So findet man immer weniger Fläche mit dickem, mehrjährigem Eis, welches durch Strömungen und Wind aufgetürmt wird und eine gewisse Zeit lang auch Temperaturen über dem Gefrierpunkt gut übersteht. Besonders nördlich von Russland und Alaska bildet sich neues Eis im Herbst jedoch immer später und schmilzt dann im folgenden Sommer umso schneller. Zudem ist dünnes Eis auch empfindlicher gegen den Wind, der es bei entsprechenden Windstärken selbst in den Übergangsjahreszeiten in Stücke zerreißen kann.
Titelbild: Das Forschungsschiff Polarstern in der Nähe des Nordpols am 19.8.2020 im Zuge der MOSAiC-Expedition. Bild: Steffen Graupner