Um rund 10 Grad lagen die Temperaturen heute niedriger als noch am Samstag, häufig lagen die Höchstwerte nur noch zwischn 3 und 7 Grad. Und vor allem mit der Kaltfront des Tiefs MAREIKE sank die Schneefallgrenze bis in tiefe Lagen:
Aktuell, am Sonntagabend, schneit es noch in der Mitte Deutschlands bis in die Niederungen, in der Nacht klingt der Schneefall im Thüringer Wald und im Erzgebirge ab. Nachfolgend lockern die Wolken auf und für Ende März stellt sich ziemlich markanter Frost ein. Gerade in der Mitte des Landes werden häufig -5 bis -8 Grad erreicht, aber auch sonst sinken die Temperaturen verbreitet unter den Gefrierpunkt. Ähnlich sieht es in den folgenden Nächten aus.
Auch im äußersten Süden verläuft die Nacht zunehmend winterlich, hier sinkt die Schneefallgrenze im Verlauf bis runter. Zudem kommen bereits in den frühen Morgenstunden des Montags im Nord- und Ostseeumfeld neue Schneeschauer auf. Tagsüber muss man in der gesamten Nordhälfte auf wiederholte Schnee- und Graupelschauer gefasst sein, vereinzelt sind auch Blitz und Donner möglich.
Der Montagmorgen zeigte sich im ganzen Land von seiner frostigen Seite, alle Wetterstationen meldeten negative Temperaturen, häufig gab es gar mäßigen Frost unter -5 Grad. Nach dem deutlich zu milden Winter und vor allem dem Frühlingswetter der letzten Tage erscheint dies ungewöhnlich, kommt in einer derartigen Ausprägung Ende März aber doch alle 2 bis 3 Jahre vor. Auf den Bergen wie dem Sonnblick oder dem Dachstein wurden gar unter -20 Grad gemessen, so kalt war es hier zum Teil den ganzen vergangenen Winter nicht.
Auch die folgenden Nächte verlaufen bei teils klaren Bedingungen sehr kalt, in Mittelgebirgslagen ist auch strenger Frost möglich. Im Südosten des Landes kommt am Mittwoch und Donnerstag zusätzlich Schnee ins Spiel – eine dünne Schneedecke zeichnet sich selbst in den tiefen Lagen ab, von der Koralpe über das Steirische Randgebirge bis zur Buckligen Welt ist auch Neuschnee um 10 cm möglich. Eine deutliche Milderung zeichnet sich schließlich für den Freitag ab.
Die nächsten Tage im Detail:
Der Dienstag beginnt verbreitet sonnig, besonders im Westen ist der Himmel oft sogar wolkenlos. Im Tagesverlauf ziehen im Südosten zunehmend kompakte Wolken auf, sonst überwiegt weiterhin der Sonnenschein. Der Wind weht nach wie vor lebhaft bis kräftig aus Nordost und die Temperaturen erreichen maximal -1 bis +9 Grad mit den höchsten Werten in Vorarlberg.
Am Mittwoch dominieren im Süden und Südosten die Wolken und im Tagesverlauf kommt insbesondere von der Koralpe entlang des Steirischen Randgebirges bis zur Buckligen Welt zeitweise etwas Schneefall auf. Im Westen und Norden scheint bei nur harmlosen Wolken dagegen häufig die Sonne. Der lebhafte Wind dreht mehr auf Ost und die Temperaturen liegen maximal zwischen -2 Grad am Alpenostrand und +8 Grad im Westen. In der Nacht deutet sich im Südosten schließlich anhaltender, teils mäßiger Schneefall an.
Der Donnerstag bringt im Süden und Osten kompakte Wolken und anfangs fällt häufig Schnee, vor allem in der Weststeiermark und im Grazer Bergland schneit es aus der Nacht heraus teils kräftig. Tagsüber lässt der Schneefall allmählich nach. Von Vorarlberg bis ins westliche Niederösterreich bleibt es hingegen trocken und zeitweise kommt die Sonne zum Vorschein. Der Wind weht mäßig, in Oberösterreich auch lebhaft aus Ost. Die Temperaturen steigen etwas an und erreichen 0 bis 11 Grad.
Auch am Freitag fällt im Süden noch etwas Regen oder Schnee, die Schneefallgrenze steigt aber rasch von 700 auf 1400 m an und bis Mittag trocknet es weitgehend ab. An der Alpennordseite scheint zumindest zeitweise die Sonne, auch im östlichen Flachland lockert es tagsüber sonnig auf. Bei mäßigem bis lebhaftem Ost- bis Südostwind steigen die Temperaturen auf 7 bis 16 Grad.
Besonders nach milden Wintern sind markante Kaltluftvorstöße im Laufe des März nicht ungewöhnlich. Die Arktis und allgemein der Nordatlantik erreichen erst jetzt die tiefsten Temperaturen des Winters. Kaltlufteinbrüche aus Nordwesteuropa gehen meist mit feuchter Luft einher und können nochmals Schneefall bis ins Flachland bringen. Dagegen sind Luftmassen aus dem Nordosten Europas in der Regel trocken und führen zu strengem Nachtfrost, so auch im aktuellen Fall. Eistage sind aufgrund des bereits relativ hohen Sonnenstandes zwar selten, aber auch am Ende des Monats noch im Bereich des Möglichen.
Eine erste frostige Nacht gab es bereits von Samstag auf Sonntag, frostfrei blieben eigentlich nur tiefe Regionen im Westen und Südwesten wie man auf der nachfolgenden Analyse erkennt. Den Osten Deutschlands hatte die polare Kaltluft dagegen schon erfasst, vor allem in Thüringen und Sachsen gab es auch mäßigen Frost unter -5 Grad.
Zwar geht es tagsüber mit viel Sonnenschein überall wieder in den Plusbereich mit den Temperaturen, im Westen auch auf über 10 Grad, doch auch die nächsten Nächte bleiben frostig. Und der Frost verschärft sich sogar. In der Nacht auf Montag muss man sich landesweit auf Werte unter dem Gefrierpunkt einstellen, lediglich manche Nordseeinseln sollten leicht im Positiven verbleiben. Meist gibt es sogar mäßigen Frost, von Brandenburg bis Bayern sind Tiefstwerte bis zu -9 Grad möglich. Ähnliches gilt für die Nächte auf Dienstag und Mittwoch, bevor sich der Frost in der Nacht auf Donnerstag etwas schwächer zeigt und eine Milderung einsetzt.
Vor allem nach einem bis dahin milden Winter wie diesem besteht das Risiko von Ernteverlusten im Obstbau, denn in den kalten Nächten besteht bei Frühblühern die Gefahr, dass die Blüten erfrieren. Doch auch ohne Schnee- oder Frostschäden kann es zu Problemen in diesem Sektor kommen, da die Bienen bei zu tiefen Temperaturen ihren Flug einstellen und damit die Bestäubung ausbleibt.
Hoher Luftdruck ist in Mitteleuropa in den nächsten Tagen vorherrschend, Ausläufer von nördlich durchziehenden Tiefs erreichen uns nur in abgeschwächter Form. Somit scheint nun häufig die Sonne, einzig im Nordwesten sind am Sonntag und im Südosten am Dienstag mal mehr Wolken unterwegs. Der Wind weht ein letztes Mal frisch bis kräftig aus Süd am Sonntag, danach nur noch schwach bis mäßig. Und aufgrund der südlichen Anströmung erreichen die Temperaturen tagsüber nahezu überall angenehme Werte im zweistelligen Bereich.
Bis zu 21 Grad am Mittwoch
Sind es am Sonntag noch 11 bis 17 Grad, so werden am Montag bspw. im Thüringer Becken oder am Oberrhein schon bis zu 19 Grad erreicht. Am Dienstag deuten sich Werte zwischen 12 Grad im Nordosten und 19 Grad an der Grenze zur Schweiz an und am Mittwoch zum Höhepunkt liegen sie gar verbreitet zwischen 15 und 21 Grad.
Kaltfront am Donnerstag
Am Donnerstag deutet sich schließlich eine Umstellung der Wetterlage an. Für ein Tief ergibt sich ein freier Weg über Nordskandinavien nach Russland, seine Kaltfront kommt nach jetzigem Stand gut nach Süden voran. Sie erreicht in der Früh schon den Norden, am Abend auch die Mitte und zum Freitag hin den Süden Deutschlands. Mit ihr wird es wieder markant kälter. Liegen die Werte in Bayern vor der Front am Donnerstag bspw. noch bei rund 17 Grad, so sind am Freitag nur noch Höchstwerte von rund 4 Grad zu erwarten. Zum Samstag hin wird im Alpenvorland auch Schnee wieder zum Thema, hier heißt es jedoch noch weitere Modellläufe abzuwarten.
Wir hoffen unsere Leser kommen gut und vor allem gesund durch diese schwierige Zeit. Zwar sollen enge soziale Kontakte gemieden werden, der eine oder andere Spaziergang an der frischen Luft ist bei den angekündigten Temperaturen aber sicherlich förderlich.
Titelbild: Webcambild aus Willingen @ https://www.foto-webcam.eu/webcam/ettelsberg/
Am Donnerstag hat das Zusammenspiel aus milder Luft und föhnigem Westwind für außergewöhnlich hohe Temperaturen für die Jahreszeit gesorgt. Mit der Ausnahme von Vorarlberg wurde in jedem Bundesland die 20-Grad-Marke erreicht, wärmster Ort war Pottschach-Ternitz im Bezirk Neunkirchen mit 23,7 Grad. So warm so früh im Jahr war es hier noch nie, gleiches gilt auch beispielsweise für Wien und Eisenstadt, wo neue Temperaturrekorde für die erste Märzhälfte aufgestellt wurden.
Hoch HELGE
Am Samstag gestaltet sich das Wetter besonders in den Alpen und im Süden noch unbeständig mit vielen Wolken und etwas Regen bzw. oberhalb von etwa 1000 m Schnee. Im Tagesverlauf macht sich aber besonders im Nordosten allmählich Hoch HELGE bemerkbar. Am Sonntag dominiert im ganzen Land der Sonnenschein. Nach einer verbreitet frostigen Nacht steigen die Temperaturen auf 6 bis 16 Grad, wobei es in den westlichen Nordalpen unter leichtem Föhneinfluss am mildesten wird.
Sonne pur
Die neue Woche beginnt im ganzen Land strahlend sonnig und die Temperaturen steigen langsam wieder etwas an. Am Montag liegen die Höchstwerte bei 9 bis 18 Grad, am Dienstag und Mittwoch kommt dann besonders im Süden und Westen wieder die 20-Grad-Marke in Reichweite, nur im Nordosten bleibt es mit Wolken vorübergehend kühler. In den Nächten kühlt es spürbar ab, so muss man auch im Flachland bis einschließlich Dienstag oft mit Morgenfrost rechnen.
Frühlingsbeginn fällt ins Wasser
Im Laufe der zweiten Wochenhälfte lässt der Hochdruckeinfluss tendenziell etwas nach. Am Freitag, pünktlich zum astronomischen Frühlingsbeginn, kündigt sich ein markanter Kaltlufteinbruch an.
Satelliten sind heutzutage sehr vielfältig einsetzbar. Sie zeigen uns Meteorologen nicht nur, wo sich welche Wolken befinden oder wie hoch der Wasserdampfgehalt ist, sie sind auch für andere Umweltbereiche sehr wertvoll. U.a. messen sie die Konzentration von Stickstoffdioxid NO2 in der unteren Atmosphäre – dem giftigen Gas, was durch Kraftwerke, Fabriken, Autos etc. ausgestoßen wird.
Über China haben die Satelliten der NASA, der US-Raumfahrtbehörde, nun überraschend geringe NO2-Konzentrationen über bereits etliche Tage festgestellt. Mit anderen Worten: Die Luft ist hier aktuell relativ wenig verschmutzt! Verglichen mit dem gleichen Vorjahreszeitraum ist die Konzentration von Stickstoffdioxid markant zurück gegangen, Forscher des Goddard Space Flight Center der NASA sprechen gar von einem bisher nicht dagewesenen dramatischen Rückgang über weite Gebiete.
Und natürlich ist es naheliegend, dass diese Besserung der Luftqualität vor allem verbunden ist mit der wirtschaftlichen Abkühlung in China, sprich dem Schließen zahlloser Fabriken in Folge des Coronavirus-Ausbruchs. Zwar fanden von Ende Jänner bis Anfang Februar auch die Neujahrsfeiern in China statt, zu welchen traditionell weniger gearbeitet wird, doch Vergleiche mit gleichen Zeiträumen in den vergangenen Jahren zeigen ein deutliches Anhalten der Luftqualitätsverbesserung darüber hinaus.
Weniger als zuletzt waren die Sturmböen diesmal jedoch mit der nahen Passage des Tiefzentrums verbunden, denn dieses lag weit entfernt bei Schottland, sondern mit einer kräftig ausgeprägten Kaltfront. Sie überquerte das ganze Land von West nach Ost ab den frühen Nachmittagsstunden. Vorlaufend wurde noch einmal ausgesprochen milde Luft herangeführt mit häufig zweistelligen Werten und bis zu 17 Grad am Oberrhein. Mit der organisierten Front einher ging häufig starker, teils gewittriger Regen und ein markanter Temperaturrückgang.
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Direkt an der Kaltfront wurden schließlich im Verlauf des Nachmittags verbreitet Sturmböen registriert, lokal auch schwere Sturmböen. Am Flughafen in Düsseldorf waren es mit 110 km/h sogar Beaufort 11. Auf dem Weg nach Osten ließ die Intensität schließlich nach, im Osten und Südosten wurden lediglich Böen zwischen 50 und 60 km/h gemessen.
Aus Westen erfasst nun die Kaltfront von #CHARLOTTE Deutschland, im Westen und Nordwesten kommt es dabei in den nächsten Stunden verbreitet zu Sturmböen, vereinzelt aber auch zu schweren Sturmböen! #Sturm– und Gewitterwarnungen hier: https://t.co/I9b3ca1dhh
(Daten: DWD / UBIMET) pic.twitter.com/pp9EYqjWtP
Mehrere Sturmeinsätze im Stadtgebiet | #Sturm beschädigt 11 Gebäude in Grimlinghausen, mehrere Löschzüge im Einsatz | in Norf muss eine 30 m hohe Tanne gefällt werden pic.twitter.com/j5fsNlIwTp
Zwar verläuft der heutige Sonntag zeitweise ruhiger, doch der nächste Sturm lässt nicht lange auf sich warten. Ein kleinräumiges Randtief namens DIANA bringt sich über dem Golf von Biskaya bereits in Stellung, überquert am Nachmittag die Mitte Frankreichs und erreicht abgeschwächt am Abend auch den Südwesten Deutschlands. Für wenige Stunden sind hier bis in die Nacht noch einmal gebietsweise Sturmböen zu erwarten.
Titelbild: Radarbild am Samstag, 29.02.2020, 18:30 Uhr @ DWD, UBIMET
Der Februar war 2020 verbreitet 2,5 bis örtlich über 5 Grad zu mild, vielerorts konnte der mildeste Februar seit Messbeginn verzeichnet werden. Bei den betrachteten Stationen konnte nur in Chur, auf dem Säntis, in St. Gallen, in Samedan und in Vaduz noch mindestens ein milderer Februar registriert werden. Verantwortlich für den Überschuss waren milde Westlagen, mit denen es im Norden und in den Bergen auch teilweise kräftig stürmte (Sturmtiefs Petra, Sabine, Tomris, Bianca).
Bezüglich Niederschlag gab es im Norden und Süden grosse Unterschiede: War es im Norden verbreitet zu nass, war es insbesondere im Tessin massiv zu trocken. In Lugano konnte nur eine Niederschlagssumme von 0,8 Litern pro Quadratmeter verzeichnet werden, normal wären rund 52 Liter! Dies erklärt auch die hier aktuell grosse Waldbrandgefahr. Die im Norden häufigen Störungen gelangten bei den in der Höhe vorherrschenden Westwinden nicht in den Süden, sondern blieben auf den Norden beschränkt. Dort gab es dagegen im Vergleich zum klimatischen Mittel von 1981 bis 2010 teilweise mehr als doppelt soviel Niederschlag, so z.B. in Aarau, Bern, St. Gallen und Zürich. Die Besonnung schliesslich war vielerorts überdurchschnittlich, auf dem Säntis aber als Ausnahme deutlich unterdurchschnittlich.
Der Winter 2019/20 war in Europa bisher durch anhaltende Tiefdrucktätigkeit über Skandinavien geprägt. Die daraus resultierende westliche Strömung über Mitteleuropa führte dabei wiederholt milde Luftmassen nach Österreich, so war der Winter hierzulande der zweitwärmste seit Messbeginn vor über 250 Jahren. Während der Jänner noch durch beständige Hochdrucklagen geprägt war, gab es im Februar eine dynamische Westlage mit zahlreichen Sturmtiefs. In Summe gab es vier markante Stürme: PETRA, SABINE, YULIA und BIANCA, welche auch im Flachland örtlich für Orkanböen sorgten.
Temperaturabweichung im Nordosten am höchsten
Mit einer landesweiten Abweichung von rund 4,5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 fällt der Monat Februar extrem aus. Aufgrund der zahlreichen Westwetterlagen waren die Abweichungen an der Alpennordseite am höchsten, so lag das Temperaturmittel In Teilen Niederösterreichs fast 6 Grad über dem Schnitt. Vielerorts, wie etwa in Wien, Graz und Linz, gab es in diesem Monat keinen einzigen zu kalten Tag. In windgeschützten Tälern fallen die Abweichungen hingegen geringer aus: Wie schon im Vormonat war Zell am See mit einer Abweichung von +1,6 Grad der relativ gesehen kühlste Orte. Hier gab es auch die tiefste Temperatur in einem bewohnten Ort mit -16,8 Grad.
Im Norden nass, im Süden trocken
Die Niederschlagsbilanz im Februar fällt zweigeteilt aus. Von Vorarlberg bis Niederösterreich gab es deutlich mehr Niederschlag als üblich, besonders vom Bregenzerwald über das Salzkammergut bis ins Rax-Schneeberg-Gebiet liegen die Mengen teils über dem doppelten Monatsdurchschnitt. An der Alpensüdseite setzt sich die Trockenheit seit Jahresbeginn hingegen fort. Vor allem im Bereich des Drautals sowie in Teilen des Oststeiermark gab es weniger als 15 Liter pro Quadratmeter Regen.
Mehrere Gewitter, keine Eistage im Flachland
Die Westlage hat an der Alpennordseite für ungewöhnlich viele Gewitter gesorgt, so wurde im zurückliegenden Monat an 11 Tagen mindestens ein Blitz in Österreich detektiert. In Summe gab es 1463 Entladungen, die meisten davon in Ober- und Niederösterreich. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der modernen Blitzerfassung vor 13 Jahren. Im Gegensatz dazu gab es im Flachland sowie in vielen Tal- und Beckenlagen keinen einzigen Eistag, lediglich in den Hochtälern sowie im Pinz- und Pongau blieb die Temperatur an manchen Tagen ganztags unter dem Gefrierpunkt.
Extremwerte Februar 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Sonntag, 01.03.2020
Höchste Temperaturen
21,3 Grad Mooslandl/Hieflau (ST, 19.)
20,7 Grad Innsbruck (T, 23.)
20,4 Grad Mattersburg (B, 23.)
Tiefste Temperaturen
-16,8 Grad Zell am See (S, 6.)
-16,6 Grad Seefeld (T, 6.)
-16,6 Grad Schmirn (T, 6.)
Relativ wärmste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)
+5,9 Grad Schöngrabern (NÖ)
+5,7 Grad Weitra, Wiener Neustadt, Schwechat (NÖ)
+5,6 Grad Gumpoldskirchen (NÖ), Eisenstadt (B)
Relativ kälteste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)
+1,6 Grad Zell am See (S)
+2,4 Grad Krimml (S)
+2,6 Grad Bischofshofen (S)
Eistage (ganztägig weniger als 0 Grad)
5 Warth (V), Zell am See (S)
4 Langen/Arlberg (V), Seefeld (T), Ramsau am Dachstein (ST)
Nasseste Orte
359 Liter pro Quadratmeter Warth (V)
339 Liter pro Quadratmeter Schröcken (V)
258 Liter pro Quadratmeter Schoppernau (V)
In der heutigen Zeit kommt es selten vor, dass sich Wettermodelle im Kurzfristzeitraum markant ändern. Waren sie sich am gestrigen Montag noch einig bzgl. einer Zugbahn des Tiefs von Frankreich nach Norditalien und damit südlich der Alpen vorbei, besteht heute eine große Einigkeit bzgl. einer Zugbahn quer über Deutschland. Dies hätte das nächste Sturmereignis im Süden des Landes zur Folge, aufgrund der Kurzfristigkeit des allgemeinen Umdenkens ist jedoch noch von einer gewissen Unsicherheit auszugehen.
Zugbahn über Mitte Deutschlands
Nach aktuellem Stand verlagert sich das Tief BIANCA in den Abend- und Nachtstunden des Donnerstags mit seinem Zentrum etwa über den Mittelgebirgsraum und weiter über Tschechien hinweg nach Osten und erreicht am Freitagmorgen bereits die Ukraine. An seiner Südflanke kommt stürmischer Westwind auf. Wie auch in der jüngeren Vergangenheit deuten sich damit vor allem in Bayern und Baden-Württemberg Sturmböen und teils schwere Sturmböen an.
Böen bis zu 110 km/h
Am späten Donnerstagnachmittag kommt zunächst im Saarland und im südlichen Rheinland-Pfalz stürmischer Westwind auf, am frühen Abend erreicht der Sturm die Schwäbische Alb und gegen Mitternacht bereits die Grenzregion zu Tschechien und Österreich. In diesen Regionen erscheinen nach jetzigem Stand über einen kurzen Zeitraum von wenigen Stunden gebietsweise schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 km/h als möglich, insbesondere südlich der Donau sind auch orkanartige Sturmböen bis 110 km/h nicht auszuschließen.
Verbreitet Neuschnee
Mit der Passage des Tiefs deutet sich auch das größte Schneefallereignis dieses Winters an. Bereits ab dem Nachmittag ist in der Mitte und im Süden mit aufkommendem Schneefall zu rechnen. Während es sich im Süden auch phasenweise um Regen handelt, dürfte es im Mittelgebirgsraum über mehrere Stunden bis in tiefe Lagen schneien. Über Nacht auf Freitag deuten sich hier beachtliche Mengen von teils über 20 cm an, südlich der Donau sind immerhin flächig zwischen 5 und 10 cm möglich. Wahrscheinlich zu mild für Neuschnee bleibt es nach derzeitigem Stand im Rhein-Main-Gebiet und im Oberrheingraben.
Titelbild: Wahrscheinliche Zugbahn des Sturmtiefs BIANCA @ NOAA, UBIMET
In der heutigen Zeit kommt es selten vor, dass sich Wettermodelle im Kurzfristzeitraum markant ändern. Waren sie sich am gestrigen Montag noch einig bzgl. einer Zugbahn des Tiefs von Frankreich nach Norditalien und damit südlich der Alpen vorbei, besteht heute eine große Einigkeit bzgl. einer Zugbahn entlang der Alpennordseite. Dies hätte das nächste Sturmereignis in Österreich zur Folge, aufgrund der Kurzfristigkeit des allgemeinen Umdenkens ist jedoch noch von einer gewissen Unsicherheit auszugehen.
Zugbahn über Bayern und Tschechien
Nach aktuellem Stand verlagert sich das Tief BIANCA in den Abend- und Nachtstunden des Donnerstags mit seinem Zentrum etwa über den Norden Bayerns und weiter über Tschechien hinweg nach Osten und erreicht am Freitagmorgen bereits die Ukraine. An seiner Südflanke kommt stürmischer Westwind auf. Wie auch in der jüngeren Vergangenheit deuten sich damit vor allem vom Bodensee über das Außerfern bis Ober- und Niederösterreich, Wien und das Nordburgenland Sturmböen und schwere Sturmböen an.
Böen bis zu 110 km/h
Am frühen Donnerstagabend kommt zunächst am Bodensee, im Außerfern und bald auch am Achsensee stürmischer Westwind auf, am späten Abend erreicht der Sturm Oberösterreich und nach Mitternacht am Freitag bereits Wien und das östliche Flachland. In diesen Regionen erscheinen nach jetzigem Stand über einen kurzen Zeitraum von wenigen Stunden gebietsweise schwere Sturmböen zwischen 90 und 100 km/h als möglich, insbesondere im oberösterreichischen Zentralraum sowie zwischen der Donau und den Alpen sind auch orkanartige Sturmböen bis 110 km/h nicht auszuschließen. Mit der Kaltfront ist schließlich auch im Rheintal sowie inneralpin von Tirol bis in die Obersteiermark mit stürmisch auffrischendem Nordwestwind und Böen von 60 bis 80, lokal wie etwa im Inn- und Ennstal mit bis zu 90 km/h zu rechnen. Im Süden spielt der Wind keine Rolle.
Während sich der Wind im Westen nach Kaltfrontdurchgang am Freitag rasch wieder beruhigt, weht er entlang der Donau und im östlichen Flachland bis in den Nachmittag hinein anhaltend lebhaft bis kräftig aus Nordwest mit Böen zwischen 60 und 80 km/h. Auch entlang des Steirischen Randgebirges über die Bucklige Welt bis ins Mittelburgenland sind dann stürmische Böen möglich.
Die obige Karte zeigt die Gesamtkonstellation. Ein Höhentief hat sich über dem nördlichen NSW etabliert und wird sich für mehrere Tage nicht großartig von dort weg bewegen. In der Zwischenzeit wird vom Meer her beständig feuchte Luft aufs Land geführt. Diese Strömung trifft senkrecht auf die Gebirgsketten und die nach Osten ausgerichteten Hänge werden dazu beitragen, die Aufwärtsbewegung der feuchten Luft zu verstärken. Die Kombination dieser Faktoren ist ein perfektes Rezept für anhaltende, teils starke Regenfälle entlang der Ostküste von NSW, einschließlich des Großraums Sydney.
Bis Anfang nächster Woche wird mit weiträumigen Niederschlägen von 150-300 mm gerechnet, wobei lokal auch noch größere Mengen bis 400 mm möglich sind. Diese Mengen werden zu schweren Sturzfluten führen, an einigen Berghängen wird es wahrscheinlich zu Erdrutschen kommen. Zunehmende Ostwinde mit Böen von bis zu 80 km/h werden in Kombination mit gesättigten Böden Bäume und Stromleitungen umstürzen lassen, was zu Stromausfällen führen kann.
Zyklon DAMIEN
Im Nordwesten hat sich gleichzeitig auch ein Zyklon entwickelt, der in der Nacht auf Samstag auf die Nordküste von Westaustralien treffen wird. Über dem recht warmen Meer konnte sich DAMIEN schnell intensivieren bis zur Kategorie 3 und außerdem große Mengen Wasser aufnehmen. Erwartet wird, dass er mit Sturmfluten von 1 bis 3 m Höhe auf Land treffen wird und dort mit Orkanböen um 150 km/h für große Schäden sorgen könnte.
Das Tief PETRA entwickelt sich an einer Luftmassengrenze, die wiederum seit Sonntag Früh große Regenmengen bringt. Zum Beispiel sind im Bregenzerwald, am Arlberg und von den Kitzbüheler Alpen bis zur Eisenwurzen schon 60 bis über 100 l/m² zusammengekommen. Die Pegel kleinerer Bäche haben in diesen Regionen bereits ein einjähriges Hochwasser erreicht. Der kräftige Dauerregen hält im Nordstau noch bis heute Abend an, bevor er für ein paar Stunden abklingt. Bis dahin sind hier weitere 10 bis 30 l/m² zu erwarten. Da die Schneefallgrenze in Westösterreich im Hochgebirge liegt, besteht lokal die Gefahr für Vermurungen und weiterhin für das Überlaufen von kleineren Flussläufen.
Stürmische PETRA
Bereits in der zweiten Nachthälfte kommt in Vorarlberg, in den Morgenstunden auch bis Oberösterreich die kräftige Kaltfront des Randtiefs PETRA auf. Diese bringt zunächst schauerartig verstärkten und teils auch gewittrig durchsetzten Regen, jedoch auch eine rasch bis in viele Täler absinkende Schneefallgrenze. Nur unterhalb von etwa 500 m bleibt es noch bei Regen. Auch im Flachland und im Süden ziehen in der ersten Tageshälfte mitunter kräftige Regen- und Graupelschauer durch. Große Schneemengen kommen in den klassischen Staulagen der Nordalpen zusammen, oberhalb von rund 700 bis 1000 m sind hier am Dienstag 10 bis 30 cm, rund um den Arlberg auch 30 bis 50 cm zu erwarten.
Mit dem Randtief und insbesondere mit der angesprochenen Kaltfront frischt in weiten Teilen des Landes stürmischer Westwind auf. Bezüglich der genauen Zugbahn gibt es in den Modellen noch gewisse Unsicherheiten, dies wirkt sich hauptsächlich auf die zu erwartenden Böen entlang der Donau und im Großraum Wien aus. Nach aktuellem Stand sind hier verbreitet Sturmböen zwischen 70 und 80 km/h zu erwarten, mit eingelagerten Gewittern oder bei geringfügig nördlicherer Zugbahn von PETRA sind jedoch auch schwere Sturmböen um 100 km/h nicht auszuschließen. Im Wiener Becken und am Alpenostrand bis zur Buckligen Welt erscheinen Böen zwischen 80 und 100 km/h hingegen als recht wahrscheinlich.
Mit der Kaltfront greift der stürmische Wind auch in viele Alpentäler durch. Somit muss Dienstagfrüh und -vormittag selbst inneralpin kurzzeitig mit Sturmböen bis 80 km/h, am Bodensee, im Außerfern, im Raum Achenkirch und im Inntal bis 100 km/h gerechnet werden. Südlich des Alpenhauptkamms kommt nach Durchzug der Front Nordföhn auf, in prädestinierten Tälern sind hier im Tagesverlauf Böen bis 80 km/h zu erwarten.
Am Mittwoch weiterhin nasskalt und stürmisch
Die Wochenmitte bringt den Nordstaulagen vom Bregenzerwald bis zum Mariazellerland weiteren Schneefall, und das bis in alle Täler. Dabei muss man mit weiteren Neuschneemengen zwischen 5 und 15 cm rechnen, 20-25 cm Neuschnee kommen in etwas höheren Lagen am Arlberg sowie zwischen Lofer und Eisenerz zusammen. Die Intensität des Schneefalls lässt aber allmählich nach, im Laufe des Tages werden dann auch die trockenen Phasen immer zahlreicher. Abseits der Berge ziehen ohnehin nur ein paar Regen-, Schnee- und Graupelschauer durch. Die Schneefallgrenze pendelt hier zwischen tiefen Lagen und rund 500 m.
Auch der Wind bleibt am Mittwoch noch ein Thema: Im östlichen Flachland, am Alpenostrand sowie in den Nordföhntälern von Osttirol bis zum Grazer Bergland muss man weiterhin mit Böen zwischen 60 und 80 km/h rechnen, lokal sind auch schwere Sturmböen von knapp 100 km/h einzuplanen.
Anschließend nachhaltige Wetterberuhigung
Ab Donnerstag herrscht dann wieder landesweit kräftiger Hochdruckeinfluss. Dieser hält gemäß den neuesten Modellberechnungen bis zum Ende der Woche an, dabei steigen die Temperaturen im Laufe des Wochenendes wieder auf ein vorfrühlingshaftes Niveau an. Stürmisch wird es dann erst wieder in der kommenden Woche.
Der Winter 2019/20 war in Europa bisher durch rege Tiefdrucktätigkeit über Nordskandinavien und ungewöhnlich viele Hochdrucklagen über den Azoren und Mitteleuropa geprägt. Der vorherrschende Westwind über Nordeuropa führte wiederholt milde Luftmassen vom Atlantik bis nach Russland, weshalb der Winter in Europa bislang außergewöhnlich mild verlief. Insbesondere der Jänner war durch beständige Hochdrucklagen geprägt, rund um den 20. des Monats wurden mit über 1050 hPa gar außergewöhnlich hohe Druckwerte im Alpenraum gemessen. Lediglich dreimal schafften es Tiefausläufer mit Kaltluft aus Norden zu uns, am letzten Montag brachte eine markante Kaltfront immerhin im ganzen Land Niederschlag, eingelagerte Gewitter und vielerorts stürmische Böen.
Temperaturabweichung im Bergland am höchsten
Mit einer landesweiten Abweichung von rund 2,2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010 bilanziert der Monat Jänner einmal mehr als zu mild. Aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen durch Hochdruckeinfluss waren die Abweichungen vor allem in mittleren Lagen und im Bergland am höchsten, so lag das Temperaturmittel etwa am Feuerkogel 4,8 Grad und am Sonnblick 3,8 Grad über dem Schnitt. Währenddessen fallen die Abweichungen in einigen Tälern, im östlichen Flachland und dem Grazer Becken minimal aus. Häufig hielt sich hier Nebel und Hochnebel, durch welchen die Temperaturen tagsüber nur wenig anstiegen.
Im Süden fast durchwegs trocken
Österreichweit wurden rund 41% des üblichen Monatsniederschlags erreicht. Lediglich in einem schmalen Streifen entlang des Kamptals und bis St. Pölten reichte es für eine halbwegs ausgeglichene Bilanz, sonst war es überall zu trocken. Besonders in der Südhälfte wurden verbreitet weniger als 10% des Monatssolls erreicht. Einige Wetterstationen registrierten erst mit dem angesprochenen Kaltfrontdurchgang am 28. des Monats ein paar Regentropfen.
Neuer Sonnenscheinrekord in Klagenfurt
Einhergehend mit dieser Entwicklung schließt der Jänner zudem überdurchschnittlich sonnig ab. Besonders außergewöhnlich sind die Abweichungen in Unterkärnten, hier wurden bereits am Montag dieser Woche einige, teils langjährige Rekorde gebrochen: Dank der Kombination aus Hochdruckeinfluss und wenig Hochnebel wurde in Klagenfurt der Sonnenrekord aus dem Jänner 1918 überboten. Die Messreihe reicht hier bis 1884 zurück. Halbwegs ausgeglichen ist die Bilanz nur im Osten.
Extremwerte Jänner 2020 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: Donnerstag, 30.01.2020 … 08 Uhr
Höchste Temperaturen (werden am 31. noch überboten)
13,2 Grad Weitra (NÖ, 09.)
13,0 Grad Bärnkopf (NÖ, 15.)
12,9 Grad Kolm-Saigurn (S, 15.)
Tiefste Temperaturen
-18,0 Grad St. Jakob / Defereggen (T, 21.)
-17,9 Grad Lech / Arlberg (V, 20.)
-17,7 Grad St. Leonhard / Pitztal (T, 20.)
Relativ wärmste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)
+3,8 Grad Fischbach (ST)
+3,5 Grad Mönichkirchen (NÖ)
+3,4 Grad Weißensee / Gatschach (K)
Relativ kälteste Orte (im Vergleich zum Mittel von 1981-2010)
Gewitter gab es für die Jahreszeit ganzschön viele (über 6000 Blitzentladungen) und das so ziemlich aufs gesamte Bundesgebiet verteilt. Rückseitig der Kaltfront wurde schließlich Schnee wieder ein Thema – in den Mittelgebirgen, aber auch im Flachland von Baden-Württemberg und Bayern sowie minimal im norddeutschen Tiefland. Im Bayerischen Wald schneite es über Nacht schließlich etwas mehr als gedacht, hier wurden heute Morgen an einer Station auf 450 m 18 cm gemessen.
Hier noch eine kleine Impression aus dem Norden, in Elmshorn im Kreis Pinneberg lag zwischenzeitlich 1 cm Neuschnee.
Mit Pauken und Trompeten hat die kräftige Kaltfront des Tiefs LOLITA am Mittwoch den Winter nach Österreich zurückgebracht. Sturmböen bis 100 km/h wurden vor allem im Westen des Landes gemessen, mehr als 1000 Blitzentladungen wurden registriert und über Nacht fielen am Arlberg und im Außerfern schließlich rund 30 cm Neuschnee. Zwar geht es mit Schnee an der Alpennordseite auch heute noch weiter und erst am Donnerstagmorgen klingen letzte Flocken in der Eisenwurzen ab, dann jedoch setzt eine markante Milderung ein. Ein Zwischenhoch sorgt im Tagesverlauf für ruhiges und meist freundliches Wetter, ab Freitag wird es schließlich unbeständig.
Semesterferien beginnen häufig mit zweistelligen Plusgraden
Hintergrund hierfür ist eine ausgeprägte Tiefdruckaktivität über dem Nordatlantik bis weit in die kommende Woche hinein, Mitteleuropa liegt entsprechend an der Südflanke in einer kräftigen Südwestströmung. Wiederholt erreichen Tiefausläufer den Alpenraum, somit gestalten sich die kommenden Tage zumindest nach Norden zu auch häufig bewölkt, nass und windig, während der Süden etwas wetterbegünstigt bleibt. Für die Jahreszeit deutlich zu mild wird es aber überall, bereits am Freitag erreichen die Höchstwerte 6 bis 15 Grad. Mit Ausnahme von windgeschützten Tälern in Salzburg und Kärnten kündigen sich in tiefen Lagen tagsüber fast überall zweistellige Temperaturen an.
Zum Höhepunkt bis zu 20 Grad möglich
Das Wochenende und der Montag verlaufen von Vorarlberg bis nach Oberösterreich zeitweise nass, im Süden und mit Abstrichen auch im Osten hingegen recht freundlich. Dazu ist vor allem im Norden und Osten mit teils kräftigem Wind zu rechnen. Mit bis zu 16 Grad liegen die Temperaturen deutlich über dem jahreszeitlichen Schnitt, normal wären aktuell etwa in Wien 4 Grad. Der Höhepunkt dieser milden Wetterphase deutet sich schließlich für den Dienstag an, nach aktuellem Stand sind dann mit viel Sonnenschein und etwas Föhn stellenweise auch um 20 Grad möglich.
Rote Unwetterwarnung im Westen: Wieviel Schnee fällt derzeit dort, wo ist der „Hotspot“?
Gewarnt ist primär vor Schnee. Grund hierfür ist eine Kaltfront, welche aktuell am Dienstagvormittag von Westen her das Tiroler Oberland erreicht und nachfolgend für etwa zwei Tage kühlere und feuchte Luft heranführt. Aktuell liegt die Schneefallgrenze noch bei rund 1000 m, zum Abend sinkt sie auf 500 bis 300 m ab. Besonders in der heutigen Nacht, aber auch von Mittwochnachmittag bis Donnerstagfrüh schneit es an der Alpennordseite bis in die meisten Täler, tagsüber taut es leicht. In Summe sind von Vorarlberg bis in die Obersteiermark einige Zentimeter Neuschnee zu erwarten, am meisten davon mit rund 50 cm am Arlberg. Aber auch in den meisten Tälern stellen sich phasenweise winterliche Bedingungen ein.
Wann kommt die Weiße Pracht in den Osten?
Vermutlich garnicht. Morgen Mittwoch in der Früh sind im Wienerwald Schneeflocken möglich, das war es aber auch schon. Besser schaut es im westlichen Donauraum aus, hier kann es am Morgen für ein oder zwei Zentimeter reichen.
Zum Sturm: Wie stark ist der Wind, wie heftig wird er noch?
Mit der Kaltfront und eingelagerten Gewittern wurden am Bodensee auf dt. Seite in Lindau soeben Orkanböen von 123 km/h gemessen, am Rohrspitz auf öst. Seite waren es 100 km/h. Generell sind heute in Vorarlberg und im Tiroler Außerfern, am Nachmittag auch im Innviertel Sturmböen bis 90 km/h zu erwarten, am Abend frischt der Westwind auch im Norden und Osten kräftig auf. Hier bleibt es morgen Mittwoch windig, in Wien und im Wiener Becken sind morgentagsüber die stärksten Böen von bis zu 80 km/h zu erwarten.
Wie lange bleibt der Schnee?
Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter unter Zwischenhocheinfluss rasch, nachfolgend wird eine sehr milde Wetterphase eingeläutet. Im Flach- und Hügelland, aber auch vielen Tälern der Alpen deuten sich für einige Tage zweistellige Plusgrade an. Der Höhepunkt der Wärmezufuhr wird aus heutiger Sicht am Montag oder Dienstag nächster Woche erreicht. Dann sind sogar 20 Grad nicht ausgeschlossen.
Titelbild: Prognose der Neuschneemenge über 24 Stunden bis Donnerstag, 00 Uhr UTC @ UBIMET
¡Copiosa nevada! Esta mañana (20/01/2020), postales plenamente invernales en #Nerpio (#Albacete), a 1085 metros de altitud. Imágenes: Emiliano Sánchez. pic.twitter.com/6RIh8aXLrg
In Deutschland reicht es aktuell zwar zumindest hier und da für Schneeschauer und damit ein halbwegs winterliches Feeling, die nächsten Tage sind jedoch einmal mehr von Hochdruckeinfluss und entsprechender Trockenheit geprägt. Doch wenn es hierzulande ein massives Hoch gibt, muss woanders auch tiefer Luftdruck vorherrschen. Diesen findet man derzeit im westlichen Mittelmeerraum, entsprechend gestaltet sich das Wetter hier deutlich turbulenter.
Zahlreiche Gewitter tummeln sich Sonntagmittag im Bereich der Balearen, 48 l/m² an Regen wurden in zwei Stunden soeben in Porto Colom auf Mallorca gemessen. Im Laufe des Abends und der Nacht verstärkt sich schließlich der Wind an der Nordseite des Tiefzentrums. In Teilen Mallorcas, auf Ibiza und generell zwischen Valencia und Alicante an der Costa Blanca ist dann mit Sturmböen zu rechnen, lokal sind auch schwere Sturmböen bis zu 115 km/h möglich.
Das verantwortliche Tief verlagert sich zwar ab Montag weiter nach Afrika, die Zufuhr feuchter und labiler Luft auf die Iberische Halbinsel hält jedoch an. Bis inklusive Mittwoch ist an der gesamten Ostküste immer wieder teils gewittriger Starkregen zu erwarten, der Schwerpunkt verlagert sich jedoch allmählich nach Norden Richtung Barcelona und Pyrenäen. Lokal werden von den Wettermodellen über 250 l/m² simuliert.
Titelbild: Webcambild von Mallorca @ http://sunshine-bar.net
Als Luftdruck wird die Kraft bezeichnet, welche die Luft unter Einwirkung der Gravitationskraft (Gewicht) auf eine Fläche ausübt. In der Physik definiert man den Druck somit als Kraft pro Fläche mit der Einheit Hektopascal (hPa). Eine vertikale Luftsäule, die sich von der Erdoberfläche bis an den Rand der Atmosphäre erstreckt, übt auf eine Einheitsfläche einen Druck von durchschnittlich 1013,25 hPa aus.
Je höher man kommt, desto geringer ist der Anteil der Luftsäule über einem. Zudem wird die Luftdichte nach oben rasch weniger. Entsprechend nimmt der Luftdruck mit der Höhe ab, etwa 1 hPa alle 8 m. Es ist also normal, dass der Luftdruck auf einem Berg weitaus geringer ist als im Tal und selbst in der 10. Etage eines Wohnhauses schon 4 hPa geringer ist als am Boden. Gemessen wird der Luftdruck reduziert auf Meereshöhe, um ihn an verschiedenen Punkten vergleichen zu können und so Gebiete mit hohem und vergleichsweise tiefen Luftdruck zu erkennen.
Aktuell ist der Luftdruck sehr hoch: Warum ist das so?
Aktuell erstreckt sich das Hoch EKART von den Britischen Inseln bis nach Osteuropa und damit quer über Mitteleuropa hinweg, es wird flankiert von markanten Tiefs über Skandinavien und im westlichen Mittelmeerraum. Es ist sehr kräftig ausgeprägt, sprich in seinem Bereich sinkt Luft in großem Maße ab. Die Frage nach dem ‚Warum?‘ lässt sich relativ schwer beantworten. Das Hoch ist momentan einfach etwas kräftiger ausgeprägt als üblich.
Wo genau ist er derzeit am höchsten?
Aktuell um 09 Uhr am Montagmorgen liegt der auf Meereshöhe reduzierte Luftdruck in Österreich zwischen 1044 hPa im Osten des Landes und 1050 hPa im Westen. 1050,7 hPa werden in Imst und 1050,3 hPa in Reutte gemessen. In Deutschland liegen die niedrigsten Werte im Nordosten, in Oberstdorf an den Alpen werden hingegen 1050,0 hPa gemessen. In der Schweiz wird der höchste Druck mit bis zu 1052 hPa in Graubünden gemessen.
Nachfolgend ein paar Luftdruckrekorde (reduziert auf Meereshöhe):
Luftdruck am Montagmorgen nach GFS @ UBIMET, NCEPFür Österreich liegt kein Rekord vor. Jedoch gab es am letztgenannten 23.01.1907 in Ungarn 1055 hPa, ähnlich dürfte der höchste Wert in Österreich gewesen sein.
Woran kann man merken, dass der Luftdruck hoch/niedrig ist?
Der Mensch verfügt über kein Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Luftdruck, man merkt sowas also nicht direkt. Lediglich rasche Luftdruckschwankungen können durch Druck im Ohr wahrgenommen werden, wenn man bspw. mittels Aufzug/Skilift große Höhen in kurzer Zeit überwindet oder mit dem Auto auf einen Berg fährt.
Fun Fact nebenbei: Die Siedetemperatur von Wasser hängt auch vom Luftdruck ab. Auf einem 2000 m hohen Berg liegt sie im Schnitt bei 93 Grad, auf dem Mt. Everest bereits bei rund 70 Grad. Bei derart hohem Luftdruck wie aktuell kocht Wasser in Wien hingegen erst bei 101 statt 100 Grad.
Welche Auswirkungen hat das auf die Gesundheit des Menschen? Oder auf die Umwelt/Tiere?
Die Auswirkungen halten sich sehr in Grenzen. Neben Druck im Ohr führen Luftdruckschwankungen am ehesten zu vereinzelten Kopfschmerzen.
Wann wird sich der Luftdruck wieder auf Normalwerte einpendeln?
Bis zum Wochende bleibt uns der Hochdruckeinfluss erhalten, bereits morgen am Dienstag gehen die Werte aber wieder zurück auf 1040 bis 1030 hPa.
Muss man irgendetwas beachten? Darf man Sport machen?
Man muss nichts beachten und darf auch ganz normal Sport treiben. Der heutige Handball-Kracher Österreich gegen Deutschland in der Wiener Stadthalle muss also nicht abgesagt werden 😉
Ist hoher Luftdruck für Kinder/Babys gefährlich?
Nein.
Titelbild: Luftdruck am Montagmorgen nach GFS @ UBIMET, NCEP
There are two vehicles almost buried, a random pedestrian and a runaway garbage bag here. Some are easier to spot than others. pic.twitter.com/nX1IxRQdOW
Bis inkl. Freitag gestaltet sich das Wetter im Alpenraum durch Hochdruckeinfluss ruhig und trocken mit viel Sonnenschein. Nur in den Niederungen entlang der Donau, im Osten und Südosten hält sich teils zäher Nebel und Hochnebel mit lokalem Schneegriesel. Hier bleiben die Temperaturen ‚winterlicher‘ und liegen tagsüber um den Gefrierpunkt. Abseits der Hochnebelgebiete gibt es mäßige Nachtfröste und tagsüber bis zu +10 Grad.
Wann ist mit Neuschnee in Österreich zu rechnen? Wieviel Schnee fällt? Wo?
Am Wochenende stellt sich die Wetterlage wieder mehr Richtung Winter um, am Samstag und Sonntag deuten sich an der Alpennordseite ein paar Zentimeter Neuschnee bis in die meisten Täler an. Im Bergland sind durchaus auch bis zu 30 oder 40 cm drin. Für das Flachland schaut es hingegen weiter schlecht aus. Nachfolgend bleiben die Temperaturen wohl für ein paar Tage des Jahreszeit entsprechend, nach signifikantem Niederschlag schaut es dann eher nicht aus.
Was ist der Grund für den ‚Wintereinbruch‘?
Man kann es wohl eher als eine ‚vorübergehende Rückkehr zu der Jahreszeit entsprechenden Verhältnissen‘ beschreiben. Grund hierfür ist ein kräftiges Tief, das in den Norden von Skandinavien zieht und auf der Rückseite Kaltluft aus Nordwest nach Mitteleuropa führt. Zudem bildet sich dann über dem Ostatlantik ein Hoch, welches die Rückkehr milderer Luft aus Westen verhindert/blockiert. Entsprechend kann sich die etwas kältere Luft wohl ein wenig halten.
Warum ist es überhaupt derzeit so mild?
Etwa seit Weihnachten liegt der Alpenraum mehrheitlich unter Hochdruckeinfluss, in einigen Teilen Österreichs ist 2020 bisher noch gar kein Niederschlag gefallen, vor allem im Süden. Tiefs konzentrieren sich bisher auf den Atlantik und ziehen häufig an Mitteleuropa vorbei nach Norden, daher ist der Hochdruckeinfluss bei uns mit einer leichten Südwestströmung verbunden. Diese führte und führt vor allem in mittleren und hohen Lagen zu zu milden Temperaturen. Im Mittel über das ganze Land beträgt die Abweichung der Temperatur im bisherigen Jänner +3 Grad, wobei sie mit bis zu +5 Grad in Hochlagen am markantesten ist.
Besteht noch Hoffnung auf einen Flachland-Winter?
De facto geht der Winter ja noch zwei Monate, insofern besteht noch genügend Zeit für Kaltluftausbrüche aus Sibirien oder eine Ladung Schnee auch in tiefen Lagen. Jedoch ist tendenziell nicht von zu kaltem Wetter über längere Zeit auszugehen. Langfristmodelle sind sich relativ einig über weiterhin überdurchschnittlich hohe Temperaturen, wie das Mittel aus sechs Modellen für den 3-Monatszeitraum Januar bis März in der nachfolgenden Grafik zeigt:
Am häufigsten werden zur künstlichen Erzeugung von Schnee Schneekanonen eingesetzt. Sie bestehen aus einem Propeller, der einen Luftstrom erzeugt, umgeben von mehreren Düsen. Aus diesen tritt ein einfaches Gemisch aus Wasser und Druckluft aus, der Druck liegt dabei ein Vielfaches über dem normalen Luftdruck. Beim Austritt weitet sich dieses sehr feine Gemisch durch den nun geringeren Druck aus und kühlt ab, winzige Eiskristalle entstehen.
Zusätzliche Düsen zerstäuben feines Wasser, es kristallisiert an den vorhandenen Eiskeimen. Sie werden durch den Luftstrom verbreitet und sinken als feiner Schnee nieder.
Chemische Hilfe
Dieser Vorgang ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt möglich, u.a. abhängig von der vorhandenen Luftfeuchte. Fügt man dem Wasser-Luft-Gemisch auch noch eine Brise Flüssigstickstoff zu, kann Schnee auch bei deutlich positiven Lufttemperaturen erzeugt werden. Der Schmelzpunkt von Stickstoff ist deutlich niedriger als von Wasser, somit wird das Wasser und die Luft vor dem Austritt aus der Düse massiv abgekühlt. Damit sind keine negativen Lufttemperaturen mehr für den Kristallisationsprozess nötig. Neben Stickstoff können theoretisch auch andere chemische Hilfsmittel für die Schnee-Erzeugung bei positiven Temperaturen verwendet werden, vorzugsweise handelt es sich dabei um abgetötete Bakterien. Diese würden dabei jedoch in die Umwelt gebracht, weshalb deren Einsatz in Österreich und Deutschland verboten ist.
Kunstschnee ist in seiner Beschaffenheit immer gleich und härter als natürlicher Schnee, da der Wasseranteil höher ist. Durch die komprimierte Form taut er allerdings wesentlich langsamer.
Streaks of lightning blazed through columns of ashes amid #TaalVolcano eruption as seen from Nasugbu, Batangas on Sunday evening. Photo from Domcar Lagto, ABS-CBN News pic.twitter.com/e3Rh5wDOzb
Wenn es in der Region um Dubai und Abu Dhabi mal regnet, dann von Dezember bis März. Und wenn, dann ist der Niederschlag konvektiver Natur und fällt folglich auch mal kräftiger aus. Starkregen und auch mal Hagel ist im Wüstenstaat im Winter also durchaus möglich. Dennoch: im langjährigen Klimamittel sind es im Januar nur 10 l/m², im ganzen Jahr 94 l/m² an Niederschlag. In den letzten 24 Stunden hat es durch anhaltenden und phasenweise sehr kräftigen, von Gewittern durchsetzten Regen hingegen ganze 63 l/m² am Dubai International Airport gegeben – zwei Drittel des Jahresniederschlags.
Natürlich geht das in einer Gegend, die auf solche Wassermassen nicht vorbereitet ist, nicht ohne Komplikationen über die Bühne. Die Sheikh-Zayed-Road als wichtigste Straße der Stadt und Verbindung zu Abu Dhabi ist nach wie vor komplett gesperrt, der Flughafen als größter und wichtigster des Arabischen Raums war über Stunden dicht. Vielerorts steht das Wasser und auch ein Motorsport-Event war betroffen: das erste 24h-Rennen des Jahres musste mitten in der Nacht abgebrochen werden, da das Wasser auf der Strecke und in der Boxengasse kniehoch stand. Die nachfolgenden Bilder geben einen Eindruck:
Another sign of a changing world weather and world climate. A 24h race had to get suspended due to major flooding – in the desert of #Dubai! Crazy, isn’t it? … https://t.co/WM6mvC6ko2
— Steffen Dietz (@sdietzf1) January 11, 2020Inzwischen scheint in Dubai wieder die Sonne, doch was die Vereinigten Arabischen Emiraten am Freitag und über Nacht auf Samstag erlebt haben, kommt dort nur alle paar Jahre in dieser Intensität vor. Stundenlanger Starkregen führte zu Chaos, zwei Drittel des Jahresniederschlags fiel in kurzer Zeit und führte zu zahlreichen Überschwemmungen im Wüstenstaat. Offenbar hat man beim Regen künstlich nachgeholfen und es dabei ein wenig übertrieben.
#Dubai floods: Sheikh Zayed Road is closed between Dubai and Abu Dhabi. Traffic is completely gridlocked, and police are making cars U-turn about 20km outside Dubai #dubairainhttps://t.co/UGLUktXyYJ
Ausgelöst wurden die Niederschläge durch einen kräftigen Höhentrog, ein begleitendes Bodentief verlagerte sich von der Mitte Saudi-Arabiens bis zum Süden von Iran. Verstärkt wurden sie jedoch offenbar mit Absicht durch die nationalen Behörden! Gemäß nachfolgendem Artikel hat die nationale Wetterbehörde ein so genanntes ‚cloud-seeding‘ bestätigt, also ein künstliches Einbringen von Silberjodid mittels Flugzeugen, um existierende Wolken zum abregnen zu bringen. In Anbetracht der Schäden und den genannten Behinderungen liegt die Vermutung nahe, dass man es hier ein wenig übertrieben hat. Mal ganz abgesehen davon, dass ein derartiger Eingriff in natürliche Prozesse umstritten ist.
Und nicht nur hier, das gesamte Hügelland im Südosten Australiens erfährt aktuell wieder massive Buschbrände. Starke Winde und sengende Temperaturen fachen kleinere Brandherde an – außer Kontrolle geratene Waldbrände, die die Häuser und das Leben von Tausenden bedrohen, sind die Folge. Furchtbare Szene werden über Facebook und Twitter geteilt:
Nach Bränden in der Umgebung von Bateman’s Bay musste New South Wales am Dienstag Tausende von Bewohnern an den Strand evakuieren. Erstickender Rauch machte den Tag zur Nacht, Asche regnete. Verzweifelte Evakuierte waren bereit, in Booten zu fliehen oder sogar zu schwimmen, als die Brände selbst den Strand bedrohten. Die australische Marine war in Alarmbereitschaft, um die Bewohner abgeschnittener Städte wie Bateman’s Bay zu evakuieren.
Durch die Busch- und Waldbrände entstehen so genannte Pyrocumuluswolken. Sie ragen tausende von Metern in die Luft und funktionieren ähnlich wie Gewitter, so dass sie regelmäßig Blitze auslösen (siehe Radartweet oben). Genau wie Gewitter können diese Feuer auch sehr starke Winde erzeugen, sogar Tornados. Ein solcher Tornado hat möglicherweise das Leben eines freiwilligen Feuerwehrmanns gefordert, der am Dienstag beim Feuer im Green Valley in der Nähe von Jingellic, NSW, gearbeitet hat. Zeugen berichteten von einem plötzlichen Feuertornado, bei dem mehrere Fahrzeuge umgekippt wurden, einschließlich des 10-Tonnen-Truck des Feuerwehrmanns, als er versuchte Vieh zu retten. Zwei weitere Personen in demselben Lastwagen wurden mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus in Sydney geflogen.
Ein paar Gewitter ziehen heute in der Region durch, verbunden mit einem Wechsel hin zu kühlerer Luft. Leider ist es unwahrscheinlich, dass diese die Art von Niederschlag erzeugen, die zum Ersticken der Brände erforderlich ist. Starke Südwestwinde in Folge der Front können die gefährlichen Bedingungen tatsächlich verschärfen und die Brände in Richtung zuvor unverbrannter Gebiete treiben.
DRINK UP: A cyclist in Australia let an extremely thirsty koala climb up on her bicycle and drink from her water bottle, as a heatwave gripped parts of the country. https://t.co/q2KPSCMaeMpic.twitter.com/azTIxVlvLH
Zu sehen war die ringförmige Finsternis nur in einem Streifen von der Arabischen Halbinsel über Singapur bis Indonesien, nördlich wie südlich davon handelte es sich um eine partielle Sonnenfinsternis. Im südlichen Indien wurde sogar extra ein Feiertag ausgerufen, damit alle menschen das Spektakel verfolgen konnten. Die nächste Möglichkeit dazu wird sich erst in 40 Jahren wieder ergeben. Wir haben ein paar Aufnahmen zusammen getragen:
The ‚Ring of Fire‘ as seen on campus today. Public gathers to witness the annular solar eclipse at the Tuanku Fauziah Museum and Gallery.
The last annular solar eclipse occurring in Malaysia was 21 years ago, on 22 Aug 1998, where it was seen in Mersing, Johor.#USM#eclipsepic.twitter.com/go7jSzfpI6
1999 – eine Zeit, in welcher die Meteorologie im Vergleich zu heute noch deutlich weniger fortschrittlich war. Wetterprognosen waren weniger präzise und kurzfristige Entwicklungen wurden schlechter erfasst. Zudem war das Warnmanagement mit dem von heute nicht vergleichbar. Und so kam es, dass sich in der Nacht auf den 2. Weihnachtsfeiertag über der Biskaya, eingebettet in eine kräftige westliche Strömung an der Südflanke eines umfangreichen Tiefdruckkomplexes über dem Nordatlantik ein Randtief bildete. Unscheinbar muss es zunächst gewirkt haben, doch die Intensivierung in den nächsten Stunden war gewaltig. Damalige Wettermodelle müssen Probleme mit der Einordnung dieser Entwicklung gehabt haben, denn absehbar war diese lange Zeit nicht.
Warnungen sehr kurzfristig
Im Laufe des Vormittags verlagerte sich das Tief über den Norden Frankreichs hinweg nach Luxemburg und allmählich wurde auch in Deutschland klar, was da aufkommt. Erste Nachrichten von Todesopfern in Paris kamen über die Radiosender und Wetterberichte wurden angepasst, Sturmwarnungen ausgegeben. Doch das war kaum mehr rechtzeitig. Mit großer Geschwindigkeit rauschte Lothar über die Mitte Deutschlands hinweg und erreichte bereits am Nachmittag die Oder. Kurz, aber sehr heftig – nach 6 Stunden war alles vorbei.
Böen bis zu 272 km/h auf den Bergen
Die meisten Menschen wurden komplett überrascht, nichts hatte in den Wetterberichten auf einen derartigen Orkan hingewiesen. Neben dem Norden Frankreichs waren vor allem die Schweiz und die Südhälfte Deutschlands betroffen. Auf dem knapp 700 m hohen Berg Hohentwiel bei Singen wurden nahezu unglaubliche 272 km/h gemessen, auf dem Wendelstein waren es 259 km/h. Auf dem Feldberg war der letzte Wert 212 km/h, bevor die Wetterstation den Geist aufgab. Doch auch im Flachland wurden verbreitet deutliche Orkanböen registriert: Im Schweizer Brienz waren es außergewöhnliche 181 km/h, in Deutschland stammt der höchste Wert mit 151 km/h aus Karlsruhe. Hier zog das Tiefzentrum nur knapp vorbei, der Luftdruck fiel an der Station innerhalb von 10 Stunden um beeindruckende 30 hPa.
Ganze Wälder wurden gekappt, vor allem der Schwarzwald lag im Bereich des stärksten Orkanfeldes. Mit geschätzten 6 Mrd. US-$ gilt Lothar als einer der weltweit teuersten Versicherungsfälle. Zudem waren 110 Todesopfer zu beklagen – sicherlich auch aufgrund unzureichender Warnungen. Die meisten Menschen starben in Frankreich, wo am Tag darauf noch ein zweites Orkantief durchzog. In Baden-Württemberg wurden allein durch Lothar 13 Menschen getötet.
Titelbild: Bodendruckkarte vom 26.12.1999, 01 Uhr @ http://www.wetter-express.de/lothar.htm
Nicht alle Vögel zieht es in der kalten Jahreszeit in den sonnigen und warmen Süden. Vor allem Vögel, die sich nicht ausschließlich von Insekten ernähren, bleiben den Winter über in heimischen Gefilden. Mit den passenden Tipps der wetter.tv-Redaktion erleichtert ihr Vögeln die harten Wintermonate in Europa.
Richtiges Füttern
Ob es sich bei den Vögeln im eigenen Garten um Körner- oder Weichfresser handelt, beeinflusst welches Futter verspeist wird. Körnerfresser brechen mit dem Schnabel harte Schalen auf. Sie essen Sonnenblumenkerne, Pflanzensamen oder Nüsse. Im Fachhandel gibt es für sie passende Futtermischungen. Weichfresser hingegen bevorzugen Obst, Haferflocken, Rosinen oder gemahlene Nüsse.
Die richtige Futterstelle
Wenn ihr eine Futterstelle einrichtet, bitte diese den ganzen Winter über geöffnet lassen. Die Futterstelle soll sich nicht zu nahe am Fenster befinden, um Unfälle bei den Tieren zu vermeiden. Ein Vogelhaus oder ein Futtersilo schützt das Futter zusätzlich vor Niederschlag. Wer die Bedingungen für Vögel verbessern möchte, kann den eigenen Garten entsprechend gestalten.
Gärten natürlich gestalten
Gibt es kaum künstliche Eingriffe im eigenen Garten, wirkt sich das positiv auf die Lebensbedingungen der gefiederten Besucher aus. Das bedeutet, heruntergefallenes Laub nicht vollständig weg zu räumen sowie eventuell eine Kompostecke im eigenen Garten einzurichten. Je mehr Initiativen ihr setzt, desto dankbarer zeigen sich die gefiederten Besucher. Der natürliche Lebensraum der Vögel wird durch die Ausbreitung des Menschen laufend dezimiert. Daraus folgt, dass das Angebot an Insekten sowie anderen Nahrungsquellen weniger wird.
Buschbrände wüten aktuell in nahezu jedem Bundesstaat, besonders betroffen sind jedoch die küstennahen Regionen im Südosten, welche auch durch eine große Bevölkerungsdichte geprägt sind – New South Wales und Queensland. Von der Hauptstadt Canberra über Sydney bis hinauf nach Brisbane brennt es schon seit Wochen, 140 verschiedene Brände werden hier gezählt.
Schaut man auf die meteorologischen Statistiken, ist der Grund hierfür schnell ausgemacht: Es war einfach viel zu trocken und zu warm. Seit rund 20 Monaten hat sich in weiten Teilen des Landes und hier speziell im Südosten ein enormes Niederschlagsdefizit aufgebaut, teilweise ist von Rekorden die Rede.
Auf den ganzen Kontinent gesehen war der Frühling 2019 (äquivalent zu unserem Herbst auf der Nordhalbkugel) der trockenste überhaupt. Die mittlere Höchsttemperatur lag um 2,41 Grad über dem Mittel:
Spring 2019 was Australia’s driest on record. For the country as a whole, the #spring mean maximum temperature was 2nd-warmest on record (+2.41 °C), while the mean minimum was 0.64 °C above average. Find out more in our national spring #climatesummary: https://t.co/VlLibD2C5jpic.twitter.com/xQHVNA5WgP
Feuerwehrleute geben ihr bestes die Brände einzudämmen und nicht auf Siedlungen übergreifen zu lassen. Wie sehr sie sich dabei selber in Gefahr begeben, zeigt das nachfolgende Video. Man erkennt, wie plötzlich markant auffrischender Wind eine wahre Feuerwalze auslöst und in Sekunden ausgedorrte Bäume in Brand setzt:
Just… Watch this video. All 53 seconds of it.
Footage from within the NSW bushfires from firefighters. #Firestorm#NSWfires
Rund 300.000 Hektar stehen aktuell nur eine Autostunde von Sydney entfernt in Flammen, die Stadt ist phasenweise in dichten Rauch gehüllt. Das wirkt sich natürlich auf die Gesundheit vieler Menschen aus, an Sport im Freien ist bspw. nicht zu denken. Am Dienstag werden dazu rund 36 Grad erwartet. Lokale Behörden gehen davon aus, dass sich an dieser Situation über mehrere Wochen bis hin zu Monaten nicht viel ändern wird. Nur großflächige Niederschläge könnten die Feuer löschen, doch diese sind momentan nicht in Sicht.
Windig aus Südwest wird es im Tagesverlauf fast überall, nur direkt an den Alpen und in Niederbayern spielt der Wind kaum eine Rolle. Sonst legt er jedoch bereits in den Morgenstunden an Stärke zu, über Mittag erreicht er häufig seinen Höhepunkt.
Maximale Böen von 60 bis 80 km/h sind besonders in den Mittelgebirgen und hier an exponierten Stellen zu erwarten. Aber auch auf der Ostseite der Mittelgebirge beschleunigt der Wind föhnartig bzw. bei manchen führt je nach Ausrichtung auch die Umströmung zu einer Verstärkung des Windes im Flachland. So etwa beim Harz, wo die Wetterstationen in Ilsenburg und Wernigerode häufig Sturmböen messen. Am Brocken selber sind hingegen Orkanböen über 120 km/h zu erwarten.
Abseits der Mittelgebirge muss man vor allem im Nordwesten des Landes mit stürmischen Böen um 60 oder 70 km/h rechnen, an der Nordsee hingegen wieder mit Sturmböen um 80 km/h.
Die Wetterlage in den vergangenen 4 Wochen war von einem immer wiederkehrenden Muster geprägt. Kalte Luft stieß über Westeuropa ins Mittelmeer vor, dort bildeten sich in der Folge kräftige Tiefdruckgebiete. Diese lenkten extrem feuchte Luft von Süden her gegen die Alpen, die Folge waren immense Regen- und Schneemengen vor allem vom Ötztal über die Salzburger Tauerntäler bis ins Obere Murtal sowie generell in Osttirol und Kärnten. Mit Abstand am meisten Regen und Schnee ist an der Messstation am Loibltunnel an der Grenze Kärnten-Slowenien zusammengekommen, 741 l/m² sind mehr als beispielsweise in Wien in einem gesamten Jahr im Mittel fällt. Mehr als 500 l/m² gab es aber auch in Kötschach-Mauthen, Dellach im Drautal und am Weißensee. Im langjährigen Mittel kommen im Süden in einem November nur 80-150 l/m² zusammen, die Abweichungen hierzu sind also enorm. So hat es z.B. in Spittal an der Drau rund fünfmal mehr geregnet und geschneit als üblich. Mehr als 30 Stationen haben einen neuen Novemberrekord aufgestellt, bspw. wurde in Kals am Großglockner der 103 Jahre währende Rekord um knapp 100 l/m² regelrecht pulverisiert. Orte wie Mallnitz, Virgen oder Millstatt meldeten gar den generell nassesten Monat der jeweiligen Messgeschichte.
Teils mehr Schnee als im Februar
Auch Schneerekorde sind zu vermelden. Besonders viel Schnee gab es von den Ötztaler Alpen bis zu den Hohen Tauern bzw. zur Kreuzeckgruppe in Oberkärnten. Stellenweise lag auf den Bergen bereits fast das Doppelte derjenigen Schneemenge, die es im Schnitt erst zur schneereichsten Zeit des Winters Ende Februar hat. Der bisherige November-Schneerekord in Zettersfeld wurde mit 163 cm um fast 70 cm übertroffen, ebenfalls wurden in Obergurgl oder am Brenner neue Rekordschneehöhen für die erste Novemberhälfte registriert. Die großen Schneemengen haben vor allem in Osttirol sowie teils auch in den Tauern für Schneebruch und etliche Stromausfälle gesorgt, nachfolgendes Tauwetter und Regen hingegen für viele Schäden durch Hangrutschungen und Muren.
Was an der Alpensüdseite an Niederschlag zu viel des Guten war, fehlte im Monatsverlauf im Norden. Als trockenste Regionen bilanzieren etwa Teile Vorarlbergs, das Außerfern und vor allem Oberösterreich. In Rohrbach im Mühlviertel wurde mit 44% bspw. nicht mal die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge erreicht.
Knapp 2 Grad zu mild
Durch die zahlreichen Südlagen wurde im November nicht nur feuchte, sondern häufig auch entsprechend milde Luft in den Alpenraum geführt. So verwundert es nicht, dass auch dieser Monat mit einer Abweichung von knapp 2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 zu mild ausfällt. Es ist damit der 6. zu milde Monat in Folge und der 9. in diesem Jahr. Weniger markant war die Abweichung in den erwähnten Regionen mit Regen- und Schneerekorden, mit 3 bis 4 Grad über dem Schnitt bilanziert der Monat am mildesten vom Klagenfurter Becken bis ins Weinviertel. Die absolut höchsten Temperaturen wurden meist bei Südföhn gemessen, welcher ebenso überdurchschnittlich häufig wehte. In den klassischen Föhntälern der Nordalpen konnten wiederholt teils schwere oder gar orkanartige Sturmböen registriert werden. So tobte der Südföhn am 15. und 17. des Monats mit bis zu 108 km/h durch Windischgarsten und Bichlbach. Ein wirklich markantes herbstliches Sturmtief blieb im zurückliegenden Monat dagegen aus, folglich kamen die Spitzenböen im dafür anfälligen Donauraum auch nicht über 80 km/h hinaus.
Extremwerte November 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 29.11.2019 – 9 Uhr
Höchste Temperaturen
20,9 Grad Bad Radkersburg (ST, 03.)
20,7 Grad Weyer (OÖ, 03.)
20,1 Grad Micheldorf (OÖ, 17.)
Tiefste Temperaturen
-14,5 Grad St. Leonhard/Pitztal (T, 13.)
-14,0 Grad Galtür (T, 14.)
-13,3 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 14.)
Nasseste Orte
741 Liter pro Quadratmeter Loibl (K)
616 Liter pro Quadratmeter Kötschach-Mauthen (K)
573 Liter pro Quadratmeter Dellach (K)
Trockenste Orte
24 Liter pro Quadratmeter Retz (NÖ)
29 Liter pro Quadratmeter Litschau (NÖ)
30 Liter pro Quadratmeter Rohrbach + Freistadt + Linz (OÖ), Weitra, Allentsteig + Schöngrabern (NÖ)
Absolut sonnigster bzw. trübster Ort
113 Sonnenstunden Feuerkogel (OÖ)
12 Sonnenstunden Ferlach (K)
Relativ sonnigster bzw. trübster Ort
131 % St. Pölten (NÖ)
17 % Ferlach (K)
Stärkste Windspitzen Niederungen
108 km/h Windischgarsten (OÖ, 17.) + Bichlbach (T, 15.)
104 km/h Zell am See (S, 15.) + Bad Gastein (S, 15.)
97 km/h Bad Goisern (OÖ, 17.)
Schnee kann man anhand von drei Kriterien unterteilen: Entstehung, Alter und Feuchtigkeitsgehalt. Im Folgenden erklären wir euch die unterschiedlichen Entstehungsarten von Schnee:
Schneeregen
Schneeregen ist ein Gemisch aus Regen und Schnee mit variablen Anteilen. Er bleibt nur bei hohem Schneeanteil liegen oder wenn die Temperatur des Untergrunds unter dem Gefrierpunkt liegt. In diesem Fall spricht man von gefrierendem Schneeregen, das ist eine häufige Ursache von Glatteisbildung bei aufziehenden Warmfronten, wenn Schneefall allmählich in Regen übergeht.
Schneegriesel
Schneegriesel bezeichnet körnige, undurchsichtige Schneeflocken mit rund 1 mm Durchmesser oder weniger. Er kann von einer dünnen Eisschicht oder von Raureif überzogen sein. Charakteristischerweise fällt Griesel in kleinen Mengen aus tiefen Schichtwolken bei Temperaturen um oder knapp unter null Grad.
Polarschnee und Diamantschnee
Polarschnee, auch Diamantschnee genannt, entsteht bei zweistelligen Minustemperaturen, wenn Wasserdampf direkt aus der Luft ohne Wolkenbildung ausfriert (resublimiert). Die so entstandenen, sehr leichten Eisnadeln schweben in der Luft, glitzern in der Sonne oder auch unter künstlichen Lichtquellen durch Lichtbrechung in den Spektralfarben, mitunter entstehen sogar Halos um die Sonne oder Lichtsäulen um Straßenlampen.
Schneefegen
Als Schneefegen bezeichnet man das Aufwirbeln von Pulverschnee durch den Wind. Wird die Sicht dadurch auf Augenhöhe vermindert, spricht man von Schneetreiben.
Industrieschnee
Industrieschnee entsteht bei Hochdrucklagen mit tief liegendem Hochnebel oder Nebel durch Emissionen von Wasserdampf und/oder feinen Ruß- und Staubpartikeln vor allem aus größeren Industrieanlagen, Heizwerken und dergleichen. Häufig ist Industrieschnee nur auf wenige hundert Meter rund um die Verursacherquelle beschränkt, kann aber im Extremfall in kurzer Zeit eine mehrere Zentimeter dicke Schneeschicht verursachen.
Kunstschnee
Kunstschnee wird mittels einer Beschneiungsanlage (Schneekanone) bei Temperaturen um und unter dem Gefrierpunkt erzeugt.
Im zweiten Teil unserer Schneeserie erfahrt ihr wie sich der Schnee im Laufe seines Lebens verändert.
Am Freitag scheint vom Lienzer Becken bis ins Südburgenland abseits lokaler Nebelfelder gelegentlich die Sonne und es bleibt trocken. An der Alpennordseite regnet es zunehmend häufig, Schnee fällt oberhalb von etwa 1000 bis 1200 m. Am Abend sinkt die Schneefallgrenze vom Bregenzerwald bis ins Salzkammergut auf 800 bis 700 m ab. Im Nordosten fällt nur vereinzelt etwas Regen, zwischendurch lockert es auf. In Ober- und Niederösterreich weht lebhafter bis kräftiger Westwind, von West nach Ost werden maximal 5 bis 13 Grad erreicht.
In der Nacht auf Samstag fällt von Vorarlberg bis zum Salzkammergut Schnee bis auf rund 600 m hinab und somit bis in die meisten Täler.
Der Samstag beginnt an der Alpennordseite streckenweise noch mit etwas Schneefall meist bis in die Niederungen, nur am Bodensee mischt sich Regen dazu. Tagsüber lockert es in den Nordalpen nur zögerlich auf, im Donauraum und im Flachland kommt zeitweise die Sonne zum Vorschein. Häufig sonnig wird es im Süden und Südosten. Der zunächst lebhafte West- bis Nordwestwind lässt tagsüber nach. Mit 0 bis +8 Grad kühlt es deutlich ab, oberhalb von 1100 m stellt sich Dauerfrost ein.
Der Sonntag startet im Westen mit vielen Wolken und leicht unbeständig. Etwas öfter zeigt sich die Sonne im Osten und Südosten sowie föhnbedingt entlang der Alpennordseite. In den Abendstunden breitet sich der Regen allmählich nach Norden aus, ganz im Süden intensiviert er sich. Die Schneefallgrenze liegt von Süd nach Nord bei rund 1400 bis 1000 Meter. Bei teils lebhaftem Südostwind werden -1 bis +6 Grad erreicht.
In der Nacht auf Montag fällt vorübergehend im ganzen Land Regen und Schnee. Dabei sinkt die Schneefallgrenze von Norden her wieder auf rund 400 bis 200 m ab, im Süden bleibt es mehrheitlich bei Regen.
Am Montag schneit es an der Alpennordseite anfangs noch leicht, selbst im östlichen Flachland sind aus der Nacht heraus ein paar nasse Schneeflocken möglich. Im Süden und Südosten mischt sich unterhalb von etwa 500 m Regen dazu. Tagsüber klingen Regen und Schneefall ab, die Sonne zeigt sich aber kaum. Bei mäßigem, im Osten auch lebhaftem Nordwestwind kommen die Temperaturen nicht mehr über -2 bis +5 Grad hinaus.
Nächste Woche wieder milder
Die Zufuhr von Kaltluft ist jedoch leider nicht von Beständigkeit geprägt, bereits ab Mitte der kommenden Woche wird es wieder in allen Lagen milder. Immerhin bekommen nun aber auch die Nordalpen etwas Schnee ab und dieser dürfte oberhalb von etwa 2000 m auch die nachfolgende Milderung mehrheitlich überstehen. Und so wird bspw. auch der Stubaier Gletscher weiterhin sehr gute Pistenbedingungen liefern, hier ist Schneeauflage aufgrund vorangegangener Schneeschübe von Süden schon beeindruckend gut. Nachfolgend dazu ein paar aktuelle Bilder, die uns heute durch Thomas Weninger / QUINT erreicht haben:
Es ist bereits der 13. Wettergipfel, seit 2007 hat er sich zu einer festen Größe in der Branche entwickelt. Erstmals sind im Stubaital mit Österreich, Deutschland, Schweiz, Niederlande, Belgien, Großbritannien, Irland, Dänemark, Schweden, Kroatien, Rumänien, Polen, Tschechien, Russland, Spanien und Griechenland 16 europäische Nationen vertreten. 50 WettermoderatorInnen von über 35 TV-Stationen und Online-Plattformen nutzen das Treffen in Neustift und am Stubaier Gletscher, um sich fachlich auszutauschen und ihr Netzwerk zu vergrößern; vor allem aber auch dafür, ihre aktuellen Wettershows mit animierenden Bildern aus dem Tiroler Schnee aufzuwerten. In Form von Live-Schaltungen, Aufzeichnungen und Hintergrundreportagen.
Nach all den Italientiefs in letzter Zeit und auch dem erneuten Schneefall unter der Woche präsentiert sich die Bergwelt der Stubaier Alpen tief verschneit, die Voraussetzungen Mitte November könnten diesbezüglich also kaum besser sein. Es bleibt jedoch abzuwarten, inwiefern der Freitag auch tatsächlich am Gletscher für all die Aufnahmen genutzt werden kann und inwieweit tolle Bilder möglich sind. Nach aktuellem Stand der Wettermodelle ist von einem Föhnsturm bis hin zu kräftigem Schneefall alles möglich. wetter.tv wird jedenfalls ebenso auf dem Wettergipfel vertreten sein und von dort berichten.
Der jahreszeitlich bedingte Lichtmangel geht bei vielen Menschen mit einem Mangel an Wohlbefinden einher. Das Unbehagen verstärken zudem die sogenannten, im Flachland oder in manchen Beckenlagen anzutreffenden Inversionswetterlagen mit teils über Tage anhaltendem Nebel oder Hochnebel.
Gründe und Auswirkungen
Unser Körper reagiert in vielerlei Hinsicht auf das reduzierte Lichtpensum in den Herbst- und Wintermonaten. Nicht nur die Stimmung ist oftmals gedämpft, es treten auch vermehrt Erschöpfung, Müdigkeit oder Antriebslosigkeit auf. Grund dafür ist das Hormon Melatonin. Bei Dunkelheit produziert unser Körper dieses Hormon im Gehirn, damit wir schlafen können. Bei Helligkeit wird das sogenannte Schlafhormon hingegen abgebaut. Wenn man nun bei Dunkelheit aufsteht, wird das Hormon nicht so schnell abgebaut und wir fühlen uns folglich antriebslos.
Aber auch der Botenstoff Serotonin, der auch als „Glückshormon“ bekannt ist, spielt eine wichtige Rolle: Der Spiegel dieses Hormons wird auf der einen Seite durch das Sonnenlicht quasi automatisch gesteuert (je länger der Aufenthalt in der Sonne, desto höher wird der Gehalt des Serotonins), auf der anderen Seite kann man durch den regelmäßigen Verzehr von Obst und Gemüse den Spiegel erhöhen.
Was tun?
Trotz des Nebelgraus sind längere Aufenthalte im Freien in den Herbst- und Wintermonaten sehr wichtig. Es ist bewiesen, dass gemäßigte Bewegung und Aktivitäten im Freien die Stimmung aufhellen. Das liegt daran, dass bei regelmäßigem Sport im Freien der Serotoninspiegel automatisch erhöht wird. Somit tut man mit Sport nicht nur dem Körper etwas Gutes, sondern eben auch der Psyche. Deshalb sollte man jede Gelegenheit ins Freie zu kommen auch nutzen!
Zwischenhocheinfluss sorgte besonders am Sonntag zwar für ruhiges Wetter, bereits ab Montagabend greift aus Süden jedoch schon das nächste Italientief auf den Alpenraum über. Es sorgt am Dienstag und auch am Mittwoch speziell in Osttirol und Kärnten für teils kräftigen Regen und Schneefall. Im Nordalpenbereich sinkt die Schneefallgrenze mit Einsickern kälterer Luft bis in viele Täler.
Die Details:
In der Nacht auf Dienstag halten Regen und Schnee in Osttirol und Oberkärnten an, in den Karnischen Alpen regnet es bereits teils kräftig, zudem kommt auch nördlich des Alpenhauptkamms in Vorarlberg und Nordtirol Niederschlag auf. Die Schneefallgrenze sinkt von anfangs 1000 m auf bis zu 800 m ab.
Der Dienstag startet generell stark bewölkt, dazu fällt westlich der Linie Salzburg-Villach von Beginn an Regen, die Schneefallgrenze bleibt unverändert. Im Tagesverlauf breiten sich Regen und Schneefall ostwärts aus, im Südosten regnet es am Nachmittag auch phasenweise kräftig, ganz im Westen trocknet es hingegen vorübergehend ab.
Am Abend und in der Nacht auf Mittwoch werden Regen und Schneefall von Süden her generell stärker und an den Alpennordseite schneit es dann zunehmend bis in die Täler. Insbesondere vom Arlberg bis zur Eisenwurzen sowie in Osttirol und Oberkärnten schneit es über Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt teils kräftig, nasser Schnee deutet sich hier auch für tiefste Lagen wie Innsbruck und Salzburg an.
@ https://stock.adobe.com
Am Mittwoch regnet und schneit es im Großteil des Landes von Beginn an, ganz im Osten gibt es noch längere trockene Phasen. Tagsüber verlagern sich Regen und Schnee mit ihrem Schwerpunkt etwas nach Osten, lokal kann der Niederschlag erneut kräftig ausfallen. In Vorarlberg und Tirol stellt sich dagegen mehr und mehr trockenes Wetter ein, lokal lockern sogar die Wolken auf. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 500 und 900 m, im Südosten über 1000 m. In der Nacht auf Donnerstag zieht der Niederschlag schließlich Richtung Tschechien ab, letzter Schnee fällt vorwiegend noch in der Obersteiermark und im Waldviertel, aber auch im Wienerwald kann es oberhalb von rund 300 bis 400 m etwas anzuckern.
Fazit:
In Summe deuten sich besonders von Dienstagabend bis Mittwochnachmittag von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sowie im Südwesten winterliche Bedingungen bis in viele Täler an, phasenweise schneit es hier kräftig. In Lagen oberhalb von rund 800 m sind markante Neuschneemengen zwischen 10 und 20 cm zu erwarten, oberhalb von rund 1000 m bis zu 40 cm. Aber selbst in den tiefsten Tälern zwischen 500 und 800 m Seehöhe deutet sich der erste markante Neuschnee des Winters an, hier reicht die Spanne voraussichtlich von etwas Schneematsch bis zu 5, lokal bis zu 10 cm.
Alpensüdseite auch nachfolgend ausgesprochen nass
In der zweiten Wochenhälfte gewinnt ein ausgeprägtes Tiefdrucksystem zwischen Frankreich und der Iberischen Halbinsel an Einfluss auf das Wettergeschehen und führt wieder wärmere Luft aus dem Mittelmeer an den Alpenraum heran. Besonders südlich des Hauptkamms sind somit bei ansteigender Schneefallgrenze nach wie vor große Regenmengen in Sicht.
Es dürfte sich um einen Type 2 Tornado gehandelt haben, diese kommen auch bei Regenschauern und Gewitter vor, zu dieser Jahreszeit sind Tornados aber eher selten.
Die Trichterwolke hatte vermutlich südlich von Bad Blumau Bodenkontakt, genauere Details folgen.
Eine kurze Erklärung dazu: Am Nordrand von Tief CARLETTO III herrschte in der Region mit Ankunft der schwachen Kaltfront von Tief CARLETTO IV eine ausgeprägte Windkonvergenz vor (Zusammenströmen, negative Feuchteflussdivergenz):
Mit etwas CAPE im Vorfeld der Trogachse hat es für 7 l/m² in 30 Minuten in Fürstenfeld und ein paar Blitze gereicht:
Titelbild: Bild des aufgetretenen Funnels bei Bad Waltersdorf @ Nadine Haas / AWÖ
Die Wetterlage hält nun schon ein Weilchen an: Tiefdruckgebiete haben sich zuletzt wiederholt über Italien gebildet und von Süden her feuchte Luft gegen die Alpen geführt, vor allem in mittleren Höhenlagen. Von der Schweiz über Südtirol bis etwa zu den Niederen Tauern in der westlichen Obersteiermark war die Luft in tieferen Lagen trotzdem zeitweise kalt genug für Schnee bis unter 1000 m Höhe. In der Meteorologie spricht man von einer so genannten Gegenstromlage. Nachfolgend die aktuelle Analyse der Gesamtschneehöhe:
Viele Skigebiete können zu Saisonbeginn also schon auf eine gute Schneegrundlage zählen (zumal die Temperaturen für eine flächige Beschneiung günstig sind). Bis zu 30 cm Neuschnee liegen in einigen Hochtälern, bis 1 Meter Schneehöhe messen Bergstationen wie bspw. der Sonnblick in den Hohen Tauern (3105 m). In der Nacht auf Sonntag präsentierte sich der Himmel in diesen Regionen zudem klar, über der frischen Schneedecke konnte es stark auskühlen. So meldete St. Jakob im Defereggental in Osttirol am Morgen mit -10 Grad erstmals zweistellige Minustemperaturen, im schweizerischen Andermatt sank die Temperatur gar bis auf -13 Grad.
Klarer Himmel in der Nacht bedeutet viel Sonne am Tag und so zeigen die Webcams @ foto-webcam.eu heute beeindruckende Winterlandschaften:
Weniger Schnee ist an der Alpennordseite gefallen, aber auch auf deutscher Seite sind die Berge weiß geworden:
Das Kincade-Feuer hat im Sonoma County mehr als 300 Quadratkilometer verwüstet, seit es sich Ende letzter Woche entzündet hat. Beständig starker Wind hat verhindert, dass Tausende von Feuerwehrleuten das Feuer unter Kontrolle bekommen konnten. Bis Dienstag wurden nur 15% des Feuers gelöscht. Um zu verhindern, dass sich weitere Brände entzünden, hat der regionale Stromlieferant PG & E die Stromversorgung von fast einer Million Kunden in Zentralkalifornien unterbrochen. Diese kontrollierten Stromausfälle reduzieren die Gefahr, dass durch die starken Winde schlecht gewartete und alte Stromkabel neue Brände auslösen. Die Stromausfälle haben die Kritik an dem Unternehmen verstärkt, das bereits wegen anderer tödlicher Waldbrände, für die es in den Jahren 2017 und 2018 verantwortlich gemacht wurde, Konkurs anmelden musste. Zum Glück für Zentralkalifornien nehmen die Winde allmählich ab und die Temperaturen sinken in Richtung winterlicher Werte.
Here’s a look at the wind gust forecast. The darker reds and purples highlight the main areas affected by the Santa Ana. #CAwxpic.twitter.com/urUXpanLKI
Leider kann das nicht für weiter südlich im LA-Becken behauptet werden. Monate ohne messbare Niederschläge haben viele trockene Büsche hinterlassen, ein idealer Brennstoff für potenzielle Waldbrände. Es wird erwartet, dass die berüchtigten Winde in Santa Ana an einigen Stellen am Mittwoch mit Böen von 100 bis 130 km / h wehen (siehe Animation oben). Jedes Feuer wird sich unter diesen Bedingungen schnell ausbreiten und bereits überstrapazierte Brandbekämpfungsressourcen belasten. Bereits in dieser Woche bedrohte ein relativ kleines verheerendes Feuer das Getty Art Museum und erzwang die Evakuierung von Tausenden Menschen, darunter Basketballstar LeBron James und Schauspieler Arnold Schwarzenegger.
Titelbild: Satellitenbild vom Kincade-Fire @ Pierre Markuse
Markante Ereignisse gab es am 13. Oktober, als in Basel-Binningen, in Chur und in Delsberg ein Sommertag verzeichnet wurde. Mit 26.2 Grad war es in Delsberg noch nie seit Messbeginn so spät im Jahr derart warm. Weiter wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober mit stürmischem Föhn in Meiringen und in Altdorf eine Tropennacht verzeichnet. Das dritte erwähnenswerte Wetterereignis fand am 23. Oktober statt. In rund 1500 Metern Höhe herrschten mit 16 bis 19 Grad Temperaturen vor, die sonst in einem Sommermonat zu erwarten wären. Durch aufkommenden Föhn stieg das Quecksilber in den nördlichen Alpentälern verbreitet auf deutlich über 20 Grad an. In Meiringen im Berner Oberland wurde mit 25.5 Grad sogar der höchste Wert seit Messbeginn für den Monat Oktober erreicht. 25 Grad und mehr, aber keine neuen Monatsrekorde wurden in Giswil, Altdorf, Glarus, Vaduz und Bad Ragaz erreicht. In der darauf folgenden Nacht gab es in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein eine Tropennacht, die Temperaturen fielen nicht unter 20 Grad.
Regen gab es praktisch überall überdurchschnittlich viel, der Überschuss ist regional aber sehr unterschiedlich. Am grössten ist er im Süden sowie entlang der zentralen und östlichen Alpen. Im Norden fiel lokal fast doppelt so viel Niederschlag wie normalerweise im Oktober zu erwarten wäre. Durch die hohen Temperaturen im Mittelmeerraum und die kräftige Südströmung, die in den Tagen vom 15. sowie vom 19. bis 22. Oktober vorherrschte, wurde viel Feuchtigkeit an die Alpen geführt und dort ausgeregnet. In Robiei wurden vom 19. bis 22. Oktober 391 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Insgesamt fielen dort im Oktober bisher 575 Liter Regen pro Quadratmeter, was mehr als das Doppelte der üblicherweise im Oktober erwarteten Menge von 265 Litern entspricht. Minimal zu wenig Niederschlag gab es bisher in Genf und in Sitten, das dortige Defizit könnte heute Mittwoch und morgen Donnerstag aber noch ausgeglichen werden.
In den tiefen Lagen des Flachlands schien die Sonne bisher überdurchschnittlich lange, so gab es bisher beispielsweise in Zürich, Aarau und Luzern etwa 8 bis 20 Stunden mehr Sonnenschein als normalerweise im Oktober zu erwarten wäre. Dies ist hauptsächlich auf die häufig ausbleibenden Nebellagen zurückzuführen. Im Gegensatz dazu fehlen im Jura, in den Alpen
und im Süden rund 15 bis 25% der durchschnittlichen Sonnenscheindauer. Dies entspricht etwa 15 bis 35 Stunden Sonnenschein. An diesen Werten wird sich heute und morgen kaum mehr etwas ändern.
Titelbild: Oktober im Val di Campo @ https://stock.adobe.com
Markante Ereignisse gab es am 13. Oktober, als in Basel-Binningen, in Chur und in Delsberg ein Sommertag verzeichnet wurde. Mit 26.2 Grad war es in Delsberg noch nie seit Messbeginn so spät im Jahr derart warm. Weiter wurde in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober mit stürmischem Föhn in Meiringen und in Altdorf eine Tropennacht verzeichnet. Das dritte erwähnenswerte Wetterereignis fand am 23. Oktober statt. In rund 1500 Metern Höhe herrschten mit 16 bis 19 Grad Temperaturen vor, die sonst in einem Sommermonat zu erwarten wären. Durch aufkommenden Föhn stieg das Quecksilber in den nördlichen Alpentälern verbreitet auf deutlich über 20 Grad an. In Meiringen im Berner Oberland wurde mit 25.5 Grad sogar der höchste Wert seit Messbeginn für den Monat Oktober erreicht. 25 Grad und mehr, aber keine neuen Monatsrekorde wurden in Giswil, Altdorf, Glarus, Vaduz und Bad Ragaz erreicht. In der darauf folgenden Nacht gab es in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein eine Tropennacht, die Temperaturen fielen nicht unter 20 Grad.
Regen gab es praktisch überall überdurchschnittlich viel, der Überschuss ist regional aber sehr unterschiedlich. Am grössten ist er im Süden sowie entlang der zentralen und östlichen Alpen. Im Norden fiel lokal fast doppelt so viel Niederschlag wie normalerweise im Oktober zu erwarten wäre. Durch die hohen Temperaturen im Mittelmeerraum und die kräftige Südströmung, die in den Tagen vom 15. sowie vom 19. bis 22. Oktober vorherrschte, wurde viel Feuchtigkeit an die Alpen geführt und dort ausgeregnet. In Robiei wurden vom 19. bis 22. Oktober 391 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Insgesamt fielen dort im Oktober bisher 575 Liter Regen pro Quadratmeter, was mehr als das Doppelte der üblicherweise im Oktober erwarteten Menge von 265 Litern entspricht. Minimal zu wenig Niederschlag gab es bisher in Genf und in Sitten, das dortige Defizit könnte heute Mittwoch und morgen Donnerstag aber noch ausgeglichen werden.
In den tiefen Lagen des Flachlands schien die Sonne bisher überdurchschnittlich lange, so gab es bisher beispielsweise in Zürich, Aarau und Luzern etwa 8 bis 20 Stunden mehr Sonnenschein als normalerweise im Oktober zu erwarten wäre. Dies ist hauptsächlich auf die häufig ausbleibenden Nebellagen zurückzuführen. Im Gegensatz dazu fehlen im Jura, in den Alpen
und im Süden rund 15 bis 25% der durchschnittlichen Sonnenscheindauer. Dies entspricht etwa 15 bis 35 Stunden Sonnenschein. An diesen Werten wird sich heute und morgen kaum mehr etwas ändern.
Titelbild: Oktober im Val di Campo @ https://stock.adobe.com
Mit einer österreichweiten Abweichung von rund +2 Grad fällt der Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981-2010 deutlich zu warm aus. Damit weist das Jahr 2019 bereits acht überdurchschnittlich warme Monate auf, einzig der Jänner und der Mai zeigten sich kälter als das langjährige Mittel. Besonders die Berge und das Hügelland profitierten von stabilem und teils föhnigem Hochdruckwetter, das sich nach einem zu kalten Auftakt in den Monat etwa ab dem 10. Oktober etablierte. Am Feuerkogel, in Mönichkirchen sowie auf dem Schöckl geht der Oktober folglich mit einem Überschuss von knapp 4 Grad zu Ende.
Das hohe Temperaturniveau äußert sich auch in der Anzahl der Sommertage. Davon gab es in Weyer ganze fünf, in Windischgarsten stieg die Temperatur vier Mal über die 25-Grad-Marke. Im langjährigen Mittel gibt es im Oktober nirgendwo in Österreich mehr als einen Sommertag.
Die warme Witterung gipfelte in zahlreichen Temperaturrekorden für den Monat Oktober: In Leibnitz-Wagna erwärmte sich die Luft auf 27,8 Grad – ein neuer Spitzenwert, ebenso stellten z. B. Graz, Puchberg am Schneeberg und St. Andrä im Lavanttal neue Rekorde auf. Besonders bemerkenswert sind hierbei die Rekorde auf dem Jauerling und der Hohen Wand. Beide Stationen in knapp 1000 m Höhe konnten in diesem Oktober ihre Bestmarken auf rund 25 Grad schrauben.
Trockener Südosten
In punkto Niederschlag gab es im zurückliegenden Monat eine klare Zweiteilung des Landes. Von Vorarlberg über die Staulagen Nordtirols bis ins Salzkammergut präsentierte sich der Oktober überdurchschnittlich nass, verantwortlich hierfür waren die von tiefem Luftdruck geprägten ersten 10 Tage des Monats. Auch im äußersten Nordosten fiel mehr Regen als üblich. Deutlich zu trocken war der Monat dagegen südlich der Linie Innsbruck-Wien. Vor allem in Kärnten und in der Steiermark fehlen bis zu 80% auf eine ausgeglichene Oktoberbilanz. Besonders im Grazer Becken setzt sich die seit Monaten andauernde Trockenheit unvermindert fort. In der steirischen Landeshauptstadt sind in diesem Jahr erst rund 480 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, mehr als 250 l/m² weniger als im langjährigen Mittel. Graz steuert dem trockensten Jahr der Messgeschichte entgegen. Ein Ausreißer im trockenen Südosten stellt im Oktober das Südburgenland dar: So wurden in Kleinzicken im Zuge eines heftigen Gewitters am Monatszweiten rund 74 Liter Regen pro Quadratmeter registriert. Hier wurde alleine an diesem Tag die durchschnittliche Regenmenge eines gesamten Oktobers von 51 l/m² deutlich übertroffen.
Dauerbrenner Sonne
Dem besonders in der zweiten Monatshälfte ruhigen und von hohem Luftdruck dominierten Wetter entsprechend schien die Sonne im Großteil des Landes deutlich länger als im Mittel. Exemplarisch sei an dieser Stelle Pörtschach am Wörthersee genannt, das im Oktober bislang schon 174 Sonnenstunden sammeln konnte. Üblicherweise sind es in einem Oktober hier lediglich 119 Stunden, das Plus beträgt also fast 50 Prozent. Die Reihe an überdurchschnittlich sonnigen Monaten setzt sich vielerorts fort, so ist beispielsweise in Linz, Wien oder Eisenstadt das Soll an Sonnenstunden für das gesamte Jahr 2019 bereits längst überschritten. Soll heißen: Selbst wenn die verbliebenen beiden Monate ohne einen einzigen Sonnenstrahl verlaufen, würde das Jahr 2019 immer noch deutlich zu sonnig ausfallen.
Föhnige Tage
Der Oktober machte auch seinem Namen als Föhnmonat alle Ehre, mit 144 km/h wurde am Patscherkofel die höchste Windgeschwindigkeit des Landes gemessen. Doch auch in den klassischen Föhntälern der Nordalpen konnten wiederholt Sturmböen registriert werden. So blies der Südföhn am 20. des Monats mit 90 km/h durch Innsbruck, gut 70 km/h waren es am Bodensee und in den Salzburger Tauerntälern. Ein wirklich markantes herbstliches Sturmtief blieb im zurückliegenden Monat dagegen aus, folglich kamen die Spitzenböen im dafür anfälligen Donauraum auch nicht über 80 km/h hinaus.
Extremwerte Oktober 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens)
Stand: 30.10.2019 – 9 Uhr
Höchste Temperaturen
27,8 Grad Leibnitz-Wagna (ST, 21.)
27,6 Grad Graz-Straßgang (ST, 21.) + Klausen-Leopoldsdorf (NÖ, 24.)
27,5 Grad Feldbach (ST, 21.)
Tiefste Temperaturen
-4,2 Grad St. Jakob/Defereggen (T, 04.)
-4,0 Grad St. Michael im Lungau (S, 06.) + Mariapfarr (S, 04.)
Etliche Temperatur-Oktoberrekorde wurden in den letzten Tagen schon aufgestellt, am Mittwoch wurde in Innsbruck mit 26,3 Grad gar der späteste Sommertag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert. Die hierfür verantwortliche südliche Höhenströmung auf der Vorderseite tiefen Luftdrucks über Westeuropa kehrt nach einer kurzen Unterbrechung am Freitag bereits am Wochenende wieder zurück. Im Bergland darf man sich auf bestes Wanderwetter freuen – die Sonne scheint am Nationalfeiertag und am Sonntag von früh bis spät und durch die trockene Luft herrscht hier eine ausgezeichnete Fernsicht. In den Niederungen ist zwar regional mit Nebel oder Hochnebel zu rechnen, meist löst sich dieser jedoch bis Mittag auf. Mit Höchstwerten zwischen 17 und 24 Grad bleibt es deutlich zu warm für Ende Oktober.
Ab Montag deutlich kühler
Ein Ende dieser bald über etwa zwei Wochen anhaltenden Wetterphase ist jedoch in Sicht. Ab Montag etabliert sich tiefer Luftdruck über dem Baltikum und an dessen Westflanke wird der Weg frei für deutlich kühlere Luft aus nördlichen Breiten. Zwar sind noch gewisse Unsicherheiten bezüglich der genauen Entwicklung gegeben, doch ein Temperaturrückgang um durchschnittlich 10 Grad erscheint nach derzeitigem Stand wahrscheinlich. Von Dienstag an bewegen sich die Höchsttemperaturen häufig nur noch im einstelligen Bereich.
Titelbild: Wetterlage am Dienstag mit Kaltluftzufuhr aus nördlichen Breiten @ NCEP, UBIMET
Föhnwolken nehmen häufig die Form von Linsen oder Mandeln an, sind langgestreckt und klar von ihrer Umgebung abgegrenzt. Daher werden sie bspw. auch als Föhnfische bezeichnet, machmal sehen sie wie Ufo’s aus. Sie entstehen, wenn Gebirge überströmt werden und die Luft entsprechend gehoben wird. Auf der windabgewandten Seite entstehen Leewellen, welche mitunter ortsfest sind. Die Luft strömt also hindurch, durch aufsteigende Bewegungen an festen Punkten kondensiert die enthaltene Feuchte und Wolken erscheinen beständig an der gleichen Stelle.
Nachfolgend ein paar beeindruckende Impressionen vom Samstagabend:
Spectacular sunset lenticular clouds over Murska Sobota, Slovenia today, Oct 20th. Thanks to Blaž Gomboc for the report! pic.twitter.com/kkcy8UTWeR
Der Mittelmeerraum ist vor allem im Winterhalbjahr eine regelrechte Brutstätte von Tiefdruckgebieten. Dies ist einerseits der Lage des Mittelmeers zwischen den mittleren Breiten und den Subtropen zu verdanken, andererseits auch der zahlreichen, angrenzenden Gebirgsketten, die den Prozess der Tiefdruckentwicklung begünstigen. In der Regel entstehen Tiefdruckgebiete über dem Mittelmeer im Zuge von Kaltluftvorstößen, welche von Tiefs der mittleren Breiten eingeleitet werden. Diese Tiefdruckgebiete weisen im Gegensatz zu tropischen Tiefs einen kalten Kern auf und besitzen Warm- und Kaltfronten.
Medicanes
Unter bestimmten Bedingungen können sich auch im Mittelmeerraum subtropische oder gar tropische Tiefdrucksysteme entwickeln. Obwohl sie die Stärke eines Hurrikans der Kategorie 1 nur in Ausnahmefällen erreichen, werden sie Medicanes (Mediterranean hurricane) genannt. Sie treten vor allem im Herbst auf und dann bevorzugt im Bereich der Balearen und über dem Ionischen Meer. In den meisten Fällen entstehen sie in Folge von Kaltlufteinbrüchen im Mittelmeerraum und werden durch zurückbleibende Höhentiefs begünstigt. Ähnlich wie bei tropischen Tiefdruckgebieten stellt die Kondensation des Wasserdampfs in den Gewitterwolken die treibende Kraft dar (begünstigt durch die Temperaturunterschiede zwischen der Meeresoberfläche und der Luft).
Aktueller Fall
Am Wochenende weitet sich tiefer Luftdruck über Westeuropa weit nach Süden aus, ein Höhentief reicht am Sonntag bis nach Marokko. Zu Beginn der neuen Woche verlagert sich dieses etwas ostwärts und damit deutet die Mehrheit der zur Verfügung stehenden Wettermodelle die Bildung eines neuen Tiefs mit kräftigen Schauern und Gewittern im westlichen Mittelmeer an. Die Unsicherheiten sind noch groß, das Potential für die Entwicklung eines Medicanes mit schweren Sturmböen ist aber vorhanden. Nach aktuellem Stand wären vor allem die Balearischen Inseln wie Mallorca oder Ibiza betroffen.
Medicane ZORBAS traf 2018 Griechenland
Erst Ende September letzten Jahres wurde vor allem Griechenland von einem Medicane getroffen. Wir haben hier darüber berichtet.
Beinahe hätte der #Medicane noch eine Auge entwickelt. Laut ASCAT wurden immerhin 40 kt im Kern erreicht (Sturmstärke). Kalamata (LGKL) meldet derzeit fallenden Druck auf 991 hPa bei Böen bis 47 kt und Regen. #Zorbaspic.twitter.com/Yy10TAMjFA
Seit Montagabend kommt es bei Genua bereits zu kräftigen Schauern und Gewittern, ausgelöst durch eingeflossene kältere Luft in höheren Luftschichten. Mit einer südlichen Strömung wird zudem feuchte Luft vom Meer her gegen die Berge im Hinterland von Genua geführt und dort gestaut, es regnet sich also beständig aus. Die Stadt Genua war bisher nur in den westlichen Bezirken betroffen, heftig hat es die Region um Mele knapp westlich der Stadt getroffen. Hier sind innerhalb von 9 Stunden bereits mehr als 460 l/m² an Regen gefallen, in einer Stunde waren es allein knapp 115 l/m².
In dieser Region kommen sintflutartige Regenfälle zwar immer wieder mal vor, die Werte sind dennoch beachtlich und führen natürlich auch hier zu Überflutungen:
Wie die nachfolgende Grafik zeigt, halten die Ligurischen Alpen und der küstennahe Bereich um Genua die Rekorde in Italien bzgl. Niederschlag in weniger als 24 Stunden. Aktuell ist man von diesen aber weit entfernt:
Von sehr ergiebigem Regen ist nicht nur die Region um Genua betroffen, auch in Frankreich hat das Tief SEBASTIEN gestern und in der Nacht auf Dienstag bereits zahlreiche kräftige Gewitter gebracht. Im Zentralmassiv und in den Seealpen nördlich von Nizza und Monaco hat es an einigen Stationen über 100 l/m² geregnet. Zudem kam es hier wie auch schon im Westen und Norden des Landes gebietsweise zu teils schweren Sturmböen.
Mit dem nun entstehenden neuen Tief rückt auch die Alpensüdseite in den Fokus, denn gerade im Piemont und Tessin kündigen sich bis Mittwochvormittag ebenso beachtliche Niederschläge an:
Viele Menschen meinen, dass sich das Wetter negativ auf Ihr Wohlbefinden auswirken kann. Das häufigste Symptom dieser so genannten Wetterfühligkeit ist der Kopfschmerz. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es schwierig, einen direkten Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Kopfwehattacken und dem Verlauf meteorologischer Parameter festzustellen, wenn man nicht zu sehr komplexen statistischen Verfahren greift. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen offenbaren aber sehr überzeugende Zusammenhänge, die man folgendermaßen zusammenfassen kann: Der menschliche Organismus kommt mit schnellen Schwankungen von Temperatur, Druck, Wind und Sonnenschein nur schlecht zurecht.
Rasche Veränderungen sind von Nachteil
Befreit man die Messungen der meteorologischen Parameter von den natürlichen, jahreszeitlich bedingten Schwingungen, zeigt sich klar, dass kurzfristige Wetteränderungen und Fluktuationen in hohem Zusammenhang zum Auftreten von Kopfweh bei wetterfühligen Menschen stehen. Dies kann beispielsweise bei massiven Kaltfronten, plötzlichen Erwärmungen und auch bei starkem, böigem Wind der Fall sein. Auf der anderen Seite steht die Erkenntnis, dass der Mensch für den langen Trend der Jahreszeiten und die länger andauernden kalten und heißen Großwetterlagen sehr gut gerüstet ist. Laut Untersuchungen haben im Alpenraum insbesondere zwei Wetterlagen sehr starke Auswirkungen auf Personen mit Neigung zu Migräne:
Föhn: Ein klassischer Kopfwehbringer, da sich die Temperatur bei Föhn sehr schnell ändern kann und der Verlauf von Wind und Luftdruck dabei markante Schwankungen aufweist.
Orkantiefs: Bei rasch ziehenden Sturmtiefs und vor allem bei Orkantiefs treten in der Regel rasche Änderungen von Druck, Temperatur und Wind auf.
Winterliche Hochdruckgebiete lassen uns hingegen aus der Kopfwehperspektive durchatmen und entspannen, denn sie bringen die Konstanz, auf die unser Körper positiv reagiert.
Titelbild: Symbolbild Kopfschmerzen – Photo credit: Matt From London on Visual hunt / CC BY
Lediglich in Teilen Osttirols und Kärntens blieb es am Samstag trocken, sonst war es ein launischer Herbsttag wie er im Buche steht. Von Vorarlberg bis Niederösterreich regnete es anhaltend und kräftig, Schauer und gar einzelne Gewitter zogen mit kräftigem Wind im Nordosten durch. 43 l/m² wurden in Summe in Kössen gemessen, 42 l/m² waren es in Warth am Arlberg, mit Sturmböen von bis zu 83 km/h wehte der Wind in Wien.
Schnee teils bis 1000 m
Zwar ist der Wind nun erstmal kein Thema mehr, mit der aufziehenden Warmfront des nächsten Tiefs ist ab Sonntagnachmittag im Westen jedoch wieder mit anhaltendem Regen zu rechnen. Am Montag regnet es am Vormittag noch von Vorarlberg bis ins Mostviertel verbreitet, Schnee fällt von Ost nach West bereits oberhalb von 1000 bis 1800 m. Sonst überwiegen zunächst ebenfalls die Wolken. Am Nachmittag klingt der Regen mit Ausnahme vom Salzkammergut weitgehend ab und abseits des Berglands scheint zumindest ab und zu noch die Sonne. Die Temperaturen kommen nicht über 7 bis 15 Grad hinaus.
Der Dienstag beginnt im Nordosten nach einer meist klaren Nacht ausgesprochen kalt. Häufig liegen die Tiefstwerte am Morgen zwischen 0 und +5 Grad, lokal kann es im östlichen Flachland erstmals in diesem Herbst leichten Frost geben. Der Tag selber verläuft hier häufig sonnig, aber auch von Tirol bis in die Obersteiermark scheint die Sonne zumindest zeitweise. In Vorarlberg und ganz im Norden zieht es ab Mittag wieder zu und am Abend kann es hier vereinzelt etwas regnen. Im Tagesverlauf kommt lebhafter, im Bergland nördlich des Alpenhauptkamms föhniger Südwind auf. Die Temperaturen steigen auf 13 bis 20 Grad.
Verbreitet Regen am Mittwoch
Am Mittwoch überwiegen die Wolken, nur im Südosten scheint anfangs noch die Sonne. Zunächst regnet es durch einen Tiefausläufer besonders an der Alpennordseite häufig, am Nachmittag gehen dann auch im Süden und Osten kräftige Regenschauer nieder. Am Abend frischt im Donauraum und im Nordosten lebhafter Westwind auf. Von Nordwest nach Südost werden 9 bis 20 Grad erreicht.
Am Donnerstag halten sich an der Alpennordseite einige Wolken und bringen ab und zu etwas Regen. Von Osttirol bis ins Burgenland scheint zumindest zeitweise die Sonne und es bleibt meist trocken. Es weht mäßiger, am Bodensee und im Donauraum auch lebhafter bis kräftiger Wind aus West bis Südwest. Die Höchstwerte liegen zwischen 10 und 18 Grad.
Goldener Oktober in Sicht
Nachfolgend deuten die Wettermodelle auf eine beständige und ruhige Wetterphase hin. Auf der Vorderseite tiefen Luftdrucks über dem Ostatlantik wird mit einer südlichen Strömung zudem wieder milde Luft herangeführt. Nach aktuellem Stand sind am Wochenende wieder 20 bis 25 Grad zu erwarten, reichlich Sonnenschein begleitet uns schließlich bis in die folgende Woche.
Die großen Globalmodelle sind sich weiterhin überraschend einig, was bei tropischen Systemen mehrere Tage im Voraus selten vorkommt. Alle sehen den Taifun am kommenden Wochenende im Umfeld von Japan. Einen Einfluss auf die F1 wird er mit erhöhter Wahrscheinlichkeit haben, für Details ist es jedoch noch zu früh.
Inzwischen ist aus der tropischen Depression übrigens ein tropischer Sturm geworden, die zuständige Behörde hat ihn auf den Namen HAGIBIS getauft. Nachfolgend ein aktuelles Satellitenbild und die vom JTWC berechnete Zugbahn:
Artikel vom 05.10.2019
20W – so der aktuelle Name einer tropischen Depression, welche sich gerade mitten auf dem offenen Pazifik formiert, weit entfernt von jeglicher Zivilisation. Doch dieser weiße Wolkenbatzen am Satellitenbild hat es in sich. Das Joint Typhoon Warning Center rechnet mit einer rapiden Intensivierung innerhalb der nächsten Stunden und weist auf die Möglichkeit hin, dass sich daraus innerhalb von 5 Tagen ein Supertaifun entwickeln könnte. Dies entspricht der höchsten Hurrikankategorie 5.
Und in der Tat stützen dies die globalen Wettermodelle GFS und ECMWF, beide sind sich bzgl. der Entwicklung, der Zugbahn und des Timings relativ einig. Gerade bei noch nicht entstanden Stürmen ist dies selten. Demnach verlagert sich der zukünftige Taifun, dessen Name wohl bald folgen wird, zunächst langsam nach Westen Richtung Guam, um dann Ende der Woche allmählich Richtung Japan nach Norden einzuschwenken.
Die Rahmenbedingungen wie Wassertemperaturen oder Strömungsbedingungen sind sehr gut und so soll sich dieser unscheinbare Wolkenbatzen rasch zu einem Taifun intensivieren. Entsprechend aktueller Prognosen sollte der Taifun im Laufe des Wochenendes die ersten südlichen Inseln Japans erreichen, das Sturmfeld würde für das Formel 1-Event noch keine Rolle spielen. Vorlaufende Regenbänder würden jedoch auch am Samstag und Sonntag schon die Hauptinsel treffen.
Noch einmal: Es ist nur ein erster Hinweis auf eine mögliche bedrohliche Entwicklung, sie kann sich noch ändern. Doch nicht erst seit dem Taifun ‚Phanfone‘ 2014 dürfte man im Umfeld der Formel 1 auf derartige Entwicklungen ein gutes Auge haben.
Titelbild: Maximale Böen über 6 Stunden am Sonntagmittag Ortszeit, Stand: 06.10.2019 @ ECMWF, UBIMET
Bereits am Dienstag hatte sich ein Tief über Frankreich abgelöst und eine turbulente Wetterphase im Mittelmeerraum eingeleitet. Am Donnerstag erreichten die Gewitter auch Griechenland, die Hauptstadt Athen wurde von einem wahren Monster getroffen. Nachfolgende Bilder erinnern an den Film Independence Day:
Am Freitag kam das Tief schließlich weiter nach Osten voran, so wurden auch viele der Urlaubsinseln in der Ägäis getroffen. Nur die südlichen Inseln wie Santorini oder Kreta wurden verschont. Gerade auf Kreta wurde es dafür außergewöhnlich heiß, zumindest auf der Nordseite. Föhniger Südwind brachte das Thermometer nahe Chania bis auf 37,6 Grad.
Dieser Strand auf der Insel Kefalonia wurde durch Tonnen von Schlamm leider ziemlich in Mitleidenschaft gezogen:
Grundsätzlich ist der Herbst die Jahreszeit, zu welcher es im Mittelmeerraum am häufigsten zu Gewittern kommt. Hierzu wurde vor kurzem bereits ein ausführlicher Artikel geschrieben. Als Auszug daraus folgende Karte, welche den Monat mit dem höchsten Tornadopotential zeigt:
Titelbild: Blitzverteilung am Donnerstag, den 04. Oktober 2019 @ nowcast, UBIMET
Kurz vor seinem so genannten Landfall hat sich HIKAA am Dienstagmorgen gar zu einem tropischen Zyklon der Stufe 2 verstärkt, doch über Land schwächt er sich bald rasch ab. Mit Böen bis zu 150 km/h trifft er aktuell, am frühen Dienstagabend Ortszeit, etwa 400 km südlich der Hauptstadt Muskat auf Land, durch den kräftigen Regen sind zumindest lokal Überflutungen zu befürchten.
#Cyclone#Hikaa is continuing to intensify today, with a clearing eye and deep eyewall convection. The storm is on final approach to #Oman and if current trends continue, it may hit it at or near peak intensity. People in it’s path better get ready for a big one. pic.twitter.com/30i8DNSTD7
Nebel, kräftiger Regen, starker Wind – Wetter, das nicht gerade viele Menschen zum Sport im Freien anspornt. Jedoch ist schlechtes Wetter kein Grund im Haus zu bleiben und auf Sport an der frischen Luft zu verzichten. Ganz unvorbereitet solltet ihr aber auch nicht starten. Der wichtigste Punkt überhaupt ist, passende Kleidung zu tragen. Funktionswäsche leitet den Schweiß von der Haut weg und hält den Körper warm. Bei nassem Wetter ist ein guter Regenschutz für den Oberkörper unumgänglich. Aber auch wasserundurchlässige Laufschuhe sind ein absolutes Muss. Denn nasse und kalte Füße sind das Letzte, was ihr beim Sport braucht.
Positiv gestimmt durch den Herbst
Wissenschaftliche Studien haben bewiesen, dass Sport bei schlechtem Wetter positiv auf die Stimmung wirkt. Also anstatt über das Wetter zu schimpfen, solltet ihr mit gutem Beispiel vorangehen und euch an der frischen Luft bewegen. Denn nach dem Spazierengehen, Rad fahren oder Joggen fühlt ihr euch körperlich fitter und ihr seid besser gelaunt. Ein angenehmer Nebeneffekt der Bewegung an der frischen Luft: Das Immunsystem wird während der Bewegung gereizt. In weiterer Folge können die Immunzellen besser arbeiten und die Gefahr eine Verkühlung zu bekommen, nimmt ab.
Nahezu alle Tiere treffen Vorkehrungen für den Winter – und wenn es nur das dicke Winterfell ist, welches sie vor der Kälte schützen soll. In unseren Breiten haben Tiere verschiedene Tricks entwickelt, den Winter zu überleben: Fett und Fell zulegen, aktiv bleiben und der Kälte trotzen. Andere verschlafen die kalte Jahreszeit. Und dann gibt es auch noch die Winterstarre.
Trick 1: Körper isolieren
Viele Säugetiere, die bei uns heimisch sind, haben je nach Jahreszeit ein unterschiedlich dichtes Fell. Damit passen sie sich an die Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter an. Mit dem Fellwechsel ändert sich bei einigen Tieren auch die Fellfarbe. Bekannt ist da vor allem der Alpenschneehase. Im Sommer ist er graubraun, etwa im November wird das Fell weiß und nur an den äußeren Spitzen der Ohren weist er weiterhin schwarze Haare auf.
Trick 2: Viel fressen und den Winter verschlafen
Wenn es schon im Winter nicht genug zu fressen gibt, hilft nur eines: Auf Vorrat futtern und sich gehörig Winterspeck zulegen. Zur Überbrückung der nahrungsarmen Monate halten Murmeltier, Igel oder auch Fledermäuse zusätzlich einen Winterschlaf. Dank der auf ein Minimum herabgesetzten Körperfunktionen können sie damit mehrere Monate ohne Futter auskommen. Einzelne Säugetiere wie etwa die Fledermaus halten einen ununterbrochenen Winterschlaf. Meist ist der Winterschlaf jedoch lang andauernd mit wenigen kurzen Unterbrechungen.
Trick 3: Vorräte anlegen
Schwerer hat es da schon das Eichhörnchen, das keinen Winterschlaf hält. Auch dieses trägt im Winter ein dichtes Fell mit langen Ohrpinseln. Eichhörnchen legen im Herbst Vorräte für den Winter an. Sie vergraben die Nahrung entweder im Boden, oft in der Nähe von Baumwurzeln, oder verstauen sie in Rindenspalten oder Astgabeln als Wintervorrat. Im Kobel lagern sie keine Vorräte. Zudem schränken die zierlichen Wipfelstürmer ihre Aktivitäten im Winter stark ein: Sie verschlafen den Großteil des Tages und sind nur über Mittag wenige Stunden aktiv.
Trick 4: Winter- oder Kältestarre
Die Winter- oder Kältestarre ist ein Zustand, in den wechselwarme Tiere verfallen, sobald die Temperaturen unter das tolerierte Minimum absinken. Die Kältestarre wird zwingend von fallenden Temperaturen eingeleitet und die Tiere fahren ihre Lebensvorgänge auf annähernd null zurück, um nicht den Kältetod zu sterben.
Zu Überflutungen kam es nahezu in der gesamten Metropolregion von Houston, die Niederschlagsmengen beliefen sich in Spitzenzeiten auf 75 bis 100 l/m² pro Stunde. Bisher wurden 4 Todesfälle gemeldet. Ein 19-jähriger Mann ertrank nach einem Stromschlag, als er versuchte, sein Pferd vor dem Hochwasser zu retten. Auch mehrere Lastkähne hatten sich von ihren Liegeplätzen gelöst, ein Schiff prallte gegen eine Brücke über den San Jacinto River. 13 Gemeinden in Texas wurden zum Katastrophengebiet erklärt.
Imelda ist der tropische Wirbelsturm mit dem siebtmeisten Niederschlag, der der die Vereinigten Staaten jemals getroffen hat. Im Durchschnitt lag die Gesamtniederschlagsmenge zwischen 380 und 760 l/m², während die höchste gemeldete Menge 1009 l/m² in Beaumont (Texas) betrug. Der Donnerstag war zudem der nasseste Septembertag aller Zeiten und der fünftnasseste Tag überhaupt in Houston, an dem alleine 228 l/m² gemessen wurden.
Der Südosten von Texas ist für tropische Wettersysteme kein unbekanntes Land und aufgrund seiner tiefen Lage besonders überflutungsgefährdet. Trotzdem haben die Bewohner der Region einfach genug von den massiven Überschwemmungen, die in den vergangenen Jahren aufgetreten sind. Obwohl der Hurrikan Harvey noch immer als Maßstab für Überschwemmungen gilt, sind einige Gebiete durch Imelda stärker überflutet worden wie beispielsweise die Städte Vidor und Winnie (beide Texas). Was Harvey im Laufe von 4 bis 5 Tagen angerichtet hat, hat Imelda in diesen Orten in 4 bis 5 Stunden geschafft.
Laubbäume betreiben in den warmen Jahreszeiten Photosynthese, bei der sie mit Hilfe von Sonnenlicht Wasser und Kohlendioxid in Traubenzucker und Sauerstoff umwandeln. Dies macht ihnen der grüne Farbstoff Chlorophyll möglich. Um diesen wertvollen Stoff im Winter nicht zu verlieren, beginnen die Pflanzen, sobald zu wenig Sonneneinstrahlung da ist um wirkungsvoll Photosynthese zu betreiben, den Blättern das Chlorophyll zu entziehen. Sie wandeln es dann in eine farblose Form um und lagern es in ihre Zellen ein.
Der intensiv grüne Farbstoff hat andere im Blatt vorhandene Farbstoffe überdeckt, die nun sichtbar werden. So färben sich beispielsweise Lärchen und Birken gelb bis goldgelb aufgrund von Karotin. Für die rote Farbe von Eiche und Ahorn ist Anthocyan verantwortlich. Durch Gerbstoffe kommt die braune Färbung von Buchen und Eichen zustande.
Abfallprodukt Laub
Zum Eigenschutz werfen die Bäume ihre Blätter ab, sobald sie ihnen jegliches Chlorophyll entzogen haben. Einerseits könnte viel wertvolles Wasser an der großen Oberfläche der Blätter verdunsten, andererseits würde das Wasser in den Blattzellen sehr schnell gefrieren. Zudem besteht bei noch vorhandenen Blättern akute Schneebruchgefahr.
Oh Tannenbaum
Nadelbäume, abgesehen von der Lärche, haben eine ganz andere Überwinterungsstrategie. Ihre „Blätter“ bleiben das ganze Jahr über grün und fallen in der kalten Jahreszeit nicht ab. Dadurch, dass die Nadeln ganz schmal sind, verdunstet weniger Wasser an der kleineren Oberfläche. Zudem ist die äußere Zellschicht sehr dick und von Wachs überzogen. Darüber hinaus wirkt Zucker als „Frostschutzmittel“ um das Gefrieren des in den Nadeln enthaltenen Wassers zu verhindern.
Der Freitag startet verbreitet sonnig, nur in manch inneralpinen Tälern und südlichen Becken vereinzelt mit Nebel. Am Alpenostrand bilden sich dann am Nachmittag ein paar Wolken und auch sonst ziehen ein paar Schleierwolken durch, der sonnige Eindruck überwiegt aber überall. Nach einem frischen, in exponierten Lagen lokal sogar frostigen Morgen werden in den Tälern im Westen bis zu 21 Grad erreicht, auf 2.000 m Höhe liegen die Temperaturen zwischen 2 Grad auf dem Schneeberg 13 Grad in den Ötztaler Alpen, auf 3.000 m Höhe werden 0 bis +5 Grad erreicht. Der Wind ist meist nur schwach bis mäßig aus nördlichen Richtungen unterwegs.
Samstag, 21. September 2019
Am Samstag halten sich in den Tal- und Beckenlagen von Vorarlberg bis Kärnten ein paar Frühnebelfelder, diese lösen sich aber rasch auf und am Nachmittag dominiert im Großteil des Landes strahlender Sonnenschein. Lediglich im Bereich des Alpenhauptkammes bilden sich flache Quellwolken, häufiger treten diese noch in Südtirol auf. Hier werden teils nur 5 Sonnenstunden erreicht, sonst werden es aber verbreitet 9 bis 12 Sonnenstunden. Der Wind dreht auf südliche Richtungen und damit wird es wieder wärmer. Die Höchstwerte liegen in den Tälern von Ost nach West zwischen 17 und 24 Grad, in 2.000 m Höhe werden 7 bis 15 Grad erreicht, in 3.000 m Höhe 3 bis 8 Grad.
Sonntag, 22. September 2019
Der Sonntag beginnt westlich einer Linie Karwendel – Karnische Alpen bereits mit ersten Wolkenfeldern, diese breiten sich tagsüber weiter nach Osten bis zu den Voralpen Niederösterreichs aus. Die Sonne kommt jedoch nicht zu kurz, über weite Strecken bleibt der freundliche Eindruck noch immer erhalten. Erste Regentropfen sind zum Abend hin bereits in Südtirol möglich, sonst bleibt es noch meist trocken. Am Alpenostrand frischt lebhafter, lokal auch kräftiger Südost- bis Südwestwind auf und von den Hohen Tauern bis zum Mariazellerland wird es leicht föhnig. Die Temperaturen steigen auf 18 bis 26 Grad in den Tälern, in 2.000 m Höhe werden 11 bis 16 Grad erreicht, in 3.000 m Höhe 4 bis 8 Grad.
Bergwetter-Tipp:
Jetzt zum Ende des kalendarischen Sommers erreicht die Schneebedeckung auf den heimischen Gletschern ihr jährliches Minimum. Aus diesem Grund sind derzeit Hochtouren bis weit über 3.000 m fast ohne Schneekontakt möglich. Achten Sie auf den aperen Gletschern aber unbedingt auf freiliegende Spalten! Steigeisen, Pickel und Seil gehören daher zur Standardausstattung bei Touren auf dem ewigen Eis.
Bereits seit mehr als 60 Jahren werden die in Mitteleuropa aktiven Hoch- und Tiefdruckgebiete mit Namen belegt, Grundüberlegung war eine leichtere Kommunikation zwischen den Meteorologen in Anlehnung an die dazumal schon gängige Praxis in den USA. Die breite Öffentlichkeit wurde im deutschsprachigen Raum aber erst 1990 durch die Orkantiefs VIVIAN und WIEBKE darauf aufmerksam. Seitdem ist die Verwendung der Namen in den Medien quasi Standard. Seit 2002 können schließlich die Bürger im Rahmen der Aktion „Wetterpate“ Namen für die Druckgebiete wählen und sich so ein Hoch oder Tief selbst gönnen oder verschenken.
Und die Einnahmen kommen einem guten Zweck zu Gute: Am Meteorologischen Institut der FU Berlin gibt es noch eine praxisnahe Ausbildung der angehenden Meteorologen. U.a. gibt es hier eine eigene Wetterstation, deren Daten und Beobachtungen in das weltweite Netz einfließen. Diese ist rund um die Uhr besetzt, also Augenbeobachtungen wie Wetterzustände, Wolkenarten und -höhen, Sichtweiten etc. werden von Studenten aufgenommen und international verschlüsselt. Gerade dies wird heutzutage immer seltener, denn die nationalen Wetterdienste ersetzen immer mehr Wetterbeobachter durch Instrumente, deren Qualität oftmals zu wünschen übrig lässt.
Wer kann, sollte dieses Wochenende nutzen. Der Samstag hat verbreitet 10 bis 12 Sonnenstunden zu bieten, lokale Wärmegewitter entwickeln sich am Nachmittag nur vom Arlberg bis zur Koralpe, im Flachland bleibt es sowieso trocken. Mit 26 bis 32 Grad wird es überall warm, bestes Badewetter also.
Am Sonntag ändert sich zunächst nur wenig. Wieder gibt es viel Sonnenschein bei meist nur lockeren Quellwolken, diese wachsen inneralpin aber doch häufiger zu Schauern und Gewittern an als tags zuvor. Vor allem in Vorarlberg und Tirol werden sie zum Abend hin immer häufiger und gehen mitunter in kräftigen Regen über, hier macht sich bereits die angesprochene Kaltfront bemerkbar. Die Höchstwerte liegen zwischen 23 und 33 Grad, heiß wird es im Norden und Osten.
Schnee bis auf 1500 m am Montag
Über Nacht kommt die Kaltfront weiter nach Osten voran. So geht es am Montag nach aktuellem Stand nur noch von Osttirol über das Grazer Becken bis ins östliche Flachland mit etwas Sonne in den Tag. Hier bilden sich jedoch rasch Gewitter, welche bis Mittag auch die letzten trockenen Zipfel erreichen. Sie können lokal unwetterartige Ausmaße annehmen und Hagel und Sturmböen bringen. Im Westen und Norden hingegen regnet es aus der Nacht heraus teils kräftig, von Vorarlberg bis nach Salzburg ist mit dem Einfließen deutlich kühlerer Luft sogar mit Schnee bis auf rund 1500 m Höhe herab zu rechnen. Hinzu kommt vor allem am Alpenostrand kräftig bis stürmisch auffrischender Nordwestwind.
Die Kaltfront wird ihrem Namen mehr als gerecht, mit ihr fließt deutlich kühlere Luft ein. Die Temperaturen kommen am Montag im Westen und Norden nicht mehr über 13 bis 18 Grad hinaus, vom Klagenfurter Becken bis ins Burgenland erreichen sie nochmals 19 bis 27 Grad. Und auch nachfolgend bleibt es nach aktuellem Stand leicht zu kühl. Am Dienstag muss man sich landesweit auf rund 20 Grad einstellen, der Rest der Woche dürfte Werte im unteren 20er-Bereich sehen. Die 30 Grad-Marke ist zumindest für einige Zeit mal außer Reichweite.
Titelbild: Salzburg im Regen @ https://stock.adobe.com
Hier nun der detaillierte Fahrplan für das nun anstehende grosse Sommerfinale! Aktuell hält sich vor allem in den zentralen und östlichen Landesteilen noch angefeuchtete und labil geschichtete Luft, in der Folge ist es hier noch wechselhaft mit ein paar Regengüssen und Gewittern. In der westlichen Landeshälfte dominiert dagegen bereits die Sonne. Im Laufe des Donnerstagnachmittags setzt sie sich auch im Osten wieder besser in Szene, ein sich ausdehnender Hochdruckausläufer sorgt bis zum Abend für eine sukzessive Wetterberuhigung.
Am Freitagmorgen halten sich im Flachland, entlang der Voralpen sowie in manchen Tälern noch ein paar Hochnebelschwaden; sonst ist es tagsüber recht sonnig mit nur harmlosen Quell- und Schleierwolken. Bei leichter Bise werden am Nachmittag 27 bis 28 Grad erreicht. Im Tessin wird die 30-Grad-Marke geknackt!
Auch der Samstag bringt viel Sonnenschein, am Nachmittag erwärmt sich die Luft auf 27 bis 29 Grad. Im Raum Basel sind sogar noch einmal knapp 30 Grad denkbar – das wohl letzte Mal in diesem Jahr! In den Alpen und im Süden bilden sich grössere Quellwolken, das Schauer- und Gewitterrisiko steigt in der zweiten Tageshälfte an.
Am Sonntagvormittag ist zunächst recht sonnig mit hohen Wolkenfeldern und Quellwolken, in den Alpen ist es zum Teil leicht föhnig. Am Nachmittag nimmt die Bewölkung zu, im Vorfeld einer sich aus Nordwesten nähernden Kaltfront beginnen sich erste Regengüsse und Gewitter auszubreiten. Im Laufe des Abends ist es dann wohl schon verbreitet nass. Zuvor werden noch um die 25 Grad erreicht.
In der Nacht zum Montag bringt die eigentliche Kaltfront weiteren Regen, auf ihrer Rückseite fliesst markant kühlere Luft zur Alpennordseite. Der Montag startet in der Nordwestschweiz bereits wieder mit Auflockerungen, sonst gibt es viele Wolken. Vor allem in der Zentral- und Ostschweiz regnet es verbreitet. Im Laufe des Tages lässt der Regen allmählich nach, steigender Luftdruck sorgt für eine nachhaltige Wetterberuhigung. Der Luftmassenwechsel ist deutlich spürbar, Höchsttemperaturen zwischen 15 und 19 Grad hinterlassen definitiv einen herbstlichen Eindruck. Die Nullgradgrenze sinkt von 3800 Metern am Sonntag auf nur noch 2500 bis 2600 Meter. Im Süden bekommt man davon weniger mit, hier bleibt es schwülwarm.
Im weiteren Wochenverlauf liegt die Schweiz an der Ostflanke eines Hochs im Bereich einer Bisenströmung. Abgesehen von Hochnebelfeldern hat im Norden die Sonne das Sagen, die Temperaturmaxima orientieren sich an der 20-Grad-Marke. Auch im Süden ist es sonnig, dies allerdings bei anhaltend spätsommerlichem Temperaturniveau.
Titelbild: Lugano im Sonnenuntergang @ https://stock.adobe.com
Am Freitag zeigt sich das Wetter von seiner unbeständigen Seite. Zunächst regnet es besonders vom Salzkammergut bis ins Mariazellerland zeitweise, sonst geht es mit einem Mix aus Sonne und Wolken in den Tag. Im Tagesverlauf breiten sich neuerlich Schauer und Gewitter aus, örtlich auch mit Starkregen und Hagel. In Vorarlberg und im Tiroler Oberland ist die Schauerneigung geringer und die Sonne scheint recht häufig. Der Wind weht in den Hochlagen nur mit mäßiger Intensität, vorwiegend aus Nordwest, dazu ist es für Ende August sehr warm. In 3.000 m Höhe werden 6 bis 9 Grad erreicht, in 2.000 m Höhe werden es 14 bis 16 Grad.
Samstag, 31. August 2019
Der Samstag startet mit vielen Wolken und Nebelfeldern in den Tälern, meist ist es aber trocken. Im Tagesverlauf kommt verbreitet die Sonne zum Vorschein, im Bergland steigt die Schauer- und Gewitterneigung jedoch ab Mittag wieder an. Gewitter zeichnen sich am ehesten rund um den Arlberg und das Außerfern sowie von Südtirol bis zu den Niederen Tauern ab. Der Wind dreht auf südliche Richtungen und gewinnt etwas an Stärke, an der östlichen Alpennordseite weht er leicht föhnig und sorgt hier für mehrheitlich stabile Bedingungen. Auf 3.000 m Höhe liegen die Temperaturen weiter bei 6 bis 9 Grad, auf 2.000 m Höhe steigen sie etwas an auf 16 bis 19 Grad.
Sonntag, 01. September 2019
Am Sonntag ändert sich nur wenig am Wettergeschehen. Nach Auflösung von lokalen morgendlichen Restwolken in tiefen und mittleren Lagen scheint wieder häufig die Sonne. Ab Mittag entstehen generell im Bergland Schauer und Gewitter – seltener sind sie nach Osten zu anzutreffen, häufiger im Westen. Mit einer aufziehenden Kaltfront wird es schließlich vor allem westlich von Innsbruck immer häufiger nass, teils gehen die Gewitter hier in Starkregen über. Der Wind weht in Hochlagen weiterhin mäßig bis frisch aus Südwest und ein vorerst letztes Mal wird es warm: Die Temperaturen steigen in 3.000 m Höhe auf maximal 5 bis 8 Grad bzw. in 2.000 m auf 14 bis 17 Grad.
Bergwetter-Tipp:
Mit der Kaltfront am Montag kommt nicht nur viel Regen und stürmischer Wind auf, auch die Temperatur fällt ordentlich ab und ganz im Westen ist sogar wieder Schnee bis unter 2.000 m Höhe zu erwarten. Diese Umstellung erscheint nachhaltig, auch die nachfolgenden Tage verlaufen unbeständig und deutlich kühler. Wer kann, sollte also das aktuelle Wochenende für Bergtouren nutzen.
Nicht nur die steigenden Temperaturen machen dabei den Pflanzen zu schaffen, auch immer trockenere Sommer gefährden die Alpenblumen, die nur in den Hochlagen weniger Berge vorkommen. Dass die Bergpflanzen Europas in höhere Lagen wandern, haben auch Wissenschafter der Uni Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften nachgewiesen.
Pflanzen wandern nach oben
Mit steigender Höhe verringert sich das Jahresmittel der Lufttemperatur in den Alpen um etwa 0,5 Grad – pro hundert Höhenmeter. Um denselben Effekt in der Ebene zu erreichen, müsste man in etwa 100 Kilometer nach Norden wandern. Das wiederum bedeutet: Schon kleine Temperaturveränderungen haben große Auswirkungen auf die Überlebensfähigkeit einiger alpinen Pflanzen, da diese nicht mit der Erwärmung Schritt halten können.
Pionierpflanzen besonders bedroht
Eine durch den Klimawandel bedrohte Pflanzenart ist beispielsweise der Gletscher-Hahnenfuß. Er zählt zu den sogenannten Pionierpflanzen und besiedelt unter anderem auch Gletschermoränen. Die Pflanze gehört zu den kälteresistentesten Gewächsen überhaupt und kann sich nur im vegetationsarmen Hochgebirge halten, weil er anderswo von wüchsigeren Arten verdrängt werden würde.
Der meteorologische Sommer 2019 neigt sich zwar langsam seinem Ende entgegen, bei einem Blick auf die Wetterkarten ist vom näher kommenden Herbst vorerst aber noch nicht allzu viel zu sehen. Hoch CORINA mit Zentrum über Polen sorgt nicht nur am Wochenende, sondern voraussichtlich auch im Großteil der kommenden Woche für hochsommerliche Werte teils über der 30-Grad-Marke.
Am Sonntag ein paar Gewitter
Schon am Samstag wird speziell im Westen des Landes stellenweise die 30-Grad-Marke erreicht, am Sonntag liegen dann die Höchstwerte vom Oberrhein bis zum Emsland sowie im Norddeutschen Tiefland vielerorts im hochsommerlichen Bereich. Am Samstag ist es dabei oft strahlend sonnig, lediglich in den Alpen muss man im Tagesverlauf mit Schauern und Gewitter rechnen. Am Sonntag zeichnen sich schließlich von den Alpen bis in den östlichen Mittelgebirgsraum am Nachmittag und Abend einige Schauer und Gewitter ab, die lokal kräftig ausfallen können. Da sich die Gewitter nur langsam verlagern werden, sind punktuell größere Regenmengen möglich.
Bis zu 34 Grad im Osten, steigende Waldbrandgefahr
Mit hochsommerlichen Temperaturen geht es dann auch im Großteil der letzten Augustwoche weiter, der Hitzeschwerpunkt verlagert sich allmählich in den Osten des Landes. Vor allem in Sachsen-Anhalt, in Berlin sowie in Brandenburg wird es von Dienstag bis Donnerstag noch einmal so richtig heiß mit bis zu 34 Grad. Lokale Schauer und Gewitter beschränken sich meist auf die Westhälfte Deutschlands, während es im Osten großteils trocken bleibt. Die Kombination aus Trockenheit und Hitze lässt die Waldbrandgefahr im dürregeplagten Brandenburg wieder signifikant ansteigen.
Mit einem Trend hin zu kühleren Temperaturen ist frühestens am Freitag in einer Woche zu rechnen, dann zieht sich das Hochdruckgebiet voraussichtlich nach Osteuropa zurück, womit der Weg für etwas kühlere Atlantikluft frei wird. Ganz abgesichert ist diese Abkühlung aber noch nicht, speziell im Osten könnten auch noch zum meteorologischen Herbstbeginn am 1. September weiter hochsommerliche Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke verzeichnet werden.
Bauernregeln genießen besonders bei der älteren ländlichen Bevölkerung noch reges Ansehen. Die Magie der sich besonders um Lostage rankenden Regeln scheint ähnlich der eines Horoskops zu sein. Dabei scheiden sich in der Bevölkerung die Geister. Während die einen daran glauben, ist es für die anderen bloß ein Firlefanz. Doch was liegt aus meteorologischer Sicht wirklich auf der Hand?
Monatsmitte
Zur Monatsmitte gibt es einige Bauernregeln, die auf den Wetterverlauf des Spätsommers hinweisen:
13. August: Wie das Wetter an Kassian, hält es noch viele Tage an.
15. August, Maria Himmelfahrt: Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, so es noch zwei Wochen bleiben mag.
Gerade nach einem wechselhaften Hochsommer stellt sich oft in der zweiten Augusthälfte stabiles Spätsommerwetter ein. Die Gewittergefahr ist aufgrund der kürzeren Tage bereits geringer und oft sorgt ein Hochdruckgebiet für sonnige Bedingungen.
Monatsende
Zum Monatsende hin deuten die Bauernregeln dann auf den kommenden Herbst hin:
24. August: Ist Lorenz und Bertl schön, wird der Herbst gar gut ausgehen.
28. August: An Augustin gehen die warmen Tage dahin.
Ist es um Bartholomäus (24. August) herum deutlich zu warm, so verläuft auch der Oktober und November in zwei von drei Fällen zu warm. Während über den September keine Aussage getroffen werden kann. Auch falls Bartholomäus zu kalt ausfällt, bringt er keine Erkenntnis über die zu erwartende Herbstwitterung. Dass Ende August die warmen Tage dahin gehen, ist dem sinkenden Sonnenstand zuzurechnen. So sind im September selbst im Flachland nur mehr selten Höchstwerte über 30 Grad zu registrieren.
Gestern Sonntag wurde nochmals verbreitet ein Hitzetag registriert, mit 33.7 Grad war es in Sion im Wallis am heissesten. Aber auch in Genf und Leibstadt konnten rund 33 Grad gemessen werden.
Am Abend und in der Nacht folgten mit einer sich nähernden Kaltfront heftige Gewitter, die zu Starkregen, Sturmböen und teilweise auch Hagel führten, zudem wurden viele Blitze registriert. Vom Chablais über das Berner Oberland und die Zentralschweiz bis zum Bodensee fielen entlang der Alpen verbreitet 15 bis über 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Am meisten Niederschlag gab es in den Fribourger Alpen mit 55 Liter Regen pro Quadratmeter in La Valsainte. In Verbindung mit einem kräftigen Gewitter wurde gestern Abend in Würenlingen eine Orkanböe von 125 km/h registriert. Aber auch in Vuisternens-devant-Romont sowie in Aigle konnten mit 114 km/h bzw. 104 km/h orkanartige Böen verzeichnet werden. Im Berner Oberland, im Glarnerland sowie in der Nordwestschweiz gab es örtlich Sturmböen. Neben dem vielen Regen und Wind gab es auch viele Blitze. Rund 7600 Stück wurden bisher seit gestern Nachmittag verzeichnet, im Kanton Zürich waren es knapp 1500 Blitze, im Kanton Thurgau rund 1250. Im Kanton St. Gallen blitzte es rund 850 Mal.
Nachdem es heute in den Morgenstunden noch weitere, teilweise gewittrige Niederschläge gibt, ist es tagsüber deutlich ruhiger mit längeren trockenen Abschnitten und möglichen kurzen Auflockerungen. Die Temperaturen erreichen 21 bis 24 Grad. Am Abend steigt das Schauer- und Gewitterrisiko jedoch wieder an. Morgen Dienstag erwartet uns ein trüber und regnerischer Tag mit teilweise gewittrig durchsetzten Niederschlägen bei kühlen 17 bis 19 Grad, vor allem im Nordtessin sowie in den nördlich und östlich angrenzenden Gebieten bis hin zum Bodensee sind grössere Regenmengen zu erwarten. Aber auch in der restlichen Schweiz dürften die Niederschläge vielerorts ergiebig ausfallen.
In einem breiten Streifen vom Saarland bis nach Sachsen verstärkte sich der Südwestwind am Sonntag im Vorfeld der angesprochenen Kaltfront derart, dass gebietsweise stürmische Böen bis zu 70 km/h gemessen wurden. Dies ist generell für einen Augusttag schonmal nicht wenig, doch schlimm wurde es erst am Nachmittag und Abend mit Schauern und Gewittern, mit welchen der kräftige Höhenwind zum Boden herunter gemischt wurde. Insbesondere im südlichen Hessen schlugen die Gewitter zu, aber auch von der Schwäbischen Alb ausgehend über Mittelfranken bis zum Bayerischen Wald. Einzelne Gewitter wiesen Superzellen-Strukturen auf und brachten so genannte Downbursts, also kurze Wolkenbrüche mitsamt heftigen Sturmböen. Hagel war mitunter auch dabei, aber eher weniger das Problem.
Die absolut höchste Böe wurde in Kümmersbruck östlich von Nürnberg gemessen, 151 km/h wurden hier von der Wetterstation gemeldet – ein wahrlich beeindruckender Wert, der in gewisser Weise unrealistisch erscheinen mag, aber hinsichtlich der meteorologischen Rahmenbedingungen und der vielerorts dokumentierten Schäden durchaus als korrekt anzusehen ist. Die selbe Gewitterzelle hatte kurz vorher in Roth südwestlich von Nürnberg schon 117 km/h gebracht.
Besonders betroffen war hier auch die Bahn, auf der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung waren hier etliche Bäume auf die Gleise gefallen. Dies hatte natürlich Auswirkungen auf den Bahnverkehr im ganzen Land, selbst heute am Montag läuft vieles noch nicht wieder nach Plan.
Besonders schlimm hat es auch die Region südöstlich von Frankfurt/Main erwischt. Eine kräftige Gewitterzelle zog nur knapp südlich am Flughafen vorbei und brachte von Langen über Dietzenbach bis Rodgau Downbursts. Auch aus Offenbach werden enorme Schäden berichtet, womöglich hat es hier mit einer nachfolgenden Zelle kurzzeitig einen Tornado gegeben. Bestätigt ist dieser aber noch nicht.
Kräftige Gewitterzelle im Süden von Frankfurt. Es muss mit Hagel und Sturmböen gerechnet werden. pic.twitter.com/YJz57acYnc
Severe winds, possibly tornado damage in Offenbach, Germany yesterday, August 18th! Report: Re Gü / WetterExtreme Deutschland pic.twitter.com/EtrnvrVGyW
Dude, Hessen war totales Chaos. Das hat auch dazu geführt das Strom zum HBF nach FFM ausgefallen ist. Das hat auch in anderen Bundesländern nicht anders ausgesehen…#Unwetter Foto vor unserem Haus
Baum + Garage inkl. Auto + Neuwagen kaputt
Baum auf der Straße
Auto + Dach pic.twitter.com/J2tdeTC4Hf
Nach aktuellem Stand nimmt der Südwestwind im ganzen Land am Samstagvormittag stetig an Stärke zu und weht mit Ausnahme des äußersten Südens zunehmend frisch bis kräftig, zwischen Aachen und Kiel stürmisch. In diesem Streifen sind im Verlauf des Samstags wiederholt Böen zwischen 60 und 70 km/h zu erwarten, direkt an den Küsten der Nordsee auch Sturmböen zwischen 80 und 90 km/h.
In Summe also nichts Schlimmes, dennoch handelt es sich hierbei um ein für dieses Jahreszeit ungewöhnlich stark ausgeprägtes Tief.
In der vergangenen Nacht gab es vor allem ganz im Norden der Schweiz einige, teils kräftige Gewitter. Gegen den Morgen hin verlagerte sich das Ganze auch in die Kantone Solothurn, Aargau und bis weiter an den Bodensee. Auch im Berner Oberland sowie in der Zentralschweiz zogen einige Gewitterzellen durch. Damit einhergehend entluden sich tausende Blitze, am meisten davon im Kanton Zürich, gefolgt von den Kantonen Thurgau und St. Gallen, siehe Tabelle. In Kombination mit den Gewittern fielen örtlich auch grosse Niederschlagsmengen. So konnten seit gestern Abend beispielsweise in Oberneunforn (TG) 37 Millimeter Regen registriert werden. Lokal dürften aber auch deutlich grössere Summen zustande gekommen sein.
Im Laufe des Vormittags beruhigt sich die Situation etwas. Allerdings sind lokal weitere Schauer möglich, zum Teil auch begleitet von Blitz und Donner. Mit der Sonneneinstrahlung und der labilen Luftmasse beginnt es am Himmel aber bald wieder zu brodeln, und es entwickeln sich im Verlauf des Nachmittags und Abends erneut Schauer und teils heftige Gewitter. Dabei besteht das Potenzial für Starkregen, Sturmböen sowie lokal auch Hagel. Auch in der Nacht auf Morgen muss mit weiteren Gewittern gerechnet werden.
Der Mittwoch beginnt mit vielen Wolken, daran ändert sich auch tagsüber kaum etwas. Die Sonne hat einen schweren Stand, und es sind immer wieder gewittrig durchsetzte Schauer möglich. Die Temperaturen erreichen etwa 22 bis 23 Grad. Am Donnerstag beruhigt sich das Ganze: Nach Restwolken und in Richtung Osten örtlich letzten Tropfen erfolgt tagsüber ein Übergang zu recht sonnigem und sommerlich warmem Wetter.
Der 3760 m hohe Volcan de Agua befindet sich nur wenige Kilometer westlich von Guatemala-Stadt und ist nicht aktiv. Als dort am Donnerstag Blitze zuckten, war also nicht etwa vulkanische Aktivität die Ursache, sondern es handelte sich um ein normales Gewitter genau über dem Berg. Die markante Bergspitze hat sicher schon etliche Blitzeinschläge erlebt, doch diesmal fungierte sie ausgesprochen häufig als Ausgangspunkt für aufwärts gerichtete und radial auseinander gehende Blitze. Die Folge sind beeindruckende Aufnahmen:
Nach etlichen Tagen ruhigen, sonnigen und heißen Wetters machte sich am 02.08. ein kleinräumiges Randtief von Frankreich kommend über die Alpen und Norditalien auf den Weg gen Osten. Die Bedingungen für die Bildung von kräftigen Gewittern waren ideal und so dauerte es nicht lange, bis ausgehend vom Gardasee und der Po-Ebene organisierte Gewitter entstanden. Venedig wurde dieses Mal verschont, einige andere Urlaubsdestinationen hingegen hart getroffen.
Insbesondere Camper mit eigenem Gefährt und viel Ausrüstung haben die Gewitter, die meist auch von Sturmböen begleitet wurden, sicherlich Sorgen bereitet. Gerade die Westküste Istriens ist bei Camping-Urlaubern beliebt und rund um Vrsar hat es offensichtlich die schlimmsten Schäden gegeben. Nachfolgend haben wir euch Aufnahmen zusammengetragen, welche sowohl schlimme Schäden zeigen als auch, im meteorologischen Sinne, eine gewisse Schönheit der aufgezogenen Gewitter:
Titelbild: Aufziehendes Gewitter bei Pula @ https://www.facebook.com/neverin.hr, Nataša Sundara
Bei Grundwasser handelt es sich um unterirdisches Wasser, dessen Bewegung ausschließlich von der Schwerkraft sowie von auftretenden Reibungskräften abhängt. Gespeist wird es durch das Versickern von Niederschlägen oder auch teilweise durch Migration aus Seen und Flüssen. Die Oberfläche des Grundwassers, die die Ausgleichsfläche zwischen dem Wasser- und dem Atmosphärendruck darstellt, wird als Grundwasserspiegel bezeichnet. Liegt dieser aufgrund von starken Regenfällen, wasserundurchlässigen Gesteinsschichten oder orographischen Gegebenheiten oberhalb der Erdoberfläche, so tritt das Grundwasser an einer Quelle wieder zutage.
Momentan liegt der Grundwasserspiegel durch die anhaltende Trockenheit vielerorts auf einem Minimum. Hier ist als Beispiel Parndorf im Nordburgenland dargestellt:
Bedeutung für die Pflanzenwelt…
Die Höhe des Grundwasserspiegels spielt für die Vegetation eine wichtige Rolle. Sinkt der Grundwasserspiegel wie jetzt aufgrund anhaltender Trockenheit stark ab, so drohen selbst tiefwurzelnde Bäume zu vertrocknen. Steigt er durch kräftige Niederschläge oder Bebauungsmaßnahmen stark an, so verwässert das Wurzelwerk, was wiederum ein Absterben der Bäume zur Folge hat.
…und den Menschen
Doch auch für den Menschen ist die Kenntnis über den Grundwasserspiegel von großer Bedeutung und das nicht nur hinsichtlich der Wasserversorgung. Denn der vom Grundwasser ausgeübte Druck kann bei Hochwasser teils massive Schäden an Gebäuden verursachen und auch beim Tunnelbau führt ein erhöhter Grundwasserspiegel zu erheblichen Problemen.
In diesem bezüglich Gewittern nur leicht unterdurchschnittlichen Juli registrierte das Blitzmesssystem von UBIMET über ganz Österreich verteilt exakt 421.767 Blitze. Damit gab es zwar mehr als doppelt so viele Blitzentladungen wie im Juli des Vorjahres, dieser stellte jedoch mit 173.440 Blitzen die geringste Zahl seit Beginn der modernen Erfassung im Jahr 2010. Der Juli bildet zusammen mit Juni und August üblicherweise die blitzreichste Zeit des Jahres. In den Sommermonaten sind die meteorologischen Voraussetzungen für Gewitter am besten. Die Sonne erreicht zu dieser Zeit ihren Höchststand, die Luft wird entsprechend aufgeheizt. In Kombination mit feuchter Luft und der Topografie Österreichs entwickeln sich dann zahlreiche Gewitter.
Spitzenreiter Steiermark, Salzburg blitzreichste Stadt Österreichs
Mit exakt 134.917 Blitzen führt die Steiermark das Bundesländer-Ranking an, gefolgt von Niederösterreich mit gut 65.000 und Tirol mit etwa 64.000 Entladungen. An letzter Stelle befindet sich mit Wien einmal mehr das flächenmäßig kleinste Bundesland, hier gab es nur 613 Blitze.
Mit rund acht Blitzen pro Quadratkilometer liegt die Steiermark hinsichtlich der Blitzdichte ebenso knapp vorne, gefolgt von Salzburg und Tirol mit rund fünf Blitzen pro Quadratkilometer. Auf Gemeindeebene hat St. Stefan im Rosental (St) die Nase vorne, hier wurden 43 Blitze pro Quadratkilometer registriert.
Die fünf blitzreichsten Bezirke finden sich allesamt in der Steiermark, angeführt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17.718 Entladungen. Mit 20,4 Blitzen pro Quadratkilometer war relativ gesehen allerdings die Stadt Salzburg der Spitzenreiter, gefolgt vom Bezirk Südoststeiermark mit 17,5 Blitzen und Leibnitz mit 16,5 Blitzen pro Quadratkilometer.
Gewitterfreie Tage bildeten im Juli die Ausnahme, an insgesamt 26 von 31 Tagen wurde in Österreich zumindest eine Entladung registriert.
Stärkster Blitz in Vorarlberg
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Der stärkste Blitz des Landes wurden in Vorarlberg gemessen. Spitzenreiter ist eine Entladung mit mehr als 269.000 Ampere am Vormittag des 3. Juli in St. Gallenkirch im Bezirk Bludenz. In kürzester Zeit wurde dabei rund 17.000 mal mehr Energie freigesetzt, als in einer haushaltsüblichen Steckdose mit 16 Ampere verfügbar ist.
Blitze nach Bundesland, Anzahl und Blitzdichte
Steiermark 134.917 – 8,23 Blitze/km²
Niederösterreich 64.800 – 3,38 Blitze/km²
Tirol 63.679 – 5,04 Blitze/km²
Oberösterreich 53.174 – 4,44 Blitze/km²
Kärnten 40.943 – 4,29 Blitze/km²
Salzburg 37335 – 5,22 Blitze/km²
Burgenland 15.030 – 3,79 Blitze/km²
Vorarlberg 11.276 – 4,32 Blitze/km²
Wien 613 – 1,48 Blitze/km²
Österreich Gesamt 421.767 – 5,03 Blitze/km²
Die fünf stärksten Blitze
269.200 Ampere St. Gallenkirch (V)
243.200 Ampere Stadl-Predlitz(ST)
234.900 Ampere Westendorf (T)
221.000 Ampere Dunkelsteinerwald (NÖ)
218.300 Ampere Egg (V)
Jahr 2019 bisher blitzschwach
Im gesamten Jahr 2019 wurden in Österreich bisher 718.170 Blitze registriert. Dieser Wert liegt deutlich unter der durchschnittlichen Zahl von 973.000 Blitzen, gemessen seit 2010, stellt aber nicht mehr den niedrigsten Wert dar. Im Vergleich dazu wurden in den letzten drei Jahren 2016 bis 2018 zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als eine Million Blitze verzeichnet.
Heute Montag wurden vielerorts in der Schweiz 30 Grad und mehr gemessen. In der Zentral- und Ostschweiz wurde ein Hitzetag jedoch an den meisten Orten verpasst, dies teilweise nur sehr knapp. So gab es in Luzern und Cham 29.8 Grad, in Egolzwil LU 29.7 Grad und in Lachen SZ sowie in Mosen LU betrug die Höchsttemperatur heute 29.5 Grad. Im Rheintal konnten die 30 Grad nur in Chur erreicht werden.
Am heissesten wurde es im Wallis: In Sitten im Rhonetal konnten 34.7 Grad gemessen werden, gefolgt von Visp mit 33.1Grad und Genf mit 32.6 Grad. In Sitten ist dies somit bereits der 6. Hitzetag in Folge!
Morgen Dienstag, am Mittwoch sowie am Donnerstag dürften die Höchstwerte diejenigen von heute übertreffen. Spitzenwerte um 34 bis 36, lokal auch 37 oder gar 38 Grad sind im Bereich des Möglichen. Dies besonders im Raum Genf, imUnteraargau und am Jurasüdfuss, im Wallis im Rhonetal sowie in der Nordwestschweiz im Raum Basel. Die Werte könnten am Mittwoch und Donnerstag den Allzeitrekorden, aufgestellt zumeist in den Rekordsommern 1947, 1983, 2015 und zum Teil im Juni 2019 gefährlich nahe kommen.
Zugegeben, ohne Mond würde es auf der Erde ganz anders aussehen: Die Gezeiten entstehen durch die Wirkung der Gravitationskräfte des Mondes und der Sonne auf die Erde. Gegenüber der Sonne ist der Mond zwar ein Winzling, da jedoch die Distanz zwischen Erde und Mond viel geringer ist als zwischen Erde und Sonne, sind die gezeitenerzeugenden Kräfte des Mondes mehr als doppelt so stark wie die der Sonne.
Die Masse macht den Unterschied
Während der Mond also Auswirkungen auf die Weltmeere hat und sogar die Erdkruste um rund 30 cm anhebt, ist ein direkter Zusammenhang zwischen Mondphasen und Wettergeschehen auf der Erde absolut nicht gegeben. Zwar wirkt die Massenanziehung des Mondes auch auf die freie Atmosphäre, während jedoch der Meeresspiegel auf offener See um mehr als einen Meter schwankt, macht sich der Gezeitenunterschied in der deutlich masseärmeren Luft kaum bemerkbar.
Kaum messbare Luftdruckschwankung
Die Dichte der Luft ist um etwa 800 mal geringer als jene von Wasser, damit ist auch der Einfluss der Mondgravitation auf die Lufthülle der Erde etwa 800 mal schwächer als auf die Ozeane. Der Betrag der durch die atmosphärischen Gezeiten bewirkten Luftdruckschwankung ist somit auch geringer als derjenige, der an einem Sommertag allein vom Tagesgang (Aufheizung unter Tag und nächtliche Abkühlung der Luft) bewirkt wird.
Indirekte Auswirkung
Auch wenn der Mond keinen direkten Einfluss auf das Wetter hat, kurzzeitig und indirekt ist er dann doch beteiligt. So verursacht der Mond Sonnenfinsternisse, in deren Kernschatten die Temperatur je nach Wolkendecke vorübergehend um ein paar Grad absinken kann.
Kein höheres Leben ohne Mond
Durch die Gezeitenkräfte des Mondes wird auch die Erde in ihrer Drehbewegung deutlich abgebremst. Ohne Mond würde ein Tag auf der Erde nur 6 bis 8 Stunden dauern. Durch diese schnellere Drehung käme es so zu schweren Stürmen mit Windgeschwindigkeiten von mehreren 100 km/h. Der Mond stabilisiert auch die Drehachse der Erde, die maßgeblich für die Jahreszeiten verantwortlich ist. Somit wäre ein höheres Leben auf der Erde ohne Mond wohl kaum möglich.
Offiziell beginnt die atlantische Hurrikansaison am 1. Juni. Bisher war es noch recht ruhig, doch so langsam kommt Bewegung ins Geschehen. Über den Bundesstaaten Alabama und Georgia im Südosten der Vereinigten Staaten hat sich in den letzten Tagen ein schwaches Tief gebildet, gemäß diverser Wettermodelle soll daraus Mitte der Woche ein Gewittercluster hervorgehen und sich nach Süden Richtung Golf von Mexiko verlagern.
Das Wasser dort hat die notwendige hohe Temperatur von 25 Grad und mehr, aktuell ist es gar 1 bis 2 Grad wärmer als zu dieser Jahreszeit üblich. Im Ganzen sind die Bedingungen günstig, entsprechend soll sich dieser Gewittercluster bis zum Ende der Woche weiter entwickeln zu einer tropischen Depression.
Was danach passiert, ist noch mit größeren Unsicherheiten behaftet. Die Weiterentwicklung zu einem ersten Hurrikan ist durchaus möglich. Sehr wahrscheinlich kommt es im gesamten Küstenbereich zu starken Niederschlägen. Nach aktuellem Stand könnte das System als tropischer Sturm am Wochenende etwa auf Höhe von Louisiana mit der Hauptstadt New Orleans auf Land treffen und hier für enorme Regenmengen sorgen.
Wie an einer Schnur gezogen, bewegte sich eine einzelne Gewitterzelle über eine Strecke von 300 km hinweg vom nordöstlichsten Zipfel Italiens über Slowenien und Kroatien bis nach Bosnien. Es handelte sich um eine so genannte Superzelle (Erklärung hier, schematische Darstellung unten) – in einer Ausprägung und Beständigkeit, wie sie nur selten vorkommt. Sie hinterließ im sprichwörtlichen Seite eine Spur der Verwüstung, denn entlang der Zugbahn wurden aus allen betroffenen Ländern Schäden durch Hagelschlag, Überflutungen und schwere Sturmböen gemeldet. Nachfolgend Eindrücke dazu:
Wie man am Titelbild erahnen kann, hat es auch wieder andere Regionen rund um die nördliche Adria getroffen, u.a. einmal mehr Venedig:
Titelbild: Registrierte Blitze zwischen 11 und 23 Uhr am 08.07.2019, in grau markiert die Spur der genannten Superzelle @ UBIMET, nowcast
Zunächst ein kurzer Rückblick auf Österreich: Vor allem Kärnten hat es gestern erwischt, bereits am Vormittag hatte sich eine kräftige Hagelzelle bei Dellach im Drautal gebildet und ist über die Weißensee-Region bis Hermagor und weiter das Gailtal entlang gezogen. Nachfolgendes Video zeigt, welche Hagelmassen hier vom Himmel gekommen sind. Gewittert hat es vor allem auch von Vorarlberg bis nach Oberösterreich, zu Niederschlag kam es hingegen nahezu im ganzen Land. Die Natur freut sich.
Besonders günstig für die Entwicklung schwerer Gewitter waren die Bedingungen im nördlichen Italien. In Vercelli westlich von Mailand sorgten Hagelschlosse von 6-7 cm für massive Schäden, selbst Dachziegel wurden hier im großen Stile zerstört.
Auch Südtirol oder die Gardaseeregion wurde von Unwettern überquert, hier sorgten vor allem Sturmböen für Schäden:
In Venedig kam es zu einer brenzligen Situation, als ein Kreuzfahrtschiff seitlich von einem Downburst erfasst wurde und außer Kontrolle geriet. Erst im letzten Moment konnte eine Kollision mit dem ‚Festland‘ und anderen Booten vermieden werden.
Weiter ostwärts hat es auch Slowenien und Kroatien erwischt. Anhand des Bildes aus Ptuj sieht man, welch zerstörerische Wirkung eine Kombination aus Hagel und Sturm haben kann. Die Ernte ist hier verloren.
Titelbild: Aufnahme des Kreuzfahrtschiffes in Venedig @ Facebook / Davide Ravagnan
Zur Eröffnung des Züri Fäscht 2019 morgen Freitag um 17 Uhr herrschen bei praktisch wolkenlosen Verhältnissen und strahlendem Sonnenschein heisse 30 bis 32 Grad. Auch am Abend können die Festbesucher sich über angenehme Temperaturen freuen, so werden etwa um 22 Uhr noch 25 Grad erwartet, um Mitternacht sind es etwa 22 Grad. Erst spät nachts, etwa zwischen 2 und 6 Uhr morgens dürften sich die Temperaturen knapp unter 20 Grad bewegen. Somit herrschen also beispielsweise für das Feuerwerk um 22:30 Uhr ideale Bedingungen.
Samstag zunehmendes Gewitterrisiko
Der Samstagvormittag startet dann so, wie der Freitag zu Ende ging – mit viel Sonnenschein und blauem Himmel. Bereits gegen 10 Uhr dürfte die Sommermarke von 25 Grad erreicht werden, um die Mittagszeit dürfte die Hitzemarke von 30 Grad fallen. Mit Höchstwerten von bis zu 32 Grad wird der Samstag somit voraussichtlich der heisseste Tag der diesjährigen Ausgabe des Züri Fäscht. Der etwas auffrischende Südwestwind dürfte die Hitze aber etwas angenehmer gestalten. Jetzt kommt aber das grosse ABER ins Spiel: Bereits am frühen Nachmittag steigt das Gewitterrisiko allmählich an, im Verlauf des Nachmittags und vor allem am Abend muss mit teils kräftigen Gewittern gerechnet werden. Diese können von Starkregen, hoher Blitzaktivität, heftigen Windböen oder gar Hagel begleitet sein. Im Gegensatz zum Feuerwerk am Freitagabend könnten die Feuerwerke am Samstag um 22:30 und am Sonntag früh um 01 Uhr also zusätzlich von himmlischem Feuerwerk begleitet werden.
Die Abkühlung durch die Gewitter am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag dürfte sich voraussichtlich aber in Grenzen halten, die Temperaturen sinken in der Nacht auf Sonntag nicht gross unter 20 Grad.
Sonntag unbeständig und deutlich kühler
Der Sonntag bringt dann einen Wechsel aus dichteren Wolken, wiederholten und zum Teil kräftigen und gewittrigen Regengüssen, aber auch trockenen Phasen mit sonnigen Abschnitten. Die Temperaturen befinden sich mit 20 bis 24 Grad in einem angenehmen Bereich.
Am Freitag steht ein sommerlicher und überwiegend sonniger Tag bevor. Besonders im östlichen Bergland ziehen zwar zeitweise hochliegende Wolken durch, die Schauer- und Gewitterneigung bleibt aber überall gering und in Summe überwiegt überall der freundliche Eindruck. Der Wind weht mäßig bis lebhaft, vom Dachstein bis zum Schneeberg mitunter auch kräftig aus West bis Nordwest. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe 6 bis 9 Grad, in 2.000 m Höhe liegen die Höchstwerte zwischen 12 Grad am Schneeberg und 17 Grad in Südtirol.
Samstag, 06. Juli 2019
Am Samstag scheint von Beginn an häufig die Sonne. Im Laufe des Nachmittags bilden sich von Vorarlberg bis zur Weststeiermark allmählich ein paar Quellwolken, vorerst sind aber nur im südlichen Bergland einzelne, kräftige Hitzegewitter zu erwarten. In den Abendstunden wird es dann auch in den Nordalpen vermehrt gewittrig. Der Wind weht lebhaft, auf exponierten Gipfeln der westlichen Nordalpen auch kräftig mit teils stürmischen Böen aus West. Die Höchstwerte liegen in 3.000 m zwischen 8 und 11 Grad, in 2.000 m gibt es 15 bis 19 Grad.
Sonntag, 07. Juli 2019
Der Sonntag bringt viele Wolken und vor allem in den Nordalpen ziehen bereits in den Morgenstunden Schauer und teils kräftige Gewitter durch. Im Laufe des Vormittags breiten sich die Gewitter auch auf die Alpensüdseite aus. Der Wind weht besonders in den Nordalpen und in den Hochlagen des Alpenhauptkamms kräftig aus West bis Nordwest, in den Hochlagen zeichnen sich auch stürmische Böen ab. Die Temperaturen gehen etwas zurück und erreichen in 3.000 m 3 bis 7 Grad bzw. in 2.000 m von Nord nach Süd 10 bis 15 Grad.
Bergwetter-Tipp:
An sonnigen Sommertagen kann man sich die Temperatur am höchsten Punkt einer Bergtour leicht selber ausrechnen, so nimmt die Temperatur um 1 Grad pro 100 m Höhendifferenz ab. Dazu benötigt man also nur den prognostizierten Höchstwert im Tal und den Höhenunterschied bis zum höchsten Punkt der Tour. Beispielsweise liegt die Seegrube auf der Nordkette etwa 1.300 m oberhalb von Innsbruck, somit sind die Tageshöchstwerte hier etwa 13 Grad kühler als am Talboden. An diesem Samstag sind in Innsbruck bis zu 34 Grad zu erwarten, auf der Seegrube kann man sich also auf angenehme 21 Grad freuen.
Bereits am gestrigen Dienstag war es ausgesprochen heiß, ein so genannter Tropentag mit mehr als 30 Grad wurde in nahezu ganz Deutschland verzeichnet. Selbst auf den Inseln von Nord- und Ostsee wurde es mit ablandigem Wind außergewöhnlich heiß, auf Norderney zeigte das Thermometer gar 33,5 Grad. Die höchsten Werte wurden im Westen und Südwesten erreicht, verbreitet gab es um oder leicht über 35 Grad. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Hitliste.
Die Nacht auf Mittwoch war entsprechend warm, vielerorts konnte sich die Luft nicht unter die 20 Grad-Marke abkühlen. Besonders schlecht dürften die Menschen im kleinen Ort Barsinghausen-Hohenbostel südwestlich von Hannover geschlafen haben, hier lag die Tiefsttemperatur bei fast unglaublichen 26,2 Grad! Das ist ein Wert, der eigentlich als Höchsttemperatur als Sommertag durchgeht.
Am heutigen Mittwoch erreicht die Hitze ihren vorläufigen Höhepunkt. Um 12:00 Uhr liegen die Werte bei strahlend sonnigen Bedingungen bereits zwischen 33 und 35 Grad im Osten. In Genthin wurden bereits 35,9 Grad erreicht, in Potsdam 35,8 Grad. Damit liegt die aktuelle Temperatur in Potsdam nur noch 0,8 Grad von der seit 1893 jemals im Juni gemessenen Höchsttemperatur entfernt. Vielerorts sind heute neue Stationsrekorde für den Juni zu erwarten.
Temperaturupdate: Um 12 Uhr ist die Temperatur überall bereits auf Werte um 35°C gestiegen. #Potsdam und #Müggelsee aktuell Spitzenreiter mit 35.8°C.
Lediglich an der Nordsee hat es schon deutlich abgekühlt, hier haben sich zudem tiefe Wolken ausgebreitet. So liegt die Temperatur bspw. auf Norderney nur bei 17 Grad, was gegenüber den gestrigen Werten ein Rückgang um über 16 Grad bedeutet.
Beachtet bitte bei derartig hohen Temperaturen die allseits gebrachten Hinweise zur Reduktion von Hitzestress und gesundheitlichen Problemen. Insbesondere in Autos hitzt es sich massiv auf, lasst keine Tiere und Kleinkinder zurück.
Nach dem zu kühlen Mai präsentiert sich der Juni bisher wieder deutlich zu warm, rund eine Woche vor Ende des Monats liegt die Abweichung der Temperatur bei rund +3,4 Grad. Und diese Zahl wird sich in den nächsten Tagen noch erhöhen, der Juni geht damit als einer der wärmsten wenn nicht gar als wärmster schlechthin in die Geschichtsbücher ein. Denn die nun anstehende Hitze hat es in sich.
Ein kräftiges Tief etabliert sich über dem Ostatlantik, vorderseitig wird auf direktem Wege Luft aus der Sahara angezapft. Das ist soweit nichts unübliches, doch die Luft ist wirklich außergewöhnlich warm und gelangt ohne Umwege direkt über den westlichen Mittelmeerraum und Frankreich zu uns. Wurden heute nur ganz im Westen des Landes zaghaft 30 Grad erreicht, so steigt das Thermometer morgen am Montag schon verbreitet auf diese Marke. Bis zu 34 Grad sind zu erwarten, an den Küsten bleibt es deutlich kühler.
Am Dienstag wird es zunehmend unangenehm, nahezu überall werden mehr als 30 Grad erreicht. Am heißesten wird es im Westen – vom Oberrheingraben bis ins Ruhrgebiet werden 34 bis 37 Grad erreicht, aber auch vom Thüringer Becken bis nach Berlin muss man sich auf 35 oder 36 Grad einstellen. Und all das bei strahlendem Sonnenschein, kühlende Schauer oder gar Gewitter sind nicht zu erwarten.
Verbreitet über 36 Grad am Mittwoch
Der Mittwoch stellt den Höhepunkt der Hitze dar, unsere Temperaturkarten zeigen dann nur noch pinke Farbtöne. In einem Streifen vom Saarland bis nach Brandenburg zeichnen sich 36 bis 38 Grad ab, lokal sind auch 39 Grad möglich und auch die 40 Grad kann man nach aktuellem Stand nicht ausschließen. Nur im Nordwesten macht sich schon ‚kühlere‘ Luft bemerkbar. Die höchste jemals im Juni in Deutschland gemessene Temperatur beträgt 38,0 Grad und stammt aus Trier aus dem Jahre 1947. Dieser Rekord ist sicherlich in Gefahr. Nahezu sicher erscheint derweil, dass an vielen Wetterstationen dortige bisherige Höchstwerte überschritten werden.
Vorübergehende Abkühlung ab Donnerstag
Zum Donnerstag hin kommen die kühleren, jedoch normal temperierten Luftmassen weiter nach Süden voran. Bis inklusive Samstag zeichnen sich übliche Sommertemperaturen ab, mit Ausnahme des Südwestens, wo es heiß bleibt. Was danach passiert, ist naturgemäß noch mit Unsicherheiten behaftet. Doch schon jetzt deutet sich eine Rückkehr der enormen Hitze ab Sonntag an.
Leuchtende Nachtwolken (auch „NLC “ von engl. noctilucent clouds) sind weißlich bis bläulich leuchtende Wolken, welche sich deutlich vom fast dunklen Himmel am Ende der langen Dämmerung im Sommer abheben. Während sich alle anderen Wolken nur bis in 10 oder vereinzelt 15 km Höhe erstrecken, befinden sich Leuchtende Nachtwolken in einer Höhe von 80 bis 85 km. Die Sonne sinkt in Mitteleuropa im Sommer nur langsam und nicht allzuweit unter den Nordwesthorizont. Damit bescheint die Sonne auch lange nach Sonnenuntergang von schräg unten diese Wolken, wobei der Himmel gleichzeitig schon dunkel ist.
Ce soir, 21.06.2019, c’est la fête de la musique et le ciel a décidé de se transformer en boule à facettes 🤗 De superbes nuages noctiluques ont en envahi le ciel pendant plus d’une heure #NLC@meteofrance@nlc_francepic.twitter.com/wIVVA4sRfp
Etwa von Mitte Mai bis Mitte August lassen sich die Leuchtenden Nachtwolken beobachten, am häufigsten treten sie im Juni und Juli auf. Um sie zu sehen, braucht man einen möglichst freien Blick nach Norden bis Nordwesten, eine einigermaßen dunkle Umgebung und einen ansonsten weitgehend wolkenlosen Himmel. Sie lassen sich etwa ein bis zwei Stunden nach Sonnenuntergang und ebenso vor Sonnenaufgang beobachten. Allerdings sind sie bei weitem nicht in jeder klaren Nacht zu sehen, da es in großen Höhen nur selten Wolken gibt. An klaren Sommerabenden lohnt es sich aber immer wieder einen Blick in Richtung Nordwesten zu werfen.
Leuchtende Nachtwolken bestehen, ähnlich wie Cirruswolken, aus Eiskristallen. Sie bilden sich am Oberrand der Mesosphäre, so nennt man die Atmosphärenschicht in 50 bis 80 km Höhe, diese befindet sich oberhalb der bekannteren Stratosphäre. Dort kann die Temperatur gelegentlich von den üblichen -85 Grad bis auf -140 Grad absinken, nur dann ist es für die Bildung von Leuchtenden Nachtwolken kalt genug. Die zur Bildung der Eiskristalle nötigen Staubpartikel stammen hauptsächlich aus den Resten verglühter Sternschnuppen.
Der Freitag zeigt sich von seiner hochsommerlichen Seite. Nach Auflösung lokaler Restwolken scheint oft die Sonne. Mit der Höhenströmung gelangt vermehrt Saharastaub zu den Alpen und besonders im Westen trüben dadurch einige mittelhohe Wolken die Sonne, nach Osten zu ist der Himmel meist wolkenlos. Die Gewittergefahr ist allgemein sehr gering. Die südliche Strömung verstärkt sich etwas, daher weht auf den Bergen zunehmend stürmischer Südwind und auch in den Tälern nördlich des Alpenhauptkamms greift der föhnige Südwind mit teils stürmischen Böen durch. Die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe ausgesprochen warme 10 bis 12 Grad, in 2.000 m Höhe werden 20 bis 23 Grad erreicht.
Samstag, 15. Juni 2019
Auch am Samstag scheint wieder verbreitet von Beginn an die Sonne, nur lockere Wolken ziehen vorüber. Während die Hitzewelle im Osten ihren Höhepunkt erreicht und sich bildende Quellwolken hier auch harmlos bleiben sollten, wird es im westlichen Bergland unbeständiger. Bereits im Laufe des Vormittags türmen sich hier größere Wolkentürme auf und von Vorarlberg bis nach Salzburg muss man entlang der Nordalpen am Nachmittag auf Schauer und teils kräftige Gewitter gefasst sein. Später sind einzelne Wärmegewitter auch im Toten Gebirge und entlang der Hohen Tauern sowie in Südtirol möglich. Der Wind weht weiterhin kräftig aus Süd und dreht mit den Gewittern entlang der Nordalpen auf West bis Nordwest. Von West nach Ost werden in 3.000 m Höhe 7 bis 11 Grad erreicht, in 2.000 m Höhe 14 bis 22 Grad.
Sonntag, 16. Juni 2019
Der Sonntag beginnt an der Alpennordseite bewölkt und bereits in der Früh gehen hier auch Schauer nieder, sonst startet der Tag noch recht sonnig. Ab den späten Vormittag breiten sich teils kräftige Regenschauer und Gewitter auf das südliche Bergland aus, vereinzelt sind sie auch im Flachland möglich. An der Alpennordseite überwiegen weiterhin die Wolken. Der Wind dreht überall auf Nord, weht aber nicht mehr so kräftig wie zuletzt. Mit ihm wird weniger warme Luft herangeführt, die Temperatur liegt auf 3.000 m Höhe zwischen 4 und 7 Grad, auf 2.000 m Höhe werden nur noch maximal 12 bis 16 Grad erreicht.
Bergwetter-Tipp:
Am Samstag erleben wir auf den Gipfeln der Ostalpen den frühesten Sonnenaufgang des Jahres. Auf dem Schneeberg zeigen sich um kurz vor 5 Uhr in der Früh die ersten Sonnenstrahlen, auf dem Piz Buin in Vorarlberg erst 25 Minuten später. Dafür scheint in den westlichen Gebirgsgruppen abends die Sonne um knapp eine halbe Stunde länger. Insgesamt stehen den Bergsportlern zumindest theoretisch rund 16 Stunden Tageslicht zur Verfügung. Aus astronomischer Sicht steht ausgedehnten Touren also nichts im Wege.
Es war kurz vor 23 Uhr, als in Bocholt am westlichen Horizont Blitze im Sekundentakt zuckten. Auf dem Weg nach Nordosten schwächten sich die Gewitter zwar tendenziell ab, vorlaufend entwickelten sich jedoch genau über der Stadt neue Schauer und ein Gewitter. Es war nicht sehr lange am Leben und brachte auch nur relativ wenige Blitze hervor, für kurze Zeit entwickelte es sich aber rasant und aufgrund der gegebenen nahezu optimalen Windbedingungen in verschiedenen Höhen konnte sich nach aktuellem Stand ein Tornado bilden.
In einer bewohnten Straße kam es zu einigen Schäden, wie die nachfolgenden Bilder belegen. Selbst ein Auto wurde aufs Dach gelegt. Eine detailierte Schadenanalyse wurde vor Ort bereits durchgeführt. Aufgrund dieser kann ein anderes meteorologisches Phänomen wie ein Downburst ausgeschlossen werden, ein Tornado der Stärke F2 erscheint am wahrscheinlichsten.
Auch heute Abend und in der Nacht auf Donnerstag wird es im äußersten Westen wieder turbulent zugehen. Über Südfrankreich entwickelt sich ein kleinräumiges Tiefdruckgebiet und zieht in den Abend- und Nachtstunden über die Westhälfte Deutschlands hinweg nach Norden. Dabei zeichnen sich im äußersten Westen kräftige Gewitter samt Hagel und Sturmböen ab. Auch ein Tornado kann dabei nicht ausgeschlossen werden.
Aktuell präsentiert sich das Wetter im Alpenraum zwar sommerlich temperiert, jedoch teils unbeständig. Das Zusammenspiel aus einem Höhentief über dem Balkan und einem zweiten Tief über Deutschland hat am Donnerstag besonders östlich von Salzburg teils kräftige Gewitter zur Folge. Am Freitag beruhigt sich das Wetter bereits wieder, der Luftdruck steigt an und nach Restwolken setzt sich überall die Sonne durch. Eine schwache Kaltfront bringt der Alpennordseite über Nacht wieder dichte Wolken, welche auch am Samstag nur langsam weichen. Entsprechend bleibt es hier tagsüber etwas kühler als zuletzt, im Süden und Osten setzt sich jedoch das sonnige und warme Wetter fort.
Pfingstfeiertage mit viel Sonne und meist trocken
Am Pfingstsonntag liegt ein Hochdruckgebiet genau über Mitteleuropa und mit einer südlichen Strömung wird wieder wärmere Luft herangeführt. Der Tag startet bereits mit viel Sonnenschein, nur in Kärnten und in der Obersteiermark halten sich zu Beginn noch teils dichte Wolken, aus denen aber nur vereinzelt ein paar Tropfen fallen. Später bilden sich im ganzen Land Quellwolken, damit stellt sich ein freundlicher Sonne-Wolken-Mix ein. Dazu bleibt es weitgehend trocken, nur über den Bergen im Westen entstehen am Nachmittag vereinzelt Wärmegewitter. Der Wind weht mäßig bis lebhaft aus Südost, dazu liegen die Höchstwerte recht einheitlich bei 25 bis 30 Grad.
Am Pfingstmontag ändert sich nicht viel am Wettergeschehen. Viel Sonnenschein steht am Programm, meist bleiben tagsüber entstehende Quellwolken harmlos. Nur über den Bergen von Vorarlberg bis in die Obersteiermark sowie im Mühl- und Waldviertel sind am Nachmittag und Abend vermehrt Schauer und Gewitter zu erwarten. Der Südostwind nimmt etwas an Stärke zu, mit ihm erwärmt sich die Luft auf 26 bis 32 Grad.
Nächste Woche bis zu 35 Grad
Und dieser Trend setzt sich sich auch nach Pfingsten fort. Gewitter beschränken sich vor allem aufs westliche Bergland, dazu wird es noch heißer. Die südliche Strömung hält an, damit werden in tiefen Lagen wiederholt Temperaturen um oder über 30 Grad erreicht. Entlang der Donau sowie im Osten des Landes deuten sich auch Höchstwerte bis 35 Grad an.
Cumuluswolken entstehen meist bei freundlichem Wetter, wenn die Sonne die bodennahen Schichten erwärmen kann und somit Luftblasen aufsteigen, die bei Abkühlung kondensieren und dadurch sichtbar werden. Da das Höhenniveau, in dem die Bedingungen für Kondensation erreicht werden, nicht stark in der Fläche variiert, ist zum einen die Unterseite der einzelnen Cumuluswolken relativ glatt und zum anderen in einer vergleichbaren Höhe.
Bilden sich Cumuluswolken bereits am frühen Morgen, können sie als Indiz für spätere Gewitter angesehen werden.
Aufbau und Unterarten
Über der glatten und grauen Unterseite wölben sich schneeweiße „Blumenkohlköpfe“ auf, die eine meist bauschige Form aufweisen. Je nach Feuchtegehalt der Atmosphäre befindet sich der Beginn der Wolke in wenigen hundert Metern Höhe, während die Oberkante der Wolken bis zu zwei Kilometer hoch hinaufwächst (Ausnahme Cumulus congestus, siehe unten), sich dann aber immer noch im unteren Teil der Atmosphäre befindet. Aufgrund ihrer niedrigen Höhe sind Cumuli reine Wasserwolken, haben also keinen Eisanteil. Je nach Höhe der Wolke werden die Cumulus-Wolken in vier Unterarten aufgeteilt.
Cumulus fractus (lateinisch für zerbrochen): Durch starken Wind auseinandergerisse Haufenwolken, sichtbar als Wolkenfetzen.
Cumulus humilis: Sind die kleinsten Vertreter ihrer Gattung mit einer Höhe bis zu einem Kilometer. Werden auch als „Schönwetterwolken“ bezeichnet.
Cumulus mediocris: Mittelhohe Haufwolken bis zu einer Höhe von 1,2 Kilometer, werden auch noch als „Schönwetterwolken“ bezeichnet.
Cumulus congestus: Nach der Haufenwolke das nächste Stadium mit bis zu 6 km Höhe, sind meist höher als breit und stehen für starke Aufwinde, bringen Schauer und teils kräftige Windböen.
Während die Gewitter in Deutschland auf der Rückseite tiefen Luftdrucks in einer relativ energiearmen, dafür jedoch höhenkalten und gut gescherten Luft entstanden, befand sich Osteuropa noch auf der Vorderseite der Tiefs in einer südlichen Strömung. Hier wurde sehr energiereiche warme Luft nach Norden geführt, entsprechend konnten sich die entstandenen Gewitter höher auftürmen und zudem dank ebenso guter Windscherung größeren Hagel bilden. Nachfolgend eindrucksvolle Videos zum Bochumer Fall und zu einem Gewitter in Zalau im Nordwesten Rumäniens:
War der Mai des Vorjahres noch der wärmste seit 150 Jahren, so zeigte sich der diesjährige Mai im Vergleich um ganze 5 Grad kälter. Letztlich fällt er um etwa 2,8 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel zu kalt aus. Beachtlich war die Abweichung vor allem in höheren Lagen, aber auch im Flachland war es im Schnitt um 2 Grad zu kalt. Vielerorts wurde kein einziges Mal die 25-Grad-Marke erreicht, so auch in 5 von 9 Landeshauptstädten. Zu einem so genannten Sommertag kam es beispielsweise in Innsbruck nur ein einziges Mal, normal wären hier 7 Sommertage im Mai. Mit einem Höchstwert von 27,0 Grad in Hermagor blieb die höchste in Österreich gemessene Temperatur zudem weit von der 30-Grad-Marke entfernt. Als Ursache für diese Bilanz kann die sich wiederholende Lage von Hoch- und Tiefdruckgebieten über Europa angesehen werden. Mehrmals baute sich hoher Luftdruck über dem Ostatlantik auf, weshalb sich Tiefs auf Mittel- und Osteuropa konzentrierten. Dazwischen hatte dies mehrmals Nordströmungen zur Folge, welche dem Alpenraum Kaltluft aus polaren Breiten brachten.
Teilweise doppelte Regenmenge
Nach den zuletzt häufig zu trockenen Monaten weist der Mai 2019 auch diesbezüglich eine gegensätzliche Entwicklung auf. Nahezu im ganzen Land fiel in Summe mehr Niederschlag als üblich. Entlang der Alpennordseite von Vorarlberg bis ins Nordburgenland regnete es im Schnitt 150 bis 200% der normalen Menge, bspw. fiel in Innsbruck, Salzburg und Wien etwa doppelt so viel Regen wie üblich. Besonders der Starkregen am 20. und 21.05.2019 sticht heraus, als am Bodensee und im Bregenzerwald um 200 l/m² innerhalb von zwei Tagen registriert wurden. Hier handelte es sich teilweise um das stärkste Regenereignis seit mindestens 20 Jahren. Dies hat auch zur Folge, dass Alberschwende mit aktuell 400 l/m² die Hitliste in Österreich anführt. Minimal zu trocken war es diesen Monat nur in einem Streifen von Oberkärnten bis zur Buckligen Welt. Aber auch hier fällt aktuell und in den verbleibenden Maitagen noch etwas Regen, die Regenmengen werden sich also landesweit noch etwas anpassen.
Das kühle und nasse Wetter im Mai schlägt sich auch bei den Schneemengen in den Bergen nieder. Am Hahnenkamm bei Reutte liegen aktuell noch immer 75 cm, so viel wie noch nie seit Messbeginn 1986 zu dieser Jahreszeit. Auch abseits der Nordstaulagen liegt noch deutlich mehr Schnee als üblich: Im Kühtai auf 2000 m beispielsweise noch immer 50 cm statt der 10 cm wie im langjährigen Mittel Ende Mai.
Weniger Sonne als üblich
Die logische Konsequenz aus zu kühler Luft und zu viel Niederschlag ist ein Sonnenscheindefizit. Und auch dieses weist der Mai 2019 auf, landesweit wurden bis heute gerade einmal 50 bis 70% der üblichen Sonnenscheindauer erreicht. Zwar zeigt sich die Sonne in den nächsten Tagen wieder häufiger, an der Bilanz wird dies aber nicht mehr viel ändern.
Extremwerte Mai 2019 (Bundesland, Tag des Auftretens); Stand 29.05., 10:00 Uhr
Höchste Temperaturen
27,0 Grad Hermagor (K, 24.)
26,6 Grad Hartberg (ST, 26.)
26,5 Grad Lienz (T, 24.)
Tiefste Temperaturen
-8,8 Grad Obergurgl (T, 7.)
-8,2 Grad Galtür (T, 7.)
-6,8 Grad St. Jakob /Defereggen (T, 7.)
Nasseste bewohnte Orte
400 Liter pro Quadratmeter Alberschwende (V)
394 Liter pro Quadratmeter Sulzberg (V)
306 Liter pro Quadratmeter Bregenz (V)
Trockenste bewohnte Orte
57 Liter pro Quadratmeter Hartberg (ST), Obervellach (K)
Die milde und sonnige Witterung der vergangenen Tage war eine willkommene Abwechslung zum bislang verregneten und kühlen Mai. Doch damit ist es nun auch wieder vorbei. Durch eine Kombination aus einem Mittelmeer- und einem Skandinavientief deuten sich ab Montagmittag insbesondere in den zuletzt betroffenen Regionen an der Alpennordseite von Vorarlberg bis nach Oberösterreich wieder ergiebige Regenmengen an. Hier sind bis Mittwoch gebietsweise um 50 l/m², lokal auch bis zu 100 l/m² zu erwarten. Aber auch im Süden regnet es vorübergehend kräftig, vor allem von Dienstag auf Mittwoch.
Neue Woche, neuer Regen. Die Details:
Der Montag beginnt bereits in weiten Teilen des Landes mit Wolken, im Süden und Südosten regnet es in der Früh schon ein wenig. Nördlich der Alpen scheint zunächst noch die Sonne, aber auch hier trübt es sich bis zum Nachmittag ein. Im Tagesverlauf bilden sich nahezu überall Schauer, am Abend kommt auch im Norden Regen auf. Zunehmend kräftig fällt der Regen später von Vorarlberg bis Oberösterreich aus. Der Wind weht schwach aus südöstlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen von Süd nach Nord 15 bis 26 Grad.
Der Dienstag startet im Westen stark bewölkt und hier regnet es nach wie vor, zeitweise auch kräftig. Östlich von Salzburg scheint zunächst noch vorübergehend die Sonne, bereits im Laufe des Vormittags bilden sich aber auch hier und im Süden verbreitet Schauer und Gewitter. Sie können besonders östlich einer Linie St. Pölten – Graz kräftig ausfallen. Im Donauraum frischt teils lebhafter Westwind auf und die Temperaturen erreichen maximal 11 bis 22 Grad, mit den tiefsten Werten im Dauerregen im Westen und den höchsten Werten vor Aufzug der Gewitter im äußersten Osten.
Am Mittwoch ist es von der Früh weg im ganzen Land dicht bewölkt und regnerisch, auch tagsüber zeigt sich kaum die Sonne. Kräftig fällt der Regen anfangs noch in den Nordalpen aus, Schnee fällt etwa bis auf 1500 m, aber auch in Osttirol und Kärnten regnet es aus der Nacht heraus zunächst ergiebig. Zum Nachmittag hin lässt die Intensität überall nach. Nördlich der Alpen weht weiterhin lebhafter West- bis Nordwestwind. Es bleibt deutlich kühler als zuletzt, die Höchstwerte liegen nur zwischen 9 Grad im Bregenzerwald und 16 Grad in der Südsteiermark.
Am Donnerstag bessert sich das Wetter wieder. Letzter Regen an der Alpennordseite klingt im Tagesverlauf ab, am Nachmittag sind hier nur noch einzelne Schauer zu erwarten. Sonst bleibt es trocken und die Wolken lockern von Westen her auf, die zweite Tageshälfte verläuft gebietsweise freundlich. Bei lebhaftem Nordwestwind wird es wieder wärmer, maximal werden 15 bis 23 Grad erreicht.
Titelbild: Über 48 Stunden aufsummierte Regenmenge bis Mittwochvormittag @ UBIMET
Seit Sonntagabend geht es von Vorarlberg bis nach Oberösterreich ausgesprochen nass zu. Handelte es sich anfangs nur um Schauer und Gewitter, so regnet es seit der Nacht auf Montag ohne Pausen durch, meist auch mit starker Intensität. Insbesondere das Ländle ist betroffen, hier wurden seitdem dreistellige Regenmengen gemessen. Entsprechend kam es stellenweise zu Überflutungen und Hangrutschungen.
Um 19:00 Uhr am Dienstagabend bilanziert Alberschwende in Summe bei 210 l/m², selbst in der Landeshauptstadt Bregenz sind es bis dato 195 l/m². Nachfolgend die aktuelle Hitliste der gemessenen Werte über 48 Stunden:
210 l/m² Alberschwende, VA
199 l/m² Sulzberg, VA
195 l/m² Bregenz, VA
153 l/m² Dornbirn, VA
127 l/m² Schoppernau, VA
Aber auch in Tirol wurde die 100 l/m²-Marke stellenweise überschritten (bspw. 112 l/m² in Kössen und 110 l/m² in Tannheim), in Salzburg und Oberösterreich wurden mehrfach um 50 l/m² gemessen.
Aktuell am Dienstagabend liegen die stündlichen Regenmengen noch bei 2-3 l/m² in Vorarlberg und 1 l/m² weiter ostwärts. In dieser Stärke geht es noch bis Mittwochvormittag weiter, bevor sich von Westen hoher Luftdruck durchsetzt und der Regen abklingt. In Summe sind entlang der Alpennordseite über Nacht noch etwa 15-30 l/m² zu erwarten, in Staulagen Vorarlbergs stellenweise auch mehr.
Nachfolgend die analysierten Regenmengen für Montag und Dienstag (bis 18:30 Uhr):
In den Alpen war der Winter 2018/19 ein sehr schneereicher. Selbst in den vergangenen Wochen haben Kaltluftvorstöße in Hochlagen wiederholt für Neuschnee gesorgt, so dass aktuell wirklich außergewöhnliche Schneemassen zu verzeichnen sind. Mitarbeitern der diversen Passstraßen macht das zu schaffen, müssen sie diese doch gerade sommerfit machen.
Bis zu 10 Meter Schnee
Bis zu 10 m hoch türmt sich der Schnee auf. Durch den Wind im Gebirge wird der Schnee hier entsprechend verfrachtet und sammelt sich in Mulden und Rinnen an. So kommt es, dass sich die Rotationspflüge teilweise erst schichtweise nach unten kämpfen müssen um überhaupt die Straße zu erreichen, wie das nachfolgende Bild eindrucksvoll zeigt.
An der Großglockner Hochalpenstraße fand der Durchstich erst am 08. Mai statt, also rund zwei Wochen später als letztes Jahr. Heute wurde die Straße schließlich für den Verkehr frei gegeben.
Ähnliche Bilder gibt es derzeit auch in der Schweiz und in Italien. Hier werden in diesen Wochen etwa der Gotthardpass und das Stilfser Joch vom Schnee befreit.
Immer, wenn in Mitteleuropa ungewöhnlich warme oder kalte Luft weit aus südlichen bzw. nördlichen Breiten herangeführt wird, muss es irgendwo daneben eine ausgleichende Luftströmung geben, die entsprechend in die umgekehrte Richtung führt. Denn zum Einen ist die Natur immer bestrebt Gegensätze auszugleichen, zum Anderen drehen sich Druckgebilde und haben eben zwei verschieden temperierte Seiten.
Als Folge des Kaltluftvorstoßes am Sonntag baut sich über Westeuropa ein Hochdruckgebiet auf, sein Zentrum liegt etwa bis Mittwoch über den Britischen Inseln. Da sich die Luft beim Hoch im Gegenuhrzeigersinn dreht, wird an dessen Südflanke tropische Luft direkt aus der Sahara angezapft und bis Südspanien und Portugal geführt. Zwar kommt das in diesen Regionen auch im Mai immer wieder mal vor, doch hat es meist nur Temperaturen bis zu 30 Grad zur Folge. Dieses Mal ist die Luft ausgesprochen heiß und liegt über mehrere Tage hinweg beständig etwa 10 Grad über dem Mittel.
Werden am Sonntag bei uns im Schnitt gerade einmal etwa 10 Grad erreicht, so steigt das Thermometer in Sevilla auf 34 Grad, in Cordoba werden 36 Grad erwartet. Am Dienstag sind hier sogar 37 Grad möglich, gebietsweise wird es zwischen 32 und 35 Grad heiß. Erst ab Mittwoch geht die Hitze wieder auf normale Werte zurück.
Titelbild: Wetterlage zum Muttertag mit der Temperatur in 1500 m Höhe @ UBIMET, NCEP
Stellenweise kälteste Mainacht seit über 30 Jahren
Die vergangene Nacht fiel im Westen und Süden gebietsweise frostig aus. Bei aufklarendem Himmel und nur schwachem Wind konnte sich die Luft selbst in tiefen Lagen vielerorts unter den Gefrierpunkt abkühlen. Selbst in den Landeshauptstädten Innsbruck, Klagenfurt und Graz gab es leichten Frost – zuletzt war dies hier in einem Mai im Jahr 1985 der Fall. Vielerorts mussten Obstbäume geschützt werden.
Hitliste der Tiefstwerte bewohnter Orte (Nacht auf Dienstag, 07.05.2019):
-6,9 Grad Bichlbach (TI, 1073 m)
-6,8 Grad St. Jakob/Defereggen (TI, 1383 m)
-6,3 Grad St. Leonhard/Pitztal (TI, 1454 m)
-6,3 Grad Tannheim (Ti, 1101 m)
-4,5 Grad Flattnitz (KÄ, 1437 m)
-4,4 Grad Weitensfeld (KÄ, 704 m)
-4,2 Grad Ehrwald (TI, 982 m)
Bis zu 22 Grad ab Mittwoch
Der Tiefpunkt bei den Temperaturen ist nun erst einmal überstanden, die kommenden Tage verlaufen allesamt deutlich milder. Meist liegen die Höchstwerte zwischen 15 und 20 Grad, vor allem am Mittwoch und am Freitag scheint auch häufig die Sonne und bringt die Temperaturen mancherorts gar auf bis zu 22 Grad. Am Samstag deuten sich derartige Werte zum vorerst letzten Mal an. Im Westen zieht bereits am Vormittag Regen auf, im Süden und Osten wird die wärmere Luft am Nachmittag mit teils kräftigen Gewittern ausgetrieben.
Temperatursturz zum Muttertag
Pünktlich zu Pankratius, dem ersten Tag der Eisheiligen und damit ausgerechnet zum Muttertag hat die Kaltluft schließlich das ganze Land erreicht. Mit Höchstwerten von nur noch 6 bis 13 Grad liegen die Temperaturen durchschnittlich um 10 Grad niedriger als zuvor. Dazu fällt aus dichten Wolken zeitweise Regen und der Wind weht kräftig bis stürmisch aus Nordwest. Schnee ist bereits oberhalb von etwa 1000 m wieder ein Thema.
Die Eisheiligen erstrecken sich bis zur Kalten Sophie am 15. Mai, den Mittwoch. Und nach aktuellem Stand bleibt das Wetter auch ziemlich genau bis dahin wechselhaft und für die Jahreszeit zu kühl. Beständiges Hochdruckwetter in Verbindung mit frühsommerlichen Temperaturen ist vorerst also nicht in Sicht.
Die schneebringenden Tiefs vom Wochenende sind Geschichte, von Westen her weitet sich ein Zwischenhoch immer weiter zu uns aus. Damit lockern die Wolken im Laufe der Nacht auf und besonders von Vorarlberg bis in die südliche Steiermark sowie vom Mühlviertel bis ins östliche Flachland zeigen sich nach Mitternacht die Sterne.
Dort, wo sich der Wind abschwächt und vl. sogar noch Schnee liegt, kann es ordentlich auskühlen. Im Westen und Südwesten werden in den frühen Morgenstunden verbreitet Tiefstwerte um den Gefrierpunkt erwartet, in den meisten Seitentälern gibt es leichten Frost. Auf bis zu -6 Grad kann die Temperatur bspw. im Defereggental in Osttirol sinken. Während es nach Osten zu nur in höheren Lagen für nahe 0 Grad reicht, bspw. in den Fischbacher Alpen und der Buckligen Welt, ist auch im Mühl- und Waldviertel stellenweise leichter Frost möglich.
Der Tornado von Bützow war ein verhältnismäßig kräftiger Tornado, er wurde nachträglich aufgrund der Zerstörungen als Stärke F3 klassifiziert. Insgesamt 16 Häuser wurden derart stark beschädigt, dass sie nachfolgend unbewohnbar waren. Ein Auto wurde um 70 m verfrachtet. Schäden reichten über eine Länge von rund 13 km und betrugen in Summe rund 40 Millionen Euro. nachfolgend ein paar Aufnahmen:
Im mittleren Westen der USA ist die Tornadosaison hingegen gerade in vollem Gange. Von Texas bis Nebraska kam es gestern im Zuge eines Kaltluftvorstoßes gebietsweise zu Unwettern. Häufig sehen entstehende Wolkentürme hier auch sehr fotogen und im meteorologischen Sinne beeindruckend aus, einen besonders hübschen rotierenden Aufwindbereich einer Superzelle hat der Stormchaser Mike Olbinski vor die Linse bekommen:
No words for yesterday’s chase. From watching the tower go up just west of our target, to this moment near Denver City, TX…hands down, probably top 3 structure I’ve ever seen in person. Time-lapse dream for me. #txwxpic.twitter.com/LT9DjjvQaM
Durch den südwärts gerichteten Kaltluftvorstoß über Europa wurde am Samstag über Italien die Bildung eines kräftigen Tiefs ausgelöst. Es intensivierte sich am Sonntag rasch und verlagerte sich zur Adria. Im Nordwesten des Landes kam dadurch starker Nordwind auf, der in einigen Regionen Sturmstärke erreichte. Durch lokale föhnige Effekte verstärkt, wehte der so genannte Tramontana in Ligurien und am Gardasee mit Böen um 100 km/h. Besonders am letztgenannten Gardasee hatte dies hohen Wellengang und Schäden an den Ufern bzw. in Häfen zur Folge:
Enorme Schneemassen und lokale Überschwemmungen
Durch das Tief über Italien fielen die Niederschläge in den Apenninen und an der Alpensüdseite noch kräftiger als hierzulande aus. In tiefen Lagen handelte es sich meist um Regen, südwestlich von Bologna wurden bis zu 95 l/m² gemessen, hier kam es zu lokalen Überschwemmungen. In höheren Lagen fiel entsprechend Schnee, oberhalb von grob 1000 m wurden in Südtirol und Ligurien bis zu 70 cm Neuschnee verzeichnet. Selbst in der Toskana fielen in den Hochlagen wahre Schneemassen.
Hagelunwetter an der Adria
Während in den höheren Regionen durch den Schnee alles weiß gefärbt wurde, sorgte andernorts in Italien enormer Hagelschlag für weiße Straßen, bspw. in Ancona an der Adriaküste:
Orkanböen in Südfrankreich
Kaltluftvorstöße in den Mittelmeerraum haben für gewöhnlich auch einen Mistral in Frankreich zur Folge. Luft strömt nach Süden und wird im Rhonetal zwischen dem Zentralmassiv und den Alpen kanalisiert und damit beschleunigt. Die Region ist diesen Wind an sich gewohnt, doch so kräftig wie am Sonntag war er schon länger nicht mehr. Lokal wurden bis zu 155 km/h gemessen:
Die ersten so genannten Sommertage liegen hinter uns – mit jeweils 25,5 Grad wurden am Ostersonntag die bis dato höchsten Temperaturen des Jahres in Bludenz, Vorarlberg und an der Uni in Innsbruck gemessen. Am ersten Arbeitstag nach Ostern ist davon vorübergehend nichts mehr zu spüren. Besonders im Süden wird es mit gerade mal 9 bis 14 Grad rund 10 Grad kühler als zuletzt, dazu fällt aus dichten Wolken immer wieder schauerartiger Regen. Auch im Osten kommen im Tagesverlauf mit kräftigem Südostwind Schauer auf, von Vorarlberg bis Oberösterreich sorgt Südföhn hingegen für trockene Bedingungen. Strahlend blau ist der Himmel aber auch hier nicht mehr, denn neben kompakten Wolkenfeldern sorgt Saharastaub für einen milchigen Eindruck. Immerhin werden hier noch bis zu 22 Grad erreicht.
Wetterbesserung ab Mittwoch
Am Mittwoch und Donnerstag sind Schauer nur noch in Osttirol und Kärnten ein Thema, sonst überwiegt wieder der Sonnenschein, wenngleich etwas getrübt durch den angesprochenen Saharastaub in höheren Luftschichten. Dazu bleibt es windig aus Südost. In den Alpen weht weiterhin Südföhn, welcher mit stürmischen Böen in prädestinierte Täler durchgreift. Die Temperaturen steigen wieder deutlich an und erreichen bis zu 26 bzw. 27 Grad, mit den höchsten Werten an der Alpennordseite und im Osten.
Kaltfront am Freitag
Der Freitag hat viel Abwechslung zu bieten. Vor allem im Norden und Osten verläuft der Tag noch lange Zeit freundlich und warm. In Vorarlberg kommt hingegen bereits in der Früh eine markante Kaltfront mit teils kräftigem Regen auf. Sie verlagert sich tagsüber nach Osten, mit ihr bricht der Föhn zusammen. Zum Abend hin erreichen nach aktuellem Stand Schauer und teils kräftige Gewitter mit stürmisch auffrischendem Westwind den Südosten und Osten. Der Temperaturunterschied wird beachtlich: In Vorarlberg werden teils nur noch 7 Grad erreicht, an der March sind hingegen noch einmal bis zu 28 Grad möglich.
Der Meteorstrom ist schon viele Jahrhunderte bekannt und entstammt einem Kometen. Die Meteore verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre und ziehen dabei einen langen Schweif hinter sich her – Sternschnuppen werden am Himmel sichtbar.
Grundsätzlich zeichnen sich für die angesprochene Nacht gute bis sehr gute Beobachtungsbedingungen ab. Nur im Süden und Südosten Österreichs kommen bereits am Montagabend zahlreiche tiefe und mittelhohe Wolken auf, sie gehören zu einem, über dem westlichen Mittelmeer aufziehenden Tief und kündigen für den Dienstag Regen an. Entlang des Alpenhauptkamms und bis ins Burgenland muss man entweder früh in der Nacht Ausschau halten oder Glück haben Wolkenlücken zu erwischen.
Für alle Regionen nördlich des Alpenhauptkamms schaut es jedoch gut aus. Verbreitet zeigen sich nach aktuellem Stand die Sterne, so vom Rheintal bis Wien auf österreichischer Seite sowie generell in ganz Deutschland. Nur hohe Schleierwolken können hier und da dicht genug sein, um die Sicht auf die Sternschnuppen zu beeinträchtigen.
Die verursachende Wetterlage ist selten, aber nicht unbekannt und tritt vornehmlich zwischen November und Mai auf. Immer, wenn Kaltluft über Westeuropa weit nach Süden vorstößt, können sich beispielsweise über Marokko und Algerien kräftige Tiefdruckgebiete bilden. Diese bringen neben ersehntem Regen auch viel Wind in die Wüste, der die Sandpartikel kilometerhoch aufwirbeln kann. An der Vorderseite solcher Tiefs findet man zumeist starken Südwind, der neben warmer Luft auch den Sandtransport in den Alpenraum bewerkstelligt.
Genau diese Konstellation ist nun wieder gegeben. Bei uns im Alpenraum hat dies in der neuen Woche Südföhn und frühsommerliche Temperaturen von bis zu 27 Grad zur Folge, jedoch entwickelt sich das Wetter dadurch auch häufig weniger sonnig als prognostiziert. Denn die Körnchen in der Luft wirken als Kondensationskeime. Verglichen mit ähnlichen Situationen ohne Staub können bei viel Sand in hohen Luftschichten ausgedehnte und dichte Eiswolkenfelder entstehen.
Sandige Sonnenuntergänge
Der Sand in der Luft verändert auch die Lichtfarbe. Sonnenuntergänge werden blass und auch das Himmelsblau nimmt weißliche Züge an, was an der starken Streuung des Lichtes an den Staubpartikeln liegt. Auch die Entstehung von Schauern und Gewittern kann theoretisch begünstigt werden, da Staubteilchen im Vergleich zu reiner Luft nachts stark Wärmestrahlung abgeben, damit die hohen Luftschichten kühlen, wodurch die ganze Luftschichtung instabiler werden und Gewitter auslösen kann.
Letzteres ist zwar im aktuellen Fall eher weniger zu erwarten, jedoch kommt es am Dienstag im Süden und Osten gebietsweise zu Regen. Wenn mit diesem der Wüstenstaub ausgewaschen wird und den Boden erreicht, kann man bei besonders markanten Lagen auch so genannten Blutregen beobachten. Durch die enthaltenen Staubpartikel hinterlässt der Regen mitunter rötliche Spuren, Autofahrer dürften schon öfters diese Erfahrung gemacht haben. Für den Menschen ist der Wüstenstaub übrigens harmlos und die Böden bekommen bei solchen Situationen wertvollen Nachschub an Mineraldünger.
Grund hierfür war die überhitze Bremse und damit verbundener Funkenschlag eines Güterzugs, der zwischen Meiningen und Wernshausen unterwegs war. An 10 verschiedenen Stellen konnte dadurch Feuer ausbrechen, die Feuerwehr war mit 28 Einsatzfahrzeugen und knapp 100 Feuerwehrleuten im Einsatz. Auch in nahen Suhl im Thüringer Wald brannte eine Wiese, zudem kam es in den letzten Tagen bei Tiefenbach und Weibersbrunn in Bayern sowie in der Nähe des Berliner Wannsees zu kleineren Bränden.
Das Hoch „Katharina“ ist uns aktuell ein treuer Begleiter. Es liegt mit seinem Zentrum beständig über Skandinavien und versorgt weite Teile Europas mit ruhigem Frühlingswetter. Von Karfreitag bis Ostermontag dominiert überall der Sonnenschein und dazu bleibt es selbst im Bergland weitgehend trocken. Mit den Temperaturen geht es weiter bergauf. Bei der Suche der Schoko-Ostereier am Ostersonntag sollte man sich gar beeilen, damit sie an sonnigen Stellen nicht schmelzen.
Die einzelnen Tage im Detail:
Der Karfreitag beginnt verbreitet sonnig, im Norden und Osten ist der Himmel oft sogar wolkenlos. Im Westen ziehen im Tagesverlauf ein paar harmlose Wolkenfelder durch, in Summe dominiert aber auch hier der Sonnenschein. Der Wind weht mäßig, im westlichen Donauraum auch lebhaft aus Ost und die Höchstwerte liegen zwischen 17 und 23 Grad.
Am Samstag scheint verbreitet die Sonne, vor allem in der Osthälfte ist der Himmel über weite Strecken wolkenlos. Im Laufe des Nachmittags bilden sich im westlichen und südlichen Bergland ein paar lockere Quellwolken und in Vorarlberg sind vereinzelte gewittrige Schauer nicht ganz ausgeschlossen. Der Wind weht schwach bis mäßig aus östlicher Richtung und die Temperaturen erreichen 17 bis 24 Grad.
Der Ostersonntag bringt von Beginn an viel Sonnenschein, im Tagesverlauf zeigen sich lediglich harmlose Schleierwolken am Himmel und am Alpenhauptkamm bilden sich einzelne Quellwolken. Der Wind weht meist schwach bis mäßig aus südlicher Richtung und die Höchstwerte liegen zwischen 18 und 24 Grad.
Auch am Ostermontag ändert sich nicht viel am Wettergeschehen. Von Vorarlberg bis nach Oberösterreich scheint wieder von früh bis spät die Sonne, dagegen machen sich im Süden allmählich mehr Wolken bemerkbar und auch im Nordosten kann die Sonne im Tagesverlauf mal von aufziehenden Wolken verdeckt werden. Die Höchstwerte liegen zwischen 16 Grad in der Steiermark und 25 Grad in Vorarlberg und Tirol. Erstmals in diesem Jahr ist damit ein so genannter Sommertag möglich.
Halbzeit: 5-10% des üblichen April-Niederschlags im Osten
Es ist Halbzeit im April und man kann eine erste Bilanz ziehen: Die Temperaturen entsprachen bisher der Jahreszeit und auch die Sonnenscheinbilanz ist ausgeglichen, beim Thema Niederschlag fällt jedoch ein großes Defizit auf. In der gesamten Westhälfte sind bisher im Schnitt etwa 30% des Monatssolls gefallen, das ist noch als ’normal‘ zu werten. Besorgniserregend ist die Entwicklung jedoch in der Osthälfte von Schleswig-Holstein bis nach Bayern. 5-10% sind es hier lediglich, lokal hat es in diesem Monat noch garkeinen Niederschlag gegeben.
Weiter kaum Regen in Sicht
Zwar war der Winter mit Ausnahme des Februars generell feuchter als üblich, davor waren im bundesweiten Schnitt jedoch bereits 10 Monate in Folge zu trocken ausgefallen. Und dies macht sich natürlich auch über einen feuchten Winter hinaus bemerkbar. Die Böden sind jetzt bereits trocken und die Waldbrandgefahr nimmt zu. In den nächsten Tagen wird im Nordosten bereits die zweithöchste Gefahrenstufe 4 von 5 erreicht, denn ergiebiger oder zumindest flächendeckender Regen ist bis auf Weiteres in Teilen Deutschlands nicht zu erwarten.
Die nachfolgende Grafik zeigt den errechneten aufsummierten Niederschlag eines Wettermodells von heute bis zum Ende des Vorhersagezeitraums in 10 Tagen. Dort, wo es jetzt schon so trocken ist, wird auch vorerst weiter kaum Regen fallen:
Tietelbild: Satellitenbild von Mitteleuropa vom 15.04.2019, 14:00 Uhr @ EUMETSAT, UBIMET
Bei eingeflossenen arktischen Luftmassen kommt es nicht selten vor, dass die tiefsten Temperaturen im Flachland erst am Ende der Periode erreicht werden, wenn sich das Wetter durch steigenden Luftdruck eigentlich schon wieder bessert. So auch diesmal. Denn durch den Abzug bzw. der Auflösung der Wolken kann es nun nachts stärker auskühlen als mit einer schützenden Wolkendecke. Zudem schwächt sich der Wind ab, es gibt weniger Austausch und besonders bodennah kann sich die Luft dadurch stärker abkühlen. Ein dritter Faktor ist die in der Luft enthaltene Feuchte, sie nimmt nun ab.
Frostschutz im Rheintal-Schweiz. Vor Erfindung der Frostberegnung wurde auch in Südtirol Frost mit Feuer bekämpft… pic.twitter.com/jvrE4K6jTw
Das heißt: Obwohl sich die Temperaturen nun tagsüber mit dem Sonnenschein wieder im deutlich zweistelligen Bereich um 15 Grad bewegen, kühlt es nachts ohne Wolken und und mit nur schwachem Wind auf Werte um den Gefrierpunkt ab. So kalt wie vor wenigen Tagen noch gedacht, wird es nun zwar nicht, dennoch muss in der Nacht auf Dienstag auch im Flachland stellenweise mit Frost gerechnet werden. Vor allem im Wein- und Mostviertel, im Süd- und Mittelburgenland sowie weiten Teilen der südlichen Steiermark, aber auch dem Mürztal sinken die Temperaturen auf 0 oder -1 Grad ab. Sonst sollte es bei leicht positiven Werten um +1 oder +2 Grad bleiben, jedoch kann es aufgrund des schwachen Windes lokal zu größeren Unterschieden kommen und insbesondere direkt am Boden noch stärker auskühlen.
In der Nacht auf Mittwoch ergibt sich ein ähnliches Bild, jedoch sollten die Tiefstwerte um 1 bis 2 Grad über denen der Vornacht liegen und Frost daher noch weniger Regionen betreffen. Zudem ist zu bedenken, dass die Tiefstwerte nach einer beständigen Abkühlung über Nacht erst am Morgen kurz vor Sonnenaufgang und damit nur für kurze Zeit erreicht werden. Mit der Sonne erwärmt sich die Luft schließlich rasch.
Dennoch: Gartenbesitzer sollten frostempfindliche Pflanzen sicherheitshalber nochmals in Sicherheit bringen oder durch Vlies und ähnliches schützen. Auch die heimischen Obstbauern müssen mancherorts nochmals Schutzmaßnahmen wie etwa die Frostberegnung ergreifen. Ab der Nacht auf Donnerstag ist nirgendwo mehr mit Frost zu rechnen.
Die Kaltfront des bei den Britischen Inseln gelegenen Tiefs PHILIPP hat am Donnerstag den Südwesten Deutschlands, die Schweiz und den äußersten Westen Österreichs erreicht. Der Kaltluftvorstoß ins westliche Mittelmeer hatte die Bildung eines Italientiefs zur Folge und im Zusammenspiel mit diesem konnte sich eine sogenannte Gegenstromwetterlage einstellen: kalte Luft aus Nordwesteuropa in tiefen Schichten wurde von feuchter Luft aus dem Mittelmeerraum überströmt. Teils kräftige Niederschläge waren die Folge und bei eben hohen Niederschlagsraten konnte die Schneefallgrenze stellenweise bis in tiefe Lagen absinken. Zwischen 10 und 20 cm Neuschnee fielen in den Hochlagen des Schwarzwaldes, aber selbst im Rheintal und am Bodensee ging der Regen zeitweise in nassen Schnee über.
Beeindruckend war auch der Luftmassenunterschied über Deutschland. Während die Temperaturen im Südwesten im unteren einstelligen Bereich lagen, wurden im gesamten Osten von der Ostsee bis zum Berchtesgadener Land Höchstwerte um 20 Grad gemessen:
1 Meter in der Schweiz
Besonders ergiebig hat es am Donnerstag in der Schweiz geschneit, so gab es vom nördlichen Tessin über den Gotthardpass bis ins Berner Oberland große Neuschneemengen von bis zu 1 Meter in 24 Stunden:
99 cm Guttannen BE
68 cm Andermatt UR
63 cm Buffalora GR
Stellenweise gab es auch neue Neuschnee-Rekorde für den Monat April, wie etwa in Engelberg mit 50 cm Neuschnee. Wenn man das gesamte Ereignis betrachtet, gab es teils sogar mehr als einen Meter Neuschnee wie etwa in Andermat mit 111 cm.
Auch in den typischen Staulagen der Lombardei und Südtirols hat es ergiebig geschneit. Im hintersten Ultental gab es etwa 135 cm Neuschnee. Die Lawinengefahr ist am Alpenhauptkamm sowie südlich davon verbreitet auf die zweithöchste Stufe 4 angestiegen.
Fast 2 Meter Schnee liegen jetzt auf den Rossbänken (2255 m) im hintersten Ultental. 135 cm Neuschnee seit Dienstagabend, davon 90 cm seit gestern. pic.twitter.com/6jF3t1yNpc
Zwischen den tiefsten und höchsten Temperaturen, die in diesem Monat möglich sind liegen über 50 Grad Spanne und somit eine ganze Bandbreite an Wettererscheinungen. Eiskalte Tage mit Schneefall sind genauso möglich wie Sommertage (Temperaturmaximum >25 Grad) mit passender sommerlicher Konvektion (=Wärmegewitter). Morgenfrost kann den Blüten ebenso Schaden zufügen, andererseits verleihen Sonne, Wärme und Trockenheit dem April nicht selten das Prädikat „sommerlich“.
Warum diese Unterschiede?
Die Luftmassen auf der Nordhalbkugel sind im Frühling im Umbruch. Luftmassen subtropischen Ursprungs drängen von Süden heran, gleichzeitig sind noch Ausbrüche arktischer Kaltluft möglich. Große Temperaturgegensätze möchte wiederum der Wind ausgleichen und somit verdrängt oft eine Luftmasse die andere binnen kurzer Zeit. Durch die schon relativ hoch stehende Sonne wird die Erwärmung weiter beschleunigt, das fördert aber auch die Entstehung von Schauern aller Art (Regen, Graupel, Schnee, Hagel) und verstärkt den wechselhaften Charakter.
Der Süden des Landes profitiert auch am Samstag noch vom Hochdruckeinfluss, von früh bis spät scheint die Sonne. Tiefe Wolken einer ersten Kaltfront liegen dagegen quer über Deutschland von der Eifel bis zur Uckermark, sie bringen aber kaum Niederschlag. An der Nordsee werden nur noch 9 Grad erreicht, mit Sonnenschein werden es aber im Rest des Landes wieder verbreitet 13 bis 20 Grad.
Am Sonntag liegt die Kaltfront etwas weiter südlich und bringt in einem breiten Streifen von Rheinland-Pfalz bis Tschechien einige Wolken, sonst scheint wieder häufig die Sonne. Meist werden noch 8 bis 12 Grad gemessen, im Süden bis zu 19 Grad.
Eine zweite, wesentlich aktivere Kaltfront erreicht den Norden in der Nacht auf Montag. Sie verlagert sich Montagnachmittag zu den Alpen, mit und hinter ihr kommt es zu zahlreichen Regen- und Graupelschauern, auch Blitz und Donner sind möglich. In den Mittelgebirgen schneit es bis etwa 600 m. Dazu frischt kräftiger, in der Nordhälfte auch wieder stürmischer Nordwestwind auf. Hier sind im Tagesverlauf uns besonders in Verbindung mit Schauern Sturmböen möglich. Die Temperaturen gehen deutlich zurück – nur am Oberrhein werden noch einmal leicht zweistellige Werte erreicht, sonst liegen die Höchsttemperaturen zwischen 5 und 9 Grad.
Am Dienstag ist es zwar schon wieder weitgehend trocken, doch bei weiterhin frischem Wind ziehen viele Wolken durch und die Temperaturen kommen nicht über 2 bis 9 Grad hinaus. In den Hochlagen der Mittelgebirge herrscht Dauerfrost. In den Nächten kühlt es sich nahezu überall auf Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt ab, stellenweise auch darunter. Kälteempfindliche Pflanzen sollten also noch nicht raus gestellt werden.
Nach einem bereits unbeständigen und windigen Mittwoch und dem Durchzug eines Tiefausläufers über Nacht mit vorübergehend wieder sinkender Schneefallgrenze gehen am Donnerstag an der gesamten Alpennordseite von Beginn an Regen-, oberhalb von 600 bis 800 m Schneeschauer nieder. Am Nachmittag gehen diese durch eine Warmfront eines nächsten aufziehenden Tiefs von Deutschland her in länger anhaltenden und teils kräftigen Regen über, die Schneefallgrenze steigt dann auf über 1000 m an. Dazu weht nördlich der Alpen erneut kräftiger bis stürmischer West- bis Südwestwind. Maximal werden Temperaturen zwischen 3 Grad am Arlberg und 13 Grad im freundlicheren Südosten erreicht.
Kräftiger und anhaltender Regen im Westen
Am Freitag bleibt der Süden wetterbegünstigt und mit Föhn steigen die Temperaturen hier bereits bis auf 16 Grad an. Von Vorarlberg bis in die Obersteiermark hält hingegen der kräftige Dauerregen bei einstelligen Temperaturen an. Zwar schneit es am Morgen durch vorübergehend kühlere Luft wieder auf 900 bis 700 m, tagsüber setzt sich aber auch in der Höhe deutlich mildere Luft durch und bringt die Schneefallgrenze auf 1000 bis 1400 m. Bis zum Abend zeichnen sich in Summe gebietsweise um 50 l/m² an Regen ab, in Staulagen sind über 36 Stunden auch bis zu 100 l/m² möglich. Im Bergland ist entsprechend mit großem Neuschneezuwachs zu rechnen.
Deutliche Wetterbesserung
Der Samstag hat schließlich eine deutliche Wetterbesserung zu bieten. Die Strömung dreht auf Süd, damit wird deutlich mildere Luft herangeführt, zudem wird es nördlich des Alpenhauptkamms leicht föhnig. Die Restwolken lockern auch im Norden und Osten bald auf, am Nachmittag scheint überall die Sonne. Maximal werden bereits 12 bis 20 Grad erreicht.
Dieser Trend setzt sich am Sonntag fort. Nach aktuellem Modellstand scheint bei föhnigem Südwind im ganzen Land von früh bis spät die Sonne. Die Temperaturen steigen auf 14 bis 22 Grad, wobei die 20 Grad-Marke in nahezu jedem Bundesland zumindest erreicht werden sollte.
Sturmtief ‚Eberhard‘ ist am Sonntag vom Ärmelkanal kommend quer über Deutschland nach Polen gezogen und hat in der Mitte und im Süden des Landes verbreitet für schwere und teils orkanartige Sturmböen gesorgt. Doch der Wind war am Abend in Hannover zur Bundesligapartie des Vorletzten weniger ein Thema, denn das Tief war genau mit seinem Zentrum über den Spielort hinweg gezogen und lag am Abend bereits über Brandenburg. Auf dessen Rückseite konnte jedoch deutlich kältere Luft polaren Ursprungs einfließen und so ging der Regen in der HDI Arena in sehr nassen, aber starken Schneefall über. In der 33. Minute des Spiels kam es beim Stand von 0:2 schließlich zu einer Szene, woraufhin sich viele im Stadion und vor dem TV die Augen reiben mussten:
Titelbild: Szene des Spiels Hannover-Leverkusen @ https://www.youtube.com/watch?v=v1ESIbkTaD8#action=share
Sturmtief ‚Eberhard‘ ist am Sonntag vom Ärmelkanal kommend quer über Deutschland nach Polen gezogen und hat in der Mitte und im Süden des Landes verbreitet für schwere und teils orkanartige Sturmböen gesorgt. Doch der Wind war am Abend in Hannover zur Bundesligapartie des Vorletzten weniger ein Thema, denn das Tief war genau mit seinem Zentrum über den Spielort hinweg gezogen und lag am Abend bereits über Brandenburg. Auf dessen Rückseite konnte jedoch deutlich kältere Luft polaren Ursprungs einfließen und so ging der Regen in der HDI Arena in sehr nassen, aber starken Schneefall über. In der 33. Minute des Spiels kam es beim Stand von 0:2 schließlich zu einer Szene, woraufhin sich viele im Stadion und vor dem TV die Augen reiben mussten:
Titelbild: Szene des Spiels Hannover-Leverkusen @ https://www.youtube.com/watch?v=v1ESIbkTaD8#action=share
Das Titelbild zeigt die analysierten maximalen Böen über 24 Stunden bis heute Montag, 07 Uhr. Neben den eingangs erwähnten Bundesländern und dem Bergland waren auch Vorarlberg, Tirol und Teile der Obersteiermark verstärkt betroffen. Die stärkste Böe im Flachland wurde am Stift Melk mit 126 km/h gemessen, das entspricht Windstärke 12 – Orkan. Darüber hinaus gab es viele Wetterstationen mit schweren oder orkanartigen Sturmböen um 100 km/h:
108 km/h Kollerschlag, OÖ
108 km/h Enns, OÖ
108 km/h Wolfsegg, OÖ
104 km/h Reichersberg, OÖ
104 km/h Seibersdorf, NÖ
101 km/h Waizenkirchen, OÖ
101 km/h Wien-Unterlaa, W
100 km/h Wien-Botanischer Garten, W
97 km/h Linz-Flughafen, OÖ
97 km/h Wien-Innere Stadt, W
97 km/h Salzburg-Flughafen, S
Aktuell weht der West- bis Nordwestwind noch teils stürmisch, er lässt aber am Nachmittag etwas nach. Dieser Trend setzt sich am Dienstagvormittag fort, nachfolgend schwächt sich der Wind vorübergehend deutlich ab und dreht am Dienstagabend kurz auf Süd. Bereits ab Mittwoch ist aber mit dem nächsten Tief wieder mit einer Zunahme des Westwindes zu rechnen. Stürmische Böen sind nachfolgend wieder möglich, ein neuerliches markantes Sturmtief zeichnet sich aktuell aber eher nicht ab.
Rückseitig des nach Russland abgezogenen Sturmtiefs ist nun auch wieder kältere Luft eingeflossen und die Schneefallgrenze liegt bereits zwischen tiefen Lagen im Westen bei stärkeren Schauern und rund 700 m im Osten. Selbst im Rheintal ist es kurz weiß geworden, wie das Webcambild von Wolfurt zeigt. Die Sequenz der Bilder von Dornbirn hingegen zeigt eindrucksvoll die aufziehende Schauer- und Gewitterlinie:
In der Nacht auf Dienstag hält die Zufuhr polarer Luftmassen an, so dass die Temperatur inneralpin bis zum Dienstagmorgen häufig in den leichten Frostbereich sinken wird. Entsprechend fällt bis in die Täler Schnee. Der Schwerpunkt liegt von den Kitzbüheler Alpen bis zum Mariazellerland, anfangs schneit es auch noch am Arlberg und im Tiroler Oberland. Morgen Vormittag fällt letzter Schnee im Nordstau etwa vom Salzkammergut bis zur Eisenwurzen. In Summe zeichnen sich in mittleren und höheren Lagen 20 bis 30 cm ab, über Nacht fallen in den Tälern zwischen 5 und 10 cm Neuschnee, lokal mehr. Details sind der nachfolgenden Karte zu entnehmen, welche die 12-stündige Neuschneehöhe von Mo, 22 Uhr bis Di, 10 Uhr zeigt:
Titelbild: VERA-Analyse der maximalen Böen über 24 Stunden bis Montagmorgen @ UBIMET
Tief CORNELIUS zieht gerade über die nördliche Ostsee ab. Von Sylt bis zum Erzgebirge kommt es zu letzten Sturmböen, doch der Wind lässt nun auch hier allmählich nach. Über Nacht schwächt er sich landesweit deutlich ab, doch mit Aufzug des nächsten Tiefs DRAGI wird es bereits morgen am Samstag wieder interessant.
Bereits in den frühen Morgenstunden legt der Südwestwind in der Westhälfte wieder deutlich an Stärke zu. Mit einem durchziehenden Tiefausläufer wird es auch nach Osten zu rasch windig. Den Höhepunkt erreicht der Südwest- bis Westwind über Mittag und am Nachmittag, dann sind grob gesagt von den Mittelgebirgen nordwärts verbreitet stürmische Böen über 60 km/h zu erwarten, stellenweise sind auch bis zu 80 oder 90 km/h möglich. Auch an die 100 km/h sind nicht auszuschließen, etwa in einem Streifen von Schleswig-Holstein bis ins nördliche Brandenburg.
Am Abend lässt der Wind überall wieder deutlich nach, nur an der Ostsee bleibt es noch bis in die Nacht hinein stürmisch. Lange hält die ruhige Phase aber nicht an, bereits am Sonntag zieht das nächste Tief auf. Die genaue Zugbahn ist aber noch mit Unsicherheiten behaftet. Dann deuten sich in manchen Regionen auch größere Regenmengen an, allen voran nach jetzigem Stand im Schwarzwald, im Allgäu und im Bayerischen Wald.
Titelbild: Druck- und Frontenkarte für Samstag, den 09.03.2019 @ UBIMET
Der Freitag beginnt verbreitet bewölkt und im zentralen Bergland von den Tauern bis zum Hochschwab fällt zeitweise Regen bzw. oberhalb von etwa 1300 m Schnee. Im Tagesverlauf gehen auch in den westlichen Nordalpen ein paar Schauer nieder, zwischendurch lockern die Wolken aber etwas auf und besonders von der Silvretta bis zum Karwendel sowie in den Südalpen kommt die Sonne zum Vorschein. Der Wind weht lebhaft aus West die Temperaturen erreichen in 3.000 m Höhe -8 bis -6 Grad. In 2.000 m steigen die Temperaturen auf -1 bis +1 Grad.
Samstag, 09. März 2019
Am Samstag ziehen im Bereich der Nordalpen von Beginn an einige Wolken durch, besonders in den Südalpen sowie von Murtal bis zum Wechsel kommt hingegen zeitweise die Sonne zum Vorschein. Im Tagesverlauf verdichten sich die Wolken von Vorarlberg bis zum Salzkammergut und gegen Abend setzt hier Regen ein. Der Wind lebt im Tagesverlauf neuerlich lebhaft bis kräftig aus West auf. In 3.000 m steigen die Temperaturen auf etwa -6 Grad. In 2.000 m liegen die Höchstwerte zwischen -2 Grad auf dem Schneeberg und und +2 Grad in den Dolomiten.
Sonntag, 10. März 2019
Der Sonntag verläuft an der Alpennordseite trüb und verbreitet fällt Regen, mitunter auch schauerartig verstärkt. Die Schneefallgrenze sinkt von Norden her langsam von 1.400 gegen 1.000 m ab. Vom Ortler über die Dolomiten bis zur Koralpe ziehen zwar ebenfalls einige Wolken durch, hier bleibt es aber meist trocken und zeitweise zeigt sich die Sonne. Der Wind weht lebhaft bis kräftig aus West bis Nordwest, dazu steigen die Temperaturen in 3.000 m auf -6 bis -4 Grad, in 2.000 m werden von Nord nach Süd -2 bis +3 Grad erreicht.
Bergwetter-Tipp:
Obwohl es seit längerer Zeit keinen nennenswerten Neuschnee gab, liegt in den Nordalpen weiterhin sehr viel Schnee. Die Lawinengefahr liegt derzeit verbreitet bei Stufe 2 und in den östlichen Nordalpen vom Dachstein bis zum Hochschwab sowie im Rätikon bei Stufe 3. In der kommenden Woche besteht weiterhin eine erhöhte Gefahr von Gleitschneelawinen, welche mitunter sehr groß ausfallen können. Diese Lawinen können zu jeder Tageszeit ohne Zusatzbelastung abgehen, besonders in Hängen mit Gleitschneerissen bzw. Schneemäulern gilt es also vorsichtig zu sein.
In der vergangenen Woche erwärmte sich die Luft im Süden von Frankreich und angrenzenden Teilen Spaniens bereits auf sommerliche Werte. Bis zu 28 Grad zeigte das Thermometer bei Perpignan mit leichtem Föhn von den Pyrenäen her, aber auch am Atlantik von Bilbao bis nach Bordeaux wurden 25 Grad und mehr erreicht. Auf den Skipisten der Pyrenäen zeigte das Thermometer zwischen 10 und 20 Grad, da wurde es manchem Skihaserl bereits im Februar zu warm.
Aufgrund der Trockenheit kam es bereits zu Bränden von Italien bis hinauf nach England. Das nachfolgende Video stammt aus San Sebastian im Norden Spaniens und zeigt ein Löschflugzeug, welches zum Befüllen mit Wasser den strandnahen Bereich mit einer ruhigen Wasseroberfläche aufsucht. Hier gehört schon einiges an fliegerischem Können dazu.
Canadair water bomber reloading while fighting fires near San Sebastian, Basque Country, Spain yesterday, March 1. Video: Meteo Pyrenees pic.twitter.com/zczWFAAZPN
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) 2. März 2019
Am Sonntag sorgt Sturmtief „Alexander“ mit Kern nahe Schottland nördlich der Linie Eifel-Lausitz bereits für unbeständiges und windiges Wetter. Die Narren müssen sich also immer wieder auf Regenschauer einstellen, dazu weht kräftiger Südwestwind. In den höheren Lagen der Mittelgebirge kommt es bereits zu ersten Sturmböen. Weiter im Süden bleibt es hingegen trocken und im Tagesverlauf setzt sich immer öfter die Sonne durch. Auf alle Fälle ist es mit 10 bis 15 Grad überall mild.
Stürmischer Rosenmontag
Am Rosenmontag zieht Tief „Bennet“ von Großbritannien über die Nordsee ostwärts, dessen Kaltfront überquert im Tagesverlauf Deutschland und sorgt verbreitet für stürmische Verhältnisse. Das Hauptsturmfeld erfasst bereits in der Früh und am Vormittag den Westen und Norden des Landes. Dabei treten verbreitet Sturmböen zwischen 70 und 90 km/h auf. Im Münsterland, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind auch schwere Sturmböen um die 100 km/h zu erwarten. Am Nachmittag verlagert sich das Sturmfeld mehr in den Osten und Süden von Deutschland. Allerdings gibt es auch hinter der Kaltfront in Verbindung mit Schauern und Gewittern weitere Sturmböen und schwere Sturmböen. Der eine oder andere Karnevalsumzug wird den stürmischen Verhältnissen wohl zum Opfer fallen.
Der Karneval geht unbeständig zu Ende
Auch am Faschingsdienstag setzt sich das schaueranfällige Wetter fort. Zwar ist Sturm „Bennet“ nach Skandinavien abgezogen, Deutschland verbleibt aber in einer straffen Westströmung. Über den Tag verteilt ziehen immer wieder Schauer durch, am Nachmittag sind auch einzelne Gewitter und Graupelschauer möglich. Dazu weht nach wie vor kräftiger bis steifer Westwind, Böen um die 60 km/h sind verbreitet zu erwarten. Die Temperaturen gehen vorübergehend auch ein wenig zurück und erreichen nur mehr 6 bis 11 Grad.
Titelbild: Möge es auch diesmal Schutzengel geben @ https://pixabay.com/users/michaelgaida-652234/
Noch ist die Prognose mit gewissen Unsicherheiten behaftet, doch sehr windig wird es zu den Rosenmontagsumzügen nach so ziemlich jedem Modell. Es deutet jedoch immer mehr auf eine brisante Randtiefentwicklung hin, welche sich im Tagesverlauf von der Bretagne kommend bis zur Ostsee verlagern und mit ihrem Sturmfeld weite Teile Deutschlands beeinflussen wird. Vor allem die Mitte und der Nordwesten wären dann nach aktuellem Stand betroffen, verbreitet sind Sturmböen von 70 bis 90 km/h zu befürchten. Insbesondere in Verbindung mit der markanten Kaltfront und eingelagerten Gewittern können am Nachmittag lokal auch Böen über 100 km/h auftreten.
Bereits Rosenmontag 2016 war betroffen
Nicht nur Besucher der Rosenmontagsumzüge sollten daher die Wetterprognosen im Auge behalten, auch Veranstalter sollten das Für und Wider mit Bedacht abwägen und bei Bedarf Vorkehrungen treffen. Das ganze Szenario erinnert an den Rosenmontag 2016, der bereits am 08. Februar war. Auch damals zog ein Sturm auf und einige Umzüge wurden vorsichtshalber abgesagt.
Nächster Sturm am Donnerstag?
Windig bleibt es auch über den Montag hinaus. Es ist zwar noch weit hin, doch bereits am Donnerstag deuten manche Wettermodelle bereits ein weiteres Sturmtief für die Nordhälfte an.
Es geht turbulent zu in den Urlaubsdestinationen des östlichen Mittelmeers. Die Bora an der kroatischen Küste wütete vor allem am Samstag und brachte hier verbreitet Böen jenseits der 130 km/h. An der Wetterstation in Makarska wurden gar extreme 191 km/h gemessen, in Split waren es 176 km/h. Ansich ist man an die Bora hier gewöhnt. Dass es sich um ein stärkeres Ereignis handelte, erkennt man daran, dass diesmal doch einige Schäden aufgetreten sind.
Währenddessen schneite es in Griechenland bis auf Meeresniveau, in der Ägäis kam es in Verbindung mit dem stürmischen Wind, dem Meltemi, zu blizzardähnlichen Bedingungen. Am Sonntagmorgen verlagerte sich der Schwerpunkt der Unwetter über Malta nach Libyen. Selbst hier fiel in Lagen oberhalb von rund 400 m beachtlicher Neuschnee.
Snow storm in the highlands of Libyan northwest region early this morning, Feb 24th – thanks to Dr-Khalid Elfadli for the report! pic.twitter.com/Cm0yIvsE6H
Es geht weiter turbulent zu in den Urlaubsdestinationen des östlichen Mittelmeers. Während die Bora an der kroatischen Küste am Sonntagmorgen weiter nachließ, verlagerte sich der Schwerpunkt der Unwetter von Griechenland nach Malta und Libyen. Selbst hier fiel in Lagen oberhalb von rund 400 m beachtlicher Neuschnee. In Griechenland schneite es hingegen bis auf Meeresniveau, in der Ägäis kam es in Verbindung mit dem stürmischen Wind, dem Meltemi, zu blizzardähnlichen Bedingungen:
Snow storm in the highlands of Libyan northwest region early this morning, Feb 24th – thanks to Dr-Khalid Elfadli for the report! pic.twitter.com/Cm0yIvsE6H
Am Montag lockern die Restwolken vom Mühlviertel bis nach Unterkärnten sowie ostwärts davon im Tagesverlauf auf und hier stellt sich zum Nachmittag hin ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein. Im Westen dominiert hingegen von der Früh weg meist strahlender Sonnenschein und auch tagsüber machen sich hier nur wenige Wolken bemerkbar. Der Wind dreht auf Nordwest, damit steigen die Temperaturen gegenüber dem Vortag verbreitet um 5 bis 10 Grad an. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 15 Grad, mit den höchsten Werten im Westen.
Am Dienstag ändert sich am Wettergeschehen nur wenig. Nach Westen zu überwiegt wieder der Sonnenschein, in der Osthälfte machen sich nach einem sonnigen Tagesbeginn hingegen vermehrt kompakte Wolkenfelder bemerkbar und auch in Osttirol und Kärnten halten sich von Beginn an einige mittelhohe Wolken. Dazu weht mäßiger, im Osten und Südosten mitunter auch lebhafter Nordwestwind und maximal werden 8 bis 17 Grad erreicht. Am mildesten wird es im südlichen Wiener sowie im Grazer Becken.
Der Mittwoch hat im Großteil des Landes von früh bis spät sonniges Hochdruckwetter zu bieten. Nur entlang der östlichen Nordalpen ist es anfangs noch stärker bewölkt und stellenweise kann sich in den Tal- und Beckenlagen auch Frühnebel halten. Im Verlauf des Vormittags setzt sich aber auch hier strahlender Sonnenschein durch. Im nördlichen Flachland weht mäßiger Westwind, sonst spielt der Wind keine Rolle. Die Temperaturen legen weiter zu und erreichen vorfrühlingshafte 10 bis 18 Grad.
Am Donnerstag scheint neuerlich von Beginn an im ganzen Land die Sonne. Im Westen nimmt die Bewölkung im Tagesverlauf aber zu und am Abend setzt in Vorarlberg und im Innviertel leichter Regen ein. Tagsüber frischt der Westwind lebhaft auf und damit wird es noch einmal milder. Die Höchstwerte liegen zwischen 12 und 19 Grad, stellenweise wird im Südosten auch die 20 Grad-Marke erreicht.
Der Freitag verläuft schließlich deutlich wechselhafter und kühler. Von Vorarlberg bis nach Niederösterreich fällt aus dichten Wolken zeitweise Regen, oberhalb von rund 1000 m Schnee. Im Süden und Osten kann sich zumindest ab und zu die Sonne zeigen, Schauer sind nach aktuellem Stand aber auch hier zu erwarten. Dazu weht teils kräftiger Westwind und mit Höchstwerten zwischen 2 Grad im Westen und 12 Grad im Osten ist es wieder deutlich kühler.
Ein entscheidender Faktor ist die Höhe. Die Erdatmosphäre schützt uns vor der energiereichen ultravioletten Strahlung. Verringert man die Schutzdicke der Atmosphäre, indem man sich in größere Höhen, z. B. auf Berge begibt, erhöht sich die Intensität der UV-Strahlung. Als Faustregel gilt: Die gesamte UV-Belastung steigt pro 1000 Höhenmeter um 15%.
Schneeflächen als Multiplikator
Ein weiterer Grund ist das große Reflexionsvermögen von Schnee, Albedo genannt. Reflektieren Grasflächen beispielsweise nur etwa 20% der Strahlung, steigt der Wert bei frischem Schnee auf 80 bis 90%. Bei altem und damit meist dunklerem Schnee sinkt der Wert zwar etwas, ist aber gegenüber schneelosen Flächen immer noch deutlich erhöht. Auf die Haut wirkt also nicht nur die Strahlung von „oben“ sondern auch noch die vom Boden her ein.
Niedriger Sonnenstand kann in die Irre führen
Als Ergebnis ist trotz des im Winter deutlich niedrigeren Sonnenstandes vor allem bei Wintersportaktivitäten dennoch ein ausreichender Sonnenschutz erforderlich, insbesondere wenn es etwa in die Alpen geht. Ist dies für die Augen meist die Skibrille, empfiehlt sich für die Haut eine Sonnencreme, die zusätzlich noch einen Kälteschutz liefert.
Titelbild: Sonniges Skivergnügen @ Ruth and Dave on Visual hunt / CC BY
Wie auch im Januar diesen Jahres gab es Anfang 1999 eine recht festgefahrene Großwetterlage, welche für wiederkehrende ergiebige Schneefälle in den Alpen sorgte. Ein kräftiges Hoch lag über dem Ostatlantik und Tiefdruckgebiete wurden auf dessen Nordseite herum nach Skandinavien geführt. Insbesondere von Ende Januar 1999 weg stauten sich so immer wieder von Nordwesten her feuchte und kalte Luftmassen an den Alpen und hier speziell in der Arlbergregion. Über einen Monat hinweg schneite es ohne große Unterbrechungen, wobei es drei markante Staulagen gab. In Summe fielen in dieser Zeit im Raum Galtür bis zum 23.02. etwa 4 Meter Neuschnee, was durchaus vergleichbar ist mit den Schneemassen des heurigen Winters in den Bayerischen Alpen.
Die entscheidende Lawine ging damals vom Grieskopf ab, der direkt nordwestlich an Galtür anschließend etwas mehr als 2700 m hoch aufragt. Auf der von Galtür abgewandten Seite (im Bild als Luv-Seite markiert) erstreckt sich ein nur leicht abfallendes Hochplateau, hier konnte der beständige Nordwestwind große Mengen an Schnee aufnehmen und am Kamm des Grieskopfes auf der windabgewandten Seite (Lee-Seite) ablagern. Enorme Mengen an Triebschnee konnten sich hier mit der Zeit sammeln.
Dies ist eigentlich recht ungewöhnlich, da sich bei vergleichbarer Schneeakkumulation Lawinen meist rasch spontan lösen und damit keine solch enorme Größe erreichen können wie 1999. Doch in diesem Fall war die Schneedecke sehr stabil aufgebaut. Nach jeder der angesprochenen Staulagen konnte sich der Schnee durch Temperaturschwankungen setzen, es gab keine ausgeprägten Schwachschichten. Lange Zeit wurde der Kollaps der Triebschneeablagerungen hinausgezögert, am 23. Februar 1999 gab die Verbindung zum Altschnee schließlich nach.
Wie auch im aktuellen Winter gab es Anfang 1999 eine recht festgefahrene Großwetterlage, welche für wiederkehrende ergiebige Schneefälle in den Alpen sorgte. Ein kräftiges Hoch lag über dem Ostatlantik und Tiefdruckgebiete wurden auf dessen Nordseite herum nach Skandinavien geführt. Insbesondere von Ende Jänner weg stauten sich so immer wieder von Nordwesten her feuchte und kalte Luftmassen an den Alpen und hier speziell in der Arlbergregion. Über einen Monat hinweg schneite es ohne große Unterbrechungen, wobei es drei markante Staulagen gab. In Summe fielen in dieser Zeit im Raum Galtür bis zum 23.02. etwa 4 Meter Neuschnee, was durchaus vergleichbar ist mit den Schneemassen des heurigen Winters an der Alpennordseite.
Die entscheidende Lawine ging damals vom Grieskopf ab, der direkt nordwestlich an Galtür anschließend etwas mehr als 2700 m hoch aufragt. Auf der von Galtür abgewandten Seite (im Bild als Luv-Seite markiert) erstreckt sich ein nur leicht abfallendes Hochplateau, hier konnte der beständige Nordwestwind große Mengen an Schnee aufnehmen und am Kamm des Grieskopfes auf der windabgewandten Seite (Lee-Seite) ablagern. Enorme Mengen an Triebschnee konnten sich hier mit der Zeit sammeln.
Dies ist eigentlich recht ungewöhnlich, da sich bei vergleichbarer Schneeakkumulation Lawinen meist rasch spontan lösen und damit keine solch enorme Größe erreichen können wie 1999. Doch in diesem Fall war die Schneedecke sehr stabil aufgebaut. Nach jeder der angesprochenen Staulagen konnte sich der Schnee durch Temperaturschwankungen setzen, es gab keine ausgeprägten Schwachschichten. Lange Zeit wurde der Kollaps der Triebschneeablagerungen hinausgezögert, am 23. Februar 1999 gab die Verbindung zum Altschnee schließlich nach.
Zwar liegen in einigen Regionen Deutschlands zumindest Schneereste, doch eine nennenswerte Schneedecke von 5 cm und mehr findet man nur südlich der Donau und in den Mittelgebirgen. Am morgigen Freitag stellt sich die Wetterlage um. Von Island kommend verlagert sich ein Tief bis vor die Küste Norwegens und die zugehörige, kräftig ausgeprägte Warmfront durchbricht die über Mitteleuropa vorherrschende Hochdruckbrücke. Dies hat zwar die Verdrängung der frostigen Luft zur Folge, vorübergehend schneit es mit der Front aber nahezu überall für kurze Zeit.
Gegen Freitagmittag sind im Emsland die ersten Schneeflocken zu erwarten, bis zum Abend fällt Schnee bereits auf einer Linie von Lübeck bis zum Sauerland, bis Mitternacht erreicht die Front das Erzgebirge und den Schwarzwald. Anfangs handelt es sich bis in tiefe Lagen um Schnee, mit der Zeit wird es aber milder und die Schneefallgrenze steigt vor allem im Westen rasch an. Am längsten hält sich die kalte Luft von Vorpommern entlang der Oder bis ins Erzgebirgsvorland sowie in höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge. Hier sind bis Samstagvormittag auch die höchsten Neuschneemengen von etwa 10 cm zu erwarten, sonst reicht es aber doch immerhin für 2 bis 4 cm. Bis auf die westlichsten Teile Deutschlands wird es nahezu überall mal kurz weiß.
Im Übergangsbereich von Schnee zu Regen ist regional auch gefrierender Regen möglich. Auch wenn Autothermometer oder dergleichen dann bereits Werte über den Gefrierpunkt anzeigen, kann der Boden durch den tagelangen Dauerfrost noch deutlich kälter bzw. gefroren sein. Es ist also Vorsicht geboten.
Titelbild: Winterliche Straße @ https://pixabay.com/de/users/jerzygorecki-2233926/
Am Freitag überwiegen an der Alpennordseite zunächst die Wolken und vom Bregenzerwald bis zum Mariazellerland fallen zeitweise ein paar Schneeflocken. Tagsüber lockert es im äußersten Westen etwas auf, überwiegend trüb bleibt es dagegen vom Tiroler Unterland ostwärts. Wetterbegünstigt ist wieder der Süden, in Süd- und Osttirol sowie in Kärnten zeichnen sich einige Sonnenstunden ab. Hier weht zudem leicht föhniger Nordwind, sonst weht der Wind vor allem am Alpenostrand kräftig bis stürmisch aus Nordwest. Die Temperaturen bleiben noch tiefwinterlich: Auf 3.000 m werden nur -16 Grad erreicht, auf 2.000 m rund -12 Grad.
Samstag, 26. Jänner 2019
Der Samstag beginnt in den Nordalpen von Vorarlberg bis nach Oberösterreich bereits dicht bewölkt und mit Schneefall. Tagsüber breitet sich der Schneefall rasch bis zur Rax-Schneeberg-Region aus und greift trotz freundlicherer Phasen vorübergehend auch auf die Regionen südlich des Alpenhauptkamms über. Dabei steigt die Schneefallgrenze generell von tiefen Lagen gegen 500 bis 900 m an. Vor allem von den Kitzbüheler Alpen bis zur Eisenwurzen regnet und schneit es anhaltend und kräftig, im Salzkammergut sind in mittleren und höheren Lagen bis zu 50 cm Neuschnee zu erwarten. Der Wind weht in den Hochlagen stürmisch aus Nordwest, auf exponierten Gipfeln sind mitunter schwere Sturmböen zu erwarten! Dazu wird es in allen Höhen milder: Auf 3.000 m erreichen die Temperaturen am Nachmittag -8 Grad, auf 2.000 m werden dann rund -2 Grad erreicht.
Sonntag, 27. Jänner 2019
Am Sonntag beruhigt sich das Wetter wieder. Vom Feuerkogel bis zum Hochwechsel sind die Wolken am Morgen noch dicht und auch letzte Schneeflocken fallen hier. Sonst bleibt es weitgehend trocken und zumindest zeitweise zeigt sich auch überall die Sonne. Am Nachmittag werden die Wolkenfelder wieder zahlreicher und zum Abend hin setzt am Arlberg und im Außerfern wieder etwas Niederschlag ein, unterhalb von etwa 900 m fällt Regen. Der Wind lässt rasch wieder nach und dreht auf Südwest, dazu bleiben die Temperaturen auf ähnlichem Niveau. In 3.000 m Höhe liegen sie um -8 Grad, in 2.000 m Höhe um -1 Grad.
Bergwetter-Tipp:
Webcams sind heutzutage für die Planung von Ausflügen und Touren unerlässlich. Sie liefern in Echtzeit Bilder vom Berg und geben damit Auskunft über die aktuellen Verhältnisse wie Hochnebelobergrenzen oder Sichtweiten bei Schneefall. Nahezu jedes Skigebiet verfügt inzwischen über eine große Anzahl an Kameras, welche live auf bei uns eingesehen werden können.
In den vergangenen zwei Tagen hat sich die Modelllage vor allem bzgl. des Timings geändert. Während der Freitag noch als nahezu unverändert zur ursprünglichen Prognose gesehen werden kann, schaut der Samstag inzwischen deutlich winterlicher aus. Nach heutigem Stand bleiben die Wolken dicht und über den ganzen Tag verteilt muss in Kitzbühel mit Schneefall gerechnet werden, der zunehmend kräftig und nass ausfällt. Auch für die Abfahrt deuten sich damit nun Probleme an. Am Sonntag zieht der Schnee in den Morgenstunden ab und die Wolken lockern vorübergehend auf. Neuer Niederschlag kommt erst am Abend auf.
Stand 22.01.2019:
Die Bilder der Schneemassen in den Nordalpen sind noch sehr präsent, auch in Kitzbühel hatten die Verantwortlichen alle Hände voll zu tun, um die Stadt und die Pisten für das Highlight des Jahres vorzubereiten. Etwa 90 cm hoch liegt der Schnee im Tal, etwa 2 Meter werden am Berg gemessen. Ein Tief entwickelt sich nun über Italien und bringt zum Ende der Woche nochmal ein paar Schneeflocken, bevor sich am Samstag ein Zwischenhoch durchsetzt. Bereits am Sonntag macht sich nach aktuellem Stand jedoch schon das nächste Tief bemerkbar.
Die Aussichten im Detail:
Am Freitag halten sich recht kompakte Wolken, sie bringen vor allem am Morgen ein wenig Schneefall. Auch zum Start des Super-G um 11:30 Uhr sind noch ein paar Flocken möglich. Auflockerungen darf man eher nicht erwarten, im Bereich des Starts auf rund 1300 m Höhe können die Wolken die Sicht auch etwas einschränken. Der Wind spielt keine Rolle, dazu bleibt es kalt. Nach Morgentemperaturen von rund -8 Grad werden tagsüber maximal -3 Grad im Ort erwartet.
Der Samstag beginnt mit Restwolken, sie lockern aber im Laufe des Vormittags auf. Damit scheint zum Start der Abfahrt um 11:30 Uhr zeitweise die Sonne, am ehesten halten sich Wolkenbänke wieder auf etwa 1200 m Höhe. Am Nachmittag kommen nach aktuellem Stand wieder mehr Wolken auf, es bleibt aber trocken. -9 Grad werden in der Früh gemessen, auch tagsüber bleibt es mit maximal -1 Grad beim Dauerfrost.
Am Sonntag zu den beiden Slalomläufen kann die Sonne höchstens früh am Morgen noch durch die Wolken schimmern, meist bleibt es dicht bewölkt. Dazu kommt rasch leichter Schneefall auf, der ein oder andere Zentimeter Neuschnee ist im Tagesverlauf zu erwarten. Bei weiterhin nur schwachem Wind steigen die Temperaturen von -6 auf -1 Grad.
Die Temperaturen liegen aktuell am Dienstagnachmittag verbreitet im Frostbereich oder sinken bald wieder in diesen. Damit dürfte der Schnee, welcher nun von Westen her aufzieht, überall liegenbleiben. Die Front wird jedoch immer langsamer bzw. stationär, denn das Hoch BRIGIDA über Osteuropa blockiert den Weg. Der Schneefall hält also auch in der Nacht an, wird dabei aber immer schwächer. Viel Schneeakkumulation darf man sich zwar nicht erwarten, aber zwischen 3 und 5 cm dürften auch abseits von Eifel und Hunsrück in den tiefen Lagen zusammenkommen.
Im Norden Frankreichs hat es heute schon winterliche Bedingungen gegeben, häufig war das in diesem Winter noch nicht der Fall. Nachfolgend ein paar Eindrücke:
Les intensités sont significatives actuellement à #Paris comme l’illustre la webcam entre porte Maillot et porte Dauphine. #Neigepic.twitter.com/sZaRZs02We
Die Erklärung für die windigen Wochen in Wien findet sich in der festgefahrenen Großwetterlage: Über den Britischen Inseln und dem östlichen Atlantik liegt ein kräftiges Hochdruckgebiet. Dieses lenkt alle Tiefs im Uhrzeigersinn um seinen Kern herum. Kommt nun also ein Tief vom Atlantik und möchte mit milder und feuchter Luft nach Mitteleuropa ziehen, wird es vom Hoch daran gehindert. Das Tief muss also den „Umweg“ an der Nordflanke des Hochs nehmen und zieht dann von Skandinavien nach Polen und Weißrussland. In den Nordalpen hatte dies die andauernden Schneefälle zur Folge. In Wien hingegen hat dies zur Konsequenz, dass seitdem mit jedem dieser Tiefs der West- bis Nordwestwind stürmisch auffrischte.
Das ganz große Sturmereignis war zwar bisher nicht dabei, Böen über 100 km/h zum Beispiel wurden in diesen Winter in Wien noch nicht erreicht (zuletzt im Oktober 2018). Markant in jedem Fall ist die Anzahl der stürmischen Tage in der Bundeshauptstadt. Hier ein kleiner Vergleich des Jänners bislang mit den Jännermonaten der vergangenen Jahre:
Monat
Tage mit stürmischen Böen
(> 62 km/h)
max. Windböe
Jänner 2019 (01. bis 15.)
11
94 km/h
Jänner 2018
8
86 km/h
Jänner 2017
6
104 km/h (Orkan Axel)
Jänner 2016
5
94 km/h
Jänner 2015
9
97 km/h
Jänner 2014
1
65 km/h
Jänner 2013
5
94 km/h
Jänner 2012
10
83 km/h
Jänner 2011
4
72 km/h
Jänner 2010
2
76 km/h
Jänner 2009
1
83 km/h
Jänner 2008
7
104 km/h (Orkan Paula)
Jänner 2007
18
122 km/h (Orkan Kyrill)
Wir erleben also definitiv den windigsten Jänner seit 12 Jahren, doch selbst die 18 Tage mit stürmischen Böen anno 2007 könnten theoretisch heuer noch übertroffen werden. Es ist ja erst bei Jännerhalbzeit. Was auch auffällt: Die Schwankungsbreite, ob ein Jänner nun besonders stürmisch ist oder doch eher ruhig, ist in den betrachteten 12 Jahren sehr hoch.
Wie viele Tage mit Sturm und Wind konnten in den letzten drei bis vier Monaten verzeichnet werden? Wie stark war die heftigste Sturmböe? Im Vergleich zu den Vorjahren: Wie viele stürmische Tage gab es im Vergleichszeitraum? Betrachten wir nun die vergangenen 3 Monate:
Monate
Tage mit stürmischen Böen
(> 62 km/h)
max. Windböe
NOV/DEZ/JÄN 2018/2019 (bis 15.01.19)
19
94 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2017/2018
25
94 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2016/2017
14
112 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2015/2016
14
104 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2014/2015
18
101 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2013/2014
14
86 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2012/2013
9
94 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2011/2012
17
90 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2010/2011
11
86 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2009/2010
9
79 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2008/2009
13
115 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2007/2008
16
104 km/h
NOV/DEZ/JÄN 2006/2007
25
122 km/h
Über diesen etwas längeren Zeitraum relativiert sich alles ein wenig, ganz einfach weil diesen Winter bis Mitte Dezember nur wenige stürmische Tage dabei waren. Aber auch hier gilt: der Jänner hat ja noch zwei Wochen, in denen die Bilanz von bislang 19 stürmischen Tagen noch aufgefettet werden kann.
Betrachtet man eine etwas größere Skala, Frage „Wird es in Wien immer windiger über die vergangenen Jahrzehnte?“ – Im Folgenden sieht man einen Vergleich der Klimamittelwerte gültig für die Station Wien-Hohe Warte:
Klimaperiode
Tage pro Jahr mit kräftigem Wind (mittlere Windgeschwindigkeiten > 39 km/h)
Tage pro Jahr mit stürmischem Wind (mittlere Windgeschwindigkeiten > 62 km/h)
1961-2000
34
3
1981-2010
43
7
Der Trend in Wien scheint also langsam in die Richtung „windiger“ zu gehen. Aber natürlich wird es auch in Zukunft neben stürmischen Wintermonaten sehr ruhige geben – wenn zum Beispiel ein kräftiges Hochdruckgebiet mit kalten Luftmassen vorherrschend sein sollte.
Langsam beruhigt sich die Lage in den Nordalpen. Das nun freundliche Wetter macht es möglich weiter Schnee zu räumen und Dächer von der Last zu befreien. Zudem sind aufgrund der wenigen Wolken und guten Sicht auch viele Erkundungsflüge und kontrollierte Lawinensprengungen möglich. Viele Straßen werden wieder freigegeben.
Zwar ist in den betroffenen Gebieten demnächst wieder mit etwas Schnee zu rechnen, die Mengen bleiben aber im Vergleich zu den letzten Tagen gering und sollten an der Situation nichts ändern: Von Vorarlberg bis nach Oberösterreich kommt am Donnerstagnachmittag eine Kaltfront auf, mit welcher etwas Niederschlag einsetzt. Die Schneefallgrenze liegt zunächst bei 800 bis 1000 m, in der Nacht auf Freitag sinkt sie bis in die meisten Täler. Dann sind im Bereich des Arlbergs und von den Zillertaler Alpen bis zum Salzkammergut um 10 cm Neuschnee zu erwarten.
Für die Alpensüdseite zeichnet sich hingegen ein Tief über dem Golf von Genua verantwortlich. In Osttirol und Kärnten staut sich ab Donnerstag von Süden her feuchte Luft und im Verlauf des Nachmittags beginnt es zu regnen, oberhalb von 800 bis 900 m zu schneien. Am Abend sinkt die Schneefallgrenze auf etwa 700 m, in der Nacht auf Freitag schließlich bis in die Täler und Becken, dann ist vor allem in den Karawanken und den Karnischen Alpen auch mal kräftiger Schneefall möglich. Bis Freitagvormittag sind in erhöhten Tallagen bis zu 20 cm Neuschnee wahrscheinlich, im Klagenfurter Becken werden es nach aktuellem Stand zwischen 5 und 10 cm.
Das Wochenende verläuft kälter und phasenweise bewölkt, aber weitgehend trocken. Für die kommende Woche deutet sich überwiegend ruhiges Winterwetter an, aller Voraussicht nach steigen die Temperaturen nur mehr im Flachland tagsüber noch knapp über den Gefrierpunkt. Nachts ist generell mit mäßigem, inneralpin teils strengem Frost zu rechnen. Ob und inwieweit es zu einer markanten Kältewelle kommt, bleibt noch abzuwarten. Es gibt aber durchaus Modelllösungen, welche ab Dienstag Dauerfrost und verbreitet zweistellige Tiefstwerte zeigen.
Seit dem Jahreswechsel ist die Wetterlage festgefahren: Hoher Luftdruck über dem Atlantik oder Westeuropa zwingt Tiefdruckgebiete immer wieder auf einer Bahn über Skandinavien nach Osteuropa, dazwischen dominiert mal mehr, mal weniger eine Nordwestströmung. Die Alpen liegen quer zur Strömungsrichtung im Weg und die kalten, feuchten Luftmassen stauen sich an der Nordseite. Im Lee des Alpenhauptkamms hatte dies bisher viel Sonnenschein, kaum Niederschlag und deutlich zu hohe Temperaturen durch den Föhn zur Folge.
Bei bis zu +5 Grad liegt die Abweichung der bisherigen Jänner-Temperatur zum langjährigen Mittel etwa im Drautal, im Schnitt sind es sonst +2 bis +3 Grad. Dies liegt aber hauptsächlich an den Tageswerten, denn die Nächte sind durch die meist auch fehlende Bewölkung fast durchweg frostig kalt verlaufen. Dies hat in den Skigebieten immerhin den durchgängigen Betrieb von Schneekanonen ermöglicht, aber auch viele Gewässer zufrieren lassen, so dass einige für das Eislaufen freigegeben sind.
Die gemessenen Schneehöhen in Osttirol und Kärnten sind meist nicht der Rede wert. Nur direkt am Alpenhauptkamm hat es in den letzten Tagen wiederholt geschneit, so dass bspw. selbst in der Venediger-Gruppe in Osttirol inzwischen Lawinenwarnstufe 5 gilt. Auf der Villacher Alpe werden gerade mal 23 cm gemessen – der absolute Schneedeckenrekord stammt hier aus dem Jahr 1951 mit 7,3 m. Dies zeigt, was theoretisch auch hier möglich ist. Doch stattdessen hat es im Klagenfurter Becken oder im Raum Deutschlandsberg seit etwas 2 Wochen garkeinen Niederschlag mehr gegeben.
Doch ein wenig Hoffnung darf man sich machen: Am Mittwoch entwickelt sich über dem Golf von Genua ein Tief, welches sich am Donnerstag und Freitag über Italien hinweg zum Balkan verlagert. Noch sind sich die Wettermodelle bezüglich der genauen Zugbahn und der Auswirkungen auf das österreichische Wetter nicht einig, aber es bestehen zumindest Chancen für etwas Schnee im Süden in Verbindung mit der Passage des Tiefs. Insbesondere von Freitag auf Samstag werden vom Europäischen Wettermodell auch markante Schneemengen gerechnet, doch dies bedarf weiterer Beobachtung.
Der Tag neigt sich dem Ende zu und auch wir beenden unseren Live-Ticker für heute. Auch im Wienerwald schneit es inzwischen recht kräftig, in Rekawinkel auf knapp 400 m sind seit Mittag schon 12 cm Neuschnee zusammen gekommen. Die beiden nachfolgenden Webcams stammen jedoch aus dem Westen des Landes:
Update 17:10 Uhr:
Gosau im Bezirk Gmunden ist der nächste Ort, der nun nicht mehr erreichbar ist. Aufgrund der Lawinengefahr wurden sämtliche Zufahrtstraßen gespeert. In Niederösterreich wurde das Hochkar zum Katastrophengebiet erklärt und die Skigebiete Lackenhof und Gemeindealpe geschlossen.
Update 15:45 Uhr:
Inzwischen führt Schröcken, VA mit 175 cm die Hitliste der bewohnten Orte bei der Schneehöhe an. Der Schneefall ist jedoch nicht mehr ganz so stark wie noch am Vormittag, von Vorarlberg bis nach Niederösterreich liegen die stündlichen Niederschlagsmengen aktuell zwischen 1 und 2 l/qm. In den Niederungen entlang des Rheins und der Donau gehen die Temperaturen wie erwartet leicht zurück und der Regen demnächst nahezu überall in Schnee über.
Für Wien heißt das: Der später meist leichte, in den westlichen Bezirken mitunter auch mäßige Schneefall hält bis morgen Vormittag an. Die Temperaturen sinken am Abend auf etwa 0 Grad, damit kann es über Nacht in der ganzen Stadt anzuckern. Etwa 2 bis 4 cm sind in den westlichsten Bezirken möglich, im Wienerwald hingegen können bis morgen Vormittag um 10 cm zusammenkommen. Morgen schneit es vor allem am Vormittag noch zeitweise leicht, der Nachmittag bringt längere trockene Abschnitte.
Update 14:45 Uhr:
Übrigens sind wir trotz der aktuellen Schneemassen von Rekorden noch weit entfernt. Die höchste jemals in bewohntem Gebiet gemessene Schneehöhe war mit 3,3 m in Langen am Arlberg im Jahre 1968. Momentan liegen dort 1,3 m. Und auch Jännerrekorde wie bspw. 185 cm in Saalbach (aktuell 106 cm) oder 150 cm in Windischgarsten (aktuell 78 cm) sind derzeit noch nicht in Gefahr.
Update 14:15 Uhr:
Auch die ÖBB haben mit den Schneemassen zu kämpfen, aber sie bemühen sich so viele Strecken wie möglich am Laufen zu halten. Dabei werden auch mächtige Schneepflüge eingesetzt, welche die Schneemassen zur Seite befördern. Einer Gams ging das zu schnell, sie wurde verschüttet. Doch die Arbeiter haben sich ein Herz genommen und das Tief wieder befreit. Seht selbst:
Update 13:45 Uhr:
Leider klingelt das Telefon heute ununterbrochen, so dass die Updates gerade etwas unregelmäßiger erfolgen.
Bis zum Ende des aktuellen Schneefallereignisses kommen in den Nordstauregionen noch etwa 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee zusammen, am Freitag und Samstag rechnen wir mit einer Wetterberuhigung. Vorübergehend wird dann es am Wochenende auch milder, jedoch kündigen sich für mittlere und höhere Lagen der Alpennordseite ab Sonntag neuerlich große Schneemengen an.
Update 12:00 Uhr:
Schröcken, Warth am Arlberg, Lech und Zürs sind inzwischen nicht mehr erreichbar. Hier schneit es momentan so kräftig, dass selbst auf der Webcam kaum mehr was zu erkennen ist:
Update 11:45 Uhr:
Es schneit und schneit und schneit. Filzmoos in Tirol führt die Liste noch an, Schröcken in Vorarlberg hat aber kräftig aufgeholt:
161 cm Hochfilzen (TI, 962 m)
160 cm Schröcken (VA, 1244 m)
156 cm Spital/Pyhrn – Bosrucktunnel (OÖ, 718 m)
Währenddessen müssen wir lesen, dass der Schnee ein weiteres Todesopfer gefordert hat. Auf der Mariazeller Bürgeralpe kam ein Schulskilehrer ums Leben, als er über den Pistenrand kopfüber in einen steil abfallenden Bereich gestürzt war. Dort soll die Schneedecke etwa 5 Meter betragen haben, entsprechend dürfte der Mann erstickt sein. Dies verdeutlicht: Nicht nur Lawinen sind gefährlich, auch beim Skifahren auf gesicherten Pisten ist aktuell höchste Vorsicht geboten!
Update 11:15 Uhr:
Auch der Schneedruck wird in den nächsten Tagen immer mehr zum Thema. Zwar liegen vielerorts jetzt schon meterhohe Schneemassen auf den Dächern, teilweise stark verfrachtet, doch der Schnee ist meist noch pulvrig und daher nicht so schwer. In den nächsten Tagen wir es jedoch etwas milder und am Wochenende steigt die Schneefallgrenze vorübergehend bis an die 1000 m an, damit fällt in manchen Tälern auch zeitweise Regen. Der Schnee auf den Dächern nimmt den Regen wie einen Schwamm auf und die Schneebelastung steigt ab Sonntag wohl markant an.
Auf alle Fälle ist es ratsam, die großen Schneemassen vor allem von Flachdächern und Vordächern frühzeitig abzuschaufeln, damit der Schneedruck in den kommenden Tagen und Wochen nicht zu hoch wird. Mancherorts werden auch schon Vorsichtsmaßnahmen getroffen, wie etwa im bayerischen Bad Wörishofen, wo eine Eissporthalle bereits gespeert wurde.
Update 10:45 Uhr
Südlich des Alpenhauptkamms ist Schnee wie bekannt Mangelware, in weiten Teilen Osttirols, Kärntens und der Steiermark ist es grün statt weiß. Dafür lagen die Temperaturen hier in den letzten Nächten häufig im mäßigen Frostbereich, viele Wasserflächen konnten zufrieren. Inzwischen sind bereits einige Seen zum Eislaufen freigegeben, bspw. der Aichwaldsee und der Hörzendorfersee. Der Weissensse ist hingegen schon seit Weihnachten frei. Informationen gibt es u.a. hier: https://www.evw.at/eisbahnen/
Update 09:45 Uhr
Momentan schneit es vor allem vom Montafon über das Außerfern und das Salzkammergut bis zum Mariazellerland kräftig, die Stundenraten liegen hier zwischen 2 und 3 l/qm. Dies entspricht bei den gegebenen Temperaturen einem Neuschneezuwachs von bis zu 5 cm pro Stunde. Webcambilder dazu:
Update 09:00 Uhr
Über Nacht hat es vom Bregenzerwald bis zum Schneeberg ohne nennenswerte Unterbrechungen geschneit, die höchsten Mengen sind am Arlberg gefallen. Schröcken meldet bei -4 Grad eine Niederschlagsmenge von 26 l/qm in 12 Stunden und eine beachtliche Schneehöhe von 156 cm. Dies sind 26 cm mehr als am Dienstagabend, was zeigt: Der Schnee setzt sich natürlich auch mit der Zeit.
Zur Lawinengefahr: Am gestrigen Abend haben bereits die Lawinenwarndienste der Steiermark und Niederösterreichs die Warnstufe auf 5 von 5 erhöht, ab dem heutigen Nachmittag gilt dies auch für die Region vom Loferer Land bis zum Salzkammergut. Weitere Infos gibt es bei den zuständigen Lawinenwarndiensten siehe auch hier: http://www.lawinen.at/
Titelbild: Schneemassen in Filzmoos @ https://www.facebook.com/tmphotographyhochfilzen
Am Freitag schneit es von Beginn an zwischen den Allgäuer Alpen und dem Hochkönig leicht, sonst ist es zunächst noch vielerorts trocken. Besonders südlich des Hauptkamms, also vom Ortler bis zum Schöckl, kann sich zeitweise die Sonne zeigen. Im Laufe des Tages beginnt es an der Alpennordseite flächendeckend und teils kräftig zu schneien. Der Wind weht im Hochgebirge verbreitet stürmisch aus nördlichen Richtungen. Die Höchstwerte liegen in 3.000 m Höhe bei eisigen -15 Grad, doch auch in 2.000 m Höhe werden nicht mehr als -12 Grad am Hochschwab und -10 Grad am Arlberg erreicht.
Samstag, 05. Jänner 2019
Am Samstag fällt vom Bregenzerwald bis zum Wienerwald länger anhaltend Schnee. Dabei intensiviert sich der Schneefall im Laufe des Nachmittags sogar noch, sodass dann in den gesamten Nordalpen mit tief winterlichen Verhältnissen gerechnet werden muss. In abgeschwächter Form greift der Schneefall auch auf die nördlichen Regionen von Süd- und Osttirol sowie von Kärnten über. Ganz im Süden bleibt es dagegen meist trocken und die Wolken weisen ein paar Lücken auf. Stürmischer Nordwestwind mit Böen bis zu 100 km/h runden den umgemütlichen Tag im Gebirge ab. Der Frost schwächt sich vorübergehend etwas ab, so steigen die Temperaturen in 3.000 m bis auf -10 Grad, auf 2.000 m Höhe pendeln die Werte um -6 Grad.
Sonntag, 06. Jänner 2019
Der Sonntag beginnt nördlich des Hauptkamms verbreitet mit intensivem Schneefall, der in abgeschwächter Form auch südwärts übergreift. Im Laufe des Tages wird der Schneefall sowohl von Westen als auch von Osten schwächer, somit konzentriert sich der stärkste Schneefall am Nachmittag auf die Regionen vom Karwendel bis zum Dachstein. Etwas Sonnenschein gibt es wieder in den südlichen Teilen Süd- und Osttirols sowie Kärntens. Es bleibt stürmisch, im Hochgebirge sorgen Böen zwischen 80 und 110 km/h für einen Blizzard. Von Osten her kühlt es schon wieder ab, somit steigen die Temperaturen in 3.000 m Höhe auf nur noch -13 Grad am Dachstein und -10 Grad auf der Schesaplana. In 2.000 m frieren die Wintersportler bei -10 Grad am Schneeberg und -5 Grad auf der Idalpe in Ischgl.
Bergwetter-Tipp:
Die Kombination aus Sturm und ergiebigem Schneefall sorgt am Wochenende für eine angespannte Lawinensituation, oberhalb der Waldgrenze gibt es massive Triebschneeansammlungen. So muss man speziell vom Arlberg bis zum Hochschwab mit Lawinenwarnstufe 4 von 5 rechnen, selbst die höchste Warnstufe könnte ausgerufen werden. Bei einer solch großen Lawinengefahr bedarf es gar keiner Zusatzbelastung wie einen Skifahrer mehr, um Schneebretter auszulösen. Auch mittelgroße bis große spontane Lawinen sind möglich. Folglich sollte man unbedingt auf den gesicherten Pisten bleiben!
Verbreitet hat es an der Alpennordseite oberhalb von rund 2000 m in den letzten Tagen kräftig geschneit, lokal gab es bis zu einem Meter Neuschnee. Dazu wehte ein kräftiger Wind. Dies hatte mächtige Triebschneeansammlungen zur Folge, welche sich nur langsam mit der Altschneedecke verbinden. Durch die fehlende Verbindung zwischen beiden Schichten können sich Schneebretter aktuell schon bei geringer Zusatzbelastung lösen, etwa durch Wintersportler. Entsprechend warnen die Lawinenwarnstellen der Bundesländer derzeitig mehrheitlich mit der Stufe 3 von 5 (erheblich) für Gebiete oberhalb der Waldgrenze, in der Obersteiermark gar mit Stufe 4 (groß).
Unterhalb der Waldgrenze geht die Gefahr eher von Gleitschneelawinen aus und ist mit Stufe 2 (mäßig) auch nicht ganz so hoch. Generell wird erwartet, dass sich die Schneedecke in den nächsten Tagen festigt und die Lawinengefahr bereits ab dem Stefanitag etwas nachlässt. Von Wintersport abseits gesicherter Pisten wird abgeraten.
LLB 25.12.18: Heikle Triebschneesituation von 2000 m aufwärts. Ergiebiger Neuschnee und Nordweststurm haben umfangreich verfrachtet. Der Triebschnee ist schon durch einzelne Wintersportler auslösbar! Bitte Zurückhaltung im freien Gelände. Details: https://t.co/HaViHSXIWd
Durch die Position der Erde zur Sonne werden die Gebiete um den Äquator ständig erwärmt. Die warme Luft steigt hier auf, am Boden entsteht die sogenannte äquatoriale Tiefdruckrinne. An den Polen fehlt hingegen diese Energiezufuhr, somit sinkt die Luft hier ab und es entsteht ein Hochdruckgebiet. Da der Wind am Boden vom Hoch zum Tief weht, müsste auf der Nordhalbkugel somit eigentlich immer Nordwind wehen. In größeren Höhen ist das Bild dagegen umgekehrt, hier müsste die am Äquator erwärmte Luft immer polwärts wehen. Dies ist allerdings nicht der Fall, weil die Erdrotation die Winde von ihrem Weg ablenkt. Die dafür verantwortliche Corioliskraft lenkt auf der Nordhalbkugel jeglichen bewegten Körper in Strömungsrichtung gesehen nach rechts ab.
Erddrehung und Polarjet
Durch die Corioliskraft werden die Südwinde in größeren Höhen bereits 3000 Kilometer nördlich des Äquators also auf westliche Richtung umgelenkt. Die mittlerweile erkaltete Luft sinkt dabei ab, weshalb sich dort der subtropische Hochdruckgürtel befindet. Da der Wind in Bodennähe um ein Hoch auf der Nordhalbkugel im Uhrzeigersinn weht, gibt es an dessen Nordflanke Westwind. Im Gegensatz dazu bekommen die nördlichen, vom Pol stammenden Winde durch die Corioliskraft vermehrt eine östliche Komponente. Etwa beim 60. Breitengrad treffen sie schließlich auf die milden Luftströmungen an der Nordflanke des subtropischen Hochdruckgürtels und es entsteht die subpolare Tiefdruckrinne. Diese wird durch den Polarjet überlagert, der die Hochs und Tiefs der mittleren Breiten im Mittel von West nach Ost führt.
Titelbild: Joachim S. Müller on Foter.com / CC BY-NC-SA
Es sind Szenen, wie man sie auch bei uns im Sommer in ähnlicher Weise erleben kann. Schon häufiger haben wir über so genannte Micro- oder Downbursts berichtet, zum Beispiel hier. Sie treten oft wie aus dem Nichts auf, wenn die Aufwinde innerhalb eines Schauers oder Gewitters nicht mehr reichen die Wassermassen zurückzuhalten und sich ein ‚Sack‘ den Weg zum Boden bahnt. Ist in der Wolke eine trockene Schicht eingelagert, kann sich dieses Paket an Regen durch Verdunstung weiter beschleunigen. Durch den stark beschleunigten Abwind und das Auseinanderlaufen am Boden sind die starken Winde üblicherweise das größte Problem bei diesem Phänomen, weniger der kräftige Regen. Das gestern aufgenommene Videos verdeutlicht dies gut, es empfiehlt sich den Sound anzuschalten:
Wie erwähnt kam es in weiten Teilen von Queensland zudem zu massiven Regenfällen, stellenweise stehen hier nun die Felder unter Wasser:
Titelbild: Screenshot eines Videos vom Downburst in Sydney @ https://www.facebook.com/cyclone.of.rhodes
Derzeit sind die Voraussetzungen für ein weißes Weihnachtsfest so gut wie selten, immerhin liegt in weiten Teilen des Landes Schnee und Richtung Donnerstag ist auch nochmal der ein oder andere Zentimeter Neuschnee möglich. Doch auf das berühmt-berüchtigte Weihnachtstauwetter ist wohl auch in diesem Jahr Verlass: Die Wettermodelle einigen sich immer mehr auf eine markante Milderung zum Wochenende hin. Nach aktuellem Kenntnisstand etabliert sich tiefer Luftdruck von den Britischen Inseln bis zum Baltikum, damit wird ab Freitag in mehreren Schüben mildere Luft aus Südwesten herangeführt.
Weiße Weihnachten nur im Bergland
Bereits am Wochenende steigen die Temperaturen in den Niederungen verbreitet auf deutlich positive Werte und entlang der Alpennordseite fällt immer wieder Regen, die Schneefallgrenze steigt auf 1300 bis 1500 m an. Am Montag, dem Heiligen Abend, ändert sich daran voraussichtlich nicht viel. Es deuten sich viele Wolken und etwas Regen an, leicht wetterbegünstigt bleibt die Alpensüdseite. Dazu muss man sich auf Temperaturen oberhalb des Gefrierpunkts einstellen, in einigen Regionen wie im westlichen Donauraum sind gar bis zu 10 Grad nicht ausgeschlossen. Entsprechend diesen Aussichten dürfte letzter Schnee in den Niederungen rechtzeitig zum Heiligen Abend getaut sein, zumindest für alle Landeshauptstädte sieht es bezüglich weißer Weihnachten schlecht aus. Da die aktuelle Schneesituation in den Bergen derzeit gut ist, sollte sich die Schneedecke hier aber bis Weihnachten halten – im Westen etwa oberhalb von 1000 m, im Osten etwa oberhalb von 700 m. Darunter wird es nach derzeitigem Stand auch hier wenig winterlich bleiben.
Schneeschauer am Stefanitag möglich
Mit dem über Osteuropa abziehenden Tief deuten die Wettermodelle nachfolgend jedoch auch wieder eine Rückkehr der Kaltluft an. Nach einem noch milden Christtag sind zum Stefanitag wieder sinkende Temperaturen möglich, an der Alpennordseite und etwa im Mühl- und Waldviertel deuten sich zudem Schneeschauer an.
Auf die vor allem im Westen gefallenen Schneemassen von bis zu einem Meter sind wir bereits im gestrigen Artikel eingegangen, über Nacht wurde auch die östliche Alpennordseite noch mit etlichen Zentimetern versorgt. So meldet Lunz am See auf rund 600 m Höhe in den Niederösterreichischen Voralpen heute Morgen eine Schneehöhe von 49 cm, aber auch sonst liegen hier nun verbreitet zwischen 25 und 40 cm auf ähnlicher Höhe. Selbst Weitra im Waldviertel meldet mit 19 cm Ski & Rodel gut.
Während der aktuelle Schneefall im Laufe des Mittwochs abklingt und sich am Donnerstag landesweit ruhiges Wetter einstellt, deutet sich ab Freitag das nächste Schneefallgebiet an. Verschiedene Wettermodelle waren sich lange Zeit uneinig, gleichen sich nun aber doch immer mehr an. Demnach kommt am Freitag von Osttirol bis ins Südburgenland leichter Schneefall auf, der in der Nacht auch den Osten erreicht und hier im Laufe des Samstags abklingt. Da bis dahin auch überall um 2 bis 5 Grad kühlere Luft eingesickert ist, dürfte der Schnee gebietsweise selbst im Flachland liegenbleiben. Unklar ist nur noch, wieviel Zentimeter der weißen Pracht zu erwarten sind.
Und hier kommt der kleine Dämpfer: Viel wird es wohl nicht. Der kräftigste Schneefall zieht nach derzeitigem Stand über Ungarn nach Osten ab. Während eines der großen Wettermodelle zuletzt an die 20 cm selbst für Wien berechnet hat und das andere so ziemlich garnichts davon wissen wollte, haben sie sich inzwischen auf ‚um 5 cm, lokal auch bis zu 10 cm‘ etwa östlich einer Linie Karnische Alpen – Waldviertel geeinigt. Dieses Szenario erscheint uns derweil auch am realistischsten, wir werden die Entwicklung natürlich im Auge behalten.
Hochdruckgebiete haben in den letzten Monaten das Wetter bestimmt, doch inzwischen befinden wir uns in einer Phase reger Tiefdruckaktivität. Vom Atlantik verlagert sich ein Tief nach dem anderen nach Europa und auch bis Sonntag wird sich daran nichts ändern. Im Gegenteil: In den kommenden Tagen fallen die Tiefs von Schottland bis zur Ostsee relativ kräftig aus, so dass sich der Druckunterschied zum hohen Luftdruck über Südosteuropa verschärft.
Am Freitag liegt das heute noch wetterbestimmende Tief bereits über der Ostsee und schwächt sich dort ab. Über Schottland zieht jedoch bereits das nächste auf und damit nimmt der Südwestwind im Tagesverlauf immer mehr an Stärke zu. Am Nachmittag greift die ausgeprägte Kaltfront auf den Westen über und überquert das Land in den Abendstunden. Insbesondere von der Eifel bis zum Bayerischen Wald sind dann stürmische Böen, lokal auch Sturmböen zu erwarten. Auf den Bergen von Schwarzwald und Schwäbischer Alb sind gar Böen um oder über 100 km/h möglich.
Der Samstag bleibt generell windig. Das Tiefzentrum liegt dann über dem Süden Skandinaviens, von England kommend nähert sich im Tagesverlauf jedoch ein kleinräumiges Randtief mit seiner Warmfront. Der Südwest- bis Westwind weht im ganzen Land frisch bis kräftig und nimmt zum Abend hin besonders im Westen noch zu. Gebietsweise sind Sturmböen zwischen 70 und 80 km/h zu erwarten.
Am Sonntag weitet das Hoch über Südwesteuropa schließlich seinen Einfluss nach Norden aus, während sich der tiefe Luftdruck über Skandinavien konzentriert. Damit dreht die Strömung auf Nordwest und die Zufuhr kälterer Luft setzt ein. Es bleibt stürmisch, am Vormittag vor allem in der Südhälfte, zum Abend hin verstärkt sich der Wind hingegen eher im Norden. Mit Ausnahme des äußersten Nordostens sind nahezu überall stürmische Böen zu erwarten, in exponierten Lagen der Mittelgebirge sind abermals über 100 km/h möglich.
Ausgehend von einem Tief über der Nordsee verlagert sich in der Nacht auf Donnerstag eine Warmfront bis nach Österreich. Die Luft ist in der Höhe warm genug, so dass meist Regen fällt. Nur südlich des Alpenhauptkamms können anfangs auch Schneeflocken dabei sein. Während es im Westen des Landes auch bodennah bei Plusgraden bleibt, kann sich die Luft im Norden, Süden und Osten vorher noch deutlich abkühlen. Anfangs zeigen sich hier noch die Sterne, zudem ist die Luft trocken, folglich gibt es bis zum frühen Morgen verbreitet leichten Frost.
Besonders Waldviertel betroffen
Am wahrscheinlichsten erscheint gefrierender Regen vom Mühl- und Waldviertel südwärts bis ins Grazer Becken, lokal kann sich die bodennahe Kaltluft hier bis Mittag halten. Im Waldviertel deuten einige Wettermodelle gefährliche Glätte gar bis zum Abend an. Weniger gewiss ist die Entwicklung bzgl. gefrierenden Regens im Zentralraum Oberösterreichs oder ganz im Osten inkl. Wiens, nach derzeitigem Stand sollte es mit Einsetzen des Regens schon zu mild sein.
Halber Meter Schnee im Bergland?
Am Freitag wird es schließlich generell milder, der nächste Gruß vom Winter ist jedoch nicht weit. Ein kräftige Kaltfront überquert den Alpenraum in der Nacht auf Samstag und mit ihr sinkt die Schneefallgrenze wieder gegen 1000 m oder etwas tiefer. Nachfolgend dreht die Strömung auf Nordwest, so dass sich in den folgenden Tagen immer wieder feuchte Luftmassen an der Alpennordseite stauen und hier etwa ab Mittelgebirgslagen für etliche Zentimeter Neuschnee sorgen. Im Bergland deutet sich lokal auch mehr als ein Meter an. Ab Montag wird es noch kälter, dann ist im Norden auch in tiefen Lagen wieder winterliches Wetter zu erwarten.
Titelbild: Durch gefrierenden Regen betroffene Regionen am Donnerstag, den 06.12.2018 @ UBIMET
Beim täglichen Smalltalk über das Wetter werden vielfach Begriffe wie Regen, Sonnenschein, Wind, Hitze oder Kälte verwendet. Tatsächlich beschreibt das Wetter den aktuellen Zustand der Atmosphäre innerhalb einer Zeitspanne von Stunden bis zu mehreren Tagen. Dabei wird meist Bezug auf einen bestimmten Standort oder auch eine Region genommen. Tief- und Hochdruckgebiete bestimmen den Wetterablauf und sorgen für kurzfristige Veränderungen.
Die Beschreibung des Klimas bezieht sich im Gegensatz dazu auf deutlich längere Zeiträume von Jahrzehnten bis hin zu ganzen Zeitaltern. Laut Weltorganisation für Meteorologie (WMO) muss die Beobachtungszeit lange genug sein, um eine statistische Auswertung bezüglich Abweichung vom Mittelwert (Schwankungsbereich), Extremwerte und periodische Schwingungen (Sonnenfleckenzyklus, Eiszeiten usw.) ausmachen zu können. Um diese international zu vergleichen, werden sogenannte Klimanormalperioden, meist 30 Jahre (z.B. 1961 bis 1990), festgelegt.
Sowohl das Wetter als auch das Klima fallen in den Arbeitsbereich eines Meteorologen, jedoch werden diese unterschiedlich berechnet bzw. analysiert. Für die tägliche Wettervorhersage kommen sogenannte numerische Wettermodelle zum Einsatz, die sich durch eine hohe räumliche (ca. 4 bis 15 km) und zeitliche Auflösung (einzelne Stunden) auszeichnen. Je nach Wetterlage sind damit genaue Vorhersagen von 5 bis 10 Tagen möglich. Im Gegensatz dazu ist die räumliche Auflösung von Klimamodellen deutlich geringer und bewegt sich im Bereich von 100 km oder mehr. Deren Aufgabe ist es, deutlich länger in die Zukunft zu blicken (Monate bis Jahre).
I just had a great breakfast. Whatever happened to hunger in the world? https://t.co/TGQOiw1t09
Der Wetterablauf ist den Meteorologen kein unbekannter, die Krux liegt jedoch wie so oft im Detail: Ein Tief über Oberitalien schaufelt zunächst reichlich feuchte Luft in den Südosten und Osten Österreichs, hier ist mit anhaltendem und teils auch kräftigem Regen zu rechnen. Am Montag zieht das Tief über Ungarn ab, an seiner Rückseite dreht die Strömung auf nordöstliche Richtungen und zapft Kaltluft aus Russland an. Diese erreicht das Land schrittweise, damit gehen letzte Niederschläge immer mehr in Schnee über. Die Schneefallgrenze liegt zunächst von Nord nach Süd zwischen 600 und 1200 m und sinkt bis zum Abend nördlich der Alpen bis auf etwa 300 m. Vor allem im Mühl- und Waldviertel deuten sich dann einige Zentimeter Neuschnee an.
Am Dienstag schneit es generell entlang der Alpennordseite ein wenig, länger anhaltend im östlichen Nordalpenbereich. Die Schneefallgrenze liegt zwischen tiefen Lagen im Osten und 600 m im Westen, es kann also auch im Flachland streckenweise weiß werden. Am Mittwoch stellt sich im Norden schon stellenweise Dauerfrost ein. Tagsüber lockern die Wolken häufig auf, damit deutet sich eine klirrend kalte Nacht an. Dort, wo Schnee liegt, können die Temperaturen im Nordosten zum Donnerstag hin bis auf -10 Grad sinken.
Titelbild: Wetterlage am Montagabend, 26.11.2018 mit heranströmender Kaltluft rückseitig des Tiefs über Ungarn @ UBIMET, NCEP
Der Sonntag verläuft abseits lokaler Nebelfelder besonders an der Alpennordseite überwiegend sonnig, etwas hartnäckiger halten sich teils hochnebelartige Wolken hingegen von Unterkärnten bis zum Südburgenland. Am späten Nachmittag ziehen im Nordosten vermehrt Wolken auf und am Abend fallen im Wald- und Weinviertel, in der Nacht schließlich entlang der Alpennordseite sowie im östlichen und südlichen Bergland ein paar Schneeflocken. Auch im Flachland von Linz über St. Pölten und Wien bis nach Eisenstadt können Nachteulen vermutlich die ersten Flocken des Winters erhaschen.
Der Montag bringt viele Wolken und im Tagesverlauf schneit es vor allem im Bereich der Ostalpen sowie im Mühl- und Waldviertel zeitweise mit leichter Intensität, aber auch im Südosten deutet sich am Vormittag vorübergehend etwas Schneefall an. Generell kann sich ab mittleren Höhenlagen vorübergehend eine dünne Schneedecke bilden, etwas Matsch erscheint auch im Grazer Becken im Bereich des Möglichen. Generell sind einzelne Schneeschauer nirgends ausgeschlossen, am ehesten trocken bleibt es im Westen.
Dienstagmorgen im Süden frühwinterlich
Am Dienstag bleiben die Wolken im Süden und Osten dicht und nach derzeitigem Stand setzt von Osttirol bis ins Südburgenland bereits in den frühen Morgenstunden Schneefall ein, welcher zum Berufsverkehr bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch stellenweise etwas kräftiger ausfallen kann. Bis etwa Mittag deutet sich im Süden anhaltender Schneefall bei dann leicht positiven Temperaturen an, zum Nachmittag hin verlagert sich der Schwerpunkt des Niederschlags in die Osthälfte. Mit dem Einfließen milderer Luft sollte die Schneefallgrenze hier aber auf etwa 400 bis 500 m ansteigen.
In Verbindung mit dem morgendlichen Schneefall deuten sich im gesamten Süden des Landes frühwinterliche Bedingungen mit ein paar Zentimetern Nassschnee an, von den Karnischen Alpen und Karawanken über die Kor- und Packalpe, das Steirische Randgebirge bis hin zur Semmering-Wechsel-Region erscheinen tagsüber auch markante Mengen um 10 cm immer realistischer. Vom Semmering nordwärts bis zum Waldviertel deuten sich Mengen um 5 cm oberhalb von rund 400 m an, im östlichen Flachland ist basierend auf den aktuellen Modellprognosen eher nur vorübergehend mit etwas Matsch zu rechnen.
In der Nacht auf Mittwoch und am Mittwoch selber ist im Osten weiterhin Niederschlag möglich, Schnee sollte dann aber nur oberhalb von 500 bis 700 m fallen. Einige Wettermodelle deuten auch eine raschere Milderung an.
Titelbild: Modellprognose der 6h-Neuschneemenge von Dienstag 04:00 bis 10:00 Uhr @ UBIMET
Am Freitag halten sich in manchen Tälern zunächst wieder Nebelfelder, sie lösen sich aber bald auf. Somit scheint tagsüber in weiten Teilen der Alpen die Sonne. Etwas zäher sind die hochnebelartigen Wolken nur von Osttirol bis zum Alpenostrand, aber auch hier kann sich die Sonne zeitweise durchsetzen. Auf den Bergen weht mäßiger bis lebhafter Südost- bis Ostwind. Die Temperaturen erreichen von Ost nach West in 3.000 m Höhe -6 bis 0 Grad, in 2.000 m Höhe ist der Unterschied zwischen Ost und West mit -4 bis +4 Grad noch größer.
Samstag, 17. November 2018
Der Samstag beginnt in einigen Tälern und Becken erneut mit Nebel- oder Hochnebelfeldern, diese halten sich aber nur für kurze Zeit. In den Bergen scheint von früh bis spät die Sonne, nicht selten gar von einem wolkenlosen Himmel. Nur von den Ötztaler Alpen bis zur Rax-Schneeberg-Region ziehen am Nachmittag auch mal lockere Wolkenfelder durch. Der Wind weht auf den Bergen weiterhin teils lebhaft, dazu liegen die Temperaturen nun auch im Westen deutlich niedriger. In 3.000 m Höhe werden von Ost nach West -8 bis -6 Grad gemessen, in 2.000 m Höhe werden maximal -5 bis 0 Grad erreicht.
Sonntag, 18. November 2018
Am Sonntag ändert sich zunächst nur wenig am Wettergeschehen, mit der üblichen Verteilung von Nebel und Sonne geht es in den Tag. Im Laufe des Nachmittags ziehen von Nordosten her jedoch immer mehr Wolkenfelder auf, am späten Abend bringen sie nach derzeitigem Stand am Alpenostrand die ersten Schneeflocken. Bei lebhaftem Ostwind herrscht im Bergland nahezu überall Dauerfrost. In 3.000 m Höhe werden -9 bis -6 Grad erreicht, in 2.000 m Höhe sind es -5 bis 0 Grad, nach wie vor mit den höchsten Werten im Westen.
Zwar lockt der Sonnenschein nochmal in die Berge, gegenüber den letzten Wochenenden ist es diesmal aber deutlich kühler. Entsprechend sollte man auf ausreichend warme Kleidung in mehreren Schichten achten. Durch die niedrigeren Temperaturen ist nun auch überall der Betrieb von Schneekanonen möglich, die Pistenbedingungen sollten an diesem Wochenende aber nur auf den Gletschern ausreichend gut sein.
Zur Hälfte ist der Monat November bereits wieder Geschichte und bisher hat sich das Muster mit einer milden, südlichen Strömung fortgesetzt. Rund 5 Grad beträgt aktuell die positive Abweichung der Temperatur zum monatlichen Mittelwert, doch dies wird sich nun ändern. Kältere Luft hat den Alpenraum bereits erreicht, beispielsweise wurden in Wien am Donnerstagmorgen nach langer Zeit mal wieder Temperaturen von deutlich unter 5 Grad gemessen. Und dieser Trend setzt sich fort: Am Samstag muss man im Nordosten Österreichs mit Morgenfrost rechnen, am Sonntagmorgen schließlich im ganzen Land. Bis dahin bleibt es noch trocken, auch an der Verteilung von Sonne, Wolken und Nebel ändert sich vorerst nur wenig.
Erste Schneeflocken ab Sonntagabend
Bereits im Laufe des Sonntags kommen aus Nordosten allmählich kompakte Wolkenfelder auf und zum Abend hin sind im Mühl- und Waldviertel sowie im Weinviertel bei leicht positiven Temperaturen die ersten Schneeflocken möglich. Am späten Abend und über Nacht breiten sich die Schauer bis ins östliche Bergland aus, dann bestehen auch in Wien Chancen die ersten Flocken zu Gesicht zu bekommen. An der Alpennordseite kann es bereits weiß werden. Der Montag beginnt nach derzeitigem Stand im Mühl- und Waldviertel sowie von der Eisenwurzen bis zum Wechsel teils frühwinterlich mit dem einen oder anderen Zentimeter Schnee, tagsüber ist auch weiter nach Süden und Westen mit vorübergehendem leichten Schneefall zu rechnen. Mit Höchstwerten zwischen -1 und +5 Grad ist erstmals in einigen Regionen leichter Dauerfrost möglich.
20 cm Neuschnee in Kärnten am Dienstag?
Unklar ist noch die weitere Wetterentwicklung. Für den Dienstag gibt es bei den Wettermodellen größere Unterschiede hinsichtlich der Zugbahn eines neuen Italientiefs. Wahrscheinlich erscheint derzeit ein Szenario, nach welchem dem Süden und Südosten Österreichs ein markantes Schneefall-Ereignis bevorsteht. In Osttirol und Kärnten, aber auch in Teilen der Steiermark deutet sich anhaltender und teils kräftiger, wenngleich nasser Schneefall bis in die Niederungen an. Eine Nassschneedecke ist hier im Bereich des Möglichen, besonders in mittleren Höhenlagen wie etwa am Packsattel sind auch markante Mengen nicht ausgeschlossen. Aber auch im Osten nimmt die Wahrscheinlichkeit für Schneefall in der Nacht auf Mittwoch zu.
Die Vorweihnachtszeit ohne Adventmärkte wäre nur halb so schön. Das Warten auf Weihnachten verkürzt sich und Punsch, Ofenkartoffel und Waffeln versüßen die nun doch zunehmend kalte Jahreszeit zusätzlich. Wer da nicht in Stimmung kommt, hat die bekanntesten Adventmärkte wohl noch nicht besucht. Hier ein kleiner Überblick.
Wien – Österreich
Der Christkindlmarkt am Wiener Rathausplatz öffnet seine Tore vom 16. November bis 26. Dezember und lässt die Adventzeit zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Er ist der berühmteste Christkindlmarkt in Wien und lockt jährlich Millionen Besucher aus aller Welt an. Seine Wurzeln gehen bis ins späte 18. Jahrhundert zurück. Jedoch erst 1975 ist er an seinen jetzigen Standort gezogen. Das Burgtheater und das Wiener Rathaus verleihen dem Christkindlmarkt eine einzigartige Kulisse und seine ausgefallenen Dekorationen sind ein besonderes Highlight.
Regensburg – Deutschland
Einer der bekanntesten Adventmärkte in Deutschland ist der Christkindlmarkt in Regensburg. Eine unabhängige Jury wählte ihn zu einem der zehn schönsten Adventmärkte im deutschsprachigen Raum. Er wurde bereits 1791 erwähnt und ist ein traditioneller bayerischer Weihnachtsmarkt. Vom 26. November bis 23. Dezember sind seine Türen geöffnet und viele Künstler wie Glasbläser, Töpfer, Schnitzer und Kerzenzieher bieten ihre kunsthandwerklichen Waren an. Natürlich dürfen auch die kulinarischen Genüsse, wie der Heidelbeerglühwein oder die Original Regensburger Bratwürste nicht fehlen.
Basel – Schweiz
Zur Adventzeit verwandelt sich Basels Altstadt in ein weihnachtliches Wintermärchen. Hier residiert der älteste “Christkindlimärt” der Schweiz. Kilometerlange Lichterketten, dekorierte Häuser und große geschmückte Christbäume verzaubern das Stadtbild. Vom 22. November bis 23. Dezember gibt es die Möglichkeit den schönsten und größten Weihnachtsmarkt der Schweiz zu besuchen. Kunsthandwerker bieten ihre Waren an und kulinarische Spezialitäten wie die Basler Läckerli (eine Art Lebkuchen) lassen den Gaumen aufblühen.
Auch in Zeiten des Klimawandels müssen sich Gegensätze irgendwie ausgleichen. Ist es in Europa lange Zeit zu warm, liegen die Temperaturen auf ähnlicher Breite westlich oder östlich des Kontinents eher tiefer als üblich. Das liegt an den Wellen, die sich um die Nordhemisphäre verlagern und abwechselnd südliche und nördliche Luftströmungen bringen. Aktuell hat dies in der gesamten Osthälfte der USA und Kanadas negative Temperaturabweichungen zur Folge. In US-Staaten wie Missouri, Iowa oder Wisconsin lagen die Temperaturen am Mittwochmorgen sogar im zweistelligen Frostbereich.
Tief bringt aufgleitende Warmluft
Nun macht sich von Süden her ein Tief auf den Weg nach Nordosten und erreicht bis Freitag den Atlantik. Es führt in höheren Schichten wärmere Luft mit sich, welche auf die lagernde Kaltluft aufgleitet und etwa von Chicago bis New York gefrierenden Regen bringt. Lokal werden massive Eisablagerungen erwartet, welche umstürzende Bäume und Stromleitungen und natürlich sehr gefährliche Straßenbedingungen zur Folge haben dürften. Lokal werden Eisablagerungen von bis zu 2 cm Höhe erwartet. Hier und da dürfte sich dann ein Bild wie auf dem Titelfoto ergeben, welches vor kurzem in Russland aufgenommen wurde.
Titelbild: Eispanzer auf Auto @ Amjad Afridi, Severe Weather Europe
Zu trocken ist es nun schon den 10. Monat in Folge, letztmalig ist im Januar deutschlandweit mehr Niederschlag gefallen als üblich. Die Thematik ist hinlänglich bekannt. Und doch ist es erschreckend die Zahlen für den bisherigen November zu sehen, der ja auch schon wieder zur Hälfte um ist. Zwischen 1 und 3 % des normalen Monatsniederschlages sind bspw. in Bayern bisher zusammenkommen – fast nichts. Zufriedenstellend sieht die Bilanz mit 50-60 % nur im Saarland und in Rheinland-Pfalz aus, überall sonst sind es Stand 14.11. etwa 20 %. Und das, nebenbei erwähnt, wieder bei deutlich zu hohen Temperaturen – im Mittel ist der Monat im ganzen Land bisher etwa 5 Grad zu warm.
Schiffe stranden
Die Auswirkungen auf die Pegelstände der Flüsse sind klar, bereits vor Wochen und Monaten haben wir über Rekorde berichtet. Leider hat sich bisher nichts getan. Und so kommt die Binnenschifffahrt nun immer mehr zum Erliegen, mancherorts können keine Schiffe mehr fahren. Dies wirkt sich besonders auf die Spritpreise aus, sie steigen vielerorts trotz generell sinkender Ölpreise. Denn der Transport muss über den Landweg erfolgen, die Ladung eines Binnenschiffes verteilt sich aber auf rund 80 LKW’s. Und auch Unfälle nehmen zu – erst am gestrigen Dienstag ist in Köln ein Dieseltanker auf Grund gelaufen. Er konnte jedoch ohne Schaden wieder frei geschleppt werden.
Aussichten: Erster Schnee möglich, aber weiter zu trocken
Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht. Anhaltenden, flächigen Regen bräuchte es mal, doch dieser ist nicht in Sicht. Allein bis Ende der nächsten Woche ist lediglich im Norden und Osten des Landes mit ein paar Litern Niederschlag zu rechnen, auch in Form von Schnee, doch nach Süden und Westen zu bleibt es häufig komplett trocken.
Titelbild: Binnenschiff @ Lutz Blohm on Visualhunt.com / CC BY-SA
Gerade in der Übergangsjahreszeit machen es einem die häufigen Wetterwechsel schwer, zur richtigen Garderobe zu greifen. Die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht erschweren die Wahl der richtigen Kleidung noch weiter. Wer sich also nicht nach dem Zwiebelschalenprinzip kleidet, damit er tagsüber ein paar Schichten ablegen kann, bekommt zunehmend ein Problem. Die Sonne hat nämlich noch genug Kraft und ihr kommt leicht ins Schwitzen. Wer allerdings zu viele Kleidungsstücke ablegt, wird rasch vom kühlen Wind überrascht und die Erkältungsgefahr steigt.
Nasskalte Witterung besonders gefährlich
Die Gefahr den Körper zu unterkühlen und damit das Immunsystem zu schwächen, ist besonders bei nass-kalter, windiger Witterung hoch.
Bei tiefen Temperaturen neigt der Körper dazu auszukühlen.
Wird Kleidung oder die Haut nass, verdunstet das Wasser. Dabei entzieht es der Haut Wärme und kühlt diese zusätzlich.
Ansteckungsgefahr
Gerade in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen kann die Virenlast sehr hoch werden. Besonders viele Viren lauern auf Türgriffen oder Liftknöpfen. Ist das Immunsystem bereits geschwächt, kommt es zum Ausbruch von Erkältungen bis hin zu grippalen Infekten oder gar der Grippe. Um dem vorzubeugen, ist regelmäßiges Händewaschen Pflicht.
Was schwächt unser Immunsystem?
Kälte: Kühlt der Körper aus, ist er empfindlicher gegenüber Viren. Bitte also immer genug anziehen!
Schlafmangel: Schlafen sie weniger als sieben Stunden pro Nacht, ist ihr Risiko zu erkranken um das Dreifache erhöht.
Stress: Stress greift die Abwehrkräfte an. Das Einlegen von Pausen hilft, auch so manches gelassener hinzunehmen.
Bewegungsmangel: Zu wenig Freizeit an der Natur schwächt uns. Mindestens eine halbe Stunde pro Tag sollten wir an der frischen Luft verbringen und/oder joggen oder schwimmen.
Falsche Ernährung: Nicht nur das falsche Essen, auch zu wenig Essen schwächt unsere Abwehrkräfte. Um einem Vitaminmangel vorzubeugen, empfehlen sich einige Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Aber auch Vollkornprodukte, Eiweiß und gesunde Fette sollen täglich auf dem Speiseplan stehen.
Stärkung des Immunsystems
Kurz zusammengefasst sollte man auf Folgendes achten:
Vitaminreiche Nahrung
Sport (einmal pro Tag außer Atem kommen wirkt Wunder)
Frischluft (Spaziergänge im Wald helfen)
Psychisches Wohlbefinden (kein Stress!)
Ausreichend Schlaf (mindestens sieben Stunden)
Menschenansammlungen meiden (Infektionsgefahr!)
Bei ersten Anzeichen einer Erkältung auf Sport verzichten
Titelbild: Spaziergang im herbstlichen Wald – Photo credit: jd.echenard on Visualhunt.com / CC BY-ND
Föhnwolken nehmen häufig die Form von Linsen oder Mandeln an, sind langgestreckt und klar von ihrer Umgebung abgegrenzt. Daher werden sie bspw. auch als Föhnfische bezeichnet, machmal sehen sie wie Ufo’s aus. Sie entstehen, wenn Gebirge überströmt werden und die Luft entsprechend gehoben wird. Auf der windabgewandten Seite entstehen Leewellen, welche mitunter ortsfest sind. Die Luft strömt also hindurch, durch aufsteigende Bewegungen an festen Punkten kondensiert die enthaltene Feuchte und Wolken erscheinen beständig an der gleichen Stelle.
Am Dienstagabend wurden in Vorarlberg einige schöne Aufnahmen gemacht, als die untergehende Sonne derartige Föhnwolken beschienen hat:
Am 24.10.2014 präsentierte sich die Nordkette oberhalb von Innsbruck tief verschneit bei strahlend blauem Himmel. Über Nacht hatte es auf etwa 1500 m Höhe auf der Höttinger Alm etwa einen halben Meter Neuschnee gegeben. Die nachfolgenden Bilder sprechen für sich und lassen Winterliebhabern das Wasser im Mund zusammen laufen:
Titelbild: Winterimpression von der Höttinger Alm @ https://www.facebook.com/H%C3%B6ttinger-Alm-208620002506080
Von der Nordsee bis zum Erzgebirge sowie nordöstlich dieser Linie hat es gestern verbreitet stürmische Böen gegeben, an den Küsten hat es auch für schwere Sturmböen über 90 km/h gereicht. Die nachfolgende Grafik zeigt eine entsprechende Analyse:
Maximale Windböen am Dienstag, den 23.10.2018 @ UBIMET
Das Tief ist inzwischen zwar weiter gezogen und bei uns hat der Wind auch schon wieder deutlich nachgelassen, an seiner Rückseite hat sich dafür über den Alpen ein großer Druckgradient aufgebaut. Die Folge: kräftiger Nordföhn. Dieser weht heute südlich des Alpenhauptkamms und sorgt dort nicht nur für sonniges Wetter, sondern auch für ungewohnt hohe Temperaturen. Während es in Kärnten in Österreich ’nur‘ für 22 Grad reicht, wurden in Bozen in Südtirol schon 27 Grad gemessen – ein neuer Rekord . Und gerade zu ‚heiß‘ geworden ist es im Tessin in der Schweiz mit über 30,0 Grad!
Doch zunächst ein kurzer Rückblick: Der Sturm hat Österreich in der Nacht auf Mittwoch und am Mittwochmorgen mit voller Wucht erwischt. Von Salzburg ostwärts wurden verbreitet Sturmböen über 70 km/h gemessen, in Wien und dem Wiener Becken gab es sogar orkanartige Sturmböen über 100 km/h. Die Feuerwehren mussten hier zu über 250 Einsätzen ausrücken. Kräftig wehte in der Früh auch der Föhn von Oberkärnten bis ins Joglland mit Böen zwischen 60 und 90 km/h. In Lienz wachten die Menschen dadurch bei außergewöhnlich warmen 20 Grad auf, während es beispielsweise in Klagenfurt nur 4 Grad hatte. Nachfolgend die gemessenen höchsten Windspitzen, ohne Bergstationen, Stand 12:00 Uhr:
113 km/h Bad Vöslau, NÖ
108 km/h St. Georgen ob Judenburg, ST + Mariazell, ST
101 km/h Wien-Unterlaa + Wien-Hohe Warte
94 km/h Wien-Innere Stadt + Podersdorf, BL + Reichenau/Rax, NÖ
Elli Romi hat uns ein Bild aus dem Süden des Landes geschickt, wo man mit Blick nach Nordwesten wunderbar die Föhnmauer und den über den Alpenhauptkamm übergreifenden Regen erkennen kann. Sogar mit Regenbogen im wolkenfreien Bereich.
Auf dem Satellitenbild darunter sieht man diesen sonnigen Bereich südlich des Hauptkamms genau so eindrucksvoll, hier weht teils stürmischer Föhn. Von Vorarlberg bis nach Niederösterreich regnet es hingegen kräftig, die eingezeichnete Kaltfront hat in Wien-Mariabrunn ganze 28 l/m² in etwas mehr als einer Stunde gebracht.
Das Tief SIGLINDE zieht am Donnerstag ab und mit steigendem Luftdruck beruhigt sich das Wetter. Letzter Regen fällt am Vormittag an der Alpennordseite, der Wind weht anfangs noch kräftig aus West und lässt am Nachmittag spürbar nach. Am Freitag, dem Nationalfeiertag, scheint schließlich recht häufig die Sonne, nachdem sich Nebel- und Hochnebelfelder aufgelöst haben. Die Höchstwerte liegen mit 13 bis 20 Grad im angenehmen Bereich.
Turbulentes Wochenende
Turbulent wird das Wetter wieder am Wochenende. Durch einen Vorstoß kalter Luft über Westeuropa bildet sich am Samstag über Oberitalien ein Tief aus, durch welches die Strömung über der Osthälfte Österreichs auf Süd dreht. Bis in die neue Woche hinein deutet sich damit besonders in Osttirol und Kärnten anhaltender und mitunter sehr ergiebiger Regen an. Einzelne Wettermodelle rechnen mit enormen Regenmengen, nach aktuellem Stand sind insbesondere in den Karnischen Alpen und den Karawanken, aber auch in Teilen Oberkärntens in Summe über 200 l/m² möglich.
Große Gegensätze
Gleichzeitig strömt von Vorarlberg bis nach Salzburg kältere Luft ein. Am Samstag regnet es auch hier teilweise kräftig, bis zum Abend sinkt die Schneefallgrenze aber markant auf 1100 bis 800 m ab. In einigen Tälern dürfte es damit vorübergehend weiß werden. Im Gegensatz dazu strömt auf der Vorderseite des Tiefs warme Luft in die Osthälfte Österreichs. Dies macht sich insbesondere am Montag mit Südföhn bemerkbar, dann sind von der Südsteiermark bis ins Waldviertel sogar 20 Grad möglich.
Der Montag zeigt sich im Süden noch ruhig, nördlich der Donau zieht im Laufe des Tages bereits eine erste Kaltfront durch. Sie bringt neben dichten Wolken auch schauerartigen Regen.
Der Dienstag steht schließlich ganz im Zeichen eines zum Baltikum ziehenden Sturmtiefs. Regen kommt an den Küsten bereits in der Früh auf, am Abend erreicht er die Alpen. Weitgehend trocken bleibt es nur im äußersten Westen. Durch den sich verstärkenden Druckunterschied zum Hoch bei den Britischen Inseln nimmt der Wind im Tagesverlauf generell zu und dreht von Südwest auf Nordwest. Insbesondere im Norden und Osten sind dann stürmische Böen oder gar Sturmböen von über 70 km/h zu erwarten, vor allem am Abend mit der Kaltfront.
Am Mittwoch weht der Wind noch stürmisch, lässt aber mit der Zeit etwas nach. Regen erreicht dann auch den Südwesten, am Alpenrand deuten sich ergiebige Mengen an. Östlich der Elbe lockert es hingegen auf, nachts sinken die Temperaturen hier verbreitet in den einstelligen Bereich.
Wochenende ungewiss
Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter unter Zwischenhocheinfluss vorübergehend und auch am Freitag ist nach aktuellem Stand vor allem in der Südhälfte mit viel Sonnenschein zu rechnen. Doch noch ungewiss erscheint die Wetterentwicklung zum kommenden Wochenende, sie hängt entscheidend von der Lage eines Tiefdruckgebietes über Mitteleuropa ab. Von kräftigem Regen im Süden mit Föhn an der Alpennordseite bis hin zu reichlich Schnee in Mittelgebirgslagen ist nach aktuellem Stand alles möglich.
Nach dem Durchzug eines Höhentiefs am Sonntag präsentiert sich der Montag noch einmal ruhig. Morgendliche Restwolken und Nebelfelder lösen sich auf und mit Ausnahme des Südostens stellt sich verbreitet freundliches Wetter ein. Der Dienstag beginnt gebietsweise bewölkt und in den Nordstaulagen aus der Nacht heraus auch noch nass. Im Süden scheint dagegen schon zeitweise die Sonne, diese setzt sich später vorübergehend überall durch. Bereits am Nachmittag ist jedoch wieder mit ausgedehnten Wolkenfeldern zu rechnen, im Norden setzt zudem Regen ein. Der Westwind weht vor allem im Donauraum und im Osten zunehmend lebhaft bis kräftig.
Am Mittwoch kräftiger Regen und stürmischer Wind
Der Mittwoch verläuft im Großteil des Landes stürmisch und nass. Kräftig fällt der Regen vom Kaiserwinkl bis ins Mostviertel aus, nach aktuellem Stand sind hier gebietsweise bis zu 50 l/m² möglich. Lediglich im Süden kommt gelegentlich die Sonne zum Vorschein, am Nachmittag auch im östlichen Flachland. Schnee fällt tagsüber oberhalb von 1600 bis 2000 m, abends sinkt die Schneefallgrenze im Nordosten gegen 1300 m. Der Wind weht besonders entlang der Donau und im Osten stürmisch, im Süden föhnig aus Nordwest, stellenweise sind Sturmböen zu erwarten.
Wochenende ungewiss
Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter unter Zwischenhocheinfluss vorübergehend und auch am Freitag ist nach aktuellem Stand mit viel Sonnenschein zu rechnen. Doch noch ungewiss erscheint die Wetterentwicklung zum kommenden Wochenende, sie hängt entscheidend von der Lage eines Tiefdruckgebietes über Mitteleuropa ab. Von kräftigem Regen im Süden mit Föhn an der Alpennordseite bis hin zu reichlich Schnee in erhöhten Tallagen ist nach aktuellem Stand alles möglich.
Über etwa 2 Tage lag eine Luftmassengrenze strömungsparallel über den Britischen Inseln, von Südwest nach Nordost zogen wiederholt Regengebiete vor allem über Wales hinweg. An mehreren Wetterstationen wurden Regenmengen von über 100 l/m² in dieser Zeit gemessen. Viele Flüsse traten über die Ufer.
Aber auch der Wind war bemerkenswert. An nahezu allen Stationen entlang der walisischen und englischen Küste wurden Sturmböen über 100 km/h gemessen. Das nachfolgende Video eines vom Winde verblasenen Wasserfalls stammt hingegen aus Schottland:
Titelbild: Ein vom Winde verwehter Wasserfall @ https://www.youtube.com/watch?v=EEnKJqVEP3M
Viele Menschen meinen, dass sich das Wetter negativ auf Ihr Wohlbefinden auswirken kann. Das häufigste Symptom dieser so genannten Wetterfühligkeit ist der Kopfschmerz. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es schwierig, einen direkten Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Kopfwehattacken und dem Verlauf meteorologischer Parameter festzustellen, wenn man nicht zu sehr komplexen statistischen Verfahren greift. Die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen offenbaren aber sehr überzeugende Zusammenhänge, die man folgendermaßen zusammenfassen kann: Der menschliche Organismus kommt mit schnellen Schwankungen von Temperatur, Druck, Wind und Sonnenschein nur schlecht zurecht.
Rasche Veränderungen sind von Nachteil
Befreit man die Messungen der meteorologischen Parameter von den natürlichen, jahreszeitlich bedingten Schwingungen, zeigt sich klar, dass kurzfristige Wetteränderungen und Fluktuationen in hohem Zusammenhang zum Auftreten von Kopfweh bei wetterfühligen Menschen stehen. Dies kann beispielsweise bei massiven Kaltfronten, plötzlichen Erwärmungen und auch bei starkem, böigem Wind der Fall sein. Auf der anderen Seite steht die Erkenntnis, dass der Mensch für den langen Trend der Jahreszeiten und die länger andauernden kalten und heißen Großwetterlagen sehr gut gerüstet ist. Laut Untersuchungen haben im Alpenraum insbesondere zwei Wetterlagen sehr starke Auswirkungen auf Personen mit Neigung zu Migräne:
Föhn: Ein klassischer Kopfwehbringer, da sich die Temperatur bei Föhn sehr schnell ändern kann und der Verlauf von Wind und Luftdruck dabei markante Schwankungen aufweist.
Orkantiefs: Bei rasch ziehenden Sturmtiefs und vor allem bei Orkantiefs treten in der Regel rasche Änderungen von Druck, Temperatur und Wind auf.
Winterliche Hochdruckgebiete lassen uns hingegen aus der Kopfwehperspektive durchatmen und entspannen, denn sie bringen die Konstanz, auf die unser Körper positiv reagiert.
Titelbild: Symbolbild Kopfschmerzen – Photo credit: Matt From London on Visual hunt / CC BY
176 km/h – das soll laut lokalen Medienberichten bezugnehmend auf den staatlichen Wetterdienst Portugals die höchste gemessene Böe in der Küstenstadt Figuiera da Foz, etwa 150 km nördlich von Lissabon, gewesen sein. Ein Wert, den wir momentan noch nicht bestätigen können, der aber durchaus realistisch erscheint. Denn das Zentrum des zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr als Hurrikan geführten Tiefs traf genau in diesem Bereich auf Land, hier war der Wind am stärksten. Im nachfolgenden Radarloop erkennt man noch scheinbar Reste eines Auges, vielmehr ergibt sich dieses Bild aber durch das starke Einfließen trockener Luft aus hohen Atmosphärenschichten an der Rückseite des Tiefs. Diese so genannte ‚dry intrusion‘ ist häufig ein Indiz für die stärksten Windböen.
The inner core of Post-TC #Leslie is now making landfall in #Portugal, just north of #Lisbon.
While not considered a #TC anymore, it has a remarkably intact inner core structure, w/ what could still be considered a partial eyewall. High winds & rain likely as it moves onshore. pic.twitter.com/es7F2axW1d
Da der Sturm über Nacht auftrat, nur kurz anhielt und hauptsächlich einen eher schmalen Streifen betraf, liegen noch wenig Informationen über die Auswirkungen vor. Ein Bild aus Coimbra im Landesinneren zeigt eine ziemlich verwüstete Straße. An der dortigen Wetterstation wurden maximal 122 km/h gemessen. Tausende Haushalte waren ohne Strom.
Damage by ex-hurricane #Leslie in Coimbra, Portugal. Meanwhile, over 17 000 households are reported to be without electricity and damage has been reported in many places. Report: Unwetterbeobachtung CH/EU – UwBe International pic.twitter.com/X1z18EGfcN
Die Hauptstadt Lissabon ist hingegen mit einem blauen Auge davon gekommen, hier wurden lediglich Böen bis zu 75 km/h gemessen und über Schäden ist nichts bekannt. Der Kern des Tiefs war geringfügig nördlicher gezogen als zunächst angenommen.
Der nächste Ex-Hurrikan folgt zugleich
Nach Ex-LESLIE folgt am Montag mit Ex-MICHAEL bereits der nächste ehemalige Hurrikan und so wird die Iberische Halbinsel gleich von zwei derartigen Wettersystemen in die Mangel genommen. Das Tief ist zwar nicht mehr besonders stark ausgeprägt und wird hauptsächlich kräftigen Regen bringen, dennoch ergibt sich eine höchst seltene Lage:
Aktuell zu Montagmittag regnet es vom Bodensee bis zum Inn kräftig, vor allem südwestlich von München sind gebietsweise schon über 30 l/m² gefallen. Am Bodensee kommt zudem auch der berüchtigte ‚Lake-Effekt‘ in Gang, dieser wirkt sich aber hauptsächlich auf Vorarlberger Seite aus. Entsprechende Starkregenwarnungen sind aktiv.
Mit dem Einfließen kälterer Luft sinkt nun aber auch die Schneefallgrenze. In den Alpen liegt sie schon bei unter 2000 m. Erste Webcams zeigen je nach Höhenlage angezuckerte Landschaften, ab und zu aber auch schon einige Zentimeter Neuschnee.
Der Niederschlag hält noch bis Dienstagvormittag an, wenngleich er nach Mitternacht schon deutlich an Intensität nachlässt. Bis dahin sinkt die Schneefallgrenze auf 1000 m oder knapp darunter, es kann also auch in einzelnen erhöhten Orten weiß werden. Auf den Bergen erhöht sich die Neuschneedecke auf bis zu 20 cm:
Aktuell zu Montagmittag regnet es von Vorarlberg bis nach Oberösterreich kräftig, vor allem ganz im Westen sind gebietsweise schon über 20 l/m² gefallen. Am Bodensee kommt zudem auch der berüchtigte ‚Lake-Effekt‘ in Gang, so hat die Wetterstation in Dornbirn um 12:00 Uhr eine stündliche Regenmenge von 12,5 l/m² gemessen. Entsprechende Starkregenwarnungen sind aktiv.
Mit dem Einfließen kälterer Luft sinkt nun aber auch die Schneefallgrenze. Am Arlberg und im Außerfern liegt sie schon bei unter 2000 m, Richtung Alpenhauptkamm noch ein paar hundert Meter höher. Erste Webcams zeigen je nach Höhenlage angezuckerte Landschaften, ab und zu aber auch schon einige Zentimeter Neuschnee.
In Sölden beginnt in gut vier Wochen die Skiweltcup-Saison. Der Neuschnee mag nur vorübergehender Natur sein, doch die Temperaturen bleiben auf einem Niveau, was fortan zumindest phasenweise die Produktion von Kunstschnee ermöglicht. Das Titelbild zeigt die momentane Situation auf etwa 3000 m Höhe oberhalb von Sölden.
Bis zu 30 cm Neuschnee auf den Bergen
Der Niederschlag hält noch bis Dienstagvormittag an, wenngleich er nach Mitternacht schon deutlich an Intensität nachlässt. Bis dahin sinkt die Schneefallgrenze auf 1000 m oder knapp darunter, es kann also auch in erhöhten Tallagen weiß werden. Auf den Bergen erhöht sich die Neuschneedecke auf bis zu 30 cm:
Derzeit liegt das Tief noch über den Benelux-Staaten, der Kerndruck ist noch wenig spektakulär. Der weitere Weg des Tiefs FABIENNE führt es einmal quer über die Mitte Deutschlands hinweg nach Polen.
Zwar nimmt der Wind aktuell am späten Sonntagvormittag im Südwesten des Landes schon zu, eine richtige Verstärkung des Tiefs setzt nun aber erst ein. Innerhalb weniger Stunden nimmt der Luftdruck im Zentrum um etwa 10 hPa ab, damit verstärkt sich der Druckgradient zum nachfolgenden Hochdruckgebiet über dem Atlantik. Mit dem Anzapfen von Kaltluft auf der Rückseite des Tiefzentrums bildet sich eine markante Kaltfront aus, welche sich am Nachmittag und Abend etwa von Rheinland-Pfalz und Hessen aus den Weg nach Südosten bahnt.
An der Kaltfront bilden sich schließlich vermehrt auch Gewitter, mit welchen fortan die stärksten Windböen zu erwarten sind. In der gesamten Südhälfte Deutschlands, also etwa südlich einer Linie Trier – Frankfurt/Main – Chemnitz, muss man dann verbreitet mit Sturmböen von 70 bis 90 km/h rechnen. Stellenweise sind auch schwere oder orkanartige Sturmböen um 100 km/h zu erwarten, lokal sind sogar Orkanböen um 120 km/h auch im Flachland möglich. Lokalmodelle deuten dies vor allem für Franken und das Alpenvorland an.
Betroffen ist damit aller Voraussicht nach auch das Oktoberfest in München, wo die Kaltfront am Abend etwa gegen 20:00 Uhr für den stärksten Sturm sorgen dürfte. Generell gilt: Die Bäume sind aktuell noch belaubt und bieten eine große Angriffsfläche, Auswirkungen sind damit verheerender als bspw. im aufOktober oder November bei ähnlichen Böen. Mit verbreiteten Sturmschäden ist zu rechnen, große Vorsicht ist geboten!
Neben dem Sturm ist auch Starkregen ein Thema. Im Bereich des Tiefzentrums und knapp nördlich davon wird es am Nachmittag und Abend für einige Stunden kräftig schütten. Etwa in einem Streifen von Rheinland-Pfalz und dem südlichen NRW bis nach Sachsen sind zwischen 30 und 50 l/m² zu erwarten. Lokal kann dies Probleme zur Folge haben, doch aufgrund der trockenen letzten Monate sind die Pegelstände der betroffenen Flüsse und Bäche aktuell niedrig.
Montag langsam Beruhigung
Nach Abzug der Kaltfront ist das Schlimmste überstanden. Am Montag selber liegt Deutschland auf der Rückseite des Tiefs in einer kräftigen Nordwestströmung. Im Norden und Osten sind dann vor allem in Verbindung mit gewittrigen Schauern stürmische Böen bis etwa 70 km/h zu erwarten, im Westen und Süden beruhigt sich das Wetter hingegen weiter.
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Ein Rekorde brechender Sommer neigt sich langsam, aber doch dem Ende zu. Ein letztes Mal darf man am Freitag landesweit spätsommerliches und für die Jahreszeit deutlich zu warmes Wetter genießen. Auch in Spielberg scheint nach Auflösung lokaler Nebelfelder lange Zeit die Sonne, erst am späten Nachmittag und damit zum ersten Freien Training kommen allmählich Wolkenfelder auf. Es bleibt jedoch trocken und die Höchsttemperatur liegt bei etwa 26 Grad.
Nasser Samstagvormittag
Eine markante Kaltfront erreicht die Obersteiermark in der Nacht auf Samstag, Schauerartiger Regen setzt ein und die Luft kühlt sich bis auf etwa 8 Grad ab. Entsprechend grau und nass geht es in den Tag – während des zweiten Freien Trainings und dem ersten Qualifying ist mit womöglich anhaltendem, teils auch kräftigem Regen bei sehr frischen 10 bis 12 Grad zu rechnen. Über die Mittagszeit zieht der Regen nach Süden ab. Ob es zum Start des ersten Rennens um 13:30 Uhr noch regnet, kann wohl erst kurzfristig gesagt werden. Nass sollte es aber mit großer Wahrscheinlichkeit noch sein.
Am Nachmittag trocknet es schließlich ab und die Wolken lockern zögerlich auf. Zwar kann die Temperatur dann noch etwas steigen, mehr als 15 oder 16 Grad sind aber nicht drin.
Trockenes Rennen am Sonntag
Der Sonntag zeigt sich von einer besseren Seite. In der Früh halten sich im Oberen Murtal noch gebietsweise Nebel oder tief hängende Wolken, auch das dritte Freie Training kann davon beeinträchtigt werden, doch im Laufe des späten Vormittags kann sich dann doch die Sonne durchsetzen. Für das zweite Rennen, wiederum ab 13:30 Uhr, stehen die Chancen für Sonnenschein ganz gut, mit Ausnahme der Morgenstunden sollte es den Tag über auch trocken bleiben.
Doch warm anziehen muss man sich weiterhin. Zwar steigt die Temperatur tagsüber wieder auf bis zu 20 Grad, doch gerade in den ersten Stunden des Tages ist es nach einem Tiefstwert von lediglich 6 oder 7 Grad sehr frisch.
Wo die nassesten Regionen der Erde liegen, lässt sich relativ einfach sagen. Generell sind die Tropen rund um den Äquator mit ihren warmen und extrem feuchten Luftmassen die mit Abstand regenreichsten Gebiete. Dies ist übrigens auch der Grund, warum dort der immergrüne Regenwald heimisch ist. Hier zur Illustration eine Karte mit den mittleren Jahresniederschlägen:
Das Band mit den größten Jahresniederschlägen erstreckt sich in Südamerika von Kolumbien über das Amazonasgebiet Brasiliens bis zum Atlantik. In Afrika sticht vor allem der Kongo und Äquatorial-Guinea heraus, in Südostasien werden die größten Jahresniederschläge im Inselstaat Indonesien gemessen. Doch auch an den Westküsten Europas und Nordamerikas sowie in Neuseeland kommen im Laufe eines Jahres ganz ordentliche Regen- und hier auch Schneemengen von bis zu 10.000 mm zusammen.
Nass, nasser, Mawsynram
Den offiziellen Weltrekord für den größten Jahresniederschlag hält aber die Ortschaft Mawsynram im indischen Bundestaat Meghalaya. Dort sorgt der Monsun Jahr für Jahr im Sommer für schier unglaubliche Regenmengen. Feuchte Luft aus dem Golf von Bengalen strömt nordwärts, wird an den Khasi-Bergen (einem Ausläufer des Himalaya) gehoben und regnet sich aus. Hier regnet es durchschnittlich 11,87 m pro Jahr, also 11.870 Millimeter.
Zum Vergleich: der durchschnittliche Jahresniederschlag beträgt in Berlin 570 mm, in Wien 550 mm und in Zürich 1.000 mm. Allerdings sind die Messungen in Indien nicht frei von Fehlern, weshalb auch andere Orte in der Welt Anspruch auf den Titel „Nassester Ort der Erde“ erheben.
Mount Waialeale – der nasse Berg
Die Vulkaninseln von Hawaii ragen weit aus dem Pazifik heraus, an ihren steilen Hängen stauen sich feuchte Luftmassen, die der Nordost-Passat zu den Inseln lenkt. Über einen Zeitraum von 32 Jahren wurden am Mount Waialeale auf Kauai durchschnittlich 11.684 mm Regen pro Jahr gemessen. Aufgrund der fehlerhaften Regenmessung in Indien sind die Hawaiianer der Überzeugung, sie würden den nassesten Ort der Welt beherbergen.
Kolumbien mischt auch mit
Im Städtchen Lloro im Weststau der kolumbianischen Anden wurden durchschnittlich 13.300 mm Regen pro Jahr … geschätzt! Deshalb läuft dieser Wert außer Konkurrenz. Einheimische Meteorologen sind dennoch der Meinung, in Lloro fällt so viel Regen pro Jahr wie sonst nirgends auf der Welt.
7,5 Millionen Einwohner leben allein in der Stadt Hongkong, aufgrund der geringen bebaubauren Landfläche zählt die Region nach Monaco zu der am dichtest besiedelten der Welt. Megastädte wie Shenzhen und Guanzhou oder auch die Casino-Stadt Macau schließen sich an, so dass die ganze Metropolregion auf über 40 Millionen Menschen, die vom Taifun betroffene Provinz Guangdong sogar auf 110 Millionen kommt.
Böen bis zu 246 km/h
Verbreitet wurden Windböen zwischen 130 und 180 km/h gemessen, auf einem 580 m hohen Berg innerhalb des Stadtgebiets wurden sogar 246 km/h aufgezeichnet. Dazu sind schon mehr als 200 l/m² Regen in wenigen Stunden gefallen. Laut erster Einschätzungen dürfte es sich in der Region um den stärksten Taifun seit etwa 30 Jahren handeln. Es kursieren bereits Videos, welche einen umstürzenden Baukran, weggeblasene Lagerhallen und zahllos geborstene Fensterscheiben zeigen.
Baldige Wetterberuhigung
MANGKHUT hatte als Supertaifun bereits die nördlichen Philippinen überquert und dort nach aktuellem Stand 25 Todesopfer gefordert. Hongkong wird er nun bald hinter sich lassen, er verlagert sich rasch weiter nach Nordwesten. Über dem Chinesischen Festland löst er sich bis Montagmittag lokaler Zeit schließlich auf.
Nachfolgend haben wir einige Tweets zusammengestellt, der Artikel wird im Laufe des Tages kontinuierlich erweitert.
Some scary videos being shot. This one is closer to the sea than we are. Getting intense. pic.twitter.com/7INw1P0nmQ
Just took these in Hung Hom waterfront in Hong Kong . Windows broken and shredded glasses everywhere. At a point I can I heard shredded glasses/ or something else hitting the car @SCMPNews#mangkhutpic.twitter.com/wqwHRMs5rB
#Macau#Mangkhut Polytex buildings. This is what happens when towers are built near each other in a way that makes them wind tunnels. Glass manufacturers will be happy. Again pic.twitter.com/LQiLBSkmBJ
#UPDATE Typhoon #Mangkhut lashed Hong Kong on Sunday before striking mainland China, injuring scores after killing at least 49 people in the Philippines and ripping a swathe of destruction through its agricultural heartland https://t.co/vuhSADEEcipic.twitter.com/9SJ7SJhBXx
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Titelbild: Copyright @ Hong Kong Observatory, https://www.hko.gov.hk
7,5 Millionen Einwohner leben allein in der Stadt Hongkong, aufgrund der geringen bebaubauren Landfläche zählt die Region nach Monaco zu der am dichtest besiedelten der Welt. Megastädte wie Shenzhen und Guanzhou oder auch die Casino-Stadt Macau schließen sich an, so dass die ganze Metropolregion auf über 40 Millionen Menschen kommt. Und genau dort fegt gerade Taifun MANGKHUT durch, verbreitet werden aktuell Windböen zwischen 130 und 180 km/h gemessen, mehr als 200 l/m² Regen sind in wenigen Stunden schon gefallen.
Nachfolgend haben wir einige Tweets zusammengestellt, der Artikel wird im Laufe des Tages kontinuierlich erweitert.
Some scary videos being shot. This one is closer to the sea than we are. Getting intense. pic.twitter.com/7INw1P0nmQ
Just took these in Hung Hom waterfront in Hong Kong . Windows broken and shredded glasses everywhere. At a point I can I heard shredded glasses/ or something else hitting the car @SCMPNews#mangkhutpic.twitter.com/wqwHRMs5rB
#Macau#Mangkhut Polytex buildings. This is what happens when towers are built near each other in a way that makes them wind tunnels. Glass manufacturers will be happy. Again pic.twitter.com/LQiLBSkmBJ
#UPDATE Typhoon #Mangkhut lashed Hong Kong on Sunday before striking mainland China, injuring scores after killing at least 49 people in the Philippines and ripping a swathe of destruction through its agricultural heartland https://t.co/vuhSADEEcipic.twitter.com/9SJ7SJhBXx
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Titelbild: Copyright @ Hong Kong Free Press, https://twitter.com/HongKongFP
Schauen wir zuerst auf FLORENCE, welche inzwischen zu einem tropischen Sturm herabgestuft wurde. Vor allem die Sturmflut in Verbindung mit großen Regenmengen hat an der US-Ostküste für Probleme gesorgt. Viele Regionen wurden meterhoch überflutet, knapp 1 Million Haushalte waren ohne Strom, auch ein Atomkraftwerk wurde vorsichtshalber vom Netz genommen.
Hurricane Florence @ midnight 9.13.18
Pungo River is raging across Belhaven, NCÖsterreichische Unwetterzentrale
Stay safe y’all! pic.twitter.com/zYbKCKBLnY
In der Nacht auf Samstag hat hingegen der deutlich stärker ausgeprägte Supertaifun MANGKHUT Luzon, also den nördlichsten Teil der Philippinen, überquert und massive Verwüstungen angerichtet. Im Satellitenloop erkennt man eindrucksvoll, wie symmetrisch das Auge und damit wie gut organisiert der Taifun noch direkt vor dem Landgang war. Direkt an der Küste dürfte es für Windböen um 300 km/h gereicht haben, jedoch gibt es in dieser hügeligen und dünn besiedelten Region keine Wetterstationen. Weiter im Landesinneren wurden an verschiedenen Punkten Böen von über 200 km/h gemessen. Man sieht auch, wie das Terrain durch die Reibung zu einer Abschwächung des gesamten Systems und einer Auflösung des Auges geführt hat.
Inzwischen liegt der Taifun wieder über dem offenen Meer und verstärkt sich erneut, auch das Auge bildet sich neu aus. Er zieht weiter nach Nordwesten über das Südchinesische Meer und erreicht am Sonntagvormittag MESZ die Region zwischen der Halbinsel Hainan und der Metropolregion Hongkong. Viele Millionen Menschen werden hier betroffen sein, mit Macau, Shenzhen oder Guanzhou liegen hier einige Großstädte. Die Schäden können hier noch weitaus höher ausfallen, es hängt von der endgültigen Zugbahn ab.
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Blicken wir zuerst nach Westen auf FLORENCE, welche inzwischen zu einem tropischen Sturm herabgestuft wurde. Vor allem die Sturmflut in Verbindung mit großen Regenmengen aufgrund einer nur langsamen Verlagerung hat hier für Probleme gesorgt. Weite Bereiche wurden meterhoch überflutet, knapp 1 Million Haushalte waren ohne Strom, auch ein Atomkraftwerk wurde vorsichtshalber vom Netz genommen, 5 Menschen starben.
Hurricane Florence @ midnight 9.13.18
Pungo River is raging across Belhaven, NCÖsterreichische Unwetterzentrale
Stay safe y’all! pic.twitter.com/zYbKCKBLnY
Währenddessen hat der wesentlich stärker ausgeprägte Supertaifun MANGKHUT in der Nacht auf Samstag Luzon, den nördlichsten Teil der Philippinen, überquert und hier massive Verwüstungen angerichtet. Im nachfolgenden Satellitenloop erkennt man eindrucksvoll, wie symmetrisch und wunderbar ausgeprägt das Auge noch direkt vor dem Landgang war. Direkt an der Küste dürfte es für Windböen um 300 km/h gereicht haben, jedoch gibt es in dieser bergigen und kaum besiedelten Region keine Wetterstationen. Weiter im Landesinneren wurden an verschiedenen Punkten über 200 km/h gemessen. Man sieht auch, wie das bergige Terrain zu einer Abschwächung des gesamten Systems und einer Auflösung des Auges geführt hat.
Die Auswirkungen waren jedoch verheerend. Zwar lässt der Wind aktuell wieder deutlich nach, der starke Regen hält aber noch an.
Und inzwischen verstärkt sich der Taifun wieder, auch das Auge bildet sich neu aus. Er zieht weiter nach Nordwesten über das Südchinesische Meer und erreicht am Sonntagvormittag unserer Zeit die Region zwischen der Halbinsel Hainan und der Metropolregion Hongkong. Viele Millionen Menschen werden hier betroffen sein, die Schäden können hier noch weitaus höher ausfallen.
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Gebildet hat sich Hurrikan HELENE bereits am 09. September südlich der Kapverdischen Inseln, seitdem war sie über dem offenen Atlantik unterwegs und hat sich inzwischen zu einem tropischen Sturm abgeschwächt. Nach der Passage der westlichen Azoren nimmt sie nun Kurs auf Europa und wandelt sich weiter in ein außertropisches Tief um. Laut übereinstimmender Modellberechnungen erreicht Ex-HELENE am Montagabend Irland als kräftiges Sturmtief mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h.
Eine solche Zugbahn ist selten, kommt aber doch immer wieder mal vor. Erst im Oktober des vergangenen Jahres hat es einen ähnlichen Fall gegeben, als Ex-Hurrikan OPHELIA ebenso Irland überquert hat.
Wieder 30 Grad möglich, lokal auch mehr
In Mitteleuropa muss man sich jedenfalls keine Sorgen machen, ein kräftiges Hochdruckgebiet bringt hier wieder freundliches Wetter. Bis weit in die kommende Woche hinein präsentiert sich das Wetter DACH-Raum von seiner sonnigen und oft auch trockenen Seite. Morgendliche Nebelfelder lösen sich meist auf, am Nachmittag bilden sich nur über den Alpen ein paar Schauer und Gewitter. Dazu bleibt es deutlich zu warm für die Jahreszeit. Und dies wiederum ist auch auf Ex-HELENE zurückzuführen, denn durch die starke südwestliche Strömung auf ihrer Vorderseite wird die Zufuhr subtropischer Luft erst richtig angekurbelt. Wieder gelangt diese Woche die 30 Grad-Marke in Reichweite, in Deutschland werden lokal auch 32 oder gar 33 Grad erreicht.Eine Wetterumstellung hin zu unbeständigerem und kühlerem Wetter zeichnet sich momentanab Freitagab.
Bereits seit mehr als 60 Jahren werden die in Mitteleuropa aktiven Hoch- und Tiefdruckgebiete mit Namen belegt, Grundüberlegung war eine leichtere Kommunikation zwischen den Meteorologen in Anlehnung an die dazumal schon gängige Praxis in den USA. Die breite Öffentlichkeit wurde im deutschsprachigen Raum aber erst 1990 durch die Orkantiefs VIVIAN und WIEBKE darauf aufmerksam. Seitdem ist die Verwendung der Namen in den Medien quasi Standard. Seit 2002 können schließlich die Bürger im Rahmen der Aktion „Wetterpate“ Namen für die Druckgebiete wählen und sich so ein Hoch oder Tief selbst gönnen oder verschenken.
Und die Einnahmen kommen einem guten Zweck zu Gute: Am Meteorologischen Institut der FU Berlin gibt es noch eine recht praxisnahe Ausbildung der angehenden Meteorologen. U.a. gibt es hier eine eigene Wetterstation, deren Daten und Beobachtungen in das weltweite Netz einfließen. Diese ist rund um die Uhr besetzt, also Augenbeobachtungen wie Wetterzustände, Wolkenarten und -höhen, Sichtweiten etc. werden von Studenten aufgenommen und international verschlüsselt. Gerade dies wird heutzutage immer seltener, denn die nationalen Wetterdienste ersetzen immer mehr Wetterbeobachter durch Instrumente, deren Qualität oftmals zu wünschen übrig lässt.
Von Spanien und Frankreich bis Italien und Kroatien, auch Touristen-Hotspots waren betroffen wie bspw. Rom oder Barcelona. Ein paar Bilder und Videos der vergangenen Tage haben wir euch hier zusammen gestellt:
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Getroffen hat es viele Urlaubsdestinationen wie Mallorca, Barcelona oder Rom. Nachfolgend haben wir euch ein paar Aufnahmen und Videos der letzten Tage zusammen getragen:
Brilliant photo of lightning over Lyon, France this morning, August 17! Photo: Yannick Devesvre Photographe Chasseur d’orages pic.twitter.com/83nURwGbYO
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Und dabei ist die Qualität vieler Kameras heute besser denn je zuvor. Unscharfe Aufnahmen und pixelige, schiefe Bilder stellen inzwischen die Ausnahme dar, viel hat sich in den letzten Jahren getan. Zwei Arten von Webcams seien an dieser Stelle beispielhaft erwähnt:
foto-webcam.eu – Der Name deutet es schon an, hier werden Spiegelreflexkameras von Canon & co. derartig umgerüstet und angepasst, dass sie eigenständig in festgelegten Abständen Bilder schießen und automatisch übermitteln, selbst in abgelegensten Gegenden ohne Strom und festes Internet. Sie werden in eigens dafür gefertigte Stahlgehäuse gegeben und kommen auch mit hochalpinem Klima gut zurecht.
Die Bilder weisen eine zuvor nicht dagewesene Qualität auf und durch automatische längere Belichtung ist selbst nachts alles zu sehen, von Sternen über Wolken bis hin zu Schneehöhen etc. Und hier kommt der Nutzen für uns Meteorologen ins Spiel. Denn viele tagsüber bemannte Wetterstationen melden nachts keine Wetterzustände und Satellitenbilder zeigen weniger an. Mit Hilfe der Kameras, die inzwischen sehr zahlreich im Alpenraum vorhanden sind, lassen sich aktuelle Zustände z.B. wie Nebel zu jeder Tageszeit wunderbar erkennen.
Auch auf dem Dach des Ares-Towers in Wien, in welchem sich die Büros von wetter.tv befinden, gibt es seit einigen Jahren eine derartige Webcam mit Blick auf die Wiener Innenstadt:
Seit einiger Zeit sind derartige Webcams bspw. auch an Gletschern installiert, so dass sich mittels Loops Veränderungen feststellen lassen. Im Falle der Pasterze am Großglockner ist der Schwund klar zu erkennen:
panomax.com – Auch hier ist der Name Programm, denn diese Kamera eines öst. Anbieters dreht sich einmal um ihre Achse und erstellt so 360°-Panoramaaufnahmen. Dies ist für Meteorologen so wertvoll, weil man nicht auf eine bestimmte Himmelsrichtung beschränkt ist und den aktuellen Ist-Zustand rundum überprüfen kann. Ein Nachteil hat das System jedoch: nachts sind keine brauchbaren Bilder möglich.
Allen voran die Elbe ist betroffen. Bilder von fast ausgetrockneten Flussbetten machen die Runde, hier und da werden durch das fehlende Wasser Dinge aus längst vergangenen Zeiten frei gelegt. Auch Bomben aus dem zweiten Weltkrieg gehören dazu, weswegen zuletzt bspw. in Magdeburg 5000 Menschen evakuiert werden mussten.
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg gibt es einen Pegel, an welchem am Freitag ein Wasserstand von nur noch 69 Zentimetern gemessen wurde. Das waren noch 2 Zentimeter mehr als 1947, als der bisher niedrigste Wert gemessen wurde. Und die Aufzeichnungen begannen dort immerhin schon 1892. In Magdeburg wurde der Tiefststand von 1934 mit 48 Zentimetern sogar eingestellt.
Auch auf manch Stausee hat die Trockenheit Auswirkungen, als Beispiel sei hier auf den Edersee in Hessen verwiesen. Früher gab es hier Siedlungen, welche für den Bau des Stausees aufgegeben wurden. Nun werden die Reste davon wieder sichtbar:
Ruins of town Berich which was flooded by lake Edersee in 1914. Currently above the waterline again thanks to the enormous draught. pic.twitter.com/ADESKimmj9
Bis zu 33 Grad werden im Süden des Landes nun jeden Tag erreicht, aber auch in der Mitte ist es heiß, nur im Nordwesten und an den Küsten bewegen sich die Temperaturen auf einem sommerlich gemäßigten Niveau. Was liegt also näher, als die Zeit am Wasser zu verbringen?
Erfrischung liefern die Seen zum Teil nicht mehr, sind einige doch deutlich zu warm. Zumindest kühlt es, wenn man das Wasser verlässt und leichter Wind die Verdunstung ankurbelt. Nachfolgend die aktuellen Wassertemperaturen ausgewählter Badeseen und Küsten:
Bis zu 34 Grad werden im Norden und Osten des Landes nun jeden Tag erreicht, über die neue Hitzewelle haben wir bereits vor wenigen Tagen berichtet. Was liegt also näher, als die Zeit am Wasser zu verbringen? Selbst im Westen des Landes ist es sommerlich warm, wenngleich hier in den Nachmittags- und Abendstunden auch ein paar Wärmegewitter zu erwarten sind.
Erfrischung liefern die Seen zum Teil nicht mehr, sind einige doch deutlich zu warm. Zumindest kühlt es, wenn man das Wasser verlässt und leichter Wind die Verdunstung ankurbelt. Nachfolgend die aktuellen Wassertemperaturen ausgewählter Seen:
In Linz beispielsweise gab es 2018 um 20 Tage mit ergiebigem Niederschlag weniger als im Vergleichszeitraum des letzten durchschnittlichen Jahres 2016. Dementsprechend verlängert hat sich auch die Länge der trockenen Perioden zwischen den Regenfällen. Vergingen an der Alpennordseite 2016 noch 4 bis 7 Tage zwischen ergiebigen Niederschlagsereignissen von 5 mm oder mehr, so waren es 2018 in der selben Region schon 10 bis 18 Tage.
Noch extremer ist die Situation im Nordosten Deutschlands: Gab es hier in den vergleichsweise ausgeglichenen Jahren 2016 und 2017 im Schnitt etwa alle 7 bis 12 Tage ergiebigere Niederschläge von 5 Litern pro Quadratmeter und 24 Stunden, so sind dort 2018 bislang bis zu 40 Tage ohne ergiebigen Regen vergangen.
Diese langen trockenen Phasen bei gleichzeitig hohen Temperaturen setzen dem Ackerbau und der Forstwirtschaft am stärksten zu. Ist die Temperatur hoch, der Boden ausgetrocknet und die Sonnenstrahlung sehr intensiv, können Pflanzen die durch Verdunstung verlorene Wassermenge nicht mehr aus dem Boden ziehen, der Welkepunkt wird unterschritten und die Pflanze verkümmert.
Hitzestress bei Menschen
Auch für Menschen sind die Herausforderungen aus den anhaltend hohen Temperaturen nicht zu unterschätzen, weiß Dr. Peter Lauda, Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin und Notarzt in Wien: “Die extreme Hitzewelle mit ihren anhaltend hohen Temperaturen am Tag und in der Nacht stellt auch aus medizinischer Sicht ein Problem dar in Form von sogenannten Hitzeschäden, also Sonnenstich, Hitzekollaps und -erschöpfung bis hin zum lebensbedrohlichen Hitzeschlag. Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen betreffen insbesondere den Wasser- und Elektrolythaushalt und führen somit zu Symptomen vonseiten des Herzkreislauf- sowie Zentralnervensystems. Besonders gefährdet sind Kinder sowie ältere, geschwächte und kranke Menschen.“
Die Gründe für die Extreme
Meteorologisch gesehen ist das spezielle am bisherigen Verlauf des Frühjahres und Sommers das Fehlen der sonst häufigen atlantischen Kaltfronten. Das sind die üblichen Regenbringer in einem normalen mitteleuropäischen Sommer. Für gewöhnlich ist alle 3 bis 6 Tage mit dem Durchzug einer solchen Front zu rechnen. 2018 beschränkten sich die Frontpassagen auf wenige an einer Hand abzählbare Fälle. Der Großteil der Niederschläge fiel aus lokalen, dafür umso heftigeren Gewittern.
Noch eine Woche Hitze
Nach dem derzeitigen Stand der Vorhersage dürfte erst am Freitag nächster Woche eine markante Kaltfront aus Nordwesten der Hitze ein vorläufiges Ende setzen.
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In Hannover beispielsweise wurden 2018 um 20 Tage mit ergiebigem Niederschlag weniger als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres 2017 registriert, häufig kann man die Tage mit mehr als 5 mm an zwei Händen abzählen. Dementsprechend verlängert hat sich auch die Länge der trockenen Perioden zwischen den Regenfällen. Insbesondere im Nordosten des Landes ist die Situation extrem: Gab es hier in den vergleichsweise ausgeglichenen Jahren 2016 und 2017 im Schnitt etwa alle 7 bis 12 Tage ergiebigere Niederschläge von 5 Litern pro Quadratmeter und 24 Stunden, so sind dort 2018 bislang bis zu 40 Tage ohne ergiebigen Regen vergangen. Besonders betroffen sind:
Sachsen-Anhalt
Thüringen
Sachsen
Brandenburg
Diese langen trockenen Phasen bei gleichzeitig hohen Temperaturen setzen dem Ackerbau und der Forstwirtschaft am stärksten zu. Ist die Temperatur hoch, der Boden ausgetrocknet und die Sonnenstrahlung sehr intensiv, können Pflanzen die durch Verdunstung verlorene Wassermenge nicht mehr aus dem Boden ziehen, der Welkepunkt wird unterschritten und die Pflanze verkümmert.
Hitzestress bei Menschen
Auch für Menschen sind die Herausforderungen aus den anhaltend hohen Temperaturen nicht zu unterschätzen, weiß Dr. Peter Lauda, Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin und Notarzt in Wien: “Die extreme Hitzewelle mit ihren anhaltend hohen Temperaturen am Tag und in der Nacht stellt auch aus medizinischer Sicht ein Problem dar in Form von sogenannten Hitzeschäden, also Sonnenstich, Hitzekollaps und -erschöpfung bis hin zum lebensbedrohlichen Hitzeschlag. Die negativen gesundheitlichen Auswirkungen betreffen insbesondere den Wasser- und Elektrolythaushalt und führen somit zu Symptomen vonseiten des Herzkreislauf- sowie Zentralnervensystems. Besonders gefährdet sind Kinder sowie ältere, geschwächte und kranke Menschen.“
Die Gründe für die Extreme
Meteorologisch gesehen ist das spezielle am bisherigen Verlauf des Frühjahres und Sommers das Fehlen der sonst häufigen atlantischen Kaltfronten. Das sind die üblichen Regenbringer in einem normalen mitteleuropäischen Sommer. Für gewöhnlich ist alle 3 bis 6 Tage mit dem Durchzug einer solchen Front zu rechnen. 2018 beschränkten sich die markanten Frontpassagen auf wenige, an einer Hand abzählbare Fälle. Der Großteil der Niederschläge fiel aus lokalen, dafür umso heftigeren Gewittern.
Noch eine Woche Hitze
Nach dem derzeitigen Stand der Vorhersage dürfte erst am Freitag der neuen Woche eine ausgeprägte Kaltfront der Hitze in der Mitte und im Süden ein vorläufiges Ende setzen und gebietsweise Regen bringen.
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Photo credit: david_drei on Visual hunt / CC BY-NC-SA
Doch seit eben Mitte Juli hat sich nicht mehr viel getan, mit ‚Debby‘ kam es nur noch zu einem mit Namen bedachtem Sturm, welcher jedoch seine Runden über dem nördlichen Atlantik drehte und sich letzte Woche dort auflöste. Die ursprünglich prognostizierte ’normale Hurrikan-Aktivität‘ für dieses Jahr ist bis dato nicht eingetreten. Der sich allmählich aufbauende El Nino spielt hierbei offenbar eine wesentliche Rolle, wir haben bereits darüber berichtet. Die nachfolgende Grafik zeigt, wie sich die Abweichung der Meeresoberflächentemperatur westlich von Ecuador und Kolumbien dem für El Nino wichtigen Schwellwert von +1 Grad nähert. Außerdem sind die Wassertemperaturen in der eigentlichen Brutregion für Hurrikans vor der Westküste Afrikas derzeit niedriger als im langjährigen Schnitt.
Ende August und Anfang September ist normalerweise der Höhepunkt der Hurrikansaison. Zwar wird die momentane ruhige Phase nicht ewig andauern, doch zu übernormal hoher Aktivität wird es wohl nicht mehr kommen. Die Prognosen des amerikanischen Hurrikan-Zentrums wurden inzwischen entsprechend angepasst:
— WEATHER/ METEO WORLD (@StormchaserUKEU) 2. August 2018
Ferocious „firenado“ seen swirling amid the so-called Holy Fire, which has scorched thousands of acres in Southern California’s Cleveland National Forest.
— WEATHER/ METEO WORLD (@StormchaserUKEU) 4. August 2018
Und einen ganz besonderen Fall zeigt das nachfolgende Video aus Kalifornien. Hier bewegt sich ein Firenado vom Land auf Wasser hinaus und wandelt sich damit in eine Wasserhose um! Ob dies geholfen hat das Feuer zu bändigen, ist offen.
Doch wie entsteht dieses interessante Phänomen?
Brennt es flächendeckend, entsteht eine enorme Hitze und damit viel heiße Luft, welche aufsteigt. Wo Luft aufsteigt, wird frische Luft aus der Umgebung nachgezogen. Ähnlich dem Kamin-Prinzip gibt es eine Rückkopplung, denn Frischluft wiederum facht das Feuer nur noch weiter an und hält den Sog aufrecht. Nun kommt wie bei einem Tornado noch die Corioliskraft ins Spiel und der gesamte Feuersturm kann zu rotieren beginnen.
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Zur Abwechslung ging es am Samstag mal frisch in den Tag, überall lagen die Temperaturen unter der 20 Grad-Marke:
14 Grad – Bregenz
13 Grad – Innsbruck
13 Grad – Salzburg
15 Grad – Linz
19 Grad – Klagenfurt
17 Grad – Graz
17 Grad – Eisenstadt
15 Grad – St. Pölten
17 Grad – Wien
In Wien wurden gar die niedrigsten Temperaturen seit 29 Tagen gemessen, endlich konnte wieder gut durchgelüftet werden. Dazu hat es hier seit dem Vorabend immer wieder etwas geregnet, nicht nur die Pflanzen dürften sich darüber gefreut haben. Regen fiel mit der Kaltfront aber nahezu im ganzen Land, wie die Niederschlagsanalyse über 24 Stunden im Titelbild zeigt. 97% der Wetterstationen haben Regen gemessen, vor allem im Westen und Norden handelte es sich auch eher um gleichmäßigen Regen. Kräftig und teilweise unwetterartig fiel der Regen hingegen einmal mehr im Südosten aus, hier lagerte am Freitag vor der Kaltfront noch energiereiche Luft und entsprechend gingen hier Schauer und Gewitter nieder.
82 l/m² kamen in Summe in Fischbach in der Steiermark zusammen, allein 45 l/m² davon entfielen auf ein kräftiges Gewitter am Nachmittag. Auch Flattnitz in Kärnten mit 58 l/m² und Neumarkt in der Steiermark mit 54 l/m² habten einiges an Regen abbekommen. Am stärksten hat es aber wohl Voitsberg westlich von Graz erwischt, wie das Video bestätigt. Auch zu kräftigem Hagelschlag kam es hier.
Knapp 20.000 Blitze registriert
Nachfolgend dazu noch zwei Grafiken mit Blitzstatistiken. Man erkennt: hauptsächlich die Steiermark war betroffen, knapp 14.000 Blitze schlugen hier ein, aber auch Teile von Kärnten und generell das Burgenland.
Heute am Samstag herrscht deutlich ruhigeres Wetter vor. Nur in den südlichen Landesteilen sind am Nachmittag und Abend einzelne Wärmegewitter möglich, entsprechend gelten Vorwarnungen. Ähnlich präsentiert sich der Sonntag, bevor am Montag mit einer neuen Kaltfront generell wieder mehr Gewitter in der Westhälfte zu erwarten sind.
Die Luftmassengrenze liegt am Dienstag quer über Österreich und erstreckt sich etwa vom Loferer Land bis zur südlichen Steiermark. Am Mittwoch verlagert sie sich etwas weiter nach Nordosten und verläuft dann etwa von Linz bis Graz. Westlich und südlich davon ist es unbeständig und trotz zeitweise freundlicher Bedingungen sind im Tagesverlauf vermehrt Schauer und teils kräftige Gewitter zu erwarten. Mitunter verlagern sie sich langsam und können damit lokal große Regenmengen bringen, auch Hagelschlag ist nicht ausgeschlossen. Deutlich ruhiger präsentiert sich das Wetter weiterhin in der gesamten Osthälfte, bei viel Sonnenschein bleibt es trocken.
Hitze und Gewitter am Donnerstag
Am Donnerstag kommt die schwülwarme Luft weiter nach Nordosten voran. Nach Auflösung etwaiger Restwolken im Bergland scheint zunächst verbreitet die Sonne. In der feuchten Luft entstehen im Berg- und Hügelland jedoch bereits am Vormittag wieder erste Quellwolken und die Gewitterneigung steigt an. Am Nachmittag breiten sich dann ausgehend vom Bergland teils kräftige Schauer und Gewitter auf weite Landesteile aus, lokal zeichnet sich Unwettergefahr ab. Nur im äußersten Osten bleibt es noch überwiegend trocken, mit bis zu 33 Grad wird es hier zudem ausgesprochen heiß.
Kühler am Freitag, ruhiges Wochenende
Am Freitag zeigt sich zunächst vor allem im Süden und Osten zeitweise die Sonne, an der Alpennordseite überwiegen dagegen bereits die Wolken und gelegentlich regnet es hier schauerartig verstärkt. Im Tagesverlauf bilden sich dann vermehrt Schauer und Gewitter, welche besonders im Südosten mitunter auch noch einmal kräftig ausfallen können. Vor allem im Westen des Landes ist es vorübergehend kühler mit teils nur noch 18 Grad, im Osten bleibt es dagegen sommerlich warm mit bis zu 29 Grad.
Am Wochenende ist die gewitteranfällige Luft schließlich wieder ausgeräumt, von Norden strömt trockene Luft ein, die Temperaturen bleiben aber generell auf einem sommerlichen Niveau. Und dieser Trend setzt sich nach aktuellem Stand auch in der neuen Woche fort.
Eine aktuelle Auswertung zeigt: Die Oberflächenwassertemperaturen sind momentan nahezu im gesamten Mittelmeer höher als zu dieser Jahreszeit üblich, in Teilen der Adria ist das Wasser sogar um die 5 Grad wärmer! Lediglich der westlichste Zipfel bzw. angrenzende Teile des Atlantiks weisen derzeit eine normale oder leicht zu niedrige Temperatur auf. Dies ist nicht verwunderlich, gab es im Laufe des Frühsommers 2018 doch gerade hier häufigen Tiefdruckeinfluss, während über dem mittleren und östlichen Mittelmeer entsprechend häufiger Hochdruckeinfluss und eine südliche und damit warme Luftströmung vorherrschend war.
Welche Auswirkungen hat dies?
Zum Einen hat solch eine Entwicklung natürlich Einfluss auf Flora und Fauna. Manche Fische sterben, andere aus tropischen Regionen kommen nach. So wurden bspw. kürzlich vor Mallorca giftige Quallen mit 30 m langen Tentakeln gesichtet, die es sonst dort nicht gab. Denn die aktuellen Anomalien sind nicht nur eine Momentaufnahme, häufig und über lange Zeiträume wurden in der jüngeren Vergangenheit zu hohe Wassertemperaturen gemessen.
Zum Anderen hat wärmeres Wasser eine höhere Energie und mehr davon kann über Verdunstung in die Atmosphäre übergehen. Entsprechend steht dieser im Mittel mehr Energie zur Verfügung, was sich in Schauern oder Gewittern äußern kann. Selten, aber doch: Medicane, Hurrikan-ähnliche kleinräumige Tiefdruckgebiete sind möglich und werden durch höhere Wassertemperaturen zumindest nicht in ihrer Entwicklung gehemmt.
Ob das Wetter der letzten Tage im östlichen Mittelmeerraum von aktuell zu warmem Wasser beeinflusst wurde, sei dahin gestellt. Ein alterndes Höhentief hat nämlich einige kräftige Schauer und Gewitter ausgelöst:
Reduziert auf das Eigentliche war es ein normales Gewitter. Erwärmte Luft konnte über den nahen Bergen südlich des Millstätter Sees aufsteigen, es bildeten sich mächtige Quellwolken und in weitere Folge ein für die Jahreszeit typisches Wärmegewitter mit nur geringer Verlagerungsgeschwindigkeit. Besonders erscheinen jedoch die Wassermassen, die wie in Form von Paketen aus der Wolkendecke fallen. Im Zeitraffer wird der relativ kleine, aber dichte Niederschlagsbereich deutlich, mit einer markanten Grenze hin zum niederschlagsfreien Bereich. Beim Aufprall auf den Boden strömt der Regen zudem in alle Richtungen auseinander, es kommt zu kräftigen Böen. Die Rede ist hierbei von einem so genannten Downburst, bzw. aufgrund der räumlichen Ausdehnung: von einem Microburst.
Starke Winde zerstörerisch
Durch den stark beschleunigten Abwind und das Auseinanderlaufen am Boden sind die starken Winde üblicherweise das größte Problem bei diesem Phänomen, weniger der kräftige Regen. Das nachfolgende Video aus Minsk verdeutlicht dies:
Wenn ein Sack Wasser zu Boden fällt
Häufig kommt ein Down- oder Microburst wie aus dem Nichts, wenn die Aufwinde innerhalb eines Schauers oder Gewitters nicht mehr reichen die Wassermassen zurückzuhalten und sich ein ‚Sack‘ den Weg zum Boden bahnt. Ist in der Wolke eine trockene Schicht eingelagert, kann sich dieses Paket an Regen durch Verdunstung weiter beschleunigen.
The pilot I use for my aerial images (Spiker Helicopters) caught these shots of a downburst over #Pittsburgh today…talk about incredible! oburst Phoenix, Arizona, pic.twitter.com/TOpVgR7imo
El Niño ist gegenüber La Niña die positive bzw. warme Phase der ‚El Niño-Southern Oscillation‘ (ENSO). Diese Oszillation beschreibt die Änderung der Oberflächen-Wassertemperaturen im Pazifik, welche große Auswirkungen auf das weltweite Wettergeschehen hat. Die zur Prognose herangezogenen verschiedenen Modelle sind sich zuletzt einiger geworden, demnach entwickelt sich nach der anhaltenden ENSO-neutralen Phase nun allmählich ein El Niño. Die nachfolgenden Graphen zeigen die Entwicklung, ab einem Schwellwert von +1 spricht man von einem El Niño-Status. Man erkennt, wie ausgeprägter der Fall zum Jahreswechsel hin wird.
Die stärksten Auswirkungen hat ein El Niño-Ereignis während der Wintermonate auf der Nordhalbkugel. Doch auch schon in der jetzigen warmen Jahreszeit und selbst bei einem noch schwach ausgeprägten El Niño ändern sich manche Wettermuster, wenngleich hauptsächlich auf der Südhalbkugel. Die Folgen sind auf der nachstehenden Grafik zusammengefasst. Das warme, trockene Muster in der Karibik korreliert mit einer verminderten Hurrikan-Aktivität auf dem Atlantik. Denn die El Niño-Phase ist typischerweise mit stärkeren Höhenwinden über dem Atlantik verbunden, die dazu führen, dass sich entwickelnde Zyklonen in Ihrer Entwicklung gehemmt werden.
Meteorologen in den USA haben auf die aktuelle El Niño-Prognose reagiert und ihre Vorhersage der Hurrikan-Saison angepasst. War im April noch von einer überdurchschnittlichen Hurrikan-Saison 2018 die Rede, so geht man nun eher von einer durchschnittlichen Saison aus. Die Bewohner der gefährdeten Küstenbereiche sollten sich aber nicht zu früh freuen, gab es in den letzten Jahren die stärksten Hurrikans wie Andrew oder Hugo doch in ansonsten durch El Niño eher ruhigeren Hurrikan-Jahren.
Update: In Europa sind die Auswirkungen äußerst gering und nach wie vor Gegenstand der Forschung. Am ehesten wirkt sich ein markantes El Nino-Ereignis auf die Druckverteilung bei uns aus. Im Bereich von Island findet man dann häufiger als sonst ein blockierendes Hochdruckgebiet, weswegen öfters Kaltluft aus nördlichen Breiten nach Mitteleuropa geführt wird.
0,5 l/m² Regen sind in der Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt seit Anfang Mai und damit seit grob 6 Wochen gefallen. Praktisch nichts. Und so wie hier, sieht es in weiten Teilen des Nordostens aus. Zwar gab es in den letzten Wochen durchaus auch Schauer und Gewitter, doch traten diese immer sehr lokal und vereinzelt auf. Flächendeckender Landregen ist schon zu lange her, dazu waren die letzten Monate auch deutlich zu warm.
Und somit gibt es nicht nur Millionenschäden in der Landwirtschaft, auch die Gefahr von Wald- und Flurbränden ist entsprechend hoch, teils gilt die höchste Gefahrenstufe.
Wetterlage festgefahren
Ursache für diese extreme Trockenheit ist die relativ konstante Großwetterlage. So war tiefer Luftdruck zuletzt häufig auf den Südwesten Europas konzentriert, gewitteranfällige Luft schaffte es meist nur in den Süden und Westen Deutschlands, während sich hoher Luftdruck häufig über Nordeuropa hielt.
Ich überlege gerade, welche Pflanzen in unserem Garten ich aufgebe.
Weil ich einfach nicht alle vor der anhaltenden Trockenheit retten kann.
Knapp nördlich von Wellington, Colorado hat ein starkes Gewitter am Montagabend riesige Mengen an Hagel gebracht, stellenweise lag er bis zu 60 cm hoch. Am nächsten Morgen war noch jede Menge davon vorhanden und bei dann wolkenlosem Himmel konnte ein Pilot die nachfolgenden Aufnahmen machen. Selbst am Mittwoch, Tag 2 nach dem Unwetter, war der Hagel noch nicht komplett geschmolzen.
Man erkennt schön, wie eng begrenzt der Hagel gefallen ist, die Spur war nur wenige hundert Meter breit und ein paar Kilometer lang. Das verdeutlicht, wie schwer solch ein Ereignis zu prognostizieren ist.
Da wir schon thematisch in den USA sind: Im mittleren Westen ist gerade Hochsaison für schwere Gewitter und Tornados. Alljährlich zieht es auch Stormchaser und Wetterbegeisterte aus Europa dorthin, um die Gewalten der Natur zu erleben und sich an der Schönheit empor schießender Gewittertürme und deren Strukturen zu erfreuen. Ein paar Aufnahmen mit rotierenden Aufwindbereichen, Tornados usw. sind nachfolgend zu sehen:
#Supercell near #Canadian in #txwx today. We had the privilege of chasing that quasi-stationary rotation updraft about 60 minutes, until it died in consequence of insufficient shear and the evolution of the MCS nearby to the north into a very dominant linear system. pic.twitter.com/0U5TUiwzIp
Gerade sind die dortigen Bedingungen für fotogene Gewitter günstig, in der nachfolgenden Grafik erkennt man die Gebiete mit der größten Wahrscheinlichkeit für teils schwere Gewitter am Samstag:
Copyright Titelbild: Jane Carpenter at Leading Edge Flight Training / https://www.facebook.com/Reppenhagen9wx
Der Pfingstsonntag startet in der Südhälfte mit einigen Wolken und etwa von der Pfalz bis nach Mittelfranken und bis zur Schwäbischen Alb fällt aus der Nacht heraus ein wenig Regen. Im Tagesverlauf verlagert sich diese Zone weiter nach Westen, am Nachmittag sind dann vom südlichen NRW bis zu den Alpen und somit in der Südwesthälfte des Landes Schauer und auch einzelne Gewitter zu erwarten. Im großen Rest bleibt es trocken und insbesondere von den Mittelgebirgen nordwärts scheint auch verbreitet die Sonne. Bei schwachem bis mäßigem Ostwind liegen die Höchstwerte meist oberhalb der 20 Grad-Marke.
Am Pfingstmontag scheint schließlich häufig von der Früh weg die Sonne, nur hier und da ziehen ein paar Restwolken durch. Am Nachmittag bleibt es beim freundlichen Wetter, wenngleich sich ein paar Wolkenfelder am Himmel bemerkbar machen. Ein gewisses Risiko für vereinzelte Schauer oder Wärmegewitter gibt es wieder im Südwesten, meist bleibt es aber auch hier trocken. Der Wind weht weiter aus Ost und legt in der Nordhälfte etwas an Stärke zu, dafür wird es überall sommerlich warm: Man darf sich auf Werte zwischen 19 Grad an der Ostsee-Küste und 27 Grad in der Kölner Bucht freuen.
Der Pfingstsonntag startet in der gesamten Westhälfte mit lokalen Nebelfeldern und Restwolken, mitunter fallen auch letzte Tropfen vom Himmel. Im weiteren Tagesverlauf werden die sonnigen Abschnitte mehr, allerdings bleibt es im Bergland sowie im Süden wechselhaft. Vor allem am Nachmittag sind hier Schauer und einzelne Gewitter zu erwarten. Nördlich der Donau sowie im östlichen Flachland bleibt es bei teils lebhaftem Ostwind überwiegend sonnig und trocken. Die Temperaturen entsprechen der Jahreszeit und steigen auf 15 bis 25 Grad.
Am Pfingstmontag halten sich südlich des Hauptkamms einige Wolken und ab und zu tröpfelt es hier etwas. Im Rest des Landes scheint häufig die Sonne, allerdings entstehen tagsüber besonders im westlichen Bergland einzelne Schauer und Gewitter. Der Wind weht im östlichen Flachland teils kräftig aus Ost und in prädestinierten Lagen im Westen des Landes bricht mäßiger Südföhn durch. Die Tageshöchstwerte liegen zwischen 16 und 26 Grad.
Bereits etwa 40 Privathäuser wurden auf der Hauptinsel Big Island zerstört, dazu gibt es einige Schäden an der Infrastruktur. Wie bei Schildvulkanen typisch, dringt Lava nicht zwangsläufig nur aus einem Krater aus, sondern es können generell Risse an der Oberfläche entstehen. Das hat zu einigen spektakulären Bildern geführt, denn manche Risse haben sich mitten durch besiedeltes Gebiet gezogen. Wir haben ausgewählte beeindruckende Aufnahmen des United States Geological Survey (USGS) zusammen getragen, gefolgt von speziellen Tweets.
In England regnet es ja gerne mal, auch anhaltend und auch zu dieser Jahreszeit. Doch aktuell hält sich ein stabiles Hochdruckgebiet von der Biskaya bis nach Skandinavien. Es hört auf den Namen SVEN und sein Zentrum liegt am Samstag ziemlich genau über England.
Damit präsentiert sich das Wetter von seiner besten Seite – die Sonne scheint von früh bis spät, meist sogar von einem wolkenlosen Himmel. Regen kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Dazu wird es angenehm warm mit maximal 20 Grad, und durch den nur schwachen Nordostwind dürften auch sämtliche Hüte der Royals sicher sitzen.
(Copyright Titelbild: Marco Bayer, https://www.facebook.com/marco.bayer.12)
Eine private Agrarwetterstation bei Boisheim im Kreis Viersen wurde tatsächlich von dem Tornado überquert – ein für die Wissenschaft glücklicher Zufall, hilft die Messung doch bei der Einordnung der Stärke des Wirbelsturms. 223 km/h wurde als maximale Böe um 17:37 Uhr gemessen, was zeitlich sehr gut passt. Noch keine andere Wetterstation im Flachland Deutschlands hat je so starken Wind gemessen, entsprechend dürfte es sich um einen Rekord handeln. Jedoch eher um einen inoffiziellen, da die Station nicht der Norm der World Meteorological Organization entspricht.
So oder so, mit 223 km/h entspricht der Tornado der Stärke 2 auf der sechsteiligen Fujita-Skala. Und dies deckt sich mit den beobachteten Schäden wie etwa zahlreichen abgedeckten Häusern oder entwurzelten Bäumen, auch die Experten der Tornado-Arbeitsgruppe Deutschland kommen bei ihrer Analyse auf einen F2-Tornado. Im Übrigen wurden die Nutzer und Kunden von uwr.de rechtzeitig und mit der höchsten Warnstufe vor dem aufziehenden Unwetter gewarnt:
Etwa 30 bis 60 Tornados treten jedes Jahr in Deutschland auf und die meisten entsprechen der Stärke F0 bis F2, sind also mit Windgeschwindigkeiten von rund 70 bis 250 km/h verbunden. Der aktuelle Tornado hat auf den ersten Blick womöglich mächtiger und stärker gewirkt als viele andere, die bisher dokumentiert wurden. Dies liegt hauptsächlich an der großen Menge an Sand und Staub, die aufgewirbelt und mitgeführt wurde.
Tornados traten in unseren Breiten schon immer auf, von daher kann man nicht von einem neuzeitlichen Phänomen sprechen. Die Wahrnehmung hat sich jedoch verändert, heutzutage hat jeder ein Handy griffbereit und kann aufgenommene Videos mit zwei Klicks in den Social Media-Kanälen verbreiten. Nachfolgend haben wir weitere beeindruckende Videos und Fotos zusammengetragen:
Am Dienstag, dem 16.05. und tags zuvor wurden übrigens noch weitere Funnels und ein Tornado dokumentiert. Zweimal in Tschechien, einmal bei Bad Langensalza in Thüringen und auch in Baden-Württemberg:
Copyright Titelbild: Marco Bayer, https://www.facebook.com/marco.bayer.12
Beeindruckend waren die Aufnahmen der vergangenen Woche nicht nur für Allergiker – im Berg- und Hügelland kam es zu einem wahren ‚Fichtenpollensturm‘. Doch die Angst vor Heuschnupfen war dann doch meist unbegründet, denn lediglich bei rund 5 % der Allergiker wirken sich auch diese Pollen aus, generell ist die Struktur der Fichtenpollen zu groß.
Nun kommt der ‚Spuk‘ langsam zu einem Ende und die ausgetriebenen Pollen sammeln sich bspw. im Wasser an. An mehreren Seen kann man dies nun beobachten, teilweise führt dies zu einer gelblichen Färbung, wie die Bilder vom Attersee von Jürgen Elmer (auch Titelbild) eindrucksvoll beweisen:
Lake surface turned yellow due to huge amounts of pollen – Attersee, Upper AuUstria on Friday, April 27. Report: Jürgen Elmer pic.twitter.com/Vt190a1R5A
Tief QUITTA sorgt heute in weiten Teilen Westeuropas für turbulente Verhältnisse. Es verlagert sich einmal quer von Süd nach Nord über Frankreich hinweg und intensiviert sich dabei. Deutschland liegt an seiner Vorderseite, entsprechend wird von Süden her energiereiche und zunehmend feuchte Luft herangeführt. Zwar gibt es aktuell am Vormittag von Rheinland-Pfalz bis nach Niedersachsen bereits einige Regenschauer, diese ziehen aber bald nach Norden ab und die Wolken lockern auf. Dann scheint hier für einige Stunden die Sonne und die Luft erwärmt sich auf Werte zwischen 20 und 25, im Südwesten auch auf bis zu 28 Grad.
Organisierte Gewitter mit Unwetter-Potential
Mit dem sich nähernden Tiefzentrum bilden sich am späten Nachmittag über Frankreich und Belgien schließlich die ersten Gewitter und erreichen am frühen Abend auf ihrem Weg nach Nord/Nordost auch Deutschland. Aufgrund der vielfach passenden Strömungsbedingungen ist von gut organisierten Gewittern auszugehen, welche das Potential für unwetterartige Entwicklungen haben. Besonders im Anfangsstadium geht die Hauptgefahr im Saarland sowie Teilen von Rheinland-Pfalz und NRW von großem Hagel aus, lokal ist auch die Bildung eines Tornados an einer so genannten Superzelle nicht ausgeschlossen.
Böen über 100 km/h möglich
Je weiter der Abend voranschreitet, desto mehr sollten sich einzelne Zellen zu größeren Gewittergebieten zusammenschließen, welche dann besonders in NRW und dem südlichen Niedersachsen gebietsweise für Sturmböen, lokal auch für schwere Sturm- und orkanartige Böen über 100 km/h sorgen können. In der Nacht auf Montag simulieren einige Wettermodelle schließlich einen Gewittercluster auf seinem Weg bis Hamburg und Schleswig-Holstein, dann geht die Hauptgefahr eher von anhaltendem gewittrigen Starkregen aus. Ob es soweit kommt, bleibt jedoch vorerst abzuwarten.
Sieht man mal vom Westen ab, so steht Deutschland ein eigentlich recht sonniger und warmer Tag bevor – mit einer weiteren Ausnahme: Auch im Thüringer Wald und dem westlichen Erzgebirge bilden sich am Nachmittag einzelne Hitzegewitter und bewegen sich von dort ins Thüringer Becken und ins Vogtland. Da die Winde in verschiedenen Höhen auch hier geeignet sind für die Entwicklung kräftiger Gewitter, muss man den Himmel im Auge behalten.
Besonders am Donnerstag gab es in Israel, Syrien und dem Libanon kräftige Gewitter mit starkem Regen, der zu lokalen Überflutungen führte, u.a. auch in Jerusalem, Tel Aviv oder Damaskus. Im Süden Israels wurden bei einer Springflut in einem ansonsten trockenen Flussbett 10 junge Menschen getötet, als sie trotz eindrücklicher Warnungen von einer 3 Meter hohen Welle überrascht wurden. Wie schnell dies gehen kann, zeigen folgende Videos:
*World Weather* Flash floods near the Dead sea, Israel on Apr 26th. Fatalities reported. Report: Ameer Haddad pic.twitter.com/yCNXhKa0Ok
Das verantwortliche Tief sorgte aber auch weiter südlich für Turbulenzen. Hagelunwetter wurden aus Saudi-Arabien berichtet, aus Kuwait hingegen kamen beeindruckende Aufnahmen eines Sandsturms.
Khazri und Gilavar – so nennt man die beiden typischen Windsysteme im Bereich des Kaspischen Meeres und speziell in Baku. Während der Gilavar aus Süden weht und milde Luft heranführt, ist der Khazri gefürchtet und nicht gern gesehen, denn er weht häufig in Sturmstärke und führt kalte Luft aus nördlichen Breiten heran. So auch an diesem Wochenende. Und da Baku sehr exponiert auf einer Halbinsel im Kaspischen Meer liegt, ist die Stadt den beiden Winden besonders ausgesetzt.
Im Laufe des Samstags stellt sich die Windrichtung von Süd auf Nord um und nimmt an Stärke zu. Am Sonntag und damit zum Rennen ist beständig mit kräftigem bis stürmischem Nordwind zu rechnen, Böen dürften bis zu 80 km/h erreichen. In den Straßen der Stadt und damit auch an der Strecke wird der Wind jedoch entsprechend der Gebäude auch abgelenkt und wird damit aus verschiedenen Richtungen wehen. Dies wirkt sich massiv auf die Aerodynamik der Fahrzeuge aus, aber auch auf Bremspunkte vor den Kurven etc. Und in Baku sind ähnlich wie beim Stadtkurs in Monaco die Mauern nicht weit …
Zwar werden sich auch einige Wolken am Himmel bemerkbar machen, es sollte aber weitgehend trocken bleiben. Mit etwa 16 Grad wird es zudem deutlich kühler sein als zuletzt.
Überdurchschnittlich viel Schnee hat es diesen Winter in den Bergen gegeben, meterhoch türmt er sich auch jetzt noch auf. Doch die Räumtrupps, allen voran der Großglockner Hochalpenstraße, haben ganze Arbeit geleistet und die Straßen vom Schnee befreit. Am 25. April wurde hier der Durchstich gefeiert, ab Samstag, den 28. April kann die Hochalpenstraße wieder befahren werden. Und wie die nachfolgenden Aufnahmen belegen, wird man hierbei meterhohe Schneewände bestaunen können.
Aber nicht nur hier, bspw. auch am Stilfserjoch zwischen der Schweiz und Italien oder am Timmelsjoch zwischen Nord- und Südtirol wurde viel gearbeitet. Üblich ist dabei auch mittels Sprengungen bewusst Lawinen auszulösen, um diese Gefahr zu bannen.